PDF (1 MB ) - Postdienste, Speditionen und Logistik
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be wegen F A C H B E R E I C H · P O S T D I E N S T E H e f t · S P E D I T I O N E N · L O G I S T I K 1 2 / 2 0 1 1 DGB-Index Gute Arbeit Arbeitsbedingungen bei Post und in Logistik II e ng u el o g Re ont e k ich ert 8 l g w – tra Zeit e 7 r ve m eit f i S r zu Ta n bewegen | MENSCHEN . MEINUNGEN . MELDUNGEN INHALT Titelthema 4-6 DGB-Index Gute Arbeit: Arbeitsbedingungen bei Post und in Logistik Teil II Tarif 7-8 Deutsche Post AG: Tarifvertragliche Regelungen zum Zeitwertkonto 9 Fahrermangel wird zur Herausforderung 10 Digitaler Tachograf 11 Deutsche Post AG: Produktionskonzept Paket Speditionen und Logistik Postdienste 12-14 mail-express: im Netz von Spekulanten Beamte 14 Sonderzahlung 15 Reise nach Kärnten Service 15-16 Termine IMPRESSUM bewegen Nr. 12/2011 10. Jahrgang Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bundesvorstand: Frank Bsirske, Andrea Kocsis Redaktion: Dr. Sigrun Schmid (verantwortlich), Gabriele Sander, Dr. Helma Nehrlich E-Mail: [email protected] Online-Ausgabe: www.verdi-Fachbereiche.de Redaktionsanschrift: ver.di Bundesverwaltung Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik 10112 Berlin Telefon 0 30/69 56-0 Fax 0 30/69 56-37 62 Erscheinungsweise: 9 Ausgaben pro Jahr Redaktionsschluss: Heft 01-02/2012: 25. Januar 2012 Gestaltung + Layout: alpha print medien AG Druckauflage: 239 500 Herstellung + Druck: apm AG Darmstadt, Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt, www.apm.ag 2 12/2011 | ver.di NACHRICHTEN Feldversuch startet im Frühjahr Der umstrittene GigalinerFeldversuch soll im Frühjahr starten. Das Bundeskabinett hat Anfang November die von Bundesverkehrsminister Ramsauer angestrebte Ausnahmeverordnung über den Test mit Lang-Lkw gebilligt. Bundestag und Bundesrat müssen nicht zustimmen. In den Feldversuch sollen rund 400 der bis zu 25,5 Meter langen Fahrzeuge einbezogen werden. Daran beteili- Foto: Allianz pro Schiene/Kraufmann gen sich lediglich sieben Bundesländer. Die anderen, darunter Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg, lehnen die auf fünf Jahre angelegten Tests ab und begründen dies vor allem mit Sorge um Verkehrssicherheit und Infrastruktur sowie der Befürchtung, dass noch mehr Gütertransporte auf die Straße verlagert werden. Auch ver.di kritisiert das Vorhaben und weist darüber hinaus auf zusätzliche Belastungen für die Fahrer hin. Fakten und Ergebnisse repräsentativer Meinungsumfragen zu den Gigalinern sind zu finden unter www. nomegatrucks.eu/deu red Tarifrunde bei der Deutschen Post AG Im Dezember beginnt die Tarifrunde bei der Deutschen Post AG. ver.di hat die entsprechenden Regelungen aus dem Entgelttarifvertrag fristgerecht zum 31. Dezember 2011 gekündigt. ver.di fordert für die rund 130 000 Tarifbeschäftigten eine spürbare Erhöhung der Einkommen. Außerdem soll die Postzulage für die rund 50 000 Beamtinnen und Beamten über den 31. Dezember 2012 hinaus fortgeführt werden. Die konkrete Forderung stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Nach dem Auftakt vom 12. Dezember sollen die Verhandlungen am 19. Dezember fortgesetzt werden. Für Januar sind ebenfalls Verhandred lungen vereinbart. Tariferhöhungen im Güterverkehr Durch die Ergebnisse in den Tarifverhandlungen 2010 steigen die Löhne und Gehälter für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Speditions- und Logistikgewerbe in einem weiteren Schritt. In Hamburg erhalten die Beschäftigten zum 1. Januar 2,1 Prozent mehr Geld. Die Beschäftigten in Bayern bekommen im Januar eine Einmalzahlung von 100 Euro und ihre Entgelte erhöhen sich zum 1. Februar um zwei Prozent. Die Beschäftigten der BLG Logistik haben zum 1. Januar 2,1 Prozent mehr Geld in Portemonnaie. Andreas Bauch Ausbildungsplätze bei der DP DHL Anfang November haben sich die Deutsche Post DHL, der Konzernbetriebsrat, die Jugend- und Auszubildendenvertretung des Konzerns und ver.di in einem ersten Gespräch zum Ausbildungsplatzangebot für das Jahr 2012 verständigt. Der Arbeitgeber will 2084 Ausbildungsplätze im Konzern sowie Studienplätze an Dualen Hochschulen zur Verfügung stellen. Damit bekämen nächstes Jahr 122 junge Menschen mehr als in die- sem Jahr eine Chance zur Ausbildung beziehungsweise zum Studium. Konkret will die Deutsche Post DHL im Unternehmensbereich Brief insgesamt 1686 Ausbildungsplätze und damit 126 Plätze mehr anbieten. Vor allem sollen mehr Mechatroniker, Kaufleute für Bürokommunikation sowie Kaufleute für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ausgebildet werden. Auch soll es im Regionalgebiet Ost doppelt so viele Ausbildungsplätze geben wie bisher. In den anderen Konzerngesellschaften werden weniger Ausbildungsplätze angeboten als im Vorjahr. Unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um Bereiche mit Wachstumschancen handelt, ist das für ver.di unverständlich. Hier muss nachgebessert werden. Die bisher vorgelegten Angebote der Deutschen Post DHL für junge Menschen zur Ausbildung und zum Studium sind insgesamt positiv zu bewerten. Doch liegen sie immer noch deutlich unter der durchschnittlichen Ausbildungsquote der im Deutschen Aktienindex (Dax) vertretenen Konzerne. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung wäre der Konzern zudem gut beraten, frühzeitig und angemessen zu reagieren. Daher sehen wir in den meisten Unternehmensbereichen noch Nachholbedarf bei der Schaffung von Ausbildungsplätzen. Thorsten Kühn Weg vom „Hermes-Prinzip“ ver.di hat das Management des Paketdienstes Hermes aufgefordert, Drohungen über den Wegfall der bestehenden Beschäftigungssicherung zurückzunehmen. Es sei grotesk, wenn die Offenlegung von Lohndumping bei Hermes zum Anlass | MENSCHEN . MEINUNGEN . MELDUNGEN genommen werde, gegenüber den eigenen Beschäftigten den bisherigen sozialen Konsens aufzukündigen, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Das Hermes-Management hatte erklärt, sich von der seit 2005 geltenden Beschäftigungssicherung verabschieden zu wollen. Betriebsbedingte Beendigungs- und Änderungskündigungen sowie Standortschließungen, die bisher verbindlich ausgeschlossen sind, sollen nach dem Willen des Unternehmens ab dem 1. März 2012 wieder möglich sein. Die Kehrtwende erfolgt, obwohl noch im Juli 2011 über eine dreijährige Verlängerung der Schutzregelungen verhandelt worden war. Seine Radikalisierung begründet das Management mit der kritischen Berichterstattung über Lohndumpingmethoden in der von Hermes über Outsourcing organisierten Paketzustellung. ver.di fordert das Unternehmen auf, sich unverzüglich und glaubwürdig vom „Hermes-System“ zu verabschieden, in dessen Rahmen die Beschäftigten in der zu 100 Prozent ausgegliederten Paketzustellung überwiegend mit skandalösen Niedriglöhnen abgespeist, statt wie die eigenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Tarif bezahlt werden. Dabei erteilt ver.di auch den Hermes-Plänen eine Absage, willkürlich festgesetzte „gerechte“ Löhne bei den Subunternehmen als soziale Wohltat zu verkaufen. „Wer mit Löhnen operiert, die 30 bis 40 Prozent unter den Flächentarifverträgen liegen, bekämpft Lohndumping mit Tarifdumping“, stellte Kocsis klar. Ein Geschäftsmodell, das auf Ausgliederung und Niedriglöhne setze, sei sozialpolitisch verantwortungsred los. Aktionstag für die Neuen Mit „Herzlich Willkommen“, begrüßte ver.di Anfang November gemeinsam mit dem Betriebsrat und der GUV/FAKULTA die neuen Kolleginnen und Kollegen des Standortes von Schenker Deutschland AG in Leipzigs Norden. Umfangreiches Informationsmaterial erhielten die „Neuen“, damit sie Bescheid wissen über die Betriebsvereinbarungen, Sozialleistungen sowie tarifliche Regelungen bei der Schenker Deutschland AG und damit sie die Forderungen von ver.di für „Gute Arbeit“ in der Logistikbranche kennenlernen. Hintergrund ist, dass ab November 2011 von Leipzig aus täglich ein Containerzug mit BMWAutoteilen nach China fährt. Dort werden die Teile zum BMW-Geländewagen X1 zusammengebaut. Um diesen Logistikauftrag von BMW zu bewältigen, stellt Schenker Deutschland AG 600 Kolleginnen und Kollegen ein. Der Auftrag von BMW verspricht langfristig Arbeit. Trotzdem erhielten alle neu eingestellten Arbeitnehmer nur einen befristeten Arbeitsvertrag für ein Jahr. Rund 30 Prozent der Beschäftigten sind zudem Leiharbeitnehmer. Die Forderung von ver.di ist klar: Nach einer sechsmonatigen Probezeit sind alle Arbeitsverträge zu entfristen und ist die Zahl der Leiharbeitnehmer auf zehn Prozent der Gesamtbelegschaft zu begrenzen. So sehen es auch viele Kolleginnen und Kollegen, die sich vor allem ein normales Arbeitsverhältnis ohne Angst wünschen. Damit der Wunsch Wirklichkeit wird, ist gewerkschaftliches red Engagement wichtig. Gute Arbeit im Straßentransport In der internationalen Aktionswoche im Straßentransport 2011 führte die Fachgruppe Speditionen, Logistik und Kurier-, Express- und Paketdienste in ver.di vom 7. Oktober bis 14. November eine online-Umfrage zu den Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer durch. Die Auswertung zeigt deutlich, dass es um gute Arbeit in der Transportbranche nicht zum Besten bestellt ist. Die Arbeitszeit, einschließlich der Bereitschaftszeit, liegt deutlich oberhalb von 60 Stunden pro Woche; gleichzeitig ist die Arbeitszeitplanung überwiegend unzuverlässig, sagen 63 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage. Fast 50 Prozent fühlen sich häufig oder immer vom Arbeitgeber unter Druck gesetzt, wenn sie sich an die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten beziehungsweise an Arbeitszeitvorschriften halten. Deshalb verwundert es kaum, wenn 69 Prozent entgegen den gesetzlichen Bestimmungen den Tachografen auf Pause setzen, obwohl sie andere Arbeiten verrichten wie beispielsweise das Fahrzeug be- und entladen: Unter starkem Zeitdruck fahren immer beziehungsweise oft 61 Prozent der Befragten, dazu tragen auch überlange und ungeplante Wartezeiten von ein bis zwei Stunden oder länger an der Rampe bei. Das führt zu Verspätungen bei den Touren, meinen 72 Prozent. Möglichkeiten, an den Beund Entladestellen Dusche, Aufenthaltsraum oder Kantine zu nutzen, sind nur für ein Viertel der Fahrer gegeben. In krassem Gegensatz zu den physischen und psychischen Anforderungen steht die Entlohnung. Nur 20 Prozent der Fahrer empfinden ihren Lohn als ausreichend beziehungsweise angemessen. Mehr als 75 Prozent erhalten einen Pauschallohn, mit dem Bereitschaftszeiten, Mehrarbeit und sonstige tarifliche Zuschläge abgegolten sein sollen. Nur 30 Prozent der Antwortenden kennen den geltenden Tarifvertrag. Die Ergebnisse dieser Umfrage wird ver.di in Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern über die Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer einbringen. Gute Arbeitsbedingungen in der Transportbranche werden vor allem dort durchgesetzt, wo sich die Beschäftigten im Güterverkehrsgewerbe der Bedeutung ihrer Arbeit bewusst sind und ihre Kraft bündeln und organiDetlef Dreyer sieren. Foto: ver.di bewegen Mit Solidaritätsaktionen und Solidaritätsstreiks haben die Beschäftigten der Postbank Filialvertrieb AG den Abwehrkampf im Postbank-Konzern gegen längere Arbeitszeiten, schlechtere Bezahlung und weniger Urlaub unterstützt. Wie hier in München fanden im Vorfeld der Verhandlungsaufnahme vom 5. Dezember bundesweit Aktivitäten von ver.di statt. 3 12/2011 | ver.di Arbeiten rund um die Uhr Welche Arbeitszeiten haben die Beschäftigten bei den Postdiensten, in den Speditionen und der Logistik? Wie ist es um den Gesundheitsschutz bestellt und wie steht es um kollektives Handeln bei Missständen in puncto Arbeitsbedingungen? ver.di hat die Mitglieder des Fachbereiches im Frühjahr dieses Jahres zu ihren Arbeitsbedingungen und ihren Ansprüchen an „Gute Arbeit“ befragt. In der vergangenen Ausgabe 11/2011 von bewegen hatten wir über jene Aspekte berichtet, die den Mitgliedern besonders wichtig sind, und die Befunde zu Belastung und Erreichen des Renteneintrittsalters dargelegt. Wir berichten nun über die Aspekte von Arbeitszeit, Gesundheitsschutz und Partizipation. Für die Befragung wurden 4000 Mitglieder zufällig ausgewählt. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 1049 Mitgliedern. zent) beziehungsweise häufig (7 Prozent) sonntags zur Arbeit. Mit insgesamt 53 Prozent arbeitet über die Hälfte der Beschäftigten oft (29 Prozent) beziehungsweise häufig (24 Prozent) in den Abendstunden. Mit 45 Prozent sind nahezu ebenso viele oft (29 Prozent) oder sehr häufig (24 Prozent) nachts im Einsatz. Arbeiten außerhalb der normalen Arbeitszeit stellt für die Beschäftigten gesundheitlich und sozial eine große Herausforderung dar. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kommt es vor, dass Sie zu folgenden Zeiten arbeiten? Nie Selten Oft Sehr häufig Am Samstag 26% 36% 25% 13% Am Sonntag 63% 17% 13% 7% Abends (18 bis 22 Uhr) 28% 19% 29% 24% Nachts (22 bis 5 Uhr) 41% 14% 21% 24% Arbeitszeiten Die Ergebnisse der Befragung der Mitglieder des Fachbereiches bei den Postdiensten, in den Speditionen und der Logistik zeigen: Der Anteil derjenigen, die außerhalb der „normalen“ Arbeitszeiten auch am Wochenende beziehungsweise abends, nachts oder sehr früh am Morgen arbeiten, ist unter den befragten Beschäftigten überaus hoch. Zustellung auch am Samstag, die Beförderung und der Umschlag von Post und Gütern gerade auch zu jenen Zeiten, in denen andernorts die Produktion ruht, das erfordert eine Besetzung von Arbeitsplätzen rund um die Uhr. Wie der Tabelle auf dieser Seite zu entnehmen ist, gibt es mit 26 Prozent nur ein Viertel der Befragten, die Samstags nie arbeiten. Ein gutes Drittel (36 Prozent) tut das manchmal. 25 Prozent der Mitglieder arbeiten oft und weitere 13 Prozent sogar sehr häufig an Samstagen. Das sind zusammen 38 Prozent. Deutlich weniger, aber immerhin noch jeder fünfte Beschäftigte, muss oft (13 Pro4 12/2011 | ver.di Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter häufiger unter Schlafstörungen, Befindlichkeitsstörungen und einer verminderten Leistungsfähigkeit leiden. Zudem sind sie durch die häufige Arbeit in den Abend- und Nachtstunden in ihren sozialen Aktivitäten deutlich eingeschränkt. Dasselbe trifft natürlich auch für diejenigen zu, die am Wochenende arbeiten müssen. Schicht- und Wochenendarbeit ist in der Post-, Speditions- und Logistikbranche unter allen Altersgruppen verbreitet, sodass davon auszugehen ist, dass in dieser Branche diese Arbeitszeitform die Beschäftigten das gesamte Berufsleben über begleitet. Werden Überstunden geleistet und wie werden diese erfasst? Lediglich zwei Prozent der befragten Beschäftigten geben an, keine Überstunden zu Wenn Sie Überstunden / Mehrarbeit leisten, werden diese Stunden... ...in einem Arbeitszeitkonto erfasst? 14% 11% ...in anderer Form vom Arbeitgeber erfasst? 9% ...ausschließlich von Ihnen selbst aufgeschrieben? 66% ...nicht erfasst? leisten. Werden diese geleistet, dann werden sie in der Regel auch erfasst (siehe Kreisdiagramm auf Seite 4). In zwei Drittel aller Fälle (66 Prozent) werden Überstunden durch ein Arbeitszeitkonto erfasst. In weiteren neun Prozent werden sie in anderer Form vom Arbeitgeber erfasst. Elf Prozent der befragten Beschäftigten schreiben die angefallene Mehrarbeit selbst auf. Bei 14 Prozent der Beschäftigten wird die Mehrarbeit nicht erfasst. Wie wird mit den Überstunden umgegangen? In der Regel werden die anfallenden Überstunden durch Freizeit abgegolten. Dies geben 59 Prozent der befragten Beschäftigten an. 21 Prozent der Beschäftigten bekommen sie ausbezahlt. 31 Prozent geben an, dass die Überstunden verfallen. Dass geleistete Überstunden nicht durch Geld abgegolten, sondern durch Freizeit ausgeglichen werden, ist ein wichtiges Element, um die Beschäftigten vor einer überbordenden psychischen und mit zuneh- mendem Alter auch körperlichen Belastung zu schützen. Entsprechende Regelungen gibt es nicht überall. Die Ergebnisse zeigen, dass teilweise die Überstunden gar nicht erfasst werden und bei immerhin fast einem Drittel jener Befragten, die Überstunden leisten, diese ohne Ausgleich verfallen. Hieraus ergibt sich aus gewerkschaftspolitischer Sicht Handlungsbedarf seitens der Betriebsräte zusammen mit den Beschäftigten vor Ort. mögen angepasst sind. Auch jüngere Beschäftigte, die vielleicht eine körperliche Belastung noch nicht so sehr spüren, müssen von Anbeginn ihres Berufslebens auf eine ausgeglichene Belastung ihres Körpers achten. Denn vor dem Hintergrund der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre dauert ein Berufsleben lange. Um so wichtiger ist es, eine präventive und langfristig ausgerichtete betriebliche Gesundheitsförderung zu betreiben. Handlungsansätze ergeben sich zum Teil durch Wechselmöglichkeiten in belastungsverminderte Positionen. In jedem Falle aber durch die Unterstützung einer gesundheitsbewussten Arbeitseinstellung und die betriebliche Ausgestaltung der Arbeitsplätze. Die Herausforderungen eines betrieblichen Gesundheitsschutzes in der Branche sind enorm und unterscheiden sich deutlich zwischen den Tätigkeitsbereichen. Nicht selten jedoch fehlt es bereits an der Feststellung möglicher Gesundheitsförderung Die Betriebe von Postdiensten, Speditionen und Logistik stehen vor der Herausforderung, die Arbeitsfähigkeit einer älteren Belegschaft zu erhalten, die in großen Teilen in ihrem bisherigen Erwerbsverlauf meist schweren körperlichen und teilweise auch schweren psychischen Arbeitsanforderungen ausgesetzt war. Ältere Beschäftigte brauchen Arbeitsplätze, die ihrem Leistungsver- Wurde an Ihrem Arbeitsplatz eine Gefährdungsanalyse durchgeführt? 