CO 2 -Bilanz Center Parks
Transcrição
CO 2 -Bilanz Center Parks
CO2-Bilanz Center Parcs Bungalowpark Nordseeküste GmbH 2 Inhaltsverzeichnis Einleitung ................................................................................................................ 3 Das Nachhaltigkeitsbekenntnis von EWE ............................................................ 3 Nachhaltigkeit bei Center Parcs Park Nordseeküste: „Eine Atempause für die Natur“ ............................................................................................................... 4 Zielsetzung (09.03. 2010)........................................................................................ 6 Beschreibung des gemeinsamen Projektes „Nachhaltigkeitskonzept für Center Parcs Nordseeküste – Mit EWE in klimafreundliche Ferien“ ............................ 6 Die CO2-Bilanz ........................................................................................................ 8 Wie und wo entsteht CO2? ................................................................................... 8 Strom und Wärme aus dem Blockheizkraftwerk ................................................... 8 Bilanzierungsmethode CO2 Check ....................................................................... 9 Bilanzrahmen Center Parcs Nordseeküste ........................................................ 10 Ergebnisse der CO2-Bilanz................................................................................. 10 Auswertung der CO2-Bilanz................................................................................... 14 Fazit und Ausblick ................................................................................................. 17 3 Einleitung Das Nachhaltigkeitsbekenntnis von EWE In unserem Verständnis von Nachhaltigkeit gehören soziale Verantwortung, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Schutz der natürlichen Umwelt untrennbar zusammen, um heutigen wie auch zukünftigen Generationen die Möglichkeit zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu ermöglichen. Ziel unseres Nachhaltigkeitsmanagements ist die Steuerung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Wirkungen, um erstens eine langfristig stabile Konzern- und Geschäftsentwicklung zu erreichen und zweitens einen positiven Beitrag von EWE zur nachhaltigen Entwicklung der gesamten Gesellschaft sicherzustellen. „Die Weltbevölkerung wird bis 2030 um 30% auf über 8 Milliarden wachsen und der Primärenergieverbrauch im gleichen Zeitraum um circa 60%: Ein ’weiter so wie bisher’ ist nicht mehr möglich, vor allem, wenn die Belange des Klima- und Umweltschutzes berücksichtigt werden sollen. Ohne einen intelligenten Mix von erneuerbaren und konventionellen Energieträgern entsteht eine Versorgungslücke, die die deutsche Wirtschaft und das Sozialsystem entscheidend gefährden können“, so Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Zukunft braucht Energie, denn die Weltbevölkerung wächst. Aber ihrem steigenden Energiebedarf stehen die begrenzten Rohstoffvorkommen der Erde gegenüber. Und die negativen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Energiepreise sind schon heute spürbar. Mit Blick auf das Jahr 2030 und darüber hinaus, erarbeitete EWE deshalb gemeinsam mit Experten aus Forschung und Wissenschaft eine Strategie für die zukünftige Energieversorgung: Die BULLENSEE-THESEN. Die Kernforderungen lassen sich verkürzt auf die Formel E3 bringen: noch mehr Energie sparen, Energieeffizienz deutlich steigern und erneuerbare Energien stärker ausbauen. Nur so lassen sich eine steigende Energienachfrage, Umweltschutz und Versorgungssicherheit vereinen. 4 Nachhaltigkeit bei Center Parcs Park Nordseeküste: „Eine Atempause für die Natur“ Center Parcs engagiert sich seit Jahren für den Naturschutz. Dank dieser grünen Ambitionen wurden das ISO 14001-Zertifikat für Umweltmanagement und das "The Green Key"Gütezeichen erreicht. Im Sinne einer fortschreitenden Verbesserung wurden für die Zukunft weitere Ziele gesteckt. Die Leitlinie lautet dabei: "Eine Atempause für die Natur!" Mit dieser Leitlinie stehen 6 klar definierte Ziele im Zusammenhang. Ziel 1: Förderung der biologischen Vielfalt innerhalb- und außerhalb der Parks Alle Parks zeichnen sich durch eine große Tier- und Pflanzenvielfalt aus. Das kommt den Menschen im Allgemeinen und unseren Gästen im Besonderen zugute. Seit dem 1. Februar 2008 wird der WWF-Fischführer zu Rate gezogen. Kein Fisch aus der Kategorie "Rot" wird zur Gästeversorgung bestellt. Die in den Parks verwendeten Pflanzen werden sorgfältig ausgesucht. Exemplare, die nicht in Gärtnereien erwerbbar sind, kommen aus Gebieten in den Tropen, die die Regierung vor Ort zur Bebauung vorgesehen hat und so zur Rodung freigegeben sind. Center Parcs verwendet keine Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung. Ziel 