PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht

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PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht
GESUNDHEIT
UND MEHR...
20/11 DAS PATIENTENMAGAZIN DES
UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG
Medizintechnik-Revolution:
PET/MRT-Hybridsystem
am UKL eingeweiht
Seiten 4 und 5
Gruselalarm:
Erfolgreiche Vampirnacht
an der Blutbank … 6
Augenheilkunde:
Sehen heißt Leben –
auch im Alter… 8
Foto: Ines Christ
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2
MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N INHALT
N KOPF DER WOCHE
Wladimir Putin, russischer Präsidentschaftskandidat
D
er machthungrige Wladimir Putin will
als erster Präsident in die Geschichte
Russlands eingehen, der das Land
nach einer Pause im Kreml zum zweiten
Mal führt. Die Anhänger des „nationalen
Führers“, wie er in Russland genannt wird,
haben seit langem keinen Zweifel an seiner
Rückkehr ins höchste Staatsamt 2012.
Klinikum Intern
Neues aus dem Klinikum . . 3
Aktuell
Das neue PET/MRT am Uniklinikum . . . . . . . . . . . . .4/5
Putin, der am 7. Oktober 59 Jahre alt wird, ist
aus Sicht vieler Russen im besten Alter. Auch
als Premierminister gilt er und nicht Präsident Dmitri Medwedew als derjenige, der
allein die Zügel der Macht in der Hand hält.
Im Fall eines wahrscheinlichen Wahlsieges
würde der frühere Geheimdienstoffizier Putin, der zu DDR-Zeiten für den sowjetischen
KGB in Dresden stationiert war, auch offiziell
wieder erster Mann im Staate.
Klinikum 2011
Vampirnacht: Gruselalarm in
der Blutbank . . . . . . . . . . . 6
Klinikum 2011
Uni-Kinderklinik: Verkehrssicherheit im Fokus . . . . . . 7
Klinikum 2011
Sehen heißt Leben . . . . . . . 8
Putin war nach zwei Amtszeiten als Präsident
von 2000 bis 2008 verfassungsgemäß abgetreten. Doch auch als Regierungschef blieb er
wie kaum ein anderer vor ihm in dem Amt
allgegenwärtig in den Staatsmedien. Umfragen zeigten ihn stets in der Beliebtheitsskala
deutlich vor Medwedew. Für Putin, dessen
Frau Ludmila öffentlich nur noch selten zu
sehen ist, ließen zuletzt sogar junge Russinnen die Hüllen fallen – einmal für einen erotischen Kalender zu seinem Geburtstag.
Klinikum 2011
Rasche Reanimation kann
Leben retten . . . . . . . . . . . 9
Klinikum 2011
Aktionswoche für seelische
Gesundheit . . . . . . . . . . . 10
Foto: dpa
Wirtschaft I Politik
Wolken über Deutschlands
Aufschwung . . . . . . . . . . . 11
Kultur
Das letzte Olé . . . . . . . . . . 12
Wie sehr Putin es selbst genießt, im Rampenlicht zu stehen, mussten seine Landsleute
immer wieder erleben: wie er im schnittigen
schwarzen Taucheranzug nach vermeintlichen archäologischen Schätzen im Schwarzen Meer suchte, als Biker in Lederkluft Gas
gab oder sich in einem Jugendlager an einer
Kletterwand übte. Russische Bürger sahen
ihn mit freiem Oberkörper beim Angeln oder
auf dem Pferd.
Kritiker aber bringen Putin vor allem mit den
vielen Schwächen des Landes in Verbindung:
Korruption, Justizwillkür und der Verletzung
von Menschenrechten. Auch Medwedew
hatte, ohne Putins Namen zu nennen, diese
Probleme immer wieder angeprangert. An
dem als durchsetzungsstark geltenden Menschen Putin scheiden sich aber seit langem
die Geister. Der mit ihm befreundete Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bejahte einst,
dass Putin ein „lupenreiner Demokrat“ sei.
Menschenrechtler warnen hingegen vor
einer Rückkehr des „autoritären“ Putin,
unter dessen Präsidentschaft auch die Gouverneurswahlen abgeschafft worden waren.
Der Friedensnobelpreisträger und frühere
Sowjetpräsident Michail Gorbatschow warf
Putin mehrfach vor, demokratische Institutionen zerstört und ein schlimmeres Machtmonopol geschaffen zu haben als die Kommunistische Partei von damals.
Schwer wiegt wohl weiter auch die Dankbarkeit vieler Russen. Putin hatte dem Riesenreich als Präsident nach den chaotischen
1990er Jahren mit Hunger, Armut und Rubelabwertung wieder auf die Beine geholfen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion, den er
selbst als „größte geopolitische Katastrophe
des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete, fühlen
viele sich wieder als Bürger einer Großmacht.
Ulf Mauder
Unterhaltung
Picasso: Der Meister als FotoObjekt . . . . . . . . . . . . . . . 13
N MELDUNGEN
N REIZTHEMA
Bluthochdruck erhöht Krebsrisiko
Reise
Sportreisen . . . . . . . . . . . 14
M
Stundenlang online
Jugend
Facebook lockt mit neuen
Features . . . . . . . . . . . . . 15
Prävention
Pigment-Flecken . . . . . . . 16
Wellness & Beauty
Auf Schusters Rappen . . . 17
Ihr Geld, ihr Recht
Richtig erben . . . . . . . . . . 18
Soziales
Eine Millarde Menschen
hungert . . . . . . . . . . . . . . 19
Sport
Zweiter Muko-Lauf bringt
Spendenrekord . . . . . .20/21
Rätselseite und Gewinner
der letzten Ausgabe . . . 22
VA-Hinweise |
TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23
Steckbrief |
Impressum . . . . . . . . . . 24
änner mit zu hohem Blutdruck haben einer Studie zufolge ein
erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit, an bösartigen Tumoren zu sterben, ist der Untersuchung zufolge
sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit zu hohem Blutdruck
erhöht. Wissenschaftler aus Schweden und Großbritannien hatten die
Daten von 289 454 Männern und 288 345 Frauen ausgewertet. Nach
Angaben der Forscher ist es die bislang größte Studie zu dem Thema.
Die Messungen reichen von 1972 bis 2005. Das Ergebnis: Bei Männern mit Bluthochdruck ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, um
zehn bis 20 Prozent erhöht. Unsicher sind die Forscher jedoch, warum dies bei Frauen nicht der Fall ist. „Die zweitgrößte Studie hatte
zuvor ein höheres Krebsrisiko für Frauen als für Männer ergeben“,
berichtete Mieke Van Hemelrijck vom Londoner King’s College. Die
unterschiedlichen Ergebnisse könnten ihr zufolge an der größeren
Zahl der diesmal untersuchten Patienten liegen. „Wir können nicht
behaupten, dass es einen Kausalzusammenhang zwischen Bluthochdruck und Krebsrisiko gibt“, betonte die Forscherin. Letztlich könne
nicht nachgewiesen werden, dass der erhöhte Blutdruck den Krebs
ausgelöst habe. Auch der Lebensstil, das Gewicht oder die körperliche
Aktivität des Patienten spielten eine Rolle. „Wichtig sind die Ergebnisse aus Sicht des Gesundheitswesens, da ein Großteil der Bevölkerung
in westlichen Ländern an Bluthochdruck leidet.“
dpa
SPD drängt auf einheitliche Honorare
D
ie SPD fordert einheitliche Arzthonorare für alle Patienten, egal
ob sie in einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse versichert sind. „Damit werden Privatversicherte nicht mehr privilegiert
und Ärzte lassen sich zunehmend wieder in strukturschwachen Regionen nieder“, heißt es in einem vom SPD-Vorstand beschlossenen
Leitantrag für den Parteitag im Dezember. Die Forderung nach einheitlichen Honoraren ist Teil des SPD-Konzepts für eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen. Wir wollen Zwei-Klassen-Medizin
verhindern“, begründet die SPD ihre Forderung nach einer „solidarischen Weiterentwicklung“ des Gesundheitswesens. In diesem
Zusammenhang sollen auch die hausärztliche Versorgung gestärkt
und ambulante und stationäre Einrichtungen enger miteinander verzahnt werden. Der Bürgerversicherung sollen nach dem Willen der
SPD alle neuen Versicherten sowie alle bisherigen Versicherten der
gesetzlichen Kassen angehören.
AFP
E
ltern sollten sich möglichst
früh und dauerhaft für die
Internetaktivitäten
ihrer
Kinder interessieren. Nur so ließen sich die Warnsignale einer
Onlinesucht erkennen, sagte
Klaus Wölfling, psychologischer
Leiter der Ambulanz für Spielsucht an der Klinik und Poliklinik
für Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie in Mainz. „Eltern sollten vor allem aufpassen,
dass sich ihr Kind nicht isoliert
und zurückzieht.“ Beobachten
Angehörige eine solche Entwicklung, sollten sie das Thema ansprechen, rät Wölfling. „Die Kommunikation zwischen Eltern und
Kindern muss erhalten bleiben.“
Nach Worten des Experten bergen vor allem Onlinespiele ein
Suchtpotenzial für junge Menschen. „Spiele bieten eine hohe
Anbindung, denn sie fördern das
Verlangen, immer neue Aufgaben
zu lösen.“ Auch soziale Netzwerke und Chats könnten süchtig
machen. „Die Nutzer versuchen,
eine gute Rolle einzunehmen, was
ihnen im realen Leben vielleicht
nicht so gelingt“, sagte Wölfling.
Im Internet hätten sie dann weniger schlechte Erlebnisse und
die Chance, unzählige Freundschaften einzugehen. „Sie sind ja
im Prinzip nie einsam, sondern
finden immer ein offenes Ohr.“
Problematisch werde der Internetkonsum, wenn der Nutzer ein
unwiderstehliches Verlangen entwickelt und nicht mehr selbst über
Beginn, Ende und Dauer entscheiden kann. „Man macht weiter, obwohl man weiß, dass es schadet“,
sagte Wölfling. Wird das Internet
verboten, könnten Entzugserscheinungen wie Aggressionen, Schlafstörungen oder Depressionen auftreten. In diesem Fall sollten Eltern
eine Suchtberatungsstelle aufsuchen und sich über psychologische
Therapiemöglichkeiten aufklären
lassen, rät Wölfling.
Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit sind
vor allem junge Menschen im
Alter zwischen 14 und 24 Jahren von Internetsucht betroffen.
2,4 Prozent gelten als abhängig,
13,6 Prozent als sogenannte problematische Internetnutzer.
Wie viele Stunden Internetkonsum für Kinder und Jugendliche unbedenklich seien, lasse
sich nicht pauschal bestimmen:
„Die Inhalte können auf jeden
unterschiedlich wirken“, sagte
Wölfling. Doch erfahrungsgemäß
seien nicht-abhängige Internetnutzer unter dreieinhalb Stunden
am Tag im Netz unterwegs. Abhängige User kommen dagegen
auf etwa acht Stunden.
dpa
KLINIKUM INTERN
3
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N WEGELEITSYSTEM
Gesucht – gefunden!
S
eit Anfang September stehen die ersten beleuchteten
Stehlen mit dem neuen Wegeleitsystem für das Gelände des
Medizincampus von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum. Damit wurde der erste
Abschnitt für die Umsetzung des
neuen Orientierungs- und Wegeleitsystems für die Außenbereiche realisiert. Das neue Leitsystem wurde von den Leipziger
Designern Nathanaël Gourdin
und Katy Müller entwickelt. „Die
Neustrukturierung des Klinikums
mit umfangreichen Baumaßnahmen machte ein Leitsystem
erforderlich, das eine einfache
Orientierung ermöglicht und das
interdisziplinäre Zusammenwirken der Institutionen durch eine
identitätsstiftende Gestaltung repräsentiert“, beschreiben die Designer Gourdin und Müller ihre
Gestaltungsidee auf ihrer Internetpräsentation. Zusammen mit
dem Bereich 5 des Universitätsklinikums, der für die Planung
und technische Gebäudeverwaltung verantwortlich zeichnet,
wurden diese Ideen durch die
Agentur Metronom aus Leipzig
angepasst und verfeinert.
Das Orientierungs- und Wegeleitsystem teilt sich in mehrere Elemente, die deutlich sichtbarer als
bislang den Patienten und Besuchern des Universitätsklinikums
helfen sollen, ihr Ziel schnell zu
finden. Es wurde eine Einteilung
in den Lageplan, die Hausmarke,
die Hausbeschriftung und die
Haustafel vorgenommen.
Lageplan, Hausmarke und Hausbeschriftung sind für die Außenbereiche gedacht. Alle drei Orientierungselemente haben das
gleiche Design, das sich an die
Architektur der modernen Gebäude anlehnt. Graue Stahlrah-
im ersten Bauabschnitt vor den
jeweiligen Haupteingängen der
einzelnen Häuser die Hausmarken errichtet. Eine erste Zielmarke also. Die Stele – knapp
einen Meter breit und 2,5 Meter
hoch – gibt Auskunft über das
entsprechende Haus und die
Eingliederung in das Gesamtwegesystem der Straße. Es steht
also auch als Etappenschild zur
Weiterorientierung.
men mit einer entsprechenden
Nut zwischen der Vor- und Rückreiste, die an die Fensterfronten
der Fassaden erinnern sollen,
prägen nun das öffentliche Straßenbild.
Auf Folie ist die Beschriftung
aufgetragen und geschützt hinter den Sicherheitsglasscheiben
aufgetragen.
Diese
Folienbeschriftung lässt sich flexibel
und schnell an den weiteren
Baufortschritt sowie Umstrukturierungen anpassen. Nachts
sind die Scheiben im Milchglaseffekt indirekt beleuchtet, geben
so blendfrei eine gute Sicht auf
die Pläne und erhellen zusätzlich
den Fußweg. Die Farbgebung
nimmt dabei die Farbe Blau des
Universitätsklinikums sowie das
Grau der Medizinischen Fakultät
auf. Die blaue Beschriftung wird
sich an die Patienten richten.
Hiermit werden Kliniken und
weitere Einrichtungen der Patientenversorgung gekennzeichnet. Grau gilt für die Institute,
Forschungs- und Verwaltungsgebäude. Als gestalterisches
Element wurde eine Heilpflanze
mit aufgenommen, die eine symbolische Brücke hin zur Medizin
schlagen soll.
Die einzelnen Häuser der Patientenversorgung haben nun auch
Nummern erhalten, wogegen die
Institute, Forschungs- und Verwaltungsgebäude mit Buchstaben ausgeschildert sind. Durch
diese relativ abstrakte Darstellung wird die Zuordnung vom
Lageplan über die Hausmarke
bis zur Hausbeschriftung stark
vereinfacht. Details, die verwirren, wurden weggelassen.
Die zarte und doch gut sichtbare
Linienführung nimmt die Zellstruktur als Gestaltungsmerkmal
Mit der Hausbeschriftung haben die Patienten und Besucher
die Gewissheit, dass sie ihr Ziel
erreicht haben. Die Aufstellung
dieser 0,8 mal 2,15 Meter großen
Informationsstele direkt neben
dem Hauseingang dient der endgültigen
Ankunftsbestimmung
am richtigen Gebäude. Aufgeführt sind alle Einrichtungen,
die sich in diesem Gebäude befinden. Bei denkmalgeschützten
Bauten wird die Stele durch eine
Glastafel in einem kleineren Format direkt am Gebäude ersetzt.
Im Haus angekommen zeigt sich,
wie das neue Orientierungs- und
Wegeleitsystem mit den vorhandenen Haustafeln korrespondiert. Die einzelnen Einrichtungen und Bereiche der Häuser
werden hier nochmals detailliert
aufgeführt und den Etagen zugeordnet.
Standortbeschreibung: eine der neuen erleuchteten Informationsstelen auf dem Gelände der Uniklinik.
Foto: ukl
auf. Auch hier zählt: Weniger ist
mehr. Aufsteigende Abzweigungen verdeutlichen ein Weiterkommen auf dem Weg.
Mit Fertigstellung der neuen
Zahnkliniken an der Nürnbergerstraße im 2. Halbjahr 2012
werden Patienten und Besucher,
die die Liebigstraße von diesen
Haupttrassen oder von der Jo-
hannisallee betreten, von den 2
mal 2,5 Meter großen Lageplänen empfangen. Ein Blickfang
und erster Orientierungspunkt.
Die Legende wird vom aktuellen
Standort aus die Zuordnung der
Nummern und Buchstaben verraten. Es ist das erste Aushängeschild des Medizincampus.
Auf den Fußwegen wurden nun
Durch die örtlichen Baumaßnahmen auf dem Medizincampus wird es jedoch einige Zeit
dauern bis das Leitkonzept
vollständig umgesetzt worden
ist. Dann präsentiert sich ein
geradliniges und wegweisendes
Konzept. Auf unserer letzten
Seite finden Sie bereits den neuen Übersichtsplan, der sich hier
aber ausschließlich auf den Bereich der Patientenversorgung
konzentriert. Michael Lindner
N SERVICE
Veranstaltungen am UKL
T
alkmaster Harald Schmidt
wird den 1. Deutschem
Patientenkongress
Depression für Betroffene und
Angehörige am 2. Oktober im
Leipziger Gewandhaus moderieren. Der Talkmeister ist
gleichzeitig auch der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der erste Deutsche Kongress zur Erkrankung
Depression wird Betroffenen
und deren Angehörigen eine
Plattform bieten, um sich auszutauschen und fachkundig
zu informieren. Vorträge von
Betroffenen, Angehörigen und
Ärzten, eine Podiumsdiskussion
sowie verschiedene Workshops
machen den Kongress zu einer
wegweisenden Veranstaltung.
Der 4. Oktober steht wieder ganz
im Zeichen der Belantis-Märchenstunde. Dieses Mal wird die
Märchenerzählerin ab 15.30 Uhr
mit den Kindern das Märchen
Aschenputtel spielen. Alle Kinder, die stationär im Krankenhaus sein müssen oder eines
ihrer Geschwister oder Freunde
besuchen kommen, sind herzlich
eingeladen. Auch Kindergartengruppen, die ein buntes Nachmittagsprogramm mit ihren Kindern erleben möchten, können
kommen. Die Eltern der Kleinen
können dann nach einer guten
Stunde ihre Sprösslinge aus der
Kinderklinik wieder abholen.
Am 8. Oktober findet auf dem
Gelände der Alten Messe der
„Tag der Mobilität und Technik“
statt. Die Veranstaltung wird von
der IG Alte Messe organisiert
und möchte das breite Spektrum
der hier angesiedelten Firmen
und Einrichtungen präsentieren.
Von 10 bis 16 Uhr präsentieren
sich das BBZ, das TRM und das
Institut für Romanistik der Universität Leipzig gemeinsam an
einem interaktiven Stand im
VW-Autohaus. Auf einer Entdeckungstour durch ein virtuelles Biotechnologiehaus kann die
Allgegenwart der Biotechnologie
entdeckt werden: von biologisch
abbaubarer Plastik im Spielzeugauto über Waschmittel bis hin zu
Textilien. An einem Torso gilt es,
die Organe des Menschen zu entdecken und Wissenswertes über
deren Regenerationspotenzial zu
erfahren.
Die Medizinische Berufsfachschule öffnet am 8. Oktober ihre
Türen. Eingeladen sind künftige
Schulabgänger, die sich über die
Ausbildungsberufe (Hebammen,
Physiotherapie, Krankenpflege,
Kinderkrankenpflege, Diätassistenz,
Medizinische-technische
Radiologieassistenz,
Medizinische-technische
Laborassistenz, Orthoptik) ein Bild machen
möchten. Schüler und Lehrer der
Berufsfachschule haben ein Programm für alle Interessierten zusammengestellt.
Das Rheumazentrum am Universitätsklinikum Leipzig e.V. lädt
anlässlich des Weltrheumatages
am 19. Oktober zu einem Gesprächsforum für Patienten und
Ärzte zum Thema: „Aktiv gegen
den Schmerz“ ein. Die Veranstaltung findet ab 17 Uhr im UKL,
Liebigstraße 20, Erdgeschoss Seminarraum 0015/0016 statt. Der
Zugang erfolgt über den Haupteingang zu beiden Seiten des Restaurants. Interessierte können
nach Vorträgen zu den Themen
medikamentöse Schmerztherapie sowie physiotherapeutischen
und psychologischen Therapiemöglichkeiten mit Ärzten, Vertretern von Selbsthilfegruppen
sowie mit Orthopädietechnikern
und Industrieausstellern ins Gespräch kommen. Die Teilnahme
ist kostenfrei.
ukl
4
AKTUELL
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
Das neue Großgerät am Universitätsklinikum Leipzig wird Forschung und Diagnostik weiter voranbringen.
Foto: Stefan Straube
Meilenstein in der multimodalen bildgebenden Diagnostik …
D
er Biograph mMR ist der
neue Star der Leipziger
Universitätsmedizin.
Hinter dem schlichten Namen
verbirgt sich ein kombiniertes medizinisches Großgerät,
das einen Meilenstein in der
multimodalen bildgebenden
Diagnostik darstellt. Es vereint erstmals die PositronenEmissions-Tomografie (PET)
mit der Magnetresonanztomografie (MRT) und ermöglicht
durch sein vollintegriertes
Design die gleichzeitige Untersuchung von Patienten mit
diesen beiden bildgebenden
Modalitäten. So können Struktur und Lageveränderungen
von Organen dargestellt und
zeitgleich der Stoffwechsel von
Zellen erfasst werden. Am 21.
September wurde das Großgerät in der Klinik und Poliklinik
für Nuklearmedizin offiziell
eingeweiht.
Deutschlandweit sind bislang
nur zwei weitere derartige Systeme im Einsatz. Neben München und Tübingen ist Leipzig
der dritte Standort bundesweit
und gleichzeitig einzige Standort in Ostdeutschland. „Das
PET/MRT hat zahlreiche Vorteile. Es steigert die diagnostische Sicherheit und bietet die
Möglichkeit, Krankheiten noch
früher zu erkennen. Gleichzeitig können zwei Untersuchungen simultan gemacht werden
und wir gewinnen so doppelt
so viele Informationen in der
Hälfte der Zeit“, sagte Professor Osama Sabri, Direktor
der Klinik und Poliklinik für
Nuklearmedizin.
