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Philharmonia Orchestra Lorin Maazel Dirigent Simon Trpč eski Klavier Abo: Orchesterzyklus II – Meisterkonzerte In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis! 2,50 E 4I 5 Modest Mussorgsky (1839 – 1881) Zoltán Kodály (1882 – 1967) »Galántai táncok« (»Tänze aus Galánta«) für Orchester (1933) Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-moll op. 23 (1875) Allegro non troppo e molto maestoso Andantino simplice Allegro con fuoco – Pause ca. 21.00 Uhr – »Bilder einer Ausstellung« (1874) Fassung für Orchester von Maurice Ravel ›Promenade‹ ›Gnomus‹ (›Der Gnom‹) ›Promenade‹ ›Il vecchio castello‹ (›Das alte Schloss‹) ›Promenade‹ ›Tuileries – Dispute d’enfants après jeux‹ (›Die Tuilerien – Spielende Kinder im Streit‹) ›Bydło‹ (›Der Ochsenkarren‹) ›Promenade‹ ›Ballet des poussins dans leur coques‹ (›Ballett der Küken in ihren Eierschalen‹) ›Samuel Goldenberg et Schmuyle‹ (›Samuel Goldenberg und Schmuyle‹) ›Promenade‹ ›Limoges. Le marché – La grande nouvelle‹ (›Der Marktplatz von Limoges – Die große Neuigkeit‹) ›Catacombae – Sepulcrum romanum‹ (›Die Katakomben – Römische Gruft‹) ›Con mortuis in lingua mortua‹ (›Mit den Toten in der Sprache der Toten‹) ›La cabane sur des pattes de poule – Baba-Jaga‹ (›Die Hütte der Baba-Jaga‹) ›La grande porte – Dans la capitale de Kiev‹ (›Das große Tor von Kiew‹) – Ende ca. 22.00 Uhr – 6I7 Programm 8I9 Sinn und Sinnlichkeit Klänge aus dem Osten Europas „Sicherheit? Aber mit Sicherheit!“ Die Musik osteuropäischer Länder erfreut sich im Konzertleben großer Beliebtheit und zieht viele begeisterte Hörer an. Dynamisch wie emotional aufgeladen, vereint sie auf das Natürlichste Gefühl und Verstand, Sinn und Sinnlichkeit und bietet durch die verschiedenen nationalen und individuellen Musiksprachen abwechslungsreiche Eindrücke. Dabei nehmen wir die Musik eines Kodály, eines Tschaikowsky oder Mussorgsky heute selbstverständlich als Bereicherung der klassischen Musikkultur wahr und unterschätzen dabei manchmal die Integrationsleistung der Komponisten, die die Musik ihrer Heimatländer in Formen und Besetzungen fassten, welche sie für den Konzertsaal geeignet machten. Entwickelten sich die nationalen Musikkulturen zur Zeit der Romantik aus dem Streben nach nationaler Identität, so ging dies einher mit dem Aufbrechen konventioneller Formen und der Suche nach individuellen Ausdrucksmöglichkeiten. Andererseits wurde die Anlehnung an Traditionen des Konzertlebens gesucht, um der jeweiligen Kultur auf den großen Podien Gehör zu verschaffen. Es war keine einfache Aufgabe, bei deren Lösung manches Mal Enthusiasmus die fehlende Ausbildung wettmachen musste und für die schließlich jeder Künstler seinen eigenen Weg zu finden hatte. Erst mit der Zeit bildeten sich Komponisten wie Tschaikowsky, Mussorgsky oder später Kodály heraus, die klare kompositorische Ziele mit individueller Meisterschaft verfolgten. Ungarische Tänze einmal anders Zoltán Kodály »Galántai táncok« für Orchester Überlassen Sie Ihr Geld nicht dem Zufall! Die Sicherheit bei einer Kapitalanlage hat für mich eine besondere Bedeutung. Viele der Anlagestrategien von apano sind mit einem Kapitalschutz zum Laufzeitende versehen. Dies zusammen mit attraktiven Renditechancen ist für mich eine überzeugende Kombination. Zudem habe ich die Möglichkeit, von steigenden und fallenden Märkten zu profitieren und kann so die Abhängigkeit von den Aktienmärkten reduzieren. So ist mein Kapital sicher für meine Altersvorsorge investiert und kann sich darüber hinaus sehr gut entwickeln. Mehr Informationen unter www.apano.de oder telefonisch unter 0800 – 66 88 920. 