DIPLOMARBEIT
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DIPLOMARBEIT
DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion. Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen Anpassung am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. >Band 1 von 1< Verfasserin Karin Margaretha Lanzer angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, April 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 312 Studienrichtung lt. Studienblatt: Geschichte Betreuerin / Betreuer: a. o. Univ.-Prof. Dr. Birgit BologneseLeuchtenmüller "Ich erkläre an Eides statt, dass ich die Diplomarbeit mit dem Titel Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion. Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen Anpassung am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und alle den benutzten Quellen wörtlich oder sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe." _____________________________________________ (Datum und eigenhändige Unterschrift) Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung........................................................................................................3 1.1. Vorbemerkung zur Themenwahl........................................................3 1.2. Themenvorstellung ............................................................................4 1.3. Zentrale Fragestellungen ...................................................................5 1.4. Notwendige Abgrenzungen................................................................6 2. Region Östliche Obersteiermark.....................................................................8 2.1. Geschichte der Industrie ....................................................................9 2.2. Geschichte der Landwirtschaft.........................................................10 3. Bezirk Bruck an der Mur ...............................................................................15 3.1. Bevölkerung.....................................................................................18 3.2. Wirtschaftszweige ............................................................................21 3.2.1. Der primäre Wirtschaftssektor.............................................23 3.2.2. Der sekundäre Wirtschaftssektor ........................................35 3.2.3. Der tertiäre Wirtschaftssektor..............................................47 3.3. Gemeinden des Bezirkes.................................................................52 3.3.1. Gemeinde Aflenz-Kurort......................................................53 3.3.2. Gemeinde Aflenz-Land........................................................56 3.3.3. Gemeinde Breitenau am Hochlantsch.................................58 3.3.4. Gemeinde Bruck an der Mur ...............................................60 3.3.5. Gemeinde Etmißl ................................................................63 3.3.6. Gemeinde Frauenberg ........................................................65 3.3.7. Gemeinde Gußwerk ............................................................68 3.3.8. Gemeinde Halltal.................................................................70 3.3.9. Gemeinde Kapfenberg ........................................................73 3.3.10. Gemeinde Mariazell ............................................................75 3.3.11. Gemeinde Oberaich ............................................................78 3.3.12. Gemeinde Parschlug...........................................................80 3.3.13. Gemeinde Pernegg an der Mur...........................................82 3.3.14. Gemeinde St. Ilgen..............................................................85 3.3.15. Gemeinde St. Katharein an der Laming ..............................87 3.3.16. Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal.....................................90 3.3.17. Gemeinde St. Marein im Mürztal.........................................92 3.3.18. Gemeinde St. Sebastian .....................................................94 3.3.19. Gemeinde Thörl ..................................................................97 3.3.20. Gemeinde Tragöß .............................................................100 3.3.21. Gemeinde Turnau .............................................................102 4. Entwicklungen und Aspekte........................................................................105 5. Zusammenfassung und Ausblick................................................................109 6. Begriffserläuterungen .................................................................................113 7. Literaturverzeichnis ....................................................................................117 8. Verzeichnis der Abbildungen ......................................................................123 9. Verzeichnis der Tabellen ............................................................................123 10. Anhang.......................................................................................................125 -2- 1. Einleitung 1.1. Vorbemerkung zur Themenwahl Ich hatte das große Glück - und dafür danke ich ganz besonders meinen Eltern -, als eines von fünf Kindern auf einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, der sich seit Ende des 18. Jahrhunderts in Familienbesitz befindet, aufzuwachsen. Dieser liegt in der Gemeinde Oberaich, direkt an der Grenze zum Bezirk Leoben, nahe der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur und wird auch heute als Vollerwerbsbetrieb geführt. Der elterliche Betrieb ist vor einigen Jahren an meine Schwester und deren Mann übergegangen und wurde 2003 auf "Biobetrieb" umgestellt. Die anderen vier Kinder sind sowohl in andere Wirtschaftssektoren als auch - großteils - in Städte abgewandert. Meine Eltern waren stets bemüht den Betrieb zukunftsorientiert zu führen, um den Wünschen der Konsumenten gerecht zu werden. Der Mötschlmeierhof war ursprünglich ein Lohnarbeiterbetrieb. Durch die Abwanderung der Arbeitskräfte in die Industrie und durch die Spezialisierung des Betriebes war es möglich, diesen als Familienbetrieb weiterzuführen. So wurde in den Jahren 1970 bis 2002 von Milchproduktion auf Stier- und Schweinemast, später auf Mutterkuhhaltung und Direktvermarktung umgestellt. Weiters verfügte der Mötschlmeierhof in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts über fünf Fremdenzimmer. Große Bewunderung nicht nur meiner Familie, sondern der gesamten bäuerlichen Bevölkerung gegenüber, und das Miterleben von Mühen, Sorgen und Freuden des bäuerlichen Lebens haben mich bewogen dieses Thema für meine Diplomarbeit auszuwählen. Die vorliegende Diplomarbeit wurde nach bestem Wissen erstellt, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. -3- 1.2. Themenvorstellung Die Landwirtschaft hat im vergangenen Jahrhundert nicht nur in der Steiermark große Veränderungen erfahren. Ob die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe oder die zahlenmäßige Entwicklung der in der Landwirtschaft tätigen Menschen, in beiden Bereichen sind und waren enorme Rückgänge zu verzeichnen. Sich stets verändernde wirtschaftliche Gegebenheiten und damit verbunden die Abwanderung der landwirtschaftlichen Bevölkerung in andere Wirtschaftssektoren, Auflassung oder Umstellung von landwirtschaftlichen Betrieben, Nachfolgeschwierigkeiten, trotz steigender Mechanisierung hoher Arbeitsaufwand verbunden mit sinkenden Erträgen, sind nur einige der Gründe, die zu dieser Entwicklung führten. Die Aufgabe, die im Rahmen dieser Diplomarbeit zu lösen sein wird, ist einerseits die Darstellung der landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung der Region und des obersteirischen Bezirkes Bruck an der Mur, früher als "das Industriegebiet" der Steiermark bezeichnet, andererseits die Veranschaulichung der heute noch stark landwirtschaftlich geprägten Gemeinden. Der für diese Arbeit ausgewählte Zeitrahmen beginnt etwa mit Ende des 19. Jahrhunderts und erstreckt sich bis hin zur Jahrtausendwende. Aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten, die landwirtschaftliche Entwicklung des noch zu beschreibenden Gebietes zu betrachten - sei dies anhand des Gesamtgebietes bzw. der einzelnen Gemeinden oder aber beispielsweise nach der Größe, der Lage, der wirtschaftlichen Nutzung der landwirtschaftlichen Betriebe sowie dem Einfluss der Industrie auf die Entwicklung der Höfe - wird sich diese Arbeit vor allem mit einer Vorstellung des gesamten Bezirkes Bruck an der Mur samt Gemeinden beschäftigen. Von der ursprünglich geplanten Detailbetrachtung landwirtschaftlich dominierter Gemeinden musste Abstand genommen werden, da diese im Bezirk nicht mehr vorhanden sind. Nach der groben Beschreibung der Region "Östliche Obersteiermark" (Kapitel 2) wird der Bezirk Bruck an der Mur (Kapitel 3) hinsichtlich Bevölkerung und Wirtschaftssektoren betrachtet und dem folgend die einzelnen Gemeinden des -4- Bezirkes vorgestellt. Dabei wird auf aktuelle Gegebenheiten der 21 Gemeinden eingegangen: neben aktuellen Zahlen zu Größe der Gemeinde, Bevölkerungsentwicklung, Pendlertätigkeit, Verteilung der Berufstätigen nach Wirtschaftssektoren, Beschäftigten und Arbeitslosen wird die historische Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe (Anzahl, Größe, Arbeitskräfte) im jeweiligen Umfeld betrachtet. Im Kapitel 4 werden - ergänzend zu den Daten in Kapitel 3 - Entwicklungen und Aspekte erläutert, die auch heute noch das Überleben der landwirtschaftlichen Bevölkerung ermöglichen und sichern. Es folgt abschließend das Kapitel 5 mit der Zusammenfassung der Arbeit und möglichen weiteren Wegen der steirischen Landwirtschaft. 1.3. Zentrale Fragestellungen Die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit beschäftigen sich mit − der historischen Entwicklung der Bevölkerung und der aktuellen Beschäftigungslage im gesamten Bezirk, − der historischen Weiterentwicklung wichtiger Industriebetriebe und deren Einfluss auf das Untersuchungsgebiet, − der historischen Betrachtung der Landwirtschaft im Bezirk Bruck an der Mur sowie − Gründen und Möglichkeiten des (Weiter-)Bestehens bzw. Auflassens landund forstwirtschaftlicher Betriebe. Hypothese: Das Fehlen von Industrie, Gewerbe, Handel und Fremdenverkehr sowie die Abwanderung der Bevölkerung bedingen, dass Gemeinden - es handelt sich dabei um die vor allem peripher gelegenen Gemeinden Etmißl, Frauenberg, Halltal und St. Ilgen, - nach wie vor landwirtschaftlich strukturiert sind. -5- 1.4. Notwendige Abgrenzungen Ursprünglich war vorgesehen, Daten für die Landwirtschaft auf Bezirks- und Gemeindeebene ab 1850 darzustellen. Aufgrund der erfolglosen Recherche von historischen Gemeindedaten zum gewählten Thema über die Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur, die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur und das Landesarchiv Steiermark musste der Untersuchungszeitraum verkürzt werden. Auf die Umwandlung des ehemaligen Herzogtums Steiermark zum Land Steiermark nach dem 1. Weltkrieg - von der unsicheren Ostgrenze bis hin zur Abtrennung der Untersteiermark, die im Vertrag von Saint-Germain-en-Laye 1919 festgelegt wurde, - wird in dieser Arbeit nicht näher eingegangen.1 Das Fehlen längerer Zeitreihen über Viehbestand, Mechanisierungsgrad und Bodennutzung erlaubten nicht, diese über den gesamten Untersuchungszeitraum aufzuzeigen. In dieser Arbeit werden Erhebungen aus den Jahren 1930, 1939, 1951, 1960, 1970, 1980 und 1990 Niederschlag finden. Informationen über im Jahr 1999 bestehende Betriebe und deren Größe finden sich im Anhang. Die historische Darstellung von Daten und Zahlen zur landwirtschaftlichen Entwicklung des heutigen Bezirkes Bruck an der Mur stellte sich äußerst schwierig dar. Laut Dipl.-Ing. Luef, Bezirkssekretär der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur, liegen für Bezirk und Gemeinden vor 1930 überhaupt keine Daten mehr auf. Auch die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur verfügt über keinerlei Unterlagen. Bedingt durch die ständig veränderte Ausdehnung des Bezirksgebietes vor allem die Zeit vor der Betriebszählung 1951 betreffend, ist es schwierig, Vergleiche über längere Zeit darzustellen. "Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Reichs- 1 Stefan Karner, Heinz Kopetz (Hg.): Die grüne Mark. Steirische Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Weishaupt Verlag, Graz 2004. S. 48-53. -6- gau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am 17. Mai 1939"2 machen Vergleiche mit früheren und späteren landwirtschaftlichen Betriebszählung schwierig, da der Reichsgau Steiermark gebietsmäßig (inkl. südlichem Burgenland jedoch ohne Gerichtsbezirk Aussee) dem ursprünglichen Land Steiermark nicht mehr entsprach. So wird in der Betriebszählung 1939 zwar der Kreis Bruck an der Mur behandelt, dieser schließt jedoch das Gebiet um Mariazell nicht ein. Die Betriebszählung 1946/47 berichtet wiederum über Produktionsgebiete, wodurch eine Zuordnung des statistischen Materials auf den heutigen Bezirk nicht möglich ist. Erst in der Betriebszählung 1951 sind Daten zum heutigen Bezirk Bruck an der Mur und den dazugehörigen Gemeinden detaillierter aufgezeigt, die jedoch weniger ausführlich dargestellt sind als in dieser folgenden Berichten. Es änderte sich auch laufend die Schwerpunktsetzung in den Betriebszählungen. Beispielsweise enthält die für diese Diplomarbeit herangezogene Betriebszählung des Jahres 1970 neben Angaben zu Betrieben, nähere Details zu nunmehr ideellen Flächen, Bodennutzungsformen und Arbeitskräften auf Gemeindeebene und gibt Aufschluss über den Anbau auf dem Ackerland sowie über die Viehwirtschaft auf Bezirksebene. Gegenüber der Betriebszählung 1990 fehlen hier Angaben zu reduzierten landwirtschaftlichen Nutzflächen, Informationen zu Kulturflächen (gesamt und ideell) etc. Zunehmende Bedeutung erhielten detaillierte Informationen zu Arbeitskräften (ständig/nicht ständig, familieneigen/familienfremd, Alter) und deren Ausbildung, Betriebseigner und im Haushalt lebende Personen. Es wurde daher versucht, vergleichbares Datenmaterial gegenüberzustellen und veränderte Bedingungen anzuführen. Etwaige Fehler sind zwar nicht ausgeschlossen, wurden jedoch nach bestem Wissen und Gewissen vermieden und sind daher relativ unwahrscheinlich. 2 Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (Hg.): Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Reichsgau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebszählung. Carl Ueberreuters Verlag, Wien 1941. S. 9. -7- Aufgrund der zentralen Fragestellung zur Landwirtschaft im Untersuchungsgebiet wird auf detaillierte Ausführungen über den wichtigen Teilfaktor Wald in dieser Arbeit beinahe gänzlich verzichtet. Auch der tertiäre Wirtschaftssektor Dienstleistungen wird nur insoweit betrachtet, als sie den Fremdenverkehr betreffen. Gemeinde- oder Ortschroniken liegen nicht für alle dem Bezirk zugehörigen Gemeinden vor. Teilweise befinden sich Chroniken in Erarbeitung so z.B. für St. Katharein/Laming und St. Sebastian. Informationen aus den Gemeinde- und Ortschroniken konnten daher nur zum Teil für diese Arbeit herangezogen werden. 2. Region Östliche Obersteiermark Das Gebiet der östlichen Obersteiermark schließt die Bezirke Bruck an der Mur, Leoben und Mürzzuschlag ein und bietet unterschiedliche Landschaftsformen: hochalpines Gebiet, Almgebiete, Bergland und Beckenlagen (Talböden). Die vielfältige Landschaft dieser Region gliedert sich durch das Enns-, Mur- und Mürztal mit seinen Seitentälern, die unterschiedliche Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung zeigen. 3 Die Vegetation der Region entspricht den klimatischen Bedingungen von ungleich verteilten Niederschlägen und mittleren Jahrestemperaturen von 5 bis 6 Grad Celsius (Sommer ca. 18 Grad, Winter/Jänner - 5 Grad Celsius): Die östliche Obersteiermark gilt als ausgesprochenes Waldland mit Almen und Grasflächen auch über der Waldgrenze, Grünlandwirtschaften, Grünland-Waldwirtschaften, Wiesen, Weiden und Acker-Grünlandwirtschaften. Im Bereich der Mur-Mürzfurche4 herrscht Grünland-Waldwirtschaft vor.5 3 4 5 Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Der Begriff Mur-Mürz-Furche ist ein wirtschaftsgeographischer Begriff. Geographisch gesehen handelt sich dabei um den obersteirischen Zentralraum, der ein ganzes System von Tälern und Becken ("Norische Senke") zusammenfasst. In: Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002. S. 223-224. Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. -8- 2.1. Geschichte der Industrie Im Untersuchungsgebiet findet sich aber auch das Zentrum der obersteirischen Eisen- und Stahlindustrie, wobei "am Erzberg die Römer die ersten Schmelzöfen betrieben haben"6 dürften. Bereits im 18. Jahrhundert erreichte die Eisenproduktion der Region, die durch Eisenerz und den Waldreichtum bereits ab dem Mittelalter eine ausgezeichnete Wirtschaftslandschaft entstehen ließ, europaweit große Bedeutung. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galten technische Neuerungen und großzügige Betriebszusammenlegungen als weitere Faktoren für die Aufwärtsentwicklung. Großbetriebe der Schwer- und Grundstoffindustrie wurden nach Ende des zweiten Weltkriegs verstaatlicht "und bis in die Achtzigerjahre aus beschäftigungspolitischen Gründen künstlich 'am Leben' erhalten"7. 8 Trotzdem blieb die Mur-Mürzfurche, die "nach einer jahrhundertelangen Vorgeschichte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Eisenerz- und Kohlenbergbau sowie Eisen- und Stahlhütten monostrukturell"9 industrialisiert wurde, "bis heute außerhalb der industriellen Zentren in ein vorkapitalistisches Umfeld mit 'ländlichem Charakter' eingebunden."10 Nach 1945 rekrutierten die Fabriken aus diesem agrarischen Umland einen großen Teil der Arbeiterschaft.11 Erstaunlich ist noch heute die Beständigkeit alter Wirtschaftsformen "in der immer noch von Forstwirtschaft in Kombination mit Großgrundbesitz dominierten Kulturlandschaft und der nach wie vor darauf beruhenden Papier- und Zelluloseindustrie, die ebenfalls nahezu die Hälfte der österreichischen Produktion stellt"12. 6 7 8 9 10 11 12 Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Wahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation Hochschule für Welthandel in Wien. 1949. S. 82. Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002. S. 224. Ebd. Helmut Lackner: Der Wandel der Arbeitswelt aus der Sicht der Arbeiter. In: Otto Hwaletz, Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann: Industriesystem, Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der Obersteiermark nach 1945. Böhlau Verlag, Wien 1991. S. 182. Ebd. Ebd. Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002. S. 225. -9- Herzstück des obersteirischen Zentralraums und Kerngebiet der obersteirischen Eisen- und Stahlerzeugung, die neben Holzverarbeitung und Papierindustrie nach wie vor eine große Rolle spielt, sind die Bevölkerungszentren Bruck an der Mur (v. a. Rohstoff Holz), Kapfenberg und Leoben (v. a. Rohstoff Eisen). 13 2.2. Geschichte der Landwirtschaft In der Landwirtschaft kam es aufgrund der Entwicklung des Verkehrswesens um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu vermehrter Konkurrenz durch den Import von ausländischem Getreide, das billiger als am Lokalmarkt, dem bisher vorherrschenden Absatzmarkt der Landwirte, produziert wurde.14 Der Preis für Getreide fiel im Zeitraum 1880 bis 1896 um 25 Prozent. Auch Schlachtvieh wurde ab 1860 importiert und stellte eine weitere negative Auswirkung für die Landwirtschaft der Region dar.15 Folgen daraus waren die Einschränkung der Getreideproduktion sowie die Förderung von Zugvieh- und Milchviehzucht. In den 1890er Jahren traten erste obersteirische Landwirte der 1879 in Graz gegründeten ersten Molkereigenossenschaft bei, die 1902 bereits zu 79 Prozent obersteirische Mitglieder zählte. Trotzdem blieb die Situation für die Landwirtschaft der Obersteiermark schwierig. Mangel an Arbeitskräften (1890: 403.466 landwirtschaftliche Arbeiter und 37.442 Taglöhner, 1900: 124.527 landwirtschaftliche Arbeiter) durch schlechte soziale Absicherung und damit Abwanderung in andere Wirtschaftszweige, stark gestiegene Steuerleistungen, Anstieg der Löhne und Materialkosten und die fehlende Unterstützung durch den Staat brachten zunehmende Verschuldung der Landwirte, womit Investitionen und Steigerungen der Produktion unmöglich wurden und oftmals zu Versteigerungen oder Verkäufen führten. So gaben im Zeitraum 1880 bis 1900 im Gebiet der östlichen Obersteiermark pro Jahr rund 300 Bauern ihre 13 14 15 Ebd. S. 227. Franz S. Wamprechtsamer: Kurze Geschichte der steirischen Landwirtschaft. Für Schule und Bauernhaus. Styria Verlag, Graz 1929. 74f. Zit. in: Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Landund Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 17. - 10 - Höfe auf, in den Jahren 1903 bis 1908 weitere 267. Zur Jahrhundertwende und durch Missernten in den Jahren 1908 und 1909 verschlechterte sich die schwierige Situation der Landwirtschaft in der Obersteiermark zunehmend.16 Erst ab 1912 ging es durch bessere Viehpreise, zufrieden stellende Ernten und eine verbesserte Arbeitskräftesituation mit der Landwirtschaft wieder allmählich aufwärts, was sich allerdings in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 abermals änderte. Der Arbeitskräftemangel durch Einberufung zum Militärdienst und der Zugtiermangel ("Pferdeassentierung"17) machten der Landwirtschaft vor allem zu Beginn des Krieges, der in die Zeit der Ernte fiel, große Probleme, worauf Arbeitslose, Pfadfinder, später auch Soldaten und Kriegsgefangene Erntearbeit leisten mussten. Trotz der Einrichtung eines "Amtes für Volksernährung" (1914), das durch verschiedene Lenkungsmaßnahmen wie beispielsweise Höchstpreise, Ablieferungszwang, Beschlagnahme, Vorschriften über den Lebensmittelverbrauch und die Zwangsbewirtschaftung über die "Kriegszentralen" Einfluss auf die Versorgungslage der Bevölkerung mit Lebensmitteln nehmen wollte, verschlechterte sich einerseits die Situation der Bevölkerung andererseits die Lage der obersteirischen Landwirtschaft - auch bedingt durch klimatische Unregelmäßigkeiten (Frühfroste, Schnellfall im Frühjahr 1916, Frühjahrstrockenheit 1917), die zu schlechten Heu- und Getreideernten führten - rasant. Vieh- und Getreidediebstähle wurden ebenso alltäglich wie das "Hamstern".18 Eine Änderung der katastrophalen Lage trat nach dem 1. Weltkrieg ein: "Mit dem Wegfall bedeutender landwirtschaftlicher Produktionsgebiete der Monarchie veränderte sich die Stellung der steirischen Landwirtschaft radikal. Die Eigenversorgung musste gesichert, die Produktion gesteigert werden, kurz - eine Agrarreform war unumgänglich." 19 16 17 18 19 Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Pferdeassentierung schrieb jeder Gemeinde vor, "wie viele Zugtiere samt Wagen und Geschirr sie - gegen angebliche Bezahlung binnen sechs Wochen - an das Heer zu stellen hatte." Obersteirerblatt, Nr. 66 (1914) 19.88., 5. Zit. in: Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Landund Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Ebd. Ebd. S. 375. - 11 - Unter anderem wurden in den folgenden Jahren politische Maßnahmen getroffen, die die Selbständigkeit der Landwirtschaft Österreichs festigen sollten. Es handelte sich dabei unter anderem um das "Wiederbesiedelungsgesetz" (1919)20, die Aufhebung der Zwangswirtschaft (1922), Schutzmaßnahmen und Absatzförderungsprogramme gegenüber ausländischen Waren (Getreide, Milch, Vieh) sowie die Landarbeiterordnungen, die für die Dienstboten zumindest staatsbürgerliche Rechte brachte. Damit konnte Ende der 20er Jahre ein Selbstversorgungsgrad von beinahe 100 Prozent erreicht werden.21 Die Weltwirtschaftskrise 1929 brachte jedoch neue Probleme durch das Wegfallen von Absatzmärkten, die Steigerung der Arbeitslosenzahl, die wiederum zur Verringerung der inländischen Absätze führte und zunehmendes Interesse für billigere ausländische Produkte brachte. Ab 1930 gingen die Einnahmen der obersteirischen Landwirte drastisch zurück und sie zehrten an der eigenen Substanz, da teilweise nur noch Verluste erwirtschaftet werden konnten und hohes Zinsniveau für Kredite herrschte. Auch eine einmalige Anbauprämie ("bäuerliches Notopfer") konnte hier die Not nicht lindern, fielen doch zum gleichen Zeitpunkt die Milchpreise in den Keller. Betriebseinnahmen bzw. der Rohertragsrückgang zeigen in der folgenden Tabelle die dramatische Lage:22 Tabelle 1: Rückgang des landwirtschaftlichen Rohertrags 1929 - 193123 Rückgang 1931 Gegenüber 1929 Gegenüber 1930 Holzeinnahmen 61,5 % 41,7 % Fuhrwerkseinnahmen 34,5 % 26,6 % Rohertrag Rinderzuwachs 54,6 % 44,3 % Rohertrag Milch 21,1 % 14,8 % 20 21 22 23 […] Das Gesetz sollte als erster Schritt zur Bodenreform dienen; es wurde demnach auch als Enteignungsgesetz deklariert. Die seit 1870 angekauften oder gelegten Bauerngüter für Forst, Jagd- oder Luxuszwecken [sic!] sollten enteignet und wiederbesiedelt werden. […] In der Debatte entstanden zwei Konfliktlinien. Ernst Hanisch: Die Politik und die Landwirtschaft. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Politik. Gesellschaft. Wirtschaft. Ueberreuter, Wien 2002. S. 96-97. Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Ebd. Ebd. S. 377. (Quelle: Der Sonntagsbote, Nr. 49/1932, 4.12.) - 12 - Langsame Erleichterung erfuhr dieser tragische Zustand nach der Regierungsübernahme durch Dr. Dollfuß und die Agrarpolitik des Ständestaates beispielsweise durch ein Notprogramm zur Gewährung von Krediten für Gebirgsbauern bzw. deren Entschuldungen oder Umschuldungen. Die Besserung des Vieh- bzw. des Milchabsatzproblems erfolgte durch die Abnahme dieser Produkte durch das Deutsche Reich vor allem ab März 1936.24 Bereits 1938 wurde kräftig in die Modernisierung der Landwirtschaft investiert. Der abermalige Landarbeitermangel nach Kriegsbeginn führte aber bereits 1939 und 1940 zu weiteren erheblichen Veränderungen im landwirtschaftlichen Bereich. Durch eine "Maschinenbeihilfeaktion" (Förderung von 30 bis 50 Prozent des Kaufpreises) konnten im Kreis Bruck 564 Landmaschinen angeschafft werden, Grünfuttersilos wurden errichtet, Wohnungen und die "Ehestandsförderung" für Landarbeiter bereitgestellt, Kriegsgefangene und Ostarbeiter für die Arbeit in der obersteirischen Landwirtschaft eingestellt. Vor Kriegsende 1945 machten Treibstoffmangel, der die Maschinen zum Stillstand brachte, sowie Tieffliegerangriffe eine Bewirtschaftung des Landes sehr beschwerlich.25 Nach Ende des Krieges steigerte sich das Problem der schlechten Ernährungslage, welches sich erst 1948 allmählich zu bessern begann, nachdem die United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) 1946 Maschinen für die Landwirtschaft lieferte, 1948 der Marshallplan in Kraft trat und "durch die gelieferten Futtermittel, Maschinen und den eingesetzten Kunstdünger"26 die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert werden konnten.27 Nach Überwindung der ersten Nachkriegsphase wurde die Mechanisierung und Modernisierung der Landwirtschaft stark vorangetrieben (z.B. Wegebau, Elektrifizierung). Rationalisierung und Mechanisierung der Wirtschaft, verbunden mit der Marktanpassung der Produktion und Strukturverbesserungen, konnten die Probleme, die sich aus der zunehmenden Abwanderung von Familienmitgliedern in die städtischen Ballungszentren und dem immer stärker werdenden Mangel an Dienstboten ergaben, abfedern.28 24 25 26 27 28 Ebd. Ebd. Ebd. S. 382. Ebd. S. 363-438. Ebd. S. 383. - 13 - Trotz Stabilisierung der Agrarpreise und damit verbunden die Sicherung der Versorgung durch das Wirtschaftsgesetz (1950) hielt die Krise der Landwirtschaft an. Die Preis-Kosten-Schere für landwirtschaftliche Produkte und Kosten für Dünger, Maschinen und Löhne ging bereits ab den 50er Jahren immer weiter auseinander. Regionalen Aktivitäten zur Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe folgten die Erhöhung der Fördermittel des Bundes 1962 und Anstrengungen der Bauernvertreter, "zu einem raschen Arrangement mit der EWG zu gelangen, um die landwirtschaftlichen Exporte abzusichern." 