2: Strengere Anwendung der gesetzlichen Vorschriften bei neuen Bauprojekten Vom ersten Entwurf an wird jedes Bauprojekt die ganze Zeit über anhand einer strengen "Construction Checklist" geprüft. Wo es möglich ist, werden ökologisch innovative Materialien verwendet. Jedes Projekt wird dahingehend geprüft, ob es die Center Parcs-Ziele einhalten kann oder ob sie übertroffen werden können. Die Prioritäten bestehen in folgenden Bereichen: · Energiemanagement · Wasserwirtschaft · Abfallwirtschaft und Wiederverwertbarkeit · Auswahl der Materialien und der Baumethoden · Beziehung Projekt/Umgebung Ein Beispiel: In jedem neuen Park werden ca. 500.000 Bäume und Sträucher gepflanzt, die natürlich zur vorhandenen Vegetation passen. Durch einen detaillierten Bepflanzungsplan werden Monokulturen vermieden. Ziel 3: Reduzierung des Energieverbrauchs um 10% Center Parcs setzt auf Nachhaltigkeit, wenn es um die Heizung der Ferienhäuser oder die Wasserreinigung im Schwimmbad geht. Sobald eine normale Heizungsanlage ausgedient hat, wird sie durch eine sparsame Hochleistungsanlage ersetzt. Größere Geräte wie Geschirrspülmaschinen und Kühlschränke verfügen im Allgemeinen über die Energieklasse A - die sparsamste Kategorie in punkto Strom- und Wasserverbrauch. Auch für kleinere Geräte werden beim Kauf die energiefreundlichsten Modelle ausgesucht. 5 In absehbarer Zeit werden die Straßenlaternen der Parks mit Sonnenenergie betrieben. Bereits jetzt werden in den Hauptgebäuden sowie in allen Ferienhäusern Energiesparlampen verwendet. Ziel 4: Senkung des CO2-Ausstoßes um 20% Eine der wichtigsten Herausforderungen lautet: Senkung des CO2-Ausstoßes. Dies versucht Center Parcs unter anderem durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen zu erreichen. Die Fahrzeuge werden zur Wartung der Parks eingesetzt werden. Auch Projekte zum Klimaschutz tragen dazu bei, den CO2-Ausstoß zu senken. Eine CO2-Bilanz bildet hierfür den Startpunkt. Klimaschutz ist ein Querschnittsthema und kann somit als zentrales Ziel für den hier genannten Zielkatalog gesehen werden. Ziel 5: Reduzierung des Wasserverbrauchs und des Abfallaufkommens Komfortansprüche im Urlaub sind in Einklang mit Ressourcenschonung zu bringen. Wassersparende Duschköpfe, Strahlregler und Toiletten mit Sparknopf werden eingesetzt. Das spart bis zu 15% Wasser. Der Chloreinsatz im Schwimmbadwasser wurde auf 10% gegenüber dem Verbrauch aus dem Jahr 1983 gesenkt. Bei der Lieferung erfolgt eine Prüfung der Abfallmenge. In Deutschland, den Niederlanden und Belgien ist Center Parcs auf 80- und 75-Gramm-Papier umgestiegen, das zudem 100% chlorfrei gebleicht ist. In allen Parks gilt ein getrenntes Abfallsystem für Papier, Glas, Biomüll, Metall und Fette. In den Hauptgebäuden gibt es darüber hinaus die Trennung von Dosen, Kunststofffolie, Frittierfett und Batterien. Ziel 6: Sensibilisierung der Gäste, Mitarbeiter und Lieferanten für die Umwelt Center Parcs bittet alle Unternehmen, die Güter oder Dienstleistungen liefern, umweltfreundliche Produkte und Arbeitsweisen anzuwenden. Dies gilt vor allem für Partner bei der Ferienhausreinigung und der Wäscherei. Als einziges Unternehmen im Bereich Reisen erhielt Center Parcs das ISO 14001-Zertifikat. Dieses steht für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und entspricht höchsten internationalen Normen. Gleichzeitig ist das Zertifikat eine Verpflichtung zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. "The Green Key" ist eine jährliche, internationale Auszeichnung für nachhaltige Touristik- und Freizeitbetriebe. Center Parcs legt hier jährlich Daten vor. Die Kommunikation mit Gästen über Themen wie zum Beispiel Klimaschutz und Nachhaltigkeit wird durch die CO2-Bilanz sehr konkret. 6 Zielsetzung (09.03. 2010) Beschreibung des gemeinsamen Projektes „Nachhaltigkeitskonzept für Center Parcs Nordseeküste – Mit EWE in klimafreundliche Ferien“ Einleitung Während der letzten Jahre gewann die Thematik der globalen Erwärmung zunehmend an Präsenz in den Medien, politischen Diskussionen und der Öffentlichkeit im Allgemeinen. Die Bevölkerung wird dafür sensibilisiert, dass der CO2-Ausstoß, verursacht durch die Menschheit, zu der globalen Erwärmung und den daraus resultierenden Konsequenzen beiträgt. Viele Wissenschaftler sehen die Notwendigkeit, den weltweiten Temperaturanstieg auf max. 2°C zu begrenzen und dadurch die Treibhausgase bis 2050 um mehr als die Hälfte im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Dieser Übergang zu einer Gesellschaft mit niedrigem Kohlenstoffverbrauch („Low Carbon Society“) verlangt nach einer tiefgreifenden Veränderung und konfrontiert die gesamte Gesellschaft mit gewaltigen Herausforderungen. Zunehmend erkennen fortschrittliche Unternehmen aus verschiedenen Sektoren die Chancen aus diesem Prozess und führen