FilmTipp Anna Karenina
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FilmTipp Anna Karenina
Anna Karenina Regie Joe Wright Buch Tom Stoppard Darsteller Keira Knightley, Jude Law, Matthew MacFadyen, Kelly MacDonald, Olivia Williams, u.a. Land, Jahr Großbritannien, Frankreich 2012 Genre Drama, Literaturverfilmung Kinostart, Verleih 06. Dezember 2012, Universal Pictures Germany Schulunterricht ab 9. Klasse Altersempfehlung ab 14 Jahre Unterrichtsfächer Geschichte, Deutsch, Kunst, Ethik, Religion, Philosophie Themen Individuum und Gesellschaft, Liebe, Filmsprache, Werte, Macht, Rebellion Inhalt St. Petersburg 1874: Anna Karenina lebt ein luxuriöses, aber langweiliges Leben an der Seite ihres Mannes Alexei Alexandrowitsch Karenin, einem hochrangigen Regierungsbeamten. Als sie eines Tages auf Bitten ihres Bruders Fürst Oblonskij nach Moskau reist, um einen Streit mit seiner Frau Dolly zu schlichten, gerät ihr Leben aus den Fugen: Durch Zufall lernt sie am Bahnhof den jungen Grafen Wronskij kennen - es ist Liebe auf den ersten Blick. Er umwirbt sie heftig, obwohl er bereits als Verlobter von Kitty, Dollys Schwester, gehandelt wird. Als Anna ihren starken Gefühlen nachgibt, seine Geliebte wird und bald ein Kind von ihm erwartet, bricht nicht nur die Verachtung der gesamten Gesellschaft brutal über sie herein und macht sie schlagartig zu einer Persona non grata. Sie muss auch spüren, wie sehr sie von ihrem Ehemann abhängig ist. Doch selbst als der sich entscheidet, Güte walten zu lassen, findet sie keinen Frieden: In ihrer zunehmenden Isolation entwickelt sie Wahnvorstellungen und fasst am Ende einen fatalen Entschluss. 1 Anna Karenia Umsetzung Der berühmte Roman des russischen Autors Leo Tolstoi wurde bereits vielfach verfilmt. Die Adaption von Joe Wright sticht durch eine außergewöhnliche Form der Umsetzung hervor: Der Regisseur inszeniert die Geschichte vor einer Theaterkulisse und lässt die Grenzen zwischen Theater und Film ständig verfließen. Zusätzlich verleiht er ihr durch den Rhythmus der Montage, eine elegante, sehr bewegliche Kameraführung und die Bewegungen der Protagonisten, die oft choreographiert erscheinen, etwas eindeutig Tänzerisches. Besonders zu Beginn wirkt es, als befinde man sich inmitten einer Ballettinszenierung. Während auf der ästhetischen Ebene also ein komplexes Wechselspiel zwischen plastischen Bühnenbildern und real anmutender Filmkulisse betrieben wird, ist die Verwebung der verschiedenen Erzählstränge klar und konventionell gestaltet. Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit Die besondere Umsetzung der Geschichte betont den Aspekt der Künstlichkeit und Strenge in Adelskreisen der zaristischen Gesellschaft, die Macht und den Druck, den äußeren Schein unter allen Umständen wahren zu müssen. Der Film zeigt, wie dies insbesondere für Frauen gilt. Es wird deutlich, dass die Menschen „Theater spielen“, anstatt zu ihren wahren Gefühlen und Bedürfnissen zu stehen, aber auch, mit welcher Kraft sich die unterdrückten Emotionen schließlich ihren Weg bahnen. Die Betrachtung der gesellschaftlichen Strukturen, die vor der russischen Revolution herrschten, könnte Thema des Geschichtsunterrichts sein. Im Deutsch- oder im Kunstunterricht bietet sich ein Vergleich des Films mit der Romanvorlage beziehungsweise die genaue Analyse der filmischen Umsetzung an. Im Ethik-, Religions- oder Philosophieunterricht kann es um die universellen Themen Liebe und Selbstbestimmung gehen, derer sich die Geschichte auf vielfältige Weise widmet und die also auch in heutige Kontexten übertragen werden können. Informationen zum Film http://movies.universal-pictures-internationalgermany.de/annakarenina Länge, Format 129 Minuten, 35mm, digital FSK ab 12 Jahre FBW Prädikat „besonders wertvoll“ Sprachfassung deutsche Fassung Autorin Lisa Gdatsch, 10. November 2012 | Bildquellen: Universal Pictures Germany 2012 Vision Kino 2012 | www.visionkino.de 2