PCtipp 0702 - Ich bin doch nicht blöd
Transcrição
PCtipp 0702 - Ich bin doch nicht blöd
34 Praxis Spartipps PCtipp, Februar 2007 ■ von David Lee G eiz finden zwar nicht alle geil, aber blöd sein und zu viel ausgeben will auch niemand. Dummerweise ist die Gefahr, übers Ohr gehauen zu werden, gerade dann am grössten, wenn man glaubt, besonders viel Geld zu sparen. Denn der Rattenfänger weiss: Je verlockender das Angebot, desto mehr tappen in die Falle. Die folgenden Spartipps rund um den PC sollen Ihnen nicht nur beim Sparen helfen, sondern auch zeigen, wo Sie dabei auf die Nase fallen können. Hardware Ich bin doch nicht blöd Manchmal ist sparen recht teuer. Mit unseren Tipps können Sie echte Schnäppchen besser von Sparfallen unterscheiden. Gebraucht-PCs: Dieser Artikel wurde auf einem Pentium-4-System mit 1,9 GHz geschrieben. PCs in diesem Leistungsbereich sind für viele Zwecke vollkommen ausreichend und kosten auf Internetauktionen (www.ricardo.ch oder www.ebay. ch) oft keine 400 Franken, inklusive Flachbildschirm und weiterem Zubehör. PCs aus dem Jahr 2002 oder jünger erfüllen die Mindestanforderungen für Windows XP auf jeden Fall. Richtig schnell wird XP ab 1 GHz und 512 MB Arbeitsspeicher – auch das ist ein Wert, den die meisten auf Online-Auktionen angebotenen PCs erreichen. Sie werden übrigens nicht gezwungen, auf Vista umzusteigen, denn Microsoft versorgt Benutzer von XP noch bis Ende 2010 mit Sicherheits-Updates. PCs, die älter als fünf Jahre sind, sollte man nicht unbedingt mit Windows XP quälen, aber auch sie eignen sich noch bestens, um Briefe und E-Mails zu schreiben oder im Internet zu surfen. Solche Geräte gibts auf Internetauktionen praktisch geschenkt. Natürlich ist der Preis eines Occasionsgeräts nicht ganz vergleichbar mit einem Händlerpreis: Häufig ist keine Garantie enthalten, der PC muss entweder abgeholt werden oder es fallen zusätzliche Portokosten an. Unter dem Strich sparen Sie aber trotzdem eine Menge Geld. Sparfalle: Online-Auktionen bergen gewisse Risiken, die Sie vermeiden sollten. Wenn keine Garantieleistung besteht (das ist in der Auktion ersichtlich), bieten Sie besser nur auf PCs, die in Ihrer Nähe angeboten werden und die Sie vor Ort anschauen können, bevor Sie bezahlen, Screen 1. Suchen Sie aber zuerst im Internet nach dem entsprechenden Modell und überprüfen Sie, ob ILLUSTRATION TOM HÜBSCHER, TNTGRAPHICS Es ist praktisch unmöglich, ein neues Gerät zu kaufen, ohne es kurze Zeit später zu einem tieferen Preis ausgeschrieben zu sehen. Beim gegenwärtigen Preiskampf, den sich Intel und AMD liefern, kann ein Prozessor z. B. von einem Tag auf den anderen nur noch halb so viel kosten. Diesem Problem geht man am einfachsten aus dem Weg, indem man nicht das neuste Modell kauft – meist braucht man das gar nicht. In der Regel tut es auch ein PC, der schon einige Monate lang erhältlich ist, oder sogar ein Occasionsgerät. Die Anforderungen an die Hardware steigen nicht so schnell, wie uns das Computer-Hersteller weismachen wollen. Die einzige nennenswerte Ausnahme bilden neue 3D-Games: Sie verlangen einen modernen Prozessor und vor allem eine Grafikkarte mit fetter Leistung. 