29 Als Grundlage für Flurbereinigungen, Grundzusammenlegungen, Hof- und Grundflächenaufschließungen sowie zur Absicherung von Nebenerwerbslandwirten und besserer Förderung kleiner Betriebe, wurde 1969 das steirische "SiedlungsLandesgesetz" beschlossen.30 Ab den 70er Jahren wurde die Situation der Landwirtschaft wiederum schlechter. Die Preis-Kosten-Schere klaffte immer weiter auseinander, die gesellschaftliche Struktur in der Landwirtschaft veränderte sich (- 9,1 Prozent bei Einkommen der Landwirte 1983; Einkommensverlust real 17 Prozent 1985). Es kam zu einer Zunahme an Nebenerwerbsbauern, die Zahl der Vollerwerbsbauern ging extrem zurück.31 Ab Beginn der 70er Jahre wurde mehr und mehr auf biologischen Anbau umgestellt, die Biomasseproduktion setzte ein, Direktvermarkter wurden gefördert, Bauernmärkte entstanden. Ausgleichszulagen zur Subsistenzabsicherung32 wurden ab 1975, Direktzahlungen an Bauern ab 1988 als weitere Hilfestellung für Bauern eingeführt.33 29 30 31 32 33 Ebd. S. 384. Ebd. S. 363-438. Ebd. Subsistenz: a) Lebensunterhalt, materielle Lebensgrundlage, b) materielle Existenz. Subsistenzwirtschaft: "Wirtschaftsform, die darin besteht, dass eine kleine wirtschaftliche Einheit (z.B. ein Bauernhof) alle für den eigenen Verbrauch benötigten Güter selbst produziert u. deshalb vom Markt unabhängig ist." In: Dudenredaktion (Hg.): Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4., neu bearb. u. erw. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001. S. 1544. Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. - 14 - Mit Beitritt Österreichs zur EU 1995 sanken die Erzeugerpreise wiederum, mit Direktzahlungen und Flächenstilllegungsprämien konnte dafür jedoch Ausgleich geschaffen werden. 1997 wurden Förderungen aufgestockt, die Zusammenarbeit von Bauern und Handelsketten wirkte sich laut Reismann positiv aus. (Eigene Anmerkung: Druck auf Bauern stieg jedoch durch Preisdruck von Handelsketten.) Im Jahr 2000 fand der Antrag Österreichs für die ländliche Entwicklung beim Brüsseler Star-Ausschuss Zustimmung, womit Bergbauernförderung und Umweltprogramm weitergeführt sowie ÖPUL ("Österreichs Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft") und Ausgleichszahlungen gesichert werden konnten.34 Bereits ab dem 19. Jahrhundert kam es vor allem durch die zunehmende Industrialisierung zu gesellschaftlichen Veränderungen. Bruck an der Mur wurde im 19. Jahrhundert durch den Ausbau der Eisenbahnlinie zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt und bekam damit auch besondere Bedeutung als Standort für Handel, Industrie und Gewerbe.35 Dies wirkte sich auch auf die soziale Struktur des Gebietes aus. Ehemals in der Landwirtschaft tätige Personen gingen nun einer Beschäftigung in diesen Wirtschaftszweigen nach. 3. Bezirk Bruck an der Mur Der Bezirk Bruck an der Mur wird den Zeitraum der Arbeit betreffend hinsichtlich seiner landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung sowie der Bevölkerungsentwicklung betrachtet. Anhand der Volkszählung 2001 werden Bevölkerungssowie Beschäftigungsstruktur, Infrastruktur für die Bevölkerung und Mobilität dargestellt. Anschließend wird anhand der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählungen 1951, 1970 und 1990 auf die historische Entwicklung der Betriebe (v. a. Anzahl, Flächen) näher eingegangen. 34 35 Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438. Bruck an der Mur - Geschichte: http://www.bruckmur.at/die_stadt_geschichte.php, Download 28.5.2007. - 15 - Der Bezirk Bruck an der Mur erstreckt sich über eine Fläche von 1.307 km² und liegt zur Gänze im Alpengebiet. Im Norden grenzt der drittgrößte Bezirk des Bundeslandes Steiermark (nach Liezen und Murau36) an das österreichische Bundesland Niederösterreich, im Westen an die steirischen Bezirke Liezen und Leoben und im Osten an den Bezirk Mürzzuschlag. Im Süden des Bezirkes findet sich das Grazer Bergland. 37 Abbildung 1: Der politische Bezirk Bruck an der Mur38 Betrachtet man die Gesamtfläche des Bezirkes, so hält der Dauersiedlungsraum einen geringen Anteil von 13 Prozent. Das Landschaftsbild wird durch enge Täler mit kleineren Siedlungen sowie Talweiten und Beckenlagen geprägt. Großräumig gesehen wird der Bezirk durch forstwirtschaftlich geprägtes Bergland dominiert, einige Bereiche im Raum Hochschwab befinden sich über der Waldgrenze.39 Der Waldanteil beträgt 73 Prozent der Gesamtfläche des Bezirkes, womit die große Bedeutung der Holzverarbeitung deutlich gemacht werden kann.40 36 37 38 39 40 Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian Brandstätter, Wien/ München 1988. 1. Auflage. S. 12. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 6. Download, 18.4.2007. Ebd. S. 7. Ebd. Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002. S. 227. - 16 - Im Jahr 1868 wurde eine Bezirkshauptmannschaft bestehend aus den Gerichtsbezirken Aflenz, Bruck, Kindberg, Mariazell und Mürzzuschlag für insgesamt 38 Gemeinden errichtet. Die Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Kindberg wurden bereits im Jahr 1902 wieder ausgeschieden und die neue Bezirkshauptmannschaft Mürzzuschlag wurde gegründet. Die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur bestand aus den Gerichtsbezirken Bruck und Mariazell sowie 21 Gemeinden, auf die zu einem späteren Zeitpunkt näher eingegangen wird.41 Mit 1.7.2002 wurde das Bezirksgericht Mariazell aufgelassen. Die dazugehörigen Gemeinden - Mariazell, Halltal, St. Sebastian - wurden dem Gerichtsbezirk Bruck an der Mur zugewiesen.42 Besondere Bedeutung erlangte der Bezirk bereits zu Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs, als Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt Bruck an der Mur durch die Eröffnung der Eisenbahnlinie Mürzzuschlag - Bruck - Graz (1844) sowie die Eisenbahnlinie Bruck - Leoben (1868) zum frequentiertesten Eisenbahnknotenpunkt der Steiermark wurde.43 Die aktuelle Verkehrsinfrastruktur stellt sich wie folgt dar: Die hochrangige Verkehrsinfrastruktur (Schnellstraßen, Bundesstraßen; Südbahn) verläuft - topographisch bedingt - im Murz- und Mürztal. Der Bezirk Bruck an der Mur ist auf der Straße in Nord-Süd-Richtung durch die B20 (Mariazeller Straße) und die S35 (Brucker Schnellstraße) bzw. B335 (Brucker Ersatzstraße), in Südwest-Nordost-Richtung durch die S6 (Semmering Schnellstraße), die B116 (Leobnerstraße) und die B24 (Hochschwab Straße), sowie in West-Ost-Richtung durch die B21 (Gutensteiner Straße) und die B71 (Zellerrein Straße) an die angrenzenden Regionen angeschlossen. Der Ende 2004 eröffnete Straßentunnel durch den Semmering verbessert die Erreichbarkeit des Wiener Zentralraumes […].44 Als wichtigste Städte des Bezirkes sind die Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur sowie Kapfenberg und der bedeutende religiöse Wallfahrtsort Mariazell zu nennen. 41 42 43 44 Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 33. Statistik Austria - Gerichtsbezirke: http://www.statistik.at/web_de/static/aenderungen_von_ gerichtsbezirken_ab_2001_024600.pdf. Download, 7.4.2008. Franz Pichler: Bruck an der Mur. Das Historische Profil der Stadt. Herausgegeben vom Kulturreferat der Stadtgemeinde Bruck an der Mur. 1963. S. 22. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 7. Download, 18.4.2007. - 17 - 3.1. Bevölkerung In knapper Form werden in der Folge aktuelle regionale Schlüssel-Indikatoren in den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Wanderungssaldo, Wirtschaftszweige und Arbeitsplatzentwicklung dargestellt. Etwaige Ergänzungen finden sich in der Darstellung der einzelnen Gemeinden. Per 1.1.2006 lebten im Bezirk Bruck an der Mur 64.00845 Menschen, wobei die Städte Bruck an der Mur (13.333 Einwohner46) und Kapfenberg (22.020 Einwohner47) als Bevölkerungszentren des Bezirkes anzusehen sind. Ein Jahr später, am 1.1.2007 war die Zahl der Bevölkerung abermals zurückgegangen und betrug gemäß Bevölkerungsregister 63.629 Menschen.48 Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung Bezirk Bruck an der Mur 1869 - 200149 Bruck an der Mur 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001 45 46 47 48 49 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60204.pdf. Download, 22.5.2007. Ebd. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Kapfenberg: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60209.pdf. Download, 22.5.2007. Landestatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl s. Download, 8.3.2008. Statistik Austria. Bevölkerung seit 1869 nach politischen Bezirken: http://www.statistik.at/web_de/static/bevoelkerung_seit_1869_nach_politischen_bezirken_ einschl._veraenderung_199_023291.xls. Download, 8.3.2008. - 18 - In den Jahren 1991 bis 2001 hat die Wohnbevölkerung des Bezirkes um 4,1 Prozent abgenommen und verzeichnet damit die stärkste Bevölkerungsabnahme unter den steirischen Bezirken, die einerseits auf die negative Geburtenbilanz, andererseits aber auf die negative Wanderungsbilanz zurückzuführen ist. Dieser Trend setzte sich auch in den Jahren 2002 bis 2005 fort und führte zu einem abermaligen Rückgang der Bevölkerung um 1,2 Prozent. Auch für die Zukunft wird von der ÖROK-Bevölkerungsprognose ein Rückgang der Bevölkerung erwartet, wobei dieser im Zeitraum 2001 bis 2011 bis zu - 3,4 Prozent betragen könnte.50 Der Bezirkstrend hat nicht für alle Gemeinden Gültigkeit, verzeichnen doch etwa die Gemeinden Parschlug (+ 14,6 Prozent) oder St. Lorenzen im Mürztal eine positive Bevölkerungsentwicklung. Auf die positive Geburtenbilanz (1991 bis 2001) beispielsweise der Gemeinden Oberaich (+ 32), Parschlug (+ 40), St. Lorenzen im Mürztal (+ 38) oder Turnau (+ 48) ist ebenso hinzuweisen wie auf die positive Wanderungsbilanz im gleichen Zeitraum zum Beispiel in den Gemeinden St. Lorenzen im Mürztal (+ 151), St. Marein im Mürztal (+ 223) oder St. Sebastian (36)51 (vgl. Abbildung 2). Laut Volkszählung 2001 lebten in Bruck an der Mur 31.516 männliche (1981: 34.488) und 33.475 weibliche (1981: 36.842) Personen, wobei im Vergleich zu 1991 Rückgänge von 4,4 Prozent bei Männern und 3,8 Prozent bei Frauen zu verzeichnen waren.52 Die Altersstruktur der Bevölkerung liegt im österreichweiten Trend, wonach sich die Struktur von jüngeren zu ältern Altersgruppen verschieben wird. Für den Bezirk Bruck an der Mur wurde 2001 ein Anteil von 14,5 Prozent (1981: 18,9 Prozent) an Unter-15-Jährigen verzeichnet. Dieser wird für das Jahr 2011 auf 50 51 52 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 8-10. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. Ebd. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl s. Download, 18.4.2007. - 19 - 12,0 Prozent prognostiziert.53 39.173 Personen, also mehr als 60 Prozent der Bevölkerung, waren im Alter zwischen 15 und 60 Jahren.54 Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt und Veränderung der Wohnbevölkerung durch Wanderung 1991 - 200155 Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,1 Prozent (54,2 Prozent Männer, 38,4 Prozent Frauen), die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent (- 1,2 Prozentpunkte gegenüber 1991). 3,1 Prozent der Berufstätigen waren im primären Wirtschaftssektor, der Land- und Forstwirtschaft, 38,4 Prozent im Bereich Industrie, Gewerbe, Bauwesen (sekundärer Wirtschaftssektor) und 58,5 Prozent im tertiären Wirtschaftssektor, Dienstleistungsbereich, tätig. 53 54 55 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 10. Download, 18.4.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl s. Download, 18.4.2007. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 9. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 9. - 20 - Die Zahl der Beschäftigten hat gegenüber 1991 um 2,9 Prozent auf 27.695 zugenommen (1981/1991: - 10,2 Prozent), jene der Arbeitslosen ist um 12,6 Prozent auf 2.239 gesunken (1981/1991: + 150 Prozent).56 "Die starke regionale Konzentration der Arbeitsplätze führt zu intensiven Pendlerverflechtungen sowohl innerhalb des Bezirkes als auch über die Bezirksgrenzen hinweg. Die Auspendlerquoten liegen unter 50 % in den Arbeitszentren und erreicht Werte von über 80 % in den peripheren Gemeinden."57 Tabelle 3: Pendlertätigkeit Bezirk Bruck/M. 1981 - 200158 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Gemeinde-Einpendler Gemeinde-Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 3.2. 2001 1991 1981 27.695 26.862 14.559 15.392 -833 54,2% 55,6% 26.907 26.693 12.391 12.605 -214 46,4% 46,8% 29.971 30.925 12.367 11.413 954 40,0% 38,1% 1991/2001 1981/1991 2,9% 0,6% 17,5% 22,1% -10,2% -13,7% 0,2% 10,4% Wirtschaftszweige "Die Verwandlung der Dreifaltigkeit" nennt die "WOCHE"59 die Veränderungen der Volkswirtschaft in der Region Leoben, Bruck an der Mur und Mürzzuschlag in den vergangenen 130 Jahren. Die Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft verringerten sich in der Region im Zeitraum 1877 bis 2007 von 53,8 Prozent auf 4,8 Prozent, jene im Wirtschaftszweig Bergbau, Industrie und Gewerbe nahmen um 1,2 Prozent auf 56 57 58 59 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl s. Download, 8.3.2008. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 9. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 15. Ebd. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 2-3. - 21 - 24,8 Prozent, jene im Dienstleistungsbereich von 22,6 Prozent auf 70,4 Prozent zu. 60 Wie sich die Zahl der Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren im Zeitraum 1971 bis 2001 in Österreich, der Steiermark, der Region Östliche Obersteiermark und im Bezirk Bruck an der Mur entwickelt hat, wird anhand folgender Grafik ersichtlich: Abbildung 3: Entwicklung Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren 1971 - 200161 60 61 Ebd. S. 3. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 14. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. - 22 - 3.2.1. Der primäre Wirtschaftssektor Die landwirtschaftliche Betriebszählung vom 14. Juni 193062 - es ist keine Darstellung auf Gemeindeebene vorhanden - verzeichnete für den politischen Bezirk Bruck an der Mur, der sich aus den Gerichtsbezirken Bruck an der Mur und Mariazell zusammensetzte, 2.403 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 121.297 ha (inkl. Seen, Sümpfe, Teiche, Baugründe und unproduktiver und sonstiger steuerfreier Flächen), wovon sich 114.685 ha in Eigenbesitz befanden. 5.705 ha waren als Ackerland ausgewiesen. Davon entfielen im Erntejahr 1929 872 ha auf Roggen, 586 ha auf Kleeschläge, 599 ha auf Hafer, 499 ha auf Weizen, 429 ha auf Kartoffeln, 310 ha auf Gerste und 208 ha auf Futterrüben. In wesentlich kleineren Mengen wurden Zuckerrüben, Lein, Hanf, Kopfkohl, Kraut, Kürbisse, Kleesamen etc. angebaut. Lediglich 8 ha Fläche fanden für den Anbau von Körnermais Verwendung. Von 2.403 Betrieben verfügten 33 über kein Personal, das heißt, dass es sich hier um kleine, nebenberufliche Betriebe oder Agrargemeinschaften, Gemeindebetriebe und ähnliche handelte, für die nicht einmal ein Betriebsleiter ausgewiesen wurde. Für 214 Betriebe wurde lediglich der Betriebsleiter gezählt, 1.124 Betriebe wurden ausschließlich als Familienbetriebe geführt, 972 Betriebe mit Familienangehörigen und zusätzlichen fremden Arbeitskräften und 60 Betriebe verfügten neben dem Betriebsleiter ausschließlich über fremde Arbeitskräfte. 184 Betriebe wurden ohne Viehhaltung betrieben, 2.219 Betriebe wiesen insgesamt 828 Pferde, 17.796 Rinder, 10.984 Schweine, 815 Ziegen, 2.044 Schafe, 25.876 Hühner, 2.504 Bienenvölker, 2072 Kaninchen sowie in geringer Anzahl Büffel (2), Gänse (359), Enten (721), Truthähne und Perlhühner (137) aus. 1930 brachten 1.430 Betriebe Maschinen zum Einsatz. Darunter befanden sich Dreschmaschinen, Getreidetrieure, Häcksel-, Schrot-, Säe- und Mähmaschinen sowie Milchzentrifugen. Im Bezirk waren bereits 129 Butterei- und 12 Käsereieinrichtungen, 40 Sägen, 117 Mühlen- sowie 53 Brennereieinrichtungen, zwei Silos, eine Milchpasteurisierungsanlage und 24 Gülleanlagen im Einsatz. 62 Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische Staatsdrucker, Wien 1932. - 23 - Im Bezirk Bruck an der Mur bestanden 1.204 forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Fläche von 117.685 ha. "Als forstwirtschaftliche Betriebe […] gelten alle Betriebe, die überhaupt eine Waldfläche, wenn auch von kleinem Umfang, nutzen."63 Auch wenn der Kreis Bruck an der Mur64 (ohne Mariazell) flächenmäßig nur etwas mehr als der Hälfte des heutigen Gebietes entsprach, wird hier der Status 1939 dokumentiert: Die im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 durchgeführte land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung65 berichtete von 1.806 landwirtschaftlichen Betrieben im Kreis Bruck an der Mur. Diese Zahl setzte sich aus 107 Großbetrieben (> 100 ha; insgesamt 46.700 ha), 507 großbäuerlichen Betrieben (> 20 ha aber < 100 ha; insgesamt 21.256 ha), 466 mittelbäuerlichen Betrieben (> 5 ha aber < 20 ha; insgesamt 5.280 ha), 358 kleinbäuerlichen Betrieben (> 2 ha aber < 5 ha; insgesamt 1.177 ha) und 368 Zwergbetrieben (unter 2 ha; insgesamt 405 ha) zusammen. Für Bruck wurden in der Land- und Forstwirtschaft 8.131 beschäftigte Personen gezählt, wovon 6.575 ständigen und 1.556 nichtständigen Arbeitnehmern zuzurechnen waren. 3.944 Personen (inkl. hauptberufliche Betriebsinhaber) der ständigen Arbeitnehmer galten als familieneigene, d.h. aus der Familie des Betriebsinhabers stammende Personen, im Bereich der nichtständigen Arbeitskräfte lag die Zahl bei 1.206 Personen (inkl. nebenberuflicher Betriebsinhaber). Von der Gesamtfläche des Kreises (74.818 ha; Bezirk aktuell: 130.696 ha66) wurden 25.979 ha landwirtschaftlich und 42.853 ha forstwirtschaftlich genutzt. 5.986 ha waren als unproduktiv ausgewiesen. 5.173 ha der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Bezirkes wurden als Ackerland, 297 ha als Gartenland, 20.506 ha 63 64 65 66 Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische Staatsdrucker, Wien 1932. Nach Einbeziehung des südlichen Burgenlandes (15. Oktober 1938) wurde die Steiermark in 16 Verwaltungsbezirke unterteilt. Neu errichtet wurde der Verwaltungsbezirk Mürzzuschlag. Die Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Mariazell wurden dabei aus dem Verwaltungsbezirk Bruck an der Mur herausgelöst. Vgl. Stefan Karner: Die Steiermark im Dritten Reich 1938 - 1945. Leykam-Verlag, Graz/Wien 1986. S. 97. Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (Hg.): Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Reichsgau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebszählung. Carl Ueberreuters Verlag, Wien 1941. Auskunft der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur vom 4.3.2008. - 24 - als Grünland und 3 ha als Korbweiden genutzt. Als bedeutend wurde der Anbau von Körnermais und Futterpflanzen im Reichsgau Steiermark genannt. Für den Kreis Bruck an der Mur war der Bestand an Tieren der einzelnen Gattungen wie folgt ausgewiesen: 668 Pferde, 16.327 Rindvieh, 12.375 Schweine, 1.880 Schafe, 1.748 Ziegen, 46.335 Hühner, 130 Gänse, 347 Enten und 3.106 Bienenvölker. Als wichtigste betriebseigene Maschinen wurden für den Kreis Elektromotoren (354), Benzinmotoren (158), Drillmaschinen (22), Dreschmaschinen (510), Schrotmühlen (234) sowie Häckselmaschinen (688) aufgezeichnet. 750 Betriebe im Kreis verfügten über elektrisches Licht, 740 über eine Wasserleitung. Anders als 1939 war Österreich im Bericht über "die Lage der Landwirtschaft der Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten im Berichtsjahr 1946/47"67 in Produktionsgebiete eingeteilt, wobei der heutige Bezirk Bruck an der Mur großteils dem Produktionsgebiet "Alpen" und in Ausläufern dem Produktionsgebiet "Südöstliches Randgebirge mit Mur-Mürztal" zugeordnet wurde. Das Gebiet "Alpen" erstreckte sich im Bundesland Steiermark über das Dachsteingebiet, das Tote Gebirge, Ennstaler Alpen, Alpen mit Hochschwab, Eisenerzer, Mürztaler Alpen, Niedere Tauern mit Murauer Alpen, Ausläufer der Gurktaler Alpen und oberes Enns- und Paltental. Das Randgebirge, also die östliche Alpenrandzone, umfasste die Gebiete Wechsel, Jogelland, Fischbacher Alpen, Gleinund Stubalpe, Seetaler Alpen und die Koralpe. Das mittlere Mur-Mürztal wiederum erstreckte sich von Judenburg bis Mürzzuschlag. Dieser Umstand erlaubt es in dieser Arbeit nicht, statistische Werte für den Bezirk darzustellen. Für den Bezirk Bruck an der Mur wurden 195168 insgesamt 2.387 landwirtschaftliche Betriebe (- 16 gegenüber 1930) mit einer Fläche von insgesamt 122.606 ha (+ 1.309 ha) gezählt. Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche 67 68 Land- und Forstwirtschaftliche Landes-Buchführungs-Gesellschft m.b.H. (LBG.) in Wien (Hg.): Die Lage der Landwirtschaft der Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten im Berichtsjahr 1946/47. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1949. S. 6 und S. 26-30. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 25 - (gesamt 32.290 ha) wurden 15.578 ha dem Produktionsgebiet I (Hochalpengebiet), 2.830 ha dem Produktionsgebiet II (Voralpengebiet) und 13.882 ha dem Produktionsgebiet III (Alpenostrand) zugerechnet, wobei sich der Anzahl nach die meisten Betriebe (1.216) im Produktionsgebiet III befanden. Nähere Details zu den einzelnen Gemeinden finden sich im Kapitel 3.3. Über die Technisierung der Landwirtschaft waren Daten lediglich auf Ebene des Bundeslandes Steiermark ausfindig zu machen. Die rasante Entwicklung wird anhand der Nachkriegsjahre 1946 und 1951 dargestellt: Tabelle 4: Anzahl von Maschinen in der Steiermark 1946/195169 Anzahl von Maschinen in der Steiermark 1946 1951 Elektromotoren 22.140 39.349 Benzinmotoren 9.873 9.041 Dieselmotoren 1.199 2.164 Traktoren und Raupenschlepper 675 1.651 Motormäher 824 2.454 Bodenseilzüge - 893 Seilaufzüge - 397 Traktorpflüge 449 718 Bindemäher 280 290 Andere Mähmaschinen 1.090 6.259 Kartoffelerntemaschinen 2.725 3.859 199 529 Gebläse für Heu und Stroh In diesen folgenden statistischen Aufzeichnungen - beispielsweise 1970 - wurden weiters unter verschiedenen Ausführungen von Traktoren (bis einschließlich 18 PS, über 18 bis einschließlich 30 PS, über 30 bis einschließlich 50 PS usw. auch in Bezug auf Allein-/Miteigentum bzw. betriebsfremde Maschinen) auf Landesebene bzw. Produktionsgebiete unterschieden. Bezirks- und Gemeindedaten lagen hier nicht vor. Ab den 90er Jahren fanden landwirtschaftliche Maschinen in Erhebungen der Statistik Austria keinen Niederschlag mehr. 69 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Landesheft Steiermark auf Grund der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951. Wien 1953. S. XII. - 26 - Im Zeitraum 1951 bis 196070 hat die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Bezirk Bruck an der Mur auf 2.009 mit einer Gesamtfläche von 114.784 ha abgenommen. Es wurden 657 Vollerwerbsbetriebe (44.238 ha), 199 untergeordnete Zuerwerbsbetriebe (6.376 ha), 1.088 übergeordnete Zuerwerbsbetriebe (16.963 ha) und 65 Betriebe juristischer Personen (47.207 ha) gezählt. 145 Betriebe verfügten über eine Fläche von 100 ha und mehr, 893 über weniger als 5 ha, 370 über 20 ha bis unter 50 ha. 7.299 Menschen waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig. 3.426 davon waren familieneigene Arbeitskräfte, die den Betrieben ständig zur Verfügung standen. Demgegenüber fanden sich 1.799 familienfremde, ständige Arbeitskräfte. Tabelle 5: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft im Bezirk Bruck/M. 1960 - 199071 8.000 6.000 4.000 2.000 0 1960 1970 1980 1990 insgesamt 7.299 4.634 3.173 2.389 FE ständig 3.426 2.247 1.484 1.131 FE nicht ständig 1.218 1.020 975 805 FF ständig 1.799 859 532 272 856 508 182 181 FF nicht ständig (Anmerkung: FE = familieneigene, FF = familienfremde) 70 71 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964. Für 1960: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964. Für 1970: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. Für 1980: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1983. Für 1990: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1992. - 27 - Für den Bezirk waren mit Stand 3.12.1960 13.681 Rinder, 650 Pferde und 11.553 Schweine verzeichnet.72 Im Veterinärjahresbericht 1960 der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur73 war über gesundheits- und hygienische Verhältnisse der landwirtschaftlichen Haustiere wie folgt zu lesen: Die Almwirtschaft dürfte nun ihren Tiefpunkt erreicht haben und sich nun wieder stabilisieren. Der Großteil der Eigenweiden und kleineren Gemeinschaftsweiden wurde aufgelassen und aufgeforstet und schreitet diese Tendenz weiter, hingegen werden die großen Gemeinschafts-, Kommunal- und Genossenschaftsweiden reichlicher bestoßen wie in den letzten Jahren und durch Ankauf unwirtschaftlicher Bergbauernbesitzungen durch Weidegenossenschaften neue Weidemöglichkeiten geschaffen. Durch die Wegaufschließungsaktionen der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in den letzten Jahren verfügen auch die meisten größeren Weiden und Almen bereits über gute, mit Kraftfahrzeugen befahrbare Zufahrtswege und Straßen und da die meisten Weidebesitzer und Auftreiber über Fahrzeugen verfügen, ist die Weidebewirtschaftung und Betreuen des Viehes wesentlich erleichtert, trotzdem ist es aber noch immer schwierig, geeignetes Almpersonal zu finden. […] Aufgetrieben wurden auf 82 Gemeinschaftsweiden 13 Pferde (1957: 6374), 2965 Rinder (1957: 4300), 116 Schweine (1957: 120), 17 Schafe (1957: 55), 1169 Ziegen (1957: 13), wobei die Zahl der Ochsen und Kühe wesentlich zurückgegangen, die der Kalbinnen angestiegen ist. […] Die Pflege und Wartung der Haustiere wird durch die Technisierung der Betriebe und Verringerung des Viehbestandes in den meisten Betrieben zufriedenstellend durchgeführt, doch ist sie in den Betrieben, die die Umstellung auf die geänderten Verhältnisse versäumt oder absichtlich unterlassen haben, sehr mangelhaft. […] Die Getreideernte war bei Weizen überdurchschnittlich, bei Gerste und Roggen durchschnittlich. Strichweise entstanden durch starke Regenfälle teilweise mindere Erträge. Die Hackfruchternte war überdurchschnittlich und ebenso die Obsternte bei Äpfel und Birnen, jedoch die Preise bei letzteren so nieder, daß vielfach Äpfel und Birnen verfüttert oder nicht geerntet, da die Arbeit durch die niederen Preise nicht bezahlt wurde. […] Stallverbesserungen, Neu- und Umbauten werden noch ständig mit Beratung und finanzieller Unterstützung der Landeskammer für Landund Forstwirtschat Steiermark durchgeführt und durch die in den letzten Jahren vorgenommenen Wegaufschließungen vielfach erst ermöglicht. Es bestehen jetzt fast zu jedem Gehöft, auch ganz entlegenen, gute mit PKW und LKW befahrbare Zufahrten, welche nur in den Winter- und Frühjahrsmonaten einige Wochen nicht benützbar sind und auf die 72 73 74 Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 13 (Hg.): Veterinär-Jahresbericht 1960 für das Bundesland Steiermark. Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1960 vom 18.3.1961. Alle Zahlen für 1957: Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1957 vom 3.3.1958. - 28 - meisten größeren Almen und Gemeinschaftsweiden haben bereits gute, mit Kraftfahrzeugen erreichbare Zufahrtsstraßen. […] Auf die Technisierung der Betriebe wird besonderen Wert gelegt, um durch Anschaffung von Melk- und Putzmaschinen, Selbsttränkern, Futtertische, Silos, Entmischungsanlagen, Düngerkrähne usw. Arbeitserleichterungen zu schaffen. […] Die Wetterlage war im Berichtsjahr für die Tierhaltung im allgemeinen günstig. Unwetterschäden sind, bis auf einige örtliche eng begrenzte Fälle nicht aufgetreten. […] In der vorliegenden Statistik für 197075 wurden Maschinen lediglich in Produktionsgebieten und Bodennutzungsformen ausgewiesen, was eine Bezirks- bzw. Gemeindezuordnung nicht zulässt. Interessant ist die Information, dass 312 der 1.755 land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Bezirk über Telefon verfügten. Ein großer Teil der Betriebe (354) bestand aus einer ideellen Kulturfläche von unter 2 ha bzw. 2 ha bis unter 5 ha (322 Betriebe). 96 Betriebe verfügten über eine ideelle Kulturfläche von 100 ha bis unter 200 ha, 56 Betriebe über 200 ha. Es gab 546 Vollerwerbsbetriebe, 272 Zuerwerbsbetriebe, 782 Nebenerwerbsbetriebe und 67 Betriebe juristischer Personen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) betrug für den gesamten Bezirk 20.977,07 ha, die ideelle Waldfläche 82.413,08 ha. Die höchste landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) sowie die höchste ideelle Waldfläche des Bezirkes verzeichnete die Gemeinde Gußwerk mit 2.427,10 ha bzw. 22.964,94 ha. 798 Betrieben wurden den Bodennutzungsformen Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft sowie Acker-Grünland-Waldwirtschaft zugewiesen, 574 der Grünlandwirtschaft, 22 der Acker-Grünlandwirtschaft, sechs der Ackerwirtschaft und 12 der Spezialwirtschaft. 