Tempodrom – Wer trägt Verantwortung?
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Tempodrom – Wer trägt Verantwortung?
8. März 2004 Frauenhandel – Das europäische Gesicht der Sklaverei Podiumsdiskussion mit Ehrhart Körting (Senator für Inneres), Susanne Ahlers (Staatssekretärin für Arbeit und Frauen), Heike Rudert (Kriminaldirektorin, LKA 22), Nivedita Prasad, Ban Ying (Berliner Beratungsstellen gegen Menschenhandel) Moderation: Evrim Baba (MdA), 18 bis 20 Uhr Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 311, Niederkirchnerstr. 5 4. April 2004 Landesparteitag der Berliner PDS zur Hochschul- und Wissenschaftspolitik ab 10 Uhr in der „Werkstatt der Kulturen“, Wissmannstr. 32, 12049 Berlin 10. Juni 2004 PDS-Wahlkampfabschluss ab 16 Uhr im „Prater“ Kastanienallee Berlin Prenzlauer Berg 28. bis 31. Mai 2004 12. Pfingsten mit der PDS in der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte Werbellinsee Anmeldung: www.pds-berlin.de/04pfingst oder in der Landesgeschäftsstelle, Tel..24 00 92 89, Fax 24 00 92 60 Impressum: Landesvorstand PDS Berlin Karl-Liebknecht-Haus Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin Tel. 24 00 93 01, Fax 24 00 92 60 E-Mail: [email protected] V. i. S. d. P.: Annegret Gabelin Titel & Gestaltung: www.warenform.net Druck: www.druckerei-bunterhund.de Redaktionsschluss: 24. 02. 2004 te Gericht 1987 urteilte das Obers orge W. Ge A, US der ent sid Der Prä , dass „hoder DDR grundsätzlich es Wahlkampfneu ein h sic für hat (...) nicht Bush, mosexuelle Menschen erikanische „am s Da en. oss chl ers thema haft“ stünaußerhalb der Gesellsc pft gegen die käm er , ot“ geb eits inh e ihnen Re den „und die Bürgerrecht Das klingt mittelalrn verruchte Homo-Ehe. wie allen anderen Bürge lärte Mitteleuropäer terlich, mag der aufgek müsser bt we gewährleistet“ werden weit weg sch denken. Aber ganz so später r Jah ten. Reichlich ein schichte dabei nicht. mit seiner eigenen Ge der h, rap wurde der Parag zucht, wel„Die widernatürliche Un währHomosexualität strafbe en ich nnl mä DDR-Recht che zwischen Personen dem aus g ndi te, vollstä en wird, ist mit ang beg ) (... hts lec sch Ge gestrichen. ; auch kann auf h der deutschGefängnis zu bestrafen Das wiederum führte nac Ehrenrechte eierlei Maß, zw zu Verlust der bürgerlichen deutschen Vereinigung war die Quintessenz uen auf Fra der erkannt werden.“ Das cht ähnlich wie beim Re der 1871 zum offizi. Denn erst ung ech der Paragraphen 175, rbr nte ftsu Schwangerscha in Stigma Se . rde wu n obe erh t rz 1994, tilgte der ellen Verdik vor zehn Jahren, im Mä durch die rt nde rhu Jah ein r übe en 175 endgültig zog sich Bundestag den Paragraf und RechtsgeralMo he tsc deu lle Die PDS-Gruppe offizie aus dem Gesetzeswerk. te. ich sch dem zu, obwohl im Bundestag stimmte schismus wurIn der Zeit des Hitler-Fa stellung nicht weit ihr die erreichte Gleich tematisch verfolgt den Homosexuelle sys genug ging. wurde dazu eigens ter, 1999, kam und umgebracht. 1936 Weitere fünf Jahre spä ng Bekämpfu der Deutschen in eine „Reichszentrale zur ls tma ers es in Hamburg treibung“ Ab der und ität ual sex rkannte Eintragung der Homo Geschichte zu einer ane t. gebilde aren, damals noch von homosexuellen Pa re des 20. Jah r 60e der de En t Ers ichwohl ist die als symbolischer Akt. Gle zunehmende die gte zei cher rts nde rhu Jah rung schwuler und lesbis § 175 erste Früchte. Diskriminie rübe ht nic h Bewegung gegen den noc Menschen auch heute zu einer Reform findet und tt sta ag Es kam in der Alt-BRD Allt wunden. Sie findet im galt h nac Da es. uch tzb des Strafgese fürworter, allemal in Alter von immer wieder auch Be zum bis h noc nur ität Homosexual CDU/CSU-Kreisen. Gleichwohl war es 21 Jahren als strafbar. mte Sensation, geradezu eine unverschä n Axel Hildebrandt ite des „Stern“ lse als sich 1978 auf der Tite ir sind schwul!