Was kann die Naturmedizin für unsere Lymphe
Transcrição
Was kann die Naturmedizin für unsere Lymphe
A U S G A B E 18 0 2 / 2 014 DAS PATIENTENMAGAZIN DES VEREINS LYMPHOLOGICUM Was kann die Naturmedizin für unsere Lymphe tun? Ostheopathie und Kinesiologie beim Lymphödem Marnitz-Therapie bei Bewegungsschmerz Lymphtaping Lymphtherapie aus Fernost Yoga mit Lymphödem Mineralien und Kräutertherapie 04 INHALT 05 WISSEN LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Schulmedizin versus Naturheilverfahren Unsere Themen im Sommer THERAPIE 09 Osteopathische Behandlungen bei einem Lympödem Sanftes Lösen von Blockaden 12-13 Die Komplexe Physikalische Entstauungs therapie sinnvoll unterstützt Lymphtaping mit elastischem Tape 14-15 Schmerz- und Bewegungsbehandlung für Ödempatienten Die Marnitz-Therapie 17 Mit dem Kopf durch die Beine? Yoga für Ödempatienten? LYMPHOLIFE 02 Coming soon... Der Patientenservice des Lymphologicum 18-19 Lymphtherapie aus Fernost Die Traditionelle Chinesische Medizin Dies &Das LITFASS-SÄULE 2 2-23 Dies & Das Tipps – Natürlich durch den Sommer Der Wunsch möglichst bis ins hohe Alter gesund und leistungsfähig zu bleiben und sich aktiv vor Krankheiten zu schützen, ist kein neuzeitlicher Trend, sondern schon lange in unserer Gesellschaft verankert. Fühlen wir uns krank oder möchten Erkrankungen durch Vorsorgeuntersuchungen entgegenwirken, gehen wir zum Arzt und bedienen uns an dem Repertoire der klassischen Schulmedizin. Doch seit einigen Jahren haben auch alternative Heilmethoden Einzug in die Behandlungszimmer genommen. Damit wird den immer wieder keimenden Diskussionen über die Gefährlichkeit medikamentöser Nebenwirkungen sowie mangelnder Ganzheitlichkeit der Schulmedizin und fehlender wissenschaftlicher Wirksamkeit alternativer Naturheilverfahren neuer Nährboden verschafft. Hinzu kommt die Tatsache, dass es bei dem heutigen Überangebot von „natürlichen“ und „alternativen“ Heilverfahren schwer fällt, den Überblick zu behalten und vielerorts den alternativen Therapien großes Misstrauen entgegengebracht wird. Andererseits werden viele Patienten von Homöopathen und Naturheilkundlern aufgefangen, vor allem dann, wenn das Minutengespräch mit dem Fachmediziner zu mehr Irritationen als zu helfender Gesundheitsberatung geführt hat. Letzteres betrifft allerdings weniger die Frage der medizinischen Qualität unserer Fachmediziner, sondern stellt vielmehr ein gesundheitsökonomisches Dilemma dar. Dieser, wie auch nachfolgende Artikel stellen keinen Diskurs über das Pro und Contra von Schulmedizin oder Naturheilverfahren dar. Es geht vielmehr um die Differenzierung, Abgrenzungen aber auch Gemeinsamkeiten der einzelnen Disziplinen. ••• Schulmedizin und Naturheilkunde – ein unüberbrückbarer Gegensatz? 03 Bio und Natur sind mehr als nur Synonyme für ökologische Landwirtschaft Naturheilkunde in der Ödemtherapie 16LymphLEXIKON K wie Kompression, Kompressionsdruck, Kompressionsverlauf Hauptsache pflanzlich? WISSEN 05-08 Schulmedizin versus Naturheilverfahren Hauptsache pflanzlich? 10-11 Hinter den Kulissen von Schmerz und Symptom Die verdeckte Störung als mögliche Ursache – Diagnostik über den Muskeltest mit Professional Applied Kinesiology 20-21 Tipps und Tricks für die heiße Jahreszeit Die Kompressionstherapie ist besonders wichtig im Sommer 24-27 Die Ernährungsserie in LymphoLIFE! Gesunde Ernährung & mehr – Natürlich heilen mit Pflanzen und Mineralien Wenn man von klassischer Schulmedizin spricht, ist von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen die Rede, die an Universitäten und Medizinischen Hochschulen nach wissenschaftlichen Grundsätzen gelehrt und entwickelt werden. Der behandelnde Mediziner ist somit ein Arzt mit abgeschlossenem Studium der Humanmedizin, der sich mit der Vorbeugung (Prävention), Erkennung (Diagnose), Behandlung (Therapie) und Nachsorge von Krankheiten und Verletzungen beschäftigt. Die Vielfalt der Krankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten haben zu einer Aufspaltung der Humanmedizin in eine große Anzahl von Fachgebieten und Subspezialisierungen geführt. Das Ursache-Wirkungsprinzip von Diagnose und Therapie ist dabei durch wissenschaftliche Methoden objektiv nachweisbar (bspw. in Form von Laborwerten) und stellt vom Denkansatz her die Krankheitsursache selbst im Rahmen des Behandlungskonzeptes in den Vordergrund. Obwohl in der Schulmedizin der Mensch inzwischen auch als vernetztes System verstanden wird, spricht man dennoch primär von krankheitsorientierter Medizin. In der Naturheilkunde hingegen wird die Gesamtheit von Körper, Geist und Seele mit einer ganzheitlichen Strategie betrachtet, denn es werden keine isolierten Faktoren der Krankheitsursache untersucht, sondern der Mensch als vernetzter Organismus gesehen. Die Naturheilkunde greift dabei auf ein Spektrum verschiedener Methoden zurück, die der Anregung der körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung, der Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts oder der Vorbeugung von Gesundheitsstörungen dienen sollen. Im Gegensatz zur Schulmedizin spricht man in der Naturheilkunde von gesundheitsorientierter Behandlung. Dennoch gibt es auch hier einige Unterscheidungen zu beachten, die nicht zuletzt wegen der fehlenden therapeutischen Nachvollzieh- barkeit der Behandlungsergebnisse in der Vergangenheit häufig zu Konflikten zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde geführt haben. Hinzu kommt, dass man unterschiedlichen Begriffen wie beispielsweise Naturmedizin, Naturheilverfahren, Nicht-Schulmedizin oder Alternativmedizin begegnet, die allesamt der Naturheilkunde nicht gleichzusetzen sind und dabei auch äußerst umstrittene Verfahren einbeziehen. In diesem Zusammenhang erscheint in einem ersten Schritt die Unterscheidung zwischen Naturheilverfahren und naturheilkundlichen Verfahren der Alternativmedizin, auch als Komplementärmedizin bekannt, am sinnvollsten. Während die Methoden der Naturheilverfahren (Tab. 1) teilweise als sichere und wirksame Behandlungsmaßnahmen gelten, sind die Verfahren der Alternativmedizin (Tab. 2) bislang den Nachweis eines positiven Effektes weitestgehend schuldig geblieben. Hinzukommen hier die sogenannten alternativen Heilweisen, die bei rationaler Betrachtung der Tabelle die Schlussfolgerung zulassen, dass keine wissenschaftlich fundierten Erklärungsmodelle geliefert werden können, sondern sich deren Behandlungskonzepte eher am Glauben der Patienten orientieren (Tab. 3). Methoden der Naturheilverfahren (Auszug): Hydrotherapie (Wasseranwendungen) Balneotherapie (Anwendung mit Heilbädern) Phytotherapie (Behandlung mit Heilpflanzen) Ernährungstherapie (gesunde Ernährung und Diätetik) Physiotherapie und Bewegungstherapie Massagetechniken Elektrotherapie Tab.1 06 WISSEN WISSEN LymphoLIFE 18 ••• Methodenbeschreibung einzelner Verfahren (Auszug) Hydrotherapie Reiztherapie, bei der das Wasser nur äußerlich zur Anwendung kommt. Sie umfasst ungefähr einhundert verschiedene Variationsmöglichkeiten für die Anwendung von Wasser. Dazu gehören Waschungen, Dampfanwendungen, Abreibungen, Sauna, Wickel, Auflagen sowie medizinische Bäder mit verschiedensten Zusätzen, Güsse, Trockenbürsten, Arm- und Fußbäder, Sitzbäder, Tau treten und Wassertreten. Balneotherapie Therapeutische Behandlungsform mit Wasser aus Heilquellen insbesondere mit höherem Gehalt von gelösten Stoffen, z.B. an Mineralstoffen. Der Unterschied zur Hydrotherapie liegt im höheren Gehalt der im juvenilen Wasser gelösten Stoffe. Neben medizinischen Bädern gehören zur Balneotherapie auch innere Anwendungen wie Trinkkuren und Inhalationen. Eine spezielle Form der Balneotherapie ist die Thalasso-Therapie. Phytotherapie Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe von Heilpflanzen. Dabei werden die Heilpflanzen in Form von Salben, Tees, Kapseln, Tinkturen oder Tropfen verabreicht. Ernährungstherapie und Diätetik Ernährungstherapie wendet sich an Kranke in Form eines therapeutischen Gesamtkonzepts bei ernährungsabhängigen Erkrankungen und krankheitsbedingten Ernährungsproblemen. Ernährungstherapie verfolgt ein individuelles Therapieziel und basiert auf einem individuellen