PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht
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PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht
GESUNDHEIT UND MEHR... 20/11 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG Medizintechnik-Revolution: PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht Seiten 4 und 5 Gruselalarm: Erfolgreiche Vampirnacht an der Blutbank … 6 Augenheilkunde: Sehen heißt Leben – auch im Alter… 8 Foto: Ines Christ SIE – R Ü TIS F A R G MEN H E MITN M U Z 2 MELDUNGEN | KOPF DER WOCHE Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N INHALT N KOPF DER WOCHE Wladimir Putin, russischer Präsidentschaftskandidat D er machthungrige Wladimir Putin will als erster Präsident in die Geschichte Russlands eingehen, der das Land nach einer Pause im Kreml zum zweiten Mal führt. Die Anhänger des „nationalen Führers“, wie er in Russland genannt wird, haben seit langem keinen Zweifel an seiner Rückkehr ins höchste Staatsamt 2012. Klinikum Intern Neues aus dem Klinikum . . 3 Aktuell Das neue PET/MRT am Uniklinikum . . . . . . . . . . . . .4/5 Putin, der am 7. Oktober 59 Jahre alt wird, ist aus Sicht vieler Russen im besten Alter. Auch als Premierminister gilt er und nicht Präsident Dmitri Medwedew als derjenige, der allein die Zügel der Macht in der Hand hält. Im Fall eines wahrscheinlichen Wahlsieges würde der frühere Geheimdienstoffizier Putin, der zu DDR-Zeiten für den sowjetischen KGB in Dresden stationiert war, auch offiziell wieder erster Mann im Staate. Klinikum 2011 Vampirnacht: Gruselalarm in der Blutbank . . . . . . . . . . . 6 Klinikum 2011 Uni-Kinderklinik: Verkehrssicherheit im Fokus . . . . . . 7 Klinikum 2011 Sehen heißt Leben . . . . . . . 8 Putin war nach zwei Amtszeiten als Präsident von 2000 bis 2008 verfassungsgemäß abgetreten. Doch auch als Regierungschef blieb er wie kaum ein anderer vor ihm in dem Amt allgegenwärtig in den Staatsmedien. Umfragen zeigten ihn stets in der Beliebtheitsskala deutlich vor Medwedew. Für Putin, dessen Frau Ludmila öffentlich nur noch selten zu sehen ist, ließen zuletzt sogar junge Russinnen die Hüllen fallen – einmal für einen erotischen Kalender zu seinem Geburtstag. Klinikum 2011 Rasche Reanimation kann Leben retten . . . . . . . . . . . 9 Klinikum 2011 Aktionswoche für seelische Gesundheit . . . . . . . . . . . 10 Foto: dpa Wirtschaft I Politik Wolken über Deutschlands Aufschwung . . . . . . . . . . . 11 Kultur Das letzte Olé . . . . . . . . . . 12 Wie sehr Putin es selbst genießt, im Rampenlicht zu stehen, mussten seine Landsleute immer wieder erleben: wie er im schnittigen schwarzen Taucheranzug nach vermeintlichen archäologischen Schätzen im Schwarzen Meer suchte, als Biker in Lederkluft Gas gab oder sich in einem Jugendlager an einer Kletterwand übte. Russische Bürger sahen ihn mit freiem Oberkörper beim Angeln oder auf dem Pferd. Kritiker aber bringen Putin vor allem mit den vielen Schwächen des Landes in Verbindung: Korruption, Justizwillkür und der Verletzung von Menschenrechten. Auch Medwedew hatte, ohne Putins Namen zu nennen, diese Probleme immer wieder angeprangert. An dem als durchsetzungsstark geltenden Menschen Putin scheiden sich aber seit langem die Geister. Der mit ihm befreundete Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder bejahte einst, dass Putin ein „lupenreiner Demokrat“ sei. Menschenrechtler warnen hingegen vor einer Rückkehr des „autoritären“ Putin, unter dessen Präsidentschaft auch die Gouverneurswahlen abgeschafft worden waren. Der Friedensnobelpreisträger und frühere Sowjetpräsident Michail Gorbatschow warf Putin mehrfach vor, demokratische Institutionen zerstört und ein schlimmeres Machtmonopol geschaffen zu haben als die Kommunistische Partei von damals. Schwer wiegt wohl weiter auch die Dankbarkeit vieler Russen. Putin hatte dem Riesenreich als Präsident nach den chaotischen 1990er Jahren mit Hunger, Armut und Rubelabwertung wieder auf die Beine geholfen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, den er selbst als „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnete, fühlen viele sich wieder als Bürger einer Großmacht. Ulf Mauder Unterhaltung Picasso: Der Meister als FotoObjekt . . . . . . . . . . . . . . . 13 N MELDUNGEN N REIZTHEMA Bluthochdruck erhöht Krebsrisiko Reise Sportreisen . . . . . . . . . . . 14 M Stundenlang online Jugend Facebook lockt mit neuen Features . . . . . . . . . . . . . 15 Prävention Pigment-Flecken . . . . . . . 16 Wellness & Beauty Auf Schusters Rappen . . . 17 Ihr Geld, ihr Recht Richtig erben . . . . . . . . . . 18 Soziales Eine Millarde Menschen hungert . . . . . . . . . . . . . . 19 Sport Zweiter Muko-Lauf bringt Spendenrekord . . . . . .20/21 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe . . . 22 VA-Hinweise | TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . 23 Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . 24 änner mit zu hohem Blutdruck haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit, an bösartigen Tumoren zu sterben, ist der Untersuchung zufolge sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit zu hohem Blutdruck erhöht. Wissenschaftler aus Schweden und Großbritannien hatten die Daten von 289 454 Männern und 288 345 Frauen ausgewertet. Nach Angaben der Forscher ist es die bislang größte Studie zu dem Thema. Die Messungen reichen von 1972 bis 2005. Das Ergebnis: Bei Männern mit Bluthochdruck ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, um zehn bis 20 Prozent erhöht. Unsicher sind die Forscher jedoch, warum dies bei Frauen nicht der Fall ist. „Die zweitgrößte Studie hatte zuvor ein höheres Krebsrisiko für Frauen als für Männer ergeben“, berichtete Mieke Van Hemelrijck vom Londoner King’s College. Die unterschiedlichen Ergebnisse könnten ihr zufolge an der größeren Zahl der diesmal untersuchten Patienten liegen. „Wir können nicht behaupten, dass es einen Kausalzusammenhang zwischen Bluthochdruck und Krebsrisiko gibt“, betonte die Forscherin. Letztlich könne nicht nachgewiesen werden, dass der erhöhte Blutdruck den Krebs ausgelöst habe. Auch der Lebensstil, das Gewicht oder die körperliche Aktivität des Patienten spielten eine Rolle. „Wichtig sind die Ergebnisse aus Sicht des Gesundheitswesens, da ein Großteil der Bevölkerung in westlichen Ländern an Bluthochdruck leidet.“ dpa SPD drängt auf einheitliche Honorare D ie SPD fordert einheitliche Arzthonorare für alle Patienten, egal ob sie in einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse versichert sind. „Damit werden Privatversicherte nicht mehr privilegiert und Ärzte lassen sich zunehmend wieder in strukturschwachen Regionen nieder“, heißt es in einem vom SPD-Vorstand beschlossenen Leitantrag für den Parteitag im Dezember. Die Forderung nach einheitlichen Honoraren ist Teil des SPD-Konzepts für eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen. Wir wollen Zwei-Klassen-Medizin verhindern“, begründet die SPD ihre Forderung nach einer „solidarischen Weiterentwicklung“ des Gesundheitswesens. In diesem Zusammenhang sollen auch die hausärztliche Versorgung gestärkt und ambulante und stationäre Einrichtungen enger miteinander verzahnt werden. Der Bürgerversicherung sollen nach dem Willen der SPD alle neuen Versicherten sowie alle bisherigen Versicherten der gesetzlichen Kassen angehören. AFP E ltern sollten sich möglichst früh und dauerhaft für die Internetaktivitäten ihrer Kinder interessieren. Nur so ließen sich die Warnsignale einer Onlinesucht erkennen, sagte Klaus Wölfling, psychologischer Leiter der Ambulanz für Spielsucht an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Mainz. „Eltern sollten vor allem aufpassen, dass sich ihr Kind nicht isoliert und zurückzieht.“ Beobachten Angehörige eine solche Entwicklung, sollten sie das Thema ansprechen, rät Wölfling. „Die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern muss erhalten bleiben.“ Nach Worten des Experten bergen vor allem Onlinespiele ein Suchtpotenzial für junge Menschen. „Spiele bieten eine hohe Anbindung, denn sie fördern das Verlangen, immer neue Aufgaben zu lösen.“ Auch soziale Netzwerke und Chats könnten süchtig machen. „Die Nutzer versuchen, eine gute Rolle einzunehmen, was ihnen im realen Leben vielleicht nicht so gelingt“, sagte Wölfling. Im Internet hätten sie dann weniger schlechte Erlebnisse und die Chance, unzählige Freundschaften einzugehen. „Sie sind ja im Prinzip nie einsam, sondern finden immer ein offenes Ohr.“ Problematisch werde der Internetkonsum, wenn der Nutzer ein unwiderstehliches Verlangen entwickelt und nicht mehr selbst über Beginn, Ende und Dauer entscheiden kann. „Man macht weiter, obwohl man weiß, dass es schadet“, sagte Wölfling. Wird das Internet verboten, könnten Entzugserscheinungen wie Aggressionen, Schlafstörungen oder Depressionen auftreten. In diesem Fall sollten Eltern eine Suchtberatungsstelle aufsuchen und sich über psychologische Therapiemöglichkeiten aufklären lassen, rät Wölfling. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit sind vor allem junge Menschen im Alter zwischen 14 und 24 Jahren von Internetsucht betroffen. 2,4 Prozent gelten als abhängig, 13,6 Prozent als sogenannte problematische Internetnutzer. Wie viele Stunden Internetkonsum für Kinder und Jugendliche unbedenklich seien, lasse sich nicht pauschal bestimmen: „Die Inhalte können auf jeden unterschiedlich wirken“, sagte Wölfling. Doch erfahrungsgemäß seien nicht-abhängige Internetnutzer unter dreieinhalb Stunden am Tag im Netz unterwegs. Abhängige User kommen dagegen auf etwa acht Stunden. dpa KLINIKUM INTERN 3 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N WEGELEITSYSTEM Gesucht – gefunden! S eit Anfang September stehen die ersten beleuchteten Stehlen mit dem neuen Wegeleitsystem für das Gelände des Medizincampus von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum. Damit wurde der erste Abschnitt für die Umsetzung des neuen Orientierungs- und Wegeleitsystems für die Außenbereiche realisiert. Das neue Leitsystem wurde von den Leipziger Designern Nathanaël Gourdin und Katy Müller entwickelt. „Die Neustrukturierung des Klinikums mit umfangreichen Baumaßnahmen machte ein Leitsystem erforderlich, das eine einfache Orientierung ermöglicht und das interdisziplinäre Zusammenwirken der Institutionen durch eine identitätsstiftende Gestaltung repräsentiert“, beschreiben die Designer Gourdin und Müller ihre Gestaltungsidee auf ihrer Internetpräsentation. Zusammen mit dem Bereich 5 des Universitätsklinikums, der für die Planung und technische Gebäudeverwaltung verantwortlich zeichnet, wurden diese Ideen durch die Agentur Metronom aus Leipzig angepasst und verfeinert. Das Orientierungs- und Wegeleitsystem teilt sich in mehrere Elemente, die deutlich sichtbarer als bislang den Patienten und Besuchern des Universitätsklinikums helfen sollen, ihr Ziel schnell zu finden. Es wurde eine Einteilung in den Lageplan, die Hausmarke, die Hausbeschriftung und die Haustafel vorgenommen. Lageplan, Hausmarke und Hausbeschriftung sind für die Außenbereiche gedacht. Alle drei Orientierungselemente haben das gleiche Design, das sich an die Architektur der modernen Gebäude anlehnt. Graue Stahlrah- im ersten Bauabschnitt vor den jeweiligen Haupteingängen der einzelnen Häuser die Hausmarken errichtet. Eine erste Zielmarke also. Die Stele – knapp einen Meter breit und 2,5 Meter hoch – gibt Auskunft über das entsprechende Haus und die Eingliederung in das Gesamtwegesystem der Straße. Es steht also auch als Etappenschild zur Weiterorientierung. men mit einer entsprechenden Nut zwischen der Vor- und Rückreiste, die an die Fensterfronten der Fassaden erinnern sollen, prägen nun das öffentliche Straßenbild. Auf Folie ist die Beschriftung aufgetragen und geschützt hinter den Sicherheitsglasscheiben aufgetragen. Diese Folienbeschriftung lässt sich flexibel und schnell an den weiteren Baufortschritt sowie Umstrukturierungen anpassen. Nachts sind die Scheiben im Milchglaseffekt indirekt beleuchtet, geben so blendfrei eine gute Sicht auf die Pläne und erhellen zusätzlich den Fußweg. Die Farbgebung nimmt dabei die Farbe Blau des Universitätsklinikums sowie das Grau der Medizinischen Fakultät auf. Die blaue Beschriftung wird sich an die Patienten richten. Hiermit werden Kliniken und weitere Einrichtungen der Patientenversorgung gekennzeichnet. Grau gilt für die Institute, Forschungs- und Verwaltungsgebäude. Als gestalterisches Element wurde eine Heilpflanze mit aufgenommen, die eine symbolische Brücke hin zur Medizin schlagen soll. Die einzelnen Häuser der Patientenversorgung haben nun auch Nummern erhalten, wogegen die Institute, Forschungs- und Verwaltungsgebäude mit Buchstaben ausgeschildert sind. Durch diese relativ abstrakte Darstellung wird die Zuordnung vom Lageplan über die Hausmarke bis zur Hausbeschriftung stark vereinfacht. Details, die verwirren, wurden weggelassen. Die zarte und doch gut sichtbare Linienführung nimmt die Zellstruktur als Gestaltungsmerkmal Mit der Hausbeschriftung haben die Patienten und Besucher die Gewissheit, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Die Aufstellung dieser 0,8 mal 2,15 Meter großen Informationsstele direkt neben dem Hauseingang dient der endgültigen Ankunftsbestimmung am richtigen Gebäude. Aufgeführt sind alle Einrichtungen, die sich in diesem Gebäude befinden. Bei denkmalgeschützten Bauten wird die Stele durch eine Glastafel in einem kleineren Format direkt am Gebäude ersetzt. Im Haus angekommen zeigt sich, wie das neue Orientierungs- und Wegeleitsystem mit den vorhandenen Haustafeln korrespondiert. Die einzelnen Einrichtungen und Bereiche der Häuser werden hier nochmals detailliert aufgeführt und den Etagen zugeordnet. Standortbeschreibung: eine der neuen erleuchteten Informationsstelen auf dem Gelände der Uniklinik. Foto: ukl auf. Auch hier zählt: Weniger ist mehr. Aufsteigende Abzweigungen verdeutlichen ein Weiterkommen auf dem Weg. Mit Fertigstellung der neuen Zahnkliniken an der Nürnbergerstraße im 2. Halbjahr 2012 werden Patienten und Besucher, die die Liebigstraße von diesen Haupttrassen oder von der Jo- hannisallee betreten, von den 2 mal 2,5 Meter großen Lageplänen empfangen. Ein Blickfang und erster Orientierungspunkt. Die Legende wird vom aktuellen Standort aus die Zuordnung der Nummern und Buchstaben verraten. Es ist das erste Aushängeschild des Medizincampus. Auf den Fußwegen wurden nun Durch die örtlichen Baumaßnahmen auf dem Medizincampus wird es jedoch einige Zeit dauern bis das Leitkonzept vollständig umgesetzt worden ist. Dann präsentiert sich ein geradliniges und wegweisendes Konzept. Auf unserer letzten Seite finden Sie bereits den neuen Übersichtsplan, der sich hier aber ausschließlich auf den Bereich der Patientenversorgung konzentriert. Michael Lindner N SERVICE Veranstaltungen am UKL T alkmaster Harald Schmidt wird den 1. Deutschem Patientenkongress Depression für Betroffene und Angehörige am 2. Oktober im Leipziger Gewandhaus moderieren. Der Talkmeister ist gleichzeitig auch der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der erste Deutsche Kongress zur Erkrankung Depression wird Betroffenen und deren Angehörigen eine Plattform bieten, um sich auszutauschen und fachkundig zu informieren. Vorträge von Betroffenen, Angehörigen und Ärzten, eine Podiumsdiskussion sowie verschiedene Workshops machen den Kongress zu einer wegweisenden Veranstaltung. Der 4. Oktober steht wieder ganz im Zeichen der Belantis-Märchenstunde. Dieses Mal wird die Märchenerzählerin ab 15.30 Uhr mit den Kindern das Märchen Aschenputtel spielen. Alle Kinder, die stationär im Krankenhaus sein müssen oder eines ihrer Geschwister oder Freunde besuchen kommen, sind herzlich eingeladen. Auch Kindergartengruppen, die ein buntes Nachmittagsprogramm mit ihren Kindern erleben möchten, können kommen. Die Eltern der Kleinen können dann nach einer guten Stunde ihre Sprösslinge aus der Kinderklinik wieder abholen. Am 8. Oktober findet auf dem Gelände der Alten Messe der „Tag der Mobilität und Technik“ statt. Die Veranstaltung wird von der IG Alte Messe organisiert und möchte das breite Spektrum der hier angesiedelten Firmen und Einrichtungen präsentieren. Von 10 bis 16 Uhr präsentieren sich das BBZ, das TRM und das Institut für Romanistik der Universität Leipzig gemeinsam an einem interaktiven Stand im VW-Autohaus. Auf einer Entdeckungstour durch ein virtuelles Biotechnologiehaus kann die Allgegenwart der Biotechnologie entdeckt werden: von biologisch abbaubarer Plastik im Spielzeugauto über Waschmittel bis hin zu Textilien. An einem Torso gilt es, die Organe des Menschen zu entdecken und Wissenswertes über deren Regenerationspotenzial zu erfahren. Die Medizinische Berufsfachschule öffnet am 8. Oktober ihre Türen. Eingeladen sind künftige Schulabgänger, die sich über die Ausbildungsberufe (Hebammen, Physiotherapie, Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Diätassistenz, Medizinische-technische Radiologieassistenz, Medizinische-technische Laborassistenz, Orthoptik) ein Bild machen möchten. Schüler und Lehrer der Berufsfachschule haben ein Programm für alle Interessierten zusammengestellt. Das Rheumazentrum am Universitätsklinikum Leipzig e.V. lädt anlässlich des Weltrheumatages am 19. Oktober zu einem Gesprächsforum für Patienten und Ärzte zum Thema: „Aktiv gegen den Schmerz“ ein. Die Veranstaltung findet ab 17 Uhr im UKL, Liebigstraße 20, Erdgeschoss Seminarraum 0015/0016 statt. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang zu beiden Seiten des Restaurants. Interessierte können nach Vorträgen zu den Themen medikamentöse Schmerztherapie sowie physiotherapeutischen und psychologischen Therapiemöglichkeiten mit Ärzten, Vertretern von Selbsthilfegruppen sowie mit Orthopädietechnikern und Industrieausstellern ins Gespräch kommen. Die Teilnahme ist kostenfrei. ukl 4 AKTUELL Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... Das neue Großgerät am Universitätsklinikum Leipzig wird Forschung und Diagnostik weiter voranbringen. Foto: Stefan Straube Meilenstein in der multimodalen bildgebenden Diagnostik … D er Biograph mMR ist der neue Star der Leipziger Universitätsmedizin. Hinter dem schlichten Namen verbirgt sich ein kombiniertes medizinisches Großgerät, das einen Meilenstein in der multimodalen bildgebenden Diagnostik darstellt. Es vereint erstmals die PositronenEmissions-Tomografie (PET) mit der Magnetresonanztomografie (MRT) und ermöglicht durch sein vollintegriertes Design die gleichzeitige Untersuchung von Patienten mit diesen beiden bildgebenden Modalitäten. So können Struktur und Lageveränderungen von Organen dargestellt und zeitgleich der Stoffwechsel von Zellen erfasst werden. Am 21. September wurde das Großgerät in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin offiziell eingeweiht. Deutschlandweit sind bislang nur zwei weitere derartige Systeme im Einsatz. Neben München und Tübingen ist Leipzig der dritte Standort bundesweit und gleichzeitig einzige Standort in Ostdeutschland. „Das PET/MRT hat zahlreiche Vorteile. Es steigert die diagnostische Sicherheit und bietet die Möglichkeit, Krankheiten noch früher zu erkennen. Gleichzeitig können zwei Untersuchungen simultan gemacht werden und wir gewinnen so doppelt so viele Informationen in der Hälfte der Zeit“, sagte Professor Osama Sabri, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. Das Gerät in der Universitätsmedizin wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft mit 3,5 Millionen Euro und von der Max-Planck-Gesellschaft mit 500 000 Euro gefördert. Die Leipziger konnten bei ihrem Antrag vor allem durch die geplanten Anwendungen für die Bildgebung am Hirn in der neurologischen und neuropsychiatrischen Forschung punkten. Dies ist der Forschungsschwerpunkt, mit dem sich das Team um den Direktor der Klinik, Professor Sabri, seit Jahren befasst und mit dem es bereits jetzt einen Platz an der weltweiten Forschungsspitze einnimmt, wie zahlreiche Wissenschaftspreise und Publikationen in renommierten Fachjournalen belegen. Überdies sind die Onkologie, die Kardiologie und auch die Kindermedizin wichtige Schwerpunkte der künftigen Anwendung des Systems. Darauf wies auch die sächsische Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer in ihrer Eröffnungsrede hin. „Die Leipziger Universitätsmedizin wird damit für ihre überragenden Leistungen und das hohe technische und klinische Niveau ausgezeichnet und darf zu Recht stolz darauf sein“, sagte sie in ihrem Grußwort anlässlich der Einweihungsfeier. Erste Planungen für ein kombiniertes PET/MRT-System gab es bereits im Jahr 2003. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte das Team um Professor Sabri erste Ideen für den klinischen Einsatz eines solchen Gerätes. Diese wurden bis zum Jahr 2006 soweit weiterentwickelt, dass beim Bau des neuen Standortes der Klinik für Nuklearmedizin an der Liebigstraße 18 bereits erste Vorkehrungen für den späteren Einbau eines solchen Systems getroffen wurden, die nachträglich sehr viel teurer oder unmöglich gewesen wären. Nach der Förderungszusage durch die Deutsche Forschungsgesellschaft Ende 2009 und einer straff organisierten Phase der detaillierten Planung und Installationsvorbereitung, die vom Universitätsklinikum Stichwort: PET/MRT PET: Bei der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) erfolgt eine Untersuchung mit Hilfe einer schwach radioaktiven Substanz. Mittels der PET wird die Verteilung der Substanz im Organismus sichtbar gemacht. Eigentlich für die Neurobildgebung entwickelt, wird sie vor allem zur Tumor-, Hirn- und Entzündungs- diagnostik eingesetzt. MRT: Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) werden Organe und Gewebe im Körper mittels Magnetfeldern untersucht. Sie ist besonders gut für die strukturelle Untersuchung und Darstellung von Weichteilgewebe geeignet. ic mit insgesamt 675 000 Euro finanziert wurde, war es am 15. August 2011 schließlich soweit: Der Biograph mMR der Firma Siemens Healthcare traf an der Universitätsmedizin ein. Ein Schwerlastkran hob die rund sieben Tonnen schwere Einheit über das Gebäude in der Liebigstraße 18, anschließend wurde es innerhalb weniger Stunden an seinen eigentlichen Bestimmungsort, den Untersuchungsraum, gebracht. Dieser Raum erfüllt höchste technische Standards. So ist seine Umgebung beispielsweise gegenüber dem drei Tesla starken Magnetfeld durch Stahlwände und gegenüber der ionisierenden Strahlung, die von den PETRadiopharmaka ausgeht, mit reichlich Blei abgeschirmt. Um die empfindliche MRT-Messung vor den Einflüssen störender Radiowellen zu schützen, ist das System in einer Hochfrequenz-Abschirmkammer untergebracht, die wie ein Faradayscher Käfig funktioniert. Rund 1500 Liter flüssiges Helium kühlen den supraleitenden Magneten. Damit sind nun alle Voraussetzungen erfüllt, um künftige Untersuchungen der Anatomie und des Stoffwechsels von Organen und Organsystemen mit höchster Detailgenauigkeit und Empfindlichkeit durchzuführen. Auch die Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (MPI) werden das System künftig für ihre Forschungen nutzen. „Für viele Fragen in der Kognitionsforschung ist es extrem spannend, molekulare Prozesse direkt mit der Hirnaktivität in Verbindung zu setzen. Mit simultaner PETMR-Technologie können wir zum Beispiel die Hirnaktivität messen, während ein Patient Bilder von ungesunden Nahrungsmitteln sieht“, sagte Professor Arno Villringer, Direktor des MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften sowie der Tagesklinik für kognitive Neurologie am UKL. Gleichzeitig könnten Vorgänge an den Rezeptoren für die Botenstoffe Serotonin und Dopamin erfasst werden, um so deren Einfluss auf das Essverhalten zu erforschen. Das Gerät solle auch für Studien zur Entstehung von Demenz und der Reaktion des Gehirns auf Stress und hormonelle Belastungen eingesetzt werden. Mit dem kombinierten simultanen PET/MRT-System soll eine Erforschung der Volkskrankheiten wie Krebs, Demenz oder Schlaganfall vorangetrieben werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Projekten vorgesehen, erklärte der Kanzler der Universität Leipzig, Frank Nolden. Sie sei unter anderem mit dem Translationszentrum für regenerative Medizin, dem LIFEForschungsprojekt und dem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) AdipositasErkrankungen angedacht. Ines Christ 5 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... Das PET/MRT wird vor allem bei neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen, allen voran Demenz und Krebserkrankungen, zum Einsatz kommen. Fotos (3): Ines Christ Das neue PET/MRT ermöglicht die zeitgleiche Messung derselben Untersuchungsregion mit zwei bildgebenden Systemen. … vollintegriertes PET/MRT-Hybridsystem am UKL eingeweiht Ministerin Prof. Schorlemmer mit den Verantwortlichen des Universitätsklinikums, der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig, des Max-Planck-Instituts sowie der Deutscher Forschungsgesellschaft. Sabine von Schorlemer, sächsische Wissenschaftsministerin. Foto: Stefan Straube PET/MRT: Fragen und Antworten Wie funktioniert die suchung im PET/MRT? Unter- Die Untersuchung verläuft wie folgt: ausführliche Aufklärung, Lagerung auf dem Untersuchungstisch, Positionierung der Untersuchungsregion, intravenöse Injektion des PETRadiopharmakons, simultane Messung, Bildrekonstruktion, Befundung. Wie unterscheidet sich das PET/MRT von bisherigen PETGeräten? Die Möglichkeit der wirklich zeitgleichen Messung ein und derselben Untersuchungsregion mit PET und MRT macht den ultimativen Unterschied. Bei welchen Krankheiten kommt das PET/MRT zum Einsatz? Vor allem bei neurologischen und neuropsychiatrischen Erkrankungen, allen voran der Demenz, Krebserkrankungen und Erkrankungen des HerzKreislauf-Systems. Welche Vorteile bietet das Gerät für den Patienten? Verkürzung der Untersuchungszeit, nur einmalige belastende Untersuchungsprozedur (unter Umständen mit Anästhesie) und Befunde einer bisher nicht möglichen Qualität. Wie hoch ist die Strahlenexposition beim neuen PET/MRT an der Uniklinik? Diese ist vergleichsweise deutlich reduziert. Das macht die PET/MRT zum Beispiel bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen interessant. Welche Vorteile bietet das Gerät für die Mediziner? Völlig neue Einblicke zum Beispiel in schnell ablaufende Stoffwechselprozesse, zeitliche Effektivierung der Untersuchung und neue Forschungsansätze. ic 6 KLINIKUM 2011 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N BLUTSPENDE Gruselalarm in der Blutbank Die Techniker Krankenkasse unterstützte die zweite Vampirnacht mit einem Koordinationstest. Foto: Blutbank Leipzig Blutbank-Vampir Stefan Schleicher (2.v.l.) wachte über die Blutabnahme bei Butlers-Bassist Falk Johne (l.) und den R.SA-Moderatoren Böttcher und Fischer. Foto: Stefan Straube F mal der guten Sache wegen auf der Spenderliege platzieren. Zumindest aus Sicht der Blutbank-Öffentlichkeitsarbeit ein interessanter, da die Arbeit erleichternder Gedanke, doch würde die rechte Zeit noch kommen. Spätestens in acht Wochen, wenn der Mindestabstand zur nächsten Vollblutspende erreicht ist, werden die Herren höchstpersönlich wieder eingeladen. Dann können sie erneut zeigen, dass Blutspenden so gar keine Hexerei ist. ledermaus und Hexenbesen, für dieses Jahr ist’s das gewesen – leider! Denn schön war es, als die Blutbank am 17. September erneut zur Vampirnacht in die Spendeeinrichtung auf dem Klinikumsgelände einlud. Diese war dem Anlass entsprechend wieder schaurig dekoriert: Spinnenweben hingen von der Decke, die Wände waren stilecht mit Gruftfolie verkleidet, Spinnentiere neben Fledermäusen drapiert und Wandbilder von Vampiren und anderen verknitterten Gestalten boten für alle unerschrockenen Gäste des Events ein wahres Transsilvanien zum Anfassen. Kurz vor der großen Nacht hatten die Mitarbeiter der Blutbank bereits prominenten Besuch in der Spendeeinrichtung. Die R.SA-Radiomoderatoren Böttcher & Fischer spendeten gemeinsam mit dem Bassisten von The Butlers, Falk Johne, erstmalig Blut und wurden von einem ziemlich coolen Blutbank-Vampir begleitet. Darüber hinaus fällt es in dieser Nachbetrachtung nicht gerade leicht, die dieser speziellen Situation wirklich gerecht werdenden Worte zu finden. „Gehst Du fort damit“ oder „Haust Du ab“ schallte es Schwester Carola entgegen, als sie sich Herrn Böttcher mit der Nadel des Einweg-Blutentnahmesets näherte. Bewundernswert, wie die routinierte Schwester trotz mehrmaliger Lachanfälle dem um kein Wort verlegenen Moderator wohl dosierte 450 ml Lebenssaft abzapfte (und eben nicht mehr). Die beiden Spaßvögel boten definitiv Unterhaltung im Spendesaal, Zitat: „…geh bloß nicht ins Licht, Fischi!“. Ging er natürlich nicht. Nach dem Aderlass waren sich die drei Musketiere einig: Viel Lärm um nichts, so schlimm war es gar nicht und eigentlich könnte man sich ja gleich noch ein- Am 17. September um 17 Uhr öffneten die Pforten der Blutbank dann endlich zur 2. Vampirnacht. Zur Freude der Organisatoren wurden die leise gehegten Erwartungen auf einen erfolgreichen Abend absolut erfüllt: Etwa 300 Gäste kamen, darunter 150 Spendewillige, um einen halben Liter ihres Lebenselixiers für einen guten Zweck zu spenden und so hatte das Blutbank-Team bis Mitternacht alle Hände voll zu tun. Auch der Leiter des Instituts, Prof. Matthes, warf sich kurz entschlossen einen Vampirumhang um und half wie schon beim Vorjahresevent bei der Untersuchung mit. Gemeinsam mit seinen Kollegen konnte er dann 138 Spendern die Spendetauglichkeit bescheinigen. Besonders gefreut hat man sich an diesem Abend über die 52 Erstspender, die sich weder vom Gruselambiente noch von herumlaufenden Vampiren einschüchtern ließen und tapfer den ersten Schritt wagten. Aufgrund der hohen Spendebereitschaft mussten viele Spender zwar längere Wartezeiten in Kauf nehmen, doch das exklusiv für Blutspender gestaltete Fledermaus-Büfett entschädigte für vieles. Kaum zu vermuten bei „Blutsuppe mit Knochen“ oder „Killerpilzen im Kräutermoor“, doch scheint es den zur Ader Gelassenen geschmeckt zu haben, denn übrig blieb am Ende nichts. Highlight für die Kleinen war neben dem Kinderschminken das erstmalig angebotene „Vampirdiplom“: Wer seinen persönlichen Vampirstatus überprüfen ließ, konnte das offizielle Zertifikat der „Blutbank Vampire University“ erwerben. Notwendig war das Bestehen eines Sehtests, eines Koordinationstests und eines Vampir-Quiz, welches mit nicht ganz ernst gemeinten Fragen vorhandenes Wissen über die Blutsauger abfragte. Wie hieß noch mal das sagenumwobene Ursprungsland von Graf Dracula – Transmittanien, Haemolysanien oder Transsilvanien? Wer alle Prüfungen absolvierte, erhielt Orden und Urkunde, selbstredend vom Obervampir unterzeichnet. Der Andrang war groß und befragt man dazu Jens Firme von der Techniker Krankenkasse, der den Koordinationstest anbot, dann wusste dieser, was er an jenem Abend getan hatte. Was gab es noch? Ach ja, den Bedside-Test. Während für Blutspender ihre Blutgruppe nach der ersten Spende kein Geheimnis mehr darstellt, müssen sich Nicht-Blutspender bei ihren Vermutungen an die Vererbungslehre nach Mendel halten, mit mehr oder weniger Erfolg. Dr. Frank Bläser, Leiter der Qualitätskontrolle am Institut für Transfusionsmedizin, konnte wie schon im Vorjahr allen Interessenten mit dem so genannten Bedside-Test zumindest verraten, ob sie Blutgruppe A, B, AB oder O in sich tragen. Während er im letzten Jahr dem Ansturm auf die kostenlose Blutgruppenbestimmung kaum noch begegnen konnte, fiel die Resonanz diesmal geringer aus, was wohl an der unerwartet hohen Attraktivität des Koordinationstests lag. Gerüchten zufolge war der Doktor über die „Luft zum Atmen zwischendurch“ jedoch nicht traurig. Zu seiner Entspannung trug nicht unwesentlich der elfjährige Benny bei, der ihm wie ein Großer mit fachmännischem Blick bei der Durchführung des Bedside-Tests assistierte. Tja, und hätte an diesem Abend der liebe Petrus nicht irgendjemandem in Leipzig mächtig gegrollt, wäre es ganz ohne „Wenn und Aber“ ein perfekter Event geworden. Doch gegen 20 Uhr gewitterte es, als ob es kein Morgen mehr geben sollte. Das nasse Ende vom Lied: The Butlers, die ihre Bühne unter freiem Himmel aufgebaut und die Gäste des Abends bis dahin mit erinnerungsträchtiger Musik erfreut hatten, mussten sich dem grimmigen Wettergott fügen und ihr gesamtes Musik-Equipment einpacken. Ähnliches widerfuhr dem Tanzverein Tanzart e.V., der auf die Vorführung seines Vampirtanzes verzichten musste. Nun, man kann wohl nicht alles haben. Doch wenn die Gäste dieser Blutspendenacht zufrieden waren und auch weiterhin als Spender der Blutbank treu bleiben, dann kann das Fazit der Organisatoren nur heißen: Vampirnacht Vol. 3, wir kommen! Anja Grießer KLINIKUM 2011 7 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N VERKEHRSSICHERHEIT Erfolgreiche Präventionswoche: Augen auf im Straßenverkehr Tänzerisch eröffnete die Musikschule Johann Sebastian Bach die Präventionswoche an der Uniklinik. Foto: ukl Dr. Peter Thomas Fellmer, Facharzt für Chirurgie,Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie entdeckt zusammen mit seinem Sohn Julius die Gefahrenquellen im Straßenverkehr. Foto: Franziska Henkel G Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie in Zusammenarbeit mit ihren Partnern entschlossen, eine ganze Woche über die Unfallgefahren aufzuklären. Da die Unfälle außerhalb unsere Klinik passieren, haben wir uns Partner gesucht, die direkt bei den Unfällen vor Ort sind und am besten den Kindern erklären können, wie sich Unfälle vermeiden lassen“, berichtet PD Dr. Ulf Bühligen, bei der Eröffnungsveranstaltung der Verkehrssicherheitswoche im Atrium des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin. Auf die kleinen und großen Besucher wartete am Eröffnungstag neben einer Hüpfburg, einem Baubiber, auch das Ein- und Aussteigtraining der LVB, die Erklärung eines Krankenwagens durch Mitarbeiter der Johanniter, die Präsentation eines Polizeimotorrades sowie eines Polizeiautos durch Mitarbeiter des Fachbereiches Prävention der Polizei. Die Polizei hat mit ihren Fahrzeugen die Gefahren im Straßenverkehr erklärt und die jungen, aber auch die alten Menschen auf die Unfallquellen aufmerksam gemacht. Auch die LVB leistete ihren Beitrag enau 28 624 Kinder verletzten sich letztes Jahr im Straßenverkehr. 66 Prozent von ihnen waren in einen Unfall mit dem Fahrrad verwickelt und nur 15,2 Prozent mit dem Pkw. Aber auch Fußgänger sind im Straßenverkehr nicht sicher, 11 Prozent der Unfallopfer waren Fußgänger. Um diese schweren Unfälle zu vermeiden, hat die Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie Leipzig zur Verkehrssicherheitswoche eingeladen. Vom 20. September bis 27. September wurde unter dem Motto: „Unfallprävention zum Schutz des Kindes im Straßenverkehr“ auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam gemacht. In Zusammenarbeit mit dem Leipziger Netzwerk für Kinderschutz, der Polizei, den Johannitern sowie den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) der Stadt Leipzig war ein buntes Informationsprogramm für kleine, große und erwach- sene Besucher entstanden, das zahlreiche Interessierte in das Klinikum lockte. „Ziel der Veranstaltung war es, alle Patienten und Besucher auf die Unfallgefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, sie in ihrer Wahrnehmung zu sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten der Gefahrenminimierung im Umgang mit dem Straßenverkehr aufzuzeigen“, so PD Dr. Ulf Bühligen, Leiter der Poliklinik für Kinderchirurgie. Weiter berichtet er: „Unser ärztliches Ziel ist es, diese Unfälle zu verhindern und die Unfallzahlen im kommenden Jahr wieder senken zu können.“ Die Veranstaltung hat sich an alle Patienten des Universitätsklinikums Leipzig, Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Interessierte der Verkehrssicherheit gerichtet. „Um eine ganzheitliche Prophylaxe zu ermöglichen und nicht nur punktuell Informationen für mehr Sicherheit im Verkehr zu vermitteln hat sich die zur Prävention von Verkehrsunfällen. Sie war mit einem Bus im Innenhof des Klinikums anwesend, in dem die Mitarbeiter den Kindern das richtige Ein- und Aussteigen zeigten und sie über die Gefahren der vorbeifahrenden Autos belehrte. Des Weiteren war an diesem Tag eine kostenlose Fahrradregistrierung durch den Bürgerdienst LE möglich. Ein buntes Informationsprogramm für Klein und Groß. Außerdem konnte man sich im Atrium des Zentrums für Frauen- und Kindermedizin über die Quellen von Unfällen informieren. „Wir versuchen jedes Jahr solch eine Veranstaltung zur Unfallprävention zu ermöglichen. Letztes Jahr haben wir auf die Gefahren in der Küche aufmerksam gemacht, dieses Jahr steht der Straßenverkehr im Mittelpunkt und nächstes Jahr werden wir die Aufmerksamkeit auf Sportverletzungen lenken. So können wir alle Altersklassen ansprechen und die jeweiligen alterstypi- schen Unfälle vorstellen bzw. Präventionsmaßnahmen schildern“, erklärt PD Dr. Ulf Bühligen, den Gedanken hinter der Veranstaltung. Als Leiter der Poliklinik für Kinderchirurgie weiß der Oberarzt um die Unfallquellen von Kindern und Jugendlichen. Daher kann er aus Überzeugung sagen: „Jeden Unfall den wir durch Präventionsmaßnahmen verhindern können, ist ein Gewinn.