Leben mit der PARKINSON ERKRANKUNG
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Leben mit der PARKINSON ERKRANKUNG
TECHNIK bedeutet Leben. Mit SICHERHEIT. Leben mit der PARKINSON ERKRANKUNG Was Sie als PATIENT über die Tiefe Hirnstimulation wissen sollten. VORWORT Allein in Deutschland sind mehr als 250.000 Menschen von der Parkinson-Krankheit betroffen. Pro Jahr wird die Zahl der Neuerkrankungen auf 10.000 - 15.000 geschätzt. Zwar gibt es immer noch kein Heilmittel für die Parkinson-Krankheit, jedoch helfen neue wirkungsvolle Medikamente und individuell angepasste Therapien die Auswirkungen der Krankheit auf das alltägliche Leben zu mindern. Für Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit reichen diese therapeutischen Möglichkeiten oftmals nicht mehr aus. Einen hoffnungsvollen Ausweg stellt für diese Patientengruppe die Tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) dar. Die Deutsche Parkinsonvereinigung hat bereits vor einigen Jahren mit Unterstützung der Firma Medtronic ihre viel beachtete „Hirnschrittmacher“-Broschüre herausgegeben. Wir freuen uns besonders, dass nun mit der hier vorgelegten Informationsschrift der Firma Medtronic darüber hinaus ergänzende Informationen über die Tiefe Hirnstimulation für Betroffene und Angehörige zur Verfügung stehen. RA F.-W. Mehrhoff Deutsche Parkinsonvereinigung e.V. Geschäftsführer INHALTSVERZEICHNIS Liebe Patientin, lieber Patient, diese Informationsbroschüre soll Ihnen einen Überblick über die Medtronic Activa®-Therapie (Tiefe Hirnstimulation) bei der Parkinson Erkrankung geben und Ihnen wichtige Fragen zur Therapie und dem Leben mit einem „Hirnschrittmacher“ beantworten. INHALTSVERZEICHNIS Parkinson Erkrankung 4 Therapiemöglichkeiten Medikamentöse Therapie Medtronic Activa -Therapie (Tiefe Hirnstimulation) 5 Das Prinzip der Tiefen Hirnstimulation 9 ® Ablauf der Operation 11 Nachsorge 13 Mögliche Risiken und unerwünschte Effekte 14 Was muß ich als Träger eines Hirnschrittmachers beachten? 15 Häufig gestellte Fragen und ihre Antworten Elektromagnetische Störfelder Medizinische Untersuchungen und Therapien 16 Glossar 23 3 PARKINSON ERKRANKUNG D ie Parkinson Erkrankung stellt eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen dar. Sie ist nach ihrem Entdecker, dem britischen Arzt James Parkinson, benannt, der diese Krankheit im Jahre 1817 erstmalig beschrieben hat. Sie beruht auf dem Abbau von Nervenzellgruppen, die sich im Mittelhirn befinden. Diese Nervenzellen in der schwarzen Substanz, der sogenannten Substantia nigra, produzieren bei gesunden Menschen den Überträgerstoff (Neurotransmitter) Dopamin. Erkranken diese Zellen, kommt es zu einem Dopaminmangel. Das dadurch entstandene Ungleichgewicht führt zu einer Beeinträchtigung des notwendigen Informationsflusses für die Planung und Ausführung von Bewegungen. Die Folge hiervon sind die als Kardinalsymptome der Parkinson Erkrankung bezeichneten Beeinträchtigungen, wie Zittern (Tremor), verlangsamte Bewegungen (Bradykinese, Akinese), 4 Muskelsteifigkeit (Rigor) und eine typische Veränderung der Körperhaltung (posturale Störung). Neben diesen Symptomen kann es auch zu verschiedenen vegetativen und psychischen Auffälligkeiten kommen. Dazu zählen u.a. vermehrtes Schwitzen, Verdauungsbeschwerden und Depressionen. Zwar gehört die Parkinson Erkrankung zu den am besten erforschten und verstandenen Gehirnkrankheiten, bis heute ist aber nicht zweifelsfrei geklärt, warum die dopaminproduzierenden Zellen der Substantia nigra erkranken und langsam absterben. Man vermutet eine Kombination aus angeborenen Ursachen und Umwelteinflüssen. Rein genetische (ererbte) Formen der Parkinson Erkrankung sind bekannt, machen aber nur einen kleinen Teil aus. Betroffen hiervon sind meist Patienten, die sehr jung erkranken (unter 40 Jahren). THERAPIEMÖGLICHKEITEN A lle derzeit verfügbaren Therapien werden mit dem Ziel eingesetzt, die Symptome der Krankheit wirksam zu lindern. Ziel intensiver Forschung ist es, Medikamente zu entwickeln, die neuroprotektiv wirken und das Absterben der dopaminproduzierenden Nervenzellen verzögern oder gar verhindern. Eine solche Behandlung gegen die Ursachen der Parkinson Erkrankung ist aber heute leider noch nicht verfügbar. Auch Versuche, die abgestorbenen Nervenzellen durch Transplantation (embryonales Zellgewebe, Stammzellen, etc.) zu ersetzen, haben leider bisher nicht den gewünschten Erfolg erbracht. Mangels fehlender medikamentöser Möglichkeiten wurden in den 50er und 60er Jahren hirnchirurgische Eingriffe durchgeführt. Dabei handelte es sich um sogenannte läsionelle Verfahren, bei denen bestimmte Hirnregionen (Thalamus oder Globus Pallidus) gezielt zerstört wurden. Diese Eingriffe waren oft mit erheblichen, teilweise langfristigen 5 Nebenwirkungen verbunden. Die Entdeckung, dass die Gabe von Levodopa, einer Vorstufe des Dopamins, zu einer weitreichenden Besserung der Parkinsonsymtome führt, erbrachte 1961 den Durchbruch zu einer wirkungsvollen und gut verträglichen medikamentösen Therapie. Die Levodopa-Therapie wird auch heute noch als „Goldstandard“ in der Behandlung der Parkinson Erkrankung bewertet. Medikamentöse Therapie Die medikamentöse Therapie besteht in der Gabe von Medikamenten, die einen Ausgleich des Dopaminmangels im Gehirn bewirken. Zu diesen AntiParkinson-Medikamenten gehören Levodopa mit Decarboxylase- und COMT-Hemmern, Dopaminagonisten und MAO-B-Hemmer. Amantidin und Anticholinergika wirken über andere Mechanismen auf das THERAPIEMÖGLICHKEITEN Ungleichgewicht verschiedener Botenstoffsysteme bei der Parkinson Erkrankung. Im Laufe der LevodopaLangzeittherapie und der damit verbundenen Entwicklung der Spätsyndrome leiden viele Patienten zunehmend an erheblichen Nebenwirkungen. Diese Nebenwirkungen können zu einer wesentlichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung sowie die technische Weiterentwicklung operativer Verfahren und Medizintechnologie haben zu einer Renaissance chirurgischer Verfahren in Form der Tiefen Hirnstimulation geführt. Medtronic ACTIVA -Therapie Tiefe Hirnstimulation Erkrankung erfolgreich behandelt. Die Activa®-Therapie (Tiefe Hirnstimulation) von Medtronic ist in Europa seit 1995 für die Behandlung des Tremors und seit 1998 für die Behandlung der Parkinsonsymptome zugelassen. Diese Therapie ist eine sichere und wirksame Behandlungsmethode zur Kontrolle der Kardinalsymptome Zittern (Tremor), verlangsamte Bewegung (Akinese) und Muskelsteifheit (Rigor). Gleichzeitig werden auch die durch das Medikament Levodopa verursachten Nebenwirkungen, wie Wirkungsfluktuationen, Überbewegungen und Halluzinatio-nen reduziert. ® Die ersten Behandlungen des Tremors bei Parkinson Patienten durch die Tiefe Hirnstimulation wurden 1986 durchgeführt. Im Jahr 1991 wurden erstmals die Kardinalsymptome der Parkinson 6 Die Activa®-Therapie heilt die Parkinson Erkrankung nicht, kann jedoch eine deutliche und langanhaltende Linderung der Symptome bewirken. Sie verbessert die Beweglichkeit und damit die Lebensqualität von ParkinsonBetroffenen. MEDTRONIC ACTIVA® THERAPIE TIEFE HIRNSTIMULATION Die klinische Forschung hat gezeigt, dass die Activa®Therapie folgende signifikante Vorteile bietet: ■ Unterdrückung der Parkinson-Symptome: Tremor, Akinese und Rigor ■ Verlängerung der Zeitspanne mit guter Beweglichkeit (ON-Zeit) ■ Verminderung der Levodopa-induzierten unkontrol- lierten Überbewegungen (Dyskinesien) ■ Verringerung der Zeitspanne mit schlechter Beweglichkeit (OFF-Zeit) ■ Verbesserung der Alltagsaktivitäten auch während der OFF-Zeiten ■ Verbesserung der Lebensqualität und neue Möglich- keiten der Teilnahme an sozialen Aktivitäten ■ Verringerung des Bedarfs an Antiparkinson- Medikamenten 7 MEDTRONIC ACTIVA® THERAPIE TIEFE HIRNSTIMULATION Die folgenden Diagramme basieren auf Informationen aus Tagebüchern, die von Patienten während einer klinischen Studie geführt wurden. Sie zeigen die Wirksamkeit der Activa® -Therapie bezüglich der Verlängerung der ON-Zeit (Zeiten guter Beweglichkeit) des Patienten und Verkürzung der OFF-Zeit (Zeiten schlechter Beweglichkeit) sowie die Verminderung von Levodopa-induzierten Dyskinesien. Beweglichkeit über 24 Stunden: “On”-Zeit mit Dyskinesien “On”-Zeit mit Dyskinesien Schlaf Schlaf “ON”-Zeit “ON”-Zeit “OFF”-Zeit “OFF”-Zeit Vor der Implantation 12 Monate nach Implantation Wenn Sie die Activa®-Therapie in Erwägung ziehen, sollten Sie jedoch daran denken, dass die Ergebnisse bei jedem Patienten unterschiedlich sein können. Bei vielen Patienten werden hervorragende Ergebnisse erzielt, die dauerhaft anhalten. Bei manchen Patienten kann das therapeutische Ergebnis allerdings auch nicht zufriedenstellend ausfallen oder die Wirksamkeit im Laufe der Zeit abnehmen. Ihr behandelnder Neurologe wird mit Ihnen die für Sie möglichen Therapieerfolge besprechen. 