Praktikumsbericht - Student und Arbeitsmarkt
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Praktikumsbericht - Student und Arbeitsmarkt
Praktikumsbericht Praktikum am Deutschen Haus at New York University (April 2012 – Juli 2012) Ich bin bereits vor zwei Jahren das erste Mal auf das Deutsche Haus at New York University gestoßen, als das Deutsche Haus eine Praktikumsausschreibung über unseren DaF-Instituts-Verteiler verschickte. Es besteht bereits seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit zwischen der LMU München, der FU Berlin und dem Deutschen Haus an der New York University. Damals hatte es sich jedoch um ein Praktikum in der Sprachabteilung gehandelt, dass dann letztlich aufgrund eines Personalwechsels im Sommer 2011 kurzfristig nicht angeboten wurde. Demnach war ich sehr froh, als ich im Herbst 2011 eine neue Praktikumsausschreibung des Deutschen Hauses auf der Website von Student- und Arbeitsmarkt der LMU sah. Dieses Mal handelte es sich um eine Ausschreibung für ein Praktikum in der Kulturabteilung des Instituts, was für mich sogar eine noch attraktivere Stelle darstellte. Ich bewarb mich wenige Tage später für das Praktikum, hatte eine Woche später ein Skype-Interview mit der Leiterin des Kulturprogramms am Deutschen Haus und drei Wochen später stand fest, dass ich von April 2012 bis Juli 2012 in New York sein werde. Kurze Zeit darauf fing für mich sofort der Vorbereitungsprozess an. Ich musste mich um ein Stipendium kümmern, um eine Auslandsversicherung, den Flug und das Visum für die USA. Da die Nachfrage nach einem Praktikanten-Visum für die USA extrem hoch ist, muss man sich mehrere Monate vor Praktikumsbeginn bereits um die Organisation kümmern. In meinem Fall lief das über die deutsch-amerikanische Handelskammer New York, bei der ich mehrere Unterlagen einreichen musste (Lebenslauf, Motivationsschreiben, Auslandskrankenversicherung, finanzielle Absicherung beispielsweise durch Eltern, Sprachzertifikat für Englisch, allgemeines Antragsformular). Als dieser Prozess vollständig abgeschlossen war und alle Unterlagen der deutsch-amerikanischen Handelskammer vorlagen, bekam ich ein Formular ausgestellt und konnte mit diesem wenige Wochen vor der Einreise in die USA mein Visum im amerikanischen Generalkonsulat in München beantragen, indem ich im 1 Konsulat einen persönlichen Termin festlegen musste. Gleichzeitig stand natürlich auch noch die Wohnungssuche an. Hierzu bietet sich für New York zum Einen die Website www.craigslist.com an bzw. www.airbnb.com, oder wenn man Glück hat, kann in seltenen Fällen sogar die Praktikumsstelle weiterhelfen, falls im gleichen Zeitraum vielleicht gerade der/die Vorgängerpraktikant/in auszieht. Auf Craigslist muss man leider ein wenig vorsichtig sein, da es sich in manchen Fällen um Betrug handeln kann. Ich hatte jedoch sehr viel Glück und habe eine schönes, komfortables Zimmer im Stadtzentrum von Manhattan gefunden. Als alle Formalien und Vorbereitungen erledigt waren, ging es dann auch schon auf nach New York. Ich hatte knapp eine Woche Zeit, mich in New York einzuleben und den Jetlag zu überwinden, bevor mein Praktikum anfing. Ich wurde sofort herzlichst im Deutschen Haus empfangen, bei einem allgemeinen Mitarbeiter-Meeting am ersten Morgen dem ganzen Team vorgestellt und sofort in alle Bereiche und Projekte integriert. Die einzelnen Mitglieder des Teams kommen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Obwohl man eigentlich hinter dem Namen „Deutsches Haus“ eine deutsche Institution mit einem deutschen Team vermutet, ist die Belegschaft ein bunter Mix aus vielen Ländern (u.a. Schweiz, Spanien, Österreich, Deutschland, USA, Kolumbien). So wird innerhalb des Deutschen Haus sehr viel wert auf interkulturelle