“ 600 Männer outeten: „W 20. März 2004 Internationaler Aktionstag gegen den Krieg ab 13 Uhr Potsdamer Platz, Berlin-Mitte 3. April 2004 Großdemonstration gegen Sozialkahlschlag ab 10 Uhr Alexanderplatz, Berlin-Mitte s-berlin .de 5. März 2004 Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst? Podiumsdiskussion, u.a. mit Prof. Ulrich K. Preuß (Verfassungsrechtler), Riem Spielhaus (Islamwissenschaftlerin), Muza Özdemir (Lehrer); Werner Schultz (Humanistischer Verband), Günter Piening (Integrationsbeauftragter), Safter Cinar (Sprecher des TBB) sowie Stefan Liebich, Evrim Baba, Marion Seelig und Giyas Sayan (PDS) 17 bis 21 Uhr Abgeordnetenhaus von Berlin, Niederkirchnerstr. 5 Kalenderblatt: 10. März 1994 Aus für Paragraph 175 www.pd Termine: landesinfo PDS in Berlin – März 2004 Europa in Berlin Vor wenigen Tagen genehmigte die EU-Kommission den Sanierungsplan für die Bankgesellschaft Berlin – mit harten Auflagen, versteht sich. Danach muss unter anderem die Bankgesellschaft Ende 2007 komplett privatisiert und die Privatkundentochter Berliner Bank ausgegliedert sein. Im Gegenzug wird die Finanzspritze des Landes Berlin von 2001 und eine Haftung für Immobilienrisiken akzeptiert. In der Tat mischt die EU in Berlin kräftig mit. Auch die offizielle Einwohnerzahl der Stadt dürfte ab 1. Mai rapide zunehmen, denn mit dem EU-Beitritt ihrer Heimatstaaten erhalten viele der jetzt noch illegal in der Stadt lebenden Polen, Tschechen, Slowaken oder Litauer den Status als legale Unionsbürgerinnen und Unionsbürger. Zweifellos ginge in Berlin so manches Licht aus, gäbe es die Brüsseler Fördertöpfe nicht. Immerhin erhält das Land von 2000 bis 2006 so genannte europäische Strukturfondsmittel in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Von diesen Geldern profitierte der Potsdamer Platz, und so manche Stadtteilsanierung oder den Wissenschaftsstandort Adlershof würde es ohne sie wahrscheinlich nicht geben. Doch das könnte sich ab 2007 grundlegend ändern, weil die Bundesregierung ihre jährlichen Beiträge an den EUHaushalt deckeln will. Die bittere Folge wäre auch eine deutliche Absenkung der Mittel für Berlin. Hier müssen wir entschieden gegenhalten. Die Stadt wird ihrer Hauptstadtrolle nur dann gerecht werden können, wenn sie auch nach 2006 die notwendigen EU-Fördermittel erhält. n Sylvia-Yvonne Kaufmann, MdEP Sylvia-Yvonne Kaufmann ist Spitzenkandidatin der PDS zu den EU-Wahlen am 13. Juni 2004. Foto: Uwe Stümke Tempodrom – Wer trägt Verantwortung? Die Aufklärung über die Vorgänge zum Tempodrom tut Not. Allerdings ist Aufklärung etwas anderes als die öffentliche Inszenierung des Themas in den letzten Wochen. Der Versuch, die Verantwortung für den Schadensfall allein Senator Strieder anzuhängen, verbiegt die Wahrheit. Die große Koalition insgesamt hat auch hier jene Beschlüsse gefasst, die sich heute massiv zum Schaden des Landes Berlin auswirken. Dazu zählt insbesondere die 10-Millionen-EuroBürgschaft für die Kredite der Stiftung Tempodrom, mit denen Berlin in bewährter Manier in die Haftung gestellt worden ist. Die rot-grüne Übergangsregierung musste 2001 das erste Mal feststellen, dass der Senat gefordert ist, Geld zuzuschießen, damit am Anhalter Bahnhof keine Bauruine stehen bleibt, für die Berlin auch noch geradestehen müsste. Eine Abwägungsentscheidung, die wir als grundsätzlich plausibel ansehen. Und auch die rot-rote Koalition hat 2002 entschieden, angesichts der Gefahr, dass die Insolvenz und damit der Eintritt der Haftung des Landes drohten, sich mit 1,8 Mio. Euro Zeit für eine halbwegs geordnete Veräußerung des Tempodroms zu kaufen. Für die Öffentlichkeit klarzustellen, wer an welchem Punkt und auf welcher Grundlage gehandelt hat, dazu wird zweifellos der von uns unterstützte Untersuchungsausschuss beitragen. Für die PDS-Fraktion besitzt allerdings die Frage einer möglichen Einflussnahme durch Dritte auf politische Entscheidungen oberste Priorität. Schließlich geht es um die Mentalitätsfrage. An dieser wird die rot-rote Koalition, die sich der politischen Erneuerung dieser Stadt verpflichtet hat, gemessen. n Carl Wechselberg, haushaltspolitischer Sprecher der PDS-Fraktion und Mitglied im Untersuchungsausschuss Tempodrom Thema: Bundestag: Studienkonten statt Studiengebühren 