“ Zusammen mit den zusätzlichen Kursangeboten der Johanniter „Ersthelfer von Morgen“ und „Erste Hilfe am Kind“, sowie dem Puppenspiel der Polizei-Verkehrserziehung mit dem Raben Rudi Schlaumeier und den Präventionsangeboten der LVB ist der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie Leipzig ein buntes Programm gelungen, das für das Thema Verkehrssicherheit sensibilisiert und Möglichkeiten der Gefahrenminimierung aufgezeigt hat. Franziska Henkel Mehr Tipps Das volle Atrium bei der spielerischen Verkehrserziehung mit der Polizei Leipzig. Foto: Stefan Straube Vom Einfachen zum Schweren. Bringen Sie Ihrem Kind erst das Rollerfahren, dann das Laufrad und zum Schluss das Fahrradfahren bei. Kind einen Fahrradhelm und gut reflektierende Kleidung träg, wenn es sich mit dem Rad im Straßenverkehr bewegt. Bieten Sie Ihrem Kind vielfältige Bewegungsmöglichkeiten an, das trainiert die Motorik. Trainieren Sie mit Ihrem Kind den Weg zur Schule. Egal ob zu Fuß oder mit dem Rad, machen Sie auf Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam. Achten Sie darauf, dass Ihr Tano und Jonas beim Ein- und Aussteigtraining der LVB. Fotos: Franziska Henkel 8 KLINIKUM 2011 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Kinderuni lebt wieder auf ank einer Initiative aus der medizinischen Biochemie gibt es eine kleine Neuauflage der ehemals so erfolgreichen Kinderuniversität. Der Anstoß kam vom Prodekan Forschung, Prof. Torsten Schöneberg, organisatorisch umgesetzt haben es seine Mitarbeiterinnen Anja Pohl und Anke Gutschale. Gesponsert von der IHK haben alle Beteiligten das Projekt ehrenamtlich gestemmt. Auftakt war am 9. September 2011 mit Zahnmediziner Prof. Christian Hirsch und dem Thema „Wie beißen wir uns am besten durchs Leben? – Von Wackelzähnen, Löchern und Co.“. Mit rund 400 Kindern war der Hörsaal 3 auf dem Campus Augustusplatz gut gefüllt. Sie verfolgten die Bilder von Bakterienmonstern, Karies- und Paradontose-Zähnen lebhaft. In der Fragerunde nach dem Vortrag interessierte sie besonders, bei welchen Sportarten ein Zahnschutz nötig ist, woraus Zähne bestehen und was Zähne alles (nicht) vertragen. Die nachfolgenden Termine bis 7. Oktober, bei denen es um Evolution, Forensik und Gefühle geht, sind bis auf wenige Plätze bereits ausgebucht. Prädikat: Besonders gehaltvoll. Fortsetzung unbedingt erwünscht. Mehr Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.unileipzig.de/kinderuni. ds D Chemie-Labor auf Mikrochip hemikern der Universität Leipzig ist es gelungen, die Funktionen eines großen Chemielabors auf einem winzigen Mikrochip zu vereinen. Mit dem neuen Chip-Labor können chemische Prozesse beschleunigt und Ressourcen gespart werden, so Detlev Belder, Professor am Institut für Analytische Chemie der Uni. Gemeinsam mit dem Chemiker Prof. Dr. Christoph Schneider und anderen Wissenschaftlern hat er anstelle gewöhnlicher Laborgeräte wie Reagenzgläsern, Kolben oder Säulen Mikrochips mit haarfeinen Kanälen eingesetzt. Ihr Forschungsergebnis haben sie kürzlich in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ veröffentlicht. Während bei Computerchips Elektronen bewegt werden, besteht bei den Chemie-Chips die wesentlich größere Herausforderung, Flüssigkeiten in der Größenordnung von Nebeltröpfchen gezielt so zu manipulieren, dass im Chip alles funktioniert wie im Labor. Dadurch können dann die benötigten Chemikalienmengen drastisch reduziert und auch die chemischen Prozesse stark beschleunigt werden. Dieses Labor auf einem Chip ermöglicht es, innerhalb weniger Minuten eine chemische Reaktion ablaufen zu lassen und fast gleichzeitig die Produkte zu charakterisieren, die sich gebildet haben. unl C N UNI-AUGENKLINIK Sehen heißt Leben D ie altersbedingte MakulaDegeneration (AMD) ist eine der häufigsten Ursachen für die Erblindung im Alter. Etwa vier Millionen Deutsche sind von dieser Krankheit betroffen. „Die AMD ist eine Krankheit, die die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges, an der Makula, angreift. Der gelbe Fleck, der sich dort befindet, sorgt dafür, dass wir scharf sehen können“, erklärt Dr. Claudia Jochmann, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig. Die Makula-Degeneration tritt in zwei Formen auf. Bei der trockenen AMD bildet sich ein Teil der Netzhaut zurück, sie wird dünner und kann absterben. Dadurch wird die Sehfähigkeit meist langsam beeinträchtigt. Seltener tritt die so genannte feuchte AMD auf, die sich aus der trockenen AMD entwickelt. Bei dieser Form wachsen neue, poröse Blutgefäße unter die Netzhaut und lösen so Blutungen und Narbenbildungen aus. Dies führt zu einer teilweise plötzlichen Einschränkung der Nah- und Weitsicht. Erste Alarmzeichen, das sich feuchte und damit behandlungsbedürftige Veränderungen entwickeln, sind verzerrtes Sehen, verminderte zentrale Sehschärfe und dunkle Flecken in der Mitte des Sichtfeldes. Renate Heß, Patientin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, kennt die Symptome. Sie leidet seit drei Jahren an der feuchten Makula-Degeneration auf beiden Augen. „Ich habe die Betreuung der Ambulanz und der Funktionsdiagnostik sowie des Operativen Zentrums vielfach in Anspruch genommen. Ich bin froh, dass mit der Lucentis-Injektion die Verschlechterung meiner Sehkraft verzögert werden konnte“, berichtet die 70-Jährige. Weiter erklärt sie ihren Alltag: „Durch die Krankheit kann ich Konturen schlechter sehen, Gesichter, die weit weg sind, nicht mehr erkennen, habe am Tag einen erhöhten Lichtbedarf um etwas erkennen zu können und auch das räumliche Sehen lässt nach. Durch die eingeschränkte Sehkraft bin ich immer auf Hilfe angewiesen. Das fängt im Supermarkt an, wenn ich statt einer Suppe aus Versehen Hundefutter kaufen will und hört im Straßenverkehr auf, wo ich oftmals dunkle Autos wegen des fehlenden Kontrastes nicht erkennen kann.“ Seit 2007 ist eine Behandlung der AMD mittels einer LucentisInjektion möglich. Dabei kann das Voranschreiten der Krank- Dr. Claudia Jochmann, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, bei einer Vorsorgeuntersuchung mit Patientin Renate Heß. Foto: Franziska Henkel heit jedoch nur gestoppt, nicht aber die Krankheit bekämpft werden. Bei einer Behandlung mit Lucentis wird die Injektion direkt in den Glaskörper des Auges verabreicht. Etwa einem Drittel der Patienten kann so eine deutliche Verbesserung der Sehkraft verschafft werden. „Mir hat die Lucentis-Injektion eine Verbesserung der Sehkraft für die Ferne und Nähe gebracht. Alles deutlicher erkennen zu können, hebt die Lebensqualität erheblich. Das kann nur ein Betroffener nachfühlen“, berichtet Renate Heß aus Erfahrung. Die Injektion muss regelmäßig und lebenslänglich stattfinden. Durchgeführt wird die LucentisInjektion in einer ambulanten Behandlung im Operativen Zentrum. „Wir bewahren bei diesem Eingriff einen hohen Standard, um das Risiko einer Infektion mit einem Erregerkeim im Auge während der Behandlung so gering wie nur möglich zu halten“, so Dr. Jochmann. Doch nicht nur von dem Medikament und den Behandlungsmöglichkeiten ist Renate Heß begeistert, sondern auch von der „fachlichen Kompetenz, der Freundlichkeit, dem Verständnis und dem Einfühlungsvermögen der Schwestern und Ärzte der Station der Funktionsdiagnostik und des ambulanten Operativen Zentrums“. „Ich bin ja nun sehr oft in Behandlung in der Universitätsklinik und an einem Tag werden sehr viele der Injektions-Behandlungen durchgeführt, aber die Schwestern und Ärzte sind trotzdem alle freundlich und nehmen jedem Patienten die Angst vor dem Eingriff“, erläutert Renate Heß ihre Erfahrung mit der Behandlung am Universitätsklinikum Leipzig. Renate Heß leidet seit drei Jahren an der Erkrankung. Oberärztin Dr. Jochmann erklärt der Patientin Renate Heß den Befund. Fotos: Franziska Henkel Um die Krankheit erkennen zu können, steht in der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde ein breites Spektrum an Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zu den bildgebenden Verfahren zählen unter anderem der Einsatz der digitalen Fundusfotografie und die sogenannte optische Cohärenztomografie (OCT). Neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es auch beeinflussbare Risikofaktoren für das Erkranken an der Makula-Degeneration. „Nach aktuellen Untersuchungen verdreifacht Rauchen das Risiko an einer AMD zu erkranken. Auch Übergewicht wird zunehmend als Risikofaktor im Bezug auf den Sehverlust betrachtet. Aus diesem Grund rate ich allen Menschen über 60 Jahren zu einer jährlichen Untersuchung bei dem Augenarzt. Denn nur eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel zu einer rechtzeitigen Behandlung“, weiß Dr. Jochmann. Franziska Henkel KLINIKUM 2011 9 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N HERZINFARKT Rasche Reanimation kann Leben retten H erzkreislaufleiden sind neben Krebs noch immer die häufigsten Todesursachen in Industrienationen. Laut Deutscher Herzstiftung erleiden jedes Jahr über 250 000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Ganz wichtig in solch einem Notfall ist die sofortige Hilfe vor Ort sowie das Alarmieren des Notarztes. Dr. Thomas M. Goerlich, langjähriger Facharzt für Anästhesiologie am Universitätsklinikum Leipzig, ist seit 1983 als Notarzt in Leipzig tätig. Seit 1. Januar 2010 wird das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Standort Mitte durch ein Team von 20 Ärzten der Kliniken für Anästhesiologie/ Intensivtherapie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums sowie einem Rettungsassistenten (RA) vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Dienstbeauftragung der Stadt Leipzig besetzt. Das NEF ist rund um die Uhr im Einsatz und das an 365 Tagen im Jahr. 2010 wurde es zu über 5500 Notfällen durch die Leitstelle geordert. Durch die zentrale Lage des Stützpunktes am Universitätsklinikum wird das Notarztteam auch zu Notfällen außerhalb des eigentlichen Bereiches der Rettungswache geschickt, da das Fahrzeug sternförmig in maximal 10 Minuten vor Ort sein kann. So auch am 1. Mai diesen Jahres. Der 26-jährige Philipp D. erlitt im Garten seiner Eltern einen schweren Herzinfarkt. Zwischenzeitlich ist er völlig genesen und arbeitsfähig. Hausarzt und Kardiologe staunen immer wieder über ihren neuen Patienten, der vorher nie ernsthaft krank war. Wenn sie nicht wüssten, was passiert ist, sie würden es ihm nicht glauben. „Die sofortige Hilfe ist nach den aktuellen internationalen Richtlinien nicht mehr zwingend obligat, absolut wichtig ist dagegen die kontinuierliche Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Notdienstes.“ Wie kann man als Laie bei einem Herzinfarkt Erste Hilfe leisten? Dr. Thomas M. Goerlich Ricky Renner Fotos: ukl von anwesenden Ersthelfern entscheidet nicht selten über Leben oder Tod. Glücklicherweise hatten Schwester und Vater schon zehn bis 15 Minuten vor Ankunft des Rettungswagens mit Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung begonnen. Das war entscheidend“, so Dr. Goerlich, der als Notarzt am Einsatzort eintraf. „Mund-zu-Mund-Beatmung Tipps gibt Ricky Renner, Rettungsassistent beim DRK: „Natürlich sollte man als Erstes versuchen, Ruhe zu bewahren. Dann muss der Rettungsdienst unter dem Notruf 112 alarmiert und eventuell ein weiterer Helfer organisiert werden. Anschließend sollten die Ersthelfer mit dem Patienten sprechen – zur Beruhigung und gegen die Angstsymptomatik. Bis zum Eintreffen des Notarztes muss versucht werden, das Herz des Notfallpatienten zu entlasten. Dazu sollte dieser mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Ein Teil des Blutes versackt so in den Beinen und entlastet damit den Herz- und Lungenkreislauf. Verliert der Patient jedoch das Bewusstsein und zeigt keine Lebenszeichen, muss er sofort auf den Rücken gelegt und wiederbelebt werden. Dabei kommt die klassische Herz-Druck-Massage zum Einsatz.“ Und genau das befolgte die Familie im Garten in Eutritzsch: Als Philipp bewusstlos am Boden lag, begann sein Vater sofort mit der Herzdruckmassage, während die ältere Schwester über die 112 zeitgleich den Notdienst alarmierte. Dr. Goerlich: „Bei dieser Reanimation war die Rettungskette einfach optimal, beginnend mit dem Einsatz der Familie. Als wir zu dritt – bei uns hospitierte der zukünftige Arzt Moritz Weiher – beim Patienten eintrafen, war die Besatzung eines RTW der zuständigen Rettungswache der Feuerwehr schon vor Ort. Die RAe Kötsch und Jahn hatten die Familie bei der Herzdruckmassage abgelöst. Die zügig durch uns realisierte EKG-Ableitung zeigte als Herzrhythmus ein Flimmern.“ Umgehend wurde der Patient intubiert, künstlich beatmet und ein Zugang zum Verabreichen der Notfallmedikamente gelegt. Alles gelang dem Notarzt dank des eingespielten Teams ohne Schwierigkeiten. Parallel zur laufenden Reanimation forderte Ricky Renner das Kriseninterventionsteam (KIT) für die psychologische Betreuung der Familie an, was bis dahin die Besatzung eines Streifenwagens der Polizei übernahm. Bei dieser nicht alltäglichen, aber erfolgreichen Wiederbelebung waren acht Elektroschocks nötig, bis die Herzfunktion des Patienten nach über 27 Minuten, zuzüglich der 10 bis 15 Minuten Herzdruckmassage durch Vater und Schwester, wieder eintrat. Erst nach weiteren 30 Minuten war der Gesamtzustand dahingehend stabil, um unter laufender Reanimation in die nächstgelegene Klinik mit einer rund um die Uhr einsatzbereiten Herzkatheter-Abteilung transportiert werden zu können – in diesem Fall in das Städtische Klinikum St. Georg. Dort wurde durch einen Katheter das verstopfte Herzkranzgefäß wieder durchgängig gemacht. Trotz der großen Zeitspanne hat Philipp D. im Nachhinein keine neurologischen Ausfälle, was äußerst selten sei, so der Notarzt. Bei diesem Notfall haben familiäre Ersthelfer, NEF, DRK, Feuerwehr, Polizei, KIT und die Zentrale Notaufnahme vom St. Georg als Rettungskette hervorragend zusammengearbeitet. Sandra Niemann N MBFS Gesundheitsfachberufe mit Zukunft vorgestellt J edes Jahr, noch weit vor dem Schulabschluss, stehen künftige Schulabgänger und ihre Eltern immer wieder vor der Frage, welcher Beruf passen könnte und welche Perspektiven sich hier für das Leben eröffnen werden. Gesundheitsfachberufe stellen eine zukunftsträchtige Schlüsselqualifikation dar. Denn aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland wird der Bedarf an gut ausgebildeten und engagierten Fachkräften in den kommenden Jahren weiter steigen. Ein Beruf im Gesundheitsbereich erfordert die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, da die Innovationsgeschwindigkeit in diesen Berufen enorm wächst. Die Halbwertszeit medizinischen Wissens liegt bei etwa drei Jahren. Und genau das macht diese Berufe so spannend. Hinzu kommen der Umgang mit Menschen und die tägliche Gewissheit, einen Beruf auszuüben, in dem man etwas bewirken kann. Die Medizinische Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig (MBFS) stellt sich diesem Bedarf. Hier erlernen gut 750 junge Menschen einen von acht Gesundheitsfachberufen. Mit einer über sechzigjährigen Tradition gehört sie zu den größten beruflichen Bildungseinrichtungen dieser Art in Sachsen. Und daher stellt sich diese Bildungseinrichtung auch in diesem Jahr wieder mit einem Tag der offenen Tür am 8. Oktober von 9 bis 13 Uhr den Interessenten für die Gesundheitsfachberufe vor. Auszubildende und Lehrer werden an diesem Tag über ihre Einrichtung und die Ausbildungsberufe informieren und haben ein interessantes Rahmenprogramm sowie einen Kuchenbasar und eine Suppenküche vorbereitet. „Lernen, Leben, Helfen, Heilen“ – so lautet das Motto der Lehreinrichtung, die in den Berufen Krankenpflege und Kinderkrankenpflege, Geburtshilfe (Hebamme), Physiotherapie, Diätassistenz und Orthoptik sowie Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenz (MTLA) und Medizinisch-technische Radiologieassistenz (MTRA) die Schülerinnen und Schüler sehr praxisnah satz neuester Erkenntnisse aus der medizinischen Krankenversorgung und Forschung. Die Medizinische Berufsfachschule des UKL. und fächerübergreifend ausbildet. Die Schülerinnen und Schüler der MBFS lernen zudem, in komplexen Situationen die Lage zu analysieren, die richtige Entscheidung zu treffen und kompetent zu handeln. Deshalb gehören ein starkes Verantwortungsgefühl und die Fähigkeit, die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen, zu den wichtigsten Eigenschaften eines jungen Menschen, der einen der acht Ausbildungsberufe erlernen möchte. Foto: ukl Für den praktischen Teil der Ausbildung zahlt sich die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Leipzig und fachspezifischen Einrichtungen in der Umgebung aus. Davon profitieren sowohl die Auszubildenden als auch das Klinikum. Das Universitätsklinikum und die Praxisinstitutionen halten optimale Ausbildungsbedingungen bereit. Die Anbindung an das Universitätsklinikum Leipzig ist zudem ein Garant für den Ein- Berufsfachschüler mit Abitur können sich im Laufe ihrer Ausbildung für ein begleitendes Bachelor-Studium an der Universität Halle-Wittenberg in der Fachrichtung „Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ bewerben. Der akademische Grad „Bachelor of Science“ ist international anerkannt und erhöht die Chancen auf dem Arbeitsmarkt im In- und Ausland. Die hohe Qualifikation unserer Absolventen der MBFS ist im gesamten Bundesgebiet bekannt. Praxen, Kliniken, Labore und Rehabilitationszentren in ganz Deutschland sind potenzielle Arbeitgeber. Die Medizinische Berufsfachschule ermöglicht Interessenten durch ihre zentrale Lage das Angebot von Wohnheimplätzen, was so in Leipzig einmalig ist. Die Ausbildung an dieser Bildungseinrichtung ist für alle Gesundheitsfachberufe schulgeldfrei. Michael Lindner 10 KLINIKUM 2011 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N SYMPOSIUM Compliance und Techniken sind oft ausschlaggebend D as Herz geht auf, die Galle läuft über, etwas schlägt auf den Magen, geht an die Nieren oder man redet frei von der Leber weg – viele Organe spielen in der Umgangssprache eine Rolle. „Nur für die Lunge gibt es keine Redensart“, so Prof. Dr. Dirk Oschmann vom Institut für Germanistik der Universität Leipzig. Dem Literaturwissenschaftler oblag das Entree des 20. Pneumologischen Symposiums der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Leipzig, bei dem er aus dem historischliterarischen Blickwinkel auf chronische Lungenerkrankungen blickte. Die Schwindsucht, also LungenTbc, war früher eine weit verbreitete Krankheit, an der letztlich auch Friedrich Schiller und Franz Kafka starben. Obwohl Schiller Arzt war, so der Leipziger Literaturwissenschaftler, verlor er über seine Krankheit zumindest in seinen Werken kein Wort. Auch Kafka machte seine tödliche Erkrankung nicht zum literarischen Thema. Erstaunlicherweise schrieb er aber wenige Monate vor Ausbruch der Krankheit bei ihm über ein „lungenloses Wesen“. Erst in Thomas Manns „Zauberberg“ spielt die Tbc eine dominierende Rolle – als Sinnbild des Niedergangs. Im medizinisch-wissenschaftlichen Programm des Symposi- ums informierte Prof. Dr. Stefan Hammerschmidt von der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Leipzig dann über schweres Asthma, das eine Minorität an Patienten betrifft, aber eine Majorität an Kosten verschlingt. Es ist nicht in allen Fällen erfolgreich zu behandeln, aber geachtet werden müsse auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und die richtige Anwendung von Inhalationsgeräten. Die Compliance sei oft ausschlaggebend. sing, Stahl und Blei), Holzstäube (Kiefer), Steinbearbeitung, Vogelzucht, aber auch das Friseurhandwerk. Dazu kommen noch Viren und genetische Faktoren. Ein wichtiger Meilenstein sei, dass nunmehr eine erste, zugelassene Therapie mit einem Wirksamkeitsnachweis bestehe. Die richtige Anwendung von Inhalationsgeräten durch den Patienten stellte PD Dr. Christian Geßner in den Mittelpunkt seines Vortrages. Der niedergelassene Leipziger Pneumologe Chefarzt am Klinikum Rosenheim, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Wie er zeigte, verbessert die Heimbeatmung bei OHS-Patienten das Langzeitüberleben. Weitere Indikationen für die Beatmung, die über Nasen-Maske, Nasen-Mund-Maske oder Tracheostoma erfolgt, sind COPD, Thoraxwand- und neuromuskuläre Erkrankungen. Nasaler High Flow – hinter diesem Begriff steht eine Beatmungstechnik, bei der der Patient nur über eine Nasenkanüle, Veranstalter und Referenten des 20. Pneumologischen Symposiums in Leipzig: Dr. Jens Bräunlich, Prof. Dr. Stefan Hammerschmidt, Prof. Dr. Dirk Oschmann, PD Dr. Stephan Budweiser, Dr. HansJürgen Seyfarth, Prof. Dr. Hubert Wirtz und PD Dr. Christian Geßner (v.l.n.r.). Foto: ukl Prof. Dr. Hubert Wirtz, Leiter der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, sprach über interstitielle Lungenerkrankungen, die sich oft mit trockenem Reizhusten und Belastungsluftnot zeigen. An einer idiopathischen Lungenfibrose könnten in Leipzig, so rechnete Prof. Wirtz hoch, etwa 25 bis 250 Personen erkrankt sein. Risikofaktoren sind Zigarettenrauchen, Metallstäube (Mes- zeigte Beispiele, wie Patienten falsch mit Geräten umgehen und machte deutlich, dass vor jeder Therapieintensivierung vom Arzt geprüft werden solle, ob der Patient die Inhalationstechnik beherrsche und auch die vorgeschriebene Dosis beachte. Standards und Durchführung der außerklinischen Beatmung stellte PD Dr. Stephan Budweiser, aber mit hohen Durchflussraten, versorgt wird. Dr. Jens Bräunlich von der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I sprach über Wirksamkeitsuntersuchungen, nach denen Atemfrequenz, aber auch Atemvolumina sinken. „Ganz offenbar kommt es zu einer Auswaschung der oberen Atemwege und damit zu einer Reduktion des funktionellen Totraumes der Lunge“, so Dr. Bräunlich. Prof. Wirtz betonte die Wichtigkeit neuer Konzepte zur Atmungsunterstützung für die Patienten. Über Empfehlungen der Kölner Konsensus-Konferenz zur Diagnostik und Therapie des Lungenhochdrucks informierte zum Abschluss Dr. Hans-Jürgen Seyfarth von der Abteilung Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I. „Bei der Diagnostik erfolgt die Weichenstellung durch die Echokardiographie“, hob er hervor. „Die Rechtsherzkatheteruntersuchung führt dann zur endgültigen Diagnose.