35 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/helpdesk die technischen Angaben stimmen. Sicherer ist die direkte Inspektion vor Ort: Ein Rechtsklick auf die Laufwerke C:, D: etc. zeigt Ihnen die Grösse der Harddisks oder Harddisk-Partitionen. Mit Rechtsklick auf Arbeitsplatz/Eigenschaften bekommen Sie eine Übersicht mit Angaben zu Prozessor und Taktfrequenz, Screen 2 A, dem effektiv laufenden RAM B und dem installierten Betriebssystem C. Unter Hardware D und anschliessendem Klick auf Geräte-Manager werden noch mehr Informationen sichtbar; falls Sie hier gelbe Fragezeichen sehen, sind nicht alle Treiber installiert. Als Alternative zum Geräte-Manager laden Sie sich von www.pctipp.ch mit WEBCODE 34555 das Programm SIW herunter, kopieren es auf einen USB-Stick und nehmen diesen zur ComputerBesichtigung mit (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). Das Programm muss nicht installiert werden und funktioniert direkt ab USB-Stick. Ist auf dem PC bereits ein System installiert, achten Sie darauf, dass Ihnen der Zugang nicht durch ein unbekanntes Administratorpasswort verwehrt bleibt! Falls kein System installiert ist, sollten Sie mit einer mitgebrachten Boot-CD testen, ob der Computer läuft und ob die Festplatte erkannt wird. Besitzen Sie keine Boot-CD, finden Sie mit WEBCODE pdf060846 eine Anleitung, wie Sie eine Xubuntu-Live-CD erstellen. Besonders skeptisch sollten Sie beim Kauf eines gebrauchten Notebooks sein. Die portablen Geräte nutzen sich durch häufigen Transport ab und gehen schneller kaputt. Zudem liegt der Akku oft in den letzten Zügen, die Anschaffung eines Ersatzakkus sollte im Budget mit einberechnet werden. Neu-PCs: Auch bei Neugeräten lässt sich viel sparen, sofern man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Dies ist vor allem bei Notebooks eine gute Alternative zum Occasionsgerät. Ein weiterer Vorteil: Man erhält eine Garantie. Um sparen zu können, müssen Sie sich auf dem Laufenden halten: Ist eine Prozessorgenera- 1 Bei diesen Konditionen gehen Sie kein Risiko auf einer Online-Auktion ein: Sie holen die Ware in der Nähe ab und können sie inspizieren, bevor Sie bar zahlen tion soeben auf den Markt gekommen oder wird sie bereits in Mittelklassegeräten eingebaut? Besonders kostengünstig sind in der Regel Geräte, die noch in den Regalen liegen, obschon bereits eine neue Generation vor der Tür steht. Im Moment sind Vierkernprozessoren im Kommen; diese sind aber sündhaft teuer und es gibt wenig Software, die deren Potenzial überhaupt ausschöpft. Kaufen Sie darum jetzt einen PC mit Zweikernprozessor oder warten Sie noch zu. Sparfalle: Bei sehr günstigen PCs, insbesondere No-Name-Produkten (ohne Markenname), müssen Sie genau kontrollieren, was wirklich inbegriffen ist. Dem Preis von 449 Franken (Beispiel Solis L07 von Digitec) für einen neuwertigen Desktop kann man nur schwer wi- 2 D C A B Erster Augenschein: Die wichtigsten Eigenschaften eines PCs sehen Sie unter SYSTEMSTEUERUNG/ SYSTEM derstehen. Mit dem Sempron 3000+ als Prozessor und einer On-Board-Grafikkarte besteht der Mehrwert gegenüber einem gleich teuren Occasionsgerät aber nur in der zweijährigen Garantie. Rechnet man alle Bestandteile hinzu, die diesem System fehlen (Betriebssystem, evtl. Grafikkarte, BildSupergünstig, schirm, Maus, Tastatur), steigt aber minimal der Preis schnell in ganz norausgestattet: male Regionen. Wer lediglich der Solis L07 seinen PC ersetzen muss und von Digitec vor allem alle anderen Komponenten bereits vorrätig sind, kann sich dagegen einen Kauf durchaus überlegen. Um eine Vorstellung zu bekommen, welche Komponenten wie viel wert sind, experimentieren Sie bei einem Online-Shop mit verschiedenen Konfigurationen. Gut funktioniert das auf www. littlebit.ch oder www.dell.ch. Wählen Sie bei Dell einen Desktop-PC, klicken Sie auf konfigurieren & bestellen und beobachten Sie oben links, wie sich der Preis je nach RAM, Festplatte, Prozessor, Grafikkarte oder Garantietyp verändert. Aufmotzen: Natürlich können Sie auch auf den Kauf eines Gesamtsystems verzichten und stattdessen die bestehende Hardware punktuell aufrüsten. Manchmal reicht es bereits, die neuste Firmware herunterzuladen. Lesen Sie dazu den Artikel «Mehrwert zum Nulltarif», S. 42. Ohne Zusatzwissen können Sie aber nicht richtig aufrüsten. Umfassende Informationen zum Thema finden Sie mit WEBCODE pdf050174. Übersteigen die Investitionen für CPU, Festplatte und RAM 600 Franken, kaufen Sie besser gleich einen neuen PC. Hier einige Tipps, welche Komponenten Sie einzeln ersetzen können: 36 Praxis Spartipps PCtipp, Februar 2007 günstigen Preis merkt man den Billigheimern nicht an. Der Preis-Leistungs-Sieger, die Grafikkarte MSI GeForce NX7300GS, ist bei www. digitec.ch noch immer erhältlich – für nur 99 Franken. Sparfalle: Manche Grafikkarten sind Stromfresser. Das Netzteil Ihres PCs könnte damit überfordert sein und den Dienst quittieren. Klären Sie beim Händler ab, ob Ihr System die neue Karte verkraftet. Auch auf den Steckplatz sollten Sie achten: Es gibt Grafikkarten mit AGPAnschluss und solche mit PCI-Express. Der kleine Bruder des Testsiegers: ViewSonic VA1912w ■ Flachbildschirm: Ersatz für den Röhrenmonitor. 19-Zoll-TFTs gibts für unter 400 Franken. Der ViewSonic VA1912w z.B. kostet bei Digitec 368 Franken, Bild oben. Die 20-Zoll-Variante brillierte als Preis-Leistungs-Sieger, s. PCtipp 8/2006, S. 66. ■ Neue Harddisk: Eine interne 160-GB-Platte kostet weniger als 150 Franken. Sparfalle: Diese preisgünstigen Festplatten werden nur erkannt, wenn Ihr PC den neueren SATA-Datenbus benützt und nicht das ältere IDE-System (etwa bis 2002 verwendet). SATA-Anschlüsse lassen sich leicht von IDE unterscheiden: Erstere sind relativ klein und haben 7 Pole, IDE-Stecker sind viel breiter und haben 40 Pole, Foto 3. ■ Arbeitsspeicher: Mit dem Hilfsprogramm CPU-Z (WEBCODE 29299) stellen Sie unter Memory fest, welcher Typ Arbeitsspeicher in Ihrem PC eingebaut ist. Im Reiter SPD erkennen Sie sogar die Belegung der einzelnen Steckplätze, Screen 4. Falls bei jedem anwählbaren Slot etwas angezeigt wird, sind bereits alle Steckplätze belegt. Mehr zum Thema RAM-Aufrüsten erfahren Sie unter WEBCODE pdf061358. Sparfalle: Ohne freien Steckplatz müssten Sie mindestens einen bestehenden Baustein opfern: Aufwand und Ertrag stehen in keinem guten Verhältnis mehr. ■ Grafikkarte: Wer 3D-Games spielt, braucht eine leistungsfähige Karte. Die muss nicht teuer sein. In «Karten Eden», PCtipp 3/2006, S. 62, wurden Budget-Grafikkarten getestet. Das Fazit: Den 3 Günstige grosse HDs gibts nur mit dem SATAAnschluss, oben (unten IDE-Anschluss) Drucken: Einen ausführlichen Artikel zum Sparen beim Drucken finden Sie mit WEBCODE pdf060648. Trotzdem hier noch zwei wichtige Tipps: ■ Gemeinsam nutzen: Haben Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Leuten zusammenzuschliessen, sollten Sie das unbedingt tun. Mit der Freeware PrinterAnywhere (WEBCODE 34589) drucken Sie auch ohne Netzwerk(-kenntnisse) gemeinsam auf einem beliebigen Drucker. Dank der geteilten Kosten darf es dann ruhig auch ein etwas besseres Modell sein. ■ Laser und Fotodienst: Sind Sie auf sich allein gestellt, kaufen Sie einen billigen Schwarz-WeissLaserdrucker. Dieser gibt Text, Tabellen und Diagramme besser und viel billiger als jeder Tintenstrahldrucker aus. Farbfotos lassen Sie dagegen am besten bei einem der zahlreichen Fotodruckdienste (Beispiel: www.fotolabo.ch) machen. Das ist nicht nur günstiger, sondern bietet auch eine bessere Qualität. Auch auf farbige Diagramme brauchen Sie nicht zu