343 Betriebe waren "ohne Bodennutzungsform" angegeben. Der Anbau auf dem Ackerland war nach Produktionsgebiet bzw. Bodennutzungsform ausgewiesen, was eine Zuteilung nach Bezirk oder Gemeinden nicht zulässt. Nach der angeführten Statistik gilt Selbes für die Viehwirtschaft. 75 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. - 29 - Tabelle 6: Landwirtschaftliche Betriebe Bezirk Bruck/M. 1930 - 199076 2.500 * Keine Angabe 2.000 1.500 1.000 500 0 Gesamt Vollerwerb 1930 1951 1960 1970 1980 1990 1999 2.403 2.387 2.009 1.755 1.470 1.321 1.122 * * 657 619 447 360 397 Insgesamt zählte die Landwirtschaft im Bezirk 1970 4.634 Arbeitskräfte. Ein landwirtschaftlicher Betriebsinhaber im Alter von unter 35 Jahren und vier Betriebsinhaber über 35 Jahren hatten ein Studium an der Hochschule für Bodenkultur absolviert. Ein Betriebsinhaber (im Alter von 20 bis unter 35 Jahren) hatte eine Ausbildung an einer höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt abgeschlossen, fünf Betriebsleiter mit dieser Ausbildung waren älter als 35 Jahre. 1.288 Arbeitskräfte verfügten über eine Schul- und Fachausbildung. 76 Für 1930: Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische Staatsdrucker, Wien 1932. Für 1951: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der landwirtschaftlichen Statistik vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. (Anmerkung: Vollerwerbsbetriebe werden nicht extra ausgewiesen.) Für 1960: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964. Für 1970: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Für 1980: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1983. Für 1990: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Für 1999: Statistik Austria - Ein Blick auf die Gemeinden. http://www.statistik.at/. Download, 8.3.2008. - 30 - Nach dem Ergebnis der Viehzählung vom 3.12.197077 wurde für den Bezirk ein Bestand von 12.861 Rindern, 266 Pferden, 9.839 Schweinen sowie 57.105 Hühnern festgestellt. 1.470 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Fläche von 117.129 ha waren für den Bezirk in der Betriebszählung 198078 ausgewiesen. Davon entfielen 447 auf Vollerwerbsbetriebe, 76 auf Zuerwerbsbetriebe und 886 auf Nebenerwerbsbetriebe. Es bestanden weiters 61 Betriebe juristischer Personen. Die Zahl der Arbeitskräfte kann der zuvor angeführten Tabelle entnommen werden. 419 Betriebe wurden ohne Vieh geführt. Im Bezirk gab es auf 114 Betrieben 219 Pferde und auf 892 Betriebe 13.836 Rinder. 7.161 Schweine wurden 896 Betrieben zugeordnet, 922 Schafe teilten sich auf 88 Betriebe auf, 27.283 Legehennen wurden auf 879 Betrieben gehalten, 3.724 Masthühner auf 14 Betrieben. Weiters gab es im Bezirk Ziegen, Enten und Gänse. Der Bezirk Bruck an der Mur verfügte über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 21.323 ha, die unter anderem aus 1.517 ha Ackerland, 6.728 ha Almen und Bergmähder sowie 77.615 ha Waldfläche bestand. 1980 waren 382 ha des Ackerlandes mit Grün- und Silomais, 447 ha mit Winter- und Sommergerste, 155 ha mit Kleegras und 109 ha Fläche mit Kartoffeln bebaut. Beachtung findet in der folgenden Tabelle besonders die Anbaufläche von Grünmais und Kartoffeln, vergleicht man diese mit den bebauten Flächen aus 1930. Für Körnermais - Grünmais wurde nicht angebaut - waren 1930 8 ha Fläche ausgewiesen, für Kartoffeln 429 ha. Dies lässt nicht nur auf veränderte Anbauweisen, sondern auch auf Änderungen in der Tierhaltung hinsichtlich Anzahl des Viehs und dessen Fütterung, die Zunahme von Maschineneinsatz und die Verringerung des Einsatzes von Arbeitskräften sowie die veränderte Wichtigkeit der Landwirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln schließen. 77 78 Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Fachabteilung für das Veterinärwesen (Hg.): Veterinär-Jahresbericht 1970 für das Bundesland Steiermark. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1983. - 31 - Tabelle 7: Ackernutzung in ha im Bezirk Bruck an der Mur 1983/198679 Ackernutzung in ha 1983 1986 Winterrogen 3,85 16,84 Winterweizen 55,11 59,65 Sommerweizen 24,91 36,54 Sommergerste 298,75 248,70 Hafer 21,45 7,80 Spätkartoffel 52,51 28,49 Frühkartoffel 18,94 14,96 Zuckerrüben 0,00 0,52 Futterrüben 7,33 5,23 Gemüse 3,86 0,95 Raps und Rüben 1,56 0,26 Flachs 0,00 0,00 387,94 392,66 Luzerne 7,90 3,00 Handelsgewächse 0,00 0,00 183,04 25,78 Andere Futterpflanzen 2,01 7,04 Pferdebohne 0,00 15,80 1.069,16 864,22 144,22 140,72 1.213,38 1.004,94 Grünmais Wechselwiese Zwischensumme Andere Getreidearten Ackerland gesamt Bruck an der Mur wies 199080 1.321 Betriebe mit einer ideellen Gesamtfläche von 112.018 ha auf, wovon 360 Betriebe (29.660 ha) im Vollerwerb, 77 (3.767 ha) im Zuerwerb und 825 (33.859 ha) im Nebenerwerb bewirtschaftet wurden. Für 413 Betriebe war Ackerland (einschließlich nicht mehr genutzter Flächen) im Ausmaß von 922 ha ausgewiesen, die ideelle Waldfläche von 77.426 ha verteilte sich auf 1.143 Betriebe. 79 80 Bodennutzungserhebung 1983 und 1986 des Österreichischen Statistischen Zentralamtes/ Abteilung 2 Land- und Forstwirtschaft. Zur Verfügung gestellt von DI Luef/Bezirkskammer Bruck/Mur. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 32 - 56 Betriebe bebauten eine Fläche von 82 ha mit Winterweizen, 20 Betriebe 19 ha mit Sommerweizen, 139 Betriebe 188 ha mit Sommergerste sowie 142 Betriebe 306 ha mit Silo- und Grünmais. Weiters wurden im Bezirk neben Winterund Sommerroggen (21 ha), Wintergerste (34 ha), Körnermais (60 ha), Kleegras (36 ha) sowie in geringeren Mengen auch Winter- bzw. Sommermenggetreide, Pferde- bzw. Sojabohne, Kartoffel, Rüben, Winterraps zur Ölgewinnung sowie Feldgemüse und Ananas-Erdbeeren, Rotklee und Luzerne angebaut. Auf 851 Betrieben wurden insgesamt 145 Pferde (von 70 Betrieben), 13.749 Rinder (von 731 Betrieben), 4.528 Schweine (von 639 Betrieben), 1.385 Schafe, 102 Ziegen, 14.622 Legehennen sowie Masthühner, Kücken und Junghennen (unter einem halben Jahr), Gänse, Enten und Truthühner gehalten. 1990 wurden in der Land- und Forstwirtschaft von Bruck an der Mur insgesamt 2.389 Arbeitskräfte gezählt. Der Großteil davon waren familieneigene, ständige Arbeitskräfte im Alter von 35 und mehr Jahren, gefolgt von familieneigenen, nichtständigen im selben Alter. Insgesamt hatten 821 Personen eine Schul- und Fachausbildung. Drei der insgesamt vier landwirtschaftlichen Betriebsinhaber wiesen einen Abschluss an der Land- und Forstwirtschaftlichen Universität auf (über 35 Jahre alt). Weitere Details zur Landwirtschaft im Jahr 1990 finden sich bei den einzelnen Gemeinden. Im Zeitraum 1930 bis 2000 hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Bezirk Bruck an der Mur auf 1.122 verringert. Im Jahr 2000 betrug die durchschnittliche Betriebsgröße im Bezirk 111,1 ha.81 Die Haupterwerbszweige in der Land- und Forstwirtschaft waren Rinderzucht und Forstwirtschaft. Die Gesamtfläche des Bezirkes betrugt 130.696 ha82 und teilt sich heute wie folgt auf: 81 82 Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 3 (von 6), 21. Juni 2007. S. 4. Landwirtschaftskammer Steiermark. Zahlen und Fakten Bruck an der Mur: http://www.agrarnet.at/netautor/napro4/appl/na_professional/parse.php?id=2500%2C1202555%2C%2C. Download, 19.2.2008. - 33 - Tabelle 8: Verteilung der Flächen nach Nutzungsarten83 LN - Flächen 8.798 ha 6,73 %*) Alpen 4.792 ha 3,67 % 189 ha 0,14 % 103.270 ha 79,02 % Bauflächen 2.085 ha 1,60 % Gewässer 872 ha**) 0,67 % Ödland 8.276 ha 6,33 % Sonstiges 2.414 ha 1,85 % 130.696 ha 100,00 % Gärten Wald Summe *) ursprüngliche Angabe: 6,73 ha ursprüngliche Angabe: 872 ha ha **) Stark landwirtschaftlich geprägt, d.h. dass die Agrarquote (= Anteil der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft an allen Beschäftigten)84 über 10 Prozent lag, waren noch sieben der 21 Gemeinden des Bezirkes, wobei diese in den Gemeinden Etmißl (12,3 Prozent), Frauenberg (18,5 Prozent), Halltal (17,8 Prozent) und St. Ilgen (16,4 Prozent) am höchsten war.85 Daten und Zahlen zur Entwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe für das Jahr 1999 finden sich im Anhang. Abschließend darf hier noch der größte Grundbesitzer des Bezirkes genannt werden: 83 84 85 Ebd. Aufgrund der unterschiedlichen Zahlen gegenüber "Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur" (Gesamtfläche: 139.700 ha) wurden die Daten mit der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur abgestimmt und die Richtigkeit durch Fr. Glettler/DI Luef am 4.3.2008 per Mail bestätigt. Zwei Korrekturen wurden aufgrund des Mails vorgenommen: statt 6,73 ha neu 6,73 % sowie "ha" wurde einmal gestrichen (ursprüngliche Angabe 872 ha ha). Der Link war per 6.3.2008 nicht abrufbar. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. Statistik Austria - Ein Blick auf die Gemeinden. http://www.statistik.at/. Download, 8.3.2008. - 34 - Gemäß einem Gespräch mit dem Betriebsleiter der Österreichischen Bundesforste in Gußwerk, Herrn Dr. Mattes, vom 31. März 2008 verfügen die Österreichischen Bundesforste (Öbf) im Bezirk Bruck an der Mur über eine Fläche von 24.245 ha und sind damit der bei weitem größte Wald- und Grundbesitzer des Bezirkes (Territorium Steiermark siehe Anhang). Die lokale Bedeutung der Öbf in Gußwerk und Umgebung hat sich stark verändert. War früher ein Großteil der Bevölkerung bei den Österreichischen Bundesforsten beschäftigt, ist dies heute aufgrund der fortschreitenden Mechanisierung ein Bruchteil. Dies ist laut Dr. Mattes auch ein Grund für die demografische Entwicklung des Gebietes. In der Zentrale in Gußwerk sind derzeit 23 Personen (inklusive Betriebsleiter und Stellvertreter) beschäftigt. Für die Forstreviere Gußwerk, Wegscheid und Mariazell arbeiten aktuell jeweils ein Revierleiter sowie insgesamt 10 Forstarbeiter. ÖBf AG, Forstbetrieb Steiermark, Bezirk Bruck/Mur86 (Die Flächen sind den jeweiligen Forstrevieren (FR) zugeordnet.) Forstrevier Gußwerk Fläche in ha: Katastralgemeinde: 8.911 60405 Weichselboden Forstrevier Wegscheid Fläche in ha: Katastralgemeinde: 8.048 60401 Aschbach Forstrevier Mariazell Fläche in ha: Katastralgemeinde: 7.286 60403 Mariazell, 60402 Halltal, 60404 St. Sebastian Gesamtfläche in ha: 24.245 3.2.2. Der sekundäre Wirtschaftssektor Im Folgenden werden jene Betriebe historisch betrachtet, die für den Bezirk nach wie vor von besonderer Bedeutung sind. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. 86 Daten zur Verfügung gestellt von ÖBf AG am 2.4.2008. - 35 - Zahlreiche Hammerwerke gab es in Kapfenberg und im Thörlgraben schon seit dem 15. Jahrhundert. 87 Die bekanntesten Wasserhämmer entlang des Thörlbaches waren der Erlachhammer, der Mühlhammer, der Siebenbrünnerhammer und der Schinitzhammer II (ab 1787 als Nachfolgehammer von Schinitzhammer I). Entlang der Laming zählte der Laminghammer (bis Ende 19. Jahrhundert) und entlang der Mürz der Höllhammer sowie der Schnitzhammer I (bis 1787) zu den bekanntesten Wasserhämmern. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden für den Raum Kapfenberg noch der Höllhammer, berühmt seit 1409, der Laminghammer, der um 1839 die Produktion der anderen beiden Hämmer weit übertraf, und der Erlachhammer, der älteste Wasserhammer in Kapfenberg, genannt. 1829 wurde der Erlachhammer vom Gewerken Franz Mayr sen. käuflich erworben. 1857 erwarb sein Sohn, Franz Mayr jun., Erbauer des ersten Gussstahlwerkes 1854 in Kapfenberg, den Höllhammer sowie 1861 den Lucknerhammer und den Mühlhammer, beide am Thörlbach gelegen. 88 Der Laminghammer, der seine Bedeutung verloren hatte, ging bei seiner Versteigerung 1886 an den Gewerken Karl Kaltschmid, Eisenwerk GmbH, Bruck an der Mur89, über, der 1888 eine Eisengießerei und eine Bügeleisenfabrik errichtete.90 1858 stellte Franz Mayr (ab 1859 von Melnhof91) die industrielle Hüttenproduktion in der Hütte in Kapfenberg um (Regenerativfeuerung von Friedrich Siemens erfunden) "und legte den Grundstein für die späteren Böhlerwerke".92 1872 erweiterte die Innerberger Hauptgewerkschaft "mit dem Kauf der großen Mayr-Melnhof'schen Hütte und des Bergbaues Seegraben die Gussstahlhütte 87 88 89 90 91 92 Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 39 und Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian Brandstätter, Wien/ München 1988. 1. Auflage. S. 244. Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 269281. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90. Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 269281. Ebd. Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 39. - 36 - Kapfenberg"93 ihren Umfang und ihr Betätigungsfeld. Die k.k. priv. Innerberger Hauptgewerkschaft ging 1881 in der Österreichische Alpine Montangesellschaft auf. 94 1881 entstand durch Fusionierungen bzw. Neugründungen von Unternehmen95 die "Österreichische Alpine Montangesellschaft", die das steirische Eisenwesen ausbauen sollte.96 Einbezogen wurden in diese Gesellschaft unter anderem "die Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft mit den Erzbergbauen Gollrad, Bohnkogel und Altenberg, dem Gußwerk bei Mariazell, der Marienhütte zu Aschbach, verschiedene Hochöfen, dem Bessemer-Stahlwerk97 und dem Walzwerk in Neuberg."98 Selbständig blieben u. a. die "Feineisenfabrik Andrieu in Bruck" sowie "Fürst und Pengg in Thörl".99 1894 kauften die Gebrüder Böhler die Hütte Kapfenberg (Stahlerzeugung) "infolge finanzieller Schwierigkeiten"100 von der Alpine-Montan.101 1897 erwarb die Finanzgruppe Karl Wittgenstein die Aktienmehrheit an der Österreichischen Alpine Montangesellschaft und nahm eine Straffung des Unternehmens vor.102 "Wegen Versiegens der Erzbasis Gollrad und wegen zu hoher Frachtspesen mußten 1891 die Marienhütte zu Aschbach und 1898 die berühmte Hütte von Gußwerk, die über ein Jahrhundert den wesentlichsten Teil des Geschütz- und Munitionsbedarfs der österreichischen Armee gedeckt hatte, aufgelassen werden. 103 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 285. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel. Wien 1949. S. 123-124. Ebd. S. 89. Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian Brandstätter, Wien/ München 1988. 1. Auflage. S. 244. Bessemer Prozess nach Sir Henry Bessemer (brit., 1813 - 1898): Windfrischverfahren. Das Roheisen wird in einem mit feuerfesten, sauren Steinen ausgekleideten birnenförmigen Gefäß (B.-Konverter, B.-Birne) mit bis zu 60 t Fassungsvermögen von unten mit Luft durchblasen. Dabei verbrennen die Eisenbegleiter, bes. der Kohlenstoff. Der B.-Prozess wird heute nicht mehr angewendet. In: Der Brockhaus in zehn Bänden. Band I. F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig 2005. S. 566. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel. Wien 1949. S. 90. Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte 1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 185. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90. Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte 1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 192. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90. Ebd. S 93. - 37 - Tabelle 9: Zusammenschlüsse durch Wittgenstein-Gruppe 1897 - 1904104 1897 1904 7 Bergverwaltungen 6 Bergverwaltungen 20 Hüttenverwaltungen 8 Hüttenverwaltungen 16 Holzkohlenhochöfen 3 Holzkohlenhochöfen 7 Kokshochöfen 4 Kokshochöfen 4 Siemens-Martin-Werke 2 Siemens-Martin-Werke 6 Puddelwerke 2 Puddelwerke 9 Walzwerke 4 Walzwerke 3 Bessemer-Stahlwerke - Verschiedene Fabriken - 1912 erreichte die "Alpine" ein Rekordjahr, die Kriegs- und Nachkriegsjahre bereiteten der Gesellschaft allerdings schwere Zeiten, die sich erst ab 1921 wieder zu bessern begannen. Die Anzahl der Arbeiter erhöhte sich in den Jahren 1918 bis 1921 um 5.050 auf 17.500. Nach hoher Produktion und Beschäftigung bis 1929 belasteten danach die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise die Entwicklung der Gesellschaft schwer. 1939 erfolgte die Übernahme von 80 - 85 Prozent der Aktien durch die "Reichswerke AG. Linz", der die Fusion zur "Alpine Montan AG. Hermann Göring, Linz" folgte. Es wurde vor allem für Rüstungszwecke produziert. Nach Kriegsende prägten Demontagen und Zerstörung die Eisen- und Stahlfirmen.105 Ab 1946 wurde die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft wieder selbständig und - wie auch die Eisen- und Stahlfirmen VÖST, Böhler und Schoeller-Bleckmann106 - verstaatlicht. Beachtung fand vor allem das LD-Verfahren, das 1953 in Betrieb genommen wurde und zur Expansion beitrug.107 1973 kommt es zur Fusion mit der Oesterreichischen Alpine Montangesellschaft in Donawitz, 1978 zur Namensänderung auf VOESTALPINE AG. 1985 steht der damalige Staatsbetrieb vor dem Bankrott: Das Unternehmen bleibt nur mit staatlicher Unterstützung zahlungsfähig. […] Im Rahmen einer Neustrukturierung großer Teile der 104 105 106 107 Ebd. S 96. Ebd. S. 97-113. Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte 1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 196. Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft: http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.o/o293706.htm. Download, 2.3.2008. - 38 - verstaatlichten Industrie entsteht 1988 die VOEST-ALPINE STAHL AG als Vorläufer der heutigen voestalpine AG.108 Wie bereits ausgeführt verkaufte die Österreichische Alpine Montangesellschaft 1894 die "Gussstahlfabrik samt Höllhammer, Mühlhammer, Erlachhammer mit allen Liegenschaften, Gebäuden etc." an die Gebrüder Böhler, um Geldmittel für den Ausbau des Werkes in Donawitz zur Verfügung zu haben.109 Die Betriebsstätten wurden ebenso erweitert wie die Betriebseinrichtungen, die Produktionszweige ausgebaut. 1904 betrug die Belegschaft des Werkes in Kapfenberg bereits 400 Mann.110 Stand um 1870 der Handel mit Stahl und Stahlwaren für die "Firma Gebr. Böhler & Cie. OHG" mit Sitz in Wien (ab 1924 "Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft, Wien111) im Vordergrund, wurde ab Beginn des 1. Weltkriegs die Rüstungsproduktion ausgebaut (Kriegsmaterial im Wert von 500 Mio. Kronen im Zeitraum 1914 bis 1918), später wurden Stahlglocken und Buntmetalle bzw. Buntmetallklangkörper erzeugt. Die Umstellung auf die Friedensproduktion nach dem 1. Weltkrieg war schwierig, die Lage änderte sich jedoch, als ab 1933 abermals ein Aufschwung in der Produktion von Kriegsmaterial, die ab 1938 in großem Umfang erfolgte, zu verzeichnen war. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Belegschaft durch Plünderungen und Demontagen im Werk sowie die Wirtschaftssäuberungsgesetze stark reduziert - es arbeiteten Ende Mai 1945 nur noch 467 Personen in Kapfenberg (gegenüber 15.972 im Jänner 1945). Böhler in Kapfenberg wurde 1946 verstaatlicht und verzeichnete ab 1955 wieder einen Aufschwung, der zu Rekordumsätzen112 in den Jahren 1960 und 1961 führte.113 Böhler blieb in den 70er Jahren von sinkenden Erfolgszahlen, Stilllegungen von Produktionsstätten, Rationalisierungsmaßnahmen und Exportproblemen nicht 108 109 110 111 112 113 Die (Erfolgs)Geschichte des voestalpine-Konzerns: http://www.voestalpine.com/ag/de/group/overview/history.html. Download, 2.3.2008. Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 286. Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S.125131. Ebd. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 26. Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 295316. - 39 - verschont.114 Den Tiefpunkt brachte der Ölschock 1974, der 1975 die Vereinigung von Böhler, Schoeller-Bleckmann und den Guss-Stahlwerken Judenburg in die "Vereinigte Edelstahlwerke AG (VEW)115" zur Folge hatte.116 1983 und 1987 führte die VEW Kapfenberg die Liste der 20 größten steirischen Betriebe an.117 1988 folgte die "Neugründung der Firma Böhler durch Aufgliederung der VEW in die Böhler GmbH und die Schoeller Belckmann GmbH".118 1991 entstand durch die Fusionierung der österreichischen Böhler Gruppe mit der schwedischen Uddeholm Gruppe der Böhler-Uddeholm Konzern. Die Muttergesellschaft (Böhler-Uddeholm AG) war bis 1994 als 100prozentige Tochtergesellschaft der ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG) im Eigentum der Republik Österreich.119 Seit 11.9.2007 ist die voestalpine AG Mehrheitseigentümer der Böhler-Uddeholm AG.120 Die Böhler Edelstahl GmbH & Co KG, Kapfenberg, die Böhler Schweißtechnik GmbH, Kapfenberg, und die Böhler Schmiedetechnik GmbH & Co KG, Kapfenberg, sind Unternehmen des Böhler Uddeholm Konzerns.121 Als weitere bedeutende Produktionsstätte darf im Raum Bruck die Firma "Felten & Guilleaume, Fabrik elektrischer Kabel, Stahl- und Kupferwerk AG, Werk Diemlach und Bruck an der Mur", heute der voestalpine AG zugehörig, genannt werden. Auf dem Boden des "Brucker Hammer" wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts Walzdraht erzeugt. Die obersteirische Produktionsstätte Diemlach wurde errichtet, um für den Betrieb in Bruck, der ebenso stetig erweitert wurde, Rohmaterial zu 114 115 116 117 118 119 120 121 Ebd. Böhler Edelstahl. Geschichte: http://www.bohler-edelstahl.com/b_205.htm. Download, 3.3.2008. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 26. Otto Hwaletz, Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann: Industriesystem, Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der Obersteiermark nach 1945. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 1991. S. 161. Böhler Edelstahl. Geschichte: http://www.bohler-edelstahl.com/b_205.htm. Download, 3.3.2008. Böhler Uddeholm. Geschichte: http://www.bohler-uddeholm.com/2810_DEU_HTML.htm. Download, 3.3.2008. Pressemitteilung der Böhler-Uddeholm AG vom 11.9.2007: http://www.bohleruddeholm.com/3176_3797_DEU_HTML.htm. Download, 2.3.2008. Organigramm Böhler Uddeholm Konzern: http://www.buag.co.at/2812_DEU_HTML.htm. Download, 2.3.2008. - 40 - liefern. 1900 gingen beide Werke von Friedrich Bruno Andrieu, der diese 1867 erworben hatte122, an "Felten & Guilleaume" über. 1949 waren in beiden Werken gemeinsam 2.000 Personen beschäftigt. 2001 arbeitetet in der heutigen VA Austria Draht GmbH Bruck an der Mur 591 Personen.123 In der Nähe dieses Werkes befand sich die Papierfabrik M. Diamant, die 1881 als Ergänzung zum 1878 errichteten Werk in Deuchendorf bei Kapfenberg neu errichtet wurde und neben einer Papierfabrik eine Zellulosefabrik sowie eine Großkraftholzschleiferei umfasste. Vom ursprünglichen Werk in Deuchendorf wurde später auch die Holzschleiferei nach Bruck verlegt.124 Seit 1996 gehört die Papierfabrik dem norwegischen Papierkonzern Norske Skog an.125 Die Fa. Norske Skog Bruck GmbH, eine moderne Papierfabrik im nordöstlichen Teil der Stadt Bruck an der Mur, zählte im Jahr 2000 mit EUR 388 Mio. und 590 Beschäftigten zu den umsatzstärksten Unternehmen des Bundeslandes Steiermark.126 Thörl zählt "zu den ältesten Eisenstätten der Steiermark"127. Das erste Hammerwerk, ein einfacher, wasserradgetriebener Rauheisenhammer, wurde im 14. Jahrhundert errichtet128. Der Stammvater der heute tätigen Pengg in Thörl, Carl Engelbrecht Pengg, wurde 1724 geboren.129 1870 bestanden die Johann Pengg Eisenwerke und Drahtzüge in und bei Thörl aus folgenden Objekten: im eigentümlichen Besitz befanden sich die Frisch- und Walzhütte zu Thörl am Fölz-Stübmingerbach nebst Drahtfabrik und Drahtzug am St. Ilgnerbach und Streckhammer in der Au, der Schürhagglhammer (Au) sowie 122 123 124 125 126 127 128 129 Christa Fuchs: Bruck an der Mur. Geschichte und G'schichterln. Bruck an der Mur 2006. S. 43. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 15. Download, 18.4.2007. Werner Strahalm: Bruck an der Mur eine Stadtgeschichte. Edition Strahalm, Graz 1997. S.93. Norske Skog: http://old.norskeskog.com/dt_full.asp?tgid=10590&mgid=10592&gid=10592&g10590=x&. Download, 3.3.2008. Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002. S. 227, S. 237. Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1952. S. 1-2. Ebd. S. 2. Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/ Graz 1994. S. 369. - 41 - der Seebachhammer (Seebach bei Turnau) waren gepachtete Betriebsstätten. 1870 verzeichnete die Firma Pengg 70 Arbeiter (inkl. Holzarbeiter und Pferdeknechte). 1871 wurde die neu errichtete Margarethenhütte in Betrieb genommen, 1885 die "Hansenhütte" in Einöd bei Kapfenberg (vormals Pacherneggsche Sensenwerk) erworben. 1890 bestand der Thörler Werkskomplex aus der Frischhütte in Thörl (26 Mann Belegschaft), dem Walzwerk Margarethenhütte (56 Mann, 2 Jugendliche), dem Hammerwerk Wappenstein (24 Mann), der Drahtfabrik in Thörl (28 Mann, 4 Jugendliche) sowie der Hufnaglfabrik in Einöd (3 Werkmeister, 26 Mann, 12 Weiber, 8 Jugendliche).130 Neben dem Kauf der Hämmer in der Au wurde der Werkskomplex 1900 durch den Zukauf des beachtlichen Fürst'schen Industriebesitzes (Werk in Thörl, Unterer Schloßhammer, Kropfmühle und Feindrahtzug in St. Ilgen, Drahtstiftenfabrik Zwain sowie mit diesen Werken verbundene Wasserrechte am Thörler- und St. IlgnerBach, elektrische Beleuchtungsanlagen, Werksgeleisen, maschinelle Einrichtung, Werksfuhrwerk etc.) erweitert.131 Alle Werkszeichen, Schutzmarken und das Recht zur Führung der Bezeichnung "K. k. priv. Drahtfabrik" wechselten mit dem Verkauf den Besitzer, der Werkskomplex hieß ab nun "Joh. Pengg Draht- und Walzwerke".132 1905 zählte der Betrieb 494 Beschäftigte133 und umfasste folgende Betriebe: Frischerei und Puddelhütte in Thörl, Drahtfabriken in Thörl, Aue und Büchsengut, Drahtstiftenfabrik Zwain, Walzwerk Margarethenhütte, Pflugwarenfabrik in Wappensteinhammer, Maschinhufnaglfabrik und Erzeugung mit Wassergas geschweißten Ketten in Hansenhütte.134 130 131 132 133 134 Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1952. S. 97-101. Ebd. S. 106-107. Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/ Graz 1994. S. 379. Ebd. S. 385. Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1952. S. 108-109. - 42 - Überblicksmäßig darf nun auf die weitere Entwicklung der "Joh. Pengg Draht- und Walzwerke"135 eingegangen werden, wobei diese lediglich die im Bezirk Bruck gelegenen Betriebsstätten betrifft: 1910: Durch Auflassung der Frischerei wird die eigene Stahlerzeugung eingestellt. 1923: Gründung der Steirischen Kettenfabrik Pengg-Walenta (PEWAG). 1932: Gründung des Thörler Kabelwerks. 1937: Errichtung der Vinzenzturbine am St. Ilgner Bach. 1938: Abtretung des Wappensteinhammers und damit verbunden der Pflugwarenerzeugung an die Firma Vogel & Noot AG. 1940/41: Übersiedlung der Stifterei von Zwain nach Büchsengut. Neue Drahtseilerei in Thörl. 1945: Das Werk wurde durch großen Einsatz der Belegschaft am Wiederaufbau von der Verstaatlichungswelle nicht erfasst. 1950: In Thörl erreichte die Produktion die Hälfte des Wertes von 1937 und damit mehr als die Jahre zuvor möglich war. 1952/53: Durch Umleitung des Thörlbaches kann das Firmenareal in Unterthörl erweitert werden. 1954: Übersiedlung der Weberei in das Büchsengut. 1962: Eröffnung des Kabelwerks in Einöd. 1965/66: Ausbau Margarethenhütte. 1970/71: Umbau der Margarethenhütte. 1971: Einstellung des Betriebes der Drahtweberei. Umfangreiche Investitionen bei Drahtzug und Seilerei. Mangel an Arbeitskräften und Produktionskapazität. 1974: Ausbau der Seilerei und des Walzwerkes. 1980: Enteignung der Penggschen Berggerechtigkeiten u. a. in Greith durch das neue Berggesetz. 1983: Errichtung einer Rindenverbrennungsanlage in Thörl. 1990: Umstrukturierung des Unternehmens um konkurrenzfähige Marktbearbeitung zu gewährleisten. Stilllegung von Stifterei und Seilerei. Selb- 135 Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/ Graz 1994. S. 385-396. - 43 - ständige Gesellschaft "Joh. Pengg GmbH" (Drahtwerk) sowie "PenggBreitenfeld Kabel AG" (Kabelwerke von Pengg und Breitenfeld sowie Vertriebsfirma Eichmann KG). Muttergesellschaft ist die "Joh. Pengg Holding Gesellschaft mbH". 1992: Umbenennung von Walzwerk Margarethenhütte in "Endloswalzwerk Pengg GesmbH". 