Das Gerät in der Universitätsmedizin wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft
mit 3,5 Millionen Euro und
von der Max-Planck-Gesellschaft mit 500 000 Euro gefördert. Die Leipziger konnten bei
ihrem Antrag vor allem durch
die geplanten Anwendungen
für die Bildgebung am Hirn in
der neurologischen und neuropsychiatrischen
Forschung
punkten. Dies ist der Forschungsschwerpunkt, mit dem
sich das Team um den Direktor
der Klinik, Professor Sabri, seit
Jahren befasst und mit dem es
bereits jetzt einen Platz an der
weltweiten Forschungsspitze
einnimmt, wie zahlreiche Wissenschaftspreise und Publikationen in renommierten Fachjournalen belegen. Überdies
sind die Onkologie, die Kardiologie und auch die Kindermedizin wichtige Schwerpunkte
der künftigen Anwendung des
Systems. Darauf wies auch die
sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer in
ihrer Eröffnungsrede hin. „Die
Leipziger Universitätsmedizin
wird damit für ihre überragenden Leistungen und das hohe
technische und klinische Niveau ausgezeichnet und darf zu
Recht stolz darauf sein“, sagte
sie in ihrem Grußwort anlässlich der Einweihungsfeier.
Erste Planungen für ein kombiniertes PET/MRT-System gab
es bereits im Jahr 2003. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte das
Team um Professor Sabri erste
Ideen für den klinischen Einsatz eines solchen Gerätes. Diese wurden bis zum Jahr 2006
soweit weiterentwickelt, dass
beim Bau des neuen Standortes
der Klinik für Nuklearmedizin
an der Liebigstraße 18 bereits
erste Vorkehrungen für den
späteren Einbau eines solchen
Systems getroffen wurden,
die nachträglich sehr viel teurer oder unmöglich gewesen
wären. Nach der Förderungszusage durch die Deutsche Forschungsgesellschaft Ende 2009
und einer straff organisierten
Phase der detaillierten Planung
und Installationsvorbereitung,
die vom Universitätsklinikum
Stichwort: PET/MRT
PET: Bei der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) erfolgt
eine Untersuchung mit Hilfe
einer schwach radioaktiven Substanz. Mittels der PET wird die
Verteilung der Substanz im Organismus sichtbar gemacht. Eigentlich für die Neurobildgebung
entwickelt, wird sie vor allem zur
Tumor-, Hirn- und Entzündungs-
diagnostik eingesetzt.
MRT: Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) werden Organe und Gewebe im Körper mittels Magnetfeldern untersucht.
Sie ist besonders gut für die
strukturelle Untersuchung und
Darstellung von Weichteilgewebe geeignet.
ic
mit insgesamt 675 000 Euro finanziert wurde, war es am 15.
August 2011 schließlich soweit:
Der Biograph mMR der Firma
Siemens Healthcare traf an der
Universitätsmedizin ein. Ein
Schwerlastkran hob die rund
sieben Tonnen schwere Einheit über das Gebäude in der
Liebigstraße 18, anschließend
wurde es innerhalb weniger
Stunden an seinen eigentlichen
Bestimmungsort, den Untersuchungsraum, gebracht. Dieser
Raum erfüllt höchste technische
Standards. So ist seine Umgebung beispielsweise gegenüber
dem drei Tesla starken Magnetfeld durch Stahlwände und
gegenüber der ionisierenden
Strahlung, die von den PETRadiopharmaka ausgeht, mit
reichlich Blei abgeschirmt. Um
die empfindliche MRT-Messung
vor den Einflüssen störender
Radiowellen zu schützen, ist
das System in einer Hochfrequenz-Abschirmkammer
untergebracht, die wie ein Faradayscher Käfig funktioniert.
Rund 1500 Liter flüssiges Helium kühlen den supraleitenden
Magneten. Damit sind nun
alle Voraussetzungen erfüllt,
um künftige Untersuchungen
der Anatomie und des Stoffwechsels von Organen und
Organsystemen mit höchster
Detailgenauigkeit und Empfindlichkeit durchzuführen.
Auch die Wissenschaftler des
Max-Planck-Institutes für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (MPI) werden das System künftig für ihre
Forschungen nutzen. „Für viele
Fragen in der Kognitionsforschung ist es extrem spannend,
molekulare Prozesse direkt mit
der Hirnaktivität in Verbindung
zu setzen. Mit simultaner PETMR-Technologie können wir
zum Beispiel die Hirnaktivität
messen, während ein Patient
Bilder von ungesunden Nahrungsmitteln sieht“, sagte Professor Arno Villringer, Direktor
des MPI für Kognitions- und
Neurowissenschaften
sowie
der Tagesklinik für kognitive
Neurologie am UKL. Gleichzeitig könnten Vorgänge an den
Rezeptoren für die Botenstoffe
Serotonin und Dopamin erfasst
werden, um so deren Einfluss
auf das Essverhalten zu erforschen. Das Gerät solle auch
für Studien zur Entstehung von
Demenz und der Reaktion des
Gehirns auf Stress und hormonelle Belastungen eingesetzt
werden.
Mit dem kombinierten simultanen PET/MRT-System soll eine
Erforschung der Volkskrankheiten wie Krebs, Demenz oder
Schlaganfall
vorangetrieben
werden. Dazu ist auch eine
Zusammenarbeit mit bereits
bestehenden Projekten vorgesehen, erklärte der Kanzler
der Universität Leipzig, Frank
Nolden.
Sie sei unter anderem mit dem
Translationszentrum für regenerative Medizin, dem LIFEForschungsprojekt und dem
Integrierten Forschungs- und
Behandlungszentrum
(IFB)
AdipositasErkrankungen angedacht.
Ines Christ
5
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
Das PET/MRT wird vor allem bei neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen, allen
voran Demenz und Krebserkrankungen, zum Einsatz kommen.
Fotos (3): Ines Christ
Das neue PET/MRT ermöglicht die zeitgleiche Messung derselben
Untersuchungsregion mit zwei bildgebenden Systemen.
… vollintegriertes PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht
Ministerin Prof. Schorlemmer mit den Verantwortlichen des Universitätsklinikums, der Medizinischen Fakultät
der Uni Leipzig, des Max-Planck-Instituts sowie der Deutscher Forschungsgesellschaft.
Sabine von Schorlemer, sächsische Wissenschaftsministerin.
Foto: Stefan Straube
PET/MRT: Fragen und Antworten
Wie funktioniert die
suchung im PET/MRT?
Unter-
Die Untersuchung verläuft wie
folgt: ausführliche Aufklärung,
Lagerung auf dem Untersuchungstisch, Positionierung
der Untersuchungsregion, intravenöse Injektion des PETRadiopharmakons, simultane
Messung, Bildrekonstruktion,
Befundung.
Wie unterscheidet sich das
PET/MRT von bisherigen PETGeräten?
Die Möglichkeit der wirklich
zeitgleichen Messung ein und
derselben Untersuchungsregion mit PET und MRT macht den
ultimativen Unterschied.
Bei welchen Krankheiten kommt
das PET/MRT zum Einsatz?
Vor allem bei neurologischen
und neuropsychiatrischen Erkrankungen, allen voran der
Demenz, Krebserkrankungen
und Erkrankungen des HerzKreislauf-Systems.
Welche Vorteile bietet das Gerät für den Patienten?
Verkürzung der Untersuchungszeit, nur einmalige belastende
Untersuchungsprozedur (unter
Umständen mit Anästhesie)
und Befunde einer bisher nicht
möglichen Qualität.
Wie hoch ist die Strahlenexposition beim neuen PET/MRT an
der Uniklinik?
Diese ist vergleichsweise deutlich reduziert. Das macht die
PET/MRT zum Beispiel bei der
Untersuchung von Kindern und
Jugendlichen interessant.
Welche Vorteile bietet das Gerät für die Mediziner?
Völlig neue Einblicke zum Beispiel in schnell ablaufende
Stoffwechselprozesse, zeitliche Effektivierung der Untersuchung und neue Forschungsansätze.
ic
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KLINIKUM 2011
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N BLUTSPENDE
Gruselalarm in der Blutbank
Die Techniker Krankenkasse unterstützte die zweite Vampirnacht
mit einem Koordinationstest.
Foto: Blutbank Leipzig
Blutbank-Vampir Stefan Schleicher (2.v.l.) wachte über die Blutabnahme bei Butlers-Bassist Falk
Johne (l.) und den R.SA-Moderatoren Böttcher und Fischer.
Foto: Stefan Straube
F
mal der guten Sache wegen auf
der Spenderliege platzieren.
Zumindest aus Sicht der Blutbank-Öffentlichkeitsarbeit ein
interessanter, da die Arbeit
erleichternder Gedanke, doch
würde die rechte Zeit noch kommen. Spätestens in acht Wochen, wenn der Mindestabstand
zur nächsten Vollblutspende
erreicht ist, werden die Herren
höchstpersönlich wieder eingeladen. Dann können sie erneut
zeigen, dass Blutspenden so gar
keine Hexerei ist.
ledermaus und Hexenbesen, für dieses Jahr
ist’s das gewesen – leider!
Denn schön war es, als die Blutbank am 17. September erneut
zur Vampirnacht in die Spendeeinrichtung auf dem Klinikumsgelände einlud. Diese war dem
Anlass entsprechend wieder
schaurig dekoriert: Spinnenweben hingen von der Decke, die
Wände waren stilecht mit Gruftfolie verkleidet, Spinnentiere neben Fledermäusen drapiert und
Wandbilder von Vampiren und
anderen verknitterten Gestalten
boten für alle unerschrockenen
Gäste des Events ein wahres
Transsilvanien zum Anfassen.
Kurz vor der großen Nacht
hatten die Mitarbeiter der Blutbank bereits prominenten Besuch in der Spendeeinrichtung.
Die
R.SA-Radiomoderatoren
Böttcher & Fischer spendeten
gemeinsam mit dem Bassisten
von The Butlers, Falk Johne,
erstmalig Blut und wurden von
einem ziemlich coolen Blutbank-Vampir begleitet.
Darüber hinaus fällt es
in dieser Nachbetrachtung nicht gerade leicht,
die dieser speziellen Situation wirklich gerecht
werdenden Worte zu
finden. „Gehst Du fort
damit“ oder „Haust Du
ab“ schallte es Schwester Carola entgegen, als
sie sich Herrn Böttcher
mit der Nadel des Einweg-Blutentnahmesets
näherte. Bewundernswert, wie die routinierte Schwester trotz
mehrmaliger Lachanfälle dem um kein Wort
verlegenen Moderator
wohl dosierte 450 ml
Lebenssaft
abzapfte
(und eben nicht mehr).
Die beiden Spaßvögel
boten definitiv Unterhaltung im Spendesaal,
Zitat: „…geh bloß nicht
ins Licht, Fischi!“. Ging
er natürlich nicht. Nach
dem Aderlass waren
sich die drei Musketiere einig: Viel Lärm
um nichts, so schlimm
war es gar nicht und
eigentlich könnte man
sich ja gleich noch ein-
Am 17. September um 17 Uhr
öffneten die Pforten der Blutbank dann endlich zur 2.
Vampirnacht. Zur Freude der
Organisatoren wurden die leise gehegten Erwartungen auf
einen erfolgreichen Abend absolut erfüllt: Etwa 300 Gäste
kamen, darunter 150 Spendewillige, um einen halben Liter
ihres Lebenselixiers für einen
guten Zweck zu spenden und
so hatte das Blutbank-Team
bis Mitternacht alle Hände voll
zu tun. Auch der Leiter des Instituts, Prof. Matthes, warf sich
kurz entschlossen einen Vampirumhang um und half wie
schon beim Vorjahresevent bei
der Untersuchung mit. Gemeinsam mit seinen Kollegen konnte er dann 138 Spendern die
Spendetauglichkeit bescheinigen. Besonders gefreut hat man
sich an diesem Abend über die
52 Erstspender, die sich weder
vom Gruselambiente noch von
herumlaufenden Vampiren einschüchtern ließen und tapfer
den ersten Schritt wagten. Aufgrund der hohen Spendebereitschaft mussten viele Spender
zwar längere Wartezeiten in
Kauf nehmen, doch das exklusiv für Blutspender gestaltete
Fledermaus-Büfett entschädigte
für vieles. Kaum zu vermuten
bei „Blutsuppe mit Knochen“
oder „Killerpilzen im Kräutermoor“, doch scheint es den zur
Ader Gelassenen geschmeckt
zu haben, denn übrig blieb am
Ende nichts.
Highlight für die Kleinen war
neben dem Kinderschminken
das erstmalig angebotene „Vampirdiplom“: Wer seinen persönlichen Vampirstatus überprüfen
ließ, konnte das offizielle Zertifikat der „Blutbank Vampire
University“ erwerben. Notwendig war das Bestehen eines Sehtests, eines Koordinationstests
und eines Vampir-Quiz, welches
mit nicht ganz ernst gemeinten
Fragen vorhandenes Wissen
über die Blutsauger abfragte.
Wie hieß noch mal das sagenumwobene Ursprungsland von
Graf Dracula – Transmittanien,
Haemolysanien oder Transsilvanien? Wer alle Prüfungen
absolvierte, erhielt Orden und
Urkunde, selbstredend vom
Obervampir unterzeichnet. Der
Andrang war groß und befragt
man dazu Jens Firme von der
Techniker Krankenkasse, der
den Koordinationstest anbot,
dann wusste dieser, was er an
jenem Abend getan hatte.
Was gab es noch? Ach ja, den
Bedside-Test. Während für
Blutspender ihre Blutgruppe
nach der ersten Spende kein
Geheimnis
mehr
darstellt,
müssen sich Nicht-Blutspender
bei ihren Vermutungen an die
Vererbungslehre nach Mendel
halten, mit mehr oder weniger
Erfolg. Dr. Frank Bläser, Leiter
der Qualitätskontrolle am Institut für Transfusionsmedizin,
konnte wie schon im Vorjahr
allen Interessenten mit dem so
genannten Bedside-Test zumindest verraten, ob sie Blutgruppe
A, B, AB oder O in sich tragen.
Während er im letzten Jahr
dem Ansturm auf die kostenlose
Blutgruppenbestimmung kaum
noch begegnen konnte, fiel die
Resonanz diesmal geringer aus,
was wohl an der unerwartet
hohen Attraktivität des Koordinationstests lag. Gerüchten
zufolge war der Doktor über
die „Luft zum Atmen zwischendurch“ jedoch nicht traurig.
Zu seiner Entspannung trug
nicht unwesentlich der elfjährige Benny bei, der ihm wie ein
Großer mit fachmännischem
Blick bei der Durchführung des
Bedside-Tests assistierte.
Tja, und hätte an diesem Abend
der liebe Petrus nicht irgendjemandem in Leipzig mächtig
gegrollt, wäre es ganz ohne
„Wenn und Aber“ ein perfekter
Event geworden. Doch gegen 20
Uhr gewitterte es, als ob es kein
Morgen mehr geben sollte. Das
nasse Ende vom Lied: The Butlers, die ihre Bühne unter freiem Himmel aufgebaut und die
Gäste des Abends bis dahin mit
erinnerungsträchtiger Musik erfreut hatten, mussten sich dem
grimmigen Wettergott fügen
und ihr gesamtes Musik-Equipment einpacken. Ähnliches
widerfuhr dem Tanzverein Tanzart e.V., der auf die Vorführung
seines Vampirtanzes verzichten
musste. Nun, man kann wohl
nicht alles haben. Doch wenn
die Gäste dieser Blutspendenacht zufrieden waren und auch
weiterhin als Spender der Blutbank treu bleiben, dann kann
das Fazit der Organisatoren nur
heißen: Vampirnacht Vol. 3, wir
kommen!
Anja Grießer
KLINIKUM 2011
7
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N VERKEHRSSICHERHEIT
Erfolgreiche Präventionswoche: Augen auf im Straßenverkehr
Tänzerisch eröffnete die Musikschule Johann Sebastian Bach die
Präventionswoche an der Uniklinik.
Foto: ukl
Dr. Peter Thomas Fellmer, Facharzt für Chirurgie,Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie entdeckt zusammen mit seinem Sohn Julius die Gefahrenquellen im Straßenverkehr.
Foto: Franziska Henkel
G
Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie in Zusammenarbeit
mit ihren Partnern entschlossen, eine ganze Woche über die
Unfallgefahren aufzuklären. Da
die Unfälle außerhalb unsere
Klinik passieren, haben wir
uns Partner gesucht, die direkt
bei den Unfällen vor Ort sind
und am besten den Kindern erklären können, wie sich Unfälle
vermeiden lassen“, berichtet
PD Dr. Ulf Bühligen, bei der
Eröffnungsveranstaltung
der
Verkehrssicherheitswoche im
Atrium des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin. Auf
die kleinen und großen Besucher wartete am Eröffnungstag
neben einer Hüpfburg, einem
Baubiber, auch das Ein- und
Aussteigtraining der LVB, die
Erklärung eines Krankenwagens durch Mitarbeiter der Johanniter, die Präsentation eines
Polizeimotorrades sowie eines
Polizeiautos durch Mitarbeiter
des Fachbereiches Prävention
der Polizei. Die Polizei hat mit
ihren Fahrzeugen die Gefahren
im Straßenverkehr erklärt und
die jungen, aber auch die alten
Menschen auf die Unfallquellen
aufmerksam gemacht. Auch
die LVB leistete ihren Beitrag
enau 28 624 Kinder verletzten sich letztes Jahr
im Straßenverkehr. 66
Prozent von ihnen waren in
einen Unfall mit dem Fahrrad
verwickelt und nur 15,2 Prozent
mit dem Pkw. Aber auch Fußgänger sind im Straßenverkehr
nicht sicher, 11 Prozent der
Unfallopfer waren Fußgänger.
Um diese schweren Unfälle zu
vermeiden, hat die Klinik und
Poliklinik für Kinderchirurgie
Leipzig zur Verkehrssicherheitswoche eingeladen.
Vom 20. September bis 27.
September wurde unter dem
Motto: „Unfallprävention zum
Schutz des Kindes im Straßenverkehr“ auf die Gefahren im
Straßenverkehr
aufmerksam
gemacht. In Zusammenarbeit
mit dem Leipziger Netzwerk
für Kinderschutz, der Polizei,
den Johannitern sowie den
Leipziger
Verkehrsbetrieben
(LVB) der Stadt Leipzig war ein
buntes Informationsprogramm
für kleine, große und erwach-
sene Besucher entstanden, das
zahlreiche Interessierte in das
Klinikum lockte.
„Ziel der Veranstaltung war es,
alle Patienten und Besucher
auf die Unfallgefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu
machen, sie in ihrer Wahrnehmung zu sensibilisieren und
ihnen Möglichkeiten der Gefahrenminimierung im Umgang
mit dem Straßenverkehr aufzuzeigen“, so PD Dr. Ulf Bühligen, Leiter der Poliklinik für
Kinderchirurgie. Weiter berichtet er: „Unser ärztliches Ziel ist
es, diese Unfälle zu verhindern
und die Unfallzahlen im kommenden Jahr wieder senken
zu können.“ Die Veranstaltung
hat sich an alle Patienten des
Universitätsklinikums Leipzig,
Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Interessierte der
Verkehrssicherheit gerichtet.
„Um eine ganzheitliche Prophylaxe zu ermöglichen und nicht
nur punktuell Informationen
für mehr Sicherheit im
Verkehr zu
vermitteln
hat sich die
zur Prävention von Verkehrsunfällen. Sie war mit einem
Bus im Innenhof des Klinikums
anwesend, in dem die Mitarbeiter den Kindern das richtige
Ein- und Aussteigen zeigten
und sie über die Gefahren der
vorbeifahrenden Autos belehrte. Des Weiteren war an diesem Tag eine kostenlose Fahrradregistrierung durch den
Bürgerdienst LE möglich. Ein
buntes Informationsprogramm
für Klein und Groß. Außerdem
konnte man sich im Atrium
des Zentrums für Frauen- und
Kindermedizin über die Quellen
von Unfällen informieren.
„Wir versuchen jedes Jahr
solch eine Veranstaltung zur
Unfallprävention zu ermöglichen. Letztes Jahr haben wir
auf die Gefahren in der Küche
aufmerksam gemacht, dieses
Jahr steht der Straßenverkehr
im Mittelpunkt und nächstes
Jahr werden wir die Aufmerksamkeit auf Sportverletzungen
lenken. So können wir alle Altersklassen
ansprechen
und
die
jeweiligen
alterstypi-
schen Unfälle vorstellen bzw.
Präventionsmaßnahmen schildern“, erklärt PD Dr. Ulf Bühligen, den Gedanken hinter der
Veranstaltung. Als Leiter der
Poliklinik für Kinderchirurgie
weiß der Oberarzt um die Unfallquellen von Kindern und
Jugendlichen. Daher kann er
aus Überzeugung sagen: „Jeden
Unfall den wir durch Präventionsmaßnahmen verhindern
können, ist ein Gewinn.“
Zusammen mit den zusätzlichen Kursangeboten der Johanniter „Ersthelfer von Morgen“ und „Erste Hilfe am Kind“,
sowie dem Puppenspiel der
Polizei-Verkehrserziehung mit
dem Raben Rudi Schlaumeier
und den Präventionsangeboten der LVB ist der Klinik und
Poliklinik für Kinderchirurgie
Leipzig ein buntes Programm
gelungen, das für das Thema
Verkehrssicherheit
sensibilisiert und Möglichkeiten der Gefahrenminimierung aufgezeigt
hat.
Franziska Henkel
Mehr Tipps
Das volle Atrium bei der spielerischen Verkehrserziehung mit der Polizei Leipzig.
Foto: Stefan Straube
Vom Einfachen zum Schweren. Bringen Sie Ihrem Kind
erst das Rollerfahren, dann
das Laufrad und zum Schluss
das Fahrradfahren bei.