verzichten. Mit dem PDF Creator (WEBCODE 25779) erstellen Sie kostenlos ein PDF, das Sie auf einer CD oder einem USB-Stick dem nächsten Copyshop übergeben. Die meisten Anbieter akzeptieren PDFs auch über ein Webformular oder via E-Mail, sodass Sie nicht mal aus dem Haus müssen. Sparfalle: Bei einigen billigen Laserdruckern sind die mitgelieferten Tonerbehälter nur halb gefüllt. Der ausführliche Vergleichstest in PCtipp 9/2006, S. 68 (WEBCODE pdf060968), listet die schwarzen Schafe auf. Vor allem der Hersteller Lexmark fällt mit seiner knausrigen Politik negativ auf. Software Generell gilt: Kaufen Sie keine Software (oder sonst etwas), die in einer Werbemail (Spam) angeboten wird. Es handelt sich immer um illegale Raubkopien, eingeschränkte Versionen, Spyware oder sonstigen Schrott, manchmal kriegen Sie auch schlicht gar nichts geliefert. Zudem bekräftigen Sie damit die Spammer in ihrem Vorhaben, weiterhin sämtliche Postfächer dieser Welt mit unerwünschter Werbung zuzumüllen. Nicht nötig: Normalanwender brauchen nicht unbedingt ein Internet-Security-Gesamtpaket, meist tut es die Firewall von Windows XP und ein separater Virenscanner. Auch WinZip können Sie sich sparen. Windows Me, XP und Vista verfügen bereits über Funktionen zum Erstellen und Entpacken von Zip-Archiven. Um einen ZipOrdner in XP zu erstellen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei oder das Verzeichnis und wählen Senden an/ZIP komprimierten Ordner. Freeware-Alternativen: Auch unter Windows 98 und 2000 brauchen Sie das kostenpflichtige WinZip nicht, schliesslich gibt es kostenlose Zip-Programme. Empfehlenswert ist 7-zip, WEBCODE 23820. Anstatt sich das teure Microsoft Office zu kaufen, laden Sie sich OpenOffice.org (WEBCODE 21031) herunter und verwenden es gratis. Eine Übersicht über die besten Gratisprogramme finden Sie mit WEBCODE pdf061250. Sparfalle: Nicht immer ist Gratis-Software ein echter Ersatz fürs teure Produkt. Häufig «bezahlt» man die Zeche auf andere Weise, zum Beispiel mit ständig eingeblendeter, nervender Werbung – auch dazu finden Sie Informationen im oben erwähnten Artikel. Selbst wenn ein Gratisprogramm dieselben Funktionen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass es gleichwertig ist. Beispiel Bildbearbeitung: Auch ein billiges Programm kann wahrscheinlich Bilder schärfen oder Störungen entfernen, aber die Resultate werden nicht annähernd so gut sein wie in einem Profiprogramm à la Photoshop. Darum unser Tipp: Viele Programme dürfen Sie 30 Tage lang gratis testen. Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch. 4 CPU-Z zeigt es: Hier sind alle vier RAM-Steckplätze belegt 37 Lösungen von Computer-Problemen auf www.pctipp.ch/helpdesk 5 6 Kostenlose Zusatzfunktionen in Photoshop Elements Vorsicht: Diese OEM-Version der Nero-Brenn-Software enthält nicht den vollen Funktionsumfang Heimanwender-Versionen: Viele Hersteller bieten Versionen mit stark reduziertem Preis für Heimanwender an. Von Microsoft Office 2007 gibt es eine Home-Version für 244 Franken. Dieses Paket enthält Word, Excel, PowerPoint und OneNote. Zum Vergleich: Office 2007 Standard (mit Outlook) kostet bereits 773 Franken, für Office 2007 Ultimate blättert man satte 1316 Franken hin. Mehr zum neuen Office 2007 (und wie man beim Kauf Geld spart) finden Sie im Artikel «Die Revolution», S. 66. Bestes Beispiel ist jedoch Photoshop Elements. Für 109 Franken kriegen Sie ein Bildbearbeitungsprogramm, das gegenüber dem «richtigen» Photoshop (Kostenpunkt: 1459 Franken) nur wenig vermissen lässt. Dabei ist Elements nicht bloss eine