144 Mio. Euro mehr für die Bezirke Um 144 Mio. Euro werden die Etats der Bezirke in diesem Jahr erhöht. Das hat der Senat beschlossen. Er ist damit der PDS-Forderung nach sozialer Balance in der Stadt gefolgt. Denn allein 64 Millionen Euro betreffen den Bereich „Hilfe zum Lebensunterhalt“, und das in einer Stadt, in der mehr als 300.000 Menschen als arm gelten Enquete-Kommission nahm Arbeit auf Die Enquete-Kommission „Eine Zukunft für Berlin“ hat ihre Arbeit aufgenommen. In ihr arbeiten 19 Vertreter aller Fraktionen und Sachverständige mit. Die PDS-Fraktion ist durch ihren Vorsitzenden Stefan Liebich, durch die stellvertretende Vorsitzende Carola Freundl sowie durch die Politikwissenschaftlerin Silvia von Steinsdorf und den Stadtplaner Stefan Krätke vertreten. Ziel ist es, bis zum Sommer Vorschläge zu unterbreiten, die über die Sanierung des Landeshaushalts hinausgehen. Chance für Ost-Wissenschaftler Vor allem im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich hat sich in den letzten 15 Jahren eine „zweite Wissenschaftskultur“ entwickelt. Das geht aus einer Studie des Instituts für Hochschulforschung hervor. Sie belegt zugleich, dass die Integration von Wissenschaftlern aus dem Ostteil der Stadt nach der Wende „ausgesprochen problematisch verlaufen“ ist. So wurden an der HumboldtUniversität 75 Prozent der Professoren und 70 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter relegiert. Wissenschaftssenator Thomas Flierl prüft derzeit geeignete Formen, die Betroffenen nachträglich und würdig aus dem Universitätsdienst zu verabschieden. Beraterflut – nichts für die Öffentlichkeit? Für die Sicherung eines entgeltfreien Erststudiums Über kleine Fragen und große Probleme Noch verhindert ein Bundesgesetz Studiengebühren fürs Erststudium. Noch. Wenn das Gesetz fällt, liegt die Entscheidung bei den Ländern. In Berlin gibt es eine große Koalition für Studiengebühren. Sie reicht von der CDU über die FDP bis hin zu Teilen der SPD. Wer die Gebührenfreiheit auch über den nächsten Wahltag hinaus sichern will, muss jetzt handeln, muss die relative Stärke der PDS im Senat nutzen. Das von mir vorgeschlagene Studienkontenmodell unterscheidet sich von dem anderer Länder. Es ist liberaler und sozial gerechter als die Modelle in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Es sichert ein gebührenfreies Erststudium für alle. Häufig wird politischen Entscheidungsträgern „Beratungsresistenz“ vorgeworfen. Damit ist gemeint, dass diese Politiker stur auf ihrer Meinung beharren und sich nicht von anderen, die konkret und an der Basis arbeiten, beraten lassen. Mit diesem Vorwurf ist aber nicht gemeint, dass Politiker möglichst viele und möglichst teure Beraterverträge abschließen sollen. Diejenigen, die über ein Übermaß von Beraterverträgen gestolpert sind – wie Florian Gerster –, sind allerdings die Ausnahme, auch wenn diese Ausnahme sehr schlagzeilenträchtig war. Ich hatte übrigens vor bereits etlichen Monaten im Haushaltsausschuss des Bundestages danach gefragt, welche Rolle der ehemalige Medi- ohne Sorge vor einer vorzeitigen Exmatrikulation. Auslandssemester belasten das Konto nicht. Wer schneller studiert, kann nicht verbrauchte Guthaben (Credits) später zur Weiterbildung nutzen, für die ansonsten in aller Regel bezahlt werden muss. Studienkonten stärken studentisches Engagement. Die Mitarbeit in universitären Gremien oder studentischen Selbstverwaltungsorganen wird durch Bonus-Credits honoriert. Studienkonten verbessern Lehr- und Studienbedingungen. Stark nachgefragte Studiengänge und Fachbereiche erhalten über die Abrechnung eingelöster Credits zusätzliche Mittel im Rahmen einer leistungsbezogenen Vergabe an die Universitäten. Diese können dann zur Verbesserung Da Weihnachten vor der Tür stand, gewährte ich dies. Das zahlte sich nicht aus, denn die Antwort bestand aus einem Satz, der Summe aller Agenturen, nämlich 80. Danach hatte ich aber nicht gefragt, sondern nach der Anzahl der Verträge mit den einzelnen Ministerien. Diese Summe liegt weit höher, nämlich bei 106. Das