10I11 Während Tschaikowsky und Mussorgsky für eine russische Kunstmusik einstanden und diese auf verschiedene Weise verwirklichten, wurde Zoltán Kodály, über eine Generation jünger, vom Streben nach Bewahrung der Volksmusik seines ungarischen Heimatlandes getrieben. Seine Arbeitsweise glich dabei der seines Kollegen Béla Bartók, mit dem Kodály zeitweise zusammenarbeitete. Beide reisten weit über die Dörfer und fertigten Transkriptionen der dortigen Volksmusik an. 1955 erinnerte Kodály sich an die Anfänge ihrer gemeinsamen Arbeit: »Vor uns erstand die Vision eines gebildeten Ungarn, wiedergeboren aus dem Volk. Wir entschlossen uns, unsere Leben der Realisation dieses Zieles zu widmen.« Die Ergebnisse waren fern von der beliebten K.- u.- K.- Romantik, in der die Musik der südosteuropäischen Länder und insbesondere der Sinti und Roma verklärt und dabei stark verändert wurde. Stattdessen übernahmen Kodály und Bartók rhythmische Vielfalt und harmonische Eigenarten unverfälscht, sodass ihre Werke für mitteleuropäische Ohren weitaus fremdartiger klingen als die gewohnte »Zigeunermusik«. 1933 veröffentlichte Kodály seine »Tänze aus Galánta«, einer Landschaft in der heutigen Slowakei. Als Kind hatte er dort einige Zeit verbracht und war beeindruckt von der Musik, in der Elemente der alt- Werke Rechtsanwälte | Patentanwälte | Partnerschaftsgesellschaft | Notare ungarischen Tänze »Verbunkos« unverkennbar sind. Die orchestrale Besetzung des Werkes stellt im Schaffen Kodálys zwar keinen Einzelfall, aber doch eher eine Ausnahme dar und ist darauf zurückzuführen, dass die Tänze als Auftragskomposition zum 80. Jubiläum der Philharmonischen Gesellschaft in Budapest entstanden. Kodály war der Vokalmusik sehr verbunden und schuf zahlreiche Chorwerke. Daneben widmete er sich intensiv der musikalischen Erziehung; obwohl die »Kodály-Methode« hierzulande nicht so verbreitet ist, wie sie es vielleicht verdient hätte, wurde sie in vielen anderen Ländern zum Standard der Musikerziehung. Das berühmteste Klavierkonzert der Welt Peter Iljitsch Tschaikowsky Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-moll op. 23 staadenvonboxberg.de Die Kunst liegt im Zusammenspiel. Tschaikowskys erstes Klavierkonzert ist nicht nur ein Paradebeispiel für die romantische russische Seele, sondern auch eines der berühmtesten klassischen Musikstücke überhaupt. 1961 war es in der Einspielung durch den amerikanischen Pianisten Van Cliburn die meistverkaufte klassische Schallplatte aller Zeiten. Für den Russen Tschaikowsky war die nationale Bedeutung seines Werkes und vor allem ihre Anerkennung keineswegs so selbstverständlich wie für heutige Hörer. Während das russische Musikleben durch das »mächtige Häuflein« um Mussorgsky, Rimsky-Korsakow, Alexander Borodin, Mili Balakirew und César Cui bestimmt wurde, litt er unter der Stigmatisierung als »Westler«, der sich über Gebühr mit der akademischen abendländischen Kultur eingelassen hatte. Die musikalischen Unterschiede waren im Grunde geringfügig, doch wurden sie übertrieben aufgebauscht in einem Streit um unversöhnliche Gegenpole. In dieser Auseinandersetzung versuchte Tschaikowsky gerade zu Beginn der 1870er Jahre, verstärkt russische Folklore in seine Musik einzuflechten, nicht allein aus seinem Ringen um Akzeptanz heraus, sondern auch aus eigenem nationalem Impetus. Auch in seinem ersten Klavierkonzert sind diese Spuren