Doppelrohrwärmeübertrager Plattenwärmeübertrager
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Doppelrohrwärmeübertrager Plattenwärmeübertrager
Hochschule Augsburg Fakultät für Maschinenbau Wärmeübertrager Maschinentechnisches Praktikum Praktikumsanleitung Doppelrohrwärmeübertrager Plattenwärmeübertrager Gruppe Nr.: Praktikumsdatum: Name Vorname Vortestat Haupttestat Abgabedatum: Semester Matrikel-Nr. Unterschrift Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 1 von 21 1 GRUNDLAGEN .................................................................................................................................................... 2 1.1 UNTERSCHIEDE DER WÄRMEÜBERTRÄGER ........................................................................................................ 2 1.2 VERSCHIEDENE BAUWEISEN VON REKUPERATOREN.......................................................................................... 2 1.2.1 Rohrbündel - Wärmetauscher.................................................................................................................... 2 1.2.2 Abhitzekessel.............................................................................................................................................. 3 1.2.3 Gaserhitzer ................................................................................................................................................ 4 1.2.4 Doppelrohr - Wärmetauscher.................................................................................................................... 5 1.2.5 Rieselfilter.................................................................................................................................................. 6 1.2.6 Schlangenkühler ........................................................................................................................................ 7 2 AUFBAU DOPPELROHR - WÄRMETAUSCHER.......................................................................................... 8 3 STRÖMUNGSMECHANIK EINES DOPPELROHR - WÄRMETAUSCHERS........................................... 9 4 BERECHNUNG .................................................................................................................................................. 10 4.1 DIMENSIONSLOSE KENNZAHLEN ..................................................................................................................... 10 4.1.1 Nusselt - Zahl........................................................................................................................................... 10 4.1.2 Prandtl - Zahl .......................................................................................................................................... 10 4.1.3 Reynolds - Zahl........................................................................................................................................ 10 4.2 TEMPERATURVERLÄUFE .................................................................................................................................. 11 4.3 ALLGEMEINE GRUNDGLEICHUNGEN ................................................................................................................ 11 4.4 GLEICHSTROM ................................................................................................................................................. 13 4.5 GEGENSTROM .................................................................................................................................................. 14 4.6 WÄRMEDURCHGANG ....................................................................................................................................... 15 4.7 LAMINARE STRÖMUNG .................................................................................................................................... 16 4.8 TURBULENTE STRÖMUNG ................................................................................................................................ 16 5 VERSUCHSAUFBAU......................................................................................................................................... 18 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG ...................................................................................................................... 19 7 VERSUCHSAUSWERTUNG ............................................................................................................................ 20 8 VERSUCHSDISKUSSION................................................................................................................................. 20 9 TECHNISCHE DATEN ..................................................................................................................................... 20 10 SCHRIFTTUM .................................................................................................................................................. 