Februar 2007
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Februar 2007
Market Report Februar 2007 Märkte. Trends. News. Termine. Hanseatic Brokerhouse Securities AG ❙ Grosse Elbstrasse 27 ❙ 22767 Hamburg ❙ Telefon (040) 80 811 80 ❙ Fax (040) 80 811 810 ❙ www.hanseatic-brokerhouse.de Das Gesamtbild ❙❙ Dow Jones klettert mit 12.623 Punkten auf ein neues Allzeithoch. In dessen Windschatten schraubt sich auch der DAX (6.781 Punkten) nach oben. Zuletzt wurde diese Marke am 02.02.2001 erreicht. ❙ Der GfK Konsumklimaindex bricht drastisch ein. Der für Februar vorausberechnete Index notiert lediglich noch bei 4,8 Punkten (Prognose: 8,3). ❙ Hoffnungsschimmer am US-Immobilienmarkt: Die Zahl der Häuserverkäufe ist im Dezember um 4,8 Prozent gestiegen. Erwartet wurden dagegen lediglich 1,050 bis 1,055 Mio. Häuserverkäufe. Sturmflut erreicht Fischmarkt ❙ Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter lagen im Dezember mit +3,1 Prozent unter den Erwartungen, welche im Bereich von 3,5 bis 7,0 Prozent angesiedelt waren. Böses Erwachen! Versicherer unter Druck Aus gegebenem Anlass beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe des Market Report mit dem Orkantief „Kyrill“, welches europaweit einen Schaden von etwa 8 Mrd. Euro angerichtet hat. Für Rückversicherer wie SwissRe, MünchnerRück und HannoverRück ein herber Jahresauftakt: reichten Hamburg schon einige Tage früher, um genau zu sein am Freitag, den 12.01.07. Die letzten Stunden von Hamburg An diesem besagten Tag hatte ich die Frühschicht und war somit der Erste am Ort des Geschehens. Nun ja nicht ganz, da mir ein Poli- Die teuersten Versicherungsschäden (Sturm) Ereignis Land Hurrikan Katrina USA, Bahamas Hurrikan Rita USA, Kuba Hurrikan Wilma USA, Mexiko, Kuba Orkan Kyrill Europa Wintersturm Erwin Dänemark, Schweden, GB Sollten die Klimakapriolen in diesem Jahr ähnlich hohe Wellen wie im Jahr 2005 schlagen, müssten die bereits erwähnten Unternehmen nach dem makellosen Vorjahr fast zwangsläufig mit deutlichen Einbußen rechnen. Die Vorboten dieses verheerenden Sturms er- Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählten, öffentlich verfügbaren Quellen entnommen, die wir für glaubwürdig befinden. Wir garantieren in keinster Weise Korrektheit oder Vollständigkeit, und keine Aussage in dieser Publikation soll als Teil einer solchen Garantie gewertet werden. Etwaige Meinungen, die in dieser Veröffentlichung vertreten werden, repräsentieren die gegenwärtige Einschätzung der Autoren und reflektieren nicht unbedingt die 1 Market Report Februar 2007 Datum 23. Aug 05 18. Sep 05 25. Okt 05 18. Jan 07 09. Jan 05 Schaden (in Mio.) 45.000 10.000 10.000 8.000 1.887 zist mit seinem Auto die Weiterfahrt zur Firma verwehrte. Kurzerhand wendete ich meinen Wagen und suchte mir dann auf der Reeperbahn einen sicheren Hafen für meinen Mini. Nach einem kurzen Spaziergang erreichte ich dann einen Pulk von Schaulustigen, welcher Meinung der Hanseatic Brokerhouse Securities AG. Die Meinungen sind jederzeit unangekündigt widerrufbar. Weder die Hanseatic Brokerhouse Securities AG noch ihr verbundene Unternehmen übernehmen die Verantwortung für Schäden oder Verluste, die aus der Nutzung dieses Dokuments oder seiner Inhalte entstehen. Wir warnen an dieser Stelle ausdrücklich davor, ohne hinreichende vorherige Aufklärung und Informationen Ter- mingeschäfte zu tätigen. Bitte beachten Sie, dass jedes Börseninvestment mit Risiken verbunden ist und dass Kapitalanlagen in Futures, Optionen sowie Contracts for Difference aufgrund der hohen Risiken nur als Ergänzung zu Ihren konservativen Anlagen geeignet sind. Die Hanseatic Brokerhouse Securities AG unterliegt den Regularien der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). ❙ Rund 600 Mio. Euro teuer werden für die Münchner Rückversicherung die Folgeschäden des Orkans „Kyrill“. Aufgrund des Preiswettbewerbs zieht sich das Unternehmen aus einigen seiner Kerngebiete Schaden-/Unfallversicherung in Zukunft zurück. ❙ Die Deutsche Telekom senkte zum zweiten Mal innerhalb von sechs Monaten ihre Ergebnisprognose für dieses Jahr. Laut Konzernchef Rene Obermann soll das Ebitda in diesem Jahr mit 19 Mrd. Euro um 1,2 Mrd. Euro niedriger ausfallen als bisher geplant. Themenindex ❙ Seite 1-4 Böses Erwachen, Versicherer unter Druck Gesamtbild/ Disclaimer ❙ Seite 5 Deutsche Charts ❙ Seite 6 US-Charts ❙ Seite 7-8 Fundamentalkommentar Aktien ❙ Seite 9 Rohstoff-TOP-10 ❙ Seite 10-11 Aktie des Monats ❙ Seite 12 Breaking News Impressum © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report Klimawandel Broker auf der Flucht sich mittlerweile am überschwemmten Fischmarkt versammelt hatten. Als ich das Ausmaß der Flut in vollem Umfang überblickte, dachte ich sofort an Noah und seine Arche, die vermutlich zum Übersetzen auf unseren Firmenbalkon im zweiten Stock perfekt gewesen wäre. Noch gab ich aber nicht auf, denn unser Gebäude ist eigentlich genau aus diesem Grund mit der Stilwerkbrücke verbunden. Also ab zum Hintereingang des Stilwerks und hinauf in den zweiten Stock. Doch auch hier war zunächst Endstation, da mir ein zwei Meter großer Feuerwehrmann in voller Montur den Weg versperrte. Nachdem ich aber nicht locker ließ, war er nach kurzer Zeit so genervt, dass er ziemlich aufgebracht seinen Posten räumte, um einen Polizisten zu suchen, der sich meiner annehmen sollte. Dies war natürlich ein Fehler, da ich nun ungehindert über die Stilwerkbrücke ins Firmengebäude laufen konnte. Dort waren auch schon ein paar Kollegen von Varengold, die sich dar- 2 Market Report Februar 2007 über ärgerten, dass noch kein Kaffee aufgesetzt war. So viel zur hanseatischen Gelassenheit, die mich in jenem Moment etwas an die Tee trinkenden Engländer aus den Asterix-Heftchen erinnerte. Als dann endlich Ruhe eintrat und wir uns allmählich an unsere Händlertische begaben, unterbrach ein hektisch agierender Feuerwehrmann mit folgenden Worten die Idylle: „Da es Ihnen anscheinend nichts ausmacht, dass die Sicherheit in diesem Gebäude nicht gewährleistet ist, schalte ich jetzt den Strom ab, dann wäre nämlich ein weiteres Verharren am Arbeitsplatz völlig sinnlos.