Lagebericht der Kieler Volksbank eG für das Geschäftsjahr 2015
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Lagebericht der Kieler Volksbank eG für das Geschäftsjahr 2015
Lagebericht der Kieler Volksbank eG für das Geschäftsjahr 2015 1. Geschäftsverlauf 1.1 Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften Im Jahr 2015 setzte sich der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland fort. Trotz der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern und der erneuten Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise in den Sommermonaten blieb die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hierzulande robust aufwärtsgerichtet. Das Bruttoinlandsprodukt ist den ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zufolge preisbereinigt um 1,7 Prozent über das Vorjahresniveau gestiegen. Der Zuwachs fiel damit geringfügig stärker aus als in 2014 (+1,6 Prozent). Das Wirtschaftswachstum vollzog sich im Jahresverlauf vergleichsweise stetig. Der wichtigste Treiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums waren erneut die Konsumausgaben. Die Anlageinvestitionen und der Außenhandel trugen demgegenüber weniger stark zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bei. Angesichts der nach wie vor hohen Unsicherheit über die künftige Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftspolitik insbesondere in Griechenland und im Euroraum als Ganzes blieb der Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen (+4,8 Prozent) in 2015 erneut hinter den Wachstumsraten vergangener Aufschwungphasen zurück. Die Bauinvestitionen (+0,3 Prozent) stagnierten hingegen bei unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Bausparten. Während die Wohnungsbauinvestitionen (+1,6 Prozent) angeregt durch die niedrigen Hypothekenzinsen und den Mangel an Anlagealternativen weiterhin zulegten, waren die Aktivitäten im Nichtwohnungsbau (-1,5 Prozent) rückläufig. Da es zudem aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu einem Vorratsabbau kam, fiel der Wachstumsbeitrag der Investitionen alles in allem leicht negativ aus. Der deutsche Arbeitsmarkt präsentierte sich 2015 abermals in einer guten Grundverfassung. Allerdings hat sich der Beschäftigungsaufbau angesichts der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und der für einen bestimmten Personenkreis eingeführten abschlagsfreien Rente mit 63 im Vorjahresvergleich etwas verlangsamt. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland ist im Jahresdurchschnitt 2015 um 329.000 auf 43,0 Mio. gestiegen, nachdem sie 2014 um 375.000 zugelegt hatte. Positiv zu vermelden ist auch, dass die Arbeitslosigkeit weiter zurückging. So ist die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 104.000 auf knapp 2,8 Mio. Menschen gesunken, was einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent entspricht. Die Inflationsrate ist in Deutschland von 0,9 Prozent in 2014 auf niedrige 0,3 Prozent in 2015 gesunken. Ausschlaggebend hierfür war der Preisverfall bei Rohöl, der nach einer vorübergehenden Stabilisierungsphase in den Frühjahrsmonaten zum Jahresende abermals an Fahrt aufnahm. Die Energiepreise haben sich im Jahresdurchschnitt um deutliche 7,0 Prozent verbilligt und für sich genommen die Inflationsrate um 0,7 Prozentpunkte vermindert. Für Nahrungsmittel (+0,8 Prozent) und Dienstleistungen (+1,2 Prozent) mussten die Verbraucher allerdings etwas mehr Geld aufwenden als im Vorjahr. Treibender Faktor für den Anstieg der Dienstleistungspreise waren vor allem die Nettokaltmieten (+1,2 Prozent). Darüber hinaus wirkte sich die Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns preissteigernd aus. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wurde zudem durch die Finanzmärkte beeinflusst. Im Zentrum standen dabei die Lockerung der Geldpolitik im europäischen Währungsraum und China sowie die diesen geldpolitischen Entscheidungen diametral gegenüberstehende Zinswende in den USA. Das durch den EZB-Rat beschlossene Wertpapierkaufprogramm im Gesamtumfang von 1,50 Bill. Euro verfolgt das Ziel, die Inflationsrate auf nahe 2,0 Prozent zu erhöhen. Den Hauptrefinanzierungssatz und den Spitzenrefinanzierungssatz beließ die EZB im vergangenen Jahr unverändert bei 0,05 bzw. 0,3 Prozent. Den Einlagezins, d. h. der Zins für Übernachteinlagen der Geschäftsbanken bei der EZB, senkte der EZB-Rat hingegen auf seiner geldpolitischen Sitzung im Dezember um 10 Basispunkte auf -0,3 Prozent. Dementgegen hat die US-amerikanische Zentralbank (FED) im Dezember die zinspolitische Wende eingeleitet. Der Ausschuss erhöhte den Zielbereich des US-Leitzinses um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,50 Prozent. Damit endete nach sieben Jahren die faktische Nullzinspolitik der FED auf Basis einer besseren konjunkturellen Lage in den USA und der in diesem Zusammenhang deutlich verbesserten Lage am Arbeitsmarkt. 