Brainwash - Transkulturelle Psychiatrie
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Brainwash - Transkulturelle Psychiatrie
Der Jugendhof ist eine Bildungsstätte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, eine kommunale Gebietskörperschaft der 9 kreisfreien Städte und 18 Kreise auf dem Gebiet des früheren Landes Lippe mit Verwaltungssitz in Münster. Er hat den Auftrag mit Hilfe von Fortbildungsangeboten und Beratungsleistungen die Arbeit der öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe im Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zu unterstützen. Organisatorisches Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung am Jugendhof entnehmen Sie bitte dem Einlegeblatt Anmeldung an / Veranstaltungsort Jugendhof Vlotho, LWL-Bildungszentrum 32602 Vlotho, Oeynhausener Str. 1 Ansprechpartner: [email protected] Datum und Zeiten Di. 16.09.2008 Mi. 17.09.2008 10:00 – 20:00 Uhr 12.30 – 14:00 Uhr Mittagessen/Pause 18:00 – 19:00 Uhr Abendessen 09:00 – 17:00 Uhr 12:30 – 14:00 Uhr Mittagessen/Pause Seminargebühren EUR 280,- bei Anmeldung per Verrechnungsscheck an das zptn oder bar, bzw. mit Scheck vor Ort in Vlotho vor Seminarbeginn; Unterkunft und Verpflegung: Zahlung vor Ort an Jugendhof Vlotho zptn Zentrum für Psychotraumatologie und Traumatherapie Niedersachsen Waldstr. 4, 30916 Isernhagen Nwb. Tel: 05139 - 27 90 90, Fax: 05139 - 27 90 91, email: [email protected], web: www.zptn.de Lutz-Ulrich Besser FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie und Psychotherapeutische Medizin. Langjährige tiefenpsychologisch/analytische und KIPAusbildung. Familientherapie- u. Supervisorenausbildung bei Dr. C. Gammer, am Institut für Phasische Familientherapie. Körper- und Traumatherapeutische Ausbildung, EMDR-Ausbildung in Köln, Utrecht und Colorado, EMDR-Facilitator und Supervisor am EMDR-Institut Deutschland; EMDRIA-Europa anerkannter Trainer für EMDR mit Kindern. Seit Jahren Vorträge/Workshops auf internationalen Psychotherapie- und Trauma-Kongressen, Veröffentlichungen, Lehrtherapeut und Trainer zahlreicher Fortbildungen in Psychotraumatologie und traumazentrierter Psychotherapie in der BRD, Luxemburg, der Schweiz, Österreich. Gründer und Leiter des Fortbildungsinstituts zptn. Gerald Hüther Prof. Dr., Neurobiologe, Leiter der Abt. für Neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen. Aktuelle Tätigkeitsschwerpunkte: Einfluss psycho-sozialer Faktoren und psychopharmakologischer Behandlungen auf die Hirnentwicklung, Auswirkungen von Angst, Stress und Bedeutung emotionaler Bindungen. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen und populärwissenschaftliche Darstellungen und Bücher wie: „Evolution der Liebe“, „ Biologie der Angst“, „Kinder brauchen Wurzeln“, „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“, „Die Macht der inneren Bilder“. Mitbegründer von Win-future.de (Netzwerk Erziehung und Sozialisation) und Mitorganisator der „Göttinger Kinderkongresse“. Stefan Kanke Dipl. Sonder-Pädagoge. Traumapädagoge (zptn). Lehrbeauftragter an der C. von Ossietzky Universität Oldenburg zu Biographieforschung und Qualitative Methoden. Mitarbeiter im EU Daphne Projekt „Prävention sexueller Gewalt“. Referent für Kinderrechte bei terre des hommes. Mitarbeiter der Fachstelle für Gewaltprävention, Bremen. Vorträge zu „sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien“. Mitarbeiter des Jugendamtes