“ Geschickter Schachzug, denn nun konnten wir leider wirklich nichts mehr für unsere Kunden tun. Dies betraf allerdings nur telefonische Orders, da das Handelssystem auch ohne unser Zutun an diesem Tag einwandfrei lief, wodurch unsere Kunden keine größeren Probleme beim Traden hatten - mit Ausnahme der Tatsache, dass unsere liebreizenden Stimmen nur eingeschränkt über die Nothandys zur Verfügung standen. Als ich ohne Strom überflüssigerweise in der Firma saß, trat auch ich den Rückzug an und überquerte abermals die Stilwerkbrücke, dieses Mal jedoch in entgegengesetzter Richtung. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Auf der sicheren Seite angekommen, zückte ich zunächst mein Handy und informierte meinen Vorstand, dass unserem Unternehmen das Wasser gerade bis zum Halse stehen würde. Diesen Witz fand er aber weitaus weniger lustig als ich. Gleichzeitig gelang es jedoch der Feuerwehr, das Fluttor, welches sich aufgrund eines technischen Defekts nicht geschlossen hatte, manuell zu verriegeln und somit die Situation unter Kontrolle zu bringen. Damit war das Firmengelände wieder sicher und der Handel konnte uneingeschränkt fortgesetzt werden. © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report Klimawandel Klima-Profiteure/ Teil 2 Nachdem wir Ihnen bereits im Market Report Oktober ein paar Klima-Profiteure vorgestellt haben, möchten wir nun zunächst mit einem kurzen Rückblick auf deren Entwicklung starten. Dazu ein kurzer Textausschnitt vom Oktober: Momentan befinden sich alle vier Aktien (Solarworld, Conergy, Ersol und Solon; Anmerkung der Redaktion) in einer neutralen Zone, doch die Entscheidung steht unmittelbar bevor, da sich allesamt dem Juli-Korrekturtief annähern. Beim Erreichen dieser wichtigen Marke können nun folgende Szenarien eintreten: 1) Das Korrekturtief beendet die neuerliche Talfahrt und die Aktie bildet einen doppelten Boden aus. Bei einem möglichen Rebound spielt der aggressive Trader - trotz Abwärtstrend - die LongSeite. Kursziel bei dieser Spekulation wäre die 200-Tagelinie. 2) Das Korrekturtief bietet keinen Halt, womit sich eine Short-Position knapp unterhalb der Marke aufdrängt, da in diesem Fall ein Ausverkauf zum 52-Wochentief droht. 3) Im Falle einer überraschenden Aufwärtsreaktion ergäbe sich beim Überschreiten der 200-Tagelinie eine interessante Einstiegschance. Aktie Solarworld Conergy Ersol Solon Kurs am 20. September 42,65 Euro 37,68 Euro 45,75 Euro 29,58 Euro hievten den Solarwert in der Folgezeit um 16 Prozent nach oben. Im Gegensatz dazu kam es bei Solon so, wie es kommen musste: Ohne Gegenwehr purzelte der Sonnenanbeter unter sein Korrekturtief bei 27,69 Euro und löste damit ein Verkaufssignal aus. Dabei konnte nicht einmal das 52-Wochentief bei 23,03 Euro den weiteren Kursverfall stoppen. Mutige Spekulanten, die der Verkaufsempfehlung folgten, konnten bis zum Wendepunkt bei 20,09 Euro binnen weniger Tage einen Gewinn von 27 Prozent einstreichen. Nun allerdings erscheint die Long-Seite aussichtsreich, da lediglich noch 4 Prozent zum Überkreuzen der 200-Tagelinie bei 28,60 Euro fehlen. Zielzone bei dieser Spekulation wäre dann der horizontale Widerstand bei 33 Euro. Den einzigen Wermutstropfen bei den SolarTransaktionen stellte in den vergangenen Wochen die Aktie von Ersol dar! Diese glänzte nämlich mit diversen Richtungsänderungen und dem häufigen Kreuzen der 200-Tagelinie (aktuell: 48,32 Euro), ohne dass sich ein nachhaltiger Trend ausgebildet hätte. Diese hartnäckige Oszillierung in einer engen Range um den Trend wird sich aber in der Folgezeit in die eine oder andere Richtung fulminant entladen. Hierbei rücken die Marken von 50 Euro für 52-Wochen-Tief 24,98 Euro 25,33 Euro 38,00 Euro 23,02 Euro Korrekturtief 35,95 Euro 35,31 Euro 38,00 Euro 27,69 Euro Geboten werden nach Angaben von REpower 105 Euro je Aktie sowie eine Prämie von 44 Euro Prozent auf den Durchschnittskurs. Interessant ist dabei, dass die Areva-Gruppe sich nicht heimlich anschlich, sondern schon seit längerer Zeit ein größeres Aktienpaket von REpower besaß. Die Kursentwicklung der letzten 20 Monate ist atemberaubend, so konnte sich der TecDAXWert in dem angesprochenen Zeitraum um 826 Prozent nach oben schrauben. Nun ist die Suche nach der nächsten REpower in den Handelshäusern aber auch in den einschlägigen Börsenforen vollends entbrannt: Gute Chancen auf eine ähnliche Entwicklung traut die Analystengemeinschaft der NordexAktie zu, da auch hier eine äußerst interessante Anlegerstruktur vorliegt: Streubesitz: CMP Fonds GmbH: Goldman Sachs Equity Markets: Deutsche Bank Unicredito Italiano Nordvest A/S HSH Nordbank Morgan Stanley & Co. 200 Tagelinie 44,80 Euro 41,20 Euro 51,00 Euro 33,30 Euro 33,64% 26,65% 17,44% 6,40% 4,31% 4,12% 3,79% 3,65% Jahreshoch 70,85 Euro 65,59 Euro 71,50 Euro 48,50 Euro Wir betrachten nun vorerst die Fälle, in denen die 200-Tagelinie überschritten wurde: Aktie Solarworld Conergy 200-Tagelinie 44,00 Euro 39,70 Euro Kurs beim Überschreiten 47,67 Euro 40,11 Euro Aufgrund der Tatsache, dass sich die 200-Tagelinie aus einem gleitenden Durchschnitt errechnet, ändert