Nachhaltigkeitsstrategien zur Reduktion von Treibhausgasen ein. Die globale Erwärmung ist nur durch Energieeinsparung und effizientes Handeln aufzuhalten. Gerade die Energieerzeugung durch fossile Energieträger, wie z.B. Kohle, verursacht einen hohen CO2-Ausstoß. Treibhausgase sind aufgrund des hohen Ausstoßes während der Erzeugung durch die oftmals fossilen Energieträger wie z.B. Kohle eng mit dem Energieverbrauch verknüpft. Das bedeutet, dass Energieeinsparen und effizientes Handeln zu einem großen Teil dazu beitragen, die globale Erwärmung aufzuhalten. Ein wichtiges Werkzeug, das mittlerweile eine große Rolle spielt, wenn es zum Thema Energieeffizienz und Verminderung des CO2-Ausstoßes kommt, ist der sogenannte „CO2Fußabdruck“. Der CO2-Fußabdruck ist die Menge von CO2 und anderen Treibhausgasen, die z. B. während der Herstellung und manchmal auch während der Benutzung und Entsorgung von Produkten entstehen. Diese Emissionen hängen z.T. mit der Stromerzeugung in Kraftwerken, Heizung mit fossilen Energieträgern, Transport und anderen industriellen Prozessen zusammen. Dieses Thema ist zurzeit im Fokus vieler Forschungs- und Pilotprojekte, begleitet von Diskussionen über die Methoden der Berechnungen bzw. der Frage der Abgrenzung: ab welchem Punkt der Herstellung beginnt man mit der Berechnung und was wird mit eingerechnet (ist die Verpackung des Produktes auch Teil des Fußabdruckes)? Werden auch die Entsorgung des Produktes und die Entstehung der Treibhausgase durch diesen Prozess mit einberechnet? Natürlich ist auch die Ermittlung der genauen Zahlen der ausgestoßenen CO2-Menge (Tonnen CO2) von Bedeutung. Wie bereits erwähnt, gibt es bereits eine Vielzahl von Forschungsprojekten, die sich zum Ziel setzen, das Bewusstsein und das Verhalten der Menschen bezüglich dieser Thematik zu ändern und zu beeinflussen. Ein Beispiel ist das sogenannte „Product-Carbon-Footprint Project“. In diesem Projekt hat sich eine große Zahl von Unternehmen entschlossen, gemeinsam in die Forschung zu investieren, um die Fußabdrücke von ausgewählten Produkten zu berechnen und diesen Prozess entsprechend an die Konsumenten zu 7 kommunizieren. Das folgende Konzept, entworfen für „Center Parcs Bungalowpark Nordseeküste GmbH“ (im Folgenden kurz: „Center Parcs Nordseeküste“) in Tossens, basiert auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Ablauf Um den Erfolg des Projektes und die Verbesserung der CO2-Emission und Energieeffizienz zu messen, ist es wichtig, dass als Ausgangspunkt die gesamten CO2-Emissionen des Ferienparks festgestellt werden. Nachdem diese Bereiche analysiert wurden, werden Einsparpotenziale in jedem Teil sowie bereits in der Vergangenheit getroffene Maßnahmen berechnet und ausgewertet. Der Fuhrpark könnte z.B. mit Erdgas betrieben werden, oder sogar Elektroautos könnten eingesetzt werden. Die Gebäude können besser isoliert werden, externe Partner werden unter den Gesichtspunkten wie Effizienz und Nachhaltigkeit ausgewählt, oder die Lebensmittel aus den Restaurants sind regional und saisonal. Ergebnisse Als Folge der ergriffenen Maßnahmen operiert Center Parcs Nordseeküste energieeffizienter mit einem reduzierten CO2-Ausstoß und einem verkleinertem CO2-Fußabdruck. Der gesamte Prozess wird von EWE begleitet und betreut mit einem abschließenden Bericht am Ende des Prozesses. Der letzte Schritt in diesem Projekt ist derselbe wie zu Beginn: die Analyse des verbleibenden CO2-Austoßes von Center Parcs Nordseeküste. Hier besteht nun die Möglichkeit, die übrige CO2-Emission zu kompensieren, z. B. durch Ausgleichsprojekte, die nachhaltig Treibhausgasemissionen vermindern. Somit kann die CO2-Bilanz komplett ausgeglichen werden. Das gesamte Projekt stellt die nachhaltige Vermeidung von CO2Ausstoß in den Vordergrund. EWE informiert und unterstützt Center Parcs Nordseeküste in folgenden Bereichen: Steigerung der Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energiequellen und Energieeinsparung, kurz: E hoch 3. Abbildung 1: Nachhaltige CO2-Vermeidung geht vor Kompensation 8 Die CO2-Bilanz Wie und wo entsteht CO2? Ziel der CO2-Bilanz ist es, Treibhausgasemissionen bilanziell zu erfassen. Treibhausgasemissionen entstehen z. B. durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Bei diesem Verbrennungsprozess entsteht Kohlenstoffdioxid (kurz: CO2). Dies geschieht direkt am Kundenstandort z. B. durch ein Heizhaus und indirekt aufgrund des Strombezuges. EWE betreibt keine eigenen Großkraftwerke, sondern kauft im Rahmen langfristiger Bezugsverträge Strom von Großkraftwerksbetreibern bzw. ergänzt die vertraglich vereinbarten Liefermengen durch Zukäufe von mehreren Anbietern an der Leipziger Strombörse. Bei der Kernenergie wird Strom durch Kernspaltung mit Hilfe von Uran erzeugt. Die dabei freigesetzte Wärme wird zur Dampferzeugung genutzt. Dieser treibt wiederum eine Turbine