1993: Weitere Großinvestitionen in Hubertushütte und Walzwerk fertig gestellt. Im Raum Thörl und Kapfenberg bestehen heute die Firmen "Joh. Pengg AG, Thörl" (Joint Venture Berndorf AG136) und "Pengg Kabel GmbH" (Kapfenberg), die 1900 als Pengg Breitenfeld Kabel AG gegründet und seit 2005 zu einem Unternehmen der Wilms-Gruppe wurde.137 Aus der 1923 gegründeten Kettenfabrik Pengg-Walenta138 ging 1993 die Pewag Austria139 hervor, die auch einen Standort in Kapfenberg hat. Die RHI AG140 mit Unternehmenssitz in Wien ist heute ein global agierender Industriekonzern mit über 100 Produktions- und Dienstleistungsstandorten auf fünf Kontinenten und 7.400 Mitarbeitern. Die im Jahr 1899 gegründete Veitscher Magnesitwerke Actien-Gesellschaft wurde im Jahr 1993 mit der 1908 gegründeten Radex Austria (damals "Austro-American Magnesite Company", Millstätter Alpe/ Kärnten) zur Veitsch-Radex AG fusioniert. Nach Umwandlung in die VeitschRadex GmbH & Co wurde diese zur 100prozentigen Konzerntochter der RHI. Einen Standort hält die RHI in Breitenau, wo bereits seit dem 14. Jahrhundert goldhaltige Arsenkieslagerstätten und seit dem 16. Jahrhundert kleinere Eisenerzvorkommen abgebaut wurden. Mit der Gewinnung von Rohmagnesit wurde in der Breitenauer Lagerstätte erst Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen, nachdem 136 137 138 139 140 Berndorf AG - Joint Ventures: http://www.berndorf.at/SITES/Deutsch/bereiche/joint_ventures/draehte.php. Download, 6.3.2008. Pengg Kabel - Geschichte: http://www.penggkabel.at/pengg.php?cat=Unternehmen&sm_name=Historie&sitename=G eschichte. Download, 6.3.3008. Pewag Austria - Betriebsstandorte: http://www.pewag.at/company/portrait.php. Download, 6.3.2008. Obersteiermark-Agentur der SfG: pewag und die Welt der Ketten. http://www.sfg.at/downloads/docs/2238_2135_sfgpewag.pdf. Download, 6.3.2008. RHI - Unternehmensportrait. www.rhi-ag.at. Download, 2.4.2008. - 44 - dieser 1867 entdeckt wurde. Im Jahr 1906 wurden Untersuchungsstollen angelegt und eine Schachthütte erbaut.141 "1907 waren Bergbau und Hütte betriebsbereit."142 Die gute Entwicklung der Anfangsjahre (Abbau 1907 9.539 t und 1908 33.329 t Rohmagnesit) wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen (Abbau 1914: 61.149 t Rohmagnesit), konnte die Kriegsfolgen jedoch einigermaßen gut überwinden. Nach weiterer positiver Entwicklung musste das Werk 1926 aufgrund eines Konjunktureinbruchs stillgelegt werden. 1927 wieder in Betrieb genommen, folgte abermals nach einem zwischenzeitlichen Aufschwung die Weltwirtschaftskrise, die auch den Magnesitbergbau in Breitenau nicht verschonte.143 "1932 war der Bergbau total eingestellt, 1933 nur vier Monate tätig und 1934 sechs Monate in Produktion. Die Betriebszeiten der Jahre 1936 und 1937 beliefen sich auf zehn beziehungsweise neun Monate. Erst die 1938 eintretende Ausweitung des Inlandsmarktes und die anschließende kriegsbedingte Konjunktur ließen die Produktionszahlen […] wieder ansteigen. […] Die Folgen des Zusammenbruchs von 1945 bedeuteten für Breitenau einen Stillstand von 15 Monaten." 144 In den ersten Nachkriegsjahren wurde allmählich von Tagbau auf Stollenbau umgestellt und schließlich laufend in Mechanisierung und Modernisierung des Werkes investiert. 1960 konnten bereits 315.128 t Rohmagnesit gefördert werden, 1970 sogar 552.172 t. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden von der 100 Mann starken Belegschaft jährlich zirka 370.000 t Rohmagnesit (Grubenbau) und 220.000 t Versatzmaterial (Tagbau) gefördert. 145 Die Unternehmenschronik146 der Firma Heidenbauer berichtet, dass das heutige Unternehmen aus der am 30.3.1946 von Alois Heidenbauer sen. gegründeten "Schlosserei Heidenbauer", Feldgasse, in Bruck an der Mur hervorging, die schon 1963 in einen Neubau in der Wiener-Straße umzog. 1973 kam es zur Erweiterung der Stahlbaufertigungshalle. Nach dem Erwerb der Firm Frana (Wien), kam es 141 142 143 144 145 146 Ernst Gabler: Der Magnesitbergbau Breitenau. In: Gert Christian (Hg.): Die Breitenau. Marktgemeinde am Fuße des Hochlantsch. Eigenverlag der Marktgemeinde Breitenau am Hochlantsch. 1989. Ebd. S. 39. Ebd. Ebd. Ebd. S. 40. Heidenbauer - Unternehmenschronik. http://www.heidenbauer.com/. Download, 6.3.2008. - 45 - 1989 zur Gründung der "Metallbau Heidenbauer & Frana GmbH" (Wien), die 1992 in "Metallbau Heidenbauer & Blaha" umbenannt wurde. Das Unternehmen verzeichnete ab 1990 einige Gründungen und Beteiligungen an anderen Unternehmen, errichtete 1995 ein Werk in Wiener Neudorf, übernahm 2000 die Firma "Lenhardt Metallbau und Dachdecker GmbH" in Bruck an der Mur und erweiterte ihr Werk sowie den Produktionsbereich laufend. Heute zählt Metallbau Heidenbau zu den beschäftigungsstärksten Produktionsunternehmen147 im Bezirk Bruck an der Mur. Zu den industriell-gewerblichen Zentren des Bezirkes zählen heute die Städte Bruck an der Mur und Kapfenberg. Die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen in 241 Betrieben der Sachgütererzeugung waren 2001 die beschäftigungsstärksten Branchen in Industrie und produzierendem Gewerbe. Nur 16 dieser Betriebe (ohne Bauwesen) wiesen mehr als 100 Beschäftigte auf. 1.700 Beschäftige wurden für das Bauwesen (166 Betriebe) verzeichnet, wobei hier gemäß Arbeitsstättenzählung 2001 - wie bei Betrieben der Sachgütererzeugung - Betriebe, die weniger als 20 Personen beschäftigen, dominierten.148 Tabelle 10: Die beschäftigungsstärksten Produktionsbetriebe 2004149 Böhler Edelstahl GmbH, Kapfenberg 1960 VA Austria Draht GmbH, Bruck/Mur 591 Norske Skog GmbH, Bruck/Mur 566 Böhler Schmiedetechnik GmbH, Kapfenberg 376 Pewag Austria GmbH, Hansenhütte, Kapfenberg 283 Böhler Schweißtechnik GmbH, Kapfenberg 214 Pengg Austria AG (Draht- und Walzwerk), Thörl 194 RHI Factories, Veitsch Radex, Breitenau/Hochlantsch 179 Heidenbauer Metallbau, Bruck/Mur 121 Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich 147 148 149 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 15. Download, 18.4.2007. Ebd. Ebd. - 46 - 3.2.3. Der tertiäre Wirtschaftssektor Aufgrund der Themenschwerpunkte Landwirtschaft und Industrie wird auf den Bereich Wirtschafts- und private sowie öffentliche Dienstleistungen nicht detailliert eingegangen. Der Vollständigkeit halber werden diese hier dennoch kurz erwähnt. Die Sparte Tourismus wird näher erläutert, spielte diese doch im Hinblick auf die Vermietung von Fremdenzimmern durch land- und forstwirtschaftliche Betriebe über einige Jahre hinweg eine besondere Rolle. Mit mehr als 70 Prozent der Dienstleistungsarbeitsplätze des Bezirkes führen auch hier Bruck an der Mur und Kapfenberg.150 Als beschäftigungsstärkste Branchen sind nach Arbeitsstättenzählung 2001 - Handel und Reparatur mit mehr als 4.200 Beschäftigten, - Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit mehr als 2.100 Beschäftigten und - das Gesundheitswesen mit rund 2.000 Beschäftigten anzuführen.151 Tabelle 11: Die beschäftigungsstärksten Dienstleistungsbetriebe 2004152 LKH-Bruck/Mur, Stmk. KA GmbH 742 Neurologisches Therapiezentrum GmbH, Kapfenberg 146 Leiner, Möbelhaus, Bruck/Mur 118 Interspar, Kaufhaus, Kapfenberg 81 Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich Eine besondere Stellung im tertiären Wirtschaftssektor nahm der Fremdenverkehr in verschiedenen Teilen des Bezirkes ein. Für 2001 wies das Hotel- und Gastgewerbe im Bezirk Bruck 1.447 Beschäftigte aus. Die höchsten Werte am Anteil aller Beschäftigten wurde in den Gemeinden Etmißl (rund 25 Prozent), Frauenberg (33 Prozent), Halltal (21 Prozent) und St. Ilgen (rund 25 Prozent) gemessen. Die 150 151 152 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 15. Ebd. S. 15. Ebd. S. 15. - 47 - meisten Beschäftigten des Hotel- und Gastgewerbes im Bezirk entfielen auf Kapfenberg (rund 24 Prozent), gefolgt von Bruck an der Mur (etwa 21 Prozent) und Mariazell (rund 17 Prozent). 153 Ob im Raum Aflenz-Kurort, dem Hochschwabgebiet, dem Wallfahrtsort Mariazell, am Grünen See in Tragöß oder in der Bärenschutzklamm in Mixnitz bei Pernegg um nur einige wenige besuchenswerte Orte des Bezirkes zu nennen - Bruck an der Mur bietet viele Möglichkeiten, Erholung zu finden. Trotzdem zeigten für 2005 fast alle Gemeinden des Bezirkes rückläufige Nächtigungszahlen (gesamt 370.163154). Auszunehmen sind hier die Gemeinden Bruck an der Mur, Gußwerk, Oberaich, Pernegg, Parschlug, St. Ilgen, St. Katharein an der Laming, St. Lorenzen im Mürztal und St. Sebastian.155 Abbildung 4: Nächtigungsentwicklung 1995 - 2005156 153 154 155 156 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 4 (von 6), 16. August 2007. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 16. Download, 18.4.2007. - 48 - Laut Fremdenverkehrsstatistik registrierte der Bezirk Bruck 668.198 Nächtigungen im Jahr 1980, 491.939 Nächtigungen 1990, 374.107 im Kalenderjahr 2000 und 363.351 Nächtigungen für das Jahr 2007. 157 In Mariazell verzeichnete man beispielsweise in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts bis zu 250.000 Nächtigungen jährlich, 1982 noch 220.000 Nächtigungen, im Jahr 2000 waren es nur noch 100.000.158 Ähnlich zeigte sich die Entwicklung in Aflenz-Kurort, wo in den 70er Jahren durchschnittlich 120.000 Gäste jährlich nächtigten. Im Jahr 2007 lag die Zahl bei etwas über 50.000 Nächtigungen, wobei mehr als die Hälfte auf das RehabZentrum fielen.159 Seit 1980 ging die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe - getrennt nach Sommerhalbjahr (SHJ) und Winterhalbjahr (WHJ) - wie folgt zurück: 900 800 700 600 500 400 300 200 100 Betriebe SHJ 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 1980 0 Betriebe WHJ Abbildung 5: Fremdenverkehrsstatistik: Betriebe Bruck an der Mur 1980 - 2007160 157 158 159 160 Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008. Ebd. S. 4. Ebd. S. 7. Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007. http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008. - 49 - Die Tourismusgebiete des Bezirkes werden aufgrund ihrer topographischen Besonderheiten in die "Region Hochschwab" und die "Region Mariazell" geteilt. Diese Gebiete unterscheiden sich hinsichtlich ihres Angebotes zwar wesentlich voneinander, gleichen sich aber bei strukturellen Problemen und den Ausgangsbedingungen für eine etwaige Entwicklungsarbeit.161 1994 wurden in einer Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher folgende Merkmale eines Kreislaufs als Erklärungsmodell für rückläufige Besucherzahlen und Einnahmen aufgezeigt: - Versäumnisse in der Angebotsstruktur rückläufige Gästezahlen auch durch gesamtwirtschaftliche Entwicklung mitbedingt fehlende Mittel für betriebliche Investitionen Personalmangel bzw. schlecht ausgebildetes Personal kaum Kooperation der Gemeinden und Betriebe sinkende Motivation der Nachfolgegeneration, Gastronomiebetriebe aufgrund der sinkenden Erträge weiterzuführen.162 Laut Regionsprofil Bruck an der Mur hat sich "die Qualität des Angebots [...] in den vergangenen Jahren nur wenig verbreitert".163 Der Fremdenverkehr wurde auch für die Landwirtschaft wichtig, da er zusätzliche Einkünfte bringen konnte, erkannte man dessen Bedeutung auch nicht sofort. Dennoch wurden schon früh von Bauern Zimmer vermietet sowie Hotels und Gaststätten mit landwirtschaftlichen Produkten beliefert. 1903 wurde in Mooshuben bei Mariazell ein "Touristen-Gasthaus" errichtet und auch das Tragössertal erkannte schon früh den Wert des Fremdenverkehrs. Nach schwierigen Jahren der Kriegs- und Nachkriegszeit besserte sich die Lage gegen Ende der 20er Jahre zunehmend, spielte allerdings im Dritten Reich abermals kaum eine Rolle für Nebenerwerbsbauern. In den 50er und 60er Jahren wurde begonnen, nicht mehr benötigte Almhütten und Ställe um deren Erhaltung zu gewährleisten für 161 162 163 AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg.): Das Licht am Ende des Tunnels. Herausforderungen im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten Industriegebiet" am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher. Sozialwissenschaftliche Forschung & Entwicklung, Graz 1994. S. 78. Ebd. S. 80. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. - 50 - touristische Zwecke zu verpachten. 1968 zählte man im Almgebiet von AflenzTurnau bereits 42 Hütten und 3 Ställe, die zu Gänze sowie 12 Hütten, die teilweise verpachtet wurden. Zunehmende Bedeutung erlangte der "Urlaub am Bauernhof". 1980 war der Höhepunkt der Entwicklung allerdings bereits erreicht.164 Man zählte 1980 im Bezirk bei der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung für Bruck 173 Betriebe (1970: 195165) mit 729 Fremdenzimmern (1970: 894166), allen voran die Gemeinde Turnau mit 163 Zimmern (32 Betriebe) gefolgt von Gußwerk mit 71 Zimmern in 17 Betrieben.167 Es kam zu einem starken Rückgang an Betrieben und Betten, was die Zahl auf 118 Betriebe mit 597 Zimmer im Jahr 1990 sinken ließ. Turnau verzeichnete mit Abstand am meisten landwirtschaftliche Betriebe mit Fremdenzimmern (20) und der höchsten Bettenanzahl (106) im Bezirk. Frauenberg und St. Marein im Mürztal wiesen keine Fremdenzimmer landwirtschaftlicher Betriebe auf.168 Damit schlossen sich auch die landwirtschaftlichen Betriebe mit Fremdenzimmern der allgemeinen Entwicklung im Fremdenverkehr an. Der Großteil der Betriebe hatte sich - entgegen der Entwicklung in der steirischen Thermenregion oder dem Ennstal - den Anforderungen des Fremdenverkehrs und den anderswo üblichen Standards nicht angeschlossen oder anschließen können "und so mancher Nebenerwerbslandwirt gab den Betrieb auf oder stellte die Fremdenbeherbergung ein".169 164 165 166 167 168 169 Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 432-438. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1983. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 438. - 51 - 3.3. Gemeinden des Bezirkes Die dem Bezirk zugehörigen 21 Gemeinden werden im Folgenden kurz vorgestellt. Dabei wird in alphabetischer Reihenfolge der Gemeinden auf gegenwärtige Flächen, die Bevölkerungsentwicklung seit 1869, die aktuelle Beschäftigungsstruktur (ohne Kinder, Schüler, Studenten, Pensionisten, Rentner) und - tabellarisch - auf die Pendlertätigkeit anhand der Volkszählung 2001 eingegangen. Abbildung 6: Die Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur170 170 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. S. 8. Download, 18.4.2007. - 52 - Landwirtschaftliche Entwicklungen werden, da Aufzeichnungen auf Gemeindeebene bis 1951 nicht vorhanden sind, anhand der landwirtschaftlichen Betriebszählungen 1951, 1970 und 1990 aufgezeigt. Den aktuellen Daten zur Landwirtschaft liegen die Agrarstrukturerhebungen 1995 und 1999 zugrunde, wobei hier nicht wie bisher zwischen Vollerwerb, Zuerwerb, Nebenerwerb und Betriebe juristischer Personen, sondern lediglich zwischen Haupterwerb, Nebenerwerb und Betrieben juristischer Personen unterschieden wird. Da dadurch ein ungenauer Vergleich entstehen würde, werden die Zahlen für 1995 und 1999 je Gemeinde im Anhang beigefügt. 3.3.1. Gemeinde Aflenz-Kurort Vom Ende des 19. Jahrhunderts an gab es Bestrebungen des Marktes Aflenz, sich aus dem Verband der Ortsgemeinde Aflenz (bestehend aus der Marktgemeinde Aflenz, der Ortsgemeinde Thörl und der Ortsgemeinde Aflenz Land) zu lösen. Im Sommer 1919 wurde dieses Vorhaben umgesetzt, die gesetzliche Anerkennung als Kurort erfolgte im Juli 1920.171 Die Fläche der Marktgemeinde Aflenz-Kurort beträgt heute 16,1 km², die Seehöhe des Hauptortes liegt bei 763 m über dem Meeresspiegel.172 Aflenz ist vor allem für Sommerfrische (z.B. Alm-/Bergwanderungen), aber auch für Winterurlaub (z.B. Ausbau Schi-Abfahrt Bürgeralm ab 1928; Bau einer Liftanlage ab 1950; laufende Weiterentwicklung) bekannt. Die Landesbahnstrecke Kapfenberg - Au-Seewiesen steigerte bereits ab 1893 die Frequenz bei Gästen.173 (Der Personenverkehr wurde aber bereits 1959 wieder eingestellt.174) Die aktuelle Situation im Tourismus findet sich unter Kapitel 3.2.3. 171 172 173 174 Josef Riegler: Aflenz. Geschichte eines obersteirischen Marktes und Kurortes. Aflenz Kurort 1990. S. 276 - 278. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Kurort: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/60201.xl s. Download, 18.2.2008. Josef Riegler: Aflenz. Geschichte eines obersteirischen Marktes und Kurortes. Aflenz Kurort 1990. S. 285-295. Erlebnis Bahn - Thörler Bahn: http://www.erlebnisbahn.at/information/nachbar.php. Download, 10.3.2008. - 53 - Tabelle 12: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Kurort 1869 - 2006175 Von den 1.039 Einwohnern waren 2001 468 berufstätig. Die allgemeine Erwerbsquote betrug (51,8 Prozent insgesamt 45,0 Prozent Männer, 38,6 Prozent Frauen). 1,1 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft (1991: 2,8 Prozent, 1981: 5,0 Prozent), 26,1 Prozent in Industrie, Gewerbe, Bauwesen (1991: 33,6 Prozent, 1981: 33,5 Prozent) sowie 72,8 Prozent im Dienstleistungsbereich (1991: 63,5 Prozent, 1981: 61,5 Prozent). Nach dem Bevölkerungsregister betrug die Zahl der Einwohner per 1.1.2007 1.043 und setzte damit die Schwankungen in der Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde seit 1951 fort.176 Tabelle 13: Pendlertätigkeit Aflenz-Kurort 1981 - 2001177 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 449 425 248 272 -24 58,4% 60,6% 399 538 341 202 139 63,4% 50,6% 475 523 253 205 48 48,4% 43,2% 1991/2001 1981/1991 12,5% -21,0% -27,3% 34,7% -16,0% 2,9% 34,8% -1,5% In der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951178 waren für Aflenz-Kurort 44 Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche von 7.190 ha (501 ha landwirtschaftlich genutzt) verzeichnet, die dem Produktionsgebiet I (Hochalpen) zugerechnet wurden. 30 der 44 Betriebe befanden sich zu 100 Prozent im Eigentum, zwei Betriebe hatten ihre Fläche zu 100 Prozent gepachtet. Es herrschte der 175 176 177 178 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Kurort: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60201.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Kurort: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/60201.xl s. Download, 18.2.2008. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 54 - Betriebstyp Grünlandwirtschaft (17 Betriebe) gefolgt von Waldwirtschaft (12 Betriebe) vor. Die Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde betrug 7.203 ha. Die Betriebszählung 1970179 zeigte, dass die Anzahl der Betriebe insgesamt um sechs auf 50 Betriebe - davon 42 im Nebenerwerb geführt - zugenommen hatte und diese vor allem eine Größe von 5 ha bis unter 10 ha (10 Betriebe) sowie 10 ha bis unter 20 ha (12 Betriebe) aufwiesen. Zwei Betriebe verfügten über mehr als 200 ha Fläche. In Aflenz-Kurort bestanden weiters vier Vollerwerbsbetriebe, drei Betriebe juristischer Personen und ein Zuerwerbsbetrieb. Bereits die Hälfte aller land- und forstwirtschaftlichen Betriebe verfügte über Telefon. In 18 Betrieben gab es insgesamt 136 Fremdenzimmer. 158 Personen galten als land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte, wobei 76 familienfremde, ständig im Betrieb tätige Personen waren. 29 landwirtschaftliche Betriebe - darunter zwei Vollerwerbsbetriebe, 1 Zuerwerbs-, 23 Nebenerwerbsbetriebe und drei Betriebe juristischer Personen - wurden 1990180 Aflenz-Kurort - im Produktionsgebiet "Hochalpen/Steirische Kalkalpen" gelegen zugeordnet. Die landwirtschaftliche Nutzfläche machte 370 ha aus, die Waldfläche 5.309 ha. 16 Betriebe verfügten über weniger als 30 ha Grund, nur noch ein Betrieb verfügte über eine Fläche von über 200 ha, vier von 100 ha bis unter 200 ha. Wie in allen folgenden Gemeinden wurde Waldwirtschaft, GrünlandWaldwirtschaft, Acker-Grünlandwaldwirtschaft und Grünlandwirtschaft betrieben. Vier Betriebe der Gemeinde verfügten über insgesamt 71 Fremdenzimmer. Von insgesamt 59 Arbeitskräften waren lediglich fünf familieneigene und ständig im Betrieb beschäftigte Personen. 179 180 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 55 - 3.3.2. Gemeinde Aflenz-Land Unmittelbar an die Gemeinde Aflenz-Kurort grenzt im Osten die Gemeinde AflenzLand mit einer Fläche von 39,0 km² (Seehöhe Hauptort 726 m)181an. Die Erdfunkstelle prägt das Bild der Landschaft. Tabelle 14: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Land 1869 - 2006182 Seit 1991 ist die Einwohnerzahl rückläufig und betrug per 1.1.2007 1.496, hat somit um 160 Personen gegenüber der Volkszählung 2001 abgenommen. Die allgemeine Erwerbsquote der Gemeinde betrug insgesamt 45,8 Prozent (759 Personen: 54,2 Prozent Männer, 37,5 Prozent Frauen), 39 Personen oder 5,1 Prozent der Berufstätigen waren arbeitslos. Im primären Wirtschafssektor waren per 2001 10,2 Prozent der Berufstätigen (0,4 Prozentpunkte gegenüber 1991, - 10,7 Prozentpunkte gegenüber 1981) beschäftigt, im sekundären Wirtschaftssektor 41,6 Prozent (- 3,4 Prozentpunkte gegenüber 1991, - 10,7 Prozentpunkte gegenüber 1981) und im Dienstleistungssektor 48,1 Prozent (+ 3,5 Prozentpunkte gegenüber 1991, + 14,5 Prozentpunkte gegenüber 1981).183 181 182 183 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Land: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b0d65b6f/ 60202.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Land: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60202.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Land: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b0d65b6f/ 60202.xls. Download, 18.2.2008. - 56 - Tabelle 15: Pendlertätigkeit Aflenz-Land 1981 - 2001 184 Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 720 323 155 552 -397 48,0% 76,7% 687 251 84 520 -436 33,5% 75,7% 686 318 100 468 -368 31,4% 68,2% Veränderung 1991/2001 1981/1991 4,8% 28,7% 84,5% 6,2% 0,1% -21,1% -16,0% 11,1% Auch Aflenz-Land (Gesamtwirtschaftsfläche 3.482 ha) wurde 1951185 dem Hochalpengebiet zugerechnet und verzeichnete 131 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.624 ha (Gesamtbetriebsfläche 3.481 ha). 111 Betriebe waren zu 100 Prozent im Eigentum, vier Betriebe zu 100 Prozent gepachtet. Es herrschte Grünlandwirtschaft (72 Betriebe) vor. Der größte Teil (29) der noch 1970186 bestehenden 102 landwirtschaftlichen Betriebe (12 mit Telefon) umfasste eine Fläche von 30 bis unter 50 ha. Die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) der Gemeinde betrug 1.320,75 ha, die Waldfläche (ideell) 2.040,40 ha. 59 Betriebe wurden im Vollerwerb, 13 im Zuerwerb, 28 im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. 71 Betriebe wurden den Bodennutzungsformen Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft, Acker-Grünlandwaldwirtschaft zugewiesen, 19 Betriebe der Grünlandwirtschaft. In der Gemeinde gab es 27 landwirtschaftliche Betriebe mit 101 Fremdenzimmern. 204 Personen waren in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 159 davon waren familieneigene Arbeitskräfte, die ständig am Betrieb tätig waren. Wiederum rückläufig war die Anzahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe bis 1990187. Aflenz-Land - dem Produktionsgebiet "Alpenostrand/Murboden, Mürz- und Liesingtal" zugeordnet - zählte 91 Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche (ideell) von gesamt 1.131 ha. Die ideelle Waldfläche betrug 1.944 ha. Die 184 185 186 187 Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 57 - Zahl der Nebenerwerbsbetriebe hat sich gegenüber 1970 auf 50 (+ 22) erhöht, wohingegen sich die Zahl der Vollerwerbsbetriebe auf 31 (- 28) und jene der Zuerwerbsbetriebe auf 8 (- 5) reduzierte. Wie 1970 zählte die Gemeinde zwei Betriebe juristischer Personen. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern verminderte sich um 17 auf 10 Betriebe womit sich auch die Zahl der Zimmer um 66 auf 35 verringerte. Nur noch 11 Betriebe hatten kein Telefon. Von den nunmehr 170 land- und forstwirtschaftlich tätigen Personen waren 154 familieneigene Arbeitskräfte. 3.3.3. Gemeinde Breitenau am Hochlantsch Die seit mehr als 700 Jahren für Bergbau und Industrie188 wichtige Marktgemeinde Breitenau am Hochlantsch streckt sich über eine Fläche von 62,4 km², wobei der Hauptort auf 607 m Seehöhe liegt.189 Tabelle 16: Bevölkerungsentwicklung Breitenau 1869 - 2006190 Mit 1.952 Einwohnern per 1.1.2007 war auch hier die Anzahl der Bevölkerung weiter gesunken - gegenüber der Volkszählung 2001 um 148 Personen. Die allgemeine Erwerbsquote war seit 1991 (41,1 Prozent) um 1,3 Prozentpunkte auf 41,0 Prozent gestiegen. Den 774 Beschäftigten standen 88 Arbeitslose gegenüber. Die Arbeitslosenquote lag 2001 bei 10,2 Prozent, was ein Plus von 7,6 Prozentpunkten gegenüber 1991 bedeutete. Die Erwerbsquote bei Frauen (28,2 Prozent) stieg um 2,5 Prozentpunkte gegenüber 1991, jene bei Männern (53,5 Prozent) um 0,4 Prozentpunkte. 47,4 Prozent der 188 189 190 Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 39. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Breitenau am Hochlantsch: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 295f95ce/60203.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Breitenau am Hochlantsch: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60203.pdf. Download, 22.5.2007. - 58 - Berufstätigen waren 2001 dem sekundären Wirtschaftssektor, 45,8 Prozent dem Dienstleistungssektor und 6,9 Prozent der Land- und Forstwirtschaft zugeordnet.191 Tabelle 17: Pendlertätigkeit Breitenau 1981 - 2001192 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 774 471 64 367 -303 13,6% 47,4% 939 698 79 320 -241 11,3% 34,1% 1.088 819 67 336 -269 8,2% 30,9% 1991/2001 1981/1991 -17,6% -32,5% -19,0% 14,7% -13,7% -14,8% 17,9% -4,8% Die Gemeinde Breitenau (Gesamtwirtschaftsfläche 6.139 ha) war 1951193 dem Produktionsgebiet Alpenostrand zugeordnet und zählte insgesamt 149 Betriebe, wobei sich 139 zu 100 Prozent im Eigentum befanden. Fünf Betriebe waren zur Gänze gepachtet. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 2.825 ha (Gesamtbetriebsfläche 5.763 ha), Gründlandwirtschaft dominierte (86 Betriebe). Breitenau war eine der wenigen Gemeinden mit Spezialwirtschaft (ein Betrieb mit 1 ha). Bis 1970194 hatte sich die Zahl der Betriebe um 13 auf 136 verringert. Sechs der Betriebe verfügten über Telefon. 58 Vollerwerbsbetrieben standen 29 Zuerwerbsund 43 Nebenerwerbsbetriebe sowie sechs Betriebe juristischer Personen gegenüber. 25 Betriebe davon besaßen eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha, 24 von 100 ha bis unter 200 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) betrug 1.392,40 ha, die ideelle Waldfläche 3.425,25 ha. Wie bereits erläutert fand sich auch hier neben Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft und Acker-Grünlandwaldwirtschaft Grünlandwirtschaft. Für einen Betrieb wurde Acker-Grünlandwirtschaft ausgewiesen. Besuchern wurden von zwei Betrieben sechs Fremden191 192 193 194 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Breitenau am Hochlantsch: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 295f95ce/60203.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 59 - zimmer angeboten. 208 der insgesamt 300 Arbeitskräfte der Land- und Forstwirtschaft waren familieneigene, ständig am Betrieb tätige Personen. Breitenau wies nach der Betriebszählung 1990195 128 land- und forstwirtschaftliche Betriebe aus. Die Gemeinde, die sich im Produktionsgebiet "Alpenostrand/Murboden, Mürz- und Liesingtal" befand, zählte 31 Vollerwerbsbetriebe, sechs Zuerwerbsbetriebe, 87 Nebenerwerbsbetriebe und vier Betriebe juristischer Personen. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche machte 1.165 ha aus, die ideelle Waldfläche 3.750 ha. Eine Steigerung erfuhr die Breitenau bei Betrieben mit Fremdenzimmern. 1990 gab es 10 Betriebe mit insgesamt 35 Zimmern. Lediglich drei Betriebe waren nach wie vor ohne Telefonanschluss. Die Anzahl der in der Landund Forstwirtschaft tätigen Personen sank auf 209, wobei 199 als familieneigene (ständige/nicht ständige) Arbeitskräfte ausgewiesen wurden. 3.3.4. Gemeinde Bruck an der Mur Bruck an der Mur ist nicht nur Gemeinde (38,4 km² Fläche) sondern auch Bezirkshauptstadt (Seehöhe 491 m), Handels-, Industrie-, Verwaltungs-, Schul- und Dienstleistungsstadt, Stadt der Interessensvertretungen und wichtiger Verkehrsknotenpunkt.196 Um 14.000 Gulden erwarb die Stadtgemeinde Bruck an der Mur im Jahr 1889 den Schlossberg mit der Ruine Landskron sowie das Schweizebengut von der Österreichischen Alpine Montangesellschaft.197 Seit 1971 ist die Bevölkerungsentwicklung rückläufig. Per 1.1.2007 zählte Bruck an der Mur 13.304 Einwohner.198 195 196 197 198 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Bruck an der Mur - Wirtschaft: http://www.bruckmur.at/wirtschaft_menu.php. Download, 18.2.2008. sowie Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/8603e59e/60204 .xls. Download, 18.2.2008. Werner Strahalm: Bruck an der Mur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Edition Strahalm, Graz 1987. S. 86. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 8603e59e/60204.xls. Download, 18.2.2008. - 60 - Tabelle 18: Bevölkerungsentwicklung Bruck/Mur 1869 - 2006199 Trotz dieser Entwicklung stieg die Zahl der Berufstätigen (Beschäftigte und Arbeitslose) seit 1991 um 232 auf 6.298 Personen oder 3,8 Prozent, 474 Personen waren arbeitslos. Die allgemeine Erwerbsquote betrug 46,9 Prozent (1991: 43,2 Prozent; 1981: 42,0 Prozent) und war bei Frauen gegenüber 1991 um 7,3 Prozentpunkte gestiegen, wohingegen jene bei Männern um 0,3 Prozentpunkte gesunken ist.200 In der Land- und Forstwirtschaft war die Zahl der Berufstätigen weiterhin rückläufig und betrug per 2001 0,8 Prozent (1,7 Prozent im Jahr 1991). Auch im sekundären Wirtschaftssektor war ein Rückgang der Berufstätigen um 6,3 Prozentpunkte auf 30,8 Prozent zu verzeichnen. Dahingegen zeigte der Dienstleistungsbereich steigende Tendenz: waren 1981 noch 56 Prozent der Berufstätigen in diesem Wirtschaftssektor tätig, waren es per 2001 bereits 68,3 Prozent.201 Tabelle 19: Pendlertätigkeit Bruck/Mur 1981 - 2001202 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 199 200 201 202 2001 1991 1981 5.824 8.843 5.608 2.589 3.019 63,4% 44,5% 5.532 8.384 4.827 1.975 2.852 57,6% 35,7% 6.119 8.600 4.387 1.906 2.481 51,0% 31,1% 1991/2001 1981/1991 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60204.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 8603e59e/60204.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. Ebd. - 61 - 5,3% 5,5% 16,2% 31,1% -9,6% -2,5% 10,0% 3,6% Dem "Alpenostrand" wurde 1951203 auch das Gebiet Bruck an der Mur (Gesamtwirtschaftsfläche 5.169 ha) zugerechnet, das über 158 Betriebe mit einer Fläche von 4.693 ha (2.825 ha landwirtschaftlich genutzt) verfügte. 90 land- und forstwirtschaftliche Betriebe befanden sich zur Gänze im Eigentum, 36 waren zu 100 Prozent gepachtet. Auf 656 ha wurden von 57 Betrieben Grünlandwirtschaft, von 16 Betrieben auf 1.146 ha Waldwirtschaft betrieben. Neun Spezialwirtschaften verfügten über insgesamt 19 ha Fläche. Um 52 auf 106 land- und forstwirtschaftliche Betriebe hat sich die Anzahl bis 1970204 verringert. Erst 37 Betriebe verfügten über einen Telefonanschluss. Neben 33 Vollerwerbsbetrieben fanden sich 18 Zuerwerbs- und 41 Nebenerwerbsbetriebe sowie 14 Betriebe juristischer Personen. Acht Betriebe bestanden aus mehr als 200 ha Fläche, 28 aus weniger als 2 ha. Für Bruck waren 899,91 ha landwirtschaftliche Fläche (ideell) und 3.740,06 ha Waldfläche (ideell) ausgewiesen. In Bruck befand sich 1970 einer der damals sechs Betriebe mit Ackerwirtschaft im Bezirk sowie Betriebe mit Acker-Grünlandwirtschaft. Zwei Betriebe der Gemeinde verfügten über neun Fremdenzimmer. Insgesamt arbeiteten 354 Personen in der Land- und Forstwirtschaft, wovon 94 familienfremde, ständige Arbeitskräfte waren. Von den insgesamt 198 familieneigenen Arbeitskräften überwog die Zahl der ständig im Betrieb tätigen Personen (Alter ab 35 Jahre) deutlich. 1990 205 bestanden in Bruck um 14 land- und forstwirtschaftliche Betriebe weniger als 1970: 16 Vollerwerbsbetriebe, drei Zuerwerbsbetriebe, 59 Nebenerwerbsbetriebe und - wie 1970 - 14 Betriebe juristischer Personen. 21 Betriebe verfügten über keinen Telefonanschluss. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche betrug 1990 659 ha, die ideelle Waldfläche 4.300 ha. Neben den Betrieben war auch ein Rückgang der Arbeitskräfte auf 176 zu verzeichnen. Es gab ebenso viele familieneigene, ständige (63) wie nicht ständige (63) sowie 50 familienfremde Arbeitskräfte. Die Anzahl der Betriebe mit Fremdenzimmern blieb unverändert. 203 204 205 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 62 - 3.3.5. Gemeinde Etmißl Etmißl ist - neben den Gemeinden Aflenz-Kurort, Aflenz-Land, Thörl, Tragöß, Bruck und Kapfenberg - eine jener Gemeinden, die dem topographisch besonderen Fremdenverkehrsgebiet "Region Hochschwab" zuzurechnen ist. (Die Region Mariazell stellt das zweite Fremdenverkehrsgebiet des Bezirks mit topographischen Besonderheiten dar.)206 Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 27,6 km², der Hauptort liegt auf einer Seehöhe von 709 m.207 Tabelle 20: Bevölkerungsentwicklung Etmißl 1869 - 2006208 Im Vergleich zur Volkszählung 2001 verzeichnete Etmißl per 1.1.2007 521 Einwohner. Dies waren um 10 Einwohner weniger als 2001, allerdings um 4 mehr als 2006. Die allgemeine Erwerbsquote in Höhe von 47,8 Prozent (+ 5,4 Prozentpunkte seit 1991) verteilte sich 2001 auf 58,3 Prozent Männer (+ 5,8 Prozentpunkte seit 1991) sowie 36,9 Prozent Frauen (+ 6,0 Prozentpunkte seit 1991). Trotz dieser Steigerung konnten die Werte aus 1981 nicht erreicht werden. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Zeitraum 1991 bis 2001 um 54,5 Prozent (Veränderung 1981/1991: + 83,3 Prozent).209 Neben 244 Beschäftigten waren im Jahr 2001 10 Arbeitslose in der Gemeinde zu verzeichnen, wobei 12,3 Prozent (1981: 19,3 Prozent) im primären Wirtschafts- 206 207 208 209 AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg.): Das Licht am Ende des Tunnels. Herausforderungen im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten Industriegebiet" am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher. Sozialwissenschaftliche Forschung & Entwicklung, Graz 1994. S. 78. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Etmißl: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/67e28413/ 60205.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Etmißl: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60205.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Etmißl: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/67e28413/ 60205.xls. Download, 18.2.2008. - 63 - sektor, 43,3 Prozent (1981: 56,1 Prozent) im sekundären sowie 44,4 Prozent (1981: 24,5 Prozent) im tertiären Wirtschaftssektor tätig waren. 210 Tabelle 21: Pendlertätigkeit Etmißl 1981 - 2001211 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 244 80 25 189 -164 31,3% 77,5% 216 82 12 146 -134 14,6% 67,6% 257 97 6 166 -160 6,2% 64,6% 1991/2001 1981/1991 13,0% -2,4% 108,3% 29,5% -16,0% -15,5% 100,0% -12,0% Etmißl, das im Hochalpengebiet lag, verfügte 1951212 über 56 landwirtschaftliche Betriebe (davon 46 im Eigentum, fünf zu 100 Prozent gepachtet) mit einer Gesamtbetriebsfläche von 2.634 ha, wovon 853 ha landwirtschaftlich genutzt wurden. Grünlandwirtschaft wurde von 22 Betrieben auf 686 ha betrieben, Waldwirtschaft von 16 Betrieben auf 1.146 ha (Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde 2.763 ha). Im Jahr 1970213 wurden für Etmißl insgesamt 51 Betriebe gezählt, somit um fünf weniger als 1951 (vier davon besaßen ein Telefon). Mit 22 überwog die Zahl der Vollerwerbsbetriebe neben 19 Zuerwerbs- und 10 Nebenerwerbsbetrieben. Betriebe juristischer Personen gab es nicht. 10 Betriebe hielten eine Fläche von 5 ha bis unter 10 ha, neun Betriebe 30 ha bis unter 50 ha sowie weitere neun 50 ha bis unter 100 ha. In Etmißl gab es fünf land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit neun Fremdenzimmern. 155 Personen waren als Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft tätig - der Großteil im Alter von 35 Jahren und mehr. Fünf Betriebe boten insgesamt neun Fremdenzimmer an. 210 211 212 213 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 64 - Bis 1990214 verringerte sich die Anzahl an Betrieben um zwei auf insgesamt 49, wobei 13 Vollerwerbs-, 12 Zuerwerbs- und 24 Nebenerwerbsbetriebe gezählt wurden. 12 Betriebe wiesen eine Fläche von unter 10 ha, 14 Betriebe eine Fläche von 10 bis unter 30 ha sowie 16 Betriebe eine Fläche von 30 bis unter 100 ha auf. Zwei Betrieben wurden jeweils 200 ha und mehr zugeschrieben. Alle Betriebe waren mit Telefon ausgestattet. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern erhöhte sich um drei auf acht Betriebe, jene der Fremdenzimmer auf 59 (+ 50 Zimmer). 1990 arbeiteten um 65 Personen weniger im primären Wirtschaftssektor als 1970, 47 der insgesamt 90 Arbeitskräfte waren familieneigene, ständig in der Land- und Forstwirtschaft tätige Personen. Es gab lediglich drei familienfremde, ständige und sechs familienfremde, nicht ständige Arbeitskräfte. 3.3.6. Gemeinde Frauenberg Die Gemeinde Frauenberg liegt nahe der Städte Bruck an der Mur und Kapfenberg auf 939 m Seehöhe und erstreckt sich über eine Fläche von 20,6 km²215. Im Jahr 1945 wurden sämtliche Aufzeichnungen über die Gemeinde vernichtet.216 "Die Gemeinde Frauenberg - Maria Rehkogel ist eine idyllische Landgemeinde mit großer Wallfahrts - und Naherholungstradition. […] Hohes Ansehen weit über die Landesgrenzen hinaus trägt der Ort Frauenberg vor allem durch seine Marien-Wallfahrtsstätte "Frauenberg - Maria Rehkogel" (Patrozinium: Maria zu den Sieben Schmerzen). Tausende Pilger aus dem In- und Ausland besuchen jährlich den Wallfahrtsort."217 214 215 216 217 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/ 60206.xls. Download, 18.2.2008. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 8. Gemeinde Frauenberg: http://www.frauenberg.at/1ec17c971413a0501/index2.html. Download, 26.2.2008. - 65 - Per 1.1.2007 zählte die Gemeinde 176 Einwohner218, was ein Minus von sechs Personen gegenüber 1.1.2006 darstellte. Seit 1869 hat sich die Bevölkerungszahl somit beinahe halbiert und lag 2007 nahe dem Tiefststand an Einwohnern nach der Volkszählung 1991.219 Tabelle 22: Bevölkerungsentwicklung Frauenberg 1869 - 2006220 Die Erwerbsquote der Gemeinde lag 2001 bei 47,4 Prozent (50,6 Prozent Männer, 44,3 Prozent Frauen). 79 Beschäftigten (1991: 63, 1981: 90) standen zwei Arbeitslose gegenüber. 2001 dominierte wiederum der Wirtschaftssektor Dienstleistungen mit 48,1 Prozent nach 35,3 Prozent im Jahr 1991 und 31,1 Prozent 1981, gefolgt vom sekundären Wirtschaftssektor mit 33,3 Prozent (- 7,9 Prozentpunkte gegenüber 1991 bzw.- 13,4 Prozentpunkte gegenüber 1981) und 18,5 Prozent Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft.221 Tabelle 23: Pendlertätigkeit Frauenberg 1981 - 2001222 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 218 219 220 221 222 2001 1991 1981 79 37 12 54 -42 32,4% 68,4% 63 31 4 36 -32 12,9% 57,1% 90 38 6 58 -52 15,8% 64,4% 1991/2001 1981/1991 25,4% 19,4% 200,0% 50,0% Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/ 60206.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Frauenberg: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60206.pdf. Download, 22.5.2007. Ebd. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/ 60206.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. - 66 - -30,0% -18,4% -33,3% -37,9% Frauenberg, ebenso wie Bruck an der Mur dem Alpenostrand zugehörig, zählte 1951223 36 landwirtschaftliche Betriebe, wovon 23 im 100prozentigen Eigentum standen und 11 zur Gänze gepachtet waren. 447 ha der 643 ha Gesamtbetriebsfläche bzw. 658 ha Gesamtwirtschaftsfläche wurden landwirtschaftlich genutzt, wobei 30 Betriebe auf 593 ha Grünlandwirtschaft betrieben. Stark zurückgegangen ist die Anzahl dieser landwirtschaftlichen Betriebe bis 1970224 auf insgesamt 21 Betriebe (zwei mit Telefonanschluss). Davon hielten 10 eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha. Auch hier gab es keine Betriebe juristischer Personen. 13 Betriebe wurden im Vollerwerb, drei im Zuerwerb und fünf im Nebenerwerb geführt. Für Frauenberg war eine landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) von 209,81 ha ausgewiesen, die ideelle Waldfläche betrug 306,02 ha. 54 Personen arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft, 26 davon waren familieneigene, ständige Arbeitskräfte im Alter ab 35 Jahren. Der kleine Wallfahrtsort verzeichnete zwei landwirtschaftliche Betriebe, die über neun Fremdenzimmer verfügten. Auf 18 reduzierte sich die Anzahl der Betriebe bis 1990225. Vor allem fand auch hier eine veränderte Zuordnung zu Vollerwerbsbetrieben (5), Zuerwerbsbetrieben (1) und Nebenerwerbsbetrieben (12) Niederschlag. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche reduzierte sich auf 178 ha, die ideelle Waldfläche erfuhr einen Zuwachs von knapp 27 ha auf 333 ha. Fünf Betriebe, deren Fläche zwischen 30 ha und unter 50 ha betrug, verfügten über den größten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche bzw. Waldfläche (jeweils ideell). 16 der insgesamt 32 in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen waren ständige familieneigene Arbeitskräfte, 13 davon 35 Jahre alt und älter. In Frauenberg gab es 1990 keine Betriebe mehr, die Fremdenzimmer vermieteten. Nach wie vor verfügten vier Betriebe über kein Telefon. 223 224 225 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 67 - 3.3.7. Gemeinde Gußwerk Die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirkes Bruck an der Mur und zweitgrößte Gemeinde Österreichs226 stellt mit 285,4 km² die Gemeinde Gußwerk (Name ab 1908; davor "Aschbach"227) dar, deren Hauptort auf einer Seehöhe von 747 m liegt. Heute vor allem durch die Zweite Wiener Hochquellleitung und sanften Tourismus bekannt, kann Gußwerk "auf eine große industrielle Vergangenheit zurückblicken".228 Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde jedoch der letzte Hochofen stillgelegt.229 Bekannt ist im Gemeindegebiet von Gußwerk (Gollrad) der Brandhof, der sich auf 1.080 m am Aflenzer Seeberg befindet und heute Gedenkstätte für Erzherzog Johann ist. Den Brandhof hat der Erzherzog 1818 erworben und "zu einem Mustergut für alpenländische Viehzucht" umgestalten lassen.230 Tabelle 24: Bevölkerungsentwicklung Gußwerk 1869 - 2006231 Die wirtschaftliche Entwicklung spiegelte sich auch in der Bevölkerungsentwicklung wieder, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts stetig abnimmt. So war lediglich im Zeitraum eines Jahres (2006 bis 2007) ein Rückgang von 38 Einwohnern auf 1.398 zu verzeichnen.232 Gußwerk lag auf Rang 3 jener Gemeinden der Steiermark, die den größten 226 227 228 229 230 231 232 Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 8. Ebd. Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 39. Matthias Pichler: Geschichte der Gemeinde Gußwerk. Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Horn 1991. 3. Auflage. S. 73. Brandhof: http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.b/b687500.htm. Download, 26.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Gußwerk: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60207.pdf. Download, 22.5.2007. Ebd. sowie Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207. xls. Download, 18.2.2008. - 68 - Rückgang an der Bevölkerung im Zeitraum von 1991 bis 2001 zu verzeichnen hatten (- 18,6 Prozent).233 45,6 Prozent betrug die allgemeine Erwerbsquote per 2001, wobei der Frauenanteil 36,5 Prozent hielt (23,7 Prozent 1981). In der Land- und Forstwirtschaft war die Zahl der Berufstätigen von 22,4 Prozent im Jahr 1981 auf 9,5 Prozent 2001 gesunken. Der sekundäre Wirtschaftssektor hielt 2001 bei 33,3 Prozent, nach 30,7 Prozent im Jahr 1991 und 37,6 Prozent 1981. 57,2 Prozent der 704 Berufstätigen der Gemeinde waren im Dienstleistungsbereich angesiedelt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.234 Tabelle 25: Pendlertätigkeit Gußwerk 1981 - 2001235 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 667 413 100 354 -254 24,2% 53,1% 770 450 104 424 -320 23,1% 55,1% 865 635 121 351 -230 19,1% 40,6% 1991/2001 1981/1991 -13,4% -8,2% -3,8% -16,5% -11,0% -29,1% -14,0% 20,8% Im Hochalpengebiet gelegen (Gesamtwirtschaftsfläche 32.563 ha) wies Gußwerk für 1951236 342 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 6.294 ha (Gesamtbetriebsfläche 32.277 ha) auf. 62 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum, 223 Betriebe verfügten zur Gänze über gepachtete Flächen. Grünlandwirtschaft betrieben 132 Landwirtschaften auf 774 ha. Außergewöhnlich hoch und von keiner Gemeinde des Bezirkes annähernd erreicht war der Anteil an Grünland-Waldwirtschaft in Gußwerk, der eine Fläche von insgesamt 19.005 ha umfasste. 16 Betriebe hatten diese Fläche bewirtschaftet. 233 234 235 236 Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Hg.): Steirische Statistiken Heft 4/2003: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10003178_97617/ae91d332/VZ2001Textteil.pdf. Download, 27.2.2008. S. 11. Ebd. sowie Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207. xls. Download, 18.2.2008. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207. xls. Download, 18.2.2008. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 69 - Um mehr als 50 Prozent hat sich die Zahl der Betriebe bis 1970237 verringert, die nunmehr 152 ausmachte. 108 davon wurden im Nebenerwerb, 31 im Vollerwerb und acht im Zuerwerb geführt. 64 der Betriebe waren kleiner als 2 ha, 50 Betriebe bestanden aus einer Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, 10 Betriebe wiesen eine Fläche von 200 ha und mehr auf. Insgesamt 2.427,10 ha waren als landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell), 22.964,94 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen. Fünf Betriebe juristischer Personen (u. a. Österreichische Bundesforste) besaßen insgesamt 18.409,66 ha der angeführten Waldfläche. In Gußwerk verfügten 20 der 152 Betriebe über 109 Fremdenzimmer, insgesamt 23 Betriebe hatten Telefon. Insgesamt waren 535 Personen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, beinahe die Hälfte davon familienfremde Arbeitskräfte. Schier unglaublich verlief die Entwicklung in Gußwerk bis 1990238, wo ein Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb von 40 Jahren um 289 auf insgesamt 53 Betriebe zu verzeichnen war. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe verringerte sich seit 1970 um 20 auf 11, die Zahl der Zuerwerbsbetriebe um sechs auf zwei, jene der Nebenerwerbsbetriebe um 72 auf 36, die Betriebe juristischer Personen um einen Betrieb auf vier. Es wurden nur noch 117 Arbeitskräfte (73 familieneigene, 44 familienfremde) im primären Wirtschaftssektor gezählt. Es gab lediglich fünf Betriebe ohne Telefon. Bei Fremdenzimmern war ein Rückgang von 69 auf 40 zu verzeichnen, bei den Betrieben mit Fremdenzimmern selbst reduzierte sich die Zahl um 11 auf neun Betriebe. 3.3.8. Gemeinde Halltal Die im Norden des Bezirkes Bruck an der Mur, östlich von Mariazell und in der Region Mariazellerland (bestehend aus den Gemeinden Gußwerk, Halltal, Mariazell und St. Sebastian sowie Mitterbach/NÖ239) gelegene Gemeinde Halltal ist 237 238 239 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Mariazell und Mariazeller Land: http://www.mariazell.at/index.php/Region.html. Download, 26.2.2008. - 70 - durch die 1920 in Freingraben (Gemeinde Halltal) geborene Mundartdichterin und Peter-Rosegger-Literaturpreisträgerin Martha Wölger († 1992)240 bekannt. Tabelle 26: Bevölkerungsentwicklung Halltal 1869 - 2006241 Die Fläche der Gemeinde beträgt 74,5 km²242, der Waldanteil hält bei 80 Prozent243. Halltal liegt auf 810 m Seehöhe und zählte per 1.1.2007 347 Einwohner. 55,4 Prozent der Berufstätigen waren 2001 im Dienstleistungsbereich angesiedelt, 17,8 Prozent in der Land- und Forstwirtschaft (- 17,9 Prozentpunkte gegenüber 1981), im Bereich Industrie, Gewerbe, Bauwesen waren 26,8 Prozent verzeichnet. Sank die Erwerbsquote bei Männern im Vergleich zu 1981 von 59, 8 Prozent auf 51,7 Prozent, stieg jene bei Frauen um 6,3 Prozentpunkte auf 37,3 Prozent. 147 Beschäftigten standen 2001 10 Arbeitslose gegenüber.244 Tabelle 27: Pendlertätigkeit Halltal 1981 - 2001245 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 240 241 242 243 244 245 2001 1991 1981 147 71 15 91 -76 21,1% 61,9% 171 75 13 109 -96 17,3% 63,7% 208 112 16 112 -96 14,3% 53,8% 1991/2001 1981/1991 -14,0% -5,3% 15,4% -16,5% Christian Wölger: Martha Wölger. http://www.woelger.net/fr-biografie.htm. Download, 26.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Halltal: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60208.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Halltal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 5afdcb00/60208.xls. Download, 18.2.2008. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 9. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Halltal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 5afdcb00/60208.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. - 71 - -17,8% -33,0% -18,8% -2,7% Die im Voralpengebiet gelegene Gemeinde Halltal (Gesamtwirtschaftsfläche 7.536 ha) verfügte 1951246 über 98 landwirtschaftliche Betriebe (43 im Eigentum, 52 zu 100 Prozent Pachtfläche). Landwirtschaftlich wurden 1.303 ha (Gesamtfläche 3.237 ha) genutzt, wobei Grünlandwirtschaft nach Anzahl der Betriebe (50 Betriebe/1.056 ha) dominierte. Flächenmäßig überwog die Waldwirtschaft (5 Betriebe/1.330 ha). Insgesamt um 20 Betriebe weniger als 1951 verzeichnete Halltal im Jahr 1970247. Von 78 Betrieben waren 48 im Nebenerwerb, drei im Zuerwerb und 26 im Vollerwerb tätig. Die Gemeinde wies einen Betrieb juristischer Personen auf. Auch hier überwog die Anzahl der Betriebe (46) mit Flächen unter 5 ha, 13 Betriebe hielten bei einer Fläche von 100 ha bis unter 200 ha, drei Betriebe über 200 ha. Insgesamt betrug die ideelle Waldfläche 2.442,72 ha, 1.678,17 ha die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell). Lediglich zwei der insgesamt 78 Betriebe wiesen eine Anzahl von insgesamt fünf Zimmern aus. 132 der insgesamt 169 Personen galten als (nicht-)ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Nur zwei Betriebe verfügten über Telefon. Die Betriebszählung 1990248 wies 50 Betriebe - somit um 28 weniger - aus als noch 1970. Neben 13 Vollerwerbsbetrieben (- 50 Prozent) waren hier noch vier Zuerwerbs- und 32 Nebenerwerbsbetriebe zu finden. Die Zahl der Betriebe juristischer Personen blieb unverändert. Es bestand kein Betrieb mehr, dessen Fläche mehr als 200 ha umfasste, der Größengruppe 100 ha bis unter 200 ha wurden im Vergleich zu 1970 zwei weitere zugeteilt. 20 Betriebe verfügten über eine Fläche von weniger als 5 ha. Von den 73 Arbeitskräften waren lediglich acht familienfremde Personen, 40 der familieneigenen Personen arbeiteten ständig in der Land- und Forstwirtschaft. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern stieg um 100 Prozent auf vier Betriebe an, jene der Fremdenzimmer um 19 auf 24. Nur fünf Betriebe hatten noch keinen Telefonanschluss. 246 247 248 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 72 - 3.3.9. Gemeinde Kapfenberg Die Burg Oberkapfenberg, seit der Renovierung Mitte der 90er Jahre wieder beliebtes Ausflugsziel, thront über der Stadt Kapfenberg (Seehöhe 502 m, Fläche der Gemeinde 61,2 km²249), lange Zeit auch "Böhlerstadt" oder "Industriestadt" genannt, die in der Vergangenheit als einer der Hauptstandorte der Eisen- und Stahlproduktion in der Obersteiermark galt. Mittlerweile als "Krisenregion" eingestuft, wird durch Geschäftsansiedlungen sowie Neugründungen und Ansiedlungen im Industrie- und Gewerbesektor versucht, Arbeitslosigkeit und Abwanderung gegenzusteuern.250 Tabelle 28: Bevölkerungsentwicklung Kapfenberg 1869 - 2006251 Mit einer Einwohnerzahl von 21.928 per 1.1.2007 hat sich diese seit 1971 abermals verringert.252 Die Erwerbsquote verzeichnete seit 1991 eine Steigerung um 2,0 Prozentpunkte, wobei jene der Männer um 1,8 Prozentpunkte auf 54,2 Prozent abermals gesunken (1981: 59,8 Prozent), jene der Frauen dahingehend um weitere 5,7 Prozentpunkte auf 38,4 Prozent (1981: 29,1 Prozent) gestiegen ist. Die Arbeitslosenquote Kapfenbergs betrug insgesamt 9,8 Prozent (1.001 Personen) und lag damit um 1,8 Prozentpunkte unter dem Wert von 1991.253 Insgesamt verzeichnete Kapfenberg im Jahr 2001 um 0,6 Prozentpunkte weniger Berufstätige als bei der Volkszählung 1991, deren Veränderung zu 1981 - 9,1 Prozent betrug. Der geringe Anteil an Berufstätigen im land- und forstwirtschaftlichen 249 250 251 252 253 Ebd. Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 9. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Kapfenberg: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60209.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Kapfenberg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/85c2cfbc/ 60209.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. - 73 - Wirtschaftssektor lag 2001 bei 1,0 Prozent und war somit abermals um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Im sekundären Wirtschaftssektor betrug der Anteil 44,7 Prozent und lag damit um 18,4 Prozentpunkte unter dem Wert von 1981. Wie schon in den bisher beschriebenen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur hatte der Dienstleistungssektor auch in Kapfenberg deutlich zugenommen und hielt 2001 bei einem Anteil von 54,3 Prozent, somit 18,8 Prozentpunkte über dem Wert von 1981.254 Tabelle 29: Pendlertätigkeit Kapfenberg 1981 - 2001255 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 9.234 11.081 5.772 3.925 1.847 52,1% 42,5% 9.098 10.812 4.687 2.973 1.714 43,3% 32,7% 10.901 13.926 5.337 2.312 3.025 38,3% 21,2% 1991/2001 1981/1991 1,5% 2,5% 23,1% 32,0% -16,5% -22,4% -12,2% 28,6% 193 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 6.376 ha und einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.712 ha verzeichnete Kapfenberg (Alpenostrand) im Jahr 1951256. Grünlandwirtschaft wurde von 86 Betrieben auf 1.653 ha betrieben, weiters verzeichnete Kapfenberg 26 Waldwirtschaftsbetriebe mit 3.527 ha (Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde 6.822 ha). Ein Betrieb mit 4 ha Fläche wurde mit reiner Ackerwirtschaft ausgewiesen, sechs Betriebe (gesamt 11 ha) als Spezialwirtschaftsbetriebe (Obstbau, Gärtnerei, Baumschulen). 143 Betriebe standen zur Gänze im Eigentum, 27 Betriebe verfügten zu 100 Prozent über gepachtete Flächen. Kapfenberg wies 1970257 nach der Anzahl der Betriebe mit 168 die höchste des Bezirkes auf. Mehr als die Hälfte davon (87) verfügten über eine ideelle Kulturfläche von weniger als 5 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ideell betrug 254 255 256 257 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 74 - 1.316,69 ha, die ideelle Waldfläche 3.781,87 ha. 41 Vollerwerbsbetrieben standen 33 Zuerwerbsbetriebe, 85 Nebenerwerbsbetriebe und neun Betriebe juristischer Personen gegenüber, wobei Zuerwerbsbetriebe über die größte ideelle Waldfläche von insgesamt 1.700,18 ha verfügten. Nur ein Betrieb bot drei Fremdenzimmer an. 44 Betriebe waren mit Telefon versorgt. Von den insgesamt 396 Arbeitskräften im primären Wirtschaftssektor waren 266 familieneigene Personen, wovon wiederum 168 ständig am Betrieb beschäftigt waren. Auch 1990258 führte Kapfenberg die Liste der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe an. Es bestanden noch 141 Betriebe, wobei sich auch hier eine deutliche Zunahme der Nebenerwerbsbetriebe um 17 auf 102 sowie ein Rückgang an Vollerwerbsbetrieben um 14 auf 27 zeigte. Weiters wurden Zuerwerbsbetriebe sowie fünf Betriebe juristischer Personen gezählt. Der größte Anteil an ideeller landwirtschaftlicher Fläche bzw. Waldfläche der Gemeinde entfiel somit auf Nebenerwerbsbetriebe. Die Anzahl der Betriebe mit Fremdenzimmern stieg auf vier mit insgesamt 11 Zimmern an. 15 Betriebe hatten nach wie vor keinen Telefonanschluss. Die Zahl der Arbeitskräfte reduzierte sich auf 232, wobei 98 Familienmitglieder ständig im Betrieb tätig und lediglich 48 familienfremde Personen beschäftigt waren. 3.3.10. Gemeinde Mariazell Die 1.587 Einwohner (per 1.1.2007)259 zählende Gemeinde Mariazell ist Wallfahrtsort und gilt mit dem österreichischen Nationalheiligtum, der "Magna Mater Austriae", als bedeutendstes religiöses Zentrum des Bezirkes Bruck an der Mur.260 Im Jahr 2007 wurde das 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell in der neu renovierten Basilika mit Papst Benedikt XVI gefeiert. 258 259 260 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/ 60210.xls. Download, 18.2.2008 Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/ Köln 1997. S. 34. - 75 - Mariazell liegt im Norden des Bezirkes, grenzt an das österreichische Bundesland Niederösterreich, erstreckt sich über eine Fläche von 6,4 km² und liegt auf 868 m Seehöhe.261 Tabelle 30: Bevölkerungsentwicklung Mariazell 1869 - 2006262 Die allgemeine Erwerbsquote fiel seit 1981 um 3,4 Prozentpunkte auf 42,8 Prozent. Davon entfielen 50,4 Prozent auf Männer (5,4 Prozentpunkte gegenüber 1981) und 36,5 Prozent auf Frauen (- 2,2 Prozentpunkte gegenüber 1981). Die Arbeitslosenquote war seit 1981 um 2,9 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent gestiegen. 