sich das Niveau dieses Indikators täglich. Wie obiger Grafik nun entnommen werden kann, war der 07.11.06 ein entscheidender Tag für Solarworld, da hier der fulminante Break durch die 200-Tagelinie bei 44 Euro gelang. Diesen Wechsel in den Aufwärtstrend nutzten langfristige Investoren für Anschlusskäufe und 3 Market Report Februar 2007 Datum beim Überschreiten 07.11.2006 13.11.2006 Long-Positionen und unter 41,50 Euro für Short-Transaktionen ins Blickfeld der Spekulanten. Wind mit Wind bekämpfen Ein echter Paukenschlag kam dann am Montag, den 22.01.2007 über den Ticker, als die französische Areva-Gruppe ein Übernahmegebot für den Windenergie-Anlagebauer REpower vorlegte. aktueller Kurs 55,32 Euro 46,49 Euro Kursgewinn 16% 16% Wie Sie sehen, hat sich bei Nordex eine Vielzahl von so genannten Heuschrecken bereits erfolgreich eingenistet und schachert nun um die verbliebenen Stücke. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hier ein stattliches Übernahmeangebot erfolgen wird. Apropos Heuschrecken, diese haben sich in den vergangenen Monaten bei diversen TecDAXUnternehmen aussichtsreich niedergelassen © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report Klimawandel Im Aufwind: Windenergie-Anlagenbauer REpower und beginnen nun allmählich mit dem Filetieren der Beute. Im Folgenden nur zwei Beispiele, die diese These belegen: 1)Ersol: Ventizz Capital Fund II LP Streubesitz: Cycladic Capital LLP Norwest Kapitalbeteiligung Management 4 Market Report Februar 2007 50,41% 41,81% 3,72% 2,46% 1,60% 2)Solarworld Streubesitz: Familie Asbeck FMR Corp. BlackRock Group DWS Investments GmbH Solar Holding 47,45% 27,60% 10,33% 5,07% 4,95% 4,60% bewertet und vor allem im Bereich regenerative Energien sind hiesige Unternehmen der ausländischen Konkurrenz meilenweit voraus. Dieser Bewertungsabschlag gepaart mit dem Technikvorsprung dürfte auch in diesem Jahr ein gewaltiger Kurstreiber im TecDAX sein. In diesem Sinne…Ihr Alexander Adrian Fazit: Das große Fressen geht weiter. Nach wie vor sind deutsche Unternehmen äußerst günstig © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Deutsche Charts DAX Einstiegsmarke für Long-Positionen Nach wie vor klettert der DAX in seinem genutzt werden sollte. Dabei wird auf Trendkanal fleißig nach oben, wobei eine Fortsetzung des Trendkanals mit der Index in den letzten zwei Wochen der Oberkante bei 835 Punkten speku- etwas an Dynamik eingebüßt hat. liert. Obiger Chart verdeutlicht außer- Dabei fehlten am 25.01.07 lediglich dem eine weitere Variante der Speku- noch 29 Punkte bis zur wichtigen Mar- lation, und zwar dem Überkreuzen von ke von 6.800 Zählern, der horizontalen gleitenden Durchschnitten. Widerstandslinie vom Januar 2001. Hierbei ergibt sich eine Positionser- Sobald der DAX über diese Hürde öffnung, sobald der kürzere Durch- springen kann, wäre der Weg bis zur schnitt den längeren Durchschnitt oberen Begrenzung des Trendkanals überkreuzt. Beim TecDAX war dies am bei 6.950 Punkten völlig frei, womit 04.10.06 der Fall, als die 38-Tagelinie eine Stop-Buy-Order bei etwa 6.810 die 200-Tagelinie von unten nach oben Zählern aussichtsreich erscheint. überquerte. Versierte Trader, die auf Der Sicherheitsabstand von 10 Zählern dieses Einstiegssignal reagiert hatten, erklärt sich dadurch, dass beim Antip- liegen derzeit mit 21 Prozent vorn. Da- pen der 6.800er Marke vermutlich mit die Aufwärtsbewegung nicht ins ersteinmal Stop-Sells ausgelöst wer- Stocken gerät, darf die untere Begren- den und den Index etwas unter Druck zung des Trendkanals bei etwa 800 bringen könnten. Punkten nicht durchbrochen werden. Bei einem nachhaltigen Abprallen an In diesem Fall wäre fast zwangsläufig dieser essentiellen Zone ist zunächst mit einem Rücksetzer bis zur horizon- mit einem Rücksetzer bis zur 38-Tage- talen Widerstandslinie bei 769 Zählern linie bei 6.585 Punkten zu rechnen und zu rechnen. im Folgenden mit einem Test der un- Des Weiteren rangiert in diesem Be- teren Begrenzung des Trendkanals bei reich die 38-Tagelinie, auf die kurzfri- 6.550 Zählern. stige Investoren schielen. DAX TecDAX Unter dieser Marke wäre ein Einstieg auf der Short-Seite mit Kursziel 6.195 EuroStoxx Punkten interessant, was einem Ab- Beim EuroStoxx ist es derzeit extrem schlag von 5,4 Prozent gleichkommen spannend, da er lediglich noch 1 Pro- würde. Ebenso wäre eine kleine Short- zent über seiner 38-Tagelinie notiert. Position an der oberen Begrenzung des Zudem verläuft in dieser Region (4.125 Trendkanals bei 6.950 Zählern eine Zähler) auch die untere Begrenzung Überlegung wert, womit Sie auf einen des Aufwärtstrendkanals. Als hartnäk- möglichen Rücksetzer bis zur Aus- kiger Widerstand stellt sich auch das bruchszone bei 6.800 Punkten speku- Zwischenhoch bei 4.150 Punkten vom lieren würden. Diese heiße Spekulati- August 2001 dar, um welches der eu- on gegen den langfristigen Aufwärts- ropäische Leitindex in den letzten vier trend sollte jedoch nur von erfahrenen Wochen oszillierte. Tradern mit engem Stop durchgeführt Die Konsolidierung in einer Seitwärts- werden. bewegung dürfte sich aus den oben EuroStoxx bereits erwähnten Gründen in Kürze TecDAX jedoch seinem Ende nähern. Bei einem Nach der Konsolidierung in einer Break der Zone von 4.125 Zählern Break dieses viel beachteten Indikators Flaggenformation (rotes Oval) gene- droht ein rasanter Absturz bis zum würden Langfristanleger ins Bärenlager wärtspotenzial von aktuell 5,8 Prozent rierte der Index genügend Kraft, um Zwischentief bei 3.914 Punkten vom wechseln und somit die Korrektur ver- errechnet. die Bremszone von 770 Punkten er- Dezember 2006. stärken. Dazu muss allerdings zunächst das folgreich zu überwinden. Damit würde vermutlich zeitgleich ein Favorisiert wird allerdings ein Rebound Mehrjahreshoch bei 4.210 Punkten vom Im Anschluss folgte ein schneller Move Test der 200-Tagelinie anstehen, wel- an der unteren Begrenzung des Trend- 25.01.2007 überwunden werden. Über bis in den Bereich von 810 Zählern, che knapp unterhalb der angesproche- kanals und in der Folgezeit ein Anlau- dieser Marke erscheinen Long-Positio- welcher nun beim Überschreiten als nen Unterstützung rangiert. Bei einem fen der oberen Trendkanallinie bei nen derzeit extrem aussichtsreich. 