mit angeschlossenem Generator an und erzeugt so Strom. Bei der Kernspaltung fällt radioaktiver Abfall an. Im Jahr 2008 hat EWE 41,5% seines Stroms aus Kernkraftwerken gewonnen. Dabei sind pro Kilowattstunde (kWh) Strom 0,0009g radioaktiven Abfalls angefallen. Fossile und sonstige Energieträger sind u. a. Steinkohle, Braunkohle, Erdgas, Erdöl und nicht biologisch abbaubare Bestandteile des Abfalls. Bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen entsteht neben Energie, die in Strom umgewandelt wird, auch CO2. Im Jahr 2008 hat EWE 34,7% seines Stroms aus Kraftwerken bezogen, die mit fossilen Brennstoffen befeuert werden. Dabei sind pro erzeugter kWh 379 g CO2 entstanden. Im Vergleich dazu wird vom deutschen Umweltbundesamt für das Jahr 2008 ein vorläufiger Wert von 572 g/kWh angegeben. Als erneuerbar bezeichnet man Energien aus nachhaltigen Quellen, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind. Beispiele hierfür sind Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft sowie Energie aus Biomasse und in Erdgasqualität aufbereitetes Biogas. Im Jahr 2008 hat EWE 23,8% seiner Energie aus erneuerbaren Energieträgern bezogen – das sind 8,0 Prozentpunkte (mehr als der Bundesdurchschnitt der Energieversorger. Strom und Wärme aus dem Blockheizkraftwerk In Blockheizkraftwerken wird sowohl Wärme als auch Strom aus Erdgas erzeugt. Diese Kopplung von Kraft- und Wärmeerzeugung ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch attraktiv für Industrie- und Gewerbeunternehmen. Besonders Gebäude mit einem gleichzeitigen und konstanten Strom- und Wärmebedarf, z. B. Schwimmbäder, sind für Blockheizkraftwerke prinzipiell sehr gut geeignet. Im Jahr 2008 hat EWE als Contractor auf dem Gelände von Center Parcs Nordseeküste ca. 1.500.000 € in ein neues Blockheizkraftwerk investiert. Im Rahmen des abgeschlossenen Contractingvertrages betreibt EWE mit eigenem Personal seit dem 18.12.2008 diese Anlage. Dadurch wird der Kunde in der Betriebsführung entlastet. Auch das Betriebs- und Ausfallrisiko liegt bei EWE. Zudem wird die Anlage fernüberwacht, so dass eine möglichst zeitnahe Störungsbeseitigung durch die EWE AG durchgeführt werden kann. Darüber hinaus integrierte die EWE AG ein Energiemanagementsystem, das den Bedarf von und die Belieferung mit elektrischen Strom optimal aufeinander abstimmt. Insgesamt wird durch die installierte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage die eingesetzte Primärenergie optimal ausgenutzt, so dass sich der CO2-Ausstoß im Vergleich zur getrennten Wärme- und Stromerzeugung reduziert. 9 Die Auslegung der neuen Anlage für Center Parcs Nordseeküste erfolgte auf Grundlage der bekannten Lastgänge für Strom und Wärme. Zur Grundlastversorgung der Wärme konzipierte EWE zwei gasbetriebene BHKW-Module mit einer thermischen Leistung von je 363 kW th. Die BHKW-Module werden von EWE wärmegeführt betrieben, hierbei erfolgt der wirtschaftliche Betrieb durch eine hohe Jahresauslastung der Anlage. Etwaige Schwankungen des Wärmebedarfs werden durch ausreichend dimensionierten Pufferspeicher aufgefangen. Der erzeugte Strom wird nahezu vollständig in der Anlage des Kunden verbraucht. Die Reserve- und Zusatzversorgung mit Heizwärme erfolgt über zwei Gaskesselanlagen mit einer Leistung von je 1.750 kW th. Aus dem Netz der vorgelagerten Versorgung wird der Park bei Stillstand (z. B. Wartung) der BHKW-Anlage mit elektrischem Strom versorgt. Die Anlagenteile wurden in einem von EWE neu errichteten Heizhaus untergebracht. Bei der architektonischen Gestaltung des Heizhauses standen Aspekte wie Lärmschutz, Wirtschaftlichkeit sowie Integration in die bestehende Gebäudelandschaft im Vordergrund. Der Standort des Heizhauses wurde so gewählt, dass zum einen die wärme-, gas- und stromseitige Anbindung problemlos möglich ist und zum anderen auch das Heizhaus für die Gäste von Center Parcs Park Nordseeküste weitgehend unauffällig ist. Im letzten Jahr wurden von diesen EWE-Anlagen für die Hotelanlage 1,9 Mio. kWh Strom und 5.3 Mio. kWh Wärme an Center Parcs Park Nordseeküste geliefert. Bilanzierungsmethode CO2 Check Der EWE CO2 Check besteht aus einer Erfassung von Treibhausgasemissionen bezogen auf einen Unternehmensstandort in Form einer CO2-Bilanz. Die Erfassung beruht nicht auf Messungen, sondern auf einer auf Verbrauchsdaten basierten Berechnung der CO 2Emissionen. Eine CO2-Bilanz als Ergebnis des EWE CO2 Check kann neben Kohlendioxid (kurz: CO2) auch weitere Treibhausgase enthalten. So gibt es neben CO2 folgende weitere Treibhausgase: Methan, Distickstoffmonoxid, Perfluorcarbon, Fluorkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid. Diese Treibhausgasemissionen können anhand ihrer Wirksamkeit auf so genannte „CO2-Äquivalente“ normiert werden. Die Ergebnisse werden somit in „Tonnen CO2e“ angegeben. