April Nr. 177 - Staatskanzlei - Kanton Basel

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April Nr. 177 - Staatskanzlei - Kanton Basel
PENSIONKASSENSICHERHEIT • HAFTRICHTER • NPM • SOFTWAREWECHSEL
FRED SCHMIDLIN
APRIL 2003 • NR. 177/27.JG
PERSONAL-INFORMATIONEN BASEL-STADT
INHALT
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Tagesheim
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Regierungsrat
Sparziel 100 Millionen
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Pensionskasse
Interview mit Dieter Stohler
8
Pensionskasse
BVG-Aufsichtsbehörde
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PERSÖNLICH
Verbunden mit
Chemie und Musik
10 New Public Management
Beispiel Sportamt
11 Kolumne
Fred Schmidlin, Gymnasiallehrer und Chorsänger
12 New Public Management
Umfrage
13 Ausbildung
14 Hintergrund
Haftrichter
18 Dienstjubiläen
19 Edgar
21 Märt
22 Voilà
25 Rätsel
26 Katastrophenvorsorge
28 Informatik
LinkWorks wird ersetzt
30 Tertianum St. Jakob-Park
31 Ombudsstelle
31 Frauenrat
32 Heimat
NÄCHSTE AUSGABE
Nr. 178, Juni 2003
IMPRESSUM
pibs (Personal-Informationen Basel-Stadt) ist
das Personalmagazin für alle Mitarbeiterinnen,
Mitarbeiter und Pensionierten von BASEL-STADT.
Redaktion: Silvio Bui, Leitung, Zentraler
Personaldienst; Jeannette Brêchet; Monika Wirth;
Markus Wüest; Rolf Zenklusen.
Redaktionskommission: Markus Grolimund,
Erziehungsdepartement; Gabrielle Kremo,
Appellationsgericht.
Adresse: Redaktion pibs, Postfach, 4005 Basel,
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Herausgeber: Zentraler Personaldienst.
Gestaltung: Jundt & Partner.
Karikatur: Nicolas d‘Aujourd‘hui.
Technische Herstellung: Basler Zeitung.
Papier: chlorfrei gebleicht.
Auflage: 32 500 Exemplare,
Nachdruck nur mit Quellenangabe.
PIBS NR.177/4.2003
www.pibs.ch
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«Freudig begrüssen wir die edle Halle, wo
Kunst und Frieden immer nur verweil’n.»
Dieser Vers aus der Oper Tannhäuser von
Richard Wagner drückt die Gefühle aus, die
Fred Schmidlin bei den Proben und während der Aufführung im Stadttheater hatte. Die Arbeit im Theaterchor war für den
Bariton ein überwältigendes Erlebnis. Für
Schmidlin ist die Theatererfahrung relativ
neu. Die Tätigkeit beim Regiochor gehört
hingegen seit zwanzig Jahren zu seinem
Leben. Ihn fasziniert dabei das gemeinsame, zielstrebige und exakte Vorgehen. Zuverlässigkeit, Präzision und Konzentration
sind Voraussetzungen, um in einem ehrgeizigen Ensemble mitzusingen.
Genau die gleichen Eigenschaften sind
aber auch in der Naturwissenschaft, genau
genommen in der Physik und Chemie,
gefragt. In diesen Fächern unterrichtet
Schmidlin mit grossem Engagement und
mit viel Freude als Lehrer im Gymnasium
am Münsterplatz. Das Chorsingen ist sein
Hobby. Trotz dieser vergleichbaren Präzision in beiden Tätigkeiten bedeuten sie für
Schmidlin eine ideale Ergänzung. Nach den
Proben am Montagabend fühlt er sich wieder leistungsfähig und für die Arbeitswoche
gewappnet. Er braucht den Gesang zur Befreiung der Seele, zur Erfrischung des Gemüts. «Ich profitiere auch als Lehrer von
meinem Hobby», erklärt er. Denn wenn die
Triolen nicht sitzen, ordnet der Chorleiter
den humorvollen Drill an. Die Befriedigung,
wenn es danach klappt, ist enorm. Dieses
System hat Schmidlin mit in die Schule genommen. Die Schülerinnen und Schüler
wissen darum: Auch Drill soll Spass machen,
und wenn die Chemieformel dann sitzt,
zahlt sich alles doppelt aus. So sieht es jedenfalls der Lehrer, der sich während des
Tages einsam vor eine Gruppe stellt und
abends lernend in eine Gruppe einreiht.
Die Disziplin zieht sich allerdings nicht
durch sein ganzes Leben. Zu Hause, mit seiner Familie beim Skifahren oder Schwimmen, beim Velofahren oder Wandern darf
es ruhig mal chaotisch zu- und hergehen.
Dort fehlen dann die starren Vorgaben und
Regelungen, stellt Schmidlin sanft lächelnd
richtig. Er spricht nicht viel über seine Familie, obwohl sie sich intensiv mit seinem
Hobby auseinander setzt und ihn immer
dabei unterstützt. Seine Frau Gertrude und
sein Sohn Thierry fehlen an keinem Konzert. Das ist ihm sehr wichtig. Vor allem
jetzt, da die Melodien und Texte aus Richard
Wagners Tannhäuser noch nachklingen und
«Kunst und Frieden noch verweil’n».
T E X T: J E A N N E T T E B R Ê C H E T
FOTOS: ERWIN ZBINDEN
EDITORIAL
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Sparen!
Liebe Leserin, lieber Leser
Ab Budget 2004 sollen bis spätestens 2006 möglichst rasch 100 Millionen Franken eingespart werden.
Dass dies nicht ohne gleichzeitigen Stellenabbau machbar sein wird, können Sie dem Beitrag des
Regierungsrates entnehmen (Seite 5).
Die Pensionskassenkrise ist zweifellos ein wichtiges Thema nicht nur bei den Aktiven, sondern auch bei
den Pensionierten. pibs informiert Sie in zwei Beiträgen: Einerseits orientieren wir Sie über die Sicherheit
unserer Pensionskasse, und andererseits berichten wir aus der Sicht der BVG-Aufsichtsbehörde über die
allgemeine Situation der Pensionskassen im Kanton BASEL-STADT (Seiten 6 bis 9).
Wussten Sie, dass eine von der Polizei verhaftete Person innert 48 Stunden entweder freigelassen oder
dem Haftrichter resp. der Haftrichterin vorgeführt werden muss? ln unserem Hintergrundbeitrag vermitteln wir interessante Informationen aus der Praxis eines Haftrichters.
Für rund 3500 EDV-Mitarbeitende kommt frohe Kunde ins Haus: Ab Mitte Jahr wird «LinkWorks» schrittweise abgelöst. Neu arbeiten alle mit dem «Office-Programm» für die Dokumentenablage, und «Outlook» dient künftig für Mails und Kalender.
Übernehmen Sie gerne Betreuungsaufgaben in Katastrophenfällen in der Nordwestschweiz? «CareLink»
baut jetzt eine Regionalgruppe mit rund 200 Freiwilligen auf. Bei Unfällen oder Katastrophen übernimmt
die Organisation die Betreuung von Betroffenen und von deren Angehörigen. (Seiten 26 und 27).
pibs bietet Ihnen auch in dieser Ausgabe noch weitere abwechslungsreiche Informationen. Beispiel: Sie
können bereits jetzt Ihr Kind für das neue Tagesheim der Mitarbeitenden von BASEL-STADT anmelden
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PIBS NR.177/4.2003
(Seite 4).
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Villa Kunterbunt für Kinder
In einer Villa im St. Johanns-Park wird das neue
Tagesheim für den Nachwuchs der Angestellten
von BASEL-STADT im August seine Tore öffnen.
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Standort des neuen Tagesheims im St. Johanns-Park
PIBS NR.177/4.2003
Das Tagesheim für die Kinder von Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung hat eine
Bleibe gefunden. Die grosszügige Jugendstilvilla am Rand des St. Johanns-Parks, ehemals Arbeitsort des Kantonsveterinärs, wird
ab August dieses Jahres mindestens 30 Kindern Platz zum Essen, Spielen und fürs Mittagsschläfchen bieten. Dabei kommt den
Eltern entgegen, dass die Betreuungsstätte
neben dem St. Johanns-Tor und an der
gleichnamigen Tramhaltestelle zentral liegt,
und den Kindern wird gefallen, dass die
hohen Zimmer Raum und der Park vielfältige Möglichkeiten zum Spielen und Toben
lassen. Im Moment zeugt die farbige
Bretterverschalung um die Gemäuer noch
davon, dass das Gebäude der Zentralen
Liegenschaftsverwaltung vor dem Einzug
der Kids zu renovieren ist. Und ein Zaun
soll das öffentlich zugängliche Grün vom
Tagi-Garten abgrenzen.
Das von der Regierung im vergangenen
Sommer bewilligte Tagesheim wird vom
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«Childcare-Service» betrieben werden, «einem gesamtschweizerisch operierenden
Verein mit ausgezeichneten Referenzen»,
wie Anna-Katharina Schmid vom Zentralen
Personaldienst, die Initiatorin des Projekts,
beschreibt. Der Childcare-Service unterhält
in Basel auf dem Areal des Waisenhauses
bereits seit rund drei Jahren eine Kinderbetreuungsstätte. Falls dieser Standort für
Eltern, die in der Verwaltung arbeiten,
günstiger liegen würde als die Villa im
St. Johann, ist es unter Umständen auch
möglich, die Kinder dort unterzubringen.
Die Organisation steht zudem allen Kantonsangestellten für Auskünfte und Fragen
zur Verfügung, die sich rund um externe
Kinderbetreuung ergeben, wie zum Beispiel
Adressen und Kinderbetreuerinnen am
Wohnort.
Gedacht ist dieses erste Tagesheim vom
Arbeitgeber BASEL-STADT für Kinder von
zwei Monaten bis sieben Jahre. Und in erster Linie wird der Nachwuchs jener Mitar-
beitenden berücksichtigt, die keinen oder
einen erschwerten Zugang zu bestehenden Krippenplätzen haben. Sein Kind zu
100 Prozent vom Childcare-Service betreuen zu lassen wird im neuen Tagi 2100 Franken pro Monat kosten, je nach Einkommen
kann der Arbeitgeber bis zu 40 Prozent der
Kosten übernehmen. Selbstverständlich
bestehen auch verschiedene Möglichkeiten
zur Teilzeitbetreuung.
T E X T: M O N I K A W I RT H
FOTO: BARBARA JUNG
Anmeldung
Ab sofort können sich interessierte
Eltern für Auskünfte oder auch eine
Anmeldung an Uli Hammler wenden:
Childcare-Service Basel
Theodorskirchplatz 7
4058 Basel
Tel. 061 699 34 61
R E G I E R U N G S R AT
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Überprüfung der
Aufgaben und
Leistungen
erfolgen. Da die in unserem Kanton erbrachten Leistungen in der Regel aus
Dienstleistungen bestehen, die von Personal erbracht werden, wird deren Reduktion
bzw. Abbau nicht ohne gleichzeitigen
Stellenabbau machbar sein. Der Regierungsrat wird diesen so sozialverträglich wie
möglich gestalten.
Die Überprüfung der kantonalen Aufgaben
und Leistungen wurde vom Gesamtregierungsrat mittels Prioritätensetzung bei
den 48 Aufgaben- und Ressourcenfeldern
des Politikplans angegangen. Anfang 2003
hat der Regierungsrat 25 Aufgaben- und
Ressourcenfelder bestimmt, bei denen die
zuständigen Departemente entsprechende
Abklärungen vorzunehmen hatten. Inzwischen liegen die Berichte der Departemente vor, die aufzeigen, welche Auswirkungen
diese Massnahmen haben.
Der Regierungsrat beurteilt nun diese Vorschläge aus politischer Sicht und bestimmt
anschliessend die Vorschläge, welche umgesetzt werden. Alle vorgeschlagenen
Massnahmen werden in ein ausgewogenes
Massnahmenpaket einfliessen. Dieses soll
noch im Frühjahr mit der Finanzkommission
und den Fraktionen des Grossen Rates diskutiert werden. Rechtzeitig im Rahmen des
Budgetprozesses 2004 werden die erforderlichen Beschlüsse durch die zuständigen
Gremien – Regierungsrat oder Grosser Rat
– beraten bzw. definitiv entschieden.
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Der Regierungsrat hat
sich bis 2006 eine
nachhaltige Reduktion der
jährlichen Ausgaben
um 100 Millionen Franken
zum Ziel gesetzt.
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T E X T: R E G I E R U N G S R AT D E S K A N T O N S
B A S E L - S TA D T
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PIBS NR.177/4.2003
Der Kanton BASEL-STADT hat mit einem
strukturellen Defizit zu kämpfen, das bisher
trotz konsequenter Finanzpolitik nicht vollständig abgebaut werden konnte. Seit 1990
hat der Kanton – mit Ausnahme der Boomjahre 1999 und 2000 – seine Rechnung
regelmässig mit einem Defizit abgeschlossen. Als Folge dieser Defizite sind die Bruttoschulden inzwischen auf gegen 5,5 Milliarden Franken angestiegen. Dies hat zur
Folge, dass der Handlungsspielraum des
Kantons wegen der entsprechend hohen
Schuldzinsen laufend weiter eingeschränkt
wird; ohne diese Schuldzinsen hätten wir
heute keine Finanzprobleme – ein Teufelskreis!
Aufgrund des ausgabenseitig überlasteten
Staatshaushalts und der schlechten Konjunkturlage werden für die nächsten Jahre
wiederum Defizite in höherer dreistelliger
Millionenhöhe vorausgesagt. Dies ist finanziell nicht verkraftbar. Da unser Kanton
gesamtschweizerisch nach wie vor bei überdurchschnittlicher Steuerbelastung das
höchste Volkseinkommen pro Kopf aufweist
und zudem das Volk Steuerreduktionen
gutgeheissen hat, sind Massnahmen auf der
Einnahmenseite ausgeschlossen. Hingegen
zeigen Vergleiche mit anderen Kantonen,
dass BASEL-STADT in vielen Bereichen wesentlich höhere Ausgaben hat. Hier muss
entsprechend angesetzt werden.