Therapieplan. Sie setzt eine längerfristige Führung und Betreuung des Patienten voraus. Bewegungstherapie Die Bewegungstherapie steht als Oberbegriff für alle therapeutischen Verfahren, welche auf Bewegungslehre, körperlicher Bewegung und Bewegungsübungen aufbauen. Sie ist Hauptbestandteil der Physiotherapie. Ein gezieltes und an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasstes Übungs- und Behandlungsprogramm hat zum Ziel, die Selbständigkeit der Person in ihrem sozialen Umfeld nach einer Erkrankung oder Verletzung wieder aufzubauen beziehungsweise zu erhalten. Massagetherapie Die Massage gilt als eines der ältesten Therapieverfahren. Der Masseur ertastet den Befund mit seinen Händen und behandelt mit bestimmten Grifftechniken. Nach Behandlungszielen und Anwendungsformen unterscheidet man u.a. folgende therapeutische Massageverfahren: Klassische Massage, Reflexzonentherapie, Unterwasserdruckstrahlmassage, Manuelle Lymphdrainage, Marnitz-Therapie. Elektrotherapie Elektrotherapie nutzt die Kraft elektrischer Ströme oder Stromimpulse, um die natürlichen Heilungsvorgänge im Körper zu aktivieren und zu unterstützen. Die Elektrotherapie nutzt je nach Anwendungsgebiet nieder-, mittel oder hochfrequente Stromformen. LymphoLIFE 18 Behandlungsfehler-Begutachtung 2013 Medizinische Fachgebiete mit der höchsten Anzahl an Vorwürfen Verfahren der Alternativmedizin (Auszug): AkupunkturAromatherapie Orthopädie und Unfallchirurgie ChiropraktikEnzymtherapie Chirurgie HomöopathieNeuraltherapie SchamanismusAyurveda Osteopathie 07 Zahnmedizin Tibetanische Medizin Tab.2 Innere Medizin Gynäkologie und Geburtshilfen Umstrittene Verfahren (Auszug): Pflege BioresonanztherapieEdelsteintherapie FrischzellentherapieHanddiagnosen Neurochirurgie IrisdiagnosenKirlian-Fotografie Augenheilkunde Reiki Bioenergetische Diagnosen GeistheilenHildegard-Medizin Tab.3 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Urologie 0 500 1.000 1.5002.0002.5003.000 3.5004.000 4.500 Behandlungsfehler nicht bestätigt Die wechselseitige Ausgrenzung von Schulmedizin auf der einen und Naturheilverfahren auf der anderen Seite führt immer wieder zu erheblicher Verunsicherung bei den Patienten. In den Medien wird die Schulmedizin häufig der unpersönlichen Apparatemedizin, angetrieben von Herstellern pharmazeutischer Substanzen, gleichgesetzt und mit der allseits beliebten Naturheilkunde und dem Einsatz nichtchemischer Heilmittel verglichen. Ein wahrlich unwissenschaftlicher Diskurs mit der Folge, dass das Vertrauen der Patienten in die Wirksamkeit längst belegter Verfahren schwindet oder auf lebensnotwendige Behandlungen verzichtet wird, da es kaum mehr möglich ist zwischen seriösen und unseriösen, gelegentlich sogar verschlechternden Gesundheitsangeboten zu unterscheiden. Da in der deutschen Gesundheitswelt die Medizintechnik und wirtschaftliche Therapieoptimierung oberste Priorität haben, fragen sich zudem Patienten häufig zu Recht, ob sie gut behandelt worden sind. Der Vergleich „Behandlung“ lohnt sich hier im wahrsten Sinne des Wortes. Sanfte, nebenwirkungsarme, aber dennoch wirkungsvolle und vor allem kostengünstige Präparate gehören nur noch selten zum Programm des sozialen Krankenkassensystems. Auch für den Blick des gesamten Menschen in seiner Ganzheitlichkeit bleibt aus wirtschaftlichen Gründen kaum mehr Zeit - von wochen- und monatelangen Wartezeiten auf einen Arzttermin ganz zu schweigen. Naturheilkundlich qualifizierte Ärzte und Heilpraktiker propagieren, dass sie diese Werte nicht vergessen haben. Dazu gehört neben einem angemessenen Medikament oder einer Therapie auch die Betrachtung der persönlichen Lebenssituation des Patienten, seines Umfeldes, Empfehlungen in Ernährungsfragen, tröstende Worte und viele weitere Kleinigkeiten. ••• Wussten Sie schon? Der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) hat im Mai 2014 eine Behandlungsfehlerbegutachtung für das Jahr 2013 vorgelegt. Statistisch erfasst wurden dabei Fehler aus dem ärztlichen (schulmedizinischen) Bereich und der Pflege. Demnach erstellte der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Gutachten in rund 14.600 Behandlungsfällen aufgrund eines Verdachts auf medizinische Behandlungsfehler, der bei 3.700 Fällen bestätigt werden konnte. Die Zahlen sind erschreckend und alarmieren uns. Dennoch gut zu wissen, dass sie im Vergleich zum Vorjahr rückläufig sind. ••• „Wer heilt, hat Recht?“ Die Behandlung mit Naturheilverfahren, im Besonderen die Behandlung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern, gehört in jedem Falle in die Hand erfahrener Experten unabhängig davon, ob es sich bei den angewandten Heilverfahren um Methoden der Schulmedizin oder der Naturheilkunde handelt. Zudem sollten naturheilkundliche Verfahren als ergänzende Maßnahmen angesehen werden, die den Einsatz lebensnotwendiger Verfahren der Schulmedizin nicht ersetzen können. Hier sind die Ärzte und Behandler gefordert, das jeweils Richtige für ihre Patienten zu tun, denn auch eine Nichtwirkung impliziert unter Umständen eine Verschlechterung der Erkrankung. Bei dem Überangebot von Gesundheitsleistungen aller Art fällt es schwer den Überblick zu behalten. Wie soll man bei der Vielzahl von Anbietern einen seriösen Naturheilkundler identifizieren? Als Patient kann man hier ganz unterschiedlichen Ansätzen nachgehen. Einerseits könnte man auf die positiven Erfahrungsberichte und Empfehlungen aus der Nachbarschaft vertrauen, andererseits hat man als aufgeklärter Patient durchaus ein Gespür für Scharlatanerie oder sogenannte Wunderheiler. Zudem geben seriöse Fachgesellschaften gerne Auskunft und informieren über fachkundige und zugelassene Naturheilkundler in gewünschter Umgebung. Behandlungsfehler bestätigt Für den „Schnell-Check“ sollte man im Patienten-Behandler-Gespräch auf folgende seriöse Kriterien achten: Der Behandler... • ...verlangt nicht den Verzicht der schulmedizinischen Diagnostik und Therapie • ...fordert nicht Medikamente abzusetzen, ohne dies vorher mit dem behandelnden Arzt abzuklären • ...weist auf die Einschränkungen, Grenzen und Risiken der betreffenden Methode hin • ...gibt keine Heilversprechen ab • ...beendet den Heilversuch, wenn sich kein Erfolg einstellt • ...lässt sich nicht im Voraus bezahlen und verlangt keine Fantasiehonorare • ...gehört einem seriösen Berufsverband an ••• Ärzte und „Behandler“ Ein weiterer Punkt, der häufig für Verunsicherung sorgt, ist die Verwendung unterschiedlicher Begriffe für die Behandler. Zusatzbezeichnungen wie Homöopath, Kinesiologe etc. sind unüblich und beschreiben lediglich die Therapien, die zur Anwendung kommen und nur von Ärzten oder Heilpraktikern ausgeübt werden dürfen. In Deutschland gibt es lediglich zwei selbstständig und eigenverantwortlich tätige Heilberufe: Der approbierte Arzt und der zugelassene Heilpraktiker. Heilpraktiker darf sich nur nennen, wer bei den zuständigen Gesundheitsbehörden eine entsprechende Prüfung ablegt hat. Physiotherapeuten, Masseure und andere Therapeuten dürfen weder Diagnosen stellen, noch Behandlungen eigenständig ausüben und benötigen die Weisung durch den Arzt oder den zugelassenen Heilpraktiker. Dem Heilpraktiker sind bei der Behandlung von Patienten gegenüber dem Arzt gewisse Grenzen gesetzt. 