PDF-Dokument: Haus am Kyffhäuser - Internationales Bildungs
Transcrição
PDF-Dokument: Haus am Kyffhäuser - Internationales Bildungs
Mitten im Leben. Hauszeitung am Kyffhäuser Haus am Kyffhäuser Wohn- und Therapiezentrum für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung Vorwort Seite 2 Im Interview mit ... Seiten 3-4 Therapie und Beschäftigung Seite 5 Unsere „neuen Bewohner“ Seite 6 Was entsteht im „Haus der Vielfalt?“ Seite 7 Urlaub und Freizeit Seiten 8-12 Lies mich! – Literaturempfehlungen Seite 13 Lös mich! – Rätselseite Seiten 14-15 Dezember 2013 Vorwort Lieber Leser! Wir, die Bewohner und Mitarbeiter vom Haus am Kyffhäuser, freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe unserer Hauszeitung präsentieren zu können. Darin geben u. a. zwei Bewohner in einem Interview Einblick in ihr Leben, ihre Gedanken und Fantasien. Außerdem lässt uns Kathleen Kuhnert von der Hundeschule Kuhnert hinter die Kulissen der tiergestützten Therapie mit Hunden schauen. Sie nimmt den Leser mit zu einer Therapiestunde und erklärt, wie das Zusammenspiel von Mensch und Tier seinen therapeutischen Effekt entfaltet. Die Sommer und Ferienzeit ist nun schon eine Weile vorbei und die Wohngruppen haben ihre Urlaubsfahrten hinter sich. Um die Erinnerung noch einmal zurückzuholen und auch den Leser daran teilhaben zu lassen, berichten sie von ihren schönsten Tagen des Jahres. Zum Ende werfen wir einen Blick in die Welt der Bücher und schauen, was es Neues und Interessantes zum Thema Autismus gibt. Eine Rätselseite, die insbesondere die Bewohner (aber natürlich auch alle anderen Ratebegeisterten) anregen soll zu knobeln, beschließt unsere Zeitung. Es erwartet Sie ein vielfältiger Einblick in das Leben im Haus am Kyffhäuser. Aber auch Wissenswertes rund um das Thema Autismus und nicht zuletzt Unterhaltung. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Andrea Bähring Bad Frankenhausen, im Dezember 2013 Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 2 Im Interview mit ... Stefan Schneider (Wohngruppe IV) Was gefällt dir am „Haus am Kyffhäuser“? Dass man hier die Betreuer als Ansprechpartner hat. Und man hat gewisse Freiheiten – und HdV. Welches sind deine Stärken? Ich kann mich gut einschätzen. Ich bin kreativ. Was kannst du gut in deiner Freizeit? Entspannen und twittern. Was kannst du gut mit anderen Menschen? Reden, gut unterhalten. Welche Menschen magst du besonders? Humorvolle, intelligente, liebenswürdige. Was ist momentan dein wichtigstes Ziel? Eine passende Arbeit zu finden. Was kannst du gut bei der Arbeit? Kreativ sein. Kritisch sein. Was macht dich im Alltag glücklich? TV, Computer, nette Leute. Welche Laster wärst du gern los? Gedankenkreisen. Welches Geräusch hältst du für unerträglich? Geschrei, Lärm. Welches Geräusch liebst du? Musik, sonst nichts spezielles. Welche Jahreszeit hast du am liebsten? Frühling. Wenn es Zeitreisen gäbe – wohin würdest du reisen? Ich würde nicht zeitreisen, das wäre mir zu anstrengend. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt. Welches Ereignis hat dich bisher am meisten beeinflusst? Der Durchbruch der elektronischen Musik. Reifer werden, bewusster werden. Wenn du Kindern einen Ratschlag geben solltest- welchen würdest du ihnen geben? Welches Lied bereitet dir gleich gute Laune? Was ist das Beste an der Jugendzeit? Da gibt’s kein spezielles. Man macht sich weniger einen Kopf. Was ist das Beste am Älterwerden? Welches Buch hat dich besonders beeindruckt? Versuchen, sich selbst treu zu bleiben. Interview: Andrea Lüddemann Ich lese keine Bücher. Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 3 Im Interview mit ... Maximilian Jude (Wohngruppe IV) Was gefällt dir am „Haus am Kyffhäuser“? Was würdest du einem Freund nicht verzeihen? Dass ich in die Werkstatt gehen kann. Wenn er mich betrügen würde. Welches sind deine Hobbies? Welches Geräusch liebst du? Chemieexperimente und Physikexperimente. Sehr laute Knallgeräusche. Welches sind deine Stärken? Welches Geräusch hältst du für unerträglich? Ich arbeite genau. Was kannst du gut in deiner Freizeit? Mit Fingernägeln an der Tafel quietschen. Mit dem Handy spielen. Experimente. Wenn es Zeitreisen gäbe – wohin würdest du reisen? Welches Buch hat dich besonders interessiert? In die Kindheit. Wissenschaftsbücher. Welches war dein liebstes Spiel in der Kindheit? Was ist momentan dein wichtigstes Ziel? Mensch ärgere dich nicht! Dass mich die anderen Menschen mögen und akzeptieren. Welche Jahreszeit hast du am liebsten? Sommer. Welche Menschen magst du besonders? Die Leute vom Fanfarenzug und meine Familie. Wenn du Kindern einen Ratschlag geben solltest – welchen würdest du ihnen geben? Niemals mit Fremden mitgehen. Ja nicht anfangen mit Drogen. Und nicht unüberlegt handeln. Was ist das Beste am Älterwerden? Was liebst du an deiner Heimat? Mehr machen zu dürfen. Die Freunde, die ich da habe und meine Familie in Leipzig. Was macht dich im Alltag glücklich? Anrufe der Familie. Hobbies nachgehen. Hast du Angst vor dem Tod? Ja, vor Schmerzen und nicht wissen, was passiert. Interview: Andrea Lüddemann Hoffst du auf ein Jenseits? Ich hoffe auf Wiedergeburten auf diesem Planeten als anderer Mensch. Hältst du dich für einen guten Freund? Fifty-fifty. Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 4 Therapie und Beschäftigung Therapeuten auf vier Pfoten – Fellnasen-Einsatz im Haus am Kyffhäuser Hunde genauso bewähren, wie in der neurologischen Reha oder eben im Wohn- und Therapiezentrum für Menschen mit Autismus. Selbst beim Zahnarzt oder als ständiger Begleiter mancher Landärzte sind die zertifizierten Heiler mit der kalten Schnauze im Einsatz“, weiß Kathleen Kuhnert zu berichten. Rasseabhängig ist eine Eignung für den anstrengenden Job nur bedingt. Natürlich empfehlen sich nicht haarende Hunde, z.B. besonders für den Klinikbereich. Deshalb setzt sich der Pudel in allen Varianten unter den tiergestützten Therapeuten immer mehr durch. Aber auch Labrador und Golden Retriever sind häufig zu sehen. Entscheidend ist nicht die Rasse sondern ein freundliches, offenes Wesen des Hundes, seine hohe Lernbereitschaft und Kommunikationsfreundlichkeit sowie Geduld und Gelassenheit. Schon seit dem Frühstück ist Monique aus der Wohngruppe III ganz aufgeregt: Heute ist endlich wieder Hundetherapie! Mit einem strahlenden Lächeln und vielen Zärtlichkeiten begrüßt sie ihren Favoriten aus dem Therapieteam der Hundeschule Kuhnert – Rapunzel, eine zweijährige, braune Königspudelhündin. Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit: auch die lockige Märchenfee drückt ihren Wuschelkopf mit Begeisterung in Moniques Hände und genießt die ausgiebigen Streicheleinheiten – für beide ein glücklicher Moment von Nähe und inniger Verbundenheit. Therapiehunde wirken als sozialer Katalysator, fördern das emotionale Wohlbefinden, indem sie Stress reduzieren, beruhigen und entspannen. Sie erhöhen die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, stiften Vertrauen und helfen, Kontakt zur Umwelt herzustellen. Besonders in Bereichen, in denen keine oder nur minimale Verbalkommunikation möglich ist (Sprachstörungen und -barrieren, Gehörlosigkeit, Autismus) ist der Hund ein erfolgreiches Medium, Therapieinhalte nachhaltig zu transportieren. So wie Monique profitieren die meisten Bewohner des Hauses seit nunmehr fast zwei Jahren von den regelmäßigen Besuchen der Therapiehundeteams aus Hachelbich. Dort werden sie von IHK-Ausbilderin Kathleen Kuhnert trainiert, lernen bei der Arbeit am Patienten, Brücken zu schlagen ohne zu überfordern. „Die Ansprüche an einen solchen Hund sind hoch“, sagt die 45jährige Trainerin. „Neben einem belastbaren, fast stressresistenten Wesen braucht er doch ein sensibles Gespür für die Situation, muss auf leise Signale sofort reagieren und stets in der Hand des Therapeuten stehen.“ Deshalb steht am Anfang der über ein Jahr andauernden Ausbildung auch zunächst der Eignungstest. Soziale Sicherheit, absolute Menschenfreundlichkeit, Kompatibilität mit anderen Vierbeinern und ein hohes Maß an Führigkeit sind u.a. Grundvoraussetzungen für den Ausbildungserfolg. Sind diese Komponenten erfüllt, werden die therapeutischen Mensch-Hund-Teams in Theorie und Praxis auf ihre künftigen Einsätze vorbereitet. Und die sind vielfältig: „Ob in Seniorenheimen, Kindergärten, Schulen, logopädischen oder ergotherapeutischen Praxen müssen sich unsere Dezember 2013 „Allerdings“, so warnt Frau Kuhnert, „sind der tiergestützten Intervention auch Grenzen gesetzt.“ Nicht geeignet sind Patienten, die trotz Anleitung durch den Therapeuten, mit Tieren nicht artgerecht umgehen können oder eine so erhebliche psychische Beeinträchtigung aufweisen, dass die Sicherheit und Unversehrtheit des Hundes nicht gewährleistet werden kann. Kathleen Kuhnert Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 5 Unsere „neuen Bewohner“ ... haben sich gut eingelebt. Der Umgang mit Tieren, ob mit Pferden oder Hunden, gehört schon seit langem zu unserem therapeutischen Angebot und wird von den Bewohnern sehr gut angenommen. Aus dieser Erkenntnis heraus entstand der Gedanke, auch in unserer Einrichtung Tiere zu halten. Nachdem einige bürokratische Hürden gemeistert waren, fand man mit der Grünfläche vor dem Karpfenteich ideale Bedingungen für unser Vorhaben. Das Gelände war schnell eingezäunt und die Unterstände geschaffen. Für drei Kamerunschafe war dies ab September vorigen Jahres ihr neues Zuhause. Jede Wohngruppe übernimmt seitdem für jeweils für jeweils eine Woche, unter fachkundiger Anleitung unseres Haustechnikers Herrn Schönau, die Fütterung. Die Tiere bekommen frisches Wasser sowie Rau- und Kraftfutter nach Bedarf. Grünes steht ihnen in der vegetationsreichen Zeit ausreichend zur Verfügung. Im Mai haben wir Zuwachs bekommen, denn zwei Zwergziegen haben sich zu den Schafen gesellt. Sie sorgen mit ihrer kecken und niedlichen Art für viele freundliche Blicke unserer Bewohner wie auch Passanten und ein Besuch bei ihnen ist fester Bestandteil des täglichen Spaziergangs. Anfangs zögerlich, aber zunehmend aufgeweckter reagierten unsere Bewohner darauf. Mit einer Mohrrübe als Lockmittel gab es die ersten Annäherungsversuche. Klaus Bohne Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 6 Was entsteht im Haus „der Vielfalt?