Schwerpunkt Massenspektrometrie Materialanalytik Spektroskopie
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Schwerpunkt Massenspektrometrie Materialanalytik Spektroskopie
D 30 121 E 56. Jahrgang November 2012 11 Schwerpunkt Massenspektrometrie Materialanalytik Spektroskopie Partikelmesstechnik Einrichtung & Technik Problem? Solved. By phone, online, or on-site, we’re here to quickly solve your challenges, no matter atter how great. Get award-winning support for every issue, every time. Expert application scientists ready eady to answer your specific questions Field support in more than 60 countries Comprehensive website with easy asy access to manuals, protocols & technical documents nts Let us help at lifetechnologies.com/support For research use only. Not intended for any animal or human therapeutic or diagnostic use. ©2012 Life Technologies Corporation. All rights reserved. The trademarks mentioned herein are the property of Life Technologies Corporation or their respective owners. TaqMan® is a registered trademark of Roche Molecular Systems, Inc., used under permission and license. CO26216 0912 Invitrogen™ Applied Biosystems® Gibco® Molecular Probes® Novex® TaqMan® Ambion® Ion Torrent™ Editorial Mittendrin statt nur dabei Sicher kennen Sie das auch: Tage, an denen man sich fragt, warum man „das alles” macht. An anderen Tagen kann man dann wieder sehr deutlich erkennen, was der Sinn der eigenen Arbeit ist. Vor einigen Wochen rief ein Autor in der Redaktion an, der in den vergangenen Jahren für uns Beiträge geschrieben hatte. Ein anderer Autor hatte seinerseits einen Beitrag zum selben Thema bei uns publiziert, allerdings eine andere Meinung vertreten. Der fachliche Diskurs wuchs sich zu einem Expertenstreit aus. Er schob aber auch einen Prozess an, in dem beide ihre Argumente und Erkenntnisse ordneten und sie dem Gegenüber sachlich vermittelten. Die Frage, die uns der Autor stellte, zeigte deutlich, warum wir unsere Arbeit machen. Er fragte, ob wir daran interessiert seien, im kommenden Jahr einen gemeinsamen Beitrag beider Autoren zu publizieren. Natürlich werden wir das. Wir sind stolz darauf dabei helfen zu können, aus einem Diskurs eine gemeinsame Auffassung zu bilden. Ebenfalls kürzlich rief ein Unternehmer aus dem Bereich Gebäudehygiene an. Von der Tatsache, dass Bettwanzen sich sehr schnell in den Businesshotels der Welt ausbreiten, wussten wir bereits. Diese Wanzen reagieren nur noch auf extrem hohe Konzentrationen hochgiftiger Insektizide. Die einzig realisierbare Bekämpfung ist eine sehr aufwändige Prozedur der Strahltechnik mit Trockeneis ergänzt durch Abkochen der Bettwäsche und weiteren thermischen Bekämpfungsmethoden. Der Kammerjäger wollte einen Hund darauf trainieren, am Geruch, den die Bettwanzen abgeben, den Befall eines Raumes früh zu erkennen um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Schnell hatten wir die wichtigsten Geruchstoffe recherchiert und die Bezugsquellen dieser Substanzen im Chemikalienhandel gefunden. Da unsere Medienberater stets auf dem Laufenden darüber sind, was der Markt anbietet, stehen wir auch in Kontakt zu einer Firma, die in einem völlig anderen Zusammenhang eine neuartige, hocheffiziente Desinfizierungsmethode anbietet. Theoretisch sollte diese Methode auch preiswert und effizient gegen Bettwanzen eingesetzt werden können. Wir sind zuversichtlich, dass der von uns vermittelte Kontakt rasch zur Entwicklung einer erfolgreichen Methode zur Bekämpfung dieser unerfreulichen Bettgenossen führt. Eine Studie, die im Auftrag des GIT Verlags vor einigen Jahren durchgeführt wurde, zeigte, dass im Durchschnitt jedes der von uns verteilten Zeitschriftenexemplare außer vom Empfänger noch von 3 weiteren Lesern genossen wird. Bei einer Auflage von 30.000 Exemplaren erreichen wir so die meisten Menschen in der deutschen Laborbranche. Sowohl in den Laboren der Universitäten als auch in Entwicklung, Forschung und Analytik im industriellen Bereich. Auf unzähligen wissenschaftlichen Konferenzen, überall auf der Welt, finden Sie die GIT Labor-Fachzeitschrift, BIOforum, Separation, Imaging & Microscopy oder das G.I.T. Laboratory Journal in der Konferenztasche. Unsere Online-Portale erreichen darüber hinaus auch die online-affinen Communities. Das ist die Grundlage, auf der wir Menschen und ihre Ideen zusammen bringen können, denn die Reichweite unserer Medien ist einzigartig. Wir genießen es „mittendrin“ zu sein. Bitte schicken Sie uns Ihre Fragen oder technischen Probleme oder rufen Sie uns an. Wir schauen ob wir jemanden kennen, der die passende Antwort hat. Wir bringen uns gerne ein, denn das ist unsere Aufgabe: Das Verbinden von Wissenschaft und Industrie. What — You Don’t Dip and Read ?! ™ Do less and get more from your kinetic assays • Screen up to 1000 kinetic interactions in 6 hours • Analyze crude samples microfluidicsfree in 96- and 384-well plates • Get ka, kd, KD data in minutes, not hours or days • Acquire real-time, SPR-quality kinetic data without the cost • Monitor protein, small molecule, DNA, membrane protein and viruslike particle interactions Ihr GIT-Team The O ctet® Platform Octet Systems with Dip and Read assays. Easy, worry-free kinetics. fortebio.com • 1-888-OCTET-75 Das Team Laboratory & Biotechnology v.l.n.r.: Vorne: Dr. Stefanie Krauth, Ramona Kreimes, Dr. Birgit Washburn, Dr. Martin Friedrich, Dr. Katja Habermüller, Dr Anja Gaugel, Tina Schneider. Hinten: Dipl. Betr.Wirt. Andreas Zimmer, Dipl. Ing Oliver Gerber, Dr. Arne Kusserow, Dr. Michael Leising, Bettina Willnow. Fast. Accurate. EASY. GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 763 Inhalt EDITORIAL MATERIALANALYTIK EINRICHTUNG & TECHNIK Mittendrin statt nur dabei Dr. Arne kusserow763 Asbest in Straßenbelägen Vergessen oder Verheimlicht? DR. S. PIERDZIG784 Nachhaltiges Wachstum Bedarfsorientierte Laboratorien O. GÜLTZOW804 Mikroskopie mit fokussierten Ionenstrahlen Von der Halbleitertechnologie zur (Bio)analytik DR. C. KRANZ787 Bedarfsorientierte Laboratorien Man muss wissen was man braucht F. KREBS805 Hase und Igel Der legale Rausch C. KETTELER790 Hochkontaminiertes Abwasser Vollautomatische Sterilisation von 100 l pro Stunde J. WEBER806 MAGAZIN Handbuch für nachhaltige Laboratorien E. DITTRICH766 Wissen durch GIT GIT verlost Fachbücher 768 Von der Idee zum Geschäftserfolg Der Science4Life Venture Cup 2013 geht wieder an den Start 769 News 770 125-jähriges Firmenjubiläum 774 TITELSTORY Mahlung bis in den Nanobereich Nano auch für größere Probenmengen DIPL.-PHYS. W. SIMON776 POLYMERE Das Potential nachwachsender Rohstoffe Neue Materialien für die regenerative Medizin B. HANSEN792 Wir Geben Einblicke Warum wir tun, was wir tun 795 SPEKTROSKOPIE SCHWERPUNKT MASSENSPEKTROMETRIE Mechanismen der photokatalytischen Wasserspaltung Mit in-situ IR-Spektroskopie dem Katalysator bei der Arbeit zusehen PROF. DR. R. LUDWIG796 LC-MS in der Spurenstoffanalytik Aktuelle Trends zur Quantifizierung und Identifizierung persistenten Substanzen im Abwasser DR. C. PORTNER778 Enzymatische Reaktionen NMR-Spektroskopie zur direkten Verfolgung und kinetischen Analyse M. FÖLSING799 Massenspektrometer zur mobilen Anwendung PIMMS – Ein Planar Integriertes Mikromassenspektrometer DIPL.-PHYS. M. REINHARDT-SZYBA781 PARTIKELMESSTECHNIK Qualitätsmerkmal Partikelgröße Partikelgrößenbestimmung feiner Pulver mit Luftstrahlsiebung DR. A. THEISEN802 BIOANALYTIK Ligand und Rezeptor Mit NMR-Spektroskopie molekularen Interaktionen auf der Spur DR. H. MÖLLER808 PRODUKTPROFIL Feldflussfraktion Durch Zentrifugieren nach Größe und Dichte trennen Dispergieren Auf die Mischung kommt es an F. NEFEDOW812 Schnelle HPLC Hohe Trennleistung bei niedrigen Rückdruck DR. F. MICHEL813 Skan Arbeiten mit CMR 814 LABORMARKT BGB-ANALYTIK Index/Impressum 764 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 811 816 3. US ® ® LABORGLAS Anspruchsvolle Arbeiten in Labors der Chemie, Pharmazie sowie viele Anwendungen in der Industrie, Biologie und Umwelttechnik erfordern qualitativ hochwertige Materialien. Der vielseitige Werkstoff Glas entspricht in seinen Eigenschaften vielen Forderungen aus diesen Bereichen. 