21% Kaufmännische Aufgaben/Verwaltung 26% 36% 17% Verkauf/Beratung/Vertrieb 24% 5% 41% 30% 13% 11% Zusteller/in 45% 31% 2% Fahrer/in 10% 62% 26% 12% Lager/stationäre Bearbeitung/Verteilkraft ja, einmal 21% 31% ja, mehrmals 36% nein weiß nicht 5 12/2011 | ver.di Unfallgefahren und Risiken durch psychische Anforderungen des Arbeitsplatzes. Wir wollten wissen, ob an den Arbeitsplätzen bisher Gefährdungsanalysen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse dazu zeigt die Grafik auf Seite 5. Über alle Tätigkeitsgruppen hinweg gibt es einen vergleichsweise hohen Anteil von Beschäftigten (zwischen 17 und 36 Prozent), der sich nicht erinnern kann, ob an seinem Arbeitsplatz jemals eine Gefährdungsanalyse vorgenommen wurde. Vor dem Hintergrund der Unklarheit bei den Befragten, was unter Gefährdungsanalyse eigentlich zu verstehen ist, verwundert das kaum. Interessant an den Befunden ist, dass eine Gefährdungsanalyse offenbar ein eher selten genutztes Instrument ist. Dabei scheint dieses in der Verwaltung, dem Vertrieb und auch der stationären Bearbeitung noch eher genutzt als in der Zustellung und bei den Fahrerinnen und Fahrern. Fast die Hälfte, nämlich zusammen 47 Prozent der Beschäftigten im Bereich von kaufmännischen Aufgaben und der Verwaltung gibt an, dass am Arbeitsplatz schon einmal (21 Prozent) oder mehrmals (26 Prozent) eine Gefährdungsanalyse durchgeführt wurde. Im Bereich von Verkauf, Beratung und Vertrieb sagen 24 Prozent der Beschäftigten, dass an ihrem Arbeitsplatz schon einmal eine Gefährdungsanalyse durchgeführt wurde. Bei fünf Prozent war das schon mehrmals der Fall. In der stationären Bearbeitung sind es exakt ein Drittel der Beschäftigten, die sagen, dass an ih- rem Arbeitsplatz entweder schon einmal (12 Prozent) oder auch mehrmals (21 Prozent) Gefährdungsanalysen durchgeführt wurden. Sichtbar schlechter stellt sich die Situation in der Zustellung dar. Nur ein knappes Viertel (24 Prozent) der befragten Zustellerinnen und Zusteller hat schon einmal (13 Prozent) oder mehrmals (11 Prozent) eine Gefährdungsanalyse an seinem Arbeitsplatz erlebt. Fast gänzlich unbekannt ist dieses Instrument im Bereich der Fahrerinnen und Fahrer. Hier geben überhaupt nur zwölf Prozent an, dass an ihrem Arbeitsplatz schon einmal (2 Prozent) oder mehrmals (10 Prozent) eine Gefährdungsanalyse stattgefunden hat. Über alle Befragten hinweg zeigt sich: Wurde eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt, erfolgte dies bei 20 Prozent der befragten Mitglieder zum Teil durch Fragebögen und längere Gespräche und teilweise dadurch, dass die Betroffenen nach möglichen Belastungen durch problematische Arbeitsabläufe, Arbeitszeiten und unzureichende Zusammenarbeit befragt wurden. Analysen, bei denen ausschließlich auf Fragebogen oder ein längeres Gespräch (2 Prozent) oder die Befragung zu möglichen Belastungen (3 Prozent) zurückgegriffen wurde, sind offenbar eher selten. Insgesamt machen die Befragungsergebnisse deutlich, dass es an vielen Stellen erheblichen Handlungsbedarf zur Gestaltung Guter Arbeit gibt. Fortschritt, gewerkschaftliche Erfolge im Betrieb, in der tariflichen Gestal- tung, fallen nicht vom Himmel. Vielmehr sind hier Engagement und die Unterstützung betrieblicher und gewerkschaftlicher Interessenvertretungen durch die betroffenen Beschäftigten vonnöten. Aktiv für Gute Arbeit Gefragt nach ihrer Bereitschaft, sich selbst für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen einzusetzen, bekannten sich drei Viertel der befragten ver.di-Mitglieder im Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik dazu. Ein großer Anteil der Beschäftigten zeigt Bereitschaft, bei Missständen in puncto Arbeitsbedingungen auf Betriebsrat oder Gewerkschaft zuzugehen. Rund die Hälfte würde sich an betrieblichen oder gewerkschaftlichen Aktionen zu Verbesserung der Arbeitsbedingungen beteiligen, 40 Prozent der Befragten würden das Thema auch bei einer Betriebsversammlung selbst zur Sprache bringen. Die befragten ver.di-Mitglieder halten viel von der kollektiven Unterstützung durch ihre Gewerkschaft (siehe Grafik auf dieser Seite). Für 92 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass es einen Betriebsrat im Unternehmen gibt, ebenso viele schätzen die Unterstützung und Beratung durch eine Gewerkschaft und 97 Prozent der befragten Beschäftigten finden es wichtig, dass ihre Arbeitsbedingungen möglichst umfassend tarifvertraglich geregelt sis sind. Welche Bedeutung hat die kollektive Unterstützung? Wie wichtig ist es Ihnen persönlich, dass... ...es einen Betriebsrat im Betrieb gibt? 92% 5% 3% ...Sie eine Gewerkschaft berät und unterstützt? 92% 6% 2% ...Ihre Arbeitsbedingungen möglichst umfassend in einem Tarifvertrag geregelt sind? 97% 2% 1% eher wichtig 6 12/2011 | ver.di teils, teils eher unwichtig bewegen | TARIF Generationenvertrag für die Beschäftigten der Deutschen Post AG Tarifvertragliche Regelungen zum Zeitwertkonto Am 6. Oktober vereinbarte ver.di mit der Post AG den Generationenvertrag und das Schutzpaket. Neben der Verlängerung des Schutzes vor betriebsbedingten Kündigungen und vor Fremdvergabe bis zum 31. Dezember 2015, wurde zum alter(n)sgerechten Arbeiten tarifvertraglich ein Kombinationsmodell aus Altersteilzeit und Zeitwertkonten vereinbart. Die tarifvertraglichen Regelungen zu den Zeitwertkonten sind neu, daher wollen wir die am häufigsten gestellten Fragen beantworten. einem Prozent des Jahresbruttoeinkommens ohne Sonderzahlungen. Für die Geburtsjahrgänge ab 1953 bis 1957 gelten besondere Regelungen. Hier werden keine 55 Zeitwertpunkte benötigt. Der Geburtsjahrgang 1953 muss elf Zeitwertpunkte ansparen, 22 Punkte der Geburtsjahrgang 1954, 33 Punkte der Geburtsjahrgang 1955 und 44 Punkte der Geburtsjahrgang 1956. Warum muss ich ein Guthaben im Zeitwertkonto anlegen, wenn ich in Altersteilzeit möchte? Da während der Altersteilzeit mit der Hälfte der bisherigen Wochenarbeitszeit gearbeitet wird, soll durch das Guthaben im Zeitwertkonto zum Ende der Altersteilzeit eine Freistellung vor dem Renteneintritt sichergestellt werden. Wozu kann ich das Zeitwertkonto nutzen? Das Zeitwertkonto dient ausschließlich der Freistellung aus dem Arbeitsverhältnis. Während der Freistellung ruht das Arbeitsverhältnis. Das Entgelt wird monatlich aus dem Wertguthaben des Zeitwertkontos entnommen. Die Tarifvertrags- Gibt es eine Altersgrenze, ab wann und bis wann ich ein Guthaben im Zeitwertkonto ansparen kann? Nein. Alle unbefristet beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können ein Guthaben im Zeitwertkonto ansparen. Ein Guthaben kann im Zeitwertkonto bis zum Eintritt in die Altersteilzeit oder bis zur Freistellung angespart werden. Was muss ich tun, wenn ich in einem Zeitwertkonto etwas ansparen möchte? Foto: Frank Rumpenhorst Mit dem Kombinationsmodell aus Altersteilzeit und Zeitwertkonten soll eine spürbare Reduzierung der körperlichen Beanspruchung und Belastung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreicht werden. Kein Beschäftigter soll aufgrund zu hoher Arbeitsbelastungen mit 63 Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden und bis zu 30 Prozent Rentenabschläge akzeptieren müssen. Das Kombimodell stellt kein Instrument zum Personalabbau dar, vielmehr wird der Verbleib älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Deutschen Post AG in der Regel bis zum Erreichen der gesetzlichen Regelaltersgrenze gefördert. Beim Kombinationsmodell reduziert sich ab dem ersten Tag der Altersteilzeit die Arbeitszeit auf die Hälfte der bisherigen Wochenarbeitszeit. Und in der Altersteilzeit muss nicht auf einen Zeitraum der Freistellung verzichtet werden. Bis zum Ende der Altersteilzeit und vor dem Renteneintritt wird das individuell angesparte Zeitwertguthaben abgewickelt. So entstehen in Kombination aus Altersteilzeit und Zeitwertkonto zwei Phasen in der maximal sechsjährigen Altersteilzeit. Bei der Freistellung durch Abwicklung des Zeitwertkontos in der Altersteilzeit wird das Entgelt durch die Deutsche Post AG aufgestockt. Die Altersteilzeit können die Tarifbeschäftigten frühestens mit dem 59. Lebensjahr, schwerbehinderte Tarifbeschäftigte mit dem 57. Lebensjahr, für längstens 72 Monate in Anspruch nehmen. Dafür müssen sie ein Guthaben von 55 Zeitwertpunkten angespart haben. Ein Zeitwertpunkt entspricht parteien haben die Freistellung vor der Rente in Kombination mit der Altersteilzeit geregelt. Die Freistellung kann aber auch zur Pflege naher Angehöriger, zur Verlängerung der Elternzeit oder für eine Auszeit von sechs bis zwölf Monaten (Sabbatical) genutzt werden. 