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1. NUMMER 48. JAHRGANG 2014 Schwerpunkt Perspektive weltweit Mallinkrodt-Gymnasium Seite 4 in Kenia Marienschule Hamm im Seite 7 Austausch mit Danzig Edith-Stein-Berufs Seite 8 kolleg und Le Mans SUG Attendorn in Seite 10 Litauen und Norwegen Flyer zur Einschulung Seite 20 Neue Medien Seite 27 im Verleih Editorial Inhaltsverzeichnis 3 Editorial: Perspektive weltweit Domkapitular Joachim Göbel 4 Die Musical-AG des Mallinckrodt-Gymnasiums im Slum von Nairobi Matthias Korten 7 Jugendbegegnungen der Marienschule in Hamm mit einer polnischen Schule in Danzig Elke von Lüders 8 Die Umsetzung der Inklusion in Deutschland und Frankreich Britta Ewers-Nübel | Gerhard Schriegel 10 „Neue Wege und Begegnungen.“ CertiLingua-Projekte und Austauschprogramme mit Litauen und Norwegen am SUG Attendorn Markus Aufderlandwehr 12 „Ein Gymnasium mit großer Lebendigkeit“. Mariengymnasium Arnsberg feiert 125-jähriges Bestehen 14 Das Collegium Bernardinum als Voll- und Teilzeitinternat 15 Kirchliche Grundsätze für Unterricht und Erziehung in den Katholischen Bekenntnisgrundschulen im Land Nordrhein-Westfalen 16 „Schulpolitische Verantwortung wahrnehmen“. Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn packen das Thema „Inklusion“ an 18 Theologisches Nach-Denken. Erzbischof Becker im Gespräch mit Theologie-Professoren 19 Benedikt Bohn leitet die Abteilung Schulpastoral 20 Rezensionen, Hinweise und Materialien 24 Fortbildungsreihe zur Katholischen Soziallehre für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer 31 Christoph Quasten Andreas Fisch Neue Medien im Verleih Brigitte Zein-Schumacher 31 Impressum Zum Titelbild: Gemeinsamkeit über alle Grenzen hinweg. Das Bild zeigt Schülerinnen und Schüler aus Dortmund anläßlich des Aufenthaltes der Musical-AG des Mallinckrodt-Gymnasiums in Nairobi. Perspektive weltweit Es ist noch gar nicht solange her, dass Ausflüge oder Exkursionen von Schulklassen in der Regel die nähere oder weitere Umgebung zum Ziel hatten. Allenfalls Abschlussklassen reisten einmal in die großen (Haupt-) Städte Europas. Doch die Welt scheint enger zusammengerückt, der politische Wandel in Osteuropa öffnet Türen, die früher ideologisch verschlossen waren, größere Entfernungen werden durch Flüge überbrückbarer. Viele Schulen haben unabhängig von ihrer Trägerschaft in den letzten Jahren ihren Blick geweitet und erfahren Schul- und Lebensalltag anderer Schülerinnen und Schüler in Europa oder gar darüber hinaus. Anlass genug für uns einmal in diesem Heft exemplarisch am Beispiel von vier Schulen zu zeigen, welche Perspektiven sich durch Fahrten und Austauschprogramme ergeben, welche Erfahrungen die Beteiligten machen können. Die weiteste Reise hat das Mallinckrodt-Gymnasium aus Dortmund zurückgelegt. In Kenia besuchten Schülerinnen und Schüler aus Deutschland ihre Altersgenossen in einer Schule und führten dort gemeinsam die Zauberflöte in einer überarbeiteten Fassung auf. Die Marienschule in Hamm unternimmt als Realschule einen regelmäßigen Austausch mit einer Partnerschule aus Danzig, die Schülerinnen und Schüler jeweils im Austausch in die Partnerstädte führt. Das EdithStein-Berufskolleg steht in einem intensiven Kontakt zur Partnerschule in Le Mans und das St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn nimmt uns mit auf Reisen nach Litauen und Norwegen. In der Rubrik „Neues aus Schulen und Schulabteilung darf ich Ihr Augenmerk auf verschiedene Beiträge lenken. So konnte das Mariengymnasium in Arnsberg sein 125-jähriges Jubiläum feiern. Wir berichten von den besonderen Angeboten des Collegium Bernardinum in Attendorn, das sich als Internat für Jungen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn befindet. In einem Grundsatztext geben wir Ihnen „Kirchliche Grundsätze für Unterricht und Erziehung in den Katholischen Bekenntnisgrundschulen im Land Nordrhein-Westfalen“ vor dem Hintergrund landespolitischer Diskussionen zum Thema Bekenntnisschule bekannt. Wir berichten von Initiativen zum Thema Inklusion und freuen uns, mit Benedikt Bohn wieder einen Leiter der Abteilung Schulpastoral zu haben, der ungeachtet seines Alters bereits über einen guten Erfahrungsschatz in seinem Arbeitsbereich verfügt. In der Rubrik „Hinweise + Materialien“ hat die Redaktion versucht, viele praxisorientierte Servicehinweise zu geben. Besonders möchte ich auf einen Flyer zur Einschulung hinweisen. Für diesen Zweck hat das IRUM eine aufklappbare Karte gestaltet, die das Kind daran erinnert: „Du bist in Gottes Händen“. Das Bild von Sieger Köder bringt die Zusage Gottes: Ich bin da! Du bist nicht allein! für die Schüler und Schülerinnen wunderbar zum Ausdruck. Mit dem Lied auf der Rückseite: „In Gottes Hand geborgen“ wird der Gedanken dann auch musikalisch aufgegriffen und abgerundet. Zusätzlich gibt es inhaltliche Anregungen und Ideen für die Vorbereitenden, wie man das Thema in der Wortgottesfeier bzw. im Religionsunterricht aufgreifen kann. Gedacht ist die Karte für die Einschulungsfeier in Schulen und Gemeinden (Kindersegnung) im Erzbistum Paderborn. Sie kann kostenlos im IRUM von Grundschulen oder Pfarrgemeinden bestellt werden. Im Abschnitt „Veranstaltungen“ finden Sie lesenswerte Beiträge über die von der Kommende organisierte Fortbildungsreihe zur Katholischen Soziallehre für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer sowie über einen Ostergarten in Werl, der zahlreiche Besucher in der Fastenzeit angelockt hat. Eine Medienliste aus dem IRUM mit seinen Standorten in Dortmund und Paderborn runden die Lektüre ab. Hier stellen wir Ihnen aus der Vielzahl der Neuerwerbungen einige ausgewählte Titel vor, die Ihnen einerseits als Information und zusätzlich als Anregung dienen sollen, anhand der Online-Kataloge im Internet für den Unterricht oder die Gemeindearbeit nach Medien zu suchen und im IRUM zu entleihen. Für die Endphase des Schuljahres wünsche ich Ihnen, dass Sie ihre Zielsetzungen im Unterricht, aber auch im privaten Bereich erreichen. Ihr Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung 3 Themenschwerpunkt 4 Gruppenfoto im Naturschutzpark „Massai Mara“. Was wäre ein Besuch in Kenia ohne einen Ausflug in die beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt? Die Musical-AG des MallinckrodtGymnasiums im Slum von Nairobi In den Herbstferien 2013 machte sich eine Gruppe von 50 Schülern und Begleitern aus dem MallinckrodtGymnasium in Dortmund auf den Weg nach Kangemi, einem Slum in Nairobi. Im Gepäck waren Musikinstrumente, Noten, Kostüme, viele Requisiten, eine umfangreiche Ausstattung mit Verstärkern, Lautsprechern, Kabeln, Mikrofonen etc. sowie zahlreiche „Mitbringsel“ für eine Gruppe Kinder in Nairobi. Diese afrikanischen Kinder wohnen in einem Kinderheim „Shangilia“. Dies bedeutet „Freue dich Kind Afrikas“ und ist das Projekt des gemeinnützigen Vereins „Shangilia Deutschland e. V.“ (www.shangilia. de). Mallinckrodt-Gymnasium erstmals in Kontakt mit dem Shangilia-Projekt. Frau Dreckmann ist Altschülerin des Mallinckrodt-Gymnasiums und es entstanden schnell Verbindungen zwischen der Schule und dem Shangilia-Projekt. Es dauerte nicht lange und die ersten Kontakte entstanden zwischen der Musical-AG und Shangilia. Seit über 15 Jahren fördern die Schüler der Musical-AG durch ihre alljährlichen Musical-Projekte gemeinnützige, soziale Projekte. Somit ist es nicht verwunderlich, dass es zu einem regen Austausch mit den Eheleuten Dreckmann, der Vereinsvorsitzenden Frau Faber und Herrn Dr. Korten, dem Leiter der Musical AG, kam. Das Projekt Shangilia ist ein rein afrikanisches Projekt, das von einer kenianischen Schauspielerin gegründet wurde. Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit mit den Kindern besteht in der Entwicklung der Persönlichkeit und damit auch der Stärkung des Selbstbewusstseins der einzelnen Kinder, die oftmals aus sehr schwierigen und sehr ärmlichen Verhältnissen kommen. Neben Schulspeisung und Schulbildung erhalten die Kinder ein gemeinsames, gesichertes Zuhause. Im Sommer 2012 waren Kinder von Shangilia im Rahmen der „KinderKulturKaravane“ in Deutschland und besuchten unter anderem das Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund. Durch ihr herzliches Auftreten sowie die beeindruckenden Tänze und Akrobatik-Vorführungen kamen die afrikanischen Kinder auch mit der MusicalAG in Kontakt. Es dauerte nicht lange und die Idee eines Gegenbesuches stand im Raum. Durch die Vereins-Mitglieder Soli Dreckmann und Hans Josef Dreckmann (ehemals als ARD-Journalisten u. a. tätig in Nairobi) kam das Von der Idee bis zur Umsetzung war es aber noch ein langer Weg. Skepsis, Ablehnung und Kopfschütteln begleiteten die ersten Schritte auf dem Weg zu einer Klärung, ob dieser Gedanke beitragen. Dies lässt sich nicht verordnen oder dogmatisch vermitteln. Im direkten Kontakt mit der Lebenswelt der Kinder in Shangilia können Kompetenzen erworben, Erkenntnisse vermittelt, Blickwinkel eröffnet und nachhaltige Einstellungen entwickelt werden. Damit steht dieses Projekt auch unmittelbar im Kontext des Leitbildes der katholischen Schulen im Erzbistum Paderborn. Nahezu alle sieben Themenkomplexe werden mit diesem Projekt bewusst erfasst: •Authentische christliche Spiritualität: Menschen auf der Suche nach Gott Matthias Korten überhaupt eine Umsetzung bzw. eine Chance zur Unterstützung verdient. Frau Faber als Vorsitzende, Japeth Njenga als Leiter von Shangilia Nairobi und Dr. Korten vom MallinckrodtGymnasium setzten sich noch im Sommer im Schatten des Schulhofes zusammen und begannen mit den ersten Gesprächen. Allen war bewusst, dass es zunächst ein offener Prozess mit ungewissem Ausgang ist. Mit der Zeit wuchs die Idee immer mehr; die ersten Gespräche mit dem Leitungsteam und den Schülern der Musical-AG liefen an. Was aber soll das Ziel dieses Projektes sein? Allen war klar, es geht um mehr, als um Sightseeing, eine Studienfahrt oder etwa eine Urlaubsreise. Im Mittelpunkt steht die Begegnung von Menschen verschiedener Kulturen, der intensive Austausch zwischen Deutschen und Kenianern, das Kennenlernen der Situation in einem fremden Land, das direkte Erleben von einem Slum in Nairobi. Damit zugleich eng verbunden die Hoffnung, nachhaltige Kontakte zu Menschen in Afrika aufzubauen. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seiner gesamten Persönlichkeit! Die Begegnung vor Ort soll damit unmittelbar auch zu einer Erweiterung des christlichen Menschenbildes •Die Würde des Menschen: Verwurzelt in seiner Gottebenbildlichkeit •Katholisch: allgemein, umfassend •Im Dialog leben: Katholisch in ökumenischer Offenheit •Der Mensch: Einheit von Leib, Seele und Geist •Die Welt als Schöpfung: Zur Verantwortung bereit sein •Zum Guten befähigen: Zur Liebesfähigkeit führen Die Begegnung mit den ärmsten Kindern im Slum von Nairobi ist auch eine Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild – und damit eine Suche nach Gott. Wie kann Gott dieses Leid dort zulassen? Wie können wir bei derart ungerechten Lebensverhältnissen noch unbeschwert unser Leben genießen? Welche Verantwortung tragen wir, was können wir tun? Dieser kleine Auszug von Fragen war ständig präsent im gesamten Vorbereitungsprozess und kam unmittelbar in der Realität des Slums auf jeden von uns zu. Die Antworten waren vielfältig und ergaben sich besonders auch im direkten Kontakt mit den Kindern in Shangilia. Die lange Reise nach Kenia begann in Düsseldorf in der Abfertigungshalle des dortigen Flughafens. Obwohl dort die meisten schwere Schicksale erlitten haben, begegneten sie uns ausnahmslos offen und fröhlich. In Shangilia erlebten wir die Kinder – und ebenso alle Mitarbeiter – absolut ausgeglichen, natürlich und uns weißen Deutschen vorbehaltlos zugewandt. Direkt am ersten Tag unserer Ankunft organisierte Frau Faber einen Gang durch den angrenzenden Slum. Die Kinder nahmen uns an die Hand und zogen mit uns durch die schmutzigen und intensiv riechenden Gassen. Es war überwältigend zu sehen, wie die Shangilia-Kinder Hand in Hand mit den Mallinckrodt-Schülern durch den Slum zur neuen Schule gingen. Keine noch so sorgfältig erstellte Reportage hätte dieses Erlebnis, diesen Eindruck vermitteln können. Hier wurden unmittelbar sämtliche Themen des Leitbildes selbstverständlich und ungezwungen praktiziert. Dies wurde auch am Abend in der einfachen Unterkunft (Guesthouse der „Missionary sisters of the preciousblood“, Nairobi) bei der Tagesreflexion deutlich, als Schüler wiederholt genau dieses Erlebnis thematisierten. Bereits die ersten Stunden brachten die Schüler aus Deutschland mit den Menschen in Shangilia in engen Kontakt, das Vertrauen war gewonnen! Kinder und Jugendlichen gemeinsam absolvierten: Auch die nächsten Tage galten der Begegnung und dem intensiven Austausch beider Gruppen. In verschiedenen Workshops, die bereits im Vorfeld abgesprochen und vorbereitet waren, tauschten sich die deutschen und afrikanischen Schüler miteinander aus, kamen sich einander näher. Die nachfolgende exemplarische Auflistung zeigt einen Ausschnitt aus dem vielfältigen Programm, das die 13 Die Rolle der Frauen in Kenia– Deutschland 1 Teilnahme am Unterricht und Kindergarten: Vergleich Unterricht Kenia–Deutschland 2 Interview mit Kindern von Shangilia und aus der Community über den Tagesablauf 3 Tanzworkshop, shop Akrobatikwork- 4 Trommelworkshop 5 Workshop der Instrumentalisten, die beim Musical mitspielen (Trommler, Bläser) 6 Unterricht im Vergleich (Lehren und Lernen) 7 Workshop über Dortmund (Profil einer deutschen Stadt, Ruhrgebiet …) 8 Sport (Fußball, Basketball, Skaten) 9 Gespräch mit drei Studenten (Annabel, Peter und Lizah; ehemalige „Kinder“ aus Shangilia) über Studieren in Nairobi 10 Besuch des Slums mit Jugendlichen aus dem Slum (Alltag, Probleme, HIV …) 11 Deutsche Botschaft in Nairobi (Besuch und Gespräch mit Botschaftsangehörigen) 12 Besuch anderer Schulen im Slum 14 Die Rolle der Männer in Kenia– Deutschland Sämtliche Workshops wurden in der abendlichen Tagesreflexion besprochen und mussten aufgrund der enormen Nachfrage mehrfach wiederholt werden. Für alle Begleiter war es beeindruckend zu sehen, Die einheimischen Kinder und Jugendliche nahmen ihre Gäste aus Deutschland an die Hand und zeigten ihnen ihr unmittelbares Wohn- und Lebensumfeld. 