Heilung der Erinnerungen

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Heilung der Erinnerungen
Heilung der Erinnerungen
Seminar Innere Heilung – 25. Juli 2009
Heilung der Erinnerungen
Unsere Erinnerungen sind in
unserem Gehirn abgespeichert.
Die Erinnerungen gehen zurück
bis in unsere vorgeburtliche Phase.
Lange bevor ein Baby sprechen
kann, lernt es zu denken und
sich zu erinnern.
Das wussten schon die primitiven Völker und
hielten ihre Frauen während der Schwangerschaft
von erschreckenden Ereignissen fern.
Diese Erinnerungen beeinflussen unser Leben.
Heilung der Erinnerungen
Die Heilung der Erinnerungen
ist eine Form der christlichen
Seelsorge und des Gebets,
in der die heilende Kraft
des Geistes auf verschiedene
Arten von gefühlsmäßigen
und geistlichen Problemen gelenkt wird.
Der Schmerz der Erinnerung hat uns zu falschen
Verhaltensweisen veranlasst, hat unsere
Persönlichkeit verändert.
Die Heilung der Erinnerungen erfolgt in drei
Phasen:
1. Die Seelsorge
2. Gezieltes Heilungsgebet
3. Die Zeit nach dem Gebet
Warum brauchen einige
Erinnerungen Heilung?
»Erinnerung ist die Fähigkeit,
im Winter Rosen zu pflücken.«
Weil die Zeit nicht alle Wunden heilt.
Bei schrecklichen Ereignissen schalten unsere
Sicherungen ab.
Daher hat Gott eine Art von geistiger
und emotionaler Sicherung in uns
eingebaut, die ganz einfach durchbrennt, wenn
die Schaltkreise überlastet sind.
Dadurch entstehen unterdrückte Erinnerungen!
Dinge, denen man sich nicht stellen kann und die
man nicht ertragen kann, werden verleugnet.
Unterdrückte Erinnerungen
Solche Erinnerungen können
mit der Zeit ebenso
wenig heilen, wie das bei
einer infizierten Wunde
der Fall wäre.
So ist es mit gewissen schmerzlichen
Erfahrungen, besonders solchen, die während
der entscheidenden Jahre der frühen Kindheit und
des Wachstums gemacht werden.
In besonders schwerwiegenden Fällen kann eine
bestimmte Erfahrung abgespalten und gesondert
gespeichert werden.
Es wird sehr hohes Maß an emotionaler und
geistiger Energie benötigt, um die Erinnerung
an ihrem verborgenen Platz zu halten.
Falsche Reaktionen
Soldaten in Japan versteckten
sich in den Bergen,
obwohl der Krieg schon lange
zu Ende war.
Sie glaubten nicht daran,
dass der Krieg zu Ende war.
Dann sprach der japanische Herrscher durch das
Radio direkt zu ihnen.
»Kommt aus euren Verstecken hervor! Der Krieg
ist vorbei. Wir haben Frieden geschlossen. Euch
wird nichts geschehen. Ihr werdet in Sicherheit
sein und willkommen geheißen werden.«
Ein Mann kam erst 1974 aus seinem Versteck –
29 Jahre nach Kriegsende.
Als sie den Mann fragten, warum er so lange
gewartet hatte, sagte er, dass er all die Jahre
gebraucht hatte, um seine Angst zu überwinden.
Gottes Hilfe in Anspruch
nehmen
Kommen schmerzhafte Gefühle nicht zur Heilung,
bleibt der Mensch in seiner
Persönlichkeitsentfaltung stecken.
Er wird nicht reif.
Es entstehen emotionale Komplexe, durch die er
gebunden ist.
Solche schmerzlichen Erinnerungen sind wie
Gewichte, die man an den Körper eines
Schwimmers gebunden hat.
Wir beten so, als würden wir tatsächlich an jenem
Ort zu Gott sprechen, in der unsere Verwundung
geschehen ist und bitten ihn, uns zu heilen.
Wir bitten ihn, das kleine Kind bzw. den
Jugendlichen zu heilen, der diese Erfahrungen
durchlebte — jene Dinge, die das Kind nicht
weiter wachsen ließen.
Die Schrift sagt uns, dass Christus der Herr der
Zeit ist - der Vergangenheit, der Gegenwart und
der Zukunft.
Zielgerichtetes Beten
Menschen haben Angst davor, offen und
unbedeckt zu sein, nicht nur vor Gott, sondern
auch vor anderen und vor sich selbst.
Das biblische Rezept gegen diesen menschlichen
Krankheitsherd heißt Ehrlichkeit, Offenheit, Buße
und Bekenntnis.
