Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System

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Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System
Pressemitteilung des HMKV, 17. Juli 2008, www.hmkv.de
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- Pressemitteilung -
Anna Kournikova Deleted By
Memeright Trusted System
- Kunst im Zeitalter des ‚geistigen Eigentums’
19.7. bis 19.10.2008 in der PHOENIX Halle Dortmund
„You can’t use it without my permission ... I’m gonna sue your ass!“
schreit die kleine Meerjungfrau von Disney mit der wütenden Stimme
eines Urheberrechts-Anwaltes im Video „Gimme the mermaid“ (4:45 min.,
2000). Dieses Video von Negativland und Tim Maloney in der Ausstellung
„Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System. Kunst im
Zeitalter des ‚geistigen Eigentums’ “ ist eine von 26 Arbeiten, die vom
19. Juli bis 19. Oktober 2008 vom Hartware MedienKunstVerein
Dortmund (HMKV) in der PHOENIX Halle Dortmund gezeigt werden.
Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Arbeit 2.0 - Urheberrecht und kreatives
Schaffen in der digitalen Welt". Im Rahmen dieses Projektes untersucht der
HMKV zusammen mit dem Berliner Kooperationspartner iRights.info/mikro e.V.
das Verhältnis zwischen kreativer Arbeit, Urheberrecht und Technologie. Die
Ausstellung gibt einen Überblick über künstlerische Strategien, sich den neuen
Arbeits- und Eigentumsverhältnissen zu stellen.
‚Geistiges Eigentum’ als Wertschöpfungsinstrument
Was hat der sich wandelnde Begriff der Arbeit mit geistigem Eigentum zu tun?
Wir leben heute in einer postindustriellen Gesellschaft, in der nicht mehr
materielle Güter (wie Stahl, Kohle etc.) produziert werden, sondern immaterielle
Güter. Das Ruhrgebiet mit seinen deindustrealisierten Landschaften steht
paradigmatisch für diesen Übergang vom Industriezeitalter in die Informationsoder Wissensgesellschaft. Immaterialgüter wie Wissen und Informationen
lassen sich im Gegensatz zu materiellen Gütern verlustfrei reproduzieren. Um
in einer Wertschöpfungskette funktionieren zu können, müssen diese
Immaterialgüter daher in ihrer Verbreitung eingeschränkt werden – und zwar mit
Hilfe des Patent-, des Urheber- und des Markenschutzrechts. All dies sind
Formen ‚geistigen Eigentums’.
Pressemitteilung des HMKV, 17. Juli 2008, www.hmkv.de
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Auf das Konzept des ‚geistigen Eigentums’ als Wertschöpfungsinstrument
verweist die perfide Kurzgeschichte von David Rice, der die KuratorInnen Inke
Arns und Francis Hunger den Ausstellungstitel entlehnt haben: Im Jahr 2067
lassen Stars – wie der ex-Tennisprofi Anna Kournikova – ihre „Marke“ vor
unerlaubten Lookalikes schützen, indem diese durch ein satellitengestützes
System kontrolliert und gegebenenfalls durch einen starken Laserstrahl
ausgelöscht werden. Die ‚echte’ Anna Kournikova wird auf einer nicht
angemeldeten Reise in den asien-pazifischen Raum vom System als
unerlaubte Kopie ihrer selbst identifiziert - und konsequenterweise eliminiert.
‚Geistiges Eigentum’ und die Freiheit der Kunst
Die Ausstellung in der 2.200 qm großen PHOENIX Halle in Dortmund-Hörde auf
dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-West fragt, was mit Kunst
und Musik, die appropriierend, sampelnd und zitierend verfährt, im Zeitalter
eines Urheber- bzw. Immaterialgüterrechts passiert, das immer stärker
exklusiven Verwertungs- als öffentlichen Nutzungsansprüchen verpflichtet ist.
Entgegen der Behauptung der Verwerter, die besagt, dass die Ausweitung der
Schutzrechte mehr Kreativität bedeute, stellt die Ausstellung die These auf,
dass Kreativität nur dann möglich ist und bleibt, wenn Künstlerinnen und
Künstler in der Lage sind, mit Rückgriff auf Vorbestehendes Neues zu schaffen.