4MRDQD5HSQ@/.1&K@RjKSDQ&DQĔSDRHMC @TRGNBGVDQSHFDLQDBXBDKEĔGHFDM !NQNRHKHB@SFK@RTMCG@KSDM2ĔTQDM Laugen und Lösungsmitteln und sogar Temperaturen von bis zu 540°C stand. 5HSQ@/.12HMSDQjKSDQJŅMMDMHM/NQDMgrößen von unter 1 μm bis über 500 μm hergestellt werden und ermöglichen so den Einsatz in den verschiedensten Anwendungen. Die Produktion der umfangreichen /@KDSSD@M2S@MC@QC+@ANQjKSDQFDQĔSDM RSDGSTMSDQRSĔMCHFDQ*NMSQNKKDCDMM C@R0T@KHSĔSRL@MFDLDMS2XRSDLHRS schon seit mehr als zehn Jahren nach (2.YDQSHjYHDQS ROBU führt Sonderanfertigungen in fast jeder Form und Größe aus. In enger Zusammenarbeit mit Ihnen erarbeiten wir die entsprechenden Lösungen. 3DRSDM2HDTMRDQD+DHRSTMFREĔGHFJDHS und kontaktieren Sie uns noch heute! ® Made in Germany ROBU GLASFILTER-GERÄTE GMBH Schützenstr. 13, D-57644 Hattert, Germany Telefon: Telefax: E-Mail: Web: +49 (0) 2662 / 8004-0 +49 (0) 2662 / 8004-40 [email protected] www.robuglas.com Magazin Handbuch für nachhaltige Laboratorien Hrsg. Egbert Dittrich. Erich-Schmidt-Verlag, Berlin, 2011. 600 Seiten, geb. 178,00 Euro. ISBN 978–3–503–13053 5 Das seit der „Ölkrise 1973“ angefachte Bewusstsein der Erschöpfbarkeit der fossilen Energiereserven hat zu einem Umdenken beim Energieverbrauch geführt, weiter verschärft durch die 2011 geplante Abschaltung der nuklearen Kraftwerke in Europa. Daher sind aktuelle Überlegungen zum nachhaltigen Gebrauch von Rohstoffen und Energie immer angebracht und bedürfen eigentlich keiner weiteren Begründung. Erstmals wurde der Gedanke, nur so viel Rohstoff zu verbrauchen, wie auch wieder entsteht, im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft in der Kursächsischen Forstordnung von 1560 formuliert. Seit Hans Carl von Carlowitz (1713) ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ hierfür eingeführt. Auch die 20 Jahre, die seit der internationalen „Wiederentdeckung“ des Nachhaltigkeitsgedankens (RIO + 20) vergingen, sind Grund genug für dieses Buch. Die Europäische Gesellschaft für Nachhaltige Labortechnologien Egnaton e.V. wurde 2009 mit dem Ziel gegründet, den Entwurf, Planung und Betrieb nachhaltiger Laborbauten zu fördern. Das vorliegende Handbuch ist die erste Zusammenfassung von Artikeln über derart konzipierte Laborgebäude und Laborausstattung, Labortech- nische Gewerke, Nachhaltigkeit und Laborbetrieb, Normen und Prüfverfahren, sowie Sicherheit im Labor. Ergänzt wird dies von einer Vorstellung der aus dem Laborbau stammenden 32 Fachautoren (13 Seiten, Tätigkeiten) und einem kurzen Stichwortverzeichnis (3 Seiten). Eine sinnvolle Typisierung und Bedarfsflächenermittlung ist für Laboratorien essentiell. Intensive Kommunikation zwischen Planern und Nutzern ist Grundlage für nachhaltiges Bauen. Diese Themen werden adressiert. Notwendige Brandschutzmaßnahmen für die Bestandserhaltung werden hingegen zu kurz angesprochen. Die Planung der technischen Gebäudeausrüstung hat wesentliche Bedeutung, zumal Betriebs- und Energiekosten auf Grund hoher Komplexität und Vernetzung, nicht zuletzt wegen der Lebensdauer (15 bis 30 Jahre), bei nicht bedarfsgerechter Planung nachhaltige Mehrkosten (auch durch Unterbrechung der Nutzung) verursachen. Im Beitrag „Elektrische Installationen“ fehlen leider einige wünschenswerte Hinweise auf Installationen, die sich auf die Nachhaltigkeit auswirken, zum Beispiel eine energiesparende Beleuchtung. Der Beitrag „Laborlogistik“ ist hilfreich bei der Drei Fragen der Redaktion 1. Warum erscheint das Buch zur richtigen Zeit? Das Erscheinungsjahr des Buches 2012 ist geprägt von einer sich intensivierenden Diskussion hinsichtlich der Nachhaltigkeit, der Etablierung des bundeseigenen Nachhaltigkeitssystems BNB (Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen) für Forschungsgebäude, der Anpassung des DGNB-Systems (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) an Laborgebäude und dem Zertifizierungssystem von Egnaton für Laborgeräte. Allen aufkommenden Anforderungen der Öffentlichkeit, Vorständen und der Regierung zu eigen ist die Tatsache, dass einerseits das allgemeine Verständnis von Nachhaltigkeit noch nicht einheitlich und tiefgründig formuliert ist, andererseits wenig konkrete Vorstellungen von Strategien zur Umsetzung eben dieser Forderungen existieren. 2. Woher stammen die Informationen und was kann man aus dem Buch lernen? Die in dem Buch vermittelten Informationen werden von Experten aus dem Umfeld von Architekten, Laborplanern, Ingenieuren, Sicherheitsexperten, Betreibern, Nutzern, Herstellern von Laboreinrichtungen und Komponenten gegeben, die derzeit maßgeblich an der Entwicklung nachhaltiger Prozesse beteiligt sind. 3. Wen soll das Buch informieren? Das Werk ist an alle adressiert, die sich im Umfeld von Forschungsstätten bewegen, diese planen, realisieren, einrichten, betreiben und nutzen. Es ist auch dem Umstand geschuldet, dass hier weder spezielle wissenschaftliche Ausbildungsgänge noch Lehrberufe angeboten werden. 766 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Planung neuer und bei der Umgestaltung alter Laboratorien. Die Bandbreite von „Technika, Reinräumen und Sicherheitslaboratorien“ zeigt auf, womit Bauherren , insbesondere die öffentliche Hand , Architekten und Planer bei einer Umnutzung bzw. sich verändernden Nutzeranfor derungen, rechnen müssen. Der zweite Teil des Buches betrifft klassische Laboreinrichtung, Sondereinrichtungen, Sicherheits- und Zytostatikawerkbänke, Sicherheitsschränke aller Art sowie Laborarmaturen, Gasversorgungssysteme und Notduschen. Überlegungen zur Nachhaltigkeit und Entscheidungshilfen wären hier wünschenswert. Die Materialtabellen für Labormöbel und Tischplatten sind hilfreich. Weitere Kennzahlen für relative Herstellungskosten inkl. Energiekosten, Lebensdauervergleiche und Entsorgungskosten zur Beurteilung der Nachhaltigkeit fehlen leider. Ein Kernkapitel ist der Abschnitt „Nachhaltigkeit und Laborbetrieb“. Die Prüfung der „Konsequenzen der ENEV 2009 für Laboratorien“ zeigt, dass ohne detaillierte Kenntnis des Bauwerks und der ablaufenden Arbeiten ein Energieausweis absurd ist. Die Kenntnis der wesentlichen Prinzipien und Bauarten für Laborabzüge, die Hauptsicherheitseinrichtung per se sowie der Fehlerquellen bei einem nur energiesparenden Einsatz von Laborabzügen ist unabdingbar. Die Anforderungen der Versicherungsträger mit den wünschenswerten, sonst leider im Buch Intelligent Destillieren Höchste Sicherheit Bester Bedienkomfort Dauerhafte Kostenreduzierung Magazin fehlenden, zusätzlichen Hinweisen auf weiterführende Informationen finden sich im Teil „Sicherheit im Labor“. Einige Beispiele im Kapitel „Laboroptimierung und Qualitätsmanagement“ sind hilfreich, um Qualität, Quantität und Nachhaltigkeit zu optimieren. Die vorgelegte ausführliche Zusammenfassung über den Themenkreis Nachhaltigkeit bei Laboratorien ist noch verbesserungsfähig. Allerdings ist das Buch für alle, die Labore planen und bauen, bereits heute sinnvoll und vermutlich in Zukunft als Referenzwerk sogar notwendig. Wir bedanken uns bei Dr. Wolfgang Hönle, Fachkraft für Arbeitsicherheit und Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft im Sachgebiet AK Laboratorien im Fachbereich Rohstoffe und Chemische Industrie der DGUV, für die kritische Durchsicht des vorliegenden Buches, die Rezension und die Beantwortung der Fragen der Redaktion. ▶ ▶K ontakt Egbert Dittrich Europäische Gesellschaft für Nachhaltige Labortechnologien e.V. Bensheim Tel.: 06251/704720 Fax: 06251/7047220 www.egnaton.com Wissen durch GIT GIT verlost Fachbücher Wussten Sie, dass die Industrie in den vergangenen zehn Jahren ihren Stromverbrauch deutlich reduziert hat? Es gibt eigentlich nur eine unrühmliche Ausnahme: Labore! Dies ist schon Grund genug, sich