Auszubildende berichten - St. Joseph Krankenhaus

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Auszubildende berichten - St. Joseph Krankenhaus
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Ausbildung
Auf dem Stundenplan: Zukunft
Viele Menschen suchen einen Beruf mit Potenzial für Selbstverwirklichung und
Anerkennung. Wie war das bei Ihnen? Wollten Sie schon immer ins Gesundheitswesen? Und warum haben Sie sich für das St. Joseph Krankenhaus entschieden?
Victoria Bellgarth, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, 3. Ausbildungsjahr: Als
Elfjährige wusste ich schon, dass ich mit Kindern arbeiten möchte. Nach einem
Praktikum im Krankenhaus stand mein Beruf fest: Ich werde Kinderkrankenschwester. Meine Ausbildung wollte ich in einem kleineren Haus machen, wo ich in
eher familiärer Atmosphäre lernen kann.
Linda Peyton, Ärztin im Praktischen Jahr: Auch mir war von klein auf klar, dass
ich Medizin studiere. Mein Vater war Sanitätsoffizier im Vietnamkrieg, seine Geschichten aus dieser Zeit haben meine Kindheit geprägt.
Rebecca Behrendt, Hebammenkunde, 2. Studien- und Ausbildungsjahr: Eigentlich wollte ich Kinderärztin werden, doch dann hatte ich das Glück, eine Geburt
mitzuerleben. Da ist der Funke übergesprungen und ich wusste: Genau das ist es,
wonach ich immer gesucht habe. Ich arbeite für begrenzte Zeit sehr intensiv mit
einer Frau zusammen und helfe ihr dabei, ihr Kind zur Welt zu bringen.
Die Vitalzeichenkontrolle lernen Pflegende zu Beginn der Ausbildung
Vier junge Frauen treffen sich: Für zwei von ihnen endet heute
die Ausbildung. Die Dritte ist extra von zu Hause gekommen,
eigentlich hat sie frei. Die Vierte eilt in Dienstkleidung
direkt von Station; heute sei besonders viel zu tun und sie müsse schnell zurück zu ihren Patienten. Trotzdem nehmen
sich die Frauen Zeit, sich über ihre Ausbildung im St. Joseph
Krankenhaus auszutauschen.
Carolin Elis, Gesundheits- und Krankenpflege, 3. Ausbildungsjahr: Ausschlaggebend für das St. Joseph Krankenhaus war, dass ich hier Ausbildung und Studium
kombinieren kann. Ich musste mich erst zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres
für den Bachelor in Health Care Studies entscheiden. So hatte ich Gelegenheit,
in der Ausbildung anzukommen und zu schauen, ob ich alles schaffe. Manchmal
war es wirklich anstrengend, aber ich habe mich gut strukturiert und Prioritäten gesetzt. Jetzt muss ich nur noch die mündliche Prüfung machen und meine
Bachelor-Arbeit schreiben.
Carolin Elis
Victoria Bellgarth
Rebecca Behrendt
Linda Peyton
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Ausbildung
Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege
· Dreijährige Ausbildung in der Schule für Gesundheitsberufe Berlin am SJK
· Kombination von Unterricht im Klassenraum und praktischer Arbeit
auf Station: Vermittlung fachlicher, sozialer, methodischer und personaler
Kompetenzen
· Bei gutem Abschluss Arbeitsplatz im SJK
· Optional ausbildungsbegleitendes Studium mit dem Abschluss Bachelor of Science (Health Care Studies oder Nursing) in Kooperation mit der Evange-
lischen Hochschule Berlin und der Hamburger Fernhochschule
· Insgesamt 150 Ausbildungs- und Studienplätze
Die Berufsausbildung ist eine intensive Lebensphase. Einige von Ihnen haben sie
fast beendet, andere sind noch mittendrin. Wie haben Sie die Zeit des Lernens im
St. Joseph Krankenhaus bisher erlebt?
Carolin Elis: Für mich macht der herzliche Umgang unter den Auszubildenden,
aber auch auf Station das Lernen hier besonders. Wir werden stets sehr freundlich empfangen und die Pflegenden nehmen sich Zeit, uns alles in Ruhe zu erklären. Dadurch lernen wir viel. Der praktische Teil unserer Ausbildung ist wirklich
gut organisiert, sogar wenn wir außerhalb des Krankenhauses ein Praktikum machen. Ich denke oft an meinen Einsatz im Hospiz zurück: Für mich ist vorbildlich,
wie dort mit Sterbenden und ihren Familien umgegangen wird.
Im Alltag hat unsere Praxiskoordinatorin jederzeit ein offenes Ohr für uns und
bemüht sich, Dinge zu unseren Gunsten zu regeln. Das ist eben der Vorteil an einem kleineren Haus: Man kennt einander und kümmert sich.
Rebecca Behrendt: Auf der Wochenbettstation waren wir Hebammenstudentinnen
von Anfang an Teil des Teams und auch im Kreißsaal wird unsere Hilfe geschätzt.
