PCtipp 0702 - Ich bin doch nicht blöd

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PCtipp 0702 - Ich bin doch nicht blöd
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Praxis Spartipps
PCtipp, Februar 2007
■ von David Lee
G
eiz finden zwar nicht alle geil, aber blöd sein
und zu viel ausgeben will auch niemand.
Dummerweise ist die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden, gerade dann am grössten, wenn
man glaubt, besonders viel Geld zu sparen. Denn
der Rattenfänger weiss: Je verlockender das Angebot, desto mehr tappen in die Falle. Die folgenden Spartipps rund um den PC sollen Ihnen nicht
nur beim Sparen helfen, sondern auch zeigen, wo
Sie dabei auf die Nase fallen können.
Hardware
Ich bin doch
nicht blöd
Manchmal ist sparen recht teuer. Mit unseren
Tipps können Sie echte Schnäppchen besser von
Sparfallen unterscheiden.
Gebraucht-PCs: Dieser Artikel wurde auf einem
Pentium-4-System mit 1,9 GHz geschrieben. PCs
in diesem Leistungsbereich sind für viele Zwecke
vollkommen ausreichend und kosten auf Internetauktionen (www.ricardo.ch oder www.ebay.
ch) oft keine 400 Franken, inklusive Flachbildschirm und weiterem Zubehör. PCs aus dem Jahr
2002 oder jünger erfüllen die Mindestanforderungen für Windows XP auf jeden Fall. Richtig
schnell wird XP ab 1 GHz und 512 MB Arbeitsspeicher – auch das ist ein Wert, den die meisten
auf Online-Auktionen angebotenen PCs erreichen. Sie werden übrigens nicht gezwungen, auf
Vista umzusteigen, denn Microsoft versorgt Benutzer von XP noch bis Ende 2010 mit Sicherheits-Updates. PCs, die älter als fünf Jahre sind,
sollte man nicht unbedingt mit Windows XP quälen, aber auch sie eignen sich noch bestens, um
Briefe und E-Mails zu schreiben oder im Internet
zu surfen. Solche Geräte gibts auf Internetauktionen praktisch geschenkt.
Natürlich ist der Preis eines Occasionsgeräts
nicht ganz vergleichbar mit einem Händlerpreis:
Häufig ist keine Garantie enthalten, der PC muss
entweder abgeholt werden oder es fallen zusätzliche Portokosten an. Unter dem Strich sparen Sie
aber trotzdem eine Menge Geld.
Sparfalle: Online-Auktionen bergen gewisse
Risiken, die Sie vermeiden sollten. Wenn
keine Garantieleistung besteht (das ist in der
Auktion ersichtlich), bieten Sie besser nur auf
PCs, die in Ihrer Nähe angeboten werden und
die Sie vor Ort anschauen können, bevor Sie
bezahlen, Screen 1.
Suchen Sie aber zuerst im Internet nach dem
entsprechenden Modell und überprüfen Sie, ob
ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNTGRAPHICS
Es ist praktisch unmöglich, ein neues Gerät zu
kaufen, ohne es kurze Zeit später zu einem tieferen Preis ausgeschrieben zu sehen. Beim gegenwärtigen Preiskampf, den sich Intel und AMD
liefern, kann ein Prozessor z. B. von einem Tag
auf den anderen nur noch halb so viel kosten.
Diesem Problem geht man am einfachsten aus
dem Weg, indem man nicht das neuste Modell
kauft – meist braucht man das gar nicht. In der
Regel tut es auch ein PC, der schon einige Monate
lang erhältlich ist, oder sogar ein Occasionsgerät.
Die Anforderungen an die Hardware steigen
nicht so schnell, wie uns das Computer-Hersteller weismachen wollen. Die einzige nennenswerte
Ausnahme bilden neue 3D-Games: Sie verlangen
einen modernen Prozessor und vor allem eine
Grafikkarte mit fetter Leistung.
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Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/helpdesk
die technischen Angaben stimmen. Sicherer ist
die direkte Inspektion vor Ort: Ein Rechtsklick
auf die Laufwerke C:, D: etc. zeigt Ihnen die
Grösse der Harddisks oder Harddisk-Partitionen.