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text nicht zwischen CO2 und CO2-Äquivalenten unterschieden. Im Anhang befindet sich eine Tabelle mit Einzelergebnissen und genauen Angaben zur verwendeten Einheit. Zur Bestimmung der Treibhausgasemissionen werden CO2-Emissionsfaktoren angewendet, die ebenfalls auf gängigen wissenschaftlichen Annahmen basieren. Hierbei können je nach Betrachtungsweise und Zielsetzung des Kunden unterschiedliche Faktoren zum Einsatz kommen. Der EWE CO2 Check kann nur Anlagen und Treibhausgasemissionen erfassen, die nicht einer Verpflichtung zur Teilnahme am gesetzlichen Emissionshandel unterliegen. Die Bilanzierung von CO2-Emissionen orientiert sich an der Systematik des so genannten „Greenhouse Gas Protocol“ (Treibhausgas-Protokoll). Drei Bereiche von CO2-Emissionen werden hier genannt. Bereich 1: Direkte Treibhausgasemissionen Direkte Treibhausgasemissionen stammen aus Quellen, die von dem Unternehmen besessen werden oder im Kontrollbereich des Unternehmens liegen, wie z. B. Emissionen aus der Verbrennung in Heizkesseln, Brennöfen, Fahrzeugen. 10 Direkte Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse werden nicht im Bereich 1 betrachtet, sondern separat berichtet. Der Einsatz von Biomasse, wie z. B. „BioErdgas10“ führt dementsprechend nachvollziehbar zu einer Minderung der CO2-Emissionen. Bereich 2: Indirekte Treibhausgasemissionen aus Elektrizität Der Bereich 2 umfasst Treibhausgasemissionen aus der Erzeugung von Strommengen, die das Unternehmen verbraucht. Mit Strommenge ist hierbei streng nur diejenige Menge an Strom gemeint, die vom Unternehmen auf einem Strommarkt nachfragt und die außerhalb der organisationalen Grenzen des Unternehmens erzeugt wird. Bereich 3: Weitere indirekte Treibhausgasemissionen Der Bereich 3 ist eine optionale Berichtskategorie, die eine Behandlung jeglicher weiterer indirekter Emissionen erlaubt. Emissionen aus dem Bereich 3 sind eine Konsequenz aus dem Handeln des Unternehmens, sie entstammen allerdings Quellen, die nicht im Einflussbereich des Unternehmens liegen. Beispiele für Emissionen im Bereich 3 sind die Produktion und Extraktion von Vorleistungen und Rohstoffen, die vom Unternehmen weiterverarbeitet werden, der Transport von eingekauften Kraftstoffen und der Gebrauch von verkauften Produkten und Dienstleistungen. Bilanzrahmen Center Parcs Nordseeküste Die Berechnung der CO2-Bilanz erfolgt soweit möglich in CO2-Äquivalenten. Strom wird nach dem EWE-Strom-Mix (nach §42 EnWG) bilanziert, soweit es sich um Strombezug handelt. Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung wird gemäß einer wissenschaftlich anerkannten Methode mit einem CO2-Wert versehen. Neben den energiebedingten Emissionen durch den Bezug von Erdgas, Wärme und Strom, sowie Emissionen eigener Verbrennungsmotoren im Besitz von Center Parcs Nordseeküste (Bereiche 1 und 2) wurde im vorliegenden Fall auch der Bereich 3 berücksichtigt. Somit können z. B. auch Anreisekilometer der Gäste in der CO2-Bilanz erfasst werden. Sämtliche Transportfahrten von Lieferanten zum und Abfalltransporte vom Gelände wurden erfasst. Nicht erfasst wurden Treibhausgasemissionen, die durch die Produktion von Lebensmitteln und Verbrauchsmaterialien, anfallen, da hier bzgl. der Datenbeschaffung und Genauigkeit ein unverhältnismäßig hoher Aufwand entstanden wäre. Stattdessen wurde die Abfallmenge von Center Parcs Nordseeküste berücksichtigt. Ergebnisse der CO2-Bilanz EWE berechnet die Energielieferungen an Center Parcs Nordseeküste jeweils im August eines Jahres. Somit beziehen sich sämtliche Werte auf den Zeitraum 01.07.2009 bis 31.07.2010. Die Gesamtmenge der Emissionen beträgt 6.181 Tonnen CO2. Hierbei kann unterschieden werden zwischen Emissionen, die im direkten Einflussbereich liegen, wie z. B. aus dem eigenen Fuhrpark, oder Emissionen, die nur indirekt beeinflusst werden können, wie z. B. der Strom-Mix des nachgefragten Stroms. Weitere indirekte Emissionen, wie z. B. die Gästeanreise und Lieferungen wurden ebenfalls berücksichtigt. 11 Direkte Emissionen Emissionen aus Verbrennungsmotoren stammen zum einen von einem Dieselmotor, der für die Sprinkleranlage eingesetzt wird und zum anderen aus den firmeneigenen Fahrzeugen. Hierbei handelt es sich um insgesamt 6 Fahrzeuge. Insgesamt 34 Tonnen CO2 wurden hier ausgestoßen. In den Ferienwohnungen der beiden Parks befinden sich Erdgasheizungen. Durch diese Erdgasheizungen, die auch zur Warmwasserbereitung in den Wohnungen eingesetzt werden, wurden 793 Tonnen CO2 ausgestoßen. Indirekte Emissionen Center Parcs Park Nordseeküste bezieht von EWE sowohl Strom als auch Wärme. Hier sind verschiedene Erzeugungsmethoden zu berücksichtigen. Strom wird einerseits basierend auf dem EWE-Strom-Mix geliefert und andererseits vor Ort im Blockheizkraftwerk erzeugt. Wärme wird sowohl durch das Blockheizkraftwerk erzeugt, als