7 12/2011 | ver.di bewegen | TARIF Der Arbeitgeber ist verpflichtet, das Zeitwertkonto für jeden Tarifbeschäftigten anzulegen, der Entgelt vom Brutto in ein Zeitwertkonto überleiten möchte. Der Beschäftigte teilt der Personalstelle mit, ab welchem Zeitpunkt er wie viel Prozent seines Bruttoentgelts und/oder seiner Sonderzahlung auf ein Zeitwertkonto überführen möchte. Die Deutsche Post AG richtet das Zeitwertkonto ein. Das Entgelt wird dann vom Brutto abgezogen und auf das Zeitwertkonto eingezahlt. Die Einbringung muss gegenüber dem Arbeitgeber spätestens zwei Monate vor Fälligkeit für einen Zeitraum von zwölf Monaten schriftlich erklärt werden. Die Vereinbarung verlängert sich automatisch um weitere zwölf Monate, wenn nicht zwei Monate vor Ablauf der Frist schriftlich etwas Abweichendes erklärt wird. Wie viel Geld kann ich monatlich von meinem Entgelt in ein Zeitwertkonto einbringen? Es können bis zu 30 Prozent des steuerpflichtigen Bruttojahreseinkommens in das Zeitwertkonto eingebracht werden. Es können alternativ mindestens zwei und höchstens 30 Prozent des steuerpflichtigen Bruttomonatseinkommens ohne Sonderzahlungen in das Zeitwertkonto eingebracht werden oder ausschließlich Sonderzahlungen. Dabei muss das Urlaubsgeld zu 100 Prozent eingebracht werden. Wenn das 13. Monatsentgelt eingebracht wird, dann zu mindestens 50 Prozent. Soll variables Entgelt eingebracht werden, dann zu mindesten 50 Prozent. Eine Kombination der Sonderzahlungen ist möglich. Das Ansparen kann variabel gestaltet werden, es muss nicht jedes Jahr und auch nicht in immer gleicher Höhe erfolgen. Kann ich auch Urlaub oder Mehrarbeit/ Überstunden auf mein Zeitwertkonto einzahlen? Nein. In das Zeitwertkonto kann nur Entgelt vom Bruttoeinkommen eingezahlt werden. Davon profitieren die Arbeitnehmer. Da der Bruttoabzug vor Steuern und Sozialabgaben erfolgt, ist der Nettoabzug deutlich geringer. Kann ich auch Geld aus einem Sparvertrag auf ein Zeitwertkonto einzahlen? Nein. In ein Zeitwertkonto können nur Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis mit der Deutschen Post AG eingebracht werden. Foto: Frank Rumpenhorst Kann ich so viel Guthaben im Zeitwertkonto ansparen, dass ich für die gesamte Dauer der Altersteilzeit von sechs Jahren freigestellt bin? Ja. Das mögliche Wertguthaben im Zeitwertkonto ist nicht begrenzt. Allerdings muss eine Freistellung angetreten werden, wenn das Wertguthaben ausreicht, um bis zum Regelrenteneintritt freigestellt zu werden. 8 12/2011 | ver.di Was ist, wenn ich mir das Sparen im Zeitwertkonto nicht mehr leisten kann, ist das Zeitwertkonto dann wie ein Sparvertrag auszahlbar? Die Tarifvertragsparteien haben die Möglichkeit geschaffen, dass eine Sparvereinbarung aus finanziellen Gründen ausgesetzt oder reduziert werden kann. Das Wertguthaben im Zeitwertkonto dient ausschließlich der Freistellung, daher ist eine Auszahlung nur bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses möglich. In einer existenziellen Notlage kann ausnahmsweise das Zeitwertkonto ganz oder teilweise ausgezahlt werden. Im Auszahlungsfall werden Steuern und Sozialabgaben fällig. Die existenzbedrohende Notlage muss nachgewiesen werden. Wie hoch sind meine Kosten und Gebühren für die Verwaltung des Zeitwertkontos? Die Kosten und Gebühren für die Kontoführung und die Administration trägt der Arbeitgeber. Deshalb werden die Zinsen des Kontos der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht um die Gebühren gemindert. Muss ich auf den Altersteilzeit-Aufstockungsbetrag Steuern oder Sozialabgaben leisten? Nein. Dieser monatliche Altersteilzeitaufstockungsbetrag ist abgabenfrei. Ist mein Geld auf dem Zeitwertkonto auch in der Finanzkrise sicher? Ja. Das Zeitwertkonto ist gesetzlich geschützt. Das Konto ist gegen Insolvenz versichert und es werden mindestens die eingezahlten Beträge garantiert. Was geschieht mit meinem Wertguthaben im Zeitwertkonto, falls das Arbeitsverhältnis vorzeitig beendet wird? Wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird, kann keine weitere Einbringung auf das Zeitwertkonto erfolgen. Ist es nicht möglich, das Wertguthaben bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Freistellung abzuwickeln, dann kann es auf einen neuen Arbeitgeber übertragen werden, sofern dort Zeitwertkonten geführt werden. Es ist ebenfalls möglich, das Wertguthaben als Rentenbeitrag an die Deutsche Rentenversicherung zu übertragen. Wenn davon kein Gebrauch gemacht wird, ist das Guthaben nach dem Ausscheiden an den Arbeitnehmer auszuzahlen. Im Todesfall erfolgt die Auszahlung an die Hinterbliebenen. Auch dann werden Steuern und Sozialabgaben Stephan Teuscher fällig. bewegen | SPEDITIONEN UND LOGISTIK Heute für morgen handeln Dass der Fahrermangel keine Naturkatastrophe, sondern zu wesentlichen Teilen selbst verursacht ist, weil Entwicklungen verschlafen wurden, darauf haben Wissenschaftler und ver.di schon seit langem hingewiesen. Nach einer aktuellen Untersuchung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) gibt es derzeit knapp 786 000 Kraftfahrer, von denen etwa ein Drittel (rund 250 000) in den nächsten 15 Jahren altersbedingt ausscheiden wird. Vielerorts wird diskutiert, wie die Transportbranche den demografischen Wandel bewältigen soll. Darum ging es auch auf einer Fachtagung Anfang November in Fulda. Die Teilnehmer erörterten, was gegen den Mangel getan werden kann und von wem. Dabei war zumindest eines Konsens: Die Arbeits- und Einkommensbedingungen für Fahrer müssen sich verbessern! Blick auf Arbeitsbedingungen und Image Verkehrslogistiker Prof. Dirk Lohrke rechnete vor, dass bis 2050 von einem stetigen Zuwachs des Güterverkehrs auf deutschen Straßen auszugehen ist – insgesamt um 116 Prozent – , dass die Zahl arbeitslos gemeldeter Berufskraftfahrer stetig sinkt und dass die Altersstruktur der aktiven Fahrer alarmieren muss. Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der über 50-Jährigen kontinuierlich gewachsen und lag 2009 bei 36 Prozent. Gegenläufig entwickelt sich die Altersgruppe der 25- bis 35-Jährigen, deren Anteil aktuell auf 14,5 Prozent gesunken ist. Zwar steigen die Ausbildungszahlen für die dreijährige Berufskraft- fahrerausbildung, doch mit bundesweit aktuell 4800 Azubis sei der Trend nicht zu stoppen. Hinzu kommt eine hohe Abbrecherquote. Neben der Aufforderung zu mehr Ausbildung durch die Unternehmen lenkte der Wissenschaftler den Blick auf die Arbeitsbedingungen und das Image des Berufsstandes als Zukunftsherausforderungen. Wettbewerb um Fachkräfte werde künftig mehr zwischen Branchen stattfinden. Daraus erwachse eine gemeinsame Aufgabe „für alle im Straßengüterverkehr Tätigen“. BGL-Vizepräsident Claus O. Herzig verwies auf den aktuellen Bericht des BAG. Darin attestiert das BAG den Fahrern hohen Wettbewerbs- und Termindruck, lange und unregelmäßige Arbeitszeiten mit viel Abwesenheit von zu Hause, eine belastende Rampensituation, fehlende Autobahnparkplätze. Den Negativfaktoren – die auch ver.di seit langem kritisiert – stünden laut BAG wachsende Anforderungen an soziale Kompetenz, technisches Wissen und ITKenntnisse entgegen. Dass die Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Fahrern auch die eigene Spedition im Blick haben müssen, bekräftigte in Fulda der Personalleiter eines international tätigen Logistikers. Für Ausbildungsbewerber verfolge man dort eine spezielle Marketingstrategie, die Maßnahmen wie Praktika und Führerscheinfinanzierung umfasse. Doch ginge es auch um die Pflege des Stammpersonals. Das schließe eine faire Vergütung ein, aber auch Brandings, die von Dienstkleidung über Bonussysteme, betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildung bis zu Aufstiegsmöglichkei- Seminare der GUV/FAKULTA Grundseminar zur Arbeitnehmerhaftung: 25. bis 27. Januar in Bischofsgrün, 29. Februar bis 2. März in Kühlungsborn, 2. bis 4. Mai in Berlin, 14. bis 16. Mai in Gladenbach und 13. bis 15. Mai in Bad Wildungen; Aufbauseminar II: 21. bis 23. März in Staffelstein und 30. Mai bis 1. Juni in Walsrode; Aufbauseminar III: 14. bis 16. Mai in Erfurt. Seminar über die Lenk- und Ruhezeiten und das digitale Kontrollgerät: 25. bis 27. April in Bad Wildungen. Detaillierte Informationen sind abrufbar unter www.spezialseminare-arbeits recht.de oder telefonisch von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter red 0 18 01/22 44 22 zum Ortstarif. Foto: ver.di Fahrermangel wird zunehmend zur Herausforderung für die Branche ten und speziellen GesundheitsschutzMaßnahmen reichen. Für gesundheitliche Prävention machte sich auch die Berufsgenossenschaft Verkehr stark. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter von Fahrern liege mit 60 Jahren bei Männern und 58 Jahren bei Frauen auffällig unter dem Durchschnitt. Vorbeugen könne man mit Stressprophylaxe, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie vorausschauender Personalplanung. Akut, das hat ver.di in der Debatte betont, geht es um gute Arbeitsbedingungen für die Fahrer, um Tarifbindung der Unternehmer und die Verbesserung von Flächentarifen. Imagekampagnen allein werden bei der Nachwuchsgewinnung nicht helfen. Ausbildung muss auch in mittleren und kleineren Unternehmen Normalität werden. Und schließlich gilt: Bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Fahrer von heute helfen, die Branche für Berufsanfänger von morgen attraktiver Werner Schäffer zu machen. 