ausführlich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Außerdem senken sich nicht nur die Strom-, sondern auch die Betriebskosten – ein nicht zu verachtender Nebeneffekt. Doch wie plant man ein solch modernes Labor? Was gilt es zu beachten, um es wirt- © onn - eB Andr a.com Fotoli schaftlicher zu gestalten als Ihr jetziges? Antworten und viele weitere nützliche Tipps finden Sie in dem auf der vorigen Seite vorgestellten „Handbuch für nachhaltige Laboratorien“ (Hrsg. Egbert Dittrich). Natürlich können Sie es kaufen, oder aber Sie versuchen Ihr Glück und registrieren sich für unseren Online-Newsletter in deutscher (www. GIT-Labor.de) oder in englischer Sprache (www. laboratory-journal.com) oder gerne auch für beide. Denn unter denjenigen, die sich bis zum Jahresende eintragen, verlosen wir drei Exemplare dieses Ratgebers. So haben Sie nicht nur die Chance auf einen Gewinn, sondern werden auch regelmäßig über die neuesten Fakten und Trends aus Ihrer Branche informiert. Wir freuen uns auf Sie! Magazin Von der Idee zum Geschäftserfolg Der Science4Life Venture Cup 2013 geht wieder an den Start Die wichtigsten Termine der 15. Wettbewerbsrunde auf einen Blick: 30.11.2012Workshop für die 30 besten Teams der Ideenphase 18.01.2013 Einsendeschluss Konzeptphase 05.03.2013Konzeptprämierung 26.04.2013Einsendeschluss Businessplanphase 01.07.2013Abschlussprämierung Am 20. September 2012 fiel im Rahmen der CIB Partnering-Konferenz der offizielle Startschuss zur 15. Wettbewerbsrunde des Science4Life Venture Cups. Der deutschlandweit größte branchenspezifische Businessplanwettbewerb für die Bereiche Life Sciences und Chemie richtet sich an kreative Köpfe aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die ihre eigene Geschäftsidee verwirklichen möchten. Dabei steht ihnen der Gründerverein von Anfang an zur Seite – von der ersten Ideenskizze übers Geschäftskonzept bis hin zum fertigen Businessplan. Mehr als 3600 Gründer wurden so bereits auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet und unterstützt. Von einer Teilnahme am Venture Cup profitieren Ideenträger in vielerlei Hinsicht. Wer seine Geschäftsidee als Konzept oder Businessplan einreicht, erhält ein schriftliches Feedback von Branchenexperten aus dem großen Science4Life-Netzwerk und kann zudem verschiedene Beratungsangebote nutzen. In Online-Seminaren, die über die gesamte Wettbewerbsrunde hinweg stattfinden, können sich Gründer z.B. Know-how zu wichtigen Aspekten der Existenzgründung aneignen. Experten aus dem Netzwerk referieren zu Themen wie Marktanalyse, Patenten oder Finanzierungsverträgen. Darüber hinaus haben Teilnehmer in Workshops die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit den Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu treten. Alle Angebote sind kostenfrei und sämtliche Einsendungen werden vertraulich behandelt. Die Aussichten auf Preisgelder im Gesamtwert von 66.000 € machen den Wettbewerb zusätzlich attraktiv. Derzeit läuft die Konzeptphase - bis zum 18. Januar 2013 haben Teilnehmer Zeit, ihre Unternehmensidee konzeptionell zu formulieren. Das Science4Life Handbuch zur Businessplanerstellung dient hierbei als gute Orientierung. Es kann kostenfrei im Downloadbereich unter www.science4Life.de heruntergeladen werden. Auf der Website finden Sie auch alle Informationen zur Anmeldung und die aktuellen Termine des Wettbewerbs. ▶ ▶K ontakt www.science4life.de Die innovative Waagenserie 321 LX besticht nicht nur durch ihr hervorragendes Design, sondern genauso durch eine Reihe einzigartiger Produkte-Features. %FOOIJOUFSEFSBVTHFLMàHFMUFO#FOVU[FSPCFSnÊDIFNJU neuartiger softTOUCH-Technologie verbirgt sich ein BCTPMVUFT 1SÊ[JTJPOT VOE )PDIMFJTUVOHTJOTUSVNFOU o FJOFFDIUF1SFDJTBFCFOXXXQSFDJTBDPN Aktion: Für Bestellungen bis Ende 2012 gibt’s jetzt ]XMHGHU/;JUDWLVHLQHQ2ULJLQDOL3RGVKXIÁH 100% SWISS MADE News Posterpreise verliehen Metrohm und Metrohm-Autolab verliehen auch in diesem Jahr wieder Posterpreise auf der Electrochemistry 2012, die vom 17. bis 19. September 2012 in München und unter dem Motto „Fundamental and Engineering Needs for Sustainable Development“ stattfand. Über 400 Wissenschaftler diskutierten über aktuelle Forschungsarbeiten und Entwicklungen in den Bereichen neue Batterietypen und elektrochemische Speicherkonzepte, Brennstoffzellen und Elektrokatalyse, Korrosionsschutz und elektrochemische Analytik, Synthese und Produktion. Prämiert wurden die drei besten von insgesamt über 160 präsentierten Postern . Die glücklichen Gewinner sind Frau Kerstin Schmale, aus dem Arbeitskreis Prof. Wiemhöfer der Universität Münster. Herr Sergej Rothermel aus dem Arbeitskreis Prof. Winter, ebenfalls von der Universität Münster, und Dominik Schmitt aus dem Arbeitskreis von Herrn Prof. Waldvogel der Universität Mainz. www.metrohm.de Laser für hochreine Nanopartikel Um den Einsatz von Menschen für die Nanotechnologien zu würdigen, hat der Deutsche Verband Nanotechnologie (DV Nano) einen Preis gestiftet, der jährlich an ein junges, aufstrebendes oder an ein besonders innovatives Unternehmen vergeben wird. Mit dem Unternehmenspreis „Newcomer des Jahres“ wurde das Unternehmen Particular ausgezeichnet. www.dv-nano.de Philip Mößner als 1. Kammersieger ausgezeichnet Das südbadische Handwerk hat ausgezeichneten Nachwuchs. Die besten Junghandwerker im Bezirk der Handwerkskammer Freiburg wurden am 12. Oktober in der Gewerbe Akademie in Freiburg geehrt. Einer von Ihnen ist Philip Mößner, der seine Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik bei Huber Kältemaschinenbau als Jahrgangsbester abgeschlossen hat. Der Freiburger Handwerkskammerpräsident Paul Baier und der Geschäftsführer für Berufliche Bildung Werner Gmeiner zeichneten die Kammersieger des Wettbewerbs „Profis leisten was“ aus. www.huber-online.com 25. Niederösterreichische Innovationspreis Am 24. Oktober wurde der 25. Niederösterreichische Innovationspreis in St. Pölten vergeben. Anagnostics Bioanalysis aus St. Valentin entschied sowohl die Kategorie „Innovationen für Business Kunden“ sowie den Gesamtsieger für sich. WirtschaftsPreisübergabe des „Karl Ritter von Ghega- landesrätin Dr. Petra BohusPreis“ in St.Pölten v.l.n.r.: WKO Präsidentin lav und Wirtschaftskammer Sonja Zwanzl, Markus Jaqumar (Managing Präsidentin KommR Sonja Zwazl überreichten den mit Director, Anagnostics), Dr. Bernhard Ro10.000 Euro dotierten „Karl nacher (Gründer und technischer Leiter, Ritter von Ghega-Preis“ für Anagnostics) und Wirtschaftslandesrätin das weltweit einzigartige Petra Bohuslav. Bild: WKNÖ Schnabl Konzept in der integrierten Sepsis-Diagnostik an Dr. Bernhard Ronacher, Gründer und technischer/ wissenschaftlicher Leiter bei Anagnostics Bioanalysis. www.anagnostics.com Eppendorf Young Investigator Award 2013 Bis zum 15. Januar 2013 können sich in Europa tätige Forscherinnen und Forscher im Alter bis 35 Jahren für den Eppendorf Award for Young European Investigators bewerben. Dieser 1995 ins Leben gerufene und international hoch angesehene Preis honoriert auf molekularbiologischen Methoden beruhende herausragende Leistungen auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung. Eine unabhängige Jury unter Vorsitz von Reinhard Jahn (Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen) entscheidet über die Vergabe des Eppendorf Awards 2013. Der / die Preisträger / in erhält: ▪▪ ein Preisgeld in Höhe von 15.000 € ▪▪ eine Einladung zur feierlichen Preisverleihung am EMBL Advanced Training Centre in Heidelberg am 6. Juni 2013 ▪▪ eine Einladung zur Eppendorf AG nach Hamburg ▪▪ eine Veröffentlichung in Nature sowie in einem Nature-Podcast. ▪▪ Ausführliche Informationen zum dem Award, den Auswahlkriterien und den bisherigen Preisträgern sind unter folgendem Link nachzulesen: www.eppendorf.com/award 770 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 News Großer Preis des Mittelstandes Scil Proteins, ein privates Biotechnologie-Unternehmen, das auf die