Der Busverkehr in Erlangen

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Der Busverkehr in Erlangen
2/2012
Der Busverkehr in Erlangen
Auswertung der repräsentativen Befragung „Leben in Erlangen 2010“
Seit Jahren ist die schädliche Wirkung von CO2 ein
wichtiges Thema in der Diskussion zum Klimawandel.
Ein winziger Schritt in Richtung Verminderung des
CO2-Ausstoßes wäre getan, könnte man private
Auto- und Motorradfahrer dazu bringen, verstärkt
die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Das
Klimaprogramm Bayern 2020 beinhaltet deshalb u. a.
das Ziel, Treibhausgasemissionen zu vermindern.
Durch verstärktes Umsteigen von Individualverkehr
auf öffentliche Verkehrsmittel soll die Auslastung der
Fahrzeuge im Öffentlichen Personennahverkehr und
im Schienenpersonennahverkehr erhöht und damit
der CO2-Ausstoß des Individualverkehrs reduziert
werden.
16
Anzahl in Mio.
15
14
13
12
11
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010
Anmerkung: Nur Linien der Erlanger Stadtwerke
Stadtverkehr GmbH ohne Regionalverkehr; Fahrten
innerhalb des Stadtgebiets Erlangen einschl. der
Haltestelle Buckenhof.
Abb. 1: Beförderte Personen innerhalb des
Stadtgebietes in Mio. von 1998 bis 2010
Erlangen ist im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
(VGN) eingebunden. Dieser ist mit rund 14.000 km²
- was etwa einem Fünftel der Fläche Bayerns entspricht - der zweitgrößte Verkehrsverbund in
Deutschland. Zu diesem Verbund gehören acht
kreisfreie Städte und 15 Landkreise in Mittel-, Unterund Oberfranken, der Oberpfalz sowie Schwaben.
Die Stadtwerke Erlangen sind für die Umsetzung
des Stadtverkehrs in Erlangen zuständig. Die
Fahrgastzahlen im Erlanger Stadtgebiet sind von
13 Millionen Personen im Jahr 1998 um 12 Prozent
auf 14,5 Millionen im Jahr 2008 angestiegen. In den
beiden letzten Jahren lagen die Werte bei knapp
über 14 Millionen (siehe Abbildung 1). Diese Zahlen
basieren auf Fahrgastbefragungen, so dass auch
Busnutzer von außerhalb Erlangens erfasst werden.
Um einen Überblick zur Busnutzung in der Stadt
Erlangen zu erhalten, wurden in die repräsentative Bürgerbefragung „Leben in Erlangen 2010“ mit
der Stadtplanung abgestimmte Fragen dazu aufgenommen. Für die schriftliche Befragung wurden 2.500 Einwohner zwischen 18 und 80 Jahren,
die ihren Hauptwohnsitz in Erlangen haben, per
Zufallsverfahren ausgewählt. Die Rücklaufquote lag
bei ca. 56 Prozent. Eine Grundauswertung wurde
bereits als Bericht 3/2010 in der Reihe „Statistik aktuell“ veröffentlicht. Der vorliegende Bericht enthält
weitere Ergebnisse zum Busverkehr in Erlangen.
Zusammenfassung
59 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger nutzen zumindest einmal im Vierteljahr den Bus.
26 Prozent fahren mindestens einmal in der Woche
damit. Frauen wählen den Bus häufiger als Männer.