unüberhörbar, vor allem in den aus der Ukraine stammenden Themen des dritten Satzes, aber auch im Hauptthema des Eröffnungssatzes (nicht zu verwechseln mit dem Thema der Einleitung). Obwohl das Konzert sich schnell auch in Russland durchsetzte, trat es seinen Siegeszug doch im Westen an, sozusagen im Westen schlechthin: Die Uraufführung fand am 25. Oktober 1875 in Boston statt, der Pianist war Hans von Bülow. Die Ursachen hierfür lagen jedoch nicht in mangelnder Wertschätzung Tschaikowskys in seinem Heimatland, sondern eher im persönlichen Bereich: Ursprünglich wollte der Komponist sein Werk dem Freund und Kollegen Nikolai Rubinstein widmen und es durch ihn aufführen lassen. Der Bruder des berühmten Anton Rubinstein hatte den jungen Tschaikowsky intensiv in seiner Ausbildung am Konservatorium in St. Petersburg unterstützt und ihm sogar Kost und Logis gewährt. Auf das Konzert jedoch reagierte er äußerst ablehnend und rüde und verletzte den unsicheren Tschaikowsky damit zutiefst. Dieser reagierte prompt, indem er Werk und Widmung Hans von Bülow übertrug, der die Komposition sofort in ihrem Wert erkannte. Trotz- Spieker & Jaeger I [email protected] I www.spieker-jaeger.de Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0 10I11 Hafenweg 14 I 48155 Münster I Telefon +49 251 53 40 10 - 0 Werke dem war es später noch Nikolai Rubinstein, der Großes zur Popularität von Tschaikowskys Klavierkonzert beitrug: Nachdem er sein Urteil revidiert hatte, spielte er drei Jahre später die umjubelte Erstaufführung in Paris, die endgültig den Siegeszug des wirkungsvollen Konzerts einleitete. Klänge und Farben des alten Russland Modest Mussorgsky »Bilder einer Ausstellung« Von ähnlich breiter Popularität wie Tschaikowskys Klavierkonzert ist Modest Mussorgskys Zyklus »Bilder einer Ausstellung«, den er im gleichen Jahr schrieb wie Tschaikowsky sein Konzert. Mussorgsky war zu dieser Zeit tief erschüttert durch den frühen Tod des befreundeten Malers und Architekten Viktor Hartmann. Zum Gedenken an Hartmann wurde eine monumentale Ausstellung mit etwa 400 Exponaten durchgeführt, von denen heute leider nur wenige erhalten sind. Mussorgsky erlebte den Tod des Freundes als persönliche Tragödie, auf die er in der ihm eigenen Weise reagierte. »Mein teurer généralissime! Ich arbeite mit Volldampf am Hartmann, wie ich seinerzeit mit Volldampf am ›Boris‹ [Godunow] gearbeitet habe – Klänge und Gedanken hängen in der Luft. Ich schlucke sie und esse mich daran voll, kaum schaffe ich es, alles aufs Papier zu kritzeln...«, so schrieb Mussorgsky 1874 an Vladimir Stassow, den Veranstalter der Ausstellung. Das Zitat spiegelt das rauschhafte Wesen des Komponisten, das ihn früh als schweren Alkoholiker zu Grunde gehen ließ. Zu seinen Lebzeiten kam der Zyklus nicht zur Aufführung, zumindest ist dies nicht dokumentiert; erst später erreichte er seine heutige Berühmtheit. Die »Bilder einer Ausstellung« gehören zu den am häufigsten bearbeiteten Werken der Musikgeschichte. Über 500 verschiedene Adaptionen sind bekannt von Maurice Ravel bis hin zur Rockband Emerson, Lake and Palmer; weitere spannende Projekte wie »Pictures reframed« von Pianist Leif Ove Andsnes und dem südafrikanischen Künstler Robin Rhode feierten kürzlich Premiere. Sicherlich legen der Farbenreichtum der Vorlage wie auch die Assoziation zu den Bildern Hartmanns eine Instrumentierung nahe, auch mag die Tatsache einen Reiz darstellen, dass der Komponist des Originals selbst keinerlei Vorstoß in diese Richtung unternahm. Unter den