verkümmerte Version von Photoshop, sondern bietet eine intuitivere Bedienung, die speziell auf die Bedürfnisse von Heimanwendern abgestimmt ist. perfekt: Sie laufen stabil und erfüllen ihren Zweck. Spätere Versionen bringen oft nur noch überflüssige Funktionen, die vor allem Ressourcen fressen und die Bedienung unübersichtlich machen. Manchmal laufen neue Versionen auch gar nicht mehr auf einem angejahrten System. Die Website www.oldversion.com hat sich darauf spezialisiert, ältere Versionen von bekannten Gratisprogrammen zum Download anzubieten. Sparfalle: Ältere Programme laufen manchmal nicht auf neuen Systemen oder weisen Sicherheitslücken auf. Letzteres betrifft vor allem Programme, die eine Internetverbindung benötigen. Bevor Sie also eine leicht zu hackende Uraltversion des Chat-Programms ICQ installieren, steigen Sie besser auf eine neue Version von Miranda IM (WEBCODE 23766) um, die gratis ist. Auch benützen Sie besser den Media Player Classic (WEBCODE 23468) anstelle der alten Version von Windows Media Player oder Winamp. Photoshop Elements frisieren: Mit einem kleinen Trick entlocken Sie Photoshop Elements ausserdem Funktionen, die man sonst nur in der Profiversion findet: Gradationskurven, Kanalmixer, selektive Farbkorrektur und Ebenenmasken. Leider funktioniert das nur bis Elements 3.0. Version 5 kennt Gradationskurven ab Werk, allerdings in einer stark eingeschränkten Form. Laden Sie von www.earthboundlight.com/ phototips/photoshop-elements-curves.html die benötigten Dateien herunter. Es gibt je einen Download für Macintosh und Windows. Im heruntergeladenen Archiv finden Sie einen Ordner namens Earthbound Light. Diesen kopieren Sie ins Verzeichnis C:/Programme/Adobe/Photoshop Elements X/Vorschauen/Effekte. Wenn Sie ein englisches Programm haben, heisst das Verzeichnis Previews/Effects. Danach müssen Sie noch die Datei Listcache.che löschen, die sich im Verzeichnis C:/Programme/Adobe/Photoshop Elements X/Vorschauen/Cache/Effects Cache befindet. Beim nächsten Start von Photoshop Elements sehen Sie in der Effektepalette neue Effekte, Screen 5: Channel Mixer, Curves, Layer Mask und Selective Color. Upgrade-Trick: Eine alte Version kann auch dazu dienen, mithilfe eines Software-Upgrades günstiger an die aktuelle Version zu kommen. Beispiel: Eine Vollversion von Photohop 5.5 ging auf der Auktionsplattform eBay am 9.12.2006 für Fr. 323.15 über den Ladentisch. Zusammen mit dieser alten Version gibts für 400 Franken das Update auf die neue Photoshop CS 2. Ersparnis gegenüber einer neuen Version: 700 Franken. Sparfalle: Checken Sie, ob der Hersteller Rabatt gibt auf Upgrades, und vor allem, ab welcher Version Sie Anrecht darauf haben. Bei Photoshop z.B. muss es mindestens Version 5.5 sein. Ältere Versionen: Die ältere Version eines Programms bekommen Sie auf Online-Auktionen oft für einen Bruchteil des Neupreises. Älter heisst nicht unbedingt schlechter. Manche Programme sind schon seit fünf oder zehn Jahren praktisch OEM-Versionen: OEM steht für Original Equipment Manufacturer, also Originalhersteller. Die ursprüngliche Idee war, dass OEM-Versionen nur gemeinsam mit Hardware, also einem PC, einem Notebook oder z.B. einem Scanner, verkauft werden dürfen. Dazu bekommen die Hersteller der entsprechenden Hardware die Lizenz des Software-Herstellers zu einem stark reduzierten Preis. Darum sind OEM-Programme viel günstiger, wenn sie auf Ricardo oder eBay weiterverkauft werden. Gemäss eines Entscheids des deutschen Bundesgerichtshofs ist der separate Weiterverkauf von OEM-Software – also unabhängig von