5 Themenschwerpunkt 6 mit welcher Freude und Energie die Schüler jeden Tag aufs Neue loszogen und trotz Hitze, geringem Schlaf und vieler Anstrengungen die Herausforderungen neuer Situationen selbstverständlich bewältigten. Ein besonderer Höhepunkt des Projektes waren sicher die beiden Aufführungen des Musicals „The Magic Flute“. Ein Jahr zuvor hatten die Dortmunder Schüler Mozarts „Zauberflöte“ in einer eigenen Bearbeitung als Musical im Mallinckrodt-Gymnasium aufgeführt. Dieses Ereignis steht in einer nun fast 20-jährigen Tradition. Jedes Jahr erarbeiten sich zwischen 70 und 100 Schüler ein neues Musical und bringen dies in den Kategorien Musik, Gesang, Schauspiel und Tanz an vier Veranstaltungsabenden zur Aufführung. Große Werke wie „West Side Story“, „Jesus Christ Superstar“, „Hair“, „Amadeus“, „My fair lady“, „Zauberflöte“ oder „Die Entführung aus dem Serail“ wurden bisher intensiv ausgestaltet, arrangiert und einstudiert. Neben Dortmund war die Musical-AG mit diesen Produktionen bereits zweimal zu Gast in Paderborn (Bistumstag der Schulen, Weltjugendtag), in Köln sowie im Ausland in England und in den USA. Mit Blick auf die Kinder in Shangilia entschied man sich aufgrund der „Nähe“ zum Märchen für die „Zauberflöte“. Das Textbuch wurde inhaltlich modifiziert und ins Englische übersetzt. Die Musik wurde neben Mozarts Hauptstücken (z. B. „Vogelfänger“, Arien der „Königin der Nacht“, Sarastros „O Isis und Osiris“, „In diesen Heiligen Hallen“, Chorstücke usw.) durch moderne, aktuelle Pop/ Rockstücke ergänzt. Ebenso kamen moderne Tänze hinzu. Insgesamt eine Musical-Produktion, die Jung und Alt gleichermaßen ansprechen kann. Im Vorfeld der Fahrt wurden die arrangierten Musikstücke nach Nairobi geschickt, damit die in Shangilia spielende „Brass-Band“ einbezogen werden konnte. Am Tag der ersten Aufführung musizierten so die Instrumentalisten vom Mallinckrodt-Gym- nasium gemeinsam mit Kindern aus Shangilia! Auch diese Aktivitäten brachten die Schüler beider Seiten auf sehr beeindruckende Art zusammen. Deutsche erklärten den Shangilia-Schülern die Rhythmen, die Noten etc., während parallel Tänzer beider Gruppen für die Zugabe probten. Im „Dialog“, in der „Einheit von Leib, Seele und Geist“, „Zur Verantwortung bereit“ sowie „Zum Guten befähigen, zur Liebesfähigkeit führen“, diese Themenkomplexe aus dem „Leitbild“ wurden hier unmittelbar und ganz konkret völlig selbstverständlich umgesetzt und gelebt! Die Aufführung in Shangilia, zu der das ARD-Auslandsstudio eine aufwändige Berichterstattung erstellte, endete im gemeinsamen Lied „We are the world“, wozu am Ende vielen Beteiligten und auch Zuschauern Tränen in den Augen standen. Die gleiche Aufführung wurde am letzten Tag im Visa Oshwal Center, einem großen Kulturcenter in der Innenstadt von Nairobi, noch einmal wiederholt. Unmittelbar nach der Aufführung und dem Abbau ging es zum Flughafen und zurück in die Heimat. Neben der intensiven Arbeit in den Workshops sowie den beiden Aufführungen brachte eine Exkursion in den Naturschutzpark „Massai Mara“ eine willkommene Abwechslung. Zusammen mit einigen Kindern aus Shangilia wurde die wunderschöne Natur mit den beeindruckenden Tieren (Elefant, Zebra, Krokodil, Leopard, Gepard, Affe, Strauß, Giraffe usw.) beobachtet. Am gemeinsamen abendlichen Lagerfeuer rückten alle Beteiligten zusammen und bestaunten die Schönheit des afrikanischen Sternenhimmels. Im Umfeld der Fahrt wurde vor- und nachher wiederholt über den Nutzen der Reise diskutiert. Von allen beteiligten Mitfahrern war die Rückmeldung eindeutig, dass sich die Mühen und das Risiko eines derartigen Projektes absolut „ausgezahlt“ haben – nicht in klingender Münze, vielmehr in unwiederbringlichen Eindrücken und Erlebnissen, die Menschen einander näher gebracht haben, die sich sonst so nie begegnet wären. Darüber hinaus wurden Kontakte und Freundschaften geschlossen, die Dank des Internets aktuell regelmäßig gepflegt, weiter ausgebaut werden. Die im Anschluss an die Fahrt erfolgte Podiumsdiskussion zum Thema „Hilft helfen?“ unter der Moderation von Anne Gesthuysen konnte noch einmal differenzierte Aspekte zum Themenbereich „Entwicklungshilfe“ aufzeigen. Im Februar 2014 ermöglichte ein gemeinsamer Abend mit allen Beteiligten sowie den Eltern der Schüler eine letzte Reflexion des Projektes, verbunden mit einem herzlichen, intensiven Aufleben vieler schöner Erinnerungen. Es war beeindruckend zu sehen, wie sehr dieses Projekt alle Kenia-Fahrer berührt und auch in der Sicht auf verschiedene Dinge verändert hat. So bleibt am Ende allen zu danken, die dieses Projekt unterstützt und gefördert haben! Speziell an dieser Stelle sei der Dank an Weihbischof Matthias König sowie an Domkapitular Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung, gerichtet. Erst durch Ihre finanzielle Unterstützung und Ihr persönliches Vertrauen in das Konzept der Fahrt, konnte dieses Unternehmen starten und zum Erfolg geführt werden. Herzlichen Dank dafür! Anschrift des Autors: Dr. Matthias Korten Mallinckrodt-Gymnasium Dortmund Südrandweg 2-4 44139 Dortmund Telefon: 02 31 / 1 08 76 60 [email protected] Jugendbegegnungen der Marienschule in Hamm mit einer polnischen Schule in Danzig Seit nunmehr fünf Jahren pflegt die Marienschule in Hamm eine besondere Partnerschaft mit unserem Nachbarland Polen. Initiiert durch den Schulleiter, Wolfgang Vonstein, hat sich eine stabile Partnerschaft mit dem Maximilian-Kolbe-Haus (DMK) als Begegnungsstätte in Danzig etabliert. Die Betreuung des Projektes lag von Anfang an in den Händen der beiden Kolleginnen Elke von Lüders und Maria Jäger. Der schulische Partner für die Marienschule ist das Liceum Ogolnoksztalcace im. Jana Pawla II i Katolickie Gimnazjum in Kartuzy unweit von Danzig. Ein beliebtes Fotomotiv in Danzig vor dem Neptunbrunnen … Die Begegnungen finden in Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Laurentius in Hamm und dem Maximilian-Kolbe-Haus (Dom-Maksimilian-Kolbego) in Danzig statt. Das Maximilan-KolbeHaus engagiert sich, die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland voranzutreiben, und arbeitet eng mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) zusammmen. Ziel dieser Jugendbegegnungen ist es, dass sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Partnerschulen ihre jeweiligen Heimatländer näher bringen. Dies bedeutet konkret, dass der deutsch-polnische Freundschaftsvertrag von 1991 mit Leben gefüllt wird, indem eine Annäherung zwischen den EU-Partnern auf der Jugendebene stattfindet. Die Jugendlichen teilen ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Gemeinschaft, wodurch der Abbau von etwaigen Vorurteilen auf beiden Seiten und der Aufbau von gegenseitigem Verständnis und Vertrauen ermöglicht werden. In den Begegnungen wird kulturelles Lernen mit Herz, Kopf und Hand erfahren sowie die christliche Gemeinschaft über Ländergrenzen hinweg praktiziert. Die Durchführung der Jugendbegegnungen erfolgt in jedem Schuljahr in der Jahrgangsstufe 8 und auf unterschiedliche Weise, abhängig vom Begegnungsort. So findet die einwöchige Begegnung der Jugendlichen in Danzig im Dom-Maksimilian-Kolbego statt. Alle Teilnehmer, deutsche wie auch polnische, sind über den gesamten Zeitraum der Begegnung gemeinsam im Dom-MaksimilianKolbego untergebracht. Bei der einwöchigen Begegnung in Hamm werden die polnischen Gastschülerinnen und -schüler bei ihren jeweiligen deutschen Partnerinnen und Partnern in den Familien untergebracht. Beide Begegnungsarten haben sich bewährt. Die jeweiligen Begegnungen in Danzig und Hamm stehen immer unter einem bestimmten Motto, wie z. B. „ Jugend heute in den Hansestädten Hamm und Danzig“ oder „Wandeln auf polnischen Spuren in Hamm und dem Ruhrgebiet“ oder „Gemeinsam mehr Europa wagen“. Diese Projektarbeit macht gemeinsames Lernen auf den unterschiedlichsten Ebenen möglich. Auf diese Art und Weise lernen die Jugendlichen auf beiden Seiten ihre Partner auch bei der gemeinsamen Arbeit kennen und lernen Verantwortung für den Partner zu übernehmen. Bei der Durchführung der Projekte kommen verschiedene Methoden und Medien zum Tragen. Es werden Internet-Recherchen und Interviews durchgeführt. Unterschiedliche Statistiken und Informationen werden Elke von Lüders bearbeitet, ausgewertet und fließen in die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler ein. Die Schüler führen mithilfe von Fotos und kleinen Berichten ein Tagebuch über ihre Projektarbeit. Dieses Tagebuch und die Ergebnisse der Projekte werden am Ende einer Begegnung den Eltern bei einem gemütlichen Beisammensein durch Poster oder Power-Point-Präsentation dargeboten. … und das „Gegenstück“ vor dem Rathaus in Hamm. Natürlich wird das gemeinsame Arbeiten durch viele vergnügliche Programmpunkte begleitet. So stehen, wenn die Begegnungen in Hamm stattfinden, immer gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel nach Paderborn, Soest, Münster und Köln auf dem Programm. Die Schülerinnen und Schüler erkunden die Heimatstädte ihrer Partner durch Stadtrallyes oder Museumsbesuche. Sie lernen die Besonderheiten der jeweiligen Regionen kennen und auch genießen, indem sie sich gegenseitig in den Kochtopf schauen und landestypische Speisen kochen. Workshops, in denen die Jugendlichen ihre Phantasie und Kreativität entwickeln können, sind immer willkommen und finden großen Anklang. So haben die Jugendlichen Modenschauen selbstständig organisiert oder sich ihre Souvenirs selbst hergestellt. Das Programm wird durch gemeinsame deutsch-polnische 7 Themenschwerpunkt 8 Gottesdienste, die die Jugendlichen eigenständig planen, komplementiert. Diese zwei intensiven Begegnungswochen pro Schuljahr mit den vielseitigen Projekten und thematisch reichhaltigen Programmen können nur durchgeführt werden, weil sie mannigfache Unterstützung erfahren. So unterstützen die Kolleginnen und Kollegen der Marienschule die deutschpolnischen Jugendbegegnungen mit ihren unterschiedlichen Expertisen in den Workshops oder begleiten die Jugendlichen auf ihren Ausflügen und ermöglichen auf diese Art und Weise das intensive Lernen mit Herz, Kopf und Hand. Das komplette Kollegium der Marienschule durfte vom 30. April bis 2. Mai 2012 schon selbst die Gastfreundschaft der Partnerschule Liceum Ogolnoksztalcace im. Jana Pawla II i Katolickie Gimnazjum erleben. Darüber hinaus werden die deutschpolnischen Jugendbegegnungen von dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) finanziell unterstützt. Die bisherigen Begegnungen waren immer von besonderer Herzlichkeit geprägt. Kommunikationsschwierigkeiten zeigen sich kaum. Alle sprachlichen Register in Deutsch, Polnisch, Englisch und mit Hand und Fuß werden gezogen. Allen jugendlichen Teilnehmern fällt der Abschied am Ende eines Treffens immer recht schwer, so dass der tränenreiche Abschied auch ein Indiz für das Gelingen ist und für stete Wiederholungen der Begegnungen spricht. Auch die Bereitschaft der Eltern, bei der Durchführung der Begegnung tatkräftig zu helfen und zu unterstützen, zeigt, wie positiv die deutsch-polnischen Jugendbegegnungen im Schulleben betrachtet werden. Die kommunalpolitischen Repräsentanten der Städte Hamm, Kartuzy und Danzig wertschätzen die Jugendbegegnungen ebenso, indem sie die Schülergruppen gerne zu einem Grußwort in ihre Rathäuser einladen und sie zu weiteren Begegnungen ermutigen. chen Eigenarten des Partnerlandes zum besseren Verständnis näherbringt. Am Ende einer Begegnungswoche, egal ob sie in Danzig oder Hamm stattgefunden hat, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer sagen, dass sie viel erlebt haben, dass das Programm manches Mal ganz schön voll und damit auch anstrengend war. Aber sie können auch sagen, dass sie neue Freunde gewonnen haben, dass es schön war und sie sich freuen, wenn es wieder heißt: Darüber hinaus hat die Marienschule zur Intensivierung der Partnerschaft eine Arbeitsgemeinschaft eingerichtet, die den Schülerinnen und Schülern die spezifischen landeskundli- Elke von Lüders Serdecznie witamy w Hamm! Herzlich willkommen in Hamm! Do widzenja Gdaṅsk i na razie w Hamm! Auf Wiedersehen Danzig und bis bald in Hamm! Anschrift der Autorin: Marienschule Hamm Franziskanerstr. 