Mit Rechtsklick auf Arbeitsplatz/Eigenschaften bekommen Sie eine Übersicht mit Angaben
zu Prozessor und Taktfrequenz, Screen 2 A, dem
effektiv laufenden RAM B und dem installierten
Betriebssystem C. Unter Hardware D und anschliessendem Klick auf Geräte-Manager werden noch mehr Informationen sichtbar; falls Sie
hier gelbe Fragezeichen sehen, sind nicht alle
Treiber installiert.
Als Alternative zum Geräte-Manager laden
Sie sich von www.pctipp.ch mit WEBCODE 34555 das
Programm SIW herunter, kopieren es auf einen
USB-Stick und nehmen diesen zur ComputerBesichtigung mit (Info zum PCtipp-Webcode,
S. 5). Das Programm muss nicht installiert werden und funktioniert direkt ab USB-Stick.
Ist auf dem PC bereits ein System installiert,
achten Sie darauf, dass Ihnen der Zugang nicht
durch ein unbekanntes Administratorpasswort
verwehrt bleibt!
Falls kein System installiert ist, sollten Sie mit
einer mitgebrachten Boot-CD testen, ob der
Computer läuft und ob die Festplatte erkannt
wird. Besitzen Sie keine Boot-CD, finden Sie mit
WEBCODE pdf060846 eine Anleitung, wie Sie eine
Xubuntu-Live-CD erstellen.
Besonders skeptisch sollten Sie beim Kauf
eines gebrauchten Notebooks sein. Die portablen
Geräte nutzen sich durch häufigen Transport ab
und gehen schneller kaputt. Zudem liegt der
Akku oft in den letzten Zügen, die Anschaffung
eines Ersatzakkus sollte im Budget mit einberechnet werden.
Neu-PCs: Auch bei Neugeräten lässt sich viel
sparen, sofern man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Dies ist vor allem bei Notebooks eine gute
Alternative zum Occasionsgerät. Ein weiterer
Vorteil: Man erhält eine Garantie.
Um sparen zu können, müssen Sie sich auf
dem Laufenden halten: Ist eine Prozessorgenera-
1
Bei diesen Konditionen gehen Sie kein Risiko auf einer Online-Auktion ein: Sie holen die Ware in der
Nähe ab und können sie inspizieren, bevor Sie bar zahlen
tion soeben auf den Markt gekommen oder wird
sie bereits in Mittelklassegeräten eingebaut? Besonders kostengünstig sind in der Regel Geräte,
die noch in den Regalen liegen, obschon bereits
eine neue Generation vor der Tür steht. Im Moment sind Vierkernprozessoren im Kommen;
diese sind aber sündhaft teuer und es gibt wenig
Software, die deren Potenzial überhaupt ausschöpft. Kaufen Sie darum jetzt einen PC mit
Zweikernprozessor oder warten Sie noch zu.
Sparfalle: Bei sehr günstigen PCs, insbesondere No-Name-Produkten (ohne Markenname), müssen Sie genau kontrollieren, was
wirklich inbegriffen ist. Dem Preis von 449 Franken (Beispiel Solis L07 von Digitec) für einen
neuwertigen Desktop kann man nur schwer wi-
2
D
C
A
B
Erster Augenschein: Die wichtigsten Eigenschaften eines
PCs sehen Sie
unter SYSTEMSTEUERUNG/
SYSTEM
derstehen. Mit dem Sempron
3000+ als Prozessor und einer
On-Board-Grafikkarte besteht
der Mehrwert gegenüber einem
gleich teuren Occasionsgerät
aber nur in der zweijährigen
Garantie. Rechnet man alle
Bestandteile hinzu, die diesem
System fehlen (Betriebssystem, evtl. Grafikkarte, BildSupergünstig,
schirm, Maus, Tastatur), steigt
aber minimal
der Preis schnell in ganz norausgestattet:
male Regionen. Wer lediglich
der Solis L07
seinen PC ersetzen muss und
von Digitec
vor allem alle anderen Komponenten bereits vorrätig sind, kann sich dagegen
einen Kauf durchaus überlegen.
