Kazuo Ishiguro: `The Remains of the Day`. Eine Analyse der Mimesis
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Kazuo Ishiguro: `The Remains of the Day`. Eine Analyse der Mimesis
Englisch Stefanie Röder Kazuo Ishiguro: 'The Remains of the Day'. Eine Analyse der Mimesis von Gedächtnis und Erinnerung. Studienarbeit Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Anglistik V Hauptseminar: Literature, Narration and Memory Sommersemester 2004 Analyse der Mimesis von Gedächtnis in Kazuo Ishiguros Roman The Remains of the Day Stefanie Röder Literaturübersetzen Englisch/ Französisch, 5. Semester I Einleitung 1 1. Theoretische Grundlagen 2 1.1 Gedächtnis und Erinnerung 2 1.2 Das Gedächtniskonzept von Maurice Halbwachs 4 1.2.1 Individuelles und kollektives Gedächtnis 4 1.2.2 Erinnerungsfiguren 5 2. Autor und Werk 6 3. Die Erzählperspektive 7 3.1 Überlegungen zur Erzählperspektive im Zusammenhang mit dem Gedächtniskonzept von Halbwachs 4. Das Zusammenspiel von Erinnerung und Identität 8 9 4.1 Stevens Identität in Abhängigkeit von seinen Erinnerungen 10 4.2 Stevens´ Erinnerungen in Abhängigkeit von seiner Identität 12 4.3 Die Idee der Absoluten Professionalität als Erinnerungsfigur 5. Stevens´ Erinnerungen im Dienste seiner Selbsttäuschung 14 16 5.1 Verbindungen zwischen Ereignissen 5.2 Das Ausblenden unangenehmer Aspekte in der Erinnerung 5.3 Inkonsequenz in Stevens´ narration 17 18 20 5.3.1 Die Diskrepanz zwischen telling und showing 20 5.3.2 Erzählerische Inkonsequenz innerhalb des telling 21 Schlußfolgerungen 23 Bibliographie 25 II Einleitung Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. (Jean Paul) 1 In der vorliegenden Arbeit soll Kazuo Ishiguro´s Roman The Remains of the Day im Hinblick auf die Erinnerungen des Erzählers Stevens untersucht werden. Die Fragestellung der Arbeit ist dabei vor allen Dingen, wie der Autor die Prozesse der menschlichen Erinnerung nutzt, um am Beispiel der Hauptfigur Stevens Grundprobleme der menschlichen Existenz darzustellen: Die Suche nach der eigenen Identität, das Bedürfnis nach Trost, Rechtfertigung und Sinngebung des eigenen Lebens. Um diese Frage zu beantworten, werden aktuelle theoretische Überlegungen in die Analyse einbezogen. Natürlich ist es in gewisser Weise problematisch, in der „realen Welt“ verankerte, d.h. soziologische, psychologische etc. Gedächtnistheorien mit einem mimetischen, also fiktiven Gedächtnis in Verbindung zu bringen; legitimiert wird dieser Arbeitsansatz jedoch durch „die Annahme [...], daß Literatur zu Gedächtnisdiskursen ihrer Entstehungszeit in Bezug tritt und Funktionsweisen, Prozesse und Probleme des Erinnerns im Medium der Fiktion [...] zur Anschauung bringt“2 Stevens´ Erinnerungen sind wichtigster Bestandteil der narration, denn in ihnen wird „below the understatement of the novel´s surface“3 die eigentliche Geschichte erzählt. Der Schwerpunkt der Analyse wird demzufolge vor allem auf das literaturwissenschaftliche Konzept der Mimesis des Gedächtnisses gelegt,4 obwohl der Roman aufgrund seiner Vielschichtigkeit auch andere Untersuchungsansätze zuläßt. Für die Untersuchung wird es zunächst notwendig sein, die Begriffe Gedächtnis und Erinnerung zu klären sowie die für diese Arbeit relevanten Gedächtnistheorien des Soziologen Maurice Halbwachs vorzustellen. Nach einer Einführung zu Autor und Werk 1 Zitiert nach: <http://www.aphorismen.de> Astrid Erll, Marion Gymnich, Ansgar Nünning (Hg.): Literatur -Erinnerung - Identität: Theoriekonzeptionen und Fallstudien. Trier: WVT (2003), S. 4 3 Salman Rushdie: Imaginary Homelands. Essays and Criticism 1981-1991. London: Granta Books (1991), S. 244 4 Vgl. Erll et al (Hg.): Literatur -Erinnerung - Identität, S. 4 2 1