“ Es folgen einige fotografische Eindrücke von den Ergebnissen des kreativen Schaffens der Bewohner während der Fördereinheiten im „Haus der Vielfalt“ ... Dieser kleine Querschnitt durch die Förderbereiche illustriert einen Teil der Arbeit im Haus der Vielfalt. Doch neben der Fertigung von beispielsweise Produkten aus Ton oder Peddigrohr erhalten die Bewohner auch Förderung in den Bereichen der kognitiven, kommunikativen und Wahrnehmungskompetenzen. Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 7 Urlaub und Freizeit Urlaub der Wohngruppe I Der diesjährige Bewohnerurlaub der Wohngruppe I fand, wie im letzten Jahr, wieder in Heyerode „Am Alten Bahnhof“ statt. Wir hatten traumhaftes Wetter, das Essen und die Gastfreundlichkeit der Mitarbeiter waren wie im vergangenen Jahr ein tolles Erlebnis für alle. Wir verbrachten die Zeit mit vielen Spaziergängen in der Natur, wofür die Lage unserer Unterkunft, umgeben von Wald und Wiesen, bestens geeignet war. Die Aufteilung von vier Bewohnern und vier Betreuern ermöglichte eine intensive Einzelbetreuung der Bewohner, was allen sichtlich gut tat und zu einem ausgeglichenen und angenehme Urlaub beitrug. Wir veranstalteten einen Grillabend, an dem wir zugleich den Geburtstag eines Bewohners feierten und fuhren mit der Erlebnis-Draisine, mit der wir eine Strecke von 27 km über das Lengenfelder Viadukt und traumhafte Waldabschnitte zurücklegten, was wie im vergangenen Jahr wieder ein großes Ereignis war. Wir besuchten den Japanischen Garten und den Rosengarten in Bad Langensalza und ließen die Abende gemeinsam auf der Terrasse ausklingen. Es war alles in allem wieder ein gelungener Bewohnerurlaub mit viel Spaß, Freude und vielen gemeinsamen Erlebnissen. Lysann Krautwurst Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 8 Urlaub und Freizeit Urlaub der Wohngruppe II In der therapiefreien Zeit hatten wir uns für die Bewohner einiges einfallen lassen. Mehrere Wanderungen zum Hämling nach Udersleben, mit dortigem Grillen, wurden unternommen. Ein Highlight war vor allem das „Schlafen im Heu“, welches wir mit dem Gestüt an der Hainleite organisierten. Unter besonderen, weil veränderten, Bedingungen verlebten wir einen wunderschönen Tag, der am Abend bei Lagerfeuer und herrlichem Sonnenuntergang seinen Ausklang fand. Es war für unsere Bewohner eine Überraschung, von der sie im Vorfeld nichts wussten. Sie nahmen die neue Situation sehr gut an und das bestätigte uns in der Auffassung auch den diesjährigen Bewohnerurlaub „geheim“ zu halten. Unser Ziel war es, bereits Bekanntes mit neuen Eindrücken zu verknüpfen. So fuhren wir am 22. Juli wieder zum „Alten Bahnhof“ nach Heyerode. Den Zwischenstopp machten wir diesmal in Bendeleben, wo wir uns die geschichtlichen Hintergründe von Schloss und Parkanlage erklären und uns anschließend die mitgebrachten Lunchpakete schmecken ließen. Als wir in Heyerode ankamen, erkannten alle die Umgebung wieder und wollten sofort zum Spielplatz. Aber erst bekamen wir die Bungalows zugewiesen und richteten uns für die nächsten Tage ein. Danach ging es endlich zum Spielplatz, wir begrüßten die Belegschaft und besuchten die Tiere. Unsere Bewohner freuten sich, dass sie in die Gestaltung der Urlaubstage mit einbezogen wurden und machten, individuell unterschiedlich, Vorschläge dazu. Dezember 