Kind einen Fahrradhelm und
gut reflektierende Kleidung
träg, wenn es sich mit dem
Rad im Straßenverkehr bewegt.
Bieten Sie Ihrem Kind vielfältige Bewegungsmöglichkeiten an, das trainiert die
Motorik.
Trainieren Sie mit Ihrem Kind
den Weg zur Schule. Egal ob
zu Fuß oder mit dem Rad,
machen Sie auf Gefahren
im Straßenverkehr aufmerksam.
Achten Sie darauf, dass Ihr
Tano und Jonas beim Ein- und Aussteigtraining der
LVB.
Fotos: Franziska Henkel
8
KLINIKUM 2011
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Kinderuni
lebt wieder auf
ank einer Initiative aus der
medizinischen Biochemie gibt
es eine kleine Neuauflage der
ehemals so erfolgreichen Kinderuniversität. Der Anstoß kam vom
Prodekan Forschung, Prof. Torsten Schöneberg, organisatorisch
umgesetzt haben es seine Mitarbeiterinnen Anja Pohl und Anke
Gutschale. Gesponsert von der
IHK haben alle Beteiligten das
Projekt ehrenamtlich gestemmt.
Auftakt war am 9. September
2011 mit Zahnmediziner Prof.
Christian Hirsch und dem Thema
„Wie beißen wir uns am besten
durchs Leben? – Von Wackelzähnen, Löchern und Co.“. Mit rund
400 Kindern war der Hörsaal 3
auf dem Campus Augustusplatz
gut gefüllt. Sie verfolgten die
Bilder von Bakterienmonstern,
Karies- und Paradontose-Zähnen
lebhaft. In der Fragerunde nach
dem Vortrag interessierte sie besonders, bei welchen Sportarten
ein Zahnschutz nötig ist, woraus
Zähne bestehen und was Zähne
alles (nicht) vertragen. Die nachfolgenden Termine bis 7. Oktober,
bei denen es um Evolution, Forensik und Gefühle geht, sind bis auf
wenige Plätze bereits ausgebucht.
Prädikat: Besonders gehaltvoll.
Fortsetzung unbedingt erwünscht.
Mehr Informationen zum Thema
gibt es im Internet unter www.unileipzig.de/kinderuni.
ds
D
Chemie-Labor
auf Mikrochip
hemikern der Universität Leipzig ist es gelungen, die Funktionen eines großen Chemielabors
auf einem winzigen Mikrochip zu
vereinen. Mit dem neuen Chip-Labor können chemische Prozesse
beschleunigt und Ressourcen gespart werden, so Detlev Belder,
Professor am Institut für Analytische Chemie der Uni. Gemeinsam mit dem Chemiker Prof. Dr.
Christoph Schneider und anderen
Wissenschaftlern hat er anstelle
gewöhnlicher Laborgeräte wie Reagenzgläsern, Kolben oder Säulen
Mikrochips mit haarfeinen Kanälen
eingesetzt. Ihr Forschungsergebnis
haben sie kürzlich in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ veröffentlicht. Während bei Computerchips Elektronen bewegt werden,
besteht bei den Chemie-Chips
die wesentlich größere Herausforderung, Flüssigkeiten in der Größenordnung von Nebeltröpfchen
gezielt so zu manipulieren, dass
im Chip alles funktioniert wie im
Labor. Dadurch können dann die
benötigten Chemikalienmengen
drastisch reduziert und auch die
chemischen Prozesse stark beschleunigt werden. Dieses Labor
auf einem Chip ermöglicht es,
innerhalb weniger Minuten eine
chemische Reaktion ablaufen zu
lassen und fast gleichzeitig die
Produkte zu charakterisieren, die
sich gebildet haben.
unl
C
N UNI-AUGENKLINIK
Sehen heißt Leben
D
ie altersbedingte MakulaDegeneration (AMD) ist
eine der häufigsten Ursachen für die Erblindung im
Alter. Etwa vier Millionen Deutsche sind von dieser Krankheit
betroffen.
„Die AMD ist eine Krankheit, die
die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges, an der Makula,
angreift. Der gelbe Fleck, der
sich dort befindet, sorgt dafür,
dass wir scharf sehen können“,
erklärt Dr. Claudia Jochmann,
Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des
Universitätsklinikums Leipzig.
Die Makula-Degeneration tritt
in zwei Formen auf. Bei der trockenen AMD bildet sich ein Teil
der Netzhaut zurück, sie wird
dünner und kann absterben.
Dadurch wird die Sehfähigkeit
meist langsam beeinträchtigt.
Seltener tritt die so genannte
feuchte AMD auf, die sich aus
der trockenen AMD entwickelt.
Bei dieser Form wachsen neue,
poröse Blutgefäße unter die
Netzhaut und lösen so Blutungen und Narbenbildungen aus.
Dies führt zu einer teilweise
plötzlichen
Einschränkung
der Nah- und Weitsicht. Erste
Alarmzeichen, das sich feuchte
und damit behandlungsbedürftige Veränderungen entwickeln,
sind verzerrtes Sehen, verminderte zentrale Sehschärfe und
dunkle Flecken in der Mitte des
Sichtfeldes.
Renate Heß, Patientin der Klinik
und Poliklinik für Augenheilkunde, kennt die Symptome.
Sie leidet seit drei Jahren an
der feuchten Makula-Degeneration auf beiden Augen. „Ich
habe die Betreuung der Ambulanz und der Funktionsdiagnostik sowie des Operativen
Zentrums vielfach in Anspruch
genommen. Ich bin froh, dass
mit der Lucentis-Injektion die
Verschlechterung meiner Sehkraft verzögert werden konnte“, berichtet die 70-Jährige.
Weiter erklärt sie ihren Alltag:
„Durch die Krankheit kann ich
Konturen schlechter sehen, Gesichter, die weit weg sind, nicht
mehr erkennen, habe am Tag
einen erhöhten Lichtbedarf um
etwas erkennen zu können und
auch das räumliche Sehen lässt
nach. Durch die eingeschränkte Sehkraft bin ich immer auf
Hilfe angewiesen. Das fängt
im Supermarkt an, wenn ich
statt einer Suppe aus Versehen
Hundefutter kaufen will und
hört im Straßenverkehr auf, wo
ich oftmals dunkle Autos wegen
des fehlenden Kontrastes nicht
erkennen kann.“
Seit 2007 ist eine Behandlung
der AMD mittels einer LucentisInjektion möglich. Dabei kann
das Voranschreiten der Krank-
Dr. Claudia Jochmann, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, bei einer Vorsorgeuntersuchung mit Patientin Renate Heß.
Foto: Franziska Henkel
heit jedoch nur gestoppt, nicht
aber die Krankheit bekämpft
werden. Bei einer Behandlung
mit Lucentis wird die Injektion
direkt in den Glaskörper des
Auges verabreicht. Etwa einem
Drittel der Patienten kann so
eine deutliche Verbesserung der
Sehkraft verschafft werden. „Mir
hat die Lucentis-Injektion eine
Verbesserung der Sehkraft für
die Ferne und Nähe gebracht.
Alles deutlicher erkennen zu
können, hebt die Lebensqualität
erheblich. Das kann nur ein Betroffener nachfühlen“, berichtet
Renate Heß aus Erfahrung.
Die Injektion muss regelmäßig
und lebenslänglich stattfinden.
Durchgeführt wird die LucentisInjektion in einer ambulanten
Behandlung im Operativen Zentrum. „Wir bewahren bei diesem
Eingriff einen hohen Standard,
um das Risiko einer Infektion
mit einem Erregerkeim im Auge
während der Behandlung so gering wie nur möglich zu halten“,
so Dr. Jochmann.
Doch nicht nur von dem Medikament und den Behandlungsmöglichkeiten ist Renate
Heß begeistert, sondern auch
von der „fachlichen Kompetenz, der Freundlichkeit, dem
Verständnis und dem Einfühlungsvermögen der Schwestern und Ärzte der Station der
Funktionsdiagnostik und des
ambulanten Operativen Zentrums“. „Ich bin ja nun sehr
oft in Behandlung in der Universitätsklinik und an einem
Tag werden sehr viele der Injektions-Behandlungen durchgeführt, aber die Schwestern
und Ärzte sind trotzdem alle
freundlich und nehmen jedem
Patienten die Angst vor dem
Eingriff“, erläutert Renate
Heß ihre Erfahrung mit der
Behandlung am Universitätsklinikum Leipzig.
Renate Heß leidet seit drei
Jahren an der Erkrankung.
Oberärztin Dr. Jochmann erklärt der Patientin Renate Heß den
Befund.
Fotos: Franziska Henkel
Um die Krankheit erkennen
zu können, steht in der Klinik
und Poliklinik für Augenheilkunde ein breites Spektrum
an
Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu den
bildgebenden Verfahren zählen unter anderem der Einsatz
der digitalen Fundusfotografie
und die sogenannte optische
Cohärenztomografie (OCT).
Neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es
auch beeinflussbare Risikofaktoren für das Erkranken
an der Makula-Degeneration. „Nach aktuellen Untersuchungen verdreifacht Rauchen das Risiko an einer AMD
zu erkranken. Auch Übergewicht wird zunehmend als
Risikofaktor im Bezug auf
den Sehverlust betrachtet.
Aus diesem Grund rate ich
allen Menschen über 60 Jahren zu einer jährlichen Untersuchung bei dem Augenarzt.
Denn nur eine frühzeitige
Diagnose ist der Schlüssel zu
einer rechtzeitigen Behandlung“, weiß Dr. Jochmann.
Franziska Henkel
KLINIKUM 2011
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Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N HERZINFARKT
Rasche Reanimation kann Leben retten
H
erzkreislaufleiden sind neben Krebs noch immer die
häufigsten Todesursachen
in Industrienationen. Laut Deutscher Herzstiftung erleiden jedes
Jahr über 250 000 Menschen in
Deutschland einen Herzinfarkt.
Ganz wichtig in solch einem Notfall
ist die sofortige Hilfe vor Ort sowie
das Alarmieren des Notarztes.
Dr. Thomas M. Goerlich, langjähriger Facharzt für Anästhesiologie am Universitätsklinikum
Leipzig, ist seit 1983 als Notarzt
in Leipzig tätig. Seit 1. Januar
2010 wird das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Standort Mitte
durch ein Team von 20 Ärzten
der Kliniken für Anästhesiologie/
Intensivtherapie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums
sowie einem Rettungsassistenten
(RA) vom Deutschen Roten Kreuz
(DRK) in Dienstbeauftragung der
Stadt Leipzig besetzt. Das NEF ist
rund um die Uhr im Einsatz und
das an 365 Tagen im Jahr. 2010
wurde es zu über 5500 Notfällen
durch die Leitstelle geordert.
Durch die zentrale Lage des Stützpunktes am Universitätsklinikum
wird das Notarztteam auch zu
Notfällen außerhalb des eigentlichen Bereiches der Rettungswache geschickt, da das Fahrzeug sternförmig in maximal 10
Minuten vor Ort sein kann.
So auch am 1. Mai diesen Jahres.
Der 26-jährige Philipp D. erlitt
im Garten seiner Eltern einen
schweren Herzinfarkt. Zwischenzeitlich ist er völlig genesen und
arbeitsfähig. Hausarzt und Kardiologe staunen immer wieder
über ihren neuen Patienten, der
vorher nie ernsthaft krank war.
Wenn sie nicht wüssten, was
passiert ist, sie würden es ihm
nicht glauben. „Die sofortige Hilfe
ist nach den aktuellen internationalen Richtlinien nicht mehr
zwingend obligat, absolut wichtig
ist dagegen die kontinuierliche
Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Notdienstes.“
Wie kann man als Laie bei einem
Herzinfarkt Erste Hilfe leisten?
Dr. Thomas M. Goerlich
Ricky Renner
Fotos: ukl
von anwesenden Ersthelfern entscheidet nicht selten über Leben
oder Tod. Glücklicherweise hatten
Schwester und Vater schon zehn
bis 15 Minuten vor Ankunft des
Rettungswagens mit Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen. Das war entscheidend“, so Dr. Goerlich, der
als Notarzt am Einsatzort eintraf. „Mund-zu-Mund-Beatmung
Tipps gibt Ricky Renner, Rettungsassistent beim DRK: „Natürlich
sollte man als Erstes versuchen,
Ruhe zu bewahren. Dann muss
der Rettungsdienst unter dem
Notruf 112 alarmiert und eventuell ein weiterer Helfer organisiert
werden. Anschließend sollten
die Ersthelfer mit dem Patienten
sprechen – zur Beruhigung und
gegen die Angstsymptomatik.
Bis zum Eintreffen des Notarztes
muss versucht werden, das Herz
des Notfallpatienten zu entlasten.
Dazu sollte dieser mit erhöhtem
Oberkörper gelagert werden.
Ein Teil des Blutes versackt so in
den Beinen und entlastet damit
den Herz- und Lungenkreislauf.
Verliert der Patient jedoch das
Bewusstsein und zeigt keine Lebenszeichen, muss er sofort auf
den Rücken gelegt und wiederbelebt werden. Dabei kommt die
klassische Herz-Druck-Massage
zum Einsatz.“
Und genau das befolgte die Familie
im Garten in Eutritzsch: Als Philipp
bewusstlos am Boden lag, begann
sein Vater sofort mit der Herzdruckmassage, während die ältere
Schwester über die 112 zeitgleich
den Notdienst alarmierte. Dr. Goerlich: „Bei dieser Reanimation
war die Rettungskette einfach optimal, beginnend mit dem Einsatz
der Familie. Als wir zu dritt – bei
uns hospitierte der zukünftige Arzt
Moritz Weiher – beim Patienten
eintrafen, war die Besatzung eines
RTW der zuständigen Rettungswache der Feuerwehr schon vor Ort.
Die RAe Kötsch und Jahn hatten
die Familie bei der Herzdruckmassage abgelöst. Die zügig durch uns
realisierte EKG-Ableitung zeigte
als Herzrhythmus ein Flimmern.“
Umgehend wurde der Patient
intubiert, künstlich beatmet und
ein Zugang zum Verabreichen
der Notfallmedikamente gelegt.
Alles gelang dem Notarzt dank
des eingespielten Teams ohne
Schwierigkeiten. Parallel zur
laufenden Reanimation forderte
Ricky Renner das Kriseninterventionsteam (KIT) für die psychologische Betreuung der Familie
an, was bis dahin die Besatzung
eines Streifenwagens der Polizei
übernahm.
Bei dieser nicht alltäglichen, aber
erfolgreichen
Wiederbelebung
waren acht Elektroschocks nötig,
bis die Herzfunktion des Patienten
nach über 27 Minuten, zuzüglich
der 10 bis 15 Minuten Herzdruckmassage durch Vater und Schwester, wieder eintrat. Erst nach
weiteren 30 Minuten war der Gesamtzustand dahingehend stabil,
um unter laufender Reanimation
in die nächstgelegene Klinik mit
einer rund um die Uhr einsatzbereiten Herzkatheter-Abteilung
transportiert werden zu können
– in diesem Fall in das Städtische
Klinikum St. Georg. Dort wurde
durch einen Katheter das verstopfte Herzkranzgefäß wieder durchgängig gemacht.
Trotz der großen Zeitspanne hat
Philipp D. im Nachhinein keine
neurologischen Ausfälle, was
äußerst selten sei, so der Notarzt.
Bei diesem Notfall haben familiäre
Ersthelfer, NEF, DRK, Feuerwehr,
Polizei, KIT und die Zentrale Notaufnahme vom St. Georg als Rettungskette hervorragend zusammengearbeitet. Sandra Niemann
N MBFS
Gesundheitsfachberufe mit Zukunft vorgestellt
J
edes Jahr, noch weit vor dem
Schulabschluss, stehen künftige Schulabgänger und ihre
Eltern immer wieder vor der Frage, welcher Beruf passen könnte
und welche Perspektiven sich hier
für das Leben eröffnen werden.
Gesundheitsfachberufe
stellen
eine zukunftsträchtige Schlüsselqualifikation dar. Denn aufgrund
der Bevölkerungsentwicklung in
Deutschland wird der Bedarf an
gut ausgebildeten und engagierten
Fachkräften in den kommenden
Jahren weiter steigen. Ein Beruf
im Gesundheitsbereich erfordert
die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, da die Innovationsgeschwindigkeit in diesen Berufen
enorm wächst. Die Halbwertszeit
medizinischen Wissens liegt bei
etwa drei Jahren. Und genau das
macht diese Berufe so spannend.
Hinzu kommen der Umgang mit
Menschen und die tägliche Gewissheit, einen Beruf auszuüben, in
dem man etwas bewirken kann.
Die Medizinische Berufsfachschule
des Universitätsklinikums Leipzig
(MBFS) stellt sich diesem Bedarf.
Hier erlernen gut 750 junge Menschen einen von acht Gesundheitsfachberufen. Mit einer über
sechzigjährigen Tradition gehört
sie zu den größten beruflichen
Bildungseinrichtungen dieser Art
in Sachsen. Und daher stellt sich
diese Bildungseinrichtung auch
in diesem Jahr wieder mit einem
Tag der offenen Tür am 8. Oktober
von 9 bis 13 Uhr den Interessenten für die Gesundheitsfachberufe
vor. Auszubildende und Lehrer
werden an diesem Tag über ihre
Einrichtung und die Ausbildungsberufe informieren und haben ein
interessantes Rahmenprogramm
sowie einen Kuchenbasar und eine
Suppenküche vorbereitet.
„Lernen, Leben, Helfen, Heilen“ –
so lautet das Motto der Lehreinrichtung, die in den Berufen Krankenpflege und Kinderkrankenpflege,
Geburtshilfe (Hebamme), Physiotherapie, Diätassistenz und Orthoptik sowie Medizinisch-technische
Laboratoriumsassistenz
(MTLA)
und Medizinisch-technische Radiologieassistenz (MTRA) die Schülerinnen und Schüler sehr praxisnah
satz neuester Erkenntnisse aus
der medizinischen Krankenversorgung und Forschung.
Die Medizinische Berufsfachschule des UKL.
und fächerübergreifend ausbildet.
Die Schülerinnen und Schüler der
MBFS lernen zudem, in komplexen
Situationen die Lage zu analysieren,
die richtige Entscheidung zu treffen
und kompetent zu handeln. Deshalb gehören ein starkes Verantwortungsgefühl und die Fähigkeit,
die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen, zu den wichtigsten Eigenschaften eines jungen
Menschen, der einen der acht Ausbildungsberufe erlernen möchte.
Foto: ukl
Für den praktischen Teil der Ausbildung zahlt sich die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Leipzig und fachspezifischen
Einrichtungen in der Umgebung
aus. Davon profitieren sowohl die
Auszubildenden als auch das Klinikum. Das Universitätsklinikum
und die Praxisinstitutionen halten
optimale Ausbildungsbedingungen bereit. Die Anbindung an das
Universitätsklinikum Leipzig ist
zudem ein Garant für den Ein-
Berufsfachschüler mit Abitur
können sich im Laufe ihrer Ausbildung für ein begleitendes
Bachelor-Studium an der Universität Halle-Wittenberg in der
Fachrichtung „Gesundheits- und
Pflegewissenschaften“ bewerben.
Der akademische Grad „Bachelor
of Science“ ist international anerkannt und erhöht die Chancen
auf dem Arbeitsmarkt im In- und
Ausland. Die hohe Qualifikation
unserer Absolventen der MBFS
ist im gesamten Bundesgebiet
bekannt. Praxen, Kliniken, Labore
und Rehabilitationszentren in ganz
Deutschland sind potenzielle Arbeitgeber.
Die Medizinische Berufsfachschule
ermöglicht Interessenten durch
ihre zentrale Lage das Angebot von
Wohnheimplätzen, was so in Leipzig einmalig ist. Die Ausbildung an
dieser Bildungseinrichtung ist für
alle Gesundheitsfachberufe schulgeldfrei.
Michael Lindner
10
KLINIKUM 2011
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N SYMPOSIUM
Compliance und Techniken sind oft ausschlaggebend
D
as Herz geht auf, die Galle
läuft über, etwas schlägt
auf den Magen, geht an
die Nieren oder man redet frei
von der Leber weg – viele Organe spielen in der Umgangssprache eine Rolle. „Nur für die
Lunge gibt es keine Redensart“,
so Prof. Dr. Dirk Oschmann
vom Institut für Germanistik
der Universität Leipzig. Dem
Literaturwissenschaftler oblag
das Entree des 20. Pneumologischen Symposiums der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am
Universitätsklinikum Leipzig,
bei dem er aus dem historischliterarischen Blickwinkel auf
chronische Lungenerkrankungen blickte.
Die Schwindsucht, also LungenTbc, war früher eine weit verbreitete Krankheit, an der letztlich auch Friedrich Schiller und
Franz Kafka starben. Obwohl
Schiller Arzt war, so der Leipziger Literaturwissenschaftler,
verlor er über seine Krankheit
zumindest in seinen Werken
kein Wort. Auch Kafka machte seine tödliche Erkrankung
nicht zum literarischen Thema.
Erstaunlicherweise schrieb er
aber wenige Monate vor Ausbruch der Krankheit bei ihm
über ein „lungenloses Wesen“.
Erst in Thomas Manns „Zauberberg“ spielt die Tbc eine dominierende Rolle – als Sinnbild des
Niedergangs.
Im medizinisch-wissenschaftlichen Programm des Symposi-
ums informierte Prof. Dr. Stefan
Hammerschmidt von der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I
am Universitätsklinikum Leipzig
dann über schweres Asthma,
das eine Minorität an Patienten
betrifft, aber eine Majorität an
Kosten verschlingt. Es ist nicht
in allen Fällen erfolgreich zu behandeln, aber geachtet werden
müsse auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und
die richtige Anwendung von
Inhalationsgeräten. Die Compliance sei oft ausschlaggebend.
sing, Stahl und Blei), Holzstäube
(Kiefer), Steinbearbeitung, Vogelzucht, aber auch das Friseurhandwerk. Dazu kommen noch
Viren und genetische Faktoren.
Ein wichtiger Meilenstein sei,
dass nunmehr eine erste, zugelassene Therapie mit einem
Wirksamkeitsnachweis bestehe.