Falls der Bus selten oder nie genutzt wird, ist die
Bevorzugung anderer Verkehrsmittel wie Fahrrad
oder Auto der wichtigste Grund dafür. Die häufigsten
Fahrten finden in den Abendstunden statt. Zu den
23
für kulturelle Anlässe
19
Behördengänge, Erledigungen
Arztbesuche, medizinische Versorgung
16
zur Arbeit, Ausbildung, Schule, Uni
14
43
7
36
53
7
26
25
10
67
19
38
10%
20%
Bus
11
57
12
0%
12
45
5
insgesamt am häufigsten
8
33
32
8
für Sport und Freizeit
11
46
39
10
zum Einkaufen
29
27
12
Freunde, Verwandte besuchen
Kinder abholen
36
30%
Bahn
9
44
40%
50%
60%
Auto, Motorrad, Roller
70%
6
80%
Fahrrad
90%
100%
zu Fuß
Abb. 2: Verkehrsmittelwahl in Erlangen nach Anlass
meist genutzten Buslinien gehören die Linien 287 und
286. Bei Fahrten in die Innenstadt steigen die meisten Busnutzer an den Arcaden, am Hugenottenplatz
oder am Bahnhofplatz aus. Mit der Linienführung
sind die meisten Busnutzer zufrieden. Zwei Drittel
der Busnutzer sind bereit, einmal umzusteigen. Als
Fahrausweisart werden mit Abstand am häufigsten
Streifenkarten gekauft. Die Umleitungsstrecke im
Sommer 2009 hat für fast die Hälfte aller Busnutzer
Nachteile mit sich gebracht; am häufigsten wurden
die längeren Fußwege kritisiert.
Insgesamt fahren 44 Prozent der Erlangerinnen und
Erlanger normalerweise mit dem Fahrrad, um ihr Ziel
zu erreichen. Dagegen ist der Anteil der Personen,
die den Bus als Verkehrsmittel wählen, mit 12
Prozent relativ klein.
Verkehrsmittelwahl in Erlangen
Je entfernter die Erlanger von der Innenstadt
wohnen, desto häufiger wird das Auto genutzt
(Abbildung 3). Dies ist gut nachvollziehbar, denn
in den Randgebieten stehen weniger Buslinien zur
Verfügung und die Busfahrt dauert häufig länger
als die Fahrt mit dem Auto. Auffällig ist die häufige Busnutzung in Schönfeld (Bezirk 42) und in
Je nach Anlass der Fahrt weichen die Angaben über
das gewählte Verkehrsmittel vom Gesamtergebnis
ab (Abbildung 2). Am häufigsten wird der Bus zum
Besuch kultureller Veranstaltungen genutzt. Zum
Abholen von Kindern kommt er eher selten in Frage;
hierfür ist das Auto das beliebteste Verkehrsmittel.
Erlangen ist als Fahrradstadt bekannt. Häufig - vor
allem in der Innenstadt - dominieren Radfahrer
das Straßenbild. Dadurch wird erfreulicherweise die Innenstadt merklich vom motorisierten
Individualverkehr entlastet.
30
28
2006
20
16
11
10
26
2010
17
16
15
15
12
10
10
6
10
6
0
täglich oder
fast täglich
an 3-4 Tagen
pro Woche
an 1-2 Tagen
pro Woche
an 1-3 Tagen
pro Monat
1-2 mal in 3
Monaten
seltener
nie
Abb. 4: Busnutzung 2006 und 2010 im Vergleich
2
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
Normalerweise genutzte Verkehrsmittel: insgesamt an häufigsten (v32i)
Busnutzung in der Innenstadt: Viele
Wege können hier zu Fuß oder mit
dem Fahrrad erledigt werden.
Fahrrad
Auto, Motorrad, Roller
Bus
80
Wer nutzt den Bus?
Bahn
zu Fuß
81
Im Jahr 2010 sind zehn Prozent der
Erlangerinnen und Erlanger tägliche (oder fast tägliche) Busnutzer.
Weitere 16 Prozent sind mindestens
einmal pro Woche mit dem Bus unterwegs. 41 Prozent unternehmen
seltener als einmal im Vierteljahr
Fahrten mit dem Bus (Abbildung 4).
Im Vergleich zum Jahr 2006 gibt es
keine wesentlichen Unterschiede.
82
10
71
70
01
78
77
04
12
24
25
03
Im Jahr 2010 sind 26 Prozent der
Befragten mindestens einmal in
der Woche mit dem Bus gefahren.
Sie werden im Folgenden intensive
Busnutzer oder Vielfahrer genannt.
Personen, die mindestens einmal in
drei Monaten mit dem Bus unterwegs
sind, aber nicht häufiger als drei Tage
im Monat, werden im Folgenden
Gelegenheitsfahrer bezeichnet.