Um eine Vorstellung zu bekommen, welche
Komponenten wie viel wert sind, experimentieren Sie bei einem Online-Shop mit verschiedenen
Konfigurationen. Gut funktioniert das auf www.
littlebit.ch oder www.dell.ch. Wählen Sie bei Dell
einen Desktop-PC, klicken Sie auf konfigurieren & bestellen und beobachten Sie oben links,
wie sich der Preis je nach RAM, Festplatte, Prozessor, Grafikkarte oder Garantietyp verändert.
Aufmotzen: Natürlich können Sie auch auf den
Kauf eines Gesamtsystems verzichten und stattdessen die bestehende Hardware punktuell aufrüsten. Manchmal reicht es bereits, die neuste
Firmware herunterzuladen. Lesen Sie dazu den
Artikel «Mehrwert zum Nulltarif», S. 42.
Ohne Zusatzwissen können Sie aber nicht
richtig aufrüsten. Umfassende Informationen
zum Thema finden Sie mit WEBCODE pdf050174.
Übersteigen die Investitionen für CPU, Festplatte und RAM 600 Franken, kaufen Sie besser
gleich einen neuen PC. Hier einige Tipps, welche
Komponenten Sie einzeln ersetzen können:
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Praxis Spartipps
PCtipp, Februar 2007
günstigen Preis merkt man den Billigheimern
nicht an. Der Preis-Leistungs-Sieger, die Grafikkarte MSI GeForce NX7300GS, ist bei www.
digitec.ch noch immer erhältlich – für nur 99
Franken.
Sparfalle: Manche Grafikkarten sind Stromfresser. Das Netzteil Ihres PCs könnte damit
überfordert sein und den Dienst quittieren.
Klären Sie beim Händler ab, ob Ihr System die
neue Karte verkraftet. Auch auf den Steckplatz
sollten Sie achten: Es gibt Grafikkarten mit AGPAnschluss und solche mit PCI-Express.
Der kleine Bruder des Testsiegers:
ViewSonic VA1912w
■ Flachbildschirm: Ersatz für den Röhrenmonitor.
19-Zoll-TFTs gibts für unter 400 Franken. Der
ViewSonic VA1912w z.B. kostet bei Digitec 368
Franken, Bild oben. Die 20-Zoll-Variante brillierte
als Preis-Leistungs-Sieger, s. PCtipp 8/2006, S. 66.
■ Neue Harddisk: Eine interne 160-GB-Platte kostet
weniger als 150 Franken.
Sparfalle: Diese preisgünstigen Festplatten
werden nur erkannt, wenn Ihr PC den neueren SATA-Datenbus benützt und nicht das
ältere IDE-System (etwa bis 2002 verwendet).
SATA-Anschlüsse lassen sich leicht von IDE unterscheiden: Erstere sind relativ klein und haben
7 Pole, IDE-Stecker sind viel breiter und haben
40 Pole, Foto 3.
■ Arbeitsspeicher: Mit dem Hilfsprogramm CPU-Z
(WEBCODE 29299) stellen Sie unter Memory fest,
welcher Typ Arbeitsspeicher in Ihrem PC eingebaut ist. Im Reiter SPD erkennen Sie sogar die
Belegung der einzelnen Steckplätze, Screen 4. Falls
bei jedem anwählbaren Slot etwas angezeigt
wird, sind bereits alle Steckplätze belegt. Mehr
zum Thema RAM-Aufrüsten erfahren Sie unter
WEBCODE pdf061358.
Sparfalle: Ohne freien Steckplatz müssten Sie
mindestens einen bestehenden Baustein opfern: Aufwand und Ertrag stehen in keinem
guten Verhältnis mehr.
■ Grafikkarte: Wer 3D-Games spielt, braucht eine
leistungsfähige Karte. Die muss nicht teuer sein.
