Texte und Gebete für 1. Mai Gottesdienste Psalmtext (von Hans
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Texte und Gebete für 1. Mai Gottesdienste Psalmtext (von Hans
Texte und Gebete für 1. Mai Gottesdienste Psalmtext (von Hans-Dieter Hüsch) Solange in meinem Herzen und in meinem Kopf der Gesang von Liebe und Zuversicht wohnt, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu spüren ist, Freundschaft und Frieden mit allen Kreaturen in meinen Augen sitzen, solange wird es auch diese Erde geben mit all ihren Menschen, die guten Willens sind, die über sich hinauswachsen und es eines Tages doch noch schaffen, den Halsabschneidern und Blutsaugern, den Wichtigtuern und Selbstdarstellern, den Bürokraten und Ausbeutern und ihren feigen Handlangern im Hintergrund das Handwerk zu legen. Auf das die Erde Heimat wird für alle Welt. Solange unsere Herzen dafür schlagen, dass sich die Utopie erfülle im Kleinen wie im Ganzen solange wir leben und wachsen solange gibt es sie auch. Psalmtext nach 1. Samuel 2 (aus: Gottesdienst menschlich) Hört auf mit großen Sprüchen. Es kommt alles an den Tag. Zählen wird, was ihr wirklich tut, nicht was ihr versprecht. Gott könnt ihr nicht bestechen. Die Übergangenen gewinnen an Macht. Wann werden die Machthaber einsehen, dass sie mit ihrer Kunst am Ende sind? Wer das große Geld hat, der muss Gewinn machen um jeden Preis. Die nichts zu verlieren haben, fangen an zu gewinnen und fürchten sich nicht mehr. Die Unterdrückten schütteln schon den Staub von ihren Füßen. Es kommt die Zeit und sie werden nicht mehr zu übergehen sein. Gott macht die Armen reich und macht die Reichen arm. Er stürzt in den Tod, er führt ins Leben. Gott hält die Welt in der Waage. Psalmtext nach Psalm 9 (aus: Ich stehe unter Gottes Schutz – Psalmen für alle Tage. Von HansDieter Hüsch und Uwe Seidel) Die gute Nachricht hat mich getroffen. Du Gott bekennst dich zu den Armen. Kein Wunder, dass die reichen dich verachten. Du bist des Armen Schutz, ein Schutz in den Zeiten der Not. Kein Wunder, dass du selber schutzlos bist. Du bekennst dich zu den Verachteten und stellst dich auf die Seite der Ausgestoßenen. Kein Wunder, dass man dich totschlägt. Du gedenkst der Elenden und vergisst ihre Schreie nicht. Kein Wunder, dass man dir die Stimme nehmen will. Du ergreifst Partei aller Menschen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit. Kein Wunder, dass du unter ihnen immer weiter lebst. Die aber Ungerechtigkeit säen gehen zugrunde, gehen zugrunde an ihrem ausgesäten Gift. Die Hoffnung aber der Elenden wirst du nie aus deinen Gedanken streichen. Ihr Schreien wirst du nie vergessen. Ehre sei dem Vater aller Menschen und dem Sohn aus Liebe und Güte und dem Heiligen Geist unseres Mutes und Zuversicht. Nach Psalm 1 (aus: Ich stehe unter Gottes Schutz - Psalmen für alle Tage) Glücklich die Kirche, die nicht sitzt im Rat der Ratlosen; die sich nur um sich selber dreht. Glücklich die Kirche, die nicht die Wege geht der Sünde und Schande ohne Sinn und Verstand; in der sich alles um das Geld dreht. Glücklich die Kirche, die kein Risiko scheut; die sich selber aufs Spiel setzt Die die Güte Gottes austeilt an die Armen mit vollen Händen. Glücklich die Kirche, die Lust hat an den Geboten Gottes; die das Leben auf Erden schützt auf allen Kontinenten. Glücklich die Kirche, in der Menschen zusammenkommen ohne Angst und Furcht; sie wird zum Ort der Befreiung. Glücklich die Kirche, die hungert und dürstet nach Gerechtigkeit; ihre Sehnsucht wird erfüllt. Glücklich die Kirche die durchschaubar ist für Jung und Alt; in ihr werden wir Gott schauen. Klage und Lobpreis Klagegebet Gott die Spaltung klafft wie eine offene Wunde inmitten unserer Gesellschaft. Die Arbeitslosigkeit ohne Hoffnung und drohende Verarmung durch ungezügelte Bereicherung und steigende Gewinne. Die einen stehen im Dunkeln, die anderen im Licht. Es drängt uns dies vor dir, du Gott des Erbarmens