Die richtige Anwendung von
Inhalationsgeräten durch den
Patienten stellte PD Dr. Christian Geßner in den Mittelpunkt
seines Vortrages. Der niedergelassene Leipziger Pneumologe
Chefarzt am Klinikum Rosenheim, in den Mittelpunkt seiner
Ausführungen. Wie er zeigte,
verbessert die Heimbeatmung
bei OHS-Patienten das Langzeitüberleben. Weitere Indikationen
für die Beatmung, die über Nasen-Maske, Nasen-Mund-Maske
oder Tracheostoma erfolgt, sind
COPD, Thoraxwand- und neuromuskuläre Erkrankungen.
Nasaler High Flow – hinter
diesem Begriff steht eine Beatmungstechnik, bei der der Patient nur über eine Nasenkanüle,
Veranstalter und Referenten des 20. Pneumologischen Symposiums in Leipzig: Dr. Jens Bräunlich,
Prof. Dr. Stefan Hammerschmidt, Prof. Dr. Dirk Oschmann, PD Dr. Stephan Budweiser, Dr. HansJürgen Seyfarth, Prof. Dr. Hubert Wirtz und PD Dr. Christian Geßner (v.l.n.r.).
Foto: ukl
Prof. Dr. Hubert Wirtz, Leiter der
Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik
I, sprach über interstitielle Lungenerkrankungen, die sich oft
mit trockenem Reizhusten und
Belastungsluftnot zeigen. An einer idiopathischen Lungenfibrose könnten in Leipzig, so rechnete Prof. Wirtz hoch, etwa 25
bis 250 Personen erkrankt sein.
Risikofaktoren sind Zigarettenrauchen, Metallstäube (Mes-
zeigte Beispiele, wie Patienten
falsch mit Geräten umgehen
und machte deutlich, dass vor
jeder
Therapieintensivierung
vom Arzt geprüft werden solle,
ob der Patient die Inhalationstechnik beherrsche und auch
die vorgeschriebene Dosis beachte.
Standards und Durchführung
der außerklinischen Beatmung
stellte PD Dr. Stephan Budweiser,
aber mit hohen Durchflussraten,
versorgt wird. Dr. Jens Bräunlich von der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik
und Poliklinik I sprach über
Wirksamkeitsuntersuchungen,
nach denen Atemfrequenz, aber
auch Atemvolumina sinken.
„Ganz offenbar kommt es zu
einer Auswaschung der oberen
Atemwege und damit zu einer
Reduktion des funktionellen
Totraumes der Lunge“, so Dr.
Bräunlich. Prof. Wirtz betonte
die Wichtigkeit neuer Konzepte
zur Atmungsunterstützung für
die Patienten.
Über Empfehlungen der Kölner Konsensus-Konferenz zur
Diagnostik und Therapie des
Lungenhochdrucks informierte
zum Abschluss Dr. Hans-Jürgen Seyfarth von der Abteilung
Pneumologie der Medizinischen
Klinik und Poliklinik I. „Bei der
Diagnostik erfolgt die Weichenstellung durch die Echokardiographie“, hob er hervor. „Die
Rechtsherzkatheteruntersuchung führt dann zur endgültigen Diagnose.“ Während früher
den Patienten mit pulmonaler
Hypertonie geraten wurde,
jede körperliche Anstrengung
zu meiden, tendiert man heute zu einer vorsichtigen Konditionierung ohne starke körperliche Anstrengungen. Damit
verlängere sich die Gehstrecke
deutlich, so Dr. Seyfarth. Da die
Patienten durch bessere medizinische Möglichkeiten ein Alter
erreichen, in denen sie eine
neue Hüfte brauchen, seien die
entsprechenden
Operationen
eine große Herausforderung.
In den Jahren 2007 bis 2010
wurden am Leipziger Universitätsklinikum 17 Patienten mit
pulmonaler Hypertonie operiert
– alle haben die OP wohlbehalten
überstanden. Schwangerschaften werden indes nicht empfohlen, da bis zu zwei Drittel der
Patienten mit erheblichen Konsequenzen zu rechnen hätten.
Uwe Niemann
N THEMENPAKET
Leipziger Aktionswochen der Seelischen Gesundheit
S
tudien zufolge leidet jeder
Dritte Deutsche mindestens einmal in seinem
Leben an einer ernst zu nehmenden psychischen Erkrankung. Auch Angehörige spüren
die Folgen davon meist stark.
Dennoch blieben seelische
Erkrankungen bislang gesellschaftliche Tabuthemen, über
die wenig gesprochen wurde.
Um diesen Zustand zu ändern
wurde 1992 der Internationale
Tag der Seelischen Gesundheit
ins Leben gerufen. Er findet
jährlich am 10. Oktober statt
und soll weltweit für Bewusstsein, Toleranz und Wissen zu
diesem Thema werben.
Initiiert vom Aktionsbündnis
Seelische Gesundheit, finden
aus diesem Anlass in Deutschland seit einigen Jahren Aktionstage und Aktionswochen
der Seelischen Gesundheit
statt. 33 Städte und Regionen
beteiligen sich in diesem Jahr,
auch Leipzig ist dabei.
Vom 2. bis zum 17. Oktober
sind Interessierte herzlich zu
vielfältigen
Veranstaltungen
eingeladen. Den Auftakt bildet
der 1. Deutsche Patientenkongress
Depression
der
Stiftung
Deutsche Depressionshilfe
und der Deutschen Depressionsliga am
2. Oktober im
Gewandhaus. Harald Schmidt,
bekannt aus seiner gleichnamigen Talkshow bei SAT.1, wird
den 1. Deutschen Patientenkongress Depression für Betroffene
und Angehörige moderieren.
Der Talkmaster ist gleichzeitig
auch der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der erste Deutsche Kongress
zur Erkrankung Depression –
in seiner Art bisher einmalig in
Deutschland – soll Betroffenen
und deren Angehörigen eine
Plattform bieten, um sich auszutauschen und fachkundig
zu informieren. Vorträge von
Betroffenen, Angehörigen und
Ärzten, eine Podiumsdiskussion sowie verschiedene Workshops werden den Kongress zu
einer wegweisenden Veranstaltung machen, die sich als feste
Größe etablieren wird. Die Anmeldung ist noch möglich unter
www.deutsche-depressionshilfe.de/kongress.
Bis zum Friedensgebet am 17.
Oktober finden anschließend
leipzigweit verschiedene Veranstaltungen rund um die Thematik statt. Beispielsweise kann
man sich am 5. Oktober in der
Volkshochschule zum Vortrag
„Aktiv gegen Depression – Bewegen nach dem
Wohlfühlprinzip“
darüber informieren, weshalb und
wie Sport und Bewegung erhellend
auf die Stimmung
wirken kann. In
einer
anschließenden Probestunde kann man
es gleich selbst ausprobieren.
Auch verschiedene Schnupperkurse im Yoga, Qigong und
anderem stehen auf dem Programm. Sie können Anregungen geben, Seele, Gesundheit
und Körper auch außerhalb
der Aktionswochen regelmäßig
etwas Gutes zu tun.
Auch die Kinderuni der Medizinischen Fakultät am 7. Oktober von 16.30 bis 17.15 Uhr
wird im Rahmen der Aktionswochen ihren Schwerpunkt
auf die psychische Gesundheit
von Kindern setzen. „So oder
so - Auf der Suche nach den
Gefühlen“ lautet der Vortrag,
den Dr. Michael Kroll, Kinderpsychologe am Universitätsklinikum Leipzig, ausschließlich
für Kinder im Campus Augustusplatz halten wird.
Nicole Koburger
Das ausführliche Programm kann
man sich auf der Internetseite
des Leipziger Bündnisses gegen
Depression, das in diesem Jahr
zum zweiten Mal die Terminkoordination für die Aktionswochen
übernommen hat, ansehen und
herunterladen:
http://aktionswoche.seelischegesundheit.
net/leipzig und http://www.
buendnis-depression.de/depression/10701.php
POLITIK I WIRTSCHAFT
11
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N KONJUNKTUR
Deutschland: Wolken über dem Aufschwung
E
auch schrumpft, wenngleich
auf einem hohen Niveau, sagte
Abberger. Auch die Analysten
der Berenberg-Bank erwarten,
dass die Wirtschaft im letzten
uro-Schuldenkrise
und
die Turbulenzen an den
Finanzmärkten verderben
der deutschen Wirtschaft zunehmend die Stimmung. Das
Geschäftsklima verschlechterte
sich im September bereits zum
dritten Mal in Folge, teilte das
ifo institut Ende September in
München mit. Der Rückgang fiel
zwar geringer aus als zunächst
von Experten befürchtet. Volkswirte sehen darin dennoch eine
Wende in der Konjunkturentwicklung. Mit einer Rezession
rechnet
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP)
aber nicht.
von unter 100. „Das Umfeld ist
einfach noch einmal deutlich
schwieriger geworden“, sagte
ifo-Konjunkturexperte
Klaus
Abberger der Nachrichtenagentur dpa. Die
Unternehmen
bereiteten sich
auf schwerere
Zeiten vor, Panik
sei aber nicht
erkennbar. Noch
immer
böten
volle Auftragsbücher und die
hohe Nachfrage
aus Asien einen
guten Puffer.
Vor allem die Erwartungen
der Unternehmen für die kommenden Monate trübten sich
angesichts
der
ungelösten
Schuldenkrise, der Talfahrt an
den Börsen und auch der weiter
tristen Lage der US-Wirtschaft
erneut deutlich ein – und zogen
das Stimmungsbarometer mit
nach unten. Der ifo-Index sank
von 108,7 auf 107,5 Punkte.
Noch läuft die Wirtschaft rund,
wie ifo-Präsident Hans-Werner
Sinn betonte: „Die weiterhin
gute Lage der Unternehmen
zeigt, dass sich die deutsche
Konjunktur bislang von den
politischen Turbulenzen abkoppeln konnte.“
„Es sieht nach
einem
geordneten Rückzug
aus und nicht
nach einem Einbruch“,
sagte
Abberger. Noch
immer beurteilten die befragten Firmen ihre
Lage nach wie Jedes Wirtschaftsforschungs-Institut gibt seine eigenen Zahlen aus, doch für alle
vor als gut, auch Analysten hängen Wolken über dem deutschen Aufschwung.
Foto: dpa
seien etwa in
der Industrie weiterhin Einstel- Jahresviertel und zum Auftakt schaft für Konsumforschung
lungen geplant. „Die Lage bei 2012 ein Minus verzeichnet. (GfK) erwartet.
den Unternehmen ist gut, aber Danach dürfte es aber wieder
sie treffen Vorbereitungen“, aufwärtsgehen – sofern die Die Deutsche Industrie- und
sagte Abberger. Der Lage-Index Schuldenkrise gelöst werden Handelskammer (DIHK) ist weiging um gerade einmal um 0,2 kann, wie die Bank schreibt.
ter zuversichtlich, dass die Wirtauf 117,9 Punkte zurück.
schaft hierzulande der SchulRösler sieht die Wirtschaft an- denkrise trotzen kann. „Alles
Dennoch seien die Risiken für gesichts der Lage in Europa in allem gehen wir weiter von
die Entwicklung zuletzt noch- in unruhigerem Fahrwasser. positiven Wachstumsraten aus.
mals gestiegen. Es könne durch- „Zwar sind die Risiken erheb- Die Lage bei den Unternehmen
aus sein, dass die deutsche lich gestiegen, gleichwohl steht ist gut“, sagte DIHK-KonjunkturWirtschaft im vierten Quartal Deutschland derzeit nicht vor fachmann Dirk Schlotböller im
Allerdings trübten sich die Aussichten der befragten Firmen
deutlich ein. Der Erwartungsindex fiel von 100 auf 98 Punkte
und damit erstmals seit September 2009 wieder auf einen Wert
einer Rezession, sondern vor
einer Phase ruhigeren Wachstums. Mit Spannung wurde auch
der anstehende KonsumklimaIndex der Nürnberger Gesell-
N LUFTFAHRT
H
Der neue Konzernchef Hartmut Mehdorn kündigte eine
rigorose
Überprüfung
der
Sparmöglichkeiten an: „Um
die Zukunft des Unternehmens
langfristig sicherzustellen und
Commerzbank-Chefvolkswirt
Jörg Krämer sieht die deutsche
Wirtschaft an einem Wendepunkt. „Das sieht immer weniger nach einer bloßen Wachstumsdelle aus, die zwei Jahre
nach dem Ende einer Rezession
nicht ungewöhnlich ist. Offensichtlich lastet die Staatsschuldenkrise immer stärker
auf dem Konjunkturausblick“,
schreibt der Banker. Für den
Euroraum sei das Risiko einer
Rezession in den vergangenen
Wochen deutlich gestiegen. „Für
die relativ besser aufgestellte
deutsche Wirtschaft ist unsere
2012er
Wachstumsprognose
von 1,5 Prozent mit erheblichen
Abwärtsrisiken versehen.“
Insgesamt steht der ifo-Index
allerdings noch ganz gut da.
Schlechter stand das wichtige
Barometer zuletzt im Juni 2010.
Seinen Tiefpunkte erreichte der
ifo-Index in der vergangenen
Krise im Dezember 2008, als der
Wert auf 84,6 Punkte abgesackt
war. Für die Ermittlung des
Stimmungstests befragt das ifoInstitut bundesweit monatlich
rund 7000 Unternehmen. Wegen
der langen Zeitreihen und der
großen Kontinuität gilt der ifoIndex als der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung
der deutschen Wirtschaft. dpa
N AM RANDE
Air Berlin stutzt Flotte um mehr als zehn Prozent
artmut Mehdorn wird
konkret: Der neue AirBerlin-Chef will die Flotte
der kriselnden Fluggesellschaft
um zehn Prozent verkleinern.
Ein
Maßnahmenpaket
soll
200 Millionen Euro einsparen.
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will ihre
Flotte bis zum Sommer 2012
um mehr als zehn Prozent
reduzieren. Die Zahl der Flugzeuge solle von 170 auf 152
sinken, teilte das Unternehmen
mit. Die Flugleistung soll aber
nur um vier Prozent fallen. Mit
dem Maßnahmenpaket, das
den Namen „Shape & Size“
trägt, will das Unternehmen
das operative Ergebnis um 200
Millionen Euro verbessern.
Deutschlandradio Kultur. Zwar
gebe es eine deutliche Verlangsamung, das sei aber nicht ungewöhnlich nach zwei so guten
Konjunkturjahren, sagte der
Experte.
Das bisherige Geschäftsmodell
steht nach Mehdorns Worten nicht infrage. Branchenexperten hatten zuletzt jedoch
Zweifel an der Ausrichtung geäußert. Air Berlin bringt Urlauber für Reiseveranstalter nach
Mallorca, auf die Kanaren,
nach Ägypten und Dubai, aber
auch Geschäftsleute nach London. Dabei eifert das Unternehmen nicht Billigfliegern nach,
die für jede Zusatzleistung eine
Extra-Gebühr verlangen. Sie
will aber auch keine klassische
Fluggesellschaft wie die Lufthansa sein.
Einsparungen kommen: Ein Jet von Air Berlin beim Landeanflug
auf seinen Heimatflughafen Berlin-Tegel.
Foto: dpa
Air Berlin zu alter Stärke zurückzuführen, werden wir in
den kommenden Monaten ausnahmslos alle Bereiche des
Unternehmens auf den Prüfstand stellen“, hieß es in einer
Mitteilung. „Wir bewegen uns
derzeit in einem turbulenten
Umfeld, sowohl hinsichtlich
des Wettbewerbs als auch konjunkturell.“ Allerdings solle
weder am Kunden noch am
Service oder an der Sicherheit
gespart werden.
Seit Anfang September lenkt
der frühere Bahnchef Mehdorn
die Airline, die sich seit einiger
Zeit in Turbulenzen befindet.
Die Fluggesellschaft steuert
das vierte Jahr in Folge einen
Verlust an. Der langjährige Vorstandschef Joachim Hunold
hatte sein Amt zum 1. September niedergelegt.
dpa
Israel muss beim
Militär sparen
n Israel hat sich ein von der
Regierung eingesetztes Wirtschaftsgremium für drastische
Kürzungen im Militärhaushalt
ausgesprochen. Der Leiter des
Expertenteams, Manuel Trajtenberg, sagte in Jerusalem: „Es
ist nicht leicht, das Militärbudget zu kürzen, angesichts der
vielen Bedrohungen Israels,
aber die soziale Sicherheit ist
nicht weniger wichtig.“ Der Einschnitt um drei Milliarden Schekel (etwa 600 Millionen Euro)
soll zur Lösung der sozialen
Krise in Israel beitragen. Der
israelische Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu hatte den
Ausschuss vor sieben Wochen
unter dem Eindruck der größten
sozialen Proteste in der Geschichte Israels eingerichtet.
Trajtenberg sagte, binnen fünf
Jahren sollten insgesamt 60
Milliarden Schekel (etwa 12 Milliarden Euro) für soziale Zwecke
ausgegeben werden.
dpa
I
12
KULTUR
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N STIERKAMPF
Das letzte „Olé“
N
achdem er dem Stier den
Todesstoß versetzt hatte,
schritt Serafín Marín in
die Mitte der Arena. Der Torero verneigte sich mit Tränen in
den Augen, er ließ die Ohren
des getöteten Tiers, die ihm als
Trophäen zuerkannt worden
waren, aus den Händen in den
Sand fallen und küsste den
Boden. Der Stierkampf in der
spanischen Region Katalonien
gehört seit Sonntagabend, 25.
September 2011, 20.16 Uhr,
der Geschichte an. Der 567 Kilogramm schwere „Dudalegre“
dürfte der letzte Stier gewesen
sein, der vor dem Inkrafttreten
des Stierkampfverbots in einer
Arena der wirtschaftsstärksten
Region Spaniens sein Leben
ließ.
Ein Pferdegespann zog den
blutigen Kadaver aus der Stierkampfarena „La Monumental“
in Barcelona. Gleich darauf
kletterten Hunderte von Fans
über die Holzbarriere auf die
Kampffläche und sammelten
vom Boden Sandhäufchen auf.
Den Sand nahmen sie in Tütchen und Plastikflaschen als
Andenken mit. Die Zeitung „El
Periódico de Catalunya“ fühlte
sich an die Berliner erinnert, die
auch ohne das Verbot vor dem Ende
gestanden
hätte.
„La Monumental“
war die einzige Arena in Katalonien,
die noch in Betrieb
war. Alle anderen
waren abgerissen
oder
geschlossen
worden, weil sich
kaum jemand für
das blutige Spektakel interessierte.
„Der
Stierkampf
wäre auch so gestorben“,
meint
der
Schriftsteller
Ramón de España.
„Es wäre gar nicht
nötig gewesen, dass
Tierschützer protestierten vor der Arena Monumental in Barcelona gegen die letz- die Politiker Sterbeten Stierkämpfe, die am dritten September-Wochenende stattfanden.
Foto: dpa hilfe leisteten.“
nach dem Fall der Mauer Steinstückchen als Souvenirs eingesammelt hatten.
Die Toreros wurden von ihren
Anhängern auf Schultern aus
der Arena hinausgetragen. Vor
den Toren feierten Tierschützer
das Ende des Stierkampfs in Katalonien mit Sekt. „Endlich hat
die Quälerei der Stiere hier ein
Ende“, sagte eine Sprecherin.
Stierkampffans
protestierten
dagegen, dass in Katalonien
nun ein „spanisches Kulturgut“
verboten sei und forderten in
Sprechchören „Freiheit“. Die
Polizei verhinderte, dass es zu
Handgreiflichkeiten zwischen
beiden Lagern kam.
Die Proteste der Anhänger des
Stierkampfs täuschten allerdings
darüber hinweg, dass die Fiesta
Beim Verbotsbeschluss des Parlaments in Barcelona spielte
nicht nur der Tierschutz eine
Rolle. Katalanischen Nationalisten war der Stierkampf ein Dorn
im Auge, weil sie darin etwas
„zutiefst Spanisches“ sahen. Allerdings hatte es auch in Katalonien Zeiten gegeben, in denen
der Stierkampf sehr populär
war. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Barcelona – neben
Madrid und Sevilla – weltweit zu
den wichtigsten Hochburgen des
Stierkampfes. Zeitweise verfügte
die Stadt über drei Arenen.
Der Niedergang begann in den
50er Jahren mit der Stationierung amerikanischer Marinesoldaten und dem Zustrom ausländischer Urlauber. Die Fiesta
wurde zu einem exotischen
Touristen-Spektakel, die einheimischen Fans wandten sich
ab. „In Barcelona ging eine 300
Jahre alte Tradition zu Ende“,
schrieb die Zeitung „El País“.
„Da ist es gleichgültig, ob der
Stierkampf als Folge von Dekadenz oder durch einen Parlamentsbeschluss starb.“
Die Anhänger der Fiesta haben
nur noch eine winzige Hoffnung, dass das Verbot wieder
aufgehoben werden könnte. Die
konservative Volkspartei (PP)
erwirkte eine Klage vor dem
Verfassungsgericht, zudem bemüht sich eine Initiative um ein
Volksbegehren. Die Erfolgsaussichten werden jedoch in beiden
Fällen als minimal eingeschätzt,
zumal sich mit dem Stierkampf
in Katalonien ohnehin kein Geld
mehr verdienen lässt.
Hubert Kahl
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Tierische Mitbewohner
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Auto-Touren mit Kindern
Von der Kita in die Grundschule
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Wann sind wir da ?