21 Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 2 von 21 1 Grundlagen Wärmeaustauscher finden ihre Anwendung überall dort, wo Wärmeenergie von einem Stoff auf einen anderen Stoff übertragen werden soll. Grundsätzlich unterscheidet man: 1.1 Unterschiede der Wärmeüberträger Rekuperatoren: Hierbei sind die strömenden Medien voneinander getrennt, es findet keine Wärmespeicherung statt (Kondensatoren, Doppelrohr - Wärmeaustauscher); Regeneratoren: Hier wird der Tauscher zuerst durch das heiße Medium aufgeladen und anschließend beim Durchströmen mit den kalten Medium wieder entladen (Ljungström - Luftvorwärmer); Mischwärmeübertrager: Hier sind die strömenden Medien unmittelbar in Berührung (Kühlturm); 1.2 Verschiedene Bauweisen von Rekuperatoren Je nach Anwendungszweck ergeben sich die verschiedenartigsten Bauweisen (Rekuperatoren): 1.2.1 Rohrbündel - Wärmetauscher Abbildung 1: Rohrbündel - Wärmetauscher Fachhochschule Augsburg Seite 3 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Gas (- 1 bar) gegen Gas (- 1 bar) Gas, Hochdruck (200...300 bar) um d. Rohre Gas, Hochdruck (200...300 bar) in d. Rohre Flüssigkeit gegen Gas ( ≈ 1 bar) Gas, Hochdruck (200...300 bar) in d. Rohren Flüssigkeit um die Rohre Flüssigkeit gegen Flüssigkeit Heizdampf um die Rohre Flüssigkeit in den Rohren als Verdampfer und Kondensator siehe unten 5 bis 35 150 bis 500 15 bis 70 200 bis 400 150 bis 1200 300 bis 1200 1.2.2 Abhitzekessel Abbildung 2: Abhitzekessel Austauschbedingungen heiße Gase durch die Rohre siedendes Wasser um die Rohre Überschlägiger k - Wert W/m2 K 15 bis 50 Fachhochschule Augsburg Seite 4 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 1.2.3 Gaserhitzer Abbildung 3: Gaserhitzer Austauschbedingungen H2O - Dampf oder Heißwasser durch die Rippenrohre Gas um die Rohre a) freie Strömung (Heizkörper) b) erzwungene Strömung Überschlägiger k - Wert W/m2 K 5 bis 12 12 bis 50 Fachhochschule Augsburg Seite 5 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 1.2.4 Doppelrohr - Wärmetauscher Abbildung 4: Doppelrohr - Wärmetauscher Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Gas (≈1 bar) gegen Gas (≈1 bar) Gas, Hochdruck (200...300 bar) innen Gas (≈1 bar) außen Gas, Hochdruck (200...300 bar) gegen Gas, Hochdruck (200...300 bar) Gas, Hochdruck (200...300 bar) innen Flüssigkeit außen Flüssigkeit gegen Flüssigkeit 10 bis 35 20 bis 60 150 bis 500 200 bis 600 300 bis 1400 Fachhochschule Augsburg Seite 6 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 1.2.5 Rieselfilter Abbildung 5: Rieselfilter Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Kühlwasser außen Gas (≈1 bar) innen Kühlwasser außen Gas, Hochdruck (200...300 bar) innen Kühlwasser außen Flüssigkeit innen Berieselungskodensator: z.B. für Kältemittel Kühlwasser außen kondensierender Dampf innen 20 bis 60 150 bis 350 300 bis 900 300 bis 1200 Fachhochschule Augsburg Seite 7 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 1.2.6 Schlangenkühler Abbildung 6: Schlangenkühler Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Kühlwasser oder Sole außen Gas (≈1 bar) innen Kühlwasser außen Gas, Hochdruck (200...300 bar) innen Kühlwasser oder Sole außen Flüssigkeit innen Kühlwasser oder Sole außen kondensierender Dampf innen 20 bis 60 150 bis 500 200 bis 700 350 bis 900 Fachhochschule Augsburg Seite 8 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 2 Aufbau Doppelrohr - Wärmetauscher Diese Bauart gewährleistet eindeutige Strömungsverhältnisse (Gleich oder Gegenstrom) und bringt bei hohen Strömgeschwindigkeiten der beiden Medien hohe Wärmeübertragungsleistungen. Die Konstruktion eignet sich sehr gut für den Betrieb bei hohen Drücken. Sie wird daher vornehmlich als dampfbeheizter Vorwärmer und für Kühler eingesetzt. Besteht keine Verschmutzungsgefahr, so kann der Tauscher in geschweißter Version, wie das ( Bild (a ) ) zeigt, ausgeführt werden. Dieses Modell läßt sich einfach und billig herstellen, jedoch sehr schlecht bzw. nur auf chemischem Wege reinigen. Ist eine Reinigung unumgänglich, so werden die Mantelrohre lösbar mit den Innenrohren verschraubt und die weiteren Elemente angeflanscht. Diese etwas aufwendigere Version läßt sich auch je nach Bedarf beliebig erweitern. ( Bild (b) ) Durch Zerlegen des ganzen Apparates läßt sich dieser sehr gut mechanisch reinigen. Abbildung 7: (a) (b) Mantelrohr mittels Stopfbuchsen gegen Innenrohr abgedichtet. Fachhochschule Augsburg Seite 9 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 3 Strömungsmechanik eines Doppelrohr - Wärmetauschers Betrachten wir einen Rohrausschnitt wie ihn folgende Bilder zeigen: Abbildung 8: (a) (b) Nach einer bestimmten Anlaufstrecke bildet sich ein laminares Strömungsprofil aus, welches sich über den ganzen Rohrquerschnitt und die gesamte Rohrlänge (keine störenden Einflüsse vorausgesetzt) erstreckt. ( Bild (a) ) Erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit, so schlägt die Strömung nach einer bestimmten Anlaufstrecke in eine turbulente Strömung um. Eine dünne laminare Schicht an der Rohrwand bleibt jedoch ständig erhalten. ( Bild (b) ) In dieser laminaren Grenzschicht findet keine Durchmischung der Teilchen statt, ein Wärmetransport kann hier also nur durch Wärmeleitung stattfinden. In der turbulenten Schicht bilden sich starke Verwirbelungen und Vermischungen aus. Vereinfacht ausgedruckt gelangen "heiße" Teilchen der äußeren Grenzschicht in die turbulente Schicht und "kalte" Teilchen der turbulenten Strömung in die äußere laminare Schicht. Der Wärmeübergang ist also durch die Dicke δ der Grenzschicht und durch die Wärmeleitzahl der Flüssigkeit bestimmt, wobei die Dicke δ als Widerstand für den Wärmeleitvorgang interpretiert werden kann. Wie man sieht, spielen auch Strömungsprobleme eine sehr wichtige Rolle. Um die sehr komplizierten und oft auch unlösbaren Differenzialgleichungen zu umgehen, entwickelte Nusselt 1910 die Ähnlichkeitstheorie. Hierbei werden an einem vorbildgetreuen Modell Erkenntnisse gewonnen und diese auf die industrielle Ausführung übertragen. Daran knüpfen sich natürlich eine Vielzahl von Bedingungen: Geometrische Ähnlichkeit: gleiche Längenverhältnisse. Durchmesserverhältnisse, Winkel... Physikalische Ähnlichkeiten: Stoffwerte ... Ähnliche Kräfte: Druckverhältnisse... Ähnliche Randbedingugen Fachhochschule Augsburg Seite 10 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 4 Berechnung 4.1 Dimensionslose Kennzahlen Zur Vereinfachung der Berechnungen sowie zum Vergleichen verwendet man dimensionslose Kennzahlen: 4.1.1 Nusselt - Zahl Nu = α ∗l λ (1) sie gibt an, um wieviel mal die Bezugslänge 1 (bei Rohren hydraulischer Durchmesser d) größer ist als die Dicke δ der Grenzschicht. 