Es gibt drei Abwehrmechanismen:
1. Verleugnung (wir geben etwas nicht zu)
2. Rationalisierung ( wir rechtfertigen uns)
3. Projektion (Wir sagen, jemand anders hat
dafür die Schuld)
Bekenntnis und Erneuerung
Jesus und Petrus an See Tiberias.
Und Jesus fragt ihn: „Liebst du mich, Petrus?“
Jesus gebrauchte ein Kohlenfeuer, um den
Schmerz und die Schamgefühle des Petrus
auszubrennen und zu heilen.
Als Petrus sich dem Schmerz mit all seinen
Begleitumständen wieder gegenübersah, wurde
seine Erinnerung geheilt, und er wurde innerlich
erneuert und zum Dienst beauftragt.
Wo ist Heilung der
Erinnerungen nötig?
Wenn man sich
schmerzlichen
Erinnerungen nicht
stellt, wenn sie nicht
geheilt werden,
durchbrechen
sie oft unsere inneren
Verteidigungswälle und verursachen Störungen in
unserem Alltagsleben.
Ein Hinweis darauf sind immer wiederkehrende
geistige Bilder, Szenen oder Träume, die unseren
Gefühlsbereich oder unser geistliches Leben
beeinträchtigen.
»Gibt es gewisse Bilder, die in deinem Denken
immer wiederkehren, die dich nicht in Ruhe zu
lassen scheinen, sondern immer wieder auftreten
oder wiederholt in deinen Träumen erscheinen,
geistige Bilder (Erinnerungen), die so stark sind,
dass sie sogar dein jetziges Leben
beeinträchtigen?«
Verletzungen der Seele
Alles, was unser Ich trifft oder
ihm Schaden zufügt, verursacht in
uns Verletzung oder Schmerz.
Der Kern vieler unserer
Verletzungen ist das Gefühl,
abgelehnt zu werden.
Je wichtiger die
uns
ablehnende Person für uns ist,
umso schwerwiegender trifft uns das
Gefühl der Zurückweisung.
Am schmerzlichsten erfahren wir Ablehnung in den
ersten Lebensjahren — im Vorschulalter und in den
ersten Schuljahren.
Außerdem rufen oft Unfälle, Krankheiten oder sogar
Todesfälle das tiefsitzende Gefühl hervor, abgelehnt zu
werden.
Demütigende Erfahrungen
Öffentliche Bloßstellung!
Gottes Geist kam stets in der
Abgeschiedenheit zu den
Menschen und sprach mit
ihnen über ihr schändliches
Versagen, wenn sie mit ihm allein waren.
Wie sehr war Jesus darauf bedacht, so zu handeln er konfrontierte die Menschen nur mit ihren Sünden
und Fehlern, wenn sie mit ihm allein waren.
Ja, er unternahm jede Anstrengung, sie vor anderen
zu verteidigen und aufzubauen und wartete auf den
geeigneten, ungestörten Moment, wenn er mit ihnen
allein war, um über ihre negativen Seiten zu
sprechen.
Bei seinem Ratschlag aus Matthäus 18,15-17 legte
Jesus die Prinzipien für solche Situationen fest.
Zunächst sollen wir mit den Menschen allein
sprechen und versuchen, die Situation in Ordnung
zu bringen.
Nur wenn wir damit keinen Erfolg haben, sollen wir
nach und nach andere (Zeugen) hinzuziehen, bis es
schließlich zu einer öffentlichen Ermahnung kommt.
Schreckensvisionen
Hier geht es um Schreckensgefühle,
die in den unteren Schichten
des Denkens eingebettet
sein können.
Angst vor der Dunkelheit;
Angst vor dem Verlaßensein;
Angst vor Versagen;
Angst, nichts Wertvolles zu leisten;
Angst, den Verstand oder die Kontrolle über die
eigenen Gefühle zu verlieren;
Angst vor Sexualität, vor sexuellen Gedanken und
Wünschen;
Angst vor Menschen und davor, anderen zu
vertrauen;
Angst vor Krebs und anderen schweren
Krankheiten;
Angst vor Gott und dem Jüngsten Gericht;
Angst, »die Sünde wider den Hei-ligen Geist« zu
begehen;
Angst vor der Zukunft; Angst vor dem Tod
nahestehender Menschen oder dem eigenen Tod.
Groll, Bitterkeit und Hass
Gefühle des Hasses sind eines
dieser immer wiederkehrenden
geistigen Bilder.
Sie sind ein Zeichen dafür sind,
dass wir Heilung für einige
schmerzliche Erinnerungen brauchen,
denn sonst führt es gewöhnlich zu sehr starkem
Groll.