33
40
75
22
23
02
76
73
21
20
11
30
42
41
74
32
43
44
61
60
45
62
52
50
51
63
Abb. 3: Verkehrsmittelnutzung – insgesamt am häufigsten genutzte
Verkehrsmittel nach Bezirken
Büchenbach Nord (Bezirk 77): Hier geben überdurchschnittlich hohe Anteile der Bewohnerinnen
und Bewohner an, insgesamt am häufigsten den Bus
zu nutzen. Besonders niedrig sind die Anteile der
34
18 bis 24
geringfügig beschäftigt
33
Teilzeit beschäftigt
38
17
25 bis 44
voll erwerbstätig
26
Jahre
26
19
Berufsausbildung, Lehre
21
20
45 bis 64
40
arbsitslos, in Weiterbildung
59
29
Jahre
27
Schüler/in, Student/in
36
Jahre
20
Frauen
30
40
26
Hausfrau/mann
32
10
30
in Rente
24
65 bis 80
Männer
Eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Busnutzung
spielt
die
Lebenssituation
(Abbildung
6).
43
Jahre
Prozent 0
Erwartungsgemäß
nutzen
die
Jüngeren und die Älteren anteilmäßig häufiger die öffentlichen
Verkehrsmittel als die Gruppe der
Erwerbsfähigen im Alter von 25 bis
64 Jahren. Die Jüngeren haben noch
kein Auto, die Älteren haben es zum
Teil schon abgegeben. Frauen unternehmen öfters Fahrten mit dem Bus,
denn sie verfügen seltener über ein
Auto als Männer (Abbildung 5).
50
Prozent 0
29
20
40
60
insgesamt
Abb. 5: Anteil der intensiven Busnutzer nach Alter
und Geschlecht
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
Abb. 6: Anteil der intensiven Busnutzer nach
Erwerbstätigkeit
3
82
Fahrrad und Auto stehen manchmal oder nie zur Verfügung
52
Fahrrad oder Auto steht manchmal oder nie zur Verfügung
22
Fahrrad steht meistens oder immer zur Verfügung
18
Auto steht meistens oder immer zur Verfügung
Prozent 0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Abb. 7: Anteil der intensiven Busnutzer nach Auto- und Fahrradverfügbarkeit
Abb. 8: Anteil der intensiven Busnutzer in den statistischen Bezirken
4
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
Warum wird der Bus nicht genutzt?
Erwerbstätige nutzen den Bus deutlich weniger als
Nichterwerbstätige. Wer im Beruf steht, verfügt häufig über ein Auto und nutzt dieses auch für seine
Fahrten. Personen in Berufsausbildung, geringfügig
Beschäftigte oder Arbeitslose sind allgemein häufiger auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen.
Die Arbeitslosen stellen mit einem Anteil von fast 60
Prozent die Spitzenreiter der intensiven Busnutzer
dar.
41 Prozent der Erlangerinnen und Erlanger fahren
nicht oder nur selten mit dem Bus. Um mehr Busnutzer
gewinnen zu können, ist es wichtig, die Gründe für
die geringe Busnutzung zu kennen (Abbildung 9).
Am häufigsten wird die seltene Inanspruchnahme
des Erlanger Busverkehrs mit der Bevorzugung eines anderen Verkehrsmittels begründet: Die meisten
Erlanger fahren lieber mit dem Fahrrad oder mit dem
Auto. Jeder Dritte, der kaum oder gar nicht den Bus
nutzt, geht lieber zu Fuß.
Wer ein Auto hat, fährt seltener Bus als derjenige der
keines hat (Abbildung 7). Von den Personen, die weder ein Auto noch ein Fahrrad haben, benutzen 82
Prozent mindestens einmal in der Woche den Bus.
Dagegen nutzen nur 18 Prozent der Personen, die
über ein Auto verfügen, den Bus intensiv.