4.1.2 Prandtl - Zahl Pr = ν a = η ∗ cp λ (2) Verhältnis der kinematischen Zähigkeit zur Temperaturleitzahl. 4.1.3 Reynolds - Zahl Re = w∗l ν (3) Verhältnis der Trägheitskräfte zur Reibungskraft. Die Reynolds - Zahl kennzeichnet die Art der Strömung l = hydraulischer Durchmesser dh bei Rohrströmung bei Spaltströmung l=d l=2*s mit s = Spaltbreite Turbulente Strömung bildet sich aus bei - Rohrströmung Re > 2300 - Spaltströmung Re > 2300 Fachhochschule Augsburg Seite 11 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher 4.2 Temperaturverläufe Temperaturverlauf in einem Wärmeüberträger: Gleichstrom Gegenstrom Abbildung 9: Temperaturverläufe Bezeichnungen: Index: 1; 2 ϑ1; ϑ2 ϑ‘ ϑ´´ ∆ϑ strömende Medien laufende Temperaturen kennz. Werte am Eintritt kennz. Werte am Austritt Temperaturdifferenz 4.3 Allgemeine Grundgleichungen Allgemein lautet die Grundgleichung für die Berechnung von Wärmeaustauschern: • Q = k ∗ A ∗ ∆ϑ m (4) Betrachtet man das System als verlustfrei so wird die Wärmeleistung: • • Q = m1 ∗ c p1 ∗ ∆ϑ1 (5) vom heißen Medium abgegeben. Diese Leistung wird als: • • Q = m 2 ∗ c p 2 ∗ ∆ϑ2 (6) vom kalten Medium aufgenommen. Treten keine Phasenänderungen auf, so läßt sich das Produkt Fachhochschule Augsburg • Seite 12 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher • C = m∗ c (7) als der Wärmekapazitätsstrom ( in der Literatur oft Wasserwert W genannt ) einführen, wobei c die zwischen Ein- und Austrittstemperatur gemittelte spezifische Wärmekapazität ist. Führen wir den Faktor µ= 1 • C1 ± 1 • C2 (8) + für Gleichstrom - für Gegenstrom ein, so läßt sich die Temperaturdifferenz an jeder beliebigen Stelle mit ∆ϑ = ∆ϑ´∗e − k ∗µ ∗ A´ (9) berechnen. Für A' = A ergibt sich ∆ϑ´´ Aus den Grundgleichungen läßt sich die mittlere Temperaturdifferenz herleiten. Voraussetzung dafür ist eine stationäre Wärmeströmung, vernachläßigbare Wärmeverluste, konstante Wärmedurchgangskoeffizienten sowie konstante spezifische Wärmekapazitäten über die gesamte Heizfläche. Trotz der Temperaturabhängigkeit von k und c können diese als angenähert konstant angesehen werden. Für Gleich- und Gegenstrom gilt für die mittlere Temperaturdifferenz: ∆ϑ m = ∆ϑmax − ∆ϑmin ∆ϑmax ln ∆ϑmin ( 10 ) Diese Gleichung wird rechnerisch ungenau wenn sich ∆ϑmax an ∆ϑmin annähert, bei ∆ϑmax=∆ϑmin entsteht ein unbestimmter Ausdruck. Fachhochschule Augsburg Seite 13 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher In diesem Falle ist folgende Reihenentwicklung zu verwenden deren erste beiden Glieder lauten: ∆ϑm = 1 1 ( ∆ϑmax − ∆ϑmin ) 2 ∗ ( ∆ϑmax + ∆ϑmin ) − ∗ 2 6 ( ∆ϑmax − ∆ϑmin ) ( 11 ) 1 ≤ ∆ϑmax/∆ϑmin 1,2 < ∆ϑmax/∆ϑmin Für Für ≤ 1,2 ≤ 2,4 genügt das erste Glied der Reihe → ∆∆ϑ 4.4 Gleichstrom Für den Temperaturverlauf des Mediums 1 gilt: • ϑ1 = ϑ1´+ • C2 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗ A´ ) ( 12 ) Für den Temperaturverlauf des Mediums 2 gilt: • ϑ 2 = ϑ 2 ´+ • C1 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗A´ ) ( 13 ) Abbildung 10: Temperaturverlauf beim Gleichstromwärmeübertrager • • a) C1 < C 2 • • b) C1 = C 2 • c) C1 > C2 Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 14 von 21 Wie aus den Diagrammen zu ersehen, nähern sich die.Endtemperaturen ϑ"1 und ϑ"2 bei theoretisch unendlich großer Heizfläche asymptotisch der Temperatur ϑ∞ für die gilt: • ϑ∞ = ϑ´´1 − C2 • • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ( 14 ) oder • ϑ∞ = ϑ´´2 + • C1 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ( 15 ) 4.5 Gegenstrom Für den Temperaturverlauf des Mediums 1 gilt: • ϑ1 = ϑ´´1 − • C2 • C 2 − C1 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗ A´ ) ( 16 ) Für den Temperaturverlauf des Mediums 2 gilt: • ϑ2 = ϑ´´2 − • C1 • C 2 − C1 ∗ ∆ϑ´´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗A´ ) ( 17 ) Abbildung 11: Temperaturverlauf beim Gegenstrom-Wärmeübertrager Fachhochschule Augsburg • Doppelrohr - Wärmetauscher • • a) C1 < C 2 • b) C1 = C 2 • Seite 15 von 21 • c) C1 > C 2 Bei unendlich großer Heizfläche nähert sich die Endtemperatur von Medium 2 der Anfangstemperatur von Medium 1. 