08 WISSEN THERAPIE LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Osteopathische Behandlungen bei einem Lymphödem? Ausbildungsbedingungen für Ärzte und Heilpraktiker Arzt für Naturheilverfahren Heilpraktiker Ausbildungsvoraussetzungen/ Vorbedingungen - Hochschulstudium der Medizin von mindestens sechs Jahren - Ausbildung in Erster Hilfe - Krankenpflegedienst von drei Monaten - Ärztliches Praktikum von vier Monaten und Zwischenprüfungen - Facharztanerkennung nicht vorgeschrieben Art, Umfang und Dauer der Ausbildung in der Naturheilkunde - 3 Monate Weiterbildung bei einem Weiterbildungsbefugten gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2 oder auch ersetzbar durch 2 Fallseminare je 40 Unterrichtseinheiten einschließlich Supervision - 160 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in Naturheilverfahren nicht vorgeschrieben Wer als Arzt die Bezeichnungen Naturheilverfahren, Chirotherapie oder Homöopathie auf seinem Praxisschild führt, darf dies nur, wenn er gegenüber der zuständigen Ärztekammer eine vorgeschriebene theoretische und praktische Zusatzausbildung nachgewiesen hat. schriftlich und mündlich beim Amtsarzt keine - keine Behandlung meldepflichtiger Erkrankungen nach dem Infektionsschutzgesetz - keine Verschreibung von Betäubungsmitteln oder verschreibungspflichtiger Medikamente - daraus resultieren u.a. Einschränkungen bei der Neuraltherapie etc. Prüfungsnachweis Gesetzliche Einschränkungen ••• Resümee – Empfehlung für Patienten Der Begriff der Schulmedizin wird von ihren Gegnern häufig abgewertet, um die Fixierung der Medizin auf eingefahrene Strukturen zu suggerieren. Die Schulmedizin bedient sich jedoch im Gegensatz zur Naturheilkunde und Alternativmedizin einer wissenschaftlichen Methodik mit nachweisbaren therapeutischen Effekten, denn an den Universitäten gilt der Vorrang der Wissenschaftlichkeit. Ihr Einsatz führt nicht zwangsläufig zu eindeutigen oder unumstrittenen Ergebnissen, sie bietet dennoch den Vorteil der Nachvollziehbarkeit und der statistischen Relevanz ihrer Er- gebnisse. Dies bedeutet nicht, dass die Nicht-Schulmedizin keine Wirkung hat, sondern lediglich, dass diese Wirkung schwer oder nicht kalkulierbar und die Methodik der Komplementär- und Alternativmedizin wenig oder gar nicht wissenschaftlich erforscht und belegt ist. Dennoch nimmt die Naturheilkunde in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein, da die Erkenntnis, dass Gesundheit und Wohlbefinden weder selbstverständlich sind noch von der Medizin garantiert werden können, seit einigen Jahren in hohem Maße gewachsen ist. Es ist die Aufgabe einer seriösen naturheilkundlichen Beratung, interessierten Patienten einen unvoreingenommenen, wissenschaftlich-orientierten Überblick über die ethisch vertretbaren naturheilkundlichen Heilverfahren zu geben. Dazu gehört auch den Weg in eine professionelle schulmedizinische Behandlung zu vermitteln, wenn sich verunsicherte Patienten aufgrund negativer Erfahrungen von der Schulmedizin abgewandt haben. SH - Redaktion Leben ist Bewegung, doch manchmal stockt der Energiefluss im Körper und es entstehen Störungen und/oder Blockaden, die zu Erkrankungen führen können. Mit sanften Handgriffen kann der Osteopath diese Blockaden und Störungen lösen. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die Energie im Körper kann wieder fließen. Osteopathie kommt vor allem bei orthopädischen und chronischen Problemen wie zum Beispiel bei chronischen Schmerzen zum Einsatz und verzeichnet gute bis sehr gute Erfolge. Ist die Osteopathie auch bei der Behandlung von Lymphödemen eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit? ••• Osteopathie - wie sie wirkt! Vergleich der Ausbildungsmodalitäten Schamanen, Heiler, Geistheiler, Reiki-Praktizierende u.v.m praktizieren mit Auramassagen, Edelsteintherapien, Magnetismus oder orientieren ihre Heilweisen nach dem Mondkalender. Für die Ausübung solcher „Therapien“ gibt es weder vorgeschriebene Ausbildungen noch staatlich anerkannte Prüfungskommissionen. Die Wirksamkeit solcher Verfahren ist wissenschaftlich nicht belegt und rein esoterisch-spiritueller Natur. Zudem stehen die Methoden im Verdacht, willkürlich und manipulativ vorzugehen. Sanftes Lösen von Blockaden Die Osteopathie ist eine aus den Vereinigten Staaten kommende manuelle Behandlungsmethode, die sich an einem ganzheitlichen funktionellen Konzept orientiert. Der Entwickler Andrew Taylor Still (1828 – 1917) war durch intensive Naturbeobachtungen und Anatomiestudien zu der Erkenntnis gelangt, dass sich die Gesundheit des Körper durch Bewegungen und durch das perfekte Zusammenspiel von Organen, Knochen und Muskeln zeige. Da diese wie in einem Netzwerk miteinander verknüpft seien, könnten Bewegungseinschränkungen und Störungen vor allem der Gelenke und Faszien (bindegewebige Umhüllungen von Muskeln und Muskelgruppen) auch an anderen Organen und Körperregionen Symptome auslösen. Still entdeckte, dass man diese Blockaden – er sprach von einer „Grundspannung“ – durch feinfühliges Ertasten, leichten Druck mit den Fingerspitzen und gezielten Handgriffen lösen kann. So werden Muskeln und Bindegewebe gelockert, die Nerven aktiviert oder der Durchfluss in Venen, Arterien und Lymphbahnen verbessert. Die Hände des Osteopathen sind dabei sein einziges Instrument. Durch das Lösen der Bewegungseinschränkungen kann der Körper Funktionsstörungen selbst beheben. Gerade für chronische Leiden kann die Osteopathie einen ganz neuen Ansatz bieten und wirkt dank ihrer sanften Methodik entspannend und schmerzreduzierend. Der Begriff Osteopath ist in Deutschland nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich theoretisch jeder Osteopath nennen kann. Gute Therapeuten können eine Ausbildung vorweisen, die ein berufsbegleitendes 5-6-jähriges Studium und eine abschließende vom BAO anerkannte Prüfung umfasst. Die Weiterbildung zum Osteopathen können Personen machen, die „eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde nach der bestehenden Gesetzeslage für die BRD“ haben (vgl. Curriculum BAO), also bspw. Physiotherapeuten, Heilpraktiker und Ärzte. . ••• Osteopathie bei Lymphödemen Eine osteopathische Behandlung kann alleine keine vollständige Entstauung gewährleisten. Das bedeutet, dass eine osteopathische Behandlung eine KPE mit Manueller Lymphdrainage, Kompressions- und Bewegungstherapie nicht ersetzen kann! Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass die Osteopathie bei Lymphödemen keinen Sinn macht. Ganz im Gegenteil. Die praktische Erfahrung zeigt, dass osteopathische Behandlungstechniken eine sinnvolle Ergänzung zur KPE sein können. Zu Beginn der osteopathischen Behandlung steht eine umfangreiche Befundung, um genau zu klären, wo die Probleme sitzen, die den Lymphabfluss hemmen und durch den Osteopathen beeinflusst werden können. Bei einem sekundären Lymphödem können beispielsweise Bewegungsstörungen aufgrund operativer Eingriffe wie bspw. durch eine Mamma Ablatio (Brustamputation) sein. Diese Operation geht meist mit einer großen OP Narbe einher, die aufgrund des queren Verlaufs zu Abflussstörungen führt. Auch ist die Beweglichkeit des Schultergelenks und das Zusammenspiel dieses Gelenkabschnitts aufgrund der Erkrankung und der Operation empfindlich gestört. Derartige Störungen können auch bei anderen Operationen entstehen. Vor allem operative Eingriffe im Bauchbereich sind mit folgenreichen Störungen, die den Lymphabfluss empfindlich beeinträchtigen können, zu beobachten. Der Osteopath erkennt aufgrund der umfangreichen Befundaufnahme die Störstelle und kann somit einerseits durch gezielte Techniken, bspw. durch Faszientechniken (tiefe Massagetechniken, die Verklebungen lösen), Narbenbehandlung (Massage der Narben) und Mobilisation (Bewegung des Gelenks, Bewegung bspw. des Zwerchfells mit der Atembewegung, Dehnungen) den Gelenkkomplex behandeln, aber auch durch globale thorakale (im Brustwirbeksäulenbereich) oder globale abdominale (im Bauchbereich) Techniken den Lymphabfluss positiv beeinflussen und unterstützen. Hier sei besonders die Behandlung bzw. Mobilisation des Zwerchfells genannt, die durch einen gesteigerten Energiefluss bzw. durch eine verbesserte Atemfunktion das Lymphsystem positiv beeinflusst. Auch bei primären Lymphödemen kann die Anwendung von osteopathischen Techniken die Ödemtherapie sinnvoll unterstützen. ••• Fazit Die Osteopathie bietet eine sanfte zusätzliche Behandlungsmöglichkeit von Lymphödemen, die einerseits bei der Ursachenbehandlung des Lymphödems ansetzt, andererseits den Lymphabfluss unterstützt, aber auch die Folgeschäden wie eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes oder Bewegungseinschränkungen von Lymphödemen mindert. Osteopathische Behandlungen sind in der Regel eine Privatleistung, die selbst getragen werden muss. Allerdings übernehmen immer mehr gesetzliche Krankenkasse anteilig osteopathische Behandlungen. Bitte fragen Sie hierzu direkt bei Ihrer Krankenkasse nach. Osteopathen finden Sie auf Therapeutenlisten auf den Seiten der Osteopathieverbände unter http://www.osteopathie.de/oder