2 59065 Hamm 0 23 81/ 2 41 93 [email protected] Die Umsetzung der Inklusion im Rahmen der UN Behindertenrechtskonvention in Deutschland und Frankreich von Britta Ewers Nübel und Gerhard Schriegel Ein Erfahrungsbericht zur Studienfahrt im Rahmen des Projektes „Frankreich und Nordrhein-Westfalen im Dialog“ nach Paris und Le Mans vom 2. bis zum 6. November 2013 Die Inklusion ist heute das zentrale und aktuelle Thema im Rahmen von Sozialer Arbeit, Schulpädagogik und Behindertenpädagogik. Inklusives Denken und Arbeiten wird von allen politischen Akteuren in der “Europäischen Union“ verlangt und dies zieht eine Vielzahl von strukturellen Veränderungen auf allen Ebenen der schulischen und außerschulischen Bildung und Erziehung nach sich. Im Dezember 2006 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung verabschiedet. Ziel der UN-Konvention ist es, Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, sowie pädagogische, therapeutische und beraterische Hilfen im sozialen Nahraum (Lebenswelt) der Menschen mit Unterstützungsbedarf anzubieten. Das Recht auf Teilhabe im Alltag umzusetzen, ist nun Aufgabe der UNMitgliedsstaaten und damit auch der Mitgliedsstaaten der „Europäischen Union“. In 126 Staaten weltweit sowie in der Europäischen Union ist die UN-Konvention nach Ratifizierung geltendes Recht (Stand März 2013). In Deutschland ist die Vereinbarung im März 2009 in Kraft getreten. Die Fachschule für Heilpädagogik am Edith-Stein-Berufskolleg und Berufliches Gymnasium des Erzbistums Paderborn hat sich schon vor fünf Jahren zum Ziel gesetzt, die pastorale Dimension und die Aufgabe von Inklusion mit den Studierenden zu erarbeiten. Dieses Ziel wurde in den Rahmen der „Didaktisch-methodischen Jahresplanung“ aufgenommen und zählt derzeit zu den drei Leitlinien der Fachschule für Heilpädagogik. Inklusion wird dabei ausdrücklich nicht allein als pädagogische oder politische Aufgabe wahrgenommen, sondern gelebte Inklusion hat auch, im Sinne einer katholischen Schule, Auswirkungen auf die Gestaltung pastoraler Räume, auf die Ermöglichung von Spiritualität und Religiosität von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Zielgruppe sind nicht nur Menschen mit geistiger Behinderung, sondern alle Menschen, die in vielfältigen Lebenslagen besonderen Unterstützungsbedarf haben, wie z. B. Alleinerziehende Mütter und Väter, alte Menschen, Demenzkranke oder Ratsuchende. Durch den Gewinn des Preisgeldes des vom Land NRW ausgelobten Preises zum 50-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrages, war es möglich, eine Studienfahrt zur katholischen Partnerschule „Lycée Professionnel Privé Joseph Roussel“ nach Le Mans unter Einbeziehung einer wissenschaftlichen Begleitung durch Frau Dr. Julie Sentis aus Paris durchzuführen. Weiterhin wurde unser Projekt vom Deutsch-Französischen Jugendwerk unterstützt. Elf Studierende der Fachschule für Heilpädagogik, die Theater-AG und drei Menschen mit Behinderung als betroffene Experten in eigener Sache und vier Lehrkräfte nahmen an der Studienfahrt teil. Die Teilnahme der Menschen mit Behinderung wurde durch unseren Kooperationspartner Caritas Wohn- und Werkstätten im Die beteiligten Schülerinnen und Schüler aus Le Mans und Paderborn vor dem „Lycee Professionell Prive Joseph Roussel“, der Partnerschule in Le Mans. © Norbert Wenner, Edith-Stein-Berufskolleg Erzbistum Paderborn e. V., namentlich Karla Bredenbals ermöglicht. Erste Ergebnisse der durchgeführten Interviews, der erhobenen Fragebögen, den Besuchen von französischen Einrichtungen der Behindertenhilfe in katholischer Trägerschaft und der vielen Gespräche mit französischen Fachkräften und Lehrerinnen und Lehrern liegen nun vor. Das Logo oder Partnerschule in Le Mans Wohl wichtigstes Ergebnis ist, dass die französischen Partner weniger die strukturellen Gegebenheiten in der Umsetzung für wichtig erachten, sondern mehr auf die individuellen Lebensplanung und die Lebenswünsche von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf schauen. Es macht den Anschein, dass die gelebte Inklusion im Sinne echter Partizipation in Frankreich mehr Raum in der Umsetzung der UN-Konvention genießt. Die französischen Partner bewunderten im Gegenzug unser vielfältiges institutionelles Unterstützungsangebot, gerade für Menschen mit schwerer Behinderung, in Deutschland. Französische wie deutsche Partner waren sich einig, dass die Inklusion ein zentrales pastorales Thema sei. Das Edith-Stein-Berufskolleg plant die intensive Zusammenarbeit mit der katholischen Partnerschule fortzusetzen, konkret ist ein Besuch von Studierenden der Praxisintegrierten Erzieherausbildung im Herbst 2014 zum Thema „Frühkindliche Bildung“ geplant. Die französischen Partner wollen Paderborn im Frühsommer 2015 besuchen. Ein ganz besonderer Dank gebührt Mechthild Notz, Lehrerin für Französisch am Edith-Stein-Berufskolleg, die die sprachlichen Hürden und Hindernisse durch unermüdliche Übersetzungsarbeit meisterte und das in Le Mans aufgeführte Theaterstück in die französische Sprache übersetzte, und Diplom-Theologen Norbert Wenner, der als Beauftragter für Schulseelsorge die spirituelle Begleitung der Reisenden übernahm und wesentlich das Konzept der Inklusion als pastorale Aufgabe am EdithStein-Berufskolleg entwickelt hat. Die Fotodokumentation zur Studienfahrt entspringt ebenfalls seiner Kamera. Anschrift der Autoren: Britta Ewers-Nübel Oberstudienrätin und Diplom-Pädagogin ist verantwortlich für Europakontakte und internationalen Schüleraustausch am ESBK Gerhard Schriegel Diplom-Pädagoge und Mitglied der erweiterten Schulleitung ist u. a. verantwortlich für den Bildungsgang Heilpädagogik und für das Arbeitsfeld inklusive Schule Edith-Stein-Berufskolleg Am Rolandsbad 4 33102 Paderborn 0 52 51 / 5 81 10 [email protected] 9 Themenschwerpunkt 10 sowohl den Empfang bei der Stadt Attendorn durch Bürgermeister Wolfgang Hilleke als auch den Besuch in Paderborn. Hier ließ es sich Domkapitular Joachim Göbel als Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung nicht nehmen, den Schülern den Dom und die nähere Umgebung selbst zu zeigen. Alle Beteiligten freuten sich sehr über die Wertschätzung und Aufmerksamkeit, die durch diese Einladung nach Paderborn zum Ausdruck kam. Begrüßungsveranstaltung für die Attendorner Gruppe am Garliavos Juozo Luksos Gymnazija durch die dortige Schulleitung Neue Wege und Begegnungen Markus Aufderlandwehr CertiLingua-Projekte und Austauschprogramme mit Litauen und Norwegen am St.-Ursula-Gymnasium Attendorn Die Akkreditierung als CertiLinguaSchule im Jahre 2010 und kollegiale Begegnungen mit Litauen und Norwegen im Jahre 2012 waren für das St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn der Anstoß für neue Wege und internationale Begegnungen, deren erfahrungsreiche und herzliche Intensität eine erste Gruppe von Schülern dann 2013 unmittelbar erfahren durfte. Die kollegialen Begegnungen mit den neuen Partnerschulen gehen auf erste Kontakte mit Litauen über die jährlich stattfindende (internationale) CertiLingua-Tagung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW hervor; in diesem Zusammenhang gab es auch eine Anfrage der Universität Kaunas über einen Hospitationsbesuch von Lehrkräften verschiedener litauischer Schulen, die bilinguale Angebote an Schulen in ihrem Land einrichten wollen. So besuchte im August 2012 eine Gruppe von sieben Dozenten und Lehrern das St.-Ursula-Gymnasium, um Erfahrungen zum bilingualen Lernen in Deutschland zu sammeln. Attendorn gehört zu den Pionierschulen mit bilingualem Ange- bot in NRW und blickt auf eine über 20jährige Erfahrung mit einem Unterricht auf Englisch in Sachfächern wie Biologie und Geographie zurück. Kurze Zeit später besuchte Markus Aufderlandwehr als Koordinator für Fremdsprachen und bilinguales Lernen am St.-Ursula-Gymnasium die zweitgrößte litauische Stadt Kaunas für einen Gastvortrag zum bilingualen Lernen an der dortigen Universität und knüpfte mit Schulen vor Ort die Kontakte für zukünftige schulische Begegnungen. In einem anderen Zusammenhang fand im September 2012 der Besuch eines Vertreters des St.-PaulGymnasiums in Bergen (Norwegen) in Begleitung des Diözesanschulrates von Oslo zur Einrichtung eines Austauschprogramms mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe statt. Für die Kontakte mit Litauen dauerte es nur wenige Wochen bevor eine kleine Gruppe von drei Attendorner Schülerinnen das Jesuitengymnasium in Kaunas besuchte, um dort ihre Projektarbeit für das CertiLingua-Ex- zellenzlabel zu schreiben. Ein knappes halbes Jahr später fand der erste Litauenaustausch mit dem Garliavos Juozo Luksos Gymnazija unweit von Kaunas statt, an dem auf jeder Seite 23 Schülerinnen und Schüler teilnahmen. Es war eine Reise in eine für viele der Jugendlichen unbekannte Welt, die aber untrennbar mit aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa verknüpft ist. Die Erfahrungen während der einwöchigen Begegnungen mit den Gastfamilien in Litauen im April und anschließend im Mai in Attendorn brachten eine Intensität und Herzlichkeit mit sich, die unvergesslich bleiben wird. Während ihres Besuches in Litauen besuchten die deutschen Schüler unter anderem die Hauptstadt Vilnius, Trakai mit seiner beeindruckenden Inselburg und die Kurische Nehrung an der Ostsee mit ihren Sommerkurorten und dem Thomas Mann-Haus in Nidda. Während des Gegenbesuches in Deutschland blieb den litauischen Gästen vor allem die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung ihres Besuches in Erinnerung; dies betraf Die Woche am Attendorner St.-Ursula-Gymnasium stand über den Besuch in Paderborn hinaus ganz im Zeichen einer Einbindung der Gäste in das schulische und gesellschaftliche Leben vor Ort. Ganz bewusst sollten intensive interkulturelle Begegnungen und Aktivitäten am Schulstandort neue Erkenntnisse und Erfahrungen über Deutschland als Heimat der gastgebenden Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Beispielhaft mag hier ein gemeinsamer Benimmkurs der deutschen und litauischen Schüler auf Englisch (Steps to Refined Manners), der in Kooperation mit einer Agentur in Köln durchgeführt wurde, genannt sein. Eine Sporteinheit in der Sporthalle des St.-UrsulaGymnasiums klärte mit viel Spaß und Bewegung, wer denn nun in den Nationalsportarten Fußball und Basket- ball bei den Schülergruppen die Nase vorn hatte. Große Beachtung in der Hansestadt fand neben dem bereits erwähnten Empfang beim Bürgermeister zum Ende des Austauschbesuches dann die Teilnahme der litauischen Gäste am Attendorner Citylauf, einem der großen Sporttermine in der Stadt und eine besondere sportliche Herausforderung, ging es für einen Teil der Teilnehmer doch immerhin über eine Strecke von 5000 Metern, dreimal um den mittelalterlichen Wall der Stadt. Die Kontakte mit dem St.-Paul-Gymnasium in Bergen führten im September 2013 dann zu einem ersten Austauschprogramm, an dem von Attendorner Seite vier Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Wiederum waren aus Attendorn auch zwei Schülerinnen dabei, die den Austausch für die Anfertigung ihrer CertiLingua-Projektarbeit nutzten. So untersuchte Judith Grawe aus der Jahrgangsstufe 12 in ihrer Arbeit, in welchem Maße junge Menschen Gemeindeleben im katholisch geprägten Sauerland und in der norwegischen Diaspora auf unterschiedliche Weise im Alltag leben und empfinden. Das St.-Ursula-Gymnasium freut sich über die Kontakte mit Ländern, die große Offenheit und Aufgeschlos- senheit gegenüber der europäischen Idee, Fremdsprachen allgemein und Deutsch als Fremdsprache mitbringen, um gemeinsame Projekte und Austausche in die Wege zu leiten. Dabei sind es vor allem projektorientierte Begegnungen, denen die Aufmerksamkeit gilt und die in Zukunft vertieft werden sollen. Die Verknüpfung der schulischen Kontakte mit CertiLingua-Projektarbeiten führte zu dem erfreulichen Ergebnis, dass 2013 allein fünf der 291 in NRW vergebenen Exzellenzzeugnisse am St.-Ursula-Gymnasium erworben wurden; dies war ein Drittel aller Abschlüsse für den Bereich der Bezirksregierung Arnsberg. Anschrift des Autors: Markus Aufderlandwehr St.-Ursula-Gymnasium Attendorn St.-Ursula-Straße 12 57439 Attendorn 0 27 22 / 9 25 80 [email protected] Die Gruppe aus Garliava beim Citylauf mit dem Attendorner Bürgermeister Wolfgang Hilleke (Startnummer 1) 11 Neues aus Schulen und Schulabteilung 12 „Ein Gymnasium mit großer Lebendigkeit“ Mariengymnasium Arnsberg feiert 125-jähriges Bestehen Paderborn / Arnsberg (pdp). Großen Grund zur Freude hatte die Schulgemeinschaft des Mariengymnasiums Arnsberg: Am 20. Februar 1889 wurde die katholische Schule gegründet. Schüler, Lehrer und Eltern bereiteten Erzbischof Hans-Josef Becker sowie über 100 Ehrengästen einen fröhlichen Empfang zum 125-jährigen Bestehen ihrer Schule. In zwei parallelen Gottesdiensten wurde zunächst für das besondere Jubiläum gedankt, bevor in der Schule bei einem großen Festakt weitergefeiert wurde. Zahlreiche Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft überbrachten in Grußworten ihre Glückwünsche. Am 20. Februar 1889 gründeten die Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau von der Brede in Brakel unter ihrer Oberin Schwester Hedwig von Bocholtz-Asseburg eine höhere Mädchenschule in Arnsberg. Daraus entwickelte sich später ein Lyzeum und schließlich das Mariengymnasium. 1985 besuchten erstmals auch Jungen die Schule. 1991 übernahm das Erzbistum Paderborn die Trägerschaft. Heute ist die Schule das kleinste unter den Gymnasien in Trägerschaft des Erzbistums. Um den Geburtstag des Mariengymnasiums mit der ganzen Schulgemeinschaft feiern zu können, fanden zu Beginn des Festtages gleich zwei Gottesdienste statt: Monsignore Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn, und Schulseelsorger Pastor Dirk Salzmann feierten mit den Klassen 5 bis 7 die Eucharistie in der Liebfrauenkirche. Erzbischof Hans-Josef Becker zelebrierte mit Propst Hubertus Böttcher in der Propsteikirche die Heilige Messe für die Jahrgänge bis zur Qualifizierungsstufe 2. „Glück durch Zuwendung“ ist das Motto des Jubiläumsjahres. Erzbischof Becker bezeichnete in seiner Predigt Zuwendung als grundlegende „Haltung“, die man von Jesus selbst lernen und von seiner frohen Botschaft ablesen könne. Der Paderborner Oberhirte machte dies am Beispiel des Zöllners Zachäus deutlich. „Zachäus ist sich selbst der Nächste, auch weil sich seine Nächsten zurückgezogen haben“, beschrieb Erzbischof Becker den Zöllner. Doch Von den Fackeln, mit denen die Klassensprecher das Licht der Osterkerze zur Schule gebracht hatten, holte Erzbischof Hans-Josef Becker das Feuer, um die Jubiläumskerze des Mariengymnasiums zu entzünden. Jesus schaue zu Zachäus auf seinem Baum hinauf und rufe ihn herunter: „Welches Maß an Zuwendung ereignet sich in diesem einzigen Blick! Durch solche Zuwendung kommt das Glück in die Welt, das wir allein uns nicht geben können.