der Hardware – in der EU legal. In der Schweiz fehlt ein solcher Gerichtsentscheid, doch wird allge- mein angenommen, dass auch hierzulande so entschieden würde. Deshalb wird auch in der Schweiz mit OEM-Produkten gehandelt. Sparfalle: Aufpassen müssen Sie aber trotzdem. Zum einen bieten OEM-Versionen nicht immer den vollen Funktionsumfang, so etwa bei der Brenn-Software Nero, Screen 6. Hinzu kommt, dass OEM-Versionen leichter zu fälschen sind, weil sie in der Regel ohne Handbuch oder Originalverpackung daherkommen. So sollen gemäss Adobe die allermeisten OEMVersionen von Photoshop 6.0 illegale Kopien sein. Oft ist bei Software-Auktionen nicht angegeben, ob es sich um eine OEM-Version handelt. Fragen Sie in diesem Fall nach. English, please: Einige Adobe-Produkte sind in Englisch viel günstiger als in Deutsch. Dies betrifft InDesign, Photoshop, PageMaker, FrameMaker und alle Software-Kombis, die eines dieser Programme enthalten. Die Creative Suite Premium 2.3 kostet derzeit in der englischen Version 2059 Franken, auf Deutsch dagegen 2925 Franken. Die Preise stammen vom Adobe Store Schweiz. Bei solchen Unterschieden braucht sich Adobe nicht zu wundern, wenn findige User die englischen Sprachfiles gegen diejenigen austauschen, die sie aus deutschsprachigen Demoversionen haben. Legal ist das aber vermutlich nicht. XP plus: Mit dem simplen Skript XPProme (WEBCODE 33979) aktivieren Sie unter XP Home Zusatzfunktionen von XP Professional, namentlich die erweiterten Datei- und Verzeichnisrechte sowie die Anmeldung an einer Netzwerk-Domäne. Lesen Sie aber unbedingt die mitgelieferte Hilfedatei, um Probleme zu vermeiden. Diese Manipulation sollten Laien eher bleiben lassen, da sie mit den zusätzlichen Funktionen ohnehin nicht viel anfangen könnten. Musik Vom Internetradio aufnehmen statt herunterladen – das ist ein zweifellos legaler Weg, kostenlos die Musiksammlung zu vergrössern. Es gibt Software, die Ihnen diese Arbeit erleichtert. Die Freeware No23 Recorder (WEBCODE 30468) nimmt jedes Tonsignal auf, das über Ihre Lautsprecher läuft, und generiert daraus eine Datei. Ausgefeilter funktioniert ClipInc (WEBCODE 27569): Dieses Gratis-Tool empfängt Internet- 38 Praxis Spartipps PCtipp, Februar 2007 radio gleich selbst und kennt Tausende von Sendern. Auf Wunsch zeichnet ClipInc auch von mehreren Quellen gleichzeitig auf. Für etwa Fr. 22.50 gibts den ähnlich funktionierenden Hit-Recorder (WEBCODE 33582), der bis zu 20 Sender gleichzeitig mitschneidet. Noch einen Schritt weiter geht Flatster (www.flatster. com): Mit dieser Software geben Sie gezielt einen oder mehrere Songs an und sobald einer von einem der vielen Sender gespielt wird, speichert das Programm das Lied. Die Stücke werden erstaunlicherweise vollständig und ohne Moderatorengeschwafel auf die Festplatte gebannt. Der Flatster-Dienst ist allerdings kostenpflichtig und zurzeit auf Hitparadenmusik beschränkt. 8 Wie teuer «kostenlose» SMS-Dienste sind, steht gut versteckt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen Am einfachsten geht Internettelefonie mit Skype, Screen 7: Laden Sie die kostenlose Software herunter (WEBCODE 28013) und installieren Sie diese. Telefonieren Bei den ständig sinkenden Telefongebühren – gerade auch im Mobilfunk – stellt sich die Frage, ob sich die Fixkosten von Fr. 25.25 für einen Telefonanschluss überhaupt noch lohnen. Telefonieren mit dem Festnetz ist ohnehin nur billiger, wenn man auf einen anderen Festnetzanschluss anruft. Für einen Anruf auf ein Handy ist dagegen ein anderes Handy die bessere Wahl. Ein extremes Beispiel: Rufen Sie jemanden vom Festnetz aufs Handy an, verrechnet Swisscom maximal 33 Franken pro Stunde, während dasselbe vom Handy aus 80 Rappen kostet, sofern beide Teilnehmer das Swisscom-Mobilnetz nutzen. Telefonieren übers Internet: Selbst für die billigen Von-Festnetz-zu-Festnetz-Anrufe gibt es eine Alternative ohne Telefonanschluss, nämlich Telefonieren übers Internet. Das kostet beim Anbieter Skype im Moment 18 Rappen pro Stunde. Den Telefonanschluss eliminieren Sie so aber nur, wenn Sie die Internetleitung von Cablecom beziehen, denn bei der Swisscom ist der Festnetzanschluss Bedingung für ADSL. Diese technisch gar nicht notwendige Koppelung wird aber möglicherweise in naher Zukunft aufgehoben. 7 Zum Telefonieren benötigen Sie ein eingebautes Mikrofon und Lautsprecher; besser ist ein Headset (Kopfhörer mit Mikrofon, gibts schon ab 10 Franken). Nach einem kurzen Selbsttest, bei dem Skype automatisch konfiguriert wird, läuft die Sache. Gegen die recht geringe Gebühr von 15 Franken für drei Monate oder 45 Franken für ein Jahr können andere Ihren Skype-Anschluss sogar unter einer normalen Telefonnummer erreichen. Der Anruf wird von dieser Telefonnummer ganz einfach auf Ihr Skype-Konto weitergeleitet. Jajah (www.jajah.com) ist noch bedienerfreundlicher: Sie benötigen keine zusätzliche Software und nicht einmal ein Headset, sondern telefonieren mit einem gewöhnlichen Telefon übers Internet. Dummerweise kostet das im Moment in der Schweiz etwa gleich viel, wie wenn Sie ganz normal übers Handy telefonieren würden (ca. 30 Rappen pro Minute vom Handy aufs Festnetz). Die Technik ist aber hochinteressant und sollte im Auge behalten werden – die Tarife können sich schnell ändern. Fazit: Weder das Mobiltelefon noch Internettelefonie alleine können im Moment den Festnetzanschluss ersetzen, doch die Kombination aus beidem funktioniert. Gebühren sparen Sie mit der Faustregel: Anrufe aufs Festnetz mit Skype, Anrufe aufs Mobilnetz mit dem Handy. SMS Mit Skype und einem Cablecom-Anschluss brauchen Sie kein Festnetz mehr Ihr Internetprovider (Cablecom, Swisscom etc.) bietet Ihnen gratis eine bestimmte Anzahl GratisSMS an, die Sie von der jeweiligen Webseite verschicken können. Bei Bluewin z. B. sind es 30 pro Monat. Alternativ dazu können Sie es auf www.kirly. ch versuchen, doch dort gibts Einschränkungen: Es kann keine Absendernummer eingegeben werden, die Gesamtmenge der SMS, die Kirly für eine bestimmte Zeit freischaltet, kann bereits aufgebraucht sein, und in unserem Test brauchten die SMS 15 Minuten, bis sie ankamen. Zudem kann man am ersten Tag nur eine SMS versenden. Danach wird ein Cookie angelegt, um den Dienst unbeschränkt freizuschalten. Das bedeutet: Wer im Browser Cookies nicht akzeptiert oder Kirly an einem fremden Computer nutzen will, kann höchstens eine SMS pro Tag verschicken. Sparfalle: Gratis-SMS ist ein beliebtes Betätigungsfeld für Abzocker. Berühmt ist Simsen.de, dort kann man sich zurzeit gar nicht mehr anmelden. Weiterhin nach dem klassischen Muster funktionieren www.smstiger.de, www. killer-sms.de oder www.freesms24.de. Auf diesen Portalen wird mit verwirrenden Texten für einen Gratisdienst geworben. Erst beim genauen Durchlesen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) stellt man fest, dass die Anmeldung nach nur 14 Tagen in ein gebührenpflichtiges Abo umgewandelt wird, das zwei Jahre nicht gekündigt werden kann, Screen 8. Bei SMS-Tiger ist es nur ein Jahr, dafür ist das Geld sicher weg, weil es per Lastschriftverfahren eingezogen wird. Die «Gratisdienste» kosten unabhängig von