Aneignende Kunst, die über Kultur spricht, indem sie sich auf kulturelle
Artefakte bezieht und vorgefundenes ästhetisches Material verwendet, wird
weiterhin nur dann entstehen können, wenn auch in Zukunft gewährleistet ist,
dass neben den gerechtfertigten ökonomischen Interessen der Urheber und der
Verwerter die demokratischen Teilhabeansprüche (von Konsumenten – und
Urhebern!) ausreichend berücksichtigt werden.
Sollten sich das Urheberrecht und die anderen geistigen Eigentumsrechte
weiter in die Richtung entwickeln, die sich derzeit abzeichnet, wird dies
durchaus in Frage gestellt. Ein noch stärker im Sinne der Verwerter
verschärftes Urheberrecht würde sich jedoch gegen die Freiheit der Kunst
wenden und zu einem effektiven Instrument der Unterbindung von Neuem
mutieren. Es würde immer schwieriger, über Kultur unter Verwendung von
Bildern, Logos oder Soundschnipseln eben dieser Kultur zu sprechen. Einen
Vorgeschmack auf diese Entwicklung gibt bereits die Tatsache, dass Sampling
im Hip Hop stark abgenommen hat, seitdem Rechtsabteilungen von Majors
aggressiv gegen unlizenzierte Samples von Musikern anderer Labels vorgehen.
Sampling, Cut-Up und Remix
Die Ausstellung „Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System –
Kunst im Zeitalter des Geistigen Eigentums“ zeigt zeitgenössische künstlerische
Arbeiten aus den Bereichen der Konzept-, Netz-, Software- und Videokunst, die
die Kollision von Technikentwicklung, digitaler Rechtekontrolle, Ökonomie und
kultureller Arbeit zugleich nachdenklich und spielerisch aufzeigen.
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Die in der Ausstellung vertretenen 28 internationalen Künstlerinnen und
Künstler gehen der Frage nach der Kunst im Zeitalter der technischen
Reproduzierbarkeit nach, die sich in einer post-fordistischen, mit digitalen
Computernetzwerken durchzogenen Welt noch einmal anders stellt als in den
vom Fordismus geprägten, analogen Zeiten, auf die sich Walter Benjamin
bezog. Im Umgang mit diesen Fragestellungen werden künstlerische Techniken
wie Cut-up, Sampling, Detournement, Appropriation, Kopie, Remix, Plagiarism
und Wiederholung eingesetzt.
www.hmkv.de
www.iRights.info
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Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler: AGENTUR (BE), Daniel Garcia
Andújar (ES), Walter Benjamin (US), Pierre Bismuth (FR), Christian von Borries
(DE), Christophe Bruno (FR), Claire Chanel & Scary Sherman (US), Lloyd Dunn
(US/CZ), Fred Fröhlich (DE), Nate Harrison (US), John Heartfield (DE), Michael
Iber (DE), Laibach/Novi kolektivizem (SI), Kembrew McLeod (US), Sebastian
Lütgert (DE), Monochrom (AT), Negativland and Tim Maloney (US), Der Plan
(DE), Ramon & Pedro (CH), David Rice (US), Ines Schaber (DE), Alexei
Shulgin & Aristarkh Chernyshev (RU), Cornelia Sollfrank (DE), Stay Free (US),
Jason Torchinsky (US), UBERMORGEN.COM & Alessandro Ludovico & Paolo
Cirio (CH/AT/IT), u.a.
Katalog: Anfang September 2008 erscheint ein umfangreicher zweisprachiger
Ausstellungskatalog (dt./engl., mit Beiträgen von Inke Arns, Martin Conrads,
Florian Cramer, Francis Hunger und einem Vorwort von Susanne Ackers und
Volker Grassmuck), der die Ausstellung in der PHOENIX Halle Dortmund
dokumentiert.