2013 Am Dienstagvormittag fuhren wir zum Wildpark Meissner und den Nachmittag verbrachten wir am Werratalsee. Eine Draisinenfahrt stand am Mittwoch auf dem Plan. Nur diesmal nicht mit körperlicher Anstrengung sondern wir ließen uns mit der Kanonenbahn 12 km kutschieren. Ob zum Eisessen, Anschauen von Sehenswürdigkeiten oder beim bewussten Naturerleben – unsere Bewohner waren für alles zu begeistern. Nach einem tollem Frühstück und herzlicher Verabschiedung traten wir am Donnerstag wieder die Heimreise an. Am Nachmittag trafen wir frohgelaunt, aber recht müde im Wohnheim ein. Die Mittagsruhe fiel daher etwas länger aus, die vielen Eindrücke sorgten anschließend für ausgiebigen Gesprächsstoff. Klaus Bohne Am Nachmittag war wieder ein Schwimmbadbesuch Pflicht, denn Petrus meinte es mit uns wirklich außerordentlich gut. Ein heftiges Gewitter machte am Abend unserem Grillen einen Strich durch die Rechnung. Spontan und wie immer von der Belegschaft entgegen-kommend, verlagerten wir unser Vorhaben ins Restaurant und ließen uns dort Steaks und Würstchen schmecken. Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 9 Urlaub und Freizeit Urlaub der Wohngruppe III Am 17. Juni wurden die Koffer gepackt und ab ging unsere Urlaubsfahrt nach Heyerode. Unsere Unterkunft war direkt auf einen Bauernhof, schön gelegen, in der Mitte eines Waldes. Die nächsten Tage verbrachten wir mit verschiedenen Ausflügen wie z.B. in den Bärenpark nach Worbis, wo es neben Bären auch Wölfe zu besichtigen gab. Anschließend fuhren wir zum Wildkatzendorf nach Hütscheroda und spazierten durch die Drachenschlucht in Eisenach, die teilweise sehr eng und nass war. Da es die Tage sehr warm war, besuchten wir am nächsten Tag ein nahegelegenes Schwimmbad, um uns abzukühlen. Auf dem Weg Richtung Heimat hielten wir in Lengefeld unterm Stein an, fuhren mit einer Kanonenbahn und lernten etwas über die Geschichte und Entstehung dieser Bahn. Anschließend fuhren wir zurück ins Wohnheim und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Sindy Damke Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 10 Urlaub und Freizeit Urlaub der Wohngruppe IV Unseren diesjährigen Bewohnerurlaub verbrachten wir im Juli wieder auf Wunsch aller Bewohner auf dem Campingplatz „Riegelspitze“ in Werder an der Havel. Wir fuhren mit 6 Bewohnern und 4 Betreuern. Auf dem Campingplatz konnten wir die gleichen Bungalows wie im letzten Jahr beziehen, worüber die Bewohner sich besonders freuten. Am 6. Juli reisten wir im Laufe des Nachmittags an und konnten gleich nach Ankunft unsere Bungalows beziehen. Nachdem die Bungalows eingeräumt waren, bauten wir gemeinsam den mitgebrachten Pavillon auf. Ein Bewohner hat sein eigenes Zelt mitgenommen, in dem er auf eigenen Wunsch hin die gesamte Zeit schlief. Den Tag ließen wir mit einem gemütlichen Grillabend ausklingen. Am nächsten Tag erkundeten unsere Bewohner nach dem gemeinsamen Frühstück den Zeltplatz. Da uns hochsommerliche Temperaturen begrüßten und während der gesamten Woche begleiteten, beschlossen wir viel am Strand zu chillen, badeten ausgiebig, sonnten uns und führten lockere Gespräche. Die Abende ließen wir mit Gesprächen und Karten spielen ausklingen. Bei gemeinsamen Ball und Federball spielen, hatten wir viel Spaß und veranstalteten Wettkämpfe, bei denen die Bewohner ihren Spaß hatten, die Betreuer zu besiegen. Auf einer Bootstour mit vor Ort