Dieser eingefrorene und begrabene Groll führt bei
Christen oft zu Depressionen.
In anderen Fällen kommt die Belastung durch
unterdrückten Hass durch Krankheit zum
Ausdruck.
Wut gegen Gott
Es ist sehr schwer, das
zuzugeben.
Sie lieben Gott und wollen ihm
dienen und ein ihm
wohlgefälliges Leben führen.
Daher sind sie am Boden
zerstört, wenn sie ihre
unterdrückte Wut gegen Gott entdecken.
Wut durch verzerrte Gottesvorstellungen!
Der entscheidendste Faktor ist unser gefühlsmäßiger
Eindruck von Gott und seinem Wesen.
Die Kenntnis richtiger Glaubenslehren ist noch keine
Garantie dafür, dass sie auch die richtige Vorstellung
und das gefühlsmäßige Bewusstsein von Gottes
wahrhaftiger Güte und Gnade besitzen.
Welche Gefühle hast du, wenn du an Gott denkst?
Unsere Vorstellungen
Was bedeutet das Wort Himmel
für dich.
Oder das Wort Hölle.
Unsere Vorstellungen sind aus vielen Teilen
zusammengesetzte geistige Bilder, die sich aus
verschiedenen Quellen speisen.
Die grundlegenden Einflüsse bei der Entstehung
unserer Gottesvorstellung sind
Lebenserfahrungen, zwischenmenschliche
Beziehungen sowie Dinge, die man uns gelehrt
hat.
Unsere Gefühle in bezug auf Gott können einen
drastischen Einfluss auf unsere Gottesvorstellung
haben.
Unsere Vorstellung von Gott
Das Problem der verzerrten Vorstellungen von
Gott besteht zum Teil immer noch, denn auch
unser Verständnis der Worte, die wir in der Bibel
über Jesus und den Charakter Gottes lesen, wird
sehr stark durch unsere Erinnerungen und unsere
zwischenmenschlichen Erfahrungen geprägt.
Die Gute Nachricht über Gott und seinen
Charakter wird beeinträchtigt durch kranke
zwischenmenschliche Beziehungen.
So wird die Gute Nachricht entstellt.
Und sie werden sagen:
Gott ist nicht an mir interessiert.
Gott ist grausam.
Gott führt Buch über meine Sünden.
Gott wartet darauf, mich bestrafen zu können.
Unsere Vorstellungen von
anderen Menschen
Die Vorstellungen und Gefühle, die wir in bezug
auf Menschen haben, ist abhängig von der Art und
Weise, wie wir sie sehen und auf sie eingehen.
Unsere geistigen Bilder von Menschen bestimmen
die Erwartung, die wir in bezug auf ihr Handeln
uns gegenüber haben.
Denn wir gehen stets davon aus, dass die
Menschen so sind, wie wir sie sehen.
Diese Vorstellungen werden auch unser Verhalten
ihnen gegenüber entscheidend beeinflussen.
Unsere Unfähigkeit, Gott zu lieben und ihm zu
vertrauen, entspringt größtenteils dem Bild von
einem nicht liebenswerten und nicht
vertrauenswürdigen Gott.
Gewissheit der Erlösung
„Dieser Geist gibt Zeugnis unserem Geist, dass
wir Gottes Kinder sind“ (Rom. 8,15-16).
Der Geist Gottes gibt Zeugnis unserem Geist - der
göttliche und der menschliche Geist wirken
zusammen.
Aber was ist, wenn unser Geist so schwer
beschädigt ist, dass er dieses Zeugnis einfach
nicht erhalten kann?
Was ist, wenn die Empfangs- und
Wahrnehmungsfähigkeit unserer Persönlichkeit so
entstellt worden ist, dass wir Gott nicht als Abba also Vater -und uns selbst nicht als seinen Sohn
oder seine Tochter sehen und empfinden können?
Unfähig, Gott zu vertrauen
Wenn wir Menschen auffordern, Gott zu vertrauen
und sich ihm hinzugeben, setzen wir voraus, dass
sie in ihren Vorstellungen und Gefühlen von
einem vertrauenswürdigen Gott ausgehen, in
dessen Hände sie ihr Leben vertrauensvoll legen
können.
Sie aber glauben, sich einem unberechenbaren
und fürchterlichen Ungeheuer hinzugeben, einem
allmächtigen Monster, dessen Ziel darin besteht,
sie unglücklich zu machen und sie ihrer Freizeit
und ihrer Freude zu berauben.
Wir sprechen hier von einer tiefsitzenden Angst
vor innerer Hingabe, die weit über diese normalen
inneren Kämpfe hinausgeht.