4.6 Wärmedurchgang Die Wärmedurchgangszahl wird auf die Außenfläche des Heizrohres bezogen. Sie berechnet sich: k= 1 1 αi ∗ da d d 1 + a ∗ ln( a ) + d i 2λR di αa ( 18 ) Abbildung 12: Innenrohr bzw. Heizrohr Die in obiger Gleichung benötigten Wärmeübergangszahlen αi und αa berechnen sich nach folgenden Bedingungen: Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 16 von 21 4.7 Laminare Strömung Durchströmtes Rohr, Laminar für Re < 2300 Nu = α ∗l λ ⎡ ⎡ ⎤ L⎞ ⎛ ⎢ ⎢ = ⎢49,37 + 1,615 ∗ ⎜ Re∗ Pr∗ ⎟ − 0,7⎥ ⎢ ⎥ l⎠ ⎝ ⎢⎣ ⎣ ⎦ 1 3 3 1 3 ⎤ ⎥ ∗ ⎛⎜ PrFluid ⎥ ⎜ Pr ⎥⎦ ⎝ Wand ⎞ ⎟⎟ ⎠ 0 ,11 ( 19 ) 4.8 Turbulente Strömung Durchströmtes Rohr, turbulent für Re > 2300 ς ∗ (Re− 1000 ) ∗ Pr∗ k 2 ⎤ ⎡ 3 L ⎞ ⎛ ⎢ ∗ 1+ ⎜ ⎟ ⎥ 1 2 ⎞ ⎢ ⎝ l ⎠ ⎥⎦ ⎛ς ⎞2 ⎛ 1 + 12,7⎜ ⎟ ∗ ⎜⎜ Pr 3 − 1⎟⎟ ⎣ ⎝8⎠ ⎝ ⎠ Nu = 8 ( 20 ) Druckverlustbeiwert : ς = (1,82 ∗ log10 Re− 1,64)−2 ( 21 ) im Bereich 2300 ≤ Re ≤ 106 0,6 ≤ Pr ≤ 500 Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 17 von 21 Sämtliche einzusetzende Stoffwerte beziehen sich auf gemittelte Temperaturen ϑm = ϑ´´+ϑ´´´ 2 ( 22 ) L = hydraulischer Durchmesser l = Länge des Rohres λ = Wämeleitzahl des Stoffes 1 bzw. 2 λR = Wärmeleitzahl des Rohrmaterials λCu = 393 W/mK von 0° bis 60° C Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 18 von 21 5 Versuchsaufbau Den prinzipiellen Aufbau der Modellanlage zeigt folgendes Schema: ( Schema in Betriebsart "Gleichstrom" gezeichnet ) Abbildung 13: schematischer Modellaufbau Die Dreiwegeventile I und II sind hintereinander geschaltet und werden durch einen gemeinsamen Hebel geschaltet. Der Umschalthebel wird zum Betrieb im Gegenstrom ganz nach links und zum Betrieb im Gleichstrom ganz nach rechts gelegt. ( Kennzeichnung am Meßgerät ) Die Mengenregulierung geschieht über die Einstellventile an den Rotametern. Bei der Inbetriebnahme ist darauf zu achten, daß die Schlauchanschlußventile des Heizkreislaufes ( rot ) und des Kühlkreislaufes ( blau ) geöffnet sind. Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 19 von 21 Drehung nach links "auf" Drehung nach rechts "zu" Die Temperaturen werden am Eintritt und am Austritt sowie an den Übergangsstellen der einzelnen Tauscherelemente durch Widerstandsmeßfühler PT 100 abgegriffen und digital angezeigt. Die einzelnen Meßstellen werden jeweils für das Innenrohr und Außenrohr durch Tastendruck angewählt. Die gewählte Meßstelle wird zusätzlich durch eine Leuchtdiode auf der Meßgerätefrontplatte angezeigt. 6 Versuchsdurchführung Am Heizgerät wird das Kontaktthermometer auf 40 °C eingestellt. Um möglichst kleine Temperaturschwankungen der Badflüssigkeit zu erhalten wird der Heizungsregler am Regelgerät so eingestellt, daß Dunkelphase und Leuchtphase der Kontrollampe in etwa gleich sind. Die Temperatur der Badflüssigkeit wird je nach Betriebszustand nach oben oder nach unten geringfügig abweichen. . Am Kühlgerät wird die Solltemperatur der Badflüssigkeit auf 25 °C eingestellt. ( Digitalschalter am Regelgerät) Die im Doppelrohrwärmeaustauscher erwärmte Flüssigkeit wird im Kühlgerät durch Leitungswasser gekühlt und anschließend auf die Solltemperatur aufgeheizt. Die Leitungswassermenge ist am Wasserhahn und an den Schlauchanschlußventilen neben dem Regelgerät so einzuregulieren, daß die Dunkelphase und die Leuchtphase der Kontrollampe in etwa gleich sind. Dies wird mit einem Nadelventil auf 75 l/h eingestellt. Ist die Leitungswassermenge zu groß, so wird die Sollwerttemperatur nicht mehr erreicht. Folgende Volumenströme werden nun im Gleichstrom- und Gegenstrombetrieb eingestellt: • 1. V1 = 20 l/h 2. V1 = 100 l/h 3. V1 = 120 l/h • • • V2 = 100 l/h • V2 = 100 l/h • V2 = 40 l/h Nachdem sich der jeweilige stationäre Zustand eingestellt hat, werden die Temperaturen abgelesen. Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Seite 20 von 21 7 Versuchsauswertung Die Meßwerte und die daraus gewonnenen Ergebnisse werden in das Protokollblatt eingetragen. Die einzelnen Versuche sind graphisch, qualitativ im Diagrammblatt einzutragen, der Temperaturverlauf ist nachzurechnen. 8 Versuchsdiskussion Hier sollen Ergebnisse, Erkenntnisse Fehlerquellen und Mängel der Modellanlage kritisch diskutiert werden. Vorschläge für Verbesserungen der Modellanlage sowie für exaktere Berechnungsverfahren sind ebenfalls Im Bericht aufzuführen. 9 Technische Daten Innenrohr: Material Innendurchmesser Außendurchmesser Länge λ Kupfer 6 mm 8 mm 2000 mm 393 W/mK Außenrohr: Material Innendurchmesser Außendurchmesser Länge λ Kupfer 10 mm 12 mm 2000 mm 393 W/mK Isolierung: Material Innendurchmesser Außendurchmesser λ 0,040 W/mK Armaflex 12 mm 38 mm Meßgerät: Meßbereich Linearitätsabweichung Anzeigefehler - 50 bis + 150 °C max. 1 % ( -10...+ 40 °C ) max. 1 Digit Fachhochschule Augsburg Seite 21 von 21 Doppelrohr - Wärmetauscher Stoffwerte von Wasser beim Druck p = 1 bar cp λ ϑ ρ β kJ/kgK 10-3 W/mK °C kg/m3 10-3/K η ν 10-6 kg/ms 10-6m2/s 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 1750 1300 1000 797 651 544 463 400 351 311 ϑ ρ cp β λ η ν a Pr 999.8 999.8 998,4 995,8 992,3 988,1 983,2 977,7 971.6 963,2 4,217 4,192 4,182 4,178 4,179 4,181 4,183 4,183 4,196 4,205 -0.0852 +0,0823 0.2067 0.3056 0.3890 0.4623 0.5288 0.5900 0.6473 0.7018 569 587 604 618 632 364 654 662 670 676 1.75 1.30 1.00 0,800 0,656 0,551 0,471 0,409 0,361 0,322 a 106 2 m /s 0,135 0,140 0,144 0,148 0,153 0,156 0,159 0,162 0,164 0,166 Pr ---13,0 9.28 6.94 5.39 4.30 3.54 2.96 2.53 2.20 1.94 Celsius - Temperatur Dichte spezifische Wärmekapazität bei konstantem Druck Wärmeausdehnungskoeffizient Wärmeleitfähigkeit dynamische Viskosität kinematische Viskosität Temperaturleitfähigkeit Prandtl - Zahl 10 Schrifttum [1] Norbert Elsner: Grundlagen der Thermodynamik, Akademie Verlag, 8. Auflage [2] Walter Wagner: Wärmeaustauscher, Vogel Fachbuch, 1. Auflage [3] Prof. Dr. G. Reich: Vorlesungsskript Wärmeübertragung [4] Cerbe - Hoffmann: Einführung in die Thermodynamik, Carl Hauser Verlag, 11. Auflage [5] VDI - Wärmeatlas, VDI Verlag, 7. Erweiterte Auflage [6] Alfa - Laval: Bedienungshandbuch Fachhochschule Augsburg Doppelrohr - Wärmetauscher Protokollblatt Protokollblatt 1 Bez. Einheit ϑi1 °C ϑi2 °C ϑi3 °C ϑi4 °C ϑi5 °C ∆ϑ1 °C ϑm1 °C ϑi6 °C ϑi7 °C ϑi8 °C ϑi9 °C ϑi10 °C ∆ϑ2 °C ϑm2 °C ∆ϑmax °C ∆ϑmin °C ∆ϑm °C • l /h V1 ρ1 kg/m3 cp1 kJ/kgK • m1 • C1 10-3 kg/s W/K • l /h V2 ρ2 kg/m3 cp2 kJ/kgK • m2 • C2 10-3 kg/s W/K Gleichstrom Gegenstrom Gleichstrom Gegenstrom Gleichstrom Gegenstrom Fachhochschule Augsburg Protokollblatt 2 Bez. Einheit • Q1 W • Q2 k1 W W/m2 K k2 W/m2 K λ1 10-3 W/mK ν1 10-6 m2/s Pr1 1 w1 m/s Re1 1 Nu1 1 α1 λ2 10-3 W/mK ν2 10-6 m2/s Pr2 1 w2 m/s Re2 1 Nu2 1 α2 W/m2 K ktheor. W/m2 K k1 W/m2 K ∆k % Index 1 bezieht sich auf Stoff 1 Index 2 bezieht sich auf Stoff 2 Doppelrohr - Wärmetauscher Protokollblatt Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 1 von 23 1 GRUNDLAGEN .................................................................................................................................................... 