1 Angesichts der stabilen konjunkturellen Lage in Deutschland konnten die 1.021 Volksbanken und Raiffeisenbanken und sonstigen Kreditgenossenschaften im Geschäftsjahr 2015 an ihre guten Geschäftsergebnisse der Vorjahre anknüpfen. Sie wuchsen erneut stabil. Die positive Geschäftsentwicklung zeigt einmal mehr, dass es den Kreditgenossenschaften nachhaltig gelungen ist, das Vertrauen der Kunden in ihr Geschäftsmodell weiter zu stärken und diese mit ihren Leistungen zu überzeugen. So stiegen die bilanziellen Kundenkredite auf 505 Milliarden Euro (+4,8 Prozent), die bilanziellen Kundeneinlagen der Kreditgenossenschaften legten auf 608 Milliarden Euro (+4,5 Prozent) zu. Die addierte Bilanzsumme stieg um 30 Milliarden auf 818 Milliarden Euro (+3,8 Prozent). Mit 4,8 Prozent Zuwachs im Kreditgeschäft knüpften die Volksbanken und Raiffeisenbanken an die Rekordmarken der beiden Vorjahre an (2014 und 2013: +4,3 Prozent). Wachstumstreiber waren wiederum die langfristigen Forderungen. Ihr Volumen wuchs um 5,4 Prozent auf 443 Milliarden Euro. Aber auch die mittelfristigen Forderungen legten um 2,3 Prozent zu. Durch ihre Versorgung von Privat- und Firmenkunden mit Krediten kamen die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihrem Förderauftrag als mittelständische Banken gewohnt zuverlässig nach. Das deutliche Plus bei den Kundenkrediten konnte durch eine Erhöhung der Kundeneinlagen vollständig refinanziert werden. Dadurch sind die Kreditgenossenschaften weitgehend unabhängig von der mittel- und langfristigen Refinanzierung am Geld- und Kapitalmarkt. Angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank bevorzugten die Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken Sichtguthaben als besonders liquide und sichere Bankanlageform. Länger laufende und damit weniger liquide Bankprodukte waren hingegen weniger gefragt. Hier zogen die Kunden bei Termineinlagen, Spareinlagen und Sparbriefen Gelder ab. Die Kreditgenossenschaften steigerten ihre Kundeneinlagen im letzten Jahr insgesamt um 26 Milliarden Euro oder 4,5 Prozent auf 608 Milliarden Euro. Spitzenreiter dieses starken Zuwachses waren erneut die täglich fälligen Verbindlichkeiten, die insgesamt um 35 Milliarden Euro (oder 10,9 Prozent) auf 361 Milliarden Euro stiegen. Damit sind knapp sechs Zehntel der Kundeneinlagen täglich fällige Sichteinlagen. Auch hier macht sich wieder die aktuelle Zinssituation bemerkbar, weil viele Kunden aufgrund der historisch niedrigen Zinsen zunächst einmal auf die Warteposition gehen, bevor sie langfristig anlegen. Die aggregierte Bilanzsumme der Kreditgenossenschaften hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozent auf 818 Milliarden Euro erhöht. Der Konsolidierungsprozess unter den Genossenschaftsbanken setzte sich gegenüber den Vorjahren in einem leicht gesunkenen Umfang fort, so dass die Institutsanzahl in 2015 um 26 Institute (-2,5 Prozent) auf 1.021 Banken abnahm. Dadurch erhöhte sich auch die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut auf 801 Millionen Euro (im Vorjahr 753 Millionen Euro). Unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik der Volksbanken und Raiffeisenbanken ist neben einer jederzeit ausreichenden Liquidität eine angemessene und robuste Eigenkapitalausstattung und -bildung. Den Kreditgenossenschaften ist es im Jahresverlauf 2015 gelungen, das bilanzielle Eigenkapital mit einem Plus von 4,1 Prozent auf 46,3 Milliarden Euro zu steigern. Deutlich zulegen konnten die Rücklagen um 5,1 Prozent auf 35,1 Milliarden Euro, auch die Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) wuchsen auf 11,2 Milliarden Euro. Mit der im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte leicht gestiegenen Eigenkapitalquote – berechnet als bilanzielles Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme – in Höhe von 5,7 Prozent verfügen die Kreditgenossenschaften über ausreichende Wachstumsspielräume, um den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden gleichermaßen gerecht zu werden. Die Kunden der Kreditgenossenschaften schätzen die räumliche Nähe zu ihren Ansprechpartnern und Beratern in den mehr als 12.000 Bankstellen. Die regionalen Bankenfusionen hatten dabei keinen nennenswerten Einfluss auf die Anzahl der personenbesetzten Bankstellen und SB-Zweigstellen, die den Kunden vor Ort für ihre Bankgeschäfte oder elektronischen Bankdienstleistungen flächendeckend über alle Regionen in Deutschland zur Verfügung standen. Ausschlaggebend für den Rückgang bei den Bankstellen waren vielmehr die verstärkten Anstrengungen im Bereich des Kostenmanagements der Kreditgenossenschaften und der konsequent weiter entwickelte Ausbau der Omnikanalstrategie. Es verstärkt sich der Trend, dass Kunden eine Vielzahl von einfachen Bankprodukten online kaufen und der filialgestützte Beratungsbedarf bei komplexeren Produkten in weniger Bankfilialen gedeckt werden kann. Aufgrund des attraktiven Geschäftsmodells gelang es den Volksbanken und Raiffeisenbanken ihren Mitgliederkreis im abgelaufenen Jahr nochmals um 258.000 neue Mitglieder zu erweitern. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende 2015 konnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken 18,3 Millionen Personen und Unternehmen zu ihren Mitgliedern zählen, was bedeutet, dass fast jeder fünfte Einwohner in Deutschland Miteigentümer einer Genossenschaftsbank ist. 2 1.2. Entwicklung der Kieler Volksbank eG 1.2.1 Allgemeine geschäftliche Entwicklung Die Kieler Volksbank hat ihre stabile Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 trotz der anhaltenden Niedrigzinspolitik konsequent fortgesetzt und hebt sich im wachsenden Konkurrenzumfeld als leistungsstarker und verlässlicher Qualitätsanbieter mit hoher regionaler Präsenz ab. Den beständig und deutlich steigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen begegnet die Genossenschaftsbank mit einem strategischen Wachstumskurs. Das Jahresergebnis ermöglicht die Stärkung der Rücklagen sowie die Zahlung einer angemessenen Dividende an die Mitglieder. 