wurde uns erst aufgrund unserer Beschwerde mitgeteilt. Sobald diese Meldung über den Ticker lief, rief die CSU bei uns an und bat um das Antwortschreiben der Bundesregierung. Aufgrund der größeren parlamentarischen Rechte der Fraktionen gegenüber uns fraktionslosen PDSAbgeordneten konnte die CDU-CSU jetzt richtig mit Kleinen Anfragen (umfangreich, unterglie- In Kürze: West-Tour Auch 2004 setzt die „PDS im Bundestag“ ihre Touren durch die alten Bundesländer fort. Bislang waren Gesine Lötzsch bzw. Petra Pau bereits in Bonn, Bremen, Duisburg, Essen, Goslar, Hamburg, Hannover, Kassel, Mainz, Offenbach, Pirmasens, Saarlouis und Saarbrücken. Marx und Tango Kunst und Kultur gehören zu den Standards in den Wahlkreisbüros der PDS im Bundestag. Bei Gesine Lötzsch werden derzeit Tango-Kurse angeboten. Eine Marx-Ausstellung mit Plakaten, Karikaturen und weiterem wird aktuell bei Petra Pau präsentiert. Frauen im Netz: Aktueller und umfassender als bei der PDS ist die Arbeit von Gesine Lötzsch und Petra Pau übrigens via www.gesine-loetzsch.de und www.petra-pau.de nachvollziehbar. Bundestagsbüro Dr. Gesine Lötzsch 2. Obergeschoss Ahrenshooper Str. 5 13051 Berlin Tel (0 30) 99 27 07 25 Fax (0 30) 99 27 07 26 [email protected] www.gesine-loetzsch.de Bürgersprechstunde: 09. 03. 2004, 17 – 18 Uhr Die Humboldt-Uni ist ein Markenzeichen der Berliner Hochschul-Landschaft. Foto: A. Hildebrandt Die Guthaben liegen mit 360 Credit-Points 20 % über dem, was für einen erfolgreichen Studienabschluss gebraucht wird. Das erlaubt Orientierungsphasen, Wiederholungen und die Nutzung zusätzlicher Studienangebote. Wer innerhalb der ersten zwei Semester den Studiengang wechselt, bekommt das Konto neu aufgefüllt. Analog zum BaFöG gibt es Ausnahmeregelungen im Falle von Krankheit, Kindererziehung, Schwangerschaft oder bei der Betreuung von Angehörigen. Studienkonten sind verbrauchsabhängig, orientieren sich am individuellen Studienverlauf und gewährleisten ein integriertes Teilzeitstudium. Wer neben dem Studium arbeiten muss, kann dies fast 24 Semester lang tun. Ganz unbürokratisch, als Teilzeitstudierende/r, gebührenfrei und Landesinfo / März 2004 des Lehrangebots und der Studienbedingungen eingesetzt werden. Studienkonten verhindern Langzeitgebühren. Wer sein Guthaben verbraucht hat und das Konto auffüllen muss, zahlt keine Strafgebühren für zusätzliche Semester, sondern kauft nur so viele Credits nach, wie für einen erfolgreichen Abschluss noch nötig sind. In der Übergangsphase muss die Berechnung auf Semesterbasis erfolgen. Einnahmen aus Studienkonten gehen dann je zur Hälfte an das Land und die Universitäten. n Dr. Thomas Flierl, Senator für Wissenschaft und Bildung. Das Studienkonten-Modell ist nicht unumstritten und wird am 4. April 2004 auf einem Landesparteitag der PDS diskutiert. (A.H.) „Für mehr Demokratie in und für Europa“ demonstrierten am 18. Februar 2004 vor dem Brandenburger Tor französische, englische und deutsche Organisationen. Petra Pau war dabei und bittet um Mitstreiter im Internet unter: http://mehr-demokratie.de/bu/ak/europa/ unterschreiben.htm. Foto: Axel Hildebrandt enbeauftragte von Berlin und Brandenburg, Bernd Schiphorst, bei der Beratung von Florian Gerster spielt. Welchen Zündstoff diese Verbindung enthielt, zeigte sich jedoch erst später. Im Dezember fragte ich im Rahmen meines beschränkten Fragekontingents (vier schriftliche einfache, nicht untergliederte Fragen pro Monat) nach den Beraterverträgen der einzelnen Ministerien. Das zuständige Bundespresseamt bat um Fristverlängerung. dert) nachlegen. Das ist ein konkretes Beispiel, wie unsere Arbeit im Auftrag des Wählers eingeschränkt wird. Wir haben uns jetzt mühselig mit Berichtsaufträgen durch die einzelnen Ministerien gearbeitet. Dabei erreichen uns immer wieder Anrufe, mit denen versucht werden soll, unseren Auftrag herunterzuhandeln. Aber wir bleiben dran. Wahlkreisbüro Petra Pau Henny-Porten-Str. 10 – 12 12627 Berlin Tel. (0 30) 99 28 93 80 Fax (0 30) 99 28 93 81 [email protected] www.petra-pau.de Bürgersprechstunde: 17. 