der Menge der versendeten SMS etwa 12 Franken pro Monat, zahlbar ein Jahr im Voraus. Warum 14 Tage? Ganz einfach: Dies ist in Deutschland die gesetzliche Mindestfrist, während welcher Kunden das Recht haben, einen Vertrag zu kündigen. Strom sparen Die Hauptstromfresser im Computer sind CPU, Grafikkarte und Monitor. Während Flachbildschirme mit 20 bis 30 Watt höchstens halb so viel Strom verbrauchen wie entsprechende Röhrenmonitore, verläuft die Entwicklung bei den CPUs und vor allem bei den Grafikkarten genau umgekehrt. Ein Beispiel: Die Grafikkarte nVidia GeForce 8800 GTX zieht im Betrieb deutlich mehr als 300 Watt aus der Steckdose, das ist etwa 20 Mal so viel wie eine GeForce2 aus dem Jahr 2000! Auch bei CPUs gilt die Faustregel: Leistungsfähigere Prozessoren verbrauchen mehr Strom. Es gibt aber Ausnahmen: Der Pentium 4 verbraucht mehr Strom als neuere, leistungsfähigere CPUs. Notebooks sind natürlich generell deutlich sparsamer. Sparen Sie Energie, indem Sie sich mit weniger aufgepeppten Systemen zufriedengeben und den Computer nicht dauernd eingeschaltet lassen. Versetzt man den PC in den Standby-Modus (Start/Herunterfahren/Standby), ist er in Sekundenschnelle wieder betriebsbereit und frisst wenig Strom. Brauchen Sie ihn längere Zeit nicht, sollten Sie ihn ganz vom Netz trennen. Ein lediglich heruntergefahrener PC verbraucht trotz allem bis zu 5 Watt – fürs Nichtstun. Trotz des enormen Energiesparpotenzials: Viel mehr als 100 Franken pro Jahr sparen Sie durch umweltbewusstes Verhalten nicht. Der Strom ist dafür einfach zu billig. ■ DIE GRÖSSTE PC-ZEITSCHRIFT DER SCHWEIZ Der Klick zu noch mehr Wissen – mit Ihrem PCtipp-Abo Sichern Sie sich jetzt die besten Tipps und Tricks rund um den PC. Zu einem unschlagbar günstigen Preis jeden Monat in Ihrem Briefkasten. KLICKEN SIE HIER AUCH SO KÖNNEN SIE GANZ EINFACH ABONNIEREN: Bestellen Sie Ihr Abo übers Internet www.pctipp.ch/abo. Oder füllen Sie den Talon aus und senden Sie ihn an: PCtipp-Leserservice, Postfach, CH-9026 St. Gallen, Fax +41 71 314 04 08. Ja, ich möchte den PCtipp kennenlernen und bestelle ein Jahresabonnement Schweiz: 12 Ausgaben plus ein Sonderheft für nur Fr. 45.– (statt Fr. 50.70 am Kiosk). Ausland: Fr. 60.– (Westeuropa, B-Post), Fr. 77.– (sonstige Länder, Luftpost) P010316 Ich profitiere doppelt und bestelle ein 2-Jahres-Abo für nur Fr. 79.– (statt Fr. 101.40 am Kiosk). 2-Jahres-Abo im Ausland nicht erhältlich. Herr/Frau (Zutreffendes unterstreichen) Vorname/Name Firma Strasse/Nr. PLZ/Ort URHEBERRECHTS-HINWEIS Der Artikel in diesem PDF-Dokument stammt aus dem PCtipp, der grössten Schweizer Computer-Zeitschrift. Der Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die Urheberrechte liegen bei der IDG Communications AG. Nachdruck, Verbreitung und elektronische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Stand: Juni 2007 Preise für die Schweiz inkl. 2,4% MwSt. Land WAS SIE NICHT DÜRFEN: Sie dürfen dieses PDF-Dokument nicht für kommerzielle Zwecke einsetzen. Sie dürfen dieses Dokument nicht verändern. Sie dürfen dieses Dokument weder gedruckt noch elektronisch in grossen Mengen an Dritte verteilen. Sie dürfen dieses Dokument nicht selbst als Download anbieten, jedoch einen Link darauf setzen. WAS SIE DÜRFEN: Sie dürfen dieses Dokument ausdrucken und bei Bedarf an einzelne Dritte weitergeben. Sie dürfen dieses Dokument in elektronischer Form an einzelne Dritte weitergeben. Dieses PDF-Dokument stellen wir Ihnen gratis zur Verfügung. Mit einem Abo des PCtipp leisten Sie einen Beitrag, der dieses Gratisangebot weiterhin ermöglicht.