René Deltgen
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René Deltgen
PRESSEHEFT www.cna.lu [email protected] René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation GÖTZ GEORGE LISELOTTE PULVER NADJA TILLER ARTUR BRAUNER MICHAEL VERHOEVEN KATHARINA BÖHM CAMILLO FELGEN JÜRGEN FLIMM ELSI SCHERER KATRIN DELTGEN MILIA FÖGEN PAUL LESCH JEAN-PAUL RATHS in René Deltgen Der sanfte Rebell Ein Film von MICHAEL WENK Eine Produktion des CENTRE NATIONAL DE L’AUDIOVISUEL (CNA) Grand-Duché de Luxembourg 5, route de Zoufftgen L- 3598 DUDELANGE Tél : (352) 52 24 24-1 E-mail : [email protected] Website: www.cna.lu 1 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Credits.................................................................... Kurzinhalt 3 .............................................................5 Inhalt .................................................................... Spurensuche auf sensiblem Terrain ......................7 Zur Person: Der Regisseur Michael Wenk ................... KAUTSCHUK (1938) 5 9 HEIDI (1978) 2 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Credits Kamera: CARLO THIEL MATL FINDEL CHRISTOPH DEJA CAROLINE SCHULER Kameraassistent: MATHIEU GILLIAND Schnitt: MISCH BERVARD Bildtechnik: PATRICK FEUERSTEIN CELINE FERSING Farbkorrektur: RAINER STRUCK BROADCASTING CENTER EUROPE Fotoreproduktion: NELLY LEFFLOT MYRIAM KRAEMER Technische Leitung: STEPHANE CABOCHE Tonmischung: PHILIPPE MERGEN Musik: LINGO (ANDRE DZIEZUK) Sprecher (Deutsche Fassung): ROLF BECKER Sprecher (Englische Fassung): MIKE KNIGHT CANDICE ALLEN JULES WERNER Englische Übersetzung: JEAN-PIERRE THILGES Mitarbeit Interviews: JEAN-PAUL RATHS Herstellungsleitung: MICHAEL WENK JOY HOFFMANN Produzent: JOY HOFFMANN Buch und Regie: MICHAEL WENK Für freundliche Unterstützung danken wir: Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden Transit Film GmbH, München Deutsches Filminstitut (DIF), Frankfurt am Main Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main Bibliothèque Nationale, Luxembourg KirchMedia GmbH & Co. KGaA, Unterföhring CCC Filmkunst GmbH, Berlin Deutsche Wochenschau GmbH, Hamburg allstar MEDIA International GmbH, Düsseldorf BMG/Universum Film GmbH & Co. KG, München 3 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Rialto Film GmbH, Berlin Sentana Filmproduktion GmbH, München Studio Hamburg Fernseh Allianz (FA) GmbH Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin ZDF Enterprises GmbH, Mainz Studio Babelsberg, Potsdam Wiener Staatsoper Hotel Ambassador, Zürich Hotel Bayerischer Hof, München Besonderer Dank an: Friedemann Beyer Gudrun Weiss Hans Kohl Dr. Matthias Deltgen René Faber Romain Geib Ute Nicolai Dr. Heribert und Ilonka Wenk alle Interviewpartner die CNA-Mitarbeiter Viviane Thill, Paul Lesch, Jessica Schlungs und Michèle Olinger Eine Produktion des CENTRE NATIONAL DE L’AUDIOVISUEL, Grand-Duché de Luxembourg © 2004 Länge: 60 Minuten Format: DigiBeta, PAL B/G, 4:3 Sprachfassung: Deutsch (original); English Ton: Stereo Drehzeit: 15.02.2002 – 05.06.2003 Drehorte: Luxembourg (Esch-sur-Alzette), Berlin, München und Umgebung, Köln, Wien und Zürich Kameraequipment und AVID: Centre national de l’audiovisuel (CNA) Vertrieb: Centre national de l’audiovisuel (CNA), Dudelange/Luxembourg 4 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Kurzinhalt Er ist der bis heute berühmteste luxemburgische Schauspieler: René Deltgen (1909-1979). In deutschen Abenteuer-, Kriminal- und Zirkusfilmen der 30er und 40er Jahre wie KAUTSCHUK (1938) oder ZIRKUS RENZ (1943) wurde er ein populärer Star. Mit Bravour spielte er sein Image als Haudegen und Bösewicht aus. In seinem ab 1940 von deutschen Truppen besetzten Heimatland wurde der „Clark Gable der UFA“ allerdings damals zur persona non grata. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachte er noch unvergessene darstellerische Leistungen in DER TIGER VON ESCHNAPUR (1958/59), NEUES VOM HEXER (1965) und als Alp-Öhi in der Fernsehserie HEIDI (1978). Seine Stimme verhalf der Hörspielreihe PAUL TEMPLE (1949-66) zu Kultstatus. Michael Wenks Film RENÉ DELTGEN – DER SANFTE REBELL erinnert an den so vielseitigen wie politisch umstrittenen Künstler. Inhalt Verwegene Abenteurer, wagemutige Artisten, wortkarge Kriminalbeamte und raubeinige Liebhaber zählen zu den Paraderollen des aus Luxemburg stammenden Schauspielers René Deltgen (1909-1979). Geboren in Esch-sur-Alzette, einst Zentrum der luxemburgischen Stahlproduktion, bewirbt sich Deltgen 1927 bei der Schauspielschule der Vereinigten Stadttheater Köln. Er erhält dort ein Teilstipendium und avanciert nach zweijähriger Ausbildung zum Ensemblemitglied. 1935 beginnt seine insgesamt 60 Kinoproduktionen umfassende Filmkarriere: Die UFA engagiert ihn für die Rolle des idealistisch-hitzköpfigen Ritters Maillezais in DAS MÄDCHEN JOHANNA (1935) und baut Deltgen als Nachwuchsstar auf. In vom amerikanischen Abenteuerfilm inspirierten Produktionen der UFA (KAUTSCHUK, 1938; KONGO-EXPRESS, 1939) agiert er als tollkühner Leinwandheld, macht sich außerdem als Protagonist von Zirkus- und Varietéfilmen (DIE 3 CODONAS, 1940; ZIRKUS RENZ, 1943) einen Namen. Aufgrund seiner darstellerischen Qualitäten von den nationalsozialistischen Machthabern geschätzt, wird er im April 1939, zum „Staatsschauspieler“ ernannt. Während des Zweiten Weltkriegs wirkt Deltgen in einer Reihe von Propagandafilmen mit. Ganz im Sinne nationalsozialistischer Ideologie kommt ihm dabei entweder Vorbildfunktion zu – so in seiner Rolle als deutscher Soldat in FRONTTHEATER (1943) – oder der Negativpart des feindlichen Agenten (ACHTUNG! FEIND HÖRT MIT!, 1940). In politischer Hinsicht verhält sich Deltgen, nach wie vor luxemburgischer Staatsbürger, weitgehend abstinent. Als Luxemburg im Mai 1940 von deutschen Truppen annektiert und die Bevölkerung einer brachialen „Germanisierungspolitik“ unterworfen wird, gerät Deltgen jedoch politisch ins Zwielicht: 1940/41 erscheinen zwei von ihm (mit)verfasste und unterzeichnete pro-deutsche Aufrufe in der luxemburgischen Presse. Die Entstehungsgeschichte beider Texte und der Anteil Deltgens daran liegen bis heute im Dunkeln. Beide Proklamationen tragen dem Schauspieler bei seinen Landsleuten jedoch den Vorwurf des Landesverrats und der Kollaboration mit den deutschen Besatzern ein. 1945/46 kommt es deshalb in Luxemburg zu einem vielbeachteten Gerichtsverfahren: Deltgen wird zu zwei Jahren Gefängnis, 100.000 Francs Geldbusse und zum Verlust der luxemburgischen Staatsangehörigkeit – die ihm 1952 rückerkannt wird – verurteilt. 5 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation In seinem Heimatland fortan persona non grata, setzt Deltgen seine Bühnen- und Filmkarriere im Nachkriegsdeutschland nahtlos fort. Er spielt die Rolle des General Harras in Carl Zuckmayers Theaterstück „Des Teufels General“, agiert im Film nun als vom Krieg entwurzelter Desperado (NACHTWACHE, 1949), politischer Fanatiker (DER LETZTE SOMMER, 1954) oder intrigante Hofschranze (DER TIGER VON ESCHNAPUR, 1958/59). Besonders populär wird er im Krimifach: Als Protagonist der WDR-Hörspielreihe PAUL TEMPLE (1949-66, von Francis Durbridge) und als geheimnisvoller „Hexer“ in dem Kinofilm NEUES VOM HEXER (1965, nach Edgar Wallace). Zuletzt gibt der einstige Haudegen des deutschen Films den abgehalfterten Patriarchen (SCHAU HEIMWÄRTS, ENGEL, 1961), gesellschaftlichen Außenseiter (GEFUNDENES FRESSEN, 1976/77) und – als letzte Rolle – den Alp-Öhi in