Erforschung, Entwicklung und Produktion von rekombinanten Proteinen spezialisiert ist, gab die Auszeichnung als Preisträger beim „Großen Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung bekannt. Die Preisträger und Finalisten aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt bekamen den Preis am 22. September in Dresden in Anwesenheit des stellvertretenden Ministerpräsidenten von Sachsen, Sven Morlok, und von Kurt Biedenkopf, Sachsens Ministerpräsident a.D., verliehen. www.scilproteins.com Ihr Labor-Vollversorger Verbesserte Prozesskontrollen und Stammzellengewinnung aus Bioreaktoren Merck Millipore und das Institut für Bioverfahrenstechnik und Pharmazeutische Technolgie (IBPT) der Technischen Hochschule Mittelhessen gaben ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung von verbesserten Bioreaktorprozessen und Erntestrategien zur Expansion von Stammzellen bekannt. Professor Peter Czermak leitet das Projekt seitens des IBPT. Dieses Projekt wird sich auf die Entwicklung von Separationstechnologien konzentrieren. Diese werden benötigt, um Mikrocarrier und jegliche Partikel von Stammzellenprodukten, die im Einweg-Bioreaktor Mobius Cellready gewachsen sind, zu entfernen. Ziel des Projekts ist es, skalierbare Geräte, Validierungsmethoden und begleitende Protokolle für die Abtrennung von großen Stammzellenkulturen im Einweg-Bioreaktor zu entwickeln. So sollen Enzyme und Techniken für eine höhere Effizienz und Ergiebigkeit bei der Stammzellengewinnung sowie eine Reihe an Parametern zur Verfahrenskontrolle und für Quality by Design identifiziert werden. www.merckmillipore.de www.ibpt.de Kompetenzzentrum in Moskau eröffnet Analytik Jena hat am 8. Oktober 2012 in einer feierlichen Zeremonie das neu entstandene internationale analytische Kompetenzzentrum in Moskau eröffnet. Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Jenaer Hersteller von Labor-, Bio- und Analysenmesstechnik, und ihrem wichtigsten Vertriebspartner in Russland, der InterLab, sowie dem Moskauer Zelinsky-Institut für Organische Chemie (Russische Akademie der Wissenschaften). Die Eröffnung steht ganz im Zeichen des Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012 und ist ein lebendiger Beweis der engen Kooperation beider Länder. www.analytik-jena.de Labor-Impuls-Forum 2012 +++ZELLKULTUR+++ Top Angebote für Serumfreie Zellkultur WƌŽůŝĨĞƌĂƟŽŶƐͲ<ŝƚƐ Unter dem Motto „Laboratorien mit Sicherheit und Zukunft“ fand vom 18. bis 19. September das Labor-Impuls-Forum 2012 der Akademie für Fort- und Weiterbildung in Frankfurt am Main statt. Neben zahlreichen namhaften Referenten, wie Prof. Dr. Bernd Scheel von der BG RCI, stand zur praktischen Schulung auch eine Exkursion zu dem Sicherheitsschrank-Hersteller asecos ins Hessische Gründau auf dem Seminar-Programm. In diesem Jahr konnten die rund 130 teilnehmenden Planer, Sicherheitsverantwortlichen, Reinraum- Experten, Architekten und anderen Interessierten aus der Laborbranche bei einem Rundgang durch die Hallen des Unternehmen live einen Eindruck gewinnen, wie Sicherheitsschränke produziert werden und welche Einzelteile sich letztendlich zu einem fertigen Schrank zusammenfinden. Bei einer Live-Demonstration wurde ein Typ 90 Sicherheitsschrank für 90 Minuten in einem offenen Container verbrannt. Das Ergebnis: Trotz der hohen Temperaturen durch die ständige Beflammung war bei der anschließenden Öffnung des über 90 Minuten bebrannten, gelöschten Schranks ein Blick auf die unversehrten Chemikaliengebinde möglich. www.asecos.com ĞůůŬƵůƚƵƌĞƋƵŝƉŵĞŶƚ ŝŵĂŬƚƵĞůůĞŶdŚ͘'ĞLJĞƌ Life Science special DĞŚƌ/ŶĨŽƐ ƵŶƚĞƌ͗ www.thgeyer.de/LS-special News 10-jähriges Firmenjubiläum Das Unternehmen NIR-Online feiert am 01. Dezember sein 10-jähriges Jubiläum. Mit der Markteinführung der NIR (Nahes Infrarot)-Online-Industriespektrometer im Jahr 2002 verhalf das Unternehmen einer Technik zum Durchbruch. Diese Technik basiert auf den weltweit ersten vorkalibrierten, optischen Systemen, mit denen die Prozesse zur Herstellung und Weiterverarbeitung organischer und anorganischer Substanzen zeitnah analysiert, überwacht und gesteuert werden können. Bereits mehr als hundert Kunden aus Chemie, Pharma, Biofuels, der Nahrungs-, Getränke- und Futtermittelbranche sowie der Umwelt- und Abwasseranalytik setzen mit den NIR-Online-Industriespektrometern signifikante Kostenvorteile um. Diese werden vor allem durch die Minimierung von Produktionsfehlern, Ausfallzeiten und Ausschuss erzielt. www.nir-online.de Forschung und Lehre in den Nanotechnologien Wie ist es um die Nanotechnologie-Forschung und -Lehre in Deutschland bestellt? Wo wird exzellente wissenschaftliche Arbeit geleistet und wo lohnt es sich zu studieren, wenn man seine berufliche Zukunft in den Nanotechnologien sieht? Um diese Fragen zu beantworten, hat der Deutsche Verband Nanotechnologie (DV Nano) ein Hochschul-Ranking entwickelt, das er auf seiner Mitgliederversammlung, dem 1. Deutschen Nanotag, vorgestellt hat. Die Veranstaltung fand am 10. Oktober 2012 in Saarbrücken statt. Nach Angaben des Verbandes belegen die Technischen Universitäten aus Dresden und München gemeinsam den ersten Platz. Auf Rang drei folgt die Universität Hamburg. Die gesamte Rangfolge der Hochschulen in Deutschland, im Bereich Nanotechnologie können Sie sich unter dem folgenden Link anschauen: http://www.dv-nano.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/121009_PI_nanotag_tabelle.pdf Werden Sie der Star in einem Biotech Thriller Wollten Sie schon immer mal eine Rolle in einem Biotech-Thriller übernehmen, dann ist dies Ihre Chance. Werden Sie Teil eines interaktiven Biothriller: www.biotechthriller.com European Biotechnica Award 2013 Das Nominierungsverfahren für den European Biotechnica Award 2013 ist eröffnet. Der Preis wird im kommenden Jahr unter dem Motto „Integration of Biotechnology into the Industry“ verliehen. Er richtet sich an europäische Firmen, die biotechnologische Prozesse nutzen und Produkte erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Der Award wird seit 2003 von der Deutschen Messe Hannover und ihren Partnern vergeben und ist einer der bedeutendsten Biotechnologie-Preise in Europa. Die Biotechnica findet nach einjähriger Pause nächstes Jahr wieder in Hannover statt. Geeignete Firmen für den Preis werden von einer internationalen Jury und ihren Partnern vorgeschlagen. Zusätzlich können sich Unternehmen auch direkt bewerben. Nominierungs- und Bewerbungsschluss ist der 31. März 2013. Informationen zu den Teilnahmebedingungen, der Jury sowie über die Preisträger der vergangenen Jahre finden Sie im Internet unter: www.biotechnica.de/de/award 772 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 „Advanced Grant 2012“ des Europäischen Forschungsrates für Prof. Achim Müller Professor Dr. Achim Müller ist ein Pionier in der Nanowissenschaft. Der Europäische Forschungsrat fördert seine Arbeit mit 1,2 Millionen Euro. Bild: Universität Bielefeld Professor Dr. Achim Müller von der Fakultät für Chemie der Universität Bielefeld hat den höchsten Wissenschaftspreis der Europäischen Union erhalten. Er wurde mit einem „ERC Advanced Grant 2012“ des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet. Der Chemiker gehört zu den weltweit führenden Wissenschaftlern in der Nanochemie. Mit 1,2 Millionen Euro Preisgeld fördert der ERC die wissenschaftliche Arbeit des Professors über drei Jahre. News FBRM der nächsten Generation Mettler Toledo präsentiert ein neues White Paper, das eine Reihe von Versuchen unter Einsatz der FBRM-Technologie (Focused Beam Reflectance Measurement) der nächsten Generation beschreibt. Diese Versuche illustrieren, wie die jüngsten Fortschritte bei der Erkennung der Sehnenlänge und Korrektur von Partikelanhaftungen derSTechnologie im Verbund mit Senken einem verbesserten Dynamikbereich zu einem umfassenderen Verständnis von kritischen Prozessparametern für eine schnellere, präzisere Optimierung beitragen. Das