Geschäftsbericht 2000/2001
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Geschäftsbericht 2000/2001
Geschäftsbericht 2000/2001 www.nordex.de Kennzahlen: Nordex-Gruppe zum 30. September 2001. 1998/1999 * 1999/2000 * 2000/2001 Auftragseingang in Mio. Euro Umsatz in Mio. Euro Auslandsanteil in % Gesamtleistung in Mio. Euro 234 224 22 233 295 273 44 270 410 347 37 354 EBITDA 12,1 16,9 21,1 EBIT 10,0 13,2 14,1 EBT 10,2 10,3 13,2 Cash Flow +4,3 -64,9 +58,4 Investitionen 10,5 12,1 22,3 Ergebnis je Aktie in Euro ** 0,13 0,12 0,14 Mitarbeiter (ø) 340 523 651 *Als-Ob-Abschlüsse **auf Basis 52,05 Mio. Aktien Nordex AG NPV Nordex Südwind Nordex Nordex Planung & Vertrieb Energy GmbH Energy GmbH Rotor GmbH Automation GmbH Planung von GmbH Hersteller von WKA Windpark-Projekten Rotorblätter Steuerungs- und für WKA Elektrotechnik Service für Windparks Schlüsselfertige Errichtung von Vertrieb von NORDEX Windparks und SÜDWIND Anlagen 2 Kennzahlen Inhalt. Kennzahlen Inhaltsverzeichnis Brief an die Aktionäre Bericht des Aufsichtsrates Spezial „Flügelfertigung“ Das Geschäftsjahr im Überblick Die Aktie Zusammenfassender Lagebericht und Konzernlagebericht Wirtschaftliches Umfeld Geschäftsentwicklung Mitarbeiter F&E Risikobericht Ausblick Konzernabschluss Bilanz GuV Kapitalflussrechnung Anlagenspiegel Eigenkapitalveränderungsrechnung Anhang AG Abschluss Bilanz GuV Kapitalflussrechnung Anlagenspiegel Anhang Bestätigungsvermerk Nordex Konzernabschluss Wesentliche Beteiligungen Organe Glossar Impressum Termine 2 3 4 6 10 14 18 22 22 28 36 38 42 46 48 49 50 51 52 52 56 68 69 70 71 72 74 80 81 83 85 87 87 In aussichtsreicher Position für weiteres Wachstum. für WKA und Rotorblätter Wartung und Service von WKA Inhalt 3 dend war dabei unser Produktprogramm im Wachstumssegment über 1.000 Kilowatt. Als einziger Hersteller bietet Nordex in diesem Leistungsbereich sowohl stall- als auch pitchgeregelte Maschinen an. Zudem sind wir durch die 2,5-Megawatt-Turbine N80 Technologieführer bei Großanlagen. Brief an die Aktionäre. das Geschäftsjahr 2000/2001 war eine wichtige und grundlegende Zäsur für unser Unternehmen. Im Dezember 2000 haben wir die Nordex-Gruppe neu formiert und alle Windkraftaktivitäten der BDAG Balcke-Dürr AG integriert. In den folgenden Monaten wurde die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom Babcock Borsig-Konzern vorbereitet und umgesetzt. Gleichzeitig haben wir die Nordex-Gruppe erfolgreich an die Börse gebracht. Neben der höheren Flexibilität wurde damit die nötige finanzielle Basis geschaffen, um den Wachstumskurs der Nordex fortzusetzen. Dr. Dietmar Kestner geboren 1956 in Essen, Studium Maschinenbau, 1984 Eintritt in den Babcock Borsig-Konzern, 1990-1994 Direktor Internationaler Vertrieb Riley Stoker, USA, 1994-1995 Vertriebsleiter Standardkessel, 19951997 Vors. Geschäftsführung Omnical Industriekessel, 1997-1999 Vors. Geschäftsführung Turbo-Lufttechnik, 2000-2001 Vors. Geschäftsführung Borsig Energy, seit August 2000 Vorstandsvorsitzender der Nordex AG, Ressorts: Engineering, Produktion, Projekt Management, neue Technologie, Kommunikation. Diese Schlaglichter machen deutlich, dass 2000/2001 vor allem das Geburtsjahr einer neuen Nordex AG war. Als selbstständiges Industrieunternehmen mit klarem Fokus auf die Herstellung von Windkraftanlagen sind wir heute in der Lage, allen Herausforderungen unseres Marktes zu begegnen. Das heißt vor allem, profitabel in einem expandierenden Markt zu wachsen. Drei Trends sind dabei wesentlich: 1. Der weltweite Markt für Windkraftanlagen wächst weiterhin zweistellig. Aber schon heute zeichnet sich eine geänderte Nachfragestruktur ab. Die relative Bedeutung der traditionell starken Märkte Deutschland und Dänemark wird in den nächsten Jahren sukzessive zurückgehen, und neue Wachstumsregionen werden hinzukommen. Hintergrund sind Gesetze wie das französische Einspeisegesetz für „grünen“ Strom und die steigende Nachfrage nach Energie in jungen Industrienationen, in denen Windkraft auch heute schon ohne Fördergesetze eine wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Kraftwerken darstellt. Das gute Jahresergebnis gründet aber auch auf der breiten internationalen Präsenz. Inzwischen ist Nordex in 18 Ländern rund um den Globus vertreten. Im Berichtszeitraum konnten wir unser Standortnetz mit zwei neuen Niederlassungen in Frankreich und Großbritannien erfolgreich weiter ausbauen. Erste Aufträge in diesen noch kleinen Wachstumsmärkten bestätigen die Strategie einer frühzeitigen Präsenz vor Ort. Durch den erfolgreichen Börsengang waren wir in der Lage, wichtige Investitionen aus dem Emissionserlös zu finanzieren - beispielsweise die neue, industrielle Rotorblattproduktion am Standort Rostock. Damit verfügen wir jetzt auch beim Flügel über die interne Kompetenz zur Entwicklung neuer Großanlagen und haben gleichzeitig eine mittelfristig profitable Aktivität in die Gesellschaft integriert. Nach dem Break-even im laufenden Geschäftsjahr soll der Bereich in Zukunft einen Beitrag zum Gruppenergebnis liefern. Als weitere wesentliche Investition haben wir die Entwicklung von zwei neuen Megawattanlagen gestartet: eine optimierte Binnenlandversion der N80 und eine 5-MegawattAnlage, primär für den Offshore-Einsatz. Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens, wir haben im abgeschlossenen Geschäftsjahr die Grundlage geschaffen, um aus der Nordex eines der erfolgreichsten Unternehmen im Sektor Windenergie zu formen. Der Jahresabschluss zeigt, dass die Weichen richtig gestellt wurden. Das ganze Ergebnis werden wir jedoch erst in einigen Jahren einfahren, wenn die eingeleiteten neuen Strukturen konsequent umgesetzt sind und im vollen Umfang greifen. Aber der Weg und das Ziel lohnen sich. Wir setzen dabei auf unternehmerische Qualität und fortgesetzte Leistungsbereitschaft auf allen Ebenen des Unternehmens. Für dieses Engagement möchten wir unseren Mitarbeitern an dieser Stelle danken. Gleichzeitig danken wir unseren Aktionären für die vertrauensvolle Begleitung nach dem Börsengang. Auch in Zukunft werden wir mit voller Energie an dem Erfolg der Gesellschaft und damit an dem Wert der Nordex-Aktie arbeiten. Carsten Pedersen geboren 1963 in Brande, Dänemark, Studium Wirtschaftswissenschaften, 1987 Geschäftsführender Gesellschafter Nordex GmbH, seit Dezember 2000 Vertriebsvorstand, Ressorts: Internationaler Vertrieb, Windpark Infrastruktur. Mit freundlichen Grüßen Ihr Dr. Dietmar Kestner Vorsitzender des Vorstands der Nordex AG 2. Unsere Kunden in den entwickelten Märkten sowie teilweise außerhalb von Europa und den USA verlangen nach immer größeren und leistungsfähigeren Turbinen. Im Spitzenmarkt Deutschland sind Anlagen mit einer Nennleistung von durchschnittlich 1.250 Kilowatt inzwischen Standard. Der Trend geht eindeutig zu noch höheren Leistungen. Rudolf Schulz geboren 1967 in Wilhelmshaven, Studium Wirtschaftsingenieurwesen, 1996 Eintritt in den Babcock BorsigKonzern, 1999 Geschäftsführer BalckeDürr Energietechnik, 1999-2000 Geschäftsführer BDT Engineering, USA, seit Dezember 2000 Finanzvorstand Nordex AG, Ressorts: Finanzen, Controlling, Personal, Recht, Investor Relations. 4 3. Die zunehmende Internationalisierung sowie die steigenden Entwicklungsaufwendungen für neue Anlagengenerationen führen zu einer Konzentration unter den Herstellern. So haben die zehn größten Unternehmen im Jahr 2000 zusammen einen Weltmarktanteil von etwa 92 Prozent erreicht. Skaleneffekte in der Produktion sowie die Notwendigkeit, die kritischen Kernkomponenten wie Rotorblätter und Steuerungstechnik zu integrieren, werden die Konsolidierung weiter vorantreiben. Wilhelm Hecking geboren 1950 in Bocholt, Studium Betriebswirtschaftslehre, 1975-1991 Flender AG, 1991-1993 Einkaufsleiter Jagenberg AG, 1993-1998 Einkaufsleiter Balcke-Dürr AG, 1998-2000 Leiter Supply Management und Logistik Borsig Energy, seit 1999 Geschäftsführer Südwind Energy, seit Juni 2001 Vorstand Supply Management und Logistik Nordex AG, Ressorts: Service, Supply Management, IT, Qualitätssicherung. In diesem Umfeld hat sich die Nordex AG im Geschäftsjahr 2000/2001 hervorragend geschlagen. Mit 420 Megawatt haben wir deutlich mehr Anlagenleistung errichtet als im Vorjahr. Der Umsatz stieg entsprechend um 28 Prozent. In Deutschland konnten wir unseren Marktanteil bis zum Oktober 2001 auf 10,2 Prozent ausbauen. Erfolgsentschei- Brief an die Aktionäre Brief an die Aktionäre 5 Bericht des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung während der Berichtszeit überwacht und beratend begleitet. Er hat sich während des Geschäftsjahres 2000/2001 durch regelmäßige schriftliche und mündliche Berichte eingehend über die Lage der Nordex AG und ihrer Beteiligungsgesellschaften, ihre Entwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Der Aufsichtsrat kam im Laufe des Geschäftsjahres am 12. Juni 2001 und am 6. September 2001 zu ordentlichen Aufsichtsratssitzungen zusammen. Weitere Beschlüsse wurden im schriftlichen Verfahren gefasst. Gegenstand der Berichterstattung und Beratung waren alle bedeutsamen geschäftspolitischen Vorgänge, insbesondere die Investitionsplanung, die Kosten- und Ertragslage, Auftragsrisiken und die Entwicklung in den einzelnen Beteiligungsgesellschaften. Ein zentraler Gegenstand der Arbeit war die Vorbereitung und Durchführung des zum 2. April 2001 erfolgten Börsengangs der Nordex AG. Der Aufsichtsrat hat den gesamten Prozess in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem Bankenkonsortium sowie den Altaktionären kontrolliert und begleitet. Im Vordergrund stand dabei, die Wachstumschancen der Gesellschaft durch eine erfolgreiche Emission zu verbessern. Eines der Kernthemen im zweiten Geschäftshalbjahr war die Neugliederung der neu zusammengefassten Unternehmensgruppe. Die eingeleitete Neuorganisation der operativen Einheiten wird eine beschleunigte Kostensenkung und Effizienzsteigerung bewirken. Zudem dient sie der weiteren Integration unterschiedlicher Unternehmensbereiche. Ein weiterer wichtiger Gegenstand der Berichterstattung und Aussprache waren die Investitionsentscheidungen im Geschäftsjahr. Dies betraf insbesondere die Errichtung einer neuen, industriellen Rotorblattproduktion in Rostock und die Entwicklung neuer Anlagen. Im Mittelpunkt stand dabei die Sicherung der technologischen Führungsposition bei Megawattanlagen sowie der Einstieg in den Zukunftsmarkt „Offshore“. Regelmäßig wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung in den verschiedenen Märkten, über Veränderungen der relevanten Rahmengesetzgebung und Produktentwicklungen der maßgeblichen Wettbewerber informiert. Am 23. November 2000 wurde das Eigenkapital der Nordex AG in einer außerordentlichen Hauptversammlung von 50.000 Euro auf 34.050.000 Euro erhöht. Eine weitere Erhöhung des Eigenkapitals auf 52.050.000 Euro beschloss die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft am 21. Februar 2001. Am 1. Februar 2001 hat die Nordex AG mit ihren fünf Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH, NPV Planung & Vertrieb GmbH, Nordex Rotor GmbH, Nordex Automation GmbH und Südwind Energy GmbH Ergebnis- und Gewinnabführungsverträge abgeschlossen. Diesen Verträgen stimmte die Nordex-Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 zu. In seiner Sitzung am 12. Juni 2001 bildete der Aufsichtsrat einen Ad-hoc-Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten. 6 Bericht des Aufsichtsrates Der Jahresabschluss der Nordex AG und der Konzernabschluss zum 30. September 2001 sowie der zusammengefasste Bericht über die Lage der Nordex AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2000/2001 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 21. Februar 2001 gewählten und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragten Abschlussprüfer, der BDO Deutsche Warentreuhand AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für die Nordex AG und den Konzern, der Geschäftsbericht, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses und die Berichte des Abschlussprüfers, den Jahresabschluss betreffend, sind allen Aufsichtsratsmitgliedern vor der bilanzfeststellenden Sitzung am 14. Dezember 2001 ausgehändigt worden. Die Vorlagen wurden in der Sitzung in Gegenwart der Wirtschaftsprüfer, die die Prüfungsberichte unterzeichnet haben, umfassend beraten. Die Prüfer haben über die Ergebnisse der Prüfung und die Beantwortung von Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Bericht über die Lage der Nordex AG und des Konzerns sowie den Vorschlag über die Verwendung des Bilanzergebnisses geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 30. September 2001 gebilligt, der damit festgestellt ist; er schließt sich dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses an, der vorsieht, das Bilanzergebnis auf neue Rechnung vorzutragen. In Vorbereitung auf den Börsengang wurde der Vorstand der Nordex AG am 21. Dezember 2000 umgebildet. Michael von Cappeln ist aus dem Vorstand der Gesellschaft ausgeschieden, um sich voll auf seine Aufgaben im Babcock Borsig-Konzern konzentrieren zu können. Der Aufsichtsrat dankt Herrn von Cappeln für seinen Einsatz beim Aufbau der neuen Gesellschaft. Neben dem Vorsitzenden Dr. Dietmar Kestner gehören seit dem 21. Dezember 2000 Carsten Pedersen (Vertrieb) und Rudolf Schulz (Finanzen) dem Vorstand der Nordex AG an. Am 12. Juni 2001 wurde Wilhelm Hecking als viertes Mitglied (Supply- Management und Logistik) in den Vorstand bestellt. Mit der Entlastung für das Rumpfgeschäftsjahr 1999/2000 durch die ordentliche Hauptversammlung am 21. Februar 2001 wurde der Aufsichtsrat der Nordex AG planmäßig neu konstituiert. Die Mitglieder Dr. Sigfrid Michelfelder und Ludger Kramer sind zur Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Dr. Hans Fechner wurde erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Als neue Mitglieder wählte die Hauptversammlung Hans Berger, Michael von Cappeln, Dr. Gerd Jäger, Flemming Pedersen und Bernd Sattig in den Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für deren Einsatzbereitschaft und Leistung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001. Rostock, den 14. Dezember 2001 Der Aufsichtsrat Dr. Hans Fechner Vorsitzender Bericht des Aufsichtsrates 7 5.15 Uhr. Mittelgebirge. Die weltgrößte Serien-Windkraftanlage im Gepäck. 320 t Last. 18% Steigung. Im Magen nur Kaffee und Kekse. Aber im Bauch ein gutes Gefühl. Spezial: Flügelfertigung. Industrielle Produktion von Rotorblättern gestartet. Im Jahr 1999 hat Nordex die Entscheidung getroffen, in die Entwicklung und Produktion eigener Rotorblätter für Windkraftanlagen einzusteigen. Hintergrund: Der Rotor ist eine der wichtigsten Kernkomponenten der Windkraftanlage. Sein Durchmesser (die überstrichene Fläche) und sein Profil beeinflussen die Leistungskraft der gesamten Turbine entscheidend. Als Pionier bei der Entwicklung immer leistungsstärkerer Anlagen war es für Nordex von strategischer Bedeutung, interne Kompetenz in der Flügeltechnik aufzubauen. Andernfalls würde ein Teil des technologischen Vorsprungs bei den Lieferanten verbleiben und damit allen Wettbewerbern offen stehen. Erfolgreicher Start Für die im November 1999 gegründete Nordex Rotor konnten im ersten Schritt erfahrene Fachleute gewonnen werden. Diese Kernmannschaft schaffte es, weitere Mitarbeiter zu qualifizieren und schon im Mai 2000 den ersten Flügelsatz auszuliefern. Dabei handelte es sich um einen Satz 31-Meter-Blätter für eine Nordex-N62, die sich in der Praxis bewährt haben. Parallel zur Fertigung weiterer N60/62-Rotoren begann Nordex die Produktion von 40 Meter langen Blättern für die N80. Im Dezember 2000 ging der erste Satz erfolgreich in Betrieb. Damit hatte Nordex den Nachweis erbracht, die Flügeltechnik zu beherrschen. Gleichzeitig war es der Startschuss für die Errichtung einer industriellen Produktion von Rotorblättern. Zwischen Mai und Oktober 2001 errichtete Nordex für 15 Mio. Euro in der Nähe des Überseehafens Rostock eine hochmoderne 12.000 qm große Fertigung. Durch die Größe und die logistische Auslegung soll es an dem neuen Standort bereits im Jahr 2002 gelingen, den Break-even zu erreichen und im folgenden Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag zu erwirtschaften. Letzter Schliff am Rotorblatt: Mit 8,5 Tonnen sind die 40 Meter langen Flügel nur relative Leichtgewichte. „Durch die interne Kompetenz bei der Entwicklung und Produktion von Flügeln können wir unseren technologischen Vorsprung bei Großanlagen weiter ausbauen.