Oldenburg. Weiterbildung zum Kinder- u. Jugendlichen Psychotherapeuten. Franco Bettels 23 Jahre alt, Abitur, Industriekaufmann, Kenner von Computerspielen und der Computerspiel-Szene, Hannover, Mitwirkender am zptn. Tagung zu Manipulation & Gewalt in Neuen Medien „Brainwash“ Die Macht der äußeren Bilder Wie aus medialen Sinneseindrücken Gehirn- und Persönlichkeitsveränderungen entstehen Lutz-Ulrich Besser Gerald Hüther Stefan Kanke Franco Bettels Zweitägige Fortbildung 16. - 17.September 2008 Moderne Medien: Fernsehen, Video, CD, DVD, Home-Cinema, Computer, Internet, Playstation / Spielkonsolen, Gameboy, MultimediaHandys, Hi-Fi-Anlagen, portable Tonträger wie „walk-man“ und „MP3-Player“ nehmen immer mehr Raum und Zeit im Alltag von Kindern und Jugendlichen ein. Die Bildschirme in den Wohn- und Kinderzimmern werden immer größer, die Musik immer lauter. Die pausenlosen Bilder/Filme, Töne, Geräusche und Musik sind in ihrer Abfolge meist zu schnell, zu fragmentiert, zu laut und zu gewalttätig, um von Gehirnen, besonders von jungen Menschen, unbeschadet verarbeitet („verdaut“) werden zu können. Medien sind schleichend zu den neuen „Erziehern" und „medialen Gauklern“ des 21. Jahrhunderts geworden bzw. gezielt dazu gemacht worden. Sie beeinflussen in Abhängigkeit von Konsumdauer, Intensität, Form und Inhalt die Entwicklung kognitiver, emotionaler, körperlicher und psychosozialer Kompetenzen, also auch konkretes Verhalten von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. „Brainwash“ Die Neurowissenschaften konnten in den letzten Jahren nachweisen, dass sich unsere Gehirne besonders in Kindheit und Jugend in Abhängigkeit von ihren Nutzungsbedingungen strukturieren (Neuroplastizität des Gehirns). Entsprechend dieser beeindruckenden strukturbildenden Lernfähigkeit menschlicher Gehirne entwickelt sich unsere Persönlichkeit seit frühester Kindheit aus der Summe unserer positiven und negativen sensorischen Eindrücke und emotionalen und psychosozialen Erfahrungen. So ist die Fähigkeit zu Aggressionen angeboren, Gewalt jedoch wird erlernt. Gehirnentwicklung im Sog der Medien Es ist der geistige, emotionale und psychosoziale Input, der das Gehirn und die Persönlichkeit des Einzelnen und damit auch insgesamt die Gesellschaft formt und prägt. Wir sind alle verantwortlich, welche emotionale und geistige Nahrung besonders die Gehirne unserer Kinder zu „verdauen" haben und dies längst nicht mehr schadlos schaffen. Spaßgesellschaft, ständiger passivierender Medienkonsum, Überforderung durch Reizüberflutung, materielle Verwöhnung bei gleichzeitiger emotionaler Vernachlässigung d.h. Fehlen sicherer Bindungen und positiver sowie konstruktiver erwachsener Vorbilder führen bei Kindern und Jugendlichen zu massiven Fehlentwicklungen. Das beinhaltet fehlende Ausprägung oder Verlust von Motivation, eigener Kreativität, Interesse an Bildung, Bewegung, Selbstwirksamkeit, Werten und Normen und mündet oft in Resignation und Gleichgültigkeit sowie erhöhter Gewaltbereitschaft. Insbesondere die in den Medien allgegenwärtige ungeheuerlich zerstörerische Gewalt in Bildern und Worten und elektronischen Spielen wird jedoch in der Gesellschaft entweder nicht registriert oder in ihrer Auswirkung bagatellisiert. „Es ist ja nur ein Spiel“ - „Es ist ja nur Pixelblut“. Tatsächlich jedoch handelt es sich um intensives Lernen am Modell, wodurch Kinder und Jugendliche geradezu gedrillt