Je jünger die Personen, desto häufiger wird bemängelt, dass die Fahrkarten zu teuer sind oder die
Fahrzeit zu lange dauert (Abbildung 10). Das ist verständlich, denn normalerweise verdienen Jüngere
weniger Geld und haben häufiger Verpflichtungen
oder Freizeitaktivitäten als Ältere. Jüngere Personen
vermissen häufiger Direktverbindungen und beanstanden überfüllte Fahrzeuge. Männer kritisieren die
zu langen Fahrzeiten häufiger als Frauen.
Die Intensität der Busnutzung unterscheidet sich
auch nach Bezirken (Abbildung 8). Fast die Hälfte der
Erlanger aus dem Bezirk Schönfeld (Bezirk 42) fährt
mindestens einen Tag in der Woche Bus. Auch in den
Bezirken Rathenau (Bezirk 41), Forschungszentrum
(Bezirk 43), Bachfeld (Bezirk 44), sowie BüchenbachNord/-West (Bezirke 77/78) wird der Bus als
Verkehrmittel oft genutzt. Mehr als jeder Dritte zählt
in diesen Bezirken zu den intensiven Busnutzern.
Im Zentrum Erlangens fällt der Anteil der intensiven
Busnutzer eher gering aus. Hier ist alles gut zu Fuß
oder mit dem Fahrrad erreichbar.
Die Kritik unterscheidet sich auch nach Art der
Erwerbstätigkeit. Personen in Berufsausbildung,
Arbeitslose und geringfügig Beschäftigte bemängeln
häufiger den Preis der Fahrkarten als Erwerbstätige
oder Rentner. Eine wichtige Rolle dürfte hier das
Einkommen spielen. 57 Prozent der Auszubildenden,
die nicht oder selten mit dem Bus fahren, kritisieren
60
fahre lieber mit dem Fahrrad
40
fahre lieber mit Auto/Motorrad/Roller
29
Fahrkarten sind zu teuer
28
gehe lieber zu Fuß
überfüllte Fahrzeuge
14
Fahrzeit dauert zu lange
13
Busse fahren nicht häufig genug
13
keine Direktverbindung
13
6
häufige Verspätungen
3
nächste Haltestelle ist zu weit entfernt
schlechte Verbindungen in Tagesrandzeiten
2
benötige das Auto beruflich
2
benötige das Auto zum Transport
2
wg. Krankheit, Behinderung
1
umständliches Umsteigen
1
andere Gründe
Prozent 0
6
10
20
30
40
50
60
70
Abb. 9: Gründe, den Bus nicht oder nur selten zu benutzen
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
5
Fahrkarten sind zu teuer
20
4
18 bis 24 Jahre
16
keine Direktverbindungen
9
4
überfüllte Fahrzeuge
8
Prozent
0
21
21
15
13
Fahrzeit dauert zu lange
48
34
45 bis 64 Jahre
21
13
14
10
25 bis 44 Jahre
18
65 bis 80 Jahre
20
30
40
50
60
Abb. 10: Gründe, den Bus nicht oder nur selten zu benutzen, nach Alter
die zu langen Fahrzeiten. Schüler, Arbeitslose sowie
Voll- und Teilzeiterwerbstätige bemängeln häufiger als
andere Gruppen, dass es keine Direktverbindung gibt.
Neben den bereits aufgeführten Gründen gegen eine Busnutzung spielt der Wohnort eine wesentliche
Rolle. Über ein Drittel der seltenen Busnutzer im
Zentrum und im Stadtteil Regnitz und Südost kritisiert
den zu hohen Preis für die Fahrkarte. Im Südwesten
Erlangens wird vor allem die lange Fahrdauer bemängelt. Erlangerinnen und Erlanger aus dem
Nordwesten (Dechsendorf) kritisieren überdurchschnittlich häufig die fehlenden Direktverbindungen
und die häufigen Verspätungen. Außerdem würden die Busse nicht häufig genug im Nordwesten
fahren. Im Zentrum bevorzugt erwartungsgemäß
über die Hälfte der Erlangerinnen und Erlanger das
Fahrrad oder geht lieber zu Fuß. Auch im nördlichen Erlangen nehmen drei Viertel der Erlanger, die
nicht oder selten Bus fahren, lieber das Fahrrad als
Verkehrsmittel.