http://www.bv-osteopathie.de/de-therapeutenliste.html KWR - Redaktion 09 10 WISSEN WISSEN LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Hinter den Kulissen von Schmerz und Symptom Die verdeckte Störung als mögliche Ursache – Diagnostik über den Muskeltest mit Professional Applied Kinesiology Das Lymphödem in den verschiedensten Erscheinungsformen, mit den verschiedensten Ursachen stellt uns Fachleute immer wieder vor besondere Herausforderungen. Sicher liegt es daran, dass es Störungen gibt, die mit „normaler“ medizinischer Behandlung nicht gebessert werden können, dass Beschwerden trotz hervorragender operativer Leistungen bestehen bleiben, was sich niemand erklären kann. Mit der Applied Kinesiology wird uns Ärzten und Therapeuten ein diagnostisches Werkzeug in die Hände gegeben, das vom Ansatz her auf die Wechselbeziehungen von mechanischen Einschränkungen oder chemischen Unverträglichkeiten und emotionalen Störungen des menschlichen Körpers gerichtet ist und dabei gezielte Strategien zum Einsatz bringt. ••• Die Kombination von Schulund Alternativmedizin ist kein Widerspruch Als Ärztin für Chirurgie war ich langjährig auf der Suche nach weiteren therapeutischen Möglichkeiten für meine Patienten mit Lymph- und Venenerkrankungen. Begonnen hat alles mit der Manuellen Medizin. Hier konnte Erstaunliches erreicht werden – nur mit den Händen. Die Sichtweise der chinesischen Medizin auf die Zusammenhänge des Organismus, die 5 Elemente und ihr Zusammenwirken erweiterten meinen Blick sehr und therapeutische Erfolge bei manchen, sonst operativ behandelten Störungen, machten Mut. Auch homöopathisch zu arbeiten steht nicht im Widerspruch zum operativen Fach. Überzeugt vom therapeutischen Benefit durch die Kombination schulmedizinischer und alternativer Behandlungsstrategien arbeite ich seit 2007 in meiner eigenen Praxis nach einem ganzheitlichen Konzept. Das heißt, schulmedizinisch mit moderner Ultraschalldiagnostik und im Bereich operativer Verfahren bei phlebologischen Erkrankungen minimalinvasiv und möglichst schonend – alternativmedizinisch mit Traditioneller chinesischer Medizin (TCM), Applied Kinesiology (AK), Homöopathie und tibetischen Arzneimitteln. Ganzheitlich heißt für mich, den ganzen Menschen in seiner Individualität zu betrachten, nicht nur das Lymphödem, das Lipödem oder die Krampfadern, wo auch immer sie lokalisiert sind. Denn am Lymphödem „hängt“ ja eine einzigartige Persönlichkeit. ••• Was ist die “Professional Applied Kinesiology” (PAK)? Die PAK verbindet die einzelnen Methoden, weil jedem Therapeuten die Behandlungsmöglichkeiten entsprechend seiner Erfahrung und seiner Kernkompetenz offenstehen. Die PAK nutzt standardisierte manuelle Tests einzelner Muskeln und deren Stärkeänderung, um Funktionsstörungen des Organismus aufzudecken. Diese Funktionsstörungen sind oftmals mit den apparativen diagnostischen Möglichkeiten nicht erfassbar. Es ist somit möglich, auch verdeckte oder übergeordnete Störungen zu finden, die im weitesten Sinne körperlichen und emotionalen Stress verursachen und die normale Funktionsfähigkeit auf verschiedenen Ebenen (Struktur/Skelett, Stoffwechsel/Chemie, Psyche/Emotion) des Menschen beeinträchtigen können. ••• Der Muskeltest In einem ausgeglichenen System ist ein Testmuskel normoreaktiv, was bedeutet, dass sich der Muskel gegen einen Widerstand anspannen kann und sich über einen sogenannten Sedierpunkt (Akupunkturpunkt), den der Behandler stimuliert, abschalten lässt. Eine gestörte Muskelreaktion ist Hinweis auf eine gestörte Muskelfunktion und kann sich auch in Haltungsveränderungen und Störungen des Gangbildes manifestieren. Daher gehört eine Haltungsanalyse zur primären Diagnostik. Bei Haltungsasymmetrien erfolgen gezielte Muskeltests. Störungen des Muskeltests können sein: - Hyporeaktion (der Muskel kann dem Widerstand nicht standhalten = schwach) -Hyperreaktion (der Muskel kann nicht abgeschaltet werden = hyperreaktiv) Verändert sich die Muskelreaktion während der Einwirkung eines Reizes (z.B. Stimulierung einer Narbe oder einer Region durch Reibung, Medikamentengabe auf die Zunge), ist dies ein Hinweis auf den Einfluss des Reizes auf den Organismus. In Verbindung zur chinesischen Medizin sind jedem Funktionskreis spezifische Kennmuskeln zugeordnet, was für die Behandlung von großer Bedeutung ist. ••• Das Behandlungskonzept Innerhalb der AK hat sich bei der Behandlung chronischer Gesundheitsstörungen die erweiterte Injury-Recall-Technik nach Becker und Brunck bewährt. Hierbei wird davon ausgegangen, dass Verletzungen unmittelbar einen Fluchtreflex auslösen, bei dem es zur Anspannung bestimmter Muskelgruppen kommt. In einigen Fällen bleibt der Fluchtreflex unterschwellig bestehen und führt zu einer Reaktion des Gesamtorganismus auf allen Ebenen: strukturell (Bewegungsapparat), biochemisch (Stresshormone und Aktivierung des Sympathikus, Störung der Hormonfunktion) und emotional (psychische Störungen). Der Verdacht auf das Vorliegen eines solchen noch bestehenden Fluchtreflexes erfordert die Suche nach einer bestimm- ten Region, die eine gestörte Muskelreaktion im Muskeltest aufhebt (z.B. Narben, ehemalige Prellungen oder ähnliches). Ist diese Region identifiziert, erfolgt die Behandlung in einem Stufenkonzept unter Nutzung des Akupunktursystems. Ist der Stress infolge des persistierenden (andauernden) Fluchtreflexes aufgelöst, kommt der Körper wieder in die Möglichkeit der Selbstregulation und kann Selbstheilungskräfte aktivieren. Unbedingt erforderlich sind unterstützende Maßnahmen wie Ernährungsumstellung (nach AK-Testung), Bewegung/Sport, Atemübungen, Achtsamkeit und Eigenaktivität. ••• Kopplungsstörungen bei Lip- und Lymphödem Im weitesten Sinne ist hier der Feuchtigkeitshaushalt gestört, aus chinesischer Sicht handelt es sich um eine Störung der Mitte: Feuchtigkeit, Schwere sammeln sich, daher ist keine Bewegung möglich, die Leitbahnen und auch die Transportwege sind gestört, gleichzeitig kommt es auch zu einer Starre im Denken, Fühlen und Handeln. Ursachen können Operationen (z.B. Kaiserschnitt, Gebärmutterentfernung), Unfälle, Verletzungen oder andere traumatisierende Ereignisse sein. Hierbei muss nicht zwangsläufig eine direkte Beteiligung/Schädigung unmittelbar anliegender Lymphbahnen erfolgt sein. Auch entfernte Lokalisationen sind möglich (ein gefrorener Fluchtreflex). Über die PAK gelingt es, die übergeordnete Störung zu finden, die Dysfunktion zu beheben und damit Bewegung in das erstarrte System zu bringen, damit wieder Eigenregulation stattfinden kann. Fallbeispiel 1 Weibliche Patientin, 52 Jahre, Lymphödem der Beine, beidseits Symptome: • Schmerzen beim Laufen • Schwitzen • Schlafstörungen • Unruhe und Reizbarkeit Bisherige Behandlung: • Manuelle Lymphdrainage (ohne Erfolg im Hinblick auf Ödemreduktion und Schmerzreduktion) Erweiterte Behandlung: • 4 Sitzungen Akupunktur • Chinesische Heilkräutermischung mit Rhemannia und Angelica nach entsprechender Testung über den AK-Muskeltest Ergebnis: • seitdem ödem- und symptomfrei ••• Fazit Fallbeispiel 2 Weibliche Patientin, 32 Jahre, Lymphödem linkes Bein Zustand nach Verkehrsunfall mit 25 Jahren und dabei Prellung der linken Körperhälfte und Schädel, ausgedehntes Hämatom am linken äußeren Oberschenkel Herkunft des Ödems: • plötzlich aufgetreten nach sportlicher Betätigung Symptom: • Schmerzen beim Laufen und Lymph ödem des gesamten linken Beines Bisherige Behandlung: • Manuelle Lymphdrainage Erweitere Behandlung: • 3 Sitzungen Alternativer Behandlungen unter Einbindung des kinesiologischen Muskeltests und der erweiterten Injury Recalltechnik, wobei als Auslöser die alte Verletzung nach Verkehrsunfall identifiziert wurde, Therapie nach dem entsprechenden Stufenkonzept Ergebnis: • Rückbildung des Ödems, Beschwerdefreiheit Beate Schwendler Fachärztin für Chirurgie Ganzheitliche Venenpraxis Gotha Bertha-Schneyer-Str. 10 99867 Gotha Tel. 03621 / 21 92 80 [email protected] 11 Verdeckte Störungen können auch unabhängig von ihrem Ursprung und ihrer Lage das Zusammenspiel zwischen Struktur, Chemie und Psyche stören. Mit der Professional Applied Kinesiology ist eine übergeordnete Störung identifizierbar und mit der