9 12/2011 | ver.di bewegen | SPEDITIONEN UND LOGISTIK Den für Einbau, Wartung und Nachprüfung des digitalen Tachografen zugelassenen Werkstätten wurde eine Prüfungs- und Dokumentationspflicht über die festgestellten Manipulationen auferlegt. Ab 1. Oktober 2012 wird durch die Einführung eines zusätzlichen zweiten Geschwindigkeitssignals die Manipulation des Tachografen weiter erschwert. Foto: ver.di Ausblick Digitaler Tachograf In der EU muss ab 1. Oktober diese Jahres die jüngste Generation des digitalen Tachografen in neu zugelassenen Fahrzeugen im Güterverkehr mit über 3,5t installiert sein. Ziel ist der bessere Schutz vor Manipulation. Auch wurden Bestimmungen zur Zeiterfassung geändert und manuelle Eingaben des Fahrers vereinfacht. Und es sind erneut Änderungen der Verordnung zum digitalen Tachografen und der Lenk- und Ruhezeiten in der Diskussion. Mit Hilfe des Fahrtenschreibers werden sowohl die Lenk- und Ruhezeiten als auch Arbeits- und Bereitschaftszeiten der Berufskraftfahrer von Fahrzeugen über 3,5t zulässiger Höchstmasse (zHM) aufgezeichnet. Das dient dem Schutz und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer und der Sicherheit im Straßenverkehr. Gleichzeitig ist es ein Baustein für einen fairen Wettbewerb zwischen den Straßenverkehrsunternehmen. Das Kontrollgerät wurde 1986 mit der Verordnung (EWG) Nr. 3821/85 eingeführt. Diese wurde seitdem mehrfach angepasst. Von besonderer Bedeutung war vor allem die Einführung des digitalen Tachografen ab 1. Mai 2006 in neu zugelassenen Fahrzeugen im Zusammenhang mit der Verordnung (EG) 561/2006 über die Lenk- und Ruhezeiten. Die nun eingeführte neue Generation des digitalen Tachografen soll einen besseren Schutz vor Manipulationen bieten. Auch werden technische Spezifikationen der Kontrollgeräte zur Zeiterfassung geändert und die erforderlichen manuellen Eingaben durch den Fahrer erleichtert. Die neuen Tachografen vermeiden durch Änderun10 12/2011 | ver.di gen in der Berechnung der Lenk- und Ruhe- sowie der Arbeitszeiten die durch die sogenannte „1-Minuten-Regel“ aufgetretene rechnerische – nicht die tatsächliche! – Überschreitung der Lenkzeiten. Bisher zählte jede angefangene Minute der Lenkzeit voll, auch wenn es sich nur um sekundenweises Bewegen des Fahrzeuges handelte. Neu ist die sogenannte „3-Minuten-Regel“: Nunmehr wird die Tätigkeit „Lenken“ oder „Arbeit“ oder „Bereitschaft“ oder „Ruhe“ angesetzt, wenn sie als längste Tätigkeit innerhalb der Minute ausgeführt wurde. Bei gleich langen Tätigkeiten wird diejenige angesetzt, die zuletzt ausgeführt wurde. Wird zum Zeitpunkt der einer Kalenderminute vorausgehenden und nachfolgenden Minute die Tätigkeit beispielsweise als Lenken registriert, gilt die gesamte Zeit als Lenkzeit. Die Eingabe von Nachträgen wird durch Zeiteingabe in Ortszeit, statt in Coordinated Universal Time (UTC-Zeit), sowie durch Reduzierung der Eingabeschritte vereinfacht. Nachträge, die bisher wegen des komplizierten Verfahrens häufig unterblieben, können nun von den Fahrern vorgenommen werden. Seit Mitte dieses Jahres liegt ein Änderungsvorschlag für eine neue Verordnung über das Kontrollgerät im Straßenverkehr und über die Lenk- und Ruhezeiten in der EU vor. Hierbei geht es um Verschärfung von Kontrollmaßnahmen. Geplant sind die Fernabfrage des Kontrollgerätes, automatische Aufzeichnung des genauen Standortes und Integration digitaler Fahrtenschreiber in „intelligente Verkehrssysteme“ sowie die Kombination von Fahrerkarte und Führerschein zur Verhinderung von Manipulationen der Fahrerkarte. Eine Erhöhung der Werkstattzuverlässigkeit soll durch regelmäßige Prüfungsverfahren erreicht werden. Auch wird eine Vereinheitlichung der Strafvorschriften in der EU durch ein Mindestmaß an Harmonisierung angestrebt. Die sogenannte „Handwerkerregelung“ für Fahrzeuge bis 7,5t zHM, wonach Fahren nicht die Haupttätigkeit sein darf und keine Erfassung der Lenk- und Ruhezeiten stattfindet, soll von 50 auf 100 km Umkreis vom Unternehmensstandort ausgedehnt werden. Die Europäische TransportarbeiterFöderation (ETF), Lobbyorganisation der Beschäftigten in der europäischen Transportwirtschaft, wird im Sachverständigenausschuss der EU bei der Ausarbeitung der neuen Verordnung dabei sein. ver.di ist in der Arbeitsgruppe der ETF vertreten und wird sich für Änderungen einsetzen, die Manipulationen am digitalen Tachografen bei der Erfassung der Arbeitszeit sowie der Lenk- und Ruhezeiten verhindern. ver.di fordert, dass der Einbau des digitalen Tachografens in allen Fahrzeugen verpflichtend ist, deren Fahrer der Fahrpersonalverordnung unterliegen – also für 2,8t bis 3,5t zHM. Ebenfalls muss die informationelle Selbstbestimmung der Fahrer gewährleistet sein: Den „gläsernen Fahrer“, der rund um die Uhr überwacht wird, darf es Detlef Dreyer keinesfalls geben! bewegen | POSTDIENSTE Produktionskonzept Paket 2012 bei der Deutschen Post AG Umrüstung angelaufen burg und Köln zum Starkverkehr des kommenden Jahres 2012 auf die 40K-Technik umgerüstet zu haben. Die neue 40K-Technik umfasst verschiedene Module. Einzelne Bereiche hierbei sind: Die Entladung, die Vereinzelung, die Sechs-Seiten-Lesung, die Sortierung, das Beladen, die Gewichts- und Volumenermittlung sowie eine Elektrohängebahn als Mittel zum Rollbehälterverzug. Nachdem diese Module zunächst bei den Herstellern getestet wurden, sollen in zwei Paketzentren die Entladung, Vereinzelung und Sechs-Seiten-Lesung in der Praxis getestet werden. Entsprechende Pilotierungsvereinbarungen mit dem Gesamtbetriebsrat und den örtlichen Betriebsräten wurden abgeschlossen. Erst nach Test und Auswertung soll entschieden werden, welche der neuen Module im künftigen Wirkbetrieb zum Einsatz kommen. Ebenfalls im kommenden Jahr sollen sechs sogenannnte mechanisierte Zustellbasen in den Betrieb gehen. Nach Abschluss der Ausschreibung und Vergabe soll dies in einer bestehenden Zustellbasis in Hamburg sowie mit Neubauten in Aschheim, Berlin, Braunschweig, Darmstadt und Oldenburg gemacht werden. Auch hier ist eine entsprechende Pilotierungsvereinbarung zu schließen. Bestandteil des Produktionskonzeptes Paket 2012 sind zahlreiche Neuerungen im IT-Bereich. Diese sollen bis Mitte kommenden Jahres umgesetzt sein. ver.di und dem Gesamtbetriebsrat wurde dazu vom Arbeitgeber ein erster grober Überblick gegeben. Ein Fahrplan für die weitere Beteiligung des Gesamtbetriebsrates wurde vereinbart. Die Beschäftigten müssen während und auch nach den Umbauten ge- schützt werden. Mit dem Tarifergebnis zum Generationenvertrag und Schutzpaket vom Oktober 2011 konnte der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen um weitere 48 Monate bis 31. Dezember 2015 gesichert werden. Außerdem greifen sowohl für die Zeit der Planung und des konkreten Vollzugs der Umbaumaßnahmen als auch nach deren Vollendung die Regelungen des Rationalisierungsschutztarifvertrages. Ein wichtiges Element hierbei ist die ebenfalls mit der Tarifeinigung vom Oktober durchgesetzte Verlängerung des Ausschlusses betriebsbeding- Foto: Joachim Röttgers Die Paketmengen wachsen. Bei der Deutschen Post AG liegen die Verkehrsmengen im Jahr 2011 höher als im Vorjahr. Für die kommenden Jahre wird für den gesamten deutschen Paketmarkt ein jährliches Wachstum von vier Prozent prognostiziert. Um die großen Mengen bewältigen zu können, hat die Post AG vor gut einem Jahr das Produktionskonzept Paket 2012 gestartet (siehe dazu bewegen 11/2010). Der Produktionsbereich Paket soll schrittweise bis zum Jahr 2015 durch neue Technik – Maschinen und einzelne Module, neue IT-Anwendungen – und auch teilweise veränderte Produktionsprozesse umgebaut werden. Ziel sind höhere Durchsatzmengen und eine gute Produktqualität. ver.di unterstützt, dass in die Zukunft des Paketbereiches investiert wird. Das sichert Beschäftigung. Erster Schritt des praktischen Umbaus ist die Umrüstung von Paketzentren hin zu sogenannten 28K-Standorten. 28K steht für die mit der neuen Technik geplanten Kapazität (K) eines Durchsatzes von 28 000 Paketen in der Stunde. Neben den drei Pilotstandorten in Greven, Neuwied und Kitzingen haben im November auch die Paketzentren Aschheim, Augsburg, Bielefeld, Dorsten, Hagen, Regensburg und Saulheim den Wirkbetrieb aufgenommen. Überall wird der angestrebte höhere Durchsatz erreicht. Günzburg und Lahr sollen Anfang kommenden Jahres folgen. Bislang hat der Arbeitgeber nicht offen gelegt, welche weiteren Standorte auf die 28K-Technik umgerüstet werden sollen. Aus Sicht von ver.di und Gesamtbetriebsrat wäre es zielführend, das künftige Standortkonzept offenzulegen. Auch durch teilweise unklare Informationen in den Niederlassungen sind die Beschäftigten verunsichert. Mindestens zehn Paketzentren sollen künftig eine Kapazität von 40 000 Sendungen in der Stunde bewältigen können. Für diese sogenannte 40K-Technik sind größere Umbauten notwendig. Sie werden, das ist schon heute klar, nicht während des laufenden Betriebes vorgenommen werden können. Entsprechende Regelungen für die Umbauphase sind zu vereinbaren. Ziel des Arbeitgebers ist es, die drei Paketzentren Feucht, Ham- ter Änderungskündigungen bis 31. Dezember 2015. Aus Sicht von ver.di und Gesamtbetriebsrat darf der Umbau hin zu neuer und leistungsfähigerer Technik nicht zu einer stärkeren Belastung der Beschäftigten führen. Vielmehr muss der Umbau dazu genutzt werden, die Arbeitsplätze in der stationären Bearbeitung und der Zustellung so zu gestalten, dass die Belastungen der Beschäftigten verringert werden können und ein alternsgerechtes Arbeiten im Betrieb möglich ist. Zusammen mit der Aussage, wonach alle Paketzentren bis 2015 in Vollfunktion erhalten bleiben, erwarten ver.di und der Gesamtbetriebsrat die Vereinbarung entsprechender SchutzRolf Bauermeister regelungen. 