703 Beschäftigten (- 16,6 Prozent gegenüber 1991) standen 34 Arbeitslose (- 8,1 Prozent gegenüber 1991) gegenüber. Dass im Wallfahrtsort Mariazell im Jahr 2001 der Anteil an Berufstätigen am Dienstleistungssektor 73,9 Prozent hielt und damit seit Jahrzehnten die anderen Wirtschaftssektoren in den Schatten stellte, verwundert nicht. Berufstätige in den Wirtschaftssektoren Land- und Forstwirtschaft (2,4 Prozent) bzw. Industrie, Gewerbe und Bauwesen (23,6 Prozent) entwickelten sich weiterhin rückläufig.263 Tabelle 31: Pendlertätigkeit Mariazell 1981 bis 2001264 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 261 262 263 264 2001 1991 1981 703 948 494 249 245 52,1% 35,4% 843 1.235 608 216 392 49,2% 25,6% 875 1.269 588 194 394 46,3% 22,2% 1991/2001 1981/1991 -16,6% -23,2% -18,8% 15,3% Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/ 60210.xls. Download, 18.2.2008 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Mariazell: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60210.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/ 60210.xls. Download, 18.2.2008 Ebd. - 76 - -3,7% -2,7% 3,4% 11,3% Die Gesamtbetriebsfläche der Gemeinde Mariazell, die dem Produktionsgebiet Voralpengebiet zugeordnet war, betrug 1951265 6.438 ha und war somit um 30 ha kleiner als die Gesamtwirtschaftsfläche. 57 landwirtschaftliche Betriebe, wovon 27 im 100prozentigen Eigentum standen und 11 Betriebe gänzlich Fläche zugepachtet hatten, bewirtschafteten 644 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche, wobei Grünlandwirtschaft vorherrschte. Waldwirtschaft wurde von vier Betrieben auf einer Fläche von 6.072 ha betrieben. Stark abgenommen hat auch hier die Anzahl der Betriebe bis hin zum Jahr 1970266, in dem nur noch 25 Betriebe - davon drei im Vollerwerb, 18 im Nebenerwerb und vier Betriebe juristischer Personen - gezählt werden konnten. 4.633,15 ha waren als ideelle Waldfläche, 344,36 ha als ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen. Der Großteil der Betriebe (10) verfügte über eine ideelle Kulturfläche von 2 ha bis unter 5 ha. Es waren 124 Personen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 100 davon familienfremde Arbeitskräfte. Es gab hier lediglich zwei Betriebe mit insgesamt sieben Fremdenzimmern. Die Zahl der Betriebe verringerte sich bis 1990267 um zwei auf gesamt 23 Betriebe, wobei zwei Vollerwerbsbetriebe, 18 Nebenerwerbsbetriebe und drei Betriebe juristischer Personen ausgewiesen wurden. Zuerwerbsbetriebe fanden sich hier weiterhin keine. 13 Betriebe verfügten über weniger als 5 ha Fläche, es gab keinen Betrieb mit 20 ha bis unter 30 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha. Mariazell konnte eine starke Zunahme an ideeller Waldfläche (8.828 ha) und ideeller landwirtschaftlicher Nutzfläche (1.391 ha) aufweisen. Es gab noch zwei Betriebe ohne Telefon, sowie drei Betriebe mit insgesamt 12 Fremdenzimmern. Von den insgesamt 57 Arbeitskräften waren 31 familienfremde Personen, zwei davon nicht ständig Beschäftigte. 265 266 267 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 77 - 3.3.11. Gemeinde Oberaich Das Gemeindegebiet von Oberaich umfasst eine Fläche von rund 47 km², liegt westlich der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur268 (Seehöhe 407 m269) und grenzt direkt an den Bezirk Leoben. Tabelle 32: Bevölkerungsentwicklung Oberaich 1869 - 2006270 2.959 Personen lebten per 1.1.2007 in der Gemeinde. Die Zunahme der Bevölkerung ist auf die Nähe zur Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur zurückzuführen. 49,9 Prozent betrug die allgemeine Erwerbsquote 2001 und war somit gegenüber 1981 um 3,4 Prozentpunkte gestiegen. Trotz der Zunahme um 647 Einwohner im Zeitraum 1981 bis 1991 hatte sich im selben Zeitraum die allgemeine Erwerbsquote nur um 1,9 Prozentpunkte erhöht. Die Erwerbsquote bei Männern betrug 57,6 Prozent (1991: 60,5 Prozent, 1981: 59,7 Prozent), jene bei Frauen 42,4 Prozent (1991: 36,1 Prozent, 1981: 33,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote war bei Männern gegenüber 1991 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen, jene bei Frauen um 0,5 Prozentpunkte gesunken. Auch in Oberaich dominierte der Anteil an Berufstätigen im Dienstleistungsbereich mit 64,4 Prozent und lag somit um 18,3 Prozentpunkte über dem Wert von 1981. In der Land- und Forstwirtschaft war der Anteil seit 1981 um 5,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesunken, jener im sekundären Wirtschaftssektor um 13,1 Prozentpunkte auf 31,1 Prozent. 2001 zählte die Gemeinde 81 Arbeitslose und 1.386 Beschäftigte.271 268 269 270 271 Gemeinde Oberaich - Geschichte: http://www.oberaich.gv.at/kurzvorgestellt.asp, Download 14.6.2006. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Oberaich: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/17f53d28/60211. xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Oberaich: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60211.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Oberaich: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/17f53d28/60211. xls. Download, 18.2.2008. - 78 - Tabelle 33: Pendlertätigkeit Oberaich 1981 - 2001272 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 1.386 443 226 1.169 -943 51,0% 84,3% 1.367 351 44 1.060 -1.016 12,5% 77,5% 1.051 292 41 800 -759 14,0% 76,1% 1991/2001 1981/1991 1,4% 26,2% 413,6% 10,3% 30,1% 20,2% 7,3% 32,5% Das heutige Gemeindegebiet von Oberaich bestand 1951 aus den damals noch getrennten Gemeinden Oberaich und Picheldorf mit einer Gesamtwirtschaftsfläche von 2.164 ha bzw.1.954 ha. Diese wurden dem Alpenostrandgebiet zugeteilt. Von der Gesamtfläche beider Gemeinden wurden 1.850 ha der landwirtschaftlich genutzten Fläche zugerechnet. Die Gesamtbetriebsfläche der insgesamt 126 Betriebe betrug 3.988 ha. In beiden Ortsteilen dominierte die Grünlandwirtschaft (gesamt: 68 Betriebe mit 1.603 ha). Es gab 11 reine Ackerwirtschaftsbetriebe mit einer Fläche von 174 ha.273 Innerhalb von 20 Jahren reduzierte sich bis 1970274 auch in dieser Gemeinde die Zahl der Betriebe - hier auf 113, wobei 21 Betriebe eine Fläche von 10 ha bis unter 20 ha, 19 Betriebe eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha und jeweils 17 Betriebe eine Fläche von unter 2 ha bzw. 50 ha bis unter 100 ha aufwiesen. Sechs Betriebe umfassten 100 ha bis unter 200 ha und ein Betrieb über 200 ha Fläche. Es gab 47 Vollerwerbs-, 28 Zuerwerbs- und 35 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche war mit 1.316,69 ha ausgewiesen, die Waldfläche (ideell) mit 2.580,28 ha. Insgesamt zählte man 270 Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft, wovon wiederum 230 familieneigene Personen waren. Drei Betriebe stellten in der Gemeinde insgesamt 20 Fremdenzimmer. Zehn Betriebe verfügten über einen Telefonanschluss. 272 273 274 Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 79 - 24 Landwirte gaben ihre Betriebe bis 1990275 auf, womit das Gemeindegebiet noch 89 land- und forstwirtschaftliche Betriebe zählte. Davon galten 29 als Vollerwerbsbetriebe, die auch über den größten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche (ideell) und ideeller Waldfläche verfügten. Daneben wurden vier Betriebe im Zuerwerb und 54 Betriebe im Nebenerwerb geführt, zwei von juristischen Personen. 19 Betriebe verfügten über eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha, 18 Betriebe über eine Fläche von 10 ha bis unter 20 ha. Zwei Betriebe wiesen eine Fläche von 200 ha und mehr aus. 88 der 98 in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen waren ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Es gab nach wie vor acht Betriebe ohne Telefonanschluss. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern erhöhte sich um einen Betrieb auf insgesamt vier mit gesamt 19 Fremdenzimmern (- 1). 3.3.12. Gemeinde Parschlug Eine weitere Gemeinde, deren Bevölkerungsentwicklung positiv verlief, ist die nahe Kapfenberg gelegene Gemeinde Parschlug mit einer Fläche von 20,8 km² (Seehöhe 702 m). Seit 1951 stieg die Einwohnerzahl stetig an und lag per 1.1.2007 bei 1.793 Personen.276 Tabelle 34: Bevölkerungsentwicklung Parschlug 1869 - 2006277 Durch die Zunahme der Bevölkerung konnte auch die allgemeine Erwerbsquote in den vergangenen Jahren auf 50,8 Prozent gesteigert werden. Zwar war der Anteil der Männer seit 1981 um 1,7 Prozentpunkte auf 58,7 Prozent gesunken, der Frauenanteil erhöhte sich jedoch um 13,8 Prozentpunkte auf 42,7 Prozent.278 275 276 277 278 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Parschlug: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b19c4875/ 60212.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Parschlug: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60212.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Parschlug: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b19c4875/ 60212.xls. Download, 18.2.2008. - 80 - Die Arbeitslosenquote war nach einer Steigerung von 5,9 Prozentpunkten von 1981 bis 1991 um 2,9 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent im Jahr 2001 gesunken. 886 Berufstätige (+ 65,6 Prozent gegenüber 1981) verteilten sich auf 3,5 Prozent (- 1,3 Prozentpunkte gegenüber 1981) im primären, 37,0 Prozent (- 24,7 Prozentpunkte) im sekundären und 59,6 Prozent (+ 26,0 Prozentpunkte) im tertiären Wirtschaftssektor. 2001 waren 43 Personen arbeitslos (- 23,2 Prozent gegenüber 1991).279 Tabelle 35: Pendlertätigkeit Parschlug 1981 - 2001280 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 843 157 58 744 -686 36,9% 88,3% 658 121 25 562 -537 20,7% 85,4% 525 74 8 459 -451 10,8% 87,4% 1991/2001 1981/1991 28,1% 29,8% 132,0% 32,4% 25,3% 63,5% 212,5% 22,4% Dem Alpenostrandgebiet zugeordnet verfügte die Gemeinde Parschlug 1951281 über eine Gesamtwirtschaftsfläche von 1.226 ha, wovon 751 ha der Gesamtbetriebsfläche (1.199 ha) als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen wurden. Von 66 landwirtschaftlichen Betrieben standen 48 zur Gänze im Eigentum, fünf verfügten ausschließlich über gepachtete Flächen. Es herrschte nach Anzahl der Betriebe sowie der Fläche Grünlandwirtschaft vor. 60 Betriebe wurden noch 1970282 gezählt. Es gab weder Betriebe mit einer Fläche über 200 ha, noch Betriebe juristischer Personen. Die größte Zahl (15) fand sich bei Betrieben mit einer Fläche von 5 ha bis unter 10 ha. Der landwirtschaftlichen Nutzfläche (ideell) im Ausmaß von 528,99 ha standen 540,74 ha ideelle Waldfläche gegenüber. 279 280 281 282 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 81 - Neben 21 Nebenerwerbsbetrieben gab es 20 Vollerwerbs- und 19 Zuerwerbsbetriebe. Nur zwei Betriebe hatten einen Telefonanschluss, fünf Betriebe stellten insgesamt 11 Fremdenzimmer bereit. Wie in Frauenberg gab es auch in Parschlug keine familienfremden, nichtständigen Arbeitskräfte. Eine Person zählte zu familienfremden, 136 der insgesamt 137 Arbeitskräfte gehörten den Familien an. Parschlug zählte 1990283 noch 52 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. 13 Betriebe hielten eine Fläche von unter 5 ha, 12 Betriebe über 5 ha bis unter 10 ha. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche hatte sich auf 476 ha verringert, die ideelle Waldfläche auf 708 ha erweitert. Es gab neun Vollerwerbs-, acht Zuerwerbs- und 35 Nebenerwerbsbetriebe. Noch sechs Betriebe verfügten über keinen Telefonanschluss, lediglich ein Betrieb bot noch drei Fremdenzimmer an. Unter den 86 Arbeitskräften fanden sich keine familienfremden Personen mehr. 3.3.13. Gemeinde Pernegg an der Mur Pernegg, bekannt durch die Wallfahrtskirche Maria-Pernegg, auch Klein-Mariazell genannt284, und das Schloss Pernegg, das sich heute im Besitz der Familie Pongratz-Lippit befindet, liegt auf 458 m Seehöhe und hat eine Gemeindefläche von 86,1 km² (65,7 km² Waldfläche285). 286 Auch hier ist die Bevölkerungsentwicklung seit 1971 rückläufig. Per 1.1.2007287 lebten 2.408 Einwohner in der Gemeinde. Der Tiefststand von 1900, 1.886 Einwohner288, lag damit jedoch weit unter der Einwohnerzahl von 2007. 283 284 285 286 287 288 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Gemeinde Pernegg - Frauenkirche: http://www.pernegg.at/frauenkirche.aspx. Download, 27.2.2007. Gemeinde Pernegg - Statistik: http://www.pernegg.at/Statistik.aspx. Download, 27.2.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Pernegg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/d3798a6f/ 60213.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Pernegg: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60213.pdf. Download, 22.5.2007. - 82 - Tabelle 36: Bevölkerungsentwicklung Pernegg 1869 - 2006289 Von den 2001 insgesamt 1.117 Berufstätigen (+ 3,2 Prozent gegenüber 1991) waren 61 Personen arbeitslos. 5,3 Prozent (1991: 5,9 Prozent, 1981: 6,9 Prozent) waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig, 38,2 Prozent (gegenüber 48,7 Prozent im Jahr 1991 und 54,9 Prozent im Jahr 1981) arbeiteten im sekundären Wirtschaftssektor, 56,6 Prozent im Dienstleistungsbereich (+ 11,2 Prozentpunkte gegenüber 1991 und + 18,5 Prozentpunkte gegenüber 1981). Die allgemeine Erwerbsquote betrug 43,6 Prozent, wobei auch hier der Anteil der Männer gegenüber 1981 um 5,4 Prozentpunkte auf 52,8 Prozent gesunken, jener der Frauen um 9,1 Prozentpunkte auf 34,8 Prozent gestiegen war.290 Tabelle 37: Pendlertätigkeit Pernegg 1981 - 2001291 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 1.056 376 119 799 -680 31,6% 75,7% 1.021 468 146 699 -553 31,2% 68,5% 1.196 535 114 775 -661 21,3% 64,8% 1991/2001 1981/1991 3,4% -19,7% -18,5% 14,3% -14,6% -12,5% 28,1% -9,8% In Pernegg wurden nach Betriebszählung 1951292 1.409 ha der Gesamtbetriebsfläche von 7.864 ha von 200 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet, wobei 289 290 291 292 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Pernegg: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60213.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Pernegg: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/d3798a6f/ 60213.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 83 - auch hier die Grünlandwirtschaft nach Betrieben (92) dominierte. Der flächenmäßig größte Anteil der Gesamtbetriebsfläche in Höhe von 6.342 ha wurde waldwirtschaftlich von 31 Betrieben genutzt. 31 Betriebe standen zur Gänze im Eigentum, 59 pachteten Flächen zu 100 Prozent zu. 45 Betriebe verfügten über eine Fläche von unter 2 ha, 10 Betriebe über 100 ha. Um zirka ein Viertel - auf insgesamt 152 - verringerte sich die Anzahl der Betriebe in Pernegg bis 1970293. Es gab 62 Vollerwerbs-, 31 Zuerwerbs- und 74 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. 806,49 ha wurden als ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche, 3.970,60 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen. Insgesamt 91 der 152 Betriebe verfügten über eine Fläche bis unter 10 ha (davon 28 Betriebe unter 2 ha) und 49 Betriebe über eine Fläche von 10 ha bis unter 50 ha. 344 Arbeitskräfte waren in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, 162 davon waren ständige Arbeitskräfte aus der Familie. Es gab 17 Betriebe mit Telefonanschlüssen sowie fünf Betriebe mit insgesamt 19 Fremdenzimmern. Aus 22 Vollerwerbsbetrieben, vier Zuerwerbsbetrieben, 81 Nebenerwerbsbetrieben sowie drei Betrieben juristischer Personen ergaben sich für 1990294 die insgesamt 110 noch bestehenden Betriebe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) verringerte sich auf 592 ha, wohingegen sich die ideelle Waldfläche nicht veränderte. 24 Betriebe verfügten über eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, 21 über eine Fläche von 5 ha bis unter 10 ha und vier Betriebe über 200 ha und mehr. Um 164 Personen reduzierte sich die Zahl der Arbeitskräfte, die nunmehr 180 Personen umfasste. Davon waren 21 familienfremde und 82 ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Nach wie vor hatten 10 Betriebe keinen Telefonanschluss. Es bestanden auch 1990 wieder fünf Betriebe, die Fremdenzimmer vermieteten, die Anzahl der Zimmer wurde jedoch um 10 erweitert. 293 294 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 84 - 3.3.14. Gemeinde St. Ilgen Die "Wahl-Trendgemeinde" St. Ilgen erstreckt sich über eine Fläche von 73,5 km², liegt auf einer Höhe von 730 m bis 2.277 m Seehöhe295 und wird neben den Gemeinden Aflenz-Kurort, Aflenz-Land und Thörl der "Alpenregion Hochschwab" sowie der "Tourismusregion Hochsteiermark", die sich weit über die Bezirke Mürzzuschlag, Bruck an der Mur und Leoben erstreckt, zugerechnet (siehe Anhang)296. Tabelle 38: Bevölkerungsentwicklung St. Ilgen 1869 - 2006297 Lebten 1869 noch 539 Menschen in St. Ilgen, so zählte die Gemeinde per 1.1.2007 nur noch 285 Einwohner. Die allgemeine Erwerbsquote war weiterhin rückläufig und betrug 2001 43,5 Prozent (- 0,2 Prozentpunkte gegenüber 1991). Auch in St. Ilgen war der Frauenanteil an der Erwerbsquote gestiegen (+ 4,1 Prozentpunkte auf 34 Prozent), der Anteil bei den Männer um 3 Prozentpunkte auf 53,1 Prozent gesunken. 50 Prozent der 123 Beschäftigten wurden per 2001 dem Dienstleistungssektor zugerechnet, was gegenüber 1991 eine Steigerung um 13,2 Prozentpunkte bedeutet. Um 26,9 Prozentpunkte hatte sich der sekundäre Wirtschaftssektor seit der Volkszählung 1981 auf 33,6 Prozent verringert, um 1,2 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent jener im primären Wirtschaftssektor Land- und Forstwirtschaft. Fünf Berufstätige galten 2001 als arbeitslos. 298 295 296 297 298 Gemeinde St. Ilgen: http://www.st-ilgen.at/verwaltung/verwaltung4.htm. Download, 27.2.2008. Ebd. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Ilgen: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60214.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Ilgen: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/4a056b58/ 60214.xls. Download, 18.2.2008. - 85 - Tabelle 39: Pendlertätigkeit St. Ilgen 1981 - 2001299 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 123 34 5 94 -89 14,7% 76,4% 119 35 5 89 -84 14,3% 74,8% 124 44 15 95 -80 34,1% 76,6% 1991/2001 1981/1991 3,4% -2,9% 0,0% 5,6% -4,0% -20,5% -66,7% -6,3% St. Ilgen - dem Hochalpengebiet zugeordnet - verzeichnete 1951300 eine Gesamtwirtschaftsfläche von 3.126 ha, wovon 3.117 ha die Gesamtfläche der 48 landwirtschaftlichen Betriebe umfasste. 317 ha Fläche davon wurden als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen, wobei auch hier Grünlandwirtschaft nach Betrieben (25) dominierte. Sieben Betriebe nutzen 2.824 ha für Waldwirtschaft, sieben Betriebe waren in der Grünland-Waldwirtschaft tätig. 1970301 verzeichnete St. Ilgen 19 Betriebe weniger als 1951. 12 wurden als Nebenerwerbs-, 10 als Vollerwerbs- und sechs als Zuerwerbsbetriebe geführt. Es gab einen Betrieb juristischer Personen. St. Ilgen wies die kleinste landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) im Bezirk auf, die 247,01 ha umfasste. Demgegenüber betrug die ideelle Waldfläche 1.824,18 ha. Vier der insgesamt 29 Betriebe wiesen eine Fläche von über 200 ha auf, drei Betriebe 100 ha bis unter 200 ha, 14 Betriebe verzeichneten eine Fläche von unter 5 ha, acht Betriebe eine Fläche von 20 ha bis unter 100 ha. Es gab 78 land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte, 22 davon waren familieneigene, ständige Arbeitskräfte im Alter von 35 Jahren und mehr. 30 Personen galten als familienfremde Arbeitskräfte. Es gab zwei Betriebe mit Telefonanschluss sowie einen Betrieb, der über acht Fremdenzimmer verfügte. 299 300 301 Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 86 - Um drei Betriebe weniger als 1970 wurden 1990302 bei der Betriebszählung gezählt. 16 der insgesamt 26 Betriebe wurden im Nebenerwerb, sechs im Vollerwerb und zwei im Zuerwerb geführt, zwei wurden als Betriebe juristischer Personen ausgewiesen. Jeweils vier Betriebe verfügten über eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, 100 ha bis unter 200 ha bzw. 200 ha und mehr. Beinahe halbiert hat sich die Zahl der Arbeitskräfte, die nunmehr 42 Personen umfasste. Sieben davon waren familienfremde Arbeitskräfte, 26 ständige familieneigene im Alter von 35 Jahren und mehr. Es gab noch zwei Betriebe ohne Telefonanschluss. Insgesamt sechs Fremdenzimmer wurden von zwei Betrieben zur Verfügung gestellt. 3.3.15. Gemeinde St. Katharein an der Laming Über 43,9 km² und auf einer Seehöhe zwischen 653 m bis 1583 m erstreckt sich das Gemeindegebiet von St. Katharein an der Laming, das seit der Volkszählung von 1900 ihren heutigen Namen trägt.303 Tabelle 40: Bevölkerungsentwicklung St. Katharein/L. 1869 - 2006304 Laut Bevölkerungsregister vom 1.1.2007 lebten 1.101 Menschen305 in der Gemeinde, was einen Rückgang der Bevölkerung seit der Volkszählung 2001 um 77 Personen bedeutete. Damit hielt der Trend der negativen Bevölkerungsentwicklung seit 1971 an und erreichte 2001 beinahe die Einwohnerzahl von 1910. Die allgemeine Erwerbsquote betrug nach 38,5 Prozent im Jahr 1991 bei der letzten Volkszählung 44,7 Prozent und lag somit um 302 303 304 305 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Gemeinde St. Katharein: http://www.katharein.at/. Download, 27.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Katharein: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60215.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Katharein: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/af9be0bc/ 60215.xls. Download, 18.2.2008. - 87 - 0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus 1981. Dem Bezirkstrend folgend war der Frauenanteil an der Erwerbsquote auf 38,0 Prozent (+ 8,5 Prozentpunkte zu 1981) gestiegen, hier hatte sich aber auch der Anteil der Männer an der Erwerbsquote gegenüber 1981 um 0,1 Prozentpunkte erhöht. 484 Beschäftigten standen 42 Arbeitslose gegenüber, wobei die Arbeitslosigkeit bei Männern um 2,8 Prozentpunkte gestiegen, jene bei Frauen um 2,0 Prozentpunkte gegenüber 1991 gesunken ist.306 Die Land- und Forstwirtschaft hielt per 2001 5,7 Prozent der Berufstätigen (- 5,2 Prozentpunkte gegenüber 1981), Industrie, Gewerbe und Bauwesen 43,5 Prozent (- 15,4 Prozentpunkte gegenüber 1981), der Anteil im Dienstleistungsbereich war seit 1981 um 20,6 Prozentpunkte auf 50,8 Prozent gestiegen.307 Tabelle 41: Pendlertätigkeit St. Katharein/L. 1981 - 2001308 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 484 230 84 338 -254 36,5% 69,8% 448 263 91 276 -185 34,6% 61,6% 582 334 71 319 -248 21,3% 54,8% 1991/2001 1981/1991 8,0% -12,5% -7,7% 22,5% -23,0% -21,3% 28,2% -13,5% Wie alle die Bezirkshauptstadt umgrenzenden Gemeinden wurde auch St. Katharein dem Produktionsgebiet Alpenostrand zugeordnet. 1951309 gab es noch 101 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche von 3.002 ha, wovon 45 zu 100 Prozent im Eigentum standen, 37 ausschließlich über gepachtete Flächen verfügten. 37 Betriebe besaßen eine Fläche von mehr als 20 ha bis unter 100 ha. 955 ha wurden als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen. Grünland-Waldwirtschaft wurde von 31 Betrieben auf 1.116 ha, Waldwirtschaft von 306 307 308 309 Ebd. Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 88 - 16 Betrieben auf 1.291 ha betrieben. 562 ha wurden von 39 Betrieben für Grünlandwirtschaft genutzt. Innerhalb von 19 Jahren hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde auf 69 im Jahr 1970310 reduziert. Von der selbstbewirtschafteten Gesamtfläche (ideell) im Ausmaß von 2.804,84 ha fielen 1.993,89 ha auf ideelle Waldfläche und 776,51 ha auf landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell). Es bestanden 27 Vollerwerbs-, 13 Zuerwerbs- und 26 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. Je 12 Betriebe besaßen 10 ha bis unter 20 ha bzw. 30 ha bis unter 50 ha Fläche, 10 Betriebe 50 ha bis unter 100 ha. Insgesamt waren in der Landwirtschaft 194 Personen beschäftigt. Es gab 68 familienfremde und 126 familieneigene Arbeitskräfte. 11 Betriebe waren mit Telefon ausgestattet, drei Betriebe mit insgesamt 11 Fremdenzimmern. 17 land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurden bis hin ins Jahr 1990311 aufgegeben. 12 der verbliebenen 52 Betriebe wurden im Vollerwerb, zwei im Zuerwerb und 34 im Nebenerwerb geführt. Es gab vier Betriebe juristischer Personen. Je 10 Betriebe wiesen eine Fläche 10 ha bis unter 20 ha bzw. 30 ha bis unter 50 ha aus, acht Betriebe 50 ha bis unter 100 ha. Nur acht der 1990 gezählten 84 Arbeitskräfte waren familienfremd, bei familieneigenen überwog die Zahl der ständig in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen (insgesamt 38). Acht Betriebe waren noch ohne Telefon. St. Katharein/Laming verzeichnete 1990 nur noch einen Betrieb mit vier Fremdenzimmern. 310 311 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 89 - 3.3.16. Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal Über 38,1 km² erstreckt sich die Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal, deren Hauptort auf einer Seehöhe von 569 m liegt.312 Neben der ältesten Pfarrkirche des Mürztals ist auch das Restaurant "Steirereck" am Pogusch sehr bekannt.313 St. Lorenzen ist eine jener Gemeinden des Bezirkes, die mit Ausnahme des Zeitraums 1923 bis 1934 einen stetigen Bevölkerungszuwachs verzeichnen kann. Per 1.1.2007 wurde der bisherige Höchststand von 3.357 Einwohnern314 gezählt. Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung St. Lorenzen i. M. 1869 - 2006315 Mit steigender Bevölkerungszahl hat per 2001 auch die allgemeine Erwerbsquote auf 48,2 Prozent (+ 3,9 Prozentpunkte gegenüber 1991) zugenommen, wobei diese bei Männern um 3,8 Prozentpunkte auf 54,7 Prozent gesunken und um 9,4 Prozentpunkte auf 41,6 Prozent bei Frauen gestiegen ist. Insgesamt lag die Arbeitslosenquote im Gemeindegebiet bei 4,7 Prozent, wobei diese bei Frauen um 5,4 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent stärker gesunken war, als bei Männern (- 1 Prozentpunkt auf 5,6 Prozent gegenüber 1991). 316 Von 1.563 Berufstätigen (+ 15,7 Prozent gegenüber 1991), die zu 3,3 Prozent der Land- und Forstwirtschaft, zu 41,4 Prozent dem sekundären Wirtschaftssektor und zu 55,3 Prozent dem Dienstleistungsbereich zuzuordnen waren, waren 74 Personen (- 26,7 Prozent gegenüber 1991) arbeitslos. Nach Wirtschaftssektoren ver312 313 314 315 316 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/ 60216.xls. Download, 18.2.2008. Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 14. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/ 60216.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Lorenzen im Mürztal: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60216.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/ 60216.xls. Download, 18.2.2008. - 90 - zeichnete Industrie, Gewerbe und Bauwesen seit 1981 einen Rückgang von 20 Prozentpunkten, wohingegen ein Plus von 24,3 Prozentpunkten im Dienstleistungsbereich erreicht werden konnte. 317 Tabelle 43: Pendlertätigkeit St. Lorenzen i. M. 1981 - 2001318 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 1.489 855 549 1.183 -634 64,2% 79,4% 1.250 700 345 895 -550 49,3% 71,6% 1.243 471 126 898 -772 26,8% 72,2% 1991/2001 1981/1991 19,1% 22,1% 59,1% 32,2% 0,6% 48,6% 173,8% -0,3% In St. Lorenzen prägten 1951319 58 Grünlandwirtschaftsbetriebe (gesamt 1.550 ha) das Gemeindegebiet (Gesamtwirtschaftsfläche 3.565 ha), gefolgt von 14 der gesamt 109 landwirtschaftlichen Betriebe, die auf 1.234 ha der Grünland-Waldwirtschaft nachgingen und 9 Betriebe (156 ha) mit Acker-Grünlandwirtschaft. 74 Betriebe waren zu 100 Prozent im Eigentum, acht bestanden zur Gänze aus gepachteten Flächen. Die Mehrzahl der Betriebe (35) verfügte über 20 ha bis 100 ha Fläche, 19 Betriebe weniger als 5 ha. Um 23 auf 86 reduzierte sich die Zahl der Betriebe bis 1970320. 27 Betriebe hielten eine Fläche von unter 5 ha, 15 Betriebe 10 ha bis unter 20 ha, 28 Betriebe 30 ha bis unter 100 ha. Neben 45 Vollerwerbsbetrieben fanden sich 12 Zuerwerbs- und 26 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) umfasste 1.007,15 ha, die ideelle Waldfläche 1.982,14 ha. Von insgesamt 209 Arbeitskräften überwog mit 108 Personen die Zahl der ständig am Betrieb tätigen Familienmitglieder im Alter von 35 Jahren und mehr. Bereits 21 Betriebe verfügten über Telefon, sieben Betriebe vermieteten insgesamt 27 Fremdenzimmer. 317 318 319 320 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 91 - Um weitere acht auf nunmehr 78 reduzierte sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bis 1990321. 24 Betriebe hielten eine Fläche von unter 5 ha, nur noch sechs Betriebe 10 ha bis unter 20 ha, 23 Betriebe 30 ha bis unter 100 ha. Im Vollerwerb wurden 32 Betriebe geführt, zwei im Zuerwerb und 41 im Nebenerwerb. Es gab - wie schon 1970 - drei Betriebe juristischer Personen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) verringerte sich auf 815 ha, die ideelle Waldfläche nahm geringfügig auf 1.999 ha zu. 15 der insgesamt 117 Arbeitskräfte waren familienfremde Personen, 46 der ständig am Betrieb tätigen Personen waren im Alter von 35 Jahren und mehr. Die Betriebszählung wies noch sieben Betriebe ohne Telefonanschluss aus. Die Zahl der Fremdenzimmer verringerte sich bei gleicher Anzahl an Betrieben gegenüber 1970 auf 18. 