Umsteigehaltestellen und Umsteige­
bereitschaft
Zwei Drittel der Busnutzer müssen umsteigen,
um ihr Fahrziel zu erreichen. Die häufigsten
Umsteige-Haltestellen sind der Bahnhofplatz, der
Hugenottenplatz und die Arcaden (Abbildung 11).
Über alle Altersklassen hinweg zeigt sich, dass der
Bahnhofplatz die Umsteigehaltestelle Nummer eins
ist. Zwischen Männern und Frauen gibt es dabei keinen nennenswerten Unterschied.
Häufig ist ein Umsteigen in eine andere Buslinie
unvermeidlich. Wie sieht es mit der UmsteigeBereitschaft der Erlanger Busnutzer aus? Zwei Drittel
der Busnutzer sind bereit, einmal umzusteigen. Aber
nur zwölf Prozent würden auch zweimal umsteigen.
Fast ein Fünftel möchte überhaupt nicht umsteigen.
Dabei gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen intensiven und gelegentlichen Busnutzern.
Jüngere nehmen häufiger das Umsteigen in Kauf.
6
Die Bereitschaft mehr als zweimal umzusteigen ist
bei den Männern größer als bei den Frauen. Am
häufigsten wird das mehrmalige Umsteigen erwartungsgemäß von Schülern und Studenten akzeptiert.
Die Innenstadt und der Busverkehr
Bei der Frage „Wo steigen Sie am häufigsten aus,
wenn Sie mit dem Bus in die Innenstadt fahren“
gaben 29 Prozent der Busnutzer die Arcaden als
Haltestelle an. Jeder Vierte steigt am häufigsten
am Hugenotten- oder am Bahnhofplatz aus. Die
Haltestellen Altstadtmarkt, Busbahnhof und MartinLuther-Platz werden deutlich seltener genutzt.
Männer steigen häufiger am Bahnhofplatz aus als
Frauen. Teilzeit Beschäftigte, Schüler und Rentner
nutzen am häufigsten den Hugenottenplatz als
Endhaltestelle.
Erfreulicherweise sind 93 Prozent der Busnutzer,
die mit dem Bus in die Innenstadt fahren, mit der
Linienführung zufrieden. Von den Unzufriedenen
wünschen sich 27 Prozent für ihre Buslinie eine
Haltestelle an den Arcaden. Nahezu jeder vierte
Unzufriedene möchte am Hugenottenplatz aussteigen, jeder fünfte am Neuen Markt.
Bahnhofplatz
42
Hugenottenplatz
17
Arcaden
16
andere
4
Busbahnhof
3
Martin-Luther Platz
2
Neuer Markt
2
Altstadtmarkt
1
33
muss nicht umsteigen
Prozent
0
10
20
30
40
50
Abb. 11: Anteil der genannten Umsteige-Haltestellen
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
3
vor 6 Uhr
7
4
46
31
6 bis 9 Uhr
9 bis 12 Uhr
40
25
12 bis 15 Uhr
38
32
33
23
27
15 bis 18 Uhr
49
35
41
35
Nach 18 Uhr
47
41
Prozent
0
10
20
30
intensive Busnutzer
40
50
gelegentliche Busnutzer
60
insgesamt
Abb. 12: Anteil der intensiven, gelegentlichen Busnutzer und Busnutzer insgesamt nach Uhrzeit
Busnutzung nach Uhrzeit und Buslinien
Frauen wählen den Bus als Verkehrsmittel in der
Zeit zwischen 9 und 12 Uhr öfters als Männer. In den
Abendstunden verhält es sich umgekehrt.