der Fernsehserie HEIDI (1978). ***** Michael Wenks Film RENÉ DELTGEN – DER SANFTE REBELL - der Titel greift ein Statement von Liselotte Pulver zum Leinwand-Image des Schauspielers auf – erinnert an den so vielseitigen wie politisch umstrittenen Künstler. Anhand zahlreicher Filmausschnitte, privater Film- und Fotodokumente aus dem Nachlass Deltgens werden Leben und Karriere des Schauspielers im Kontext luxemburgischer wie deutscher Geschichte des 20. Jahrhunderts dargestellt. Hinzu kommen Statements von Deltgens Schauspielerkollegen Götz George, Liselotte Pulver, Nadja Tiller, Katharina Böhm, Elsi Scherer (zugleich Deltgens erste Ehefrau) und Milia Fögen. Ausserdem erinnern sich: Der Filmproduzent Artur Brauner, die Regisseure Michael Verhoeven und Jürgen Flimm, der RTL-Moderator Camillo Felgen und Katrin Deltgen, die Tochter des Schauspielers. Der luxemburgische Historiker Paul Lesch gibt einen Überblick über die Zeit der deutschen Besetzung Luxemburgs 1940-44 und analysiert die Vorgänge rund um den politischen Prozess gegen Deltgen. Jean-Paul Raths, DeltgenBiograf und luxemburgischer Schauspieler, stellt die Theaterkarriere René Deltgens dar. Den deutschen Kommentar des Films spricht Schauspieler Rolf Becker. RENÉ DELTGEN – DER erhältlich. SANFTE REBELL ist ab Ende November 2004 als DVD im Handel Die DVD beinhaltet die deutsche und die englische Version des Films (je 60 Min.).Hinzu kommen Bonustracks (ca. 35 Min.): Interviews u.a. mit den Schauspielern Heinz Schimmelpfennig und Oliver Grimm, Ausschnitte aus den Filmen FRÜHLINGSLIED (1954), FRONTTHEATER (1942) und DAS GROSSE SPIEL (1941/42) sowie ein Ausschnitt aus dem Hörspiel PAUL TEMPLE UND DER FALL MARGO (WDR 1961/62, von Francis Durbridge). Begleitend zum Film ist das Buch René Deltgen – Eine Schauspielerkarriere (Schüren Verlag, Marburg) im Handel erhältlich. 6 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Spurensuche auf sensiblem Terrain Nach einjähriger Vorarbeit hat das staatliche luxemburgische Centre national de l’audiovisuel (CNA) 2002 die Buchdokumentation René Deltgen – Eine Schauspielerkarriere vorgelegt. Auf 200 Seiten stellte das Autorenteam Uli Jung, Paul Lesch, JeanPaul Raths und Michael Wenk Leben und Karriere des aus Esch-sur-Alzette stammenden Schauspielers dar. Grundlage für das Buch waren unter anderem private Fotos, Dokumente und Amateurfilme aus Deltgens Nachlass, die dem CNA von der Familie Deltgen in großzügiger Weise zur Verfügung gestellt wurden. Während der Arbeiten am Deltgen-Buch entstand die Idee einer TV-Dokumentation über diesen bis heute berühmtesten luxemburgischen Schauspieler. Sujet wie Nachlass erwiesen sich als zu facettenreich, um allein in Buchform ausgewertet zu werden. Dass eine film- und theaterhistorische Beschäftigung mit dem UFA-Star Deltgen erst ein Vierteljahrhundert nach dessen Tod einsetzt, hat mehrere Gründe. Zum einen zählte Deltgen, obgleich beim Publikum zeitweise äußerst populär und von der Kritik gefeiert, nie zu den Spitzenstars des deutschen Films. Heutzutage gehört er zu den bekanntesten Vergessenen der UFA-Zeit. Dies gilt für Deutschland und Luxemburg gleichermaßen. ANSCHLAG AUF BAKU (1943) Zum anderen stellt sich die Betrachtung René Deltgens aus luxemburgischer Sicht weitaus problematischer dar als aus deutscher Perspektive: Die Erinnerung an den Überfall deutscher Truppen im Mai 1940, die Annexion des Landes und die bis September 1944 andauernde Gewaltherrschaft der deutschen Besatzer sind bis heute im kollektiven Gedächtnis Luxemburgs fest verwurzelt. Dass der Luxemburger Deltgen zur selben Zeit in Deutschland Film- und Theaterkarriere machte, vom NS-Regime sogar den offiziellen Ehrentitel „Staatsschauspieler“ verliehen bekam, war für viele