und der Gerechtigkeit, zu beklagen. Es drängt uns, unseren Schmerz zu benennen und unserem Zorn Luft zu verschaffen. So höre uns an. Lob und Dank Gott schafft Heil mit seiner Rechten, mit seinem heiligen Arm. Er lässt sein Heil kund werden. Er macht seine Gerechtigkeit offenbar. Gott lässt uns sein Heil kund werden. Er macht seine Gerechtigkeit offenbar z.B. in Geschichten die die Bibel beschreibt, aber auch Geschichten wie sie Menschen erzählen können, wenn sie aus ihrer Arbeit berichten die heute geschieht: Gebete, Kollektengebete und Tagesgebete Unser Gott, viele sagen heute Geld regiert die Welt. Mutloser können wir kaum über deine Welt reden. Kraftloser kann unser Glaube kaum werden. So leer dürfen unsere Herzen nicht bleiben. Darum lassen wir dieses Wort so nicht stehen, greifen es an, brechen es auf und fragen in deinem Namen wer regiert das Geld. Fragen uns nach der Kraft deiner Gegenwart in einer Zeit, wo Menschen in unsichtbare Armut getrieben werden, in der die Wirtschaft Opfer schafft, statt Mangel beseitigt. In der das Geld sich selbst verzehrt, statt Auskommen zu ermöglichen. Mit guter Arbeit, die keines guten Lohnes mehr wert scheint. Wir bitten in diesem Gottesdienst um den Mut, die Dinge infrage zu stellen und nach deinem Weg zu suchen. Du hast die ganze Welt … durchdrungen in deinem Sohn Jesus Christus unseren Herren Heiland. Mit ihm machen wir uns auf den Weg. Amen Gott in deinem Geist wachsen wir dir entgegen als Schwestern und Brüder. Was uns trennt, trennt nicht von dir. Was uns belastet erfährt sein Gericht mit allen freimachenden Worten, was uns zerstört, wird von dir überwunden durch Hoffnung und Kraft. Wir bitten dich gewähre uns an diesem 1. Maisonntag einen Gottesdienst in deinem Licht. Leite unsere Gedanken, wenn wir darüber nachdenken, wie unser Leben reicher wird durch das Vermögen zu teilen, durch die Freude an Gerechtigkeit, durch die Freiheit, die uns dort erreicht, …uns nicht klammern an Besitz und Status. Erweise dich in diesem Gottesdienst als der freimachende Geist. Nimm von uns was knechtet und las uns zu Zeuginnen und Zeugen deiner Barmherzigkeit werden. Amen Wir haben es schwer, die Zusammenhänge unserer modernen Welt zu durchschauen, aber wir leben in ihr, sind alle beteiligt in dem was geschieht. Wir können uns nicht heraushalten und nur auf die eigenen Interessen beschränken. Gott lass uns erkennen was notwendig ist und Mut aufbringen für die Liebe auf weite Sicht. Befreie uns von dem bedrückenden Gefühl, dass wir doch nichts ändern können. Dass wir klein und unbedeutend sind im großen Spiel der Kräfte. Setze uns den Glauben in den Kopf und ins Herz, der uns einen Weg weist, das Notwendige zu tun und sinnvoll und menschlich zu helfen. Lass uns das Wichtige in den vielen Vorhaben herausfinden, uns mit unserer Arbeit und unseren Namen dahinter stellen und dafür sorgen, dass unsere Geschichte im Großen wie im Kleinen ein menschliches Gesicht annimmt – dein Ebenbild. Amen Fürbittengebete Unser Gott, in deinem Geist bemisst sich Leben nicht am Besitz. In deinem Licht dient unser Wohlstand der Gerechtigkeit. Unter deinem Wort nennen wir uns frei, nicht knechtende Zustände und Verhältnisse. Wir bitten dich in diesem Gottesdienst lass unter uns Gestalt annehmen, was deiner Verheißung entspricht. Verhilf uns zu Kraft und Klarheit, so dass wir Reichtum Reichtum nennen und Armut Armut. Mach uns sensibel für die Spanne und die dort wachsen, wo reich und arm immer mehr voneinander lernen. Wir rufen dich an Herr erbarme dich. Wir bitten für die, die in Wohlstand leben, dass sie zu einer klaren Vorstellung davon kommen, wie sie teilen und Mangel heilen können. Dass sie kritisch im Auge behalten, wie viel Besitz dem Leben dient und wann Besitz das Leben beschädigt. Wir bitten, dass sie Reichtum nicht nur am Haben bemessen sondern auch am teilen, so dass sich das Vermögen auf dem Konto wandelt zu dem Vermögen