streamer es - Pure Dynamics

Transcrição

streamer es - Pure Dynamics
T e s t N et z w er k s p i e l er
Akkurate
Kunst
In der Wandlertechnik ist ein präziser Takt ebenso wichtig wie in der Musik.
Deshalb hat sich „Accustic Arts“ aus Lauffen einen Namen gegeben, der nach
akkurater Akustik klingt – und natürlich nach Kunst. Jetzt bringt die HighendSchmiede erstmals einen Netzwerkspieler auf den Markt
H
andmade in Germany“ heißt der
Claim von Accustic Arts. Zum
Sortiment gehören bisher Vor-,
Voll- und Endverstärker der Hochleistungsklasse, CD-Player, Laufwerke und
D/A-Wandler. Alle mit fein gebürsteten
Alu-Fronten und minimalistischer Bedienung. Nicht anders beim neuen „Streamer ES“: Die einzige Taste auf der Front
schaltet die komplette Netzwerkelektronik aus und den Koax-S/PDIF-Eingang
ein, macht also aus dem Streamer einen
klassischen D/A-Wandler für CD-Player,
DVB-Empfänger etc. Das Pendant auf der
rechten Seite, das wie eine Taste aussieht,
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ist nur ein Stöpsel für den USB-Eingang.
Vom Netz trennen lässt sich das Gerät
an der Rückfront. Standby ist nicht vorgesehen, auch nicht via Fernbedienung.
FLAC bis 24/192
Nicht weniger schlicht die Rückfront:
S/PDIF-Ein- und Ausgang, Analog-Ausgang in Cinch, LAN, WLAN-Antenne
und ein weiterer USB-Port. Um es gleich
vorwegzunehmen: Nein, ein iPod kann
nicht via USB Musik zuspielen, und auch
nicht via Airplay. Die Apple-Lizenz ist
ja generell für Kleinserien-Hersteller
kaum erschwinglich, weil sie mit hohen
Einmalkosten verbunden ist – und mit
aberwitziger Bürokratie. Allein die „USB
für iPod“-Lizenz kostet ein paar Tausend
Euro, und für Airplay ist ein Vielfaches
davon fällig. Im Übrigen ist Airplay mit
seinen 48 kHz Takt ja nicht gerade ein
Highend-Format. Also: Die USB-Ports
sind nur für Sticks oder Festplatten geeignet, für die meisten MP3-Player oder
Smartphones dagegen nicht.
Die Anbindung ans Heimnetz über
die LAN-Strippe ist im Handumdrehen
eingerichtet. Dagegen kam die WLANVerbindung erst nach einigem Hin und
Her zustande. Insbesondere die eigentlich
Die App für iOS zeigt Cover in der Albumliste und Tonformat samt
Bitrate im Wiedergabe-Display
nur ohne Hindernisse wie Wände oder
Decken im Funkweg. Das WLAN-Modul
von Accustic Arts unterstützt die Standards 802.11 b/g/n, aber noch nicht den
5-GHz-Bereich, der noch mehr Bandbreite zur Verfügung stellen würde. Selbst
Apples AIFF- und ALAC-Formate decodiert der Accustic-Arts-Streamer klaglos, und zwar bis jeweils 24/96. Natürlich beherrscht er auch MP3, AAC, WMA
etc. Und von der USB-Festplatte spielt er
sogar WAV-Dateien bis 24/192.
„Gapless“ bei allen Formaten
komfortable WPS-Funktion, die die Eingabe des Passwortes erspart, wollte nicht
recht. Via Heimnetz nimmt der Streamer
ES Kontakt mit UPnP-kompatibler Server-Software auf, also im einfachsten Fall
mit dem Windows Media Player als Server. Dann unterstützt er sogar die „Play
to...“-Funktion: Sie können also am Notebook eine Playlist zusammenstellen und
die Musik zum Streamer abschicken statt
sie von dort abzurufen. Das ist ähnlich
wie bei Airplay.
Nur schade, dass Windows nicht das
populäre FLAC-Format unterstützt.
Wer also die unkomprimierten, lediglich
formal gepackten FLAC-Dateien streamen möchte, muss auf Server-Software
wie „Twonky“ oder den besser ausgestatteten, aber kostenpflichtigen „Asset“-Server von Illustrate ausweichen.
Accustic Arts indes beherrscht das
FLAC-Format auf der ganzen Linie, sogar
bis zu einer Auflösung von 24 Bit und 192
kHz! Dies allerdings nur, wenn Sie den
Streamer ES über die LAN-Strippe mit
dem Router verbinden. WAV-Dateien
akzeptierte er aber selbst dann nur bis
zu 16/192 ohne Aussetzer. Über WLAN
haben wir bei FLAC und WAV immerhin noch 16/192 geschafft – dies natürlich
Mindestens ebenso wichtig wie die Unterstützung hochauflösender Formate ist für
eingefleischte Streaming-Fans die Gapless-Funktion, also die nahtlose Wiedergabe aufeinanderfolgender Titel. Damit
tun sich bisher noch viele Netzwerkspieler schwer – nicht so der Streamer ES:
Er kann sämtliche Formate – ob MP3,
AAC, WAV, FLAC oder ALAC – lückenlos abspielen. Wichtig ist das insbesondere bei der Wiedergabe von Live-Alben
oder Opern-Aufnahmen.