8 DAS PRINZIP DER TIEFEN HIRNSTIMULATION D ie wichtigsten Symptome der Parkinson Erkrankung sind auf Störungen der Basalganglien zurückzuführen. Diese tief im Gehirn liegenden Kernstrukturen bilden einen komplexen motorischen Schaltkreis. Wenn diese Verschaltung im Gleichgewicht ist und richtig funktioniert, sind normale und kontrollierte Bewegungen möglich. Eine dieser Strukturen ist die schwarze Substanz, die sogenannte Substantia nigra. Die Zellen in der Substantia nigra produzieren den Botenstoff Dopamin, welcher für die Kontrolle der normalen Bewegung und Muskelfunktion erforderlich ist. Bei der Parkinson Erkrankung kommt es zu einem Abbau der Zellen in der Substantia nigra. Die Ursachen für diesen Abbau sind bisher unbekannt. Beim Abbau dieser Zellen wird immer weniger Dopamin freigesetzt. Durch die fehlenden Impulse des Botenstoffes Dopamin verändert sich die Nervenzellaktivität in allen nachgeschalteten Strukturen des Regelkreises. Auch andere 9 Strukturen des motorischen Schaltkreises werden beeinträchtigt und beginnen sich abnormal zu verhalten. Zwei durch den Dopamin-Mangel betroffene Hirnstrukturen sind der „subthalamische Nucleus“ (abgekürzt STN) und der „Globus pallidus“ (abgekürzt GP). Ohne normale Mengen an Dopamin entwickeln diese Kerne eine krankhafte “Bremswirkung” auf andere Gehirnregionen. Die Verarbeitung von Nervensignalen wird gehemmt und dadurch die Symptome der Parkinson Erkrankung ausgelöst. Die elektrische Stimulation im STN oder GP führt über eine Blockade der krankhaften “Bremswirkung” zu einer verbesserten Bewegungsund Funktionstüchtigkeit. Diese elektrischen Impulse werden von einem Neurostimulationssystem (Medtronic Activa®-System) produziert und an die entsprechenden Gehirnstrukturen abgegeben. Das System besteht aus dem Neurostimulator („Hirnschrittmacher“), der Kabelverbindung und der vierpoligen Elektrode. DAS PRINZIP DER TIEFEN HIRNSTIMULATION Wird eine Stimulation in der rechten und linken Hirnhälfte vorgenommen, werden zwei Elektroden mit zwei Verlängerungen an den Hirnschrittmacher angeschlossen. Folgende Untersuchungen werden in der Regel durchgeführt: Eine standardisierte Beurteilung der Parkinsonsymptome mit und ohne Medikation (Levodopa-Test), bildgebende Verfahren zur Untersuchung des Gehirns, psychologische Untersuchungen und Überprüfung des Allgemeinzustandes des Patienten (Internistische Erkrankungen, Operationsfähigkeit). Die Untersuchungsergebnisse werden von Fachärzten der Neurologie und der Neurochirurgie besprochen und die Entscheidung zur Operation nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch gemeinsam mit Ihnen getroffen. Medtronic KinetraTM (Hirnschrittmacher) mit zwei Elektroden und AccessTM Therapie-Steuergerät Die Entscheidung, ob ein Parkinsonpatient für die Tiefe Hirnstimulation in Frage kommt, wird in einem sorgfältigen Untersuchungsprogramm von spezialisierten Fachärzten in einem Implantationszentrum getroffen. Nach einem ersten ambulanten Untersuchungstermin folgt zur weiteren Abklärung meist ein mehrtägiger stationärer Aufenthalt. 10 ABLAUF DER OPERATION D urch bildgebende Verfahren, wie Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder Ventrikulographie, wird das Gehirn abgebildet und der Zielpunkt für die Stimulation bestimmt. Mit freundlicher Genehmigung der Klinik für Stereotaktische Neurochirurgie, Uniklink Köln Zur zielgenauen Platzierung der Elektrode(n) im Gehirn benutzt der Neurochirurg einen sogenannten stereotaktischen Rahmen. Mit diesem hochpräzisen Zielgerät ist eine Implantation der Elektrode(n) mit höchster Genauigkeit am vorher bestimmten Zielpunkt möglich. Dieser stereotaktische Rahmen wird vor dem Operationseingriff am Kopf des Patienten angebracht. Der Patient ist während der Elektrodenimplantation in der Regel wach und ansprechbar. Die Ärzte sind in dieser Phase der Operation auf die Kooperation des Patienten angewiesen. Unter örtlicher Betäubung werden Bohrlöcher in der Schädeldecke schmerzfrei angelegt. Mit Hilfe des stereotaktischen Rahmens wird dann die Elektrode langsam bis zum Zielpunkt eingeführt, ohne dass Gewebe im Gehirn zerstört wird. Das Vorschieben der Elektrode ist für den Patienten nicht spürbar. Nun werden über ein Teststimulationsgerät schwache elektrische Signale auf die Elektrode(n) abgegeben. Möglicherweise spürt der Patient unmittelbar eine Veränderung seiner Symptome (z.B. Rigor, Akinese und Tremor). Unabhängig davon kann der anwesende Neurologe diesen Stimulationseffekt und die damit zusammenhängende Wirkung auf die Symptome mit Hilfe verschiedener Untersuchungen beurteilen. Patientin mit stereotaktischem Rahmen 11 ABLAUF DER OPERATION Nur bei optimaler Positionierung der Elektrode(n) ist mit einer guten Symptomunterdrückung zu rechnen. Bei nachgewiesenem Erfolg wird meist unter Vollnarkose der Hirnschrittmacher implantiert. Dieser wird mit den unter der Haut liegenden Verlängerungen an die im Gehirn liegenden Elektroden angeschlossen. In einigen Kliniken erfolgt die Implantation des Hirnschrittmachers direkt nach der Elektrodenimplantation. Andere