Gerechtigkeit zu schaffen. Für die Reichen bitten wir Herr erbarme dich. Wir bitten für die, die in Armut leben und von wachsender Armut bedroht sind, für die, die um ihren Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand fürchten müssen, für die, die nicht mehr an ihre Chance glauben. Ermutige sie zum Widerspruch gegen den ungerechten Schein der Armut mit Faulheit und mit Trägheit gleichsetzt. Lass die betroffenen Frauen, Männer und Kinder, die Alleinerziehenden, die Langzeitarbeitslosen, die auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbaren spüren, dass sie etwas Wert sind und sich ihre Würde nicht am Einkommen bemisst. Für die Armen bitten wir: Herr erbarme dich. Wir bitten für uns als Gemeinde und als deine Kirche Gott mach uns zu Mitstreitern deiner Gerechtigkeit und Liebe. Wecke in uns die Widerstände gegen das schnelle Urteil. Verleihe uns das Rückgrat, das uns hilft im Namen deines Sohnes aufrecht die Wahrheit zu sagen auch denen, die mächtiger sind als wir. Es ist nicht die Macht des Geldes, der du vertraut hast Herr, sondern die Wahrheit. Der Wahrheit hast du vertraut. Eine Wahrheit, die eintrat für den, der Hilfe brauchte, war er nun arm oder reich. Darum lebst du bis heute und lässt uns nicht verlassen zurück wo uns di Zustände bedrücken. Für deine Kirche bitten wir Herr erbarme dich. Unser Gott, dein Wort und unsere Gedanke und dein Geist und unsere Gebete und Lieder sind der Anfang unseres gemeinsamen Weges. Er führt uns zu den Manchen, die in Armut leben. Sie sind nicht mehr so weit weg, wie man es uns glauben machen will. Armut wohnt in der Nachbarschaft, wo Menschen sich schämen, weil sie nicht mithalten können. Wo Kinder sich verstecken, weil sie die Blicke der Mitschüler fürchten. Wo wir selber merken, dass sich die Grenzen unserer Möglichkeiten bedrängender werden. Lass uns deinen Blick auf die Armut legen, deinen Blick, der Menschen aufrichtet, dem Nachbarn Mut macht, konkrete Hilfe sucht und offen bleibt für das Wissen, dass Menschen nichts haben müssen um liebenswert zu sein. Dein Weg führt uns zu denen, die ganz auf Geld und Besitz gesetzt haben. Denen es heute an Visionen, an Träumen, Humor und Leichtigkeit fehlt. Lass uns diese Menschen mit zartem Band an deine Liebe heranführen. Sie sehen, wie wenig haben gegenüber dem sein ist. Das Gold selten so schwer wiegt wie ein gutes Wort. Wie stark Hoffnung gegen den Verlust wirkt. Dein Weg führt uns zu denen, die Arbeit suchen. Es werden mehr werden, die vor der Frage stehen, wo sie gebraucht sind. Wir bitten um deinen Geist, damit Arbeit sich erschließt in ihrer ganzen Werthaftigkeit und Würde. Erwerbsarbeit, Freiwilligenarbeit, Ehrenamt, alle Formen der Arbeit sind offen für deine Gegenwart. Für die Gesellschaft bitten wir um das Gespür für diesen Wert. Amen. Gebet für alle Arbeitslosen und prekär Beschäftigten (nach: EG, Zum Lebenszyklus (919), leicht aktualisiert von Karl-Heinz Rosenhövel) Herr, er hat keine Arbeit. Täglich ist er in Sorge um das, was er zu einem menschenwürdigen Leben in dieser Gesellschaft braucht. Mit ihm warten viele Menschen darauf, dass sie wieder einen Arbeitsplatz bekommen. Oft weiß er nicht mehr, ob sein Leben noch einen Sinn hat. Ich vertraue aber darauf, dass du zu ihm stehst. Weil du ihn liebst, ist sein Leben nicht wertlos. Verhelfe auch seinen Mitbürgern zu dieser Einsicht. Hilf, dass er nicht die Achtung vor sich selbst verliert. Zeige ihm, wo er gebraucht werden könnte und wo er Sinnvolles tun kann; wo er seine Fähigkeiten einsetzen kann und er sich von dieser Tätigkeit menschenwürdig erhalten und seine Familie unterstützen kann. Herr, lass ihn nicht allein. Gib ihm Freunde, mit denen er reden kann, Menschen, die zu ihm halten, auch wenn er ohne Arbeit ist. Hilf, dass er etwas findet, das für ihn wertvoll ist, für das es sich zu leben lohnt. Ich weiß, dass er auch Fehler macht. Bewahre ihn davor, in eine Sackgasse zu geraten.