Gesteuert wird der Streamer ES entweder über die beigepackte Infrarot-Fernbedienung oder über die Gratis-App
für iOS und Android. Wobei selbst die
Laufwerkstasten
der Fernbedienung sehr prompt
Mit der Infrarotfernbedienung navigieren Sie durch
Menüs und Listen. Die Lautstärketasten unten wirken nicht
auf dem Streamer ES, sondern
auf Vor- und Vollverstärker von
Accustic Arts
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T e s t N et z w er k s p i e l er
ACCustic Arts Streamer ES
um € 3990
Maße: 48x10x39 cm (BxHxT)
Garantie: 2 Jahre
Kontakt: SAE Schunk
Tel. 07133/974770, www.accusticarts.de
Dank S/PDIF-Eingang lässt sich der Streamer ES auch als klassischer D/A-Wandler nutzen. Die Cinchbuchsen sind hochkarätig vergoldet. Bild rechts: schönes Display, aber wenig Platz für den Songtitel
parieren und sogar den schnellen Vor/
Rücklauf beherrschen – was bei Streamern nicht selbstverständlich ist. Die
App kann mehrere Streamer ES in verschiedenen Räumen steuern, und das
Navigieren über Albumlisten mit CoverIcons ist natürlich komfortabler als über
das schlichte Front-Display. Allerdings
könnte die App etwas flotter reagieren.
Netzteil mit 100.000 µF
Über den S/PDIF-Eingang nimmt der
Streamer ES ebenfalls Auflösungen bis
24/192 an. Am Digitalausgang stehen die
Daten bitgenau zur Verfügung – allerdings beim Streaming nur bis 24/96.
Intern werden die Daten aber stets auf
24/192 hochgerechnet, bevor sie den D/AWandler erreichen.
Die komplette Netzwerkplatine bezieht
Accustic Arts vom Spezialisten Stream
Unlimited, und zwar in der höchsten
Ausbaustufe. Alles andere ist Eigenbau
– insbesondere das unglaublich aufwändige Netzteil sowie Wandler- und Analogstufen. Sie sind es ja, die im Wesentlichen den Klang bestimmen. Und tatsächlich konnte der Streamer ES im Hörraum
seine Klasse unter Beweis stellen. Insbesondere seine Bass-Performance hat es
uns angetan: Das Fundament ist stämmig,
und jedes Detail in den unteren Lagen
kommt extrem präzise rüber, wie etwa
in Adeles „Love Song“ aus dem Album
„21“. Auch Stimmen bildet er mit vielen
Details ab – die Darbietung ist äußerst
quirlig. Beim Wechsel von CD-Auflösung zu 24/96 (Concierto de Aranjuez
von der STEREO-Hörtest-Edition) wurde
die Bühne noch offener, großflächiger, die
Feindynamik noch ziselierter.
Er ist einer der besten Vertreter seines
Genres, dieser „akkurate Künstler“. Und
wie jedes gute Kunstwerk hat auch dieses
seinen Preis – nicht nur wegen „Handmade in Germany“. Ulrich Wienforth
1
3
Einer der bestklingenden Netzwerkspieler
am Markt! Zudem decodiert er alle erdenklichen Formate und beherrscht selbst höchste
Auflösungen. Dass er sogar ohne Wenn und
Aber „gapless“ spielt, macht ihn endgültig
zum „Top Performer“.
messergebnisse *
Rauschabstand Digital 0 109 dB
Klirrfaktor (400 Hz/-60 dB)
0,3 %
Wandlerunlinearität bis -90 dB 0,1 dB
Ausgangswiderstand Cinch bei 1 kHz 47 Ω
Ausgangsspannung Cinch bei 0 dB FS
2,4 V
Leistungsaufnahme
Aus | Standby | Leerlauf 0 | – | 12 Watt
labor-kommentar: Durchweg Top-Werte bei
Rauschabstand, Verzerrungen, Wandlerlinearität,
Frequenzgang etc. Symmetrische Rechteckwiedergabe, Impulse mit leichten Vorschwingern. Gegenüber
dem S/PDIF-Eingang ist das
Netzphase
analoge Ausgangssignal in
am Testgerät der Phase invertiert.
AUSSTATTUNG
2
6
5
4
Wenn
das nicht
akkurat ist:
1 = magnetisch geschirmter Ringkerntrafo, 2 = Linear-Netzteil mit nicht weniger
als 100.000 µF Kapazität, 3 = Netzwerkplatine von Stream
Unlimited, 4 = Abtastratenwandler von Burr Brown, 5 = D/A-Wandler von
Cirrus Logic, 6 = Stummschalt-Relais für den Analogausgang
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UPnP-Netzwerkspieler mit LAN- und WLANAnbindung sowie D/A-Wandler für S/PDIFQuellen und für USB-Sticks oder -Festplatten. Navigation über Infrarotfernbedienung
und Grafik-Front-Display oder über GratisApp für iOS- und Android-Smartphones.
Decoder für alle gängigen Tonformate samt
ALAC, AIFF und FLAC, Letzteres sogar bis
zu Auflösungen von 24 Bit und 192 kHz. Alle
Formate werden „gapless“ abgespielt. Ein
Lautstärkesteller ist nicht integriert.
90%
EXZELLENT
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme für Abonnenten
im STEREO-Club unter www. stereo.de