Dieser Angst liegt eine verzerrte
Gottesvorstellung zugrunde, die es einer solchen
Person nahezu unmöglich macht, sich Gott
hinzugeben.
Fragen und Zweifel
Unsere religiösen Überzeugungen werden durch
unsere Gefühle und unseren Lebensstil stark
beeinflusst.
Im Bereich des Glaubens wirkt sich dieser
Gefühlsfaktor noch intensiver aus.
Es ist nicht einfach so, dass der Verstand unseren
Glauben attackiert, sondern tiefverwurzelte
Gefühle überwältigen sowohl unseren Verstand
als auch unseren Glauben.
»Prädestination - du bist erwählt - hat Gott nur
einige Menschen für die Errettung erwählt?« —
»Wie kann ich wissen, ob ich mir meine Bekehrung
nicht nur einrede?«
Es sind ungeheilte Verletzungen, die so
unentwirrbar mit ihren Vorstellungen und
Gefühlen in bezug auf Gott verbunden sind, dass
sie ein Teil der Strategie werden, mit der diese
Menschen sich vor der Empfindung ihres
Schmerzes schützen.
Es ist die ausgestreckte verletzte Hand, die das
Verheißene nicht fassen kann.
Perfektionist
Perfektionisten sind ständig bemüht, sich selbst
für Gott annehmbar zu machen und messen ihre
Beziehung zu ihm nach ihren eigenen
Vorstellungen von Leistung und Erfolg.
Dieses Verhalten hat mit einer Vorstellung von
Gott zu tun, der nicht zufriedenzustellen ist.
Ihr Gott ist ein unersättlich fordernder Tyrann, der
perfekte Leistungen verlangt.
Er ist ein strafender Richter, der kein Verständnis
für Unvollkommenheit hat.
Beim kleinsten Versagen bringt er sein Missfallen
zum Ausdruck und überhäuft sie mit
Ver-dammung und Schuld.
Daher verdrehen perfektionistische Chri-sten die
Wahrheit und messen ihrem Verhalten vor Gott
größere Bedeutung bei als ihrer Beziehung zu
ihm.
DAS GEBET DES HEILIGEN AUGUSTINUS
»Soll ich dich um Hilfe anrufen oder soll ich dich
preisen?
Muss ich dich zuerst recht kennen, bevor ich dich
anrufe?
Wenn ich nicht weiß, wer du bist, wie kann ich
dich anru-fen?
In meiner Unwissenheit könnte ich einen anderen
Gegen-stand der Verehrung anrufen.
Rufe ich dich denn an, um dich
ken-nenzulernen?...
Eines steht fest: ich will dich suchen, o Herr,
indem ich um deine Hilfe in meinem Leben bete«
UNSER GEHIRN
Jede Erfahrung, die wir machen,
wird in allen Einzelheiten vom
Gehirn aufgezeichnet.
Dabei spielt es keine Rolle,
ob wir sie uns noch bewusst in Erinnerung rufen
können oder nicht.
Sie ist immer noch in unserem Gedächtnis
gespeichert.
Noch wichtiger für unser Thema ist die Tatsache,
dass die Gefühle, die die Erfahrung begleiteten,
ebenfalls im Gehirn gespeichert sind.
Sie sind sogar so aufgezeichnet, dass die Gefühle
von der Erinnerung an die ursprüngliche Erfahrung
selbst nicht getrennt werden können.
Wir können ganz bewusst in unserer
gegenwärtigen Umgebung leben und gleichzeitig
eine frühere Erfahrung ganz lebendig noch einmal
durchleben, so dass wir den Eindruck haben, als
lebten wir in der Vergangenheit.
Daher haben Erinnerungen solch eine Macht über uns.
ZUGANG ZU DEN EIGENEN GEFÜHLEN FINDEN
Der eigentliche Zweck besteht darin,
dem Menschen zu helfen, sich der
wahren Gefühle, die mit ihren
unterdrückten Erinnerungen Hand in
Hand gehen, bewusst zu werden.
Immer wieder haben wir die
biblische Vorstellung von der
Gesamtheit der Person betont.
Dies schließt mit Sicherheit auch das Denken ein.
Bei einigen Christen ist es möglich.
Aber bei anderen müssen sich christliche Mitarbeiter
darüber im klaren sein, dass dies nicht geschehen
kann, bevor sie nicht zuerst von ihren emotionalen
Komplexen freigeworden sind.
Es ist wichtig, diese unterdrückten Gefühle
freizulegen.
Viele Menschen haben schreckliche Angst davor.
Sie fürchten, die Kontrolle über ihre Gefühle zu
verlieren.
Immer betonen, wie wichtig es ist, dass sie es
zulassen, dass ihre Gefühle an die Oberfläche
kommen.