In «Karten Eden», PCtipp 3/2006, S. 62, wurden
Budget-Grafikkarten getestet. Das Fazit: Den
3
Günstige grosse HDs gibts nur mit dem SATAAnschluss, oben (unten IDE-Anschluss)
Drucken: Einen ausführlichen Artikel zum Sparen beim Drucken finden Sie mit WEBCODE
pdf060648. Trotzdem hier noch zwei wichtige
Tipps:
■ Gemeinsam nutzen: Haben Sie die Möglichkeit,
sich mit anderen Leuten zusammenzuschliessen,
sollten Sie das unbedingt tun. Mit der Freeware
PrinterAnywhere (WEBCODE 34589) drucken Sie
auch ohne Netzwerk(-kenntnisse) gemeinsam
auf einem beliebigen Drucker. Dank der geteilten
Kosten darf es dann ruhig auch ein etwas besseres
Modell sein.
■ Laser und Fotodienst: Sind Sie auf sich allein gestellt, kaufen Sie einen billigen Schwarz-WeissLaserdrucker. Dieser gibt Text, Tabellen und
Diagramme besser und viel billiger als jeder
Tintenstrahldrucker aus. Farbfotos lassen Sie dagegen am besten bei einem der zahlreichen Fotodruckdienste (Beispiel: www.fotolabo.ch) machen. Das ist nicht nur günstiger, sondern bietet
auch eine bessere Qualität.
Auch auf farbige Diagramme brauchen Sie
nicht zu verzichten. Mit dem PDF Creator (WEBCODE 25779) erstellen Sie kostenlos ein PDF, das
Sie auf einer CD oder einem USB-Stick dem
nächsten Copyshop übergeben. Die meisten Anbieter akzeptieren PDFs auch über ein Webformular oder via E-Mail, sodass Sie nicht mal aus
dem Haus müssen.
Sparfalle: Bei einigen billigen Laserdruckern
sind die mitgelieferten Tonerbehälter nur
halb gefüllt. Der ausführliche Vergleichstest
in PCtipp 9/2006, S. 68 (WEBCODE pdf060968), listet
die schwarzen Schafe auf. Vor allem der Hersteller Lexmark fällt mit seiner knausrigen Politik
negativ auf.
Software
Generell gilt: Kaufen Sie keine Software (oder
sonst etwas), die in einer Werbemail (Spam) angeboten wird. Es handelt sich immer um illegale
Raubkopien, eingeschränkte Versionen, Spyware
oder sonstigen Schrott, manchmal kriegen Sie
auch schlicht gar nichts geliefert. Zudem bekräftigen Sie damit die Spammer in ihrem Vorhaben,
weiterhin sämtliche Postfächer dieser Welt mit
unerwünschter Werbung zuzumüllen.
Nicht nötig: Normalanwender brauchen nicht
unbedingt ein Internet-Security-Gesamtpaket,
meist tut es die Firewall von Windows XP und
ein separater Virenscanner. Auch WinZip können Sie sich sparen. Windows Me, XP und Vista
verfügen bereits über Funktionen zum Erstellen
und Entpacken von Zip-Archiven. Um einen ZipOrdner in XP zu erstellen, klicken Sie mit der
rechten Maustaste auf die Datei oder das Verzeichnis und wählen Senden an/ZIP komprimierten Ordner.
Freeware-Alternativen: Auch unter Windows 98
und 2000 brauchen Sie das kostenpflichtige WinZip nicht, schliesslich gibt es kostenlose Zip-Programme. Empfehlenswert ist 7-zip, WEBCODE 23820.
Anstatt sich das teure Microsoft Office zu kaufen,
laden Sie sich OpenOffice.org (WEBCODE 21031)
herunter und verwenden es gratis. Eine Übersicht
über die besten Gratisprogramme finden Sie mit
WEBCODE pdf061250.
Sparfalle: Nicht immer ist Gratis-Software ein
echter Ersatz fürs teure Produkt. Häufig «bezahlt» man die Zeche auf andere Weise, zum
Beispiel mit ständig eingeblendeter, nervender
Werbung – auch dazu finden Sie Informationen
im oben erwähnten Artikel. Selbst wenn ein Gratisprogramm dieselben Funktionen hat, bedeutet
das noch lange nicht, dass es gleichwertig ist.
Beispiel Bildbearbeitung: Auch ein billiges
Programm kann wahrscheinlich Bilder schärfen
oder Störungen entfernen, aber die Resultate werden nicht annähernd so gut sein wie in einem
Profiprogramm à la Photoshop. Darum unser
Tipp: Viele Programme dürfen Sie 30 Tage lang
gratis testen. Machen Sie von dieser Möglichkeit
Gebrauch.
