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MACHER, MENSCHEN + MÄRKTE INTERVIEW SEITE 4 Wenn die Wirtschaft boomt, braucht Der aus Trier stammende Immobilienkonzernchef Ulrich Höller zur Entwicklung auf dem M it etwa 250 Objekten managt die in Frankfurt ansässige DIC Asset AG nach eigenen Angaben ein Immobilienvermögen von rund 3,4 Milliarden Euro. Vorstandsvorsitzender des Unternehmens ist Ulrich Höller. Im Interview mit Macher, Menschen + Märkte-Mitarbeiter Uwe Hentschel erklärt der 48Jährige, der in Trier aufgewachsen ist, warum er vor allem den Markt der Gewerbeimmobilien im Fokus hat. DIC Asset hat in den vergangenen Jahren bereits in einige Gewerbeimmobilien in Trier investiert: In das ehemalige Casino am Kornmarkt und zuletzt auch in das markante Gebäude der SinnLeffers-Filiale. Haben Sie aktuell weitere Projekte in Trier auf ihrer Einkaufsliste stehen? Höller: Ich bin da eher altmodisch: Man spricht über konkrete Geschäfte immer erst dann, wenn die Tinte unter dem Vertrag trocken ist. Aktuell haben wir in Trier allerdings keine Transaktion in der Planung. Aber dennoch: Trier war immer ein interessanter Markt und wird das in meiner Einschätzung auch bleiben. Und weil ich hier aufgewachsen bin, meine Berufskarriere hier begonnen habe und viele positive Erfahrungen sammeln konnte, ist Trier mir natürlich so ans Herz gewachsen, dass ich den Trierer Immobilienmarkt auch in Zukunft im Blick behalten werde. Das Bauprojekt MainTor in Frankfurt soll ein ehemaliges Fabrikgelände wieder zu einem öffentlichen Raum machen. Der Konzern DIC Asset AG hat die Fläche 2005 gekauft und ist vor vier Monaten mit seiner Zentrale in das erste fertiggestellte Gebäude eingezogen. Fotos: DIC Asset AG situation und Erreichbarkeit für die Mitarbeiter müssen so sein, dass es Unternehmen gibt, die sie mieten wollen. Es kommt immer wieder vor, dass wir Immobilien kaufen, bei denen man an der einen oder Gibt es dennoch eine Immobilie in Ihrer einstigen anderen Stelle noch nachrüsten muss, damit die Heimatstadt, bei der sie schwach würden, wenn sie Wünsche der potenziellen denn zum Verkauf stünde? Mieter erfüllt sind. Wir sind dann natürlich mit unserer Höller: In Trier gibt es eine ganze Reihe attraktiver Managementstruktur und Immobilien, bei denen man unserem Niederlassungskonzept in der Lage, noch schwach werden könnte. vor der Vermietung den Ohne Namen zu nennen, gewünschten Zustand herliegt der weitere Innenstadtbereich dabei im zustellen. Hauptfokus. In erster Linie konzentrieren Was muss denn eine Immo- Sie sich aber auf Gewerbeimmobilien. Warum? bilie bieten, damit Sie sich dafür interessieren? Höller: Es gilt für mich die uralte ManagementHöller: Die Immobilien, regel: Erfolgreich ist man für die wir uns interessieren, müssen für potenzielle nur auf den Gebieten, von Mieter attraktiv sein. Im denen man am meisten verKlartext: Standort, Größe, steht und auf die man sich fokussiert. Die DIC hat sich Ausstattung, Raumaufteivon Beginn an auf Gewerbelung aber auch Parkplatz- immobilien spezialisiert, weil da unsere Kernkompetenzen liegen. Ein zweites Alleinstellungsmerkmal kommt hinzu: Wir sind ausschließlich in Deutschland aktiv. Und da Immobilienmärkte immer lokal oder regional sind, unterhalten wir eigene Niederlassungen mit Experten an den sechs wichtigsten Immobilienstandorten in Deutschland. Dadurch haben wir einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil: Wir kennen die einzelnen regionalen Immobilienmärkte in Deutschland sehr genau. Wir wissen mit unserer regional diversifizierten Präsenz aus eigener Erfahrung zum Beispiel, in