1.2.2 Bilanzsumme Bilanzsumme Außerbilanzielle Geschäfte *) *) Berichtsjahr 2014 TEUR TEUR Veränderung TEUR % 991.192 999.119 -7.927 -0,8 104.905 158.379 -53.474 -33,8 Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen) und Derivatgeschäfte. Zum Jahresende 2015 weist die Kieler Volksbank eine Bilanzsumme von 991.192 TEUR aus. Ursächlich für den geringfügigen Rückgang um 0,8 Prozent ist die Reduzierung der Bankverbindlichkeiten. Mit dieser Bilanzsumme gehört die Kieler Volksbank zu den größeren Genossenschaftsbanken im norddeutschen Raum. 1.2.3 Aktivgeschäft Aktivgeschäft Berichtsjahr 2014 TEUR TEUR Veränderung TEUR % Kundenforderungen 667.504 644.278 23.226 3,6 Wertpapieranlagen 177.289 166.484 10.805 6,5 75.542 119.277 -43.735 -36,7 Forderungen an Banken Die Kundenforderungen sind um 23,2 Mio. Euro auf 667,5 Mio. Euro angestiegen. Treiber der positiven Entwicklung waren insbesondere Investitionen im gewerblichen Bereich sowie im privaten Wohnungsbau. Ergänzend zum bilanziellen Kreditgeschäft vermittelte die Kieler Volksbank weitere Finanzierungsmittel an die Partner der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die WL Bank und die R+V Versicherung. Dieses außerbilanzielle Kundenkreditvolumen stieg um 4,3 Prozent auf nunmehr 268,6 Mio. Euro. Ergänzend wurden den Kunden zinsbegünstigte Darlehen und öffentliche Fördermittel entsprechender Institutionen zur Verfügung gestellt. Der Bestand an Wertpapieranlagen hat sich insbesondere durch gezielte Umschichtungen aus den Forderungen an Banken auf 177,3 Mio. € erhöht. 1.2.4 Passivgeschäft Passivgeschäft Berichtsjahr 2014 TEUR TEUR Veränderung TEUR % Bankrefinanzierungen 122.927 149.300 -26.373 -17,7 Spareinlagen 217.283 228.953 -11.670 -5,1 andere Einlagen 541.300 502.471 38.829 7,7 verbriefte Verbindlichkeiten 4.433 12.599 -8.166 -64,8 Nachrangverbindlichkeiten 3.003 8.008 -5.005 -62,5 Die Bankenrefinanzierungen gingen im Zuge der Liquiditätssteuerung per Saldo um 26,4 Mio. Euro zurück. Bei den Kundenverbindlichkeiten setzte sich aufgrund des Niedrigzinsniveaus der Trend zu kurzfristigen Anlagen fort. Träger des Wachstums bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (Spareinlagen und andere Einlagen) waren die Sichteinlagen. Die Kundenverbindlichkeiten stiegen insgesamt um 3,7 Prozent auf 758,6 Mio. Euro. 3 Bankeigene Anlageformen werden um leistungsstarke Angebote der Genossenschaftlichen FinanzGruppe, wie der Union Investment, der Bausparkasse Schwäbisch Hall und der R+V Versicherung ergänzt. Das außerbilanzielle Kundenanlagevolumen wuchs um 6,6 Prozent auf 382,2 Mio. Euro. Die Bestände der verbrieften Verbindlichkeiten sowie der Nachrangverbindlichkeiten haben sich durch Fälligkeiten reduziert. 1.2.5 Dienstleistungsgeschäft Dienstleistungsgeschäft Berichtsjahr 2014 TEUR TEUR Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften Veränderung TEUR % 966 927 39 4,2 Vermittlungserträge 3.515 2.876 639 22,2 Erträge aus Zahlungsverkehr 5.023 5.076 -53 -1,0 Als Reaktion auf das Niedrigzinsniveau nutzten viele Kunden der Kieler Volksbank attraktive Vermögensbeimischungen in Form außerbilanzieller Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfte. Dies führte zu einem Ertragszuwachs von 4,2 Prozent auf 966 TEUR. Die Vermittlung von Anlage-, Vorsorge- und Finanzierungslösungen der starken Genossenschaftlichen FinanzGruppe rundet das Leistungsangebot ab. Hierzu zählen die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die DZ Bank, die DZ Privatbank, die R+V Versicherung, die Teambank, die Union Investment sowie die WL Bank. Das betreute bilanzunabhängige Kundenwertvolumen in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe hat sich um 5,6 Prozent erhöht und lag am Jahresende bei 650,7 Mio. Euro. Die daraus resultierenden Vermittlungserträge sind um 22,2 Prozent auf 3,5 Mio. Euro gestiegen, wohingegen die Erträge aus Zahlungsverkehr gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgingen. 1.2.6 Investitionen Als Genossenschaftsbank hält die Kieler Volksbank an ihrer Philosophie, mit Menschen für Menschen vor Ort präsent zu sein, fest. So ist es weiterhin definiertes Ziel, die Präsenz in der Region in und um Kiel aufrechtzuerhalten. Daher wurden auch 2015 investive Maßnahmen im Filialnetz vorgenommen, um dem Beratungsbedarf der Kunden direkt vor Ort in der Region gerecht zu werden. Investiert wurde insbesondere in den Standort Holtenauer Straße, der seit Oktober 2015 nach räumlicher Verlagerung nun noch zentraler und damit kundengängiger angesiedelt ist. Im Dezember 2015 erfolgte nach fünfmonatiger Umbauphase die Fertigstellung des vollständig modernisierten Kompetenzzentrums am Filialstandort Preetz. 