Kliniken schließen die Elektroden zunächst an ein externes Testgerät an. Der Patient trägt dieses einige Tage, um die Wirksamkeit der Stimulation zu überprüfen. Nach Implantation des Neurostimulators stellt der Arzt mit Hilfe eines Programmiergerätes von außen die optimalen Parameter ein. 12 Der Patient hat die Möglichkeit, mit Hilfe eines kleinen tragbaren Therapie-Steuergerätes das Implantat von außen ein- und auszuschalten. Beim Medtronic Hirnschrittmacher KinetraTM können die programmierten Parameter ggf. auch in einem vom behandelnden Arzt definierten Bereich geändert werden. Medtronic AccessTM TherapieSteuergerät für den Patienten Es besteht weiterhin die Möglichkeit, den Neurostimulator mit einem kleinen Magneten, der ebenfalls vom Arzt ausgehändigt werden kann, ein- und auszuschalten. Es sollte darauf geachtet werden, dass dieser Magnet Fernsehgeräte, Kreditkarten und andere durch NACHSORGE starke magnetische Felder beeinflussbare Objekte und Geräte beschädigen kann. Vor der Entlassung aus dem Krankenhaus erhält der Patient einen speziellen Ausweis, der alle wichtigen Daten zum implantierten Gerät, der Therapie und dem behandelnden Arzt enthält. Dieser Implantationsausweis sollte immer mitgeführt werden. Implantierter Medtronic Hirnschrittmacher Kinetra für die beidseitige Tiefe Hirnstimulation. (Schemazeichnung: alle Komponenten liegen unter der Haut.) 13 NACHSORGE Die meisten Ärzte programmieren das Activa®-System unmittelbar nach der Implantation – sie schalten den Neurostimulator ein und passen die Parameter den individuellen Symptomen des Patienten an. Für diese Einstellung der Stimulation verwendet der Arzt ein Programmiergerät, welches über Funkübertragung von außen mit dem Neurostimulator kommuniziert. In der Regel sind mehrere Programmiersitzungen erforderlich, bis der Arzt die optimale Kombination der Stimulationseinstellungen gefunden hat. Ziel ist immer die bestmögliche Symptomunterdrückung bei möglichst geringen unerwünschten Effekten zu erreichen. Meistens wird auch die Antiparkinson-Medikation angepasst. Nachsorgeuntersuchungen für das Stimulationssystem sollten in regelmäßigen Abständen (alle drei bis sechs Monate) erfolgen. MÖGLICHE RISIKEN UND UNERWÜNSCHTE EFFEKTE B ei der Implantation des Activa®Systems bestehen die gleichen Risiken wie bei vergleichbaren anderen Gehirnoperationen. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen, wie Blutungen im Gehirn (intrakranielle Hämorrhagie), Austritt von der das Gehirn umgebenden Flüssigkeit (Hirnwasser bzw. Liquor) und Infektionen kommen. Der Patient wird vor dem operativen Eingriff durch den betreuenden Arzt ausführlich über die Operation und die damit zusammenhängenden Risiken aufgeklärt. Die in klinischen Studien am häufigsten beobachteten unerwünschten Nebenwirkungen waren unwillkürliche Muskelkontraktion (Dystonie), unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesie), Kribbeln in Armen oder Beinen (Parästhesie) und Sprechstörungen (Dysarthrie). 14 Einige Patienten können nach der Operation kurzzeitig bewußtseinsgetrübt oder verwirrt sein. Dieses sogenannte “Durchgangssyndrom” klingt in der Regel vollkommen ab. Die meisten der möglicherweise im Zusammenhang mit der Activa®Therapie auftretenden unerwünschten Nebenwirkungen können durch Anpassung der Stimulation und/oder der AntiparkinsonMedikamente auf ein Minimum reduziert oder ganz beseitigt werden. Wenn Stimulation und Medikation nicht ausreichend aufeinander abgestimmt sind oder die Stimulation nicht genau den Anforderungen des Patienten angepasst ist, können sich die Parkinson-Symptome auch verschlechtern. Durch sorgfältige Einstellung der elektrischen Stimulation und korrekte Einnahme der verordneten Medikamente lassen sich die meisten unerwünschten Nebenwirkungen gut unter Kontrolle bringen. WAS MUSS ICH ALS TRÄGER EINES HIRNSCHRITTMACHERS BEACHTEN ? I hr Arzt wird Ihnen raten, sich nach der Implantation mehrere Wochen nicht übermäßig anzustrengen. Weiterhin wird er Ihnen erklären, welche Umstellungen im Alltagsleben mit dem Activa®-System erfolgen sollten. Bitte tragen Sie unbedingt Ihren Implantationsausweis bei sich, damit Sie im Notfall als Implantatträger zu erkennen sind und entsprechend versorgt werden können. Die Activa®-Therapie wird durch die meisten Haushaltsgeräte nicht beeinflusst. Die in Lautsprechern enthaltenen und andere im Haushalt verwendeten Magnete können jedoch bei sehr geringem Abstand zum Neurostimulator Auswirkungen auf das System haben. Weiterhin können unter Umständen Sicherheitsschleusen (z.B. an Flughäfen) und Metalldetektoren (z.B. in Kaufhäusern oder Bibliotheken) durch