Der Regierungsrat hat sich deshalb eine
nachhaltige Reduktion der jährlichen Ausgaben um 100 Millionen Franken zum Ziel
gesetzt. Die Einsparungen sollen möglichst
rasch (ab Budget 2004), spätestens jedoch
bis 2006 realisiert werden. Um tatsächlich
nachhaltig zu wirken, müssen die Einsparungen auch durch Abbau von Leistungen
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«Die Renten sind
Dieter Stohler, Leiter der Pensionskasse BASEL-STADT
PIBS NR.177/4.2003
M Herr Stohler, sind die aktuellen und die
künftigen Renten sicher oder werden sie für
die Pensionierten oder für die noch berufstätigen Versicherten gekürzt?
Die Renten sind sicher. Auf die erworbenen
Vorsorgeansprüche besteht immerhin ein
gesetzlicher Anspruch. Die Pensionskasse
kann keine Rentenkürzungen vornehmen,
auch nicht bei sehr hohen Börsenverlusten.
Änderungen – wie zum Beispiel die Einführung des neuen Pensionskassengesetzes –
betreffen immer nur den künftigen Erwerb
von Ansprüchen. Dies hat aber nichts mit
Sicherheit zu tun, sondern (nebst Anpassungen ans Bundesrecht) mit der Frage,
was wir uns in Zukunft leisten wollen und
können.
M Was ist massgebend für die Festlegung
der Rentenhöhe?
Die Rentenhöhe in der PensionskassenAbteilung I beträgt nach wie vor 65 Prozent
des letzten versicherten Gehalts (Leistungsprimat), allenfalls vermindert um fehlende
Einkäufe. In der Abteilung II ist weiterhin
das aus Sparbeiträgen von jährlich 17 Pro-
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zent (nebst Zinsen) gebildete Sparkapital
für die Rente massgebend.
M Müssen die Versicherten demnächst mit
höheren Beiträgen oder einer Nachschusspflicht rechnen?
Auch wenn der dritte Beitragszahler, der
Vermögensertrag, zurzeit weniger als geplant leistet, können die Versicherten heute nicht zur Leistung von Sanierungsbeiträgen verpflichtet werden. Hierzu bräuchte
es eine Gesetzesänderung. Gemäss dem
Entwurf für ein neues Pensionskassengesetz
haben die Versicherten höhere Einkaufssummen und häufiger Nachzahlungen bei
Lohnerhöhungen zu leisten. Das finanzielle
Risiko haben sie jedoch weiterhin nicht zu
tragen. Sanierungsbeiträge für Arbeitnehmer und Rentner sind auch nach neuem
Pensionskassengesetz nicht vorgesehen.
M Kann die Pensionskasse auf substanzielle
Reserven zurückgreifen?
Die Wertschwankungsreserven mussten alle
bereits aufgelöst werden. Reserven besitzt
die Pensionskasse noch für den versicherungstechnischen Bereich, also für die seit
Jahren zu beobachtende Zunahme der Lebenserwartung und der Invaliditätsfälle.
Gesamthaft gesehen kann die Pensionskasse ihre Leistungen aus eigenen Mitteln erbringen, ihr Vermögen ist jedoch geringer
als die Summe aller (kapitalisierten) Vorsorgeverpflichtungen. Dieser Zustand, der
seit Jahrzehnten besteht und in einem
Deckungsgrad von unter 100 Prozent zum
Ausdruck kommt, kann nur dank der Staatsgarantie langfristig toleriert werden.
M Muss der Kanton der Pensionskasse
zusätzliches Geld (Zuschüsse) überweisen,
um eine minimale Deckung sicherzustellen?
Solange die Pensionskasse ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen kann, muss der
Kanton – auch bei sehr tiefem Deckungsgrad – keine Sonderzuschüsse leisten, er
kann jedoch. Pflichtzuschüsse sind in jenen
Jahren zu leisten, in denen mit dem
Vermögensertrag der technische Zins
(4 Prozent) auf den Vorsorgekapitalien nicht
gedeckt werden kann. Dann muss er – wie
in den Jahren 2001 und 2002 – zusätzlich
maximal 9 Prozent der Summe der versicherten Löhne der in der Pensionskassen-
Aus aktuellem Anlass befragte
pibs den Leiter der Pensionskasse
BASEL-STADT, Dieter Stohler, zur
Sicherheit der Gelder in der
baselstädtischen Pensionskasse.
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sicher.»
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grad von knapp 95 Prozent führte. Nun
sind die Börsenkurse und damit auch der
Deckungsgrad wieder erheblich gesunken.
Wir stehen in etwa wieder da, wo wir im
Laufe des Jahres 1995 gestanden haben.
M Warum ist der Deckungsgrad zurückgegangen?
Der Deckungsgrad ist das Verhältnis zwischen Vermögen und Vorsorgeverpflichtungen. Das Vermögen ist im Jahr 2002 von
8,2 auf 6,8 Milliarden Franken zurückgegangen, während sich die Vorsorgeverpflichtungen leicht erhöht haben. Um den
Deckungsgrad Ende 2001 (88,3 Prozent)
halten zu können, wäre ein Finanzergebnis
(Performance) von über 5 Prozent nötig
gewesen, stattdessen zeigen die (provisorischen) Abschlusszahlen für das Jahr 2002
entsprechend den gesunkenen Börsenindizes eine Performance von minus 14 Prozent.
M Welche Summe fehlt der Pensionskasse
aktuell?
Die Deckungslücke im Bereich Staat betrug
per Ende 2002 rund 2,3 Milliarden Franken.
M War Ihre Anlagestrategie richtig? Hat
man die Anlagestrategie überdacht? Welche
Strategie verfolgt man heute?
Eine Strategie ist immer langfristig angelegt. Aufgrund der Tatsache, dass die fetten Börsengewinne nun wieder «weggeschmolzen» sind, könnte man meinen,
dass die Strategie der Anlagekommission
nicht aufgegangen sei. Dies würde ich nicht
unterschreiben, es braucht für ein solches
Urteil einen längeren Beobachtungszeitraum. Die Anlagestrategie wurde periodisch
überprüft und diskutiert. Die Fachleute
kommen zum Schluss, dass die Strategie
langfristig eigentlich weiterhin richtig ist,
allerdings werden aufgrund der gesunkenen Risikofähigkeit unserer Kasse nun moderate Änderungen vorgenommen.
I N T E RV I E W: J E A N N E T T E B R Ê C H E T
FOTO: NIGGI BRÄUNING
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PIBS NR.177/4.2003
Abteilung I Versicherten einschiessen (rund
60 Millionen Franken).
M Wie steht die Pensionskasse von BASELSTADT im Vergleich zu anderen Pensionskassen der öffentlichen Hand (zum Beispiel
Bund, SBB, Post, andere Kantone) da?
Was die finanzielle Lage anbelangt, sind wir
in einer etwa vergleichbaren Situation wie
der Bund und die übrigen Nordwestschweizer Kantone (AG, BL, SO). Aber dies
ist eigentlich recht zufällig, da alle diese
Kassen unterschiedliche Leistungs- und Finanzierungspläne haben. Denn die finanzielle Lage wird nicht nur von den Finanzergebnissen geprägt, sondern auch von der
Versichertenstruktur und von der Höhe der
Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge.
M Wie hat sich der Deckungsgrad in den
letzten Jahren entwickelt?
Ende 2002 betrug der Deckungsgrad rund
72 Prozent. Bei der Betrachtung über die
Jahrzehnte ist bei uns ein Deckungsgrad
von rund 70 Prozent (leider) absolut normal, aufgrund der ungenügend hohen
Beitragsfinanzierung. In der zweiten Hälfte
der Neunzigerjahre kam dann der Börsenboom, was kurzzeitig zu einem Deckungs-
Nach Ansicht der BVG-Aufsichtsbehörde ist es wichtig, dass die
Konstruktionsfehler der
Pensionskasse verschwinden.
Die Pensionskasse BASEL-STADT
ist trotz der Börsenstürze nicht
in Gefahr.
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J J J J J J J J J J J J J J J JP EJN S IJO NJS K AJS SJE J J J J J J J J J J J J
Kein Anlass für
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PIBS NR.177/4.2003
«Man muss keine Angst davor haben, dass
die Pensionskasse die versprochenen Leistungen nicht bezahlen könnte.» Das sagt
die Juristin Christina Ruggli-Wüest, Leiterin
der kantonalen BVG-Aufsichtsbehörde und
Stiftungsaufsicht, angesichts von Schlagzeilen wie «Die Altersvorsorge befindet sich in
Schieflage.»
Mit dieser beruhigenden Stellungnahme
will Christina Ruggli aber nicht verheimlichen, dass auch die Pensionskasse BASELSTADT eine Unterdeckung aufweist, die sich
im Jahr 2002 auf unter 80 Prozent verschlechtert hat. Das bedeutet, dass das Vermögen der Pensionskasse die künftigen
Leistungsverpflichtungen nur zum Teil
deckt, obwohl im Jahr 2002 der Kanton
zusätzliche Mittel in der Höhe von rund
60 Millionen Franken zur Sicherung der
Garantieverpflichtung in die staatliche Pensionskasse einschiessen musste. Die Deckungslücke erreichte Ende 2002 2,3 Milliarden Franken und lag damit nach einem
Zwischenhoch wieder auf dem Niveau von
Mitte der Neunzigerjahre.
Für die Leiterin der Aufsichtsbehörde im
Justizdepartement ist es nur folgerichtig,
dass es den Pensionskassen nicht gut gehen kann, wenn die Wirtschaft schlecht
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läuft. Denn auch Pensionskassen sind
Wirtschaftsunternehmungen.
Christina Ruggli erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die staatliche Pensionskasse seit langen Jahren mit einer
grösseren oder geringeren Unterdeckung
lebt. Einen Deckungsgrad von zirka 67 Prozent, wie er während längerer Zeit bestand,
bezeichnet sie indessen rückblickend als
«besorgniserregend». Vom Börsenboom
profitierte dann auch die Pensionskasse
BASEL-STADT mit ihren Finanzanlagen,
wodurch der Deckungsgrad auf gegen
100 Prozent anstieg. In den Jahren 2001
und 2002 brach die Börse markant ein, die
Finanzanlagen der Pensionskassen verloren
deutlich an Wert.
Hüst und Hott am schlimmsten
Weil Christina Ruggli nicht nur die Pensionskasse des Basler Staatspersonals, sondern neben den «klassischen Stiftungen»
auch die anderen Pensionskassen im Kanton beaufsichtigt, hat sie den Überblick. Sie
geht davon aus, dass sich die Unterdeckung
bei vielen Vorsorgeeinrichtungen, also auch
bei den privatrechtlich errichteten ohne
Staatsgarantie, auf 10 bis 20 Prozent beläuft. Das heisst, dass sich die staatliche
Pensionskasse, die ja zusätzlich über die
Kantonsgarantie verfügt, nicht in einer besonders prekären Lage befindet.
Die Leiterin der BVG-Aufsichtsbehörde unterstreicht sodann, dass nicht nur der
Deckungsgrad einer Pensionskasse, sondern auch die Liquidität eine wichtige zu
beachtende Grösse sei: Auch bei einer Volldeckung könnte es bei ungenügender
Liquidität Probleme geben. Und umgekehrt
sei eine Unterdeckung so lange ungefährlich, als die Liquidität den aktuellen Bedürfnissen entspricht. In der Regel ist davon auszugehen, dass – ausser bei einer Totalliquidation einer Pensionskasse – nicht alle
Leistungen auf einen Schlag ausbezahlt
werden müssen. Entscheidend ist: Bei einer
Pensionskasse ist eine langfristige Betrachtung angezeigt. Darum sei es, so Ruggli,
falsch, aus aktuellem Anlass jetzt in Panik
zu machen und zum Beispiel die langfristige Anlagestrategie Hals über Kopf über
Bord zu werfen. Das schlimmste sei eine
Anlagepolitik des Hüst und Hott.
Kein besonderer Handlungsbedarf
Viel mehr Aufmerksamkeit, so Ruggli, verdiene die Frage, inwieweit die Unterfinanzierung einer Pensionskasse systemimmanent sei. Ein solcher «Geburtsfehler»
könne auch durch einen allfälligen erneuten Börsenboom nicht ohne weiteres korrigiert werden. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an nicht finanzierte Leistungen
der staatlichen Pensionskasse wie zum Beispiel die Überbrückungsrente. Die Behebung derartiger Konstruktionsfehler sei ein
wichtiger Grund für die Totalrevision des
kantonalen Pensionskassengesetzes.
Die Aufsichtsbehörde BVG prüft die Aktivitäten der Pensionskassen anhand der
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eine Intervention
Jahresrechnungen, Tätigkeitsberichte und
weiterer Unterlagen regelmässig auf ihre
Rechtskonformität. Wird der vorgesehene
Zweck erfüllt und kann er auch in Zukunft
erfüllt werden? Wenn sich Mängel ergeben,
werden die Organe der betreffenden Vorsorgeeinrichtung angewiesen, die nötigen
Massnahmen einzuleiten.
Besteht bei der Pensionskasse des Staatspersonals für die Aufsichtsbehörde ein
spezieller Handlungsbedarf, um die ordnungsgemässe Bezahlung der Pensionskassen-Leistungen zu gewährleisten? Dies sei,
abgesehen von der laufenden Beobachtung, aktuell nicht der Fall. Und die professionell geführten Kassen hätten angesichts
der einschneidenden Veränderungen bereits im Jahr 2001 ihre Anlagesituation, die
Höhe der Beiträge sowie die Bewertung der
Immobilien etc. geprüft. Christina Ruggli
erinnert daran, dass der Kanton gegebenenfalls mit seinen eigenen Mitteln geradestehen müsste. Zudem sei der Deckungsgrad der baselstädtischen Pensionskasse keinesfalls «exorbitant tief» – vor allem dann
nicht, wenn man sie mit anderen öffentlich-rechtlichen Kassen mit Staatsgarantie
vergleicht.
gewähren muss. Für eine neutrale Auskunft
steht auch der Verein für BVG- und Pensionskassen-Auskünfte zur Verfügung.