“ Während früher den Patienten mit pulmonaler Hypertonie geraten wurde, jede körperliche Anstrengung zu meiden, tendiert man heute zu einer vorsichtigen Konditionierung ohne starke körperliche Anstrengungen. Damit verlängere sich die Gehstrecke deutlich, so Dr. Seyfarth. Da die Patienten durch bessere medizinische Möglichkeiten ein Alter erreichen, in denen sie eine neue Hüfte brauchen, seien die entsprechenden Operationen eine große Herausforderung. In den Jahren 2007 bis 2010 wurden am Leipziger Universitätsklinikum 17 Patienten mit pulmonaler Hypertonie operiert – alle haben die OP wohlbehalten überstanden. Schwangerschaften werden indes nicht empfohlen, da bis zu zwei Drittel der Patienten mit erheblichen Konsequenzen zu rechnen hätten. Uwe Niemann N THEMENPAKET Leipziger Aktionswochen der Seelischen Gesundheit S tudien zufolge leidet jeder Dritte Deutsche mindestens einmal in seinem Leben an einer ernst zu nehmenden psychischen Erkrankung. Auch Angehörige spüren die Folgen davon meist stark. Dennoch blieben seelische Erkrankungen bislang gesellschaftliche Tabuthemen, über die wenig gesprochen wurde. Um diesen Zustand zu ändern wurde 1992 der Internationale Tag der Seelischen Gesundheit ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. Oktober statt und soll weltweit für Bewusstsein, Toleranz und Wissen zu diesem Thema werben. Initiiert vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, finden aus diesem Anlass in Deutschland seit einigen Jahren Aktionstage und Aktionswochen der Seelischen Gesundheit statt. 33 Städte und Regionen beteiligen sich in diesem Jahr, auch Leipzig ist dabei. Vom 2. bis zum 17. Oktober sind Interessierte herzlich zu vielfältigen Veranstaltungen eingeladen. Den Auftakt bildet der 1. Deutsche Patientenkongress Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Depressionsliga am 2. Oktober im Gewandhaus. Harald Schmidt, bekannt aus seiner gleichnamigen Talkshow bei SAT.1, wird den 1. Deutschen Patientenkongress Depression für Betroffene und Angehörige moderieren. Der Talkmaster ist gleichzeitig auch der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der erste Deutsche Kongress zur Erkrankung Depression – in seiner Art bisher einmalig in Deutschland – soll Betroffenen und deren Angehörigen eine Plattform bieten, um sich auszutauschen und fachkundig zu informieren. Vorträge von Betroffenen, Angehörigen und Ärzten, eine Podiumsdiskussion sowie verschiedene Workshops werden den Kongress zu einer wegweisenden Veranstaltung machen, die sich als feste Größe etablieren wird. Die Anmeldung ist noch möglich unter www.deutsche-depressionshilfe.de/kongress. Bis zum Friedensgebet am 17. Oktober finden anschließend leipzigweit verschiedene Veranstaltungen rund um die Thematik statt. Beispielsweise kann man sich am 5. Oktober in der Volkshochschule zum Vortrag „Aktiv gegen Depression – Bewegen nach dem Wohlfühlprinzip“ darüber informieren, weshalb und wie Sport und Bewegung erhellend auf die Stimmung wirken kann. In einer anschließenden Probestunde kann man es gleich selbst ausprobieren. Auch verschiedene Schnupperkurse im Yoga, Qigong und anderem stehen auf dem Programm. Sie können Anregungen geben, Seele, Gesundheit und Körper auch außerhalb der Aktionswochen regelmäßig etwas Gutes zu tun. Auch die Kinderuni der Medizinischen Fakultät am 7. Oktober von 16.30 bis 17.15 Uhr wird im Rahmen der Aktionswochen ihren Schwerpunkt auf die psychische Gesundheit von Kindern setzen. „So oder so - Auf der Suche nach den Gefühlen“ lautet der Vortrag, den Dr. Michael Kroll, Kinderpsychologe am Universitätsklinikum Leipzig, ausschließlich für Kinder im Campus Augustusplatz halten wird. Nicole Koburger Das ausführliche Programm kann man sich auf der Internetseite des Leipziger Bündnisses gegen Depression, das in diesem Jahr zum zweiten Mal die Terminkoordination für die Aktionswochen übernommen hat, ansehen und herunterladen: http://aktionswoche.seelischegesundheit. net/leipzig und http://www. buendnis-depression.de/depression/10701.php POLITIK I WIRTSCHAFT 11 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N KONJUNKTUR Deutschland: Wolken über dem Aufschwung E auch schrumpft, wenngleich auf einem hohen Niveau, sagte Abberger. Auch die Analysten der Berenberg-Bank erwarten, dass die Wirtschaft im letzten uro-Schuldenkrise und die Turbulenzen an den Finanzmärkten verderben der deutschen Wirtschaft zunehmend die Stimmung. Das Geschäftsklima verschlechterte sich im September bereits zum dritten Mal in Folge, teilte das ifo institut Ende September in München mit. Der Rückgang fiel zwar geringer aus als zunächst von Experten befürchtet. Volkswirte sehen darin dennoch eine Wende in der Konjunkturentwicklung. Mit einer Rezession rechnet Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) aber nicht. von unter 100. „Das Umfeld ist einfach noch einmal deutlich schwieriger geworden“, sagte ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger der Nachrichtenagentur dpa. Die Unternehmen bereiteten sich auf schwerere Zeiten vor, Panik sei aber nicht erkennbar. Noch immer böten volle Auftragsbücher und die hohe Nachfrage aus Asien einen guten Puffer. Vor allem die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate trübten sich angesichts der ungelösten Schuldenkrise, der Talfahrt an den Börsen und auch der weiter tristen Lage der US-Wirtschaft erneut deutlich ein – und zogen das Stimmungsbarometer mit nach unten. Der ifo-Index sank von 108,7 auf 107,5 Punkte. Noch läuft die Wirtschaft rund, wie ifo-Präsident Hans-Werner Sinn betonte: „Die weiterhin gute Lage der Unternehmen zeigt, dass sich die deutsche Konjunktur bislang von den politischen Turbulenzen abkoppeln konnte.“ „Es sieht nach einem geordneten Rückzug aus und nicht nach einem Einbruch“, sagte Abberger. Noch immer beurteilten die befragten Firmen ihre Lage nach wie Jedes Wirtschaftsforschungs-Institut gibt seine eigenen Zahlen aus, doch für alle vor als gut, auch Analysten hängen Wolken über dem deutschen Aufschwung. Foto: dpa seien etwa in der Industrie weiterhin Einstel- Jahresviertel und zum Auftakt schaft für Konsumforschung lungen geplant. „Die Lage bei 2012 ein Minus verzeichnet. (GfK) erwartet. den Unternehmen ist gut, aber Danach dürfte es aber wieder sie treffen Vorbereitungen“, aufwärtsgehen – sofern die Die Deutsche Industrie- und sagte Abberger. Der Lage-Index Schuldenkrise gelöst werden Handelskammer (DIHK) ist weiging um gerade einmal um 0,2 kann, wie die Bank schreibt. ter zuversichtlich, dass die Wirtauf 117,9 Punkte zurück. schaft hierzulande der SchulRösler sieht die Wirtschaft an- denkrise trotzen kann. „Alles Dennoch seien die Risiken für gesichts der Lage in Europa in allem gehen wir weiter von die Entwicklung zuletzt noch- in unruhigerem Fahrwasser. positiven Wachstumsraten aus. mals gestiegen. Es könne durch- „Zwar sind die Risiken erheb- Die Lage bei den Unternehmen aus sein, dass die deutsche lich gestiegen, gleichwohl steht ist gut“, sagte DIHK-KonjunkturWirtschaft im vierten Quartal Deutschland derzeit nicht vor fachmann Dirk Schlotböller im Allerdings trübten sich die Aussichten der befragten Firmen deutlich ein. Der Erwartungsindex fiel von 100 auf 98 Punkte und damit erstmals seit September 2009 wieder auf einen Wert einer Rezession, sondern vor einer Phase ruhigeren Wachstums. Mit Spannung wurde auch der anstehende KonsumklimaIndex der Nürnberger Gesell- N LUFTFAHRT H Der neue Konzernchef Hartmut Mehdorn kündigte eine rigorose Überprüfung der Sparmöglichkeiten an: „Um die Zukunft des Unternehmens langfristig sicherzustellen und Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sieht die deutsche Wirtschaft an einem Wendepunkt. „Das sieht immer weniger nach einer bloßen Wachstumsdelle aus, die zwei Jahre nach dem Ende einer Rezession nicht ungewöhnlich ist. Offensichtlich lastet die Staatsschuldenkrise immer stärker auf dem Konjunkturausblick“, schreibt der Banker. Für den Euroraum sei das Risiko einer Rezession in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. „Für die relativ besser aufgestellte deutsche Wirtschaft ist unsere 2012er Wachstumsprognose von 1,5 Prozent mit erheblichen Abwärtsrisiken versehen.“ Insgesamt steht der ifo-Index allerdings noch ganz gut da. Schlechter stand das wichtige Barometer zuletzt im Juni 2010. Seinen Tiefpunkte erreichte der ifo-Index in der vergangenen Krise im Dezember 2008, als der Wert auf 84,6 Punkte abgesackt war. Für die Ermittlung des Stimmungstests befragt das ifoInstitut bundesweit monatlich rund 7000 Unternehmen. Wegen der langen Zeitreihen und der großen Kontinuität gilt der ifoIndex als der wichtigste Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft. dpa N AM RANDE Air Berlin stutzt Flotte um mehr als zehn Prozent artmut Mehdorn wird konkret: Der neue AirBerlin-Chef will die Flotte der kriselnden Fluggesellschaft um zehn Prozent verkleinern. Ein Maßnahmenpaket soll 200 Millionen Euro einsparen. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will ihre Flotte bis zum Sommer 2012 um mehr als zehn Prozent reduzieren. Die Zahl der Flugzeuge solle von 170 auf 152 sinken, teilte das Unternehmen mit. Die Flugleistung soll aber nur um vier Prozent fallen. Mit dem Maßnahmenpaket, das den Namen „Shape & Size“ trägt, will das Unternehmen das operative Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessern. Deutschlandradio Kultur. Zwar gebe es eine deutliche Verlangsamung, das sei aber nicht ungewöhnlich nach zwei so guten Konjunkturjahren, sagte der Experte. Das bisherige Geschäftsmodell steht nach Mehdorns Worten nicht infrage. Branchenexperten hatten zuletzt jedoch Zweifel an der Ausrichtung geäußert. Air Berlin bringt Urlauber für Reiseveranstalter nach Mallorca, auf die Kanaren, nach Ägypten und Dubai, aber auch Geschäftsleute nach London. Dabei eifert das Unternehmen nicht Billigfliegern nach, die für jede Zusatzleistung eine Extra-Gebühr verlangen. Sie will aber auch keine klassische Fluggesellschaft wie die Lufthansa sein. Einsparungen kommen: Ein Jet von Air Berlin beim Landeanflug auf seinen Heimatflughafen Berlin-Tegel. Foto: dpa Air Berlin zu alter Stärke zurückzuführen, werden wir in den kommenden Monaten ausnahmslos alle Bereiche des Unternehmens auf den Prüfstand stellen“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir bewegen uns derzeit in einem turbulenten Umfeld, sowohl hinsichtlich des Wettbewerbs als auch konjunkturell.“ Allerdings solle weder am Kunden noch am Service oder an der Sicherheit gespart werden. Seit Anfang September lenkt der frühere Bahnchef Mehdorn die Airline, die sich seit einiger Zeit in Turbulenzen befindet. Die Fluggesellschaft steuert das vierte Jahr in Folge einen Verlust an. Der langjährige Vorstandschef Joachim Hunold hatte sein Amt zum 1. September niedergelegt. dpa Israel muss beim Militär sparen n Israel hat sich ein von der Regierung eingesetztes Wirtschaftsgremium für drastische Kürzungen im Militärhaushalt ausgesprochen. Der Leiter des Expertenteams, Manuel Trajtenberg, sagte in Jerusalem: „Es ist nicht leicht, das Militärbudget zu kürzen, angesichts der vielen Bedrohungen Israels, aber die soziale Sicherheit ist nicht weniger wichtig.“ Der Einschnitt um drei Milliarden Schekel (etwa 600 Millionen Euro) soll zur Lösung der sozialen Krise in Israel beitragen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte den Ausschuss vor sieben Wochen unter dem Eindruck der größten sozialen Proteste in der Geschichte Israels eingerichtet. Trajtenberg sagte, binnen fünf Jahren sollten insgesamt 60 Milliarden Schekel (etwa 12 Milliarden Euro) für soziale Zwecke ausgegeben werden. dpa I 12 KULTUR Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N STIERKAMPF Das letzte „Olé“ N achdem er dem Stier den Todesstoß versetzt hatte, schritt Serafín Marín in die Mitte der Arena. Der Torero verneigte sich mit Tränen in den Augen, er ließ die Ohren des getöteten Tiers, die ihm als Trophäen zuerkannt worden waren, aus den Händen in den Sand fallen und küsste den Boden. Der Stierkampf in der spanischen Region Katalonien gehört seit Sonntagabend, 25. September 2011, 20.16 Uhr, der Geschichte an. Der 567 Kilogramm schwere „Dudalegre“ dürfte der letzte Stier gewesen sein, der vor dem Inkrafttreten des Stierkampfverbots in einer Arena der wirtschaftsstärksten Region Spaniens sein Leben ließ. Ein Pferdegespann zog den blutigen Kadaver aus der Stierkampfarena „La Monumental“ in Barcelona. Gleich darauf kletterten Hunderte von Fans über die Holzbarriere auf die Kampffläche und sammelten vom Boden Sandhäufchen auf. Den Sand nahmen sie in Tütchen und Plastikflaschen als Andenken mit. Die Zeitung „El Periódico de Catalunya“ fühlte sich an die Berliner erinnert, die auch ohne das Verbot vor dem Ende gestanden hätte. „La Monumental“ war die einzige Arena in Katalonien, die noch in Betrieb war. Alle anderen waren abgerissen oder geschlossen worden, weil sich kaum jemand für das blutige Spektakel interessierte. „Der Stierkampf wäre auch so gestorben“, meint der Schriftsteller Ramón de España. „Es wäre gar nicht nötig gewesen, dass Tierschützer protestierten vor der Arena Monumental in Barcelona gegen die letz- die Politiker Sterbeten Stierkämpfe, die am dritten September-Wochenende stattfanden. Foto: dpa hilfe leisteten.“ nach dem Fall der Mauer Steinstückchen als Souvenirs eingesammelt hatten. Die Toreros wurden von ihren Anhängern auf Schultern aus der Arena hinausgetragen. Vor den Toren feierten Tierschützer das Ende des Stierkampfs in Katalonien mit Sekt. „Endlich hat die Quälerei der Stiere hier ein Ende“, sagte eine Sprecherin. Stierkampffans protestierten dagegen, dass in Katalonien nun ein „spanisches Kulturgut“ verboten sei und forderten in Sprechchören „Freiheit“. Die Polizei verhinderte, dass es zu Handgreiflichkeiten zwischen beiden Lagern kam. Die Proteste der Anhänger des Stierkampfs täuschten allerdings darüber hinweg, dass die Fiesta Beim Verbotsbeschluss des Parlaments in Barcelona spielte nicht nur der Tierschutz eine Rolle. Katalanischen Nationalisten war der Stierkampf ein Dorn im Auge, weil sie darin etwas „zutiefst Spanisches“ sahen. Allerdings hatte es auch in Katalonien Zeiten gegeben, in denen der Stierkampf sehr populär war. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Barcelona – neben Madrid und Sevilla – weltweit zu den wichtigsten Hochburgen des Stierkampfes. Zeitweise verfügte die Stadt über drei Arenen. Der Niedergang begann in den 50er Jahren mit der Stationierung amerikanischer Marinesoldaten und dem Zustrom ausländischer Urlauber. Die Fiesta wurde zu einem exotischen Touristen-Spektakel, die einheimischen Fans wandten sich ab. „In Barcelona ging eine 300 Jahre alte Tradition zu Ende“, schrieb die Zeitung „El País“. „Da ist es gleichgültig, ob der Stierkampf als Folge von Dekadenz oder durch einen Parlamentsbeschluss starb.“ Die Anhänger der Fiesta haben nur noch eine winzige Hoffnung, dass das Verbot wieder aufgehoben werden könnte. Die konservative Volkspartei (PP) erwirkte eine Klage vor dem Verfassungsgericht, zudem bemüht sich eine Initiative um ein Volksbegehren. Die Erfolgsaussichten werden jedoch in beiden Fällen als minimal eingeschätzt, zumal sich mit dem Stierkampf in Katalonien ohnehin kein Geld mehr verdienen lässt. Hubert Kahl ANZEIGE Bitte liefern Sie mir den Schlingel zum nächstmöglichen Termin zum Bezugspreis von zurzeit jährlich 15 Euro bzw. 7,50 Euro für LVZ-Abonnenten. Hol Dir alle! Bei Zustellung außerhalb des Verbreitungsgebietes der LVZ zzgl. der gültigen Versandkosten (derzeit 7,50 Euro). Alle Preise inkl. MwSt. Ich bin LVZ-Abonnent und erhalte den Schlingel zum Vorzugspreis von 7,50 Euro. Zum Zeitpunkt der Bestellung liegt ein LVZ-Abonnement vor. Frau Herr Name J A H R G A N G 1 N O . 8 | O K T O B E R 2 0 11 | w w w.schlingel-leipzig.de J A H R G A N G 1 N O . 7 | S E P T E M B E R 2 0 11 | w w w.schlingel-leipzig.de Vorname Telefon, für Rückfragen Straße Nr. 