welcher Straße einer Stadt ein Einkaufszentrum läuft, und in welcher nicht, wo eine Immobilie schon lange zum Verkauf steht und keinen Käufer findet oder welche Planungen der Kommune welche Auswirkungen für die Gewerbeimmobilien haben. Last but not least ist das mit der Automobilbranche vergleichbar: LKW und PKW gehören der gleichen Produktgruppe KFZ an, unterscheiden sich aber dennoch in vielen Details. Wo wir schon bei Unterschieden sind: Was unterscheidet den Markt der Gewerbeimmobilien überhaupt grundsätzlich von dem der Wohnimmobilien? Höller: Ich sehe zwei Hauptunterschiede: Bei Wohnimmobilien ist die Nachfrage stabiler, denn ein Dach über dem Kopf benötigen die Menschen immer, ganz egal, wie die Wirtschaft läuft. Bei Gewerbeimmobilien ist das anders. Wenn die Wirtschaft in Boom-Phasen expandiert, benötigt sie mehr Flächen; in Rezessionsphasen dagegen weniger. Hinzu kommt: Während der Staat auf dem privaten Wohnungsmarkt die Vertragsgestaltung zwischen Vermieter und Mieter stark regelt, bestimmen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt vorwiegend Angebot und Nachfrage die Konditionen. Das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ist zweifelsohne entscheidend für die Wohnimmobilienpreise. Und die gehen vor allem in den Stadtzentren seit Jahren stetig nach oben. Ist bei den Gewerbeimmobilien eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen? Höller: Die Preise bei den Gewerbeimmobilien sind naturgemäß stärkeren Schwankungen unterworfen. Allerdings erleben wir nach der Finanzkrise seit rund drei Jahren in beiden Märkten einen stetigen und nachhaltigen Aufwärtstrend. Dabei entwickelten sich die Preise für Gewerbeimmobilien sanfter nach MACHER, MENSCHEN + MÄRKTE INTERVIEW sie mehr Platz SEITE 5 Interview: Uwe Hentschel Markt für Gewerbeflächen oben als die Preise für Wohnimmobilien, die rasant anstiegen. Das liegt zum einen an der hohen Nachfrage, ausgelöst durch die mangelnde Wohnungsbaupolitik der vergangenen Jahrzehnte, aber auch am aktuell historisch niedrigen Zinsniveau. Und wie reagiert der Markt auf Konjunkturschwankungen? Höller: Ganz grundsätzlich reagiert der Gewerbeimmobilienmarkt sehr viel stärker auf Konjunkturschwankungen als der für Wohnimmobilien. Diese Schwankungen auf dem Gewerbeimmobilienmarkt erfolgen jedoch in aller Regel mit einer Zeitverzögerung, was zwei Gründen geschuldet ist: Zum einen braucht es immer etwas Zeit, bis man eine Veränderung der konjunkturellen Entwicklung als so stark wahrnimmt, dass sie erhebliche Veränderungen für das eigene Geschäft erwarten lässt. Auf die muss der Unternehmer reagieren, sei es mit einer Ausweitung seiner Kapazitäten bei einem konjunkturellen Anstieg oder aber mit einer Reduzierung, weil sich mit dem konjunkturellen Abschwung die Geschäftsmöglichkeiten verringern. Der zweite Grund: im Gegensatz zu Wohnimmobilien laufen die Mietverträge für das Gewerbe in aller Regel über einen festgelegten Zeitraum von mehreren Jahren, der eine außerordentliche Kündigung nicht zulässt. Aber irgendwann laufen auch dieser Verträge aus. Und oft ist es dann schwer, einen Nachmieter zu finden. Auf der einen Seite gibt es in den Städten zunehmend Probleme mit Leerständen von Gewerbeimmobilien, auf der anderen Seite wird viel gebaut. Wie passt das zusammen? Höller: Die Unternehmen haben sehr hohe Ansprüche an ihre Immobilien. Sie wollen nicht nur einen Standort haben, der bei den Kunden gut ankommt und für die Mitarbeiter schnell erreichbar ist. Sie wollen ihre Mitarbeiter auch so unterbringen, dass sie effizient miteinander kommunizieren und arbeiten können. Sie wollen