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10-1739-Alt-Opel_Broschuere_dz204:210 x 297 02.12.2010 12:54 Uhr Seite 39 TECHNIK Eine Frage der Garderobe – unterm Blech waren die souveräne Limousine und das elegante Coupé Zwillinge Kaufberatung Monza/ Senator A 1. Geschichte Die Baureihe Monza/ Senator A startete im Mai 1978. Basis dieser Fahrzeuge war die Plattform des ein Jahr zuvor vorgestellten Rekord E. Zunächst lieferbar mit zwei 6- Zylindermotoren; 2,8-Liter Vergasermotor mit 140 PS und 3-Liter Einspritzer mit 180 PS. Nach einem halben Jahr kam zusätzlich 3-Liter Vergasermotor mit 150 PS. Erstes größeres Facelift nach den Werksferien 1981. 2,5-E Motor mit 136 PS ersetzt den 2,8Liter. Neues Armaturenbrett, das sich nun endlich deutlicher vom Rekord abhebt. Ferner neue Außenspiegel und eine kleine Spoilerlippe unter der Frontschürze. Ab Januar 1983 umfangreiche Änderungen. Komplett neue Front mit Kunststoff-Stoßfängern; Nebelscheinwerfer serienmäßig. Der Senator erhielt eine neu gestaltete Heckpartie mit einem höherem Kofferraum. Das hintere Nummern- schild wandert in die Stoßstange; zwischen den Rückleuchten nun eine reflektierende Blende nach amerikanischem Vorbild. Der 3-Liter Vergasermotor entfällt. Beim 3-Liter Einspritzer nun bei gleicher Leistung mit LE-Jetronic und Schubabschaltung. Fortan auch 4-Zylinder erhältlich (2Liter Einspritzer, ab 1984 2,2 Liter). Im Senator ab 1984 auch Dieselmotoren (2,3 Liter Turbo-D, 86PS bzw. (limitiert) Comprex-D, 95PS). Ebenfalls steigt beim 2,5 Liter die Leistung auf 140 PS (LE-Jetronic). Ab 1985 optional 3-Liter Motor mit geregeltem Katalysator, dann 156 PS. Einstellung der Produktion im August 1986. überwiegend bereits das begehrte HKennzeichen und sehen noch wie „richtige alte Autos“ aus. Ihre Technik ist meistens noch überschaubar und nicht mit Elektronik zugebaut. Bei den Modellen mit Plastikstoßstangen („A2“) hielt oftmals bereits ABS Einzug, dazu Bordcomputer, Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Digitaltacho usw. Fürs H-Kennzeichen dauert es noch ein paar Jahre, dafür haben etliche Autos bereits einen G-Kat, teilweise ab Werk. Außerdem sind die 3-Liter Motoren ab 1983 dank serienmäßigem Ölkühler vollgasfest und mit 4Gang Automatik auch sparsamer im Verbrauch. 2. Allgemeines Wer sich heute für einen Senator bzw. Monza interessiert sollte sich vorher klarmachen, was er sucht. Die älteren Chrom-Modelle („A1“) bekommen 3. Die Karosserie Wie heute üblich handelt es sich bei Monza und Senator um selbsttragende Karosserien, die auch all die Schwachstellen haben, die dieser Clubmagazin Nr. 204 39 10-1739-Alt-Opel_Broschuere_dz204:210 x 297 02.12.2010 12:54 Uhr Seite 40 TECHNIK Monza – ein großer Name aus der Welt des Motorsports. Dass der Monza wirklich in Monza antreten würde, wir haben in dZ 199 darüber berichtet, konnte niemand ahnen Bauart anheften. Sprich: Radläufe, Schweller, Heckschürze, Endspitzen etc. Diesen Dingen gehört bei einer Besichtigung das erste Augenmerk; da es keine modellspezifischen Stellen sind gehe ich hier auch nicht näher darauf ein. Einer der größten Schwachstellen der Karosserie sind die vorderen Federbeindome. Da Opel auf die Montage von Innenkotflügeln verzichtete leistet hier