“ Im ersten Betriebsjahr sollen rund 300 Blätter ausschließlich für die Megawattklasse von Nordex gebaut werden. Das Produktionsziel in Rostock liegt bei 30 Prozent des eigenen Bedarfs. Zunächst stehen vier Formen bereit - für Flügel der Anlagen N60/62, S70/77 und N80/90. Mittelfristig können hier auch noch längere Blätter in Produktion gehen. Mit der direkten Nachbarschaft zum Überseehafen ist die Fertigung ideal gelegen, um auch Flügel mit mehr als 50 Meter Länge auf dem Seeweg auszuliefern. Kontrollierte Qualität Bei der Rotorblattproduktion konzentriert sich Nordex auf das so genannte „Prepreg“Verfahren. Das heißt, in die Formen werden mit Epoxidharz imprägnierte GFK-Gelege (glasfaserverstärkter Kunststoff) geschichtet. Anschließend härtet der Werkstoff bei Unterdruck und Wärme in den beheizten Formen aus. Der Unterdruck wird mit Hilfe von Vakuum aufgebaut. Die Gewichtskraft des Vakuums sorgt für ein qualitativ hochwertiges Laminat. Die vorimprägnierten Gelege sind industriell hergestellt und garantieren eine gleich bleibende sowie ideale Harz-GFK-Mischung, die für die Stabilität des Flügels extrem wichtig ist. Vor allem gegenüber dem Nassverfahren, bei dem das GFK-Gelege erst während der Belegung mit Harz getränkt wird, ist dies ein wesentlicher Vorteil. Aus diesem Grund wird das Prepreg-Verfahren bei vielen dynamisch hochbelasteten Bauteilen wie Flugzeugteilen aber auch Skiern und Tennisschlägern eingesetzt. Nordex-Mitarbeiter bei einer Flügelmontage in der Rotornabe. 10 Spezial: Flügelfertigung Für die Herstellung kleinerer Bauteile wie Flügeleinbauteile wendet Nordex das Vakuuminfusionsverfahren an. Bei dieser Alternative wird das GFK-Material trocken in die Form gelegt. Durch den Unterdruck des Vakuums werden dann die Fasern mit Harz benetzt. Spezial: Flügelfertigung 11 Die tragende Struktur des Flügels wird durch Längsgurte verstärkt. Diese Gurte bestehen aus GFK- oder CFK-Strängen (kohlefaserverstärkter Kunststoff), die an den lasttragenden Positionen eingebracht sind. Sie befinden sich an den Nasen- und Endkanten sowie an der dicksten Stelle des Flügels. Da gerade die Rotorblätter im Betrieb starken dynamischen Belastungen ausgesetzt sind, prüft Nordex die Qualität seiner Flügel auf dem betriebseigenen Teststand. Dabei werden die Blätter bis zur Lastgrenze gezogen und Eigenfrequenzmessungen vorgenommen. Präzisionsarbeit: 40 Meter-Blatt kurz vor dem Anschluß an eine N80. 12 Spezial: Flügelfertigung Spezial: Flügelfertigung 13 Das Geschäftsjahr im Überblick: Erfolgreicher Börsengang beflügelt operatives Geschäft. 3. Oktober 2000 Nordex-Megawatt-Anlagen für China Als erster Hersteller erhält Nordex aus China einen Auftrag für die Lieferung von Windkraftanlagen der Megawatt-Klasse. Durch dieses Pilotprojekt schafft Nordex eine weitere wichtige Referenz in der Volksrepublik. Mit über 40 Prozent Marktanteil ist Nordex hier bereits Marktführer. 6. November 2000 Gründung der Nordex-Service-Akademie in Lichtenau Im Rahmen der Qualitätsinitiative „Know-how für die Zukunft“ gründet Nordex eine firmeneigene Service-Akademie in Lichtenau bei Paderborn. Ziel der Initiative: Nordex will durch erstklassigen Service die Verfügbarkeit und damit den Erfolg seiner Produkte weiter optimieren. 8. Dezember 2000 Nordex AG führt Kapitalerhöhung durch Im Zuge einer Kapitalerhöhung bringen die BDAG Balcke-Dürr AG und Nordvest A/S ihre Windkraftaktivitäten gegen die Ausgabe von Aktien in die Nordex AG ein. Die Nordex AG war bereits am 25. August 2000 gegründet worden. Bis zum Börsengang hält die BDAG rund 80 Prozent, Nordvest etwa 20 Prozent der Nordex-Anteile. 27. Dezember 2000 Errichtung der ersten beiden kommerziellen Anlagen vom Typ N80 Nach fast einjähriger Testphase des N80-Prototypen, der weltweit leistungsstärksten Serien-Windkraftanlage, errichtet Nordex die ersten kommerziellen Turbinen. Besondere Herausforderung: Der Standort liegt auf 500 Meter Höhe im Schwarzwald. Die erfolgreiche Installation stellt das breite Einsatzgebiet der Großanlage unter Beweis. Mit voller Leistung an die 2. Januar 2001 Nordex-Zentrale zieht in den Großraum Hamburg Nordex konzentriert seine zentralen, nicht produktionsgebundenen Aktivitäten aus Rerik (Mecklenburg-Vorpommern) und Give (Dänemark) am Standort Norderstedt bei Hamburg. Durch die Mittellage zwischen den Produktionsstandorten Give und Rostock sowie die unmittelbare Nachbarschaft zum Flughafen Hamburg beschleunigt sich der weitere Umbau zu einem weltweit aktiven, multinationalen Unternehmen. Spitze: Nordex errichtet sechs N80 bei Bitburg. 21. Februar 2001 Nordex-Hauptversammlung stimmt Börsengang zu Die Hauptversammlung der Nordex AG ermächtigt den Aufsichtsrat, den Börsengang durchzuführen. 22. Februar 2001 Erster Großauftrag aus Kanada Die im Mai 2000 gegründete Vertriebstochter Nordex USA erhält ihren ersten Auftrag aus Kanada. Für rund 18 Mio. Euro errichtet Nordex ab August 2001 in Alberta 20 Anlagen vom Typ N60. Mit 26 Megawatt gehört der Park zu den leistungsstärksten Kanadas. Für Nordex ist dies der Eintritt in einen wichtigen Zukunftsmarkt in Übersee. 15. März 2001 BDAG-Hauptversammlung stimmt dem Börsengang der Nordex AG zu Die Hauptversammlung der BDAG Balcke-Dürr AG ermächtigt ihren Vorstand, den Börsengang der Nordex AG durchzuführen. Eine von 105 Nordex Turbinen im Windpark Zafarana (Ägypten) bei der Errichtung. 14 Das Geschäftsjahr im Überblick Das Geschäftsjahr im Überblick 15 2. April 2001 Erstnotiz der Nordex-Aktien am Neuen Markt Zum Emissionspreis von 9 Euro je Aktie notieren die Nordex-Aktien erstmals am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Insgesamt emittiert Nordex 32,9 Mio. Aktien, die zu etwa 96 Prozent von institutionellen Investoren nachgefragt werden. Zu etwa je einem Viertel stammen diese Investoren aus den USA, Großbritannien, Deutschland und anderen europäischen Staaten. Die neue Aktionärsstruktur: 63,2 Prozent Streubesitz, 29,8 Prozent BDAG, 7 Prozent Nordvest. 15. Mai 2001 Baubeginn der neuen Rotorblattproduktion in Rostock In nur sechs Monaten Bauzeit errichtet Nordex für rund 15 Mio. Euro eine industrielle Rotorblattproduktion in Rostock. Damit macht sich Nordex bei der Entwicklung neuer Anlagentypen von externen Flügelproduzenten weitgehend unabhängig. Zudem soll die eigene Produktion zusätzliche Erträge sichern. Bereits im November 1999 hatte Nordex das Tochterunternehmen Nordex Rotor gegründet und im kleineren Umfang Flügel produziert. 16. Mai 2001 Gründung der Nordex UK Ltd. in Manchester Aufgrund der starken Nachfrage aus Großbritannien gründet Nordex eine eigene Vertriebsgesellschaft in Manchester. In Zukunft wird die Tochtergesellschaft auch die Verantwortung für die Servicearbeiten der bestehenden und neuen Nordex-Parks auf den britischen Inseln übernehmen. 12. Juni 2001 Verstärkung des Vorstandes Der Aufsichtsrat beruft Wilhelm Hecking in den Vorstand der Nordex AG. Hecking verantwortet die Bereiche Supply-Management und Logistik. Die Geschäftsführung der Nordex-Tochtergesellschaft Südwind Energy übt er in Personalunion weiter aus. 15. Juni 2001 Großaufträge für 37 Mio. Euro Nordex erhält zwei Großaufträge aus Norddeutschland. Insgesamt werden in den beiden Windparks 28 Anlagen der Megawattklasse für zusammen 37 Mio. Euro errichtet. 10. Juli 2001 Gründung der Nordex France, SAS Nach der Realisierung verschiedener Windparks in Frankreich gründet Nordex eine eigene Tochtergesellschaft in Paris. Wenige Wochen zuvor - am 8. Juni - hat die französische Nationalversammlung ein Festpreissystem für die Einspeisung regenerativer Energie verabschiedet. Noch im Juli erhält die neue Nordex-Tochter zwei Aufträge für jeweils sechs Maschinen vom Typ N60, im September für weitere sieben N60. 2. August 2001 Erster Großauftrag für neue Megawatt-Anlage Nordex erhält den Auftrag für die Errichtung von 14 Turbinen der Baureihe S77. Das Auftragsvolumen beträgt rund 18,4 Mio. Euro. Die Maschinen erreichen eine Gesamthöhe von 123,5 Metern und sind damit ideal für Binnenlandstandorte geeignet. 20. September 2001 Rahmenvertrag über Großprojekt „Offshore“ Nordex unterzeichnet mit dem Windparkentwickler Winkra Energie GmbH einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Offshore-Turbinen mit einer Leistung von rund 350 Megawatt. Baubeginn ist für das Jahr 2005 geplant. Bis dahin wird Nordex eine serienreife 5-Megawatt Anlage entwickeln. 22. September 2001 Nordex übergibt N80-Windpark Zusammen mit der W.A.T.T. GmbH weiht Nordex den bisher größten Windpark mit N80-Turbinen ein. Insgesamt wurden bei Bitburg sechs 2,5-Megawatt-Maschinen installiert. Neue Dimensionen: Auf 12.000 Quadratmetern startet Nordex in Rostock die industrielle Flügelproduktion. 16 Das Geschäftsjahr im Überblick Das Geschäftsjahr im Überblick 17 Die Aktie. „Peergroup um rund 50 Prozent outperformt“. Nordex Nemax Allshare Euro 2500 Innerhalb der Berichtsperiode entwickelte sich der Kurs der Nordex besser als die Notierungen der anderen Windkraftanlagen-Hersteller. Seit der Erstnotiz am Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse hat Nordex seine Peergroup „um rund 50 Prozent outperformt“, so ein Research der Dresdner Kleinwort Wasserstein vom 21. September 2001. Die Analysten führen dies unter anderem auf die guten Wachstumsaussichten von Nordex im Jahr 2002 zurück. Ein weiterer Grund ist die Vertrauensbasis, die sich das Unternehmen in den Monaten nach dem Börsengang erworben hat. Dabei hat das Management immer auf Basis seriöser und gesicherter Planungen mit dem Kapitalmarkt kommuniziert. Die Folge: Alle Finanzdaten der bisher veröffentlichten Quartalsabschlüsse lagen innerhalb der Erwartungen. Mit 8,44 Euro je Aktie konnte der Nordex-Kurs zum Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 trotzdem nicht zufriedenstellen. Zwischen Mitte Juli und Mitte August tendierte der Aktienkurs zwischen 10 und 11 Euro. Dieses Niveau halten unterschiedliche Banken für fundamental begründet. Kurskorrekturen, die bei einigen großen Wettbewerbern schon Mitte Juli einsetzten, führten aufgrund der relativen Bewertung zur Peergroup auch zum Kursrückgang bei Nordex. Diese Entwicklung ist vor allem technisch begründet, da Nordex nicht von den spezifischen Faktoren, wie den schwachen Wachstumsaussichten für den US-Markt in 2002, betroffen ist, die beim Wettbewerb zu Korrekturen in der Unternehmensbewertung geführt haben. „Substanzwerte sind an der Börse wieder gefragt. Unternehmen, die eine seriöse Wachstumsprognose vorweisen können, haben Kurspotenzial.“ 2000 1500 1000 500 Nordex konnte sich nicht vom Trend am Aktienmarkt abkoppeln, entwickelte sich aber deutlich besser als der „Neue Markt“ insgesamt. 18 Die Aktie 24.09.2001 17.09.2001 10.09.2001 03.09.2001 27.08.2001 20.08.2001 13.08.2001 06.08.2001 30.07.2001 23.07.2001 16.07.2001 09.07.2001 02.07.2001 25.06.2001 18.06.2001 11.06.2001 04.06.2001 28.05.2001 21.05.2001 14.05.2001 07.05.2001 30.04.2001 23.04.2001 16.04.2001 09.04.2001 02.04.2001 0 Andererseits konnte sich die Nordex-Aktie nicht vom allgemeinen Trend am Aktienmarkt abkoppeln. So hat sich die im März 2000 begonnene Talfahrt der deutschen und vieler internationaler Aktienindizes sukzessive weiter fortgesetzt. Die Terroranschläge auf die USA am 11. September 2001 haben das Börsenklima zusätzlich verschlechtert. In der Folge reduzierte sich das in Aktienfonds investierte Vermögen. Vor allem Geldmarktfonds und Rentenpapiere haben von diesem Trend profitiert. Allerdings zeigt sich auch, dass Werte mit Substanz, die eine gute Verzinsung versprechen, wieder gefragt sind. Hier liegen Chancen für die Nordex-Aktie. Nach dem Börsengang hat Nordex intensiv an einer Verbreiterung der Coverage durch Analysten gearbeitet. Mehrere nationale und internationale Roadshows, Investoren-Konferenzen und zahlreiche Einzelgespräche mit Analysten und Fonds-Managern führten zu einer soliden Basis. Inzwischen haben neben den fünf Konsortialbanken - Dresdner Kleinwort Wasserstein, WestLB Panmure, BHF-Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank - auch die Société Générale, ABN AMRO, Crédit Agricole Indosuez Cheuvreux, Hamburgische Landesbank und Berenberg Bank Researchstudien herausgegeben. 15.40 Uhr. Alberta, Kanada. Der erste Schneesturm im Herbst. Ein Wetter, bei dem man hier keinen Hund rausschickt. Nur unser Vermessungsteam für den 26 MW-Park. Zusammengefasster Lagebericht und Konzernlagebericht. Wirtschaftliches Umfeld. Rekordjahr für Windenergie erwartet Windkraft konkurriert prinzipiell mit allen Energieerzeugungsarten der Stromversorgung im Grundlastbereich. Das heißt, mit den konventionellen Energieträgern Kohle und Gas, mit Atomkraftwerken und natürlich mit anderen regenerativen Energien. Die Frage der Wettbewerbsfähigkeit stellt sich standortbezogen. Denn der Stromgestehungspreis von Windkraft ergibt sich zum einen aus den spezifischen Investitionskosten pro Kilowatt Nennleistung und zum anderen aus der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit. So können moderne Windparks an Standorten mit mittleren Windgeschwindigkeiten ab 8 m/s preiswerter Strom produzieren als Atom- und Kohlekraftwerke. Dabei sind die Stromgestehungskosten durch noch wirtschaftlichere und größere Windkraftanlagen weiter rückläufig. Im Vergleich zu anderen regenerativen Energien fallen die Vorteile der Windkraft noch deutlicher aus. Gegenüber Wasserkraft verfügt Windenergie über ein enorm hohes erschließbares Potenzial, ist vor allem gegenüber Sonnenenergie vergleichsweise preiswert und hat gegenüber der Verbrennung von Biomasse Vorteile in der Umweltbilanz und der Logistik. In den letzten Jahren haben sich zwei Kategorien von Windenergiemärkten gebildet: 1. der umweltschutzgetriebene Markt in den Industrienationen und Weltweit stehen die Zeichen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf „grün“. Prognosen gehen von hohen, zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr aus. 2. ein von der Energienachfrage gesteuerter Markt in den Entwicklungsländern. Zum Schutz des Erdklimas haben sich vor allem die Staaten der Europäischen Union auf die Förderung und den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien geeinigt. Dieses Ziel kann jedoch nur durch eine entsprechende Rahmengesetzgebung erreicht werden, weil an zahlreichen Standorten im europäischen Binnenland Windverhältnisse unter 8 m/s herrschen. Deshalb wurden auf nationaler Ebene, zum Beispiel in Deutschland, Spanien und Frankreich, langfristige Festpreissysteme für „grünen“ Strom in Kraft gesetzt. Andere Staaten arbeiten mit Ausschreibungssystemen oder planen Zertifikatsmodelle, die am Ende dem Hersteller regenerativer Energien zugute kommen. Das zweite, heute noch kleinere Marktsegment basiert auf starken Windstandorten und dem enormen Energiebedarf in den sich entwickelnden Staaten in Asien, Afrika und Südamerika. Die Internationale Energie Agentur (IEA) schätzt, dass die Stromproduktion in diesen Staaten bis zum Jahr 2010 um mehr als 20 Prozent steigen wird. Als Gründe für diese Tendenz nennt die IEA 1. Bevölkerungswachstum, 2. steigende wirtschaftliche Aktivitäten, 3. den Einsatz moderner Produktionsmethoden und 4. die zunehmende Elektrifizierung der Privathaushalte. Großprojekte in China, Indien und Ägypten beweisen den Erfolg von Windkraft in den Entwicklungsländern. Die weitere Marktentwicklung hängt hier wesentlich von sicheren Finanzierungsmodellen ab. Alle seriösen Prognosen für die mittel- bis langfristige Entwicklung im Windenergiemarkt stehen auf Expansion. So erwartet der anerkannte Branchendienst BTM Consult, dass in den nächsten vier Jahren weltweit rund 33.500 Megawatt neuer Leistung errichtet werden. Ende 2000 waren insgesamt erst 18.500 Megawatt weltweit installiert. Die Analysten von WestLB Panmure halten sogar eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von über 17 Prozent bis zum Jahr 2012 für realistisch. Dies entspräche einer Neuinstallation von über 190.000 Megawatt in den nächsten elf Jahren. 