“ Deshalb stehe in kirchlichen Schulen stets der Einzelne in der Mitte, so wie Jesus ein Kind in die Mitte gestellt habe: „An einer katholischen Schule zu lernen, zu lehren und zu leben bedeutet, jeden Tag von neuem den Anderen durch die Augen Jesu zu sehen“, schloss Erzbischof Becker seine Predigt. Im Anschluss an die Gottesdienste wurden an den Osterkerzen der Liebfrauenkirche und der Propsteikirche Fackeln entzündet, die von Klassensprechern zur Schule getragen wurden, wo sich die Schulgemeinschaft auf dem Schulhof versammelte, um die Jubiläumsgäste in Empfang zu nehmen. Dazu hatten sich die Gastgeber Einiges einfallen lassen: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 standen entlang der großen Treppe Spalier, durch das auch Erzbischof Hans-Josef Becker gemeinsam mit Propst Hubertus Böttcher schritt, während einige der Schüler eifrig ihre Handys zückten, um ein Foto von „ihrem“ Bischof zu machen. Die Fackelträger entfachten mit ihrem Licht eine Feuerschale, aus der Erzbischof Becker die Schulkerze für das Jubiläumsjahr entzündete. Als Zeichen für den Heiligen Geist und den Frieden ließen Schüler Tauben aufsteigen. Ein Tanz der Qualifikationsstufe 2 rundete den Empfang ab. Schulleiterin Annemarie OstermannVette eröffnete den offiziellen Festakt im Forum des Mariengymnasiums, indem sie die anwesenden Festgäste, allen voran Erzbischof Hans-Josef Becker, offiziell herzlich begrüßte. Neben Mitgliedern der Schulgemeinschaft, darunter auch viele Ehemalige, und Vertretern aus Kirche und Politik waren zahlreiche Leiter der anderen katholischen Schulen im Erzbistum nach Arnsberg gekommen: „Wir fühlen uns nicht nur gut verwaltet, vielmehr auch sehr gut gefördert“, lobte Ostermann-Fette das Erzbistum Paderborn als Schulträger. Gleichzeitig dankte sie den Armen Schulschwestern als Gründerinnen der Schule: „Sie haben für uns ein Siegel geprägt“, so die Schulleiterin. „Heute wie damals wollte und will diese Bildungseinrichtung einen Raum schaffen, der es jungen Menschen ermöglicht, ein gelingendes Leben aufzubauen. Das ‚Ja’ zu jungen Menschen muss daher über alle Geschichte hinweg unser Grundsatz bleiben. Ich bin dankbar für die Fülle von Leben, die wir bisher in unserer Schule beherbergen durften.“ Erzbischof Hans-Josef Becker ließ in seiner Festansprache die Geschichte der Schule Revue passieren und richtete seine Grußworte insbesondere an die Schüler: „Ihr gebt dieser Schule heute ihr Gesicht – und dieses Gesicht macht einen prächtigen und auch angesichts der 125 Jahre erfrischend jugendlichen Eindruck!“ Das katholische Profil einer Schule zeichne sich neben der Wertschätzung jedes Schülers und jeder Schülerin als Geschöpf und Abbild Gottes auch durch das Prinzip der Erziehungsgemeinschaft aus Eltern, Lehrern und Schülern aus. Dieser Communio-Gedanke sei am Mariengymnasium seit jeher sehr bedeutsam gewesen. „Das Mariengymnasium ist ein Gymnasium mit großer Lebendigkeit und Auffälligkeit. Deswegen kann es sich auch nach 125 Jahren in dieser Stadt so gut sehen lassen“, sagte Erzbischof Becker. Zahlreiche Ehrengäste überbrachten anschließend in Grußworten ihre Glückwünsche zum 125-jährigen Schuljubiläum, darunter aktuelle und ehemalige Repräsentanten der Schulgemeinschaft – beispielsweise Winfried Weber, der von 1984 bis 2000 der erste männliche Schulleiter des Mariengymnasiums war. Vertreter des Lehrerrates verglichen das Schulleben mit einem Gemälde, in dessen Gestaltung jeder Einzelne sich einbringen müsse. Dafür stand sinnbildlich eine große gelbe Leinwand bereit, auf der jeder einen Farbtupfer hinterlassen sollte: Erzbischof HansJosef Becker machte den Anfang und setzte mit seinem violetten Pileolus symbolisch einen Farbakzent. Weiterer Höhepunkt: Father Rogers Biriija von der Partnerschule des Mariengymnasiums aus Uganda gratulierte mit einigen Mitbrüdern mit einem afrikanischen Geburtstagsständchen. Propst Hubertus Böttcher, viele Jahre als Schulseelsorger am Mariengymnasium engagiert, bezeichnete die Schule als „starkes Stück Zukunft“ und als pastoralen Ort, wo Leben aufblühen könne. „Unser Orden ist stolz, dass aus einem einst kleinen Bäumchen mit nur wenigen Schülerinnen heute ein starker Baum geworden ist“, betonte Schwester Maria Theresia von den Armen Schulschwestern in Brakel. Hans-Josef Vogel, Bürgermeister der Stadt Arnsberg sagte: „Die Armen Schulschwestern haben der Stadt Arnsberg den Reichtum an Bildung und eine Geisteshaltung gebracht, die soviel wichtiger sind als der materielle Reichtum. In dieser Schule war und ist Maria die Königin und nicht das Goldene Kalb!“ Rudolf Heinemann, stellvertretender Landrat des Hochsauerlandkreises würdigte die kirchlichen Schulen im Sauerland als Fixpunkte: „Das Erzbistum Paderborn zeigt immer wieder, dass es seine christliche Verantwortung ernst nimmt.“ Beiträge der Schülerinnen und Schüler – vom Saxophon-Ensemble über Showeinlagen des Abiturjahrgangs und Potpourris der Musical-AG bis hin zu Orchesterbeiträgen – sorgten zwischen den Grußworten für musikalisch-beschwingte Stimmung. (pdp-n-20.02.14) 13 Neues aus Schulen und Schulabteilung 14 Kirchliche Grundsätze für Unterricht und Erziehung in den Katholischen Bekenntnisgrundschulen im Land Nordrhein-Westfalen Grundsätze In Bekenntnisschulen werden die geltenden gesetzlichen Vorgaben sowie die staatlichen Richtlinien und Lehrpläne angewendet. Die Festlegung der spezifischen Grundsätze hinsichtlich Unterricht und Erziehung obliegt bei Katholischen Bekenntnisgrundschulen der Katholischen Kirche. Als grundsätzliche Äußerung zu Unterricht und Erziehung in katholischen Schulen gelten die Canones 795 bis 803 des Codex Iuris Canonici, die „Erklärung über die christliche Erziehung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Erklärung der Kongregation für das katholische Bildungswesen „Die katholische Schule an der Schwelle zum dritten Jahrtausend“ vom 28. Dezember 1997 sowie die „Qualitätskriterien für Katholische Schulen. Ein Orientierungsrahmen“ der Deutschen Bischöfe vom 31. Mai 2009. 1. Der Kirche ist es ein wichtiges Anliegen, sich für das Recht und die Verpflichtung der Eltern einzusetzen, ihre Kinder zu erziehen. Deshalb müssen Eltern in der Wahl der Schule für ihre Kinder wirklich frei sein. Dem Staat und der Kirche kommt mit Blick auf das primäre Erziehungsrecht der Eltern nur eine subsidiäre Funktion zu. Eltern müssen entscheiden können, an welche Schule sie einen Teil ihrer Erziehungsverantwortung übertragen wollen. 2. Die Würde und Freiheit des Menschen ist im Evangelium in einzigartiger Weise grundgelegt. Das Bemühen, diesen Zusammenhang immer wieder erfahrbar zu machen, wird im Profil einer Katholischen Bekenntnisgrundschule erkennbar. 3. Der Ausgangspunkt und zugleich das oberste Ziel des katholischen Engagements im Bereich von Erziehung und Unterricht ist die Entfaltung des von Gott um seiner selbst willen geschaffenen Menschen in seinen persönlichen menschlichen Anlagen. Unterricht und Erziehung an Katholischen Bekenntnisgrundschulen richten sich an den ganzen Menschen, damit er oder sie gerüstet ist, das Leben in seiner Fülle zu leben. 4. Jedes Kind ist von Gott, seinem Schöpfer und Vater, vorbehaltlos angenommen. Katholische Bekenntnisgrundschulen sind ein Ort, an dem Kinder diese Erfahrung machen können, auch und gerade dann, wenn sie ihre Lebenswelt anders erleben müssen. 5. Als Abbild des dreifaltigen Gottes, der in sich selbst Gemeinschaft ist, ist auch der Mensch nur in Gemeinschaft er selbst. Deshalb ist Erziehung an Katholischen Bekenntnisgrundschulen immer auch Erziehung zur Gemeinschaft in Vielfalt. Gegenseitige Achtung und Respekt sind Merkmale Katholischer Bekenntnisgrundschulen. Merkmale Erziehung und Schulleben Die Erziehung an Katholischen Bekenntnisgrundschulen macht die christlichen Werte von der Würde der Person, von der Geschöpflichkeit des Menschen und von einem Leben in Gemeinschaft im schulischen Alltag erlebbar und erlernbar. Sie werden erfahrbar im erzieherischen Handeln aller Beteiligten. Dadurch erhalten die Kinder die Gelegenheit, über den Religionsunterricht hinaus mit dem gelebten Glauben in Berührung zu kommen. Zum Profil einer Katholi- schen Bekenntnisgrundschule gehören dementsprechend schulpastorale Elemente sowie liturgische Angebote. Das Schulleben einer Katholischen Bekenntnisgrundschule integriert Elemente des christlichen Kirchenjahres. Bei der Gestaltung werden die Kinder ihrem Alter gemäß beteiligt. Bei der Gestaltung des Schullebens und im Sinne der Erziehungspartnerschaft arbeitet die Katholische Bekenntnisgrundschule eng mit den Eltern zusammen. Unterricht Der Unterricht an Katholischen Bekenntnisgrundschulen entspricht den fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Standards. Darüber hinaus verfolgt der katholische Bildungsauftrag die Idee, Glaube und Kultur sowie Glaube und Leben miteinander so weit wie möglich in Verbindung zu bringen. Deshalb sensibilisiert der Unterricht für christliche Sinn- und Wertfragen und öffnet den Horizont für die Frage nach Gott. An Katholischen Bekenntnisgrundschulen herrscht eine Kultur des wertschätzenden Dialoges vor, die zu Selbstständigkeit im eigenen Denken führt und Entscheidungen in Freiheit ermöglicht. Die Bildung an Katholischen Bekenntnisgrundschulen bereitet auf die Übernahme von Verantwortung in Kirche und Gesellschaft vor. Religionsunterricht An Katholischen Bekenntnisgrundschulen wird Katholischer Religionsunterricht erteilt. Aus dem Selbstverständnis der katholischen Kirche heraus gibt es an Katholischen Bekenntnisgrundschulen dort, wo die Zusammensetzung der Schülerschaft es erfordert, anderen als den Katholischen Religionsunterricht. 15 Neues aus Schulen und Schulabteilung 16 Aus dem Profil der Schule ergibt sich, dass die Teilnahme am Religionsunterricht verbindlich ist. Eltern und Kinder Katholische Bekenntnisschulen sind ein Angebot an katholische Eltern und an Eltern, die dem katholischen Glauben zwar nicht verbunden sind, denen es jedoch ein wichtiges Anliegen ist, dass ihre Kinder in einem aus dem Glauben geprägten, wertorientierten Umfeld erzogen werden. Eltern, die ihre Kinder an einer Katholischen Bekenntnisgrundschule anmelden, sind der Überzeugung, dass ein gelingendes Leben und ein verantwortungsvolles Miteinander in unserer Gesellschaft der christlichen Wertvorstellungen bedürfen und sie bejahen das katholische Profil der Schule. Lehrkräfte und Schulleitungen Die Verantwortung für die Ausrichtung und Ausgestaltung des katholischen Profils einer Schule liegt in den Händen der Schulleitung. Daher ist die Schulleiterin bzw. der Schulleiter katholisch. Die Lehrkräfte an Katholischen Bekenntnisgrundschulen zeichnen sich durch wertschätzenden Umgang mit den Kindern aus. Lehrkräfte, die an Katholischen Bekenntnisgrundschulen arbeiten, unterstützen die Grundintention einer Katholischen Bekenntnisgrundschule und gestalten das Schulleben in diesem Sinne nach Kräften mit. In der Regel sind sie katholisch. Unterstützung durch die Kirche Es ist ein zentrales Anliegen der Kirche, die Katholischen Bekenntnisgrundschulen in der Entwicklung und Umsetzung ihres besonderen Profils nach Kräften zu unterstützen und zu stärken. Dabei steht sie den Schulen als verlässlicher Gesprächspartner zur Verfügung und hält Angebote für eine professionelle Fortentwicklung des erzieherischen und unterrichtlichen Handelns bereit. Darüber hinaus wendet die Kirche nach ihren Möglichkeiten personelle und finanzielle Ressourcen auf, um die Schulen auf ihrem Weg zu einem katholischen Schulprofil auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu fördern und zu qualifizieren. „Schulpolitische Verantwortung wahrnehmen“ Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn packen das Thema „Inklusion“ an Paderborn (pdp). Schule steht im Idealfall nicht nur für Wissens-, vielmehr auch für Wertevermittlung. Diese gehört zum Selbstverständnis der katholischen Schulen im Erzbistum Paderborn und wird vielfach nachgefragt: So sind die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2014/2015 an den Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn erneut positiv hoch. Für das kommende Schuljahr stellt das Thema „Inklusion“ die kirchlichen Schulen vor besondere Herausforderungen – denen sich das Erzbistum Paderborn nicht entziehen will. Die Anmeldezahlen an den Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn sprechen für sich: Für die neun Gymnasien liegen für das kommende Schuljahr 1.040 Anmeldungen vor. Dies bedeutet eine gleich bleibend gute Anmeldebilanz. An den sieben Realschulen wurden 742 Mädchen und Jungen angemeldet – eine deutliche Steigerung. Leicht gesteigert haben sich auch die Zahlen an den drei Berufskollegs des Erzbistums Paderborn: Hier gibt es 935 Anmeldungen für das Schuljahr 2014/2015. Teilweise wurde an einzelnen Schulen bereits ein zusätzlicher Klassenzug eingeführt, um die Schülerzahlen pro Klasse möglichst klein zu halten, damit jedes Kind eine bestmögliche individuelle Förderung erhält. „Diese positive Bilanz bei den Anmeldezahlen ist einer soliden und nachhaltigen Arbeit zu verdanken, aber sicherlich auch unserem konsequenten Bemühen um die Vermittlung von Werten. Denn während die gesellschaftliche Bedeutung von Religion schein- bar sinkt, steigt die Anfrage an Ersatzschulen, deren Wesenskern die christliche Wertevermittlung und Zuwendung zum Schüler ist“, sagt Eva Jansen, Oberstudiendirektorin und Leiterin der Abteilung Katholische Schulen in freier Trägerschaft im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. In so genannten Ersatzschulen und somit auch in den Schulen des Erzbistums Paderborn gilt das Prinzip der freien Schüler- und Lehrerwahl. „Unsere Aufnahmekriterien sind transparent und wir führen an den Schulen individuelle Aufnahmegespräche“, informiert Eva Jansen. „Ersatzschulen sind für die Bildungslandschaft wichtig, weil sie eine Auswahl ermöglichen: Die Anmeldezahlen belegen, dass viele Eltern unser besonderes pädagogisches Profil schätzen, aber dann müssen die Ersatzschulen ihre Wahlfreiheit behalten, da sie sonst eben dieses ‚katholische’ Profil, nicht gewährleisten können.