das Spritzwasser der Vorderräder im Laufe der Jahre ganze Arbeit. Hinzu kommt, dass die Dome an sich für die schweren 6Zylinder etwas unterdimensioniert sind, da sie konstruktiv unverändert vom Rekord E übernommen wurden. Bei vielen Autos wurden für den anstehenden TÜV einfach Bleche von oben „draufgebraten“; das Spritzwasser konnte von unten weiter eindringen und irgendwann knickte dann die Stehwand ab! Eine fachgerechte Reparatur der Dome ist sehr aufwändig und demzufolge auch teuer. Bedingt durch das Spritzwasser sollten auch gleichzeitig die Kotflügelenden sowie die A-Säulen in Augenschein genommen werden. Hier sammelt sich der aufgeschleuderte Dreck und speichert das Wasser wie ein Schwamm. Mit dem Dreck kratzt man dann oft auch die A-Säule direkt mit ab und kann einen Blick in den Fußraum werfen… . Durchgerostete Kotflügel können dann direkt 40 Clubmagazin Nr. 204 mit ersetzt werden. Diese hat es nie im Zubehör gegeben, man hat aber immerhin den Vorteil, dass trotz unterschiedlicher Fronten die Flügel vom A1 und A2 baugleich sind. Auch ein Commodore C Kotflügel kann verwandt werden, da auch diese baugleich sind. Ein weiterer Schwachpunkt ist der vordere Längsrahmen, vor allem links. In Höhe des Lenkgetriebes reißt er gerne mal ein, da die Kräfte der serienmäßigen Servolenkung den Rahmen überfordern. Weiter unten, im Knick zur Bodengruppe, fault der Rahmen gerne durch. Ursache ist die vorn im Motorraum oberhalb des Rahmens stehende Batterie. Durch ihre Entgasung treten Schwefeldämpfe in den Rahmen, was nach Jahren zum oben beschriebenen Schaden führt. Besonders schlimm ist es, wenn eine Batterie mal übergekocht oder ausgelaufen ist. Am hinteren Längsrahmen sind Durchrostungen in Höhe der Hinterachse zu beklagen. Für eine fachgerechte Reparatur muss die komplette Hinterachse ausgebaut werden. Ferner gab es für diese Stelle nie ein Reparaturblech, so dass versiertes Dengeln gefragt ist. Ist ein Senator oder Monza von schwergewichtigen Zeitgenossen pilotiert worden, so sind vereinzelt die äußeren Sitzaufnahmen unterm Wagenboden gebrochen. Dies ist zumindest ein TÜV-Mangel und sollte vorab gecheckt werden. Spezifischer Schwachpunkt beim A1Modell ist auch die Motorhaube. Sie gammelt vorn um die Chromleiste gerne von innen nach außen durch. Hier hilft dauerhaft nur ein Austausch. Bei Fahrzeugen mit Schiebedach sollte man noch dem Frontscheibenrahmen ein besonderes Augenmerk widmen. Dieser fault gerne links und rechts der A-Säule durch. Sieht man dann neben dem Frontscheibengummi bereits Rostblasen ist eine größere Reparatur einzuplanen. Ein weiteres Augenmerk sei noch dem Tank gewidmet. Ursächlich durch Spritzwasser des rechten Hinterrades sammelt sich rechts außen an der Oberseite Dreck und wirkt mit den Jahren wie ein Schwamm. Der Tank rostet dort dann durch und wenn man voll tankt läuft die Hälfte wieder raus. Hat man einen Monza so ist der Ersatz recht problemlos. Hier passt, mit kleinen Modifikationen, der Tank des Rekord E Caravan und der vom Omega A Caravan. Letzterer ist auch noch über den Zubehörhandel zu beziehen und ist recht preiswert. Beim Senator sieht es mit Ersatz nicht so rosig aus. In der Regel muss man sich mit einem Gebrauchtteil behelfen; diese sind aber