03. 2004, 10 – 12 Uhr n Gesine Lötzsch, MdB Landesinfo / März 2004 Thema: Bundestag: Studienkonten statt Studiengebühren 144 Mio. Euro mehr für die Bezirke Um 144 Mio. Euro werden die Etats der Bezirke in diesem Jahr erhöht. Das hat der Senat beschlossen. Er ist damit der PDS-Forderung nach sozialer Balance in der Stadt gefolgt. Denn allein 64 Millionen Euro betreffen den Bereich „Hilfe zum Lebensunterhalt“, und das in einer Stadt, in der mehr als 300.000 Menschen als arm gelten Enquete-Kommission nahm Arbeit auf Die Enquete-Kommission „Eine Zukunft für Berlin“ hat ihre Arbeit aufgenommen. In ihr arbeiten 19 Vertreter aller Fraktionen und Sachverständige mit. Die PDS-Fraktion ist durch ihren Vorsitzenden Stefan Liebich, durch die stellvertretende Vorsitzende Carola Freundl sowie durch die Politikwissenschaftlerin Silvia von Steinsdorf und den Stadtplaner Stefan Krätke vertreten. Ziel ist es, bis zum Sommer Vorschläge zu unterbreiten, die über die Sanierung des Landeshaushalts hinausgehen. Chance für Ost-Wissenschaftler Vor allem im sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereich hat sich in den letzten 15 Jahren eine „zweite Wissenschaftskultur“ entwickelt. Das geht aus einer Studie des Instituts für Hochschulforschung hervor. Sie belegt zugleich, dass die Integration von Wissenschaftlern aus dem Ostteil der Stadt nach der Wende „ausgesprochen problematisch verlaufen“ ist. So wurden an der HumboldtUniversität 75 Prozent der Professoren und 70 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter relegiert. Wissenschaftssenator Thomas Flierl prüft derzeit geeignete Formen, die Betroffenen nachträglich und würdig aus dem Universitätsdienst zu verabschieden. Beraterflut – nichts für die Öffentlichkeit? Für die Sicherung eines entgeltfreien Erststudiums Über kleine Fragen und große Probleme Noch verhindert ein Bundesgesetz Studiengebühren fürs Erststudium. Noch. Wenn das Gesetz fällt, liegt die Entscheidung bei den Ländern. In Berlin gibt es eine große Koalition für Studiengebühren. Sie reicht von der CDU über die FDP bis hin zu Teilen der SPD. Wer die Gebührenfreiheit auch über den nächsten Wahltag hinaus sichern will, muss jetzt handeln, muss die relative Stärke der PDS im Senat nutzen. Das von mir vorgeschlagene Studienkontenmodell unterscheidet sich von dem anderer Länder. Es ist liberaler und sozial gerechter als die Modelle in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Es sichert ein gebührenfreies Erststudium für alle. Häufig wird politischen Entscheidungsträgern „Beratungsresistenz“ vorgeworfen. Damit ist gemeint, dass diese Politiker stur auf ihrer Meinung beharren und sich nicht von anderen, die konkret und an der Basis arbeiten, beraten lassen. Mit diesem Vorwurf ist aber nicht gemeint, dass Politiker möglichst viele und möglichst teure Beraterverträge abschließen sollen. Diejenigen, die über ein Übermaß von Beraterverträgen gestolpert sind – wie Florian Gerster –, sind allerdings die Ausnahme, auch wenn diese Ausnahme sehr schlagzeilenträchtig war. Ich hatte übrigens vor bereits etlichen Monaten im Haushaltsausschuss des Bundestages danach gefragt, welche Rolle der ehemalige Medi- ohne Sorge vor einer vorzeitigen Exmatrikulation. Auslandssemester belasten das Konto nicht. Wer schneller studiert, kann nicht verbrauchte Guthaben (Credits) später zur Weiterbildung nutzen, für die ansonsten in aller Regel bezahlt werden muss. Studienkonten stärken studentisches Engagement. Die Mitarbeit in universitären Gremien oder studentischen Selbstverwaltungsorganen wird durch Bonus-Credits honoriert. Studienkonten verbessern Lehr- und Studienbedingungen. Stark nachgefragte Studiengänge und Fachbereiche erhalten über die Abrechnung eingelöster Credits zusätzliche Mittel im Rahmen einer leistungsbezogenen Vergabe an die Universitäten. Diese können dann zur Verbesserung Da Weihnachten vor der Tür stand, gewährte ich dies. Das zahlte sich nicht aus, denn die Antwort bestand aus einem Satz, der Summe aller Agenturen, nämlich 80. Danach hatte ich aber