geliehenen Dezember 2013 Motorbooten schipperten wir auf dem Schwielowsee und die Havel entlang. Hierbei konnten wir viel Natur, tolle Motorboote und Wassergrundstücke entlang der Havel bestaunen. Natürlich gab es auch jede Menge Spaß, wenn die großen Wellen anderer Boote auf uns trafen und der ein oder andere dabei nass gespritzt wurde. Bei einer Besichtigung der Altstadt von Werder konnten wir ein Filmteam bei der Arbeit beobachten und einen gemeinsamen Kinobesuch in Potsdam gab es auch. Auch Shoppingtouren im nahen Einkaufszentrum in Werder fehlten nicht. Höhepunkt war für unsere Bewohner wieder eine Fahrt nach Berlin. Auf Grund der sommerlichen Temperaturen besuchten wir dieses Jahr den Tierpark. Bei Bären, Löwen, Affen und anderen Tieren gab es viel zu sehen. Besonderes gab es auch bei den vielen Elefanten zu bestaunen, wo wir längere Zeit beim Beobachten verbrachten. Viel zu lachen gab es über die Pelikane, die auf den Parkwegen spazieren gingen und sehr anhänglich waren. Nach einer längeren Fahrt durch Berlin, wobei wir den Berufsverkehr ausgiebiger kennenlernen konnten als uns lieb war, erreichten wir am frühen Abend dann wieder unseren Campingplatz. Den letzten Tag nutzen wir noch einmal zur Erholung und am Nachmittag begannen wir leider schon mit Koffer packen und dem Aufräumen der Bungalows. Dieser schöne Urlaub wurde am Heimreisetag durch ein gemeinsames Mittagessen unterwegs in einem American Diner beendet. Am Nachmittag trafen wir nach einer staufreien Fahrt wieder in Bad Frankenhausen ein, packten unsere Koffer aus und säuberten gemeinsam die Autos. Wir Bewohner und Betreuer waren uns aber da schon einig: Bewohnerurlaub 2014 – wir sind dabei! Thomas Lorenz und Cornelia Heinemann Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 11 Urlaub und Freizeit Sommerfest 2013 – Zu Gast auf dem Gestüt an der Hainleite Die Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter vom Haus am Kyffhäuser feierten gemeinsam ihr diesjähriges Sommerfest am 25. Mai auf dem Gestüt an der Hainleite in Niederbösa. In diesem Jahr lud die Familie Hagen, die seit einigen Jahren mit ihren kompetenten Mitarbeitern die Reittherapie für die Bewohner vom Haus am Kyffhäuser durchführt, auf ihr Gestüt ein. Trotz wenig sommerlichem Wetter – die Veranstaltung wurde kurzfristig in die Reithalle verlegt – herrschte gute Stimmung. So hatten die Angehörigen die Möglichkeit, das weitläufige Gelände und die Therapiemöglichkeiten kennenzulernen. Die Bewohner konnten in kleinen Vorführungen ihr Können beweisen. Und es war viel Zeit für Gespräche, für die im Alltag oft wenig Gelegenheit besteht. Die Familie Hagen hatte die Feier sehr liebevoll vorbereitet, auch für das leibliche Wohl aller Gäste war mit Grillspezialitäten und selbstgebackenem Kuchen bestens gesorgt. Am Ende des Tages waren alle Beteiligten voll des Lobes und man war sich einig, im kommenden Jahr das Ganze zu wiederholen. Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 12 Lies mich! – Literaturempfehlungen Roman Sabina Berman (2011): Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte. Frankfurt/Main: S. Fischer Sabina Berman ist eine der bekanntesten mexikanischen Autorinnen. Mit ihrem Roman „Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte“ nimmt sie den Leser mit in die Welt der jungen Mexikanerin Karen. Zu Beginn des Romas ist sie ein verwahrlostes autistisches Mädchen, die aber in der Obhut ihrer Tante beginnt, die Außenwelt für sich zu erschließen. Dabei entdeckt sie viele Unterschiede zwischen sich und den „Standardmenschen“. Die Thunfischfabrik ihres Großvaters, welche ihre Tante geerbt hat, wird Karen zum liebsten Ort und die Thunfische sind ihr näher als die Menschen. Kinderbuch Kristin Behrmann & Hajo Seng (2012): Tomaten gehören nicht auf die Augen. Sigmarszell: Papierfresserchens MTM-Verlag Beide Autoren sind selbst Asperger-Autisten und erinnern sich sehr gut an ihre Kindheit. Anschaulich illustriert und gereimt wird Kindern und Erwachsenen die Sicht auf die Welt von Kindern mit Asperger-Autismus gezeigt, am Beispiel vieler Erlebnisse und Erinnerungen der Autoren. Autobiographisches Maria Gallardo & Miguel Gallardo (2010): Maria und ich. Berlin: reprodukt. Miguel Gallardo ist ein spanischer Illustrator. Seine Tochter Maria lebt mit ihrer Mutter auf Gran Canaria, während ihr Vater Miguel auf dem spanischen Festland lebt. Regelmäßig verbringt Miguel Gallardo Zeit mit der wie er sagt, besten Tochter, die ein Vater nur haben kann. Maria liebt es, dem Sand dabei zuzusehen, wie er durch ihre Finger rinnt. Sie vergisst nie ein Gesicht und sie kneift, um zu zeigen, dass sie jemanden mag. Sie kneift aber auch, wenn sie jemanden nicht mag. Maria hat Autismus. Miguel Gallardo erzählt in seinem Buch witzig, liebevoll und sachlich von seinem Leben, seiner Tochter und dem Anderssein. Fach-/Sachbuch Peter Vermeulen (2009): Das ist der Titel – über autistisches Denken. Bosch/Suykerbuyk (Hrsg.) Der belgische Autismusexperte Peter Vermeulen lädt in seinem Buch den Leser ein, die Innensicht von Menschen mit Autismus zu erkunden. Er stellt Autismus als Kontextblindheit dar. Demnach gelingt es Menschen mit Autismus nicht besonders gut, spontan den Kontext der Bedeutung sinnlicher Reize zu erfassen und in ihr Denken einzubeziehen. Deshalb nehmen sie Situationen, Gefühle, Verhalten, Sprache, aber auch Objekte oft anders wahr als Menschen ohne Autismus. Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 13 Lös mich! – Rätselseite Sudoku Sudoku Sudoku 7 7 1 6 26 2 1 3 7 3 5 5 Wir über uns 8 28 2 5 5 3 3 4 49 9 6 5Lös mich! 5 – Rätselseite 3 8 8 5 5 6 16 9 9 2 72 7 7 4 4 8 7 8 7 8 5 6 3 7 7 8 5 7 1 7 Welches der fünf Bilder passt nicht 6 6 dazu? 6 6 8 78 7 Ausgabe Ausgabe 1 (2013) 1 (2013) Rästelspaß für kluge Köpfe – findest Du die richtigen Lösungen? Kreuzworträtsel Dezember 2013 Sudoku Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 14 Lös mich! – Rätselseite Bilderätsel In jeder Reihe sieht du 5 Bilder welches Bild, pro Reihe, passt nicht dazu? Zahlen-Kreuzworträtsel Dezember 2013 Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen. Ein Startwort („ALLEIN“) ist vorgegeben. Gleiche Zahlen bedeuten gleiche Buchstaben. Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 15 Mitten im Leben Lebhafte Kinder Leben mit Bildung Leben mit Beeinträchtigungen Leben im Alter Leben in Europa Haus am Kyffhäuser Wohn- und Therapiezentrum für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung Einrichtungsleitung: Andrea Bähring Kyffhäuser Straße 46 06567 Bad Frankenhausen Tel.034671 5130 Fax034671 51322 Internationales Bildungs- und Sozialwerk e. V. Scherlingstraße 7-9 58640 Iserlohn Tel.02304 22280 Fax02304 22260 [email protected] www.int-bsw.de Dezember 2013 Hauszeitung am Kyffhäuser – Mitten im Leben. 16