mittlerweile auch schwer zu bekommen oder nicht besser als das eigene Teil. Beim Monza sollte man sich den Mechanismus der gläsernen Heckklappe genau ansehen. Die Heckklappendämpfer sind mit dem hohen Gewicht der Klappe schnell überfordert; die Klappe kommt dann von selber wieder runter. Auch die Scharniere zwischen Dach und Klappe sind schnell ausgenudelt. Dann stimmen die Spaltmaße zwischen Heckklappe, Seitenwandabschluss und Heckabschluss nicht mehr. Die Klappe rutscht regelrecht nach hinten. 4. Motor und Antrieb Die Motoren von Senator und Monza gelten durchweg als langlebig. Aller- 10-1739-Alt-Opel_Broschuere_dz204:210 x 297 02.12.2010 12:54 Uhr Seite 41 TECHNIK dings sind die 3,0E Triebwerke bis 1982 etwas hitzeempfindlich. In Verbindung mit 4-Ganggetriebe oder mit 3-Gang-Automatik drehen diese bei Vollgas bis über 6000 Umdrehungen. Vor allem die Öltemperatur steigt dann nach recht kurzer Zeit auf über 150 Grad an! Die Folge ist ein Hitzeproblem auf dem sechsten Zylinder, der dann einfach zu wenig gekühlt wird. Ab 1983 wurde serienmäßig (nur bei 3,0E) ein Ölkühler verbaut, der dieses Problem aus der Welt schaffte. Ferner sind die Drehzahlen in Verbindung mit 5-Ganggetriebe oder der ab 1984 erhältlichen 4-Stufenautomatik deutlich gesenkt worden, so dass horrend hohe Drehzahlen nicht mehr auftraten. Die meisten Modelle verfügen im Cockpit über einen Öldruckmanometer. Hier kann man recht gut den Allgemeinzustand des Motors ablesen. Selbst bei heiß gefahrener Maschine sollte der Öldruck im Leerlauf noch mindestens 1 bar betragen und bei 2000 Umdrehungen sofort auf 3 bar hochgehen. Geringere Werte weisen auf eine anstehende Motorüberholung hin. Das 2,5 Liter Triebwerk ist von der Mechanik problemlos, allerdings als recht durstig verschrien und vom Temperament her recht müde. Letzteres gilt auch für die 4-Zylindermotoren, die aber dann durch ihre Sparsamkeit punkten können. Die beiden Vergasermotoren mit 2,8 bzw. 3 Liter Hubraum laufen vor allem unten herum sehr schön. Ihre angebliche Trunksucht liegt dann an schlecht eingestellten oder verschlissenen Vergasern. Die Wartung bzw. Überholung der Solex „4A1“ Gemischaufbereiter ist eine Aufgabe für Fortgeschrittene in Sachen Vergasertechnik. Ein fachgerechtes Zerlegen, Reinigen und grundlegendes Einstellen des Doppelregistervergasers nimmt gut und gerne einen halben Tag in Anspruch und sollte nicht ohne Handbuch gemacht werden. Teile sind problemlos zu bekommen, da dieser Vergasertyp auch bei Mercedes und BMW zum Einsatz kam. Wasserpumpen gelten als übliche Opelkrankheit und sind, je nach Auch heute noch eine gute Wahl: Senator und Monza sind absolut alltagstauglich Fahrweise, alle 40.000 bis 80.000 Kilometer „fällig“. Ersatz ist problemlos zu bekommen. Gelegentlich laufen die Nockenwellen ein. Unüberhörbar, da der Motor dann tickert als seien die Ventile viel zu lose. Im Extremfall läuft ein Zylinder nicht mehr mit und der Motor „knallt“, da er Fehlzündungen produziert. Eng wird es langsam bei Auspuffanlagen. Hier ist über den freien Handel so gut wie nichts mehr zu bekommen. Auf Teilemärkten und in Internetportalen taucht aber immer mal wieder was auf. Am rarsten sind Auspuffteile für die 2,2 Liter und für die 3 Liter mit G-Kat