werden, sich erfolgreich empathielos und gewalttätig zu verhalten. Internetgefahren und Kinderpornographie Durch die Neuen Medien entstehen auch neue Formen der Gewalt, wie "Happy Slapping", der Dokumentation von Gewalt durch videofähige Handys. Darstellung, Produktion und Distribution krimineller Handlungen sind für jedermann, insbesondere gezielt agierende Täter, einfacher und schneller geworden. Häufig steht jedoch nicht das Profitinteresse im Vordergrund, sondern Sammelrausch, hervorgerufen durch schier unerschöpfliche Quellen von Pornografie. Sie beginnt mit Angeboten verschiedenster legaler Pornografie - über immer kindlicher wirkende Frauen und Männer - und endet in illegaler Kinder-Pornografie und anderen Perversionen. Ältere Kinder und Jugendliche tauschen inzwischen täglich drahtlos Pornobilder auf ihren Handys aus. Durch die ständige Verfügbarkeit solcher Bilder, die u. U. suchthaft gesammelt werden, ist das „ausgefallenste" (coolste) Bild ein Highlight, so dass die Tendenz dahin geht, immer härtere, sadistischere Bilder mit immer jüngeren Opfern zu besitzen. Der ständige Konsum solcher Bilder verkürzt in zunehmender Weise den Weg von Aufregung und sexueller Stimulation über pädosexuelle Phantasien hin zu sexuellen Gewalttaten! Das 2-tägige Seminar richtet sich an Pädagogen, Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten, Lehrer, Eltern, Juristen, Politiker, Produzenten und Filmemacher, die FSK und an all die Menschen, die sich für diese brisante und kontrovers diskutierte Thematik interessieren. Es richtet sich damit an alle, die Verantwortung für die Gestaltung einer „gewaltfreien Zone" und eines „Naturschutzgebietes für die geistige und seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen" übernehmen wollen. Wir alle sind zuständig für eine gesunde Gehirn- und Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen. Davon hängt auch die Zukunft der Gesellschaft ab. Thematische Schwerpunkte: Neurobiologische Grundlagen Gehirn-, Gedächtnis- und Persönlichkeitsentwicklung, Verankerung „virtueller“ Erfahrungen Medien und die Entstehung neuer Werte, Normen und eines neuen Sozialtypus in der Gesellschaft – Der „Histrio“. Reizüberflutung Schwerhörigkeit, Konzentrations-, Lern-, Leistungsstörungen und „ADHS“ Werbung: Hirnwäsche im Sinne von Kapitalismus und Patriarchat Computer und ihr Abhängigkeits- und Suchtpotential Gewalt: Darstellung und Vermarktung in den verschiedenen Medien heute: Nachrichten, Reality-TV, Spielfilme, Actionfilme, Unterhaltungsformate in „Perversion“: Wrestling, FightClubs, Celebrity Deathmatch, Rotten.com. Kriegs- und Gewaltspiele an der Spielkonsole, am PC und im Internet und bei LAN-Partys mit „Ego-ShooterSpielen“ wie »Counterstrike« Popszene, Musikbranche und gewaltverherrlichende Texte und Videoclips Sexualisierung, Ausbeutung und sexualisierte Gewalt in den Neuen Medien: Internet, Pornografie und sexuelle Ausbeutung von Kindern 0190 … „ruf mich an!“… Sport- und Musikkanäle (Eurosport, DSF, MTV ...), die unter dem Deckmantel von Sport und Unterhaltung auch Gewalt und Sex vermarkten Medienpädagogik – und was nun? Was heißt Medienkompetenz? Aufklärung von Lehrern, Eltern, Pädagogen, Schülern, Politikern Pädagogisches Begrenzen des Medienmissbrauchs Bindung und Beziehungsgestaltung von Erwachsenen zu Kindern und Jugendlichen Alternative, aktive und kreative BeschäftigungsAngebote für Kinder und Jugendliche