1.2.7 Personal- und Sozialbereich Die in 2015 durchschnittlich 249 beschäftigten Arbeitnehmer sind die Erfolgsquelle der Kieler Volksbank. Durch ihre hohe Leistungsbereitschaft, ihre Flexibilität und ihr Verantwortungsbewusstsein können die Erwartungen der Kunden in bester Qualität erfüllt werden. Die Belegschaft ist durch einen hohen Anteil langjährig beschäftigter Mitarbeiter geprägt. Diese Verbundenheit spricht nicht nur für langjährige Erfahrung, Kontinuität und Vertrauensbildung in der Kundenbeziehung, sondern auch für die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz. Darüber hinaus bietet die Kieler Volksbank auch zahlreichen jungen Bankkaufleuten ein berufliches Zuhause. Durchschnittlich befanden sich 29 junge Damen und Herren in der Bankausbildung bzw. im dualen Studium im Studiengang Bachelor of Arts. Unsere Genossenschaftsbank ist somit in Kiel und Umgebung ein attraktiver Arbeitgeber für alle Altersklassen. Die Angestellten nahmen im Laufe des Jahres 2015 an 580 Arbeitstagen an qualifizierenden Bildungsmaßnahmen teil. Das sind je Bankmitarbeiter durchschnittlich 2,6 Seminartage. Diese wurden vorwiegend an den Akademien des Genossenschaftsverbandes absolviert. Darüber hinaus wurde eine Vielzahl hausinterner Seminare durchgeführt. 1.2.8 Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr Mit Neueröffnung des Kompetenzzentrums Preetz im Dezember 2015 wurde die Filiale Schwentinental integriert. Der Standort Schwentinental wird bis auf Weiteres als Selbstbedienungsfiliale fortgeführt. 4 2. Darstellung der Lage sowie der Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Kieler Volksbank eG Der stabile Erfolg der Kieler Volksbank basiert auf dem soliden genossenschaftlichen Geschäftsmodell, dem starken Leistungsangebot der Genossenschaftlichen FinanzGruppe sowie auf der an den Bedürfnissen der Mitglieder und Kunden ausgerichteten persönlichen Beratungskompetenz direkt vor Ort. Aus regionaler Verantwortung wird zudem ein aktiver Beitrag zur Entwicklung des Großraums Kiel geleistet. 2.1 Gesamtbanksteuerung, Risikomanagement Im Unternehmenskonzept hat sich die Kieler Volksbank klar auf die Bedarfssituation der Mitglieder und Kunden ausgerichtet und daraus eine langfristige Unternehmensplanung entwickelt, die eine dauerhafte Begleitung der Mitglieder und Kunden in allen Finanzierungs- und Vermögensangelegenheiten sicherstellt. Durch eine solide Geschäftspolitik wird eine beständige und verlässliche Partnerschaft zur heimischen Wirtschaft und Bevölkerung angestrebt. Mit Hilfe von Kennzahlen- und Limitsystemen wird die Entwicklung des Instituts geplant und gesteuert. Jährlich wird von unserer Geschäftsstrategie ausgehend eine gesamtbankbezogene mittelfristige Eckwertplanung vorgenommen. Sodann werden in den Steuerungsbereichen jeweils dem Geschäftsumfang angemessene und sachgerechte Controllingmethoden angewandt. Sie dienen gleichermaßen der Feststellung geschäftlicher Chancen und Ableitung risikobegrenzender Maßnahmen. Jede Steuerungsmaßnahme basiert auf einer angemessenen Analyse. Daher stehen jederzeit umfassende und aktuelle Informationen zur Vertriebsleistung, zur Risiko- sowie zur Vermögens- und Ergebnislage der Bank zur Verfügung. Das Risikocontrolling und Managementsystem wird vor dem Hintergrund wachsender Komplexität und Volatilität der Märkte ständig weiterentwickelt. Sich ändernde aufsichtsrechtliche Anforderungen werden zeitnah und angemessen umgesetzt. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Bank die Anforderungen des §25a KWG erfüllt. 2.1.1 Risikomanagementziele und -methoden Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen) bestehen spezifische Bankgeschäftsrisiken. Die Kontrolle und das Management dieser Risiken sind zentrale Aufgaben und an dem Grundsatz ausgerichtet, die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken zu identifizieren, zu bewerten, zu begrenzen und zu überwachen sowie Abweichungen von den Erfolgs-, Eigenmittel- und Liquiditätsplanungen zu vermeiden. Die Kieler Volksbank unterscheidet nach MaRisk zwischen Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken, dem Liquiditätsrisiko und operationellen Risiken. Zur Bewertung der Risiken nutzt die Kieler Volksbank EDV-gestützte Systeme. Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen wurden Limite für unterschiedliche Risikoarten definiert, an denen die Bank unter anderem ihre geschäftspolitischen Maßnahmen ausrichtet. 2.1.2 Adressenausfallrisiko Das Adressenausfallrisiko oder Kreditrisiko beschreibt das Risiko, dass die Kreditnehmer den vereinbarten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit sowie der Einschätzung der mit dem Kreditgeschäft verbundenen Risiken wurde eine Strategie zur Ausrichtung des Kreditgeschäftes festgelegt. Die Geschäftsstrategie entspricht dem statutarisch festgelegten Förderauftrag. Generell begegnet die Kieler Volksbank den Kreditrisiken durch umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln in allen Phasen der Kundenkreditbeziehung. Zudem ist ein umfassendes Instrumentarium zur Risikofrüherkennung, -identifizierung und -begrenzung vorhanden. Der qualifizierten Ermittlung und Steuerung struktureller Adressenausfallrisiken kommt zur nachhaltigen Absicherung der Risikotragfähigkeit der Kieler Volksbank und zur Erfüllung gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Vorschriften eine besondere Bedeutung zu. Die Ermittlung der Adressenausfallrisiken erfolgt mittels eines Kreditportfoliomodells. Das aggregierte Ergebnis nach Risikogruppen, die auf der bankinternen Bonitätsbeurteilung basieren, wird nach Volumen und Blankoanteilen ausgewertet und in die Gesamtbanksteuerung einbezogen. Die Einstufungen werden regelmäßig überprüft. Die turnusmäßigen Auswertungen geben weiterhin Auskunft über die Verteilung nach Größenklassen, Branchen und Sicherheiten. Zur Überwachung und Steuerung des Kreditgeschäfts besteht ein umfassendes Limitsystem. 