5 Market Report Februar 2007 4.400 Zählern, wodurch sich ein Auf- © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report US Charts Dow Jones das Niveau der ersten Schulter (rotes Die Dynamik bei der Aufwärtsbewe- Oval) bei 1.821 Punkten nicht mehr er- gung im Dow Jones flacht in den letz- reichen konnte. Kurzfristig erscheint ten Monaten etwas ab, wodurch sich anhand dieser schwerwiegenden An- eine Fächerformation andeutet. zeichen eine Positionierung auf der Gewöhnlich steht diese Ausprägung Short-Seite aussichtsreich. für eine langfristige Trendumkehr, wo- Zielzone bei dieser Spekulation wäre mit sich das positive Bild etwas ein- das Zwischentief vom November 2006 trübt. bei 1.693 Zählern, wodurch sich aktu- Zudem notiert der älteste Index der ell ein Trading-Spielraum von 4,5 Pro- Welt mit 12.485 Punkten im Moment zent errechnet. exakt an seiner 38-Tagelinie sowie der Hier fällt dann definitiv die Entschei- kurzfristigen Aufwärtstrendgeraden, dung über die weitere Entwicklung des die sich in den letzten 7 Wochen aus- amerikanischen Technologie-Index, da gebildet hat. Bei einem Durchbruch der in dieser Region die 200-Tagelinie angesprochenen Marke dürfte sich der (1.690 Punkte) schlummert. Rücksetzer bis auf 12.072 Zähler, dem Unterhalb dieser essentiellen Marke Zwischentief vom November 06, aus- wäre ein rascher Rücksetzer bis in den dehnen. Bereich von 1.623 Zählern - dem Zwi- Damit ergäbe sich aktuell eine Short- schentief vom Oktober 2006 - denkbar, Chance von knapp 3,3 Prozent zur Aus- da eine Vielzahl von Langfristanlegern bruchszone. Mit einem Abstand von einen Seitenwechsel vornehmen und 5,8 Prozent zur 200-Tagelinie bei aktu- den Abwärtsdruck beschleunigen ell 11.770 Punkten ist die Trendstärke könnte. aber immer noch beruhigend hoch, Positiv würde sich das derzeitige Sze- womit die Long-Seite nach wie vor zu nario erst auflösen, wenn der Index das präferieren ist. Jahreshoch bei 1.847 Punkten von Mit- Für eine Positionierung auf der Kaufsei- te Januar 2007 überbieten könnte, da- te sollte jedoch beim Dow Jones die bei wäre im Anschluss von einer Attak- Überschreitung des Allzeithochs bei ke auf 1.865 Zählern, dem Zwischen- 12.623 Zählern abgewartet werden. hoch vom Juni 2006, auszugehen. Dow Jones Nasdaq S&P 500 Denn erst darüber wäre mit einer Fortsetzung der Rallye auf 12.800 Punkte S&P500 zu rechnen. Der S&P 500 scheiterte bei seiner jüng- Sollte wider Erwarten der Break des sten Aufwärtsbewegung exakt am Allzeithochs in den nächsten Tagen Kreuzwiderstand bei 1.440 Punkten, ausbleiben, läuft der Index Gefahr, ein welcher sich aus der unteren Begren- Doppeltop auszubilden, womit eine zung des Trendkanals sowie dem hori- weitere Formation eine mögliche zontalen Widerstand aus dem Jahr Trendumkehr anzeigen würde. 2000 konstruieren lässt. Die Entscheidung steht also unmittel- Danach folgte ein rasanter Rücksetzer bar bevor. bis zur 38-Tagelinie, die sich in der Vergangenheit allerdings schon mehrfach Tagelinie bei 1.340 Zählern zu rechnen, stand bei 1.438 Punkten genommen Nasdaq als tragfähige Unterstützung erwiesen welche derzeit einen Abstand von 6,1 werden und im Anschluss die Rückkehr Der Nasdaq befindet sich derzeit in ei- hat. Die Entscheidung steht nun aber Prozent zum aktuellen Kursniveau auf- in den Aufwärtstrendkanal bei 1.450 ner äußerst kritischen Phase, da er so- unmittelbar bevor, da der Index ledig- weist. Zählern gelingen. Dazu bräuchte der wohl die 38-Tagelinie als auch die lang- lich noch eine neutrale Handelsrange Diesbezüglich ist also nach wie vor die Index aktuell ein Kursplus von rund 2 fristige Aufwärtstrendgerade im Be- von 1,6 Prozent besitzt. Long-Seite zu favorisieren und jeder Prozent, ehe Long-Positionen aus- reich von 1.770 Zählern zumindest auf Bei einem Bruch der 38-Tagelinie im Leerverkauf als Positionierung gegen sichtsreich erscheinen. Tagesbasis durchbrochen hat. Bereich von 1.415 Zählern lauert je- den vorherrschenden langfristigen Zielzone bei einer erfolgreichen Rück- Außerdem vermittelt das Chartbild doch die nächste Unterstützung be- Aufwärtstrend zu werten. Allerdings kehr wäre die obere Begrenzung des eine mögliche Schulter-Kopf-Schulter- reits bei 1.389 Punkten. muss für eine Erfolg versprechende Trendkanals, die derzeit im Bereich von Formation, wobei die zweite Schulter Darunter wäre mit einem Test der 200- Long-Position nun zunächst der Wider- 1.475 Punkten zu finden ist. 6 Market Report Februar 2007 © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Fundamentalkommentar Aktien Thyssen-Krupp Der deutsche Stahlkonzern hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert, zur großen Überraschung der Experten. Nach den vorläufigen Zahlen ist der Vorsteuergewinn im 1.Quartal (Oktober-Dezember 2006) auf rund 1 Mrd. Euro gestiegen, nach 425,1 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teil- Thyssen-Krupp: Der Gewinn schießt in die Höhe te das Unternehmen am 19.1.2007 mit. Der Umsatz stieg laut Firmenangaben von 10,9 Mrd. Euro (Vorjahresquartal) auf ca. 12,2 Mrd. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Konzernchef Ekkehard Schulz ein Gewinnziel vor Steuern von deutlich über 2,5 Mrd. Euro. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will ThyssenKrupp den Umsatz auf bis zu 55-60 Mrd. Euro steigern. Dank des anhaltenden Stahlbooms hatte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2005/2006 ein Rekordvorsteuerergebnis von 2,63 Mrd. Euro und einen Umsatz von 47,1 Mrd. Euro erzielt. Da der Erwerb des kanadischen Stahlherstellers Dofasco vom Mittal-Arcelor-Konzern wohl gescheitert ist, will Thyssen-Krupp eigenen Angaben zufolge die Planungen für den Bau eines neuen Stahlwerkes in Nordamerika nun zügig vorantreiben. 7 Market Report Februar 2007 Credit Suisse Die zweitgrößte Schweizer Bank plant in den kommenden drei Jahren den Rückkauf eigener Aktien im Wert von 8 Mrd. Franken und verspricht den Anlegern eine höhere Dividende. Dies ist das bisher umfangreichste Aktienrückkaufprogramm in der Unternehmensgeschichte. Damit wollen die Schweizer Banker, zusammen mit dem bereits laufenden Rückkaufprogramm, das Ende des 2. Quartals abgeschlossen sein soll, für insgesamt 13 Mrd. Franken eigene Aktien aus dem Verkehr ziehen. Der Bank steht für diese Aktion der Erlös aus dem Verkauf der Winterthur-Versicherung im vergangenen Jahr (12,3 Mrd. Franken) zur Verfügung. Finanzvorstand Renato Fassbind bekräftigte am 22.1.2007, dass der Reingewinn des Unternehmens im laufenden Geschäftsjahr auf mindestens 8,2 Mrd. Franken, verglichen mit 5,85 Mrd. Franken im Vorjahr, steigen soll. Die Bank stellte eine Erhöhung der Dividende von 2,00 auf 2,24 Franken in Aussicht. Für die nächsten 3-5 Jahre soll der Gewinn pro Aktie jährlich um einen zweistelligen Prozentsatz zunehmen. Wert- und Kurssteigerung freut die Aktionäre und schützt (vielleicht) vor unliebsamen Übernahmeversuchen. Ebay Das weltweit größte Internetauktionshaus Ebay hat im 4.Quartal 2006 die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen. Wie der Onlinehändler am 24.1.2007 mitteilte, stieg der Umsatz gegenüber Vorjahresquartal um rund 29 Prozent von 1,32 auf 1,72 Mrd. Dollar. Der Reingewinn erhöhte sich um 24 Prozent auf 346,5 Mio. Dollar oder 25 Cent je Aktie. Das gute Ergebnis, so der Konzern, sei von internationalem Wachstum und einer positiven Entwicklung im Kerngeschäft getragen worden. Für das Gesamtjahr 2007 erwartet das Auktionshaus nun einen Umsatz zwischen 7,05 und 7,30 Mrd. Dollar und einen Gewinn vor Sonderposten zwischen 1,25 und 1,29 Dollar pro Aktie. Für die von Ebay angehobene Prognose seien neben den guten Quartalszahlen für das vierte Quartal 2006 auch die Übernahmen des TicketVermarkters StubHub sowie eine neue Kooperation in China und der geplante Rückkauf eigener Aktien verantwortlich. Nach den Veröffentlichungen legte der Kurs der Ebay-Aktie nachbörslich deutlich um rund 13,2 Prozent auf 33,95 Dollar zu. Heinrich Kraus Genentech Der US-Biotechkonzern hat mit seinen Zahlen zum 4. Quartal die Erwartungen der Experten klar übertroffen. Das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten belief sich auf 0,61, nach 0,31 Dollar im Vergleichszeitraum 2005. Der Umsatz stieg von 1,893 Mrd. auf 2,714 Mrd. Dollar. Für das Jahr 2006 verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg des Gewinns pro Aktie von zuvor 1,28 auf 2,23 Dollar (gesamt: 2,1 Mrd. Dollar) bei einer Zunahme des Gesamtumsatzes von 6,633 auf 9,284 Mrd. Dollar. Treibende Kraft für Umsatz- und Ertragswachstum bei Genentech ist die Serie zugelassener neuer und erfolgreicher Medikamente und die kontinuierlich steigenden Lizenzeinnahmen von Mehrheitsaktionär Roche (59 Prozent). Die Pipeline ist gut gefüllt: Lucentis (Augenkrankheit), Avastin (Krebstherapien), Herceptin (Brustkrebs) u.a.m. Genentech erwartet für 2007 einen Gewinnanstieg im Bereich von 25-30 Prozent. Metro Der viertgrößte Handelskonzern der Welt, die Düsseldorfer Metro-Gruppe, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 ein kräftiges Umsatzplus verbucht. Gegenüber dem Vorjahr erzielte der Konzern ein Plus von 7,5 Prozent auf rund 60 Mrd. Euro. Allein im vierten Quartal stieg, dank der Elektronikmärkte Media Markt/Saturn, der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum 2005 um 10,1 Prozent. Laut Unternehmensangaben wurden die Gewinnziele in 2006 erreicht. Metro hatte eine Steigerung des Ergebnisses pro Aktie von 5 bis 8 Prozent vorausgesagt. Die Auslandsmärkte des Konzerns sind weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz legte dort im vergangenen Jahr um 11,7 Prozent zu. Mittlerweile kommen 55,1 Prozent des Gesamtkonzernumsatzes von der Auslandssparte. Walt Disney - Eine Ära geht zu Ende „Cinderella“, „Bambi“, „König der Löwen“ oder „Die Schöne und das Biest“ - Millionen von Kindern weltweit sind mit diesen Filmen aufgewachsen, die herzerwärmenden Figuren und ihre märchenhaften Abenteuer haben drei Generationen geprägt. Die Vision des legendären Firmengründers Walter Elias Disney war es stets, Figuren auf die Leinwand zu bringen, denen durch die liebevolle Zeichnung und Kolorierung „echtes Leben“ eingehaucht wurde,und die dadurch mit Herz und Seele zu uns Kindern spra- © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Fundamentalkommentar Aktien chen. Doch nicht mehr länger - der wohl bekannteste Entertainment-Konzern der Welt wird in Zukunft zu Gunsten von am Computer erstellten Animationsfilmen keine Zeichentrick- Projekte mehr durchführen. Mit dem Aus der „Disney Toon Studios“ in Sydney werden die letzten 250 von Disney beschäftigten Zeichenkünstler bald arbeitslos