3.3.17. Gemeinde St. Marein im Mürztal Die Fläche von St. Marein im Mürztal erstreckt sich über 8,9 km², der Hauptort liegt auf einer Seehöhe von 537 m.322 Die Entwicklung der beiden Nachbargemeinden St. Lorenzen und St. Marein läuft in etwa parallel ab. Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung St. Marein i. M. 1869 - 2005323 Etwas anders als in St. Lorenzen entwickelte sich die Bevölkerung in St. Marein. Zwar nimmt die Bevölkerung trotz einiger Einbrüche seit einigen Jahren wieder zu, konnte jedoch den Höchststand von 2.518 Einwohnern im Jahr 1971 bisher nicht erreichen und lag per 1.1.2007 bei 2.395 Einwohnern324. 321 322 323 324 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Marein im Mürztal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 42c4cec8/60217.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Marein im Mürztal: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60217.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Marein im Mürztal: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/ 42c4cec8/60217.xls. Download, 18.2.2008. - 92 - Wie auch in St. Lorenzen ist in St. Marein die Erwerbsquote im Zeitraum 1991 bis 2001 gestiegen (+ 1,2 Prozentpunkte auf 46,0 Prozent), es gab eine Negativentwicklung der Erwerbsquote bei Männern (- 3,9 Prozentpunkte auf 54,0 Prozent) und eine positive Entwicklung des Frauenanteils (+ 6,0 Prozentpunkte auf 38,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 6,5 Prozent, wobei die Arbeitslosigkeit gegenüber 1991 bei Frauen um 4,7 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent, jene bei Männern um 2,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gesunken ist. Insgesamt verzeichnete St. Marein 70 Arbeitslose. Am stärksten waren Berufstätige im Dienstleistungsbereich mit 55,6 Prozent vertreten, gefolgt von Industrie, Gewerbe und Bauwesen mit 42,3 Prozent. Schlusslicht stellte auch hier der Bereich Land- und Forstwirtschaft mit 2,1 Prozent dar, der gegenüber 1991 um 0,4 Prozentpunkte gesunken ist. 325 Tabelle 45: Pendlertätigkeit St. Marein i. M. 1981 - 2001326 Veränderung Pendeltätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 1.004 657 422 769 -347 64,2% 76,6% 912 637 382 657 -275 60,0% 72,0% 970 781 459 648 -189 58,8% 66,8% 1991/2001 1981/1991 10,1% 3,1% 10,5% 17,0% -6,0% -18,4% -16,8% 1,4% 1.719 ha der Gesamtwirtschaftsfläche von 1.785 ha betrug 1951327 die Gesamtbetriebsgröße der 39 landwirtschaftlichen Betriebe, bei denen - nach Anzahl der Betriebe - Grünlandwirtschaft dominierte. Neben diesen 21 Betrieben fanden sich drei Betriebe mit Waldwirtschaft (664 ha), drei Betriebe mit Grünland-Waldwirtschaft (825 ha) und ein Betrieb mit Acker-Grünlandwirtschaft (7 ha). 29 Betriebe standen im 100prozentigen Eigentum, fünf Betriebe besaßen mehr als 100 ha Fläche, wobei diese gesamt 1.466 ha ausmachte. 325 326 327 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 93 - 11 von 31 Betrieben bestanden 1970328 aus einer Fläche, die jeweils weniger als 2 ha umfasste. Keine der weiteren Größengruppe nach ideeller Kulturfläche wies mehr als vier Betriebe auf. St. Marein umfasste 262,67 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (ideell) und 1.458,30 ha ideelle Waldfläche. Es gab 13 Vollerwerbs-, vier Zuerwerbs-, 13 Nebenerwerbsbetriebe und einen Betrieb juristischer Personen. Insgesamt fanden 107 Personen in der Land- und Forstwirtschaft Arbeit, wobei 53 nicht ständig beschäftigt waren. Auch hier überwog die Zahl familieneigener Arbeitskräfte ab 35 Jahren, die ständig auf ihrem Betrieb tätig waren. 12 Betriebe verfügten über Telefon. Insgesamt wurden in der Gemeinde von zwei Betrieben 16 Fremdenzimmer angeboten. In der Betriebszählung 1990329 fanden sich für St. Marein noch 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Sieben Betriebe hielten eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, drei Betriebe waren kleiner als 2 ha. Weiters gab es jeweils zwei Betriebe mit einer Fläche von 100 ha bis unter 200 ha bzw. 200 ha und mehr. Es bestanden sieben Vollerwerbs, drei Zuerwerbs- und 13 Nebenerwerbsbetriebe sowie zwei Betriebe juristischer Personen. Von insgesamt 44 Arbeitskräften waren 24 nicht ständig in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. 15 Arbeitskräfte im Alter ab 35 Jahren waren ständig auf ihrem Betrieb tätig. Noch sieben Betriebe verfügten über keinen Telefonanschluss. Fremdenzimmer wurden von landwirtschaftlichen Betrieben 1990 nicht mehr angeboten. 3.3.18. Gemeinde St. Sebastian Der Hauptort St. Sebastian liegt auf 851 m Seehöhe, die höchste Erhebung der Gemeinde auf 1.639 m330. Die Gemeinde, die direkt an das Bundesland Niederösterreich grenzt, erstreckt sich über 47,4 km²331. Als beliebtes Ausflugsziel von St. Sebastian gilt der Erlaufsee. 328 329 330 331 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Gemeinde St. Sebastian: http://www.st-sebastian.at/index.htm. Download, 28.2.2008. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Sebastian: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/caa546fd/ 60218.xls. Download, 18.2.2008. - 94 - St. Sebastian (36) gehörte - neben Aflenz-Kurort (23), Frauenberg (2), Parschlug (182), St. Lorenzen im Mürztal (151) und St. Marein im Mürztal (223) - zu den wenigen Gemeinden des Bezirkes, die zwischen 1991 und 2001 eine positive Wanderungsbilanz aufzuweisen hatten332. Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung St. Sebastian 1869 - 2005333 Trotzdem verzeichnet St. Sebastian seit 1991 eine negative Bevölkerungsentwicklung. Per 1.1.2007 lebten in der Gemeinde 1.084 Personen, was einen Rückgang um 88 Personen (gegenüber 2001) bedeutete. Die allgemeine Erwerbsquote lag mit 46,9 Prozent um 3,3 Prozentpunkte über jener aus 1991, wobei der Männeranteil um 1,1 Prozentpunkte auf 46,9 Prozent, der Frauenanteil um 5,3 Prozentpunkte auf 40,8 Prozent gesteigert werden konnte. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,6 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent, wobei der Frauenanteil von 3,9 Prozent 1991 auf 5,4 Prozent im Jahr 2001 gestiegen ist. St. Sebastian verzeichnete 2001 530 Beschäftigte und 20 Arbeitslose, wobei der Anteil der Berufstätigen im Dienstleistungsbereich - wie 1991 - 72,4 Prozent betrug und der sekundäre Wirtschaftssektor mit 23,0 Prozent um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert von 1981, jedoch 5,0 Prozentpunkte über dem Wert von 1991 lag. Die Land- und Forstwirtschaft hat 5,0 Prozentpunkte der Berufstätigen gegenüber 1991 eingebüßt und hielt 2001 bei 4,6 Prozent. 334 332 333 334 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/ 10479348_14143456/d4b3fcaf/01_Bruck_Mur.pdf. S. 9. Download, 18.4.2007. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Sebastian: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60218.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Sebastian: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/caa546fd/ 60218.xls. Download, 18.2.2008. - 95 - Tabelle 47: Pendlertätigkeit St. Sebastian 1981 - 2001335 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 530 435 235 330 -95 54,0% 62,3% 500 355 171 316 -145 48,2% 63,2% 520 333 94 281 -187 28,2% 54,0% 1991/2001 1981/1991 6,0% 22,5% 37,4% 4,4% -3,8% 6,6% 81,9% 12,5% 1951336 prägten 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche von 2.289 ha (davon 883 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche) das Ortsbild von St. Sebastian. 31 Betriebe mit 788 ha wurden der Grünlandwirtschaft zugerechnet, acht Betriebe (689 ha) der Grünland-Waldwirtschaft und fünf Betriebe mit 795 ha der reinen Waldwirtschaft. 43 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum. Jeweils 15 Betriebe verfügten über weniger als 2 ha, 2 ha bis 5 ha sowie 20 ha bis 100 ha Fläche, acht Betriebe über 5 ha bis 20 ha und sechs Betriebe über eine Fläche von 100 ha und mehr (gesamt 1.320 ha). Relativ gering war der Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben in der Gemeinde bis 1970337. Es bestanden insgesamt 54 Betriebe, wovon 13 im Vollerwerb, vier im Zuerwerb, 34 im Nebenerwerb und drei von juristischen Personen geführt wurden. 24 Betriebe waren kleiner als 5 ha. Von der selbstbewirtschafteten Gesamtfläche (ideell) im Ausmaß von 2.625,51 ha wurden 742,86 ha als ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche und 1.831,39 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen, wobei hievon 459,94 ha der ideellen landwirtschaftlichen Nutzfläche und 690,64 ha der ideellen Waldfläche auf Vollerwerbsbetriebe entfielen. Die drei Betriebe juristischer Personen hielten bei einem Anteil von 14,57 ha bzw. 5,10 ha. Von den 101 Arbeitskräften waren 58 ständig am familieneigenen Betrieb tätig. Im Verhältnis zu anderen Gemeinden war die Versorgung von 21 Betrieben mit Telefon relativ hoch. Weiters gehörte St. Sebastian zu den anzahlmäßig führenden Anbietern an Fremdenzimmer: 19 Betriebe stellten 66 Fremdenzimmer. 335 336 337 Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 96 - Laut Betriebszählung 1990338 hat sich die Zahl der Betriebe beinahe halbiert und hielt nunmehr bei 28 Betrieben, wovon 18 im Nebenerwerb, sieben im Vollerwerb und zwei im Zuerwerb geführt wurden. Jeweils sieben Betriebe verfügten über eine Fläche von 50 ha bis unter 100 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha. Es hatte sich sowohl die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell; 581 ha) als auch die ideelle Waldfläche (1.557 ha) reduziert. Die Zahl der Arbeitskräfte verringerte sich um mehr als 50 Prozent auf 48 Personen, wovon 22 Familienmitglieder ständig sowie 12 nicht ständig im Betrieb tätig waren. Weiters wurden 14 familienfremde Arbeitskräfte ausgewiesen. Auch das Angebot an Fremdenzimmern hatte sich bis 1990 verringert: sieben Betriebe vermieteten insgesamt 52 Fremdenzimmer. Zwei der 28 Betriebe verfügten noch über keinen Telefonanschluss. 3.3.19. Gemeinde Thörl Im Hand- und Reisebuch Steiermark339 aus dem Jahr 1926 ist über Thörl zu lesen: "Thörl hat eine überraschend malerische Lage an der Vereinigung des St. Ilgner, Fölzer und Stübminger Tales, im Norden von der riesigen Hochschwabgruppe beherrscht, tief eingesenkt in die Berge und überragt von der prachtvollen Ruine Schachenstein, an deren Felsen sich das neue Penggsche Schloß und die Eisenwerke anschmiegen. Sehr sehenswert sind die Penggschen Eisenwerke und Drahtziehereien. […]" Der auf 640 m Seehöhe gelegene Hauptort wird von einer Gemeindefläche im Ausmaß von 65,3 km² umgeben.340 338 339 340 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Landesverbande für Fremdenverkehr in Steiermark (Hg.): Steiermark. Hand- und Reisebuch. Verlag von Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff), Graz 1926. 2. Auflage. S. 391. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Thörl: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/2049d71e/ 60219.xls. Download, 18.2.2008. - 97 - Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung Thörl 1869 - 2006341 Die negative Geburtenbilanz (Bezirk: - 1.367) sowie die negative Wanderungsbilanz (Bezirk: - 1.413)342 führten auch in Thörl zum Rückgang der Bevölkerung, die per 1.1.2007 einen Stand von 1.803 Personen erreicht hat. 787 Beschäftigte und 55 Arbeitslose (Arbeitslosenquote 6,5 Prozent), die 2001 eine allgemeine Erwerbsquote von 42,5 Prozent (51,2 Prozent Männer, 33,9 Prozent Frauen) ausmachten, waren zu 53,7 Prozent dem Dienstleistungsbereich (+ 16 Prozentpunkte gegenüber 1991), zu 40,7 Prozent Industrie, Gewerbe und Bauwesen (- 15,1 Prozentpunkte gegenüber 1991) sowie zu 5,6 Prozent der Land- und Forstwirtschaft (0,9 Prozentpunkte) zuzurechnen.343 Tabelle 49: Pendlertätigkeit Thörl 1981 - 2001344 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 787 509 252 530 -278 49,5% 67,3% 793 688 308 413 -105 44,8% 52,1% 1.008 1.054 428 382 46 40,6% 37,9% 1991/2001 1981/1991 -0,8% -26,0% -18,2% 28,3% -21,3% -34,7% -28,0% 8,1% Dem Gebiet von Thörl ist für 1951345 die ehemalige Gemeinde Fölz zuzurechnen, die später der Gemeinde Thörl eingegliedert wurde. 1951 wurde die Gemeinde Fölz dem Produktionsgebiet I, Thörl dem Produktionsgebiet III zugeteilt. 341 342 343 344 345 Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Thörl: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60219.pdf. Download, 22.5.2007. Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/ 10479348_14143456/d4b3fcaf/01_Bruck_Mur.pdf. S. 9. Download, 18.4.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Thörl: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/2049d71e/ 60219.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 98 - Folgend werden die Zahlen der beiden Gemeinden addiert dargestellt: Die Gesamtwirtschaftsfläche betrug laut Bodennutzungserhebung 4.794 ha. Die Gesamtbetriebsfläche der 93 Betriebe (davon 54 in Fölz) betrug 4.690 ha (davon 3.212 ha in Thörl). 1.391 ha wurden als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen (davon 824 ha in Thörl). 40 Grünlandwirtschaftsbetrieben mit 622 ha standen 20 Betriebe (2.634 ha) mit Grünland-Waldwirtschaft und neun Betriebe (1.401 ha) mit reiner Waldwirtschaft gegenüber. Weitere Betriebstypen gab es nicht. 45 Betriebe standen im 100prozentigen Eigentum, 29 verfügten ausschließlich über gepachtete Flächen. Auf 78 Betriebe war die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bis 1970346 zurückgegangen. Jeweils 20 davon erstreckten sich über eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha Fläche, jeweils 19 Betriebe über 50 ha bis unter 100 ha. Es gab vor allem Nebenerwerbsbetriebe (33) gefolgt von 30 Vollerwerbsbetrieben, 13 Zuerwerbsbetrieben und zwei Betrieben juristischer Personen. Der größte Anteil an ideeller landwirtschaftlicher Nutzfläche fiel mit 772,05 ha (von 1.047,67 ha) den Vollerwerbsbetrieben, der größte Anteil an ideeller Waldfläche mit 2.415,51 ha (von 4.185,96 ha) den Nebenerwerbsbetrieben zu. 109 der insgesamt 196 landund forstwirtschaftlichen Arbeitskräfte wurden der Kategorie ständige familieneigene Arbeitskräfte zugewiesen. Insgesamt waren 10 Betriebe mit einem Telefonanschluss versorgt. In Thörl gab es 13 Betriebe, die insgesamt 68 Fremdenzimmer vermieteten. 25 Betriebe weniger gegenüber 1970 wies die Betriebszählung 1990347 aus. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe verringerte sich auf 21 (- 12), jene der Zuerwerbsbetriebe auf drei (- 10) und jene der Nebenerwerbsbetriebe auf 27 (- 6). Die Zahl der Betriebe juristischer Personen blieb unverändert. Über den größten Flächenanteil verfügten daher die Nebenerwerbsbetriebe, die insgesamt eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 871 ha und eine ideelle Waldfläche von 3.751 ha aufwiesen. In Thörl waren noch 108 Personen in der Land- und Forstwirtschaft tätig, 75 davon waren Familienmitglieder. Noch vier Betriebe verfügten über keinen Telefonanschluss. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern verringerte 346 347 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. - 99 - sich um acht auf fünf Betriebe, jene der Fremdenzimmer um 53 auf nunmehr 15 Zimmer. 3.3.20. Gemeinde Tragöß Besonders bekannt ist die 110,5 km²348 große Gemeinde Tragöß (Hauptort auf 793 m Seehöhe) durch den "Grünen See", der gemäß der 130. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 16. Oktober 2006 zum Naturschutzgebiet Nr. XIX erklärt wurde.349 Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung Tragöß 1869 - 2006350 Ähnlich dem Jahr 1869 lag die Einwohnerzahl gemäß Bevölkerungsregister vom 1.1.2007 bei 1.058 und war damit um knapp 100 Personen gegenüber der letzten Volkszählung 2001 gesunken. Im Vergleich zu 1991 konnte sich die Zahl der Berufstätigen um 3,9 Prozent auf insgesamt 485 Berufstätige erhöhen, wobei per 2001 29 Personen arbeitslos waren (Arbeitslosenquote 6 Prozent). Die Erwerbsquote (gesamt 42,1 Prozent) hatte sich bei Männern um 0,2 Prozentpunkte auf 54,3 Prozent reduziert, jene bei Frauen um 3,7 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent erhöht.351 Industrie, Gewerbe und Bauwesen hielten 40,0 Prozent (- 3,7 Prozentpunkte gegenüber 1981) der Berufstätigen, der Dienstleistungssektor 49,9 Prozent 348 349 350 351 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Tragöß: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b354f72f/ 60220.xls. Download, 18.2.2008. Landesgesetzblatt Jahrgang 2006, 31. Stück. Ausgegeben und versendet am 30. Oktober 2006: http://64.233.183.104/search?q=cache:VEMwKL6zNQgJ:ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb%3Fx%3Dd%26o%3Dr%26v%3Dlgblst%26d%3DLGBLST%26i%3D1188%26p% 3D1+130.+Verordnung+der+Steierm%C3%A4rkischen+Landesregierung+vom+16.+Oktob er+2006&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=at. Download, 28.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Tragöß: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60220.pdf. Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Tragöß: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b354f72f/ 60220.xls. Download, 18.2.2008. - 100 - (+ 15,1 Prozentpunkte), die Land- und Forstwirtschaft verringerte ihren Anteil seit 1981 um 11,4 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. 352 Tabelle 51: Pendlertätigkeit Tragöß 1981 - 2001353 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 456 173 46 329 -283 26,6% 72,1% 437 192 36 281 -245 18,8% 64,3% 490 265 41 266 -225 15,5% 54,3% 1991/2001 1981/1991 4,3% -9,9% 27,8% 17,1% -10,8% -27,5% -12,2% 5,6% Die Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde betrug im Jahr 1951354 12.510 ha, die Gesamtbetriebsfläche der 126 landwirtschaftlichen Betriebe 12.420 ha. Davon wurden 3.011 ha als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen. Waldwirtschaft wurde von 20 Betrieben auf 1.176 ha und Grünlandwirtschaft von 36 Betrieben auf einer Fläche von 207 ha betrieben. Tragöß verzeichnete 1951 einen für den Bezirk ausgesprochen hohen Flächenanteil an Grünland-Waldwirtschaft (10.993 ha - verteilt auf 39 Betriebe) und hielt damit nach Gußwerk - neben der Gesamtwirtschaftsfläche - auch hier den zweiten Rang im Bezirksvergleich. 60 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum, 39 Betriebe zu 100 Prozent aus Pachtflächen. Im Jahr 1970355 wies die Statistik für die Gemeinde 85 Betriebe aus. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche betrug 1.047,67 ha. Mit einer ideellen Waldfläche im Ausmaß von 6.301,29 ha lag Tragöß nach Gußwerk an der zweiten Stelle im Bezirksvergleich. 19 Betriebe besaßen eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, gefolgt von 12 Betrieben mit einer Fläche von 50 ha bis unter 100 ha. Jeweils 10 Betriebe umfassten Flächen von 5 ha bis unter 10 ha bzw. 20 ha bis unter 30 ha, jeweils neun Betriebe Flächen von 30 ha bis unter 50 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha. 352 353 354 355 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 101 - 35 der 85 Betriebe waren Nebenerwerbs-, 33 Vollerwerbs- und 13 Zuerwerbsbetriebe. Vier Betriebe juristischer Personen verfügten über eine ideelle Waldfläche von insgesamt 4.966,26 ha. Es gab 241 in der Land- und Forstwirtschaft tätige Personen, wovon - wie auch in den anderen Gemeinden - der Großteil familieneigene ständige Arbeitskräfte darstellte. An vierter Stelle im Bezirksvergleich befand sich Tragöß nach Fremdenzimmern: 23 Betrieben konnten insgesamt 105 Fremdenzimmer vermieteten. 11 der 85 Betriebe verfügten über ein Telefon. Die Betriebszählung 1990356 wies für Tragöß 63 land- und forstwirtschaftliche Betriebe aus. Es gab 34 Nebenerwerbsbetriebe, 23 Vollerwerbsbetriebe, drei Zuerwerbsbetriebe und drei Betriebe juristischer Personen, wobei diese sowohl den größten Anteil an der landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell; 1.987 ha) als auch an der ideellen Waldfläche (2.602 ha) der Gemeinde hielten. 31 familienfremden Arbeitskräften standen 74 familieneigene Arbeitskräfte gegenüber. Auch hier setzte sich der Trend fort, demnach Betriebe mit Fremdenzimmern zurückgingen. Tragöß verfügte 1990 noch über 12 Betriebe, die insgesamt 49 Zimmer vermieteten. Hier waren noch zwei der Betriebe nicht mit Telefon ausgestattet 3.3.21. Gemeinde Turnau "Wussten Sie eigentlich, dass" ist die Frage zur Ortsgeschichte auf der Homepage der Marktgemeinde Turnau357. Somit: "Wussten Sie eigentlich, […], dass im Jahre 1955 die letzten 1.333 t Braunkohlen zu Tage befördert wurden und eine 120 jährige montanistische Tradition damit ihr Ende fand. Der größte Abbau erfolgte im Jahre 1920. Es wurden 63.028 t Braunkohle produziert. […] oder, dass es 1892 hieß, Turnau bekäme eine eigene Eisenbahnstrecke und bereits am 08. Dezember 1893 wurde diese feierlich eröffnet und um 1901 bereits viermal täglich ein Zug von Kapfenberg nach Turnau und zurück verkehrte, wobei die Anfahrtszeit etwa zwei Stunden dauerte." 358 356 357 358 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Marktgemeinde Turnau (Auszug aus der Ortschronik): http://www.turnau.at/content.php?pageId=1926. Download, 28.2.2008. Ebd. - 102 - Der Hauptort der Gemeinde liegt auf 755 m Seehöhe und wird von 134,1 km² Gemeindefläche umgeben. 359 Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung Turnau 1869 - 2006360 Seit 1955 hat sich die Bevölkerungszahl stark verringert, erhöhte sich jedoch seit der Volkszählung 2001 bis 1.1.2007 um 35 Personen auf 1.634 Einwohner. Die allgemeine Erwerbsquote 2001 betrug 46,3 Prozent und lag somit über den Werten von 1991 und 1981 (jeweils 41,5 Prozent). Ebenso gesteigert hat sich in diesem Zeitraum die Erwerbsquote bei Frauen (1981: 26,0 Prozent, 1991: 29,0 Prozent, 2001: 35,9 Prozent), wohingegen die Erwerbsquote bei Männern 1991 (52,9 Prozent) sowohl unter dem Wert von 1981 (57,5 Prozent) als auch 2001 (56,9 Prozent) lag. 361 Die Arbeitslosenquote lag 2001 bei 6,1 Prozent und hatte sich gegenüber 1991 bei Männern um 0,7 Prozentpunkte erhöht, bei Frauen allerdings um 2,3 Prozentpunkte verringert. 696 Beschäftigten (+ 1,8 Prozent gegenüber 1991) standen 34 Arbeitslose gegenüber. Auch hier dominierte mit 50,5 Prozent (+ 7,4 Prozentpunkte) der Dienstleistungssektor, gefolgt von Industrie, Gewerbe und Bauwesen mit 39,1 Prozent (- 3,9 Prozentpunkte) sowie Land- und Forstwirtschaft mit 10,4 Prozent (- 3,6 Prozentpunkte). 362 359 360 361 362 Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Turnau: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/997af2bf/ 60221.xls. Download, 18.2.2008. Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Turnau: http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60221.pdf Download, 22.5.2007. Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Turnau: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/997af2bf/ 60221.xls. Download, 18.2.2008. Ebd. - 103 - Tabelle 53: Pendlertätigkeit Turnau 1981 - 2001363 Veränderung Pendlertätigkeit Beschäftigte am Wohnort Beschäftigte am Arbeitsort Einpendler Auspendler Pendlersaldo Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort Auspendler in % d. Besch. am Wohnort 2001 1991 1981 696 301 70 465 -395 23,3% 66,8% 684 327 79 436 -357 24,2% 63,7% 698 405 89 382 -293 22,0% 54,7% 1991/2001 1981/1991 1,8% -8,0% -11,4% 6,7% -2,0% -19,3% -11,2% 14,1% Turnau lag im landwirtschaftlichen Produktionsgebiet I (Hochalpengebiet) und verfügte 1951364 über eine Gesamtwirtschaftsfläche im Ausmaß von 13.423 ha. 80 der insgesamt 156 Betriebe bearbeiteten 2.135 ha mit Grünlandwirtschaft, es gab 10 Betriebe mit Acker-Grünlandwirtschaft (231 ha) sowie 11 reine Waldwirtschaftsbetriebe (2.495 ha). 79 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum, zur Gänze aus Pachtflächen bestanden 49 Betriebe. Im Jahr 1970365 wurden in Turnau noch 109 land- und forstwirtschaftliche Betriebe gezählt. Von der ideellen selbstbewirtschafteten Gesamtfläche im Ausmaß von 6.417,51 ha fielen 1.811,92 ha auf landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) und 4.443,99 ha auf ideelle Waldfläche. 22 Betriebe besaßen eine ideelle Kulturfläche von je 50 ha bis unter 100 ha, gefolgt von 16 Betrieben, deren Fläche kleiner als 2 ha ausmachte. Zwei Betriebe erstreckten sich über 200 ha und mehr. Neben 47 Vollerwerbsbetrieben, denen sowohl hinsichtlich landwirtschaftlicher Nutz- bzw. Waldfläche (ideell) die größten Flächenanteile zuteil waren, bestanden 17 Zuerwerbs- und 45 Nebenerwerbsbetriebe. 38 Betriebe verfügten über einen Telefonanschluss. Hinsichtlich Arbeitskräfte dominierten auch hier die familieneigenen mit 253 (ständig/nicht ständig) von insgesamt 308 Personen. In Turnau befanden sich im Bezirksvergleich am meisten Betriebe (33) mit den meisten Fremdenzimmern (149). 363 364 365 Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974. - 104 - Die Betriebszählung 1990366 berichtete über die Aufgabe von 38 weiteren landund forstwirtschaftlichen Betrieben, was nunmehr zu einer Anzahl von 71 Betrieben geführt hat. Den geringsten Rückgang (- 6) verzeichneten die Vollerwerbsbetriebe. Zuerwerbsbetriebe fanden sich 1990 in Tragöß nicht mehr. Die Nebenerwerbsbetriebe verringerten sich um 16 auf nunmehr 29 Betriebe. 1990 wurde ein Betrieb juristischer Personen gezählt. Es arbeiteten 162 Personen in der Landund Forstwirtschaft, 24 davon waren familienfremde Personen, den größten Anteil hielten familieneigene ständige Arbeitskräfte (insgesamt 109). Ohne Telefon wurden noch fünf Betriebe in der Betriebszählung ausgewiesen. 13 Betriebe gaben die Vermietung von Fremdenzimmern im Zeitraum 1970 bis 1990 auf. Damit verringerte sich auch die Zimmeranzahl um 43 auf 106 Zimmer. 4. Entwicklungen und Aspekte Die Ausführungen der vorangegangenen Kapitel haben eine deprimierende Entwicklung hinsichtlich der Abnahme von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben gezeigt. Schon früh hatte der Staat mit der sozialen Absicherung der landwirtschaftlichen Bevölkerung begonnen: Land- und forstwirtschaftliche Sozialversicherungsanstalt (1948), Landwirtschaftskrankenkasse (1948) für die land- und forstwirtschaftlichen Dienstnehmer, Allgemeines Sozialversicherungsgesetz (1955) für die selbständigen Bauern, Familienlastenausgleichsgesetz (1955), Landwirtschaftliches Zuschußrentenversicherungsgesetz (1957), Krankenversicherung (1965) und Pensionsversicherung. Damit konnten landwirtschaftliche Familienbetriebe abgesichert und die Generationenablöse erleichtert werden.367 366 367 Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992. Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 176-177. - 105 - Weitere entscheidende Verbesserungen wurden in den Jahren 1987 bis 1994 geschaffen: "Überdimensionale Erhöhung der Kleinstpensionen in der jährlichen Pensionsanpassung, Verbesserung der Bemessungsgrundlagen für Bauernpensionisten, Schaffung einer eigenen Pension für Bäuerinnen, Anrechnung der Kindererziehungszeiten für Pensionsanspruch und Pensionshöhe, Schaffung eines zweijährigen Karenzgeldes auch für Bäuerinnen und Selbständige sowie Einführung der Pflegevorsorge mit abgestuften Geldleistungen nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit"368. Zusätzlich kamen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben steuerliche Maßnahmen wie auch eine Reihe von Fördermaßnahmen369 zugute. Auszugsweise dürfen folgend einige dieser Maßnahmen genannt werden: − Ausgleichszahlungen und Prämien − Beihilfen für Verarbeitung und Vermarktung − Förderung von Qualitätsverbesserung und -sicherung bei Pflanzenbau, Tierhaltung, Milch und Honig − Förderung von Strukturmaßnahmen wie z.B. Investitionszuschuss, Niederlassungsprämie, Absatzförderungsmaßnahmen, Almbewirtschaftung etc. − Förderung von Forschung, Bildung, Beratung − Forstliche Förderung − Geförderte Agrarinvestitionskredite − Mineralölsteuervergütung − u. v. m. Dieser Fortschritt und die dadurch erreichten besseren, hoffnungsvolleren und positiveren Zukunftsaussichten konnten jedoch nicht verhindern, dass unzählige landwirtschaftliche Betriebe aufgelassen wurden. Neben dem Rückgang von Vollerwerbsbetrieben war oftmals jedoch ein Anstieg von Nebenerwerbsbetrieben zu verzeichnen. 