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CPU-Z zeigt es:
Hier sind alle
vier RAM-Steckplätze belegt
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Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/helpdesk
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Kostenlose Zusatzfunktionen in Photoshop
Elements
Vorsicht: Diese OEM-Version der Nero-Brenn-Software enthält nicht den vollen Funktionsumfang
Heimanwender-Versionen: Viele Hersteller bieten Versionen mit stark reduziertem Preis für
Heimanwender an. Von Microsoft Office 2007
gibt es eine Home-Version für 244 Franken. Dieses Paket enthält Word, Excel, PowerPoint und
OneNote. Zum Vergleich: Office 2007 Standard
(mit Outlook) kostet bereits 773 Franken, für
Office 2007 Ultimate blättert man satte 1316
Franken hin. Mehr zum neuen Office 2007 (und
wie man beim Kauf Geld spart) finden Sie im
Artikel «Die Revolution», S. 66.
Bestes Beispiel ist jedoch Photoshop Elements.
Für 109 Franken kriegen Sie ein Bildbearbeitungsprogramm, das gegenüber dem «richtigen»
Photoshop (Kostenpunkt: 1459 Franken) nur
wenig vermissen lässt. Dabei ist Elements nicht
bloss eine verkümmerte Version von Photoshop,
sondern bietet eine intuitivere Bedienung, die
speziell auf die Bedürfnisse von Heimanwendern
abgestimmt ist.
perfekt: Sie laufen stabil und erfüllen ihren Zweck.
Spätere Versionen bringen oft nur noch überflüssige Funktionen, die vor allem Ressourcen fressen
und die Bedienung unübersichtlich machen.
Manchmal laufen neue Versionen auch gar nicht
mehr auf einem angejahrten System.
Die Website www.oldversion.com hat sich darauf spezialisiert, ältere Versionen von bekannten
Gratisprogrammen zum Download anzubieten.
Sparfalle: Ältere Programme laufen manchmal nicht auf neuen Systemen oder weisen
Sicherheitslücken auf. Letzteres betrifft vor
allem Programme, die eine Internetverbindung
benötigen. Bevor Sie also eine leicht zu hackende
Uraltversion des Chat-Programms ICQ installieren, steigen Sie besser auf eine neue Version von
Miranda IM (WEBCODE 23766) um, die gratis ist.
Auch benützen Sie besser den Media Player Classic (WEBCODE 23468) anstelle der alten Version von
Windows Media Player oder Winamp.
Photoshop Elements frisieren: Mit einem kleinen Trick entlocken Sie Photoshop Elements
ausserdem Funktionen, die man sonst nur in der
Profiversion findet: Gradationskurven, Kanalmixer, selektive Farbkorrektur und Ebenenmasken.
Leider funktioniert das nur bis Elements 3.0. Version 5 kennt Gradationskurven ab Werk, allerdings in einer stark eingeschränkten Form.
Laden Sie von www.earthboundlight.com/
phototips/photoshop-elements-curves.html die
benötigten Dateien herunter. Es gibt je einen
Download für Macintosh und Windows. Im heruntergeladenen Archiv finden Sie einen Ordner
namens Earthbound Light. Diesen kopieren Sie
ins Verzeichnis C:/Programme/Adobe/Photoshop
Elements X/Vorschauen/Effekte. Wenn Sie ein
englisches Programm haben, heisst das Verzeichnis Previews/Effects. Danach müssen Sie noch die
Datei Listcache.che löschen, die sich im Verzeichnis C:/Programme/Adobe/Photoshop Elements
X/Vorschauen/Cache/Effects Cache befindet.
Beim nächsten Start von Photoshop Elements
sehen Sie in der Effektepalette neue Effekte,
Screen 5: Channel Mixer, Curves, Layer Mask und
Selective Color.
Upgrade-Trick: Eine alte Version kann auch
dazu dienen, mithilfe eines Software-Upgrades
günstiger an die aktuelle Version zu kommen.