11 12/2011 | ver.di bewegen | POSTDIENSTE Im Netz von Spekulanten Es ist eine Geschichte über Wirtschaftskriminalität, in deren Gestrick ein Postdienstleister mit guten Kunden und über 70 Beschäftigten kaputtging. Es ist aber vor allem eine Geschichte großer Solidarität der Arbeitnehmer und ihrer Vertreter mit der Botschaft: Wir kämpfen um unsere Rechte. Spurensuche Doch es ist schwierig, bei mail-express überhaupt Verantwortliche zu finden. Foto: ver.di „Raus“, kreischt die Empfangsdame des feinen Seeschlösschen-Hotels Dreibergen, „raus hier und keine Diskussion“. Mit ausgestrecktem Arm weist sie den Mitarbeitern von mail-express OL GmbH & Co. KG die Tür. Ein rüder Umgangston für ein Vier-Sterne-Haus am Zwischenahner Meer, wo sonst Wellness-Gesäusel die Gäste umfängt. Aber den Briefzustellern geht es an diesem Freitag Anfang August um den ausstehenden Lohn der vergangenen vier Wochen. Ihr Arbeitgeber, der Oldenburger Postzusteller mail-express, hatte nach einem Besitzerwechsel seit Anfang Juli kein Gehalt mehr gezahlt. Am 1. August ist der Arbeitgeber plötzlich verschwunden, der Betrieb eingestellt. Niemand hat die rund 70 Beschäftigten informiert, dass ihre Arbeitsleistung nicht mehr erwünscht ist. Die Gewerkschaftssekretäre Jürgen Jakobs und Wolfgang Evers von ver.di aus Bremen, Frank Wegener vom ver.diErwerbslosenausschuss und der Betriebsrat kümmern sich sofort um die ausgesperrte Belegschaft. Im Oldenburger Gewerkschaftsbüro gibt es einen Becher heißen Kaffee, um den ersten Frust runterzuspülen. Dann folgen eine gründliche Beratung und der gemeinsame Gang zur Agentur für Arbeit. Die Briefzusteller melden sich noch am selben Tag arbeitslos. Zusammen mit Betriebsrat und Gewerkschaft erörtern sie juristische Schritte. Ehemalige Beschäftigte von mail-express demonstrieren in Bad Zwischenahn. 12 12/2011 | ver.di Die Spur führt nach Nordrhein-Westfalen. Die Stührenberg-Gruppe aus Detmold kaufte den insolventen Oldenburger Postzustelldienst Ende Juni. Schnell tauchten Gerüchte auf, der vereinbarte Kaufpreis sei nicht gezahlt worden. Der zuständige Insolvenzverwalter habe sich immer wieder vertrösten lassen. Er will sich dazu nicht äußern. Gegen den Betriebsrat verfolgen die neuen Eigentümer von Anfang an eine Einschüchterungsstrategie. Als diese nicht den gewünschten Erfolg zeigt, sperren sie Mitte Juli mehrere Betriebsratsmitglieder aus. Der Betriebsrat wehrt sich erfolgreich vor dem Oldenburger Arbeitsgericht. Doch er kann nicht mehr viel ausrichten. Am 28. Juli verabschiedet sich die neue Geschäftsführung per Brief von ihren Kunden. Aufgrund „von arbeitsrechtlichen Streitigkeiten und Vertragsvereinbarungen der Vergangenheit“ könne man die Dienstleistungsqualität nicht gewährleisten, heißt es darin. Eine Unterschrift fehlt. Stattdessen: gez. Ihre Geschäftsleitung. Für ver.di beginnt eine mühsame Suche. Wer ist der neue Arbeitgeber, der die Gewinne abschöpft und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter skrupellos um ihren Lohn prellt? Die Recherche führt von Detmold in den niedersächsischen Kurort Bad Zwischenahn im Ammerland. Die Stührenberg-Gruppe kaufte dort unter anderem das Hotel Seeschlösschen in Dreibergen. Die Nobelherberge ist auch der Sitz des Oldenburger Postdienstleisters mail-express OL GmbH & Co. KG. Doch niemand fühlt sich verantwortlich. Andreas Tiemann, der als Geschäftsführer für die Stührenberg-Gruppe den Kaufvertrag über mail-express abgeschlossen haben soll, ist abgesetzt worden. Der Geschäftsführer habe ohne ihren Auftrag gehandelt, behauptet JuniorChefin Nicole Stührenberg und betont, sie selbst habe überhaupt nichts mit mail-express zu tun. Der Insolvenzverwalter ist über Wochen nicht erreichbar. Wer Fragen hat, wird von den Sekretärinnen abgewimmelt. Der eigentlich Handelnde lässt sich verleugnen, möglicherweise aus gutem Grund: Friedhelm Brandhorst ist kein Unbekannter. Mehrere Monate saß er bewegen | POSTDIENSTE wegen verschiedener Betrugsdelikte in Haft. In der Oberlausitz hatte Brandhorst im Jahr 2008 den Kauf des Flugplatzes Drewitz für die StührenbergGruppe eingefädelt. Die vereinbarten Zahlungstermine verstrichen, ohne dass die zwei Millionen Euro Kaufpreis flossen. Im niedersächsischen Herzlake wollten Tiemann und Brandhorst eine insolvente Verzinkerei kaufen. Den Zuschlag hatten sie bereits. Bezahlt haben sie nicht. Diese „Geschäfte“ laufen offenbar gut. Brandhorst soll auch als Verhandlungspartner beim Insolvenzverwalter der mail-express aufgetreten sein. Ob es dafür überhaupt eine rechtlich wirksame Beauftragung gegeben hat, bleibt unklar. Jedenfalls gefällt er sich in der Rolle des Machers. In der örtlichen Zeitung schwärmt er von verschiedenen Projekten, die in Oldenburg umgesetzt werden sollen. Auf mail-express angesprochen, reagiert er weit wenig schwärmerisch. „Der Drops ist gelutscht“ sagt er. Gegenüber dem NDR behauptet er, die Postzusteller hätten eine ordentliche Kündigung erhalten: „Wenn die Mitarbeiter zu blöd sind, ihre Post zu lesen, kann ich es auch nicht ändern.“ Kampf um Lohn verdi-Sekretär Jürgen Jakobs will das für die Mitglieder nicht so hinnehmen, er lässt nicht locker, organisiert deshalb für die ehemaligen Mitarbeiter bei mail-express eine Bustour von Oldenburg nach Bad Zwischenahn, um Brandhorst persönlich zur Rede zu stellen. Die Gäste des Luxushotels wundern sich, als die Gruppe der Briefzusteller entschlossen ins schicke Foyer strömt. Jürgen Jakobs trägt sein Anliegen vor, bittet um ein Gespräch mit Brandhorst. Die Dame an der Rezeption leugnet beharrlich, dass er sich im Hotel aufhält. Während vorn im Foyer ein Tohuwabohu ausbricht, hat sich Brandhorst auf die Rückseite des Hotels geflüchtet. Dass jemand so hartnäckig nach dem Lohn fragt, damit hat er offenbar nicht gerechnet. Die Postzusteller sind fassungslos. Wir lassen nicht locker, heißt die Botschaft von ver.di, Betriebsrat und Beschäftigten. Gemeinsam erstatten sie Strafanzeige bei der Oldenburger Staatsanwaltschaft. Es gibt viele Spekulationsobjekte, die die StührenbergGruppe im Auge hatte. Seit geraumer bewegen sprach zu den Vorgängen bei mail-express mit dem Betriebsratsvorsitzenden Edzard Staben. bewegen | Die ersten Schritte eurer neuen Geschäftsführung zielten darauf, den Betriebsrat loszuwerden. Wie steht man so etwas durch? Edzard Staben | So eine Situation ist einfacher, als einen Betriebsrat zu gründen! Wir konnten zu diesem Zeitpunkt schon auf sechs Jahre gemeinsamer Arbeit und Solidarität der Kolleginnen und Kollegen bauen. Da ist man schon gefestigt. Und in der Zeit, wo wir als Betriebsrat ausgesperrt waren, sind wir regelmäßig zum Betrieb gekommen, haben mit den Kollegen beraten, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Also Betriebsgruppen- und Betriebratsarbeit haben weiter stattgefunden. Ein Problem waren eher die fehlenden Informationen durch den Arbeitgeber. bewegen | Du bist Betriebsrat in einem Unternehmen, das es nicht mehr gibt. Was bleibt da noch zu tun? Edzard Staben | Zunächst, nachdem die Firma mail-express geschlossen wurde, musste vor allem die Sozialberatung organisiert werden. Wir als Betriebsrat mussten alles sozial auffangen und politisch organisieren. Entscheidende Verantwortliche von mail-express waren ab August dieses Jahres komplett weggetaucht. Mehrere Firmen und handelnde Personen haben sich gegenseitig die Verantwortung zugeschoben. Das Arbeitsgericht musste erst einmal feststellen, wer für die Forderungen zuständig ist. Wenn eine Firma insolvent geht, hat der Betriebsrat weiter das Mandat. So lange wird er betriebsverfassungsrechtliche Pflichten erfüllen, Rechte wahrnehmen, wie beispielsweise den Abschluss eines Sozialplans. Und der ist bis heute nicht erreicht. Mitte Dezember sind wir dazu in der Einigungsstelle. bewegen | Es gab eine aktive Betriebsgruppe von ver.di bei mail-express. Was ist aus ihr geworden? Edzard Staben | Die Betriebsgruppe wird langsam im Laufe der Zeit auseinandergehen. Schließlich ist der Rahmen für eine Betriebsgruppe eben der Betrieb – und den gibt es nicht mehr. Sie ist aktuell noch von großer Bedeutung, Arbeits- und Sozialrecht zu organisieren. Es besteht großer Beratungsbedarf bei der Beantragung vor allem von Arbeitslosengeld II. Beratungsbedarf besteht auch für einige Kolleginnen und Kollegen bei Bewerbungsmöglichkeiten. Die Betriebsgruppe ist unser Ort der Solidarität, der Hilfe untereinander. Im nächsten Jahr wollen wir versuchen, eine Nachfolgegruppe zu bilden und mit den interessierten Kolleginnen und Kollegen an den Projekten weiterzuarbeiten, die auch nach mail-express wichtig sind, wie Solidaritätsaktivitäten mit anderen ver.di-Bereichen, lokale Bildungsarbeit und antifaschistische Aktivitäten. bewegen | Wie habt ihr es als Betriebsrat geschafft, so viele Kolleginnen und Kollegen ins Boot zu holen? Edzard Staben | Das Betriebsverfassungsgesetz bietet viele Möglichkeiten, Rechte am Arbeitsplatz zu gestalten und durchzusetzen. Sie müssen nur entdeckt und wahrgenommen werden. Unsere Ziele waren zunächst die Entprekarisierung der Arbeitsverhältnisse und bessere Arbeitsbedingungen. Es ging uns also darum, dass die Arbeitsverhältnisse bei mail-express entfristet werden, dass geringfügig Beschäftigte den gesetzlichen Anspruch auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch erhalten und dass es planbare Arbeitszeiten gibt. Wir haben Arbeits- und Rechtsberatung organisiert, politische Bildung, gezielt Kolleginnen und Kollegen mitgenommen auf unseren politischen Weg, sie einbezogen, wenn wir uns an Infoständen beteiligt haben. Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Prozessen ist eine wichtige Lebenserfahrung. So ist es uns gelungen, in den Jahren Solidarität zu schaffen. Auch jetzt nach der Schließung von mail-express, arbeiten wir weiter daran. So, dass die Kolleginnen und Kollegen von mail-express ihr Geld bekommen, daran, dass die Öffentlichkeit informiert ist über die gelaufenen Spekulationen. Solche Geschäfte dürfen nicht auf Kosten der arbeitenden Menschen ausgetragen werden! 13 12/2011 | ver.di | POSTDIENSTE / BEAMTE Zeit war sie auf Einkaufstour in Bad Zwischenahn. Offenbar lag so viel im Argen, dass die Sparkasse der Stührenberg-Immobilien-Tochter HSD schließlich die Konten gekündigt hat. All das ist Anlass für die Kriminalpolizei Oldenburg, länderübergreifend neun Objekte des Detmolder Unternehmens zu durchsuchen. Die Auswertung des beschlagnahmten Materials, kistenweise Geschäftsunterlagen und Computer, ist noch nicht abgeschlossen. Etappensieg Währenddessen ziehen ehemalige Mitarbeiter bei mail-express vor Gericht, klagen den Fortbestand ihrer Arbeitsverhältnisse ein. Sie bekommen Recht. Denn sie sind immer noch nicht rechtskräftig gekündigt. Dennoch gibt es keinen Lohn, kein Insolvenzgeld, keinen Sozialplan. Im September organisiert ver.di eine Demonstration in Bad Zwischenahn. Auf dem Flyer, den die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter verteilen, können alle schwarz auf weiß nachlesen, wie eine einst rentable Firma ruiniert wurde. Die Junior-Chefin der Unternehmensgruppe Nicole Stührenberg zieht die Reißleine. Sie entlässt Brandhorst, erteilt ihm Hausverbot und übernimmt selbst die Geschäfte im Seeschlösschen. Doch offenbar ist der Flurschaden bereits zu groß. Sie meldet Insolvenz für zwei Stührenberg-Tochtergesellschaften an, die offenbar auch für mail-express zuständig sind, Anfang November auch für für mail-express OL GmbH & Co. KG selbst. Obwohl Nicole Stührenberg weiterhin jede Zuständigkeit für den Oldenburger Postdienstleister mail-express von sich weist, stellt das Oldenburger Arbeitsgericht fest: Als Geschäftsführerin trägt sie die Verantwortung. Ein Etappensieg für den Rechtsanwalt, der im Auftrag von verdi die Beschäftigten mail-express vertritt. Er erstreitet, dass sich nun eine Einigungsstelle mit dem Sozialplan beschäftigen muss. Sein Ziel: Die StührenbergGruppe soll für den ausstehenden Lohn, mögliche Abfindungen und Zahlungen aus dem Sozialplan geradestehen. Geld, das die ehemaligen Briefzusteller gut brauchen können. Denn nur wenigen ist es bislang gelungen, einen neuen Job zu finden. Christina Gerlach Foto: ver.di bewegen Der Fachbereich Postdienste, Speditionen und Logistik im Landesbezirk Niedersachsen/Bremen stiftete einen Kreativpreis für pfiffige gewerkschaftliche Aktionsformen. Seit nunmehr drei Jahren wird der Preis jährlich zu der gemeinsamen Tagung der Ortsvereine und Betriebsgruppen verliehen. Stellvertretend für die Betriebsgruppe mailexpress in Oldenburg nahmen Doris Vullriede und Edzard Staben den diesjährigen Kreativpreis entgegen. Deutsche Post AG Sonderzahlungen für Beamte Für die aktiven Beamtinnen und Beamten bei der Deutschen Post AG ist es erstmalig im Jahr 2005 gelungen, die bundesweiten Kürzungen der Sonderzahlung durch die Postzulage auszugleichen. Für alle Bundesbeamten, die nicht bei der Deutschen Post AG beschäftigt sind, sowie für alle Versorgungsempfänger wurde ab 2006 die Sonderzahlung gekürzt. Die Postzulage war zunächst bis 2007 befristet. Im darauffolgenden Jahr gelang es ver.di im Rahmen der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post AG, dass die Postzulage für die Beamtinnen und Beamten bis zum 31. Dezember 2011 gezahlt wird. Seit 1. August 2008 erhalten die Beamten somit die Postzulage in der bis Dezember 2007 gezahlten Höhe. Postzulage und Leistungsentgelt nach der Postleistungsentgeltverordnung ergeben zusammen ein Gesamtvolumen von circa 60 Prozent der Monatsbesoldung. Da14 12/2011 | ver.di rüber hinaus konnte ver.di die Wochenarbeitszeit der Beamtinnen und Beamten bei der Deutschen Post AG von 38,5 Stunden sichern, obwohl die Wochenarbeitszeit für alle anderen Bundesbeamten auf 41 Wochenstunden angehoben wurde. Zwei Prozent mehr Geld für Versorgungsempfänger Der Bundestag hat in einer ersten Lesung am 11. November 2011 beraten, die Kürzung der Sonderzahlung (das sogenannte Weihnachtsgeld) bis 2014 von 60 auf 30 Prozent ab nächstem Jahr wieder zurückzunehmen. Die gesetzliche Entscheidung fiel in der Sitzung des Bundestages Anfang Dezember 2011. Damit erhalten nun auch die Bundesbeamtinnen und Bundesbeamten, die nicht bei der Deutschen Post AG beschäftigt sind, seit vielen Jahren wieder eine Sonderzahlung im Volumen von 60 Prozent der Monatsbesoldung. Die Rücknahme der Kürzung des Weihnachtsgeldes bei den Beamten des Bundes ab 2012 hat auch Auswirkungen für die Versorgungsempfänger. Zum 1. Januar werden auch für die Versorgungsempfänger der Deutschen Post AG, der Postbankfilialvertrieb AG sowie der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation (BAnst PT) und der Sozialeinrichtungen der ehemaligen Deutschen Bundespost – Postbeamtenkrankenkasse, Erholungswerk, Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost, das Betreuungswerk – die Pensionen um circa zwei Prozent monatlich erhöht. Die Zahlung der Erhöhung erfolgt frühestens März 2012. Damit haben sich die Aktivitäten von ver.di ausgezahlt! Am 12. Dezember 2011 beginnen die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post AG. Dabei wird es auch um die Postzulage gehen. Holger Eisenhardt | SERVICE TERMINE AHLEN: BeG Senioren Münsterland-Süd FB 9, 10, Mitgliedertreff, 1. Mittwoch im Monat, 10 – 12 Uhr, AWO-Haus, Freiheit 1. ALBSTADT-EBINGEN: BeG Senioren Zollernalb, Stammtisch, 3. Donnerstag im Monat, 14.30 Uhr, Gasthaus „Grüne Au“. BERLIN: BeG Senioren Charlottenburg/ Spandau FB 10, Sitzungen, 23. Januar, 27. Februar, 26. März, 18 Uhr, „Zur Sorgenpause“, Krowelstr. 7. BeG Senioren Pankow/Weißensee/Prenzlauer Berg FB 10, Sprechstd., 3. Dienstag im Monat, 10 – 12 Uhr, Volkssolidarität, Wichertstr. 71. BeG Senioren Steglitz/Zehlendorf FB 10, Sprechstd., 1. Montag im Monat, 10 – 12 Uhr, Ratskeller, Martin-Buber-Str. 9. BeG Senioren Tempelhof/Neukölln FB 10, Weihnachtsfeier, 12. Dezember, Hotel Steglitz International (Kreisel); Sprechstd., 19. Dezember, 12 Uhr, „Café-Klatsch“. BeG Senioren Reinickendorf/Wedding FB 10, Sprechstd., 2. Dienstag im Monat, 10 – 11.30 Uhr, ver.di-Kieztreff, Otawistr. 9; Neujahrsfrühstück, 18. Januar, 10 – 13 Uhr, Restaurant im Kienhorstpark, Ollenhauerstr. 64 a, Anmeld. bis 15. Januar, Tel. 0 30/4 12 67 81 oder 0 30/22 41 27 77. BOCHUM: BeG Senioren FB 10, Sprechstd., 1. Freitag im Monat, 10.30 – 12 Uhr, Postamt, Multifunktionsraum, Eingang Ferdinandstr. BOTTROP: BeG Senioren FB 9, 10, Stammtisch, 1. Montag im Monat, 17.30 Uhr, Gaststätte „Hürter“, Gladbecker Str. 19 a. BRAUNSCHWEIG/SALZGITTER: OV Senioren FB 9, 10, Treffen, letzter Dienstag im Monat, 15 Uhr, „G-Hotel“, Dresdenstr. 10, Kontakt: Rainer Klose, Tel. 0 53 31/24 24. BREMEN: OV Senioren FB 9, 10, Treffen, 1. Dienstag im Monat, 15 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz. CASTROP-RAUXEL: BeG Senioren FB 10, Stammtisch, jd. Dienstag, 10.30 Uhr, Gaststätte „Kulisse“, Münsterstr. 1b. CRAILSHEIM: BeG Senioren FB 9, 10, Monatstreff, letzter Mittwoch im Monat, 14 Uhr, ESV-Gaststätte, Horaffenstr. DORTMUND-LÜNEN: BeG Senioren FB 10, Sprechstd., letzter Dienstag im Monat, 10 – 12 Uhr, ver.di-Haus, Königswall 36. DÜSSELDORF: BeG Senioren FB 10, Stammtisch, 2. Dienstag im Monat, 14 Uhr, „Goldener Kessel“, Schumacher Altstadt, Bolker Str. 44. ESSEN: BeG Senioren FB 10, Info-Vormittag, 2. Mittwoch im Monat, 10.30 Uhr, Gaststätte „Sternquelle“, Schäferstr. 17. FÜRTH: BeG Senioren FB 1, 9, 10, Stammtisch, 1. Dienstag im Monat, 14 Uhr, Pfarrzentrum St. Heinrich, Heinrichsklause, Sonnenstr. 21; Winterwanderung, 12. Januar; Besuch Firma „UVEX“, 14. Februar; Frühlingswanderung, 21. März. GAU-BICKELHEIM: Sprechstd. m. d. Polizei, 1. Dienstag im Monat, 19 – 22 Uhr, Autohof. GIESSEN: OV Sped/KEP/Log Mittelhessen, Stammtisch, 1. Samstag im Monat, 11 – 13 Uhr, Gaststätte „Justus im Hessischen Hof“, Frankfurter Str. 7. GREVEN: BeG Brief, Jahreshauptversammlung/gewerk. Aschermittwoch, 22. Februar, ab 18 Uhr, Deutsches Haus, Grevener Landstr. 