Die Praxisanleiterinnen ermöglichen uns eigene Erfahrungen, nicht nur während
der Geburt und im Umgang mit Wöchnerinnen, sondern auch in der Krankenpflege. Zu Beginn der Ausbildung mussten wir uns z.B. gegenseitig waschen und
die Zähne putzen. Seit ich weiß, wie es sich anfühlt, fremde Menschen so nah an
mich heranzulassen, arbeite ich viel vorsichtiger mit den Patientinnen und ermuntere sie, Handgriffe selbst zu erledigen.
Hilfreich finde ich auch die Erstgespräche auf Station, wenn ich dort neu eingesetzt werde. Mit der Praxisanleiterin reflektiere ich die Lernziele für das aktuelle
Semester und kann ehrlich sagen, was ich noch einmal üben muss. Dadurch habe
ich im ersten Jahr schon richtig viel gelernt.
Gespräch über das Lernen im St. Joseph Krankenhaus
Linda Peyton: Genau wie ich. Als PJlerin darf ich eine Menge ausprobieren, denn
ich nehme Patienten nicht nur auf, sondern betreue sie während ihrer gesamten
Zeit im Krankenhaus. Wenn ich Fragen habe oder nicht weiter weiß, kann ich mich
an meine Kollegen wenden. Wichtig ist mir auch, dass wir uns über das Medizi­
nische hinaus für den Patienten als ganzen Menschen interessieren. Das mag
eigenartig klingen, aber während meines Studiums habe ich viele Krankenhäuser
kennengelernt, in denen es anders war. Hier wird diese Individualität gelebt und
das gefällt mir sehr gut. Ich habe das St. Joseph Krankenhaus deshalb auch meinen Studienfreunden empfohlen.
Hebammenkunde
· Achtsemestriger ausbildungsintegrierter Bachelor-Studiengang
· Dreijähriger Ausbildungsvertrag mit der Schule für Gesundheitsberufe Berlin
am SJK; praktische Ausbildung im SJK und in kooperierenden Kliniken
· Theorievermittlung im Studium Hebammenkunde an der Evangelischen Hoch schule Berlin; im vierten Studienjahr Abschluss als Bachelor of Science
· Insgesamt 60 Ausbildungs- und Studienplätze
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Die Praxisanleiterin erklärt dem Auszubildenden eine Patientenakte
Es gibt Momente, die bleiben in Erinnerung. An welches Erlebnis im St. Joseph
Krankenhaus denken Sie gern zurück?
Rebecca Behrendt: Einmal sollte ich ganz schnell zwei Blutkonserven für eine gebärende Frau holen, die sonst möglicherweise verblutet wäre. Ich bin sofort losgerannt und kam rechtzeitig zurück, so dass die Frau stabilisiert werden konnte.
Ihr Kind kam gesund zur Welt. Auch wenn ich nur die Blutkonserven holen musste,
habe ich mich gefreut, dass alles gut gegangen ist. Ich habe das Leben der Frau
mitgerettet, weil ich losgerannt bin.
Victoria Bellgarth: Als ich zum ersten Mal ein in der 25. Schwangerschaftswoche
geborenes Frühchen versorgen durfte, das war für mich ein besonderer Moment.
Nach der Geburt habe ich diesen Winzling gewaschen, gewogen und gewickelt —
natürlich unter Aufsicht einer erfahrenen Kollegin, aber die Arbeit habe ich selbst
gemacht.
Auf der Kinder-Intensivstation begleiten wir Frühgeborene und ihre Eltern zum
Teil mehrere Monate. Wenn sie dann endlich nach Hause gehen können mit einem
Baby, das sich gut entwickelt hat, strahlen die Eltern vor Freude. Da sieht man
ganz unmittelbar, was man mit seiner Arbeit bewirken kann.
Weitere Ausbildungsmöglichkeiten im St. Joseph Krankenhaus
Freiwilliges Soziales Jahr
· Ein Jahr Praxiserfahrung im Krankenhaus für 16- bis 27-Jährige
· Danach Ausbildung in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege möglich
· In Kooperation mit IN VIA, Katholischer Verband für Mädchen- und
Frauensozialarbeit — Deutschland e.V.
· Insgesamt 12 Plätze
Pflegeassistenz
· Berufsvorbereitende Ausbildung in Kooperation mit der Wannsee-Schule
· Bei Wunsch und gutem Abschluss Arbeitsplatz im SJK oder Ausbildung
in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege
· Insgesamt 4 Plätze
Praktisches Jahr für angehende Ärzte
· Einblick in alle wesentlichen Abläufe des Krankenhauses, von der Anamnese über die Festlegung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen bis hin
zum Verfassen des Arztbriefes bei Entlassung der Patienten
· Ergänzend Seminare und intensiver Dialog mit den Fachärzten des SJK
· Mitarbeit wahlweise in den Kliniken für Allgemein-, Visceral- und Gefäß chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin sowie in den Medizinischen Kliniken I und II oder
im Institut für Anästhesie und operative Intensivmedizin
· Insgesamt 20 Plätze
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