kostenlose White Paper erhalten Sie unter: www.mt.com/fbrmgseries Karl-Ludwig Kley ist neuer Präsident Der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck, Karl-Ludwig Kley, ist am 5. Oktober 2012 von der Mitgliederversammlung des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) in Essen zum Präsidenten gewählt worden. Kleys Amtszeit läuft bis Oktober 2014. Er tritt damit die Nachfolge von Klaus Engel an, Vorstandsvorsitzender von Evonik. Kley gehört dem VCI-Präsidium seit September 2007 an. Er übernahm im September 2008 die Funktion des Schatzmeisters des Verbandes und war in gleicher Funktion seit September 2010 auch Vizepräsident des VCI. www.merck.de Chemienobelpreis für GPCR Der Chemienobelpreis wurde in diesem Jahr an Robert J. Lefkowitz und Brian K. Kobilka vergeben. Mit ihren Arbeiten zur Identifikation der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren und deren Wirkmechanismen haben haben sie einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung neuer Medikamente geleistet. Etwa 50 % aller Medikamente beruhen mittlerweile auf der Adressierung dieser Rezeptoren. Photosynthese: Bakterien-Hybride ernten mehr Licht Pflanzen können es, der Mensch kriegt es noch nicht so richtig hin. Hybride Systeme aus natürlichen und künstlichen Komponenten könnten neue Wege für die Solarenergieerzeugung eröffnen. Italienische Forscher stellen in der Zeitschrift Angewandte Chemie den Ansatz für ein solches Konzept vor: Sie kombinierten den photochemischen Kern eines bakteriellen Photosynthese-Systems mit einem organischen Farbstoff als „Antenne“, die den Lichteinfang deutlich verstärkt. Ihre organische Antenne kombinierten die italienischen Wissenschaftler mit dem bereits gut erforschten Reaktionszentrum aus dem Purpurbakterium Rhodobacter sphaeroides R-26. Es zeigte sich, dass die Antenne die Funktion des natürlichen Lichtumwandlers nicht stört, sondern dessen Aktivität in einem Wellenlängenspektrum verbessert, in dem das rein biologische System nicht effizient absorbiert. iStockphoto® Nehmen Sie nicht Irgendeinen, setzen Sie auf den Besten! multi N/C® High-Performance TOC-Analysator Originalpublikation: Milano F. et al.: Angewandte Chemie 124, 11181-11185 (2012) GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 773 www.analytik-jena.de Magazin 125-jähriges Firmenjubiläum Sitz in Meckenheim bei Bonn, ist die Firma mit 28 weiteren, unabhängigen Laborfachhändlern in ganz Europa vertreten. Aktuell arbeiten 23 Mitarbeiter bei dem Unternehmen. Die hauseigene Fertigung umfasst u. a. Druckluft-Rührwerke im AtexBereich für Labor-, Industrie-, Pharma- und Technikum. Magnetrührkupplungen und Rührverschlüsse aus Edelstahl oder PTFE, sowie umfangreiches Zubehör komplettieren das Fertigungsprogramm. Abb.: Das Unternehmen früher und heute. Das Unternehmen Buddeberg in Mannheim feierte am 27. Oktober 2012 ihr 125-jähriges Firmenjubiläum. Zur Geschichte des Unternehmens: Das im Jahre 1887 von den Gebrüdern Carl und Fritz Buddeberg als kleines Optikergeschäft gegründete Unternehmen, setzte seinen Werdegang trotz vieler Kriegsschäden, in alt bewährter Tradition, fort. Der Tätigkeitsschwerpunkt verlagerte sich im Laufe der Jahre auf den Laborfachhandel mit angeschlossener Produktion. Seit 1983 ist Hubert Bohlender Geschäftsführer des in Mannheim Mallau ansässigen Traditions-Unternehmens. Zum 100 Jährigen Bestehen rief Hubert Bohlender die hauseigene Laborfachmesse „Budde“ ins Leben. Noch heute wird diese, in einem 3-jährigen Turnus stattfindende Messe organisiert und auf dem Maimarktgelände Mannheim durchgeführt. Durch die Gründung der LLG (Lab Logistics Group) mit ▶ ▶K ontakt Buddeberg GmbH Mannheim Tel.: 0621/87690-0 Fax: 0621/87690-95 [email protected] www.buddeberg.de Fußballspiele werden im Gehirn entschieden Göttinger Forscher haben aufgeklärt, wie das Gehirn sich gleichzeitig auf verschiedene Objekte konzentrieren kann, ohne sich von unwichtigen Informationen ablenken zu lassen. Das Gehirn kann die visuelle Aufmerksamkeit räumlich aufspalten und dazwischen liegende Bereiche ignorieren. Die Ergebnisse zeigten die große Anpassungsfähigkeit des Gehirns, die es ermöglicht, mit Der Stürmer muss bei diesem Torschuss vielen verschiedenen Situationen seine Aufmerksamkeit aufteilen. Um optimal umzugehen. Dieses Mulseine Verarbeitungskapazitäten nicht zu überlasten, ist er in der Lage alles neben ti-Tasking erlaube es gleichzeitig mehrere Dinge zu beachten, und zwischen seinen beiden Aufmerkso Prof. Dr. Stefan Treue, Leiter samkeitsbereichen auszublenden. Dieser der Abteilung Kognitive NeuroProzess ist in der Abbildung durch entwissenschaften am Deutschen sprechende Unschärfen dargestellt. Primatenzentrum. Die Flexibilität Bild: Fuchstrick GbR / Christian Kiel unseres Aufmerksamkeitssystems ist also eine Voraussetzung dafür, dass Menschen zu fast unfehlbaren Fußballartisten werden können, aber auch dafür, dass wir uns sicher im Straßenverkehr bewegen können. Originalpublikation: Niebergall R. et al.: Neuron 72, 1067-1079 (2011) 774 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 stay updated with G.I.T. LaboraTory porTaLs laboRaToRy-jouRNal.com GIT-laboR.dE an rm Ge ition Ed ImaGING-GIT.com Receive all relevant information on the laboratory business and academic research in chemistry and biotechnology with G.I.T. Newsletters Subscribe for free at: www.laboratory-journal.com/user/register www.GIt-labor.de/user/register (German Edition) www.ImaGInG-GIt.com/user/register www.gitverlag.com Titelstory Mahlung bis in den Nanobereich Nano auch für größere Probenmengen Im Jahr 2006 hat Fritsch erstmals die Planeten-Mikromühle Pulverisette 7 premium line vorgestellt [1]. Diese Hochenergie Planeten-Kugelmühle ermöglicht die Erzeugung feinster Partikelgrößen bis in den Nanometerbereich durch Drehzahlen von 1100 U / min und entsprechend hohem Energieeintrag. Seitdem wurde diese Hochleistungsmühle zum unentbehrlichen Arbeitsgerät beim mechanischen Legieren, zur Forschung an neuen Brennstoffzellen oder zur Entwicklung neuer Lithium-Ionen-Batterien. Allerdings ist das nutzbare Probenvolumen relativ gering. Deshalb gibt es eine hohe Nachfrage nach einer Mühle mit gleicher Leistung, aber größerem Volumen. Auf der Achema 2012 wurde erstmals die neue Planeten-Monomühle Pulverisette 6 premium line vorgestellt, die diesen Kundenwünschen direkt nachkommt. Planeten-Kugelmühlen Planeten-Kugelmühlen sind die im Labor wohl am weitesten verbreiteten Kugelmühlen zur Probenaufbereitung von weichen bis harten, spröden und faserigen Materialien. Der Name dieses Mühlentyps erklärt sich durch ihre Kinematik. Die Mahlbecher, die auf einer rotierenden Sonnenscheibe gelagert sind, drehen sich gegenläufig um den Mittelpunkt dieser Scheibe. Durch diese Bewegung wird die Probe durch Prall-, Scher- und Reibkräfte bei Kugel-zu-Kugel und Kugel-zu-Wand Kollisionen sehr effektiv und schnell zerkleinert (Abb. 1). Aufgrund der Planetenbewegung wirkt auf die Mahlbehälterfüllung nicht nur die Erdbeschleunigung, wie es bei konventionellen Kugelmühlen der Fall ist, sondern zusätzlich erhöhen Zentrifugal- und Corioliskraft die kinetische Energie der Mahlkörper bis zum 100-fachen der Erdbeschleunigung. Aus der Wirkung dieser Kräfte auf die Mahlkörper und das Mahlgut resultiert bei hohen Drehzahlen eine große Beanspruchungsintensität und Zerkleinerungswirkung. Die Energieübertragungsdichte beträgt etwa das 10-fache von Schwing- und das 50-fache von konventionellen Kugelmühlen [2]. Das Mahlergebnis wird dabei von vielen Parametern beeinflusst, wie insbesondere Drehzahl der Mühle, Mahldauer, Kugelgröße, Verhältnis Probenmenge zur Kugelfüllung sowie das Material der Mahlkörper. Mahlen in den Nano-Bereich Die Nachfrage nach feinpartikulären Partikeln definierter Größenverteilung nimmt insbesondere in der chemischen und pharmazeutischen Industrie stetig zu. Die Herstellung von feinsten Partikeln bis hinunter in den Nanometerbereich