Bearbeitungen hat die Orchestrierung durch Maurice Ravel eindeutig Maßstäbe gesetzt und kommt dem Original an Anerkennung gleich, wenn es sie nicht gar übertrifft. Ravels Ruf als Instrumentator ist legendär, berühmt seine Orchestrierungsstudie »Bolero«. Weniger bekannt ist seine langjährige Wertschätzung der russischen Musik, mit der er sich intensiv beschäftigt hatte. Von jeher waren die russisch-französischen Beziehungen eng und Ravel hatte schon in den Jahren um 1910 für die Pariser Ballets russes das Ballett »Daphnis et Chloé« komponiert. Einige Jahre später erstellte er die bis heute maßgebliche Bühnenfassung von Modest Mussorgskys Oper »Chowanschtschina« in Zusammenarbeit mit Igor Strawinsky, sodass Ravel 1922 für die Orchesterfassung von »Bilder einer Ausstellung« optimal eingearbeitet war. 14I15 Auch in der Musik leben die russisch-französischen Beziehungen auf, gehen doch drei der Motive zurück auf einen Studienaufenthalt Hartmanns in Paris. Es sind dies die etwas unheimlichen »Katakomben« von Paris, in denen der Maler sich selbst darstellt und die zu den sechs Bildern gehören, die bis heute erhalten sind. Darüber hinaus stehen die lebensfrohen »Tuilerien« und der geschäftige »Marktplatz von Limoges« für das Leben in Frankreich, während andere Bilder Szenen aus dem russischen Kulturkreis zeigen. Überliefert sind weiterhin drei Entwürfe Hartmanns für verschiedene Zwecke: »Das Ballett der Küken in ihren Eierschalen« zeigt ein Kostüm für das Ballett »Trilby« von Julius Gerber; »Die Hütte der Baba-Jaga« stellt den Entwurf für eine bronzene Uhr dar, welche wiederum ein Abbild der bizarren Hütte der russischen Hexe Baba-Jaga ist; der Höhepunkt des Zyklus, »Das große Tor von Kiew«, ist der Entwurf für ein monumentales Stadttor, das allerdings nie gebaut wurde. Dem gegenüber stehen die beiden Gemälde eines reichen und eines armen Juden, von denen man vermutet, dass sie für ›Samuel Goldenberg und Schmuyle‹ Pate standen. Über die restlichen Bilder, die etwa den Ochsenkarren zu ›Bydło‹ zeigen könnten, kann man heute nur spekulieren. Kennzeichen Mussorgskys ist die ursprüngliche Wucht seiner Musik, in der das Wesen des »alten Russlands« auflebt. Ravels Orchestrierung glättet zwar manche Rauheit, andererseits lässt sie aber die Farbigkeit und Vielfalt erst wirklich zur Geltung kommen, sodass das abschließende ›Große Tor von Kiew‹, in dem die Musik der ›Promenade‹ zur Apotheose gesteigert wird, mit seinen Glockenklängen und russischen Chorälen in voller Pracht erstehen kann. Gehört im Konzerthaus Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 erklang zuletzt im Oktober 2004 im Konzerthaus. Inga Kazantseva wurde begleitet von der Nordwestdeutschen Philharmonie, der Dirigent war Andris Nelsons – im März wieder zu Gast mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra. Die »Bilder einer Ausstellung« waren in Fassungen für Orgel, Orchester und in der Originalfassung für Klavier zu hören, so im April 2008 von Pianist und Konzerthaus-Exklusivkünstler Fazil Say. Werke 16 I 17 Philharmonia Orchestra Das Philharmonia Orchestra gehört zu den großen Orchestern dieser Welt. Es gilt als bedeutendster musikalischer Pionier Großbritanniens und kann auf einen außerordentlichen Katalog von Einspielungen zurückblicken. Das Philharmonia Orchestra besticht durch seine Virtuosität und einen innovativen Ansatz bei Publikumsentwicklung, Residenzen und Bildungsförderung sowie durch den Einsatz neuer Technologien, mit denen das Publikum in aller Welt angesprochen