Seite 6
Mein Name ist Hase
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Tiger auf dem Sprung
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Abenteuer Patchworkfamilie
Wasserspaß in Bädern und Seen
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UNTERHALTUNG
13
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AUSSTELLUNG
N LEUTE
Das schräge Genie: Picasso im Fotoporträt
H
B
denn wenn sie zu ihm kamen,
hatten sie längst ein festes Bild
von ihm im Kopf, das sie zu
bestätigen suchten. So geht
das berühmt gewordene Bild
von Picasso mit den Brötchenhänden – die Hörnchen liegen
so an der Tischkante, dass sie
auf den ersten Blick wie riesige
Patschhände erscheinen – auf
eine so einfache wie geniale
Idee des Fotografen Robert
Doisneau zurück.
ei dem Namen Monet
denkt man an Seerosen, bei Leonardo an
die Mona Lisa, bei Rubens an
Frauenleiber – und bei Picasso? Da ist die erste Assoziation
nicht unbedingt ein bestimmtes Werk, sondern sein eigenes markantes Gesicht mit der
großen Nase und den dunklen,
durchdringenden Augen. Porträt-Fotografien haben unser
Bild von ihm wesentlich geprägt. Dennoch ist dieser Aspekt bisher nicht eingehend
untersucht worden. Das Museum Ludwig in Köln füllt diese
Lücke jetzt mit einer großen
Ausstellung: „Ichundichundich
– Picasso im Fotoporträt“.
Die Schau präsentiert bis zum
15. Januar mehr als 250 Aufnahmen unter anderem von
Robert Capa, Richard Avedon, Cecil Beaton, Herbert
List, Man Ray, Lee Miller
und Arnold Newman. Der
Unterhaltungswert ist hoch,
denn sobald eine Kamera in
der Nähe war, wurde Picasso
zum Komödianten: Er spielt
einen Indianerhäuptling und
posiert mit einem von Gary
Cooper geschenkten Revolver,
er setzt sich abwechselnd Kapitänsmütze, Clownsnase und
Popeye-Maske auf, er schrubbt
sich in der Badewanne den
Rücken, er simuliert seine Verhaftung durch zwei Polizisten
oder parodiert einen Aktmaler
alter Schule.
Unverkennbar machte ihm
das Posieren großen Spaß. Für
das arbeitswütige Multitalent
müssen die Foto-Shootings
„wie Zigarettenpausen“ gewesen sein, glaubt die Kuratorin
Kerstin Stremmel. Fotografen,
die ihn noch erlebt haben, beteuern übereinstimmend, nie
ein willigeres Modell vor die
Linse bekommen zu haben.
Der Einfluss solcher Bilder
lässt sich kaum überschätzen.
Die überaus komplizierte
Gedankenwelt des Künstlers
Picasso wurde damit auf ein
Bild reduziert, das einfach
genug war, um durch die Massenmedien transportiert zu
werden: Picasso, das schräge
Genie. Erst dadurch konnte
seine Kunst – die lange feindselige Reaktionen hervorrief –
wirklich populär werden. Erst
so wurde er zum modernen
Künstler schlechthin.
Häuptling der Maler: Eine Fotografie von David Douglas Duncan
aus dem Jahr 1960 zeigt Picasso mit Federschmuck.
Foto: dpa
Doch obwohl alles so spielerisch erscheint, darf man das
Maß an Berechnung nicht unterschätzen – vielfach bestellte
Picasso die Fotografen selbst.
Er setzte sich in Szene: Auf einem Intellektuellen-Kongress
kurz nach dem Krieg erscheint
er zum Beispiel im Dreiteiler
und lässt sich ungewohnt
ernst mit Denkerstirn ablichten. Im Atelier erfüllt er in
geradezu klischeehafter Weise
die Erwartungshaltung der andächtigen Besucher und mimt
den versunken an der Staffelei
arbeitenden Künstler.
Dabei hatte er es gar nicht nötig, die Fotografen zu lenken,
Picasso zensierte die Fotografen nicht, aber er traf allein
schon dadurch eine Vorauswahl, dass er sich ihnen nur
in bestimmten Situationen
zeigte. An dieser Stelle wäre
es interessant gewesen, wenn
die Ausstellungsmacher noch
näher untersucht hätten, inwieweit Picasso bestimmte
Seiten seiner Persönlichkeit
und seines Künstlertums verbarg.
Denn er war stets darauf bedacht, die Aura des Geheimnisvollen zu erhalten. „Er will
auf keinen Fall, dass man ihn
durchschaue“, hat der französische Maler Maurice de Vlaminck (1876-1958) über ihn
gesagt. Und er selbst gab die
Losung aus: „Jede Unterhaltung mit dem Piloten ist verboten.“
Christoph Driessen
N FLUGZEUGE
Neuer Jet für Kanzlerin und Bundespräsident
D
Eine Stewardess der Flugbereitschaft präsentiert ein Modell
der neuen Regierungsmaschine – vor dem echten Jet. Foto: dpa
ie Modernisierung der Regierungsflieger
schreitet voran. Ab
sofort kann Bundeskanzlerin
Angela
Merkel neben AirbusMaschinen vom Typ
A340 und A319 für
Kurztrips auch eine
kleine
Bombardier
Global 5000 nutzen.
Der Flieger mit 13
Plätzen und einer
Reichweite von 8900
Kilometern
wurde
Mitte September in
Berlin-Schönefeld an
das Verteidigungsministerium übergeben.
Drei weitere Maschinen dieses Typs sollen
bis Jahresende folgen.
Sie ersetzen die mehrere Jahrzehnte alten
Bombardier Challenger und stehen auch
dem Bundespräsidenten und den Bundesministern für Dienstreisen zur Verfügung.
Die VIP-Flotte der
Flugbereitschaft wird
derzeit komplett er-
neut. Zwei Mittelstreckenflieger vom Typ
A319 wurden bereits
im vergangenen Jahr
übergeben, im März
folgte eine A340-300
mit 143 Plätzen und
13 500 Kilometern
Reichweite.
Ein zweiter Flieger
dieses Typ soll noch
folgen. Die ausgemusterten
Maschinen
werden von der staatlichen Verwertungsgesellschaft
Vebeg
versteigert.
dpa
ans Hinterseer, Volksmusikant (57), zog die Reißleine:
Jahrelang folgten ihm jeweils
tausende Anhänger über die
Berge, nun ist Schluss: Hinterseer will im kommenden Jahr
keine Fanwanderung in Tirol
mehr organisieren lassen. Es
habe Falschmeldungen und
üble Nachrede gegeben, was
ihn sehr betroffen gemacht
habe, teilte der Sänger auf
seiner Homepage mit. „Aus
diesem Grund wird es im
nächsten Jahr keine Veranstaltung geben.“ Hintergrund ist
nach österreichischen Medienberichten ein Streit mit dem
Tourismusverband um hunderttausende Euro. Der Boden, auf
dem die Veranstaltung gewachsen sei, sei nicht mehr derselbe, so Hinterseer. „Die schöne
Zeit, die wir mit den Open Air
Konzerten und der Fanwanderung miteinander hatten, kann
uns aber keiner nehmen.“ Die
jährliche Wanderung des blonden Barden in seiner Heimat
Kitzbühel hatte sich über die
Jahre zum Massen-Event im
Spätsommer entwickelt. In diesem Jahr sollen ihm rund 9000
Fans hinterhergepilgert sein.
elen
Mirren,
britische
Schauspielerin, hat nach
eigener Meinung „richtige Fußballerbeine“ und benennt sie
nach englischen Fußballspielern. „Früher waren es meine
Kevin Keegans, heute nenne
ich sie meine Wayne Rooneys“,
sagte die für ihre Darstellung
der britischen Königin im Film
„Die Queen“ mit dem Oscar
ausgezeichnet 66-Jährige. In
einem bereits vor Jahren gedrehten Werbe-Auftritt Mirrens
für eine britische Fluggesellschaft seien daher auch nicht
ihre Beine zu sehen gewesen
– „das waren die Beine einer
Stewardess“. Sie habe dem
Fotografen vor den Aufnahmen
gesagt, „hör mal, du kannst
meine Beine nicht für die Kampagne zeigen, sie sind nicht
attraktiv genug“, erinnerte sich
Mirren. Er habe sie sich noch
mal genauer angesehen und
gesagt: „Da hast du recht.“
H
rinz William von Wales, Monarch in Wartestellung, hat
in einem ungewöhnlich persönlichen Interview seine Bewunderung für seine Großmutter,
Königin Queen Elizabeth II.,
ausgedrückt und seine enge
Beziehung zu ihr beschrieben.
„Sie ist unglaublich“, sagte der
29-Jährige in einem Gespräch
mit dem Autor Robert Hardman für eine neue Biografie
über die britische Monarchin.
Die Verbindung zwischen ihr
und ihm als Zweitem der britischen Thronfolge sei in den
vergangenen Jahren immer
stärker geworden. Ihr Rat sei
für ihn einmalig, aber sie sei
eben auch seine Oma.
P
14
REISE
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N SPORTREISEN
Von Yoga bis Triathlon
Sommer, Sonne, Strand
– das ist für die meisten
Touristen die Idealvorstellung von Urlaub. Doch
vielen reicht es nicht
mehr, den ganzen Tag
auf der Liege zu fläzen.
Ein bisschen Abwechslung darf sein, vor allem
sportliche – das bestätigen die Buchungszahlen
ebenso wie Erhebungen
bei den Reisenden.
In den vergangenen fünf
Jahren haben sich die
Sporturlaube laut einer
aktuellen
Auswertung
des World Travel Monitors im Auftrag der
Reisemesse ITB in Berlin
sogar vor die boomenden
Kreuzfahrten geschoben.
Reiseveranstalter
und
Hotels haben den Trend
erkannt. Sie bieten mittlerweile alles vom YogaWochenende bis zu einwöchigen Trainings- und
Motivations-Camps mit
prominentem Vorturner.
„Immer mehr Reisende
möchten im Urlaub unter
professioneller Anleitung
Sport treiben“, erläutert
Volker Schmidtgen, Leiter für Zielgruppen- und
Konzeptprodukte
bei
der Thomas Cook AG in
Oberursel. Veranstalter
haben unterschiedliche
Programme
für
verschiedene
Zielgruppen
im Programm: Radfahren
haben die Konzerne als
Megatrend ausgemacht,
Triathlon
verzeichnet
große Wachstumsraten
– und Wassersport wie
Wellenreiten, Segeln oder
Kitesurfen steht in den
südlichen
Urlaubsländern das ganze Jahr über
oben auf der Liste.
Der
Reiseveranstalter
Alltours etwa kooperiert von Februar
2012 an mit vier
Radsportveranstaltern auf Mallorca.
Einsteiger und Profis
können
aus
zahlreichen SpezialRadsportpaketen
wählen – Basispakete enthalten Tourenvorschläge, Straßenkarten, ein tägliches
Verpflegungspaket,
We r k s t a t t s e r v i c e
und Radwasch-Station. Die Urlauber
können ihre Räder
aus
Deutschland
mitbringen oder vor
Ort ausleihen.
dem Programm wie
Kraft- und Koordinationstraining.
Und natürlich das
Spielen im feinkörnigen Sand, direkt
am Atlantik.
Zum größten Sportund
Erholungszentrum
Fuerteventuras hat sich in
den vergangenen
Jahren das Sportresort
„Playitas“
entwickelt. Läufer
und
Radfahrer
trainieren hier auf
abgelegenen Wegen und Straßen
mit wenig Verkehr.
Wer nicht durch
Lavafelder joggen
will, kann sich innerhalb der Hotelanlage auf einem
1,4 Kilometer langen Parcours auspowern. Oder im
50-Meter Olympiapool mit Blick auf
den Atlantik seine
Bahnen ziehen.
Die Ansprüche und
Ziele der Hobbysportler sind sehr
unterschiedlich,
deshalb gibt es eine
Vielfalt von Angeboten. Bei Neckermann
zum Beispiel soll ein
reiner Sport-Katalog
Urlauber
ansprechen, die eine Sportart gezielt trainieren
Exotische Sportziele
wollen. „Zielgruppe
hat der Veranstalist der Freizeitsportter Frosch Reisen
ler, der sein Urlaubsim Programm: Neu
ziel bewusst nach
sind
sogenannte
den jeweils besten
AktivFun
Reisen
Vo r a u s s e t z u n g e n
durch den Nordund
Bedingungen
Indiens,
für
seine
Sport- Im Robinson Club Jandia Playa auf Fuerteventura können Beachvol- westen
auf Réunion und
art auswählt“, sagt leyballer mit den Profis Jörg Ahmann und Axel Hager trainieren.
Kite-Wochen in El
Schmidtgen.
Gouna in Ägypten.
und Sonnenschein. Das
Triathlon, der Mix aus
wissen gerade BeachSchwimmen, Radfahren
Ebenfalls im Programm:
Aber auch in Deutschvolleyballer zu schätund Laufen. Dazu hat
sogenannte All Sports
land kann man sportzen. Im Robinson Club
sich Thomas Cook die
Hotels, die ein umfanglich Urlaub machen. Das
„Jandia Playa“ im Süden
Weltklasse-Triathleten
reiches Angebot an be„Klosterhotel Marienhöh“
der Insel Fuerteventura
Andreas und Michael
liebten Sportarten und
nahe der Mosel veranstalkönnen sie sich im TraiRaelert ins Boot geholt.
Fitnesseinrichtungen
tet regelmäßig Sport- und
ningscamp mit den Profis
bieten. Unter fachkunFitnesstage inmitten des
Jörg Ahmann und Axel
Besonders beliebt für
diger Anleitung können
Naturparks Saar-HunsHager ein paar Tricks
sportliche Touren sind
Urlauber ihren Lieblingsrück. Der Schwerpunkt
abschauen. Die Verbesdie kanarischen Inseln.
sport ausüben oder neue
liegt auf Gelenk schoserung der GrundtechIhr Vorzug: das ganze
Sportarten testen. Recht
nenden Fitness-Kursen,
niken steht ebenso auf
Jahr laue Temperaturen
frisch im Programm ist
Trainieren wie Olympioniken: Zehnkämpfer Frank Busemann hat für Thomas Cook
ein Sportprogramm entworfen.
Fotos: dpa
Aqua-Gymnastik,
Yoga
und Nordic Walking. Die
Mischung aus Ausdauerund Krafttraining sei besonders für Teilnehmer
geeignet, die bisher wenig sportlich aktiv waren,
teilt das Hotel mit. Ein
ausgebildeter
Fitnesstrainer gibt professionelle Anleitung und soll die
Freizeitsportler motivieren, mehr Bewegung in
den Alltag zu bringen.
Pilates-Liebhaber kommen auf Rügen auf ihre
Kosten: Im „Hotel Bernstein“ in Sellin gibt es
Arrangements, die das
systematische
Ganzkörpertraining über eine
Woche unter fachkundiger Anleitung anbieten.
Laut dem Hotel erkennen
Krankenkassen die Kurse
oft an.
Bewegung nach fernöstlichen Lehren wie Tai
Chi oder Qui Gong steht
in zahlreichen Hotels
auf dem Programm. Besonderen Stellenwert hat
sie im „Posthotel“ am
Achensee: Dort gehört
eine chinesische Ärztin
zum Personal, und ein
Shaolin-Mönch aus der
chinesischen Provinz Henan verbringt die Hälfte
des Jahres im Achental.
Der Meister führt die
Gäste in Denken und Bewusstsein des Zen ein.
Die Gäste können den
Shaolin-Mönch bei einer
Vorführung der akrobatischen
Kampftechnik
Kung Fu bewundern –
oder allmorgendlich mit
ihm meditieren und in
Qi-Gong- und Tai-ChiKurse lernen, sich aufs
Wesentliche zu konzentrieren.
Verena Wolff
Der Megatrend bei Sportreisen heißt Radfahren. Solche Programme lassen sich bei
zahlreichen Veranstaltern buchen und auch für viele Regionen, so auch Kroatien.
FRESH – DIE JUNGE SEITE
15
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N INTERNET
Facebook lockt mit neuen Features
O
Netflix oder Spotify, aber auch
das Nachrichtenportal Yahoo
News. Die von Mark Zuckerberg
in San Francisco präsentierten
Dienste werden allerdings in
Deutschland zum großen Teil
erst einmal nicht angeboten.
b Vergangenheit oder Gegenwart: Facebook gibt
seinen Mitgliedern noch
mehr Möglichkeiten, ihr Leben im Online-Netzwerk darzustellen. Die kürzlich vom Internetkonzern angekündigten
Änderungen stoßen jedoch bei
den Nutzern auf zwiegespaltene Reaktionen: „Die einen
finden es super und wollen es
gleich testen, andere wollen
Facebook
verlassen“,
sagt
Buchautorin Annette Schwindt
(„Das Facebook-Buch“), die die
Diskussion verfolgt.
Anwender sollen hierzulande
aber nicht leer ausgehen: „Nur
weil Spotify bei uns in Deutschland nicht verfügbar ist, heißt
das nicht, dass wir auf Musik
verzichten müssen“, sagte Facebook-Sprecherin Tina Kulow.
Es werde viele interessante
Angebote geben. In Deutschland machten Dienste wie
MyVideo, die Musiktauschplattform Soundcloud und das
Spieleangebot von The Game
den Anfang.
Facebook baut das bislang
sehr schlichte Anwenderprofil
zu einem digitalen Tagebuch
aus, das nun Timeline genannt
wird. Dort können Nutzer
wichtige und auch weniger
wichtige Dinge aus ihrem Leben in einem Magazin-Design
darstellen. „So erzählt man die
ganze Geschichte seines Lebens
auf einer einzigen Seite“, sagte
Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei der Präsentation der
Neuheiten in San Francisco.
Mein Leben im Netz: Mit der neuen Timeline-Funktion sollen Facebook-Mitglieder verstärkt Informationen aus ihrer Vergangenheit ins Netzwerk bringen.
Foto: dpa
Die Idee dahinter: Nutzer sollen
aus den vielen Statusmeldungen, Fotos, Videos und Links,
die sie mit der Zeit hochladen,
bestimmte Inhalte hervorheben
können. Gerade Ereignisse aus
der Vergangenheit sollen besser
zur Geltung kommen, als das
bislang der Fall ist. Als Beispiel
zeigte Facebook Babyfotos.
Auch externe Anwendungen,
die Nutzer in ihr Profil einbinden, können Teil der Timeline
werden – etwa Applikationen
mit Rezepten oder einem Trainingstagebuch für Jogger.
Beim Zusammenstellen ihres
digitalen Tagebuchs sollen die
Nutzer die Kontrolle darüber
behalten, was sie preisgeben.
Zur technischen Umsetzung
gab Facebook zunächst jedoch
keine Details bekannt. „Wichtig ist, dass man die Sichtbar-
keit genau definieren kann“,
sagte Expertin Schwindt.
Zweite große Neuerung: Facebook öffnet sich für einen
ganzen Schwung neuer Anwendungen. Das sind vor allem
Musik- und Videodienste wie
N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS
N AM RANDE
SuperHeavy
Rango
Halo 2011
Inszenierung ...
M
C
U
I
it den Rolling Stones hat er
Musikgeschichte geschrieben,
doch der Frontmann der RockIkonen lässt es sich nicht nehmen,
auch ohne die Stones für eine Sensation zu sorgen: Zusammen mit
Dave Stewart (Eurythmics), Joss
Stone, Damian Marley (Bob-Marley-Spross) und Oscar-Gewinner
A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) präsentiert Mick Jagger sein
neues Bandprojekt SuperHeavy.
Die schwergewichtige Fünferkonstellation, die zusammen stolze 11
Grammys auf ihrem Konto verbucht, nahm das Album in Los
Angeles, Südfrankreich, auf Zypern, in Miami, in der Türkei, in
der Karibik und in Indien auf.
ool, selbstbewusst und zwei
heiße Chicas im Arm – genau so
wäre Rango gern. Ist er aber nicht.
Dennoch träumt er tagein tagaus
davon, einmal ein Held zu sein. Das
wirkliche Leben des Chamäleons
dagegen sieht anders aus. Als Haustier fristet Rango ein langweiliges,
trostloses Dasein in einem Glasterrarium. Eines Tages entkommt er
seiner Behausung und macht sich
auf die Suche nach seiner wahren
Identität. Auf seinem Tripp durch
die Mojave-Wüste landet Rango in
der kleinen Wüstenstadt Dirt. Der
kleine Ort befindet sich fest in der
Hand von Banditen und die Bewohner wählen den Neuling zu ihrem
Sheriff ...
Auf Bluray
Gelegenheitsnutzer
könnten
die neuen Elemente verwirren. Denn neben dem eigenen Profil (Timeline) und
dem Stream, in dem bislang
Neuigkeiten einlaufen, gibt es
jetzt auch einen Echtzeit-Ticker, der rechts oben auf dem
Bildschirm erscheint. „Einige
Nutzer kommen nicht mehr
mit“, hat Annette Schwindt
beobachtet. Wer gut mit der
Technik klarkomme, erhalte
dagegen tolle Möglichkeiten,
sich selbst darzustellen: „Ästhetisch und technisch ist das
sehr gelungen.“
dpa
m das zehnjährige Jubiläum
von Halo: Kampf um die Zukunft, des Spiels, mit dem alles
angefangen hat, zu feiern, kommt
eine überarbeitete Version des
Klassikers auf den Markt. Ein
wahres Fest für alle Halo-Fans!
Bungee und Microsoft feiern das
zehnjährige Jubiläum von Halo:
Kampf um die Zukunft. Mit dabei sind sieben der beliebtesten
Multiplayer-Maps, so dass alle
Halo-Fans an packenden Mehrspieler-Schlachten auf Xbox Live
teilnehmen können. Doch das
neue Halo bietet noch mehr: CoOp-Multiplayer-Modus, neue Herausforderungen und Geheimnisse, die entdeckt werden wollen.
nszenierung als Beruf: Als
„das langsame Bohren harter
Bretter“ definiert Max Weber
den Beruf des Politikers. »Langsam« impliziert, dass das alles
eine Weile dauert. Die Karriere
Karl-Theodor zu Guttenbergs
hingegen verlief kometenhaft: Im
Oktober 2008 betrat er die bundespolitische Bühne, im Februar
2009 wurde er Wirtschafts-, im
Oktober 2009 Verteidigungsminister. Manchem Beobachter
wurde schwindelig. Durch „Inszenierung und Imagebildung“,
so weist Herausgeber Oliver Lepsius nach, setzte sich der Nachwuchspolitiker wie kaum ein
anderer virtuos ins Bild.