flexible Lösungen bei der Raumgestaltung haben, eine gute Infrastruktur für die EDV-Vernetzung, aber auch in nachhaltigen Gebäuden untergebracht sein, um etwas für die Umwelt zu tun. Diese Ansprüche erzeugen eine Nachfrage, die zum Bau geeigneter Immobilien führt. So scheiden dann veraltete Gebäude, die mit den modernen Anforderungen der Mieter nicht mehr mithalten können, im Lauf der Zeit aus dem Markt aus, was dann in Form von Leerständen sichtbar wird. Auch hier drängt sich der AutomobilVergleich auf: Irgendwann werden eben die neuen Modelle mit moderner Technik und zeitgemäßem Design nachgefragt, während die Alt-Modelle auf dem Gebrauchtwagenmarkt gehandelt werden. Deutsche Autos sind weltweit gefragt. Deutsche Immobilien aber anscheinend auch. Mittlerweile investieren ja auch viele ausländische Unternehmen zunehmend in deutsche Gebäude und Grundstücke. Vor allem in den großen Städten. Woran liegt das? Höller: Die europäische Verschuldungskrise hat den Anlegern aufgezeigt, dass die Risiken in allen Anlageformen deutlich größer sind, als bislang gedacht. In der Folge spielt der Aspekt Sicherheit für die Investoren eine sehr große Rolle. Und Sicherheit kann Deutschland bieten wie kaum ein zweites Land. Wir haben die stabilste Konjunkturentwicklung in ganz Europa mit den dynamischsten Prognosen. Wir haben stabile politische Verhältnisse, verlässliche Rechtssicherheit und einen solide finanzierten Staat. Das bietet den Anlegern die bestmögliche Sicherheit. Und da im Gegensatz zum Wohnimmobilienmarkt der Gewerbeimmobilienmarkt noch Potenzial nach oben hat, locken ganz sicher auch attraktive Renditeerwartungen. Zu den begehrten Städten zählt auch die Bankenmetropole Frankfurt, in der Sie wohnen und in der die DIC Asset auch sehr aktiv ist. Ein besonders ehrgeiziges und erfolgreiches Projekt ist dabei das Großbauprojekt MainTor. Haben Foto: DIC Asset AG Sie keine Angst, dass ein Banken-Crash die Immobilienszene und damit Ihr Zur Person Geschäftsfeld komplett Ulrich Höller, Jahrgang 1966, auf den Kopf stellen ist in Essen geboren und hat könnte? Höller: Nein, denn gerade von 1968 bis 1997 in Trier in der Finanzkrise hat sich gelebt. Nach dem Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gym- Frankfurt als Immobilienstandort gut behaupten nasiums hat er bei der Kirsch GmbH in Trier-Biewer können und dabei seine Leerstände sogar noch rezunächst eine Ausbildung duziert. Die Präsenz von zum Industriekaufmann abEuropäischer Zentralbank solviert und im Anschluss und Bankenaufsicht belegen daran Betriebswirtschaftsdie Stärke der Stadt. Franklehre studiert. Von 1992 bis furt ist der internationale 2000 war Höller beim Standort nicht nur des FiProjektentwicklungsnanz- sondern auch des unternehmen Waco (Trier) Dienstleistungssektors in tätig, davon die letzten sieDeutschland. Und Frankfurt ben Jahre als Geschäftsist deutlich breiter aufgeführer. Seit 2001 ist der heute 48-Jährige Vorstands- stellt als gemeinhin angenommen. Die Entwicklung vorsitzender der DIC Asset unseres MainTor-Projekts AG in Frankfurt, wo Ulrich ist der beste Beweis dafür. Höller auch lebt. GIGANTISCHES POTENZIAL Die Nutzung neuer Energien ist ein Markt der Zukunft, der herausragende Potenziale bietet: Beispielsweise in Rumänien und Österreich, wo derzeit neue Windparks entstehen. Mit der Errichtung dieser Windkraftanlagen leistet Steil Kranarbeiten einen Beitrag zum Auf- und Ausbau nachhaltiger Energien. Auf dem Adler 3 · 54293 Trier · Tel: 0651-14656 - 0 · Fax: -50 [email protected] · www.steil-kranarbeiten.de Standorte: Trier · Saarwellingen · Wittlich · Frisange (L)