wird. Gemeinsam mit den gefragtesten Solisten der Welt und vor allem mit seinem Chefdirigenten und künstlerischen Berater Esa-Pekka Salonen steht das Philharmonia Orchestra im Zentrum des britischen Musiklebens. In der Saison 2009/10 gibt das Orchester über 150 Konzerte. Hinzu kommen Kammerkonzerte mit Solisten des Orchesters sowie Einspielungen für Filme, CDs und Computerspiele. Der umfangreiche Tourneekalender führt das Ensemble in die angesehensten Konzertsäle in Europa, China Der neue BMW 5er Gran Turismo www.bmw.de/ 5erGranTurismo Freude am Fahren Freude ist musik in ihren Ohren. erleben sie einen unvergesslichen abend. einzigartig wie der neue bmw 5er gran turismO. der erste seiner art. BMW EfficientDynamics Weniger Verbrauch. Mehr Fahrfreude. BMW Niederlassung Dortmund Nortkirchenstraße 111, 44263 Dortmund, Telefon 0231 / 95 06 - 110, www.bmw-dortmund.de 18 I 19 und Japan unter Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Christoph von Dohnányi, Vladimir Ashkenazy, Riccardo Muti und Lorin Maazel. Das Philharmonia Orchestra hat mit den großen klassischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zusammengearbeitet, darunter Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Richard Strauss, Arturo Toscanini, Guido Cantelli, Herbert von Karajan und Carlo Maria Giulini. Neben Esa-Pekka Salonen wirken zurzeit Christoph von Dohnányi (Ehrendirigent auf Lebenszeit), Sir Charles Mackerras (Erster Gastdirigent), Kurt Sanderling (Conductor Emeritus) und Vladimir Ashkenazy (Ehrendirigent) am Pult des Orchesters. Die Serie »Clocks and Clouds: The Music of György Ligeti« gewann 1997 den »Best Concert Series Award« der Royal Philharmonic Society; »Related Rocks: The Music of Magnus Lindberg« wurde für einen »RPS Award« nominiert. Daneben erhielt das Ensemble in jüngerer Zeit den »RPS Large Ensemble Award« und zwei »Evening Standard Awards« für herausragende künstlerische Leistungen. Im Mai 2007 gewann »PLAY.orchestra«, das in Zusammenarbeit mit dem Southbank Centre und dem Central St Martin’s College of Art entwickelte virtuelle Philharmonia Orchestra, einen »RPS Education Award«. Das Philharmonia Orchestra hat in seiner Geschichte stets auf neue Wege und moderne Technologien gesetzt, um seinem Publikum in aller Welt erstklassige Musikerlebnisse zu bieten: Millionen Menschen haben seit 1945 ihren ersten Zugang zu klassischer Musik über eine PhilharmoniaEinspielung gefunden. 2009 können Musikfreunde das Ensemble auch über Webcasts, Podcasts, Downloads, Computerspiele und Filmmusik sowie durch die von jährlich über zwei Millionen Menschen besuchte interaktive Website »The Sound Exchange« erleben. Doch auch Einspielungen und Livesendungen spielen weiterhin eine wesentliche Rolle bei den Aktivitäten des Orchesters: Seit 2003 besteht eine wichtige Partnerschaft mit dem Rundfunksender Classic FM, wo das Ensemble als The Classic FM Orchestra on Tour auftritt. Daneben gestaltet es weiterhin Sendungen für BBC Radio 3. Lorin Maazel Seit mehr als fünf Jahrzehnten gehört Lorin Maazel zu den weltweit angesehensten und gefragtesten Dirigenten. In diesem Jahr beschloss er seine siebte und letzte Saison als Music Director des New York Philharmonic. Seine Aufgabe als Music Director des Palau de les Arts Reina Sofia (des drei Jahre alten Opernhauses von Valencia) hat Maazel bis 2010/11 verlängert. Der in Paris geborene Amerikaner erhielt mit fünf Jahren Violin- und mit sieben Jahren Dirigier- Biografien unterricht. Er studierte bei Vladimir Bakaleinikoff und trat