den implantierten Neurostimulator aktiviert werden. Sportarten, die mit heftigen Kopferschütterungen einhergehen (z.B. 15 Boxen) sollten vermieden werden. Bitte informieren Sie alle Ihre betreuenden Ärzte und Therapeuten (z.B. Physiotherapeuten) darüber, dass Sie Träger eines Implantates zur Tiefen Hirnstimulation sind. Bestimmte medizinische Verfahren und Diagnostikmethoden können unter Umständen nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Bei Patienten mit implantiertem Hirnschrittmacher darf keine Kurzwellen-, Mikrowellen- oder therapeutische Ultraschall-Diathermie angewandt werden. Die bei der Diathermie freigesetzte Energie kann durch das implantierte System weitergeleitet werden und zu Gewebeschäden führen, die zu schweren Verletzungen bis hin zum Tod führen können. Weiterhin kann die Diathermie Komponenten das Systems beschädigen, was zu einem Abbruch der Therapie führen würde. Die Durchführung einer Magnetresonanztomographie (MRT) ist bei Patienten mit implantiertem Hirnschrittmacher nur unter HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Einhaltung bestimmter Anforderungen und Verwendung einer Kopfspule möglich. Von der Durchführung einer MRT mit Ganzkörperspulen wird dringend abgeraten. Weiterhin wird empfohlen, sich nicht in unmittelbarer Umgebung zu Geräten/Einrichtungen aufzu- halten, die starke elektromagnetische Felder ausstrahlen. Zu diesen Geräten gehören u.a. Schweißgeräte, Induktionsöfen und Hochspannungsanlagen. Durch elektromagnetische Interferenz kann es zu einem unkontrollierten Ein- und Ausschalten oder einer Funktionsstörung des Hirnschrittmachers kommen. HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Was spüre ich von der Stimulation? Es kann sein, dass Sie die Stimulation selbst gar nicht spüren, sondern nur den Effekt der Stimulation durch die Linderung der Krankheitssymptome. Unter Umständen spüren Sie beim Einschalten des Neurostimulators ein kurzes Kribbeln. Wie sind die Erfolgsaussichten der Operation? Die Ergebnisse der Tiefen Hirnstimulation können bei jedem Patienten unterschiedlich sein. Bei vielen Patienten werden hervorragende Ergebnisse erzielt, die dauerhaft anhalten. Bei manchen Patienten kann das therapeutische Ergebnis allerdings auch nicht zufriedenstellend ausfallen oder die Wirksamkeit im Laufe der Zeit abnehmen. Ihr behandelnder Neurologe wird mit Ihnen die für Sie möglichen Therapieerfolge besprechen. Was sind die Risiken des stereotaktischen Eingriffs? Wie bei jeder anderen Gehirnoperation sind auch mit der Implantation der Elektroden zur Tiefen Hirnstimulation bestimmte Risiken verbunden. Bitte besprechen Sie diese Risiken eingehend mit Ihrem Arzt, der mit diesem Verfahren vertraut ist. 16 Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt? Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes ist unterschiedlich. Je nach Zustand des Patienten, angewandter Implantationstechnik und Möglichkeiten der Nachsorge kann der Aufenthalt einige Tage bis wenige Wochen dauern. Hat die Tiefe Hirnstimulation Einfluß auf eventuell zukünftig verfügbare Behandlungsmethoden ? Sollte es in der Zukunft eine Therapie der Parkinson Erkrankung geben, die die Unterdrückung der Symptome durch die Tiefe Hirnstimulation unnötig macht, kann das Neurostimulationssystem abgeschaltet oder auch vollständig explantiert werden. Ihnen stehen also auch als Implantatträger weiterhin alle Möglichkeiten offen. Ist der Neurostimulator durch die Kleidung sichtbar? Je nach Körperbau kann es sein, dass sich der Neurostimulator als kleine Beule unter der Haut abzeichnet. Ihr implantierender Arzt wird versuchen, den Neurostimulator an einer möglichst bequemen und kosmetisch günstigen Stelle einzusetzen. Kann ich meinen Neurostimulator ein- und ausschalten? Die Patienten erhalten nach der Implantation des Activa®-Systems einen Steuermagneten oder ein Therapie-Steuergerät, mit dem der Neurostimulator ein- und ausgeschaltet werden kann. Kommen die Krankenkassen für die Kosten der Behandlung und des Implantates auf? Die Implantation eines Neurostimulationssystems zur Tiefen Hirnstimulation, sowie dessen Nachsorge ist Bestandteil des Fallpauschalensystems als Leistungskatalog der stationären Krankenhausbehandlung. Sie gehört damit zum Leistungsumfang der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. (Stand Okt. 2004) 17 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Wie lange hält die Batterie in meinem Neurostimulator? Die Batterie des Neurostimulators hat eine je nach Nutzungsintensität unterschiedliche mehrjährige Lebensdauer. Bei den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen durch Ihren behandelnden Arzt wird das Neurostimulationssystem mit einem Programmiergerät auf einwandfreie Funktion kontrolliert und der Batteriezustand überprüft. Üblicherweise liegt die Batterielebensdauer zwischen 3 und 5 Jahren. Wie wird die Batterie des Implantats ausgewechselt? Da die Batterie des Neurostimulators im Gerät versiegelt ist, muss der ganze Neurostimulator bei einer Batterieerschöpfung operativ ausgewechselt werden. Bei diesem Austausch werden die Elektrode(n) und Verlängerung(en) nicht ersetzt. Es ist also keine erneute Hirnoperation erforderlich. Was kann das Neurostimulationssystem beeinflussen? Elektromagnetische Störfelder: Bitte meiden Sie Geräte, die starke elektromagnetische Störfelder (elektrische, magnetische oder elektromagnetische Felder) erzeugen. Durch diese Störfelder kann der Neurostimulator ein- und ausgeschaltet oder es können unter Umständen auch die Parameter des Neurostimulators geändert werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Verlängerung und/oder die Elektrode elektromagnetische Energie „aufnimmt“ und diese als Spannungsstoß an den Patienten abgibt, was zu einer übermäßigen Wärmeentwicklung an der Elektrodenspitze führen kann. Störfelder bei Haushaltsgeräten: Ordnungsgemäß geerdete und funktionstüchtige Haushaltsgeräte erzeugen in der Regel keine so starken elektromagnetischen Felder, dass der Betrieb des Neurostimulators beeinträchtigt würde. Geräte mit Magneten (z.B. Lautsprecherboxen, Kühlschränke, Gefriertruhen) können allerdings ein Ein- und Ausschalten des Neurostimulators bewirken. 18 LITERATUR Störfelder am Arbeitsplatz: In unmittelbarer Nähe zu gewerblich genutzten Elektrogeräten (z.B. Lichtbogenschweißgeräte, Induktionsöfen, Widerstandsschweißgeräte), Kommunikationsgeräten (z.B. Mikrowellensender, Linearverstärker, Hochleistungs-Amateurfunksender) sowie Hochspannungsleitungen können so starke elektromagnetische Felder auftreten, dass eine Funktionsstörung des Neurostimulators möglich ist. Permanentmagnete in elektrischen Geräten: Analoge und digitale Handys, MW- und UKW-Empfänger, schnurlose und herkömmliche Telefone können Permanentmagnete enthalten. Um ein unbeabsichtigtes Ein- oder Ausschalten der Stimulation zu verhindern, muss stets auf einen Mindestabstand von 10 cm zwischen derartigen Geräten und dem implantierten Neurostimulator geachtet werden. Therapeutische Magnete: Therapeutische Magnete (z.B. in Armbändern, Rückenstützen, Schuheinlagen, Matratzenauflagen) können ein unbeabsichtigtes Einoder Ausschalten des Neurostimulators bewirken. Von einer Verwendung derartiger Produkte ist abzuraten. Diebstahlsicherungssysteme und Sicherheitsschleusen: Sie sollten sich Diebstahlsicherungssystemen und Sicherheitsschleusen (z. B. in Bibliotheken, Kaufhäusern und Flughäfen) mit entsprechender Vorsicht nähern, da diese Geräte ein Ein- oder Ausschalten des Neurostimulators bewirken können. Wird bei einer Sicherheitskontrolle ein Hand-Metalldetektor eingesetzt, sollten Sie das Sicherheitspersonal bitten, diesen von Ihrem implantierten Neurostimulator fernzuhalten. Medizinische Untersuchungen und Therapien: Bei den meisten routinemäßig durchgeführten Diagnoseverfahren wie Röntgendurchleuchtung und Röntgenaufnahmen ist mit keiner Beeinträchtigung der Systemfunktion zu rechnen. Manche Röntgenuntersuchungen bedürfen allerdings einer starken Komprimierung der 19 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Körperregion, in der der Neurostimulator implantiert wurde; hier muß möglicherweise mit geringerem Druck vorgegangen werden. Bitte sprechen Sie vor neuen Therapie- oder Diagnostikmethoden mit Ihrem behandelnden Neurologen und berücksichtigen Sie die folgenden Punkte: Diathermie: Jegliche Art von Diathermie, d.h. Kurzwellen-, Mikrowellen- oder therapeutische Ultraschall-Diathermie, ist kontraindiziert. Die bei der Diathermie freigesetzte Energie kann durch das implantierte System weitergeleitet werden und um die Elektrodenspitze(n) zu Gewebeschäden und in der Folge zu schweren Verletzungen oder zu Tod führen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Gleichzeitiger Gebrauch von Neurostimulator und Herzschrittmacher bzw. implantiertem Defibrillator: Das Neurostimulationssystem kann die Funktion anderer implantierter Geräte wie Herzschrittmacher und implantierbaren Defibrillatoren beeinträchtigen. Falls Sie gleichzeitig einen implantierbaren Schrittmacher und/oder Defibrillator benötigen sollten, muss dieses durch den behandelnden Arzt im Einzelfall entschieden werden. Externe Defibrillatoren: Die Unbedenklichkeit einer Energieabgabe durch einen externen Defibrillator