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Seite 6 Mein Name ist Hase Seite 22 Tiger auf dem Sprung $$ Abenteuer Patchworkfamilie Wasserspaß in Bädern und Seen Seite 18 Planschbrüder Kind 1: Name Große Gro Gr ro oße u und nd kleine kle ein ne Weltenbummler We elte enbummle er FÜR ELTERN FÜR ELTERN Für Schlingel-Geburtstagsgrüße und kleine Überraschungen (für Kinder bis 12 Jahren) Ich erteile einen Bankeinzugsauftrag. Buchen Sie den Bezugspreis bitte von meinem Konto ab: Konto-Nr. Bankleitzahl Kreditinstitut Ich möchte eine Rechnung. Die Zahlung des Bezugspreises erfolgt jährlich. Coupon einsenden an: Ich stimme der Weitergabe meiner Daten an die LVDG mbH & Co.KG zum Zwecke der Datenverarbeitung und der Leistungserbringung zu. Leipziger Medien Service GmbH Vertrieb Peterssteinweg 19 04107 Leipzig Datum Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bin berechtigt, diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen (Datum des Poststempels) gegenüber der „Leipziger Medien Service GmbH“, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig zu widerrufen. Das Abonnement kann erstmalig nach 12 Monaten Bezug gekündigt werden. Die Kündigung ist bis drei Monate vor Ablauf des Vertrages fristgerecht. Nach Ablauf dieser Frist verlängert sich das Abonnement automatisch um ein weiteres Jahr. Registergericht: www.schlingel-leipzig.de Leipzig, HRB 10251. Die AGB und weitere Informationen finden Sie unter: www.schlingel-leipzig.de 10000/2/ANZE UNTERHALTUNG 13 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N AUSSTELLUNG N LEUTE Das schräge Genie: Picasso im Fotoporträt H B denn wenn sie zu ihm kamen, hatten sie längst ein festes Bild von ihm im Kopf, das sie zu bestätigen suchten. So geht das berühmt gewordene Bild von Picasso mit den Brötchenhänden – die Hörnchen liegen so an der Tischkante, dass sie auf den ersten Blick wie riesige Patschhände erscheinen – auf eine so einfache wie geniale Idee des Fotografen Robert Doisneau zurück. ei dem Namen Monet denkt man an Seerosen, bei Leonardo an die Mona Lisa, bei Rubens an Frauenleiber – und bei Picasso? Da ist die erste Assoziation nicht unbedingt ein bestimmtes Werk, sondern sein eigenes markantes Gesicht mit der großen Nase und den dunklen, durchdringenden Augen. Porträt-Fotografien haben unser Bild von ihm wesentlich geprägt. Dennoch ist dieser Aspekt bisher nicht eingehend untersucht worden. Das Museum Ludwig in Köln füllt diese Lücke jetzt mit einer großen Ausstellung: „Ichundichundich – Picasso im Fotoporträt“. Die Schau präsentiert bis zum 15. Januar mehr als 250 Aufnahmen unter anderem von Robert Capa, Richard Avedon, Cecil Beaton, Herbert List, Man Ray, Lee Miller und Arnold Newman. Der Unterhaltungswert ist hoch, denn sobald eine Kamera in der Nähe war, wurde Picasso zum Komödianten: Er spielt einen Indianerhäuptling und posiert mit einem von Gary Cooper geschenkten Revolver, er setzt sich abwechselnd Kapitänsmütze, Clownsnase und Popeye-Maske auf, er schrubbt sich in der Badewanne den Rücken, er simuliert seine Verhaftung durch zwei Polizisten oder parodiert einen Aktmaler alter Schule. Unverkennbar machte ihm das Posieren großen Spaß. Für das arbeitswütige Multitalent müssen die Foto-Shootings „wie Zigarettenpausen“ gewesen sein, glaubt die Kuratorin Kerstin Stremmel. Fotografen, die ihn noch erlebt haben, beteuern übereinstimmend, nie ein willigeres Modell vor die Linse bekommen zu haben. Der Einfluss solcher Bilder lässt sich kaum überschätzen. Die überaus komplizierte Gedankenwelt des Künstlers Picasso wurde damit auf ein Bild reduziert, das einfach genug war, um durch die Massenmedien transportiert zu werden: Picasso, das schräge Genie. Erst dadurch konnte seine Kunst – die lange feindselige Reaktionen hervorrief – wirklich populär werden. Erst so wurde er zum modernen Künstler schlechthin. Häuptling der Maler: Eine Fotografie von David Douglas Duncan aus dem Jahr 1960 zeigt Picasso mit Federschmuck. Foto: dpa Doch obwohl alles so spielerisch erscheint, darf man das Maß an Berechnung nicht unterschätzen – vielfach bestellte Picasso die Fotografen selbst. Er setzte sich in Szene: Auf einem Intellektuellen-Kongress kurz nach dem Krieg erscheint er zum Beispiel im Dreiteiler und lässt sich ungewohnt ernst mit Denkerstirn ablichten. Im Atelier erfüllt er in geradezu klischeehafter Weise die Erwartungshaltung der andächtigen Besucher und mimt den versunken an der Staffelei arbeitenden Künstler. Dabei hatte er es gar nicht nötig, die Fotografen zu lenken, Picasso zensierte die Fotografen nicht, aber er traf allein schon dadurch eine Vorauswahl, dass er sich ihnen nur in bestimmten Situationen zeigte. An dieser Stelle wäre es interessant gewesen, wenn die Ausstellungsmacher noch näher untersucht hätten, inwieweit Picasso bestimmte Seiten seiner Persönlichkeit und seines Künstlertums verbarg. Denn er war stets darauf bedacht, die Aura des Geheimnisvollen zu erhalten. „Er will auf keinen Fall, dass man ihn durchschaue“, hat der französische Maler Maurice de Vlaminck (1876-1958) über ihn gesagt. Und er selbst gab die Losung aus: „Jede Unterhaltung mit dem Piloten ist verboten.“ Christoph Driessen N FLUGZEUGE Neuer Jet für Kanzlerin und Bundespräsident D Eine Stewardess der Flugbereitschaft präsentiert ein Modell der neuen Regierungsmaschine – vor dem echten Jet. Foto: dpa ie Modernisierung der Regierungsflieger schreitet voran. Ab sofort kann Bundeskanzlerin Angela Merkel neben AirbusMaschinen vom Typ A340 und A319 für Kurztrips auch eine kleine Bombardier Global 5000 nutzen. Der Flieger mit 13 Plätzen und einer Reichweite von 8900 Kilometern wurde Mitte September in Berlin-Schönefeld an das Verteidigungsministerium übergeben. Drei weitere Maschinen dieses Typs sollen bis Jahresende folgen. Sie ersetzen die mehrere Jahrzehnte alten Bombardier Challenger und stehen auch dem Bundespräsidenten und den Bundesministern für Dienstreisen zur Verfügung. Die VIP-Flotte der Flugbereitschaft wird derzeit komplett er- neut. Zwei Mittelstreckenflieger vom Typ A319 wurden bereits im vergangenen Jahr übergeben, im März folgte eine A340-300 mit 143 Plätzen und 13 500 Kilometern Reichweite. Ein zweiter Flieger dieses Typ soll noch folgen. Die ausgemusterten Maschinen werden von der staatlichen Verwertungsgesellschaft Vebeg versteigert. dpa ans Hinterseer, Volksmusikant (57), zog die Reißleine: Jahrelang folgten ihm jeweils tausende Anhänger über die Berge, nun ist Schluss: Hinterseer will im kommenden Jahr keine Fanwanderung in Tirol mehr organisieren lassen. Es habe Falschmeldungen und üble Nachrede gegeben, was ihn sehr betroffen gemacht habe, teilte der Sänger auf seiner Homepage mit. „Aus diesem Grund wird es im nächsten Jahr keine Veranstaltung geben.“ Hintergrund ist nach österreichischen Medienberichten ein Streit mit dem Tourismusverband um hunderttausende Euro. Der Boden, auf dem die Veranstaltung gewachsen sei, sei nicht mehr derselbe, so Hinterseer. „Die schöne Zeit, die wir mit den Open Air Konzerten und der Fanwanderung miteinander hatten, kann uns aber keiner nehmen.“ Die jährliche Wanderung des blonden Barden in seiner Heimat Kitzbühel hatte sich über die Jahre zum Massen-Event im Spätsommer entwickelt. In diesem Jahr sollen ihm rund 9000 Fans hinterhergepilgert sein. elen Mirren, britische Schauspielerin, hat nach eigener Meinung „richtige Fußballerbeine“ und benennt sie nach englischen Fußballspielern. „Früher waren es meine Kevin Keegans, heute nenne ich sie meine Wayne Rooneys“, sagte die für ihre Darstellung der britischen Königin im Film „Die Queen“ mit dem Oscar ausgezeichnet 66-Jährige. In einem bereits vor Jahren gedrehten Werbe-Auftritt Mirrens für eine britische Fluggesellschaft seien daher auch nicht ihre Beine zu sehen gewesen – „das waren die Beine einer Stewardess“. Sie habe dem Fotografen vor den Aufnahmen gesagt, „hör mal, du kannst meine Beine nicht für die Kampagne zeigen, sie sind nicht attraktiv genug“, erinnerte sich Mirren. Er habe sie sich noch mal genauer angesehen und gesagt: „Da hast du recht.“ H rinz William von Wales, Monarch in Wartestellung, hat in einem ungewöhnlich persönlichen Interview seine Bewunderung für seine Großmutter, Königin Queen Elizabeth II., ausgedrückt und seine enge Beziehung zu ihr beschrieben. „Sie ist unglaublich“, sagte der 29-Jährige in einem Gespräch mit dem Autor Robert Hardman für eine neue Biografie über die britische Monarchin. Die Verbindung zwischen ihr und ihm als Zweitem der britischen Thronfolge sei in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Ihr Rat sei für ihn einmalig, aber sie sei eben auch seine Oma. P 14 REISE Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N SPORTREISEN Von Yoga bis Triathlon Sommer, Sonne, Strand – das ist für die meisten Touristen die Idealvorstellung von Urlaub. Doch vielen reicht es nicht mehr, den ganzen Tag auf der Liege zu fläzen. Ein bisschen Abwechslung darf sein, vor allem sportliche – das bestätigen die Buchungszahlen ebenso wie Erhebungen bei den Reisenden. In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Sporturlaube laut einer aktuellen Auswertung des World Travel Monitors im Auftrag der Reisemesse ITB in Berlin sogar vor die boomenden Kreuzfahrten geschoben. Reiseveranstalter und Hotels haben den Trend erkannt. Sie bieten mittlerweile alles vom YogaWochenende bis zu einwöchigen Trainings- und Motivations-Camps mit prominentem Vorturner. „Immer mehr Reisende möchten im Urlaub unter professioneller Anleitung Sport treiben“, erläutert Volker Schmidtgen, Leiter für Zielgruppen- und Konzeptprodukte bei der Thomas Cook AG in Oberursel. Veranstalter haben unterschiedliche Programme für verschiedene Zielgruppen im Programm: Radfahren haben die Konzerne als Megatrend ausgemacht, Triathlon verzeichnet große Wachstumsraten – und Wassersport wie Wellenreiten, Segeln oder Kitesurfen steht in den südlichen Urlaubsländern das ganze Jahr über oben auf der Liste. Der Reiseveranstalter Alltours etwa kooperiert von Februar 2012 an mit vier Radsportveranstaltern auf Mallorca. Einsteiger und Profis können aus zahlreichen SpezialRadsportpaketen wählen – Basispakete enthalten Tourenvorschläge, Straßenkarten, ein tägliches Verpflegungspaket, We r k s t a t t s e r v i c e und Radwasch-Station. Die Urlauber können ihre Räder aus Deutschland mitbringen oder vor Ort ausleihen. dem Programm wie Kraft- und Koordinationstraining. Und natürlich das Spielen im feinkörnigen Sand, direkt am Atlantik. Zum größten Sportund Erholungszentrum Fuerteventuras hat sich in den vergangenen Jahren das Sportresort „Playitas“ entwickelt. Läufer und Radfahrer trainieren hier auf abgelegenen Wegen und Straßen mit wenig Verkehr. Wer nicht durch Lavafelder joggen will, kann sich innerhalb der Hotelanlage auf einem 1,4 Kilometer langen Parcours auspowern. Oder im 50-Meter Olympiapool mit Blick auf den Atlantik seine Bahnen ziehen. Die Ansprüche und Ziele der Hobbysportler sind sehr unterschiedlich, deshalb gibt es eine Vielfalt von Angeboten. Bei Neckermann zum Beispiel soll ein reiner Sport-Katalog Urlauber ansprechen, die eine Sportart gezielt trainieren Exotische Sportziele wollen. „Zielgruppe hat der Veranstalist der Freizeitsportter Frosch Reisen ler, der sein Urlaubsim Programm: Neu ziel bewusst nach sind sogenannte den jeweils besten AktivFun Reisen Vo r a u s s e t z u n g e n durch den Nordund Bedingungen Indiens, für seine Sport- Im Robinson Club Jandia Playa auf Fuerteventura können Beachvol- westen auf Réunion und art auswählt“, sagt leyballer mit den Profis Jörg Ahmann und Axel Hager trainieren. Kite-Wochen in El Schmidtgen. Gouna in Ägypten. und Sonnenschein. Das Triathlon, der Mix aus wissen gerade BeachSchwimmen, Radfahren Ebenfalls im Programm: Aber auch in Deutschvolleyballer zu schätund Laufen. Dazu hat sogenannte All Sports land kann man sportzen. Im Robinson Club sich Thomas Cook die Hotels, die ein umfanglich Urlaub machen. Das „Jandia Playa“ im Süden Weltklasse-Triathleten reiches Angebot an be„Klosterhotel Marienhöh“ der Insel Fuerteventura Andreas und Michael liebten Sportarten und nahe der Mosel veranstalkönnen sie sich im TraiRaelert ins Boot geholt. Fitnesseinrichtungen tet regelmäßig Sport- und ningscamp mit den Profis bieten. Unter fachkunFitnesstage inmitten des Jörg Ahmann und Axel Besonders beliebt für diger Anleitung können Naturparks Saar-HunsHager ein paar Tricks sportliche Touren sind Urlauber ihren Lieblingsrück. Der Schwerpunkt abschauen. Die Verbesdie kanarischen Inseln. sport ausüben oder neue liegt auf Gelenk schoserung der GrundtechIhr Vorzug: das ganze Sportarten testen. Recht nenden Fitness-Kursen, niken steht ebenso auf Jahr laue Temperaturen frisch im Programm ist Trainieren wie Olympioniken: Zehnkämpfer Frank Busemann hat für Thomas Cook ein Sportprogramm entworfen. Fotos: dpa Aqua-Gymnastik, Yoga und Nordic Walking. Die Mischung aus Ausdauerund Krafttraining sei besonders für Teilnehmer geeignet, die bisher wenig sportlich aktiv waren, teilt das Hotel mit. Ein ausgebildeter Fitnesstrainer gibt professionelle Anleitung und soll die Freizeitsportler motivieren, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Pilates-Liebhaber kommen auf Rügen auf ihre Kosten: Im „Hotel Bernstein“ in Sellin gibt es Arrangements, die das systematische Ganzkörpertraining über eine Woche unter fachkundiger Anleitung anbieten. Laut dem Hotel erkennen Krankenkassen die Kurse oft an. Bewegung nach fernöstlichen Lehren wie Tai Chi oder Qui Gong steht in zahlreichen Hotels auf dem Programm. Besonderen Stellenwert hat sie im „Posthotel“ am Achensee: Dort gehört eine chinesische Ärztin zum Personal, und ein Shaolin-Mönch aus der chinesischen Provinz Henan verbringt die Hälfte des Jahres im Achental. Der Meister führt die Gäste in Denken und Bewusstsein des Zen ein. Die Gäste können den Shaolin-Mönch bei einer Vorführung der akrobatischen Kampftechnik Kung Fu bewundern – oder allmorgendlich mit ihm meditieren und in Qi-Gong- und Tai-ChiKurse lernen, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Verena Wolff Der Megatrend bei Sportreisen heißt Radfahren. Solche Programme lassen sich bei zahlreichen Veranstaltern buchen und auch für viele Regionen, so auch Kroatien. FRESH – DIE JUNGE SEITE 15 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N INTERNET Facebook lockt mit neuen Features O Netflix oder Spotify, aber auch das Nachrichtenportal Yahoo News. Die von Mark Zuckerberg in San Francisco präsentierten Dienste werden allerdings in Deutschland zum großen Teil erst einmal nicht angeboten. b Vergangenheit oder Gegenwart: Facebook gibt seinen Mitgliedern noch mehr Möglichkeiten, ihr Leben im Online-Netzwerk darzustellen. Die kürzlich vom Internetkonzern angekündigten Änderungen stoßen jedoch bei den Nutzern auf zwiegespaltene Reaktionen: „Die einen finden es super und wollen es gleich testen, andere wollen Facebook verlassen“, sagt Buchautorin Annette Schwindt („Das Facebook-Buch“), die die Diskussion verfolgt. Anwender sollen hierzulande aber nicht leer ausgehen: „Nur weil Spotify bei uns in Deutschland nicht verfügbar ist, heißt das nicht, dass wir auf Musik verzichten müssen“, sagte Facebook-Sprecherin Tina Kulow. Es werde viele interessante Angebote geben. In Deutschland machten Dienste wie MyVideo, die Musiktauschplattform Soundcloud und das Spieleangebot von The Game den Anfang. Facebook baut das bislang sehr schlichte Anwenderprofil zu einem digitalen Tagebuch aus, das nun Timeline genannt wird. Dort können Nutzer wichtige und auch weniger wichtige Dinge aus ihrem Leben in einem Magazin-Design darstellen. „So erzählt man die ganze Geschichte seines Lebens auf einer einzigen Seite“, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei der Präsentation der Neuheiten in San Francisco. Mein Leben im Netz: Mit der neuen Timeline-Funktion sollen Facebook-Mitglieder verstärkt Informationen aus ihrer Vergangenheit ins Netzwerk bringen. Foto: dpa Die Idee dahinter: Nutzer sollen aus den vielen Statusmeldungen, Fotos, Videos und Links, die sie mit der Zeit hochladen, bestimmte Inhalte hervorheben können. Gerade Ereignisse aus der Vergangenheit sollen besser zur Geltung kommen, als das bislang der Fall ist. Als Beispiel zeigte Facebook Babyfotos. Auch externe Anwendungen, die Nutzer in ihr Profil einbinden, können Teil der Timeline werden – etwa Applikationen mit Rezepten oder einem Trainingstagebuch für Jogger. Beim Zusammenstellen ihres digitalen Tagebuchs sollen die Nutzer die Kontrolle darüber behalten, was sie preisgeben. Zur technischen Umsetzung gab Facebook zunächst jedoch keine Details bekannt. „Wichtig ist, dass man die Sichtbar- keit genau definieren kann“, sagte Expertin Schwindt. Zweite große Neuerung: Facebook öffnet sich für einen ganzen Schwung neuer Anwendungen. Das sind vor allem Musik- und Videodienste wie N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS N AM RANDE SuperHeavy Rango Halo 2011 Inszenierung ... M C U I it den Rolling Stones hat er Musikgeschichte geschrieben, doch der Frontmann der RockIkonen lässt es sich nicht nehmen, auch ohne die Stones für eine Sensation zu sorgen: Zusammen mit Dave Stewart (Eurythmics), Joss Stone, Damian Marley (Bob-Marley-Spross) und Oscar-Gewinner A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) präsentiert Mick Jagger sein neues Bandprojekt SuperHeavy. Die schwergewichtige Fünferkonstellation, die zusammen stolze 11 Grammys auf ihrem Konto verbucht, nahm das Album in Los Angeles, Südfrankreich, auf Zypern, in Miami, in der Türkei, in der Karibik und in Indien auf. ool, selbstbewusst und zwei heiße Chicas im Arm – genau so wäre Rango gern. Ist er aber nicht. Dennoch träumt er tagein tagaus davon, einmal ein Held zu sein. Das wirkliche Leben des Chamäleons dagegen sieht anders aus. Als Haustier fristet Rango ein langweiliges, trostloses Dasein in einem Glasterrarium. Eines Tages entkommt er seiner Behausung und macht sich auf die Suche nach seiner wahren Identität. Auf seinem Tripp durch die Mojave-Wüste landet Rango in der kleinen Wüstenstadt Dirt. Der kleine Ort befindet sich fest in der Hand von Banditen und die Bewohner wählen den Neuling zu ihrem Sheriff ... Auf Bluray Gelegenheitsnutzer könnten die neuen Elemente verwirren. Denn neben dem eigenen Profil (Timeline) und dem Stream, in dem bislang Neuigkeiten einlaufen, gibt es jetzt auch einen Echtzeit-Ticker, der rechts oben auf dem Bildschirm erscheint. „Einige Nutzer kommen nicht mehr mit“, hat Annette Schwindt beobachtet. Wer gut mit der Technik klarkomme, erhalte dagegen tolle Möglichkeiten, sich selbst darzustellen: „Ästhetisch und technisch ist das sehr gelungen.