“ Zentraler Bestandteil dieses Profils ist das christliche Menschenbild. Das heißt: Das Wohl des Kindes steht immer an erster Stelle. „Unser oberstes Erziehungsziel ist es, Schülern und Schülerinnen die bestmögliche Förderung zu geben, um sie auf ein gelingendes Leben vorzubereiten.“ Mit dem Aspekt der Förderung ist ein gesellschaftlich derzeit breit diskutiertes Thema angesprochen, das auch die katholischen Schulen im Erzbistum Paderborn vor eine große Herausforderung stellt: die Inklusion von Kindern mit Behinderung. Die 2006 verabschiedete UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht vor, dass „alle Menschen das gleiche Recht auf volle Teilhabe an der Gesellschaft haben und zwar unabhängig davon, ob und wie stark Einzelne dabei unterstützt werden müssen“. In Nordrhein-Westfalen tritt zum 1. August 2014 das daraus abgeleitete Inklusionsgesetz in Kraft. Das bedeutet, dass ab dem Schuljahr 2014/2015 Kinder mit Behinderung in NRW schrittweise einen Rechtsanspruch auf einen Platz an einer Regelschule erhalten. Was heißt das für katholische Schulen? „Der Großteil der katholischen Schulen ist als Antwort auf Nöte der Schwächsten entstanden. Daher gehört der Inklusions-Grundgedanke, nämlich die Aufmerksamkeit für die Schwächsten und deren Förderung, zur geschichtlichen Tradition und zum christlichen Menschenbild katholischer Schulen“, erläutert Eva Jansen. Doch das Grundproblem der so genannten zieldifferenten Inklusion ist, dass Schüler mit unterschiedlichen Voraussetzungen zusammen betreut werden. Die mögliche Konsequenz: Lehrkräfte sind überfordert, weil sie weder den Förder- noch den Regelschülern angemessen gerecht werden können. „Zur bestmöglichen För- derung eines jeden Kindes müssen die Rahmenbedingungen an einer inklusiven Schule so gestaltet sein, dass allen Lernenden die Fördermöglichkeiten geboten werden, die sie benötigen, also auch den Schülern ohne Behinderung“, beschreibt Eva Jansen die „ideale“ Umsetzung von Inklusion. Bisher fehlt es weitgehend an solchen rechtlichen, finanziellen und konzeptionellen Rahmenbedingungen, die für einen sinnvollen Vollzug der Inklusion im Sinne der ganzen Schulgemeinschaft nötig sind. Voraussetzungen für eine gelingende Inklusion sind beispielsweise möglichst kleine Klassen und ein verbessertes Personal- und Raumangebot, um Lerngruppen gemäß der Fördernotwendigkeit unterteilen und betreuen zu können. Es braucht Förderschullehrer, Schulsozialarbeiter und Therapeuten und eine behindertengerechte Ausstattung der Schulen. Ein Problem, das oft übersehen wird: Das Spektrum der Behinderungen ist oft so vielfältig, dass auch die Förderung dementsprechend vielfältig sein muss. „Der gut gemeinte und grundsätzlich zu begrüßende Gedanke der Inklusion scheitert derzeit oft noch an der Realität“, sagt Eva Jansen. „Wir wollen uns dem Thema Inklusion jedoch nicht verschließen. Deshalb schauen wir derzeit genau auf jede einzelne unserer Schulen, wie sich Inklusion dort sinnvoll realisieren lässt. In manchen Regionen spüren wir auch durch die Vielzahl unserer Schulen dort eine starke regionale schulpolitische Verantwortung, der wir uns als kirchlicher Schulträger nicht entziehen wollen und dürfen.“ Was sind mögliche Maßnahmen, um die Bedingungen für eine Umsetzung der Inklusion zu verbessern? Beispielsweise könnte ein Zusatzreferendariat mit Förderschwerpunkt die Qualifikation der Lehrkräfte verbessern. Schon jetzt sind die Schulen des Erzbistums Paderborn Orte der langjährig erprobten und gelebten Integration von Kindern mit Einschrän- kungen und sozial benachteiligten Kindern. Es existieren systemische Maßnahmen und Konzepte wie etwa Angebote der Schulpastoral und Sozialarbeit, die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, Präventionskonzepte, zusätzliche Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, etwa für Autismus-Spektrum-Erkrankungen oder Hochbegabung, oder individuelle schulische Fördermaßnahmen. Darüber hinaus wird bereits jetzt Inklusion schwerpunktmäßig am Mariengymnasium Arnsberg für Kinder mit Asperger-Syndrom oder an den Schulen der Brede in Brakel für hochbegabte Kinder systemisch umgesetzt. Oberstudiendirektorin i. K. Eva Jansen ist Leiterin der Abteilung Katholische Schulen in freier Trägerschaft im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. „Das bestehende Schulmodell mit unterschiedlichen Schulformen nimmt unserer Wahrnehmung nach den Elternwillen ernst – besonders auch von Kindern mit Förderbedarf. Die Möglichkeit, eine Förderschule zu besuchen, sollte in unseren Augen auch in Zukunft gewährleistet bleiben, solange in den Regelschulen nicht für alle Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf angemessene Bedingungen für eine umfassende schulische Förderung geschaffen werden können“, sagt Eva Jansen. Regelschulen und Förderschulen könnten regional enger zusammenarbeiten und gemeinsam Wege der inklusiven Bildung entwickeln. (pdp-n-09.04.2014) 17 Neues aus Schulen und Schulabteilung 18 Benedikt Bohn leitet die Abteilung Schulpastoral Theologisches Nach-Denken Erzbischof Becker im Gespräch mit Theologie-Professoren Paderborn (pdp). Erzbischof HansJosef Becker und Generalvikar Alfons Hardt tauschten sich mit Professorinnen und Professoren der katholischen Theologie über aktuelle Entwicklungen in der Ausbildung von Religionslehrern aus. Die Hochschullehrer vertreten an den Universitäten in Paderborn, Dortmund und Siegen das Fach Theologie und sind somit für die universitäre Ausbildung der zukünftigen Religionslehrerinnen und Religionslehrer zuständig. Zu Beginn informierten Domvikar Monsignore Dr. Michael Bredeck und Dr. Bergit Peters über den Diözesanen Prozess „Perspektive 2014“. Die TheologieProfessoren werden die Entwicklung des Zukunftsbildes für die Pastoral im Erzbistum Paderborn begleiten und unterstützen. Erzbischof Hans-Josef Becker wird dieses Zukunftsbild zum Herbstliborifest dieses Jahres in Kraft setzen und konkretisieren, welche praktischen Konsequenzen und strategischen Maßnahmen daraus erwachsen. Monsignore Joachim Göbel begrüßte als Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbischöflichen Generalvikariat die insgesamt 16 Hochschullehrer, die an den drei Universitäten im Erzbistum Paderborn das Fach Theologie vertreten. Die theologische Reflexion und das theologische Nachdenken seien sowohl in der Ausbildung von Religionslehrern als auch bei der Ausarbeitung des Zukunftsbildes für die Kirche von Paderborn grundlegend und wertvoll. Der Geschäftsführer der Lenkungsgruppe „Perspektive 2014“, Monsignore Dr. Michael Bredeck, stellte gemeinsam mit Dr. Bergit Peters, Referentin für Theologische Grundsatzfragen im Diözesanen Prozess, Entwicklungen und Stationen auf dem Weg zum Zukunftsbild vor. Im Gespräch mit den Theologie-Professoren wurden insbesondere Ergebnisse der Diözesanen Pastoralwerkstatt vom Juni 2013 diskutiert. Der bisherige Prozess wurde von den Theologen als „Prozess mit großer Breite und Tiefe“ gewürdigt. Monsignore Dr. Bredeck lud im Gespräch mit den Theologen dazu ein, die weitere Entwicklung des Zukunftsbildes für die Pastoral im Erzbistum Paderborn theologisch zu begleiten. Die Hochschullehrer sagten zu, durch ein „theologisches Nachdenken“ den Diözesanen Prozess im Erzbistum Paderborn weiter zu begleiten und zu unterstützen. „Es ist gut, dass auch diejenigen, die sich um die wissenschaftliche Theologie in besonderer Weise kümmern, mit im Boot sind“, sagte Monsignore Joachim Göbel: „Wir ziehen an einem Strang, wir beteiligen uns und sind mit dabei.“ Erzbischof Hans-Josef Becker tauscht sich regelmäßig mit den Theologie-Professoren der Universitäten im Erzbistum Paderborn aus. Am Gespräch über Fragen der Religionslehrerausbildung nahmen auch Monsignore Joachim Göbel, Gerhard Krombusch, Direktor des Instituts für Religionspädagogik und Medienarbeit im Erzbistum Paderborn (IRUM), und Rainer Kost von der Hauptabteilung Schule und Erziehung teil. Die Hochschullehrer berichteten Erzbischof Becker, der Vorsitzender der Kommission VII (Erziehung und Schule) der Deutschen Bischofskonferenz ist, und Generalvikar Hardt über die Situation der Ausbildung von Religionslehrern an den im Erzbistum Paderborn gelegenen Universitäten. (pdp-n-19.02.2014) Im Gespräch mit Professorinnen und Professoren der katholischen Theologie an Universitäten im Erzbistum Paderborn. Vorne, v. l. n. r.: Monsignore Dr. Michael Bredeck, Monsignore Joachim Göbel, Professorin Dr. Angelika Strotmann, Erzbischof Hans-Josef Becker, Professorin Dr. Veronika Hoffmann. Seit dem 1. 11. 2013 leitet Benedikt Bohn die Abteilung Schulpastoral in der Hauptabteilung Schule und Erziehung. Der an der Theologischen Fakultät ausgebildete Diplom-Theologe, der 2002 am Gymnasium St. Xaver in Bad Driburg das Abitur ablegte, hatte die Gelegenheit, nach seinem Studienabschluss 2009 verschiedene Referate der Abteilung Schulpastoral kennenzulernen. Nach seinem Start als Referent in der Schülerpastoral wechselte er rasch nach Dortmund und war für die Katholische Hochschulgemeinde tätig. Zusätzlich engagierte er sich im Mentorat, so dass er mit der Zielgruppe der Studierenden intensiv in Kontakt kam. Anfang 2011 kehrte er nach Paderborn zurück, um hier dann eine Festanstellung für den Bereich der Schülerpastoral zu erhalten. anstaltungen und Fortbildungen den direkten Kontakt mit den Menschen ermöglicht.“ So ist er intensiv im Gespräch mit denjenigen, die an den eigenen Schulen des Erzbistums für die Schulpastoral verantwortlich sind und für die Schulsozialarbeiter. Diese will er besser untereinander in Kontakt bringen, damit sie sich als Netzwerk verstehen, das vielfältige Hilfestellungen leisten kann. Darüber hinaus Christoph Quasten Beteiligten. „Unsere eigenen Schulen haben gute Rahmenbedingungen in der Arbeit der Schulpastoral, hier können wir vieles umsetzen, von dem die anderen Schulen dann profitieren können“, fasst Bohn die Idee dieses Tages zusammen. Einen zweiten Schwerpunkt möchte Benedikt Bohn in der Arbeit innerhalb der Abteilung, die die Referate Lehrer-, Schüler- und Elternpastoral/ Elternbildung sowie das Mentorat umfasst, setzen. „Wir sind seit fünf Jahren als Abteilung Schulpastoral in dieser Konstellation aufgestellt. Wir haben in dieser Zeit vieles erprobt, sind neue Wege gegangen. Es ist nun an der Zeit einmal zu evaluieren, welche Projekte gelungen sind und welche vielleicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.“ Großen Wert legt Benedikt Bohn auf sein ReGern denkt Bohn an seiferententätigkeit an der Gern stellt Benedikt Bohn Besuchern seinen Arbeitsbereich Schulne Zeit in Rom zurück, Fachhochschule für öfpastoral anhand der Materialauslage vor seinem Büro vor, die viele als er hier während des fentliche Verwaltung und gelungene Projekte aus seinem Aufgabenbereich aufweist. Studiums sein Freisefür Bundeswehrangehömester verbringen durfrige im Liborianum. Hier te. Sein Aufenthalt in Rom fiel in eine will er aber auch den Blick öffnen für unterrichtete er in den Jahren 2009 aufregende Zeit: „Ich durfte Johandiejenigen, die an staatlichen Schuund 2010 den Bereich Ethik. „In dienes Paul II. noch kennenlernen, erlen für die Schulseelsorge zuständig sen nicht explizit kirchlich gebundelebte sein Sterben, seinen Tod, dann sind. Schon zum dritten Mal läuft danen Gruppen sind wir eigentlich imdas Konklave mit der Wahl von Karher eine längere Kursreihe, die sich mer sehr schnell zum Kern ethischer dinal Ratzinger zum neuen Papst. Ich an alle Lehrerinnen und Lehrer richFragestellungen gekommen. Diese verbrachte viel Zeit auf dem Peterstet, die sich stärker in der SchulpasTätigkeit hat mir einen prägenden platz und habe hier Kirche mit einer toral ihrer Schule – unabhängig von Blick über das binnenkirchliche Miliunwahrscheinlich positiven Grundder Trägerschaft – engagieren wollen. eu hinaus eröffnet.“ fasst Bohn diese stimmung erlebt.“ Doch gleichzeitig Geplant ist in diesem Jahr am 20. 09. Jahre zusammen. spannt er im Gespräch den Bogen ein „Tag der Schulpastoral“, zum dem zurück nach Paderborn: „Ansonsten diejenigen eingeladen werden sollen, Auch seine neue Leitungsaufgabe in bin ich eher ein Lokalpatriot. Kirche die trägerunabhängig an ihrer Schuder Abteilung Schulpastoral sieht er nehme ich wahr als Kirche von Pale in der Schulseelsorge oder in der nicht in einer reinen Schreibtischfunkderborn. Das ist jetzt die konkrete Schulpastoral tätig sind. Im Mitteltion. „Ich bin glücklich darüber, dass Größe, für die ich arbeite.