Kontakt HMKV: Hartware MedienKunstVerein (Büro), Güntherstraße 65,
44143 Dortmund, Telefon (0231) 823 106, email: [email protected], www.hmkv.de
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- Kunst im Zeitalter des ‚geistigen Eigentums’
19.7. bis 19.10.2008 in der PHOENIX Halle Dortmund
Künstlerliste
AGENTUR (BE)
Daniel Garcia Andújar (ES)
Walter Benjamin (US)
Pierre Bismuth (FR)
Christian von Borries (DE)
Christophe Bruno (FR)
Claire Chanel & Scary Sherman (US)
Lloyd Dunn (US/CZ)
Fred Fröhlich (DE)
Nate Harrison (US)
John Heartfield (DE)
Michael Iber (DE)
Laibach/Novi kolektivizem (SI)
Kembrew McLeod (US)
Sebastian Lütgert (DE)
Monochrom (AT)
Negativland and Tim Maloney (US)
Der Plan (DE)
Ramon & Pedro (CH)
David Rice (US)
Ines Schaber (DE)
Alexei Shulgin & Aristarkh Chernyshev (RU)
Cornelia Sollfrank (DE)
Stay Free (US)
Jason Torchinsky (US)
UBERMORGEN.COM & Alessandro Ludovico & Paolo Cirio (CH/AT/IT)
u.a.
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Pressemitteilung des HMKV, 17. Juli 2008, www.hmkv.de
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- Kunst im Zeitalter des ‚geistigen Eigentums’
19.7. bis 19.10.2008 in der PHOENIX Halle Dortmund
Termine während der Ausstellungszeit
18. Juli 2008 (Freitag), 19:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung Anna Kournikova Deleted by Memeright Trusted System — Kunst
im Zeitalter des Geistigen Eigentums. Um 21:00 Uhr legt Christian von Borries auf: music
made from other music.
26. – 27.Juli 2008 (Samstag + Sonntag), jeweils 10:00 - 15:00 Uhr
Mein kleiner Roboter lernt sehen, Workshop mit dem Berliner Medienkünstler Karl Heinz
Jeron für Menschen von 11 bis 14
2. – 3. August (Samstag + Sonntag), jeweils 10:00 – 16:00 Uhr
Mignon Game Kit Werkstatt, zwei eintägige Workshops mit dem Kasseler Medienkünstler Olaf
Val für Menschen von 11 bis 14
20. – 21. September 2008 (Samstag + Sonntag), ganztägig
Walking Artists, internationales Symposium mit praktischem Teil, zusammengestellt von
Susanne Ackers
26. September 2008 (Freitag), 20:00 Uhr
Christian von Borries - wir spielen, was wir wollen
Eine Live-Musikaktion mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule Dortmund (Premiere)
26. – 28. September 2008 (Freitag - Sonntag), ganztägig
Kreative Arbeit und Urheberrecht
Tagung im Rahmen des Projektes Arbeit 2.0 – Urheberrecht und kreatives Schaffen in der
digitalen Welt
17. – 18. Oktober 2008 (Freitag und Samstag), abends
Konzerte mit elektronischer Musik, organisiert von sternschaltung
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Ausstellungsorte: PHOENIX Halle und Heimat Design Shop
und Öffnungszeiten
PHOENIX Halle Dortmund
Hochofenstraße / Ecke Rombergstraße
Dortmund-Hörde
Do + Fr 11— 22 Uhr
Sa + So 11— 20 Uhr
www.hmkv.de
Eintritt:
PHOENIX Halle Dortmund
4 € / 2 € ermäßigt
Heimat Design Shop
Kleppingstraße 43
Dortmund-Mitte
Mo — Fr 10 —19 Uhr
Sa 10 —18 Uhr
www.heimatdesign.de
Das gemeinsame Projekt:
Arbeit 2.0 – Urheberrecht und kreatives Schaffen
in der digitalen Welt
Die Ausstellung Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System – Kunst im Zeitalter
des Geistigen Eigentums ist Teil des Projektes Arbeit 2.0 – Urheberrecht und kreatives
Schaffen in der digitalen Welt, ein gemeinsames Projekt des Hartware MedienKunstVerein,
Dortmund, und iRights.info, Berlin.