5 Den Adressenausfallrisiken in Wertpapieranlagen wird grundsätzlich dadurch begegnet, dass keine Papiere außerhalb eines Investment Grade Ratings erworben werden. Zusätzlich wird dieses Risiko durch Vergabe von Emittentenlimiten reduziert. Des Weiteren ist zur Überwachung ein Limitsystem eingerichtet. Risiken werden mit einem Kreditportfoliomodell gemessen. 2.1.3 Marktpreisrisiko Unter Marktpreisrisiko werden mögliche Verluste, die durch Veränderung von Zinsen und Volatilitäten an den Märkten für Bilanzpositionen entstehen, verstanden. Zur Überwachung der Auswirkungen der allgemeinen Zins- und Kursrisiken auf die von der Bank gehaltenen Wertpapiere wird ein Controlling- und Managementsystem eingesetzt, das den vorgegebenen Anforderungen der Bankenaufsicht entspricht. Zur Quantifizierung der Risiken bewertet die Bank ihre Wertpapierbestände täglich unter Zugrundelegung tagesaktueller Zinssätze und Kurse. Darüber hinaus werden regelmäßig die potenziellen Verlustrisiken aus möglichen künftigen Zins- und Kursänderungen analysiert. Es ist sichergestellt, dass Eigenhandelsgeschäfte nur im Rahmen klar definierter Kompetenzregelungen getätigt werden. Art, Umfang und Risikopotenzial dieser Geschäfte sind durch ein bankinternes Limitsystem begrenzt. Die Festlegung der Limite erfolgt durch Orientierung an der bankindividuellen Risikotragfähigkeit. Die Risikolimite für Marktpreisrisiken werden regelmäßig überprüft. Damit ist es möglich, veränderte Marktgegebenheiten zu erfassen und ihre möglichen Auswirkungen, insbesondere auf die Ertragslage, frühzeitig zu erkennen. Die Bank ist insbesondere aufgrund von bestehenden Inkongruenzen zwischen ihren aktiven und passiven Festzinspositionen dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Zinsänderungsrisiken und -chancen werden mit Hilfe dynamischer Zinselastizitätsbilanzen gemessen. Nach abgestuften Entwicklungsszenarien werden die möglichen Ergebnisbeeinträchtigungen simuliert und auf die Risikolimite angerechnet. 2.1.4 Liquiditätsrisiken / Risiken aus Zahlungsstromschwankungen Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko, die jederzeitige Erfüllung der bankgeschäftlichen Zahlungsverpflichtungen nicht gewährleisten zu können, verstanden. Das Liquiditätsrisiko wird durch den aufsichtsrechtlichen Liquiditätsgrundsatz begrenzt und gesteuert. Daneben ist die Finanzplanung der Bank streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Insoweit wird auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva geachtet. Die Bank trägt bei Geldanlagen bei Korrespondenzbanken bzw. in Wertpapieren entsprechend neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Durch die Einbindung der Kieler Volksbank in die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken bestehen ausreichende Refinanzierungsmöglichkeiten, um unerwartete Zahlungsstromschwankungen auffangen zu können. Mithilfe des turnusmäßig durch die Abteilung Finanzen erstellten Liquiditätsberichtes wird der Vorstand regelmäßig über die Liquiditätssituation, den Liquiditätsbedarf und über mögliche Liquiditätsrisiken der Bank ausführlich informiert. 2.1.5 Operationelle Risiken Unter operationellen Risiken wird die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unzulänglichkeit oder des Versagens von internen Prozessen, Menschen oder Systemen oder infolge externer Ereignisse eintreten könnten, verstanden. Das innerbetriebliche Überwachungssystem trägt dazu bei, die operationellen Risiken zu erkennen und, so weit wie möglich, zu begrenzen. Den Betriebs- und Rechtsrisiken wird unter anderem durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern begegnet. Für den Ausfall technischer Einrichtungen und unvorhergesehener Personalausfälle bestehen Notfallplanungen. Versicherbare Gefahrenpotenziale, wie z. B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, sind durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt. 6 2.2 Vermögenslage 2.2.1 Eigenkapital, Eigenmittel, Solvabilität Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar: TEUR TEUR Veränderung TEUR % 87.360 88.460 -1.100 -1,2 Eigenmittel (Art. 72 CRR) 109.553 107.019 +2.534 +2,4 2) 11,1 % 10,7 % 11,1 % 10,7 % 15,3 % 15,2 % Harte Kernkapitalquote Kernkapitalquote 2) Gesamtkapitalquote 2) 2014 1) Eigenkapital laut Bilanz 1) Berichtsjahr Hierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 10 (Genussrechtskapital), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital). Übergangsregelung nach Art. 465 CRR für 2014 Das bilanzielle Eigenkapital beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 87,4 Mio. Euro. Aus der Fälligkeit der Nachrangverbindlichkeiten in Höhe von 5,0 Mio. Euro ergibt sich trotz Stärkung der Rücklagen aus dem Bilanzgewinn 2014 sowie Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken bzw. Vorwegzuweisungen zu den Rücklagen aus dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ein leichter Rückgang von -1,2 Prozent. Das seitens der Mitglieder gezeichnete Kapital stieg in 2015 um 133 TEUR auf 11,5 Mio. Euro. Die Mitgliederquote erhöhte sich um 2,6 Prozent auf nunmehr 25.590 Bankteilhaber. Die Eigenmittel bilden als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Zum Jahresende weist die Kieler Volksbank Eigenmittel nach Art. 72 CRR in Höhe von 109,6 Mio. Euro aus. Für das mittelfristig zu erwartende Geschäftswachstum ist eine ausreichende Eigenmittelunterlegung sichergestellt. Die vorgegebenen Anforderungen der CRR an die Eigenmittelausstattung wurden im Geschäftsjahr 2015 gut eingehalten. Bei den vorstehenden Zahlen zu den Eigenmitteln ist zu berücksichtigen, dass diese noch nicht die Zuweisungen zu den Ergebnisrücklagen des abgeschlossenen Geschäftsjahres 2015 enthalten, da diese erst mit der Feststellung des Jahresabschlusses 2015 und dem Beschluss über die Ergebnisverwendung durch die diesjährige Vertreterversammlung Berücksichtigung finden. 2.2.2 Kundenforderungen Das im Bereich der Ausleihungen speziell zutreffende Adressenausfallrisiko, das aufsichtsrechtlich bereits durch detaillierte Vorschriften des Kreditwesengesetzes geregelt wird, erfährt durch bankinterne Beurteilungskriterien zusätzliche Absicherung. Die Kieler Volksbank verfügt über ein gestaffeltes Kompetenzsystem, das abhängig vom Risikogehalt der zu treffenden Entscheidungen die Einschaltung jeweils angemessener und qualifizierter Kompetenzträger verlangt. Die dezidierte Einhaltung des Systems ist gewährleistet. Die Risiken in der Kreditstruktur werden regelmäßig unterjährig erfasst und sowohl bei der Steuerung des Kreditportfolios als auch bei der Gesamtbanksteuerung berücksichtigt. Das Kundenkreditgeschäft weist mit der vorhandenen Größenklassengliederung, der Absicherungsquote und dem Branchenschwerpunkt Bauträgergeschäft in Schleswig-Holstein strukturelle Besonderheiten auf. Diesen wird bankseitig Rechnung getragen. Risiken mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage sind derzeit nicht erkennbar. Zur Steuerung und Überwachung wird unter anderem das vom Rechenzentrum angebotene RBS-System genutzt. Damit wird eine Strukturtransparenz als Grundlage für die Steuerung des gesamten Kreditgeschäftes geschaffen. Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt. Die im Kreditgeschäft gegebenen latenten Risiken bzw. Wagnisse sind durch vorhandene Reserven ausreichend abgeschirmt. Da dem Risikomanagement und der Risikosteuerung im Kreditgeschäft eine herausragende Bedeutung zukommt, werden die angewandten Verfahren, die Instrumente sowie der Ausbildungsstand der zuständigen Mitarbeiter laufend und kontinuierlich gepflegt, verfeinert und ausgebaut. 7 2.2.3 Wertpapieranlagen Die aus Liquiditätsüberhängen heraus getätigten Wertpapieranlagen der Kieler Volksbank erfolgen konservativ. Spekulative Anlagen sind nicht mit den Anlagegrundsätzen der Kieler Volksbank vereinbar und sind dementsprechend nicht vorhanden. Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft setzen sich wie folgt zusammen: Wertpapieranlagen Berichtsjahr 2014 TEUR TEUR Veränderung TEUR % Anlagevermögen 60.798 49.063 11.735 23,9 Liquiditätsreserve 116.492 117.421 -929 -0,8 Der Bestand der Wertpapieranlagen hat sich durch gezielte Umschichtungen aus den Bankenforderungen erhöht. Dabei stieg das nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bestimmte Anlagevermögen um 11,7 Mio. Euro auf 60,8 Mio. Euro. Die Liquiditätsreserve verminderte sich um 929 TEUR auf 116,5 Mio. Euro. 2.2.4 Weitere wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen Beteiligungen bestehen überwiegend an Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die bedeutendste Einzelbeteiligung an der Norddeutschen Genossenschaftlichen Beteiligungs-AG umfasste zum Jahresende 18,8 Mio. Euro. Kapitalanteile in Höhe von 100 Prozent hält die Kieler Volksbank zudem an den Tochterunternehmen Kieler Volksbank Immobilien GmbH und Förde Assekuranz-Makler GmbH. 2.2.5 Derivatgeschäfte Zinsderivate in Form von Festzinszahlerswaps werden ausschließlich als Sicherungsinstrumente im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch (Aktiv/Passiv-Steuerung) eingesetzt. Die Swapgeschäfte dienen dazu, das Risiko steigender Zinsen abzusichern. 2.2.6 Zinsänderungsrisiko Die Zinsänderungsrisiken und -chancen werden vierteljährlich mit Hilfe einer dynamischen Elastizitätsbilanz gemessen. Ausgehend von den Planungen werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen auf das Jahresergebnis ermittelt und analysiert. Die sich während des Jahresverlaufs ergebenden Werte bewegten sich im Rahmen unserer Risikotragfähigkeit. 2.2.7 Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR Die Kieler Volksbank ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. Mit Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes am 3. Juli 2015 ist die neue BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Sicherungssystem), eine Einrichtung der BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BVR-ISG), als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem neben die weiterhin bestehende Sicherungseinrichtung des BVR (BVR-SE) getreten. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz im sogenannten dualen System parallel zum BVR-ISG-Sicherungssystem tätig. Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i.V. m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG ist die Bank mit Wirkung vom 3. Juli 2015 dem BVR-ISG-Sicherungssystem beigetreten. Verpflichtungen aus Verträgen mit der Sicherungseinrichtung bestehen nicht. 2.3 Finanz- und Liquiditätslage Die Zahlungsbereitschaft der Kieler Volksbank war im Berichtszeitraum jederzeit gegeben. Die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorgeschriebenen Werte über die Eigenmittelausstattung und die Liquidität wurden stets eingehalten. Die Liquiditätskennziffer Liquidity Coverage Ratio (LCR) ergab jederzeit einen hinreichenden Liquiditätspuffer zur Abdeckung eines Liquiditätsschocks im Stress-Szenario. Die Refinanzierungsstruktur ist weitgehend vom Interbankengeschäft unabhängig und basiert überwiegend auf Geschäftsbeziehungen mit Privat- und Firmenkunden. 8 2.4 Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten unserer Genossenschaftsbank stellen sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: Erfolgskomponenten Zinsüberschuss 1) TEUR % -276 -1,1 9.260 743 8,0 Verwaltungsaufwendungen 23.594 22.080 1.514 6,9 a) Personalaufwendungen 14.239 14.180 59 0,4 9.356 7.900 1.456 18,4 8.833 10.854 -2.021 -18,6 -2.241 -2.999 758 -25,3 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 6.592 7.855 -1.263 -16,1 Steueraufwand 2.263 2.965 -702 -23,7 Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 2.800 3.100 -300 -9,7 Jahresüberschuss 1.529 1.790 -261 -14,6 Bewertungsergebnis 4) TEUR 24.482 Betriebsergebnis vor Be3) wertung 3) TEUR Veränderung 10.003 2) b) andere Verwaltungsaufwendungen 2) 2014 24.206 Provisionsüberschuss 1) Berichtsjahr 4) GuV-Posten 1abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3 GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6 Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 12 Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16 Die Kieler Volksbank konnte im vergangenen Geschäftsjahr einen Zinsüberschuss in Höhe von 24,2 Mio. Euro erwirtschaften. Der Rückgang resultiert aus dem niedrigen Zinsniveau und der flachen Zinskurve, was insbesondere Auswirkungen auf die Erträge aus Eigengeschäften hat. Im Kundengeschäft konnte der Effekt durch Volumenszuwächse zum Teil ausgeglichen werden. Bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme in Höhe von 996 Mio. Euro ergab sich eine um außerordentliche Faktoren bereinigte Zinsmarge von 2,43 Prozent (Vorjahr 2,50 Prozent). Die Zinsmarge vergleichbarer Genossenschaftsbanken lag bei 2,40 Prozent. Der Provisionsüberschuss lag mit 10,0 Mio. Euro um 8,0 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die deutliche Steigerung resultiert hauptsächlich aus der Vermittlung von Krediten und Avalen sowie einem intensiven Wertpapier- und Depotgeschäft. Bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme ergab sich eine Provisionsquote von 1,00 Prozent (Vorjahr 0,94 Prozent). Die Provisionsquote vergleichbarer Genossenschaftsbanken lag bei 0,82 Prozent. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 23,6 Mio. Euro. Während die Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant gehalten werden konnten, resultiert der Anstieg im Wesentlichen aus Zukunftsinvestitionen in die Filialstandorte Preetz und Holtenauer Straße sowie aus gestiegenen Aufwendungen für EDV-Dienstleistungen. Die Personalaufwandsquote in Höhe von 1,42 Prozent und die Sachaufwandsquote in Höhe von 0,89 Prozent ergaben nach Hinzurechnung der Abschreibungen eine Verwaltungsaufwandsquote in Höhe von 2,41 Prozent (Vorjahr 2,31 Prozent). Die Vergleichsgruppe weist eine Verwaltungsaufwandsquote von 2,21 Prozent aus. Insgesamt weist die Kieler Volksbank ein gegenüber dem Vorjahr geringeres Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 8,8 Mio. Euro aus. Die um außerordentliche Faktoren bereinigte Quote lag mit 0,92 Prozent unter dem Durchschnitt vergleichbarer Genossenschaften von 1,03 Prozent. Die Belastung aus dem Bewertungsergebnis betrug 2,2 Mio. Euro. Daraus resultiert ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 6,6 Mio. Euro. Der Steueraufwand beträgt 2,3 Mio. Euro. Zudem wurden 2,8 Mio. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken eingestellt, so dass sich mit 1,5 Mio. Euro ein gegenüber dem Vorjahr um 261 TEUR geringerer Jahresüberschuss ergibt. Der Jahresüberschuss soll zur Dotierung der Rücklagen und zur Zahlung einer Dividende an die Mitglieder der Genossenschaft verwendet werden. Es wurden Vorwegzuweisungen zu den gesetzlichen Rücklagen und den anderen Ergebnisrücklagen in satzungsgemäßer Höhe von jeweils 153 TEUR vorgenommen. 9 Die Kapitalrendite (Jahresüberschuss nach Steuern/Bilanzsumme) betrug im Geschäftsjahr 0,15 % (Vorjahr 0,18 %). 2.5 Zusammenfassende Beurteilung der Lage Die Vermögenslage der Bank ist durch eine angemessene und gestärkte Eigenkapitalausstattung geprägt. Die gebildeten Wertberichtigungen für die erkennbaren und latenten Risiken sind angemessen. Die Finanz- und Liquiditätslage erfüllt die aufsichtsrechtlichen Anforderungen und entspricht den betrieblichen Erfordernissen. Die Ertragslage des Berichtsjahres ist positiv und zufriedenstellend. Aufgrund einer soliden und risikobewussten Geschäftspolitik sowie der installierten Instrumentarien zur Risikosteuerung und -überwachung bewegen sich die derzeit erkennbaren Risiken der künftigen Entwicklung in einem überschaubaren und für die Bank tragbaren Rahmen. Die Risikotragfähigkeit ist in ausreichendem Maße gegeben. Die Kieler Volksbank wird ihren Mitgliedern und Kunden auch weiterhin jederzeit ein kompetenter und verlässlicher Partner sein. 3. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Keine. 4. Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht) Die deutsche Wirtschaft erweist sich in einem schwierigen internationalen Umfeld als robust. Für 2016 erwartet das Kieler Institut für Weltwirtschaft ein stabiles Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Leistung mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 2,0 Prozent. Während das Niedrigzinsumfeld günstige Rahmenbedingungen für Investitionen setzt und die staatlichen Ausgaben für Flüchtlingsintegration die wirtschaftliche Aktivität stimulieren, schwächen gedämpfte globale Konjunkturaussichten sowie fortdauernde Strukturprobleme im Euroraum die Entwicklung. Diese nicht monetären Ursachen in den europäischen Krisenstaaten können nur bedingt durch geldpolitische Maßnahmen gelöst werden. Die ultraexpansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank provoziert Verzerrungen in den Preis- und Produktionsstrukturen und birgt dadurch Gefahren für die gesamtwirtschaftliche Stabilität. Für den Regionalbereich Kiel wird ein ruhiger Konjunkturverlauf erwartet. Der Binnenmarkt fängt den verlorenen Schwung der Exportnachfrage auf und beflügelt aufgrund der hohen Zahl an Beschäftigten die wirtschaftliche Entwicklung im Land. Die Kieler Volksbank geht von einem mittelfristig anhaltenden Wachstum im Kundenkreditgeschäft aus. Durch die Bildung von Spezialistenteams wurde die Kompetenz gebündelt, um die gegebenen Potenziale noch besser auszuschöpfen. Aufgrund des Niedrigzinsniveaus werden Anleger mittelfristig verstärkt alternative Vermögensbeimischungen in Form von Wertpapieren und Fonds suchen. Ziel ist, die anvertrauten bilanzwirksamen Kundengelder dennoch auf konstantem Niveau zu halten. Durch die sogenannten Ablaufeffekte aus dem Kredit- und Eigengeschäft ist mittelfristig ein Rückgang des Zinsüberschusses vorauszusehen. Diesem Rückgang kann durch die beschriebenen Wachstumsimpulse und gezielte Steuerungsmaßnahmen teilweise entgegengewirkt werden. Das Dienstleistungsgeschäft soll im Zuge systematischer ganzheitlicher Beratung weiter ausgebaut werden. Dabei wird auf die Leistungsstärke der Genossenschaftlichen FinanzGruppe gesetzt, deren erstklassige Bonität durch die Ratingagenturen Standard & Poor’s Ratings Services und FitchRatings festgestellt wurde. Im Ergebnis haben beide Agenturen ein im Branchenvergleich erfreuliches Langfristrating von "AA-" erteilt und damit die Vitalität und finanzielle Stabilität des Geschäftsmodells der Genossenschaftlichen Bankengruppe mit ihrer sehr starken Marktposition gewürdigt. Aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus, gezielter Zukunftsinvestitionen und vorsichtiger Risikokalkulation erwartet die Kieler Volksbank für 2016 und 2017 ein deutlich geringeres Ergebnis. Dieser Entwicklung wird durch die gezielte Ausschöpfung der Wachstumschancen bei gleichzeitiger Kostenoptimierung entgegengesteuert. Die Risiken der künftigen Entwicklung bewegen sich unter Berücksichtigung der erwarteten positiven Impulse und der geplanten bzw. eingeleiteten Maßnahmen in einem überschaubaren und tragbaren Rahmen. Veränderten Kundenansprüchen begegnen wir mit gezielten Investitionen in Beratungsqualität und Online-Technologien. Vor diesem Hintergrund wird auch für die nächsten Geschäftsjahre eine geordnete Vermögens- und Finanzlage sowie eine auskömmliche Ertragslage erwartet. Qualität, Verlässlichkeit und persönliches Engagement „mit Menschen für Menschen“ bleiben die Faktoren für einen erfolgreichen Marktauftritt der Kieler Volksbank. Die Stärke als regional tätiges Institut mit schnellen Entscheidungen liegt sowohl in gewachsenen als auch in neu zu schaffenden Kundenbeziehungen. Flächendeckend präsent zu sein, ist deshalb auch in Zukunft Anspruch der Regionalbank. 10 Das traditionelle genossenschaftliche Geschäftsmodell hat sich in der Vergangenheit nicht nur bewährt, sondern erfährt fortwährenden Zuspruch, da sich die Kunden von ihren persönlichen Beratern gut betreut und somit bei ihrer Bank gut aufgehoben fühlen. Die genossenschaftlichen Werte Transparenz, Fairness, Vertrauen, Solidarität und Partnerschaftlichkeit bestimmen das tägliche Handeln. Die Substanzstärke der Kieler Volksbank und die enge Kundenbindung stellen nicht nur die Förderung der Mitglieder und Kunden, sondern auch das Behaupten im sich immer weiter verschärfenden Wettbewerb sicher. Mit dieser Voraussetzung wird sich in Zukunft die positive Entwicklung der Kieler Volksbank fortsetzen. Ziel ist, weiterhin ein gesundes Wachstum mit einer hohen Kundenzufriedenheit zu realisieren, den Förderauftrag für die Mitglieder zu erfüllen und die Region aktiv weiterzuentwickeln. 5. Zweigniederlassungen Die Genossenschaft unterhält keine Zweigniederlassungen im Sinne von § 14 GenG. Kiel, 9. Mai 2016 Kieler Volksbank eG Der Vorstand: 11