Beispiel: Eine Vollversion von Photohop 5.5 ging
auf der Auktionsplattform eBay am 9.12.2006 für
Fr. 323.15 über den Ladentisch. Zusammen mit
dieser alten Version gibts für 400 Franken das
Update auf die neue Photoshop CS 2. Ersparnis
gegenüber einer neuen Version: 700 Franken.
Sparfalle: Checken Sie, ob der Hersteller Rabatt gibt auf Upgrades, und vor allem, ab
welcher Version Sie Anrecht darauf haben.
Bei Photoshop z.B. muss es mindestens Version
5.5 sein.
Ältere Versionen: Die ältere Version eines Programms bekommen Sie auf Online-Auktionen oft
für einen Bruchteil des Neupreises. Älter heisst
nicht unbedingt schlechter. Manche Programme
sind schon seit fünf oder zehn Jahren praktisch
OEM-Versionen: OEM steht für Original Equipment Manufacturer, also Originalhersteller. Die
ursprüngliche Idee war, dass OEM-Versionen
nur gemeinsam mit Hardware, also einem PC,
einem Notebook oder z.B. einem Scanner, verkauft werden dürfen. Dazu bekommen die Hersteller der entsprechenden Hardware die Lizenz
des Software-Herstellers zu einem stark reduzierten Preis. Darum sind OEM-Programme viel
günstiger, wenn sie auf Ricardo oder eBay weiterverkauft werden.
Gemäss eines Entscheids des deutschen Bundesgerichtshofs ist der separate Weiterverkauf
von OEM-Software – also unabhängig von der
Hardware – in der EU legal. In der Schweiz fehlt
ein solcher Gerichtsentscheid, doch wird allge-
mein angenommen, dass auch hierzulande so
entschieden würde. Deshalb wird auch in der
Schweiz mit OEM-Produkten gehandelt.
Sparfalle: Aufpassen müssen Sie aber trotzdem. Zum einen bieten OEM-Versionen
nicht immer den vollen Funktionsumfang,
so etwa bei der Brenn-Software Nero, Screen 6.
Hinzu kommt, dass OEM-Versionen leichter zu
fälschen sind, weil sie in der Regel ohne Handbuch oder Originalverpackung daherkommen.
So sollen gemäss Adobe die allermeisten OEMVersionen von Photoshop 6.0 illegale Kopien
sein. Oft ist bei Software-Auktionen nicht angegeben, ob es sich um eine OEM-Version handelt.
Fragen Sie in diesem Fall nach.
English, please: Einige Adobe-Produkte sind in
Englisch viel günstiger als in Deutsch. Dies betrifft InDesign, Photoshop, PageMaker, FrameMaker und alle Software-Kombis, die eines dieser
Programme enthalten. Die Creative Suite Premium 2.3 kostet derzeit in der englischen Version
2059 Franken, auf Deutsch dagegen 2925 Franken. Die Preise stammen vom Adobe Store
Schweiz. Bei solchen Unterschieden braucht sich
Adobe nicht zu wundern, wenn findige User die
englischen Sprachfiles gegen diejenigen austauschen, die sie aus deutschsprachigen Demoversionen haben. Legal ist das aber vermutlich nicht.
XP plus: Mit dem simplen Skript XPProme (WEBCODE 33979) aktivieren Sie unter XP Home Zusatzfunktionen von XP Professional, namentlich die
erweiterten Datei- und Verzeichnisrechte sowie
die Anmeldung an einer Netzwerk-Domäne. Lesen Sie aber unbedingt die mitgelieferte Hilfedatei, um Probleme zu vermeiden. Diese Manipulation sollten Laien eher bleiben lassen, da sie
mit den zusätzlichen Funktionen ohnehin nicht
viel anfangen könnten.
Musik
Vom Internetradio aufnehmen statt herunterladen – das ist ein zweifellos legaler Weg, kostenlos die Musiksammlung zu vergrössern. Es gibt
Software, die Ihnen diese Arbeit erleichtert. Die
Freeware No23 Recorder (WEBCODE 30468) nimmt
jedes Tonsignal auf, das über Ihre Lautsprecher
läuft, und generiert daraus eine Datei.