kann hierbei entweder durch chemische 776 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Titelstory Abb. 1: Funktionsprinzip einer Planeten-Kugelmühle Abb. 2: Vergleich Planeten-Monomühle Pulverisette 6 premium line mit der classic line Version Synthese, d. h. durch die Erzeugung der Partikeln durch Kristallisation (Bottom-Up) oder durch Zerkleinerung bereits vorhandener gröberer Partikel in Mühlen erfolgen (Top-Down). Oftmals sind aber auch die durch Kristallisation gewonnen Partikel zu grob und bedürfen einer Nachbehandlung in Mühlen. Das Interesse der Industrie an Nano-Partikeln erklärt sich dadurch, dass diese wegen ihrer sehr großen spezifischen Oberfläche (Verhältnis aus Oberfläche zu Volumen) völlig neue physikalische und chemische Eigenschaften zeigen. So werden aus nichtleitenden Materialien plötzlich Leiter und eigentlich undurchsichtige Metalloxide werden transparent [3, 4]. Leistung Gegenüber dem bisherigen classic line Modell wurde bei der premium line Version die Antriebsleistung verdoppelt. Der leistungsstarke 1,5 kW Motor sorgt für eine maximale Drehzahl von bis zu 850 U / min und damit für eine signifikante Steigerung des Energieeintrages. Als Beleg für die Leistungsfähigkeit der Mühle sei hier exemplarisch die Vermahlung von Aluminiumoxid bis in den Nanometerbereich gezeigt (Abb. 2). Bereits nach 30 Minuten liegt der d50-Wert der gemahlenen Probe unter 200 nm und nach 60 Minuten unter 100 nm. Um ähnliche Feinheiten mit der classic line Mühle zu erhalten, ist eine deutlich längere Mahldauer nötig. Funktionalität Neben der deutlich erhöhten Antriebsleistung ist auch die Bedienung der Mühle ‚premium‘. Alle wichtigen Parameter, wie Drehzahl, Mahldauer, Pausenfunktion, Anzahl der Mahlzyklen usw. werden über ein 4,3“ Zoll Touchscreen mit Farbdisplay eingegeben und können als Mahlprogramm gespeichert werden. Bei bisherigen Planetenmühlen mit einer Mahlstation muss der Benutzer den notwendigen Unwucht Ausgleich manuell mittels eines Gegengewichts einstellen. Bei der neuen Mühle erfolgt die Auswuchtung vollautomatisch – ein Patent von Fritsch. Abb. 3: Mahlbecherverspannung Servolock Ebenfalls patentiert ist die neue Mahlbecherverspannung Servolock. Statt wie bisher mit Spindeln oder Schrauben und statt mit mehr oder weniger großem Kraftaufwand die Becher aufzuspannen, muss man jetzt nur den Bügel herunterklappen – Klick – fertig! Mit der motorischen Verspannung wird der Becher reproduzierbar mit einer Anpresskraft von 16 kN [~ 1,6 t] eingespannt (Abb. 3). Fazit Die Funktionen der Planeten-Monomühle Pulverisette 6 premium line im Überblick: ▪▪ Verdoppelte Antriebsleistung für schnelles, starkes Hochleistungsmahlen ▪▪ Vollautomatische Auswuchtung der Mahlbecher ▪▪ Motorische Verspannung der Mahlbecher (Servolock) ▪▪ Praktischer Touchscreen mit Farbdisplay Weitere Informationen zur Planeten-Monomühle Pulverisette 6 premium line mit anschaulichem Video unter http://bit.ly/TgGXe4 Literatur [1]GIT Labor-Fachzeitschrift 10/2007 [2] Höffl, K.: Zerkleinerungs- und Klassiermaschinen, Springer, Berlin (1986) [3]Sakai T. et al.: Journal of the Ceramic Society of Japan, 120, 39-41 (2012) [4]Breitung-Faes S. und Kwade A.: Powder Technology 212 [3], 383-389 (2011) ▶ ▶K ontakt Dipl.-Phys. Wolfgang Simon Fritsch GmbH – Mahlen und Messen Idar-Oberstein Tel.: 06784/70-0 Fax: 06784/7011 [email protected] www.fritsch.de GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 777 Massenspektrometrie S chwerpunkt LC-MS in der Spurenstoffanalytik Aktuelle Trends zur Quantifizierung und Identifizierung persistenter Substanzen im Abwasser © Gerisch - Fotolia.com Eintrag, Vorkommen und die damit verbundenen schädlichen Effekte von Arzneimitteln und Industriechemikalien in der aquatischen Umwelt stehen im Fokus vielfältiger Forschungsaktivitäten wie z. B. Riskwa (BMBF, Deutschland), Strategie Micropoll (BAFU, Schweiz) und F&E-Vorhaben des MKULNV in Nordrhein-Westfalen. Nachdem zuvor bereits vorgeschlagene Grenzwerte für Arzneimittelwirkstoffe in der letzten Revision der neuen Oberflächengewässerverordnung 2011 mit Verweis auf die europäische Wasserrahmenrichtline (WRRL) zurückgezogen wurden, hat die Europäische Kommission am 31. Januar 2012 nun Umweltqualtitätsnormen (UQN) für mehrere Hormone sowie Carbamazepin und Diclofenac vorgeschlagen. Keywords: LC-MS, Spurenstoffanalytik, Abwasser 778 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Die Mikroverunreinigungen gelangen vor allem durch die unvollständige Elimination bei der biologischen Abwasserreinigung mit dem Kläranlagenablauf in die Oberflächengewässer. Zur Reduktion dieser prioritären Stoffe in den Kläranlagenabläufen wird als vierte Reinigungsstufe derzeit die Ozonung und die Zugabe von Pulveraktivkohle im großtechnischen Maßstab erprobt und auf ihre Praxistauglichkeit geprüft (Abb. 1) [1 – 3]. Neben dem Monitoring der Schadstoffkonzentrationen ist auch zur Aufklärung der Reaktionswege die Identifizierung von Transformationsprodukten und Metaboliten erforderlich. Die Auswirkungen des Eintrages dieser Substanzen auf das Ökosystem und die menschliche Gesundheit muss auf Basis von wirkungsbezogenen Testverfahren anhand ihrer toxikologischen Eigenschaften erfolgen [1 – 2]. Vor diesem Hintergrund sind für die Überwachung von Einträgen und Grenzwerten der Mikroverunreinigungen empfindliche LC-MS Target-Analysemethoden notwendig, die nach Möglichkeit eine große Anzahl und ein breites Polaritätsspektrum von Analyten erfassen können (Abb. 2). Andererseits sind für die umfassende Charakterisierung und Identifizierung von Analyten ohne direkten Bezug auf Referenzstandards, wie sie mit hochauflösenden Massenspektrometern möglich sind, Strategien zur rationalen Auswertung von Non-Target-Analysen erforderlich. Bei der Target-Analytik ist eine stetige Steigerung der Sensitivität durch neue Geräteentwicklungen zu beobachten. Neben den Tandemmassenspektrometern sind mit modernen hochauflösenden Massenspektrometern mittlerweile auch anspruchsvolle Quantifizie- 22 Dr. rer. nat. Christoph Portner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Bereich Umwel-thygiene & Spurenstoffe 22 Dr. rer. nat. Jochen Türk, Bereichsleiter Umwelthygiene & Spurenstoffe, Institut für Energie und Umwelttechnik e.V. (IUTA), Duisburg rungen möglich. Diese Geräte haben meist eine sehr hohe Datenaufnahmerate von bis zu 200 Hz, mit der sich auch bei Peakweiten von 1 – 2 Sekunden noch genügend Datenpunkte akquirieren lassen, wobei immer das vollständige Massenspektrum aufgenommen wird. Durch die Verwendung von retentionszeitabhängigen MS/ MS Experimenten lassen sich mit Tripel-Quadrupol-Massenspektrometern auch mehrere 100 Massenübergänge in eine Multimethode integrieren. Die Umschaltzeiten zwischen den Polaritäten liegen bei Tandemmassenspektrometern im unteren Millisekunden-Bereich, womit sich bei Target-Screenings separate LC-Läufe einsparen lassen. Methodenentwicklung zur Quantifizierung Dieser Trend zu immer umfassenderen Multimethoden erfordert auch neue Konzepte zur Datenauswertung. Herstellerseitige Softwareentwicklungen und neue Arbeitsabläufe (Workflows) sollen den Anwender u. a. bei der Sichtung von hunderten Massenspektren oder der automatischen Auswertung bei der Standardaddition unterstützen. Bei allen technischen Neuerungen kann die Methodenentwicklung zur Quantifizierung von Spurenstoffen schnell reichlich Arbeit nach sich ziehen. Zu wenig Retention, schlechte Ionisierbarkeit oder chromatografische Trennleistung sind die wesentlichen Herausforderungen. Hinzu kommen störende Matrixeffekte und damit verbunden die Frage nach der richtigen Kalibrationsmethodik. Die Verwendung von Isotopenmarkierten Referenzstandards für jeden Analyten wäre ideal, ist aufgrund der hohen Kosten und der teilweise eingeschränkten Verfügbarkeit allerdings nicht immer möglich. Bei der Standardaddition müssen die Proben mit jedem Analyten in der zum Ausgangswert passenden