“ punkt steht der Austausch unter den mir diese Tätigkeit weiterhin in Ver- 19 Hinweise + Materialien 20 Monsignore Joachim Göbel neuer Dompropst Die Mitglieder des Paderborner Metropolitankapitels haben mit Monsignore Joachim Göbel (55) einen neuen Dompropst an ihre Spitze gewählt. Als Dompropst ist Monsignore Göbel Nachfolger von Weihbischof Manfred Grothe, dessen Amtsverzicht Erzbischof Becker aus Anlass seines 75. Geburtstages zum 1. Mai angenommen hatte. Die Liebe zum Hohen Dom muss der neue Dompropst nicht erst neu erlernen. Schon vor seiner Zeit als Domkapitular besuchte Joachim Göbel als Religionslehrer und Schulseelsorger mit Schulklassen regelmäßig den Dom als Bauwerk steingewordenen Glaubens durch die Jahrhunderte. In den Morgenandachten des Deutschlandfunks erläuterte er eine ganze Woche die Botschaft der Bischofs kirche und ihrer Ausstattung in Geschichte und Gegenwart. Der Dompropst steht als „primus inter pares“ (lateinisch für „Erster unter Gleichen“) an der Spitze des Metropolitankapitels, das für den Vollzug der Liturgie in der Bischofskirche sowie für deren Erhalt und Pflege verantwortlich ist. Das Metropolitankapitel wählt den Paderborner Erzbischof. Der Dompropst vertritt das Metropolitankapitel gerichtlich und außergerichtlich und sorgt für den Einhalt der Statuten, die sich das Domkapitel gegeben hat. Ferner beruft er Kapitelssitzungen ein, leitet diese und verantwortet die Ausführung der Beschlüsse. Der Dompropst wird gewählt vom Domdechanten und den acht residierenden Domkapitularen. Karte mit dem Gebet „Engel des Herrn“ steht nun wieder zur Verfügung Der Domdechant und die acht residierenden Domherren des Paderborner Metropolitankapitels wählten einen neuen Dompropst. (V. l. n. r.) Weihbischof Matthias König, Msgr. Prof. Dr. Rüdiger Althaus, Prälat Thomas Dornseifer, Msgr. Dr. Michael Menke-Peitzmeyer, Msgr. Andreas Kurte, Msgr. Joachim Göbel, Domdechant Generalvikar Alfons Hardt, Weihbischof Hubert Berenbrinker, Dr. Thomas Witt. „… jetzt gehst du in die Schule … – Ich bin in Gottes Händen“ Flyer zur Einschulung Auch wenn die Einschulung der Lernanfänger noch in „weiter Zukunft“ liegt, hier schon einmal etwas „Konkretes“ für den Hinterkopf und den Merkzettel. Der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ist für die 5- oder 6-jährigen Kinder schon ein aufregendes Erlebnis. Fast immer beginnt der erste Schultag mit einer Einschulungsfeier. Für diesen Zweck hat das IRUM eine aufklappbare Karte gestaltet, die das Kind daran erinnert: „Du bist in Gottes Händen“. Das Bild von Sieger Köder bringt die Zusage Gottes: Ich bin da! Du bist nicht allein! für die Schüler und Schülerinnen wunderbar zum Ausdruck. Mit dem Lied auf der Rückseite: „In Gottes Hand geborgen“ wird der Gedanken dann auch musikalisch aufgegriffen und abgerundet. Zusätzlich gibt es inhaltliche Anregungen und Ideen für die Vorbereitenden, wie man das Thema in der Wortgottesfeier bzw. im Religionsunterricht aufgreifen kann. Gedacht ist die Karte für die Einschulungsfeier in Schulen und Gemeinden (Kindersegnung) im Erzbistum Paderborn. Sie kann kostenlos im IRUM von Grundschulen oder Pfarrgemeinden bestellt werden. Bitte die gewünschte Anzahl angeben, der Versand erfolgt ab Juni 2014. Großes Interesse an Angelus-Gebetskarte des Erzbistums Paderborn Bestelladresse IRUM Am Stadelhof 10 33098 Paderborn Telefon: 0 52 51 / 125-1410 [email protected] Paderborn (pdp). Der „Engel des Herrn“ ist ein Grundgebet der Kirche und hat in der Gebetstradition der Kirche seinen festen Platz. Das als „Angelus“ bekannte Gebet erinnert an die Menschwerdung Gottes in Jesus und wird auch im Erzbistum Paderborn von zahlreichen Menschen gebetet. Die vom Erzbischöflichen Generalvikariat vor zwei Jahren mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren herausgegebene Angelus-Gebetskarte war kurzzeitig vergriffen. Die praktische Karte steht Gläubigen, Gruppen und Gemeinden jetzt wieder zur Verfügung. Die Presse- und Informationsstelle und die Fachstelle Liturgie des Erzbischöflichen Generalvikariates hatten vor zwei Jahren eine Gebetskarte entwickelt, mit der über das „AngelusGebet“ informiert wird. Darin ist auch das Gebet des „Engel des Herrn“ im Format einer Scheckkarte eingeklebt. Mit der Angelus-Gebetskarte soll die Tradition des „Angelus-Gebets“ gestärkt und neu belebt werden. Zahlreiche Gemeinden und Einrichtungen des Erzbistums Paderborn haben die Gebetskarte, auf der das Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“ aus der Wallfahrtsbasilika in Werl abgebildet ist, angefordert und weiter gegeben. Aufgrund der großen Nachfrage wurde jetzt eine weitere Auflage gedruckt. Die beliebte Angelus-Gebetskarte kann nun wieder angefordert werden. Erzbistum Paderborn Presse- und Informationsstelle Domplatz 3 33098 Paderborn Telefon: 0 52 51 / 125-1287 [email protected] (pdp-n-05.02.2014) 21 Hinweise + Materialien 22 Ein Projekt der Stiftung „Kinder brauchen Musik“ Alle sind sich einig: In unseren Grundschulen wird zu wenig gesungen und musiziert. Die Misere des Musikunterrichtes an Grundschulen lässt sich in Zahlen fassen. In den meisten Bundesländern fallen ca. 80 % des Unterrichtes aus oder werden fachfremd gegeben und viele Kinder haben auch außerhalb der Schule keinen aktiven Umgang mit Musik und Gesang. Hinzu kommt, dass gerade auch das Fach Religion den Schülerinnen und Schülern seine Inhalte mit entsprechenden Liedern und passender Musik tiefergehend vermitteln und ganzheitlich erfahrbar machen kann. Eine Chance, die ergriffen werden muss. So dachte auch Rolf Zuckowski und hat für die Stiftung „Kinder brauchen Musik“ die Idee entwickelt, Kinder Anmeldungen für Veranstaltung im Internet möglich Christoph Quasten der dritten Grundschulklassen zu einer Klassenreise einzuladen, damit sie – in Zusammenarbeit mit Künstlerpersönlichkeiten – eine Woche intensiv singen, musizieren und tanzen können. in der ganzen Bundesrepublik beitragen: Seit 2006 finden regelmäßig „Klassenreisen zur Musik“ in verschiedenen Gebieten Deutschlands statt und beweisen, dass das eindrückliche Erlebnis dieser musikalischen Klassenreise nachhaltig Wirkung zeigt. Dass Singen und Musizieren, die Lebensfreude, die soziale Kompetenz und die intellektuellen Leistungen fördert, ist oft beschrieben worden. Die „Klassenreisen zur Musik“ möchten in Zukunft mit folgenden Inhalten zur Musikalisierung von Grundschülern •Zusammenarbeit mit professionellen Musikern (Vorbildfunktion) •Erste intensive Erfahrungen mit Gesang, Instrumentalspiel und Tanz •Möglichkeit zum Ausprobieren von Instrumenten •Erleben von professionellen Musikern bei der Arbeit •Gruppenerfahrung, verantwortliche Mitwirkung am Abschlusskonzert •Abschlussvorführung vor den Eltern (elementarer Projektbestandteil) •Impulse für die Beschäftigung mit Gesang, Musik und Tanz über die sechs Tage der Klassenreise hinaus. Nähere Informationen zum Projekt auf der Webseite www.kinderbrauchenmusik.de Internetportal Weltkirche Für alle, die sich weltkirchlich oder entwicklungspolitisch engagieren möchten, gibt es seit einem Jahr das Internetportal www.weltkirche.katholisch.de. Dort sind umfangreiche Informationen zum internationalen Engagement der katholischen Kirche zu finden: Entwicklungszusammenarbeit, Mission, Fairer Handel, Interreligiöser Dialog, Kirche der Armen oder Klimaschutz sind nur einige der Themen, über die auf dem Portal tagesaktuell berichtet wird. Neu ist die Datenbank „weltweit & engagiert“, die über Eine-Welt-Gruppen und deren Veranstaltungen vor Ort informiert. Sie enthält auch Materialien für die Bildungsarbeit in der Gemeinde, mit Jugendlichen, in der Schule usw. Gruppen und Initiativen von Pfarreien können ihre eigene Arbeit über diese Datenbank bekannter machen. Verantwortet wird die Internetseite von der Konferenz Weltkirche. Diese verfolgt mit dem Onlineangebot das Ziel, über die verschiedenen Facetten weltkirchlicher Arbeit zu informieren und die Besucher der Webseite zu eigenem Engagement zu motivieren: Von Solidaritätsaktionen über internationale Schulpartnerschaften bis hin zum Freiwilligendienst im Ausland – das Internetportal gibt viele Beispiele und Anregungen, wie sich jeder Einzelne für die Eine Welt einsetzen kann. Auf einer neuen technischen Plattform bietet das IRUM seine Veranstaltungen und diejenigen der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Internet an. Das Angebot umfasst sowohl die religions- und medienpädagogischen Angebote des IRUM als auch die Veranstaltungen bspw. aus dem Bereich der Schulpastoral. Das Entscheidende dieser neuen Webseite besteht allerdings in der „Warenkorbfunktion“. Die neu eingesetzte Datenbank verfügt über die Möglichkeit, sich direkt „per Knopfdruck“ anzumelden. Ein Mailversand wie bisher – oder telefonische bzw. schriftliche Anmeldungswege – sind nicht mehr zwingend notwendig. Ermöglicht wird diese Technik durch die Einführung einer neuen Software im IRUM. KuferSQL managt seit einigen Monaten alle Abläufe im Bereich Veranstaltungsmanagement und stellt eine Datenbank zur Verfügung, die ein Hochladen der Veranstaltungs- daten ins Internet ermöglicht. Weiterer Vorteil: Mit tagesaktuellem Stand können Sie sehen, ob eine Veranstaltung schon ausgebucht ist oder ob Plätze noch frei sind. Wie kommen Sie auf die neue Veranstaltungsseite? Gehen Sie auf unsere Webseiten www.irum.de oder www.schuleunderziehung.de Hier finden Sie in der rechten Spalte der Homepage den Button „VERANSTALTUNGEN“ mit einem direkten Link zur Plattform. Ein Klick genügt und Sie sind auf der Seite mit Recherche- und Anmeldefunktion. Nach den Erfahrungen der ersten Monate und der Anmeldephase für das erste Halbjahr 2014 nutzen offensichtlich sehr viele Interessierte diese Plattform zur unkomplizierten Anmeldung. Etwa ein Drittel aller Anmeldungen gehen mittlerweile auf diesem Weg ein. Was bleibt? Natürlich geben wir weiterhin den gedruckten Veranstaltungskalender heraus, der zuverlässig per Post rechtzeitig vor dem Beginn des Schuljahres auf Ihrem Schreibtisch landet. Alternativ steht er auch als PDF-Datei unter dem Reiter Veranstaltungen auf www.irum.de und www.schuleund erziehung.de zur Verfügung. Selbstverständlich stehen Ihnen auch weiterhin die bisherigen Anmeldewege zur Verfügung. Per E-Mail unter [email protected], telefonisch unter 0 52 51 / 125-1343 bzw. per Fax 0 52 51 /1251929 kommen Ihre Anmeldung an und werden von Marilies Risse kompetent und rasch bearbeitet. Sie ist auch weiterhin Ihre zuverlässige Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um das Thema Veranstaltungen. 23 Veranstalungen 24 „Es ist unmöglich, unpolitisch zu sein, wenn die gesellschaftliche Lage eine Position herausfordert!“ Andreas Fisch Die Fortbildungsreihe zur Katholischen Soziallehre für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer Papst Franziskus wäscht Jugendlichen im Gefängnis die Füße. Seine erste diplomatische Reise geht zur Insel Lampedusa, über die viele Flüchtlinge illegal nach Europa einreisen. Mit solchen Akzenten rückt auch die Katholische Soziallehre der Kirche in den Fokus, und Katholische Schulen sind Teil dieser Kirche. Die Fortbildungsreihe zur Katholischen Soziallehre für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer im Erzbistum Paderborn verfolgt drei Ziele, nämlich Impulse für fachübergreifende Unterrichtsreihen zu geben, die Schule als Handlungsort für die Katholische Soziallehre zu entdecken und bei Schulen in kirchlicher Trägerschaft das Profil als katholische Schule zu schärfen und dabei Aspekte des Leitbilds für Katholische Schulen in die Praxis umzusetzen. Der erste Beitrag zur Fortbildungsreihe „Katholische Soziallehre“ erläuter- te das Konzept (siehe S. 24-26 in den Schulinformationen Heft 3 / 2012). In diesem Beitrag sollen praktische Erfahrungen aus den bisherigen Seminaren ausgewertet werden. Als die Fortbildungsreihe zur Katholischen Soziallehre begann, war sie auch ein Experiment. Vor allem der deutliche Bezug zum Leitbild an Katholischen Schulen und Auswirkungen auf die Organisation von Schule sind innovativ. Wie nun werden solche Inhalte von den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern aufgenommen? Ist die Katholische Soziallehre relevant für den Schulunterricht und die Schule selber? Praktische Erfahrungen aus den Seminaren „Ich war skeptisch, vom Schulleiter eher geschickt, als freiwillig im Seminar, zuhause warteten Klassen- arbeiten auf mich,“ beschreibt eine Teilnehmerin ihre gedämpfte Erwartungshaltung, nach den zwei Tagen ist sie eine der ersten, die sich für das nächste Seminar mit einem neuen Schwerpunkt anmeldet. In einem Seminar stellte sich in der Vorstellungsrunde heraus, dass die meisten Teilnehmenden sich eher sanft verpflichtet fühlten als freiwillig hier zu sein. Um alle Teilnehmenden für eine dynamisch verstandene Soziallehre zu gewinnen, war entscheidend, so jedenfalls der Eindruck des Referenten und Autors dieses Beitrags, eine naheliegende falsche Erwartung zu zerstreuen: Es soll nicht eine Sozialdoktrin, von der kirchlichen Obrigkeit unveränderlich festgelegt, auswendig gelernt werden, sondern die Teilnehmenden sollen befähigt werden, gegenwärtig unge- In der gastfreundlichen Atmosphäre der Katholischen Akademie Schwerte kamen die Seminarteilnehmer rasch miteinander ins Gespräch. löste Probleme als Herausforderungen für Christen und Christinnen zu erkennen, sich Fakten zum jeweiligen Thema zu erarbeiten, diese reflektiert zu bewerten und dann Lösungen zu entwickeln. Dabei werden aus dem Schatz der kirchlichen Soziallehre hilfreiche Bewertungskriterien geschöpft. So selbstverständlich ist diese genuine Aufgabe der Ortskirchen, dass die weise Zurückhaltung der Päpste selber Eingang in päpstliche Sozialverkündigung gefunden hat (etwa Paul VI in der Enzyklika Octogesima adveniens 4). Die Erfahrungen aus den Kursen 2013 mit dem Schwerpunkt „Kirche und Politik“ bestärken nun darin, dass die Inhalte der Katholischen Soziallehre an Schulen nachgefragt und für Lehrerinnen und Lehrer relevant sind. Lehrkräfte außerhalb des Religionsunterrichts und auch Lehrkräfte von staatlichen Schulen besuchten beide Kurse. Laut Rückmeldungen überraschten die Vielschichtigkeit der Katholischen Soziallehre und die kirchenhistorisch unterschiedlichen Positionen, manchem wären gar die „Augen geöffnet worden“. Willkommen waren auch die zahlreichen Impulse für den Schulunterricht. Zum Beispiel habe der Film „Romero“ über den 1980 ermordeten und immer noch nicht selig gesprochenen Erzbischof Oscar A. Romero aus El Salvador nachdrücklich beeindruckt und ließe sich obendrein gut im Unterricht einbinden, um an diesem Beispiel ein angemessenes politisches Engagement von Christen einsichtig zu machen. Nach dem Amtsantritt von Papst Franziskus war das Interesse an der Option für die Armen enorm und die Teilnehmenden forderten in der Abendrunde mehr Informationen zu früheren Auseinandersetzungen um die Befreiungstheologie ein. Einige individuelle Erkenntnisse am Ende des Seminars zeigen folgende Aussagen: „Ich habe gelernt, dass es für die Kirche unmöglich ist, unpolitisch zu sein, wenn die gesellschaftliche Lage eine Position herausfordert!