“ dpa m das zehnjährige Jubiläum von Halo: Kampf um die Zukunft, des Spiels, mit dem alles angefangen hat, zu feiern, kommt eine überarbeitete Version des Klassikers auf den Markt. Ein wahres Fest für alle Halo-Fans! Bungee und Microsoft feiern das zehnjährige Jubiläum von Halo: Kampf um die Zukunft. Mit dabei sind sieben der beliebtesten Multiplayer-Maps, so dass alle Halo-Fans an packenden Mehrspieler-Schlachten auf Xbox Live teilnehmen können. Doch das neue Halo bietet noch mehr: CoOp-Multiplayer-Modus, neue Herausforderungen und Geheimnisse, die entdeckt werden wollen. nszenierung als Beruf: Als „das langsame Bohren harter Bretter“ definiert Max Weber den Beruf des Politikers. »Langsam« impliziert, dass das alles eine Weile dauert. Die Karriere Karl-Theodor zu Guttenbergs hingegen verlief kometenhaft: Im Oktober 2008 betrat er die bundespolitische Bühne, im Februar 2009 wurde er Wirtschafts-, im Oktober 2009 Verteidigungsminister. Manchem Beobachter wurde schwindelig. Durch „Inszenierung und Imagebildung“, so weist Herausgeber Oliver Lepsius nach, setzte sich der Nachwuchspolitiker wie kaum ein anderer virtuos ins Bild. Mehr Zeit für Schwächere ie Gewerkschaft IG Metall will mit einem Tarifvertrag schwächeren Bewerbern den Einstieg in die duale Ausbildung ermöglichen. Die IG Metall wolle mit den Arbeitgebern einen Vertrag abschließen, der es ermögliche, die Ausbildung nicht in drei, sondern in vier Jahren zu machen, sagte der VizeVorsitzende Detlef Wetzel. Zudem fordert die Gewerkschaft, dass Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die junge Generation leide „massiv unter prekärer Beschäftigung“, so Wetzel. AFP D Spielzeitauftakt am Theater as Thema Bewegungen bestimmt die neue Spielzeit am Leipziger Theater der Jungen Welt (TdJW), die am 24.09. mit einer Eröffnungsgala begann. Dabei würden musikalische und dynamische Stücke auf der Bühne gezeigt, so das Theater . Für eine Talkrunde aus „Bewegungsexperten“ wurde unter anderem der ehemalige Bahnrad-sportolympiasieger und -weltmeister Jens Lehmann eingeladen. dpa D 16 PRÄVENTION Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Unfruchtbar durch Magersucht ntergewicht in Verbindung mit einem geringen Körperfettanteil kann bei Mädchen und Frauen zur Unfruchtbarkeit führen. Betroffen sind vor allem Mager- oder Ess-Brechsüchtige: Wegen des extremen Gewichtsverlustes bleibe die Regelblutung bei vielen irgendwann aus, erläutert Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte in München. Je nachdem, wie lange die Betroffene an einer Essstörung leide, könne der Menstruationszyklus auch dauerhaft gestört werden. Fällt der Körperfettanteil unter einen bestimmten Wert, werden nicht mehr genug Hormone produziert, mit denen der Eisprung stimuliert wird. Die Unterernährung versetze den Körper in eine Art Notzustand, in dem sämtliche Reserven zur Selbsterhaltung benötigt würden, erklärt Albring. Die Periode bleibe dann aus. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung der Magersucht könne es Jahre dauern, bis die Fruchtbarkeit wieder einsetzt. In manchen Fällen sei daher neben der psychotherapeutischen Behandlung eine Hormonersatztherapie erforderlich. dpa U Rückentraining für Pflegekräfte rbeitnehmer in Pflegeberufen haben häufig mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Denn bei vielen hält der Körper den hohen Belastungen etwa im Krankenhaus oder im Altenheim nicht statt. Um den Rücken fit zu halten, helfe aber regelmäßiges, körperliches Training, erläutert Ute Latza von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) in Dortmund. Außerdem sollten Pflegemitarbeiter darauf achten, die Wege beim Umlagern von Patienten möglichst kurz zu halten und Transport- und Hebegeräte zu benutzen, so Latza in der Fachzeitschrift „baua aktuell“. dpa A Kinder sollten Notruf kennen inder sollten so früh wie möglich die Notfallnummer kennen und wählen können. Spätestens im ersten Schuljahr sollten Mädchen und Jungen die Zahlenkombination 112 wissen, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder (BAG) in Bonn. Schon kleine Kinder könnten Zeuge von einem Notfall werden, in denen kein Erwachsener in der Nähe ist. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihnen beibringen, wie sie in dieser Situation reagieren können. dpa K N HAUT Störende Pigmentflecken V iele Menschen kennen das Problem der fleckigen Stellen auf dem Gesicht, Hals oder anderen Stellen. Die Rede ist von Pigmentflecken. Doch gegen diese Hautunreinheiten gibt es Möglichkeiten der Bekämpfung. Prof. Dr. Jan Simon, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikums Leipzig, erklärt Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Pigmentflecken. Hautveränderung wird eine Hautprobe entnommen bzw. der Fleck herausgeschnitten und mikroskopisch untersucht. Bestimmte Pigmentverschiebungen können mit einer Lasertherapie entfernt werden. Dabei zerstört ein spezielles Laserlicht gezielt das Pigment. Dadurch verschwindet der Fleck. Wie werden die weißen Pigmentflecken behandelt, bei denen gerade der Zellfarbstoff nicht gebildet wird? Frage: Gibt es verschiedene Pigmentflecken und wo liegen deren Ursache? Bei der Behandlung der We i ß f l e c k e n krankheit wird ebenfalls eine Lasertechnik eingesetzt, bei Prof. Dr. Jan der die verSimon: Man Prof. Dr. Jan Simon unterscheidet in Foto: ukl bliebenen pigmentbildenden braune, weiße und rote Pigmentflecken. Sie Zellen angeregt werden und so alle haben unterschiedliche wieder Farbstoff bilden. Eine Ursachen. Weiße Pigmentfle- andere Methode ist die Pigcken sind eine Folge von Ver- mentzellen aus gesunder Haut letzungen oder einer Narbe. des Patienten zu isolieren, Einige Menschen leiden aber wobei der Eingriff eine Narbe auch unter der Weißflecken- hinterlässt. Wir sind deswegen krankheit, bei der die pigment- gerade mit unseren Koopebildenden Zellen des Körpers, rationspartnern im Versuchssogenannte Melanozyten, stadium, Pigmentzellen aus durch einen Entzündungspro- Haarwurzeln zu züchten. Bei zess zerstört werden. Anders dieser Methode müssen dem bei den roten Pigmentflecken, Patient lediglich einige Haare die durch eine Erweiterung vom Kopf gezupft werden. Die oder Vermehrung der Gefäße Stammzellen der Haarwurzel auftreten. Diese können ent- werden anschließend zu Pigweder bereits bei Babys als so- mentzellen ausgereift, was sogenannte Blutschwämme oder gar bei grauhaarigen Menschen im Alter als sogenannte Alter funktioniert. Ich hoffe, dass wir Angiome sichtbar werden. in den nächsten Jahren diese Bei den braunen Pigmentfle- Methode auch an Patienten ercken, auch umgangssprachlich proben können. Leberflecken genannt, obwohl sie nichts mit der Leber zu tun Haben die Behandlungen der haben, tritt eine gutartige Vermehrung der pigmentbildenden Zellen auf. Diese müssen unterschieden werden vom bösartigen schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, der ebenfalls als dunkler Pigmentfleck auftritt. Braune Flecken können auch als Folge einer Hautentzündung sowie nach hormoneller Umstellung durch eine Schwangerschaft oder die Pille entstehen. Ein Dermatologe untersucht eine Patientin auf die verstärkte Bildung von Pigmentflecken. Foto: dpa Pigmentflecken für den Patienten Nebenwirkungen? Die Behandlung der unterschiedlichen Formen von Pigmentflecken hat keine schwe- Wie können Pigmentflecken behandelt werden? Jede dieser genannten Formen sollte von einem Hautfacharzt untersucht und behandelt werden. In jedem Fall schaut dieser ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Pigmentfleck handelt. Bei dem Verdacht einer bösartigen Pigmentflecken werden umgangssprachlich auch Leberfleck genannt. Foto: dpa ren Nebenwirkungen, sie wird ambulant, bei uns in der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie durchgeführt. Bei der Laserbehandlung können lediglich leicht brennende Schmerzen auftreten. Kann man Pigmentflecken vorbeugen und wenn ja, wie? Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Veranlagung zur Entstehung von Pigmentflecken. Dagegen kann man nichts unternehmen. Jedoch gegen die Faktoren, die das Nachdunkeln, die sogenannte Hyperpigmentierung, verursachen. Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung ist ein konsequenter Sonnenschutz. Dieser beinhaltet das Vermeiden von übermäßigem Sonnenbaden (vor allem in der Mittagszeit), den Verzicht auf den Besuch im Solarium und die Verwendung von Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 50). Interview: Franziska Henkel FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N WANDERN Unbeschwert über Stock und Stein E s könnte perfekt sein: Die neuen Wanderschuhe stehen bereit, und an einem schönen Herbstwochenende geht es auf die erste Tour der Saison. Doch dann passiert es: Schon nach kurzer Zeit schmerzt eine Blase am Fuß. Tatsächlich kann so ein kleines Ding manche Wandertour und Städtereise vermiesen. beim Schuhkauf kann man versuchen zu verhindern, dass Blasen überhaupt entstehen. „Der Schuh muss gut sitzen“, sagt Helmut Farnschläder, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Schuhmacher- Ein weiteres Risiko für Blasen sind nasse Füße. „Wer wandert und zum Beispiel an einem Bach seine Schuhe auszieht und die Füße badet, sollte unbedingt warten, bis die Füße wieder ganz trocken sind“, rät Eine Alternative sind daher Pflaster. „Dafür nimmt man aber kein gewöhnliches Pflaster mit dem hellen Mull-Mittelteil“, betont Lax. Schließlich könnte der Mull zusätzlich scheuern. Besser sei, nur das „Die Haut am Fuß besteht aus drei bis vier verschiedenen Schichten“, erklärt Fritz Lax, Mitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen in Berlin. Diese Hautschichten sind miteinander verbunden. „Wenn allerdings starke Kräfte auf die Haut wirken, also wenn zum Beispiel ein Schuh scheuert und reibt, dann können diese Verbindungen zwischen den Hautschichten reißen.“ Die oberste Schicht, die Hornhaut, sei jedoch relativ fest und bleibe dabei meist intakt. „Dort, wo sich die Hornhaut von den unteren Hautschichten löst, läuft Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe ein“, sagt Lax. „So bildet sich eine Blase.“ Manchmal – zum Beispiel wenn der Druck zu groß ist – reißen auch noch tiefer liegende Schichten, die durchblutet sind. „Dann kann auch noch Blut in die Verletzung fließen.“ Die Hornhaut ist zwar gefühllos, und doch tut die Blase am Fuß oft weh. „Unter den oberen Hautschichten liegen Tastkörperchen“, sagt Lax. Im Fuß seien besonders viele davon. „Wenn man sich eine große Blase gelaufen hat, kann die auf diese empfindliche Schicht drücken und schmerzen.“ So weit muss es allerdings gar nicht erst kommen. Schon Das tut weh: Beim Wandern in neuen Tretern läuft man sich leicht eine Blase – den Schuh ausziehen lindert die Beschwerden. Foto: dpa Handwerks in St. Augustin bei Bonn. Das heißt, er muss fest sitzen, darf aber nicht drücken. Außerdem darf der Fuß nicht in der Ferse hoch- oder hin- und herrutschen. Gerade bei halbhohen Wanderschuhen sollte man auch auf die Hinterkappe achten, also den oberen Abschluss des Schuhs. Ist die Kappe aus Leder oder Lederfasern, könne der Schuhmacher diese sicherheitshalber walken und kneten, sagt Farnschläder. „Dadurch werden sie weich und passen sich besser dem Fuß an.“ Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin. Denn sonst quellen sie leicht auf, sind weicher – und damit anfälliger für Blasen. Ist eine Blase dennoch einmal da, gibt es verschiedene Möglichkeiten. „Am besten ist natürlich, wenn man die entsprechende Stelle von den störenden Kräften entlastet“, sagt Sellerberg. „Wenn möglich, sollte man den Schuh daher ausziehen.“ Das geht aber natürlich nicht immer. braune Pflaster auf die Blase zu kleben - ohne Falten und nicht zu straff, damit es nicht zieht. „Das wirkt dann als Schutz für die Blase.“ Auch gibt es spezielle Blasenpflaster. „So ein gelartiges Pflaster hält die Stelle feucht“, sagt Sellerberg. „Man hat herausgefunden, dass Wunden in feuchtem Milieu besser heilen als in trockenem.“ Das Pflaster bleibt mindestens drei Tage kleben oder so lange, bis es von selbst abfällt. „Sie haben sich sehr bewährt, sind aber N ERNÄHRUNG N BEWEGUNG Fettarme Kuhmilch reicht für Kleinkinder völlig aus Radler kommen entspannter zum Dienst S er mit dem Fahrrad zum Dienst pendelt, startet entspannter in den Arbeitstag und kann danach besser abschalten. „Radeln führt zu mehr Ausgeglichenheit: Stresshormone werden dabei abgebaut, und man kann die Gedanken schweifen lassen“, erklärt Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Berufspendler sollten deshalb nach Möglichkeit das Fahrrad nutzen – und natürlich, um Umwelt und Geldbeutel zu schonen. ie heißen zum Beispiel „Kindermilch“, „Juniormilch“ oder „Kleinkindmilch“ und sollen dem Nachwuchs besonders viele Nährstoffe liefern. Doch notwendig seien solche speziellen Milchprodukte für Kinder zwischen einem und drei Jahren grundsätzlich nicht, betont die Deutsche Gesellschaft für Kinderund Jugendmedizin in Berlin laut einer aktuellen Empfehlung. Bei einer ausgewogenen Ernährung reiche es, wenn Eltern ihren Kleinkindern täglich etwa einen Drittel Liter fettarme Kuhmilch beziehungsweise die entsprechende Menge Milchprodukte mit 1,5 Prozent Fettgehalt geben. Soll ein Milchgetränk die Kuhmilch ersetzen, müsste das Produkt so zusammengesetzt sein, dass es in Bezug auf wichtige Nährstoffe sowie in Bezug auf den Kaloriengehalt der fettarmen Kuhmilch ähnelt. So sollte es der Gesellschaft zufolge nicht mehr als 45 und 55 Kalorien pro Milliliter (ml) haben und der Kalziumgehalt mit etwa 120 Milligramm pro 100 ml dem von Kuhmilch entsprechen. dpa W mit einem Preis von etwa 50 Cent bis 1 Euro pro Stück eher teuer.“ Wen die Blase stört, kann sie auch anders behandeln. „Wenn sie zum Beispiel größer wird oder schon so groß ist, dass sie sehr schmerzt, kann sie aufgestochen werden“, sagt Hautarzt Lax. Dann laufe die Flüssigkeit heraus. Im Idealfall werde das von einem Arzt professionell getan und versorgt. „Man kann sie natürlich auch selber aufstechen, läuft dann aber Gefahr, dass entweder die Instrumente nicht sauber sind oder dass Keime danach in die Wunde eindringen.“ Dann könnte sich die Blase entzünden. Meist ist ja tatsächlich kein Arzt in der Nähe, wenn der Schuh drückt. Deswegen werden die meisten ihre Blasen wohl selbst behandeln. „Dafür nimmt man entweder eine Nadel zum Aufstechen oder eine Schere, um ein kleines Loch zu schneiden“, sagt Lax. Gut sei in beiden Fällen, die Stelle anschließend mit einer Jodlösung zu desinfizieren. „Wer die komplette Blase entfernen will, sollte das wirklich nur von einem Arzt machen lassen“, rät der Fachmann. Denn dann sei die Wunde größer und damit auch das Einfallstor für Keime. Das ist jedoch meist nicht notwendig. Ist die Blase erst einmal aufgestochen und die Flüssigkeit abgeflossen, ist die schmerzende Stelle deutlich entlastet. „Von unten her wachsen dann neue Hautzellen nach, so dass die Wunde von alleine heilt“, sagt Lax. „Nach einigen Tagen oder Wochen fällt die oberste Schicht – die Hülle der Blase – meist als große Hautschuppe ab.“ Aliki Nassoufis Bereits zehn Minuten Strampeln pro Weg reichen außerdem aus, um das HerzKreislauf-System und die Muskulatur zu stärken, erklärt Experte Ingo Froböse. Die meisten Radler hätten daher zumeist weniger Probleme mit Bluthochdruck oder Rückenschmerzen. Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland fahren nach Angaben von Verkehrsforschern am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Rad zur Arbeit Mehr als zwei Millionen Deutsche – Tendenz steigend. dpa radeln zur Arbeit. Foto: dpa 18 IHR GELD, IHR RECHT Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N FINANZEN Rechte und Pflichten: Was Erben beachten müssen D as Wichtigste zuerst: Wer erbt, übernimmt alles. Das Haus, die Möbel, das Geld, die Firma, die Haustiere, die Schulden. Gesamtrechtsnachfolge nennen es Juristen, wonach der Erbe „an die Stelle des Erblassers tritt. Und zwar vollständig“, wie der Münchner Rechtsanwalt und Fachautor Finn Zwißler formuliert. Die Rechtsnachfolge beginnt automatisch mit dem Tod des Erblassers. Dem Erben stehen nicht nur Vermögen, sondern darüber hinaus wesentliche Rechte des Verstorbenen zu. Er darf dessen Auto nutzen, geerbte Immobilien verkaufen, Mietern kündigen oder deren Vertrag fortsetzen, endlich Omas altes Sofa entsorgen. Außerdem wird er Inhaber der Konten. Mit Erbschein oder notariellen Testament in der Hand kann er die Auszahlung des Geldes von der Bank fordern. Persönliche Rechte bleiben allerdings ausgeklammert. „Er wird nicht Ehegatte, nicht Arbeitnehmer“, sagt Zwißler. Geschäftsbeziehungen sind ebenfalls außen vor. Weder Kunden noch Mandanten oder Patienten müssen sich mit dem Nachfolger zufrieden geben. Das Pflichtenheft für Erben ist umfangreicher. An den ersten Punkt denken die Wenigsten: Beerdigung und Grab. Grundsätzlich muss der Ein Erbe bekommt unter Umständen viel Geld. Mit der Annahme des Nachlasses sind aber auch Pflichten verbunden. Foto: dpa Erbe beides bezahlen. Unerheblich ist, „ob jemand gesetzlicher oder testamentarischer Erbe ist“, heißt es beim Deutschen Forum für Erbrecht (DFE) in München. Die Ausgaben für die Beisetzung mutieren häufig zum delikaten Zankapfel zwischen den Hinterbliebenen, denn normalerweise stehen zunächst die nahen Ver- N AKTUELLE URTEILE Freiberufler: Keine GEZ für PCs im Home-Office F Für die Grabpflege kommen Bedachte auf, wenn es im Testament Garagenräumung ohne Erlaubnis kann teuer werden er eine zuvor vermietete Garage ausräumt, ohne einen Vollstreckungstitel zu besitzen, muss mitunter tief in die Tasche greifen. Diese Erfahrung musste jetzt die Eigentümerin einer Mietgarage aus Berlin machen. Weil sie dabei kein aussagekräftiges Verzeichnis aller geräumten Sachen hatte aufstellen und deren Wert schätzen lassen, verurteilte sie das Berliner Kammergericht jetzt zur Zahlung eines beträchtlichen Schadensersatzes. Der Garagenmieter hatte zuvor mit Kfz-Ersatzteilen gehandelt und eine Autoverwertung betrieben. Nach der Aufgabe des Betriebes lagerte er seine komplette Werkstattausrüstung sowie Reifen auf Felgen, Kfz-Ersatzteile und Motoren in der Garage ein. Unter dem Strich belief sich der Wert der Gegenstände auf 53 435 Euro. Ein Betrag, dessen Höhe die Vermieterin allerdings bestreitet. Sie habe bei der von ihr in Eigenregie vorgenommenen „Zwangsräumung“ neben einem Schreibtisch, einer Hebebühne und muffigen Autoreifen nur rostige Motor- und Getriebeteile vorgefunden, „aus denen zum Teil Öl auslief“, so ihre Aussage. Trotzdem verurteilten die Richter die Vermieterin zur Zahlung des geforderten Schadensersatzes. Denn sie habe die Garage eigenmächtig wieder in eigenen Besitz genommen und ausgeräumt, obwohl der noch rechtskräftige Besitzer die Mietsache nicht erkennbar aufgegeben hatte. (Az. 12 U 149/10) Vater Staat kassiert die Erbschaftssteuer. Sie wird vom „Stichtag des Todes an berechnet und hängt ab von Vermögenshöhe und Verwandtschaftsgrad“, erläutert Finn Zwißler. Begünstigte eines Geliebten-Testaments zahlen zum Beispiel zusätzlich zum Pflichtteil rund 30 Prozent Erbschaftssteuer und kommen nicht so günstig weg, wie es scheint. Für Angehörige gibt es hohe Freibeträge. Tipp der Exper- ten: Geld für diese Auslagen zurücklegen. Erben haften generell für sämtliche anderen, finanziellen Verpflichtungen des Verstorbenen. Dazu zählen Raten für Haus und Auto ebenso wie Strom, Telefon und Wohnungsmiete. Auf der Soll-Seite stehen zudem offene Arztrechnungen und Honorare des Pflegedienstes. Erben haften für Verbindlichkeiten nicht allein mit dem geerbten Vermögen ein, sondern – bis auf Ausnahmen – sogar mit dem persönlichen. Nach spätestens drei Monaten müssen die Schulden bezahlt werden. Annahme oder Ausschlagen des Nachlasses will gründlich überlegt sein. Das Bürgerliche Gesetzbuch räumt dazu sechs Wochen Zeit ein. Überwiegen am Ende die Pflichten die Rechte, sollte „man überlegen, die Verbindlichkeit auf das Nachlassvermögen zu beschränken. Damit fällt die Haftung mit dem Privatvermögen weg“, sagt Otto Bretzinger, der einen Erben-Ratgeber für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen geschrieben hat. „Bleibt am Ende doch etwas übrig, kommt es dem Erben zugute.