nicht gefragt, sondern nach der Anzahl der Verträge mit den einzelnen Ministerien. Diese Summe liegt weit höher, nämlich bei 106. Das wurde uns erst aufgrund unserer Beschwerde mitgeteilt. Sobald diese Meldung über den Ticker lief, rief die CSU bei uns an und bat um das Antwortschreiben der Bundesregierung. Aufgrund der größeren parlamentarischen Rechte der Fraktionen gegenüber uns fraktionslosen PDSAbgeordneten konnte die CDU-CSU jetzt richtig mit Kleinen Anfragen (umfangreich, unterglie- In Kürze: West-Tour Auch 2004 setzt die „PDS im Bundestag“ ihre Touren durch die alten Bundesländer fort. Bislang waren Gesine Lötzsch bzw. Petra Pau bereits in Bonn, Bremen, Duisburg, Essen, Goslar, Hamburg, Hannover, Kassel, Mainz, Offenbach, Pirmasens, Saarlouis und Saarbrücken. Marx und Tango Kunst und Kultur gehören zu den Standards in den Wahlkreisbüros der PDS im Bundestag. Bei Gesine Lötzsch werden derzeit Tango-Kurse angeboten. Eine Marx-Ausstellung mit Plakaten, Karikaturen und weiterem wird aktuell bei Petra Pau präsentiert. Frauen im Netz: Aktueller und umfassender als bei der PDS ist die Arbeit von Gesine Lötzsch und Petra Pau übrigens via www.gesine-loetzsch.de und www.petra-pau.de nachvollziehbar. Bundestagsbüro Dr. Gesine Lötzsch 2. Obergeschoss Ahrenshooper Str. 5 13051 Berlin Tel (0 30) 99 27 07 25 Fax (0 30) 99 27 07 26 [email protected] www.gesine-loetzsch.de Bürgersprechstunde: 09. 03. 2004, 17 – 18 Uhr Die Humboldt-Uni ist ein Markenzeichen der Berliner Hochschul-Landschaft. Foto: A. Hildebrandt Die Guthaben liegen mit 360 Credit-Points 20 % über dem, was für einen erfolgreichen Studienabschluss gebraucht wird. Das erlaubt Orientierungsphasen, Wiederholungen und die Nutzung zusätzlicher Studienangebote. Wer innerhalb der ersten zwei Semester den Studiengang wechselt, bekommt das Konto neu aufgefüllt. Analog zum BaFöG gibt es Ausnahmeregelungen im Falle von Krankheit, Kindererziehung, Schwangerschaft oder bei der Betreuung von Angehörigen. Studienkonten sind verbrauchsabhängig, orientieren sich am individuellen Studienverlauf und gewährleisten ein integriertes Teilzeitstudium. Wer neben dem Studium arbeiten muss, kann dies fast 24 Semester lang tun. Ganz unbürokratisch, als Teilzeitstudierende/r, gebührenfrei und Landesinfo / März 2004 des Lehrangebots und der Studienbedingungen eingesetzt werden. Studienkonten verhindern Langzeitgebühren. Wer sein Guthaben verbraucht hat und das Konto auffüllen muss, zahlt keine Strafgebühren für zusätzliche Semester, sondern kauft nur so viele Credits nach, wie für einen erfolgreichen Abschluss noch nötig sind. In der Übergangsphase muss die Berechnung auf Semesterbasis erfolgen. Einnahmen aus Studienkonten gehen dann je zur Hälfte an das Land und die Universitäten. n Dr. Thomas Flierl, Senator für Wissenschaft und Bildung. Das Studienkonten-Modell ist nicht unumstritten und wird am 4. April 2004 auf einem Landesparteitag der PDS diskutiert. (A.H.) „Für mehr Demokratie in und für Europa“ demonstrierten am 18. Februar 2004 vor dem Brandenburger Tor französische, englische und deutsche Organisationen. Petra Pau war dabei und bittet um Mitstreiter im Internet unter: http://mehr-demokratie.de/bu/ak/europa/ unterschreiben.htm. Foto: Axel Hildebrandt enbeauftragte von Berlin und Brandenburg, Bernd Schiphorst, bei der Beratung von Florian Gerster spielt. Welchen Zündstoff diese Verbindung enthielt, zeigte sich jedoch erst später. Im Dezember fragte ich im Rahmen meines beschränkten Fragekontingents (vier schriftliche einfache, nicht untergliederte Fragen pro Monat) nach den Beraterverträgen der einzelnen Ministerien. Das zuständige Bundespresseamt bat um Fristverlängerung. dert) nachlegen. Das ist ein konkretes Beispiel, wie unsere Arbeit im Auftrag des Wählers eingeschränkt wird. Wir haben uns jetzt mühselig mit Berichtsaufträgen durch die einzelnen Ministerien gearbeitet. Dabei erreichen uns immer wieder Anrufe, mit denen versucht werden soll, unseren Auftrag herunterzuhandeln. Aber wir bleiben dran. Wahlkreisbüro Petra Pau Henny-Porten-Str. 10 – 12 12627 Berlin Tel. (0 30) 99 28 93 80 Fax (0 30) 99 28 93 81 [email protected] www.petra-pau.de Bürgersprechstunde: 17. 