erweiterten Injury Recalltechnik nach Becker Brunck behandelbar. Im Ergebnis wird das Gleichgewicht innerhalb des Organismus wiederhergestellt und die Regulationsfähigkeit wiedererlangt, was unter anderem auch dazu führt, dass Ödemneigungen verringert und Lymphabflussstörungen erheblich verbessert werden können. Die PAK sieht sich als Verbindung zwischen Schulmedizin und ganzheitlicher Medizin und erweitert so den diagnostischen und therapeutischen Blickwinkel. DÄGAK Deutsche Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology, Internet: www.ak-seminare.com; www.DAEGAK.de Email: [email protected] Literatur Brunck, M., D. Becker, Maack,S. (2014): Die Behandlung des Fasciensystems im Rahmen der erweiterten Injury-Recall-Technique Brunck M, Becker D.: The Extended Injury and Injury Recall Technique, overview and treatment procedure Callahan R.J.: Five Minutes Phobia Cure Gallo F.: Energetische Psychologie Garten H., Weiss G.: Systemische Störungen, Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology Garten H.: Lehrbuch der Applied Kinesiology Ginter A., Schnider P. et al. (2008): Injury Recall Technique (IRT) Schmitt, W.H.: A neurological rational for injury recall technique. Proceedings of the Annual Meeting of the ICAK-USA (1999-2000) Schmitt, W.H.: Injury recall technique Weiss G.: Mechanorezeptoren-Challenge (Reiben) als adäquater Reiz zur Muskelfazilitierung und Differentialdiagnose einer Muskeldysfunktion. 12 THERAPIE THERAPIE LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 13 Die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie sinnvoll unterstützt Lymphtaping mit elastischem Tape Vor etwa 10 Jahren hat mich Hauke Mommsen (heute Professor an der Fachhochschule in Kiel für Physiotherapie, Orthopäde und Unfallchirurg) gebeten einen Workshop über Lymphtaping abzuhalten. Ich hatte ein paar Jahre zuvor Fortbildungen im Kinesio-Taping gemacht. Durch unsere gemeinsame Arbeit in der Sport-REHA-Kiel wusste Herr Mommsen von meinen Bemühungen, die Manuelle Lymphdrainage (MLD) mit anderen Therapien zu ergänzen, so auch mit dem elastischen Tapen. Dadurch entstand eine „Erweiterung“ der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE), die auf der Erfahrung in der therapeutischen Arbeit mit Ödemen aus dem onkologischen Bereich, der orthopädisch-traumatologischen Reha und der Betreuung von Spitzensportlern beruht. ••• Ein Band mit hautähnlicher Elastizität Das Tape wurde in den 70er Jahren von dem japanischen Chirotherapeuten und Kinesiologen Kenzo Kase entwickelt. Nach mehreren Versuchen mit unterschiedlichen Materialien hat sich ein Tape Material mit hautähnlicher Elastizität als am erfolgreichsten herausgestellt. Mit der Anwendung bei der japanischen Volleyballnationalmannschft begann der „Siegeszug“ des Tapes um die Welt. Es gibt leider nur wenig belastbare wissenschaftliche Arbeiten über die Wirkung und den Erfolg des elastischen Tapes, aber die Empirik (Erfahrungswissenschaft) zeigt uns Tape Anwendern (Therapeuten und Ärzten), wie erfolgreich mit dem Tape gearbeitet oder eine andere Therapie ergänzt werden kann. •Das Material besteht aus einem hochwertigen, wasserfesten und latexfreien Baumwollstoff. •Es ist mit einem hypoallergenen 100%igen Acrylatkleber ver sehen, der durch Wärme (Reibung/ Körperwärme) aktiviert wird. • Das Tape ist von einer Beschaffenheit, welches Wasser, Wasser dampf, Schweiß und Luft durchlässt. • Es ist mit einer ca.10% Vordehnung auf dem Papierträger auf- getragen. • Das Tape kann 7-10 Tage getragen werden und ist leicht von von der Haut zu entfernen. ••• Welche Wirkung hat Taping auf die Lymphe? Das Tape, das zum Lymphtaping benutzt wird, kann durch seine Längselastizität auf unterschiedliche Arten zur Ödemreduktion eingesetzt werden. Die Wirkung des Tapes beruht auf der Verschiebung und der Kompression der Haut sowie der darunter liegenden Gewebestrukturen. Die Reaktion der Rezeptoren und der oberflächlichen Gefäße (Blut- und Lymphgefäße) auf die Tape-Anwendung stellen die Therapie oder eine Therapieergänzung dar. Die Diagnostik bestimmt die Anlagetechnik, je nach Beschwerdebild hat man verschiedene Tapeanlagetechniken zur Verfügung. Instabilität eines Gelenkes, Muskelprobleme oder Ödeme erfordern grundsätzlich unterschiedliche Techniken und werden entsprechend in das Therapiekonzept eingebaut. Die Instabilität eines Gelenkes wird mit einer sogenannten Ligament-Technik stabilisiert, Muskelspannungsprobleme werden mit Muskeltapetechniken positiv beeinflusst. Die hellen Streifen auf der Haut waren mit schmalen Lymphtapes überklebt. Unter dem Tape entsteht eine höhere Lymphdynamik. Die sorgfältige Tape-Anlage ist Voraussetzung für ein positives Ergebnis. Ebenso ist es unumgänglich, dass man das richtige Material verwendet, welches folgende Voraussetzungen hat: •Das Tape sollte auf mindestens 140% (also mindestens um 40%) dehnbar sein, ähnlich der maximalen Dehnfähigkeit der Haut. • Es ist nur in Längsrichtung dehnbar. Lymphtaping nach Entfernung eines malignen Melanoms und vieler Leisten- und Bauchraumlymphknoten. Erkennbar sind das Ableiten im lokalen Bereich und das Erschließen von Ersatzabflussgebieten über lymphatische Wasserscheiden. Der Bereich über den entfernten Lymphknoten wird zur möglichen Situationsverbesserung überklebt. Man kann nie die Transportmenge an lymphpflichtigen Lasten pro Zeiteinheit eines guten Lymphdrainagetherapeuten erreichen, dafür wirkt/arbeitet jedoch das Lymphtape 24 Stunden am Tag! Dehnt man das Tape komplett oder auch nur teilweise, bekommt man eine mehr oder minder starke Kompression. Bei dieser Tape-Anwendung kommt der Vorpositionierung/Vordehnung des Gewebes eine besondere Rolle zu. Hier ist die Erfahrung des Anwenders sehr gefragt. Durch eine falsche Positionierung kann es zu einer sehr hohen Belastung der Haut kommen. Eine Schädigung der Haut von Ödempatienten darf jedoch auf keinen Fall in Kauf genommen werden. Die Haut der Ödem-Patienten stellt durch die schlechtere Ver- und Entsorgungslage ein Problem dar, kann aber durch ein gut angelegtes Tape und entsprechender Paralleltherapie (Mittelfrequente Elektrotherapie/ MET, Faszientechniken, u.a.) deutlich verbessert werden. Drei unterschiedliche Ansätze nutze ich bei meinen Bemühungen das elastische Tape in die Ödemtherapie einfließen zu lassen: 1.Die lokale Kompression mit Stretch im Tape 2.Die lokale dynamische Anwendung ohne Stretch im Tape 3.Die Erschließung von Ersatzabflussgebieten über die lymphatischen Wasserscheiden bei Beachtung der Engpassprobleme durch Entfernung von Lymphknoten (z.B. im achsilären oder inguinalen Bereich) Ödeme werden mit dynamischen Lymphtapetechniken und mit mehr oder minder starken Kompressionstechniken bzw. mit einer Kombination aus diesen beiden Techniken therapiert. Die richtige Wahl der Tape-Technik entscheidet über eine höhere Effizienz des elastischen Tapes. Bei der dynamischen Form des Lymphtaping wird die Dehnung komplett aus dem Tape genommen. Das betroffene, zu beklebende Gewebe wird aktiv (über die Positionierung), passiv (über manuelle Dehnung) oder auch beides in Vordehnung gebracht. Hierbei kommt es zu intensiven Verschiebungen der Haut durch das Tape, ähnlich einer manuellen Lymphdrainage. ••• Unterschiedliche Tapes nicht kombinieren! Die Tapes verschiedener Firmen haben häufig verschieden starke Elastizitäten. Manchmal kommt es aber schon bei Tapes von ein und derselben Firma und unterschiedlichen Farben zu verändertem Stretchverhalten. Die Rückstellkräfte der einzelnen Tapestreifen könnten ungleich sein. Das Kombinieren solch differierender Tapes ist zu vermeiden, auch wenn es manchmal besser aussieht. Ähnlich dem Zug bei der Kompression sollte die Dehnung beim Taping konstant in dem entsprechenden Therapiegebiet angewandt werden. Beachtet man diese Regularien nicht, könnten möglicherweise „Fensterödeme“ entstehen. ••• Ergänzung statt Ersatz Die Tapestreifen des dynamischen Lymphtapes folgen den Ablaufrichtungen der oberflächlichen Lymphgefäße, entsprechend der Griffabfolge der Therapiegriffe bei der MLD. Die Topographie der Lymphgefäße (anatomische Zuordnung) bestimmt die Anlagerichtung. In der Praxis/Klinik liegt der Erfolg des Taping meist an dem Engagement der Anwender. Ein Lymphtape kann die KPE nicht ersetzen. Beschäftigt man sich mit dem Thema Lymphabflussstörung und nutzt das Tape zusätzlich, stellt sich meist ein besseres Ergebnis ein. Es gibt Kliniken, die unter der Kompressionsbandagierung Lymphtapes anlegen, um über Nacht (ohne Kompression) die Lymphdynamik des Tapes zu nutzen. Die Therapeuten beschreiben eine Entlastung der Ödemsituation durch diese Maßnahme. Das Lymphtape kann beispielsweise auch zur Abschwellungsverbesserung nach Prostata-Operationen mit Lymphknotenentfernung angewandt werden. Die Verheilzeit nach operativen Eingriffen wird durch die Beschleunigung des Abflusses lymphpflichtiger Lasten und der damit verbundenen besseren Ver- und Entsorgung der verletzten Strukturen verkürzt. Uwe Brandenburg Geschäftsführer Masseur und med. Bademeister Lymphdrainagetherapeut, Sportphysiotherapeut Therapeut des THW Kiel (Handball-Bundesliga) Sport-REHA Kiel GmbH, Schönberger Str. 5-11, 24148 Kiel www.sport-reha-kiel.de Das Anwendungsspektrum mit elastischem Tape ist außergewöhnlich breit. 