“ Die Entscheidung, ein Erbe anzunehmen oder auszuschlagen, wird dem Nachlassgericht mitgeteilt. Grundsätzlich kann ein einmal ausgeschlagenes Erbe nicht wieder zurückgeholt werden. dpa N URHEBERRECHT §D reiberufler, die zu Hause einen PC gewerblich nutzen, müssen dafür keine Rundfunkgebühren mehr bezahlen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden. Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen stellt nun im Netz einen Musterbrief zur Verfügung, mit dem Freiberufler ihr Geld zurückfordern können. Bislang haben Selbstständige jeden Monat 5,76 Euro GEZ-Gebühren bezahlt für gewerblich genutzte PCs in einer privaten Wohnung. (BVerwG 6 C 15.10, 45.10. 20.11) W wandten in der Pflicht. „Sie können sich die Kosten jedoch vom Erben zurückholen“, sagt Jan Bittler von der Deutschen Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge (DVEV). Gleiches tun Friedhofsverwaltungen. Jedes Bundesland hat dazu jedoch eigene Vorschriften. steht. „Auflagen wie ‚Rosen auf’s Grab’, sind zulässig“, erläutert Bittler. Genauso die Übernahme von Vereinsbeiträgen, die Pflege von Tieren oder die Bitte, der im Ausland lebenden Familie Erinnerungsfotos zu überbringen. Verstöße gegen solche Wünsche können das Erbe kosten. „Unsittliche Auflagen“ nach der Art ‚Du bekommst das Vermögen nur, wenn du dich scheiden lässt’ dürfen laut Bittler dagegen ruhigen Gewissens missachtet werden.Zu den Erb-Pflichten gehört auch das Auszahlen des Pflichtteils, auf den Ehe- und Lebenspartner, Eltern und Kindern eines Verstorbenen Anspruch haben. Eventuelle Unterhaltsleistungen für Kinder und Ehepartner übernimmt der Erbe ebenfalls. Jan Bittler erinnert sich an einen Fall, in dem die Dresdner Frauenkirche die Hälfte eines Stiftungserbes für Kindesunterhalt aufwenden musste. Kopieren im digitalen Zeitalter ie Plagiatsaffäre von KarlTheodor zu Guttenberg wird so schnell niemand vergessen, doch was beim Kopieren legal ist und was nicht, wissen trotzdem viele Menschen nicht. Das regelt das Urheberrechtsgesetz, das aus dem Jahr 1965 stammt. Damals waren Vervielfältigungen immer auch mit einem Qualitätsverlust verbunden, sei es bei der Kopie eines Textes oder eines Musikstücks. Die digitale Kopie führte zu einer Vervielfältigung ohne Qualitätsverlust – Kopie und Original sind nicht mehr voneinander zu unterscheiden. mittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, so weit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird. Die Kopie von Teilen eines eigenes Buches oder einer CD für den Eigengebrauch oder kostenlos für Bekannte und Verwandte ist daher meistens zulässig. Nicht zulässig wäre die Kopie einer CD aber dann, wenn diese über einen Kopierschutz verfügt. Die Kopie von Werken aus elektro- Der Gesetzgeber hat darauf reagiert: Der ursprüngliche Gesetzestext kam noch mit 287 Wörtern aus. Fünf Gesetzesänderungen später umfasst die heute gültige Fassung der Vorschrift bereits 620 Wörter und kann doch nicht alle Zweifelsfragen klären. Zulässig sind zunächst laut ARAG-Experten einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder un- Privatgebrauch: Nicht jede Kopie ist illegal. Foto: dpa nisch zugänglichen Datenbanken ist dagegen – auch für den privaten Eigengebrauch – in der Regel unzulässig. Die zahlreichen Gesetzesänderungen zur Privatkopie haben diese zunehmend eingeschränkt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die meisten digitalen Kopien entweder unzulässig sind oder dass deren Zulässigkeit zumindest umstritten ist. Die Kopie eines Musikstücks ist immer dann rechtswidrig, wenn die Kopie offensichtlich rechtswidrig erstellt worden ist – wie es regelmäßig bei Tauschbörsen (Torrent-Netzwerk) und Filehostern (Rapidshare) der Fall ist. Das Angebot von kino.to ist rechtswidrig, denn mit seinen Online-Streams urheberrechtlich geschützter Werke greift kino. to in das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung der Rechteinhaber ein. Ob das Streamen selbst bereits eine rechtswidrige Vervielfältigung darstellt, ist bisher nicht höchstrichterlich geklärt, aber nach Auffassung der meisten Urheberrechtler ebenfalls unzulässig. wid SOZIALES 19 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N ROTES KREUZ N AM RANDE Eine Milliarde Menschen hungert R und eine Milliarde Menschen auf der Welt hungert. Das stellt die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in ihrem in Genf veröffentlichten Weltkatastrophenbericht 2011 fest. Angesichts weltweit steigender Preise fordert die Organisation, der Spekulation mit Nahrungsmitteln Einhalt zu gebieten. Durch die Preisentwicklung seien vor allem wieder die Ärmsten der Armen bedroht. Dazu trügen spekulativer Rohstoffhandel, starkes Bevölkerungswachstum, Klimawandel und der deutliche Rückgang einheimischer Agrarproduktionen bei. Die Hilfsorganisationen stellen fest, dass jedes Jahr drei Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Unterernährung sterben. 90 Prozent der durch Unterernährung ausgelösten Todesfälle, seien die Folge von chronischem Hunger und nicht von Hungersnöten. Für jedes Kind, duktion investiert und die Spekulation gestoppt werden. „Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Händler in London oder New York entscheidet, ob ein Vater in einem Land wie Indien es sich leisten kann, seine Kinder zu ernähren“, sagte Geleta. Schlimmen Hunger gibt es nicht nur in Afrikas Dürregebieten: Weltweit leidet rund eine Milliarde Menschen an Unterernährung. Foto: dpa das an Unterernährung stirbt, stehen viele andere, die ihr Leben lang unter den Folgen der Mangelernährung leiden werden. Der Hunger in früher Kindheit führe zu körperlichen und geistigen Entwicklungsdefiziten und verringere damit die Produktivität im Erwachsenenalter. Gesellschaften in denen Hunger herrsche seien weniger produktiv und schlechter auf Katastrophen und Krisen vorbereitet, stellt der Bericht fest. „Die Nahrungsmittelpreise kommen den alarmierenden Höhen der Krise von 2008 wieder näher, wobei die Ärmsten der Armen am stärksten betroffen sind“, wird IFRC-Generalsekretär Bekele Geleta zitiert. Es müsse unbedingt wieder in die landwirtschaftliche Nahrungsmittelpro- Derzeit gebe es wieder eine neue Runde inflationärer Preisentwicklungen bei Grundnahrungsmitteln wie Reis, Mais, Weizen, Öl, Zucker und Salz. So sei der Preis für Mais nach Angaben der kenianischen Behörden in dem ostafrikanischen Land binnen nur eines Jahres um 160 Prozent gestiegen; der für Zucker allein zwischen Juni und August dieses Jahres um fast 20 Prozent. Diese Entwicklung treibe die Armen, etwa auch am Horn von Afrika, immer weiter in die Armut, warnte die Organisation. Folge könnten wieder Unruhen sein, wie etwa 2010 in Mosambik, als 13 Menschen getötet wurden. dpa Künftig „zielgerichtet und effizient“ D Mit der Reform erhofft sich die Regierung Einsparungen von acht Milliarden Euro bis 2015. Die Zahl der Förderinstrumente reduziert sich um etwa ein Viertel auf etwa 30. Die Opposition warnte, wie zuvor schon Gewerkschaften und Sozialverbände, ein harter Kern von Langzeitarbeitslosen werde durch die „Rotstiftpolitik“ der Regierung ohne Chance auf Eingliederung in den Arbeitsmarkt sein und dauerhaft abgehängt bleiben. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte, die Menschen müssten jetzt „passgenau qualifiziert werden“. Es stehe eine Milliarde Euro mehr zur Verfügung als 2005, als die Zahl der Arbeitslosen um gut zwei Millionen höher als heute gewesen sei. „Wir müssen weg von der künstlich geförderten Beschäftigung“, sagte sie. Es stünden nun drei Milliarden dass es bei der Reform nicht um zielgenaue arbeitsmarktpolitische Instrumente gehe, sondern um die Umsetzung von Kür- Ein neues Programm für die Förderung von Arbeitslosen soll die Arbeit in den Jobcentern effizienter machen. Foto: dpa Euro für Weiterbildung und 2,3 Milliarden Euro für Ausbildung und Beruf zur Verfügung. So greife die Regierung „500 000 jungen Menschen unter die Arme“. SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil warf der Ministerin versuchte Täuschung vor: Sie verschleiere, ast jeder Fünfte in Sachsen galt 2010 als armutsgefährdet. 19 Prozent der Einwohner im Freistaat mussten mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung in Deutschland auskommen, teilte das Statistische Landesamt Sachsen in Kamenz mit. Die Quote entsprach dem Durchschnitt der ostdeutschen Länder ohne Berlin, im Westen betrug sie rund 13 Prozent und bundesweit knapp 15 Prozent. Im Osten ging der Anteil der Armen seit 2006 leicht um gut einen Prozentpunkt zurück. Die wenigsten Armen gab es in Brandenburg (16 Prozent) und Thüringen (18 Prozent). In Sachsen waren laut Statistik Frauen und Männer gleichermaßen betroffen, vor allem junge Menschen bis 25 Jahre, Alleinerziehende, Arbeitslose sowie Familien mit drei oder mehr Kindern. Als gefährdet gilt im Freistaat, wer von weniger als 726 Euro im Monat leben muss. Bei Familien mit zwei Kindern beginnt Armut bei 1524 Euro. In Deutschland insgesamt liegen die Grenzen bei 826 und 1735 Euro. dpa F HildebrandtPreise vergeben wei Projekte aus Brandenburg und MecklenburgVorpommern erhalten für ihr herausragendes Bürgerengagement den mit 20 000 Euro dotierten Regine-HildebrandtPreis der SPD. Geehrt werden das brandenburgische Projekt „Quillo – Neue Musikvermittlung auf dem Land“ und der mecklenburgische Verein „Rothener Hof“, teilte der SPD-Parteivorstand in Berlin mit. Der Preis soll am 26. November, dem zehnten Todestag der früheren brandenburgischen Sozialministerin Regine Hildebrandt (1941-2001) im WillyBrandt-Haus in Berlin verliehen werden. Das Projekt „Quillo“ ist eine Initiative der Kammerphilharmonie Uckermark und des Ensembles Quillo. Dabei würden in besonderer Weise Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien einbezogen, heißt es. Über Opernwerkstätten, Landmusik und Film-Musik-Vorhaben erhielten sie Zugang zu Musikinstrumenten, Komposition, bildender Kunst und Tontechnik. Der Verein „Rothener Hof“ beschäftige sich seit seiner Gründung vor zehn Jahren mit den Folgen des Strukturwandels in der ländlichen Region um Parchim. Er habe den gleichnamigen Hof vor dem Verfall gerettet und dort ein geistiges, soziales und kulturelles Zentrum der Region etabliert. dpa Z N ARBEITSLOSENFÖRDERUNG ie Förderung für Arbeitslose wird auf effizient getrimmt. Nur noch was angesichts des Fachkräftebedarfs der Wirtschaft zur raschen Vermittlung führt, soll von den Jobcentern und Arbeitsagenturen bewilligt werden. Dies beschloss der Bundestag mit den Stimmen von Union und FDP. Die Oppositionsfraktionen votierten geschlossen dagegen. Die Zustimmung des Bundesrates ist nicht mehr erforderlich. Armut: Jeder Fünfte gefährdet zungsbeschlüssen. Heil bezifferte die Kürzungen bis 2015 auf insgesamt 40 Milliarden Euro „zu Lasten von langzeitarbeitslosen Menschen“. Dies sorge kurzfristig „für schöne Zahlen im Haushalt“, werde langfristig aber „für Staat und Gesellschaft verdammt teuer“. Für die Linksfraktion sprach Sabine Zimmermann von einem „Gesetz zur Verschlechterung der Eingliederung von Arbeitslosen“ – in Umkehrung des eigentlichen Titels. Die Bundesregierung sorge für einen „gigantischen Kahlschlag“ bei der Arbeitsmarktförderung. Die Arbeitsmarktexpertin der Grünen, Brigitte Pothmer, kritisierte ein „Rotstiftdiktat des Bundesfinanzministers“ und nannte die weiterhin bestehenden Gutscheine für private Arbeitsvermittler angesichts einer Erfolgsquote von nur 4,2 Prozent „kein effizientes Instrument“. Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Karl Schiewerling (CDU), verwahrte sich gegen die Kürzungsvorwürfe der Opposition: 2006 seien für Langzeitarbeitslose pro Kopf 1643 Euro zur Integration aufgewendet worden, 2011 seien es bereits 2524 Euro. „Es geht um Umbau, nicht um Abbau oder Kahlschlag“, sagte er. Der FDP-Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel verteidigte die Reform: Es sei richtig, auf Instrumente wie die öffentlich geförderte Beschäftigung zu verzichten, weil sie Menschen nicht dauerhaft in Arbeit brächten. dpa 20 SPORT Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N SPORT-CHARITY Bevor der zweite Leipziger Mukolauf gestartet wurde, ließen Kinder eine Menge Luftballons in den Leipziger Himmel aufsteigen. Läufer joggten, walkten oder spazierten danach insgesamt 8500 Runden um den Sportplatz „An der Möncherei“ und sammelten so 13500 Euro an Spenden. Foto: Franziska Henkel Spendenrekord beim zweiten Leipziger Mukolauf U nter dem Motto „Laufen für den guten Zweck“ trafen sich am 25. September 360 Läufer um zusammen am zweiten Leipziger Mukolauf teilzunehmen. Im vergangenen Jahr hatte der Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V. erstmalig den Leipziger Mukolauf ins Leben gerufen. Bei dem diesjährigen Spendenlauf, der von 11 bis 16 Uhr auf dem Sportplatz „An der Möncherei“ in Markkleeberg stattfand, konnten 13 500 Euro für die Vereinsarbeit gesammelt werden. Auch zwei Läuferteams des Universitätsklinikums Leipzig hatten sich an dem Lauf beteiligt um Spenden zu erlaufen. „Ich habe meine Kollegen motiviert bei dem Lauf mitzumachen. Denn man muss kein Läufer sein um für einen guten Zweck mitzurennen“, schildert Jana Streller ihre Anmeldung. „Wir haben dieses Jahr bei dem Mukolauf alles getoppt. Mehr Läufer, mehr Spenden und besseres Wetter“, freut sich Heiko Meiningen, Vorstandsvorsitzender des Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V.. Neben den sportlichen Aktivitäten zu einem guten Zweck erwartete die Besucher bei dem Leipziger Mukolauf ein buntes Rahmenprogramm, bestehend aus einer benötigt. Im Einzelnen geht es dem Verein um die Qualitätssicherung der Physiotherapie für die Betroffenen und um die Bastelstraße, Kinderschminken, einer Hüpfburg, der Live-MusikBand Yoko sowie der Markkleeberger Rathausband. Ein buntes 13 000 Euro gesammelt haben“, berichtet Jana Streller, Kinderkrankenschwester am Universitätsklinikum Leipzig. Bei dem Alles bestens organisiert: Die Teilnehmerlisten füllen sich. Auch das Universitätsklinikum Leipzig ging mit zwei Teams an den Start. Fotos: Franziska Henkel Fest für die ganze Familie mit dem Hintergedanken Spenden für den Mukoviszidose Selbsthilfe Leipzig e.V. zu sammeln. diesjährigen Mukolauf wurden die Laufwilligen von 200 Sponsoren, pro Runde oder mit einem Festbetrag, unterstützt. Teilnehmen konnte jeder, von klein bis groß, von alt bis jung. Durch die Teilnahme an dem Mukolauf wird dem Leipziger Mukoviszidose Verein geholfen, der dringend finanzielle Unterstützungen für seine Projekte „Der Spendenlauf ist eine tolle Initiative, die es bereits in anderen Städten gibt. Letztes Jahr konnten über 300 Läufer motiviert werden, die durch ihr sportliches Engagement Realisierung einer Klimatherapiefahrt für Patienten nach Norddeutschland. Außerdem möchte der Verein zukünftig näher mit dem Universitätsklinikum zusammenarbeiten, um zum einen die Forschung auf dem Gebiet der Mukoviszidose zu unterstützen und zum anderen die psychologische Betreuung bei der Diagnose von Mukoviszidose noch besser zu organisieren. Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit, bei der durch einen Gendefekt wichtige Organe wie Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Darm massiv beeinträchtigt werden. Die Betroffenen leiden unter einer chronischen Lungenentzündung, quälendem Husten, Atemnot und immer wiederkehrenden Fieberschüben. Zur Bekämpfung der Symptome sind tägliche Physiotherapien, Inhalationen und die Einnahme von Medikamenten notwendig. Trotz großen Fortschritten in der Forschung ist Mukoviszidose bis heute nicht heilbar – es sterben immer noch Kinder und Erwachsene an dieser Krankheit. Aus diesem Grund war jede Teilnahme, egal ob als Läufer, Spender oder Zuschauer, am Leipziger Mukolauf wichtig. Jana Streller weiß: „Das Projekt Leipziger Mukolauf muss sich wahrscheinlich erst einmal einen Namen machen. Ich hoffe allerdings, dass der Mukolauf sich zu einer Tradition in Leipzig entwickelt.“ Auch im kommenden Jahr soll es am 21.09.2012 wieder einen Mukolauf geben. Franziska Henkel 21 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N ERSCHÖPFUNG Rangnicks Rücktritt: „Eine mutige Entscheidung“ S chalke 04 steht unter Schock. Völlig überraschend erklärte Trainer Ralf Rangnick wegen eines Erschöpfungssyndroms seinen Rückzug. Diese Entscheidung trifft den Revierclub hart und wirft neue Fragen nach dem wachsenden Leistungsdruck im Profifußball auf. „Das war ein Schock, wir müssen das erst einmal sacken lassen. Das zieht uns den Boden unter den Füßen weg, denn das war vorausschauend nicht erkennbar“, bekannte SchalkeManager Horst Heldt. Schweren Herzens ging Rangnick nach einem Gespräch mit der Vereinsspitze den mutigen Schritt in die Öffentlichkeit. Um weiteren Stress zu vermeiden, verzichtete er am 22. September auf einen Auftritt bei der eilig anberaumten Pressekonferenz. Stattdessen nahm der 53-Jährige in einer Vereinsmitteilung Stellung: „Nach langer und reiflicher Überlegung bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich eine Pause brauche. Mein derzeitiger Energielevel reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein und insbesondere die Mannschaft und den Verein in ihrer sportlichen Entwicklung voranzubringen.“ Nur sechs Monate nach der schmutzigen Scheidung von Felix Magath muss der Bundesliga-Neunte erneut auf Trainersuche gehen. „Eine Lösung werden wir finden, nicht die schnellste, aber die beste“, erklärte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Beim Heimspiel gegen Freiburg betreute Co-Trainer Seppo Eichkorn das Team. Als Kandidat für die Nachfolge Rangnicks wird der Ex-Schalker Huub Stevens gehandelt, der auch beim Hamburger SV im Gespräch ist. „Ich weiß von nichts, es gibt bisher keinen Kontakt zu Schalke“, sagte Stevens dem RevierSport. Situation im harten Profigeschäft Fußball aufgrund der vielen Diskussionen nach dem tragischen Tod von Robert Enke ja doch ein klein wenig verändert.“ Reinhard Rauball regte sogar an, das Aufgabengebiet der Robert-Enke-Stiftung auf Trainer und Manager auszuweiten. „Offensichtlich scheint niemand davor geschützt zu sein, über Nacht von einer solchen Krankheit betroffen zu sein“, wurde der Ligapräsident auf Sport Bild online zitiert. Erste Burnout-Symptome hatten sich bei Rangnick bereits zum Ende seiner Amtszeit in Hoffenheim angekündigt. Zu Jahresbeginn verspürte er das Bedürfnis, eine längere Pause einlegen zu müssen. Doch die schnelle Einigung mit Schalke durchkreuzte diese Pläne. Jetzt zog er die Notbremse. „Ich habe das am Abend erfahren und war total bestürzt. Wir sehen es als mutigen Schritt und als Vertrauensbeweis an, dass Ralf Rangnick sich uns offenbart hat“, kommentierte Tönnies. Auch Bundestrainer Joachim Löw sieht im Rücktritt eine „mutige und richtige Entscheidung“ und betonte: „Das zeugt auch von Stärke, wenn man spürt, dass der Akku leer ist und man das offen zugibt. So überraschend für alle seine Reaktion ist, sie ist konsequent, denn er hat damit klar gemacht, dass die Gesundheit über allem steht.