seiner Landsleute ein Grund, auf Abstand zu dem „Escher Jong“ zu gehen. Die beiden Proklamationen Deltgens in der luxemburgischen Presse, die für einen Schulterschluss mit dem Deutschen Reich 7 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation werben sollten, brachten den Schauspieler in seiner Heimat schließlich vollends in Misskredit. Mehr noch: René Deltgen galt in Luxemburg fortan als Kollaborateur und Landesverräter. Die reservierte bis ablehnende Haltung vieler Luxemburger – speziell der älteren Generation – erklärt sich aus den Folgen der deutschen Annexion für die damalige Bevölkerung: Einer aggressiv betriebenen „Germanisierungspolitik“, der Verhaftung und Erschiessung von Widerständlern und schließlich der Zwangsrekrutierung junger Luxemburger, die innerhalb der Wehrmacht zum Fronteinsatz herangezogen wurden. Wenn die TV-Dokumentation RENÉ DELTGEN – DER SANFTE REBELL diese - in Deutschland bisher kaum bekannten – Vorgänge im Allgemeinen und Deltgens Rolle im Besonderen darstellt, so geschieht dies mit der gebotenen Objektivität. Ist über die Entstehung der von Deltgen (mit)verfassten und unterzeichneten Aufrufe doch ebenso wenig bekannt wie über persönliche Motive des Schauspielers. Die Dokumentation versteht sich hier als Versuch einer Rekonstruktion von Vorgängen aus der Distanz von 60 Jahren. Historische Filmaufnahmen von der Besetzung Luxemburgs verdeutlichen den zeitgeschichtlichen Hintergrund, vor dem sich 1945/46 der politische Prozess gegen Deltgen abspielte. Darüber hinaus hinterfragt die Dokumentation auch die Verantwortung eines Künstlers für sein Tun innerhalb eines totalitären Systems. Weit über den politischen Aspekt des Themas hinaus versteht sich RENÉ DELTGEN – DER SANFTE REBELL als Erinnerung an den großen Film- und Theaterschauspieler. In sechs Jahrzehnten Film-, Bühnen-, Hörfunk- und Synchrontätigkeit machte sich Deltgen einen Namen als äußerst vielseitiger Künstler. Mit Rollen als couragierter, unkonventioneller Draufgänger etablierte er zudem einen Darstellertyp im frühen deutschen Tonfilm, dessen natürliches Spiel, Wandlungsfähigkeit und Nonchalance noch heute überzeugen. Michael Wenk 8 René Deltgen – Der sanfte Rebell Presseinformation Zur Person: Der Regisseur Michael Wenk Geboren 1971. Absolvent der Bayerischen Akademie für Fernsehen (Diplomstudiengang TV-Produktionsmanagement). Volontariate bei Bernd Fischerauer (ZWEI ZUM VERLIEBEN, Sat 1, 1997) und Dieter Dorn (PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG, Münchner Kammerspiele/BR, 1997). Recherche für DAS WISPERN IM BERG DER DINGE (BR/WDR, 1997) von Dominik Graf und Michael Althen. Regieassistenz TATORT – VIKTUALIENMARKT (BR, 1999) von Berthold Mittermayr. 1998-2000 Lektor für die Abteilung Musik und Fernsehspiel des Bayerischen Rundfunks sowie für KirchMedia. Drehbuchbearbeitung von Dieter Wedels DIE AFFÄRE SEMMELING (ZDF/ORF, 2000). Seit 1993 filmpublizistische Tätigkeit für Film-Dienst, epd Film, Filmwärts, Süddeutsche Zeitung, Die Welt und Neue Zürcher Zeitung. Mitarbeit an den Filmlexika CineGraph (u.a. Essays über Kurt Hoffmann und Hanns Lothar), Enzyklopädie des Kriminalfilms und Enzyklopädie des phantastischen Films. Texte für die Ausstellungskataloge Wir Wunderkinder – 100 Jahre Film in Niedersachsen (Gesellschaft für Filmstudien, 1995) und Das UfaPlakat – Filmpremieren 1918-1943 (Stiftung Deutsche Kinemathek/Österreichische Nationalbibliothek, 1998). Mitarbeit an der Biografie Sabine Sinjen – Schauspielerin (Gustav Lübbe Verlag, 1995). Co-Autor von René Deltgen – Eine Schauspielerkarriere (Centre national de l’audiovisuel, 2002). Autor und Regisseur der TV-Dokumentation RENÉ DELTGEN – DER national de l’audiovisuel, 2004). SANFTE REBELL (Centre 9