Konzentration dotiert werden. Das erfordert nicht nur eine separate Messung vorab, sondern erhöht auch den Aufwand im Labor. Zusätzlich erschweren die teilweise über mehrere Zehnerpotenzen schwankenden Spurenstoffkonzentrationen zwischen einzelnen Abwasserproben die Messungen durch Verschleppungen und die Auswahl des Kalibrationsbereiches. Aktuelle Forschungsaktivitäten in der Wissenschaft und von Seiten der Hersteller zur Non-TargetAnalytik mit hochauflösenden Massenanalysatoren (HRMS) beschäftigen sich mit der Auswertung und Interpretation der umfangreichen Messdaten sowie der Entwicklung von automatischen Arbeitsabläufen. Grundsätzlich ist hier zwischen der Identifizierung anhand der ermittelten Summenformel von erwarteten Analyten (Suspected-Screening) und dem Non-Target-Screening ohne jede a priori Information zu differenzieren [4 – 5]. Neben der elementaren Zusammensetzung des Vorläuferions können einige HRMS-Geräte (QTOF, Orbitrap etc.) auch die exakte Masse der Produkt-Ionen bestimmen. Die weitere Eingrenzung der möglichen Summenformeln wird anhand der Isotopenverteilung vorgenommen. Für die Suche nach bekannten Analyten aus den Bereichen Pharmazeutika oder Kontaminanten aus der Rückstandsanalytik können eigene oder öffentliche MS-Datenbanken wie z. B. Daios, Massbank oder Norman genutzt werden [5]. Kommerzielle Referenzspektrendatenbanken der Gerätehersteller, der NIST oder die Wiley Registry (9. Edition) beinhalten mittlerweile auch eine große Anzahl von LC-MS / MS Spektren. Spektrenvergleiche zeigen auch bei der Verwendung sehr unterschiedlicher MS-Geräte gute Übereinstimmungen [6]. Die Non-Target Analytik gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen (Abb. 3). Ohne weitere Kenntnisse zu den möglichen Sub- Abb. 1: Großtechnische Ozonung des Ablaufs der Kläranlage DuisburgVierlinden (Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR) mit der Möglichkeit zum getrennten Ozoneintrag über Diffusoren oder Injektor mit nachgeschaltetem Festbettverfahren (Bild: Grontmij GmbH). Massenspektrometrie Schwerpunkt stanzen in der Probe ist eine eindeutige Identifizierung nur sehr schwer möglich. Dennoch bietet sie die Möglichkeit z. B. Tagesgänge zu vergleichen und Unterschiede oder Zusammenhänge zwischen den Probenahmeorten und -tagen mittels multivariater Datenanalyse zu untersuchen [7]. Die Summenformeln der relevanten Massen und ihr Fragmentierungsmuster können u. a. mit der frei zugänglichen Software MetFrag durch in silico Fragmentierung die Anzahl der möglichen Strukturformeln eingrenzen [8]. Die Retentionszeit als ein weiteres Kriterium kann zur Absicherung des Ergebnisses nur bei Verfügbarkeit der Referenzsubstanz genutzt werden. Auch ohne Referenzsubstanz kann anhand des Hydrophobizitätsindexes die Plausibilität der Retentionszeit der identifizierten Strukturformel erfolgen [9]. Chromatographische Trennung Neben den Strategien und Arbeitsabläufen zur Datenauswertung zeigt sich ein Trend zur Steigerung der Empfindlichkeit nicht nur durch neue Massenanalysatoren und neue Ionenquellen, sondern auch bei der chromatographischen Trennung. Neben den „sub 2 µm“ Partikel erlauben „Fused core“ oder monolithische Trennsäulen immer höhere lineare Fließgeschwindigkeiten bei hoher Peakkapazität und Trennleistung. In der Wasseranalytik wird immer häufiger auch auf die Probenvorbereitung im Labor verzichtet und die Probe direkt injiziert. Probleme ergeben sich bei der Large-Volume-Injektion für sehr polare Analyten, die sich nicht am Säulenkopf fokussieren lassen. Seriell gekoppelte Trennsäulen mit unterschiedlichen Eigenschaften oder Online-SPE-HPLC Systeme bieten hier Möglichkeiten zur Methodenentwicklung. Bei allen neuen Entwicklungen sind die Kosten und der zeitliche Aufwand für die steigende Abb. 3: Darstellung der im positiven (n = 186) und negativen (n = 293) Ionisationsmodus ermittelten möglichen Transformationsprodukte der Ozonung des Ablaufs der Kläranlage Bad Sassendorf (Versuchseinstellung, 2 mg/l Ozon, volumengesteuert) [2]. Automatisierung bei der Probenvorbereitung, Messung und Auswertung stets zu berücksichtigen. Umfassende LC-MS Methoden ermöglichen zwar ein schnelles Target-, Suspectedbzw. Non-Target-Screening, stellen aber immer nur einen Kompromiss hinsichtlich der Sensitivität dar. Die Versuchsplanung, Dateninterpretation und Bewertung der Messergebnisse bleibt weiterhin beim Anwender. Literatur [1] J. Türk et al.: BMWi, AiF „Otto von Guericke“ e. V. (IGF-FV 15862 N), (2011) [2] Grünebaum T. et al.: Teilprojekt: 6 und T. C. Schmidt et al.: Teilprojekt: 10, Abschlussberichte Phase 1, MKULNV NRW (AZ IV-7-042 600 001F und AZ IV-7-042 600 001J, Vergabe-Nr. 08/058.1), (2011). http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/abwasser.htm [3]Abegglen C. und Siegrist: H. Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser. Verfahren zur weitergehenden Elimination auf Kläranlagen. Bundesamt für Umwelt, Bern, Umwelt-Wissen Nr. 1214, (2012) [4]M. Krauss et al.: Analytical and Bioanalytical Chemistry 397, 943–951 (2010) [5]M. Zedda und C. Zwiener: Analytical and Bioanalytical Chemistry 403, 2493–2502 (2012) [6]H. Oberacher et al.: Journal of Mass Spectrometry 47, 263–270 (2012) [7]Muller A. et al.: Chemosphere 85, 1211–1219 (2011) [8]S. Wolf et al.: BMC Bioinformatics, 11, 148, 1–12 (2010) [9]Ulrich N. et al.: Journal of Chromatography A, 1218, 8192–8196 (2011) ▶ ▶K ontakt Abb. 2: MRM-Chromatogramm für 50 abwasserrelevante Substanzen. (LC: Spark Holland Symbiosis Pico, freundliche Leihgabe der Axel Semrau GmbH,MS: AB Sciex QTrap 3200, Säule: Phenomenex Kinetex 1,7 μm C18 100 Å 50 x 2,1 mm, Flussrate: 0,4 ml/min). 780 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Dr. rer. nat. Christoph Portner Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Umwelthygiene & Spurenstoffe Institut für Energie und Umwelttechnik e. V. (IUTA) Duisburg Tel.: 02065/418-216 [email protected] www.iuta.de Massenspektrometrie schwerpunkt Massenspektrometer zur mobilen Anwendung PIMMS - Ein Planar Integriertes Mikromassenspektrometer Ein miniaturisiertes Massenspektrometer (MS) erweitert den Anwendungsbereich für die MS um mobile- und in-situ-Analyse von Gasen. Ein solches miniaturisiertes MS wurde an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) entwickelt. Es trägt die Bezeichnung PIMMS, was für das Planar Integrierte Mikromassenspektrometer steht. Die Forschungsarbeit wurde im Rahmen des gleichnamigen BMBF Projektes und in Zusammenarbeit zwischen der TUHH, Krohne Messtechnik, Bayer Technology Services und Ehrfeld Mikrotechnik BTS durchgeführt. An der TUHH ist es gelungen, alle ionenoptischen Komponenten eines MS auf einem Chip von ca. 1cm2 Größe zu integrieren [1][2]. Alle Komponenten des Chips sind in einer Ebene mit Standardprozessen der Mikrosystemtechnik aufgebaut. Anordnung und Funktionsweise der Komponenten In Abbildung 1 ist der planare Aufbau des PIMMS dargestellt. Als Elektronenquelle dient ein Argon-Hochfrequenz-Mikroplasma, welches mit einer Frequenz von 2,45 GHz angeregt wird. Die in der Plasmakammer entstehenden Elektronen werden mit 100 V extrahiert und in die Ionisationskammer geleitet. Innerhalb der Ionisationskammer wird das zu vermessende Gasgemisch mittels Elektronenstoßionisation ionisiert. Die so entstandenen Ionen werden durch ein Elektrodenpaar mit einer Spannungsdifferenz von 125 V extrahiert, anschließend in den Wanderfeldmassenseparator mit einer Spannung von ca. 67 V fokussiert und mit einer definierten Energie von 100 eV eingeleitet. Der Wanderfeldmassenseparator besteht aus einer Kammelektrode und mehreren ihr gegenüberliegenden Fingerelektroden. Das Potential der Fingerelektroden wird mittels einer Rechteckspannung in bestimmten Zeitintervallen geändert. Die Elektroden können abwechselnd zwei verschiedene Spannungswerte annehmen, 0 V oder 5 V. Jede zweite Fingerelektrode liegt auf demselben Potential. Fliegt ein Ion durch den