Die häufigsten Busfahrten finden nachmittags und
abends statt (Abbildung 12). Zu diesen Zeiten fahren 41 Prozent der Busnutzer. Vor sechs Uhr fahren
die Erlanger Busnutzer nur sehr selten. 38 Prozent
der Busnutzer fahren morgens zwischen sechs und
neun Uhr. Tagsüber fahren die intensiven Busnutzer
häufiger als die gelegentlichen. Nach 18 Uhr überwiegen die Gelegenheitsfahrer.
vor 6 Uhr
1
5
5
In den Abendstunden nach 18 Uhr sind vor allem jüngere Personen mit dem Bus unterwegs
(Abbildung 13). Personen im Rentenalter sind zu
dieser Tageszeit seltener im Bus anzutreffen, Sie
fahren am häufigsten zwischen 9 und 12 Uhr und in
den Nachmittagsstunden.
6
6 bis 9 Uhr
42
12
19
9 bis 12 Uhr
22
22
12 bis 15 Uhr
29
64
27
25
43
15 bis 18 Uhr
38
nach 18 Uhr
0
10
18 bis 24 Jahre
50
40
41
51
36
17
Prozent
45
44
20
30
25 bis 44 Jahre
40
50
45 bis 64 Jahre
60
60
70
65 bis 80 Jahre
Abb. 13: Anteil der Busnutzer nach Uhrzeit und Alter
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
7
9
Einzelfahrkarte
27
27
Streifenkarte
MobiCard mit Ausschlusszeit ab 9 Uhr
2
Mobicard ohne Auschlusszeit
10
1
3
Monatskarte (Solo 31)
5
6
TagesTicket Solo/Plus
4
Schüler- oder Azubiticket
Semesterticket
1
Abo 3, Abo 6, JahresAbo (Plus)
2
24
1
Sonstige Fahrkarten
Prozent
61
10
2
5
0
10
20
30
40
intensive Busnutzung
50
60
70
gelegentliche Busnutzung
Abb. 14: Anteil der gekauften Fahrkarten nach intensiven und gelegentlichen Busnutzern
Schüler fahren vor allem zwischen 6 und 9 Uhr
und dann wieder nach 18 Uhr mit dem Bus. Über
70 Prozent der vollerwerbstätigen Vielfahrer sind
vor allem zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 15
und 18 Uhr unterwegs. Gelegenheitsfahrer unter
Vollerwerbstätigen sind am häufigsten nach 18 Uhr
mit dem Bus unterwegs (51 Prozent).
Die meist gefragten Buslinien in Erlangen sind die
Linien 287, 286, 293 und 289 (siehe Busliniennetz
auf Seite 11). Etwa jede dritte Nennung entfällt
auf diese Buslinien. Die intensiven Busnutzer fahren mit der Linie 289 (37%) am häufigsten und die
Gelegenheitsnutzer mit den Linien 286 und 287
(32%).
Welche Fahrkarten werden gekauft?
An
erster
Stelle
werden
Streifenkarten
als Fahrausweis gekauft: 61 Prozent der
Gelegenheitsnutzer verwenden Steifenkarten und
27 Prozent Einzelfahrkarten. Von den intensiven
31
eher Nachteile
7
eher Vorteile
32
keine Auswirkungen
30
kann ich nicht beurteilen
Prozent 0
5
10
15
20
25
30
35
Abb. 15: Beurteilung der Umleitungsstrecke 2009
8
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
Busnutzern wählen nur 27 Prozent die Streifenkarte,
aber 24 Prozent das JahresAbo oder die unterjährigen Abos mit drei- oder sechsmonatiger Gültigkeit
(Abbildung 14).
Busnutzer über 65 Jahren kritisierten deutlich seltener die längeren Fahrten und das häufigere
Umsteigen.
Bei den Nachteilen der Umleitungsstrecke wurden
von den Busnutzern am häufigsten die längeren
Fußwege genannt. Auch längere Fahrzeiten und ungünstigere Anschlüsse haben häufig gestört. Über
die vorgegeben Antwortvorgaben hinaus wurde
von den Busnutzern beklagt, dass sie nicht ausreichend über Änderungen informiert wurden, dass die
Altstadt durch die Umleitung schlechter erreichbar
war und dass Busse in der Fußgängerzone gefahren
sind (Abbildung 16).
Männer kaufen häufiger Einzelfahrkarten als Frauen.
