Baumdiagramm und Pfadregeln
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Baumdiagramm und Pfadregeln
Mathematik – Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung – Baumdiagramm – Sellmer Baumdiagramm und Pfadregeln Um sich Ergebnisse von Zufallsversuchen besser vorstellen zu können, hilft ein so genanntes Baumdiagramm. Ein Baumdiagramm verzweigt sich immer weiter, je mehr „Stufen“ ein Experiment hat. Die „Äste“ werden Pfade genannt. Auf die Pfade werden die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten geschrieben. Am Ende eines „Pfadweges“ errechnet man dann mit der Produktregel die Wahrscheinlichkeit, mit der genau dieses Ereignis eintrifft. Ob alle Pfade richtig berechnet wurden kann man feststellen, indem man die Summe aller Wahrscheinlichkeiten bildet. Hier muss dann genau 1 herauskommen. Regeln für mehrstufige Zufallsversuche: Knotenregel: Die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Zweige, die von einem Knoten ausgehen, beträgt 1. 1. Pfadregel (Produktregel): Bei einem mehrstufigen Zufallsexperiment ist die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang des Pfades im Baumdiagramm. 2. Pfadregel (Summenregel): Bei einem mehrstufigen Zufallsexperiment ist die Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses gleich der Summe der Ergebnisse der Pfade im Baumdiagramm, die zu diesem Ergebnis führt. Beispiel: Ein Glücksrad ist in unterschiedlich große Teile eingeteilt. Die Hälfte des Glücksrades ist rot eingefärbt (die Wahrscheinlichkeit für rot beträgt also 1:2), ein Drittel ist blau eingefärbt (die Wahrscheinlichkeit für blau beträgt also 1:3) und ein Sechstel ist gelb eingefärbt (die Wahrscheinlichkeit für gelb beträgt also 1:6). Zunächst zeichnet man sich einen Startpunkt, also den Beginn des Experimentes. Beim ersten Mal Drehen gibt es drei Möglichkeiten rot, blau oder gelb. Diese möglichen Ergebnisse zeichnet man untereinander auf und verbindet sie mit Pfaden vom Startpunkt. Dann werden die Wahrscheinlichkeiten auf die Pfade geschrieben. Beim zweiten Mal drehen gibt es wieder drei mögliche Ergebnisse. Diese werden nun weiter rechts als zweite Stufe zu jedem Ausgang der ersten Stufe gezeichnet. Das bedeutet, dass man durch zweimaliges Drehen insgesamt 9 mögliche Ausgänge haben kann (z.B. rot-rot, rot-blau, rot-gelb, blaurot, usw.). Auch hier schreibst du wieder die Einzelwahrscheinlichkeiten auf die Pfade. Am Ende eines Ergebnisses wendest du dann die Produktregel an, d.h. du multiplizierst die Brüche, die entlang der Pfade liegen und schreibst das Ergebnis an das Ende (z.B.: die Wahrscheinlichkeit, dass zweimal hintereinander rot gedreht wird, beträgt 1:2 mal 1:2 = 1:4; die Wahrscheinlichkeit, dass zweimal hintereinander gelb gedreht wird, beträgt also 1:6 mal 1:6 = 1:36; usw.). Jetzt kannst du genau erkennen, wie groß die einzelnen Wahrscheinlichkeiten sind. Häufig gibt es Fragen, die auf mehrere Ausgänge des Experimentes abzielen, wie z.B. „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass zweimal hintereinander die gleiche Farbe gedreht wird?“. Mit deinem Baumdiagramm ist das kein Problem. Du summierst dann nur die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Pfade „rot-rot + blau-blau + gelb-gelb“. Also: 1:4 + 1:9 + 1:36 = 14:36 (gekürzt: 7:18). Dieses wäre dann die 2. Pfadregel (Summenregel). „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit beim zweimaligen Drehen, dass mindestens einmal gelb dabei ist?“. Sieh in das Baumdiagramm und du wirst sehen, dass es drei Möglichkeiten gibt (rot-gelb, blau-gelb und gelb-gelb). Die Wahrscheinlichkeit beträgt dann: 3:36 + 2:36 + 1:36 = 6:36 = 1:6!