18 THERAPIE THERAPIE LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Lymphtherapie aus Fernost ••• Mit Akupunktur die Ödemtherapie verbessern Die Traditionelle Chinesische Medizin Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) oder chinesische Medizin hat sich in China seit mehr als 2000 Jahren entwickelt. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst den ostasiatischen Raum, insbesondere Vietnam, Korea und Japan. Während die westliche Medizin eine naturwissenschaftlich orientierte und auf den menschlichen Körper bezogene Wissenschaft darstellt, ist die TCM eine funktionale Wissenschaft. Bei ihr stehen die Lebensfunktionen, die energetische Harmonie und die Gesamtheit des Menschen im Vordergrund. Aus Sicht der TCM ist das Auftreten eines Lymphödems die Folge einer Störung des sogenannten Qi- und Säfte-Flusses, welches wiederrum als Ursache für spezifische Stauungszustände und einer verminderten Organfunktion von Lunge, Milz und Niere gilt. Arznei Akupunktur/ Moxibustion TuinaTherapie Qigong Behandlung mit pflanzl. Stoffen, manchmal auch mit Substanzen tierischen oder mineralischen Ursprungs. Auf Meridianen liegende Punkte werden mit z.B. feinen Nadeln oder dem Annähern von glühenden Kräutern stimuliert. Beinhaltet Elemente der Bindegewebsund Reflexzonenmassage sowie Akupressur, Chirotherapie und Osteopathie. Krankeitsprävention durch konzentrativmeditative Atemund Bewegungsübungen. Ernährungsprogramm, basierend auf den Grundlagen der chinesischen Medizin, den fünf Wandlungsphasen, Yin und Yang. natürlich vital aktiv harmonisch gesund ••• Die 5 Säulen der TCM Die TCM ist als alternativ- oder komplementärmedizinisches Verfahren zu verstehen. Ihre therapeutischen Methoden basieren auf fünf Säulen, die zunächst etwas befremdlich erscheinen, bei genauerer Betrachtung aber gar nicht so fremd sind. Viele Patienten haben sicherlich schon die Akupunktur durchführen lassen, eine Reflexzonenmassage genossen oder die Wirkungen der Osteopathie ausprobiert ohne zu wissen, welchen Ursprung sie haben oder welcher Methodik sie folgen. Auch wenn die TCM nach europäischen wissenschaftlichen Kriterien nur wenig erforscht und mit Wirksamkeitsnachweisen belegt ist, haben sich ihre Verfahren in der westlichen Medizin fest etabliert. 19 Ernährung Die Therapie kombiniert die klassische Akupunktur in einer 10erBehandlungsserie mit der Einnahme von Heilkräutern in Form von Tee oder Granulaten. Von allen Therapieverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin hat sich die Akupunktur am weitesten im westlichen Gesundheitssystem durchgesetzt und weiterentwickelt. Ihr besonderer Vorteil: Sie ist nicht nur wirkungsvoll, sondern weitgehend frei von Nebenwirkungen. Bei der Akupunktur spricht nichts dagegen auch die ödematisierten Areale zu akupunktieren. Allerdings besteht theoretisch immer die Gefahr, dass sich in den Bereichen der Einstiche Hautentzündungen entwickeln können. Die Komposition der Heilkräuter wird im gesamten Zeitraum zweimal täglich eingenommen. Die speziell ausgewählten Kräuter haben zur Folge, dass der Funktionskreislauf in Gang gesetzt wird und die „gestauten Säfte“ ausgeleitet werden. Um eines der Heilkräuter beim Namen zu benennen, kann „Speichelkrautwurzelstock“ (Atractylodis rhizoma) vorgestellt werden. Es hat die Eigenschaft Nässe zu eliminieren und die Milz zu stärken. Unsere Erfahrungen zeigen, dass durch die begleitende Anwendung der kombinierten Therapie während der Entstauungsphase die Anzahl von Lymphdrainagen pro Woche reduziert werden kann. Dieser Verlauf wird natürlich durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, wie beispielsweise die Kompressionstherapie mit Kompressionsware oder ödem-begünstigende Medikamente und weitere Begleiterkrankungen. Interessant ist, dass vor allem auch der Milz-Funktionskreis (Verdauungsbereich) bei einer Störung zu Nässe-Ansammlung im Gewebe führt. Dies bedeutet, dass Verdauungsstörungen aus Sicht der TCM behandelt werden müssen, da sie oft im Sinne der chinesischen Säfte-Lehre zu Ödemen unterschiedlicher Art führen. Ein übermäßiger Verzehr von Milchprodukten und fetten Speisen kann die Milz überlasten; auch giftige Säfte (Feuer-Toxine) im Sinne einer Entzündung bei Furunkeln oder Ulcera verhindern den Abfluss von Säften und können zu Ödemen führen. ••• Fazit Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Verwendung der TCM in der Ödemtherapie eine weitere sinnvolle Ergänzung und/ oder Unterstützung der klassichen komplexen Physikalischen Entstauungstherapie darstellt. Durch die Verwendung der TCM sind auf sanftem Weg weitere Therapieerfolge zu verzeichnen. Dr. Stefan Hager, Ärztlicher Direktor TCM-Klinik Bad Kötzting, Erste Deutsche Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin GmbH Ludwigstraße 2, 93444 Bad Kötzting, Deutschland Tel. 0 99 41-60 90, e-mail: [email protected] ••• Was macht die TCM für Ödempatienten besonders interessant? Um diese Frage zu beantworten, erscheint der Blick auf das „Qi“ als sinnvoller Lösungsansatz. „Qi“ (sprich: Tschi) wird als harmonischer Fluss der Lebensenergie bezeichnet, der durch den menschlichen Körper fließt wie Flüsse durch eine Landschaft. Die TCM meint damit ganz konkret das energetische Potential eines gesamten Körpers, denn dieses „Qi“ fließt auf definierten Bahnen, den sogenannten Leitbahnen oder Meridianen, durch den Körper und versorgt alle relevanten Funktionskreise und Organe. Ist das „Qi“ gestört oder vermindert leistungsfähig, kann es Beschwerden und Krankheiten auslösen und dadurch zu einem Säftestau (Ödemstau) führen. Werden gestörte Funktionskreise durch Anwendung von Akupunktur und vor allem kompetenter chinesischer Heilkräutertherapie angegangen, zeigen sich immer wieder bei auch sehr chronifizierten Fällen des Lymphödems erfreuliche Verbesserungen. Für Lymphödempatienten empfehlen wir die Anwendung einer kombinierten Therapie über einen Zeitraum von ca. 6-8 Wochen. PrOblemlösung mrsA. rOgg Hydrogel Plus MRSA-wirksam Wundreinigend Praxisnahe Größe rOgg Hydrogel Plus 5ml vereint Polyhexanid und betain. speziell wirksam gegen mrsA. Auch für stagnierende Wunden geeignet. Originalgröße Gebührenfrei Online und telefonisch bestellen: 0800 - 86 87 87 - 0 www.rogg-webshop.de !!! LITFASS-SÄULE LymphoLIFE 18 • Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur e.V. (DÄGfA) • Fachverband Deutscher Heilpraktiker e.V. • Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V. Den gesetzlichen Krankenkassen ist es nach einem Urteil des Bundessozialgerichtes von 2005 erlaubt, neben den durch den Gesetzgeber vorgeschriebenen Pflichtleistungen auch sogenannte Satzungsleistungen anzubieten. Hierzu zählt unter anderem die Kostenübernahme von alternativen Heilmethoden. Es liegt jedoch im Ermessen der jeweiligen Krankenkassen, ob verschiedene Therapien bezuschusst oder sogar ganz übernommen werden. Homöopathische Behandlungen werden häufig übernommen und Akupunktur ist bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen zur Regelleistung der Kassen geworden. Manche gesetzlichen Kassen