Mehr Zeit
für Schwächere
ie Gewerkschaft IG Metall will
mit einem Tarifvertrag schwächeren Bewerbern den Einstieg in
die duale Ausbildung ermöglichen.
Die IG Metall wolle mit den Arbeitgebern einen Vertrag abschließen,
der es ermögliche, die Ausbildung
nicht in drei, sondern in vier Jahren zu machen, sagte der VizeVorsitzende Detlef Wetzel. Zudem
fordert die Gewerkschaft, dass
Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die junge Generation leide „massiv unter prekärer
Beschäftigung“, so Wetzel. AFP
D
Spielzeitauftakt
am Theater
as Thema Bewegungen bestimmt die neue Spielzeit am
Leipziger Theater der Jungen Welt
(TdJW), die am 24.09. mit einer
Eröffnungsgala begann. Dabei würden musikalische und dynamische
Stücke auf der Bühne gezeigt, so
das Theater . Für eine Talkrunde
aus „Bewegungsexperten“ wurde
unter anderem der ehemalige
Bahnrad-sportolympiasieger und
-weltmeister Jens Lehmann eingeladen.
dpa
D
16
PRÄVENTION
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N AM RANDE
Unfruchtbar
durch Magersucht
ntergewicht in Verbindung
mit einem geringen Körperfettanteil kann bei Mädchen
und Frauen zur Unfruchtbarkeit führen. Betroffen sind vor
allem Mager- oder Ess-Brechsüchtige: Wegen des extremen
Gewichtsverlustes bleibe die
Regelblutung bei vielen irgendwann aus, erläutert Christian
Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte in
München. Je nachdem, wie
lange die Betroffene an einer
Essstörung leide, könne der
Menstruationszyklus
auch
dauerhaft gestört werden. Fällt
der Körperfettanteil unter einen bestimmten Wert, werden
nicht mehr genug Hormone produziert, mit denen der Eisprung
stimuliert wird. Die Unterernährung versetze den Körper
in eine Art Notzustand, in dem
sämtliche Reserven zur Selbsterhaltung benötigt würden, erklärt Albring. Die Periode bleibe dann aus. Auch nach einer
erfolgreichen Behandlung der
Magersucht könne es Jahre
dauern, bis die Fruchtbarkeit
wieder einsetzt. In manchen
Fällen sei daher neben der
psychotherapeutischen
Behandlung eine Hormonersatztherapie erforderlich.
dpa
U
Rückentraining
für Pflegekräfte
rbeitnehmer in Pflegeberufen haben häufig mit Rückenschmerzen zu kämpfen.
Denn bei vielen hält der Körper den hohen Belastungen
etwa im Krankenhaus oder
im Altenheim nicht statt. Um
den Rücken fit zu halten, helfe
aber regelmäßiges, körperliches Training, erläutert Ute
Latza von der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) in Dortmund.
Außerdem sollten Pflegemitarbeiter darauf achten, die Wege
beim Umlagern von Patienten
möglichst kurz zu halten und
Transport- und Hebegeräte zu
benutzen, so Latza in der Fachzeitschrift „baua aktuell“. dpa
A
Kinder sollten
Notruf kennen
inder sollten so früh wie
möglich die Notfallnummer
kennen und wählen können.
Spätestens im ersten Schuljahr sollten Mädchen und
Jungen die Zahlenkombination
112 wissen, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft
Mehr
Sicherheit für Kinder (BAG)
in Bonn. Schon kleine Kinder
könnten Zeuge von einem
Notfall werden, in denen kein
Erwachsener in der Nähe ist.
Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihnen beibringen, wie sie
in dieser Situation reagieren
können.
dpa
K
N HAUT
Störende Pigmentflecken
V
iele Menschen kennen
das Problem der fleckigen
Stellen auf dem Gesicht,
Hals oder anderen Stellen. Die
Rede ist von Pigmentflecken.
Doch gegen diese Hautunreinheiten gibt es Möglichkeiten der
Bekämpfung. Prof. Dr. Jan Simon, Klinikdirektor der Klinik
und Poliklinik
für Dermatologie, Venerologie
und Allergologie
des
Universitätsklinikums
Leipzig, erklärt
Ursachen und
Behandlungsmöglichkeiten
der Pigmentflecken.
Hautveränderung wird eine
Hautprobe entnommen bzw.
der Fleck herausgeschnitten
und
mikroskopisch
untersucht. Bestimmte Pigmentverschiebungen können mit einer
Lasertherapie entfernt werden.
Dabei zerstört ein spezielles
Laserlicht gezielt das Pigment.
Dadurch
verschwindet der
Fleck.
Wie
werden
die
weißen
Pigmentflecken
behandelt, bei
denen gerade
der
Zellfarbstoff nicht gebildet wird?
Frage: Gibt es
verschiedene
Pigmentflecken
und wo liegen
deren Ursache?
Bei der Behandlung der
We i ß f l e c k e n krankheit wird
ebenfalls eine
Lasertechnik
eingesetzt, bei
Prof. Dr. Jan
der die verSimon:
Man Prof. Dr. Jan Simon
unterscheidet in
Foto: ukl bliebenen pigmentbildenden
braune, weiße
und rote Pigmentflecken. Sie Zellen angeregt werden und so
alle haben unterschiedliche wieder Farbstoff bilden. Eine
Ursachen. Weiße Pigmentfle- andere Methode ist die Pigcken sind eine Folge von Ver- mentzellen aus gesunder Haut
letzungen oder einer Narbe. des Patienten zu isolieren,
Einige Menschen leiden aber wobei der Eingriff eine Narbe
auch unter der Weißflecken- hinterlässt. Wir sind deswegen
krankheit, bei der die pigment- gerade mit unseren Koopebildenden Zellen des Körpers, rationspartnern im Versuchssogenannte
Melanozyten, stadium, Pigmentzellen aus
durch einen Entzündungspro- Haarwurzeln zu züchten. Bei
zess zerstört werden. Anders dieser Methode müssen dem
bei den roten Pigmentflecken, Patient lediglich einige Haare
die durch eine Erweiterung vom Kopf gezupft werden. Die
oder Vermehrung der Gefäße Stammzellen der Haarwurzel
auftreten. Diese können ent- werden anschließend zu Pigweder bereits bei Babys als so- mentzellen ausgereift, was sogenannte Blutschwämme oder gar bei grauhaarigen Menschen
im Alter als sogenannte Alter funktioniert. Ich hoffe, dass wir
Angiome sichtbar werden. in den nächsten Jahren diese
Bei den braunen Pigmentfle- Methode auch an Patienten ercken, auch umgangssprachlich proben können.
Leberflecken genannt, obwohl
sie nichts mit der Leber zu tun Haben die Behandlungen der
haben, tritt eine gutartige Vermehrung der pigmentbildenden
Zellen auf. Diese müssen unterschieden werden vom bösartigen schwarzen Hautkrebs,
dem malignen Melanom, der
ebenfalls als dunkler Pigmentfleck auftritt. Braune Flecken
können auch als Folge einer
Hautentzündung sowie nach
hormoneller Umstellung durch
eine Schwangerschaft oder die
Pille entstehen.
Ein Dermatologe untersucht eine Patientin auf die verstärkte Bildung von Pigmentflecken.
Foto: dpa
Pigmentflecken für den Patienten Nebenwirkungen?
Die Behandlung der unterschiedlichen Formen von Pigmentflecken hat keine schwe-
Wie können Pigmentflecken behandelt werden?
Jede dieser genannten Formen
sollte von einem Hautfacharzt untersucht und behandelt
werden. In jedem Fall schaut
dieser ob es sich um einen
gutartigen oder bösartigen
Pigmentfleck handelt. Bei dem
Verdacht
einer
bösartigen
Pigmentflecken werden umgangssprachlich auch Leberfleck genannt.
Foto: dpa
ren Nebenwirkungen, sie wird
ambulant, bei uns in der Klinik
und Poliklinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie
durchgeführt. Bei der Laserbehandlung können lediglich
leicht brennende Schmerzen
auftreten.
Kann man Pigmentflecken vorbeugen und wenn ja, wie?
Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Veranlagung zur
Entstehung von Pigmentflecken. Dagegen kann man nichts
unternehmen. Jedoch gegen
die Faktoren, die das Nachdunkeln, die sogenannte Hyperpigmentierung, verursachen.
Die wichtigste Maßnahme zur
Vorbeugung ist ein konsequenter Sonnenschutz. Dieser beinhaltet das Vermeiden von
übermäßigem
Sonnenbaden
(vor allem in der Mittagszeit),
den Verzicht auf den Besuch im
Solarium und die Verwendung
von Sonnenschutz mit hohem
Lichtschutzfaktor (LSF 50).
Interview: Franziska Henkel
FITNESS, BEAUTY & WELLNESS
17
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N WANDERN
Unbeschwert über Stock und Stein
E
s könnte perfekt sein:
Die neuen Wanderschuhe stehen bereit, und an
einem schönen Herbstwochenende geht es auf die erste Tour
der Saison. Doch dann passiert
es: Schon nach kurzer Zeit
schmerzt eine Blase am Fuß.
Tatsächlich kann so ein kleines
Ding manche Wandertour und
Städtereise vermiesen.
beim Schuhkauf kann man versuchen zu verhindern, dass
Blasen überhaupt entstehen.
„Der Schuh muss gut sitzen“,
sagt Helmut Farnschläder, Präsident des Zentralverbandes
des Deutschen Schuhmacher-
Ein weiteres Risiko für Blasen
sind nasse Füße. „Wer wandert
und zum Beispiel an einem
Bach seine Schuhe auszieht
und die Füße badet, sollte unbedingt warten, bis die Füße
wieder ganz trocken sind“, rät
Eine Alternative sind daher
Pflaster. „Dafür nimmt man
aber kein gewöhnliches Pflaster mit dem hellen Mull-Mittelteil“, betont Lax. Schließlich
könnte der Mull zusätzlich
scheuern. Besser sei, nur das
„Die Haut am Fuß besteht aus
drei bis vier verschiedenen
Schichten“, erklärt Fritz Lax,
Mitglied des Berufsverbandes
der Deutschen Dermatologen
in Berlin. Diese Hautschichten
sind miteinander verbunden.
„Wenn allerdings starke Kräfte
auf die Haut wirken, also wenn
zum Beispiel ein Schuh scheuert und reibt, dann können diese Verbindungen zwischen den
Hautschichten reißen.“
Die oberste Schicht, die Hornhaut, sei jedoch relativ fest
und bleibe dabei meist intakt.
„Dort, wo sich die Hornhaut
von den unteren Hautschichten
löst, läuft Flüssigkeit aus dem
umliegenden Gewebe ein“, sagt
Lax. „So bildet sich eine Blase.“
Manchmal – zum Beispiel wenn
der Druck zu groß ist – reißen auch noch tiefer liegende
Schichten, die durchblutet sind.
„Dann kann auch noch Blut in
die Verletzung fließen.“
Die Hornhaut ist zwar gefühllos, und doch tut die Blase
am Fuß oft weh. „Unter den
oberen Hautschichten liegen
Tastkörperchen“, sagt Lax. Im
Fuß seien besonders viele davon. „Wenn man sich eine große Blase gelaufen hat, kann die
auf diese empfindliche Schicht
drücken und schmerzen.“
So weit muss es allerdings
gar nicht erst kommen. Schon
Das tut weh: Beim Wandern in neuen Tretern läuft man sich leicht eine Blase – den Schuh ausziehen
lindert die Beschwerden.
Foto: dpa
Handwerks in St. Augustin bei
Bonn. Das heißt, er muss fest
sitzen, darf aber nicht drücken. Außerdem darf der Fuß
nicht in der Ferse hoch- oder
hin- und herrutschen. Gerade
bei halbhohen Wanderschuhen
sollte man auch auf die Hinterkappe achten, also den oberen
Abschluss des Schuhs. Ist die
Kappe aus Leder oder Lederfasern, könne der Schuhmacher
diese sicherheitshalber walken
und kneten, sagt Farnschläder.
„Dadurch werden sie weich
und passen sich besser dem
Fuß an.“
Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin. Denn
sonst quellen sie leicht auf, sind
weicher – und damit anfälliger
für Blasen.
Ist eine Blase dennoch einmal da, gibt es verschiedene
Möglichkeiten. „Am besten ist
natürlich, wenn man die entsprechende Stelle von den störenden Kräften entlastet“, sagt
Sellerberg. „Wenn möglich,
sollte man den Schuh daher
ausziehen.“ Das geht aber natürlich nicht immer.
braune Pflaster auf die Blase zu
kleben - ohne Falten und nicht
zu straff, damit es nicht zieht.
„Das wirkt dann als Schutz für
die Blase.“
Auch gibt es spezielle Blasenpflaster. „So ein gelartiges
Pflaster hält die Stelle feucht“,
sagt Sellerberg. „Man hat herausgefunden, dass Wunden in
feuchtem Milieu besser heilen
als in trockenem.“ Das Pflaster
bleibt mindestens drei Tage
kleben oder so lange, bis es
von selbst abfällt. „Sie haben
sich sehr bewährt, sind aber
N ERNÄHRUNG
N BEWEGUNG
Fettarme Kuhmilch reicht
für Kleinkinder völlig aus
Radler kommen
entspannter zum Dienst
S
er mit dem Fahrrad
zum Dienst pendelt,
startet entspannter
in den Arbeitstag und kann
danach besser abschalten.
„Radeln führt zu mehr Ausgeglichenheit: Stresshormone werden dabei abgebaut,
und man kann die Gedanken schweifen lassen“, erklärt Ingo Froböse von der
Deutschen Sporthochschule
Köln. Berufspendler sollten
deshalb nach Möglichkeit
das Fahrrad nutzen – und
natürlich, um Umwelt und
Geldbeutel zu schonen.
ie heißen zum Beispiel „Kindermilch“,
„Juniormilch“
oder
„Kleinkindmilch“
und sollen dem Nachwuchs besonders viele Nährstoffe liefern.
Doch notwendig seien solche speziellen Milchprodukte für Kinder
zwischen einem und drei Jahren
grundsätzlich nicht, betont die
Deutsche Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin in Berlin laut
einer aktuellen Empfehlung.
Bei einer ausgewogenen Ernährung reiche es, wenn Eltern ihren
Kleinkindern täglich etwa einen
Drittel Liter fettarme Kuhmilch
beziehungsweise die entsprechende Menge Milchprodukte mit
1,5 Prozent Fettgehalt geben.
Soll ein Milchgetränk die Kuhmilch ersetzen, müsste das Produkt so zusammengesetzt sein,
dass es in Bezug auf wichtige
Nährstoffe sowie in Bezug auf
den Kaloriengehalt der fettarmen
Kuhmilch ähnelt. So sollte es der
Gesellschaft zufolge nicht mehr
als 45 und 55 Kalorien pro Milliliter (ml) haben und der Kalziumgehalt mit etwa 120 Milligramm
pro 100 ml dem von Kuhmilch
entsprechen.
dpa
W
mit einem Preis von etwa 50
Cent bis 1 Euro pro Stück eher
teuer.“
Wen die Blase stört, kann sie
auch anders behandeln. „Wenn
sie zum Beispiel größer wird
oder schon so groß ist, dass sie
sehr schmerzt, kann sie aufgestochen werden“, sagt Hautarzt
Lax. Dann laufe die Flüssigkeit
heraus. Im Idealfall werde das
von einem Arzt professionell
getan und versorgt. „Man kann
sie natürlich auch selber aufstechen, läuft dann aber Gefahr,
dass entweder die Instrumente
nicht sauber sind oder dass
Keime danach in die Wunde
eindringen.“ Dann könnte sich
die Blase entzünden.
Meist ist ja tatsächlich kein Arzt
in der Nähe, wenn der Schuh
drückt. Deswegen werden die
meisten ihre Blasen wohl selbst
behandeln. „Dafür nimmt man
entweder eine Nadel zum Aufstechen oder eine Schere, um
ein kleines Loch zu schneiden“,
sagt Lax. Gut sei in beiden
Fällen, die Stelle anschließend
mit einer Jodlösung zu desinfizieren. „Wer die komplette
Blase entfernen will, sollte das
wirklich nur von einem Arzt
machen lassen“, rät der Fachmann. Denn dann sei die Wunde größer und damit auch das
Einfallstor für Keime.
Das ist jedoch meist nicht notwendig. Ist die Blase erst einmal
aufgestochen und die Flüssigkeit abgeflossen, ist die schmerzende Stelle deutlich entlastet.
„Von unten her wachsen dann
neue Hautzellen nach, so dass
die Wunde von alleine heilt“,
sagt Lax. „Nach einigen Tagen
oder Wochen fällt die oberste
Schicht – die Hülle der Blase –
meist als große Hautschuppe
ab.“
Aliki Nassoufis
Bereits zehn Minuten Strampeln pro Weg reichen außerdem aus, um das HerzKreislauf-System und die
Muskulatur zu stärken, erklärt Experte Ingo Froböse.
Die meisten Radler hätten
daher zumeist weniger Probleme mit Bluthochdruck
oder
Rückenschmerzen.
Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland fahren
nach Angaben von Verkehrsforschern am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) mit dem Rad zur Arbeit Mehr als zwei Millionen Deutsche
– Tendenz steigend.
dpa radeln zur Arbeit.
Foto: dpa
18
IHR GELD, IHR RECHT
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N FINANZEN
Rechte und Pflichten: Was Erben beachten müssen
D
as Wichtigste zuerst: Wer
erbt, übernimmt alles. Das
Haus, die Möbel, das Geld,
die Firma, die Haustiere, die
Schulden. Gesamtrechtsnachfolge
nennen es Juristen, wonach der
Erbe „an die Stelle des Erblassers
tritt. Und zwar vollständig“, wie der
Münchner Rechtsanwalt und Fachautor Finn Zwißler formuliert. Die
Rechtsnachfolge beginnt automatisch mit dem Tod des Erblassers.
Dem Erben stehen nicht nur Vermögen, sondern darüber hinaus
wesentliche Rechte des Verstorbenen zu. Er darf dessen Auto nutzen, geerbte Immobilien verkaufen,
Mietern kündigen oder deren Vertrag fortsetzen, endlich Omas altes
Sofa entsorgen. Außerdem wird er
Inhaber der Konten. Mit Erbschein
oder notariellen Testament in der
Hand kann er die Auszahlung des
Geldes von der Bank fordern.
Persönliche Rechte bleiben allerdings ausgeklammert. „Er wird
nicht Ehegatte, nicht Arbeitnehmer“, sagt Zwißler. Geschäftsbeziehungen sind ebenfalls außen vor.
Weder Kunden noch Mandanten
oder Patienten müssen sich mit
dem Nachfolger zufrieden geben.
Das Pflichtenheft für Erben ist umfangreicher. An den ersten Punkt
denken die Wenigsten: Beerdigung
und Grab. Grundsätzlich muss der
Ein Erbe bekommt unter Umständen viel Geld. Mit der Annahme
des Nachlasses sind aber auch Pflichten verbunden.
Foto: dpa
Erbe beides bezahlen. Unerheblich
ist, „ob jemand gesetzlicher oder
testamentarischer Erbe ist“, heißt
es beim Deutschen Forum für Erbrecht (DFE) in München.
Die Ausgaben für die Beisetzung
mutieren häufig zum delikaten
Zankapfel zwischen den Hinterbliebenen, denn normalerweise
stehen zunächst die nahen Ver-
N AKTUELLE URTEILE
Freiberufler: Keine GEZ
für PCs im Home-Office
F
Für die Grabpflege kommen Bedachte auf, wenn es im Testament
Garagenräumung ohne Erlaubnis
kann teuer werden
er eine zuvor vermietete Garage ausräumt, ohne einen Vollstreckungstitel zu besitzen, muss mitunter tief in die Tasche
greifen. Diese Erfahrung musste jetzt die Eigentümerin einer Mietgarage aus Berlin machen. Weil sie dabei kein aussagekräftiges
Verzeichnis aller geräumten Sachen hatte aufstellen und deren
Wert schätzen lassen, verurteilte sie das Berliner Kammergericht
jetzt zur Zahlung eines beträchtlichen Schadensersatzes. Der Garagenmieter hatte zuvor mit Kfz-Ersatzteilen gehandelt und eine
Autoverwertung betrieben. Nach der Aufgabe des Betriebes lagerte
er seine komplette Werkstattausrüstung sowie Reifen auf Felgen,
Kfz-Ersatzteile und Motoren in der Garage ein. Unter dem Strich
belief sich der Wert der Gegenstände auf 53 435 Euro. Ein Betrag,
dessen Höhe die Vermieterin allerdings bestreitet. Sie habe bei der
von ihr in Eigenregie vorgenommenen „Zwangsräumung“ neben
einem Schreibtisch, einer Hebebühne und muffigen Autoreifen nur
rostige Motor- und Getriebeteile vorgefunden, „aus denen zum Teil
Öl auslief“, so ihre Aussage. Trotzdem verurteilten die Richter die
Vermieterin zur Zahlung des geforderten Schadensersatzes. Denn
sie habe die Garage eigenmächtig wieder in eigenen Besitz genommen und ausgeräumt, obwohl der noch rechtskräftige Besitzer die
Mietsache nicht erkennbar aufgegeben hatte.
(Az. 12 U 149/10)
Vater Staat kassiert die Erbschaftssteuer. Sie wird vom „Stichtag des
Todes an berechnet und hängt
ab von Vermögenshöhe und Verwandtschaftsgrad“, erläutert Finn
Zwißler. Begünstigte eines Geliebten-Testaments zahlen zum Beispiel zusätzlich zum Pflichtteil rund
30 Prozent Erbschaftssteuer und
kommen nicht so günstig weg, wie
es scheint. Für Angehörige gibt es
hohe Freibeträge. Tipp der Exper-
ten: Geld für diese Auslagen zurücklegen.
Erben haften generell für sämtliche
anderen, finanziellen Verpflichtungen des Verstorbenen. Dazu zählen
Raten für Haus und Auto ebenso
wie Strom, Telefon und Wohnungsmiete. Auf der Soll-Seite stehen
zudem offene Arztrechnungen und
Honorare des Pflegedienstes. Erben
haften für Verbindlichkeiten nicht
allein mit dem geerbten Vermögen
ein, sondern – bis auf Ausnahmen –
sogar mit dem persönlichen. Nach
spätestens drei Monaten müssen
die Schulden bezahlt werden.