“ oder „Erhellend war für mich, wie un- In den Rückmeldebögen erwähnt … … die Vorträge „qualitativ überzeugend, sehr kompetent“, für die Teilnehmenden „immer wieder kleine Denkanstöße und ein Wechsel der Sichtweise“, die Diskussionen „sehr anregend“, die Gruppenarbeit „bereichernd“, der Film ‚Romero‘ und das Gespräch über den Film „berührend“. Insgesamt wurden im Seminar das „hohe Niveau“ und die „offene Gesprächsatmosphäre“ geschätzt. Hat sich Ihre Einstellung zum Thema „Glaube und Politik“ irgendwie verändert? •„‚Sehen‘ und Möglichkeiten zur Veränderung stärker wahrnehmen“ •„Man sollte häufiger den Akzent auf positives ‚kirchliches Einmischen‘ setzen.“ •„Ich bin in meiner Haltung bestärkt worden, dass Glaube und Katholische Soziallehre mehr mit Politik und politischem Engagement zu tun haben, als gemeinhin gedacht.“ •„Wissen vergrößert; kann jetzt Eltern, Schüler, Schülerinnen, KollegenInnen Katholische Soziallehre definieren, mit Inhalt füllen“ •„Ein neues Interesse, mich wieder bewusster mit dem Thema auseinanderzusetzen und zu vertiefen und auch noch praktischer in der Schule umzusetzen.“ •„Ja, denn das Seminar hat mir Anknüpfungspunkte, Verbindungen zwischen Glauben und Politik gezeigt und einen neuen Blick gegeben.“ Die nächste Veranstaltung dieser Reihe 2014: „Warum sich die Kirche in gesellschaftliche Belange einmischt … Ein Grundkurs in Katholischer Soziallehre für Lehrer(innen)“ Schwerpunkt: Arm und Reich, Bildung und Chancengerechtigkeit Do/Fr, 6.–7. 11. 2014 in der Katholischen Akademie Schwerte Näheres unter www.kommende-dortmund.de terschiedlich Katholische Soziallehre im globalen Kontext sich konkretisieren muss und wie geprägt jeder von seinem Umfeld und den Selbstverständlichkeiten darin ist!“ Dem experimentellen Charakter geschuldet, wurden die ersten Erfahrungen mit der Reihe gründlich evaluiert und offenbarten auch Verbesserungspotenziale, angeregt durch die Teilnehmer und beim nächsten Mal bereits umgesetzt: Beim Thema „Kirche und Politik“ fiel bei der schulischen Praxis die Fokussierung auf zivilgesellschaftliches Engagement und Compassion-Projekte auf. Daraus erwuchs eine eigene Kleingruppe, ob und wie sich konfessionelle Schulen einsetzen können, um das parteipolitische Engagement von Schülern und Schülerinnen als Berufung (in allen Parteien!) zu entdecken. Ein Teilnehmer zog das Fazit: „eine sehr angenehme, sinnvolle und zielführende Veranstaltung!“ 25 Veranstaltungen 26 Die Verbindung von theoretischer Einführung und schulischer Praxis Eine Übung bestand darin, negative und positive Zeichen der Zeit heute zu identifizieren. Zeichen der Zeit beschreiben einmal negative Entwicklungen, auf die Kirche eine Antwort geben muss, und andererseits positive Entwicklungen, die die Kirche nach Kräften unterstützen sollte. Die Teilnehmenden wurden schnell in ihrem beruflichen Kontext fündig. Eine Auswahl der genannten negativen und positiven Zeichen der Zeit sollen in diesem Beitrag wiedergegeben werden: •Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen, Perspektivlosigkeit bei der Ausbildung von Jugendlichen, •die Armut in der Dortmunder Nordstadt, •Umgang mit neuen Medien: Cybermobbing, •Arbeitssklaven in Qatar, Flüchtlinge und der Kampf um Rohstoffe, •eine wachsende Schere zwischen Arm und Reich, •Schwule und Lesben, die weltweit in unterschiedlichen Ländern zunehmend ausgegrenzt und zunehmend integriert werden, •Wunsch der Jugendlichen nach klassischer Kernfamilie und sich verändernde Familienstrukturen, Familie als Team erfahren, aber gleichzeitig sind Kinder ein Armutsrisiko, •Inklusion und die Würde der Behinderten, •Bewegungen zur Nachhaltigkeit beim Konsum, •eine zunehmende Gleichberechtigung Mann-Frau, z. B. Frau als Bundeskanzlerin. Bei der Konzeptionierung der Fortbildung wurde Wert darauf gelegt, dass immer ein konkretes Beispiel kirchlichen Engagements vorgestellt wird, einerseits um Katholische Soziallehre an der Praxis nachvollziehen zu können, andererseits um konkrete Beispiele vor Augen zu haben, wenn Eltern nachfragen oder eigene Ideen zur Umsetzung gesponnen werden. In den Seminaren 2013 wurde die Mitwirkung der Kirche bei der Schuldenerlass-Kampagne „Erlassjahr 2000/ erlassjahr.de“ und beim Einsatz für die Rechte von aufenthaltsrechtlich illegalen Menschen in Deutschland präsentiert, ebenso deren politischen Auswirkungen. Beide Beispiele, so meldeten die Teilnehmenden unisono zurück, waren gänzlich unbekannt, machten jedoch unversehens stolz auf die eigene katholische Kirche und weckten die Neugier auf die zugrundeliegenden Themen, verbunden mit dem Wunsch Migrationsethik am Beispiel von „Illegalen“ einmal zu einem eigenen Thema der Fortbildungsreihe zu machen. Als neu gewonnene Perspektive wurde die Methodik „Sehen – Urteilen – Handeln“ auch auf die eigene Schule angewandt und im intensiven Austausch mit Kollegen und Kolleginnen anderer Schulen für konkrete Projekte zur Katholischen Soziallehre genutzt. So konnte man lernen, wie andere Schulen ihre Schüler und Schülerinnen für soziale Themen sensibilisieren, etwa durch ein reflektiertes Sozialpraktikum, das dem Compassion-Ansatz von Johann Baptist Metz und den davon inspirierten Projekten verpflichtet ist. Katholische Soziallehre verändert Schulen Die Liste der Zeichen der Zeit offenbart, dass sich noch immer konkrete Herausforderungen bieten, den eigenen Glauben zu leben. Schulen können an ihrem gesellschaftlichen Ort gerade in der produktiven Verbindung von lehrmäßig vermittelten Werten und den an einer Schule gelebten und (noch) umzusetzenden Werten viel dazu beitragen, dass diese Werte tatsächlich zu prägenden Überzeugungen werden. Denn was ein bekannter Kabarettist über Kindererziehung ausgedrückt hat, gilt gewiss auch für die kirchliche Wertevermittlung: „Wir können versuchen Kinder zu erziehen, aber es ist zwecklos. Sie tun doch das, was wir ihnen vorleben!“ (sinngemäß nach Karl Valentin). Man könnte diesen Anspruch auch kirchlicher formulieren, nämlich das Evangelium kräftig zu verkündigen und dabei nur im Notfall auch Worte zu verwenden. Diesen Brückenschlag, von Leitbild und Katholischer Soziallehre zu Praxis im Unterricht und an der Schule, will diese Fortbildungsreihe ermöglichen. Dr. Andreas Fisch ist Studienleiter der Fachbereiche „Wirtschaftsethik“ und „Kirchliche Dienstgeber/innen“ an der Kommende Dortmund, Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn und nebenberuflicher Referent. Ostern mit allen Sinnen Aus dem „Samenkorn“, einen Ostergarten im Rahmen einer Lehrerfortbildung zu gestalten, wurde ein „blühender Garten“ …! Zusammen mit 16 Lehrerinnen und Lehrern aus allen Schulformen ließen Uschi Altehenger, Sonja Gutzeit, Markus Ende (Gemeindereferenten im Pastoralverbund Werl Nord-West) und Lioba Kolbe (Referentin für Grund- und Förderschulen im Erzbistum Paderborn) die Leidensgeschichte mit einem Bibliolog am Beginn der Veranstaltung auf eine ganz besondere Art und Weise lebendig werden. So mit hineingenommen in das zentrale Geschehen unseres christlichen Glaubens, suchten sich die Teilnehmer „ihre Station“ aus, arbeiteten die Kernaussagen der einzelne Texte für sich heraus und elementarisierten sie für die Schüler und Schülerinnen. Denn sie sind mit ihren Lehrerinnen und Lehrern eingeladen den Ostergarten zu besuchen, einmal anders einzutauchen in die Leidensgeschichte und sie mit ihrem eigenen Leben in Verbindung zu bringen. Ostergarten in Werl – St. Peter Lioba Kolbe An jeder der sieben Stationen wurden nicht nur die Schüler und Schülerinnen, sondern auch alle anderen Besucher eingeladen, sich mit allen Sinnen der Botschaft zu öffnen, sich neu berühren zu lassen von der Leidensgeschichte Jesu. de der Kirchenraum ein Ort der neuen und durchdringenden Auseinandersetzung mit der Leidensgeschichte und ein Ort der Kreativität, des Gestaltens und des Lebens. Nach einem langen, aber einzigarten Tag, dann das Ergebnis: Sieben Stationen gab es zu entdecken: Der Ostergarten hat nicht nur den Kirchenraum in St. Peter verändert, sondern auch die Gestalterinnen und Gestalter. Beeindruckt und bewegt von den zum Leben erweckten Texten an den Stationen, von ihren neu entdeckten Inhalten und der Verknüpfung mit der eigenen Lebensgeschichte, konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieser „Fortbildung“ als erste Gruppe „ihren Ostergarten“ begehen und erleben. 1. Station: Einzug in Jerusalem 2. Station: Das letzte Abendmahl 3. Station: Im Garten Getsemani 4. Station: Verrat und Verurteilung 5. Station: Kreuzigung 6. Station: Das Grab 7. Station. Auferstehung Nach diesem intensiven Vorbereitungstreffen waren alle gespannt und sehr motiviert, die Ideen umzusetzen und den Ostergarten konkret Gestalt annehmen zu lassen. Der Ostergarten war bis Ostermontag zu besuchen. Bis zu diesem Zeitpunkt nahmen mehr als 600 Besucher diese Gelegenheit wahr. Darunter waren auch viele Grundschulklassen der Umgebung. St. Peter in Werl war der optimale Ort dafür, personell und räumlich! So wur- Anschrift des Autors: Dr. theol. Andreas Fisch Kommende Dortmund, Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn Brackeler Hellweg 144 44309 Dortmund 02 31 / 2 06 05-0 (Durchwahl -37) [email protected] www.kommende-dortmund.de Mit Freude stellen sich die Teilnehmer der Fortbildungsveranstaltung „Mit allen Sinnen“ der Presse und präsentieren „ihre“ Stationen des Kreuzwegs. © Dominik Maaß, Soester Anzeiger 27 Neue Medien 28 Neue Medien im Verleih Die nachfolgende Liste gibt eine Auswahl religionspädagogischer und theologischer Neuerwerbungen im Buchbereich an den beiden Standorten des IRUM in Dortmund (DO) und Paderborn (PB). Bestand DO + PB Die Arche Noah Holz Das große Holzschiff (L 70 cm x T 45 cm x H 35 cm) kann als Arche Noah eingesetzt werden und verfügt über eine lose Treppe, einen geräumigen Schiffsbauch, eine einsetzbare Holzplatte als Deck, ein überdachtes Häuschen, das auf Deck platziert werden kann. Hinzu kommen 17 verschiedene Tierpaare sowie zwei Menschenfiguren (Noah und seine Frau). Setzt man das Schiff als Boot ein (z. B. für die Sturmstillung auf See) kann man sämtliches Zubehör abnehmen und Figuren im Boot platzieren (z. B. Egli- oder Bethel-Figuren, die separat ausleihbar sind). Ein Segel/Mast vervollständigt das Modell. Aufgrund der besonderen Größe kann die Arche/das Boot auch hervorragend in größeren (Lern-) Gruppen eingesetzt werden. Bestand DO Die Arche Noah Wandbehang Mit einer Größe von 150x85 cm ist dieser Wandbehang hervorragend für den Unterricht geeignet. Alle Einzelteile können Stück für Stück mit Klettband angeheftet werden. Somit können viele Zuhörer/Schüler in den Prozess des Wenn Sie sich umfassend über die Bestände informieren wollen, stehen Ihnen Bestandskataloge zur Verfügung, die Sie über Internet abfragen können. Erzählens eingebunden werden. Sukzessive vervollständigt sich das Bild. Der Clou: Mit einem einfachen „Aufklappen“ des Meeres entsteht die Landversion! Der Wandbehang ist aufgrund seiner Größe sehr gut für die Arbeit im Elementar- und Primarstufenbereich sowie für Gottesdienste mit Kindern geeignet. Bestand DO Die Erschaffung der Welt Wandbehang Der Wandbehang hat eine Größe von 40 x 60 cm. Mit Klettverschluss können die einzelnen Schöpfungssymbole während des Erzählprozesses angeheftet werden. Hierdurch erfolgt eine hohe Beteiligung der Zuhörenden am Geschehen. Der Wandbehang ist hervorragend für die Arbeit im Elementar- und Primarstufenbereich geeignet. Bestand DO Evolutionstheorie contra Schöpfungsplan 150 Jahre nach der Veröffentlichung von Charles Darwins Hauptwerk „The Origin of Species“ ist der Streit über den Darwinismus aktueller denn je, obwohl damals die Idee eines Schöpfergottes ausgedient zu haben Bestand DO Über die Website www.irum.de gelangen Sie mit Buttons in der rechten Spalte direkt auf die Web-Kataloge. schien. Der Jesuit und Biologe Christian Kummer ist der Meinung, dass sich Evolutionstheorie und Gottesglaube nicht ausschließen, sondern sogar aufeinander angewiesen sind. Kummer, Christian Verlag eos, 2011 Bestand DO Schöpfung und Urknall Klärendes für das Gespräch zwischen Glaube und Naturwissenschaft Religiöse wie nicht religiöse Zeitgenossen setzen den biblischen Schöpfungsglauben mit einer Aussage über die Entstehung der Welt gleich. Die Naturwissenschaft hat eine Welt entworfen, die nicht geschaffen, sondern aus sich selbst geworden ist. An dem Reizwort Evolution hat sich zwischen religiösem und naturwissenschaftlichem Weltverständnis eine Front aufgebaut, an der verbissen gekämpft wird. Helmut Fischer erklärt, in welcher Hinsicht die biblischen Schöpfungsgeschichten und die Naturwissenschaften von Weltwirklichkeit sprechen, und zeigt die Schnittpunkte