auch durch zwei Heizkessel. Die Gesamtemissionen aus dem Heizhaus werden auf die Produkte Wärme und Strom aufgeteilt („Allokation“). Aus verschiedenen Allokationsmethoden wurde hier die so genannte „energetische Allokation“ ausgewählt, da es sich um eine einfach nachvollziehbare und kaum von Annahmen abhängige Methode handelt. Außerdem bietet die energetische Allokation den Vorteil, die Emissionseinsparungen nicht zu überschätzen. Es handelt sich somit um eine konservativ ausgelegte Allokationsmethode. Bei der energetischen Allokation werden den jeweiligen Koppelprodukten die Emissionen der Verbrennung jeweils proportional der jeweiligen erzeugten Energie zugeteilt. Bei dieser Methode wird die unterschiedliche thermodynamische Wertigkeit von Strom und Wärme nicht berücksichtigt. Ergebnis der Aufteilung ist ein identischer Emissionsfaktor für Strom und Wärme. Die von EWE gelieferte Wärme entstammt sowohl dem Heizkessel, als auch dem BHKW. Somit können vier CO2Emissionsfaktoren unterschieden werden. · · Mit Kraft-Wärme-Kopplung o Wärme aus dem BHKW: 245 g/kWh o Strom aus dem BHKW: 245 g/kWh Getrennte Erzeugung o Strom aus dem EWE-Netz: 379 g/kWh o Wärme aus dem Heizkessel: 294 g/kWh Aus dem Vergleich der Emissionsfaktoren ergibt sich das Einsparpotential durch die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung. Durch den BHKW-Strom verursachte Emissionen summieren sich im Betrachtungszeitraum auf 460 Tonnen CO2. Zum Vergleich: wäre dieselbe Menge Strom basierend auf dem bundesdeutschen Durchschnitts-Mix von 572 g/kWh (vorläufige Angabe des Umweltbundesamtes zum Jahr 2008) erzeugt worden, wären 1073 Tonnen CO2 ausgestoßen worden. Um jedoch Einsparungen konservativ zu bewerten, wird die Stromerzeugung im BHKW mit dem EWE-Strom-Mix verglichen. Somit ergeben sich Einsparungen von 251 Tonnen CO2. Aus dem EWE-Netz wurden an Center Parcs Park Hotelgebäude und das Schwimmbad, als auch für Strommengen geliefert. Dadurch wurden 735 Tonnen Emissionen entstanden im deutschen Kraftwerkspark. Nordseeküste sowohl für das die Ferienwohnungen weitere CO2-Ausstoß verursacht. Diese Insgesamt wurden durch den 12 Stromverbrauch also 1.150 Tonnen CO2 ausgestoßen. Strom macht damit ca. 1/6 des Gesamtausstoßes aus. Die Wärmeerzeugung im Heizhaus erfolgt durch das BHKW und die Spitzenlastkessel. Ein Wärmebezug von insgesamt mehr als 5,5 Mio. kWh führte zu Emissionen von 1.432 Tonnen CO2. Auch hier zeigen sich deutliche Effizienzgewinne und damit CO2-Einsparungen durch Kraft-Wärme-Kopplung. Durch den Einsatz des Blockheizkraftwerkes ergeben sich im Vergleich zum Heizkessel Einsparungen von 192 Tonnen CO2 pro Jahr. Insgesamt spart somit das BHKW nach konservativen Schätzungen für die Strom- und Wärmeerzeugung 444 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das sind 7,18 % der Gesamtmenge an CO2 für den Betrachtungszeitraum. Somit wird durch den Betrieb des Blockheizkraftwerkes deutlich zur Zielerreichung Center Parcs Nordseeküste (20% CO2-Einsparung, siehe Einleitung) beigetragen. Weitere indirekte Emissionen Weitere CO2-Emissionen entstehen durch die Anreise der Gäste. Hier wird überwiegend das Auto genutzt. Von 100.000 Übernachtungsgästen reisen jedes Jahr ca. 90% mit dem Auto an. 3,5 Gäste befinden sich dabei durchschnittlich in einem Auto. Die Hin- und Rückfahrt kann mit ca. 600 km geschätzt werden. Hinzu kommen noch die Tagesgäste aus der Region (ca. 3 pro Auto). Laut Angaben von Center Parcs Nordseeküste kommen somit 15.458.500 Autokilometer zusammen. In diesem Zusammenhang entstehen Emissionen in Höhe von 2.514 Tonnen CO2, wenn ein Durchschnittswert von 162,64 g/km angenommen wird. Die Anreise per Bus (60.000 Buskilometer) verursachte 70 Tonnen CO2-Ausstoß unter der Annahme, dass ein Reisebus ca. 1170,33 g/km ausstößt. Die Hin- und Rückfahrt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führte zu 300.000 Autokilometern und 49 Tonnen CO2Ausstoß. Es handelt sich hierbei um 150 Mitarbeiter, davon ca. 50% aus Butjadingen und 50% aus Nordenham. Die Anreise erfolgt mit verschiedenen Verkehrsmitteln und es wurden ca. 30 km für die Hin- und Rückfahrt angelegt. Da hier keine genaueren Daten vorliegen, wurde ebenfalls eine Anreise per PKW mit 162,64 g/km angenommen. Lebensmittel, Getränke und Wäsche werden von Transportunternehmen geliefert und abgeholt. Pro Jahr fallen hier 18.600 LKW-Kilometer und somit 14 Tonnen CO2-Ausstoß an, wenn von 777,18 g/km für einen durchschnittlichen LKW ausgegangen wird. Die Wasser- und Abwassermenge, die jährlich für das Schwimmbad „Aqua Mundo“ benötigt wird, wird vom Wasserwerk zum Kunden gepumpt und anschließend als Abwasser wieder aufbereitet. Laut Auskunft des Wasserversorgers entstanden hier für die Wasserlieferung 29 Tonnen CO2 und für die Abwasserverarbeitung 48 Tonnen CO2. In dem Wasserwerk entweichen aus dem