Begegnungen gelegt und die Arbeitssprache ist ebenso eine Mischung aus Deutsch und Englisch, was meine Englischkenntnis sehr verbessert hat, weil ein ständiger Wechsel zwischen Deutsch und Englisch gewährleistet war. Die ersten Wochen meines Praktikums waren bereits äußerst spannend, da wir eine interessante Diskussionsrunde von bedeutenden Philosophen (Slavoj Zizek, Alenka Zupancic, Mladen Dolar) hatten und außerdem am PEN World Voices Festival, einem international renommierten Literaturfestival hier in New York, beteiligt waren. Im Rahmen dessen organisierten und veranstalteten wir mehrere Lesungen und Gespräche mit weltbekannten Schriftstellern (u.a. Herta Müller, Daniel Kehlmann, Peter Schneider). Während des Festivals waren meine Aufgaben vor allem Betreuung der Schriftsteller und Gäste, Unterstützung bei der Technik und Vor- und Nachbereitung der einzelnen Veranstaltungen. Im Anschluss an das Festival lernte ich viele andere Aspekte der Kulturarbeit kennen. Ich nahm an mehreren VorbereitungsTreffen für das Festival Neue Literatur im kommenden Jahr teil. Das Deutsche Haus at 2 NYU organisiert dieses Festival in Kooperation mit anderen deutschsprachigen Kulturinstitutionen (Goethe-Institut New York, Austrian Cultural Forum New York, German Consulate General New York, Swiss Consulate General New York, German Book Office New York). Diese Treffen waren sehr spannend und haben mir einen Einblick in die Vorbereitungsphase und das Organisationspensum eines großen Festivals verschafft. Darüberhinaus hatte ich die Möglichkeit mit den bereits genannten Kulturinstitutionen Kontakt zu halten, und konnte über das Deutsche Haus hinaus viele interessante Veranstaltungen und Ereignisse besuchen. Das tägliche Geschäft und die täglichen Aufgaben innerhalb des Deutschen Hauses gestalteten sich sehr vielfältig. So bekam ich einige sehr interessante Übersetzungsaufträge und Korrekturlesearbeiten. Beispielsweise betreute ich den Blog des Deutschen Hauses „The Alien Scholar“. Außerdem konnte ich die täglichen Aufgaben einer Kulturinstitution kennenlernen, wie zum Beispiel den Kontakt mit möglichen bzw. auch vergangenen Künstlern, Schriftstellern und Gästen, die Vor- und Nachbereitung des Kulturprogramms, Budgetplanung und Planungen für kommende Saisonen, Archivierung und Pressearbeit. Alles in allem wurde ich von meinen Vorgesetzten und Mitarbeitern in alle Projekte mit integriert. Es herrschte ein äußerst angenehmes Arbeitsklima und man hatte für alle Fragen und Probleme, die auftauchen konnten, einen Ansprechpartner. Ich hatte stets das Gefühl, dass die Praktikanten als vollwertige Mitarbeiter behandelt werden und deshalb stets mit einbezogen werden. Darüber hinaus gab es in regelmäßigen Abständen ein Feedback-Gespräch mit dem jeweiligen Vorgesetzten, in welchem man Wünsche, Fragen, Kritik und Anregungen äußern konnte und auch Feedback über seine eigenen Leistungen erhielt. Durch die Abendveranstaltungen war mein Arbeitspensum gut ausgelastet. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, dass mir zu viel zugemutet wurde. Ich empfand es als angenehm, dass ich immer mehrere Aufgaben für den Tag bekam, dass ich einen selbstständigen Arbeitsablauf entwickeln konnte. Im Großen und Ganzen habe ich während des Praktikums sehr viel gelernt und ganz neue Eindrücke gewonnen, die ich in der Form in Deutschland nicht hätte bekommen können. Ich konnte sowohl meine im Studium errungenen Qualifikationen ausbauen und anwenden als auch meinen eigenen Erfahrungshorizont erweitern. 