bei Patienten mit Neurostimulationssystem ist nicht erwiesen. Durch externe Defibrillation kann der Neurostimulator beschädigt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Psychiatrische Verfahren: Die Unbedenklichkeit psychiatrischer Verfahren unter Verwendung von 20 Geräten, die elektromagnetische Felder erzeugen (z.B. Elektroschocktherapie, transkranielle Magnetstimulation), ist bei Patienten mit Neurostimulationssystemen nicht erwiesen. Elektrokauterisation (bei Operationen): Durch Elektrokauterisation kann es zu einer vorübergehenden Unterbrechung der Neurostimulatorausgangsleistung und/oder einer Fehlprogrammierung des Neurostimulators kommen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Zahnarztbohrer und zur Zahnreinigung verwendete Ultraschallgeräte: Beide Geräte sollten nicht direkt über der Implantationsstelle angewandt werden. Es sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass die Zuleitung der Geräte nicht in der Nähe der Implantationsstelle verläuft. Auswirkungen von Über- und Unterdruck: Die Auswirkungen von Über- und Unterdruck auf Patienten mit einem implantierten Neurostimulationssystem sind nicht bekannt. Strahlentherapie: Energiereiche Strahlungsquellen wie Kobalt 60 oder Gammastrahlung dürfen nicht auf den Neurostimulator gerichtet werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Lithotripsie: Der Einsatz von Hochleistungs-Ultraschallgeräten wie z. B. elektrohydraulischen Lithotriptoren bei Patienten mit implantiertem Neurostimulationssystem ist nicht zu empfehlen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Massagen, Physiotherapie: Bitte weisen Sie Ihren Physiotherapeuten auf Ihr Implantat hin. Eine 21 HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN Massagebehandlung an oder in der Umgebung der Implantationsstelle sollte vermieden werden. Weiterhin sollte ein Dehnen der Körperteile vermieden werden, in dem die Verlängerung bzw. Elektrode verläuft (z.B. Hals-Nackenbereich), da es zu Verschiebungen und damit zum Funktionsausfall des Systems und einem daraus resultierenden Therapieverlust kommen könnte. Magnetresonanztomographie (MRT) / Kernspintomographie: Die Durchführung einer Magnetresonanztomographie ist bei Patienten mit implantiertem Hirnschrittmacher nach derzeitigem Kenntnisstand nur mit bestimmten Geräten, unter Einhaltung bestimmter Anforderungen und Verwendung einer Kopfspule möglich. Ganzkörperspulen dürfen nicht eingesetzt werden. Bei der Durchführung einer Magnetresonanztomographie kann es zu einer Bewegung, Erwärmung oder Beschädigung des implantierten Activa® Systems kommen. Die implantierte Elektrode kann zu Verzerrungen und Signalauslöschungen in der Aufnahme führen. Möglicherweise in den Neurostimulator und/oder die Elektrode induzierte Spannungen können unangenehme, mit "Zuck-" oder "Schlageffekten" verbundene Stimulationsempfindungen hervorrufen. Die Entscheidung über eine Anwendung der MRT bei Patienten mit implantiertem Activa® System muss von den behandelnden Ärzten mit Bedacht getroffen werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Gebrauchsanweisung des Neurostimulators. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. 22 GLOSSAR Informationen über die Activa®-Therapie erhalten Sie u.a. auch auf der Medtronic Internetseite www.medtronic.de oder auf den folgenden Internetseiten, für deren Inhalt Medtronic keine Verantwortung übernehmen kann: www.parkinson-information.de www.zns-news.com/texte/parkinson.html www.m-parkinson.de www.parkinson-selbsthilfe.de/PS_dpv_Pressemitteilungen/PS_dpvTiefenhirnstimulation.htm Darüber hinnaus gibt es Selbsthilfegruppen, in denen sich Betroffene austauschen können. Bitte wenden Sie sich an: Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. Moselstraße 31 - 41464 Neuss Telefon 02131/41016 oder 41017 Email: [email protected] Internet: www.parkinson-vereinigung.de GLOSSAR Activa®-Therapie - Therapie der Tiefen Hirnstimulation bei Bewegungstörungen von Medtronic. Medtronic ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Medizintechnik und entwickelt Langzeitlösungen für chronisch kranke Patienten. Seit über 50 Jahren steht Medtronic in der Entwicklung implantierbarer Produkte und Therapien zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Verlängerung des Lebens an der Spitze. Medtronic ist in über 120 Ländern tätig und hat sich der Unterstützung der weltweit über 2,5 Millionen Patienten verschrieben, die jedes Jahr von Medtronic-Produkten und -Therapien profitieren. Akinese - verlangsamte Bewegung, Kardinalsymptom der Parkinson Erkrankung 23 GLOSSAR Arzt-Programmiergerät - Mit diesem kleinen