Je älter die Busnutzer, desto häufiger werden
Streifenkarten oder die Mobicard mit Ausschlusszeit
als Fahrausweisart genutzt. Die Mobicard ohne
Ausschlusszeit ist nicht sehr verbreitet, am ehesten wird sie noch von Teilzeiterwerbstätigen und
Rentnern gekauft. Ein Drittel der Teilzeit- und
ein Viertel der Vollzeiterwerbstätigen unter den
Vielfahrern wählen das Jahresabo oder die Abos mit
drei oder sechsmonatiger Gültigkeit. Die intensiven
Busnutzer, die am häufigsten ein Abonnement kaufen wohnen vor allem im südlichen oder nördlichen
Erlangen.
Busnutzer aus den Bezirken Dechsendorf-West
(Bezirk 80), Burgberg (Bezirk 20) und Heiligenloh
(Bezirk 10) waren von den Nachteilen durch
die
Umleitungsstrecke
besonders
betroffen
(Abbildung 17). In den Bezirken Tal (Bezirk 04),
Röthelheimpark (Bezirk 33) sowie Buckenhofer
Siedlung (Bezirk 24) und Frauenaurach (Bezirk 61)
mussten nur relativ wenige Busnutzer Nachteile
hinnehmen.
Die Umleitungsstrecke
Im
Sommer
2009
wurde
aufgrund
von
Umbaumaßnahmen in der Goethestraße eine fünfmonatige Umleitungsstrecke notwendig. Für fast
ein Drittel der Erlanger Busnutzer ergaben sich
dadurch Nachteile (Abbildung 15). Aber für genauso viele gab es dadurch keine Auswirkungen.
Überraschenderweise gab es für 7 Prozent der
Busnutzerinnen und Busnutzer sogar Vorteile.
Jeder dritte Busnutzer konnte zu dieser Frage keine
Beurteilung abgeben.
Nadja Neder, 12/2011
Je jünger die Busnutzer, desto eher hatten sie
Vorteile durch die Umleitungsstrecke. Für die älteren Busnutzer waren häufiger keine Auswirkungen
spürbar.
27
längere Fußwege
15
längere Fahrzeit
12
ungünstigere Anschlüsse
4
öfter umsteigen
mangelnde Information über Änderungen
2
schlechte Erreichbarkeit der Altstadt
1
Busse in der Fußgängerzone
1
sonstige Nachteile
1
53
keine Nachteile
Prozent
0
10
20
30
40
50
60
Abb. 16: Anteil der Busnutzer mit Nachteilen durch die Umleitung der Buslinien
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
9
Abb. 17: Negative Auswirkungen durch die Umleitungsstrecke 2009 nach statistischen Bezirken
10
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
Das Erlanger Busliniennetz
Stadt Erlangen, Statistik aktuell 2/2012
11
Statistische Bezirke der Stadt Erlangen
01
02
03
04
10
11
12
20
21
Altstadt
Markgrafenstadt
Rathausplatz
Tal
Heiligenloh
Alterlangen
Steinforst
Burgberg
Meilwald
22
23
24
25
30
32
33
40
41
42
43
44
45
Sieglitzhof
Loewenich
Buckenhofer Siedlung
Stubenloh
Röthelheim
Sebaldus
Röthelheimpark
Anger
Rathenau
Schönfeld
Forschungszentrum
Bachfeld
Bierlach
50
51
52
60
61
62
63
70
71
73
74
75
76
77
78
80
81
82
Eltersdorf
St. Egidien
Tennenlohe
Neuses
Frauenaurach
Kriegenbrunn
Hüttendorf
Kosbach
In der Reuth
Häusling
Steudach
Industriehafen
Büchenbach Dorf
Büchenbach Nord
Büchenbach West
Dechsendorf West
Dechsendorf Ost
Mönau
Stadt Erlangen, Abteilung Statistik und Stadtforschung, Postfach 3160, 91051 Erlangen, Tel. (09131) - 86 2563
E-Mail: [email protected]
Internet: www.erlangen.de/statistik
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