Ausgefeilter funktioniert ClipInc (WEBCODE
27569): Dieses Gratis-Tool empfängt Internet-
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radio gleich selbst und kennt Tausende von Sendern. Auf Wunsch zeichnet ClipInc auch von
mehreren Quellen gleichzeitig auf.
Für etwa Fr. 22.50 gibts den ähnlich funktionierenden Hit-Recorder (WEBCODE 33582), der bis
zu 20 Sender gleichzeitig mitschneidet. Noch
einen Schritt weiter geht Flatster (www.flatster.
com): Mit dieser Software geben Sie gezielt einen
oder mehrere Songs an und sobald einer von
einem der vielen Sender gespielt wird, speichert
das Programm das Lied. Die Stücke werden erstaunlicherweise vollständig und ohne Moderatorengeschwafel auf die Festplatte gebannt. Der
Flatster-Dienst ist allerdings kostenpflichtig und
zurzeit auf Hitparadenmusik beschränkt.
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Wie teuer «kostenlose» SMS-Dienste sind, steht gut versteckt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Am einfachsten geht Internettelefonie mit Skype,
Screen 7: Laden Sie die kostenlose Software herunter (WEBCODE 28013) und installieren Sie diese.
Telefonieren
Bei den ständig sinkenden Telefongebühren – gerade auch im Mobilfunk – stellt sich die Frage, ob
sich die Fixkosten von Fr. 25.25 für einen Telefonanschluss überhaupt noch lohnen. Telefonieren
mit dem Festnetz ist ohnehin nur billiger, wenn
man auf einen anderen Festnetzanschluss anruft.
Für einen Anruf auf ein Handy ist dagegen ein
anderes Handy die bessere Wahl. Ein extremes
Beispiel: Rufen Sie jemanden vom Festnetz aufs
Handy an, verrechnet Swisscom maximal 33
Franken pro Stunde, während dasselbe vom
Handy aus 80 Rappen kostet, sofern beide Teilnehmer das Swisscom-Mobilnetz nutzen.
Telefonieren übers Internet: Selbst für die billigen Von-Festnetz-zu-Festnetz-Anrufe gibt es
eine Alternative ohne Telefonanschluss, nämlich
Telefonieren übers Internet. Das kostet beim Anbieter Skype im Moment 18 Rappen pro Stunde.
Den Telefonanschluss eliminieren Sie so aber nur,
wenn Sie die Internetleitung von Cablecom beziehen, denn bei der Swisscom ist der Festnetzanschluss Bedingung für ADSL. Diese technisch
gar nicht notwendige Koppelung wird aber möglicherweise in naher Zukunft aufgehoben.
7
Zum Telefonieren benötigen Sie ein eingebautes
Mikrofon und Lautsprecher; besser ist ein Headset (Kopfhörer mit Mikrofon, gibts schon ab 10
Franken). Nach einem kurzen Selbsttest, bei dem
Skype automatisch konfiguriert wird, läuft die
Sache.
Gegen die recht geringe Gebühr von 15 Franken für drei Monate oder 45 Franken für ein Jahr
können andere Ihren Skype-Anschluss sogar
unter einer normalen Telefonnummer erreichen.
Der Anruf wird von dieser Telefonnummer ganz
einfach auf Ihr Skype-Konto weitergeleitet.
Jajah (www.jajah.com) ist noch bedienerfreundlicher: Sie benötigen keine zusätzliche Software
und nicht einmal ein Headset, sondern telefonieren mit einem gewöhnlichen Telefon übers Internet. Dummerweise kostet das im Moment in der
Schweiz etwa gleich viel, wie wenn Sie ganz normal übers Handy telefonieren würden (ca. 30
Rappen pro Minute vom Handy aufs Festnetz).
Die Technik ist aber hochinteressant und sollte
im Auge behalten werden – die Tarife können
sich schnell ändern.
Fazit: Weder das Mobiltelefon noch Internettelefonie alleine können im Moment den Festnetzanschluss ersetzen, doch die Kombination aus
beidem funktioniert. Gebühren sparen Sie mit
der Faustregel: Anrufe aufs Festnetz mit Skype,
Anrufe aufs Mobilnetz mit dem Handy.
