korrektes schärfen von scalern und küretten - Hu
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korrektes schärfen von scalern und küretten - Hu
KORREKTES SCHÄRFEN VON SCALERN UND KÜRETTEN Eine Einführung WARUM INSTRUMENTE GESCHÄRFT WERDEN MÜSSEN: Scharfe Instrumente ermöglichen effizientes Arbeiten. Daher müssen zahnärztliche Instrumente regelmäßig geschärft werden, ohne allerdings die ursprüngliche Form zu verändern. Standardinstrumente müssen in der Regel nach jedem Einsatz aufgeschärft werden; Instrumente mit EVEREDGE®- Technologie nach Bedarf. Das Schärfen erfolgt nach dem Desinfizieren und vor dem Sterilisieren. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme können Instrumente aber auch vor und nach dem Schärfen sterilisiert werden. 1. Benutzung SCHARFE INSTRUMENTE • sind effektiver • sparen Zeit und verkürzen die Behandlungsdauer • vermitteln ein besseres Tastgefühl • minimieren Schmerzen für den Patienten durch Effizienz • ermöglichen das Arbeiten ohne großen Druck (Instrumentenbruch) 5. Sterilisieren 2. Desinfektion 4. Schärfen 3. Instrumentenschärfe prüfen EINE SCHARFE KÜRETTE (Querschnitt) Zahn- und Wurzeloberfläche Ablagerungen Kürette Lateralfläche EINE STUMPFE KÜRETTE (Querschnitt) SO WIRD DIE SCHÄRFE EINES INSTRUMENTES GEPRÜFT: A. Kontrollieren der Schärfe mit dem Plastikteststäbchen (PTS). Die Schneidekante wird am Teststäbchen im gleichen Winkel wie das Instrument an die Zahnoberfläche angelegt und leicht dagegen gedrückt. B. Zur optischen Kontrolle wird die Schneidekante des Instrumentes so gehalten, dass das Licht direkt darauf fällt. Lassen sich noch reflektierende Stellen erkennen, ist das ein Hinweis, dass das Instrument noch stumpf ist und nachgeschärft werden muss. An einer stumpfen Schneidekante reflektiert das Licht (sie glänzt). An einer scharfen Schneidekante ist kein Lichtreflex erkennbar (sie glänzt nicht). WORAN EIN STUMPFES INSTRUMENT ZU ERKENNEN IST: DIE KORREKTE SCHÄRFPOSITION • Ein stumpfes Instrument gleitet über den Zahnstein, anstatt ihn zu entfernen. Der gewünschte „Scale-Effekt“ wird nicht erreicht. Das mittlere Drittel der Fazialfläche muß waagerecht sein. Die Spitze bzw. Rundung des Arbeitsendes muß immer auf den Schärfenden gerichtet sein. • Die gewünschte Wirkung kann nur bedingt unter erhöhtem Druck erzielt werden. Gefahr von Instrumentenbruch. • Es wird deutlich mehr Zeit zum Reinigen der Zahnoberfläche benötigt. Schleifstein parallel zur waagerechten Fazialfläche unter das Arbeitsende anlegen (15 bzw. 9 Uhr). Drucklos, die gesamte Länge des Steins nutzend, am Instrument auf und ab fahren und dabei den Winkel solange gegen 12 Uhr schließen, bis sich das Öl auf der Fazialfläche abstreift. WANN WERDEN INSTRUMENTE IDEALERWEISE GESCHÄRFT? Diesen Winkel beibehalten und mit den Schärfbewegungen beginnen. Immer von hinten nach vorne schärfen. Bei Scalern deutlich hin bis zur Spitze schärfen, bei Küretten nicht! Die Rundungen der Küretten werden separat geschärft; bei Küretten, der Schneidekante folgend die Rundung ignorieren. Beim ersten Anzeichen von Stumpfwerden der Instrumente muss nachgeschärft werden. Stumpfwerden ist abhängig von: 1. Häufigkeit der Benutzung 2. Stärke der Zahnstein - bzw. Konkrementenbildung beim jeweiligen Patienten Ab dem oberen Drittel des Arbeitsendes mit kurzen Auf- und Abbewegungen in Richtung Spitze schärfen und dabei übereinanderlaufende, regelmäßige Schärfbewegungen durchführen. Unbedingt darauf achten, dass nur bei der Abwärtsbewegung Druck ausgeübt wird. Das ist anhand der Schärfschmiere, die sich bei Abwärtsbewegungen im richtigen Schärfwinkel bildet, kontrollierbar. Mit einer Abwärtsbewegung enden. Die gegenüberliegende Schneidekante wird nach dem gleichen Verfahren geschärft (bei Sichel-Scalern und Universal-Küretten). HÄUFIGE SCHÄRFFEHLER Korrekt geschärft 90 Zu kleiner Winkel KORREKTER SCHÄRFWINKEL: Schleifstein liegt so an der lateralen Fläche, dass der spitze Winkel zwischen 70 u. 80 Grad (stumpfer Winkel zwischen 110 und 100 Grad) beträgt (ca. 11 bzw. 13 Uhr). Zu großer Winkel zwischen Stein und Schneidekante 100°–110° 100°–110° 100°–110° Gracey-Kürette (Fazialfläche von oben gesehen), Rundung wurde zur Spitze verschliffen. 