Die Pensionskasse BASEL-STADT ist (wie
auch einzelne andere öffentlich-rechtliche
Kassen) bei den Bundesbehörden nur provisorisch als Vorsorgeeinrichtung registriert.
Das ist indessen derzeit kein prioritäres Thema. Christina Ruggli-Wüest stellt klar, dass
diese Tatsache nichts mit dem Deckungsgrad zu tun hat. «Nicht definitiv registrierungsfähig» bedeute, dass einige Kriterien
nicht erfüllt seien. Sie rechnet aber fest damit, dass die entsprechenden Mängel im
Zug der Totalrevision des Pensionskassengesetzes, die von einer Grossratskommission behandelt wird, verschwinden.
Der Verein für BVG- und PensionskassenAuskünfte ist erreichbar unter
Tel. 061 261 02 62. Die Beratungen
finden in unregelmässigen Abständen
statt; telefonische oder schriftliche
Auskünfte können nicht erteilt werden.
T E X T: U R S H Ä U S E L
FOTO: ERWIN ZBINDEN
Besorgte Anfragen
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PIBS NR.177/4.2003
Wenn sich nun einzelne besorgte Rentnerinnen und Rentner bei der Aufsichtsbehörde darüber erkundigen, ob die Pensionskassenrente gesichert sei, ist die Auskunft
in der Regel beruhigend – vor allem, wenn
es um die staatliche Pensionskasse geht. Für
spezielle, individuelle Fragen werden die
versicherten Personen direkt an die betreffende Pensionskasse verwiesen, die übrigens ihren Versicherten Einsicht in die
Jahresrechnung und den Tätigkeitsbericht
NEW PUBLIC MANAGEMENT
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Leistungsmassstab für
Was würde in einem Ressort bei der
Einführung von New Public Management
passieren? pibs zeigt am konkreten
Beispiel des Sportamtes auf, dass die
Veränderungen nicht so gravierend sind.
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«Das Sportamt ist ein Dienstleistungsbetrieb für den Sport. Die Sporttreibenden
sind bei uns bis jetzt im Mittelpunkt gestanden, und daran wird sich nichts ändern –
auch nicht bei der Einführung von New
Public Management», sagt Stephan Kohler,
stellvertretender Leiter Ressort Sport im Erziehungsdepartement. Das Ziel von New
Public Management (NPM) sollte sein,
«künftig noch gezielter und schneller auf
die Kundschaft einzugehen». Um dies zu
erreichen, hat das Sportamt seine Dienstleistungen in einer Arbeitsgruppe zuerst
einmal genau unter die Lupe genommen.
Die Arbeitsgruppe setzte sich aus Mitarbeitenden der Administration sowie aus Vertretern der externen Dienstleistungen wie
Hallen, Bäder und Sportanlagen zusammen. In der Sprache von NPM heissen
Dienstleistungen «Produkte», und diese
werden im Fall des Sportamtes in die zwei
Produktegruppen «Sportförderung» und
«Bereitstellung Infrastruktur für Sport, Veranstaltungen und Vereinsaktivitäten» aufgeteilt.
Jedes Produkt umschreiben
PIBS NR.177/4.2003
Nun hat die Arbeitsgruppe jedes Produkt
umschrieben. Die Umschreibung des Produktes «Sportangebote» lautet zum Beispiel
wie folgt: «Lager, Wochen- und Tageskurse,
freiwillige Schul- und Lehrlingsangebote,
Erwachsenenkurse, Gefängnisturnen und
Sportförderunterricht.» Zudem wurden für
jedes Produkt Leistungsziele festgelegt, anhand derer sich auch die Qualität messen
lässt. Im Falle des Produkts «Sportangebote» hat sich die Arbeitsgruppe bei-
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spielsweise zum Ziel gesetzt, dass die Angebote zu mindestens 80 Prozent ausgelastet sind, dass mindestens 80 Prozent der
Teilnehmenden mit den Angeboten zufrieden sind und dass die Reklamationen von
Eltern bei Angeboten für Jugendliche eine
Schwelle von fünf Prozent der Teilnehmenden nicht überschreitet.
Reklamationen registrieren
Stephan Kohler zweifelt nicht daran, dass
diese Zielvorgaben eingehalten werden.
Schon bisher habe man natürlich stets versucht, so weit wie möglich auf Reklamationen zu reagieren und nötigenfalls Korrekturen anzubringen. Mit NPM würden aber
künftig alle Reklamationen registriert und
Ende Jahr aufgelistet. «So können wir genau überprüfen, ob wir unsere Ziele erreicht
haben», sagt Kohler. Falls einer der Sollwerte nicht erfüllt wird, wäre das Sportamt
verpflichtet, sich zu fragen, was die Gründe dafür sind und welche Korrekturen ergriffen werden müssen.
Ein solches Instrument zur objektiven Leistungsbeurteilung habe bisher nicht existiert, erläutert Stephan Kohler. «Etwas übertrieben gesagt, war es bis jetzt so: Wir bekamen Geld, und solange wir uns in den
Budgetvorgaben befanden und die Finanzweisungen und -regelungen einhielten, war
alles bestens. Mit NPM wird nun auch hinterfragt, ob wir das ‹Richtige› richtig machen, und unsere Leistung kann gemessen
werden.»
Ein weiteres Beispiel gefällig? Schauen wir
uns das Produkt «Bäder» im Detail an. Das
Produkt wurde wie folgt umschrieben: «Die
verschiedenen Bäderanlagen (Gartenbäder,
Hallenbad, Brause- und Wannenbad) erfüllen die Bedürfnisse in den Bereichen Wassersport, Gesundheit, Hygiene und Freizeit.
Infrastruktur und Betriebsführung sind auf
dieses breit gefächerte Anforderungsprofil
ausgerichtet.»
Indikatoren für Hygiene
Das Sportamt hat sich zum Ziel gesetzt,
dass die Benutzerinnen und Benutzer gepflegte und sichere Bäder antreffen. Die Indikatoren dafür sind folgende: Während der
Saison soll es in den vier Bädern (Eglisee,
Bachgraben, St. Jakob und Rialto) höchstens 30 Reklamationen geben, die sich auf
die Pflege beziehen. Zwischenfälle infolge
mangelnder Wasseraufbereitung, Unfälle
aufgrund mangelnder Aufsicht sowie Unfälle aufgrund defekter Mobilien und Immobilien sind keine erlaubt. Und während
der Öffnungszeiten hat kompetentes Personal in Bezug auf Erste Hilfe zu 100 Prozent anwesend zu sein. Auch bezüglich Sau-
das Sportamt
berkeit möchte das Sportamt höchstens
30 Reklamationen während der ganzen Saison entgegennehmen müssen.
Ähnliche Vorgaben werden für das Produkt
«Sportmaterial» angestrebt: Im Rahmen der
Unterstützung von Schulsportlagern mit
definiertem Angebot an Sportleihmaterial
soll es bei höchstens zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler zu Reklamationen
kommen. Weiter wird vorausgesetzt, dass
die produktspezifische Lebensdauer des
Leihmaterials zu 90 oder mehr Prozent erreicht wird. Selbstverständlich ist es zudem,
dass das Leihmaterial zu 100 Prozent in
gebrauchsfähigem und gewartetem Zustand abgegeben wird.
Wichtig ist die Wirkung
«NPM ist für uns keine Sparmassnahme»,
sagt Stephan Kohler, der sich auch im Rahmen seines Nachdiplomstudiums in Betriebswirtschaft mit dieser Thematik befasst
hat. Beim NPM müsse eine gute Balance
zwischen «Wirkung», «Kosten» und «Leis-
tung» erzielt werden. Ein Beispiel dafür ist
in einer Broschüre mit dem Titel «Leitfaden
zur Erstellung eines Leistungsauftrags», die
Stephan Kohler mit Kolleginnen und Kollegen einer Arbeitsgruppe im Rahmen seines
Nachdiplomstudiums erarbeitet hat, veröffentlicht: Das Parlament verlangt von der
Regierung, dass im Winter die Strassen so
benützt werden können, dass keine Unfälle
infolge von Glatteis geschehen. Für diese
«Wirkung» bewilligt das Parlament einen
Kredit («Kosten») und entscheidet damit,
wie viel ihm die Wirkung wert ist. Ob die
Aufgabe mit Salzen, Splitten oder mit anderen Massnahmen erreicht wird («Leistung»), ist Sache der Regierung und Verwaltung. Wichtig ist nur, dass der Kredit
nicht überzogen und die angestrebte Wirkung erzielt wird.
T E X T: R O L F Z E N K L U S E N
I L L U S T R AT I O N : H A N S P E T E R J U N D T
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KOLUMNE
NPM: Klein-Klein oder
Politik-Grundfrage?
Die Unzufriedenheit mit der Verwaltung
gehört zu den Dauerthemen der Politik.
Allein schon deshalb ist Wohlwollen angezeigt, wenn versucht wird, mittels «neuer
Verwaltungskultur» die Reform auszurufen.
Die neue Verwaltungskultur, so liest man,
besteht in der Ausrichtung der Produkte auf
die Bedürfnisse der Kundschaft und im Übergang von der Regelorientierung zur Kundenorientierung. Die Frage, ob es sinnvoll sei,
alle Ergebnisse der Verwaltungstätigkeit als
Produkte zu umschreiben, erübrigt sich,
weil diese aufwändige Verbalübung jetzt
abgeschlossen ist. Die Produktgruppenlandschaft BS liegt vor. In der Landschaft,
computergraphisch übersichtlich dargestellt, finden sich auch Querschnittproduktgruppen und Unterstützungsprodukte, womit (etwas verkrampft, aber immerhin) die
Tätigkeiten von Stabstellen ins Universum
der Produkte eingefügt werden. Zu fragen
ist indes nach dem Zustand eines Gemeinwesens, dessen Mitglieder auf die Kundenrolle reduziert sind. Wo bleibt die
Citoyenne? Und ist die Regelorientierung in
einem Rechtsstaat wirklich ersetzbar durch
die Kundenorientierung? Man frage die mit
der Durchsetzung des Rechts beauftragten
Organe! Der antiquierte, von der Wirtschaftseuphorie der Neunzigerjahre geprägte Produkte- und Kundenjargon lenkt
von der wichtigsten Planungsschwäche des
Ist-Zustandes ab: Im politischen Prozess
fehlt die systematische Verknüpfung der
Finanzen mit den Zielen und Leistungen.
Mit NPM soll Kosten- und Leistungstransparenz für die Produkte hergestellt werden.
Das verbessert die Informationslage der
Staatsführung, doch bleibt nach wie vor
offen, ob das politische System danach rationale und widerspruchsfreie Entscheidungen hervorbringt. Der Souverän kann die
Einnahmen des Staates reduzieren und ihn
zugleich zu neuen Aufgaben und Ausgaben
zwingen. Er kann das Lachen der Erben stärker gewichten als die Sorgen der Besparten.
In dieser Situation, so scheint es, ist es wichtiger, dass der Diskurs über die ganzheitliche Verknüpfung politisch geführt wird, als
dass eine beflissene verwaltungsinterne
Flächendeckung mit Verfahren stattfindet,
die dem vielgerügten Schematismus der
alten Bürokratie verzweifelt ähnlich sehen.
WILLI SCHNEIDER
Kursiv: Ausdrücke und Zitate aus
offiziellen BS-NPM-Unterlagen.
Der Inhalt der Kolumne muss nicht mit der Meinung
der Redaktion übereinstimmen.
11
PIBS NR.177/4.2003
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NEW PUBLIC MANAGEMENT
JJJJJJJJJJJJJJJJJJ
Mehrarbeit mit mehr Sinn
Eine Umfrage unter den
Mitarbeitenden in den
PuMa-Pilot-Dienststellen
von BASEL-STADT zeigt:
Die Zufriedenheit überwiegt, aber ernst
zu nehmende Kritik
schwingt mit.
JJJJJJJJJJJJ
JJJJJJJJJJJJ
JJJJJJJJJJJJ
Das GfS-Forschungsinstitut hat im Sommer
2002 unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Claude Longchamp eine Umfrage bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in den PuMa-Pilot-Dienststellen durchgeführt: Acht Dienststellen haben in Jahren
1999 bis 2001 für den Kanton BASEL-STADT
das New Public Management (NPM) ganz
praktisch ausprobiert (siehe pibs 169,
Februar 2002). Die Umfrage sollte herausfinden, wie die Angestellten dieser Dienststellen das Projekt PuMa erlebt haben, wo
Probleme aufgetreten und in welchem
Bereich Verbesserungen nötig sind. Befragt
wurden insgesamt 26 Personen in längeren
und vertieften Einzelinterviews. Die Befragung erstreckte sich über vier Departemente.
Positive Grundhaltung
Das Forschungsinstitut kommt zum Schluss,
dass bei den befragten Dienststellen tendenziell eine positive Grundhaltung gegenüber NPM herrscht. Wichtige Unterschiede
unter den Befragten ergeben sich beim Verständnis von NPM, in der Wahrnehmung
der Veränderung, beim Zeithorizont und
bei der Bereitschaft zur Mitgestaltung.
Im Bericht werden die Befragten in vier Kategorien eingeteilt. Die meisten Antworten
zielten in Richtung Besonnenheit, schreiben
die Fachleute. «Für diese Kategorie ist die
Äusserung typisch, dass einige (andere)
Mitarbeitende unter der Einführung leiden.
Auf der anderen Seite raten sie bei der Einführung zu langsamem und behutsamem
Vorgehen.» Die Kategorie der «Besonnenen» ist zwar eher positiv gegenüber NPM
eingestellt, eine grundlegende Veränderung haben sie aber nicht wahrgenommen.