Annahme oder Ausschlagen des
Nachlasses will gründlich überlegt
sein. Das Bürgerliche Gesetzbuch
räumt dazu sechs Wochen Zeit ein.
Überwiegen am Ende die Pflichten
die Rechte, sollte „man überlegen,
die Verbindlichkeit auf das Nachlassvermögen zu beschränken.
Damit fällt die Haftung mit dem
Privatvermögen weg“, sagt Otto
Bretzinger, der einen Erben-Ratgeber für die Verbraucherzentrale
Nordrhein-Westfalen geschrieben
hat. „Bleibt am Ende doch etwas
übrig, kommt es dem Erben zugute.“ Die Entscheidung, ein Erbe
anzunehmen oder auszuschlagen,
wird dem Nachlassgericht mitgeteilt. Grundsätzlich kann ein einmal
ausgeschlagenes Erbe nicht wieder
zurückgeholt werden.
dpa
N URHEBERRECHT
§D
reiberufler, die zu Hause einen PC gewerblich
nutzen, müssen dafür keine Rundfunkgebühren
mehr bezahlen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden. Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen stellt nun im Netz einen
Musterbrief zur Verfügung, mit dem Freiberufler ihr
Geld zurückfordern können. Bislang haben Selbstständige jeden Monat 5,76 Euro GEZ-Gebühren bezahlt für gewerblich genutzte PCs in
einer privaten Wohnung.
(BVerwG 6 C 15.10, 45.10. 20.11)
W
wandten in der Pflicht. „Sie können
sich die Kosten jedoch vom Erben
zurückholen“, sagt Jan Bittler von
der Deutschen Vereinigung für
Erbrecht und Vermögensnachfolge
(DVEV). Gleiches tun Friedhofsverwaltungen. Jedes Bundesland hat
dazu jedoch eigene Vorschriften.
steht. „Auflagen wie ‚Rosen auf’s
Grab’, sind zulässig“, erläutert
Bittler. Genauso die Übernahme
von Vereinsbeiträgen, die Pflege
von Tieren oder die Bitte, der im
Ausland lebenden Familie Erinnerungsfotos zu überbringen.
Verstöße gegen solche Wünsche
können das Erbe kosten. „Unsittliche Auflagen“ nach der Art ‚Du
bekommst das Vermögen nur,
wenn du dich scheiden lässt’ dürfen laut Bittler dagegen ruhigen
Gewissens missachtet werden.Zu
den Erb-Pflichten gehört auch das
Auszahlen des Pflichtteils, auf den
Ehe- und Lebenspartner, Eltern
und Kindern eines Verstorbenen
Anspruch haben. Eventuelle Unterhaltsleistungen für Kinder und
Ehepartner übernimmt der Erbe
ebenfalls. Jan Bittler erinnert
sich an einen Fall, in dem die
Dresdner Frauenkirche die Hälfte
eines Stiftungserbes für Kindesunterhalt aufwenden musste.
Kopieren im digitalen Zeitalter
ie Plagiatsaffäre von KarlTheodor zu Guttenberg
wird so schnell niemand
vergessen, doch was beim Kopieren legal ist und was nicht,
wissen trotzdem viele Menschen
nicht. Das regelt das Urheberrechtsgesetz, das aus dem Jahr
1965 stammt. Damals waren
Vervielfältigungen immer auch
mit einem Qualitätsverlust verbunden, sei es bei der Kopie eines
Textes oder eines Musikstücks.
Die digitale Kopie führte zu einer
Vervielfältigung ohne Qualitätsverlust – Kopie und Original sind
nicht mehr voneinander zu unterscheiden.
mittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, so weit
nicht zur Vervielfältigung eine
offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet
wird. Die Kopie von Teilen eines
eigenes Buches oder einer CD für
den Eigengebrauch oder kostenlos für Bekannte und Verwandte
ist daher meistens zulässig. Nicht
zulässig wäre die Kopie einer
CD aber dann, wenn diese über
einen Kopierschutz verfügt. Die
Kopie von Werken aus elektro-
Der Gesetzgeber hat darauf
reagiert: Der ursprüngliche Gesetzestext kam noch mit 287
Wörtern aus. Fünf Gesetzesänderungen später umfasst die heute
gültige Fassung der Vorschrift bereits 620 Wörter und kann doch
nicht alle Zweifelsfragen klären.
Zulässig sind zunächst laut
ARAG-Experten einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch
eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen
Trägern, sofern sie weder un-
Privatgebrauch: Nicht jede Kopie ist illegal.
Foto: dpa
nisch zugänglichen Datenbanken
ist dagegen – auch für den privaten Eigengebrauch – in der
Regel unzulässig.
Die zahlreichen Gesetzesänderungen zur Privatkopie haben
diese zunehmend eingeschränkt.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die meisten digitalen
Kopien entweder unzulässig sind
oder dass deren Zulässigkeit zumindest umstritten ist. Die Kopie
eines Musikstücks ist immer dann
rechtswidrig, wenn die Kopie offensichtlich rechtswidrig erstellt
worden ist – wie es regelmäßig
bei Tauschbörsen (Torrent-Netzwerk) und Filehostern (Rapidshare) der Fall ist.
Das Angebot von kino.to ist
rechtswidrig, denn mit seinen
Online-Streams urheberrechtlich
geschützter Werke greift kino.
to in das Recht der öffentlichen
Zugänglichmachung der Rechteinhaber ein. Ob das Streamen
selbst bereits eine rechtswidrige Vervielfältigung darstellt, ist
bisher nicht höchstrichterlich geklärt, aber nach Auffassung der
meisten Urheberrechtler ebenfalls unzulässig.
wid
SOZIALES
19
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N ROTES KREUZ
N AM RANDE
Eine Milliarde Menschen hungert
R
und eine Milliarde
Menschen auf der
Welt hungert. Das
stellt die Föderation der
Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften
(IFRC) in ihrem in Genf
veröffentlichten Weltkatastrophenbericht 2011
fest. Angesichts weltweit steigender Preise
fordert die Organisation, der Spekulation mit
Nahrungsmitteln Einhalt
zu gebieten. Durch die
Preisentwicklung seien
vor allem wieder die
Ärmsten der Armen bedroht. Dazu trügen spekulativer Rohstoffhandel,
starkes
Bevölkerungswachstum, Klimawandel
und der deutliche Rückgang
einheimischer
Agrarproduktionen bei.
Die Hilfsorganisationen
stellen fest, dass jedes
Jahr drei Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Unterernährung sterben. 90 Prozent
der durch Unterernährung ausgelösten Todesfälle, seien die Folge von
chronischem
Hunger
und nicht von Hungersnöten. Für jedes Kind,
duktion investiert und
die Spekulation gestoppt
werden. „Es ist nicht
hinnehmbar, dass ein
Händler in London oder
New York entscheidet,
ob ein Vater in einem
Land wie Indien es sich
leisten kann, seine Kinder zu ernähren“, sagte
Geleta.
Schlimmen Hunger gibt es nicht nur in Afrikas Dürregebieten: Weltweit leidet
rund eine Milliarde Menschen an Unterernährung.
Foto: dpa
das an Unterernährung
stirbt, stehen viele andere, die ihr Leben lang
unter den Folgen der
Mangelernährung leiden
werden. Der Hunger in
früher Kindheit führe
zu körperlichen und
geistigen Entwicklungsdefiziten und verringere
damit die Produktivität
im
Erwachsenenalter.
Gesellschaften in denen
Hunger herrsche seien
weniger produktiv und
schlechter auf Katastrophen und Krisen vorbereitet, stellt der Bericht
fest.
„Die
Nahrungsmittelpreise kommen den
alarmierenden
Höhen
der Krise von 2008
wieder näher, wobei
die Ärmsten der Armen
am stärksten betroffen
sind“, wird IFRC-Generalsekretär
Bekele
Geleta zitiert. Es müsse
unbedingt wieder in
die landwirtschaftliche
Nahrungsmittelpro-
Derzeit gebe es wieder
eine neue Runde inflationärer Preisentwicklungen bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mais,
Weizen, Öl, Zucker und
Salz. So sei der Preis für
Mais nach Angaben der
kenianischen Behörden
in dem ostafrikanischen
Land binnen nur eines
Jahres um 160 Prozent
gestiegen; der für Zucker
allein zwischen Juni und
August dieses Jahres um
fast 20 Prozent. Diese
Entwicklung treibe die
Armen, etwa auch am
Horn von Afrika, immer
weiter in die Armut,
warnte die Organisation.
Folge könnten wieder
Unruhen sein, wie etwa
2010 in Mosambik, als
13 Menschen getötet
wurden.
dpa
Künftig „zielgerichtet und effizient“
D
Mit der Reform erhofft sich die
Regierung Einsparungen von acht
Milliarden Euro bis 2015. Die Zahl
der Förderinstrumente reduziert
sich um etwa ein Viertel auf etwa
30. Die Opposition warnte, wie zuvor schon Gewerkschaften und Sozialverbände, ein harter Kern von
Langzeitarbeitslosen werde durch
die „Rotstiftpolitik“ der Regierung
ohne Chance auf Eingliederung in
den Arbeitsmarkt sein und dauerhaft abgehängt bleiben.
Arbeitsministerin Ursula von der
Leyen (CDU) sagte, die Menschen
müssten jetzt „passgenau qualifiziert werden“. Es stehe eine Milliarde Euro mehr zur Verfügung
als 2005, als die Zahl der Arbeitslosen um gut zwei Millionen höher
als heute gewesen sei. „Wir müssen weg von der künstlich geförderten Beschäftigung“, sagte sie.
Es stünden nun drei Milliarden
dass es bei der Reform nicht um
zielgenaue
arbeitsmarktpolitische Instrumente gehe, sondern
um die Umsetzung von Kür-
Ein neues Programm für die Förderung von Arbeitslosen soll die
Arbeit in den Jobcentern effizienter machen.
Foto: dpa
Euro für Weiterbildung und 2,3
Milliarden Euro für Ausbildung
und Beruf zur Verfügung. So greife die Regierung „500 000 jungen
Menschen unter die Arme“.
SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil
warf der Ministerin versuchte
Täuschung vor: Sie verschleiere,
ast jeder Fünfte in Sachsen
galt 2010 als armutsgefährdet. 19 Prozent der Einwohner
im Freistaat mussten mit weniger als 60 Prozent des mittleren
Einkommens der Gesamtbevölkerung in Deutschland auskommen, teilte das Statistische
Landesamt Sachsen in Kamenz
mit. Die Quote entsprach dem
Durchschnitt der ostdeutschen
Länder ohne Berlin, im Westen
betrug sie rund 13 Prozent
und bundesweit knapp 15 Prozent. Im Osten ging der Anteil
der Armen seit 2006 leicht um
gut einen Prozentpunkt zurück.
Die wenigsten Armen gab es
in Brandenburg (16 Prozent)
und Thüringen (18 Prozent). In
Sachsen waren laut Statistik
Frauen und Männer gleichermaßen betroffen, vor allem junge
Menschen bis 25 Jahre, Alleinerziehende, Arbeitslose sowie
Familien mit drei oder mehr Kindern. Als gefährdet gilt im Freistaat, wer von weniger als 726
Euro im Monat leben muss. Bei
Familien mit zwei Kindern beginnt Armut bei 1524 Euro. In
Deutschland insgesamt liegen
die Grenzen bei 826 und 1735
Euro.
dpa
F
HildebrandtPreise vergeben
wei Projekte aus Brandenburg und MecklenburgVorpommern erhalten für ihr
herausragendes Bürgerengagement den mit 20 000 Euro
dotierten Regine-HildebrandtPreis der SPD. Geehrt werden
das brandenburgische Projekt
„Quillo – Neue Musikvermittlung auf dem Land“ und der
mecklenburgische Verein „Rothener Hof“, teilte der SPD-Parteivorstand in Berlin mit. Der
Preis soll am 26. November,
dem zehnten Todestag der
früheren
brandenburgischen
Sozialministerin Regine Hildebrandt (1941-2001) im WillyBrandt-Haus in Berlin verliehen
werden. Das Projekt „Quillo“ ist
eine Initiative der Kammerphilharmonie Uckermark und des
Ensembles Quillo. Dabei würden in besonderer Weise Kinder und Jugendliche aus sozial
schwachen und bildungsfernen
Familien einbezogen, heißt es.
Über Opernwerkstätten, Landmusik und Film-Musik-Vorhaben
erhielten sie Zugang zu Musikinstrumenten, Komposition, bildender Kunst und Tontechnik.
Der Verein „Rothener Hof“ beschäftige sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren mit den
Folgen des Strukturwandels in
der ländlichen Region um Parchim. Er habe den gleichnamigen Hof vor dem Verfall gerettet
und dort ein geistiges, soziales
und kulturelles Zentrum der Region etabliert.
dpa
Z
N ARBEITSLOSENFÖRDERUNG
ie Förderung für Arbeitslose
wird auf effizient getrimmt.
Nur noch was angesichts
des Fachkräftebedarfs der Wirtschaft zur raschen Vermittlung
führt, soll von den Jobcentern und
Arbeitsagenturen bewilligt werden. Dies beschloss der Bundestag
mit den Stimmen von Union und
FDP. Die Oppositionsfraktionen
votierten geschlossen dagegen.
Die Zustimmung des Bundesrates
ist nicht mehr erforderlich.
Armut: Jeder
Fünfte gefährdet
zungsbeschlüssen. Heil bezifferte
die Kürzungen bis 2015 auf insgesamt 40 Milliarden Euro „zu
Lasten von langzeitarbeitslosen
Menschen“. Dies sorge kurzfristig „für schöne Zahlen im Haushalt“, werde langfristig aber „für
Staat und Gesellschaft verdammt
teuer“.
Für die Linksfraktion sprach
Sabine Zimmermann von einem
„Gesetz zur Verschlechterung der
Eingliederung von Arbeitslosen“
– in Umkehrung des eigentlichen
Titels. Die Bundesregierung sorge für einen „gigantischen Kahlschlag“ bei der Arbeitsmarktförderung. Die Arbeitsmarktexpertin
der Grünen, Brigitte Pothmer,
kritisierte ein „Rotstiftdiktat des
Bundesfinanzministers“
und
nannte die weiterhin bestehenden
Gutscheine für private Arbeitsvermittler angesichts einer Erfolgsquote von nur 4,2 Prozent „kein
effizientes Instrument“.
Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl
Schiewerling (CDU), verwahrte
sich gegen die Kürzungsvorwürfe
der Opposition: 2006 seien für
Langzeitarbeitslose pro Kopf 1643
Euro zur Integration aufgewendet
worden, 2011 seien es bereits
2524 Euro. „Es geht um Umbau,
nicht um Abbau oder Kahlschlag“,
sagte er. Der FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel verteidigte
die Reform: Es sei richtig, auf Instrumente wie die öffentlich geförderte Beschäftigung zu verzichten,
weil sie Menschen nicht dauerhaft
in Arbeit brächten.
dpa
20
SPORT
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N SPORT-CHARITY
Bevor der zweite Leipziger Mukolauf gestartet wurde, ließen Kinder eine Menge Luftballons in den Leipziger Himmel aufsteigen. Läufer joggten, walkten oder spazierten
danach insgesamt 8500 Runden um den Sportplatz „An der Möncherei“ und sammelten so 13500 Euro an Spenden.
Foto: Franziska Henkel
Spendenrekord beim zweiten Leipziger Mukolauf
U
nter dem Motto „Laufen
für den guten Zweck“ trafen sich am 25. September 360 Läufer um zusammen
am zweiten Leipziger Mukolauf
teilzunehmen. Im vergangenen
Jahr hatte der Mukoviszidose
Selbsthilfe Leipzig e.V. erstmalig den Leipziger Mukolauf ins
Leben gerufen. Bei dem diesjährigen Spendenlauf, der von 11
bis 16 Uhr auf dem Sportplatz
„An der Möncherei“ in Markkleeberg stattfand, konnten
13 500 Euro für die Vereinsarbeit gesammelt werden. Auch
zwei Läuferteams des Universitätsklinikums Leipzig hatten
sich an dem Lauf beteiligt um
Spenden zu erlaufen. „Ich habe
meine Kollegen motiviert bei
dem Lauf mitzumachen. Denn
man muss kein Läufer sein um
für einen guten Zweck mitzurennen“, schildert Jana Streller
ihre Anmeldung.
„Wir haben dieses Jahr bei
dem Mukolauf alles getoppt.
Mehr Läufer, mehr Spenden
und besseres Wetter“, freut sich
Heiko Meiningen, Vorstandsvorsitzender des Mukoviszidose
Selbsthilfe Leipzig e.V.. Neben
den sportlichen Aktivitäten zu
einem guten Zweck erwartete
die Besucher bei dem Leipziger
Mukolauf ein buntes Rahmenprogramm, bestehend aus einer
benötigt. Im Einzelnen geht es
dem Verein um die Qualitätssicherung der Physiotherapie
für die Betroffenen und um die
Bastelstraße, Kinderschminken,
einer Hüpfburg, der Live-MusikBand Yoko sowie der Markkleeberger Rathausband. Ein buntes
13 000 Euro gesammelt haben“,
berichtet Jana Streller, Kinderkrankenschwester am Universitätsklinikum Leipzig. Bei dem
Alles bestens organisiert: Die
Teilnehmerlisten füllen sich.
Auch das Universitätsklinikum Leipzig ging mit zwei Teams an
den Start.
Fotos: Franziska Henkel
Fest für die ganze Familie mit
dem Hintergedanken Spenden
für den Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V. zu sammeln.
diesjährigen Mukolauf wurden die Laufwilligen von 200
Sponsoren, pro Runde oder mit
einem Festbetrag, unterstützt.
Teilnehmen konnte jeder, von
klein bis groß, von alt bis jung.
Durch die Teilnahme an dem
Mukolauf wird dem Leipziger
Mukoviszidose Verein geholfen,
der dringend finanzielle Unterstützungen für seine Projekte
„Der Spendenlauf ist eine tolle Initiative, die es bereits in
anderen Städten gibt. Letztes
Jahr konnten über 300 Läufer
motiviert werden, die durch
ihr sportliches Engagement
Realisierung einer Klimatherapiefahrt für Patienten nach
Norddeutschland.
Außerdem
möchte der Verein zukünftig
näher mit dem Universitätsklinikum zusammenarbeiten,
um zum einen die Forschung
auf dem Gebiet der Mukoviszidose zu unterstützen und zum
anderen die psychologische Betreuung bei der Diagnose von
Mukoviszidose noch besser zu
organisieren.
Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit, bei der durch einen
Gendefekt wichtige Organe wie
Lunge,
Bauchspeicheldrüse,
Leber oder Darm massiv beeinträchtigt werden. Die Betroffenen leiden unter einer chronischen
Lungenentzündung,
quälendem Husten, Atemnot
und immer wiederkehrenden
Fieberschüben. Zur Bekämpfung der Symptome sind tägliche Physiotherapien, Inhalationen und die Einnahme von
Medikamenten
notwendig.
Trotz großen Fortschritten in
der Forschung ist Mukoviszidose bis heute nicht heilbar
– es sterben immer noch Kinder und Erwachsene an dieser
Krankheit. Aus diesem Grund
war jede Teilnahme, egal ob
als Läufer, Spender oder Zuschauer, am Leipziger Mukolauf wichtig.
Jana Streller weiß: „Das Projekt Leipziger Mukolauf muss
sich wahrscheinlich erst einmal einen Namen machen. Ich
hoffe allerdings, dass der Mukolauf sich zu einer Tradition in
Leipzig entwickelt.“ Auch im
kommenden Jahr soll es am
21.09.2012 wieder einen Mukolauf geben. Franziska Henkel
21
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N ERSCHÖPFUNG
Rangnicks Rücktritt: „Eine mutige Entscheidung“
S
chalke 04 steht unter
Schock.
Völlig
überraschend erklärte Trainer
Ralf Rangnick wegen eines
Erschöpfungssyndroms seinen
Rückzug. Diese Entscheidung
trifft den Revierclub hart und
wirft neue Fragen nach dem
wachsenden
Leistungsdruck
im Profifußball auf.
„Das war ein Schock, wir müssen das erst einmal sacken lassen. Das zieht uns den Boden
unter den Füßen weg, denn
das war vorausschauend nicht
erkennbar“, bekannte SchalkeManager Horst Heldt.
Schweren Herzens ging Rangnick nach einem Gespräch mit
der Vereinsspitze den mutigen
Schritt in die Öffentlichkeit. Um
weiteren Stress zu vermeiden,
verzichtete er am 22. September auf einen Auftritt bei der
eilig anberaumten Pressekonferenz. Stattdessen nahm der
53-Jährige in einer Vereinsmitteilung Stellung: „Nach langer
und reiflicher Überlegung bin
ich zum Entschluss gekommen,
dass ich eine Pause brauche.
Mein derzeitiger Energielevel
reicht nicht aus, um erfolgreich
zu sein und insbesondere die
Mannschaft und den Verein in
ihrer sportlichen Entwicklung
voranzubringen.“
Nur sechs Monate nach der
schmutzigen Scheidung von
Felix Magath muss der Bundesliga-Neunte
erneut
auf
Trainersuche gehen. „Eine Lösung werden wir finden, nicht
die schnellste, aber die beste“, erklärte Aufsichtsratschef
Clemens Tönnies. Beim Heimspiel gegen Freiburg betreute
Co-Trainer Seppo Eichkorn
das Team. Als Kandidat für die
Nachfolge Rangnicks wird der
Ex-Schalker Huub Stevens gehandelt, der auch beim Hamburger SV im Gespräch ist. „Ich
weiß von nichts, es gibt bisher
keinen Kontakt zu Schalke“,
sagte Stevens dem RevierSport.