3 Mein Erwartungen, die ich für das Praktikum und meine Zeit in New York hatte, wurden völlig erfüllt. Ich habe viele neue Eindrücke gesammelt, neue Inspirationen erhalten und sowohl im beruflichen als auch persönlichen Leben neue Perspektiven aufgezeigt bekommen. Beispielsweise wurden mir – vor allem durch die interessanten Veranstaltungen und Konversationen – neue Forschungsbereiche aufgezeigt, die ich gerne in meinem weiteren Studium verfolgen und vertiefen möchte. Außerdem konnte ich nicht nur am Arbeitsplatz neue Bekanntschaften machen, sondern habe auch in meiner Freizeit viele neue interessante Menschen kennengelernt, was vor allem auch darauf zurückzuführen ist, dass wir innerhalb des Praktikums mit anderen Institutionen sehr gut vernetzt wurden. Ich kann es nur jedem raten proaktiv zu sein. Ich habe zum Beispiel alle Praktikant/innen anderer deutschsprachiger Kulturinstitutionen in New York angeschrieben und ein gemeinsames Treffen organisiert, woraus gute Freundschaften entscheiden. Hinzu kommt, dass der Anschluss an die New York Universitz auch die Möglichkeit bot, amerikanische Studierende und Lehrbeauftragte kennenzulernen und dadurch auch Kontakt zu Einheimischen aufbauen. Obwohl man sehr oft der Metropole New York vorwirft, dass sie es ihren Bewohnern erschwert, innige Freundschaften aufzubauen und seine eigene Anonymität zu verlieren, kann ich nur sagen, dass ich sehr viele nette und interessante Leute treffen durfte und mit diesen auch aus diesen Begegnungen auch enge Freundschaften entstanden sind. Es hilft natürlich vor allem, wenn man sich bereits vor dem Auslandsaufenthalt auf die fremde Kultur einlässt, sich über Land und Leute informiert und auch ein gewisses Niveau in der Fremdsprache mitbringt. Wenn man all dies tut, steht einem in Amerika normalerweise nichts mehr im Weg. Tipps für kommende Praktikant/innen sind beispielsweise, dass man Kontakt zur deutsch-amerikanischen Handelskammer halten sollte, da diese regelmäßig Veranstaltungen und Treffen für deutsche Praktikanten/innen in New York organisiert, bei denen man auch sehr viele Leute kennenlernen kann. Außerdem gibt es hier ein zahlreiches Angebot an Fitness-Studios und Yoga-Studios, die sehr oft billige Angebote haben, bei denen man zum Beispiel das jeweilige Studio zu einem vergünstigten Preis für einen Monat lang testen kann. In diesen Studios hat man wiederum die Möglichkeit neue Bekanntschaften zu machen und außerdem ist eine typische New Yorker Erfahrung, da 4 man zu den Stoßzeiten (zwischen 16 Uhr und 20 Uhr) mehr Yoga-Matten als iPhones auf den Straßen New Yorks sieht, was definitiv eine Rarität darstellt in der AppleMetropole New York. Darüberhinaus bietet sich die Lage des Deutschen Hauses geradezu für Praktikanten/innen an, da man sich direkt im pulsierenden und jungen Greenwich Village befindet, mit zahlreichen Cafés, Restaurants, Bars, individuellen Boutiquen und Galerien. Man hat sozusagen alle kulturellen und sozialen Attraktionen direkt vor der Tür. In Bezug auf Handy-SIM-Karten kann ich AT&T bzw. Verizon empfehlen. Beide Anbieter haben sog. „pay as you go“ Telefone und Verträge, was zum Einen einfache Prepaid-SIM-Karten bzw. auch Kurzzeitverträge sein können. Alles in allem kann ich dieses Praktikum jedem zukünftigen Praktikanten und jeder zukünftigen Praktikantin ans Herz legen, da man in einem äußerst netten Team und einem sehr angenehmen Umfeld viele interessante und wichtige Arbeitserfahrungen machen kann, viel lernt und zugleich die Möglichkeit geboten bekommt, diese wunderbare Stadt New York zu erkunden. Sowohl von Seiten der Praktikumsstelle als auch von Seiten des Student- und Arbeitsmarktes fühlte ich mich stets sehr gut betreut und aufgehoben. Deutsches Haus vergibt das ganze Jahr über Praktikumsplätze an deutsch- und englischsprachige Studierende, die für circa drei Monate die Chance bekommen entweder in der Kultur- oder der Sprachabteilung praktische Erfahrung zu sammeln. 5