Konsequente Umsetzung erwünscht
In die Kategorie der «Manager» fallen Befragte, die eine konsequentere Umsetzung
von NPM und eine Ausweitung der Kompetenzen wünschen. In dieser Kategorie
gibt es viele Mitarbeitende, die entweder
Führungsverantwortung wahrnehmen oder
angeben, Erfahrung aus der Privatwirtschaft
mitzubringen. Kritik wird bei den «Managern» eher laut, wenn mit NPM vermehrte
Praxisorientierung oder eine stärkere
Orientierung an der Privatwirtschaft gewünscht wird.
Die Kategorie der «Kostenorientierten» geht
in Richtung Budgetierung. Obwohl NPM
nicht einzig mit Kosten- und Budgetfragen
in Verbindung gebracht wird, befinden sich
die Überlegungen, Chancen und Möglichkeiten oft in diesem Bereich. In keinem einzigen Interview sei übrigens der Begriff
«Sparen» genannt worden, schreibt Claude
Longchamp. Schliesslich wäre da noch die
Kategorie der «Gleichgültigen», die keine
Veränderungen feststellen. Sie sind gegenüber NPM zwar eher positiv eingestellt, fühlen sich aber durch den Prozess kaum berührt.
Dialog wünschenswert
Im Übrigen hat die Studie ergeben, dass die
Informationen über NPM generell als genügend beurteilt werden. Wünschenswert
wäre allerdings, dass zwischen Führungsverantwortlichen und Untergebenen vermehrt ein wechselseitiger Dialog stattfindet. Auf die Frage nach den Auswirkungen
von NPM auf die tägliche Arbeit erwiderte
eine Mehrheit, die Arbeit habe eher zugenommen, die Anforderungen seien gestiegen. Man sehe wieder mehr Sinn in der
Arbeit, das Arbeitsklima jedoch sei gleich
geblieben. Chancen von NPM sehen mehrere Befragte in der Veränderung oder in
einem generellen Bezug zur Privatwirtschaft.
T E X T: R O L F Z E N K L U S E N
I L L U S T R AT I O N : H A N S P E T E R J U N D T
PIBS NR.177/4.2003
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12
die kaufmännische
Lehre in der Schweiz
nach neuem Reglement durchgeführt.
Dafür werden die
Ausbildungsverantwortlichen in den
Departementen jetzt
geschult.
In den Startlöchern
für die KV-Reform
JJJJJJJJJJ
Workshop der rund 20 Lehrmeisterinnen, Lehrmeister und Praxisausbildner des Justizdepartementes
Während der Rhein im hellen Licht glänzend vorbeizieht, wird über ihm, im Musikzimmer des Blauen Hauses am Rheinsprung, kräftig gearbeitet. «Eine Art Fremdsprache lernen wir», flachst einer der Mitarbeitenden: «Begriffe wie Zeitfenster,
Profil, Reflektion, Prozesseinheit, Lernjournal sind für einige von uns wirklich
neu.» Die rund 20 Lehrmeisterinnen, Lehrmeister und Praxisausbildner des Justizdepartements werden an diesem FrühlingsDonnerstagmorgen in einem von vier
Workshops in die reformierte kaufmännische Lehre eingeführt, parallel dazu erfahren ihre Kolleginnen und Kollegen der
anderen Departemente, wie die Reform in
der Praxis umgesetzt werden soll. Denn ab
August dieses Jahres darf nur noch nach den
neuen Reglementen ausgebildet werden.
Kernstück der Reform ist die Aufwertung
der Arbeit im Betrieb. Tatsächlich war es bis
anhin so, dass KV-Lernende nur über ihre
schulischen Leistungen bewertet wurden.
Wie sie sich jedoch im Betrieb verhielten,
floss nur ganz am Rand in die Abschlussnote
ein. Thema im Workshop des Justizdepar-
tements ist deshalb diesmal die «ALS», die
Arbeits-Lern-Situation, als ein Instrument
der betrieblichen Beurteilung, bei der im
Voraus festgelegte Ziele in einer bestimmten Arbeits-Situation über eine gewisse Zeit
von der Lehrmeisterin bewertet werden.
Die Besprechung der ALS kann durchaus als
ein Vorläufer des Mitarbeitergesprächs gesehen werden. «Führen Sie ein LehrmeisterTagebuch», rät der Ausbildner für die Reform, Rolf Suter, der den Workshop leitet.
Die Umsetzung eines solchen Projekts
braucht Zeit und die Bereitschaft, sich mit
neuen Instrumenten und Aufgaben auseinander zu setzen. Keine Selbstverständlichkeit heutzutage, wie eher zurückhaltende
Reaktionen in einigen KMU, aber auch bei
einem Grossbetrieb zeigen.
Doch im Justizdepartement, das bestätigt
eine kurze Umfrage, ist man im Grossen
und Ganzen offen und bereit für die neue
KV-Reform, ohne die Umstände zu beschönigen. «Die neue Lehre wird spannend», ist
zum Beispiel Heidi Riemensperger überzeugt, «aber es kommt Arbeit auf uns zu.
Wenn dann alles steht, wird die neue Aus-
bildung aber sehr gut.» Die Lehrlingsverantwortliche ist überzeugt, dass die KV-Lernenden nun eine bessere Ausbildung erhalten würden, dass die jungen Menschen
eigenverantwortlicher, flexibler würden und
Zusammenhänge besser erkennen würden.
«Es wurde Zeit, dass es eine praktische Note
gibt», meint eine andere Ausbildnerin, «der
Beruf wird so aufgewertet.» «Wir beissen
in den Apfel», sagt ein anderer und lässt
bewusst das «sauer» weg, «wir möchten die
Verantwortung übernehmen, gut auszubilden.» Etwas unübersichtlich und theoretisch sind die neuen Begriffe und Instrumente für den einen; eine andere meint,
die Ausbildung würde doch einfacher,
vieles sei vorgegeben. Die Lehrlingskoordinatorin Susann Gretener Jegge bestätigt,
dass in allen Departementen die Bereitschaft zu spüren sei, die neuen Aufgaben
anzugehen: «Die Ausbildnerinnen und Ausbildner wollen jetzt endlich loslegen, gerade weil die Ausbildung für die jungen
Leute damit besser wird.»
T E X T: M O N I K A W I RT H
FOTO: BARBARA JUNG
13
PIBS NR.177/4.2003
?
Ab August 2003 wird
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J J J J J J J J J J J J JA U SJB I J
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
Wer von der Polizei festgenommen wird, muss innert
48 Stunden freigelassen oder
dem Haftrichter vorgeführt
werden. Bis dann müssen
Fakten auf den Tisch.
JJJJJJJJJJ
JJJJJJJJJJJJJ
Das Strafgericht befindet sich im ehemaligen Spalen-Schulhaus.
JJJJJJJJJJJJJ
Am Mittwochabend um 17.26 Uhr wurde
Steve K. Lau* nach kurzer Flucht in der Nähe
eines grossen Basler Warenhauses von einer Polizistin und einem Polizisten angehalten, nachdem zuvor der Warenhausdetektiv
seine Beobachtungen der Polizei gemeldet
hatte. Bei Steve K. Lau wurde Diebesgut im
Wert von über tausend Franken gefunden.
Er wurde zunächst auf den Posten und von
dort auf das Kriminalkommissariat geführt
und dort einvernommen.
Spätestens um 17.26 Uhr am Freitag muss
Steve K. Lau wieder auf freien Fuss gesetzt
werden, wenn es bis dahin der Staatsanwaltschaft (Stawa) nicht gelingt, dem Haftrichter oder der Haftrichterin glaubhaft zu
machen, dass mindestens eines von drei relevanten Kriterien gegeben ist: Es muss ein
«hinreichender Tatverdacht» bestehen, einer von drei möglichen Haftgründen (siehe Kasten Strafprozessordnung, Seite 17
unten) ist erforderlich, also entweder
PIBS NR.177/4.2003
Jeremy Stephenson, Vorsitzender Präsident des Strafgerichts
14
Flucht-, Verdunkelungs- oder Fortsetzungsgefahr – und es muss eine gewisse Verhältnismässigkeit beachtet werden.
Bei Steve K. Lau ist die Verhältnismässigkeit
einer der ersten Punkte, der geprüft wird.
Ein simpler Ladendiebstahl reicht eigentlich
nicht aus, um jemanden in Untersuchungshaft zu setzen. Doch Steve K. Lau ist bei
der Polizei kein Unbekannter, er ist wiederholt schon angehalten worden, findet sich
demnächst in einer anderen Sache vor dem
Die Kanzlei legt den Verhandlungstermin fest.
D J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J J
J J HJI NJT E RJG RJU N J
Halt, Polizei!
Strafgericht wieder. Die Verhältnismässigkeit definiert sich nach der Praxis des Bundesgerichts und untergeordneter Gerichte,
erklärt Jeremy Stephenson, Vorsitzender
Präsident des Strafgerichts BASEL-STADT.
Und erst, wenn der zuständige Verfahrensleiter im Kriminalkommissariat findet, es sei
vertretbar, den Inhaftierten einem Haftrichter vorzuführen, kommt der fast täglich
durchgespielte Ablauf (siehe Kasten Statistik, Seite 17 oben) in Gang.
«Es wird hin und wieder knapp.»
Bis diese Entscheidung gefallen ist, bis die
ersten Anhörungen zu Ende sind, bis es den
Beamten der Staatsanwaltschaft klar ist, wer
der «Kunde» ist und wie es sich mit seiner
Vorgeschichte verhält, sind jedoch in aller
Regel schon einige Stunden verstrichen. Die
Zeit drängt. «Es wird hin und wieder tatsächlich knapp», sagt Jeremy Stephenson.
«Und deshalb darf keine Zeit verplempert
werden.»
Turnusgemäss sind immer zwei der insgesamt acht Basler Strafgerichtspräsidentinnen und -präsidenten für zwei Jahre als
Haftrichterin oder Haftrichter tätig. Sie sind
während dieses Jahres nicht mit grösseren
Prozessen betraut, denn laut Stephenson
bleibe eigentlich keine Zeit, «sich auf etwas
Grösseres zu konzentrieren»; die Arbeit als
Haftrichter verlangt rasche Verfügbarkeit.
Bis 1992 kannte BASEL-STADT gar keinen
Haftrichter. Der Leiter des Kriminalkommissariats füllte gleich selber das Formular
aus, mit dem der Inhaftierte vorübergehend
seiner Freiheit beraubt wurde. Diese Praxis
widersprach allerdings der EMRK (Europäischen Menschenrechtskonvention), also
passte sich Basel der Zeit an und führte das
Amt des Haftrichters ein.
Wenn die Untersuchungen bei der Stawa
abgeschlossen sind, werden die Akten per
Kurier vom Waaghof ans Strafgericht geschickt. Mittlerweile sind aber noch zwei
weitere wichtige Dinge abgeklärt worden:
Spricht Steve K. Lau Deutsch – oder muss
ein Dolmetscher zugezogen werden? Und
macht der Inhaftierte von seinem Recht
Gebrauch, sich von einer Anwältin oder einem Anwalt verteidigen zu lassen?
Anwälte auf Pikett
Er spricht Deutsch, und er will einen Anwalt. Da er nicht zum ersten Mal mit dem
Gesetz in Konflikt kommt, weiss er auch
wen, nennt gar auswendig eine Telefonnummer. Wäre er mit Basel weniger gut
vertraut, würde ihm ein Pikettanwalt aus
dem Zusammenschluss der Basler Strafver-
teidiger zugeteilt. Der würde von der
Haftrichterkanzlei aufgeboten.
In der Kanzlei arbeiten Susanna Steffen und
Urs Gloor. An ihnen beiden ist es jetzt auch,
einen Termin für die Verhandlung festzulegen. «Und auch wenn die 48 Stunden unerbittlich ablaufen, versucht die Kanzlei, die
Verhandlungen nicht auf unmögliche Tages- oder Nachtzeiten zu legen», sagt
Stephenson. «Wenn es wirklich eilt, halt
noch am frühen Abend oder sonst als Erstes am nächsten Morgen.»
Von der Zelle ins Gericht
In 97 Prozent der Fälle verlangt der oder
die Inhaftierte einen Verteidiger. Und der
wiederum muss natürlich Zeit haben, sich
mit der Aktenlage vertraut zu machen, den
Mandaten oder die Mandantin kennen zu
lernen und sich in Ruhe zu unterhalten. In
einem kleinen Zimmerchen unmittelbar
neben der Kanzlei kann sich der Verteidiger ungestört über die Akten beugen.
Ungefähr eine Stunde vor Verhandlungsbeginn wird dann Steve K. Lau per Gefangenentransport vom Waaghof an die
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PIBS NR.177/4.2003
Bei der Verhandlung geht es nicht um einen Schuldspruch.
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
Susanna Steffen und Urs Gloor arbeiten in der Kanzlei.
Strafgerichtspräsidentin Felicitas Lenzinger (rechts) und Sonja Ryf
Schützenmattstrasse gebracht und dort direkt in das
Untergeschoss des Saalbaus, in dem die Gerichtssäle
sind.
Ebenfalls auf die Verhandlung vorbereitet hat sich der
Gerichtsschreiber. Er schreibt das Protokoll und wirkt
beratend mit. «Bei zu wenig Substanz ist eine Verhandlung vor dem Haftrichter zum Scheitern verurteilt», sagt
Stephenson. Der Stawa müsse es schon gelingen, glaubhaft zu machen, weshalb eine Haft verhängt werden
soll. Es sei aber in dieser Phase noch nicht nötig, sich
auf einen speziellen Artikel des Strafgesetzbuches
«einzuschiessen». Es geht schliesslich noch nicht um einen Schuldspruch.
Maximalhaft von vier Wochen
Der Transport vom Waaghof zum Haftrichter mit der «Halunken-Limousine».