03. 2004, 10 – 12 Uhr n Gesine Lötzsch, MdB Landesinfo / März 2004 8. März 2004 Frauenhandel – Das europäische Gesicht der Sklaverei Podiumsdiskussion mit Ehrhart Körting (Senator für Inneres), Susanne Ahlers (Staatssekretärin für Arbeit und Frauen), Heike Rudert (Kriminaldirektorin, LKA 22), Nivedita Prasad, Ban Ying (Berliner Beratungsstellen gegen Menschenhandel) Moderation: Evrim Baba (MdA), 18 bis 20 Uhr Abgeordnetenhaus von Berlin, Raum 311, Niederkirchnerstr. 5 4. April 2004 Landesparteitag der Berliner PDS zur Hochschul- und Wissenschaftspolitik ab 10 Uhr in der „Werkstatt der Kulturen“, Wissmannstr. 32, 12049 Berlin 10. Juni 2004 PDS-Wahlkampfabschluss ab 16 Uhr im „Prater“ Kastanienallee Berlin Prenzlauer Berg 28. bis 31. Mai 2004 12. Pfingsten mit der PDS in der Europäischen Jugenderholungs- und Begegnungsstätte Werbellinsee Anmeldung: www.pds-berlin.de/04pfingst oder in der Landesgeschäftsstelle, Tel..24 00 92 89, Fax 24 00 92 60 Impressum: Landesvorstand PDS Berlin Karl-Liebknecht-Haus Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin Tel. 24 00 93 01, Fax 24 00 92 60 E-Mail: [email protected] V. i. S. d. P.: Annegret Gabelin Titel & Gestaltung: www.warenform.net Druck: www.druckerei-bunterhund.de Redaktionsschluss: 24. 02. 2004 te Gericht 1987 urteilte das Obers orge W. Ge A, US der ent sid Der Prä , dass „hoder DDR grundsätzlich es Wahlkampfneu ein h sic für hat (...) nicht Bush, mosexuelle Menschen erikanische „am s Da en. oss chl ers thema haft“ stünaußerhalb der Gesellsc pft gegen die käm er , ot“ geb eits inh e ihnen Re den „und die Bürgerrecht Das klingt mittelalrn verruchte Homo-Ehe. wie allen anderen Bürge lärte Mitteleuropäer terlich, mag der aufgek müsser bt we gewährleistet“ werden weit weg sch denken. Aber ganz so später r Jah ten. Reichlich ein schichte dabei nicht. mit seiner eigenen Ge der h, rap wurde der Parag zucht, wel„Die widernatürliche Un währHomosexualität strafbe en ich nnl mä DDR-Recht che zwischen Personen dem aus g ndi te, vollstä en wird, ist mit ang beg ) (... hts lec sch Ge gestrichen. ; auch kann auf h der deutschGefängnis zu bestrafen Das wiederum führte nac Ehrenrechte eierlei Maß, zw zu Verlust der bürgerlichen deutschen Vereinigung war die Quintessenz uen auf Fra der erkannt werden.“ Das cht ähnlich wie beim Re der 1871 zum offizi. Denn erst ung ech der Paragraphen 175, rbr nte ftsu Schwangerscha in Stigma Se . rde wu n obe erh t rz 1994, tilgte der ellen Verdik vor zehn Jahren, im Mä durch die rt nde rhu Jah ein r übe en 175 endgültig zog sich Bundestag den Paragraf und RechtsgeralMo he tsc deu lle Die PDS-Gruppe offizie aus dem Gesetzeswerk. te. ich sch dem zu, obwohl im Bundestag stimmte schismus wurIn der Zeit des Hitler-Fa stellung nicht weit ihr die erreichte Gleich tematisch verfolgt den Homosexuelle sys genug ging. wurde dazu eigens ter, 1999, kam und umgebracht. 1936 Weitere fünf Jahre spä ng Bekämpfu der Deutschen in eine „Reichszentrale zur ls tma ers es in Hamburg treibung“ Ab der und ität ual sex rkannte Eintragung der Homo Geschichte zu einer ane t. gebilde aren, damals noch von homosexuellen Pa re des 20. Jah r 60e der de En t Ers ichwohl ist die als symbolischer Akt. Gle zunehmende die gte zei cher rts nde rhu Jah rung schwuler und lesbis § 175 erste Früchte. Diskriminie rübe ht nic h Bewegung gegen den noc Menschen auch heute zu einer Reform findet und tt sta ag Es kam in der Alt-BRD Allt wunden. Sie findet im galt h nac Da es. uch tzb des Strafgese fürworter, allemal in Alter von immer wieder auch Be zum bis h noc nur ität Homosexual CDU/CSU-Kreisen. Gleichwohl war es 21 Jahren als strafbar. mte Sensation, geradezu eine unverschä n Axel Hildebrandt ite des „Stern“ lse als sich 1978 auf der Tite ir sind schwul!