SMS
Mit Skype und einem Cablecom-Anschluss
brauchen Sie kein Festnetz mehr
Ihr Internetprovider (Cablecom, Swisscom etc.)
bietet Ihnen gratis eine bestimmte Anzahl GratisSMS an, die Sie von der jeweiligen Webseite verschicken können. Bei Bluewin z. B. sind es 30 pro
Monat.
Alternativ dazu können Sie es auf www.kirly.
ch versuchen, doch dort gibts Einschränkungen:
Es kann keine Absendernummer eingegeben
werden, die Gesamtmenge der SMS, die Kirly für
eine bestimmte Zeit freischaltet, kann bereits aufgebraucht sein, und in unserem Test brauchten
die SMS 15 Minuten, bis sie ankamen. Zudem
kann man am ersten Tag nur eine SMS versenden.
Danach wird ein Cookie angelegt, um den Dienst
unbeschränkt freizuschalten. Das bedeutet: Wer
im Browser Cookies nicht akzeptiert oder Kirly
an einem fremden Computer nutzen will, kann
höchstens eine SMS pro Tag verschicken.
Sparfalle: Gratis-SMS ist ein beliebtes Betätigungsfeld für Abzocker. Berühmt ist Simsen.de, dort kann man sich zurzeit gar nicht
mehr anmelden. Weiterhin nach dem klassischen
Muster funktionieren www.smstiger.de, www.
killer-sms.de oder www.freesms24.de. Auf diesen
Portalen wird mit verwirrenden Texten für einen
Gratisdienst geworben. Erst beim genauen Durchlesen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen
(AGB) stellt man fest, dass die Anmeldung nach
nur 14 Tagen in ein gebührenpflichtiges Abo umgewandelt wird, das zwei Jahre nicht gekündigt
werden kann, Screen 8. Bei SMS-Tiger ist es nur
ein Jahr, dafür ist das Geld sicher weg, weil es per
Lastschriftverfahren eingezogen wird. Die «Gratisdienste» kosten unabhängig von der Menge der
versendeten SMS etwa 12 Franken pro Monat,
zahlbar ein Jahr im Voraus. Warum 14 Tage? Ganz
einfach: Dies ist in Deutschland die gesetzliche
Mindestfrist, während welcher Kunden das Recht
haben, einen Vertrag zu kündigen.
Strom sparen
Die Hauptstromfresser im Computer sind CPU,
Grafikkarte und Monitor. Während Flachbildschirme mit 20 bis 30 Watt höchstens halb so viel
Strom verbrauchen wie entsprechende Röhrenmonitore, verläuft die Entwicklung bei den CPUs
und vor allem bei den Grafikkarten genau umgekehrt.
Ein Beispiel: Die Grafikkarte nVidia GeForce
8800 GTX zieht im Betrieb deutlich mehr als 300
Watt aus der Steckdose, das ist etwa 20 Mal so viel
wie eine GeForce2 aus dem Jahr 2000!
Auch bei CPUs gilt die Faustregel: Leistungsfähigere Prozessoren verbrauchen mehr Strom.
Es gibt aber Ausnahmen: Der Pentium 4 verbraucht mehr Strom als neuere, leistungsfähigere
CPUs. Notebooks sind natürlich generell deutlich
sparsamer.
Sparen Sie Energie, indem Sie sich mit weniger
aufgepeppten Systemen zufriedengeben und den
Computer nicht dauernd eingeschaltet lassen.
Versetzt man den PC in den Standby-Modus
(Start/Herunterfahren/Standby), ist er in
Sekundenschnelle wieder betriebsbereit und frisst
wenig Strom. Brauchen Sie ihn längere Zeit nicht,
sollten Sie ihn ganz vom Netz trennen. Ein lediglich heruntergefahrener PC verbraucht trotz allem
bis zu 5 Watt – fürs Nichtstun.
Trotz des enormen Energiesparpotenzials:
Viel mehr als 100 Franken pro Jahr sparen Sie
durch umweltbewusstes Verhalten nicht. Der
Strom ist dafür einfach zu billig.
■
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Der Artikel in diesem PDF-Dokument stammt
aus dem PCtipp, der grössten Schweizer Computer-Zeitschrift. Der Inhalt ist urheberrechtlich
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Stand: Juni 2007
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