Larry Goldings Trio AZ Freiamt
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Larry Goldings Trio AZ Freiamt
M ittwoch, 1 4. lt(ärz 201 2l azlwww. aa rga ue rze itu n g. Sreiarnt ch Wie die Handynummer zum Hit wird Wshlen I*arry Goldings Trio brachte 200 Kantischülern am sechsten Musik-Workshop Jazz näher VON TIM HONEGGER IErt UND FOTOS) Völ1ig unbescheiden nennt StePhan Diethelm seine jährlichen Workshops «die Champions League». Das diesjährige Jazz.{no wurde dieser vielversprechenden Bezeichnung je' doch mehr als gerecht: Die Musiker sind wohl eine von wenigen Formationen, bei denen Jazz ohne Gesang selbst Jugendliche in helle Begeisterung zu versetzen vefinag. Hochkomplex und improvisiert Mehr a1s die }lälfte des Konzerts spieiten Larry Goldings (Orgel), Bill Stewart (Schlagzeug) und Peter Bern- stein (Gitarre) rnit zugekniffenen Augen. Nicht etwa, weil sie zeigen wollten, dass sie ihre Instrumente blind beherrsctren. Vielmehr offenbarten die Musiker, dass der Jazz fliLr sie rnehr als nur eine Leidenschaft l-arry Goldings Trio ist. So tourt das Trio bereits seit 20 Jahren in dieser Zusammensetzung über den Globus, was man während des Konzertes auch zu sPtiren bekam. Die Stticke waren nicht nur hochkornplex, sondern zudem grösstenteils improvisiert. Verblüffend ist, dass dies dem normalen Zuhörer kaum auffällt, so genau sind die drei aufeinander abgestimmt. Sie schei' nen geradezu über telepathische Fäfugkeiten zu verfügen. sollte Klavier sPielen» Ziel des WorkshoPs war allerdings rnehr als nur Unterhalftrng: Für ein- - dar- unter solche aus anderen Aargauer Kantonschulen - zeigte, dass die meisten der rund 300 Zuhörer selbst Schlagzeuger und fotrgüch vorwiegend wegen Bill Stewart gekommerl waren. Dieser genoss die Auftnerksamkeit sichtlich und servierte während des rund zweistündigen Workshops mehrere Solo-Einlagen. Erst als er einen Takt auf die Frage eines Schülers in Zeitlupe wiederholte, realisierten viele, mit wie viel Kalkül und Präzision der Gitarrist Peter Bernstein rät allen Musikern, Klavier spielen zu lernen. Von derHandynummer zum Hit Unvermittelt fragte Larry Goldings im Publikum nach einer HandYnummer. Verdutzt antwoftete ein Schä' ler, worauf das Trio die sechsstellige Peter Bernstein, Gitarrist des ural hatten die Musikschüler Trio. Eine Umfrage im Publikum Drummer musizierte. r«ledersolke Klavier spielon,0nrt liegon alle Melsdian aulsimr Häiehs aüagshrßih*"» «Jeder die Chance, die Musiker direkt nach einem Sttick über dieses auszufragen und sich Tipps frir die eigene Musik' laufbahn zu holen. So riet Peter Bem' stein jedem Musiker - unabhitngig von seinem Instrument -, Klavier zu spielen. «Dort liegen alle Melodien auf einer Eläche ausgebreitet. Es ist ideal, um die Übersicht über ein lied zu gewinnen», erklärte er. Gewöhnlich bleibt der Schlagzeuger in einer Band eher im Hintergrund. Nicht so beim Larry Goldings an einern Konzert Zahlenkombination musikalisch umsetzte. Jede Zahl stand flir einen Ton, den Rest des Stricks sihüttelten die drei kurzerhand aus dem Arrnel. Das spontan entstandene, zWeiminütige Lied wirkte, als wäre ihm intensive Kompositionsarbeit vorausgegangen. Das ist spielerische Musik auf höchstemNiveau. «Wenn ich die MP3-PIaYer meiner Schüler anschaue, befindet sich bei 99 Prozent kein einziger Jazz-Song darauf», begründet Organisator Stephan Diethelm die Wahl des LarrY Gotdings Trios im diesjährigen Workshop. Derur auch das Jazz-Genre ge höre zur gymnasialen Musikbildung und werde oft vernachlässigt. Er selbst habe am WorkshoP gelernt; «dass ich eine wunderschöne Handy' nummethabe». Organist Larry Goldings. Schlagzeuger Bill Stewart.