ab Werk. Hier ist es nicht verkehrt, sich was auf Seite zu legen wenn man was günstig bekommt. Die Getriebe gelten allesamt als langlebig. Bei den Viergang-Schaltgetrieben gibt es einmal das aus dem Rekord bekannte Opel-Getriebe, erkennbar an dem Ring, den man ziehen muss, um den Rückwärtsgang einzulegen. Dieses Getriebe wurde in die 2,8 Liter und die ersten 2,5 Liter eingebaut. Gelegentlich, nach hohen Laufleistungen, zickt die Synchronisation vom 2. Gang rum. Außerdem neigen diese Schaltboxen zu Ölverlust, was aber mit einer Neuabdichtung in den Griff zu bekommen ist. Die 5-Ganggetriebe stammen von Getrag und sind baugleich (aber nicht kompatibel!) auch bei BMW verbaut worden. Hier gab es zwei Ausführungen. Das „kleine“ Getriebe für Motoren bis 2,5 Liter und das „große“ Getriebe für den 3,0E. Das kleine Getriebe ist beim 2,5 Liter etwas überfordert. Hier machen die Lager der Hauptwelle gelegentlich schlapp. Die Getriebe vom 3 Liter sind verstärkt und im Grossen und Ganzen haltbar. Sollte allerdings mal Ersatz benötigt werden sind diese auf dem Gebrauchtmarkt rar und teuer. Bei allen 5-Gang Getrieben treten vereinzelt Schaltschwierigkeiten auf. Hier hilft ein Ölwechsel mit einer Neubefüllung mit ATF-Öl (vom Automatikgetriebe). BMW hat es in seine Getriebe serienmäßig eingefüllt. Die bis 1983 verwendete 3-Gang Automatik (bekannt aus den Vormodellen) ist grundsätzlich unproblematisch. Wichtig ist ein regelmäßiger Öl- und Filterwechsel mit Nachstellen der Bremsbänder. Die ab 1984 verwendete 4-Gang Automatik (eigentlich eine 3-Gang mit Wandlerüberbrückung) schaltet ein wenig träger, gilt aber als ebenso langlebig und glänzt durch moderate Drehzahlen bei hohen Geschwindigkeiten. Auch hier empfiehlt sich ab und an ein Öl- und Filterwechsel. Schäden an der Automatik treten meist nur dann auf wenn das Auto viel gelaufen hat und auch regelmäßig mit schwerem Anhänger gefahren wurde. Die Hinterachsgetriebe sind auch langlebig, freuen sich aber auch über einen Ölwechsel. Gelegentlich sind Clubmagazin Nr. 204 41 10-1739-Alt-Opel_Broschuere_dz204:210 x 297 02.12.2010 12:54 Uhr Seite 42 TECHNIK Sperrdifferentiale verbaut worden. Diese brauchen ein spezielles Öl, welches aber auch heute noch beim Opelhändler zu bekommen ist. Die Antriebswellen sind grundsätzlich problemlos. Nur bei sehr hohen Laufleistungen schlagen die Gelenke Ärgerlich und teuer: gerissenes Armaturenbrett Rostherd im Motorraum: Federbeindome Zuverlässig und solide: DreiliterSechszylinder Glaubensfrage: Chrom- oder Plastikstoßfänger 42 Clubmagazin Nr. 204 aus oder es reißen die Manschetten ein. Ersatz ist problemlos zu bekommen. Ein größeres Problem sind die Kardanwellen. Für ausgeschlagene Mittellager gibt es momentan keinen Ersatz. Auch die Kreuzgelenke haben eine seltene Größe und sind auch beim Kardanwellenspezialisten momentan nicht mehr zu bekommen. Hin und wieder tauchen neue Wellen auf; dann sollte man sich eine sichern. Alternativ muss man sich auf dem Gebrauchtteilemarkt umsehen. Auch die hinteren Radlager seien hier noch kurz erwähnt. Ersatz ist mittlerweile wieder verfügbar, da hier die gleichen Lager verbaut wurden wie bei der K.A.D.-B Baureihe. Ein Austausch ist sehr aufwändig und ohne Spezialwerkzeug nicht hinzukriegen. 