2 1.1 UNTERSCHIEDE DER WÄRMEÜBERTRÄGER ........................................................................................................ 2 1.2 VERSCHIEDENE BAUWEISEN VON REKUPERATOREN.......................................................................................... 2 1.2.1 Rohrbündel - Wärmetauscher.................................................................................................................... 2 1.2.2 Abhitzekessel.............................................................................................................................................. 3 1.2.3 Gaserhitzer ................................................................................................................................................ 4 1.2.4 Doppelrohr - Wärmetauscher.................................................................................................................... 5 1.2.5 Rieselfilter.................................................................................................................................................. 6 1.2.6 Schlangenkühler ........................................................................................................................................ 7 1.2.7 Platten - Wärmetauscher ........................................................................................................................... 8 2 AUFBAU EINES PLATTEN - WÄRMETAUSCHERS.................................................................................... 9 3 STRÖMUNGSMECHANIK EINES PLATTEN - WÄRMETAUSCHERS .................................................. 10 4 BERECHNUNG .................................................................................................................................................. 11 4.1 DIMENSIONSLOSE KENNZAHLEN ..................................................................................................................... 12 4.1.1 Nusselt - Zahl........................................................................................................................................... 12 4.1.2 Prandtl - Zahl .......................................................................................................................................... 12 4.1.3 Reynolds - Zahl........................................................................................................................................ 12 4.2 TEMPERATURVERLÄUFE .................................................................................................................................. 13 4.3 ALLGEMEINE GRUNDGLEICHUNGEN ................................................................................................................ 13 4.4 GLEICHSTROM ................................................................................................................................................. 15 4.5 GEGENSTROM .................................................................................................................................................. 16 4.6 WÄRMEDURCHGANG ....................................................................................................................................... 17 4.7 LAMINARE STRÖMUNG .................................................................................................................................... 17 4.8 TURBULENTE STRÖMUNG ................................................................................................................................ 17 5 VERSUCHSAUFBAU......................................................................................................................................... 19 6 VERSUCHSDURCHFÜHRUNG ...................................................................................................................... 20 6.1 EINSTELLUNGEN .............................................................................................................................................. 20 6.2 ANLEITUNG ZU AMR DATA - CONTROL 4.0 .................................................................................................... 21 7 VERSUCHSAUSWERTUNG ............................................................................................................................ 21 7.1 MEßPROTOKOLL .............................................................................................................................................. 21 7.2 TEMPERTURVERLÄUFE .................................................................................................................................... 21 8 VERSUCHSDISKUSSION................................................................................................................................. 