sein. Schon seit 1999 wurden immer mehr der ursprünglich 2400 Zeichner in aller Welt durch Grafik-Spezialisten ersetzt, während gleichzeitig immer mehr Handarbeit in Billiglohnländer wie Indien, Taiwan oder die Philippinen verlagert wurde. Steigende Kosten und die Konkurrenz durch asiatische Studios, die qualitativ hochwertige Filme reihenweise ausspucken, machten das Trickfilmgeschäft für Walt Disney zuletzt immer weniger rentabel. An der Börse macht sich hingegen keine Trauer breit. Die neue Marschroute des Konzerns bewog die Experten von Prudential Financial in New York, dem Anteilschein Walt Disney das Rating „overweight“ zu verleihen, noch bevor Disney voraussichtlich am 7. Februar seinen Quartalsbericht veröffentlicht. Die Analysten erwarten ein EPS (Gewinn je Aktie) von 0,42 Dollar, wobei sich die Konsensschätzung auf 0,39 Dollar beläuft. Dabei wird ein Umsatzwachstum von 6 Prozent auf 9,39 Mrd. Dollar erwartet, bei einem operativen Erlös von 1,74 Mrd. Dollar, welcher damit 26 Prozent über dem Vorjahresniveau läge. Walt Disney profitierte hier vermutlich vor allem von den Erfolgen der DVD-Titel „Fluch der Karibik 2“ und „Cars“. Für 2007 sind weitere starke Investitionen im Digitalgeschäft zu erwarten. Die Experten korrigieren die EPS-Prognose für das ganze Fiskaljahr von 1,77 Dollar auf 1,78 Dollar, was ein KGV von 19,7 zur Folge hätte. Für 2008 wird ein EPSWachstum auf 2,14 Dollar und ein KGV von 16,4 erwartet. Das Kursziel liege bei 38,00 Dollar. An der Frankfurter Börse ist das Papier zur Zeit nach einem kurzen Absacker auf 26,88 Euro am 23. Januar wieder dabei, in Richtung der diesjährigen Bestmarke von 27,70 Euro, welche am 18. Januar erreicht wurde, zu steigen. So scheint das traurige Schicksal der Zeichenkünstler und das Ende einer beispiellosen Ära der handgemachten Unterhaltung, die Millionen von Kindheiten weltweit prägte, zumindest dem Aktienkurs gut zu tun und die denkwürdige Entscheidung der Erben Walter Disneys auf wirtschaftlicher Ebene zu legitimieren. Matthias Protzel 8 Market Report Februar 2007 Apple Der US-Computerkonzern hat im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres (2006-2007) die Prognosen der Analysten weit übertroffen. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 5,75 Mrd. auf 7,11 Mrd. Dollar um 28 Prozent zu. Der Gewinn stieg um satte 78 Prozent auf 1,004 Mrd. Dollar oder 1,14 Dollar je Aktie. Apple hat im Berichtszeitraum vor allem von der anhaltend starken Nachfrage im Weihnachtsgeschäft nach seinem Musik-Abspielgerät iPod (50 Prozent über Vorjahresquartal) und dem tragbaren Computer MacBook profitiert. Die Bruttomarge, d.h.: Umsatz abzüglich Herstellungskosten (Analystengradmesser für die Profitabilität eines Unternehmens), stieg auf starke 31,2 Prozent. Die Aktie reagierte nach Veröffentlichung der Geschäftszahlen mit einem Kursverlust von einem Prozent. Grund: Apple gab für die kommenden Monate einen eher zurückhaltenden Ausblick. Der Umsatz, so die „Eigenprognose“, werde in den kommenden Monaten „lediglich“ zwischen 4,8 und 4,9 Mrd. Dollar, der Gewinn pro Aktie bei 54 bis 56 Cent liegen. Intel Wenige Tage nach der Gewinnwarnung des Rivalen AMD legte Intel am 16.1.07 seine Quartalszahlen für das 4. Quartal 2006 vor. Sie zeigten einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ertrag. Die Zahlen des weltgrößten Chipherstellers waren aber besser als von den „Berufspropheten“ erwartet. Der Quartalsumsatz ging gegenüber Vorjahresquartal um 5 Prozent von 10,2 auf 9,7 Mrd. Dollar zurück. Der Nettogewinn brach um 39 Prozent von 2,45 auf 1,5 Mrd. Dollar ein. Die Bruttomarge soll laut Firmenangaben in diesem Jahr bei rund 50 Prozent verharren, nach 61,8 Prozent im Vorjahr. Im Gesamtjahr 2006 schrumpfte der Umsatz um 9 Prozent auf 35,4 Mrd. Dollar, der Nettogewinn ging um 42 Prozent auf 5 Mrd. Dollar zurück oder 86 Cent pro Aktie (Vorjahr: 1,40 Dollar pro Aktie). Für das laufende Quartal geht Intel von einem Umsatzvolumen zwischen 8,7 und 9,3 Mrd. Dollar aus. Intel will dem Geschäftsrückgang mit der beschleunigten Einführung von Hochleistungschips sowie mit Kostensenkungen und Personalabbau begegnen. Der US-Konzern liefert für ungefähr drei Viertel der weltweit verkauften Computer die Prozessoren. Am 22.1.2007 ließen Intel und der US- Computerhersteller Sun gemeinsam verlauten, dass Sun künftig auch Technologie von Intel in seinen PCs einsetzen will. In den vergangenen Jahren griff Sun ausschließlich auf Prozessoren von AMD zurück. Heinrich Kraus Intel: Die Zahlen waren besser als erwartet © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Rohstoff-TOP-10 Die zehn größten Erdöl-Produzenten Die zehn größten Gold-Produzenten Fördernation 1) Saudi-Arabien 2) Russland 3) USA 4) Iran 5) Mexiko 6) VR China 7) Venezuela 8) Kanada 9) Norwegen 10) VAE Fördernation 1) Südafrika 2) USA 3) Australien 4) Russische Föderation 5) Peru 6) Volksrepublik China 7) Kanada 8) Usbekistan 9) Indonesien 10) Ghana Mio. Tonnen 532,6 472,0 314,9 200,0 187,5 182,0 154,4 143,0 137,7 131,4 Die zehn größten Erdgas-Produzenten Fördernation Mrd. m3 1) Russland 2) USA 3) Kanada 4) Großbritannien 5) Algerien 6) Indonesien 7) Niederlande 8) Norwegen 9) Usbekistan 10) Iran 589,1 542,9 182,8 95,9 82,0 16,9 k.A. k.A. k.A. k.A. Tsd. Tonnen 420 277 262 180 173 170 141 85 82 67 Die zehn größten Silber-Produzenten Fördernation 1) Mexiko 2) Peru 3) Australien 4) Polen 5) Kanada 6) USA 7) China 8) Chile 9) Russische Föderation 10) Kasachstan Tsd. Tonnen 2955 2921 2056 1561 1255 1239 1200 1100 810 800 Die zehn größten Zink-Produzenten Die zehn größten Aluminium-Produzenten Fördernation 