Rohwasser geringfügige Mengen Methan. Diese Mengen sind jedoch sehr klein und laut Auskunft des Wasserwerkes zu vernachlässigen. Weiterhin wurde untersucht, ob treibhausgasrelevante Emissionen aus der Anwendung von Chemikalien im Schwimmbad entstehen können. Mit dieser Recherche wurde das Institut für Umweltinformatik in Hamburg beauftragt. Diesem wurde eine Liste der eingesetzten Chemikalien überreicht. „Für eine verlässliche, wissenschaftlich fundierte Aussage zur Klimawirksamkeit und Emissionsfaktoren des Chemikalieneinsatzes in Schwimmbadwasser ist die Durchführung ausführlicher wissenschaftlicher Untersuchungen notwendig. Wir erwarten, dass derartige Untersuchungen unsere Einschätzung bestätigen, dass die Klimarelevanz der vor- und nachgelagerten Prozesse (Produktion und Transport der Chemikalien, Abwasserbehandlung) wesentlich größer ist, als die standortbezogenen klimarelevanten Emissionen“ (Quelle: ifu Hamburg GmbH, 2010). 13 Die Abfallmengen werden getrennt nach Papier, Pappe und Karton (PPK) und Reststoffen inkl. Speiseresten (RSt) erfasst. Hier können seitens Center Parcs Nordseeküste sowohl die Mengen (RSt: 2.629 m3 entspr. 1.183 Tonnen und PPK: 275 m3 entspr. 165 Tonnen; Umrechnung nach folgenden Faktoren: http://www.statistik.badenwuerttemberg.de/Datenerhebung/33_A_Umrechnungsfaktoren.pdf), als auch die Transportkilometer angegeben werden (3000 km). Zur Bestimmung der Abfallemissionen liegt ein Durchschnittswert für Hausabfall vor. In diesem Durchschnittswert (gemessen in Gramm CO2 pro Tonne Abfall) sind bereits Transportkilometer und die Behandlung des Abfalls enthalten. Somit dienen als Grundlage für die CO2-Berechnung lediglich die Abfallmenge und nicht die Transportkilometer, um Doppelzählungen zu vermeiden. Nach dieser Betrachtungsweise entstehen 3 Tonnen CO2 für die angegebene Abfallmenge. 14 Auswertung der CO2-Bilanz Den überwiegenden Anteil an den CO2-Emissionen haben die Gästeanreisen mit dem Auto und dem Bus. Hier sind insgesamt über 2.500 Tonnen CO2 zu veranschlagen. Die Transporte von z.B. Waren und Wäsche fallen mit insgesamt 13 Tonnen hingegen kaum ins Gewicht, da wohl überwiegend Lieferanten aus der Region gewählt wurden. Weiterhin bildet der Energiebereich mit Strom, Erdgas und Wärme und insgesamt 3420 Tonnen CO2 entsprechend 55,33% der Gesamtmenge einen großen Block mit enormem Einsparpotential. Wasser und Abwasser 1,24% Aufteilung der CO2-Emissionen Gästeanreise (Bus und Auto) 41,81% Abfall (Transport und Entsorgung) Sprinkleranlage 0,05% Dieselmotor 0,01% Erdgas Parks Sunparks Fahrzeuge 12,83% 0,54% Strom Parks 3,46% Strombezug 8,43% Stromerzeugung BHKW 7,44% Mitarbeiterfahrten 0,79% Lieferungen inkl. Wäsche 0,23% Abbildung 2: Aufteilung der CO2-Emissionen Wärmeerzeugung (BHKW und Kessel) 23,17% 15 Tabelle 1: Übersicht der einzelnen CO2-Emissionen Center Parcs Bungalowpark Nordseeküste GmbH Bilanz 2010 Zeitraum: 01.07.2009 - 31.07.2010 Emissionsquelle Emissionsart Emission [t] Erdgas, Park1 Erdgas, Park2 Sprinkleranlage Dieselmotor 2 PKW Diesel 4 PKW Benzin Summe Bereich 1 "Direkte Emissionen" CO2e CO2e CO2e CO2e CO2e 317 476 1 25 9 827 Wärmebezug BHKW Strombezug BHKW Strom Park2 Strom Park1 Strombezug Teilmenge 1 Wärmebezug Gaskessel Strombezug Teilmenge 2 Summe Bereich 2 "Indirekte Emissionen" CO2e CO2e CO2 CO2 CO2 CO2e CO2 961 460 117 97 17 471 504 2.627 Mitarbeiterfahrten Gästeanreise Bus Lebensmittellieferung Getränkelieferung Wäschelieferung Diverse Lieferungen Abfall Restmüll PPK: Transport und Entsorgung Wasserbezug Abwasser Gästeanreise Auto Summe Bereich 3 "Weitere indirekte Emissionen" CO2e CO2e CO2e CO2e CO2e CO2e CO2e CO2 CO2 CO2e 49 70 3 4 3 3 3 29 48 2.514 2.727 Gesamtsumme Bilanz 6.181 16 Gästeanreise Auto Abwasser Wasserbezug Abfall Restmüll PPK: Transport und Entsorgung Diverse Lieferungen Wäschelieferung Getränkelieferung Lebensmittellieferung Gästeanreise Bus Mitarbeiterfahrten Strombezug Teilmenge 2 Wärmebezug Gaskessel Strombezug Teilmenge 1 Strom Park1 Strom Park2 Strombezug BHKW Wärmebezug BHKW Erdgas, Park2 4 PKW Benzin 2 PKW Diesel Sprinkleranlage Dieselmotor Erdgas, Park1 0 500 Abbildung 3: Detaillierte Darstellung der einzelnen CO2-Emissionen 1000 1500 2000 2500 3000 17 Fazit und Ausblick Die Gesamtmenge der CO2-Emissionen beträgt im Betrachtungszeitraum 6.181 Tonnen CO2-Äquivalente. 