Eine Verhandlung dauert meist nicht mehr als eine halbe Stunde. Bei der ersten Anordnung kann maximal eine
Haft von vier Wochen angeordnet werden. «In der Regel gehen wir nicht unter 14 Tage. Die Stawa muss ja
Zeit haben, mehr Beweise und Fakten zusammenzutragen.» Wenn sich der Verdacht erhärtet, wird nachher
formal Anklage erhoben. «Stellt es sich heraus, dass der
oder die Inhaftierte unschuldig sind oder dass sich nicht
genügend Beweise ergeben, kann die Stawa sie oder
ihn jederzeit auf freien Fuss setzen – ohne uns zu informieren.» Erweist sich der Fall als umfangreich, kann
beim Haftrichter um eine Haftverlängerung ersucht
werden – was wiederum eine kurze Verhandlung mit
allen Beteiligten bedeutet.
Kommt es schliesslich zu einem Prozess, darf aber die
Haftrichterin oder der Haftrichter nachher nicht als
Präsidentin oder Präsident des Strafgerichtes walten –
wegen möglicher Befangenheit. Steve K. Lau wird am
Freitag kurz vor 11 Uhr morgens dem Haftrichter vorgeführt. Die Verhandlung ist nur kurz. Es wird eine Haft
von vier Wochen verfügt.
T E X T: M A R K U S W Ü E S T
FOTOS: BARBARA JUNG
PIBS NR.177/4.2003
Die Polizistin Claudia Ibrahim bewacht die Delinquenten im Warteraum.
16
* Name von der Redaktion geändert.
JJJJJJJJJJJJJJJJ
Statistik
Im letzten Jahr wurden insgesamt 303 (2001: 315) Personen
dem Haftrichter beziehungsweise der Haftrichterin vorgeführt.
Dabei wurde in 259 Fällen eine Haft angeordnet, das entspricht
84 Prozent. In 92 Fällen (113) ersuchte die Staatsanwaltschaft
um eine Haftverlängerung. Nur in 5 dieser Fälle (5) wurde eine
Haftentlassung verfügt. Da der oder die Inhaftierte sich auch
ohne Verhandlung mit einer Haftverlängerung einverstanden
erklären kann (zum Beispiel bei einem mittlerweile erfolgten
Geständnis) kam es in 62 Fällen (66) zu einer Haftverlängerung
ohne Verhandlung.
Strafprozessordnung
§ 68
Einvernahme, Zuführung an die Haftrichterin oder den
Haftrichter
Festgenommene sind baldmöglichst zum Tatverdacht und zu
den Gründen der Festnahme zu befragen.
2
Können Festgenommene aufgrund der ersten Abklärungen
voraussichtlich nicht spätestens 48 Stunden nach der Festnahme, bei auswärts Festgenommenen nach der Einlieferung, wieder freigelassen werden, so sind sie unverzüglich der Haftrichterin oder dem Haftrichter zum Entscheid über die Anordnung von Untersuchungshaft zuzuführen. Der Entscheid ist
innert der genannten Frist zu treffen. Diese steht nur an Sonntagen still.
3
In Fällen, in welchen kein Sonntag in die 48-stündige Frist
fällt und in welchen besondere Umstände dies rechtfertigen,
kann die Haftrichterin oder der Haftrichter auf begründetes
Gesuch der Staatsanwaltschaft die Frist ausnahmsweise um
maximal 24 Stunden erstrecken. Über ein derartiges Gesuch ist
vor Ablauf der Frist zu entscheiden. Die gesamte Dauer der Frist
darf 72 Stunden in keinem Fall übersteigen.
17
PIBS NR.177/4.2003
§ 69
Voraussetzungen der Untersuchungshaft (Haftgründe)
Gegen die angeschuldigte Person darf Untersuchungshaft angeordnet werden, wenn sie einer mit Freiheitsstrafe bedrohten Tat
dringend verdächtigt ist und überdies konkrete Umstände vorliegen, die befürchten lassen, sie werde die Freiheit benützen:
a) zur Flucht (Fluchtgefahr);
b) zur Vereitelung der Untersuchung insbesondere durch
Beeinflussung von Personen oder Verwischung von Spuren
(Kollusionsgefahr) oder
c) zur Begehung von Verbrechen oder Vergehen
(Fortsetzungsgefahr).
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
Dienstjubiläen
KAISER PETER
19.05.78
Kantonsspital, Geriatrische Bettenstation
RIES EVELYNE
Kantonsspital, Institut für Pathologie
01.05.78
TRÜEB URS
08.05.78
PMD, Abt. Zentrale Dienste, Det. Korpsangeh.
M A I 2 0 0 3
3 5 D i e n s t j a h r e
01.05.73
HEID ROLF
01.05.78
Psych. Univ.-Klinik, Leitung und Sekretariat DE
TSCHAMBER ANDRÉ
BD, Bauinspektorat
01.05.68
TRÖSCH HEINZ
IWB, Eichung/Revision
01.05.73
FORTE DOMENICO
Psych. Univ -.Klinik, Gärtnerei
08.05.78
GSCHWEND FELIX
BVB, Depotdienst Wiesenplatz
15.05.68
AVARAN KUNNEL ANNAMMA
Kantonsspital, Chirurgie 1
02.05.73
BIEDERMANN URSULA
SD, Öffentliche Zahnkliniken
01.05.78
HOSTETTLER GEORGES
BVB, Mechan. Abteilung
06.05.68
DINKEL SUSANNE
Kantonsspital, Poliklinik UFK
01.05.73
WAGMANN MICHAEL
SD, Kantonales Laboratorium
01.05.78
JAUSLIN BRUNO
BVB, Avor TF
13.05.68
VETERE GERTRUD
02.05.73
Kantonsspital, Klinik für Wiederherst. Chirurgie
STRAUSS CECILE
ED/Schulen, Rektorat Kleinklassen BS
17.05.68
BEUCHAT RUTH
WSD, Ausgleichskasse
01.05.73
CHRISTEN MARCEL
BD, Tiefbauamt, Stadtreinigung
01.05.83
GYGAX RENÉ
IWB, Betrieb
01.05.68
MATSOUKIS ALEXANDER
WDS, Amt für Sozialbeiträge
01.05.73
TSCHABOLD ERICH
BVB, Personaleinsatz
01.05.83
CUSCUSA MARIA GEMILIANA
Kantonsspital, Reinigungsdienst
02.05.68
DESCHAMPS CHRISTINE
ED/Schulen, Kindergärten des Kt. BS
23.05.83
MAZZA ALCIDIA
Kantonsspital, Chirurgie 5
27.05.68
2 5
D i e n s t j a h r e
2 0
D i e n s t j a h r e
GIROD WERNER
BD, Tiefbauamt, Werkstätten
08.05.78
DI SILVESTRO GIUSEPPINA
24.05.83
ED/Schulen, Berufs- und Frauenfachschule
BANZ ERICH
01.05.68
SD, Gesundheitsdienste, Kantonsärztl. Dienst
HOFMANN PETER
BD, Tiefbauamt, Stadtreinigung
01.05.78
MARELLI ENZO
16.05.83
ED/Schulen, Wirtschaftsgym. u. WMS
BRITSCHGI BEATRICE
SD, Öffentliche Zahnkliniken
KLAUSER MORITZ
BD, Tiefbauamt, Stadtreinigung
01.05.78
ZÜGER SANDRA
01.05.83
Kantonsspital, Chirurgische Intensivstationen
SCHMIDLI ALFRED
BVB, Mechan. Abteilung
01.05.78
EHRET KURT
PMD, Stabsdienste, Admin. Dienste
WIDMER ANTON
BVB, Depotdienst Allschwil
01.05.78
HOFMEIER RUDOLF
01.05.83
PMD, Abt. Zentrale Dienste, DfTT, Übermittlung
LARDELLI VERENA
01.05.78
ED/Museen, Öffentliche Kunstsammlung
RODRIGUEZ AURORA
01.05.83
PMD, Militär u. Zivilschutz, Zentr. Dienste
CRAMERI DANTE
10.05.73
ED/Schulen, Orientierungsschule Basel
HUBER ANDREAS
ED/Schulen, Gymnasium Bäumlihof
01.05.78
WIRZ MARKUS
PMD, Einwohnerdienste, Logistik
MÜLLER HERBERT
01.05.73
ED/Schulen, Gebäudeunterhalt Schulen
MARTIN ROBERT
FD, Finanzkontrolle, Gruppe Martin
01.05.78
PFAFF YOLANDA
03.05.73
ED/Schulen, Orientierungsschule Basel
BERINI PETER
IWB, Anlage Apparate FKW
16.05.78
J U N I 2 0 0 3
3 5 D i e n s t j a h r e
RIECHSTEINER PAUL
IWB, Versorgungsleitungen F, G, W
01.05.78
BADER RENÉ
BD, Tiefbauamt, Verkehrsbauten
01.06.68
STAUB PETER
11.05.73
ED/Schulen, Orientierungsschule Basel
SIMONEK STANISLAVA
IWB, Einkauf
01.05.78
BORER GERHARD
BVB, Fahrdienst Polyvalent
04.06.68
ULRICH URS
Felix Platter-Spital, Direktion
15.05.68
HÄUSERMANN JÜRG
01.05.68
SD, Sanität Basel-Stadt, Einsatzgruppen
3 0
D i e n s t j a h r e
BISCHOF HANSRUEDI
BVB, Bahnunterhalt
PIBS NR.177/4.2003
BACHMANN RENÉ
IWB, Logistik/Controlling
18
01.05.73
01.05.73
01.05.83
01.05.83
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
18.06.73
04.06.68
STÄHLIN WOLFGANG
BVB, Depotdienst Dreispitz
17.06.68
EGLI ANNEMARIE
IWB, Bewirtschaftung/Administration
01.06.68
GERSCHWILER HANSJÖRG
01.06.78
BD, Hochbau- und Planungsamt, Hochbau
HAPS HEINZ-GERD
IWB, Anlagen Apparate KVA
04.06.68
EMILI LUCIANO
BVB, Bahnunterhalt
KÄGI MARKUS
JD, Gericht für Strafsachen
01.06.68
SCHÄR PAUL ERHARD
01.06.78
FD, Steuerverwaltung, Veranlagung nat. Pers.
2 5
D i e n s t j a h r e
01.06.78
2 0
D i e n s t j a h r e
GRETHER BRIGITTE
ED/Schulen, Primarschule Kleinbasel
16.06.83
GRABER DIETER
FD
16.06.83
AESCHBACHER HEINZ
IWB Aussenanlagen
01.06.83
EVARD CLAUDE
01.06.83
IWB, Bau/Instandhaltung öffentl. Beleuchtung
FILOSI CONSUELO
05.06.68
Kantonsspital, Klinik für Wiederherst. Chirurgie
SMIT HENRIETTE
IWB, Planung Elektrizität
01.06.78
HANSLIN ESTHER
01.06.83
Kantonsspital, Chirurgische Intensivstationen
ONORI SANDRA
SD, Gesundheitsdienste
LANGENEGGER ERNST
JD, Interkant. Strafanstalt Bostadel
01.06.78
MAKSIMOVIC VESNA
06.06.83
Kantonsspital, Dermatologische Bettenstation
3 0
01.06.68
BÄR MARLIES
01.06.78
Kantonsspital, Patientenadmin. Augenklinik
D i e n s t j a h r e
AREOSA JOSÉ
BD, Tiefbauamt, Stadtreinigung
01.06.73
KELLER URSULA
Kantonsspital, Chirurgische Poliklinik
01.06.78
GRUNAUER VERENA
12.06.73
ED/Schulen, Orientierungsschule Basel
LÜTZELSCHWAB MADELEINE
12.06.78
Kantonsspital, Departement Zentrallaboratorium
URECH EDDA
01.06.73
ED/Schulen, Baupl./Raumnutzung Kindergärten
RIEGERT PETER
01.06.78
SD, Sanität Basel-Stadt, Einsatzgruppen
LIROT JEAN
IWB, Logistik/Controlling
01.06.73
ZWICKER GALLUS
01.06.78
SD, Sanität Basel-Stadt, Einsatzgruppen
CROCI MASPOLI KLARA
Kantonsspital, Wochenbett UFK
06.06.73
VOGLER ANITA
Kantonsspital, Chirurgie 6
13.06.83
GREUTER KURT
01.06.83
PMD, Einwohnerdienste, Kundenbereich
MATANDI GISELA
06.06.83
Psych. Univ.-Klinik, D Langzeitrehabilitation
LIECHTI VERENA
WSD, KIGA
01.06.83
WEISSKOPF ROLAND
06.06.83
WSD, Amt für Miet- u. Wohnungswesen
19
PIBS NR.177/4.2003
AMBERG KURT
SD, Kantonales Veterinäramt
PAULIN BRUNO
BVB, Fahrdienst Chauffeure
Wie kommen Sie in den Genuss der Leistungen
von AHV und IV?
Keine Leistung ohne Anmeldung.
Wer eine Alters- oder Hinterlassenenrente beansprucht, muss diesen Anspruch anmelden. Die
Anmeldung ist in der Regel bei derjenigen Ausgleichskasse einzureichen, bei der zuletzt Beiträge bezahlt wurden.
Wer eine Altersrente beziehen will, sollte dies vor Erreichen des Rentenalters tun. Für die IV gilt genau
dasselbe: Melden Sie sich bitte bei der IV-Stelle Ihres Wohnkantons.
Wer bezahlt AHV- und IV-Beiträge?
AHV und IV sind obligatorisch für alle.
Der Versicherungsschutz von AHV und IV gilt obligatorisch für die ganze Schweizer
Bevölkerung sowie für Personen, die in der Schweiz erwerbstätig sind. Die AHV und IV verlangen Beiträge von
allen Versicherten, mit Ausnahme von Kindern. Wenn Sie abklären möchten, ob Sie Ihre Beiträge korrekt
entrichten, wenn Sie noch keine Beiträge entrichtet haben oder noch keiner Ausgleichskasse angeschlossen sind,
melden Sie sich bitte bei der AHV-Zweigstelle Ihres Wohnortes oder bei der Ausgleichskasse ihres Wohnkantons.