1) China 2) Peru 3) Australien 4) Kanada 5) USA 6) Mexiko 7) Indien 8) Irland 9) Russische Föderation 10) Kasachstan Fördernation 1) Australien 2) Brasilien 3) Guinea 4) Jamaika 5) Indien 6) China 7) Russische Föderatin 8) Suriname 9) Venezuela 10) Griechenland 9 Market Report Februar 2007 Tsd. Tonnen 2200 1373 1355 744 738 412 294 280 268 250 Tsd. Tonnen 56,3 20,0 16,8 13,4 10,0 8,0 5,4 3,5 2,7 2,4 © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report Aktie des Monats Neues Geschäftsfeld: die Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen Singulus Weltmarktführer mit Nachholpotential Der Name Singulus ist fest verbunden mit den einstigen Luftschlössern vom Neuen Markt - zu Unrecht? Wir denken schon, denn während sich eine Vielzahl der ehemaligen Weggefährten in Luft aufgelöst hat, erfreut sich der Spezialmaschinenbauer für optische Speichermedien bester Gesundheit. Oder besser gesagt, er existiert noch, und wie es scheint, ist jetzt auch endlich die vierjährige Talsohle durchschritten, womit sich die Bären allmählich zurückziehen und sich einen anderen Spielgefährten suchen dürften. Wie heftig das Bärenlager gewütet hat, zeigt ein Blick auf den Aktienkurs, da dieser seit dem Allzeithoch bei 76,50 Euro im Juli 2000 um sage und schreibe 85 Prozent eingeknickt ist. Und dies, obwohl es sich bei Singulus (Marktanteil: 65 Prozent) um den Weltmarktführer bei Anlagen zur Herstellung von CDs und DVDs handelt. Der Absturz und seine Folgen... Der Kursverfall kam nicht von ungefähr, denn während in den Jahren 1998 und 1999 die Gewinnprognosen ständig nach oben gesetzt 10 Market Report Februar 2007 wurden, schraubte sich auch der Aktienkurs unaufhaltsam in schwindelerregende Höhen. Aufgrund der kontinuierlichen Anhebung des Gewinns hielt sich dabei aber auch das KGV auf einem günstigen Niveau, womit die Analystengemeinschaft immer wieder zum Einstieg beim Spezialmaschinenbauer aus Kahl (Main) riet. Dies änderte sich aber schnell, als im Jahr 2000 die Gewinne rückläufig waren und somit auch das KGV in die Höhe schnellte. Die Prognoseverfehlungen und rückläufigen Umsätze in der Folgezeit trugen nicht gerade zur Verbesserung der KGV-Kennziffer bei. So ermäßigte sich z.B. der Umsatz um 45 Prozent von 439,5 Mio. Euro im Jahr 2004 auf 244,4 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2005. Hintergrund dieses Umsatzdesasters war unter anderem die Uneinigkeit beim neuen Format für optische Speichermedien. Hier gibt es hinter den Kulissen einen hollywoodreifen Krimi zwischen den einzelnen Akteuren. Dieser hat sich mittlerweile zu einem wahren Formatkrieg mit den Fronten „Blu-ray Disc“ und „HD DVD“ hochgeschaukelt. Singulus hat diesbezüglich vorgesorgt und kann beide Seiten mit Maschinen bedienen. Einziges Problem ist jetzt nur, dass sich die Kunden von Singulus weiterhin zurückhalten, solange sich noch kein klarer Sieger bei dieser Schlacht herauskristallisiert hat. Sobald sich dieser Investitionsstau aber auflöst, dürfte es zu einer rasanten Nachholjagd bei den Bestellungen und einer Rallye bei der SingulusAktie kommen. In der Zwischenzeit war das Management aber nicht untätig und hat sich nach dem einen oder anderen Standbein umgesehen. Dabei wurden zahlreiche Kooperationen mit namhaften Kunden geschlossen: Die Play-Station III spielt mit Singulus So wurde z.B. Ende 2004 eine enge Kooperation mit Sony zur Entwicklung und zum Bau von Anlagen der dritten Formatgeneration Blu-Ray eingegangen. Hier wurden auch schon 10 Maschinen ausgeliefert, die sich bei den Probanden aber lediglich in der Testphase befinden und somit noch keinen Umsatz zum Ergebnis beisteuern. Aber auch die Verzögerungen bei der Play-Station 3 trugen nicht gerade zur guten Stimmung bei den Anlegern bei. Am 11. September 2006 war es dann aber endlich soweit, und so stürmte eine wild gewordene Her- © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Aktie des Monats ❚ Kurz-Info Singulus Singulus de Japaner die Einkaufshallen, um das Objekt der Begierde zu ergattern. Wenige Wochen später, genauer gesagt am 17. November 2006, kamen dann auch die Nordamerikaner in den Genuss der Play-Station 3, wodurch jetzt nur noch der europäische Markt fehlt, dessen Eroberung nun im März 2007 ansteht. Des Weiteren bietet Singulus Beschichtungsanlagen auch für andere Anwendungsgebiete wie z. B. die Optik. Unter dem Namen Opticus verbirgt sich eine Vakuum-Kammer-Anlage, die laut dem Unternehmen das präzise und wirtschaftliche Aufbringen kratzfester und optisch wirksamer Schichten bzw. Schichtsysteme auf Brillengläsern ermöglicht. Auch hier wurde mit Rupp+Hubrach ein namhafter Partner gefunden. Neben Brillengläsern kann das Verfahren auch bei Linsen der Feinoptik wie z.B. bei LCD-Projektoren und Kameras eingesetzt werden. Darüber hinaus wurde nun auch noch eine Kooperation mit Balda eingegangen, wobei auf Basis der Singulus 3 DS Metallisierungsanlage eine Anlage entwickelt wird, welche Kunststoffteile für Handys veredeln soll. Der lang verschmähte Handymarkt scheint nach der iPhone-Präsentation von Apple aus seiner jahrelangen Lethargie gerissen, wobei dies nun eine lukrative Nische sein könnte. Und auch der Vorstoß in die viel versprechende Solarbranche mittels Übernahmen zum Aufbau von Anlagen zur Herstellung sogenannter Dünnschicht-Solarzellen, zeigt die Weitsicht auf aussichtsreiche langfristige Wachstumstreiber. Nicht zuletzt muss an dieser Stelle auch die erfolgreiche Übernahme des früheren Konkurren- 11 Market Report Februar 2007 Marktsegment: Branche: Marktkapitalisierung: Umsatz (2005): KGV 2007e: Div 2007e: Streubesitz: Stücke: CFD-Kürzel: 