“ 600 Männer outeten: „W 20. März 2004 Internationaler Aktionstag gegen den Krieg ab 13 Uhr Potsdamer Platz, Berlin-Mitte 3. April 2004 Großdemonstration gegen Sozialkahlschlag ab 10 Uhr Alexanderplatz, Berlin-Mitte s-berlin .de 5. März 2004 Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst? Podiumsdiskussion, u.a. mit Prof. Ulrich K. Preuß (Verfassungsrechtler), Riem Spielhaus (Islamwissenschaftlerin), Muza Özdemir (Lehrer); Werner Schultz (Humanistischer Verband), Günter Piening (Integrationsbeauftragter), Safter Cinar (Sprecher des TBB) sowie Stefan Liebich, Evrim Baba, Marion Seelig und Giyas Sayan (PDS) 17 bis 21 Uhr Abgeordnetenhaus von Berlin, Niederkirchnerstr. 5 Kalenderblatt: 10. März 1994 Aus für Paragraph 175 www.pd Termine: landesinfo PDS in Berlin – März 2004 Europa in Berlin Vor wenigen Tagen genehmigte die EU-Kommission den Sanierungsplan für die Bankgesellschaft Berlin – mit harten Auflagen, versteht sich. Danach muss unter anderem die Bankgesellschaft Ende 2007 komplett privatisiert und die Privatkundentochter Berliner Bank ausgegliedert sein. Im Gegenzug wird die Finanzspritze des Landes Berlin von 2001 und eine Haftung für Immobilienrisiken akzeptiert. In der Tat mischt die EU in Berlin kräftig mit. Auch die offizielle Einwohnerzahl der Stadt dürfte ab 1. Mai rapide zunehmen, denn mit dem EU-Beitritt ihrer Heimatstaaten erhalten viele der jetzt noch illegal in der Stadt lebenden Polen, Tschechen, Slowaken oder Litauer den Status als legale Unionsbürgerinnen und Unionsbürger. Zweifellos ginge in Berlin so manches Licht aus, gäbe es die Brüsseler Fördertöpfe nicht. Immerhin erhält das Land von 2000 bis 2006 so genannte europäische Strukturfondsmittel in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Von diesen Geldern profitierte der Potsdamer Platz, und so manche Stadtteilsanierung oder den Wissenschaftsstandort Adlershof würde es ohne sie wahrscheinlich nicht geben. Doch das könnte sich ab 2007 grundlegend ändern, weil die Bundesregierung ihre jährlichen Beiträge an den EUHaushalt deckeln will. Die bittere Folge wäre auch eine deutliche Absenkung der Mittel für Berlin. Hier müssen wir entschieden gegenhalten. Die Stadt wird ihrer Hauptstadtrolle nur dann gerecht werden können, wenn sie auch nach 2006 die notwendigen EU-Fördermittel erhält. n Sylvia-Yvonne Kaufmann, MdEP Sylvia-Yvonne Kaufmann ist Spitzenkandidatin der PDS zu den EU-Wahlen am 13. Juni 2004. Foto: Uwe Stümke Tempodrom – Wer trägt Verantwortung? Die Aufklärung über die Vorgänge zum Tempodrom tut Not. Allerdings ist Aufklärung etwas anderes als die öffentliche Inszenierung des Themas in den letzten Wochen. Der Versuch, die Verantwortung für den Schadensfall allein Senator Strieder anzuhängen, verbiegt die Wahrheit. Die große Koalition insgesamt hat auch hier jene Beschlüsse gefasst, die sich heute massiv zum Schaden des Landes Berlin auswirken. Dazu zählt insbesondere die 10-Millionen-EuroBürgschaft für die Kredite der Stiftung Tempodrom, mit denen Berlin in bewährter Manier in die Haftung gestellt worden ist. Die rot-grüne Übergangsregierung musste 2001 das erste Mal feststellen, dass der Senat gefordert ist, Geld zuzuschießen, damit am Anhalter Bahnhof keine Bauruine stehen bleibt, für die Berlin auch noch geradestehen müsste. Eine Abwägungsentscheidung, die wir als grundsätzlich plausibel ansehen. Und auch die rot-rote Koalition hat 2002 entschieden, angesichts der Gefahr, dass die Insolvenz und damit der Eintritt der Haftung des Landes drohten, sich mit 1,8 Mio. Euro Zeit für eine halbwegs geordnete Veräußerung des Tempodroms zu kaufen. Für die Öffentlichkeit klarzustellen, wer an welchem Punkt und auf welcher Grundlage gehandelt hat, dazu wird zweifellos der von uns unterstützte Untersuchungsausschuss beitragen. Für die PDS-Fraktion besitzt allerdings die Frage einer möglichen Einflussnahme durch Dritte auf politische Entscheidungen oberste Priorität. Schließlich geht es um die Mentalitätsfrage. An dieser wird die rot-rote Koalition, die sich der politischen Erneuerung dieser Stadt verpflichtet hat, gemessen. n Carl Wechselberg, haushaltspolitischer Sprecher der PDS-Fraktion und Mitglied im Untersuchungsausschuss Tempodrom