Wann haben Sie Anspruch auf
Ergänzungsleistungen?
Wenn die AHV- oder IV-Renten nicht ausreichen.
AHV- und IV-Renten sollen grundsätzlich den Existenzbedarf sichern. Wenn diese allein nicht
ausreichen, können Sie Ergänzungsleistungen beanspruchen. Ob jemand Ergänzungsleistungen erhält, hängt
somit vom Einkommen und Vermögen ab. Die Ergänzungsleistungen sind aber keine Almosen: Wenn die
gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind, besteht ein Rechtsanspruch!
Weitere Informationen erhalten Sie bei
PIBS NR.177/4.2003
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der AHV-Zweigstelle Ihres Wohnortes
Ihrer AHV-Ausgleichskasse
der kantonalen IV-Stelle
auf dem Internet unter www.ahv.ch
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
Bitte beachten Sie: Text maschinengeschrieben oder Blockschrift mit
folgenden Angaben:
1. Name, Vorname, Adresse, Telefon
2. Arbeitsort
3. Kurztext
Einsenden an:
Redaktion pibs, Postfach, 4005 Basel
Fax-Nummer: 061 267 99 47
(Vermerk «pibs») E-Mail: [email protected]
Die Inserate werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.
Aus Platzgründen können wir den
Abdruck aller eingegangenen Inserate
nicht garantieren; unlesbare Texte
werden ausgeschieden.
Weitere Inserate finden Sie im
Intranet unter http://intranet.bs.ch/
personaldienste
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80 000 km, mit Klimaanlage, 6fachCD-Wechsler und 8fach-Bereifung,
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T 59,5 cm, Einbaumöbel B 181, H 60,
T 52 cm, hellblau, Abdeckung Granitimitat, doppeltüriger Spiegelschrank,
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21
PIBS NR.177/4.2003
Märt
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auf 260/85 cm, Fr. 1200.– (NP
Fr. 2400.–). Z 061 722 14 35
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Kardan-Antrieb, Jg. 2000, 8200 km,
schwarz/rot, mit Lederkoffern und
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Tischplatte, 1 Jahr alt, Preis nach
Vereinbarung. Z 061 322 31 37
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PENSIONIERTENFORUM
Programm
Velo-Touren Mai bis Juli 2003
Mi 14.05.2003
Do 22.05.2003
Mi 11.06.2003
Wanderung findet nicht statt
Vortrag über den Islam
PensioniertenTreffen 09.30 Uhr
Cafeteria Kantonsspital, Hebelstrasse
Information und Anmeldungen:
Administration PensioniertenForum
Karin Golz, Vogelmattstrasse 11, 4133 Pratteln
Tel. 061 821 70 62, [email protected]
Gesprächsgruppe:
Freuden und Leiden im Pensionierungsalter
Leitung: Hans Näf, Tel. 061 681 06 96
Es sind noch Plätze frei. Anmeldung: direkt bei Hans Näf
Ort: ULEF, Claragraben 121, Zeit: 14.00 bis 17.00 Uhr
Termine:
PENSIONIERTENFORUM
Fr
Fr
Fr
Fr
16./30. Mai 2003
13./27. Juni 2003
15./29. August 2003
12./26. Sept. 2003
INFOS
Polizeilich gesucht: Männerstimmen
Seit 1924 gibt es den Polizei-Männerchor beider Basel. Da es immer schwieriger wird, junge Polizisten für dieses Hobby zu begeistern, hat der Chor beschlossen, sich der gesamten Verwaltung
beider Basel zu öffnen. Er sucht gute Sänger, speziell im 1. Tenor
und im 2. Bass, aber auch die «inneren Stimmen» (2. Tenor und
1. Bass) sind willkommen.
D O N N E R S TA G , 8 . M A I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
St. Jakob
Augst – Rheinfelden – Möhlin-Säckingen – Wallbach (D)* – Rheinfelden Kraftwerk
60 km, flach
Tourenleiter: Wolfgang Schurter, Tel. 061 302 83 33
D O N N E R S TA G , 1 5 . M A I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
Hüningen Zoll
Rosenau – Ottmarsheim – Chalambe – Schliengen* – Bellingen –
Rheinweiler – Märkt
75 km, flach
Tourenleiter: Kurt Isler, Tel. 061 321 59 79
D O N N E R S TA G , 2 2 . M A I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
Lange Erlen
Weil – Riedlingen – Feuerbach – Niedereggenen – Auggen* –
Schliengen – Rheinweiler – Haltingen – Schliessi
65 km, hügelig
Tourenleiter: Wolfgang Schurter, Tel. 061 302 83 33
D O N N E R S TA G , 5 . J U N I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
St. Jakob
Liestal – Rheinfelden – Zeiningen – Wegenstetten – Schupfart –
Flugplatz* – Möhlin – Augst – Muttenz
65 km, leicht
Tourenleiter: Alfons Zehnder
D O N N E R S TA G , 1 9 . J U N I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
Allschwil Zoll Hegenheim
Hesingen – Blotzheim – Bartenheim – Brinkheim – Kappelen –
Magstatt – Zaessingen – Wahlbach – Tagsdorf – Wittersdorf –
Waldighofen* – Bettlach – Allschwil
75 km, hügelig
Tourenleiter: Wolfgang Schurter, Tel. 061 302 83 33
Das Repertoire des Polizei-Männerchors beider Basel umfasst etwa
300 Lieder, wovon rund 80 als aktuell bezeichnet werden dürfen.
Dirigent Simon Art hat sich das Ziel gesetzt, auch etwas jüngeres
Liedgut einzubringen, ohne das traditionelle zu vernachlässigen.
Der Polizei-Männerchor beider Basel kann in jüngerer Vergangenheit auf verschiedene Konzerte verweisen: Zusammen mit den
Hamburger «Blauen Jungs» sang er einmal in Basel (Stadtcasino)
und zweimal in Hamburg vor ausverkauften Häusern. Auch mit
den Bolschoi Don Kosaken ist er im Stadtcasino aufgetreten.
Adventskonzerte in der Martinskirche – u. a. mit den Farnsburger
Singers, einem Gospel-Chor – oder zuletzt in der Elisabethenkirche
waren ebenfalls ausgebucht. Die nächste Gelegenheit, ihn zu hören, bietet sich übrigens am 8./9. Mai 2003 am Schweizerischen
Wettsingen der Polizei-Männerchöre in Zürich.
Der Polizei-Männerchor beider Basel freut sich auf Interessenten,
die sich an den Präsidenten (Tel. 079 674 30 15) oder ein Mitglied
des Chors wenden können. Geprobt wird jeweils am Montag von
20.00 bis 21.30 Uhr im Theoriesaal des Spiegelhofs (Eingang
Spiegelgasse 17). Mehr Informationen: www.pmbb.ch.
Mehr Ferien?
PIBS NR.177/4.2003
Die Arbeitsgemeinschaft der Basler Staatspersonalverbände (AGSt)
hat dem Grossen Rat die Petition «Eine Woche mehr Ferien! Mehr
Personal!» eingereicht. Im September 2002 hat der Grosse Rat
bereits eine entsprechende Motion abgelehnt. Nun wird sich die
Petitionskommission des Grossen Rates mit diesem Antrag befassen.
22
D O N N E R S TA G , 3 . J U L I 2 0 0 3 , 9 . 0 0 U H R
Lange Erlen
Steinen – Maulburg – Adelhausen – Herten – Grenzach
60 km, leicht
Tourenleiter: Kurt Isler, Tel. 061 321 59 79
* = Pause mit Einkehr
Über die Durchführung der Touren gibt Auskunft:
Tel. 1600, Rubrik 3, von 19.00 Uhr am Vorabend bis 7.00 Uhr
morgens
KURSTIPP
ANTIKENMUSEUM
Ziele mühelos erreichen
7000 Jahre persische Kunst
Vereinbarte Ziele problemlos zu erreichen ist eine grosse Herausforderung. Das Seminar «Meine Ziele und die des Unternehmens»
bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre persönlichen und beruflichen
Zielvorgaben kennen zu lernen und zu analysieren.
Sie lernen, wie Sie sich Ziele setzen und diese auch erreichen können bzw. was Sie vielleicht zuweilen daran hindert, Ziele zu erreichen. Sie diskutieren auch geschlechts- und altersspezifische Unterschiede im Umgang mit Zielen. Im zweitägigen Seminar wird
ausserdem mithilfe eines Selbsttests gezeigt, wie Sie sich in Zielkonflikten verhalten und wie Sie
dieses Verhalten verbessern können. Dieses spannende Seminar
richtet sich an Mitarbeitende und
an Führungskräfte aller Stufen von
BASEL-STADT. Auch im Hinblick
auf die flächendeckende Einführung von NPM per 2004 bietet
das Seminar eine wertvolle Weiterbildungsmöglichkeit im Umgang mit den zu erreichenden
Wirkungs- und Leistungszielen.
Sonderausstellung im Antikenmuseum
bis am 29. Juni 2003
Tiergefässe und Menschenfiguren – Götter und heilige Äxte – Bronze, Gold und Keilschrift-Texte: Solche und viele andere kleine
Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran
erzählen von den verschiedenen Kulturen im alten Persien – dem
heutigen Gebiet des Iran. Das Spektrum reicht von der Vor- und
Frühgeschichte über das persische Weltreich bis in die islamische
Zeit.
Haben Sie Lust, sich gemeinsam mit anderen Teilnehmenden in
einzelne Themen der Ausstellung zu vertiefen? Die Agorá, Abteilung Bildung und Vermittlung, bietet Gelegenheit dazu mit zwei
Workshops für Erwachsene.
Seminardaten: 23. und 24. Juni 2003, 8.30 bis 17 Uhr
Ort: Bildungszentrum 21, Missionsstrasse 21, 4055 Basel
Leitung: Beat Hostettler, Arbeitspsychologe
Die Kosten von 672 Franken gehen zu Lasten Ihrer Dienststelle.
Sich gemeinsam mit anderen in ein Thema vertiefen.
die nächsten Termine
Dienstag,
Mittwoch,
6. Mai
14.15 bis 14.45 Uhr:
21. Mai
14.15 bis 14.45 Uhr:
Wolfgang Pfund Beat Wenger
Leiter Zentraler Personaldienst
Präsident der Arbeitsgemeinschaft baselstädtischer
Staatspersonalverbände
(AGSt)
w w w. p i b s . c h
INFO
www.verfassungsrat.bs.ch
In einer ersten Lesung wird der Verfassungsrat den Entwurf für
eine neue Kantonsverfassung des Kantons BASEL-STADT diskutieren. Die Sitzungen im Rathaus sind öffentlich:
Mittwoch, 7. Mai und 28. Mai, jeweils 9.00 bis 12.00 und 14.00
bis 17.00 Uhr.
23
PIBS NR.177/4.2003
pibs-chat:
Topfhirsch begegnet Karrenstier
Expedition in die altpersische Tier- und Fabelwelt: Wir besuchen
mit Ihnen die Ausstellung und erschaffen in unserer Werkstatt eigene Figurengefässe aus Ton.
Mit André Barmasse und Ruedi Jaberg
Freitag, 16. Mai, 19.00 bis 21.30 Uhr
Museumseintritt zuzügl. SFr. 30.– (inkl. Brennkosten)
Siegel
Administration, Religion und Handwerk des Siegelschneiders im
Spiegel der altpersischen Kultur. Nach dem Besuch der Ausstellung fertigen wir ein Rollsiegel aus Gips an, ritzen es und rollen das
Siegel im Tonbett ab.
Mit Jacqueline Furrer und Mike Stoll
Samstag, 24. Mai, 13.30 bis 16.00 Uhr
Museumseintritt zuzügl. SFr. 30.– (inkl. Brennkosten)
Programm, Information und Anmeldung
Anne-Käthi Wildberger, Leiterin Agorá des Antikenmuseums
Tel. 061 271 21 95 (vormittags)
voilà
INFOS
Open Spittel
Basler Staatswein: Jahrgänge 2000/01
Das grosse Einweihungsfest des sanierten Westteils des Klinikums 1
des Kantonsspitals Basel und der Universitätskliniken mit über
60 medizinischen Attraktionen sowie kulturellen und kulinarischen
Leckerbissen findet vom 23. bis 25. Mai 2003 statt. Alle sind herzlich eingeladen!
Angebot zum Kauf von Basler Staatswein, Jahrgänge 2000/01, für
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BASEL-STADT:
St-Séverin zu Fr. 7.50 die Flasche à 5 dl in Harassen à 15 Flaschen
St-Séverin zu Fr. 10.– die Flasche à 7,5 dl in Kartons à 6 Flaschen
Pinot Noir zu Fr. 8.50 die Flasche à 5 dl in Harassen à 15 Flaschen
Pinot Noir zu Fr. 11.50 die Flasche à 7,5 dl in Kartons à 6 Flaschen
Die Gebinde können
entweder abgeholt
werden (an den Samstagen, 10. Mai und 17. Mai
2003, zwischen 10 und
15 Uhr an der Buchenstrasse 17)
oder sie werden gegen
einen Aufpreis
von 50 Rappen
pro Flasche auf
schriftliche Bestellung
hin geliefert.
Bestellungen bitte
mit Angabe der
Lieferadresse per
Mail an
[email protected]
oder per Fax an
061 267 99 32.