52 W-Hoch: 52 W-Tief: ten Steag Hamatech erwähnt werden, welche für einen zusätzlichen Schub auf der Umsatzseite, bei gleichzeitigen Synergieeffekten in der Größenordnung von 20 Mio. Euro sorgt. Turnaround in Sicht! Die erfolgreiche Restrukturierung spiegelt sich nun auch in den geplanten Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2006 wider. Nach dem herben Rückgang 2005 konnte der Umsatz in etwa stabilisiert werden und wird nun vom Vorstand auf rund 260 Mio. Euro für das laufende Jahr geschätzt, wodurch ein kleines Umsatzplus von etwa 6 Prozent anfallen würde. Diese immer noch niedrige Basis könnte im nächsten Jahr nun deutlich übertroffen werden. Dabei stimmt zuversichtlich, dass der Auftragseingang in den ersten neun Monaten um 53 Prozent auf 272,4 Mio. Euro nach oben kletterte und auch der Auftragsbestand per 30.09.2006 mit 120,2 Mio. Euro fast doppelt so hoch ist wie im Vorjahr. Das Tal der Tränen scheint nun also allmählich durchschritten zu sein. Obwohl das KGV von 21 für das Jahr 2007 nicht ganz billig erscheint, stimmen sowohl die hervorragende Positionierung in den Kerngeschäftsfeldern als auch die umfangreichen Wachstumstreiber auf der anderen Seite optimistisch, dass die angestrebten Zahlen übertroffen werden und sich dadurch das KGV in den nächsten Monaten vergünstigen wird. Die Charttechnik Die Fächerformation deutet auf eine nachlassende Dynamik des Abwärtstrends sowie eine große Umkehr hin. Diese positive Einschätzung TecDAX Technologie 412 Mio. Euro 244 Mio. Euro 21 0,00% 80,02% 35 Mio. SNGG 18,06 Euro 9,31 Euro wird auch durch die 200-Tagelinie unterstützt, welche Mitte November 2006 von unten nach oben durchbrochen werden konnte. Dieser Sprung in den langfristigen Aufwärtstrend konnte bis auf eine kurze Schwächephase in der Folgezeit bis heute verteidigt werden. Nun spitzt sich die Lage dramatisch zu, da jetzt eine enge neutrale Handelszone zwischen 11,30 Euro (200-Tagelinie) und 12,40 Euro (langfristige Abwärtstrendgerade) vorliegt. Diese äußerst geringe Range von lediglich 9 Prozent sollte in Kürze zur Entscheidung führen. Je nach Ausbruchsrichtung erscheint dann eine augenblickliche Positionierung aussichtsreich. Bei Long-Positionen würde zunächst die Marke von 13,50 Euro, dem horizontalen Widerstand vom Mai 2006, zur Disposition stehen, ehe die Zone um 15 Euro attackiert werden dürfte. Die Kehrseite der Medaille wäre der Bruch durch die 200-Tagelinie, wodurch Anschlussverkäufe den Kurs in Richtung des Jahrestiefs bei etwa 9 Euro drücken könnten. Warnend muss der MACD zur Kenntnis genommen werden, der unterhalb seiner Triggerlinie notiert und sich in den letzten Wochen dem negativen Terrain annähert. Fazit: Die Singulus-Aktie ist ein heißer Anwärter auf einen erfolgreichen Turnaround. Die umfangreichen Investitionen in eine breitere Produktpipeline sollten im laufenden Jahr erste Früchte tragen und zu dem einen oder anderen außerplanmäßigen Deal führen. Zudem dürften mittlerweile alle negativen Meldungen im niedrigen Kurs eingepreist sein, wodurch Singulus eigentlich nur noch positiv überraschen kann. Alexander Adrian © Hanseatic Brokerhouse Research 2007 Markets & Trading Market Report Februar 2007 Märkte. Trends. News. Termine. Breaking News + Breaking News + Breaking News ❙ Ford meldet für das Geschäftsjahr 2006 einen Rekordverlust von 12,7 Mrd. Dollar. Ohne Restrukturierungsaufwändungen (Abfindungen etc.) hätte Ford einen Verlust von 2,8 Mrd. Dollar ausgewiesen. Der Konzernumsatz schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 160 Mrd. Dollar. ❙ Der Siemens-Konzern verbuchte im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 51 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern sank im Berichtszeitraum allerdings um 16 Prozent auf 788 Mio. Euro. Grund: ein von der EU-Kommission verhängtes Rekordbußgeld wegen unerlaubter Preisabsprachen. Beim Konzern-Umsatz konnte das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf gut 19 Mrd. Euro zulegen. ❙ Im Zuge des Sanierungsprogramms Power-8 bei EADS würden, so der Betriebsrat von Airbus, in Deutschland bis zu 8.000 Stellen wegfallen. Dadurch sollen die Kosten bis 2010 um bis zu 5 Mrd. Euro gesenkt und die Produktivität um 20 Prozent gesteigert werden. Die Arbeitnehmervertreter befürchten eine völlige Neuausrichtung des Unternehmens. Am 20.2.2007 will der Airbus-Vorstand Details des Einsparprogramms vorstellen. ❙ Laut französischen Presseverlautbarungen stehen die Konzerne Sanofi-Aventis und Bristol-Myers kurz vor dem Zusammenschluss. Damit würde der, gemessen am Umsatz, größte Pharmakonzern der Welt entstehen. ❙ Der US-amerikanische Chemie-Konzern Dow Chemical und der russische Energie-Riese Gasprom verhandeln über den gemeinsamen Aufbau von Produktionsanlagen. Die Amerikaner wollen auf diesem Weg zu niedrigen Rohstoffpreisen gelangen und bieten im Gegenzug an, mit den Russen beim Aufbau der Produktion von Massenchemikalien zu kooperieren. ❙Der Fussball-WM sei Dank: Die deutschen Bierbrauer haben 2006 ihren Absatz so kräftig gesteigert wie seit 12 Jahren nicht mehr, teilte das statistische Bundesamt mit. Demnach flossen im vergangenen Jahr 106,8 Mio. Hektoliter Gerstensaft durch deutsche und Touristenkehlen, 1,4 Prozent mehr als 2005. Impressum: Internet-Magazin Market-Report Ausgabe 2 /2007 Herausgeber: ❙ Hanseatic Brokerhouse Securities AG Redaktion: ❙ Alexander Adrian ❙ Heinrich Kraus ❙ Pascal Warnecke ❙ Matthias Protzel ❙ Martina Schulz Satz & Layout: ❙ www.feldmann-und-partner.de ❙ Grosse Elbstrasse 27 ❙ 22767 Hamburg ❙ Telefon (040) 80 811 80 ❙ Fax (040) 80 811 810 ❙ www.hanseatic-brokerhouse.de