Situation im harten Profigeschäft Fußball aufgrund der
vielen Diskussionen nach dem
tragischen Tod von Robert
Enke ja doch ein klein wenig
verändert.“
Reinhard Rauball regte sogar
an, das Aufgabengebiet der
Robert-Enke-Stiftung auf Trainer und Manager auszuweiten.
„Offensichtlich scheint niemand davor geschützt zu sein,
über Nacht von einer solchen
Krankheit betroffen zu sein“,
wurde der Ligapräsident auf
Sport Bild online zitiert.
Erste Burnout-Symptome hatten sich bei Rangnick bereits
zum Ende seiner Amtszeit in
Hoffenheim angekündigt. Zu
Jahresbeginn verspürte er das
Bedürfnis, eine längere Pause
einlegen zu müssen. Doch die
schnelle Einigung mit Schalke
durchkreuzte diese Pläne. Jetzt
zog er die Notbremse. „Ich habe
das am Abend erfahren und
war total bestürzt. Wir sehen
es als mutigen Schritt und als
Vertrauensbeweis an, dass Ralf
Rangnick sich uns offenbart
hat“, kommentierte Tönnies.
Auch Bundestrainer Joachim
Löw sieht im Rücktritt eine
„mutige und richtige Entscheidung“ und betonte: „Das
zeugt auch von Stärke, wenn
man spürt, dass der Akku
leer ist und man das offen zugibt. So überraschend für alle
seine Reaktion ist, sie ist konsequent, denn er hat damit klar
gemacht, dass die Gesundheit
über allem steht.“
Ähnlich verständnisvolle Worte
Der Respekt vieler BundesligaKollegen ist Rangnick sicher.
„Das ist eine sehr traurige
Nachricht, denn Ralf hat den
Weg für die neue Trainergeneration geebnet“, kommentierte
Robin Dutt. Wie Dutt empfand
auch Rangnick-Vorgänger Magath Mitgefühl. „Ich bewundere Ralf Rangnick dafür, dass
er diesen Schritt gemacht hat.
Aus eigener Erfahrung weiß
ich, wie anspruchsvoll und
auch belastend der Trainerberuf ist“, sagte der Coach aus
Wolfsburg.
Erschöpft und ausgebrannt: Schalkes Trainer Ralf Rangnick. Der
Fußball-Lehrer trat von allen Ämtern im Verein zurück. Foto: dpa
fand Theo Zwanziger. „Natürlich bedauere ich den Rücktritt
von Ralf Rangnick. Allerdings
habe ich auch großen Respekt vor seiner Entscheidung
und der Tatsache, dass er mit
seiner Erkrankung öffentlich
umgeht“, sagte der DFB-Präsident der Bild. Er erinnerte
an das Schicksal des ehemaligen Nationaltorwarts Robert
Enke: „Vielleicht hat sich die
Der
laut
Mannschaftsarzt
Thorsten Rarreck an einem
„vegetativen Erschöpfungssyndrom“ erkrankte Rangnick fuhr
in seine Heimatstadt Backnang.
Eine stationäre Behandlung ist
nach Auskunft von Heldt nicht
nötig, wohl aber eine medizinische Betreuung durch Fachleute und eine längere Pause.
Heinz Büse, Dietmar Fuchs
Prof. Hegerl: „Depressionen können jeden treffen“
Prof. Dr. Ulrich Hegerl (58) sieht
keinen Grund für eine besondere Anfälligkeit von Fußballern
und Trainern für Depressionen.
Der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
am Universitätsklinikum Leipzig
kann sich vorstellen, dass Ralf
Rangnick nach erfolgreicher Behandlung wieder auf der Trainerbank sitzt.
Frage: Herr Professor, macht
Fußball depressiv?
Ulrich Hegerl: Keineswegs. Von
Depressionen sind etwa fünf
Prozent der Bevölkerung betroffen. Sie können jeden treffen,
also auch Sportler und Trainer.
Wie weit Ralf Rangnick betroffen
ist, kann ich nicht aus der Ferne
beurteilen. Heute gehen die Betroffenen offener mit der Erkrankung um, holen sich mehr Hilfe,
die Ärzte erkennen die Erkrankung häufiger und zudem wird
Depression häufiger Depression
genannt und nicht hinter Ausweichdiagnosen wie chronischer
Rückenschmerz oder
Burnout versteckt. So
scheint es vielleicht,
als würde die Zahl der
Depressionen zunehmen, weil Medien bei
Prominenten umfangreicher berichten. Aber
ob es tatsächlich so
ist, ist unklar.
Fälle Deisler, Enke,
Miller und Rangnick
nicht ein Beleg dafür,
dass sie doch stärker
betroffen sind?
Das glaube ich nicht.
Dann wäre die Anzahl
der Erkrankungen im
Sport oder speziell
im Fußball besonders
hoch, was aber nicht
Sind zu viel Stress
oder eine zu große Prof. Dr. Ulrich He- der Fall ist.
Belastung im Arbeits- gerl
Foto: ukl
Wann ist man nicht
alltag Auslöser für Demehr nur bedrückt, sondern hat
pressionen?
eine Depression?
Mögliche Gründe für eine Depression liefert das Leben stänVon Depression wird gesprochen,
dig. Der Berufstätige klagt über
wenn verschiedene Krankheitszu viel Arbeit, der Arbeitslose
zeichen zusammenkommen. Alüber die Arbeitslosigkeit und
les, was man bewältigen will, erder Rentner über sein Rentnerscheint wie ein großer Berg und
dasein. Depressionen treten in
erfolgt gegen einen bleiernen
allen Bereichen auf und können
Widerstand. Man kann sich über
auch jemand treffen, der keine
nichts mehr freuen. Die Fähigkeit,
Probleme im Leben hat.
sich zu freuen, ist wie mit einem
Lichtschalter ausgeschaltet. Es
Das könnte für erfolgreiche
bestehen Schlafstörungen, man
Sportler gelten. Aber sind die
kann schlecht einschlafen, hat
meistens keinen Appetit, verliert
an Gewicht und wird von Schuldgefühlen geplagt.
Arbeitspensum im Arbeitsrhythmus zu bleiben, als zu Hause
grübelnd im Bett zu liegen.
Handelt es sich dann nicht auch
um ein klassisches Burnout?
Sind Depressionen vererbbar?
Beim Großteil dieser Menschen
mit einem sogenannten Burnout
liegt eine depressive Erkrankung
vor. Der Begriff Burnout klingt
aber besser, stiftet jedoch Verwirrung, weil er unterstellt, dass
vor allem eine Überforderung
und Überarbeitung zum Erschöpfungszustand geführt hat. Auch
ist damit die Vorstellung verbunden, dass Ausschlafen, Erholung und Urlaub hilfreich sind.
Aber für Depressionen trifft eher
das Gegenteil zu: Langer Schlaf
ist nicht selten depressionsfördernd, Schlafentzug kann deutlich antidepressive Wirkungen
erzielen, von einem Urlaubsantritt im Rahmen einer Depression ist dringend abzuraten, da
die Depression gewissermaßen
mitreist. Oft ist es für Depressive auch besser, bei reduziertem
Wenn man einen Verwandten
ersten Grades mit dieser Erkrankung hat, besteht ein zwei- bis
dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko. Und auch Zwillingsuntersuchungen zeigen, das genetische
Faktoren eine Rolle spielen. Es
gibt jedoch kein einzelnes „Depressionsgen“, es ist vielmehr
davon auszugehen, dass zahlreiche Faktoren im Zusammenspiel
mit Umwelteinflüssen zu der Erkrankung führen.
Kann Ralf Rangnick eines Tages
wieder als Trainer arbeiten?
Das ist sehr gut möglich, da die
depressiven Krankheitsphasen
unter Behandlung meist vollständig abklingen und die Menschen
wieder genuss- und leistungsfähig wie vor der Erkrankung sind.
Interview: Winfried Wächter
22
RÄTSELSEITE
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N KREUZWORTRÄTSEL
Menschenaffe
Gattin
Abk.:
Kalorie des
Menelaos
schwere
Arbeit
(ugs.)
König in
der Weihnachtsgeschichte
Freund
von Harry
Potter
(Vorname)
persönl.
Fürwort,
3. Person
Singular
schlau, sinnlos,
verschlagen zwecklos
ital.
Komponist
† 1868
Hauptstadt
von Jordanien
7
schweizerisch:
Speiseeis
Zauberwort in
„1001
Nacht“
dänische
Nordseeinsel
Himmelsbote
Luftwedel
Störung,
Schaden
Angelköder
Abk.:
nordische
Kombination
ernsthaft,
anständig
5
franz.
Adelsgeschlecht
Freiherr
Ärmelaufschlag
Pflanzenfaser
Schlagwort der
Frz. Revolution
5
6
Haushaltsplan
Abk. für
einen
Frühlingsmonat
wirres
Niederholz
4
1
lat.:
ebenso
Eiform
AdriaZufluss in
Marken
(Italien)
kostbar;
dem Wert
nach
Balkenwerk
(Haus)
3
Kratzwerkzeug
Gipfel
der Ostalpen
englisch:
Kuba
Fluss
zur
Donau
Glockenblumengewächs
selbsttätiger
Apparat
2
altröm.
Staatsmann
Staat in
Südosteuropa
Platz im
Theater
6
Blutvergiftung
afrikanische
Völkergruppe
Reinheitsgrad für
Diamanten
Weltraum,
der
Kosmos
Gelege
umsorgende
Person
4
Doppelsalz
Fluss zur
Seine
Internetadresse
(engl.
Abk.)
Verletzung
frühere
engl.
Popgruppe
straff
gefüllt
Computerprogramm
Fluss
zur
Saône
Apfelsorte
amerik.
Satellit
Bengel
militärischer
Ehrengruß
mundartl.:
Gerber
Vagabund
Teil der
Kirche
schmaler
Weg
Strohunterlage
belg.
Kriminalromanautor †
ital.:
„die
Blauen“
(Sport)
fingerlanger
Karpfenfisch
Gezeiten
Stadt an
der Maas
(Frankreich)
Republik
in Nordostafrika
plötzlich auftretend
Fehlermeldung
des PC
(engl.)
giftige
Chemikalie
griech.
Lauteninstrument
Hotelboy
orientalischer
Reiseintopf
Saiteninstrument
Niveau
(engl.)
Teilstrecke
eines Radrennens
1
die
Alpen
betreffend
Keimgut
südosteuropäisches
NATO-Mitglied
umzäuntes Gebiet für
Tiere
9
Zuchtstier
Ankerwinde
nordspan.
Grenzstadt
Geweih
des Rehwildes
glänzendes
Gewebe
bestimmter
Artikel
geistl.
Würdenträger
darreichen
Fluss
zum
Niger
orient.
Reisbranntwein
Mitteleuropäerin
männlicher
Elternteil
franz.
männl.
Vorname
niederländ.
Fayencenstadt
Lebersekret
Art,
Gattung
(franz.)
sonderbar;
wählerisch
kleinere
Religionsgemeinschaft
Gebirge
in
Europa
mit
Eigenleben
erfüllt
Impfstoff
südportug.
Provinz
Abk.:
Sportverein
Laie
Schornstein
der
Abendstern
Rundfunksprecher
Getreideblütenstand
asiatischer
Halbesel
männl.
Vorname
Zwerg,
Erdgeist
3
künstlerisches
Thema
Nagetier
Oper
von
Weber
Polargewässer
Geflirre
Hoheitsgebiet
8
ugs.:
zeitgemäß
Ruhe-,
Polstermöbel
schnell;
zügig
Streifen,
dünnes
Blättchen
amerik.
Popdiva
(Jennifer)
Bindewort
Tierkleid
geschnitt.
Edelstein
Verkaufsstelle
eine der
Ostfries.
Insel
vor
langer
Zeit
Initialen SchauTassos spieler† 1595 aufgabe
Datum
mit feierlichem
Anlass
Gegenpunkt
zum
Zenit
Rechenzeichen
platzieren
Gebiet
südlich
der
Sahara
Hormon
der Zirbeldrüse
Kraftmaschine
im Kfz
1000
Milliarden
Schabeisen des
Kammmachers
Gerät
zur
Pferdepflege
arab.
Fürstentum
Figur der
Augsburger Puppenkiste
2
Abk.:
Rechtsanwälte
Erdformation
Sportplatz
gereizt,
unruhig
7
8
9
®
Multiplikationszeichen
s2426.5-167
Verlosung: Drei Büchergutscheine
Die Lösung des Rätsels im Heft 18/11 lautete: Veroeden. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese
gutschein dürfen sich Gudrun Starke (Plotta), Christine Beyer (Bad Soden) und bis zum 13. Oktober 2011 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an:
Stefan Brauner (Leipzig) freuen.
Herzlichen Glückwunsch! [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS
23
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG
30. 09. 11 BIS 13. 10. 11
Freitag, 30.09.11
Mittwoch, 5.10.11
Freitag, 7.10.11
Sonntag, 9.10.11
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Lass mich dein Badewasser
schlürfen.
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Der Traum von Hollywood.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 21 Uhr: Revue de Crystalle.
Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s
Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20
Uhr: Alles unter Kontrolle, mit Ute Loeck,
Marco Schiedt, Peter Mohr.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse
2; 20 Uhr: Weber/Lange ganz persönlich,
mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven!
Reformhaus Reichstag.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
Alte Börse, Naschmarkt 1; 20 Uhr: Clara
Schumann – „Die Pianistin. Ein Nachspiel“, Musiktheater.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd
glei!“, mit Meigl Hoffmann.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert
mit dem Gewandhausorchester.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd, mit
Anke Geißler und Barbara Trommer.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 15 Uhr: Lipsi Lillies: Calendar Girls.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 18 Uhr: Revue de Crystalle.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 18 Uhr: Rumpelkammer live, mit Simone Danaylowa,
Bernhard Biller, Stefan Senf und Michael
Kann.
Montag, 10.10.11
Sonnabend, 1.10.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd,
mit Anke Geißler und Barbara
Trommer.
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20
Uhr: Guano Apes – Bel Air Tour 2011.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 16 Uhr, 20 Uhr: Der gemeine Sachse,
mit Griseldis Wenner und Meigl Hoffmann.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 15
Uhr, 20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 18 Uhr, 21 Uhr: Revue de
Crystalle.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr (Premiere): Fremdgehen für Anfänger.
Dienstag, 11.10.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Immer auf die Kleinen, mit
Gunter Böhnke & Frank Sieckel.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Nur die Liebe zählt, mit Carolin
Fischer & Bert Callenbach.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20
Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes
Concert mit dem Gewandhausorchester.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586,
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Sonntag, 2.10.11
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Mendelssohn-Saal 18 Uhr: Kammermusik „Rezital“; Großer Saal 19.30 Uhr:
MDR Zauber der Musik (2), mit dem MDR
Sinfonieorchester.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str.
2-4; 20 Uhr: Magie im Theater – Wunder
Punkt.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 18 Uhr: Revue de Crystalle.
Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr.
20; 10 Uhr: Gottesdienst.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Mittwoch, 12.10.11
Montag, 3.10.11
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr.
1; 19.30 Uhr: Publikumsbeschimpfung.
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20
Uhr: Bob Geldof.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Rausgeputzt – Gastspiel Babette
Walter.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Dienstag, 4.10.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Das wird nie was, mit Katrin
Weber und Bernd-Lutz Lange.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven!
Reformhaus Reichstag.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre
Deutsche Gemeinheit.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586,
Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.
Bob Geldof macht am 3. Oktober (20 Uhr) im Rahmen seiner neuen
Tour Station im Haus Auensee.
Foto: PR
Donnerstag, 6.10.11
Sonnabend, 8.10.11
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Weber/Lange ganz persönlich, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz
Lange.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd
glei!“, mit Meigl Hoffmann.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven!
Reformhaus Reichstag.
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert
mit dem Gewandhausorchester.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Super Manni.
Alte Börse, Naschmarkt 1; 20 Uhr: Clara
Schumann – „Die Pianistin. Ein Nachspiel“, Musiktheater.
Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20
Uhr: Matrix Live – Film in Concert.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 16 Uhr, 20 Uhr: Lass mich dein Badewasser schlürfen.
Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Der Traum von
Hollywood.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
15 Uhr, 20 Uhr: Hört, wie es humort!,
Witzeabend.
Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12;
19 Uhr: Die Große Messe.
academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Immer auf die Kleinen, mit
Gunter Böhnke & Frank Sieckel.
Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt
9; 20 Uhr: Nur die Liebe zählt, mit Carolin
Fischer & Bert Callenbach.
Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10;
20 Uhr: Ralph Richter: Ich sag‘s gleich –
ich war‘s nicht!
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20
Uhr: Cindy aus Marzahn – Nicht jeder Prinz
kommt uff‘m Pferd.
Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4;
20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe.
Krystallpalast Varieté, Tel. 140660,
Magazingasse 4; 20 Uhr: Revue de Crystalle.
Revuetheater am Palmengarten, Tel.
2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Mittwochs-Konzert mit Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte.
theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1;
20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger.
Donnerstag, 13.10.11
Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert
mit dem Gewandhausorchester.
Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20
Uhr: Cindy aus Marzahn – Nicht jeder Prinz
kommt uff‘m Pferd.
N TV-TIPPS
Do., 06.10.2011, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Obst und Gemüse sind nicht
gesund. Olivenöl schädigt die
Gefäße. Und: Helles, mageres
Fleisch kann das Herzinfarktrisiko erhöhen. Das zeigen
die neuesten Studien von
Ernährungswissenschaftlern
weltweit. Was aber soll der
Mensch noch essen, wenn
lang gehegte Weisheiten plötzlich nicht mehr gelten? Was ist
gesund, wenn Wissenschaftler
alte Glaubenssätze ständig
in Frage stellen? Hauptsache
Gesund klärt nicht nur über die
größten
Ernährungsirrtümer
auf, sondern zeigt auch, mit
welch dreisten Werbelügen die
Lebensmittelbranche auf Kundenfang geht und wie man diese entlarven kann. Vorgestellt
wird weiterhin ein neues Computerprogramm für zu Hause,
welches die Einkaufsliste analysiert und ganz persönliche
Tipps für eine ausgewogene
Ernährung gibt. Auch diesmal
besucht das Team von Hauptsache Gesund Marktplätze,
Einkaufsstraßen und Imbissstände. Dann können die Zuschauer ihre persönliche Frage
zur Ernährung direkt vor der
Kamera stellen. Beantwortet
werden sie am 6. Oktober von
den Studioexperten in der Sendung.
Do., 13.10.2011, 21 Uhr
Hauptsache Gesund
(MDR)
Künstliche Gelenke an Hüfte
und Knie werden in vielen
Fällen unnötig oder viel zu früh
eingesetzt, so die Meinung von
Ärzten. Laut Krankenkassenstatistik habe sich die Zahl
der Operationen an diesen Gelenken in einem Zeitraum von
sieben Jahren fast verdoppelt.
Nicht medizinische Notwendigkeit, sondern wirtschaftliche
Gründe könnten dahinter stecken, heißt es. Doch was tun,
wenn die Schmerzen in Knie
oder Hüfte zum Dauerthema
werden? Moderatorin Dr. Franziska Rubin fragt namhafte
Experten, in welchen Fällen
ein künstliches Gelenk unumgänglich ist. Hauptsache
gesund berichtet zudem, was
man ohne Skalpell selbst und
mit Hilfe von Ärzten und Therapeuten auch ohne OP gegen
Gelenkschmerzen tun kann.
Das MDR-Gesundheitsmagazin stellt außerdem Menschen
vor, die den Schmerz endgültig
besiegt haben. So begleiten
Reporter einen 69-jährigen
Leipziger auf dem Weg nach
Afrika, der trotz zweier künstlicher Hüften den knapp 5900
Meter hohen Kilimandscharo
besteigen möchte.
24
STECKBRIEF
Ausgabe 20 / 30. September 2011
Gesundheit und mehr...
N WAS IST WO?
N IMPRESSUM
ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG
N WICHTIGE SERVICENUMMERN
Öffnungszeit
24 Stunden täglich
Schwangerenambulanz
(0341) 97 23494
Klinikbesichtigung
(0341) 97 23611
Telefon
(0341) 97 – 109 Infoabend für
(0341) 97 23611
Internet
www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern
E-Mail
[email protected]
Eine Anmeldung zur Entbindung
ist nicht erforderlich.
Zentrale Notaufnahme
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Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)
Universitätsklinikum Leipzig AöR
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GESUNDHEIT UND MEHR...
Das Patientenmagazin des
Universitätsklinikums Leipzig
Herausgeber:
Universitätsklinikum Leipzig AöR
Der Vorstand
Liebigstraße 18
04103 Leipzig
Telefon: 0341 97 109
Telefax: 0341 97 15 909
E-Mail: [email protected]
Redaktion: Michael Lindner (v. i. S. d. P.),
Frank Schmiedel.
Universitätsklinikum, Leipzig AöR.
7. Jahrgang.
In Kooperation mit der Redaktion der
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.
Druck: Leipziger Verlags- und
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,
Peterssteinweg 19,
04107 Leipzig.
04103 Leipzig
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Öffnungszeit
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24 Stunden täglich
Notaufnahme für Kinder
und Jugendliche
im Zentrum für Kindermedizin
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Telefon
Öffnungszeit
(0341) 97 26242
24 Stunden täglich
Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig
Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin
(0341) 97 12222
Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie
(0341) 97 17004
Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum
(0341) 97 26242
Zentrales Patientenmanagement:
Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
(0341) 97 17255
Unfall-,
Wiederherstellungsund
Plastische
Chirurgie
Blutbank (Blutspende)
(0341) 97 23103
Delitzscher Straße 135,
04129 Leipzig
Orthopädie
(0341) 9723103
Universitäres Darmzentrum
(0341) 97 19967
Philipp-Rosenthal-Straße 27c,
04103 Leipzig
Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304
Miltitzer Allee 36
Diabeteszentrum
(0341) 97 12222
(Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Transplantationszentrum
(0341) 97 17271
Hainbuchenstraße 13
Universitäres Brustzentrum
(0341) 97 23460
(Freitags 14 bis 18 Uhr)
Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730
Info-Telefon
(0341) 97 25410
Kliniksozialdienst
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