Dreiland-Ferienpass der BFA
PIBS NR.177/4.2003
Schon seit 1972 organisiert die Basler Freizeitaktion BFA den
Ferienpass. Seit neun Jahren gibt es nun den Dreiland-Ferienpass,
der dank der guten Zusammenarbeit mit deutschen und französischen Nachbargemeinden angeboten werden kann. Der Ferienpass
garantiert den Jugendlichen von 6 bis 16 Jahren in der Region eine
abwechslungsreiche Freizeit und ist diesen Sommer vom 28. Juli
bis 14. September gültig. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Kantons offeriert die BFA neu ein spezielles Angebot – und
zwar den Dreiland-Ferienpass (alle Grundangebote von Schwimmen bis zum Kinderkino plus Top-Angebote) statt für 25 Franken
für nur 20 Franken. Ausserdem können sich Jugendliche ab 13 Jahren im Rahmen von www.schnuppertag.ch einen Tag lang von
einer Fachfrau oder einem Fachmann in ein Berufsfeld einführen
lassen. Das Dreiland-Ferienpass-Magazin liegt an den meisten Schulen und an allen Verkaufsstellen auf.
Gesponsert wird der Ferienpass vom der Christoph Merian Stiftung Basel, Migros Kulturprozent, der Sparkasse Markgräflerland
und der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, UBS-AG, Helvetia-PatriaVersicherungen und der Basler Freizeitaktion bfa.
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Dieses Rätsel enthält 23 Blumennamen
Rätsel
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Lösungswort
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Verlost werden: 5 SBB-Gutscheine à je Fr. 50.–.
An der Preisverlosung können Sie teilnehmen, wenn Sie eine Postkarte mit dem
Lösungswort einsenden an:
pibs-Redaktion, Rätsel, Postfach, 4005 Basel, oder wenn Sie uns das Lösungswort
unter www.pibs.ch mitteilen. Vergessen Sie Ihren Absender nicht!
Einsendeschluss ist der 16. Mai 2003
Das Lösungswort sowie die Gewinnerinnen und Gewinner werden in der Juni-Ausgabe bekannt gegeben. Korrespondenzen werden keine geführt. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
Auflösung
Preisrätsel pibs Nr. 176 / Februar 2003
Die Lösung heisst: LUETSCHINE
Ausgeloste Gewinnerinnen und Gewinner:
Margrit Calmbach, Ettingen
Georg Jeanneret, Bretzwil
Eduard Lüscher, Basel
Susanne Schnurrenberger, Riehen
Ernst Stücklin, Riehen
25
PIBS NR.177/4.2003
21 16 2
K ATA S T R O P H E N H I L F E
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Praktische und emotio
Die Organisation «CareLink» übernimmt
bei Unfällen, Grossereignissen oder
Katastrophen die Betreuung von
Betroffenen und Angehörigen. Für die
Regionalgruppe in der Nordwestschweiz
werden rund 200 Freiwillige gesucht.
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JJJJJJJJJJJJJJJJ
Die ersten Augenblicke unmittelbar nach
einem schweren Unfall oder nach einer Katastrophe sind die schwierigsten. Es kann
Schwerverletzte geben oder sogar Tote.
Betroffene und deren Angehörige müssen
betreut werden. Genau hier hakt «CareLink»
ein und bietet praktische und emotionale
Betreuung im Katastrophenfall an.
Aufbau in der Nordwestschweiz
PIBS NR.177/4.2003
Hervorgegangen ist CareLink aus dem bewährten Swissair-Katastrophenstab, der
nach dem Flugzeugabsturz bei Halifax eine
vorbildliche Betreuung und Begleitung
26
Aufruf
Aufgrund der Abmachung mit dem
Katastrophenstab und dem Personaldienst des Kantons sucht CareLink Personen, die sich freiwillig für Betreuungsaufgaben in Katastrophenfällen in der
Nordwestschweiz engagieren möchten.
Willkommen sind Personen aller Berufsgruppen, eine Voraussetzung ist allerdings das Einverständnis ihres Linienvorgesetzten. Wer sich interessiert, wird zu
einer Information eingeladen. Wer danach mitmachen möchte, besucht eine
Grundausbildung von zwei Tagen. Dazu
finden pro Jahr eine Übung und ein
Weiterbildungstag statt. Im Ereignisfall
werden die Betreuerinnen und Betreuer
fair entschädigt.
Melden Sie sich an unter
Telefon 061 271 17 17
oder unter
[email protected],
www.carelink.ch.
angeboten hatte. Später stiessen dann die
Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zu
CareLink. Weitere Institutionen, Firmen
und Kantone schlossen sich dem Verein an
– so auch BASEL-STADT. In der Nordwestschweiz ist CareLink aber erst im Aufbau.
«Momentan verfügen wir über rund
30 Personen, die zum festen regionalen
Team gehören. Bei einer Katastrophe in der
Region Basel können wir Leute aus anderen Gebieten der Schweiz beiziehen»,
sagt Barbara Fehlbaum, Regionalleiterin
Nordwestschweiz. «Unser Ziel ist es, in der
Nordwestschweiz ein festes Team von
JJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJJ
nale Betreuung
gung, und bei Bedarf werden Übersetzerinnen beigezogen.
CareLink ist schweizweit ein einmaliges
Modell. Die Organisation konzentriert sich
auf Grossereignisse in der Schweiz oder mit
starkem Bezug zur Schweiz. Die Aktivitäten
basieren auf direkten Erfahrungen mit
Grossereignissen, aber auch auf der Erkenntnis, dass Betreuungsleistungen in den
letzten Jahren wesentlich an Bedeutung
gewonnen haben. Studien zeigen, dass eine
gute Betreuung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für Angehörige und die
Öffentlichkeit immer wichtiger wird bei der
Bewältigung von Grossereignissen.
T E X T: R O L F Z E N K L U S E N
BILD: HANSPETER JUNDT
Hotline ist falls nötig mit mindestens
30 Telefonlinien kurzfristig einsatzbereit.
Schweizweit einmalig
Die Dienstleistungen von CareLink verstehen sich ganz klar als Ergänzung zum bestehenden Angebot der Rettungs- und
Bergungskräfte und der medizinischen Versorgung. Zu den CareLink-Leistungen zählen neben der Betreuung vor Ort auch die
Vermittlung von Informationen und Begegnungen zwischen Betroffenen, Angehörigen und Behörden. Organisiert werden
auch Unterkünfte, Transport und Verpfle-
ANTON STRELECEK
Koordinator psychologische Betreuung im
Katastrophenstab
27
PIBS NR.177/4.2003
200 Personen aufzustellen.» (Siehe Kasten
oben.)
Die Organisation CareLink ist direkt dem
Katastrophenstab unterstellt. Die Alarmierung erfolgt in Katastrophenfällen gleichzeitig mit dem Katastrophenstab. So schnell
wie möglich stellt CareLink dann ein so
genanntes «Careteam» zur Verfügung, bestehend aus Caregivers, Logistikern, Psychologen, Psychiatern, Seelsorgern und
anderen Spezialisten. Innert kürzester Zeit
wird als Anlaufstelle für Betroffene eine
Hotline mit einer 0800-Nummer eingerichtet, die über die Medien verbreitet wird. Die
Betreuungskonzept für Helfer, Opfer
und Angehörige bei Grossereignissen und Katastrophen im Kanton
BASEL-STADT
In den Aufgabenbereich der Katastrophenorganisation gehört, nebst der
Ereignisbewältigung und der Wiederinstandstellung, auch die psychologische Betreuung von Einsatzkräften. In
einer ersten Phase muss auch die psychologische Betreuung von Opfern und
von deren Angehörigen durch die
Katastrophenorganisation aufgebaut
werden. Für Polizei, Feuerwehr, Rettungssanität und Zivilschutz verfügen
wir seit dem Jahr 2000 über ein Betreuungskonzept «Hilfe für Helfer». Für die
Betreuung von Opfern und von deren
Angehörigen wurde im Januar 2003 mit
CareLink eine Leistungsvereinbarung
unterzeichnet. Damit kann diese aufwändige Aufgabe im Katastrophenfall
rasch und mit bestem Know-how gelöst
werden. In diesem pibs informieren wir
Sie über die Organisation und die Idee
von CareLink und rufen Interessierte
dazu auf, sich für diese Aufgabe persönlich zu engagieren.
I N F O R M AT I K
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«Phönix» erleichtert die
Übertrieben wäre es schon, zu behaupten,
Mitte dieses Jahres breche bei BASEL-STADT
ein neues Zeitalter in der Informatik an.
Doch die nun eingeleitete Ablösung des
Dokumentenablage- und Mailsystems
«LinkWorks» ist für das staatliche Informatiksystem ein entscheidender und sehr
wichtiger Schritt in die Zukunft. Nachdem
der Regierungsrat am 18. März 2003 für die
Installation des Nachfolgesystems einen
Kredit von sieben Millionen Franken bewilligt hat, kann die grosse Übung mit Namen
«Phönix» also beginnen.
Neues System ab Mitte 2003
PIBS NR.177/4.2003
«LinkWorks», das bisherige System für die
Dokumentenablage, hat ausgedient und
wird ab Mitte 2003 schrittweise abgelöst.
Alle 3500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von BASEL-STADT, die an «LinkWorks» angeschlossen sind, werden künftig ihre Do-
28
kumente direkt aus dem weit herum bekannten Office-Programm von Microsoft
abspeichern und öffnen können. Die Speicherung der Dokumente auf dem Server
erfolgt in Oracle-Files. Weiterhin wird es
möglich sein, Dokumentenablagen zu führen, auf welche mehrere Anwender Zugriff
haben. Je nach Berechtigung können Dokumente auch gemeinsam bearbeitet werden. Die neue Arbeitsoberfläche für das
Mail heisst Outlook und ist ein ebenfalls sehr
bekanntes Programm von Microsoft: Das
Mailsystem bietet gleichzeitig einen Kalender, je Benutzerin oder Benutzer eine individuelle Aufgabenliste sowie Verteilerlisten
und Adressverzeichnisse an. Zusätzlich wird
zusammen mit dem Polizei- und Militärdepartement (PMD) geprüft, wie die
1500 Lotus-Anwenderinnen und -Anwender den neuen Kalender mitbenutzen können.
«Die Vorteile dieser Umstellung liegen auf
der Hand. Alle werden künftig mit der Standard-Software von Microsoft arbeiten. Diese Programme sind sehr vielen Leuten bekannt, weil sie sie von früheren Arbeitsplätzen oder von ihrem PC zu Hause kennen»,
sagt Georges Hatt, Leiter der Koordinationsstelle Informatik und Gesamtprojektleiter
«Phönix».
Unordnung in den Ablagen
Bevor es so weit ist, hat Georges Hatt mit
seinem Projektteam eine Mammutaufgabe
zu bewältigen. Der Gesamtprojektleiter vergleicht die Ablösung von «LinkWorks» gerne mit einer Zügelaktion von Büroablagen.
«Gezügelt werden alle Ablagen, welche die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
LinkWorks erstellt haben», erklärt Hatt. Die
Ablagen seien über viele Jahre hinweg angewachsen. Da sei es normal, dass in etli-
Computerarbeit
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Mitte Jahr wird beim
Kanton das Informatiksystem «LinkWorks»
abgelöst. Neu arbeiten
alle Angestellten mit
dem bekannten OfficeProgramm für die
Dokumentenablage.
Für Kalender und Mails
kommt das Programm
Outlook.
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orientiert, was genau wann für die Einführung des neuen Systems zu machen ist.
Umstellung nach Schulung
Kurz vor der Einführung werden die Mitarbeitenden umgeschult. Die Schulung wird
den Bedürfnissen des Anwenders und des
Arbeitsplatzes angepasst. Je nach Vorkenntnissen des einzelnen Anwenders kann die
Schulung etwas mehr als eine Stunde oder
einen halben Tag dauern. Erläuterungen
über die Nutzung des neuen Systems werden auch online verfügbar sein. «Auf alle
Fälle stellen wir sicher, dass Selbstverständlichkeiten weiterlaufen. Unser Ziel ist es,
jeweils nach der Schulung die Umstellung
der Software sofort zu vollziehen, damit die
Mitarbeitenden am nächsten Morgen problemlos arbeiten können», sagt Georges
Hatt. An den wichtigen, vitalen Drehscheiben von BASEL-STADT, zum Beispiel in den
Neue Server für «Phönix»
Das Projektteam «Phönix» ist momentan
daran, im Hintergrund die Technik für das
neue System aufzubauen. Die «LinkWorks»Server, die sich in den Kellern der Zentralen Informatikdienststelle (ZID) befinden,
sind etwa zehn Jahre alt und müssen im
Rahmen des Projekts «Phönix» ersetzt werden. Bis zur Umstellung müssen die Spezialisten aus dem Projektteam auch noch
verschiedene Verfahrenstests durchführen,
bis Mitte Jahr mit der Umstellung im grossen Stil begonnen werden kann.
T E X T: R O L F Z E N K L U S E N
I L L U S T R AT I O N : H A N S P E T E R J U N D T
29
PIBS NR.177/4.2003
chen Schrankfächern nicht mehr die beste
Ordnung herrsche.
«Nun bekommen wir neue Ablagemöbel.
Aber wir zügeln nur, was Ordnung hat»,
fährt der Gesamtprojektleiter fort. Das heisst
natürlich, dass die Angestellten von BASELSTADT zuerst Ordnung in ihre Ablagen bringen müssen, bevor die Zügelaktion beginnen kann. Konkret empfiehlt Hatt den Mitarbeitenden, bereits jetzt Ordnung zu
schaffen in ihrer «LinkWorks»-Ablage. Auf
keinen Fall sollten aber Dokumente in den
Papierkorb gelegt werden, die von einer
oder mehreren anderen Personen genutzt
werden. «Bis zu seiner Ablösung kann
LinkWorks in gewohnter Art und Weise weiter genutzt werden. Es gibt keinen Grund,
sich in der Arbeit behindern zu lassen», erläutert Hatt. Etwa Mitte Jahr wird jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter von einer
zuständigen Person aus dem Departement
Departementssekretariaten, wird die Umstellung natürlich noch sorgfältiger geplant.
Der Gesamtprojektleiter erwartet aber wenig Schwierigkeiten bei der Ablösung von
«LinkWorks»: «Alles sind Standardfunktionen. Deshalb sollte es bei der Einführung
wenig technische Probleme geben.»
Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass bei der Übung «Phönix» nichts
verloren gehen kann. Wie Georges Hatt erläutert, bleibt in der Informatik die Ablage
vorerst am alten Standort erhalten, und am
neuen Ort wird eine Kopie der Ablage gespeichert. Sollte also bei der Ablösung von
«LinkWorks» etwas nicht ganz klappen, haben die Anwenderinnen und Anwender einige Monate nach der Ablösung immer
noch die Möglichkeit, das Dokument mit
Hilfe von «LinkWorks» aufzuspüren und zu
öffnen.
TERTIANUM
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FCB im Preis inbegriffen
Das Tertianum im St. JakobPark ist eine lebendige
Stätte zum Wohnen und
Leben für Seniorinnen und
Senioren.
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Zuerst wollten sie nichts von Fussball wissen. Dann nahmen sie ab und zu mal die
Enkelkinder mit. Jetzt musste die Direktion
die Weisung erlassen, dass keine Verwandten mehr zugelassen sind. Inzwischen drängeln sich nämlich die Menschen auf den bis
zu fünfzig Plätzen. Die Rede ist von der Loge
im Tertianum innerhalb des St. Jakob-Parks.
Immerhin gehören dem Kanton BASELSTADT zwanzig Prozent an diesem eigenwilligen und vermutlich von der Lage her
einmaligen Unternehmen mit insgesamt
107 Wohnungen und 16 Pflege-Einzelzimmern.
Der Direktor des Tertianums, Daniel Bieri,
erklärt, dass von den 107 Wohnungen bereits 65 besetzt seien, was in Fachkreisen
fürs erste Jahr als sehr gut gelten soll, so
Bieri. Er rechnet damit, dass die Wohnungen, die zwischen 3300 (1 1/ 2-ZimmerAppartement) und 7200 Franken (3 1/ 2Zimmer-Appartement), bis in einem Jahr
alle vermietet seien.
Bei diesem Mietzins sind neben den
Gratisfussball-Matches zahlreiche weitere
Dienstleistungen inbegriffen: Eine Hauptmahlzeit, Kellerabteil und Nebenkosten so-
wie Wohnungsreinigungen, Waschmaschine und Trockenautomat. Inbegriffen seien
auch die hauseigenen Veranstaltungen, die
im Internet unter www.jakob-park.ch eine
lange Liste ausmachen. Bieri findet das System und die Lage des Tertianums ideal.
Seine Umgebung bietet nicht nur die Möglichkeit zu vielfältiger Tätigkeit, sondern erlaubt den Bewohnerinnen und Bewohnern
aus ihren Zimmern freie Sicht in die
Grün 80. Klar, beim Beschreiben «seines»
Unternehmens ist auch die Loge mit Sicht
ins Stadion eine Bemerkung wert. Er freut
sich, dass dieser Platz mehr und mehr und
mit Begeisterung benützt wird. Hinter vorgehaltener Hand verrät er allerdings, dass
er selbst lieber hautnah, nämlich im Stadion selbst, den FCB bei seinen Aktivitäten
verfolgt.
T E X T: J E A N N E T T E B R Ê C H E T
Eine Veranstaltung im Rahmen des Nachdiplomstudiums für betriebswirtschaftliches Management von NPO
9. NPO-Tagung Basel
Freitag, 16. Mai 2003, 14.00 bis 17.15 Uhr
Führen mit Globalbudget
Chancen und Stolpersteine von Globalbudgets und Leistungsaufträgen
Mit Referaten von
Regierungsrat Dr. Ueli Vischer
Vorsteher des Finanzdepartementes Basel-Stadt
Dr. Rolf Soiron
Präsident des Universitätsrates Basel-Stadt
PIBS NR.177/4.2003
Dr. Peter Gutzwiller
Leiter des Schulpsychologischen Dienstes Basel-Stadt
Diskussionsleitung
Sabine Manz
Regionaljournal Radio DRS
Veranstaltungsort
Provi-Saal, Laufenstrasse 44, 4053 Basel
Tagungsleitung
Prof. Beatrice Inglin-Buomberger, FHS-BB
Kosten
CHF 50.00
Anmeldung erforderlich
bis 8. Mai 2003: Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel
Telefon: 061 337 27 51/27 oder E-mail: [email protected]
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OMBUDSSTELLE
Schon wieder mehr Arbeit
www.ombudsman.bs.ch
Die Ombudsstelle des Kantons BASELSTADT existiert seit Sommer 1988. Sie wurde in diesen Jahren von bisher rund 5000
Ratsuchenden beansprucht. Dem Jahresbericht 2002 ist zu entnehmen, dass im Berichtsjahr 255 Dossiers neu eröffnet wurden
– die bislang höchste Beanspruchung der
Ombudsstelle. Sie übertraf das Vorjahr um
23 Prozent.
Die Zahl der verwaltungsinternen Fälle, also
die Konflikte von Staatsangestellten an ihrem Arbeitsplatz, ging gegenüber dem
letztjährigen Höchststand von 68 Fällen
(rund 33 Prozent aller Dossiers) auf 64 Fälle (25 Prozent aller Geschäfte) leicht zurück.
Der Ombudsman schreibt dazu, dass seine
FRAUENRAT
Tätigkeit in diesem Bereich längst nicht
überall begrüsst wird. Der Gesetzgeber sei
aber der Meinung, auch Staatsangestellte
seien BürgerInnen, die sich an den Ombudsman wenden dürfen. Zitat aus dem
Jahresbericht:
«Im Jahr 1996 äusserte sich die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Grossen
Rates dazu unmissverständlich: ‹Die GPK
legt Wert darauf zu wiederholen, dass der
Grosse Rat in seiner damaligen Debatte
explizit bestätigte, der Ombudsman stehe
auch Staatsangestellten zur Verfügung. Das
Staatspersonal soll sich ohne Furcht vor
Konsequenzen an ihn wenden können.› Da
gelegentlich auch zu hören ist, der Om-
budsman mische sich unnötigerweise vor
allem in Führungsaufgaben ein, sei auf
Grund der im Berichtsjahr vorgetragenen
Anliegen auf die Vielfalt der uns vorgelegten Probleme aufmerksam gemacht:
behauptetes Mobbing, beanstandete Arbeitszeugnisse, Ungereimtheiten bei Lohnfragen, Führungsprobleme, inkorrekte Verweise, drohende Kündigungen, Verletzungen bei Mitarbeitergesprächen, unklare
Ferienregelung, verzögerte Beförderung
und anderes mehr. Der grösste Anteil fiel
auf behauptetes Mobbing und drohende
Kündigungen.»
T E X T: C H R I S T I A N B E RT I N
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Gegen starre Rollenverteilung
www.frauenrat-bs.ch
vielseitige Plattform für Themen, die Frauen interessieren könnten; da kann man sich
als Frau zum Beispiel zum Führungstraining
begeben oder auch im Traktorfahren üben.
T E X T: M O N I K A W I RT H
FOTO: EWIN ZBINDEN
* Kurz vor Redaktionsschluss ist Violetta Erbacher als
Co-Präsidentin des Frauenrates zurückgetreten.
Vordere Reihe v.l.n.r.: Violetta Erbacher Mauch*, Lieve Bosmans, Catherine Fürst, Silvia Scheurer,
Barbara Kehl-Zimmermann. Mittlere Reihe: v.l.n.r.: Karin Haeberli, Susanna Banderet-Richner,
Gabriella Matefi, Karoline Sutter (Präsidentin), Sabine Hefti Schweighauser.
Hintere Reihe v.l.n.r.: Raffaella Kristmann-Ferrazini, Nihal Karamanoglu, Gabriele Christ, Pia Elia,
Elisabeth Stärkle. Auf dem Bild fehlen: Corinne Senn Keller, Paola Coda Bertea, Barbara Heizmann.
31
PIBS NR.177/4.2003
Eine weniger starre Rollenverteilung bringt
für alle Gewinn, für Kinder, Frauen und
Männer – dies ist die Überzeugung des
Basler Frauenrats. Als Nachfolge für die
«regierungsrätliche Kommission für Frauenfragen» ist der Frauenrat 1996 entstanden
und gibt seither den Anliegen von Frauen
eine öffentliche Stimme, als Anregung, Initiative oder auch mit Stellungnahmen, gefragt und ungefragt. Die 18 Frauen, die als
Mutter, Gastronomin, Wirtschafts-Fachfrau,
Juristin, Lehrerin und mehr in den verschiedensten Bereichen tätig sind, arbeiten in
sechs Fachgruppen zusammen, um Regierung, Parlament und Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsbüro ein
unabhängiges Fachgremium für GenderFragen zu bieten. «Denn immer noch gibt
es bei uns in vielen Bereichen keine echte
Gleichstellung», stellt die Co-Präsidentin
Violetta Erbacher* fest, «immer noch gibt
es beim Lohn und der Arbeitsteilung in der
Familie und vielem mehr Ungerechtigkeiten.» Deshalb wurde im letzten Jahr zum
Beispiel zusammen mit dem Statistischen
Amt das Ausgabeverhalten des Staats unter die Lupe genommen, ein MigrantinnenApéro zum Thema Erwachsenenbildung
und soziale Ungleichheit organisiert oder
die Vernetzung von Frauen gefördert. Die
Website des Frauenrats bietet zudem eine
H E I M AT
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Süsser Tee in Tanger
te er verschiedenste Jobs, bis er schliesslich
ins Gastgewerbe wechselte. So lernte er
auch seine heutige Frau, eine Schweizerin,
kennen und kam nach Basel. Regelmässig
fährt er mit der Familie nach Marokko.
Meist für ein paar Wochen im Sommer.
«Was ich hier am meisten vermisse, sind
meine Kollegen. Mit denen konnte ich mich
in Tanger in Café-Häusern treffen und plaudern.» Eine Landessitte aus der Heimat aber
hält er auch in der Schweiz hoch: Gerne
serviert Abdelazis Kourrich den typischen,
stark gesüssten Pfefferminztee.
T E X T: M A R K U S W Ü E S T
FOTO: ERWIN ZBINDEN
REZEPT
Couscous
Abdelazis Kourrich arbeitet im Ressort Dienste des ED.
*
* Ich komme aus Marokko und bin in Tanger geboren.
PIBS NR.177/4.2003
Abdelazis Kourrich kommt aus einer kinderreichen Familie. Doch von seinen neun
Geschwistern sind nur noch drei am Leben.
Seine drei Schwestern und auch zwei der
Brüder starben jung, ein älterer Bruder vor
ein paar Jahren. Abdelazis Kourrich ist das
zweitjüngste Kind seiner Eltern. Aufgewachsen ist er in Tanger. Die marrokanische Hafenstadt liegt am Atlantik, ganz nahe der
Strasse von Gibraltar. «Mein Vater hatte sein
eigenes Kleidergeschäft in der Altstadt»,
sagt Abdelazis Kourrich. «Wir lebten aber
in einem anderen Quartier.» Als er vier Jahre alt war, ging Abdelazis Kourrich zum ersten Mal in die Koranschule in der Moschee.
Dort lernte er lesen und schreiben. Drei Jahre später, in der Primarschule, kamen dann
32
zusätzlich zu den arabischen Schriftzeichen
unser Alphabet und mit Französisch die erste Fremdsprache hinzu.
«Das Haus, in dem ich aufwuchs, hatte ein
mit Ziegeln gedecktes Giebeldach. Das ist
in Tanger eher die Ausnahme, die Mehrheit
der Häuser sind flach», sagt Abdelazis
Kourrich. Er wurde 1953 geboren und erinnert sich an ein Tanger, in dem die Busse
zuverlässig und pünktlich fuhren. An eine
Stadt, die insgesamt gepflegter war als in
späteren Jahren. Obwohl es, wie er sagt,
«jetzt wieder besser geworden ist». Der kleine Abdelazis musste nie alleine spielen. Es
seien immer viele Kinder im Quartier gewesen, sagt er. Man habe entweder Fussball
gespielt, «gegluggert» oder sich mit einem
Holzkreisel die Zeit vertrieben.
Der Vater sattelte später um, verkaufte das
Geschäft und begann mit Textilien und allerlei anderem zu handeln. «Wenn es uns
gut ging, konnte meine Mutter auch abwechslungsreich kochen. Für schlechtere
Zeiten hatte sie im Haus einen kleinen Vorrat angelegt.» Einen Kühlschrank gab es
zwar nicht, «aber eine dunkle, kühle Ecke,
in der sie Lebensmittel lagern konnte».
Nach dem Ende der obligatorischen Schulzeit von neun Jahren half Abdelazis Kourrich
zuerst dem Vater im Geschäft. Danach hat-
Zutaten:
1 kg Fleisch, geschnetzelt (Poulet, Lamm)
1 kg Couscous
100 g Butter
2 mittlere Zwiebeln
3 EL Salz
1 KL schwarzer Pfeffer
1 KL Safran
1 KL Ingwer
1/2 kg Karotten
1/2 kg Zucchetti
1/2 kg Kürbis
1/2 kg Weisskohl
1/2 kg Tomaten
200 g Sellerie
5 l Wasser
100 g getrocknete Kichererbsen (über
Nacht einweichen und dann die Haut entfernen)
Couscous in einer grossen Schüssel mit
wenig Salz und Pfeffer verreiben. Dann in
die leicht eingeölte Couscoussière geben.
In der Pfanne anderthalb Liter Wasser zum
Kochen bringen. Das Couscous wird nur
mit dem Wasserdampf gegart (ca. 30 Min.)
Nachher warm noch einmal verreiben.
Fleisch und Zwiebeln in Butter anbraten.
Würzen. Eine halbe Stunde köcheln lassen.
Dann Kichererbsen und Karotten (längs
geschnitten) zugeben. Eine Viertelstunde
später das restliche, in mundgerechte
Stücke geschnittene Gemüse. Bei kleinem
Feuer köcheln lassen, bis alles gar ist.
PIBS NR.177/4.2003
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