mit acht Jahren erstmals öffentlich auf, als er ein Universitätsorchester dirigierte. Sein Debüt beim New York Philharmonic gab Lorin Maazel 1942 im Alter von nur zwölf Jahren. Rasch entwickelte er sich zu einem der führenden Dirigenten. Er trat 1960 – als erster Amerikaner – in Bayreuth auf, debütierte 1961 beim Boston Symphony Orchestra und 1963 bei den »Salzburger Festspielen«. Seither hat Lorin Maazel mehr als 150 Orchester in 5.000 Opern- und Konzertaufführungen dirigiert. Mit ihm gibt es über 300 Einspielungen. Seine Diskografie umfasst Aufnahmen, bei denen er als Violinsolist und Dirigent zu hören ist. Maazel ist auf allen großen Bühnen und bei jedem bedeutenden Festival aufgetreten. Dabei hat er auch zahlreiche Uraufführungen etablierter und neuer Komponisten dirigiert. In seiner Laufbahn war Lorin Maazel Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Music Director des Pittsburgh Symphony, als erster Amerikaner Direktor und Chefdirigent der Wiener Staatsoper, Music Director des Cleveland Orchestra und künstlerischer Leiter und Chefdirigent der Deutschen Oper Berlin. 1985 ernannte man ihn zum Ehrenmitglied des Israel Philharmonic. Außerdem ist er Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker und erhielt die »Hansvon-Bülow-Medaille« der Berliner Philharmoniker. Elf Neujahrskonzerte mit den Wiener Philharmonikern, bei denen er oft auch als Violinist zu hören war, zeugen von seiner engen Bindung an das Orchester. Lorin Maazel ist darüber hinaus ein angesehener Komponist, der in den vergangenen Jahren eine breite Palette von Werken geschaffen hat. Seine erste, auf George Orwells Meisterwerk basierende Oper »1984« wurde im Mai 2005 im Royal Opera House, Covent Garden, uraufgeführt und in Rundfunk und Fernsehen weltweit übertragen. Bei Decca erschien »1984« auch auf DVD. Maazels kompositorisches Werk umfasst außerdem drei Solokonzerte, einen sinfonischen Satz sowie mehrere musikalische Begleitungen für Erzähltexte. Maazel setzt sich sehr für Umwelt- und Menschenrechtsfragen ein. Bei über 50 Veranstaltungen hat er Millionen für Organisationen wie die UNESCO, den World Wide Fund for Nature, das Rote Kreuz und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gesammelt. Maazel spricht fließend Französisch, Deutsch und Italienisch und kann sich auf Portugiesisch, Russisch und Spanisch verständigen. Unter seinen Auszeichnungen finden sich das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, der Orden der französischen Ehrenlegion, das Großkreuz des Verdienstordens der italienischen Republik und das Großkreuz des Ordens des Löwen von Finnland. Außerdem ist er Botschafter der Vereinten Nationen. Lorin Maazel im KONZERTHAUS DORTMUND Nach seinem umjubelten Auftritt im Dezember 2005 mit der Filarmonia Arturo Toscanini ist Lorin Maazel nun zum zweiten Mal im Konzerthaus zu erleben. 20 I 21 Biografien Simon TrpČeski Der mazedonische Pianist Simon Trpčeski hat sich als einer der bemerkenswertesten Nachwuchskünstler der vergangenen Jahre etabliert und bei seinen Auftritten mit vielen großen Orchestern das Publikum in aller Welt erfreut. Simon Trpčeski arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie David Zinman, Andrew Davis, Lorin Maazel, Vladimir Jurowski, Yan Pascal Tortelier, Antonio Pappano, Vladimir Ashkenazy, Charles Dutoit, Marin Alsop, Gustavo Dudamel, Vasily Petrenko und Gianandrea Noseda. In Europa arbeitete er mit bedeutenden Ensembles wie dem Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, dem Russischen