Computer sendet Ihr Arzt die Stimulationsanweisungen an Ihren implantierten Neurostimulator. CT, Computertomographie - bildgebendes Diagnostikverfahren Dopamin - Überträgerstoff (Neurotransmitter), der für eine normalen Bewegungsablauf benötigt wird. Dysarthrie - Sprechstörung, kann als Nebenwirkung der Tiefen Hirnstimulation auftreten. Dyskinesie - unwillkürliche Bewegungen, die als Nebenwirkung der Parkinsonmedikamente oder der Tiefen Hirnstimulation auftreten können. Dystonie - unwillkürliche Muskelkontraktion, die als Nebenwirkung der Parkinsonmedikamente oder Tiefen Hirnstimulation auftreten kann. Elektrode - Ein Kabel mit kleinen Metallpolen an der Spitze, das in die für die Bewegungssteuerung zuständige Hirnregion implantiert wird. Elektromagnetische Störfelder - Störungen, die von elektrischen oder magnetischen Anlagen wie Diebstahlsicherungen, Sicherheitsschleusen (Flughafen) oder Sendemasten verursacht werden können. GP, Globus pallidus - Hirnstruktur, Zielgebiet für die Tiefe Hirnstimulation MRT, Magnetresonanztomographie - Kernspintomographie; bildgebendes Diagnostikverfahren neuroprotektiv - die Nervenzellen beschützend Neurostimulator („Hirnschrittmacher“) - Der Impulsgenerator Ihres Systems. Er enthält eine Spezialbatterie sowie die zur Steuerung der Stimulation benötigte Elektronik. Das Gerät wird in der Regel unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Parästhesie - Kribbelgefühl in Armen oder Beinen, kann als Nebenwirkung der Tiefen Hirnstimulation auftreten. 24 Pol - Der kleine metallische Leiter an der Elektrodenspitze. Über die Pole werden schwache elektrische Impulse an die Hirnregion abgegeben, in der die Bewegungssteuerung erfolgt. Rigor - Erhöhte Muskelspannung, ein Kardinalsymptom der Parkinson Erkrankung. Stereotaktischer Rahmen - Zielgerät, welches bei Hirnoperationen eingesetzt und am Kopf des Patienten angebracht wird Steuermagnet - Der Steuermagnet dient zum Ein- und Ausschalten des Neurostimulators. Stimulation - Die Abgabe schwacher elektrischer Impulse an die für die Bewegungssteuerung zuständige Hirnregion Substantia nigra - Schwarze Substanz, Hirnregion im Mittelhirn, die die dopaminproduzierenden Nervenzellen beinhaltet. STN, Subthalamischer Nucleus - Hirnstruktur, Zielgebiet für die Tiefe Hirnstimulation Thalamus - Hirnregion im Mittelhirn Therapie-Steuergerät - Ein tragbares Handgerät, mit dem Sie oder Ihr Arzt den Neurostimulator ein- oder ausschalten oder ggf. die im Neurostimulator gespeicherten Stimulationsanweisungen ändern können. Weiterhin gibt Ihnen das Therapie-Steuergerät Auskunft über den Batteriezustand des Neurostimulators. Tremor - Zittern, ein Kardinalsymptom der Parkinson Erkrankung Ventrikulographie - Bildgebendes Diagnostikverfahren mit Hilfe von Kontrastmittel und Röntgen. Verlängerung - Ein dünnes Kabel, das den Neurostimulator mit der Elektrode verbindet. 25 IHRE NOTIZEN 26 MEDTRONIC EINE WELTFIRMA STELLT SICH VOR Alle 6 Sekunden wird ein chronisch kranker Patient mit einer Medtronic Innovation behandelt. Medtronic ist ein Unternehmen, das mit innovativen diagnostischen und therapeutischen Produkten für chronisch kranke Menschen eine weltweit führende und richtungsweisende Position im Bereich der Medizintechnik einnimmt. Für Millionen von Menschen bedeuten unsere medizintechnischen Erzeugnisse den ersten Schritt in ein aktiveres und erfüllteres Leben. Schmerzen zu verringern, Leben zu erhalten und Lebensqualität zu steigern - dies sind die Ansprüche, die wir an uns und unsere Produkte stellen. Für die Patienten, Angehörigen und Mediziner, die in unsere Produkte vertrauen. Und für den ersten Schritt zurück in ein lebenswertes und aktives Leben. Mit Sicherheit. Deutschland Medtronic Deutschland GmbH Emanuel-Leutze-Str. 20 40547 Düsseldorf [email protected] www.medtronic.de Telefon: +49-211-52 93-0 Telefax: +49-211-52 93-100 Österreich Medtronic Österreich GmbH Millennium Tower Handelskai 94-96 A-1200 Wien [email protected] www.medtronic.at Telefon: +43-1-240 44 0 Telefax: +43-1-240 44 100 Schweiz Medtronic Schweiz AG Case Postale 84 Route du Molliau 31 CH-1131 Tolochenaz www.medtronic.ch Telefon: +41-21-803 8000 Telefax: +41-21-803 8099 Europa Medtronic Europe Sàrl Case Postale Route du Molliau 31 CH-1131 Tolochenaz www.medtronic.com Telefon: +41-21-802 7000 Telefax: +41-21-802 7900 Überreicht durch: © Medtronic GmbH 2004 Alle Rechte vorbehalten Diese Broschüre ist unter Mitwirkung von Ärzten und Ingenieuren erstellt worden. Die enthaltenen Informationen entsprechen dem aktuellen Kenntnisstand. Besuchen Sie uns im Internet unter: www.medtronic.de oder www.medtronic.com