70°–80° 70°–80° 70°–80° Falsch Zu großer Schärfwinkel: Schleifstein ist zu weit geöffnet – spitzer Winkel 45 Grad (stumpfer Winkel 135 Grad). Schneidekante wird zu schnell stumpf. Falsch Zu kleiner Schärfwinkel: Schleifstein ist senkrecht angelegt. Das Arbeitsende kann nicht im korrekten Reinigungswinkel an den Zahn geführt werden. Sichel-Scaler (Fazialfläche von oben gesehen), Lateralflächen wurden gerade geschliffen. 135° 135°135° 45° 45° 45° 90° 90° 90° INSTRUMENTENFORMEN, DIE WÄHREND DES SCHÄRFENS ZU BEACHTEN SIND. 90° 90° 90° Gerader Sichel-Scaler 1. Schaft Schneidekante Fazialfläche DAS SCHÄRFEN DER RUNDUNG EINER KÜRETTE Spitze Schneidekante 90° Rückenfläche Lateralfläche 1. Bei Küretten die Rundung nach rechts bzw. links und die Fazialfläche horizontal ausrichten. 2. Stein in 15 bzw. 9 Uhr Position parallel darunter positionieren. Stein nach 14 bzw. 10 Uhr aufrichten und von sich weg dorthin drehen, wo die Rundung beginnt. 3. Mit gleichmäßigen Bewegungen einmal komplett die Rundung schärfen, bis der Stein an der gegenüberliegenden Kante parallel anliegt. Gebogener Sichel-Scaler Spitze 90° Schneidekante Rückenfläche Lateralfläche Arbeitsende gleich breit wie Schaft Rechtshänder 14 Uhr Linkshänder 10 Uhr ENTGRATEN VON FAZIALFLÄCHEN Nur zum Zweck der Gratentfernung darf an der Fazialfläche geschärft werden, andernfalls nie! Sonst würde das Arbeitsende in der Höhe geschwächt, was bei den Zugbewegungen mit Scalern und Küretten ein Abbrechen des Arbeitsendes verursacht. Grundsätzlich sollte nur seitlich (lateral) geschärft werden. Wenn Gratbildungen festgestellt werden, entfernt man diese mit dem geölten konischen ArkansasStein Nr. 299. Dabei ist zu beachten, dass der Stein gleichzeitig Berührung mit beiden Kanten hat. Er wird dabei vom oberen zum vorderen Drittel des Arbeitsendes abgerollt. Schneidekante Fazialfläche Universal-Kürette Schneidekante Rundung Fazialfläche 1. Schaft Schneidekante Rückenfläche Lateralfläche 90° Gracey-Kürette Rundung Fazialfläche Schneidekante Rückenfläche Lateralfläche 70° SCHLEIFSTEINE ZUM SCHÄRFEN STUMPFER INSTRUMENTE Hu-Friedy bietet Schleifsteine in verschiedenen Formen, Körnungen, Größen und Materialien an. In der folgenden Tabelle sind die Schleifsteintypen für die verschiedenen Anforderungen beschrieben. Bezeichnung Material Schmiermittel Oberfläche Anwendung Arkansasstein SS4 Naturstein Öl (4-5 Tropfen) Fein Zum regelmäßigen Nachschärfen und Entgraten Arkansasstein SS299 Naturstein Öl (4-5 Tropfen) Fein Zum Entgraten der Fazialfläche Keramikstein SS3C Synthetischer Stein Wasser oder trocken Sehr fein, fein Regelmäßiges Schärfen und Entgraten „Indianastein“ SSF1E Synthetischer Stein Öl (4-5 Tropfen) Grob Aufschleifen sehr stumpfer Instrumente, Korrigieren verschliffener Instrumente PFLEGE DER SCHLEIFSTEINE SIDEKICK SCHÄRFGERÄT Die Poren der Schleifsteine setzen sich während des Schleifvorganges mit Metallabrieb zu. Dieser Metallabrieb (Schleifschmiere) muß zwischendurch entfernt werden, das geschieht wie folgt: Der Hu-Friedy Sidekick macht das regelmäßige Schärfen von Scalern und Küretten schnell und einfach. Man trägt zusätzlich 2 - 3 Tropfen Schleiföl auf, macht mit dem Zeigefinger leichte kreisende Bewegungen — die Metallpartikel werden dadurch an die Steinoberfläche geschwemmt. Erst danach wird die Schleifschmiere mit einem Papiertuch abgetupft. Vor dem Sterilisieren werden die Schleifsteine durch Abbürsten oder mit Ultraschall gereinigt. HINWEIS: Wichtig ist, dass die Schleifsteine vor der Anwendung je nach Typ entweder mit Öl benetzt oder mit Wasser befeuchtet werden. Regelmäßiges und sachgemäßes Instrumentenschärfen erhöht zudem die Lebensdauer Ihrer Instrumente. Vorteile: • Schnurlos – Handlich – Kompakt! Sidekick lässt sich überall unterbringen und nimmt kaum Platz ein — hervorragend zum täglichen Gebrauch in der Praxis. • Durch einfaches Anlegen der Instrumente an Führungsschiene und Anschlag wird der richtige Winkel zum Schärfen der Instrumente gewährleistet Hersteller: Hu-Friedy Mfg. Co., LLC | 3232 N. Rockwell Street | Chicago, IL 60618 | USA Customer Care Department: Hu-Friedy Mfg. B.V. | P.O. 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