Nationalorchester, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin, dem Bolschoi-Orchester, dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra, dem NDR Sinfonieorchester, dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und dem Filharmonisch Orkest van Vlaanderen, außerdem mit dem New Japan Philharmonic, dem Hong Kong und dem Seoul Philharmonic Orchestra sowie mit dem Sydney und dem Melbourne Symphony Orchestra. In Nordamerika spielt er regelmäßig mit bedeutenden Orchestern wie dem New York Philharmonic, dem Philadelphia Orchestra, dem Chicago Symphony, dem Pittsburgh Symphony und den Orchestern von Los Angeles, San Francisco, Baltimore, Pittsburgh und Toronto, um nur einige zu nennen. Simon Trpčeski ist ein brillanter Recitalkünstler und gibt Soloauftritte in Metropolen wie New York, London, Tokio, Paris, München, Prag, Mailand, Hamburg, Amsterdam, Bilbao, Seattle, Toronto, San Francisco, Atlanta und Vancouver. In der Saison 2009/10 gibt Simon Trpčeski sein Debüt mit dem Cleveland Orchestra beim »Blossom Festival«, beim »Verbier Festival« und bei den »Chorégies d’Orange«. Großes Lob erhielt Trpčeski für seine bei EMI erschienenen Einspielungen. Die erste beinhaltet Werke von Tschaikowsky, Skrjabin, Strawinsky und Prokofiew und wurde bei den »Gramophone Awards« sowohl als »Editor’s Choice« und »bestes Debütalbum« ausgezeichnet. Es folgten CDs mit Werken von Rachmaninow, Chopin und Debussy, die von der Kritik einhellig gefeiert wurden. Der »Independent on Sunday« bezeichnet Trpčeskis Spiel als »subtile, clevere, phantasievolle Klavierkunst höchster Güte«. Simon Trpčeski wurde 1979 in der Republik Mazedonien geboren und gewann Preise bei internationalen Klavierwettbewerben in Großbritannien, Italien und der Tschechischen Republik. Von 2001 bis 2003 war er »BBC New Generation Artist«; im Mai 2003 wurde er mit dem »Young Artist Award« der Royal Philharmonic Society ausgezeichnet. 2002 schloss er sein Musikstudium an der St. Cyril und St. Methodius Universität in Skopje ab, wo er von Professor Boris Romanov unterrichtet wurde. Zurzeit lehrt Simon Trpčeski an seiner Alma Mater. 22 I 23 Biografien Meisterkonzerte Doppelrolle Beim Konzert mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden dirigiert Christoph Eschenbach Mozarts Klavierkonzert Nr. 12 vom Flügel aus. Am Pult steht er dann wieder im zweiten Teil des Konzerts – bei Bruckners Sinfonie Nr. 4. Mi 02.12.09 · 20.00 Neujahrskonzert Einen glanzvollen Start in das Kulturhauptstadtjahr 2010 bescheren Marc Minkowski und Les Musiciens du Louvre – Grenoble mit festlicher Musik von Georg Friedrich Händel: Auf dem Programm stehen die Ouvertüre zu »Rodrigo« und die »Wassermusik«-Suiten. Fr 01.01.10 · 17.00 Klangfest Das Budapest Festival Orchestra nimmt seinen Namen ernst: »Jedes Konzert soll ein Fest sein«, sagt Chefdirigent Iván Fischer – und feiert in Dortmund mit Wagners »Siegfried-Idyll«, den »Wesendonck-Liedern« mit Mezzosopranistin Petra Lang und Beethovens Sinfonie Nr. 6. Di 12.01.10 · 20.00 Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231- 22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de Weiterhören Texte Kaja Engel Fotonachweise S. 05 © Andrew Garn S. 08 © Simon Fowler · EMI Classics S. 16 © Richard Haughton S. 20 © Bill Bernstein S. 22 © Jillian Edelstein · EMI Classics Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 · 44135 Dortmund T 22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696 161 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten. Impressum