bieten eine Zusatzversicherung für Naturheilverfahren an. Wichtig: Gesetzliche Krankenkasse dürfen nur die Kosten für Leistungen von Ärzte mit entsprechender Zusatzausbildung übernehmen, darunter fallen nicht die Leistungen von Heilpraktikern! Verschiedene Private Versicherungen erstatten aber zum Teil auch diese Leistungen. Hinweis: Wenn Sie eine Therapie der Naturheilkunde für sich in Erwägung ziehen, sollten Sie im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse abklären, ob und in welcher Höhe die Kosten übernommen werden. • Schutzkleidung z.B. Handschuhe • geeignetes Schuhwerk • Insektenabwehrmittel und lange leichte Kleidung • Nägel besser feilen statt schneiden (ggf. Podologe aufsuchen) • Elektrische Rasierer den Klingen vorziehen Gefahr von Ödemverschlechterung durch: Schutzmaßnahmen u.a.: • Körperliche Belastungen • Weite Wanderungen • Lange Auto-, Bus- oder Flugreisen • Städtereisen • Kraft- und Ausdauersport • Dosierte Anstrengung (Pausen einplanen) • Sitzplatz mit Beinfreiheit (z.B. Notausgang) wählen, oft aufstehen oder Füße hochlegen • Reisegepäck nicht an gefährdeter Seite tragen • Sport IMMER in der Kompression Gefahr von sekundärem Lymphödem durch: Schutzmaßnahmen u.a.: • Borreliose. Sie entsteht, wenn Borrelien durch einen Parasiten (vorrangig der Zecke) oder durch direkten Blutkontakt mit einem infizierten Lebewesen, in die Blutbahn gelangen. • Gefährdete Gebiete meiden bzw. dort lange Kleidung tragen. • Immer konsequent nach Zecken absuchen und entfernen, ggf. Arzt aufsuchen Gefahr der Ödemverschlechterung durch: Schutzmaßnahmen u.a.: • Orte mit starken Hitze- oder Kälteschwankungen • Ausgiebige Sonnenbäder • Schwimmen gehen in kalten Gewässern • Urlaubsorte mit ausgeglichenem Klima wählen • Klimaanlagen nicht übermäßig herunter kühlen • Keine direkte Sonne (vor allem Ödembereich schützen) / Aufenthalt im Schatten • Wassertemperatur idealerweise zwischen 28 und 30 °C Infektion Schutzmaßnahmen u.a.: • Gartenarbeit • Barfußlaufen • Insektenstiche • Schneiden der Finger- und Fußnägel • Rasur der betroffenen Region (Gesicht, Achselhöhle, Beine) Überlastung Übernehmen unsere Krankenkassen die Kosten für Naturheilkunde? Gefahr der Wundrose (Erysipel) durch: Zeckenzeit Der Behandlungskatalog von GK V und PK V Den richtigen Arzt oder Heilpraktiker finden Sie bei den verschiedenen Verbänden. Unter anderem hier… LymphoLIFE 18 Dies !!! & Das Gefahrenquellen & Schutzmaßnahmen Natürlich durch den Sommer Gut zu wissen. LITFASS-SÄULE Hitze und Kälte 22 23 24 Wissen Wissen LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Die Ernährungsserie in LymphoLIFE! Gesunde Ernährung & mehr - Natürlich heilen mit Pflanzen und Mineralien Lebensmittel sind kleine Kraftwerke und unverzichtbar für unseren Körper. Sie versorgen den Organismus mit Makronährstoffen und sind somit elementarer Bestandteil des alltäglichen Lebens. In unserer letzten Ausgabe haben wir die wichtigsten Energielieferanten vorgestellt. Doch unsere Lebensmittel aus Supermarkt und heimischen Garten haben durchaus „mehr drauf“ als nur eine sättigende Wirkung zu entfalten. So ist der Apfel mit seinem Inhaltsstoff Pektin als Darmsanierer bekannt, Knoblauch als Cholesterinkiller oder Thymian als Retter bei Heiserkeit und Husten. Neben Fisch und Fleischprodukten mit ihren wesentlichen Nährstoffen sind auch Kräuter und Pflanzen für ihre gesunde und heilende Wirkung bekannt. Sich bei Magendrücken und Bauchbeschwerden einen Kamillen- oder Fencheltee zu kochen, ist für die meisten Menschen die natürlichste Sache der Welt. Nicht gegen jede Krankheit mag im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen sein, aber natürliche Heilmethoden sowie die gezielte Aufnahme von Nährstoffen können neben der modernen Medizin unsere Gesundheit fördern und klassische Behandlungsstrategien sinnvoll ergänzen. Passend zum Hauptthema dieser Ausgabe „Naturheilkunde“ soll im Rahmen der Ernährungsserie ein kleiner Einblick in die Fähigkeiten und Wirkungen unserer alltäglichen Lebensmittel, Kräuter, Pflanzen und ihren bekannten Darreichungsformen wie beispielsweise Schüssler-Salze, Bachblüten und Globuli genommen werden. ••• Mineraltherapie mit Schüssler-Salzen Mineralstoffe gehören zu den so genannten essenziellen (lebensnotwendigen) Bestandteilen aller lebenden Zellen. Sie sind wichtig für einen gesunden Stoffwechsel und für viele weitere Funktionen unseres Körpers. Der Mineralstoffgehalt von verschiedenen Lebensmitteln hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Mineralstoffe in den Böden vorhanden sind, auf dem das Nahrungsmittel wächst oder wie viel Mineralstoffe in der zugeführten Nahrung vorhanden sind, dass das Tier zu fressen bekommt, was uns später als Fleisch auf dem Tisch liegt. Basierend auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und könnten durch Gaben von Mineralien geheilt werden, entwickelte Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler vor gut 140 Jahren eine homöopathische Methode mit 12 sogenannten Heilsalzen, die eine Vielzahl von Alltagsbeschwerden heilen oder lindern soll. Die heute unter der Bezeichnung Schüssler-Salze bekannten homöopathischen Funktionsmittel gelten als Mineraltherapie unter anderem bei Schlaflosigkeit, als Nerven- oder Entschlackungsmittel. Vereinzelt finden sich sogar Empfehlungen für den Einsatz in der Ödemtherapie. Allerdings lässt sich zum Wirksamkeitsnachweis von Schüssler-Salzen keine einzige Studie zu irgendeiner Erkrankung finden. Fragen Sie also Ihren Arzt, wie sinnvoll Schüssler-Salze Ihre Bewhandlung unterstützen können. Quelle: Homöopathisches Laboratorium A. Pflüger GmbH & Co. KG Folgende Schüssler-Salze werden innerlich gegen Ödeme eingesetzt: Basissalze Nr. 8: Natrium chloratum D6 (Natriumchlorid – Kochsalz) Nr. 10: Natrium sulfuricum D 6 (Natriumsulfat) Ergänzungssalze Nr. 13: Kalium arsenicosum D6 (Kaliumarsenit) Nr. 15: Kalium jodatum D6 (Kaliumiodid) Die 12 Basissalze in Form von Salben: Neben den Schüssler-Salze Tabletten gibt es auch die Basissalze (1-12), die in Form von Salben äußerlich auf die Haut angewendet werden können. Diese Anwendung empfiehlt sich vor allem für Beschwerden, die sich im Hautbild zeigen, wie zum Beispiel Ausschläge, Verbrennungen und Blutergüsse. Für Ödempatienten eignen sich die Salben in dieser Therapieform wahrscheinlich am geeignetsten, da die Salbe beim Einreiben einen Effekt auf das Lymphgefäßsystem haben kann. 25 ••• Heilende Fähigkeiten von Pflanzen und Kräuter Pflanzen können sich nicht durch Weglaufen vor Fressfeinden schützen. Sie besitzen auch kein eigenes Immunsystem zur Abwehr von Bakterien, Parasiten oder Pilzen. Dennoch können sie sich wehren. Pflanzen produzieren sogenannte Abwehrstoffe (Bitterstoffe, Gerbstoffe, Aminosäuren…) die unteranderem verhindern, dass Wurzeln, Blätter und Blüten von Insekten gefressen werden und die Bakterien und Parasiten wirksam bekämpfen. Die Heilwirkung antimikrobieller Substanzen bei Menschen ist eine unbeabsichtigte „Nebenwirkung“ der Schutzwirkung für die Pflanzen. Es sind diese pharmakologisch definierten Arzneistoffe in den Pflanzen, die Beschwerden lindern, wie etwa die Hypericine im Johanniskraut oder die Valepotriate im Baldrian. Die pharmazeutische Chemie (Die Wissenschaft von Arzneistoffen und Arzneimitteln) spricht von der Pflanze als »verunreinigte Chemikalie« und sieht es als die Aufgabe der Pharmaindustrie, die »Verunreinigung«, also alles, was die Pflanze sonst noch ausmacht, zu entsorgen und den einzelnen Wirkstoff zu gewinnen. In der Naturmedizin verwendet man Pflanzen als Teile oder als Ganzes zur Zubereitung der Arznei. Bachblüten So finden in der Therapie nach Dr. Edward Bach (1886 – 1936) Blüten und andere Pflanzenteile, die zur höchsten Blütezeit und an bestimmten Plätzen gesammelt werden ihre Verwendung. Diese werden in Quellwasser gelegt und der Sonne ausgesetzt. Laut Bach überträgt sich so die Energie der Blüten auf das Wasser. Anschließend werden diese Urtinkturen 1:1 mit Alkohol versetzt und nach homöopathischen Prinzipien verdünnt (potenziert). Für Dr. Edward Bach lagen die Ursachen für viele körperliche Erkrankungen in einer „seelischen Disharmonie“ und „negativen Gemütszuständen“. Er beschrieb 38 Seelenzustände und ordnete jedem eine Pflanze zu, deren „Essenz“ dem Menschen helfen könne, die negativen Verhaltensmuster aufzugeben. Der harmonisierende Einfluss der Bachblüten soll Krankheiten vorbeugen und so den Heilungsprozess bei bereits bestehenden Beschwerden unterstützen. Eine von Dr. Bach zusammengestellte Kombination aus fünf verschiedenen Bach-Blüten, die Notfalltropfen, gehört zu den bekanntesten seiner Essenzen. Sie sollen, wie schon der Name sagt, bei allen kleinen und größeren Lebenskrisen helfen. Kräuter Lange bevor Antibiotika, Schmerzmittel und Co. die Regale der Apotheken eroberten, waren die Kräuter die uneingeschränkten Herrscher der Heilmittel. Man vermutet, dass bereits die Urmenschen um die heilende Kraft mancher Pflanzenteile wussten und diese auch gezielt einsetzten. Um hier nur ein paar zu nennen: Risiken und Nebenwirkungen Da Pflanzen auch toxisch (giftig) wirkende Inhaltsstoffe haben oder allergische Reaktionen auslösen können sollte die Kräuterheilkunde nie ohne fundierte Kenntnisse der pharmazeutischen Wirkungen praktiziert werden. Außerdem müssen etwaige Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beachtet werden. Wer Heilkräuter selbst sammeln möchte, sollte Vorsicht walten lassen und sich das nötige Wissen aneignen. Heilkräuter können mit Umweltgiften belastet sein oder von Schädlingen oder Pilzen befallen sein. Da es hunderte Heilpflanzen gibt, besteht auch die Gefahr von Verwechslungen. Auf Nummer Sicher geht man mit Pflanzenpräparaten aus der Apotheke. Phytotherapie Sogenannte Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel, werden aus frischen oder getrockneten Pflanzen gewonnen. Verwendet werden Blätter, Blüten, Früchte/Samen, Wurzeln oder die ganze Pflanze. Draus werden Tees, Salben, Öle, Extrakte, Tabletten, Kaltauszüge, Wundauflagen oder Tinkturen herstellt. In den letzten 30 Jahren hat sich die Pflanzenheilkunde in zwei Richtungen entwickelt: die traditionelle und die rationale Phytotherapie. Während die traditionelle Phytotherapie sich auf langjährige Erfahrungen beruft, arbeitet die rationale nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Ihr Ziel ist die Verwendung von pflanzlichen Substanzen, die auch vor dem Arzneimittelgesetz bestehen können. Anis • verdauungsfördernd • blähungstreibend Bockshornklee • entzündungshemmend • gut für Haut und Haare Fenchel • kreislaufanregend • entzündungshemmend und harntreibend Ingwer • kräftigend • immunsystemsteigernd Liebstöckel • Bei Bronchitis • Mandelentzündung • Blasenleiden • Menstruationsbeschwerden • Heiserkeit Pfefferminze • galletreibend • bei Magenerkrankungen auf nervöser Grundlage • geschlechtstriebfördernd Rosmarin • hebt Blutdruck • durchblutungsfördernd Safran • antidepressiv • stimmungsaufhellend • „Gute Laune“ Gewürz Schnittlauch • verdauungsfördernd • appetitanregend • blutdrucksenkend 26 Wissen IMPRESSUM LymphoLIFE 18 LymphoLIFE 18 Nachfolgend finden Sie einige Heilpflanzen, die auch als Lymphpflanzen bekannt sind. (Quelle: PASCOE Naturmedizin) Der Löwenzahn – Der Reinigende Familie: Korbblütengewächse • hilft bei Erkältung mit Unruhe • zur Unterstützung des Leber-Galle-Systems Die Knotige Braunwurz – Die Bewegerin der Lymphe Familie: Braunwurzgewächse • unterstützt bei angeschwollenen Halslymphknoten beim Infekt • fördert so das lokale Lymphsystem • stärkt bei körperlicher Schwäche bei Infekten Der Keulen-Bärlapp – Der Stärkende Familie: Bärlappgewächse • hilft bei Entzündungen der Atemwege • unterstützt das Leber-Galle-System Aber auch ohne diese Mittel aus der Apotheke oder von Ihrem Arzt können Sie Ihrer Gesundheit „natürlich“ auf die Sprünge helfen. Der Begriff „gesunde Ernährung“ ist in aller Munde und meint im Eigentlichen damit die ausgewogene, gemüsereiche, fett- und zuckerarme tägliche Nahrungsaufnahme. ••• Fazit Natürlichen, alternativen und auch pflanzlichen Heilmitteln wird eine sanfte Wirkung nachgesagt. Doch was eine Wirkung hat, kann auch Nebenwirkungen haben. Und genau vor diesem Hintergrund ist der Blick eines Fachmannes auf den Einsatz von alternativen Heilmitteln bei Ihrem Krankheitsbild unumgänglich. Sollten Sie den Ausflug in die Naturheilkunde wagen, beziehen Sie bitte Ihr bisheriges Behandlungsteam ein! Machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihr Wohlbefinden, Ihre Lebensdynamik und inneres Gleichgewicht, Nebenwirkungen der Behandlungen oder auch Begleiterkrankungen durch den Einsatz alternativer Heilmittel und Behandlungsmethoden positiv beeinflussen können, diese aber Ihre Standardbehandlung nicht ersetzen kann. SH - Redaktion Liebe Leserinnen, liebe Leser! Der gefleckte Schierling – Der Auflösende Familie: Doldenblütengewächse • lindert schmerzhaft angeschwollene Hals- Lymphdrüsen Die Ringelblume – Die Wundheilende Familie: Korbblütengewächse • unterstützt die Wundheilung • unterstützt bei großer Empfindlichkeit mit Erkältungsneigung Der schmalblättige (blasse) Sonnenhut – Der Immunstärkende Familie: Korbblütengewächse • unterstützt bei fieberhaften Infekten •s teigert die Abwehrkräfte Die Kermesbeere – Die Fließende Familie: Kermesbeerengewächse • unterstützt bei Schleimhautentzündungen, insbesondere der Atemwege • hilft bei hochfieberhaften Infekten • lindert Mandelentzündungen bei Erkältung Die thematische Aufbereitung dieser Heftausgabe war für uns als Redaktion eine spannende, interessante aber auch herausfordernde Aufgabe. Es fiel uns nicht leicht aus einem schier unerschöpflichen und bisweilen unüberblickbaren Angebot an naturheilkundlichen und alternativen Therapiemethoden ödemrelevante und seriöse Behandlungsergänzungen zu differenzieren und aufzuarbeiten. Sehen Sie deshalb das hier dargestellte Repertoire als Auszug an möglichen Heilmaßnahmen an, welches Sie für sich selbst gerne weiter entdecken und erforschen dürfen. Natürlich hat die Naturheilkunde therapeutische Grenzen, dennoch ist sie wesentlich mehr als nur ein Rettungsanker, wenn uns die Schulmedizin nicht mehr weiterbringt. Ihr ganzheitlicher Blick auf den Menschen, sein Umfeld und seine persönliche Lebenssituation spiegelt die Bedürfnisse der Patienten nach persönlicher Zuwendung, Verständnis und Zuspruch wider. Immer mehr Schulmediziner erkennen die Bedürfnisse ihrer Patienten nach Ganzheitlichkeit und bilden sich in alternativen und naturheilkundlichen Verfahren fort. Ihnen an die Hand geben möchten wir aber den dringenden Hinweis, dass alternative und naturheilkundliche Behandlungsformen Ihre klassische-schulmedizinische Ödemtherapie nicht ersetzen können. Wenn Sie den Wunsch nach ergänzenden und ganzheitlichen Behandlungsstrategien haben, ist es erforderlich das bestehende Behandlungsteam in Ihre Planungen einzubeziehen, um das Potenzial und die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen für Ihren individuellen Krankheitsfall beurteilen zu lassen. Passen Sie gut auf sich auf! Die Redaktion 27 DAS PATIENTENMAGAZIN DES VEREINS LYMPHOLOGICUM Deutsches Netzwerk Lymphologie e. V. 06. Jahrgang, Nr. 18, Juni 2014 erscheint alle drei Monate bundesweit Herausgeber LYMPHOLOGICUM® Deutsches Netzwerk Lymphologie e.V., Nordring 29, 65719 Hofheim [email protected] www.lymphologicum.de T +49 (0)6192 97597-31 F +49 (0)6192 97597-41 Verantwortlich (V.i.S.d.P.) Prof. Dr. med. Rafael Adam Redaktion (SH) Sandra Hahn (KWR) Kerstin Waldvogel-Röcker Verlag CYCLOMED® GmbH Nordring 29, 65719 Hofheim [email protected] www.cyclomed.de ISSN 1869-1455 Ansprechpartner Anzeigen Monique Mengel Susanne Wagner T +49 (0)6192 97597-20 F +49 (0)6192 97597-21 [email protected] Gestaltung 8h direkt – Agentur für direkte Werbung Helga Sistig, Geschäftsführerin Heinrich-Brüning-Str. 5, 65439 Flörsheim T +49 (0)6145 5467-05 [email protected] www.8hdirekt.de Druckerei Druckkultur Späthling Heinz Späthling, Geschäftsführer Ruppertsgrün 6, 95163 Weißenstadt T +49(0)9253 977100 [email protected] www.druckkultur.de Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Für die Rücksendung unverlangt eingegangener Fotos, Dias etc. kann keine Gewähr übernommen werden. Bildnachweis: S.1 www.gettyimages.de, S. 3, 4, 14, 17,19, 22, 23, 24, 25 www.colourbox.de