und Grenzen dieser Aussagen. Die nüchterne Information über das Selbstverständnis, das den jeweiligen Aussagen zugrunde liegt, erweist die Konfrontation als überholt und macht die Basis für einen offenen und fruchtbaren Dialog sichtbar. Ein theologisch fundierter, gut verständlicher Text für alle, die sich auf eine zuverlässige Übersicht stützen wollen. Fischer, Helmut Theologischer Verlag Zürich 2009 In ihm hat alles Bestand Der kosmische Christus und die modernen Naturwissenschaften Für die ersten christlichen Gemeinden war der auferstandene Jesus das Haupt der Schöpfung. Dieses Bekenntnis zum kosmischen Christus ist kein überholter Mythos. Im Anschluss an Teilhard de Chardin und in Auseinandersetzung mit der neuen Kosmologie zeigt Boff, wie sich der Glaube mit einem modernen naturwissenschaftlichen Weltbild versöhnen lässt. Die These, dass der kosmische Christus größer ist als Jesus von Nazaret, eröffnet neue Perspektiven für den Dialog mit den Religionen und ist zugleich Grundlage einer zeitgemäßen, planetarischen Spiritualität. Boff, Leonardo Topos Plus, 2013 Bestand DO Kirchenräume Impulse für kirchenpädagogisches Lernen im Religionsunterricht Kirchengebäude laden zu Entdeckungen ein. Regionale und überregionale Geschichte, Architektur, Kunst und vor allem der christliche Glaube lassen sich über Kirchenraumerkundungen erschließen. Durch eine Vielfalt möglicher Methoden werden kreatives Lernen und das Lernen mit allen Sinnen gefördert. Das Themenheft bietet eine Reihe von erprobten Unterrichtsvorschlägen, die – dem Thema entsprechend – alle als Projektunterricht konzipiert sind. Abweichend von der bisherigen ausgewogenen curricularen Struktur der Themenhefte wurde diesmal der Schwerpunkt auf die Klassenstufen 5–8 gelegt und zusätzlich ein Entwurf für die Grundschule aufgenommen. Das entspricht der realen Schwerpunktsetzung hinsichtlich von Kirchenerkundungen im Religionsunterricht. Für die Sekundarstufe II wird etwas Besonderes angeboten: Die »virtuelle Kirchenerkundung« und deren kritische Reflexion, erprobt an einem beruflichen Gymnasium. Themenhefte Religion, 10 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2012 Biewald, Roland, Husmann, Bärbel (Hg.) Bestand DO + PB Religionsunterricht kompetenzorientiert: Beiträge aus fachdidaktischer Forschung Kompetenzorientierung verändert die didaktische Struktur von Lernprozessen – auch im Religionsunterricht. Der mit der Einführung von Bildungsstandards verbundene Paradigmenwechsel der Bildungs- und Schulpolitik hat auch Konsequenzen für die Religionsdidaktik gehabt. Sowohl für den evangelischen als auch für den katholischen Religionsunterricht gibt es in den meisten Bundesländern inzwischen kompetenzorientierte Kerncurricula. Auch die wissenschaftliche Religionspädagogik diskutiert seit einigen Jahren intensiv die Frage, in welchem Maße der neue Ansatz der Kompetenzorientierung die traditionelle Gestalt des Religionsunterrichts verändern wird. Inzwischen liegen Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten zur Kompetenzorientierung im Religionsunterricht vor. Die vorliegende Publikation präsentiert die jüngsten Forschungsergebnisse und diskutiert die daraus abzuleitenden Konsequenzen für die Gestaltung von religiösen Lern- und Unterrichtsprozessen. Sajak, Claus Peter Verlag Ferdinand Schöningh, 2012 Bestand DO + PB „Du sollst dir kein Bildnis machen …“ Bilderverbot und Bilddiaktik im jüdischen, christlichen und islamischen Religionsunterricht Judentum, Christentum und Islam kennen ein sog. Bilderverbot. Dennoch sind die von ihnen geprägten Kultur-räume keineswegs bilderlos. Vielmehr haben sie je eigene künstlerisch-ästhetische Traditionen ausgeprägt, etwa in den Bereichen Kalligrafie, Architektur, bildende Künste. Welche Rolle spielen Bilder im Religionsunterricht von Judentum, Christentum und Islam? Wie können Juden, Christen und Muslime angesichts von Medialisierung und „iconic turn“ so mit Bildern umgehen, dass ihr Religionsunterricht weder realitätsfern noch traditionsvergessen ist? Zur Beantwortung dieser Fragen werden grundlegende theologische sowie kunstgeschichtliche Einsichten aus den drei Religionen, zudem bilddidaktische Zugänge aus Kunstdidaktik und einschlägigen Religionsdidaktiken vorgestellt. Krochmalnik, Daniel, Schröder, Bernd; Behr, Harry Harun Frank & Timme Verlag, 2013 Bestand DO Altes Testament: von Adam und Eva bis Abraham Mit dieser Sammlung fertiger Unterrichtseinheiten zu acht zentralen Geschichten aus den Bereichen Schöpfung, Adam und Eva, Kain und Abel, Noach, Abraham sowie Jakob und Esau schaffen Sie spannende Stunden in Ihrem Religionsunterricht. Umfassendes Lehrermaterial, Arbeitsblätter, weiterführende Ideen und ein Schülerlexikon mit wichtigen Informationen zur damaligen Zeit und ihrer Menschen geben Ihnen die Möglichkeit, die Schüler mit den Personen aus dem Alten Testament bekannt zu machen. Die Geschichten sind kindgerecht verfasst, fesseln die Kinder von der ersten Sekunde an und ma- 29 30 31 chen Ihnen die Ereignisse erfahrbar. Durch verschiedene Aufgaben werden die Kinder dazu angeregt, die biblische Botschaft auf ihr eigenes Leben zu übertragen und zu reflektieren. Ansprechende Illustrationen und der ganzheitliche Zugang dieses Bandes werden Ihre Schüler in eine Zeit entführen, die durch besondere Menschen geprägt wurde; die Zeit des Alten Testamentes. 8 komplette Unterrichtseinheiten für den Religionsunterricht in der 1.–4. Klasse Zerbe, Renate Maria Auer Verlag 2013 Bestand DO Religionspädagogik Ansätze für die Praxis Die religionspädagogische Landschaft ist unübersichtlich geworden: Von interreligiösem Lernen über den Performativen Religionsunterricht bis hin zu neuen Methoden existenzieller Bibelauslegung reicht die Palette. Menschen, die neu ans Unterrichten kommen oder sich darauf vorbereiten, suchen vergebens nach Orientierung. Diese Lücke schließt der neue Band. In zehn Kapiteln werden die neuen Zugänge vorgestellt, eingeordnet und begründet. Anwendungsmöglichkeiten werden nicht nur skizziert, sondern auch am Beispiel verdeutlicht. Handlungsanweisungen führen ein in eine reflektierte Praxis. So lernt jeder besser unterrichten und kann dazu Stellung nehmen im Examen wie im pädagogischen Gespräch mit Eltern und Kollegen. Pohl-Patalong, Uta Vandenhoeck & Ruprecht, 2013 Bestand DO + PB Glück und Lebenskunst Dieser Band möchte in religionspädagogischer Perspektive den Glücksvorstellungen unserer Zeit nachgehen, die Frage-, aber auch Antwortrichtungen von Kindern und Jugendlichen entdecken und reflektieren sowie Einflüsse aus philosophischer und theologischer Tradition, Literatur und Werbung sichtbar werden lassen. Sind „Glück und Lebenskunst“ nicht auch genuines Anliegen einer biblischen Theologie, die Segen verheißt und in Bildungsprozessen Menschen zur Entdeckung ihrer Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten anregen will? Schließlich werden auch in didaktischer Hinsicht Impulse für den Religionsunterricht gegeben. Jahrbuch der Religionspädagogik 29 Englert, Rudolf (Hg.) u. a. Neukirchener Theologie 2013 Bestand DO Leidfaden Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr und bietet allen, die mit Krisen, Trauer und Herausforderungen zu tun haben, informative und hilfreiche Unterstützung. Das hochwertige Layout des Magazins führt trotz der ernsten Thematik zu einem besonderen Leseerlebnis, da anspruchsvolle und ansprechende Bilder der Kunst/ Fotografien die Texte ergänzen. Fachmagazin für Krisen, Leid und Trauer Vandenhoeck Ruprecht Bestand DO + PB Was sollen Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht lernen? Was sollen Kinder und Jugendliche im Religionsunterricht lernen? Woher wird abgeleitet, was sie lernen sollen? Was wollen sie selbst lernen? Was wird tatsächlich im Religionsunterricht gelernt? Solche Fragen sind drängend für ein Schulfach, das nicht allein Wissen, Regeln und Kompetenzen vermitteln, sondern die Schülerinnen und Schüler als Person ansprechen und fördern will. Sie sollen ihr Verständnis von Religion, ihre Fragen und ihre Anliegen entwickeln – im Gespräch über das, was christliche Religion „zu sagen hat“. Das Jahrbuch bringt kontroverse Antworten auf diese Fragen zu Gehör: Es wertet Lehrpläne, Schulbücher und empirische Untersuchungen aus. Es stellt Kompetenz- und Themenorientierung gegenüber. Es fragt nach dem Ertrag von Bildungstheorie und theologischer Wissenschaft, nach dem Unterschied zwischen gemeindlichem und schulischem Lernen. Und es erkundet, was im muslimischen und jüdischen Religionsunterricht gelernt werden soll. Auf diese Weise erleichtert dieser Band ReligionspädagogInnen die Orientierung. Er stellt Kriterien und Beispiele vor, um elementare Inhalte und Perspektiven des Faches zu bestimmen. Bestand DO + PB Gott googlen? Multimedia und Religion Erleben wir einen Paradigmenwechsel von der auditiv-rationalen zur visuellästhetischen Weltwahrnehmung? Werden dadurch auch Schule und Religionsunterricht revolutioniert? Wie verändert Multimedia die Lebensführung und -deutung von Kindern und Jugendlichen? Welche Aufgaben und Möglichkeiten ergeben sich für die Arbeit mit Medien im Religionsunterricht? Der 28. Band des Jahrbuchs sondiert das Feld medialer Herausforderungen religiöser Erziehung und mündet in Anregungen zu einer zeitgemäßen religionsbezogenen Mediendidaktik. Jahrbuch der Religionspädagogik 28 Englert, Rudolf (Hg.) u. a. Neukirchener Theologie 2012 Jahrbuch der Religionspädaogogik 27 Englert, Rudolf (Hg.) u. a. Neukirchener Theologie 2011 Bestand DO + PB Franziskus Der Papst der Armen – die exklusive Biografie Jorge Mario Bergoglio ist der neue Papst Franziskus. Doch wer ist dieser Mann, der sich in der Tradition des Franz von Assisi sieht, eines radikal der Armut verpflichteten Heiligen? Was steckt hinter dem Argentinier, der sich so betont bescheiden und demütig gibt? Was hat ihn geprägt? Wofür steht er als Geistlicher und was sind seine Ziele für das Pontifikat? Der renommierte Journalist Heiko Haupt liefert sowohl einen tiefgehenden Einblick in die Persönlichkeit von Jorge Mario Bergoglio als auch eine fundierte Auseinandersetzung mit seiner nicht unumstrittenen Vergangenheit während der argentinischen Militärjunta. Diese Biografie zeigt die ganzen Hintergründe über den Mann, auf dem die Hoffnungen von über einer Milliarde Katholiken ruhen. Haupt, Heiko Riva, 2013 Bestand DO Jesus auf Erden – und weiter? Immer wieder werden in der Bildungsarbeit gut vorbereitete Basismaterialien zum Thema Jesus benötigt. Zum Beispiel: Gottes Sohn oder vorbildlicher Mensch? Was soll die Rede vom Opfertod Jesu? Wie war das mit Jesus und den Frauen? Wie wird Jesus im Judentum verstanden? Wie sind Jesu Gleichnisse im Neuen Testament, wie ist die Bergpredigt zu verstehen?Jedes Kapitel wird mit knappen didaktischen Hinweisen zu Aufbau und Einsatzmöglichkeiten eingeleitet. Das geschickt gebündelte Material bietet auf thematischen Doppelseiten ausdrucksstarke Bilder der Kunst, aber auch Comics und Fotos sowie passende Textdokumente, Aphorismen, Gedichte etc. Ein gut strukturiertes Praxisbuch, um in Schule und Gemeinde über Jesus Christus und seine Bedeutung für heute zu sprechen, um Angebote für Referate zu vergeben, Klausurthemen zu stellen etc. Alle Bilder auch auf CD-ROM! Ein Praxisbuch für Schule und Gemeinde Schneider, Jan Heiner dkv/Kösel, 2013 Einheiten konzentriert, ermöglichen sie den raschen thematischen Einstieg und kreative Auseinandersetzung. Jedes Kapitel wird mit knappen didaktischen Hinweisen zu Aufbau und Einsatzmöglichkeiten eingeleitet. Bestes und bestens vorbereitetes Material, alle Bilder auch auf CDROM, um die Gottesfrage mit jungen Erwachsenen zu thematisieren, um Angebote für Referate zu vergeben, Klausurthemen zu stellen, für Predigt und Bildungsarbeit. Ein Praxisbuch für Schule und Gemeinde Schneider, Jan Heiner dkv/Kösel Bestand DO Bestand DO Gott im Himmel – oder wo? Immer wieder werden in Schule und Gemeinde gut vorbereitete Basismaterialien zu dem Grundthema des Glaubens, zur Gottesfrage benötigt. Dieses Praxisbuch bietet für Schule und Gemeinde hervorragendes Material. Themen u. a.: Die menschliche Frage nach dem Sinn; Sehnsucht nach „greifbaren Göttern“; Religionskritik; Ist Gott an allem schuld?; Entwicklung von Gottesbildern – biografisch, kulturell …Anregende Bilder aus der klassischen und zeitgenössischen Kunst, aber auch Comics, Fotos und kurze Texte, Aphorismen, Gedichte fordern zu Gespräch und Stellungnahme heraus. In übersichtlichen Der heilige Franziskus Leben – Legenden – Bedeutung Neben Maria gehört Franz von Assisi (1181/82-1226) zu den in der modernen Kunst am häufigsten dargestellten Heiligen. Hunderttausende strömen Jahr für Jahr nach Assisi, um an seinem Grab zu beten. Durch sein Leben in der radikalen Nachfolge Christi ist der seraphische Heilige tief in den Herzen der Menschen verwurzelt. Er ist der Hauptpatron der vielgliedrigen Franziskusgemeinschaft sowie seiner Geburts- und Begräbnisstadt Assisi. Dieser Band entwirft ein Bild des unvergessenen und hochgeehrten Bettelmönchs und Ordensgründers aus Umbrien. Abeln, Reinhard Topos Plus, 2012 Die Literaturliste hat dankenswerterweise Brigitte Zein-Schumacher, Referentin im IRUM Dortmund, zusammengestellt. Impressum Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. Verantwortlich für den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter der HA Schule und Erziehung Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: [email protected] Layout: Typographen GmbH, Paderborn Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Paderborn Die Schulinformationen erscheinen dreimal im Jahr. 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