55,33 % dieser Emissionen sind energiebedingt, das heißt sie entstehen durch den Bezug von Erdgas, Wärme und Strom. Auch durch die Anreise der Gäste wird ein großer Anteil der CO2-Emissionen verursacht. Hierbei handelt es sich um 41,81 % der Gesamtbilanz. Verschiedene Stellschrauben zur Minderung des CO2-Ausstoßes konnten identifiziert werden. Das Blockheizkraftwerk spart bereits jetzt CO2 Mit dem CO2 Check konnte gezeigt werden, dass ohne den Einsatz von Kraft-WärmeKopplung im Blockheizkraftwerk die CO2-Bilanz um fast 7,18 % (444 Tonnen CO2) größer ausgefallen wäre. Somit trägt das 2009 in Betrieb gegangene Blockheizkraftwerk erheblich zur Zielerreichung (20% CO2-Einsparung) bei. Bau einer Osmose-Anlage Es fallen pro Jahr ca. 8280 m³ Abwasser durch Filterrückspülung an. Davon können mit einer Osmose-Anlage mind. 70% wieder aufbereitet werden. Das bedeutet eine Einsparung von mind. 5800 m³ Wasser pro Jahr und somit 2 Tonnen CO2. Das Leitungswasser hat eine Jahres-Durchschnittstemperatur von 10°C bis max. 12°C. Da der Baukörper/Keller aufgeheizt ist, würde das aufzubereitende Wasser auf ca. 27°C sinken. Daher müssten 5800 m³ Wasser weniger um 15°C erwärmt werden (Wärmemenge; 4,19kj/Kg/T). Der Minderbedarf an Wärme würde sich ebenfalls positiv auf den CO2-Ausstoß auswirken. Hieraus ergibt sich eine weitere Einsparung von 101.181 kWh Wärme. Bei einem Emissionsfaktor von 245 g/kWh für bereitgestellte Wärme aus dem BHKW ergibt sich somit ein Einsparpotential von 25 Tonnen CO2. Optimierung und Erweiterung der Gebäudeleittechnik Die Gebäudeleittechnik kurz GLT greift direkt in die Steuerung der einzelnen Komponenten ein. Somit wird die Überwachung der Luft- und Wassertemperatur mit direktem Eingriff in die Regelkomponenten vorgenommen. Außerdem ist eine Verknüpfung der Dachsteuerung mit den Lüftungsanlagen integriert. Dadurch wird im Sommer der Energiebedarf optimiert. Durch diese Verbindung wird das Hotel nachts gekühlt. Hierbei wird die Abluft ausgeschaltet und die Dachfenster werden aufgefahren. Mit Hilfe von Wind-, Regen- und Temperaturfühlern wird die Dauer der Öffnung überwacht. Gleiches geschieht im Park Center am Tage bei Sonneneinstrahlung. Bei Über- oder Unterschreiten der Grenzwerte werden die Dächer geöffnet oder geschlossen. Folgende Einsparungen ergeben sich aus den geplanten Änderungen: · Einsparung beim Wegfall der Klimaanlage: 108.000 kWh (entspr. 41 Tonnen CO2) pro Jahr · Einsparung beim Abschalten der Lüftungsanlagen: 50.400 kWh (entspr. 19 Tonnen CO2) pro Jahr · Weitere Eingriffe gibt es bei den E-Motoren der Schwimmbadpumpen durch Frequenzumformer bei der Tag- / Nachtschaltung 18 Weitere Einsparmöglichkeiten Angesichts großer Einsparpotentiale empfiehlt sich die Belieferung mit EWE Strom NaturWatt. Hierbei handelt es sich um ein TÜV-zertifiziertes Grünstromangebot von EWE. Es können so ohne großen Aufwand weitere ca. 500 Tonnen CO2 eingespart werden. Verschiedene Preismodelle sind möglich und auch die anteilige Umstellung eines Teilbedarfs auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist möglich. Denkbar wäre z. B. eine Umstellung der Stromlieferungen in den Ferienwohnungen im Park 1 und 2. Hierdurch ließen sich 3,46 % des CO2-Ausstoßes (214 Tonnen) einsparen. Gäste könnten durch eine Plakette auf den Grünstrombezug Ihres Feriendomizils aufmerksam gemacht werden. Weitere erhebliche Einsparpotentiale bestehen in der Gästeanreise. Es böte sich an, mit den Gästen das Thema „klimafreundliche Mobilität“ vor diesem Hintergrund zu kommunizieren, je nachdem wie es einer Urlaubssituation angemessen ist. EWE besetzt dieses Thema bereits sowohl mit dem E3, einem Elektroauto, als auch mit der Vermarktung von Erdgas als Kraftstoff, dem bereits heute 10% Biogas in Erdgasqualität beigemischt werden. Klimaneutralität Durch nachhaltige Klimaschutzprojekte kann nicht vermeidbarer CO2-Ausstoß bilanziell ausgeglichen werden. CO2 ist ein weltweit wirksames Treibhausgas und kann somit auch weltweit an verschiedenen Orten ausgeglichen werden. Klimaschutz funktioniert also weltweit. Minderungen, die an anderer Stelle getätigt wurden, können bei uns zur Kompensation eingesetzt werden. Wichtig ist bei den Projekten vor allen Dingen, dass es hier nicht zu einer so genannten Doppelförderung kommt, es im Herkunftsland also keine Mechanismen gibt, die bspw. erneuerbare Energien bereits fördern. Dies ist vor allem in den so genannten Entwicklungsländern der Fall. Ausgleichsprojekte im Ausland sind somit oftmals die einzige Möglichkeit nachhaltig „echten“ Klimaschutz zu unterstützen. Aus solchen Klimaschutzprojekten können vermiedene Tonnen CO2 in Form von Zertifikaten erworben werden. Eine Atempause für die Natur Center Parcs engagiert sich seit Jahren für Naturschutz. Dank dieser grünen Ambitionen wurden das ISO 14001-Zertifikat für Umweltmanagement und das "The Green Key"Gütezeichen erreicht. Im Sinne einer fortschreitenden Verbesserung wurden für die Zukunft weitere Ziele gesteckt. Die Leitlinie lautet dabei: "Eine Atempause für die Natur!". Durch Kommunikationsmaßnahmen und weitere Anreize zu klimafreundlichem Verhalten kann eine Vorbildfunktion gelebt werden. Wir wünschen Center Parcs Park Nordseeküste viel Erfolg und freuen uns auf eine weitergehende gute Kooperation. Oldenburg, im Dezember 2010 Verfasser: Andreas Gerbrand, Vertrieb Energie, EWE ENERGIE AG