21 9 TECHNISCHE DATEN ..................................................................................................................................... 22 10 SCHRIFTTUM .................................................................................................................................................. 23 Fachhochschule Augsburg Seite 8 von 23 Platten - Wärmetauscher Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Kühlwasser oder Sole außen Gas (≈1 bar) innen 20 bis 60 1.2.7 Platten - Wärmetauscher Abbildung 7: Platten - Wärmetauscher Detail: X Austauschbedingungen Überschlägiger k - Wert W/m2 K Gas / Flüssigkeit Flüssigkeit / Flüssigkeit 20 ...100 1700...2300 Fachhochschule Augsburg Seite 9 von 23 Platten - Wärmetauscher 2 Aufbau eines Platten - Wärmetauschers Abbildung 8: Platten - Wärmetauscher 1 Gestellplatte 2 Anschlußstutzen 3 Wärmeaustauschplatte 3a Endplatte 4 Plattenpaket 5 6 7 8 9 beweglicher Deckel Spannschraube Gestellstütze Tragwellen Transportösen Ein Platten-Wärmeaustauscher gemäß Abb. 6 besteht aus mehreren hintereinander angeordneten Platten, die verschiebbar auf zwei Führungsrohren angebracht sind und durch zwei Druckplatten mit Schrauben verspannt sind. Durch die Konstruktion ist gute Austauschbarkeit bzw. Ergänzung des Plattenpakets durch weitere Platten zur Leistungserhöhung möglich. Wegen der leichten Demontage ist die Reinigung der Platten auf relativ einfache Weise möglich. Die Platten sind zum Versteifen und zum Erreichen eines hohen Wärmeübergangs in verschiedener Weise je nach Fabrikat geprägt. Die Strömungswege der Platten werden durch Dichtungen voneinander getrennt, wobei auf der Vorder- bzw. Rückseite die an der Wärmeübertragung beteiligten Stoffe geführt werden. Die Zu- und Ablauföffnungen für die Fachhochschule Augsburg Seite 10 von 23 Platten - Wärmetauscher Fluide sind in den Druckplatten eingesetzt. Der Plattenabstand liegt üblicherweise zwischen 4 und 6 mm, die Plattendicke zwischen 1 und 1,5 mm. Der im Praktikum verwendete Plattenwärmetauscher der Firma Alfa - Laval M6 - FM besteht aus 12 Platten mit 0,5 mm Wandstärke und einen Plattenabstand von 2,18 mm. 10 Platten sind effektiv am Wärmeaustausch beteiligt, wobei der warme Strom aus 6 Kanälen besteht, der kalte Strom nur aus 5 Kanälen. 3 Strömungsmechanik eines Platten - Wärmetauschers Betrachten wir einen Plattenausschnitt wie ihn folgende Bilder zeigen: Abbildung 9: (a) (b) Nach einer bestimmten Anlaufstrecke bildet sich ein laminares Strömungsprofil aus, welches sich über den ganzen Plattenquerschnitt und die gesamte Plattenlänge (keine störenden Einflüsse vorausgesetzt) erstreckt. Bild (a) Erhöht sich die Strömgeschwindigkeit, so schlägt die Strömung nach einer bestimmten Anlaufstrecke in eine turbulente Strömung um. Eine dünne laminare Schicht an der Plattenwand bleibt jedoch ständig erhalten. Bild (b) In dieser laminaren Grenzschicht findet keine Durchmischung der Teilchen statt, ein Wärmetransport kann hier also nur durch Wärmeleitung stattfinden. In der turbulenten Schicht bilden sich starke Verwirbelungen und Vermischungen aus. Vereinfacht ausgedruckt gelangen "heiße" Teilchen der äußeren Grenzschicht in die turbulente Schicht und "kalte" Teilchen der turbulenten Strömung in die äußere laminare Schicht. Der Wärmeübergang ist also durch die Dicke δ der Grenzschicht und durch die Wärmeleitzahl der Flüssigkeit bestimmt, wobei die Dicke δ als Widerstand für den Wärmeleitvorgang interpretiert werden kann. Wie man sieht, spielen auch Strömungsprobleme eine sehr wichtige Rolle. Um die sehr komplizierten und oft auch unlösbaren Differnzialgleichungen zu umgehen, entwickelte Nusselt 1910 die Ähnlichkeitstheorie. Hierbei werden an einem Vorbild getreuen Modell Erkenntnisse gewonnen und diese auf die industrielle Ausführung übertragen. Daran knüpfen sich natürlich eine Vielzahl von Bedingungen: Geometrische Ähnlichkeit: gleiche Längenverhältnisse. DurchmesserVerhältnisse, Winkel... Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Physikalische Ähnlichkeiten: Stoffwerte ... Ähnliche Kräfte: Druckverhältnisse... Seite 11 von 23 Ähnliche Randbedingungen 4 Berechnung Bei der Berechnung des Platten - Wärmetauschers kann bei der Geometrie von einem Rohr mit nicht kreisförmigen Querschnitt ausgegangen werden. Die einzelnen Kanäle entsprechen nicht einem ideal durchströmten Rechteckkanal. Näherungsweise wird in der Berechnung von einem durchströmten Rechteckkanal mit Länge l, Breite b und Höhe h ausgegangen. Abbildung 10: Platten - Kanal Der wesentliche Unterschied in der Berechnung zwischen durchströmten Platten und Rohren, liegt im hydraulischen Durchmesser dhyd . Ansonsten sind die Berechnungsverfahren identisch. Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 12 von 23 Der hydraulische Durchmesser im Rechteckkanal. Dhyd = 4 ∗ A U A = b∗h (1) A: U: Querschnittsfläche Umfang 4.1 Dimensionslose Kennzahlen Zur Vereinfachung der Berechnungen sowie zum Vergleichen verwendet man dimensionslose Kennzahlen: 4.1.1 Nusselt - Zahl Nu = α ∗ Dhyd λ (2) sie gibt an, um wieviel mal die Bezugslänge 1 (bei Rohren hydraulischer Durchmesser d) größer ist als die Dicke δ der Grenzschicht. 4.1.2 Prandtl - Zahl Pr = ν a = η ∗ cp λ (3) Verhältnis der kinematischen Zähigkeit zur Temperaturleitzahl. 4.1.3 Reynolds - Zahl Re = w ∗ Dhyd v (4) Verhältnis der Trägheitskräfte zur Reibungskraft. Die Reynolds - Zahl kennzeichnet die Art der Strömung Turbulente Strömung bildet sich bei Spaltströmung Re > 2300 aus. Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 13 von 23 4.2 Temperaturverläufe Temperaturverlauf in einem Wärmeüberträger: Gleichstrom Gegenstrom Abbildung 11: Temperaturverläufe Bezeichnungen: Index: 1; 2 ϑ1; ϑ2 ϑ‘ ϑ´´ ∆ϑ strömende Medien laufende Temperaturen kennzeichnet Werte am Eintritt kennzeichnet Werte am Austritt Temperaturdifferenz 4.3 Allgemeine Grundgleichungen Allgemein lautet die Grundgleichung für die Berechnung von Wärmeaustauschern: • Q = k ∗ A ∗ ∆ϑ m (5) Betrachtet man das System als verlustfrei so wird die Wärmeleistung: • • Q = m1 ∗ c p1 ∗ ∆ϑ1 (6) vom heißen Medium abgegeben. Diese Leistung wird als: • • Q = m 2 ∗ c p 2 ∗ ∆ϑ2 (7) vom kalten Medium aufgenommen. Fachhochschule Augsburg Seite 14 von 23 Platten - Wärmetauscher Treten keine Phasenänderungen auf, so läßt sich das Produkt • • C = m∗ c (8) als der Wärmekapazitätsstrom ( in der Literatur oft Wasserwert W genannt ) einführen, wobei c die zwischen Ein- und Austrittstemperatur gemittelte spezifische Wärmekapazität ist. Führen wir den Faktor µ= 1 • C1 ± 1 • C2 (9) + für Gleichstrom - für Gegenstrom ein, so läßt sich die Temperaturdifferenz an jeder beliebigen Stelle mit ∆ϑ = ∆ϑ´∗e − k ∗µ ∗ A´ ( 10 ) berechnen. Für A' = A ergibt sich ∆ϑ´´ Aus den Grundgleichungen läßt sich die mittlere Temperaturdifferenz herleiten. Voraussetzung dafür ist eine stationäre Wärmeströmung, vernachläßigbare Wärmeverluste, konstante Wärmedurchgangskoeffizienten sowie konstante spezifische Wärmekapazitäten über die gesamte Heizfläche. Trotz der Temperaturabhängigkeit von k und c können diese als angenähert konstant angesehen werden. Für Gleich- und Gegenstrom gilt für die mittlere Temperaturdifferenz: ∆ϑ m = ∆ϑmax − ∆ϑmin ∆ϑmax ln ∆ϑmin ( 11 ) Diese Gleichung wird rechnerisch ungenau wenn sich ∆ϑmax an ∆ϑmin annähert, bei ∆ϑmax=∆ϑmin entsteht ein unbestimmter Ausdruck. Fachhochschule Augsburg Seite 15 von 23 Platten - Wärmetauscher In diesem Falle ist folgende Reihenentwicklung zu verwenden deren erste beiden Glieder lauten: ∆ϑm = 1 1 ( ∆ϑmax − ∆ϑmin ) 2 ∗ ( ∆ϑmax + ∆ϑmin ) − ∗ 2 6 ( ∆ϑmax − ∆ϑmin ) ( 12 ) 1 ≤ ∆ϑmax/∆ϑmin 1,2 < ∆ϑmax/∆ϑmin Für Für ≤ 1,2 genügt das erste Glied der Reihe → ∆ϑm mit Formel ( 11 ) 4.4 Gleichstrom Für den Temperaturverlauf des Mediums 1 gilt: • ϑ1 = ϑ1´+ • C2 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ max ∗ (1 − e −k ∗µ ∗ A´ ) ( 13 ) Für den Temperaturverlauf des Mediums 2 gilt: • ϑ 2 = ϑ 2 ´+ • C1 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗A´ ) ( 14 ) Abbildung 12: Temperaturverlauf beim Gleichstromwärmeübertrager • • a) C1 < C 2 • • b) C1 = C 2 • • c) C1 > C 2 Fachhochschule Augsburg Seite 16 von 23 Platten - Wärmetauscher Wie aus den Diagrammen zu ersehen, nähern sich die Endtemperaturen ϑ"1 und ϑ"2 bei theoretisch unendlich großer Heizfläche asymptotisch der Temperatur ϑ∞ für die gilt: • ϑ∞ = ϑ´´1 − C2 • • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ( 15 ) oder • ϑ∞ = ϑ´´2 + • C1 • C1 + C 2 ∗ ∆ϑ´ max ( 16 ) 4.5 Gegenstrom Für den Temperaturverlauf des Mediums 1 gilt: • ϑ1 = ϑ´´1 − • C2 • C 2 − C1 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗A´ ) ( 17 ) Für den Temperaturverlauf des Mediums 2 gilt: • ϑ2 = ϑ´´2 − • C1 • C 2 − C1 ∗ ∆ϑ´ max ∗(1 − e −k ∗µ ∗A´ ) ( 18 ) Abbildung 13: Temperaturverlauf beim Gegenstrom-Wärmeübertrager • • a) C1 < C 2 • • b) C1 = C 2 • • c) C1 > C 2 Fachhochschule Augsburg Seite 17 von 23 Platten - Wärmetauscher Bei unendlich großer Heizfläche nähert sich die Endtemperatur von Medium 2 der Anfangstemperatur von Medium 1. 4.6 Wärmedurchgang Die Wärmedurchgangszahl wird auf die Außenfläche des Heizrohres bezogen. Sie berechnet sich: k= 1 1 αi ∗ da d d 1 + a ∗ ln( a ) + d i 2λR di αa ( 19 ) Die in obiger Gleichung benötigten Wärmeübergangszahlen αi und αa berechnen sich nach folgenden Bedingungen: 4.7 Laminare Strömung Durchströmtes Rohr, laminar für Re < 2300 Nu = α ∗ Dhyd λ ⎡ ⎡ Dhyd ⎛ ⎢ = ⎢49,37 + ⎢1,615 ∗ ⎜⎜ Re∗ Pr∗ ⎢ l ⎝ ⎢ ⎣⎢ ⎣ 1 ⎤ ⎞ ⎟⎟ − 0,7⎥ ⎥ ⎠ ⎦⎥ 1 3 3 ⎤3 ⎥ ⎛ PrFluid ⎥ ∗ ⎜⎜ Pr ⎥ ⎝ Wand ⎦ ⎞ ⎟⎟ ⎠ 0 ,11 ( 20 ) 4.8 Turbulente Strömung Durchströmtes Rohr, turbulent für Re > 2300 ς ∗ (Re − 1000 ) ∗ Pr∗ k ⎡ ⎢1 + ⎛⎜ Dhyd ∗ Nu = 8 1 ⎢ ⎜ l 2 ⎛ ς ⎞ 2 ⎛⎜ 3 ⎞⎟ ⎢⎣ ⎝ 1 + 12,7⎜ ⎟ ∗ ⎜ Pr − 1⎟ ⎝8⎠ ⎝ ⎠ 2 ⎤ ⎞3 ⎥ ⎟⎟ ⎠ ⎥⎥ ⎦ Druckverlustbeiwert ς = (1,82 ∗ log10 Re− 1,64) ( 21 ) −2 ( 22 ) im Bereich 2300 ≤ Re ≤ 10 0,6 ≤ Pr ≤ 500 6 Fachhochschule Augsburg Seite 18 von 23 Platten - Wärmetauscher Sämtliche einzusetzende Stoffwerte beziehen sich auf gemittelte Temperaturen ϑm = ϑ´´+ϑ´´´ 2 ( 23 ) Dhyd = hydraulischer Durchmesser l = Länge des Rohres λ = Wämeleitzahl des Stoffes 1 bzw. 2 λR = Wärmeleitzahl des Rohrmaterials λCu = 393 W/mK von 0° bis 60° C Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 19 von 23 5 Versuchsaufbau Den prinzipiellen Aufbau der Modellanlage zeigt folgendes Schema: Abbildung 14: Modellanlage Aufbau Die Mengenregulierung geschieht über die Einstellventile an den Rotametern. Bei der Inbetriebnahme ist darauf zu achten, daß die Schlauchanschlußventile des Heizkreislaufes (rot) und des Kühlkreislaufes (blau) geöffnet sind. Drehung nach links "auf" Drehung nach rechts "zu" Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 20 von 23 Die Temperaturen werden am Eintritt und am Austritt durch Widerstandsmeßfühler PT 100 abgegriffen und digital angezeigt. Die einzelnen Meßstellen werden jeweils durch Tastendruck angewählt. Die gewählte Meßstelle wird zusätzlich durch die Kanalnummern angezeigt. Meßstelle 1 Meßstelle 2 Meßstelle 3 Meßstelle 4 Eintritt kalt Austritt kalt Eintritt warm Austritt warm 6 Versuchsdurchführung 