5. Fahrwerk und Lenkung Monza und Senator A waren die ersten Opel-Fahrzeuge mit einer Einzelradaufhängung an der Hinterachse. Die Straßenlage ist bis heute als hervorragend zu bezeichnen und muss sich auch gegenüber moderneren Autos nicht verstecken. Die Vorderradaufhängung wurde vom Rekord E übernommen und arbeitet nach dem McPherson-Prinzip. Hinten kamen erstmals einzeln geführte Schräglenker zum Einsatz, die zur damaligen Zeit ein Höchstmaß an Fahrkomfort gewährleisteten. Aber eben diese Schräglenker sind auch der größte Schwachpunkt des gesamten Fahrwerks. Auf den Schräglenkern sind die unteren Federteller an drei Stellen angepunktet. Dazwischen kriecht Wasser und lässt die Federteller regelrecht von innen heraus aufblühen bis nichts mehr da ist. Leider wird dieser eklatante Schaden heutzutage auch bei einer TÜV Untersuchung häufig übersehen. Neue Schräglenker sind nicht mehr zu bekommen, gebrauchte rar. In vielen Fällen kann man den Lenker retten, indem man sich neue Teller in einer Schlosserei drehen lässt und wieder auf die Lenker aufschweißt. Ist der Lenker selber unter den Tellern stark angegriffen kann man leider nichts mehr machen. Die Schräglenker selber dürfen nicht geschweißt werden. Ansonsten treten noch an der Vorderachse vereinzelt Federbrüche auf, dies aber hauptsächlich bei hohen Laufleistungen. Die Domlager der vorderen Federbeine halten lange, sind aber auch neu nicht mehr zu bekommen. Die serienmäßige Servolenkung arbeitet nach dem Kugelumlaufprinzip. Lenkgetriebe und Servopumpe gelten als problemlos. Ausgeschlagene Spurstangenköpfe und Spiel im Lenkzwischenhebel sind nicht übermäßig häufig festzustellen und unterliegen daher nur dem normalen Verschleiß. Ersatz ist problemlos zu bekommen. 6. Ausstattung und Zubehör Bei Monza und Senator wurde vom „nackten Spatz“ bis zur umfangreichen Vollausstattung, die selbst Mercedesfahrer neidisch werden ließ, alles ausgeliefert. Wichtig ist bei einer umfangreichen Sonderausstattung, dass alles was an Bord ist auch funktioniert. Klimaanlagen sind leider in den meisten Fällen nicht umgerüstet und daher nicht mehr funktionstüchtig. Eine Umrüstung kann bei einem Klimaspezialisten vorgenommen werden; die Kosten variieren, je nachdem was alles ausgetauscht werden muss. Die elektrischen Fensterheber in den Vordertüren der ersten Serie (bis Ende 1981) sind aus Alu-Druckguss und brechen nach reichlichem Gebrauch einfach durch. Hier empfiehlt sich ein Ersatz aus den späteren Modellen, die dann aus Stahlblech sind und somit robuster. Die Zentralverriegelungen fallen vereinzelt durch defekte oder festgegammelte Stellmotoren auf. Ferner scheuern die Kabel zwischen A-Säule und Vordertür mit der Zeit durch. Diese müssen dann wieder verlötet werden. Etwas ärgerlich ist bei den Modellen mit neuerem Armaturenbrett (ab 09/81) ein Ausfall der Schalterbe- 10-1739-Alt-Opel_Broschuere_dz204:210 x 297 02.12.2010 12:54 Uhr Seite 43 TECHNIK leuchtung im Armaturenbrett (Heckscheibenheizung, Nebellicht usw). Hier sind die Glühlampen für die Symbolbeleuchtung fest eingelötet und können gar nicht bzw. nur mit sehr hohem Aufwand erneuert werden. Dies waren die ersten Anzeichen der modernen „Modul-Bauweise“. Gleichfalls beim neueren