22 Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld 23 Deutschland Der traditionell stärkste Windenergiemarkt der Welt entwickelte sich im Berichtszeitraum weiterhin positiv. In den ersten neun Monaten des Jahres 2001 gingen in Deutschland rund 1.400 Megawatt neuer Leistung ans Netz. Das sind etwa 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das volle Kalenderjahr rechnen Experten mit über 2.000 Megawatt Neuinstallationen. Damit würde Deutschland ein weiteres Rekordjahr realisieren. Der starke Anstieg der Nachfrage im zweiten Halbjahr geht vor allem auf Steuereffekte und eine geringfügige Anpassung der Einspeisevergütung zurück. Das „Erneuerbare Energien Gesetz“ sieht für die ersten fünf Jahre eine Mindestvergütung von 17,8 Pfennig pro Kilowattstunde vor, die beginnend mit dem 1. Januar 2002 jährlich um jeweils 1,5 Prozent reduziert wird. So soll ein Anreiz zur Kostendegression geschaffen werden. Seit dem 3. August 2001 müssen Windparks in Deutschland ab drei Anlagen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden. Bei Parks ab sechs Anlagen ist dabei zusätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Durch den Wechsel der Zuständigkeiten befürchten manche Fachleute einen kurzfristigen Stau bei der Bearbeitung. Die Vorteile der neuen Regelung überwiegen allerdings. So müssen die Behörden innerhalb von sieben Monaten über die Genehmigung entscheiden, das Verfahren ist streng reglementiert und den Behörden seit Jahren vertraut. Mit anderen Worten: Die Rechtssicherheit und Planbarkeit im Genehmigungsverfahren haben sich mit dem neuen Recht deutlich verbessert. Die Zeichen für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der Windkraft in Deutschland stehen damit weiterhin auf Grün. Für die nächsten drei bis vier Jahre wird eine gleich bleibende Nachfrage erwartet. Etwa ab dem Jahr 2005 führt dann der Mangel an geeigneten Flächen an Land zu einem Rückgang der Errichtungszahlen. In welchem Umfang dieser Trend vom Offshore-Markt kompensiert werden kann, ist aus heutiger Sicht noch unsicher. USA Für die Vereinigten Staaten zeichnet sich ein Boomjahr 2001 ab. Nach aktuellen Studien könnte das Jahresergebnis - wie in Deutschland - bei über 2.000 neu installierten Megawatt liegen. Im Vorjahr wurden lediglich 165 Megawatt Leistung in Betrieb genommen. Auch in den USA geht die stark gestiegene Nachfrage auf steuerliche Effekte zurück. So war lange Zeit nicht sicher, ob die Production Tax Credits (PTC) Ende 2001 auslaufen oder verlängert würden. Die PTC senken die Bemessungsgrundlage für die Ertragssteuer von Windkraftanlagenbetreibern um rund 3 Pfennig je erzeugter Kilowattstunde Windstrom. Um diesen Steuervorteil zu nutzen, haben die Windparkentwickler versucht, so viele Projekte wie möglich noch im Jahr 2001 zu realisieren. Konsequenz: Im kommenden Jahr sinkt das Marktvolumen wieder deutlich unter 1.000 Megawatt, bevor sich der Markt ab 2003 auf einem hohen Niveau weiterentwickelt. Die PTC sind vor allem für die Schwankungen verantwortlich, nicht aber der alleinige Grund für die positive Marktentwicklung in den USA. Das Wachstum basiert in den USA zudem auf der starken Stromnachfrage und den so genannten Renewable Portfolio Standards (RPS). Die Liberalisierung des amerikanischen Energiemarktes und die dadurch verursachte Investitionszurückhaltung der US-Kraftwerksbetreiber haben heute zu einer enormen Nachfrage für jede Form der Stromerzeugung geführt. Seit 1981 haben sich die Aufwendungen für neue Kraftwerke von 25 Mrd. US-Dollar auf etwa 6 Mrd. US-Dollar reduziert. Gleichzeitig ist die Stromnachfrage in der Sommerspitze von 600.000 (1996) auf rund 700.000 Megawatt gestiegen. Die Reservemenge ist damit von 23 Prozent (1996) auf dramatische 15 Prozent gefallen. Der Großteil der Kraftwerke ist zudem mehr als 20 Jahre alt. Inzwischen ist die Versorgungssicherheit in Spitzenzeiten nicht mehr überall garantiert, wie das Beispiel Kalifornien zeigt. Eine Studie der US Energy Information Administration hat den neuen Kraftwerksbedarf bis zum Jahr 2020 auf 390.000 Megawatt beziffert. Auf Ebene einzelner US-Staaten wurden Renewable Portfolio Standards (RPS) festgelegt. Sie geben verbindlich vor, wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energie im Stromnetz sein soll. Im zweiten Halbjahr 2001 erhöhte sich die Zahl der RPS-Staaten von sieben auf zwölf. Einer der Vorreiter war Texas. Noch unter Gouverneur George Bush wurde 24 Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld 25 festgelegt, dass bis zum Jahr 2009 allein in Texas 2.000 Megawatt neuer Leistung ans Netz gehen sollen. Ende des Jahres 2000 waren erst rund 190 Megawatt installiert. Das jüngste Beispiel für die Durchsetzung dieser Politik ist Kalifornien. Bis zum Jahr 2010 sollen nach dem derzeit diskutierten RPS-Ziel 20 Prozent „grüne“ Energie in das öffentliche Netz eingespeist werden. Kalifornien ist mit rund 1.800 Megawatt installierter Leistung der „Windstaat“ in den USA. Hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten, logistische Engpässe infolge geringer Kapazitäten der Gas-Pipelines, lange Bauphasen bei Großkraftwerken und die limitierten Produktionskapazitäten etwa bei Gasturbinen machen die Errichtung von Windparks zusätzlich attraktiv. Vor diesem Hintergrund bildet die Verlängerung der PTC nur noch einen zusätzlichen Anreiz. Kontaktaufnahme: hat Nordex in neuen, Im Geschäftsjahr 2000/2001 internationalen Wachstums- märkten Fuß gefaßt. Spanien Der dritte große Einzelmarkt für Windkraft zeigt im Jahr 2001 eine leicht gegenläufige Tendenz. Die verzögerte Genehmigungspraxis in Spanien hat im Berichtszeitraum dazu geführt, dass die Erwartungen an den Markt nicht voll erfüllt wurden. Statt der ursprünglich von BTM Consult geschätzten 1.600 Megawatt, reduzierte beispielsweise WestLB Panmure seine Planung auf 1.200 Megawatt. Dabei haben sich jedoch Projekte nur zeitlich verzögert. Das heißt, die Entwicklung wird lediglich flacher verlaufen. Ein Ausfall der Nachfrage ist nicht in Sicht. Übriges Europa Im Berichtszeitraum haben sich immer mehr europäische Staaten für die Windenergienutzung geöffnet. Am nachhaltigsten ist dies in Frankreich geschehen. Im Juni 2001 hat die französische Nationalversammlung ein Gesetz verabschiedet, das Mindestpreise für die Einspeisung regenerativer Energie regelt. Hiernach erhalten Betreiber von Windkraftanlagen für die ersten fünf Jahre eine garantierte Vergütung von 8,38 Eurocents pro Kilowattstunde Strom. Bei deutlich besseren durchschnittlichen Windverhältnissen hat Paris damit ein Gesetz erlassen, das dem deutschen Erfolgsmodell sehr ähnlich ist. Fachleute gehen deshalb für die nächsten Jahre von einem Windkraftboom mit mehreren tausend Megawatt neuer Leistung aus. Großbritannien verfügt über das größte Windenergiepotenzial Europas. Bei einer Netzaufnahmekapazität von maximal 15 Prozent Windstrom könnten auf den britischen Inseln rund 23.000 Megawatt Leistung installiert werden. Mit 425 Megawatt lag der Ausnutzungsgrad jedoch bei unter 2 Prozent. Jetzt hat die im Juni 2001 bestätigte Blair-Regierung sich öffentlich auf den Ausbau der regenerativen Energien verpflichtet. Dieser wird weiterhin durch so genannte Non-Fossil-Fuel-Obligations (NFFO) gesteuert. Dabei werden die zwölf regionalen Versorgungsunternehmen gebunden, einen Mindestsatz „grünen“ Strom in ihre Netze einzuspeisen. Die Lieferanten werden in einem Ausschreibungsverfahren ermittelt. Die neue Politik ist für die Branche jedoch stärker auf der Ebene der Baugenehmigungen spürbar geworden. Diese geänderte administrative Praxis führte bereits zum Baubeginn für mehrere neue Windparks. Pionierarbeit: Nordex hat den ersten Megawatt-Park Spaniens ans Netz gebracht 26 Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld 27 Im abgeschlossenen Geschäftsjahr hat der Nordex Konzern seine zum Börsengang abgegebenen Prognosen für die Geschäftsentwicklung voll erreicht. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 347 Mio. Euro (Vorjahr 272 Mio. Euro). Noch positiver entwickelte sich der Auftragseingang. Mit einem Ordervolumen von 410 Mio. Euro (Vorjahr 295 Mio. Euro) übertraf der Nordex Konzern den Wert des Vorjahres um rund 40 Prozent. Geschäftsentwicklung. Prognosen für 2000/2001 voll erreicht. Dieses Wachstum geht wesentlich auf die europäischen Windenergiemärkte zurück. Vor allem Deutschland, Spanien und Dänemark nehmen hier traditionell eine dominierende Stellung ein. Rund 85 Prozent der im Jahr 2000 von der Branche in Europa errichteten Anlagenleistung wurde in diesen Ländern installiert. Erste Studien zur Marktentwicklung im Kalenderjahr 2001 prognostizieren für Deutschland ein weiteres Rekordjahr mit etwa 2.000 Megawatt neuer Leistung. Dies entspräche einem Wachstum von 20 Prozent. In diesem Umfeld konnte der Nordex Konzern seinen Marktanteil zum Oktober 2001 auf über 10 Prozent ausweiten (Vorjahr 8,7%). Rückenwind durch Megawatt-Turbinen Wesentlicher Erfolgsfaktor in Deutschland waren die Megawattanlagen. So errichtete Nordex in Karstädt (Brandenburg) für den Kunden Ostwind einen Windpark mit 20 Maschinen vom Typ N60. Das Auftragsvolumen für dieses Projekt betrug 21 Mio. Euro. Über 13 weitere Maschinen wird verhandelt. Der Auftragswert für diese Ausbaustufe beträgt rund 10 Mio. Euro. Mit 43 Megawatt Leistung entsteht damit der größte Windpark Brandenburgs. Eine Referenz für Nordex und das Produkt N60. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 hatte der Nordex Konzern weltweit über 370 Maschinen von dieser Baureihe installiert, davon allein 64 im Geschäftsjahr 2000/2001 in Deutschland. Nur die N43 wurde bisher häufiger verkauft. Vom Topmodell N80 hat der Nordex Konzern in der Berichtsperiode die erste Kleinserie errichtet. Insgesamt wurden weitere zehn Anlagen installiert - sieben Turbinen in der Eifel, zwei in einem Windpark im Schwarzwald sowie eine Anlage auf dem DEWI-Testfeld in Wilhelmshaven. Der Umsatzerlös dieser Maschinen betrug etwa 16 Mio. Euro. Im Auftragsbestand sind zusätzliche acht N80. Zum Ende des Geschäftsjahres hat Nordex seinen Marktanteil im expandierenden deutschen Markt auf über 10 Prozent ausgebaut. Gegenüber dem Vorjahr installiert die Gruppe 66 Prozent mehr Leistung. Von der im September 2000 erstmals errichteten Baureihe S70/77 konnte Nordex bereits hohe Stückzahlen im abgeschlossenen Geschäftsjahr vermarkten. Insgesamt gingen 65 Anlagen der Baureihe ans Netz. Als größtes Einzelprojekt wurde der Windpark „Hohen Pritz“ bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) realisiert. Der Park besteht aus 14 Anlagen des Typs S77, das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 18,4 Mio. Euro. Vor allem deutsche Kunden, die an schwächeren Standorten planen, fragten diese Anlage stark nach. Durch ihren vergleichsweise großen Rotordurchmesser (77 Meter) ist die Maschine insbesondere für diese Einsatzgebiete gut geeignet. Außerdem bietet Nordex die S77 auf bis zu 111,5 Meter hohen Türmen an. So kommt die Anlage auf eine Gesamthöhe von 150 Metern. Durch die „Nabenhöhe“ lassen sich zusätzliche Erträge erwirtschaften. 28 Lagebericht: Geschäftsentwicklung Lagebericht: Geschäftsentwicklung 29 Tour d’ Europe In Spanien, dem zweitstärksten europäischen Markt, stellte Nordex den Windpark „El Aguila“ bei Zaragoza fertig. Der Park besteht aus 15 Maschinen vom Typ N62. Das Auftragsvolumen betrug 14,8 Mio. Euro. Auch den portugiesischen Park „Lomba de Seixa“ brachte Nordex Iberica in der Berichtsperiode erfolgreich ans Netz. Bereits vor der Verabschiedung des neuen Einspeisegesetzes ist Nordex der Einstieg in den französischen Markt gelungen. So wurden Anfang des Geschäftsjahres 2000/2001 insgesamt 20 Nordex-N43 auf Korsika an den Kunden übergeben. Seitdem hat Nordex France Aufträge für insgesamt 34 Maschinen der Typen N43, N50 und N60 erhalten. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 25,4 Mio. Euro. Damit zahlt sich die frühe Präsenz vor Ort aus. Schon seit etwa drei Jahren unterhält Nordex in Paris eine Vertriebsvertretung, die im Juli 2001 zu einer eigenen Tochtergesellschaft ausgebaut wurde. Auch in Großbritannien, dem zweiten neuen Wachstumsmarkt Europas, etablierte sich Nordex als einer der ersten Hersteller für Windkraftanlagen. Auf den Orkney-Inseln wurde ein N60-Pilotprojekt für eine Tochtergesellschaft von Texas Utilities realisiert. In der Nähe von Newcastle baut Nordex zwei Parks für National Wind Power und eine Tochtergesellschaft von Northern Electric & Gas. Das bislang größte Projekt in Großbritannien errichtet Nordex für Powergen. Dabei handelt es sich um den Windpark „Bowbeat“ mit 24 Anlagen des Typs N60, der in der Nähe von Edinburgh entsteht. Zum Auftragseingang hat dieses Projekt 16,3 Mio. Euro beigetragen. Vor allem die Kundenstruktur zeichnet die bisherigen Projekte in Großbritannien aus. Hier standen die großen britischen Energieversorger im Mittelpunkt. Damit hat sich die im Mai 2001 gegründete Nordex UK eine gute Geschäftsposition geschaffen. 8,5 Mio. Euro umsatzwirksam. Die hohen Energieerträge des Parks, der 105 Maschinen vom Typ N43 umfasst, haben Nordex gute Chancen auf Folgeaufträge verschafft. In Zafarana soll noch ein Mehrfaches der jetzt von Nordex errichteten 63 Megawatt Leistung installiert werden. Umsatzaufteilung 64% Deutschland 11% Dänemark 11,5% Europa 5,2% Asien 2,7% Afrika 5,6% Nordamerika Nordex etablierte sich als einer der ersten Hersteller für Windkraftanlagen in den neuen Wachstumsregionen Europas. Vor allem das Geschäft in Frankreich und Großbritannien wird mit Nachdruck entwickelt. Neben einzelnen Projekten in Holland, Italien, Ungarn und Griechenland wurden darüber hinaus vor allem dänische Parks in der Berichtsperiode realisiert. Erwähnenswert ist ein Auftrag von Jyst Vindkraft, einem der größten dänischen Entwickler. Hierbei handelt es sich um 14 Turbinen der Baureihe N60. Das Umsatzvolumen beläuft sich auf 11,3 Mio. Euro. Weitere 36 Anlagen für unterschiedliche dänische Projekte waren im Berichtszeitraum umsatzwirksam. Weltweit aktiv Außerhalb von Europa war Nordex in China, Japan, Ägypten und Nordamerika aktiv. Im Jahresumsatz des Nordex Konzerns sind allein 75 Maschinen für den chinesischen Markt enthalten. Die größte Position ist dabei das Projekt Yingkou. Neben zehn Anlagen vom Typ N43 lieferte Nordex erstmals Megawattanlagen (4 x N60) in die Volksrepublik. Als zweiter wichtiger Markt für Windkraft in Fernost gilt Japan. Für Nippon hat Nordex im Berichtszeitraum an insgesamt sieben Turbinen gearbeitet. Als Auftragseingang erhielt Nordex von seinem japanischen Partner IHI die Order für zehn Anlagen vom Typ N60. Der Auftragswert im Geschäftsjahr 2000/2001 beläuft sich auf 6,8 Mio. Euro. In den Nordamerika-Umsatz ging neben kleineren Projekten vor allem der Windpark „Pincher Creek“ ein. Dabei handelt es sich um einen Park mit 20 Anlagen vom Typ N60, die aufgrund der extremen Klimaverhältnisse mit einer speziellen „Cold Climate“-Technik ausgestattet wurden. Das Auftragsvolumen betrug 18,2 Mio. Euro. Die Arbeiten an den beiden ägyptischen Parks „Zafarana 1 & 2“ sind inzwischen abgeschlossen. Vom Projektumsatz (47 Mio. Euro) waren im abgeschlossenen Geschäftsjahr 30 Lagebericht: Geschäftsentwicklung Konzernergebnis verbessert In der Berichtsperiode hat der Nordex Konzern das IAS-Ergebnis vor Steuern und Zinsen leicht um 6 Prozent auf 14,1 Mio. Euro (Vorjahr 13,2 Mio. Euro) verbessert. Der nur geringe Anstieg ist auf Sondereffekte zurückzuführen. Hierzu zählen vor allem die planmäßigen Anlaufverluste in der Rotorblattproduktion. Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2001/2002 soll die neue Produktion den Break-even erreichen und damit im Effekt ergebnisneutral sein. Erste positive Beiträge zum Konzernergebnis sind für das Geschäftsjahr 2002/2003 geplant. Weitere Einmalaufwendungen waren die Verlagerung der zentralen, nicht produktionsgebundenen Einheiten nach Norderstedt bei Hamburg sowie die Gründung neuer Tochtergesellschaften in Großbritannien und Frankreich. Bei der Nordex AG ist im Berichtsjahr das handelsrechtliche Bilanzergebnis von -10,5 Mio. Euro im wesentlichen negativ belastet worden durch die Börseneinführungskosten. Gegenläufig hierzu waren die positiven handelsrechtlichen Beteiligungserträge aus den Tochterunternehmen. Sonnenaufgang für Windenergie Solide Finanzlage Aufgrund des Börsengangs im April 2001 sind der Nordex AG finanzielle Mittel für das zukünftige Wachstum zugegangen. Auch nach Tilgung der Clearingverbindlichkeiten gegenüber der Babcock Borsig AG sind noch erhebliche finanzielle Mittel vorhanden. Der operative Cashflow im Konzern war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 zwar insgesamt negativ, hat sich aber im vierten Quartal gegenüber den Vorquartalen erheblich verbessert. Das gewachsene Geschäftsvolumen und die im zweiten Halbjahr saisonbedingt höheren Bestände an Vorräten und Forderungen führten für den Nordex Konzern auch in Fernost. Nordex lieferte Lagebericht: Geschäftsentwicklung 31 die ersten Megawattanlagen nach China. zu einem höheren Finanzbedarf für das Umlaufvermögen. Dieser wurde neben den Eigenmitteln zum Teil durch höhere Lieferantenkredite finanziert. Durch gezielte Maßnahmen konnte ein erwarteter höherer Anstieg vermieden werden. Aufgrund des für den Nordex Konzern typischen Projektgeschäfts kommt es im Zeitablauf zu starken Schwankungen im Finanzmittelbedarf und Liquiditätsfluss. Die Eigenkapitalverhältnisse des Nordex Konzerns haben sich im Geschäftsjahr wie folgt verändert: Durch die Kapitalmaßnahmen bei der Nordex AG wurde das Grundkapital um 52 Mio. Euro auf 52,05 Mio. Euro erhöht und in die Kapitalrücklage sind 147 Mio. Euro eingestellt worden. Die Eigenkapitalquote stieg damit bis zum Ende des Geschäftsjahres auf 67 Prozent und zeigt die solide Finanzierung der Gruppe. Auch die sehr hohe Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital verdeutlicht die gute Vermögens- und Kapitalstruktur. Der Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres betrug rund 61 Mio. Euro. Die Finanzlage der Nordex AG ist im wesentlichen geprägt durch die Einbringung der Anteile der Tochterunternehmen als Sacheinlage. Die Eigenkapitalquote der Nordex AG betrug zum Stichtag 30. September 2001 95,8 Prozent. In die Zukunft investiert Im abgeschlossenen Geschäftsjahr hat der Nordex Konzern im starken Umfang in Maßnahmen investiert, die das zukünftige Wachstum der Gruppe sichern werden. Die größte Position war der Aufbau der neuen, industriellen Rotorblattproduktion (s. Spezial „Flügelfertigung“). Allein für die 12.000 qm große, bekrante Halle, inklusive technischer Ausstattung sowie 40.000 qm Grundstück fallen in Summe Investitionen von rund 15 Mio. Euro an, von denen ein Großteil im Berichtszeitraum vorgenommen wurden. In die Entwicklung neuer Windkraft-Anlagen investierte der Nordex Konzern weitere 6,8 Mio. Euro. Dabei stand die N80 im Mittelpunkt. So wurde die zum Jahresanfang 2000 als Prototyp errichtete Anlage technisch weiterentwickelt und an unterschiedlichen Komponenten wie Rotor und Steuerungstechnik optimiert. Zudem haben die Nordex Ingenieure die Arbeiten an der Offshore-Variante der N80 konsequent fortgesetzt. Im Jahr 2002 soll der erste Prototyp im Küstengewässer vor Norwegen errichtet werden. Von hoher strategischer Bedeutung waren darüber hinaus die Aufwendungen für die zweite Generation der eigenen Steuerungstechnik, der „Nordex Control 2“. Insbesondere das Know-how im Bereich Elektrotechnik ist ein wichtiges Kriterium in der Differenzierung zum Wettbewerb. Die Investitionen in die N90 und die zukünftige 5-Megawatt-Anlage waren aufgrund der hauptsächlich internen Arbeiten begrenzt. Die wesentlichen Aufwendungen werden im laufenden (2001/2002) und im folgenden Geschäftsjahr anfallen. Weiterhin hat der Nordex Konzern in den beiden neuen Wachstumsregionen Großbritannien und Frankreich eigene Tochtergesellschaften gegründet und aufgebaut. Die Vertriebserfolge im Berichtszeitraum haben eindrucksvoll bestätigt, wie sinnvoll diese Entscheidung war. 32 Lagebericht: Geschäftsentwicklung Lagebericht: Geschäftsentwicklung 33 16.20 Uhr. Irgendwo auf der Ostsee. Boot durchnässt. Klamotten durchnässt. Aber der Auftrag über Offshore-Turbinen mit 350 MW Gesamtleistung in trockenen Tüchern. Mitarbeiter. Know-how für die Zukunft geschaffen. Zum Stichtag 30. September 2001 waren in der Nordex-Gruppe 722 Mitarbeiter beschäftigt, davon 16 in der Nordex AG. Gegenüber dem Vorjahreswert (580) entspricht dies einem Zuwachs von rund 24 Prozent im Konzern. Der Personalaufbau geht hauptsächlich auf drei Faktoren zurück: die nach dem Börsengang vollzogene vollständige Trennung vom ehemaligen Mutterkonzern Babcock Borsig AG, die höhere vertikale Integration und das starke Wachstum im operativen Geschäft. Vor dem Börsengang konnte der Nordex Konzern auf unterschiedliche interne Dienstleistungen des Babcock Borsig-Konzerns zurückgreifen. Das betraf insbesondere die Funktionen Personal, Finanzen und Controlling. Bis zum Ende der Berichtsperiode wurde die während des Börsengangs eingeleitete Selbstständigkeit komplett vollzogen. Entsprechende Fachkräfte konnten aus dem Babcock Borsig Konzern und vom Markt gewonnen werden. Dabei hat sich der Umzug in die attraktive Metropolenregion Hamburg ausgezahlt. Ein weiterer Beschäftigungseffekt ging vom Aufbau der Rotorblattproduktion aus. Anders als die Montage der eigentlichen Windkraftanlage ist der Flügelbau durch einen hohen Personalanteil gekennzeichnet. So stieg die Mitarbeiterzahl von der Nordex Rotor GmbH innerhalb der Berichtsperiode um etwa 45 Prozent auf jetzt 72. Auch die im Konzern um 39 Prozent gestiegene Produktionsleistung hat in den operativen Bereichen zu Neueinstellungen geführt. Dies betrifft die Produktion, das Projektmanagement und vor allem den Service. Um die Verfügbarkeit der errichteten Anlagen zu garantieren, hat Nordex zudem begonnen, den Service umzustrukturieren und als eigenen Geschäftsbereich aufzubauen. Im ersten Schritt wurden dezentrale, reaktionsschnelle Teams gebildet, gleichzeitig startete eine Qualifizierungsinitiative. Seit November 2000 bietet Nordex seinen Servicemitarbeitern und Kunden in der firmeneigenen „Serviceakademie“ in Lichtenau spezialisierte Schulungen an. Neben zwölf Basiskursen stehen Vertiefungskurse für unterschiedliche technische Komponenten auf dem Programm. Von dem Weiterbildungsangebot profitiert nicht nur das Unternehmen. Auch bei den Mitarbeitern ist das Angebot von Schulungen auf hohe Resonanz gestoßen, da mit jedem Lehrgangsabschluss in der Regel weitere Karrierechancen im Unternehmen verbunden sind. Noch im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde die Entscheidung getroffen, das Angebot zu erweitern und eine neue Akademie auf dem Produktionsgelände in Rostock anzusiedeln. Hier sollen in Zukunft alle technischen Mitarbeiter für die spezifischen Anforderungen bei Nordex qualifiziert werden. Zudem prüft Nordex, ob das Schulungszentrum die innerbetriebliche Ausbildung von Industriemechanikern, Mechatronikern und Energieanlagenelektronikern übernehmen kann. Die Vorbereitungen für die Umbauarbeiten des Schulungsgebäudes sind in vollem Gang. Bereits Ende März 2002 will Nordex auf rund 680 qm den Lehrbetrieb aufnehmen. Am 30. September 2001 hatte Nordex 54,5 Prozent gewerbliche Mitarbeiter und 45,5 Prozent Angestellte. Insgesamt beschäftigt die Nordex-Gruppe 21 Auszubildende in unterschiedlichen Lehrberufen. Im Kalenderjahr 2002 werden in der Automatisierungstechnik und im Rotorblattbau erstmals Ausbildungsplätze im Fertigungszentrum Rostock angeboten. Damit setzt Nordex sein Engagement für mehr Beschäftigung am Standort konsequent fort. In den letzten Jahren hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Arbeitsamt Rostock arbeitslose Facharbeiter zu Rotorblattlaminierern weiterqualifiziert. Rund 70 Lehrgangsteilnehmer wurden bisher von Nordex übernommen und fanden hier eine neue berufliche Perspektive. Wichtiges Kapital: Im firmeneigenen Schulungszentrum werden die technischen Mitarbeiter weiterqualifiziert. 36 Lagebericht: Mitarbeiter Lagebericht: Mitarbeiter Intelligente Lösungen: Die Steuerungssoftware der Windkraftanlage wird inhouse programmiert. Forschung & Entwicklung. Ausbau der technologischen Spitzenstellung bei Großanlagen. Im Mittelpunkt der Arbeiten des Bereichs „Entwicklung und Konstruktion“ standen auch im Geschäftsjahr 2000/2001 die Absicherung und der Ausbau der technologischen Spitzenstellung bei Megawatt-Anlagen. So wurde die N80 in Details optimiert, um die Kostenstruktur zu verbessern und Leistungsreserven zu heben. Schwerpunkte der Arbeit der Ingenieure waren die Elektrotechnik, Modifikationen am Generatorträger, das Hydraulikund Kühlsystem der Anlage sowie der Montage- und Errichtungsprozess. Gleichzeitig wurde die Vervollständigung des Turmprogramms vorangetrieben. In Zukunft soll die N80 in Turmhöhen von 60 bis 104 Metern angeboten werden. Damit wird die Turbine für alle relevanten Standorte mit einer idealen Konfiguration verfügbar sein. Auf der gleichen Maschinenbasis entwickelt Nordex eine Offshore-Variante für den Einsatz im Küstengewässer. Wesentliche Unterschiede zur Onshore-Maschine sind Vorrichtungen zum Korrosionsschutz und zur Entfeuchtung, die Kapselung des Maschinenhauses, die Integration des Transformators und des Umrichters vom Fuß der Anlage in die oberen Segmente, redundante und automatische Kühlsysteme sowie technische Vorrichtungen für den Service auf dem Meer. Hierfür entwickelten die Konstrukteure einen integrierten Lastkran, der alle Hauptkomponenten der Anlage austauschen kann. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Serviceeinsatz so stark wie möglich zu reduzieren und ein weitgehend autonomes System zu schaffen. In der ersten Jahreshälfte 2002 soll der erste Prototyp dieser Anlage vor der Küste bei Valsneset (Norwegen) errichtet werden. Als einzige Multimegawatt-Anlage, die für Starkwindstandorte zertifiziert ist, hat die N80 dann eine Alleinstellung im Wettbewerb. Nordex N80: Die größte SerienWindkraftanlage der Welt soll Nordex hat die Kernkompetenzen für in Zukunft auf bis zu 104 Meter Windkraftanlagen voll integriert 38 hohen Türmen gebaut werden. Lagebericht: Forschung und Entwicklung Lagebericht: Forschung und Entwicklung 39 Ebenfalls auf der N80-Plattform startete Nordex die Entwicklung einer speziellen Binnenland-Maschine mit 90 Meter Rotordurchmesser. An Standorten mit geringeren durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten wird diese Maschine gegenüber der N80 und vergleichbaren Anlagen um bis zu 25 Prozent mehr Jahresertrag erwirtschaften. Wesentliche Aufgaben bestanden in der Auslegung und Berechnung der Betriebslasten, in der Entwicklung eines neuen Rotorblattes mit rund 44 Meter Länge sowie einer Getriebeanpassung. So muss die Drehzahl des Rotors gedrosselt werden, um die Flügelspitzengeschwindigkeit zu begrenzen. Auch die N90 wird Nordex im Kalenderjahr 2002 als Prototyp erstmals errichten. Nach der erfolgreichen Testphase ist ein zügiger Serienstart vorgesehen. Neben der Komplettierung der N80/N90-Baureihe haben die Entwickler von Nordex mit dem Basic-Engineering einer 5-Megawatt-Anlage begonnen. Die Turbine wird als pitchgeregelte, drehzahlvariable Getriebemaschine konstruiert. Etwa 115 Meter Rotordurchmesser sollen einen 5-Megawatt-Generator antreiben. Aufgrund der Abmessungen ist die Anlage hauptsächlich für zukünftige Offshore-Parks geplant. Vor allem für die Großprojekte mit bis zu 1.000 Megawatt installierter Leistung, die sich derzeit in der Genehmigungsplanung befinden, sind gerade diese Maschinen ökonomisch sinnvoll. Denn die Parks befinden sich 30 bis 40 Kilometer vor der Küste in Wasser- tiefen von rund 30 Metern. Diese Projekte rechnen sich aufgrund der hohen Kosten für Fundamente und Verkabelung nur bei maximaler installierter Leistung. Der Prototyp ist im Jahr 2003 geplant. Daran soll sich eine intensive, etwa zweijährige Testphase anschließen. Damit wäre die Maschine rechtzeitig verfügbar, wenn die großen Offshore-Projekte in die Realisierungsphase eintreten. Im September 2001 hat Nordex einen Rahmenvertrag für die Lieferung von 70 Anlagen dieser Baureihe unterschrieben. Der Baubeginn für den Offshore-Park „Nördliche Pommersche Bucht“ ist für Ende 2005 geplant. Große Fortschritte hat Nordex bei der Entwicklung der zweiten Generation seines eigenen Steuerungssystems „Nordex-Control 2“ gemacht. Das System übernimmt als Hauptprozess die Steuerung der verfahrenstechnischen Abläufe wie Starten, Zuschalten, Stoppen, Bremsen, Fehlerbehandlung, Windnachführung. Zudem regelt das System die Nebenprozesse Schmieren, Kühlen und Heizen. Weitere elementare Aufgaben sind Drehzahl- und Leistungsregelung, das Bedienen und Beobachten, Aufzeichnen, Speichern und Archivieren von Produktionsdaten, Ereignissen und Alarmen sowie die Fernwartung und Alarmierung. Wesentlicher Vorteil der Nordex-Steuerung ist die offene Automatisierungslösung. Das heißt, das System basiert auf Standardkomponenten. Damit ist der Service langfristig gesichert und Anlagenerweiterungen sind flexibel umsetzbar. Durch die Fähigkeit, auf neue Anforderungen zu reagieren, garantiert das System dem Betreiber Investitionsschutz. Damit nicht genug. Die „offene Lösung“ erlaubt einen kostengünstigen und nutzerfreundlichen webbasierten Zugriff auf das System. Kunde und Service können sich einfach per Modem in die Maschine einwählen. Alarmierungen sind über Fax, SMS oder E-Mail möglich. Auch die Vernetzung mehrerer Anlagen eines Windparks ist problemlos machbar. Der Praxistest soll im Dezember 2001 starten. Im Jahr 2002 wird Nordex eine 90 Meter Turbine mit einem gedrosselten 2,5 MW-Generator auf den Markt bringen. 40 Lagebericht: Forschung und Entwicklung Lagebericht: Forschung und Entwicklung 41 Risikobericht. Potenziale nutzen, Risiken erfolgreich managen. Ein wesentlicher Eckpfeiler des RCM besteht in der regelmäßigen Risikoinventur. Hier werden die identifizierten Risiken nach potenzieller Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst und dokumentiert sowie entsprechende Abwehrstrategien eingeleitet, um die möglichen Risikofolgen zu minimieren beziehungsweise zu verhindern. Bei dieser Arbeit wirken Mitarbeiter der jeweiligen Fachabteilungen unterstützend mit. Die Effizienz des RCM wird vom internen Arbeitskreis Frühwarnsystem sowie durch den Abschlussprüfer der Nordex AG überwacht. Als nächster Schritt wird im laufenden Geschäftsjahr 2001/2002 die EDV-Umsetzung des Systems abgeschlossen. Insgesamt unterscheidet Nordex vier Risikokategorien: allgemeine externe Risiken, leistungswirtschaftliche Risiken, finanzwirtschaftliche Risiken und allgemeine interne Risiken. Allgemeine externe Risiken Der Windenergiemarkt ist von gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen abhängig. Dies sind in erster Linie Einspeiseverordnungen, Steuergesetze und Regelungen auf Ebene der Baugenehmigungen. Durch Änderungen dieses Marktumfeldes kann es innerjährlich aber auch in längeren Zeitabläufen zu Volumenschwankungen der regionalen Märkte kommen. Mit der Einführung eines quartalsweisen Reportsystems zur Auftragsund Projektsituation überwacht Nordex dieses Risiko. Außerdem hat das Unternehmen durch die frühzeitige Ausweitung des internationalen Geschäfts die Abhängigkeit von Einzelmärkten weiter reduziert. Heute ist Nordex in 18 Ländern rund um den Globus vertreten. Leistungswirtschaftliche Risiken Diese Kategorie umfasst die Bereiche Forschung und Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Absatz. Mit Hilfe systematischer Marktbeobachtungen kontrolliert Nordex fortlaufend seine Angebotsstruktur und richtet sie an den Markterfordernissen aus. Für die Qualität der Produkte sorgt ein streng reglementiertes und zertifiziertes Qualitätssicherungs-System, das die Auswahl und die Prüfung von Lieferanten einbezieht. Auf der Einkaufsseite setzt Nordex bei den Kernkomponenten auf eine Mehrlieferantenstrategie und auf langfristige Lieferverträge. Wo dies aufgrund der bestehenden Marktenge nicht möglich ist, hat das Unternehmen interne Ressourcen aufgebaut. Beispielhaft hierfür ist die Errichtung der industriellen Rotorblattproduktion in Rostock. Auf der Absatzseite existieren aufgrund der diversifizierten Käuferstruktur keine nennenswerten Risiken. Großaufträge werden einer gesonderten Chancen-Risiko-Abschätzung unterzogen. Keine bestandsgefährdenden Risiken in Sicht. Finanzwirtschaftliche Risiken Im Anlagenbau wird in der Regel ein vergleichsweise hohes Working Capital benötigt. Dies niedrig zu halten ist eines der wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele der Nordex AG. So ist es möglich, die im Börsengang gewonnene Liquidität effizient zu nutzen. Aus diesem Grund hat Nordex mit verschiedenen Maßnahmen in der Produktion, aber auch im Finanzbereich die Working-Capital-Quote gesenkt und damit die Liquiditätslage der Gruppe unter Kontrolle gehalten. Dieses Risiko steht weiterhin unter besonderer Beobachtung. Fest im Griff: Das neu implementierte RCM-System ist garantierte Risikoabwehr. Die Nordex AG hat für den Nordex Konzern in der Berichtsperiode ein Risiko-/ChancenManagement-System (RCM) implementiert, das die interne und externe Unternehmensüberwachung gewährleistet. Es entspricht den Vorschriften des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Konkret wurde ein Regelkreis installiert, der Frühwarnsignale nach einheitlichen Maßstäben identifiziert, bewertet, wenn nötig Gegenmaßnahmen zuordnet und überwacht. Dabei geht Nordex davon aus, dass die Erzielung wirtschaftlichen Erfolges notwendig mit Risiken verbunden sein kann. Diese unternehmerischen Chancen zu nutzen und bestandsgefährdende Risiken zu kontrollieren ist das Ziel des RCM-Systems. 