Das Projekt Arbeit 2.0 setzt sich mit dem Verhältnis von kreativer Arbeit, Urheberrecht und
Technologie auseinander. Es besteht aus drei Teilen: Das Informationsportal zum Urheberrecht
iRights.info erarbeitet eine Untersuchung über die neuen Arbeitsverhältnisse in den wichtigsten
Urheberrechtsbranchen und betreibt ein Blog und ein Forum zum Thema (www.iRights.info).
Dieser Projektbereich wird in Zusammenarbeit mit der AG Informatik in Bildung und
Gesellschaft, Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt und vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Innovations- und
Technikanalyse gefördert. Die Ausstellung des Hartware MedienKunstVerein gibt einen
Überblick über künstlerische Strategien, sich den neuen Arbeits- und Eigentumsverhältnissen
zu stellen. Schließlich wird die Tagung Kreative Arbeit und Urheberrecht, die von der
Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, Raum bieten, die Ergebnisse des
gemeinsamen Projektes zu diskutieren.
Vorankündigung:
Tagung Kreative Arbeit und Urheberrecht
Eine Tagung von iRights.info, Berlin, und Hartware MedienKunstVerein, Dortmund, in der
PHOENIX Halle Dortmund, 26. - 28. September 2008
Schützt das Urheberrecht Autorinnen oder Verwerter? Wie arbeiten Urheber – mit öffentlicher
Förderung, in der Kreativwirtschaft oder in lustvoller Selbstausbeutung? Remixing ist illegal und
findet doch massenhaft statt – wie lassen sich die Interessen von Kreativen und Re-Kreativen
vereinbaren? Die brisantesten Fragen aus der Untersuchung der neuen Arbeitsverhältnisse
werden nicht nur in Vorträgen und Podien zur Diskussion gestellt, sondern auch in Form von
Performances, Filmen, Konzerten und einem Rundgang durch die Ausstellung. Die Tagung wird
gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung.
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19.7. bis 19.10.2008 in der PHOENIX Halle Dortmund
Produktionsteam
Hartware MedienKunstVerein
in der PHOENIX Halle Dortmund
19. Juli – 19. Oktober 2008
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KuratorInnen:
Dr. Inke Arns, künstlerische Leiterin des HMKV
Francis Hunger, Junior Kurator des HMKV
Geschäftsführende Leiterin HMKV:
Susanne Ackers
Organisation/Produktion:
Kathleen Blümel, Francis Hunger, Andrea Eichardt
Technische Leitung / Ausstellungsarchitektur:
Uwe Gorski
Redaktion des Ausstellungskataloges und des Kurzführers:
Anna Paterok, Berlin
Gestaltung:
labor b
Organisation der Tagung:
Andrea Eichardt
Pressearbeit:
Roland Kentrup, ZK Medienagentur, Dortmund
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19.7. bis 19.10.2008 in der PHOENIX Halle Dortmund
Die Ausstellung Anna Kournikova Deleted By Memeright Trusted System –
Kunst im Zeitalter des Geistigen Eigentums ist Teil des Projektes Arbeit 2.0 –
Urheberrecht und kreatives Schaffen in der digitalen Welt, ein gemeinsames
Projekt des Hartware MedienKunstVerein, Dortmund, und iRights.info, Berlin.
Arbeit 2.0 -- Urheberrecht und kreatives Schaffen in der digitalen Welt
ist ein Projekt von
Hartware MedienKunstVerein
iRights.info
Träger:
mikro e.V., Berlin
AG Informatik in Bildung und Gesellschaft, Institut für Informatik der HumboldtUniversität zu Berlin
Gefördert von:
Kunststiftung NRW
Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Bundeszentrale für politische Bildung
Kulturbüro Stadt Dortmund
dortmund-project
NRW Kultursekretariat Wuppertal
Kulturwerk der VG-BILD-KUNST GmbH, Bonn
Hans-Böckler-Stiftung
ver.di
Kooperationspartner:
Heimatdesign Magazin/ Shop/ Agentur/
Gravis
Medien Kunst Raum Unna
Medienpartner:
Heinz