Armaturenbrett sollte man dessen Oberseite auf Risse kontrollieren, die durch Sonneneinstrahlung verursacht werden. Hier hilft dann nur ein Austausch des kompletten Brettes. Ein Ersatz ist nur über den Gebrauchtteilemarkt zu bekommen; wichtig ist bei der Suche neben dem Zustand die richtige Farbe. Die Innenausstattung gilt ansonsten als sehr robust. Hier merkt man den erstmals bei Opel verwendeten Schaumstoffkern in den Sitzen anstelle der sonst üblichen Rosshaarpolsterung. Auch Teppich und Verkleidungen sind langlebig. 7. Teileversorgung Wie eigentlich bei allen Opel-Modellen ist die technische Teileversorgung problemlos. Verschleißteile und Motorteile wie Dichtungen, Wasserpumpen etc. sind problemlos zu bekommen. Einschränkungen sind bereits weiter vorn erwähnt. 3-Liter Fahrzeuge brauchen in der Regel Reifen mit der Geschwindigkeitskennung V (bis 240km/h). In 14 Zoll ist das Angebot mittlerweile recht dünn. Alles andere wie Zierleisten, Blechteile usw. tauchen auch neu immer wieder auf. Chromstoßstangenteile sind mittlerweile recht rar; zur Not muss man neu verchromen lassen. Ansonsten bietet der Gebrauchtteilemarkt auch viel und gegebenenfalls bekommt man auch für kleines Geld ein brauchbares Schlachtfahrzeug. 8. Fazit und Preise Das bessere Auto ist in der Regel auch der bessere Kauf, da die Preise für richtig gute Autos selten die 5.000-€-Grenze überschreiten. Aller- dings muss ein Auto für sieben- oder achttausend Euro deswegen nicht als zu teuer eingestuft werden. Vereinzelt aufgerufene Preisvorstellungen jenseits der 10.000-Euro Marke sind jedoch vollkommen überzogen. Monzas liegen preislich etwa 25 Prozent über einem vergleichbaren Senator. Etliche Fahrzeuge wurden, wie in den 1980er Jahren üblich, auch mehr oder weniger geschmackvoll getunt. Hier entscheidet natürlich der persönliche Geschmack. Ein original erhaltenes Fahrzeug ist langfristig sicherlich die bessere Wahl. Senator mit Turbo- oder gar Comprex-Diesel werden kaum angeboten; dafür sind die Preise in der Regel moderat. Aufgrund unserer Abgasund Steuergesetzgebung ist solch ein Auto allerdings auf unseren Strassen kaum noch zu bewegen. Hier hilft dann nur der lange Atem bis zum HKennzeichen. Vereinzelt tauchen vom Senator Langversionen auf, meistens leider in schlechtem Zustand, und zwar da wo es entscheidend ist, nämlich am verlängerten Dach und an den hinteren Türen. Eine Restauration ist hier sicherlich lohnenswert, allerdings auch mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden. Ferner gab es noch Umbauten zum Kranken- oder Leichenwagen. Ebenso sind auf Senator-Basis einzelne Stretch-Limousinen bekannt; vornehmlich stammen diese aus Eng- land. Keinath hat auf Monza-Basis ein wunderschönes Cabriolet („Keinath KC5“) gebaut. Die Stückzahl soll bei 25 gelegen haben. Ferner hat ebenfalls Keinath einen Senator Caravan gemacht. Hier waren es gar wohl nur 5 Stück. Alles in allem sicherlich interessante Fahrzeuge fürs nächste Sonderkarosserie-Treffen. Text: Jan Vetter *2000 Fotos: Jan Vetter *2000, Sascha Schwiertnia *3043, Archiv Opel Classic Selten und Edel: Lederausstattung Nicht immer klappt die Symbolbeleuchtung der Schalter Schwachstelle: hintere Schräglenker mit Federtellern Clubmagazin Nr. 204 43