42 Lagebericht: Risikobericht Allgemeine interne Risiken Nach dem zum 2. April 2001 erfolgten Börsengang und der damit verbundenen Lösung von Babcock Borsig, musste die Nordex-Gruppe ein eigenes Reporting-System aufbauen. Inzwischen verfügt Nordex über ein gut funktionierendes System, das den zeitnahen Abgleich von Plan- und Ist-Zahlen im gesamten Konzern ermöglicht. Dieses Planungssystem bedeutet einen erheblichen Kontroll- und Steuerungsgewinn für die Gruppe. Die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Nordex Konzerns hat gezeigt, dass die Risiken begrenzt und überschaubar sind. Es sind derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar. Lagebericht: Risikobericht 43 11.30 Uhr. Zafarana, Ägypten. Seit Ewigkeiten kein Regen. Durchschnittlich 40°C am Tag. Frost nachts. Die Hölle für Mensch und Tier. Aber ein ideales Investitionsklima. der Nordex Konzern erheblich mehr Anlagen errichten als im Vorjahr. Zusammen ist in diesen Staaten ein Umsatzanteil von 30 Prozent geplant. In erster Linie basiert dieses Wachstum auf der Entwicklung in Spanien, Frankreich und den britischen Inseln, wo Nordex mit Tochtergesellschaften gut vertreten ist. Auch Nordamerika und Asien gewinnen als Absatzmärkte zunehmend an Bedeutung für den Nordex Konzern. Ausblick. Nordex setzt Expansionskurs weiter fort. Für das Geschäftsjahr 2001/2002 ist ein Umsatzvolumen von rund 460 Mio. Euro geplant. Der Auftragseingang wird bei etwa 500 Mio. Euro liegen. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der EbitMarge werden erste Wirkung zeigen. Die Marge wird voraussichtlich auf ein Niveau von 5 Prozent steigen und in den Folgejahren sukzessive weiter wachsen. Diese Entwicklung basiert in erster Linie auf der Rotorblattproduktion, die im Geschäftsjahr 2001/2002 ihren Break-even erreicht und danach positive Ergebnisbeiträge liefert, auf der Neustrukturierung der Gruppe, auf Skaleneffekten in der Produktion und Kosteneinsparungen im Wertschöpfungsprozess. Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 wurde die Neustrukturierung der NordexGruppe eingeleitet. Hiernach sollen alle funktional zusammengehörenden Unternehmensbereiche unter einem gemeinsamen Dach konzentriert werden. Entwicklung, Fertigung und Service übernimmt die Nordex Energy GmbH. Die NPV Planung und Vertrieb GmbH bündelt Projektsicherung, Vertrieb, Infrastrukturleistungen und Netzanschluss. Aufgrund der Markenpolitik bleibt daneben die Südwind Energy GmbH bestehen. In der Konsequenz sollen die fünf Tochterunternehmen auf drei reduziert werden. In der Nordex AG werden die kaufmännischen und administrativen Funktionen in Form einer Managementholding gebündelt. Damit spart der Nordex Konzern nicht nur den Aufwand für unnötige, historisch bedingte Verwaltungsstrukturen. Entscheidender sind die integrativen Effekte im Zusammenwirken der Abteilungen. „Im Jahr 2002 werden Megawattanlagen auch international den Ton angeben. Als einer der Technologieführer in diesem Segment wird Nordex von der Entwicklung wesentlich profitieren.“ Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres. Zum 4. Oktober 2001 hat die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig ihr restliches Nordex-Aktienpaket von 29,8 Prozent an die WestLB übertragen. Nordex hat diesem Verkauf zugestimmt, weil die Bank in den verbliebenen Lock-up (gültig bis 30. März 2002) eingetreten ist und zugesichert hat, Nordex auch längerfristig auf seinem Wachstumskurs zu begleiten. Die Bestellung von Dr. Johannes Ringel, Mitglied des Vorstands der WestLB, zum Nordex-Aufsichtsrat im Oktober 2001 unterstreicht diese Perspektive. Weitere besondere Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres sind nicht bekannt. Auch in der Produktion werden Potenziale gehoben. So hat Nordex sein Produktprogramm von sieben auf vier Basismodelle reduziert. In Zukunft bietet das Unternehmen zwei stallgeregelte Turbinen mit 800 bzw. 1.300 Kilowatt Leistung (N50, N60/62) vornehmlich für den Export an. Für entwickelte Märkte in Europa und Amerika stehen die beiden pitchgeregelten S70/77 und N80/90 mit jeweils 1.500 bzw. 2.500 Kilowatt Leistung auf dem Programm. Die N43/600 kW wird bei Bedarf vom chinesischen Joint Venture in Xian geliefert. Im nächsten Schritt sollen die vier Baureihen mit möglichst vielen identischen Baugruppen, wie beispielsweise Bremssystemen und Bolzen, ausgerüstet werden. Damit ergeben sich Skaleneffekte in der Produktion, Einkaufsvorteile und Einsparungen in der Lagerhaltung. Für die Nordex AG wird eine Stabilisierung der Ertragslage aufgrund der wegfallenden Einmalaufwendungen aus dem Börsengang und der Ausschüttungen der Tochterunternehmen erwartet. Rostock, 30. November 2001 Geschäftsjahr 2001/2002 Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Nordex Konzern ein fortgesetztes Wachstum im operativen Geschäft. Die installierte Leistung soll um rund 30 Prozent wachsen. Hauptumsatzträger werden dabei voraussichtlich die erfolgreich eingeführten Megawatt-Anlagen N80 sowie S70/77 sein. Mit einem Absatzanteil von etwa 50 Prozent reduziert sich die Bedeutung des deutschen Marktes. Vor allem in den anderen europäischen Ländern wird 46 Lagebericht: Ausblick Dr. Kestner Hecking Pedersen Schulz Lagebericht: Ausblick 47 Bilanz Nordex Konzern nach IAS zum 30. September 2001 Aktiva 30.09.2001 TEURO 30.09.2000 TEURO 22.806 24.707 1.027 48.540 5.825 14.639 983 21.447 (2) 31.395 13.904 (3) (4) (5) (6) 109.942 17.044 7 15.314 142.307 61.080 234.782 6.163 2.467 291.952 98.427 11.808 9 3.003 113.247 2.634 129.785 553 1.316 153.101 30.09.2001 TEURO 30.09.2000 TEURO 52.050 124.843 2.814 7.538 187.245 307 6.047 3.225 6.435 16.014 367 6.515 29.889 0 3.179 16.517 36.771 19.696 1.142 0 52.730 0 180 107.274 40 7.213 61.125 6.810 1 291.952 0 7.132 114.586 2.640 165 153.101 Anhang Konzernabschluss der Nordex AG Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen (1) Umlaufvermögen Vorräte Forderungen aus Lieferungen, Leistungen und künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Forderungen gegenüber Beteiligungen Sonstige Vermögensgegenstände Flüssige Mittel (7) Latente Steuern Rechnungsabgrenzungsposten (8) (9) Passiva Anhang Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnvortrag Jahresergebnis Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen 48 Konzernabschluss der Nordex AG (10) (11) (12) (13) Verbindlichkeiten Künftige Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Übrige Verbindlichkeiten (14) Latente Steuern Rechnungsabgrenzungsposten (15) Konzernabschluss der Nordex AG 49 Gewinn- und Verlustrechnung Nordex Konzern nach IAS für die Zeit vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 Umsatzerlöse Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Betriebsergebnis Finanzergebnis Abschreibungen Firmenwert Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ertragsteuern Sonstige Steuern Jahresüberschuss Cashflow Rechnung Konzernabschluss zum 30. September 2001 Anhang 01.10.2000 - 30.09.2001 TEURO 01.10.1999 - 30.09.2000 TEURO (16) 346.518 272.670 (17) 7.754 354.272 5.273 - 273.891 - 29.301 - 5.916 - 35.297 15.140 - 870 - 1.090 13.180 - 5.577 - 65 -2.479 270.191 1.974 - 203.777 -19.206 - 3.725 - 32.243 13.214 - 2.865 0 10.349 - 3.884 - 30 7.538 6.435 (18) (19) (20) (21) (22) (23) (24) (25) I. Geschäftstätigkeit Jahresergebnis Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Zunahme der langfristigen Rückstellungen Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen Veränderung der Warenvorräte Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitionsoder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitionsoder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind Veränderung der latenten Steuern Cashflow aus laufender Tätigkeit II. Investitionstätigkeit Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen Cashflow aus Investitionstätigkeit III. Finanzierungstätigkeit Erhöhungen des gezeichneten Kapitals durch Ausgabe von Aktien Einzahlungen in die Kapitalrücklage aus dem Börsengang Rückzahlung Clearing Altgesellschafter Einzahlungen aus Erhöhungen des gezeichneten Kapitals durch Babcock Ergebnisabführung an Babcock Gruppe Cashflow aus Finanzierungstätigkeit IV. Verrechnung Börsenkosten Veränderung der Liquidität Liquide Mittel zu Beginn der Periode Liquide Mittel am Ende der Periode und Aktienemission 50 Konzernabschluss der Nordex AG 01.10.2000 01.10.1999 - 30.09.2001 - 30.09.2000 TEURO TEURO 7.538 5.916 367 16.709 -17.491 6.435 3.725 0 11.493 8.012 - 30.212 - 66.579 11.491 - 1.440 - 7.122 - 7.340 - 631 - 44.885 3.376 1.874 - 22.250 - 47 - 18.921 - 13.724 - 240 - 12.090 18.000 144.000 -64.936 0 0 0 0 97.064 75 - 7.988 - 7.913 - 12.575 0 58.446 2.634 - 64.888 2.407 61.080 - 62.481 Konzernabschluss der Nordex-AG 51 Anlagenspiegel zum 30. September 2001 Nordex Konzern Abschreibungen AHK* Anlagenspiegel Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen 3. Geschäfts- oder Firmenwert 4. Geleistete Anzahlungen Summe immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe Sachanlagen III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen Summe Finanzanlagen Summe Anlagevermögen Anfangs- Endbestand Buchwert Buchwert 01.10.2000 Zugänge Abgänge Umgliederung bestand Zugänge Abgänge 30.09.2001 30.09.2001 30.09.2000 TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO T EURO TEURO 3.616 913 1.753 1.488 1.223 1.092 385 1.930 2.334 2.392 3.328 6.780 0 0 1.166 2.022 0 3.188 6.920 2.162 0 14.461 0 0 0 1.090 0 1.090 13.371 I. 1.271 181 0 -1.271 0 0 0 0 181 1.271 8.215 22.335 1.753 217 2.389 4.204 385 6.208 22.806 5.825 3.438 1.423 864 1 379 187 61 505 3.493 3.059 4.589 913 139 72 1.072 690 16 1.746 3.689 3.519 5.024 3.605 866 -52 1.626 1.925 505 3.046 4.665 3.398 4.663 8.435 0 -238 0 0 0 0 12.860 4.663 17.714 14.376 1.869 -217 3.077 2.802 582 5.297 24.707 14.639 222 42 0 0 0 0 0 0 264 222 761 5 3 0 0 0 0 0 763 761 983 47 3 0 0 0 0 0 1.027 983 26.912 36.758 3.625 0 5.466 7.006 967 11.505 48.540 21.447 * Anschaffungs- und Herstellungskosten Eigenkapitalveränderungsrechnung nach IAS in TEURO Eigenkapital zu Beginn des Geschäftsjahres Gezeichnetes Kapital Gezeichnetes Kapital Als-Ob-Abschluss zum 30.09.2000 Kapitalkonsolidierung Gezeichnetes Kapital nach Konsolidierung Zugang aufgrund Einbringung der Gesellschaften in die Taifun AG Erhöhung durch Börsengang am 02.4.2001 Gezeichnetes Kapital zum 30.09.2001 Kapitalrücklage Kapitalrücklage des Als-Ob-Konzernabschlusses zum 30.09.2000 Erhöhung durch Sacheinlage Erhöhung durch Börsengang am 02.4.2001 Verrechnung Unterschiedsbeitrag und Kapitalkonsolidierung Verrechnung Börseneinführungskosten 6.047 3.578 144.000 - 21.096 - 7.686 Ergebnisvortrag Jahresergebnis Gesamtes Eigenkapital 124.843 2.814 7.538 187.245 52 Konzernabschluss der Nordex AG 16.014 307 - 257 50 34.000 18.000 52.050 Konzernabschluss der Nordex AG 53 17.35 Uhr. Gitschbühl. Angekommen auf 1.025 Meter über NN. Das Team ist gesichert. Jetzt braucht es hier oben nur noch 1.000 t Beton und 165 t Stahl. Konzernanhang: Angaben zur Bilanzierung und Bewertung. Im laufenden Geschäftsjahr hat es keine Veränderungen im Konsolidierungskreis gegeben. Die Muttergesellschaft Nordex AG ist am 25. August 2000 als Taifun AG gegründet worden. Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ergeben sich aus der Einlage der Anteile an den Tochtergesellschaften der Borsig Energy GmbH in die Nordex AG zum 23. November 2000. Die Nordex AG weist in ihrem Einzelabschluss zum 30. September 2001 Finanzanlagen von EURO 37.580.106,08 aus, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses konsolidiert wurden. Im Vergleichsabschluss zum 30. September 2000 gehörten die Tochtergesellschaften der Nordex AG noch nicht zum Konsolidierungskreis. Dementsprechend wurde eine Kapitalkonsolidierung noch nicht durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2000/2001 wurden folgende Gesellschaften neu gegründet: Allgemein Der Konzernabschluss der Nordex AG wird nach International Accounting Standards (IAS) aufgestellt und hat befreiende Wirkung gem. § 292a HGB. Hinsichtlich der Gliederung haben wir uns an die Gliederungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches angelehnt. Wir haben uns bei den Erläuterungen von den Prinzipien der Klarheit, Übersichtlichkeit und Wesentlichkeit leiten lassen. Die vom deutschen Recht im Konzernabschluss der Nordex Gruppe nach IAS abweichenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden betreffen im Wesentlichen die Aktivierungen von selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen (IAS 38), die Anwendung der Percentage of Completion Methode zur Bewertung von Vorräten und Forderungen (IAS 11.38), die Bilanzierung von latenten Steuern (IAS 12), Aktivierung von Leasinggeschäften (IAS 17) sowie die Bewertung von Pensionsrückstellungen (IAS 19). Die Nordex AG und alle in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen haben ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr vom 1. Oktober bis zum 30. September eines Jahres. Die Nordex AG ist am 2. April 2001 mit einem Ausgabekurs von 9 EURO je Aktie an die Börse gegangen, und wird am neuen Markt notiert, dem Marktsegment der Deutschen Börse für Wachstums- und Technologieunternehmen. Das Nominalkapital beträgt 52.050.000 Aktien im Nennwert von jeweils 1 Euro. Davon sind 18 Mio. Stück am 2. April 2001 neu ausgegeben worden. Die Vergleichszahlen für das Vorjahr stammen aus dem Als-Ob-Konzernabschluss zum 30. September 2000 für Zwecke des Börsengangs. Konsolidierungskreis Im Konzernabschluss zum 30.09.2001 sind neben der Nordex AG alle Gesellschaften einbezogen, auf die gemäß dem Control-Prinzip ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann und die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung sind. Der Konsolidierungskreis umfasst folgende inländische Gesellschaften: Nordex Energy GmbH, Rerik NPV Planung und Vertrieb GmbH, Norderstedt Nordex Automation GmbH, Oberhausen Südwind Energy GmbH, Norderstedt Nordex Rotor GmbH, Rostock Buchwert EURO 16.693.066 5.948.177 14.850.829 63.034 25.000 37.580.106 Die vollständige Beteiligungsliste wird beim Handelsregister Rostock unter HRB 8790 hinterlegt. 