“ Ähnlich verständnisvolle Worte Der Respekt vieler BundesligaKollegen ist Rangnick sicher. „Das ist eine sehr traurige Nachricht, denn Ralf hat den Weg für die neue Trainergeneration geebnet“, kommentierte Robin Dutt. Wie Dutt empfand auch Rangnick-Vorgänger Magath Mitgefühl. „Ich bewundere Ralf Rangnick dafür, dass er diesen Schritt gemacht hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie anspruchsvoll und auch belastend der Trainerberuf ist“, sagte der Coach aus Wolfsburg. Erschöpft und ausgebrannt: Schalkes Trainer Ralf Rangnick. Der Fußball-Lehrer trat von allen Ämtern im Verein zurück. Foto: dpa fand Theo Zwanziger. „Natürlich bedauere ich den Rücktritt von Ralf Rangnick. Allerdings habe ich auch großen Respekt vor seiner Entscheidung und der Tatsache, dass er mit seiner Erkrankung öffentlich umgeht“, sagte der DFB-Präsident der Bild. Er erinnerte an das Schicksal des ehemaligen Nationaltorwarts Robert Enke: „Vielleicht hat sich die Der laut Mannschaftsarzt Thorsten Rarreck an einem „vegetativen Erschöpfungssyndrom“ erkrankte Rangnick fuhr in seine Heimatstadt Backnang. Eine stationäre Behandlung ist nach Auskunft von Heldt nicht nötig, wohl aber eine medizinische Betreuung durch Fachleute und eine längere Pause. Heinz Büse, Dietmar Fuchs Prof. Hegerl: „Depressionen können jeden treffen“ Prof. Dr. Ulrich Hegerl (58) sieht keinen Grund für eine besondere Anfälligkeit von Fußballern und Trainern für Depressionen. Der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig kann sich vorstellen, dass Ralf Rangnick nach erfolgreicher Behandlung wieder auf der Trainerbank sitzt. Frage: Herr Professor, macht Fußball depressiv? Ulrich Hegerl: Keineswegs. Von Depressionen sind etwa fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Sie können jeden treffen, also auch Sportler und Trainer. Wie weit Ralf Rangnick betroffen ist, kann ich nicht aus der Ferne beurteilen. Heute gehen die Betroffenen offener mit der Erkrankung um, holen sich mehr Hilfe, die Ärzte erkennen die Erkrankung häufiger und zudem wird Depression häufiger Depression genannt und nicht hinter Ausweichdiagnosen wie chronischer Rückenschmerz oder Burnout versteckt. So scheint es vielleicht, als würde die Zahl der Depressionen zunehmen, weil Medien bei Prominenten umfangreicher berichten. Aber ob es tatsächlich so ist, ist unklar. Fälle Deisler, Enke, Miller und Rangnick nicht ein Beleg dafür, dass sie doch stärker betroffen sind? Das glaube ich nicht. Dann wäre die Anzahl der Erkrankungen im Sport oder speziell im Fußball besonders hoch, was aber nicht Sind zu viel Stress oder eine zu große Prof. Dr. Ulrich He- der Fall ist. Belastung im Arbeits- gerl Foto: ukl Wann ist man nicht alltag Auslöser für Demehr nur bedrückt, sondern hat pressionen? eine Depression? Mögliche Gründe für eine Depression liefert das Leben stänVon Depression wird gesprochen, dig. Der Berufstätige klagt über wenn verschiedene Krankheitszu viel Arbeit, der Arbeitslose zeichen zusammenkommen. Alüber die Arbeitslosigkeit und les, was man bewältigen will, erder Rentner über sein Rentnerscheint wie ein großer Berg und dasein. Depressionen treten in erfolgt gegen einen bleiernen allen Bereichen auf und können Widerstand. Man kann sich über auch jemand treffen, der keine nichts mehr freuen. Die Fähigkeit, Probleme im Leben hat. sich zu freuen, ist wie mit einem Lichtschalter ausgeschaltet. Es Das könnte für erfolgreiche bestehen Schlafstörungen, man Sportler gelten. Aber sind die kann schlecht einschlafen, hat meistens keinen Appetit, verliert an Gewicht und wird von Schuldgefühlen geplagt. Arbeitspensum im Arbeitsrhythmus zu bleiben, als zu Hause grübelnd im Bett zu liegen. Handelt es sich dann nicht auch um ein klassisches Burnout? Sind Depressionen vererbbar? Beim Großteil dieser Menschen mit einem sogenannten Burnout liegt eine depressive Erkrankung vor. Der Begriff Burnout klingt aber besser, stiftet jedoch Verwirrung, weil er unterstellt, dass vor allem eine Überforderung und Überarbeitung zum Erschöpfungszustand geführt hat. Auch ist damit die Vorstellung verbunden, dass Ausschlafen, Erholung und Urlaub hilfreich sind. Aber für Depressionen trifft eher das Gegenteil zu: Langer Schlaf ist nicht selten depressionsfördernd, Schlafentzug kann deutlich antidepressive Wirkungen erzielen, von einem Urlaubsantritt im Rahmen einer Depression ist dringend abzuraten, da die Depression gewissermaßen mitreist. Oft ist es für Depressive auch besser, bei reduziertem Wenn man einen Verwandten ersten Grades mit dieser Erkrankung hat, besteht ein zwei- bis dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko. Und auch Zwillingsuntersuchungen zeigen, das genetische Faktoren eine Rolle spielen. Es gibt jedoch kein einzelnes „Depressionsgen“, es ist vielmehr davon auszugehen, dass zahlreiche Faktoren im Zusammenspiel mit Umwelteinflüssen zu der Erkrankung führen. Kann Ralf Rangnick eines Tages wieder als Trainer arbeiten? Das ist sehr gut möglich, da die depressiven Krankheitsphasen unter Behandlung meist vollständig abklingen und die Menschen wieder genuss- und leistungsfähig wie vor der Erkrankung sind. Interview: Winfried Wächter 22 RÄTSELSEITE Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N KREUZWORTRÄTSEL Menschenaffe Gattin Abk.: Kalorie des Menelaos schwere Arbeit (ugs.) König in der Weihnachtsgeschichte Freund von Harry Potter (Vorname) persönl. Fürwort, 3. Person Singular schlau, sinnlos, verschlagen zwecklos ital. Komponist † 1868 Hauptstadt von Jordanien 7 schweizerisch: Speiseeis Zauberwort in „1001 Nacht“ dänische Nordseeinsel Himmelsbote Luftwedel Störung, Schaden Angelköder Abk.: nordische Kombination ernsthaft, anständig 5 franz. Adelsgeschlecht Freiherr Ärmelaufschlag Pflanzenfaser Schlagwort der Frz. Revolution 5 6 Haushaltsplan Abk. für einen Frühlingsmonat wirres Niederholz 4 1 lat.: ebenso Eiform AdriaZufluss in Marken (Italien) kostbar; dem Wert nach Balkenwerk (Haus) 3 Kratzwerkzeug Gipfel der Ostalpen englisch: Kuba Fluss zur Donau Glockenblumengewächs selbsttätiger Apparat 2 altröm. Staatsmann Staat in Südosteuropa Platz im Theater 6 Blutvergiftung afrikanische Völkergruppe Reinheitsgrad für Diamanten Weltraum, der Kosmos Gelege umsorgende Person 4 Doppelsalz Fluss zur Seine Internetadresse (engl. Abk.) Verletzung frühere engl. Popgruppe straff gefüllt Computerprogramm Fluss zur Saône Apfelsorte amerik. Satellit Bengel militärischer Ehrengruß mundartl.: Gerber Vagabund Teil der Kirche schmaler Weg Strohunterlage belg. Kriminalromanautor † ital.: „die Blauen“ (Sport) fingerlanger Karpfenfisch Gezeiten Stadt an der Maas (Frankreich) Republik in Nordostafrika plötzlich auftretend Fehlermeldung des PC (engl.) giftige Chemikalie griech. Lauteninstrument Hotelboy orientalischer Reiseintopf Saiteninstrument Niveau (engl.) Teilstrecke eines Radrennens 1 die Alpen betreffend Keimgut südosteuropäisches NATO-Mitglied umzäuntes Gebiet für Tiere 9 Zuchtstier Ankerwinde nordspan. Grenzstadt Geweih des Rehwildes glänzendes Gewebe bestimmter Artikel geistl. Würdenträger darreichen Fluss zum Niger orient. Reisbranntwein Mitteleuropäerin männlicher Elternteil franz. männl. Vorname niederländ. Fayencenstadt Lebersekret Art, Gattung (franz.) sonderbar; wählerisch kleinere Religionsgemeinschaft Gebirge in Europa mit Eigenleben erfüllt Impfstoff südportug. Provinz Abk.: Sportverein Laie Schornstein der Abendstern Rundfunksprecher Getreideblütenstand asiatischer Halbesel männl. Vorname Zwerg, Erdgeist 3 künstlerisches Thema Nagetier Oper von Weber Polargewässer Geflirre Hoheitsgebiet 8 ugs.: zeitgemäß Ruhe-, Polstermöbel schnell; zügig Streifen, dünnes Blättchen amerik. Popdiva (Jennifer) Bindewort Tierkleid geschnitt. Edelstein Verkaufsstelle eine der Ostfries. Insel vor langer Zeit Initialen SchauTassos spieler† 1595 aufgabe Datum mit feierlichem Anlass Gegenpunkt zum Zenit Rechenzeichen platzieren Gebiet südlich der Sahara Hormon der Zirbeldrüse Kraftmaschine im Kfz 1000 Milliarden Schabeisen des Kammmachers Gerät zur Pferdepflege arab. Fürstentum Figur der Augsburger Puppenkiste 2 Abk.: Rechtsanwälte Erdformation Sportplatz gereizt, unruhig 7 8 9 ® Multiplikationszeichen s2426.5-167 Verlosung: Drei Büchergutscheine Die Lösung des Rätsels im Heft 18/11 lautete: Veroeden. Über je einen Bücher- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese gutschein dürfen sich Gudrun Starke (Plotta), Christine Beyer (Bad Soden) und bis zum 13. Oktober 2011 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an: Stefan Brauner (Leipzig) freuen. Herzlichen Glückwunsch! [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23 Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 30. 09. 11 BIS 13. 10. 11 Freitag, 30.09.11 Mittwoch, 5.10.11 Freitag, 7.10.11 Sonntag, 9.10.11 Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Lass mich dein Badewasser schlürfen. Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Der Traum von Hollywood. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: Revue de Crystalle. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Alles unter Kontrolle, mit Ute Loeck, Marco Schiedt, Peter Mohr. academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Weber/Lange ganz persönlich, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven! Reformhaus Reichstag. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre Deutsche Gemeinheit. Alte Börse, Naschmarkt 1; 20 Uhr: Clara Schumann – „Die Pianistin. Ein Nachspiel“, Musiktheater. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd glei!“, mit Meigl Hoffmann. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester. academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd, mit Anke Geißler und Barbara Trommer. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 15 Uhr: Lipsi Lillies: Calendar Girls. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 18 Uhr: Revue de Crystalle. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 18 Uhr: Rumpelkammer live, mit Simone Danaylowa, Bernhard Biller, Stefan Senf und Michael Kann. Montag, 10.10.11 Sonnabend, 1.10.11 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd, mit Anke Geißler und Barbara Trommer. Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Guano Apes – Bel Air Tour 2011. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 16 Uhr, 20 Uhr: Der gemeine Sachse, mit Griseldis Wenner und Meigl Hoffmann. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 15 Uhr, 20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 18 Uhr, 21 Uhr: Revue de Crystalle. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr (Premiere): Fremdgehen für Anfänger. Dienstag, 11.10.11 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Immer auf die Kleinen, mit Gunter Böhnke & Frank Sieckel. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Nur die Liebe zählt, mit Carolin Fischer & Bert Callenbach. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Sonntag, 2.10.11 Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Mendelssohn-Saal 18 Uhr: Kammermusik „Rezital“; Großer Saal 19.30 Uhr: MDR Zauber der Musik (2), mit dem MDR Sinfonieorchester. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Magie im Theater – Wunder Punkt. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 18 Uhr: Revue de Crystalle. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Mittwoch, 12.10.11 Montag, 3.10.11 Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Publikumsbeschimpfung. Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Bob Geldof. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Rausgeputzt – Gastspiel Babette Walter. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Dienstag, 4.10.11 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Das wird nie was, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Ja, ich will!, mit Anke Geißler. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven! Reformhaus Reichstag. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre Deutsche Gemeinheit. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Bob Geldof macht am 3. Oktober (20 Uhr) im Rahmen seiner neuen Tour Station im Haus Auensee. Foto: PR Donnerstag, 6.10.11 Sonnabend, 8.10.11 academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Weber/Lange ganz persönlich, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Sachsentaxi: „S gladdschd glei!“, mit Meigl Hoffmann. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Wer lacht, hat noch Reserven! Reformhaus Reichstag. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Super Manni. Alte Börse, Naschmarkt 1; 20 Uhr: Clara Schumann – „Die Pianistin. Ein Nachspiel“, Musiktheater. Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20 Uhr: Matrix Live – Film in Concert. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 16 Uhr, 20 Uhr: Lass mich dein Badewasser schlürfen. Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Der Traum von Hollywood. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 15 Uhr, 20 Uhr: Hört, wie es humort!, Witzeabend. Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 19 Uhr: Die Große Messe. academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Immer auf die Kleinen, mit Gunter Böhnke & Frank Sieckel. Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Nur die Liebe zählt, mit Carolin Fischer & Bert Callenbach. Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Ralph Richter: Ich sag‘s gleich – ich war‘s nicht! Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Cindy aus Marzahn – Nicht jeder Prinz kommt uff‘m Pferd. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe. Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 20 Uhr: Revue de Crystalle. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Mittwochs-Konzert mit Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte. theater.FACT, Tel. 9614080, Hainstr. 1; 20 Uhr: Fremdgehen für Anfänger. Donnerstag, 13.10.11 Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester. Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Cindy aus Marzahn – Nicht jeder Prinz kommt uff‘m Pferd. N TV-TIPPS Do., 06.10.2011, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Obst und Gemüse sind nicht gesund. Olivenöl schädigt die Gefäße. Und: Helles, mageres Fleisch kann das Herzinfarktrisiko erhöhen. Das zeigen die neuesten Studien von Ernährungswissenschaftlern weltweit. Was aber soll der Mensch noch essen, wenn lang gehegte Weisheiten plötzlich nicht mehr gelten? Was ist gesund, wenn Wissenschaftler alte Glaubenssätze ständig in Frage stellen? Hauptsache Gesund klärt nicht nur über die größten Ernährungsirrtümer auf, sondern zeigt auch, mit welch dreisten Werbelügen die Lebensmittelbranche auf Kundenfang geht und wie man diese entlarven kann. Vorgestellt wird weiterhin ein neues Computerprogramm für zu Hause, welches die Einkaufsliste analysiert und ganz persönliche Tipps für eine ausgewogene Ernährung gibt. Auch diesmal besucht das Team von Hauptsache Gesund Marktplätze, Einkaufsstraßen und Imbissstände. Dann können die Zuschauer ihre persönliche Frage zur Ernährung direkt vor der Kamera stellen. Beantwortet werden sie am 6. Oktober von den Studioexperten in der Sendung. Do., 13.10.2011, 21 Uhr Hauptsache Gesund (MDR) Künstliche Gelenke an Hüfte und Knie werden in vielen Fällen unnötig oder viel zu früh eingesetzt, so die Meinung von Ärzten. Laut Krankenkassenstatistik habe sich die Zahl der Operationen an diesen Gelenken in einem Zeitraum von sieben Jahren fast verdoppelt. Nicht medizinische Notwendigkeit, sondern wirtschaftliche Gründe könnten dahinter stecken, heißt es. Doch was tun, wenn die Schmerzen in Knie oder Hüfte zum Dauerthema werden? Moderatorin Dr. Franziska Rubin fragt namhafte Experten, in welchen Fällen ein künstliches Gelenk unumgänglich ist. Hauptsache gesund berichtet zudem, was man ohne Skalpell selbst und mit Hilfe von Ärzten und Therapeuten auch ohne OP gegen Gelenkschmerzen tun kann. Das MDR-Gesundheitsmagazin stellt außerdem Menschen vor, die den Schmerz endgültig besiegt haben. So begleiten Reporter einen 69-jährigen Leipziger auf dem Weg nach Afrika, der trotz zweier künstlicher Hüften den knapp 5900 Meter hohen Kilimandscharo besteigen möchte. 24 STECKBRIEF Ausgabe 20 / 30. September 2011 Gesundheit und mehr... N WAS IST WO? N IMPRESSUM ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG N WICHTIGE SERVICENUMMERN Öffnungszeit 24 Stunden täglich Schwangerenambulanz (0341) 97 23494 Klinikbesichtigung (0341) 97 23611 Telefon (0341) 97 – 109 Infoabend für (0341) 97 23611 Internet www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern E-Mail [email protected] Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich. Zentrale Notaufnahme Mehr Informationen Operatives Zentrum www.geburtsmedizin-leipzig.de Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße) Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstraße 18 04103 Leipzig GESUNDHEIT UND MEHR... Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon: 0341 97 109 Telefax: 0341 97 15 909 E-Mail: [email protected] Redaktion: Michael Lindner (v. i. S. d. P.), Frank Schmiedel. Universitätsklinikum, Leipzig AöR. 7. Jahrgang. In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG. Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig. 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 17800 24 Stunden täglich Notaufnahme für Kinder und Jugendliche im Zentrum für Kindermedizin Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 26242 24 Stunden täglich Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222 Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004 Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242 Zentrales Patientenmanagement: Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie (0341) 97 17255 Unfall-, Wiederherstellungsund Plastische Chirurgie Blutbank (Blutspende) (0341) 97 23103 Delitzscher Straße 135, 04129 Leipzig Orthopädie (0341) 9723103 Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967 Philipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 Leipzig Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304 Miltitzer Allee 36 Diabeteszentrum (0341) 97 12222 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Transplantationszentrum (0341) 97 17271 Hainbuchenstraße 13 Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460 (Freitags 14 bis 18 Uhr) Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730 Info-Telefon (0341) 97 25410 Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 www.blutbank-leipzig.de Seelsorge (0341) 97 15965 Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und Zentraler Empfang Liebigstraße 20 Ambulanzen finden Sie im Internet unter Telefon (0341) 97 17900 www.uniklinik-leipzig.de.