6.1 Einstellungen Am Heizgerät ( Boiler ) wird die Temperatur auf 40°C eingestellt. Wenn alle Volumenstromverhältnisse gemessen wurden, wird beim zweiten Durchlauf der Boiler auf 60°C eingestellt. Ist die Warmwassermenge zu gering, arbeitet der Boiler nicht und das entnommene Warmwasser entspricht nicht der eingestellten Temperatur. Aus diesem Grund sollte ein Nebenverbraucher ebenfalls mit Warmwasser des Boilers versorgt werden. Im Praktikum ist dies eine Wärmepumpe. Die Kaltwasserversorgung erfolgt mit Frischwasser aus der Trinkwasserleitung der FH - Augsburg. Da an dieser sämtliche Wasserverbraucher der FH angeschlossen sind, werden hierbei leichte Schwankungen bzw. Druckabfälle auftreten. Folgende Volumenströme werden nun in nachfolgender Reihenfolge eingestellt: bei 40 °C • 1. V 1 = 150 l/h 2. V 1 = 75 l/h 3. V 1 = 150 l/h • • • V2 = 150 l/h • V2 = 150 l/h • V2 = 75 l/h bei 60 °C • 1. V 1 = 150 l/h 2. V 1 = 75 l/h 3. V 1 = 150 l/h • • • V2 = 150 l/h • V2 = 150 l/h • V2 = 50 l/h Die Temperaturen werden mit einem PC, dem angeschlossenen Meßgerät und dem dazu gehörigen Programm AMR Data - Control ermittelt. Das Schrittweise Vorgehen wird nachfolgend beschrieben. Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Seite 21 von 23 6.2 Anleitung zu AMR Data - Control 4.0 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Schritt: Schritt : Schritt: Schritt: Schritt: Schritt: Schritt: Meßgerät Alborn einschalten Computer einschalten und warten bis c:\ erscheint win eingeben und mit return bestätigen, AMR wird automatisch gestartet Maske Ablaufsteuerung erscheint, starten wählen Maske Einstellen der seriellen Schnittstelle erscheint, weiter wählen Maske Meßaufbau erscheint, Meßstellen werden angezeigt, weiter wählen Maske Zyklus - Einstellungen erscheint, Zeit auf 00:00:30 stellen, dann weiter wählen Hinweis: Ab hier wiederholen sich die Schritte bei jeder Messung. 8. Schritt: 9. Schritt: 10. Schritt: 11. Schritt: Dateien speichern unter c:\wdc\data\Dateiname, der Name ist hierbei frei wählbar, dann mit ok bestätigen, die Messung startet. Nach Ablauf unser Zyklusvoreinstellung, hier 30 sec., werden die ersten Meßwerte angezeigt. 5 bis 8 Minuten warten, erst bei stationären Meßwerten zu Schritt 9. Bei Einstellungen Messung beenden wählen Rechte Maustaste drücken, Meßwertliste wählen, die zu letzt aufgeführten Werte in das Meßprotokol übernehmen. Einfügen erscheint, Messung starten wählen, dann ab Schritt 8. wiederholen Bitte löschen Sie am Ende des Praktikumsversuches die gespeicherten Dateien wieder. 7 Versuchsauswertung Die Meßwerte und die daraus gewonnenen Ergebnisse werden in das Protokollblatt eingetragen. Die einzelnen Versuche sind graphisch, qualitativ im Diagrammblatt einzutragen, der Temperaturverläufe sind nachzurechnen. 7.1 Meßprotokoll ( siehe Anhang) 7.2 Temperturverläufe ( siehe Anhang ) 8 Versuchsdiskussion Hier sollen Ergebnisse, Erkenntnisse Fehlerquellen und Mängel der Modellanlage kritisch diskutiert werden. Vorschläge für Verbesserungen der Modellanlage sowie für exaktere Berechnungsverfahren sind ebenfalls im Bericht aufzuführen. Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher 9 Technische Daten Strömungsrichtung: Gegenstrom Anzahl der Gruppen : 1+1 Kanäle pro Gruppe: 6+5 Plattenzahl ( gesamt ): 12 Plattenzahl ( effektiv ): 10 Wärmefläche: 1,5 m2 Plattendicke: 0,5 mm Plattenmaterial: Ai Si 316 = V4A Plattenabstand: 2,18 mm Plattenabmeßung: Breite Höhe 250 mm 600 mm Flüssigkeitsinhalt: 1,8 l 1,5 l Wärmeleitfähigkeit: 215 W/mK Seite 22 von 23 Fachhochschule Augsburg Seite 23 von 23 Platten - Wärmetauscher Stoffwerte von Wasser beim Druck p = 1 bar cp λ ϑ ρ β 3 -3 kJ/kgK 10-3 W/mK °C kg/m 10 /K η ν -6 10 kg/ms 10-6m2/s 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 1750 1300 1000 797 651 544 463 400 351 311 ϑ ρ cp β λ η ν a Pr 999.8 999.8 998,4 995,8 992,3 988,1 983,2 977,7 971.6 963,2 4,217 4,192 4,182 4,178 4,179 4,181 4,183 4,183 4,196 4,205 -0.0852 +0,0823 0.2067 0.3056 0.3890 0.4623 0.5288 0.5900 0.6473 0.7018 569 587 604 618 632 364 654 662 670 676 1.75 1.30 1.00 0,800 0,656 0,551 0,471 0,409 0,361 0,322 a 106 2 m /s 0,135 0,140 0,144 0,148 0,153 0,156 0,159 0,162 0,164 0,166 Pr ---13,0 9.28 6.94 5.39 4.30 3.54 2.96 2.53 2.20 1.94 Celsius - Temperatur Dichte spezifische Wärmekapazität bei konstantem Druck Wärmeausdehnungskoeffizient Wärmeleitfähigkeit dynamische Viskosität kinematische Viskosität Temperaturleitfähigkeit Prandtl - Zahl 10 Schrifttum [1] Norbert Elsner: Grundlagen der Thermodynamik, Akademie Verlag, 8. Auflage [2] Walter Wagner: Wärmeaustauscher, Vogel Fachbuch, 1. Auflage [3] Prof. Dr. G. Reich: Vorlesungsskript Wärmeübertragung [4] Cerbe - Hoffmann: Einführung in die Thermodynamik, Carl Hauser Verlag, 11. Auflage [5] VDI - Wärmeatlas, VDI Verlag, 7. Erweiterte Auflage [6] Alfa - Laval: Bedienungshandbuch Fachhochschule Augsburg Protokollblatt Platten - Wärmetauscher Protokollblatt 1 Bez. Einheit ϑ1 °C ϑ2 °C ϑ3 °C ϑ4 °C ∆ϑ12 °C ϑm12 °C ∆ϑ34 °C ϑm34 °C ∆ϑmax °C ∆ϑmin °C ∆ϑm °C • l /h V1 ρ1 kg/m3 cp1 kJ/kgK • m1 • C1 10-3 kg/s W/K • l /h V2 ρ2 kg/m3 cp2 kJ/kgK • m2 • C2 10-3 kg/s W/K 40 °C 60° C Fachhochschule Augsburg Platten - Wärmetauscher Protokollblatt 2 Bez. Einheit • Q1 W • Q2 k1 W W/m2 K k2 W/m2 K λ1 10-3 W/mK ν1 10-6 m2/s Pr1 1 w1 m/s Re1 1 Nu1 1 α1 λ2 10-3 W/mK ν2 10-6 m2/s Pr2 1 w2 m/s Re2 1 Nu2 1 α2 W/m2 K ktheor. W/m2 K k1 W/m2 K ∆k % Index 1 und 2 bezieht sich auf kalter Strom Index 3 und 4 bezieht sich auf warmer Strom Protokollblatt