56 Konzernanhang * Nordex France SAS, La Plaine St. Denis (Frankreich) * Nordex UK Ltd., Cheadle Hulme, Cheshire (Großbritannien) * Atria Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG, Wiesbaden Die Konsolidierung der ausländischen Tochtergesellschaften der Nordex Energy GmbH ist in Übereinstimmung mit dem Framework Par. 12 i.V.m. Par. 29f. aus Wesentlichkeitsgründen unterblieben. Die Gesellschaften sind für die Akquisition von Aufträgen der Nordex Energy GmbH und z. T. für die technische Unterstützung vor Ort zuständig. Ihre Bilanzierung erfolgte zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS 39.4 und IAS 39.66/67. Darüber hinaus hält die Nordex Energy GmbH seit dem Geschäftsjahr 1998/1999 eine Beteiligung in Höhe von 40 % an der Xi’an Nordex Wind Turbine Co. Ltd. in der VR China. Da Mehrheitsgesellschafter der chinesische Staat ist und somit das Control-Prinzip gem. IAS 27.12 nicht erfüllt ist, wurde diese Beteiligung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Eine Bilanzierung „at equity“ im Rahmen von IAS 28 kommt ebenfalls nicht in Betracht, da die Nordex Energy GmbH im Sinne von IAS 28.4 keine Möglichkeit zur Einflussnahme auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik der chinesischen Gesellschaft hat. Die Bilanzierung im Konzernabschluss erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS 39.4 und IAS 39.66/67. Die alten Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen dem damaligen Gesellschafter Borsig Energy und den Gesellschaften NPV Planung und Vertrieb GmbH, Nordex Automation GmbH, Südwind Energy GmbH und Nordex Rotor GmbH wurden im Geschäftsjahr 2000/2001 mit zivilrechtlicher Wirkung ab dem 1. Oktober 2000 aufgelöst. Es wurden entsprechende Verträge zwischen der Nordex AG und den einbezogenen Gesellschaften abgeschlossen, nach denen der Nordex AG wirtschaftlich die Ergebnisse ihrer Tochtergesellschaften ab dem 1. Oktober 2000 zustehen. Die steuerrechtliche Wirksamkeit ist im lfd. Geschäftsjahr nicht gegeben, da die Unternehmen erst mit Wirkung zum 23.11.2000 in die Taifun/Nordex AG eingebracht wurden. Kapitalkonsolidierung Die Kapitalkonsolidierung ist gem. IAS 22 nach der Buchwertmethode zum Erwerbszeitpunkt vorzunehmen. Dies ist gem. IAS 22.20 der Tag, an dem die Beherrschung des Reinvermögens und der Geschäftstätigkeit, der in den Konsolidierungskreis einzubeziehenden Unternehmen auf die Nordex AG übergegangen ist. Neu entstandene bzw. übernommene Firmenwerte in Höhe von EURO 14.461.278,08 sind aktiviert worden und werden über eine Laufzeit von 15 Jahren bzw. über die Restnutzungsdauer ergebniswirksam abgeschrieben. Die Firmenwertabschreibungen betragen EURO 1.090.363,47. Bei der Bildung des Nordex Konzerns handelt es sich auch um Maßnahmen unter „Common control“. In diesen Fällen wurden deshalb Unterschiedsbeträge zwischen dem Beteiligungsbuchwert und dem jeweiligen anteiligen Eigenkapital im Rahmen der Konsolidierung in Höhe von EURO 15.049.372,39 mit der Kapitalrücklage der Nordex AG verrechnet. Konzernanhang 57 Grundsätze der Währungsumrechnung In ausländischer Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten werden mit Stichtagskursen umgerechnet. Um Währungsrisiken zu vermeiden werden Kurssicherungsgeschäfte durchgeführt. Bestehen Sicherungsgeschäfte, werden die den Sicherungsgeschäften zugrunde liegenden Kurse herangezogen. Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung wurden sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen gegeneinander aufgerechnet. Kursgewinne oder - verluste ergaben sich nicht. Erfolgswirksame Differenzen wurden ergebniswirksam unter Berücksichtigung latenter Steuern konsolidiert. Zwischenergebnisse im Umlaufvermögen wurden ergebniswirksam mit Berechnung latenter Steuern eliminiert. Aus der Bilanzierung von Leasinggeschäften, die aus Konzernsicht Forderungsleasingverhältnisse darstellen, ergab sich im Geschäftsjahr 2000/2001 ein Ertrag in Höhe von TEURO 151. Im Zuge der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr und aus internen Umlagen stammenden Aufwendungen und Erträge gegeneinander aufgerechnet. Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung Gliederung Die Gliederungsvorschriften des § 266 HGB wurden unter Anpassung an IAS-spezifische Ausweispflichten für die Aufstellung der Bilanz nach IAS übernommen. Die Gewinn- und Verlustrechnung nach IAS ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt und an die Gliederung gem. § 275 (2) HGB angelehnt. Für die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine kurze Darstellungsform gewählt, und sich daraus ergebende zusätzliche Erläuterungen werden im Anhang ausgewiesen. Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Anlagevermögen Unter den immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vornehmlich erworbene Lizenzen und Software aktiviert. Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände wurden unter den Voraussetzungen des IAS 38 aktiviert. Hierbei handelt es sich um Entwicklungskosten neuer Windkraftanlagen. Für die Firmenwerte wird eine Nutzungsdauer von 15 Jahren angesetzt. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des Rechts abgeschrieben. Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Bei Zugängen von beweglichen Anlagegevermögen in der ersten Jahreshälfte der Periode wurde die volle Jahresrate der Abschreibung, bei Zugängen in der zweiten Jahreshälfte eine halbe Jahresrate analog Steuerrecht verrechnet. Geringwertige Anlagegüter wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; wesentliche Auswirkungen auf das Konzernergebnis haben sich dadurch nicht ergeben. In der Entwicklung des Anlagevermögens wird hierbei der Abgang im Zugangsjahr unterstellt. 58 Konzernanhang Für die Anschaffung von Anlagevermögen gewährte Investitionszulagen und -zuschüsse wurden in Übereinstimmung mit IAS 20 als Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten behandelt. Bei der Abschreibung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen wurden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Aktivierte Entwicklungskosten Lizenzen, Software und ähnliche Rechte Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsdauer 5 Jahre 2 - 5 Jahre 10 - 25 Jahre 4 - 12 Jahre 2 - 18 Jahre Abschreibungssatz 20 % 20 - 50 % 4 - 10 % 8,33 - 25 % 5,56 - 50 % Vorräte Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten nach IAS 2 unter Berücksichtigung von Wertabschlägen bewertet. Neben den direkt zuzuordnenden Einzelkosten sind auch angemessene Teile der Gemeinkosten aktiviert worden. Forderungen und künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.* Pensionsrückstellungen Die Pensionsrückstellungen werden gem. IAS 19 (Retirement Benefit Costs) nach der Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflußgrössen bewertet. Steuer- und sonstige Rückstellungen In den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts berücksichtigt. Die Bewertung erfolgte auf der Grundlage gewissenhafter Schätzungen. Auf eine Abzinsung wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. *Die Bilanzierung von künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen ist nach der Percentage-of-Completion-Methode gemäß IAS 11 vorgenommen worden, soweit ein kundenspezifischer Fertigungsauftrag vorlag. Dabei wird eine anteilige Gewinnrealisierung entsprechend dem Fertigstellungsgrad vorgenommen, soweit eine Ermittlung des Fertigungsgrades, der Gesamtkosten und der Gesamterlöse der jeweiligen Aufträge im Sinne von IAS 11 zuverlässig möglich ist. Der Fertigstellungsgrad der einzelnen Aufträge wird nach dem Cost-to-Cost-Verfahren ermittelt. Unter den genannten Voraussetzungen werden entsprechend dem Fertigstellungsgrad anteilig die Gesamtauftragserlöse realisiert. Die Auftragskosten umfassen dem Auftrag direkt zurechenbare Kosten und soweit angemessen, Teile der Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten werden als Aufwand verrechnet. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten werden zum Rückzahlungsbetrag angesetzt. Ausgewählte Angaben zu einzelnen Posten der Bilanz (1) Anlagevermögen Im Anlagevermögen wurden folgende immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert: Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände Firmenwert Geleistete Anzahlungen 30.09.2001 TEURO 30.09.2000 TEURO 2.334 6.920 13.371 181 22.806 2.392 2.162 1.271 5.825 Konzernanhang 59 Unter den immateriellen Vermögensgegenständen sind im lfd. Geschäftsjahr Entwicklungskosten i. H. v. TEURO 6.780 (vor Abschreibungen) zum 30. September 2001 nach IAS 38 ausgewiesen. Die Abschreibungszeiten betragen 5 Jahre. Zum Firmenwert vgl. die Erläuterungen zum Konsolidierungskreis. Aufgelaufene Auftragskosten Anteilig realisierte Auftragsgewinne Die aktivierten Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammmen: Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gel. Anzahlungen und Anlagen im Bau 30.09.2001 TEURO 3.493 3.689 4.665 12.860 24.707 30.09.2000 TEURO 3.059 3.519 3.398 4.663 14.639 Abzüglich erhaltene Anzahlungen 30.09.2001 TEURO 113.055 7.393 120.448 71.964 48.484 30.09.2000 TEURO 103.101 4.632 107.733 72.670 35.063 (4) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen den Lieferungs- und Leistungsverkehr mit den nicht konsolidierten Auslandstöchtern. Die Restlaufzeiten sind unter einem Jahr. Für Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden im Geschäftsjahr 2000/2001 Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEURO 721 vereinnahmt, die gem. IAS 20 von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt wurden. Zum 30. September 2001 ist noch ein geleaster Autokran aktiviert, da es sich bei dem zugrunde liegenden Leasinggeschäft aus Konzernsicht um ein Finanzierungsleasingverhältnis handelt. Die auf Einzelabschlussebene als Aufwand bilanzierten Leasingraten in Höhe von TEURO 405 wurden eliminiert. Die gel. Anzahlungen und Anlagen im Bau betreffen im Wesentlichen den Aufbau der Rotorproduktion am Standort Rostock. (5) Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Hierunter sind Forderungen mit Restlaufzeiten unter einem Jahr gegenüber der chinesischen Beteiligung ausgewiesen. (2) Vorräte (7) Flüssige Mittel In diesem Bilanzposten sind Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten enthalten. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen und Waren Geleistete Anzahlungen Abzüglich erhaltene Anzahlungen 30.09.2001 TEURO 25.612 9.934 2.686 38.232 6.837 31.395 30.09.2000 TEURO 27.785 8.190 9.746 45.721 31.817 13.904 Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen handelt es sich im Wesentlichen um Vorräte der Nordex Energy GmbH, die nicht einzelnen Windkraftanlagen zuzuordnen sind. Die unfertigen Erzeugnisse und Leistungen betreffen im Bau befindliche Windkraftanlagen sowie Vorleistungen für Projektentwicklungen, Rechte und Infrastruktur im Zusammenhang mit der Errichtung von Windkraftanlagen, für die zum Bilanzstichtag kein kundenspezifischer Auftrag vorlag bzw. die Anarbeitung zu gering war und eine auftragsbezogene Zuordnung aus Wesentlichkeitsaspekten unterlassen wurde. (3) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen Unter diesem Posten sind auch unfertige Aufträge ausgewiesen, die nach der Percentageof-completion-Methode gem. IAS 11 bilanziert werden. Der Posten setzt sich aus den bis zum Bilanzstichtag aufgelaufenen Auftragskosten und den anteilig entsprechend der Cost-to-cost-Methode realisierten Auftragsgewinnen für die jeweiligen Aufträge zusammen. Erhaltene Anzahlungen auf die bilanzierten Aufträge wurden abgesetzt. Aufträge, aus denen sich per Saldo ein Verlust ergibt, werden unter dem Posten „Künftige Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen“ ausgewiesen. Die Restlaufzeiten sind unter einem Jahr. 60 Die künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen entwickeln sich wie folgt: Konzernanhang (6) Sonstige Vermögensgegenstände In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Körper- und Kapitalertragsteueranrechnungsbeträge enthalten. Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen nicht. (8) Latente Steuern Hierunter sind aktivierte latente Steuern auf ergebnisneutral verrechnete Börseneinführungskosten, Unterschiede aus der Überleitung auf IAS, Verlustvorträge und ergebniswirksame Konsolidierungen enthalten. Latente Steuern sind unsaldiert ausgewiesen. Für die Bemessung der Körperschaftsteuer wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde gelegt. Der Posten setzt sich wie folgt zusammen: Latente Steuern auf verrechnete Börseneinführungskosten Latente Steuern aus der Überführung von Einzelabschlüssen auf IAS-Bilanzierung Latente Steuern auf Verlustvorträge Latente Steuern auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen 30.09.2001 TEURO 4.891 521 409 342 6.163 (9) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten setzen sich im Wesentlichen aus Vorauszahlungen für Versicherungen, Mieten und Pachten und Leasing zusammen. (10) Eigenkapital Zum Bilanzstichtag beträgt das Grundkapital 52.050.000 Aktien mit einem Nennwert von je 1 EURO. Die Veränderungen des Eigenkapitals ergeben sich aus der Sacheinlage zum 23. November 2000 und dem Börsengang vom 2. April 2001. Bei der Neuausgabe von Aktien bei der Börseneinführung wurde ein Agio von 8 EURO je Aktie in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Börsengangskosten i. H. v. TEURO 12.575 sind gem. SIC Nr.17 nach Verrechnung latenter Steuern erfolgsneutral verrechnet worden. Konzernanhang 61 Aktienoptionsprogramm Die Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 hat den Vorstand ermächtigt, Bezugsrechte auf insgesamt 3,4 Mio. Aktien an Mitarbeiter der Nordex-Gruppe zu gewähren. Auf dieser Basis hat der Vorstand im Rahmen des Börsengangs ein Aktienoptionsprogramm eingeführt, das allen Nordex-Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Die Bezugsrechte können zu je einem Drittel ab dem 1. März 2003, 2004 und 2005 am Tag nach der Hauptversammlung oder am Tag nach der Veröffentlichung des Berichtes zum dritten Quartal ausgeübt werden. Der Bezugspreis beträgt 11,25 EURO. 30.09.2001 TEURO Latente Steuern aus der Überführung von Einzelabschlüssen auf IAS-Bilanzierung Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen 6.331 479 6.810 Haftungsverhältnisse Die Nordex AG hat Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für konsolidierte und nicht konsolidierte verbundene Unternehmen in Höhe von TEURO 225.037. Rückstellungen Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: 01.10.2000 Verbrauch Auflösung TEURO TEURO TEURO Pensionsrückstellungen Steuerrückstellungen 3.179 -1.065 Sonstige Rückstellungen 16.517 -12.492 -140 19.696 -13.557 -140 Der Posten setzt sich wie folgt zusammen: Zuführung TEURO 367 4.401 26.004 30.772 30.09.2001 TEURO 367 6.515 29.889 36.771 (11) Pensionsrückstellungen Die Pensionsrückstellungen werden gem. IAS 19 (Retirement Benefit Costs) nach der Projected-Unit-Methode gebildet. Es wurde ein Zinssatz von 5,5 % zugrunde gelegt. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Leasing- und Mietverpflichtungen in Höhe von TEURO 7.785 mit folgenden Laufzeiten: Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen Fälligkeit < 1 Jahr TEURO 3.150 Fälligkeit 1-5 Jahre TEURO 4.635 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung (12) Steuerrückstellungen Bei den Steuerrückstellungen handelt es sich i.W. um Gewerbe- und Körperschaftsteuer. (13) Sonstige Rückstellungen Die Bildung der sonstigen Rückstellungen ist in Übereinstimmung mit IAS 37 vorgenommen worden. Es handelt sich um Verpflichtungen, die rechtlich oder wirtschaftlich bestehen, deren Ausgleich wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Eine Passivierung ist nach IAS 37 geboten. Eine Abzinsung wurde aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. Darin enthaltene Auftragsrückstellungen betreffen Pauschal- und Einzelgarantien, Nachlaufkosten und Vertragsstrafen. Im Rahmen der Personalrückstellungen sind insbesondere Rückstellungen für ausstehenden Urlaub, Tantiemen und Berufsgenossenschaftsbeiträge gebildet worden. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Vorsorgen für ausstehende Rechnungen, Jahresabschlusskosten und Kosten für Prozessrisiken. Die Inanspruchnahme erfolgt im Wesentlichen im Geschäftsjahr 2001/2002. (14) Verbindlichkeiten Unter den künftigen Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen sind Verluste aus unfertigen Aufträgen zum 30. September 2001 ausgewiesen, die nach der Percentage-of-completion-Methode gem. IAS 11 bilanziert wurden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (nach Rückzahlung Clearing Altgesellschafter TEURO 64.936) ergibt sich im Wesentlichen aus dem im laufenden Geschäftsjahr gestiegenen Umsatz. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in der Höhe von TEURO 5.039 und sonstige Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von TEURO 567 ausgewiesen. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind unter einem Jahr. (15) Passive latente Steuern Hierunter sind passive latente Steuern auf Unterschiede aus der Überleitung auf IAS und ergebniswirksame Konsolidierungen enthalten. Latente Steuern sind unsaldiert ausgewiesen. Für die Bemessung der Körperschaftsteuer wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde gelegt. 62 Konzernanhang (16) Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse sind in den folgenden Regionen erzielt worden: Deutschland Übriges Europa Asien Nordamerika Sonstige Regionen Gesamt 30.09.2001 30.09.2000 MIO. EURO MIO. EURO 227,0 152,3 74,0 106,8 17,5 13,3 18,8 9,2 0,3 346,5 272,7 Unter den Umsatzerlösen sind im Unterschied zum handelsrechtlichen Ausweis nach § 275 (2) HGB auch Umsatzerlöse aus der Anwendung der Percentage-of-completionMethode nach IAS 11 ausgewiesen. (17) Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen Unter den anderen aktivierten Eigenleistungen sind vor allem Aufwendungen für die Entwicklung neuer Windkraftanlagen ausgewiesen. Die aktivierten Eigenleistungen betragen TEURO 7.351. Die Bestandsveränderungen von TEURO 403 betreffen im Bau befindliche Windkraft-Anlagen, die noch keinem Auftrag zuzuordnen sind. (18) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Weiterbelastung von Kosten, Kursdifferenzen, Anlagenabgängen, Auflösungen von Rückstellungen und Versicherungsentschädigungen. Konzernanhang 63 (19) Materialaufwand Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen: 30.09.2001 TEURO 219.733 54.158 273.891 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Aufwendungen für bezogene Leistungen 30.09.2000 TEURO 166.501 37.276 203.777 Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind auch Kosten für Bauteile und Energie ausgewiesen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen resultieren aus fremdbezogenen Frachten, Veränderung von Auftragsrückstellungen, Provisionen, Fremdleistungen für Auftragsabwicklung und Fremdpersonal. Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen aus Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär. Im Geschäftsjahr 2000/2001 sind diese Zinsaufwendungen im Wesentlichen bis zum Börsengang der Nordex AG am 2. April 2001 angefallen. In den Zinserträgen des laufenden Jahres sind Zinsen in Höhe von TEURO 434 von nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen enthalten. (24) Steuern vom Einkommen und Ertrag Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag resultiert zum einen aus laufenden Steuern der operativen Gesellschaften und aus latenten Steuern gem. IAS 12. Aktive und passive latente Steuern wurden auf die Umbewertungsmaßnahmen nach IAS und auf steuerliche Verlustvorträge berechnet. Die Berechnung erfolgte anhand zukünftiger Steuersätze. Es wurde der Steuersatz der Unternehmenssteuerreform von 2001 von 25 % zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag zugrunde gelegt. Die Berechnung der latenten Gewerbesteuer wurde unter Zugrundelegung des jeweiligen Gemeindehebesatzes durchgeführt. (20) Personalaufwand Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen: 30.09.2001 TEURO 25.465 Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 3.836 29.301* 30.09.2000 TEURO 16.807 2.399 19.206 *Aufwendungen für Altersvorsorgung TEURO 347 Im Konzern waren folgende Mitarbeiter beschäftigt: Geschäftsjahr 2000-2001 1999-2000 Veränderung Durchschnitt 651 523 128 Stichtag 30.09. 722 580 142 (21) Abschreibungen Hierunter sind Abschreibungen für Entwicklungskosten i.H.v. TEURO 2.022 (Vj. TEURO 1.166) enthalten. Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammmen. Abschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsaufwendungen Abschreibungen auf Sachanlagen 30.09.2001 TEURO 1.092 2.022 2.802 5.916 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Sonstige Steuern Ergebnis vor Einkommen- und Ertragssteuern Laufende Steueraufwendungen Latente Steuerbelastungen und Steuerentlastungen durch Umbewertungen auf IAS Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen Fiktive Steuerbelastungen im Vorjahr Steueraufwand lt. GuV Effektive Steuerbelastung 30.09.2001 TEURO 13.180 -65 13.115 -2.126 30.09.2000 TEURO 10.349 -30 10.319 -2.376 -3.831 409 -29 619 -5.577 rd. 42,5 % 11 -2.139 -3.885 rd. 37,6 % (25) Sonstige Steuern Die sonstigen Steuern resultieren vornehmlich aus Kfz-Steuern und Grundsteuern. 30.09.2000 TEURO 212 1.166 2.347 3.725 (22) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Kostenverrechnungen, Währungsverlusten, Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, Versicherungsbeiträgen sowie sonstigen Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten. Die Kosten für den Börsengang (im Wesentlichen Bankgebühren) sind gem. SIC Nr.17 erfolgsneutral und nach Berücksichtigung latenter Steuern mit der Kapitalrücklage verrechnet worden und aus diesem Grund nicht unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. (23) Finanzergebnis Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen 64 Konzernanhang 30.09.2001 TEURO 2.042 -2.912 -870 30.09.2000 TEURO 516 -3.381 -2.865 Konzernanhang 65 Angaben zur Kapitalflussrechnung In der Kapitalflussrechnung werden gem. IAS 7 Zahlungsströme aus operativer, investiver und finanzierender Tätigkeit ausgewiesen. Die Finanzmittel beinhalten Barmittel und Bankguthaben. Auswirkungen durch den Börsengang und das Cash-Management der Babcock Borsig AG bis zum Börsengang am 2. April 2001 werden gesondert ausgewiesen. Im laufenden Geschäftsjahr sind TEURO 1.065 für Ertragsteuern gezahlt worden. Der Vertriebsvorstand Carsten Pedersen ist auch an der Nordvest A/S beteiligt. Angaben zu Unternehmensorganen der Nordex AG Für das Geschäftsjahr 2000/2001 waren als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt: • • Bei der Ermittlung des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wurde die indirekte Methode angewendet. Insgesamt ergibt sich eine Veränderung der Liquidität von insgesamt TEURO 58.446. • • • • • • Dr. Ing. Hans Fechner, Düsseldorf (Aufsichtsratsvorsitzender), 6 Mandate Selbständiger Unternehmensberater Michael von Cappeln, Krefeld (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate Mitglied der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Hans Berger, Kiel (ab 21. Februar 2001), 11 Mandate Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Schleswig-Holstein-Girozentrale Dr. Gerd Jäger, Essen (ab 21. Februar 2001), 14 Mandate Mitglied des Vorstandes der RWE Power AG Flemming Pedersen, Give, Dänemark (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate Direktor Brande Investerings & Finanzierungsselkas Bernd Sattig, Leonberg (ab 21. Februar 2001), 3 Mandate Selbständiger Unternehmensberater Dr. Sigfrid Michelfelder, Gummersbach (bis 21. Februar 2001), 8 Mandate Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Ludger Kramer, Düsseldorf (bis 21. Februar 2001), 4 Mandate Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Mitglieder des Vorstands sind: • • • • • Dr. Dietmar Kestner, Essen (Vorstandsvorsitzender) Carsten Risvig Pedersen, Hamburg (Vertriebsvorstand, ab 21. Dezember 2000) Rudolf Schulz, Hamburg (Finanzvorstand, ab 21. Dezember 2000) Wilhelm Hecking, Bocholt (Vorstand Supply Management Logistic, ab 12. Juni 2001) Michael von Cappeln, Krefeld (bis 21. Dezember 2000) Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands der Nordex AG in TEURO Bezüge des Aufsichtsrats Bezüge des Vorstands Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen Die Nordex Gruppe war bis zum 31. März 2001 rechtlich und organisatorisch in die Borsig Energy GmbH, Oberhausen, bzw. in den Konzern der Balcke-Dürr AG, Ratingen, eingebunden. Konzernobergesellschaft war die Babcock Borsig AG, Oberhausen. An der Nordex Energy GmbH war die Nordvest A/S, Give (Dänemark) beteiligt. Beide Unternehmen übten nur bis zum Börsengang am 2. April 2001 einen massgeblichen Einfluss aus. 2001 105 804 Segmentberichterstattung Die Aktivitäten der Nordex Gruppe bestehen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Windkraftanlagen. Neben Entwicklung und Produktion werden zur Unterstützung des Vertriebs Vorleistungen für die Projektentwicklung erbracht, entsprechende Rechte erworben und die Infrastruktur geschaffen, um Windenergieanlagen an geeigneten Standorten zu errichten. Diese Geschäftstätigkeiten können nicht, wie von IAS 14 gefordert, sinnvoll in Teilaktivitäten untergliedert werden. Aus diesem Grunde wurde auf eine primäre Segmentberichterstattung verzichtet. Die Segmentberichterstattung bzgl. der Märkte bezieht sich auf Umsatzerlöse und ist bei den Erläuterungen zur GuV angegeben. Konzernergebnis je Aktie nach IAS Bei einer ausgegebenen Aktienanzahl von 52.050.000 Stück ergibt sich für das Geschäftsjahr 2000/2001 ein Jahresüberschuss je Aktie von 14,48 Cent. Zum 30. September 2001 war nur noch die Nordvest A/S mit einem Anteil von 7 % an der Nordex AG beteiligt. Ein maßgeblicher Einfluss wird nicht mehr ausgeübt. Im Geschäftsjahr 2000/2001 hat die Nordex Gruppe von Babcock Unternehmen noch Türme für Windkraftanlagen und Gießereiprodukte bezogen und Dienstleistungen auf Anfrage. 66 Konzernanhang Konzernanhang 67 Bilanz der Nordex AG zum 30.September 2001 Aktiva Jahresabschluss der Nordex AG Anhang 30.09.2001 30.09.2000 (1) 19 0 (1) (2) 110 37.580 37.709 0 0 0 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Vermögensgegenstände (3) (3) 0 Guthaben bei Kreditinstituten (4) 88.704 10.475 99.179 60.528 159.707 68 197.484 0 50 50 0 50 Anhang 30.09.2001 30.09.2000 52.050 147.578 -1 -10.524 189.103 50 0 0 -1 49 178 941 1.119 0 1 1 Anlagevermögen Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anteile an verbundenen Unternehmen Rechnungsabgrenzungsposten Passiva Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Verlustvortrag Jahresergebnis (5) Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen Übrige Rückstellungen (6) Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (7) Sonstige Verbindlichkeiten 68 Jahresabschluss der Nordex AG 2.522 4.740 7.262 197.484 0 50 Jahresabschluss der Nordex AG 69 Gewinn- und Verlustrechnung der Nordex AG für die Zeit vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 Anhang 01.10.1999 - 30.09.2000 TEURO (10) (11) (12) (13) 5 - 2.086 - 44 - 16.405 0 0 0 -1 - 18.530 -1 5.603 0 - 12.927 -1 2.408 -5 0 0 - 10.524 -1 -1 0 - 10.525 -1 Betriebsergebnis Finanzergebnis (14) Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (15) (16) Jahresergebnis Verlustvortrag Bilanzergebnis 01.10.2000 - 30.09.2001 TEURO 01.10.2000 - 30.09.2001 TEURO Sonstige betriebliche Erträge Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Ertragsteuern Sonstige Steuern Kapitalflussrechnung der Nordex AG (19) I. Geschäftstätigkeit Jahresergebnis Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens Veränderungen Aktiva und Passiva Veränderung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Veränderung Pensionsrückstellungen Veränderung der Verbindlichkeiten Veränderung sonstiger Aktiva und Passiva Cashflow aus laufender Tätigkeit -10.524 44 -99.179 178 2.522 5.611 -101.348 II. Cashflow aus Investitionstätigkeit -37.753 III. Finanzierungstätigkeit Erhöhung des gez. Kapitals durch Sacheinlage und Börsengang Erhöhung der Kapitalrücklage durch Sacheinlage und Börsengang Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 52.000 147.578 199.578 Veränderung der Liquidität Liquide Mittel zu Beginn der Periode Liquide Mittel am Ende der Periode 60.477 50 60.527 Jahresabschluss der Nordex AG 71 Anlagenspiegel der Nordex AG Abschreibungen Endbestand Buchwert 1.10.00 Zugänge Abgänge bestand Zugänge Abgänge 30.09.2001 30.09.2001 TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO TEURO 0 21 0 0 2 0 2 19 II. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 0 152 30 0 42 30 12 110 III. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 37.580 0 0 0 0 0 37.580 Gesamtes Anlagevermögen 0 37.753 30 0 44 30 14 37.709 Anfangs- AHK* Anlagenspiegel I. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte * Anschaffungs- und Herstellungskosten 72 Jahresabschluss der Nordex AG Jahresabschluss der Nordex AG 73 23. November 2000 in die damalige Taifun AG eingebracht. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 14. Dezember 2000. Der Bericht über die Prüfung der Sacheinlage hat zu keinen Beanstandungen geführt. Anhang: Jahresabschluss der Nordex AG zum 30. September 2001 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert angesetzt. Rückstellungen und Verbindlichkeiten Die Bemessung der Pensionsrückstellungen wurde nach HGB-Grundsätzen und einem Zinssatz von 6 % vorgenommen. Die sonstigen Rückstellungen enthalten alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und wurden in Höhe des Betrags gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert. Die Muttergesellschaft Nordex AG ist am 25. August 2000 als Taifun AG gegründet worden und wird seit dem 2. April 2001 an der Börse notiert. Der Ausgabekurs betrug 9 EURO. Die alten Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen dem damaligen Gesellschafter Borsig Energy GmbH und den Gesellschaften der Nordex Gruppe sind im Geschäftsjahr 2000/2001 mit zivilrechtlicher Wirkung ab dem 1. Oktober 2000 aufgelöst worden. Es wurden entsprechende Verträge zwischen der Nordex AG und den einbezogenen Gesellschaften abgeschlossen, nach denen der Nordex AG wirtschaftlich die Ergebnisse ihrer Tochtergesellschaften ab dem 1. Oktober 2000 zustehen. Die steuerrechtliche Wirksamkeit ist im lfd. Geschäftsjahr nicht gegeben, da die Unternehmen erst mit Wirkung zum 23.11.2000 in die Taifun/Nordex AG eingebracht wurden. *Der Jahresabschluss der Nordex AG mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk wird beim Handelsregister Rostock unter HRB 8790 hinterlegt. Gliederung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss der Nordex AG für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 ist nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt. Soweit von der Möglichkeit der Zusammenfassung von Ausweisposten in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung Gebrauch gemacht wurde, ist die erforderliche Aufgliederung im Anhang erfolgt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.* II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Immaterielle Vermögensgegenstände Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben. Sachanlagen Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Für Sachanlagegegenstände, die in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres angeschafft worden sind, wird der volle, und für die in der zweiten Hälfte angeschafften, der halbe Jahresbetrag der Abschreibung angesetzt. Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens unter EURO 410 wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst. Finanzanlagen Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage am 74 AG-Anhang Währungsumrechnungen Fremdwährungsguthaben werden mit dem niedrigeren Stichtagskurs angesetzt. III. Angaben zur Bilanz (1) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens sowie der kumulierten Abschreibungen ist im Anlagenspiegel dargestellt. Unter den immateriellen Vermögensgegenständen sind Softwareprogramme und Lizenzen ausgewiesen. Die anderen Anlagen und Betriebsausstattungen betreffen im wesentlichen Büroausstattungen. (2) Anteile an verbundenen Unternehmen Hierunter sind folgende verbundene Unternehmen der Nordex AG ausgewiesen. Nordex Energy GmbH, Rerik NPV Planung und Vertrieb GmbH, Norderstedt Nordex Automation GmbH, Oberhausen Südwind Energy GmbH, Norderstedt Nordex Rotor GmbH, Rostock Buchwert 30.09.2001 TEURO 16.693 5.948 14.851 63 25 37.580 Die vollständige Beteiligungsliste ist beim Handelsregister unter HRB 8790 hinterlegt. (3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Clearingkonten, über die alle Unternehmen der Nordex Gruppe für das Wachstum notwendiges Kapital zur Verfügung gestellt bekommen. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Körper- und Kapitalertragsteueranrechnungsbeträge sowie Umsatzsteuerguthaben enthalten. (4) Guthaben bei Kreditinstituten Durch den Börsengang vom 2. April 2001 sind der Nordex AG 162 Mio. EURO zugeflossen. Mit einem Teil dieser Mittel sind die Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär und die Börseneinführungskosten beglichen worden. Zum Bilanzstichtag bestanden die flüssigen Mittel nur aus Guthaben bei Kreditinstituten. AG-Anhang 75 (5) Eigenkapital Zum Bilanzstichtag beträgt das Grundkapital 52.050.000 Aktien mit einem Nennwert von je 1 EURO. Die Veränderungen des Eigenkapitals ergeben sich aus der Sacheinlage zum 23. November 2000 und dem Börsengang vom 2. April 2001. Bei der Neuausgabe von Aktien bei der Börseneinführung wurde ein Agio von 8 EURO je Aktie in die Kapitalrücklage eingestellt. Die restliche Kapitalrücklage ergibt sich aus der Sacheinlage vom 23. November 2001. (11) Personalaufwand 30.09.2001 TEURO 2.024 Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 62 2.086 Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt: In der Nordex AG waren folgende Mitarbeiter beschäftigt: Grundkapital Bestand am 1. Oktober 2000 Sacheinlage vom 23. November 2000 Kapitalerhöhung i.V.m. dem Börsengang TEURO 50 34.000 18.000 52.050 Geschäftsjahr 2000-2001 (13) Sonstige betriebliche Aufwendungen Hierunter sind im Wesentlichen Börseneinführungskosten aus dem Börsengang vom 2. April 2001 ausgewiesen. Verlustvortrag Jahresfehlbetrag 3.578 144.000 147.578 1 10.524 Eigenkapital zum 30. September 2001 189.103 30.09.2001 Beteiligungserträge incl. Ergebnisabführungen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Kapitalrücklage Sacheinlage vom 23. November 2000 Erhöhung i.V.m. dem Börsengang (6) Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem den Personalbereich, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Jahresabschlusskosten, Tantiemen und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. (7) Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen aus Steuern TEURO 4.658 und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TEURO 7. Die Restlaufzeiten sind unter einem Jahr. Durchschnitt 7 Stichtag 30.09. 12 (12) Abschreibungen Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind im Anlagenspiegel ersichtlich. (14) Finanzergebnis TEURO 5.005 1.336 738 5.603 Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen aus Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär. In den Zinserträgen sind TEURO 4 von verbundenen Unternehmen enthalten. (8) Haftungsverhältnisse Es bestehen Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für verbundene Unternehmen in Höhe von TEURO 225.037. (9) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Leasingverpflichtungen für PKW und sind von untergeordneter Bedeutung. IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung (10) Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren aus der Weiterbelastung von Kosten. 76 AG-Anhang AG-Anhang 77 (15) Steuern vom Einkommen und Ertrag Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag resultiert aus anrechenbarer Körperschaftssteuer. (16) Sonstige Steuern Die sonstigen Steuern resultieren vornehmlich aus Kfz-Steuern. (17) Angaben zu Unternehmensorganen der Nordex AG Für das Geschäftsjahr 2000/2001 waren als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt: Mitglieder des Vorstands sind: • • • • • Dr. Dietmar Kestner, Essen (Vorstandsvorsitzender) Carsten Risvig Pedersen, Hamburg (ab 21. Dezember 2000) Rudolf Schulz, Hamburg (ab 21. Dezember 2000) Wilhelm Hecking, Bocholt (ab 12. Juni 2001) Michael von Cappeln, Krefeld (bis 21. Dezember 2000) (18) Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands der Nordex AG • • • • • • • • Dr. Ing. Hans Fechner, Düsseldorf (Aufsichtsratsvorsitzender), 6 Mandate Selbständiger Unternehmensberater Michael von Cappeln, Krefeld (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate Mitglied der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Hans Berger, Kiel (ab 21. Februar 2001), 11 Mandate Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Schleswig-Holstein-Girozentrale Dr. Gerd Jäger, Essen (ab 21. Februar 2001), 14 Mandate Mitglied des Vorstandes der RWE Power AG Flemming Pedersen, Give, Dänemark (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate Direktor Brande Investerings & Finanzierungsselkas Bernd Sattig, Leonberg (ab 21. Februar 2001), 3 Mandate Selbständiger Unternehmensberater Dr. Sigfrid Michelfelder, Gummersbach (bis 21. Februar 2001), 8 Mandate Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Ludger Kramer, Düsseldorf (bis 21. Februar 2001), 4 Mandate Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH Siehe ergänzend Seite 83f. 78 AG-Anhang TEURO Bezüge des Aufsichtsrats Bezüge des Vorstands 2001 105 804 Darüber hinaus besteht folgender Aktienoptionsplan: Die Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 hat den Vorstand ermächtigt, Bezugsrechte auf insgesamt 3,4 Mio. Aktien an Mitarbeiter der Nordex-Gruppe zu gewähren. Auf dieser Basis hat der Vorstand im Rahmen des Börsengangs ein Aktienoptionsprogramm eingeführt, das allen Nordex-Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Die Bezugsrechte können zu je einem Drittel ab dem 1. März 2003, 2004 und 2005 am Tag nach der Hauptversammlung oder am Tag nach der Veröffentlichung des Berichtes zum dritten Quartal ausgeübt werden. Der Bezugspreis beträgt 11,25 Euro. (19) Verwendung des Bilanzergebnisses der Nordex AG Das Bilanzergebnis der Nordex AG wird auf neue Rechnung vorgetragen. AG-Anhang 79 Bestätigungsvermerk. Nordex Konzernabschluss Wir haben den von der Nordex AG aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz, Gewinn-und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den International Accounting Standards (IAS) entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. Unsere Prüfung, die sich auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der Gesellschaft zusammenzufassen. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen Angaben des Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes nach deutschem Recht erfüllen. Die Prüfung des für die Befreiung von der handelsrechtlichen Konzernrechnungslegungspflicht erforderlichen Einklangs der Konzernrechnungslegung mit der 7. EGRichtlinie haben wir auf der Grundlage der Auslegung der Richtlinie durch den Kontaktausschuss für Richtlinien der Rechnungslegung der Europäischen Kommission vorgenommen. Köln, den 14. Dezember 2001 BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Probst Wirtschaftsprüfer 80 Bestätigungsvermerk ppa. Schmoller Wirtschaftsprüfer Beteiligungsliste Gesellschaft 1. Nordex AG, Rostock 2. Nordex Energy GmbH, Rerik 3. NPV Planung und Vertrieb GmbH, Norderstedt 4. Nordex Automation GmbH, Oberhausen 5. Südwind Energy GmbH, Norderstedt 6. Nordex Rotor GmbH, Rostock 7. Nordex Iberica Borsig Energy S.A., Barcelona (Spanien) 8. Nordex Omnical Energy Equipment Services Co. Ltd., Shanghai (China) 9. Nordex Hellas Monoprosopi EPE, Kifissia (Griechenland) 10. Nordex USA Inc., Grand Prairie, Texas (USA) 11. Nordex France SAS, La Plaine Saint Denis (Frankreich) 12. Nordex UK Ltd., Cheadle Hulme, Cheshire (Grossbritannien) 13. Xi’an Wind Turbine Co. Ltd. (China) 14. Atria Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG, Wiesbaden Halter Lfd. Nr. Anteil Nominalkapital in Landeswährung 100 52.050.000 EURO 54.000 EURO 52.000 EURO 103.000 EURO 25.000 EURO 25.000 EURO 10.000.000 PTS 1.656.000 CNY 1 100 1 100 1 100 1 100 1 100 1 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 100 2 40 6 94 6.000.000 GRD 1.000 $ 40.000 EURO 1.000 GBP 17.380.168 CNY 5.000 EURO Beteiligungsliste 81 Organe der Gesellschaft. Aufsichtsrat Dr. Hans Fechner Vorsitzender BBP Service GmbH (AR-Mitglied) AE Energietechnik Ges.m.b.H. (AR-Mitglied) bis 20. Juli 2001 Loher AG (AR-Mitglied) Turbomach S.A. (Präsident des Verwaltungsrates) RW TÜV e.V. (Mitglied des Verwaltungsrates) (Einschließlich ihrer Mitglied- schaften in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschafts- unternehmen) Michael von Cappeln stellv. Vorsitzender 21. Februar 2001 bis 17. Oktober 2001 Babcock Industrierohrleitungsbau GmbH (AR-Vorsitzender) bis 30.9.2001 Borsig GmbH (AR-Mitglied) bis 30.9.2001 Krantz-TKT GmbH (AR-Mitglied) bis 30.9.2001 Pipe-Tec GmbH (stellv. Vorsitzender im Beirat) bis 30.9.2001 Hans Berger seit 21. Februar 2001 Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH (AR-Mitglied) dvg Hannover Datenverarbeitungsgesellschaft mbH (AR-Mitglied) eBS eBanking Services Nord GmbH (AR-Vorsitzender) engram AG (AR-Mitglied) Flender Werft AG (AR-Mitglied) Hamburgische Landesbank-Girozentrale (AR-Mitglied) LBS Immobilien GmbH (AR-Mitglied) SIZ Informatik-Zentrum der Sparkassenorganisation GmbH (stellv. AR-Mitglied) S-Online Schleswig-Holstein GbR (AR-Mitglied) S-NetLine GmbH (AR-Mitglied) Dr. Gerd Jäger seit 21. Februar 2001 RADAG Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (AR-Vorsitzender) KGB Kernkraftwerke Grundremmingen Betriebsgesellschaft mbH (AR-Vorsitzender) EVO Energieversorgung Oberhausen AG (AR-Mitglied) Schluchseewerk AG (AR-Mitglied) STEAG AG (AR-Mitglied) GKM Großkraftwerk Mannheim AG (AR-Mitglied) Stadtwerke Duisburg AG (AR-Mitglied) DWK Deutsche Gesellschaft für Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen mbH (Verwaltungsrat-Mitglied) Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (AR-Mitglied) MATRA RT (AR-Mitglied) TE Plomin d.o.o. (AR-Mitglied) KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (AR-Mitglied) Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH (AR-Mitglied) 82 Organe der Gesellschaft 83 Flemming Pedersen seit 21. Februar 2001 Medlem af bestyrelsen (AR-Mitglied) Brande Handel A/S (AR-Mitglied) Nordvest A/S (AR-Mitglied) Welcon A/S (AR-Mitglied) Glossar Dr. Johannes Ringel seit 8. November 2001 Babcock Borsig AG (AR-Mitglied) Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (AR-Mitglied) Klöckner & Co. AG (AR-Mitglied) Phönix AG (AR-Mitglied) Rütgers AG (AR-Mitglied) STEAG AG (AR-Mitglied) Thyssen Krupp Stahl AG (AR-Mitglied) WestUBG Westdeutsche Unternehmensbeteiligungs AG (AR-Vorsitzender) WPS WertpapierService Bank AG (AR-Vorsitzender) Bernd Sattig seit 21. Februar 2001 Babcock Borsig AG (AR-Mitglied) Search Partners AG (AR-Vorsitzender) Ludger Kramer bis 21. Februar 2001 Babcock Borsig Service GmbH (AR-Vorsitzender) Babcock Borsig Capital Corp. Inc. (Board-Mitglied) Babcock Borsig Power Inc. (Board-Mitglied) Dr. Sigfrid Michelfelder bis 21. Februar 2001 NEM b.v. (Board-Vorsitzender) BBP Steinmüller Africa (Board-Vorsitzender) AE Beteiligungs AG (Board-Vorsitzender) AE Energietechnik (stellv. Board-Vorsitzender) Babcock Borsig Ltd. (Board-Mitglied) Wentech Power GmbH (Board-Mitglied) TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg (stellv. Verwaltungsrats-Vorsitzender) Vorstand Dr. Dietmar Kestner Vorsitzender Carsten Pedersen seit 21. Dezember 2000 Rudolf Schulz seit 21. Dezember 2000 Wilhelm Hecking seit 12. Juni 2001 Michael von Cappeln bis 21. Dezember 2000 Aktien und Aktienoptionen von Organmitgliedern Dr. Dietmar Kestner, Vorstandsvorsitzender Rudolf Schulz, Finanzvorstand Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand Aktien Aktienoptionen 1.111 0 3,75 Mio. über eine 50%ige Beteiligung an Nordvest AS 333 166.667 166.667 166.667 1.040 0 Wilhelm Hecking, Vorstand Supply-Management und Logistik Dr. Hans Fechner, Vorsitzender des Aufsichtsrats 84 Organe der Gesellschaft Break-even Rentabilitätsschwelle Coverage Betreuung einer Aktie durch die Anlagenberatung und den Research einer Bank CFK Kohlenstoffverstärkter Kunststoff DEWI Deutsches Windenergie-Institut EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das EEG regelt seit 1. April 2000 die Einspeisung von regenerativer Energie in das deutsche Stromnetz. Generator Der Generator einer Windkraftanlage wandelt mechanische Energie in elektrische Energie um. Getriebe Das Getriebe liegt zwischen der langsamen Rotorwelle und der schnellen Generatorwelle. Es bewirkt, dass die Generatorwelle ungefähr 70-mal schneller läuft als die Rotorwelle. GFK Glasfaserverstärkter Kunststoff Joint Venture Gemeinschaftsunternehmen Kilowatt Leistung ist Energie pro Zeiteinheit und wird in Watt gemessen. 1 Kilowatt gleich 1.000 Watt. KonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich Lock-up Zeitlich begrenztes Veräußerungsverbot für Aktien Megawatt 1 Megawatt gleich 1.000 Kilowatt NFFO Non-Fossil-Fuel-Obligations. Die NFFO verpflichten die britischen Energieversorgungsunternehmen, einen Mindestanteil ihres Stromverkaufs aus nichtfossilen Quellen bereitzustellen. Offshore-Anlagen Im Küstengewässer errichtete Windkraftanlagen. Durch die stärkeren und konstanteren Windverhältnisse über dem Meer kann der Offshore-Einsatz sinnvoll sein. Diesen Vorteilen stehen höhere Kosten für Fundamente und Netzanschluss gegenüber. Onshore-Anlagen Auf dem Festland errichtete Anlagen. Ende 2000 waren rund 99,5 Prozent der installierten Windkraftleistung an Land errichtet. 67.000 Glossar 85 Peergroup Gruppe von Unternehmen, die als Vergleichsmaßstab dienen Pitchregelung Pitch-geregelte Windkraftanlagen sichern die Gleichmässigkeit der Rotorumdrehung durch die Drehung des Rotorblattes um die Längsachse. PTC Production Tax Credit. Der PTC senkt die Bemessungsgrundlage für die Ertragsteuer von Windkraftanlagenbetreibern in den USA. Derzeit liegt der PTC bei 1,7 US-Cents pro Kilowattstunde. Rotor Der Rotor einer Windkraftanlage besteht aus den Flügeln und der Nabe. Nordex-Windkraftanlagen besitzen immer drei Flügel. Der Rotor wird an die Hauptwelle montiert. Termine / Impressum Termine Roadshow durch Europa, UK, USA ab 14. Januar 2002 Hauptversammlung 15. Februar 2002 Bericht über das erste Quartal 2001/2002 mit Telefonkonferenz 22. Februar 2002 Bericht über das erste Halbjahr 2001/2002 mit Telefonkonferenz RPS Renewable Portfolio Standards. Unterschiedliche US-Staaten haben über das Instrument RPS einen Mindestanteil regenerativer Energie im Stromnetz vorgeschrieben. Stallregelung Bei stallgeregelten Anlagen sind die Rotorblätter in einem fest-definierten Anstellwinkel an die Rotornabe montiert. Der aerodynamische Stalleffekt regelt die Rotorumdrehung. 27. Mai 2002 Internationale Roadshow ab 28. Mai 2002 Bericht über das dritte Quartal 2001/2002 mit Telefonkonferenz 26. August 2002 Bericht über das Geschäftsjahr 2001/2002 Mit Presse-, Analysten- und Telefonkonferenz 16. Dezember 2002 Impressum Nordex AG Bornbarch 2 Stromgestehungs- Kosten, die aufgewendet werden müssen, um eine Kilowattstunde kosten Strom zu erzeugen 22848 Norderstedt Telefon +49 (040) 500 98 - 100 Umrichter Der Umrichter wandelt die vom Generator abgegebene Frequenz in die Netzfrequenz um. Verfügbarkeit Zeit, in der die Windkraftanlage betriebsbereit ist Fax +49 (040) 500 98 - 101 Investor Relations Ralf Peters Telefon +49 (040) 500 98 - 522 Windpark Zertifikat 86 Glossar Windparks bestehen aus mehreren Windkraftanlagen, die gemeinsam betrieben werden Fax +49 (040) 500 98 - 333 Windkraftanlagen werden nach bestimmten Richtlinien zertifiziert. Dies stellt sicher, dass die Maschinen korrekt berechnet sind und ihre Betriebsführung sicher ist. In Deutschland ist der Germanische Lloyd (GL) die maßgebliche Zertifizierungsstelle. Gestaltung Heuer & Sachse Werbeagentur GmbH, Paul-Dessau-Straße 3c, 22761 Hamburg EMail [email protected] Fotos Getty Images, Nordex Lithografie sprint Satz & Litho Produktions GmbH, Poststraße 18, 20354 Hamburg Druck Offsetdruck K. Riedel GmbH, Auf dem Königslande 45, 22041 Hamburg Termine/Impressum 87 www.nordex.de