13, Anmeld. bis 10. Februar, Tel. 0 25 75/9 27 30 10. GÜTERSLOH: BeG Senioren FB 9, 10, InfoTreff, jd. Donnerstag, 10 – 12 Uhr, Friedrich-Ebert-Str., Eingang Posthof. HAMBURG: BeG Senioren Hamburg Süd FB 9, 10, Treff „Mo-Mo“, 1. Montag im Monat, 15 – 17 Uhr, Kantine Postamt, Harburger Poststr. 1. HEILBRONN: BeG Senioren FB 9, 10, Versammlung, 2. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, Gaststätte „Trappensee“, Jägerhausstr. 159; ab Januar, Seniorentreff, 3. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, Gaststätte „Wirtshaus am Pfühlpark“, Schlitzstr. 78. IBBENBÜREN UND UMGEBUNG: BeG Senioren, Treff, 1. Donnerstag im Monat, 10 Uhr, Büro OV Ibbenbüren, Wilhelmstr. 7; Fahrt zum Polizei-Service-Center Rheine, 1. März, 10 Uhr, vor dem Center. KIRCHHEIM/TECK: BeG Senioren FB 10, Stammtisch, 3. Mittwoch im Monat, 15 Uhr, „Rosi’s Hasenstüble“, Siechenwiesen 1. LÜDENSCHEID: OV Lenne/Volme FB 10, Sprechstd., 1. Freitag im Monat, 15 – 17 Uhr, Frachtbüro-Innendienst, Postamt, Tel. 0 23 51/17 83 53. MANNHEIM: Senioren FB 10, Neujahrsempfang, 2. Januar; Fasching, 6. Februar; Monatstreffen, 5. März; 14 Uhr, Clubhaus „A Packerl Gaudi“ in Kärnten ver.di hat viele Seiten. Dazu gehört auch gemeinsam zu reisen und zu feiern. Der Bereich Seniorenpolitik in ver.di organisierte daher erneut ein Freizeit-, Kulturund Gewerkschaftstreffen. Vom 7. bis 13. Oktober 2012 gilt es Kärnten in Österreich zu entdecken. Zum Programm gehören Ausflüge nach Klagenfurt, der Landeshauptstadt Kärntens mit seiner malerischen Altstadt, zum Nationalpark Nockberge mit dem größten Fichten-, Lärchen- und Zirbenwald der Ostalpen, zum Bauernmarkt in Feldkirchen, in das Kärntner Seenland, einem lieblichen Landstrich mit herrlich warmen Badeseen, bizarren Berggipfeln und grünen Tälern und zum berühmten Ort Velden mit seinem Schloss am Wörthersee sowie eine „Dreiländerfahrt“ zur italienischen und slowenischen Seite. Dazu kommt Abendunterhaltung vom Feinsten: mit landestypischer Musik erfreut ein Kärntner Männerchor und eine Kapelle mit Schuhplattlern. Ein Wiener Operettenensemble bietet schöne bekannte Melodien von Strauß, Lehar und Kalman und eine Schlagerband macht mit legendären Songs aus den 50ern, 60ern und 70er-Jahren Lust aufs Mitsingen. Der Kabarettist Robert Griess schildert mit politischem Wissen und treffsicherem Humor, was Deutschland bewegt. Die Reise nach Kärnten mit den Freizeitaktivitäten, Gewerkschafts- und Kulturveranstaltungen kostet ab 529 Euro pro Person für ver.di- Mitglieder und deren Begleitung im Doppelzimmer. Ausführliche Informationen zum zehnten ver.diFreizeit-, Kultur- und Gewerkschaftstreffen sind zu finden unter www.senioren. verdi.de sowie unter www.ruefa-reisen.de Das Buchungstelefon ist zu erreichen unter 0 18 05/00 51 71 (0,12 Euro pro Minute aus dem Festnetz der Deutred schen Telekom) und über das Buchungsfax 0 18 05/10 02 08. Foto: Ruefa bewegen 15 12/2011 | ver.di bewegen | SERVICE 16 12/2011 | ver.di Kögel, Tel. 0 80 31/6 59 59; Jahreshauptversammlung, 15. März, 14 Uhr, Kirchenwirt in Pang. SCHWÄBISCH GMÜND: BeG Senioren FB 9, 10, Stammtisch, 2. Dienstag im Monat, 14.30 Uhr, Casino Altenheim St. Anna. ULM: BeG Senioren FB 9, 10, Jahresfeier, 21. Januar, „Ulmer Stuben“ am Zinglerberg; Mitgliederversammlung, 2. Februar; Monatstreff, 1. März, 14.30 Uhr, „Krone“. WEIDEN: BeG Senioren Nordoberpfalz FB 9, 10, Monatstreffen, 4. Januar; Jahreshauptversammlung, 1. Februar; Monatstreffen 7. März; 14 Uhr, Gaststätte „Braustüberl; Schlachtschüsselessen, 22. März, 17 Uhr, Hösl Bräuschenke Rothenstadt, Anmeld. bis 7. März. WOLFENBÜTTEL: OV Senioren FB 9, 10, Sprechstd., jd. Mittwoch, 9.30 – 12 Uhr, ver.di-Büro, 1. Etage, Rosenwall 1; ver.diLohnsteuer-Service, Tel. 0 53 31/88 26 80. WORMS: BeG Postsenioren FB 9, 10, Fastnachtsitzung, 1. Februar, 14.11 Uhr; Sprechstd., 7. März, 14.30 Uhr; Stammtisch, 7. März, 15 Uhr; Gerd-Lauber-Haus, Brucknerstr. 3 A. WÜRZBURG: BeG Senioren FB 9, 10, Abwandern, 14. Dezember; Krippentour, 4. Januar; Versammlung, 12. Januar, 2. Februar, 1. März (Jahreshauptversammlung), 14.30 Uhr, „Vierjahreszeiten“; Anwandern, 18. Januar; Faschingsfahrt nach Schönfeld, 15. Februar, 13 Uhr; Fischessen „Urlaub“, 22. Februar; Internationaler Frauentag, 8. März; Fahrt nach Ochsenfurt, 21. März, 13 Uhr; Seniorenwandergruppe, jd. Mittwoch im Landkreis, Info: 09 31/7 69 19. FB 101111054 ESC-Blau-Weiß-Mannheim, Am Neckarplatt. MARBURG: BeG Senioren FB 1, 9, 10, Vortrag Werner Krupa „Sterbefall – was tun?“, anschließend Jahreshauptversammlung mit Wahlen, 12. Januar, 14.30 Uhr, Kantine Arbeitsagentur, Afföllerstr. 25. MAYEN: Sprechstd. für alle DGB-Mitglieder, jd. Montag, 16 – 18 Uhr, DAA, Hahnengasse 4, jd. Mittwoch, 9.30 – 11.30 Uhr, Gebäude Bhf. Mayen Ost. NEUSS: BeG Senioren FB 10, Sprechstd., 2. Januar; 6. Februar; 5. März; 10 – 12 Uhr, ver.di-Geschäftsstelle, Hammer Landstr. 5, 3. Etage. NÜRNBERG: BeG Senioren FB 1, 9, 10, Weihnachtsfeier, 15. Dezember, 14.30 Uhr; Versammlung, Einschreiben Faschingsfahrt, 5. Januar, 14.30 Uhr; Fasching in Wilhelmsdorf, 26. Januar, Abfahrt Langwasser Süd, 13 Uhr, Rückkehr 21.30 Uhr; Versammlung, 2. Februar, 1. März, Anmeld. für Seminar in Schney, 23. – 27. April, 14.30 Uhr, Gaststätte „Genossenschaftssaalbau“, Matthäus-Herrmann-Platz 2. ODENWALD: BeG VE, Mitgliederversammlung, 27. März, 14 Uhr, Gasthof „Lamm“, Mosbach. OLDENBURG: OV Senioren FB 9, 10, Digitalfotos, 2. Dienstag im Monat, 9 Uhr, Vereinslokal Postsportverein „Ambiente“, Alexanderstr. 488; Basteln, Malen, Skat, Klönen, 2. Dienstag im Monat, 9 Uhr, Dragoner Stuben, Bundeswehrgelände, Ulmenstr.; alle drei Wochen Jakkolo; alle vier Wochen Kegeln, Info: Punke, Tel. 04 41/50 51 37; Fahrten, Info: Lojowsky, Tel. 04 41/30 10 69. ORTENAU: BeG Senioren FB 9, 10, Sprechstd., jd. Mittwoch, 11 – 12 Uhr, ver.di-Geschäftsstelle Offenburg, Okenstr. 1c. RATINGEN: BeG Senioren FB 10, Sprechstd., jd. Dienstag, 9.30 – 11.30 Uhr, Poststr. 24 – 26, Zi. 210, Tel. 0 21 02/ 20 98 18. REUTLINGEN: BeG Senioren FB 10, Stammtisch, 2. Donnerstag im Monat, 14.30 Uhr, Sportparkgaststätte. ROSENHEIM: BeG Senioren FB 10, Busfahrt zum Weihnachtsmarkt nach Salzburg, 16. Dezember, Abfahrt Wasserburg, Rosenheim, Prien, Anmeld. Karl Scheuring, Tel. 0 80 31/6 59 59; Besuch Briefzentrum 83, 8. Februar, 18 Uhr, Kolbermoor, Staatsstraße 98, Info Richard Schubert, Tel. 080 31/6 65 73; Lichtbildervortrag „Land unter dem Äquator“, 24. Februar, 14 Uhr, AWO Ebersbergerstr. 8, Anmeld. bis 16. Februar, Lydia Wir wünschen unseren Kolleginnen und Kollegen Fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr · Rehus-Beal-Ledeats · Gezur Krislinjden · Idah Saidan Wa Sanah Jadidah · Feliz Navidad · Shenoraavor Nor Dari yev Gaghand · Zorionak eta Urte Berri On · Shubho Barodin · Vesele Vanoce · Boas Festas e Feliz Ano Nov · Tchestita Koleda, Tchestito Rojdestvo Hristovo · Bon Nadal i un Bon Any Nou · Feliz Navidad · Gun Tso Sun TanGung Haw Sun · Pace e salute · Sretan Bozic · Prejeme Vam Vesele Vanoce a Stastny Novy Rok · Glaedelig Jul · Vrolijk Kerstfeest en een Gelukkig Nieuwjaar · Colo sana wintom tiebeen · Merry Christmas & Happy New Year · Jutdlime pivdluarit ukiortame pivdluaritlo · Röömsaid Jöulupühi · Hyvää Joulua or Hauskaa Joulua · Zalig Kerstfst en Gelukkig nieuw jaar · Joyeux Noel et Bonne Annee · Nollaig chridheil agus Bliadhna mhath ur · Kala Christougenna Kiefthismenos O Kenourios Chronos · Mele Kalikimaka & Hauoli Makahiki Hou · Mo admin Lesimkha Tova · Shubh Naya Baras · Kellemes Karacsonyiunnepeket & Boldog ÜJ Evet · Gledileg Jol og Farsaelt Komandi ar · Selamat Hari Natal · Idah Saidan Wa Sanah Jadidah · Nolliag Shona Dhuit · Buon Natale e Felice Anno Nuovo · Shinnen amedeto, Kurisumasu Omedeto · Sung Tan Chuk Ha · Natale hilare et Annum Nuovo · Prieci`gus Ziemsve tkus un Laimigu Jauno Gadu · Linksmu Kaledu · Streken Bozhik · Puthuvalsara Aashamsakal · Nixtieklek Milied tajjeb u is -sena t.tabja · Kung His Hsin Nien bing Chu Shen Tan · Meri Kirihimete · Shub Naya Varsh · Zul saryn bolon shine ony mend devshuulye · God Jul og Godt Nyttär · Sukhamaya christmass ebang khusibhara naba barsa · Bikpela hamamas blong dispela Krismas na Nupela yia i go long yu · Maligayang Pasco at Manigong Bagong Taon · Wesolych Swiat Bozego Narodzenia · Boas Festas e um feliz Ano Novo · Nave sal di mubaraka · Christmas Aao Ne-way Kaal Mo Mobarak Sha · Sarbatori vesele · Pozdrevlyayu s prazdnikom Rozhdestva is NoviGodom · La Maunia Le Kilisimasi Ma Le T ausaga Fou · Bonu Nadale e prosperu annu nou · Nolliag chridheil huibh · Hristos se rodi · Subha nath thalak Vewa, Subha Aluth Awrudhak Vewa · Ciid wanaagsan iyo sanad cusub oo fi ican · Vesele Vianoce · A stastlivy Novy Rok · Feliz Navidad y Prospero Ano Nuevo · God Jul och Gott Nytt Ar · Wilujeng Natal Sareng Warsa Enggal · Nathar Puthu Varuda Valthukkal · Suskan Wan Christmas lae Sawadee Pee Mai · Noeliniz Ve Yiliniz Kutlu Olsun · Veseloho Vam Rizdva i Shchastlyvoho Novoho Roku · Naya Saal Mubarak Ho · Chuc Mung Giang Sinh-Chuc Mung Tan Nien · Nadolig LLawen a Blwyddyn Newydd Dda