368 369 Josef Riegler: Der ökosoziale Weg - Ein Modell für die europäische Agrarpolitik? In: Josef Riegler, Hans W. Popp, Hermann Kroll-Schlüter u. a. (Hg.): Aufstand oder Aufbruch? Leopold Stocker Verlag, Graz/Stuttgart 1996. S. 48. Grüner Bericht 2004/2005: Agrarserver Land Steiermark. http://www.agrar.steiermark.at/cms/dokumente/10549208_12664619/bf4df5f7/22_kap_7.pd f. Download, 13.4.2008. - 106 - Dies war darauf zurückzuführen, dass der Grundbesitzer "offensichtlich bei einer Gefährdung des Weiterbestandes seines Betriebes diesen mit allen Mitteln erhalten" wollte und daher auf Nebenerwerb umstellte, um der letzten Konsequenz, den Betrieb völlig auflassen zu müssen, zu entgehen. 370 Besonders betroffen waren hier vor allem jene Betriebe, die eine Betriebsgröße von bis zu 20 ha Fläche aufwiesen. Vielen dieser Betriebe war es nicht möglich, agrarstrukturelle Veränderungen zur Erweiterung ihre Betriebsflächengröße zu nutzen371 bzw. ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. "Auffallend ist, daß Betriebsauflösungen besonders im obersteirischen Raum - und hier vor allem in den typischen Industriegebieten - überdurchschnittlich häufig waren. Die Ursache dürfte darin zu suchen sein, daß gerade in diesem Raum viele Betriebe schon längere Zeit im Nebenerwerb geführt worden waren, die im Zuge des Generationswechsels oder sonstiger Veränderungen aufgelassen wurden." 372 Im Bezirk Bruck an der Mur gab es per 1.1.2007 dennoch Gemeinden, die - nach Beschäftigten - stärker landwirtschaftlich strukturiert waren. Dazu zählte neben der Gemeinde Etmißl (12,3 Prozent), die Gemeinden Frauenberg (18,5 Prozent), Halltal (17,8 Prozent) und St. Ilgen (16,4 Prozent). Auffällig hierbei ist, dass es sich um jene Gemeinden des Bezirkes handelte, die am wenigsten Bewohner aufwiesen. Etmißl war nach Einwohnern (521) die größte dieser Gemeinden. Die Gemeinden Aflenz-Land (1.496 Einwohner), Tragöß (1.058 Einwohner) und Turnau (1.634 Einwohner) wiesen per Jahresbeginn 2007 einen Anteil von knapp über 10 Prozent an land- und forstwirtschaftlichen Arbeitskräften auf. Folgend wird die Entwicklung der vier kleinsten Gemeinden (nach Einwohnern) zusammengefasst: Die Gemeinde Etmißl verzeichnete - trotz zwischenzeitlichen Schwankungen - bereits seit 1961 eine rückläufige Bevölkerungstendenz. Die höchsten Werte an Bewohnern wurden 1869 (682 Einwohner) und 1900 (ebenso 682 Einwohner) gemessen. Per Jahresbeginn 2007 lebten nur noch 521 Menschen in der Gemeinde. 370 371 372 Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 176-177. Ebd. S. 204. Ebd. S. 204. - 107 - In der nahe Bruck und Kapfenberg gelegenen Gemeinde Frauenberg lebten 1869 336 Menschen (Höchststand), der Tiefststand an Einwohnern wurde 1991 (170) gemessen. Seither schwankt die Zahl der Bevölkerung und lag am 1.1.2007 bei 176 Einwohnern. Massiv hat sich die Bevölkerung in Halltal verringert. Bereits seit 1910 (1.084 Bewohner) ist die Zahl der Bewohner rückläufig und erreichte per 2007 einen Stand von 347 Einwohnern. Beinahe halbiert hat sich auch die Bevölkerung in St. Ilgen seit 1869 (539 Bewohner) und hielt zum 1.1.2007 bei 285 Menschen. Wie bereits dargestellt war in allen vier Gemeinden ein massiver Rückgang an land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu verzeichnen. So verringerte sich die Zahl der Betriebe in Etmißl von 56 im Jahr 1951 auf 39 im Jahr 1999, jene in Frauenberg von 36 auf 17. Im gleichen Zeitraum gaben in Halltal am meisten land- und forstwirtschaftliche Betriebe dieser vier Gemeinden auf. Die Zahl verringerte sich von 98 im Jahr 1951 auf 38 im Jahr 1999. Auch in St. Ilgen hatte sich die Anzahl der Betriebe innerhalb von knapp 50 Jahren um mehr als die Hälfte verringert und lag 1999 bei 22 (1951: 48). Der Rückgang betraf - betrachtet man auszugsweise die Jahre 1970 und 1990 - in allen Gemeinden vor allem Vollerwerbsbetriebe. Ausgenommen die Gemeinde Halltal war überall eine Abnahme von Zuerwerbsbetrieben sowie eine Zunahme an Nebenerwerbsbetrieben zu verzeichnen. Ausgenommen Etmißl haben in diesem Zeitraum die Betriebe mit Fremdenzimmern zugenommen, wobei eine Zunahme bei der Anzahl der Zimmer nur in Etmißl und Halltal festgestellt werden konnte. Frauenberg verfügte 1990 über keinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mehr, der Fremdenzimmer vermietete. Obwohl die beschriebenen Gemeinden per 1.1.2007 den höchsten Anteil an Arbeitskräften im land- und forstwirtschaftlichen Bereich - verglichen mit anderen Gemeinden des Bezirkes - aufwiesen, war dennoch bei land- und forstwirtschaftlichen Berufstätigen in allen Gemeinden ein massiver Rückgang zu verzeichnen. - 108 - Diese Entwicklung ist im Zusammenhang mit dem Rückgang der Bevölkerung zu betrachten, der wiederum mit den strukturellen Änderungen und damit verbunden mit veränderten Berufsmöglichkeiten in den Gemeinden bedacht werden muss. So wiesen alle vier Gemeinden einen Anteil von über 60 Prozent bis zu 77,5 Prozent der Beschäftigten als Auspendler auf. Trotz ihrer relativ hohen land- und forstwirtschaftlichen Prägung und Struktur wurde auch für die kleinsten Gemeinden die gleiche Entwicklung wie für alle anderen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur festgestellt. Hier dürfte aber vor allem der Mangel an alternativen Arbeitsplätzen in anderen Wirtschaftssektoren vor Ort sowie die fehlende Nähe zu den Städten (ausgenommen Frauenberg) oder aber die höheren Anteile der Betriebe an forstwirtschaftlicher Fläche Gründe gewesen sein, land- und forstwirtschaftliche Betriebe auch unter schwierigen Gegebenheiten weiterführen zu können. 5. Zusammenfassung und Ausblick Die Erhebung historischer Daten hat als Ergebnis gebracht, dass die Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Untersuchungsraum in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen ist und gegenüber 1930 mehr als die Hälfte aller Betriebe eingebüßt hat. Die Nachfrage und das Angebot an Arbeitsmöglichkeiten im Industrie- und Dienstleistungsbereich stiegen stetig an. Da sich in diesen Wirtschaftszweigen Einkommen und Freizeit geregelter darstellten, haben viele Nachkommen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe sowie ursprüngliche Arbeitskräfte der Landwirtschaft diese angebotenen Arbeitsplätze in Anspruch genommen. Ferner führten erweiterte Bildungsmöglichkeiten sowie die Notwendigkeit oder aber auch Möglichkeit und Bereitschaft zur Abwanderung in andere Regionen zu einem Rückgang bei land- und forstwirtschaftlichen Arbeitskräften. Durch Mechanisierung, Betriebsumstellungen und Rationalisierungen wurden in der Landwirtschaft auch weniger Arbeitskräfte benötigt. - 109 - Seit Ende des zweiten Weltkriegs war es zu einer ständigen Weiterentwicklung im Sektor landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen gekommen, die vor allem ab den 50er Jahren zunehmend zum Einsatz kamen. Landwirtschaftliche Betriebe verfügten mehr und mehr über hochtechnische Maschinen und Gerätschaften. Steigende Technisierung eines Betriebes war so lange möglich, so lange dies auch wirtschaftlich sinnvoll erschien. Durch die Gründung von Maschinen-Gemeinschaften, "Maschinenringen" und Lohnunternehmen konnten verschiedene Außenarbeiten (agrarische Maschinen- und Dienstleistungen, landwirtschaftliche Aushilfen) aus betriebswirtschaftlichen Gründen an diese vergeben werden. Damit war einerseits die Möglichkeit geboten, den eigenen Maschinenbedarf sowie Erhaltungs- und Wartungskosten einzusparen, andererseits sich immer der modernsten Technik zu bedienen und diese kostengünstiger einzusetzen. Die historische Entwicklung des Viehbestandes zeigte, dass im Vergleich 1950 zu 1990 von weniger Betrieben weniger verschiedene Tierarten, dafür jedoch in größerer Anzahl gehalten wurden. Dies ist einerseits auf die Entwicklung und den Einsatz von Maschinen und damit verbunden dem geringeren Bedarf an Arbeitskräften, andererseits auf die vom Markt geforderten Anpassungen in der Produktion zurückzuführen. Auch die Bodennutzung veränderte sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend. Dies war einerseits auf die bereits beschriebene technische Entwicklung der landwirtschaftlichen Maschinen zurückzuführen, die es möglich machte, großflächig Anbau zu betreiben, andererseits ging die Art der Bodennutzung mit der Art der Tierhaltung Hand in Hand (z.B. Stiermast - Anbau von Grünmais; Mutterkuhhaltung - kein Bedarf an Grünmais, daher kein Anbau). Außerdem spielte der abnehmende Anteil an Arbeitskräften eine große Rolle. Historisch betrachtet hat sich die Bodennutzung dahingehend verändert, dass weniger Getreidearten auf größeren Flächen angebaut wurden. Es zeigt sich somit, dass Kontinuität in der Land- und Forstwirtschaft einerseits im Bestreben vieler Landwirte und Landwirtinnen zu finden ist, ihre Betriebe zu erhalten, andererseits ist Kontinuität aber bedauerlicherweise auch bei der Abnahme der Betriebe feststellbar. - 110 - Ohne laufende Weiterentwicklung der Technik, Anpassungen bzw. Änderungen der Bodennutzung, strukturelle Veränderungen der Betriebe - z.B. durch Umstellung auf Biobetriebe, den Aufbau bzw. die Erweiterung der Selbstvermarktung, Angebote von Nischenprodukten, die Lieferung bzw. Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Ressourcen u. v. m. - sowie die Bereitschaft lebenslang Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beratungsleistungen der Interessensvertretungen in Anspruch zu nehmen, wird ein Weiterbestehen vieler Betriebe nicht möglich sein. Betriebsumstellungen müssen aus Kostengründen jedenfalls mittel- bis langfristig und unter Einbeziehung von Agrarpolitik und Markt geplant und durchgeführt werden. Nachhaltige und umsichtige Bewirtschaftung mit Blick auf künftige Generationen sowie der fortschreitende Strukturwandel werden aber dennoch neue Betätigungsfelder für innovative land- und forstwirtschaftliche Unternehmer eröffnen. Der steirische Landesrat Johann Seitinger hielt in einer Pressekonferenz am 16.1.2008 zum Thema „2008 - Das turbulente Bauernjahr“ wie folgt fest: "Gesellschaftspolitisch wird daher nicht die Frage zu stellen sein, was vergönnen wir den Bauern, sondern wie wichtig ist uns allen eine sichere Lebensmittelversorgung, eine nachhaltige Energiepolitik und ein gepflegter Lebensraum. Wenn wir das wollen, müssen den Bauern ehrliche und faire Zukunftschancen geboten werden.“373 Abschließend darf hier ein Statement angeführt sein, das aufzeigt, welche Entwicklung zu erwarten ist, geht die Anzahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe weiterhin zurück. 373 Land Steiermark: Presseinformation vom 16.1.2008 zur Pressekonferenz von Landesrat Johann Seitinger "2008 - Das turbulente Bauernjahr". - 111 - Im Rahmen des 129. Landesbauernrates des Steirischen Bauernbundes in Graz Ende November 2007 unterstrich der Gastreferent, Mag. Michael Holzbauer (Johannes Kepler Universität Linz), die Bedeutung der landwirtschaftlichen Arbeit für die Volkswirtschaft. "Würde es in Österreich keine Landwirte mehr geben hätte das viele ungeahnte Folgen: − Für 80 Prozent der Landesfläche gäbe es niemanden mehr, der die Verantwortung trägt; so groß ist der Umfang der land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. − Die positive Handelsbilanz beim Tourismus fände infolge des Verschwindens der spezifischen Erholungslandschaften ein rasches Ende. − Die Almen und die extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft, seit Jahrhunderten charakteristisch für den mitteleuropäischen Raum, würden ebenso verschwinden wie die Besiedlung der Berggebiete. − Ein Großteil des heimischen Waldes bliebe unbewirtschaftet. Die Folgen: keine Holzwirtschaft – auch eine der großen ökonomischen Erfolgsgeschichten Österreichs – und keine Schutzfunktion vor Lawinen, Muren und weiteren Naturgefahren. − Massive Beeinträchtigungen bei der Qualität der natürlichen Ressourcen Wasser, Luft und Boden. − Keine Versorgung mit qualitativ hochwertigen, frischen heimischen Lebensmitteln sowie keine regionalen und saisonalen Schmankerln. − Keine erneuerbare Energie aus Biomasse und dem Rohstoff Holz. − Verlust Tausender Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen. − Mehr Landflucht und mehr Pendler infolge des Verlustes von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum."374 374 Steirischer Bauernbund - Tagung des Steirischen Bauernrates, November 2007: Statement Mag. Michael Holzbauer von der Johannes Kepler Universität Linz. http://www.stbb.at/html/20071203160914.php. Download, 7.4.2008. - 112 - 6. Begriffserläuterungen Berufstätige: Als "Berufstätige" werden Beschäftigte und Arbeitslose bezeichnet.375 Hauptberuflicher Landwirt: Als hauptberuflicher Landwirt wird eingestuft, wer sich ausschließlich seinem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb widmet.376 Landwirt mit Nebenberuf: Ein "Landwirt mit Nebenberuf" ist mindestens ein halbes Jahr hauptberuflich im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig, verfügt aber auch noch über einen anderen Beruf.377 Nebenberuflicher Landwirt: "Nebenberuflicher Landwirt" ist jener, der weniger als ein halbes Jahr im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig ist und als Hauptberuf eine nichtlandwirtschaftliche Tätigkeit ausübt.378 Vollerwerbsbetrieb: Alle im gemeinsamen Haushalt mit dem Betriebsinhaber lebende Familienangehörige und verwandte Personen waren im Betrieb beschäftigt - ausgenommen Rentner sowie Kinder im (vor-)schulpflichtigen Alter.379 später: Betriebsleiterehepaar mindestens 90 Prozent der gesamten Arbeitszeit im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig; 10 Prozent umfasste die Arbeitszeit der nichtlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit.380 Zuerwerbsbetrieb: Betriebsleiterehepaar war 50 - 90 Prozent der gesamten Arbeitszeit am land- und forstwirtschaftlichen Be- 375 376 377 378 379 380 Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark. Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_ Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. - 113 - trieb tätig; Arbeitszeit der nichtlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit betrug 10 bis unter 50 Prozent.381 Nebenerwerbsbetrieb: Betriebsleiterehepaar war weniger als 50 Prozent seiner gesamten Arbeitszeit am land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig. Mindestens 50 Prozent der Arbeitszeit fiel auf nichtlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit.382 Betriebe mit untergeordnetem Nebenerwerb: weniger als 50 % der im gemeinsamen Haushalt lebenden Familienarbeitskräfte und verwandte Personen (ohne Rentner und nichterwerbstätige Kinder) gehen einer (un-)selbständigen nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigung bzw. einer unselbständigen landwirtschaftlichen Beschäftigung in einem fremden Betrieb nach.383 Betriebe mit übergeordnetem Nebenerwerb: vergleiche Betriebe mit untergeordnetem Nebenerwerb, jedoch > 50 %.384 Juristische Personen: Dabei handelt es ich um Gebietskörperschaften (Bundes-, Landes, Gemeindebetriebe), Agrargemeinschaften, Weide- und Waldgenossenschaften, öffentlichrechtliche Körperschaften (Schulen, Kirchen, Spitäler, Banken, Klöster), Privatfirmen, Lagerhäuser, Stiftungen, Gesellschaft und dergleichen.385 Produktionsgebiete: In der Statistik für 1951 werden die Produktionsgebiete des Bezirkes in 3 Gruppen geteilt: Produktionsgebiet I Hochalpengebiet, Produktionsgebiet II - Voralpengebiet (nordöstliches Mittelgebirge) und Produktionsgebiet II Alpenostrand (südöstliches Mittelgebirge).386 381 382 383 384 385 386 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1992. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. - 114 - Landw. genutzte Fläche: Diese Fläche bezeichnet die Gesamtbetriebsfläche ohne forstwirtschaftlich genutzte Fläche sowie ohne unproduktive Fläche.387 Betriebstypen: 1951 werden Betriebe unter 2 ha nicht in Betriebstypen eingeteilt. Für den Bezirk herrschen die Betriebstypen Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft und Grünlandwirtschaft vor. In geringer Zahl findet sich AckerWaldwirtschaft und Acker-Grünlandwirtschaft, reine Ackerwirtschaft sowie Spezialwirtschaft (Obstbau, Gärtnerei, Baumschulen) findet sich vereinzelt. Es gibt keine Weinbauwirtschaft im Bezirk Bruck an der Mur.388 Kulturfläche: Umfasste landwirtschaftliche Nutzfläche und Waldfläche.389 Kulturfläche ideell: Mindestens 2 ha Fläche; ist Kulturfläche eines Betriebes zuzüglich der nichtreduzierten Flächenanteile aus Anteils- und/oder Nutzungsrechten abzüglich der nichtreduzierten Flächenäquivalente, welche sich aus Nutzungsrechten ergeben. Es wird unterschieden: Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft, Grünlandwirtschaft, Acker-Grünlandwirtschaft, Acker-Weinbauwirtschaft, Ackerwirtschaft, Weinbau-Ackerwirtschaft, Weinbauwirtschaft, Spezialwirtschaft (Gärtnerei, Baumschule, Intensivobstbaubetrieb).390 Landwirtschaftliche Nutzfläche: Umfasste Acker-, Gartenland, Weingärten, Obstanlagen, Baumschulflächen, Wiesen, Weiden, Bergmähder, Almen.391 Landwirtschaftliche Nutzfläche ideell: Umfasste landwirtschaftliche Nutzfläche eines Betriebes zuzüglich der nichtreduzierten Grünlandanteile aus Anteils- und/oder Nutzungsrechten 387 388 389 390 391 Ebd. Ebd. Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974. Ebd.. Ebd.. - 115 - abzüglich der nichtreduzierten Grünlandäquivalente, welche sich aus Nutzungsrechten ergaben.392 Waldwirtschaft ideell: Betrieb mit Waldfläche ideell mindestens 75 Prozent der Kulturfläche ideell. 393 Grünland-Waldwirtschaft: Waldfläche ideell eines Betriebes 50 bis unter 75 Prozent der Kulturfläche ideell; Grünland mindestens 70 Prozent der reduzierten landwirtschaftliche Nutzfläche ideell.394 Grünlandwirtschaft: Betrieb mit Waldfläche ideell unter 50 Prozent der Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland betrug mindesten 70 Prozent der reduzierten landwirtschaftliche Nutzfläche ideell.395 Acker-Grünlandwirtschaft: Waldfläche ideell eines Betriebes weniger als 50 Prozent der Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland 50 bis unter 70 Prozent der reduzierten landwirtschaftlichen Nutzfläche ideell.396 Ackerwirtschaft: Waldfläche ideell eines Betriebes weniger als 50 Prozent der Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland weniger als 50 Prozent der reduzierten landwirtschaftlichen Nutzfläche ideell.397 392 393 394 395 396 397 Ebd. Ebd. Ebd. Ebd. Ebd. Ebd. - 116 - 7. − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − − Literaturverzeichnis Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 13 (Hg.): VeterinärJahresbericht 1960 für das Bundesland Steiermark. Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung für das Veterinärwesen (Hg.): Veterinär-Jahresbericht 1970 für das Bundesland Steiermark. AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg): Das Licht am Ende des Tunnels. Herausforderungen im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten Industriegebiet" am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher. Sozialwissenschaftliche Forschung & Entwicklung, Graz 1994. Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1957 vom 3.3.1958. Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1960 vom 18.3.1961. Bodennutzungserhebung 1983 und 1986 des Österreichischen Statistischen Zentralamtes/ Abteilung 2 Land- und Forstwirtschaft. 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Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1: Der politische Bezirk Bruck an der Mur 16 Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt und Veränderung der Wohnbevölkerung durch Wanderung 1991 - 2001 20 Abbildung 3: Entwicklung Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren 1971 - 2001 22 Abbildung 4: Nächtigungsentwicklung 1995 - 2005 48 Abbildung 5: Fremdenverkehrsstatistik: Betriebe Bruck an der Mur 1980 - 2007 49 Abbildung 6: Die Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur 9. 52 Verzeichnis der Tabellen Tabelle 1: Rückgang des landwirtschaftlichen Rohertrags 1929 - 1931 12 Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung Bezirk Bruck an der Mur 1869 - 2001 18 Tabelle 3: Pendlertätigkeit Bezirk Bruck/M. 1981 - 2001 21 Tabelle 4: Anzahl von Maschinen in der Steiermark 1946/1951 26 Tabelle 5: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft im Bezirk Bruck/M. 1960 - 1990 27 Tabelle 6: Landwirtschaftliche Betriebe Bezirk Bruck/M. 1930 - 1990 30 Tabelle 7: Ackernutzung in ha im Bezirk Bruck an der Mur 1983/1986 32 Tabelle 8: Verteilung der Flächen nach Nutzungsarten 34 Tabelle 9: Zusammenschlüsse durch Wittgenstein-Gruppe 1897 - 1904 38 Tabelle 10: Die beschäftigungsstärksten Produktionsbetriebe 2004 46 - 123 - Tabelle 11: Die beschäftigungsstärksten Dienstleistungsbetriebe 2004 47 Tabelle 12: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Kurort 1869 - 2006 54 Tabelle 13: Pendlertätigkeit Aflenz-Kurort 1981 - 2001 54 Tabelle 14: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Land 1869 - 2006 56 Tabelle 15: Pendlertätigkeit Aflenz-Land 1981 - 2001 57 Tabelle 16: Bevölkerungsentwicklung Breitenau 1869 - 2006 58 Tabelle 17: Pendlertätigkeit Breitenau 1981 - 2001 59 Tabelle 18: Bevölkerungsentwicklung Bruck/Mur 1869 - 2006 61 Tabelle 19: Pendlertätigkeit Bruck/Mur 1981 - 2001 61 Tabelle 20: Bevölkerungsentwicklung Etmißl 1869 - 2006 63 Tabelle 21: Pendlertätigkeit Etmißl 1981 - 2001 64 Tabelle 22: Bevölkerungsentwicklung Frauenberg 1869 - 2006 66 Tabelle 23: Pendlertätigkeit Frauenberg 1981 - 2001 66 Tabelle 24: Bevölkerungsentwicklung Gußwerk 1869 - 2006 68 Tabelle 25: Pendlertätigkeit Gußwerk 1981 - 2001 69 Tabelle 26: Bevölkerungsentwicklung Halltal 1869 - 2006 71 Tabelle 27: Pendlertätigkeit Halltal 1981 - 2001 71 Tabelle 28: Bevölkerungsentwicklung Kapfenberg 1869 - 2006 73 Tabelle 29: Pendlertätigkeit Kapfenberg 1981 - 2001 74 Tabelle 30: Bevölkerungsentwicklung Mariazell 1869 - 2006 76 Tabelle 31: Pendlertätigkeit Mariazell 1981 bis 2001 76 Tabelle 32: Bevölkerungsentwicklung Oberaich 1869 - 2006 78 Tabelle 33: Pendlertätigkeit Oberaich 1981 - 2001 79 Tabelle 34: Bevölkerungsentwicklung Parschlug 1869 - 2006 80 Tabelle 35: Pendlertätigkeit Parschlug 1981 - 2001 81 Tabelle 36: Bevölkerungsentwicklung Pernegg 1869 - 2006 83 Tabelle 37: Pendlertätigkeit Pernegg 1981 - 2001 83 Tabelle 38: Bevölkerungsentwicklung St. Ilgen 1869 - 2006 85 Tabelle 39: Pendlertätigkeit St. Ilgen 1981 - 2001 86 Tabelle 40: Bevölkerungsentwicklung St. Katharein/L. 1869 - 2006 87 Tabelle 41: Pendlertätigkeit St. Katharein/L. 1981 - 2001 88 Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung St. Lorenzen i. M. 1869 - 2006 90 Tabelle 43: Pendlertätigkeit St. Lorenzen i. M. 1981 - 2001 91 Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung St. Marein i. M. 1869 - 2005 92 Tabelle 45: Pendlertätigkeit St. Marein i. M. 1981 - 2001 93 - 124 - Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung St. Sebastian 1869 - 2005 95 Tabelle 47: Pendlertätigkeit St. Sebastian 1981 - 2001 96 Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung Thörl 1869 - 2006 98 Tabelle 49: Pendlertätigkeit Thörl 1981 - 2001 98 Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung Tragöß 1869 - 2006 100 Tabelle 51: Pendlertätigkeit Tragöß 1981 - 2001 101 Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung Turnau 1869 - 2006 103 Tabelle 53: Pendlertätigkeit Turnau 1981 - 2001 104 10. Anhang Abstract 126 Lebenslauf 127 Land- und forstwirtschaftl. Betriebe und Flächen nach Erwerbsart je Gemeinde 128 Die Tourismusregion Hochsteiermark 149 Das Territorium der Österreichischen Bundesforste (Öbf) in der Steiermark 150 - 125 - Abstract: Arbeitstitel der Diplomarbeit von Karin Margaretha Lanzer: Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion. Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen Anpassung am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. Um mehr als die Hälfte hat sich die Zahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe im Bezirk Bruck an der Mur im Zeitraum 1930 bis 1999 reduziert. Für das Jahr 1999 wurden noch 1.122 Betriebe verzeichnet. Trotz zunehmender sozialer Absicherungen durch den Staat war diese Entwicklung nicht zum Positiven zu wenden. Ein Wandel der wirtschaftlichen Gegebenheiten durch die Zunahme von sekundärem und tertiärem Wirtschaftssektor sowie die damit verbundene Abwanderung von Arbeitskräften aus der Land- und Forstwirtschaft in diese Sektoren drängte viele Betriebe zur Aufgabe oder führte bei bestehenden Betrieben zu Betriebsumstellungen, vermehrtem Einsatz von Maschinen, wodurch es zu einem geringeren Bedarf an Arbeitskräften und dadurch wiederum zu Veränderungen bei Viehzucht und Bodennutzung kam. Ziel der Arbeit war, einen Überblick über die Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe und Arbeitskräfte je Gemeinde des Bezirkes Bruck an der Mur für den Zeitraum 1930 bis 2007 zu geben. Anhand land- und forstwirtschaftlicher Betriebszählungen dieses Zeitraums wird eine betrübliche Entwicklung aufgezeigt, die dennoch Chancen und Möglichkeiten für eine positive Zukunft der Land- und Forstwirtschaft bietet. Diese Arbeit gibt somit Einblick in die Geschichte land- und forstwirtschaftlicher sowie industrieller Betriebe, beschreibt die Bedeutung verschiedener Wirtschaftssektoren für den Untersuchungsraum, beschäftigt sich mit den einzelnen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur und leistet damit einen Beitrag, Entwicklungen auf einer Mikroebene - hier Gemeinde bzw. Bezirk - darzustellen. - 126 - Lebenslauf: Name: Karin Margaretha Lanzer Wohnhaft: 1030 Wien Geburtsdatum/-ort: 13.01.1972 in Bruck an der Mur Staatsbürgerschaft: Österreich Berufliche Tätigkeiten: seit 1. Dezember 1999 Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Abteilung "Sektorbüro und Vorstandssekretariat"), Wien November 1999 Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG (Abteilung "Sektor und Genossenschaften"), Wien 1.10.1991 - 31.10.1999 Raiffeisenlandesbank Steiermark reg. Gen.m.b.H.; heute Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG (6 Monate Job Rotation, danach im Direktionssekretariat), Graz Ausbildung: seit März 2004 Studium der Geschichte, Universität Wien seit September 2003 Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien Herbst 1998 (1 Semester) Studium der Betriebswirtschaftslehre, Universität Graz Juni 1991 Matura an der HBLA Leoben 1986 - 1991 Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftl. Berufe, Leoben 1982 - 1986 Bundesrealgymnasium Bruck/Mur 1978 - 1982 Volksschule Oberaich Zusatzqualifikationen: Grundausbildung I - III für Mitarbeiter von Raiffeisenbanken, EDV-Seminare (Winword, Powerpoint, Excel, Internet), Buchhaltung I und II (WK Steiermark),Mental-, Rhetorik- und Kommunikationstrainings, Seminare für Sekretärinnen (Chefassistenz, Zeitmanagement, Telefontrainings etc), Englischkurse (u. a. 4-wöchiger Sprachaufenthalt in London; FCI), Grundausbildung für Erwachsenenbildung (Katholisches Bildungswerk), Unternehmerprüfung und Unternehmerdiplom (WK Steiermark), NLP-Einführungsseminar beim ÖTZ, Eventmanager-Ausbildung (Eventmanagement Academy, Wien), Lehrgang Corporate Social Responsibility (Austrian Business Academy for Sustainable Development, Wien). - 127 - Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart je Gemeinde: Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60201.pdf Download, 29.2.2008. - 128 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60202.pdf. Download, 29.2.2008. - 129 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60203.pdf. Download, 29.2.2008. - 130 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60204.pdf. Download, 29.2.2008. - 131 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60205.pdf. Download, 29.2.2008. - 132 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60206.pdf. Download, 29.2.2008. - 133 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60207.pdf. Download, 29.2.2008. - 134 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60208.pdf. Download, 29.2.2008. - 135 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60209.pdf. Download, 29.2.2008. - 136 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60210.pdf. Download, 29.2.2008. - 137 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60211.pdf. Download, 29.2.2008. - 138 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60212.pdf. Download, 29.2.2008. - 139 - Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60213.pdf. 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Download, 27.2.2008 - 149 - Das Territorium der Österreichischen Bundesforste (Öbf) in der Steiermark399: 399 Österreichische Bundesforste - Territorium Steiermark: http://www.oebf.at/fileadmin/user_upload/Karriere/Stichproben/Forstbetriebsgrafiken/FB_173_ klein.jpg. Download, 1.4.2008. - 150 -