Massenseparator, kann es eine Elektrode mit 0 V ungehindert passieren. Kreuzt sein Weg eine Elektrode, welche zur Kammelektrode eine Po- tentialdifferenz (5 V) besitzt, wird es seitlich abgelenkt. Ionen mit einer definierten Energie haben eine Geschwindigkeit, welche nur von ihrer Masse abhängt. Schwere Ionen sind langsamer als Ionen mit einer geringeren Masse. Wechseln die Fingerelektroden im Massenseparator mit einer bestimmten Frequenz (der Wanderfeldfrequenz) ihr Potential, können nur jene Ionen den Massenseparator passieren, welche eine solche Geschwindigkeit (und damit eine definierte Masse) haben, sodass sie beim Durchqueren des Massenseparators nur auf Fingerelektroden treffen, an denen keine Spannung anliegt. Ionen einer anderen Geschwindigkeit erfahren eine seitliche Ablenkung und können den Separator nicht passieren. Daraus folgt, dass die jeweilige Wanderfeldfrequenz die Masse der Ionen bestimmt, welche den Separator passieren. Eine Durchstimmung der Wanderfeldfrequenz führt zu einem vollständigen Massenspektrum. Hinter dem Massenseparator befindet sich ein Energiefilter, welcher nur von Ionen passiert werden kann, die ein bestimmtes Energie-zu-LadungVerhältniss haben. Die Ionen können durch thermische Streuung eine Varianz in ihrer Energie besitzen, zudem kann eine Energiestreuung durch Randfelder während des Durchlaufs durch den Separator entstehen. Nach dem Passieren des Energiefilters wird der Ionenstrom mittels einer hybridintegrierten MCP verstärkt, der verstärkte Ionenstrom trifft auf einen FaradayDetektor und wird gemessen. Keywords: PIMMS, Massenspektrometer, Mikrosystemtechnik Abb. 1: Der PIMMS-Chip GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 781 Massenspektrometrie Schwerpunkt Der Aufbau des PIMMS-Chips Die Herstellung des PIMMS-Chips unterliegt Standardprozessen der Mikrosystemtechnik. Basierend auf einem Glas-Silizium-Glas-WaferAufbau, seitlich dargestellt in Abbildung 2. Die Elektroden des Massenspektrometers werden mittels des „Bosch-Prozesses“ aus einem hochdotierten und damit gut leitenden Siliziumwafer heraus geätzt. Die Glaswafer bilden dabei die tragende Basis des Aufbaus und dienen zum Verschließen der gasführenden Massenspektrometerelemente wie Ionisationskammer und Plasmakammer. Die elektrische Kontaktierung der Siliziumelektroden wird durch Metallleiterbahnen realisiert, die eutektisch mit den Siliziumstrukturen verbunden sind. Dabei ergibt sich der Aufbau des Chips wie in den Schritten 1 – 7 in Abbildung 2. Schritt (1) zeigt die einzelnen bereits vorbereiteten Wafer. Auf dem unteren Glaswafer sind Metallleiterbahnen mittels eines Sputter-Prozesses aufgebracht und in den Siliziumwafer werden Stufen als Bondstop hinein geätzt. In (2) werden der untere Glaswafer und der Siliziumwafer durch anodisches Bonden miteinander verbunden. Die zuvor geätzten Stufen verhindern eine Verbindung an diesen Bereichen. Zwischen Silizium und Gold bildet sich ein eutektischer Kontakt. In (3) werden mit dem Bosch-Prozess Gräben in das Silizium geätzt. Die nicht benötigen Siliziumstukturen lassen sich entfernen (4), da diese nicht mit dem unteren Glas verbunden sind. In (5) wird die GlasSilizium-Kombination mit dem oberen Glaswafer anodisch gebondet. In den oberen Wafer wird eine Bruchkante hinein gesägt (6) und dann gebrochen (7). Der so entstandene Chip wird auf eine Trägerplatine geklebt und mit Kapillaren zum Anschluss von Gasen versehen. Abb. 2: Mikrosystemtechnische Herstellungsschritte des PIMMS-Chips Peripherie des PIMMS Im Laufe des PIMMS-Projektes sind verschiedene Varianten und Generationen von Demonstra- Abb. 4: Massenspektren von a) Gemisch aus Argon , Methan und CO2 und b) Argon 782 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Abb. 3: Demonstrator Massenspektrometrie schwerpunkt toren entstanden. In Abbildung 3 ist der Aufbau eines an der TUHH entwickelten Demonstrators dargestellt. Der Aufbau stellt ein mobiles Laborgerät dar, bei dem die einzelnen Komponenten flexibel aufgebaut und damit zurzeit noch größer als nötig dimensioniert sind. Alle Komponenten sind leicht zugänglich. Der Aufbau beinhaltet Vakuumpumpen, eine Druckmesszelle, eine Argondruckflasche zur Versorgung des Plasmas, einen Aluminiumrezipienten und die Elektronik. Die Ansteuerung erfolgt über einen beliebigen PC oder Laptop, der per USB mit dem Aufbau verbunden werden kann. Das Pumpensystem besteht aus einer Membranvakuumpumpe (Pfeiffer MVP 006-4) und einer Turbomolekularpumpe (Pfeiffer Hipace 10). Der mit dieser Pumpenkombination erreichbare Druck liegt bei ca. 10-5 mbar. Der Betriebsdruck unter Verwendung des Plasmagases im Rezipienten liegt bei ca. 10-3 mbar. Ein zu vermessendes Gasgemisch kann über ein 1/16‘‘ Stahlrohr angeschlossen werden. Die Druckminderung des Messgases erfolgt passiv über Kapillaren. Sie wird nicht geregelt. Der Druck der zugeführten Probe darf deshalb nicht zu großen Schwankungen unterliegen. Der eigens entwickelte Wanderfeldgenerator kann den Wanderfeldseparator mit Frequenzen bis zu 270 MHz betreiben. Dies ermöglicht die Messung geringer Massen einschließlich 1m/z. Die kurzen Anschlusswege im Aufbau zwischen Chip und Elektronik sorgen dafür, dass die Aufnahme eines Spektrums von 0,1 Sekunden/Masse realisierbar ist. Performance des PIMMS In Abbildung 4 sind mit dem PIMMS gemessene Spektren dargestellt. 4 a) stellt ein Gemisch aus Argon, Methan und CO2 dar. Das PIMMS ist in der Lage, Spektren mit einem Auflösungsvermögen von bis zu 43 FWHM aufzunehmen (Argonspektrum 4 b)). Der mögliche Massenbereich beträgt m/z = 1 bis 200. Auch höhere Massen sind prinzipiell messbar, das erscheint jedoch bei einem Auflösungsvermögen von 43 FWHM derzeit nicht sinnvoll. Mit dem PIMMS konnten Messungen mit einer Sensitivität unterhalb von 100 ppm [3] durchgeführt werden. Literatur [1]Hauschild J.-P. et al.: Int. J. Mass Spectrom. 264-1, pp. 53–60 (2007) [2] Reinhardt M. et al.: Int. J. Mass Spectrom. 295, pp. 145–148 (2010) [3]Müller J. et al.: LC-MS in Drug Bioanalysis, Springer Verlag, 2012, 423 ff. Autoren Dipl.-Phys. Maria Reinhardt-Szyba, Dipl.-Ing. Grigoriy Quiring, Régulo Miguel Ramírez Wong, M.Sc., Dipl. -Ing. Henning Wehrs und Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller, Technische Universität Hamburg-Harburg Danksagung Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzepts „Forschung für die Produktion von morgen“ unter dem Förderkennzeichen 02PC2100 gefördert und vom Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA), Bereich Produktion und Fertigungstechnologien (PFT), betreut. ▶ ▶K ontakt Dipl.-Phys. Maria Reinhardt-Szyba Technische Universität Hamburg-Harburg Mikrosystemtechnik (E7) Hamburg Tel.: 040/42878-4449 [email protected] Competence in Process and Laboratory Technology 24. bis 27. September 2013 | Messe Basel | www.ilmac.ch Ausgerichtet auf Sie. Fokussiert auf Ihren Erfolg. Veranstalter: MCH Messe Schweiz (Basel) AG | Ilmac | CH-4005 Basel | [email protected] Jetzt Teilnahme sichern: Wählen Sie Ihren Stand direkt auf dem Hallenplan aus. www.ilmac.ch/hallenplan Materialanalytik Asbest in Straßenbelägen Vergessen oder Verheimlicht? Aufgrund der gesundheitsschädlichen Wirkung von Asbestfasern wurde die Verwendung von Asbest in Deutschland seit 1979 schrittweise eingeschränkt, bis 1993 ein generelles Verbot der Herstellung und des In-Verkehr-Bringens von Asbest gemäß der ChemikalienVerbots-Verordnung in Kraft trat. Noch heute findet sich Asbest in vielen fest (Asbestzement) und schwach gebundenen (Spritzasbest, Leichtbauplatten, Matten, Pappen, ...) Baustoffen sowie in bauchemischen Produkten (Fußbodenbeläge, Dichtmassen, Kleber, ...) und es gelten strenge Schutzvorschriften beim Umgang mit diesen Materialien. Warum diese Sicherheitsmaßnahmen ausgerechnet bei Straßenbelägen in der Vergangenheit nicht gefordert wurden, ist fraglich. Asbest in Straßenbelägen (Asphalten) Eine Problematik, die lange Zeit bekannt war und ebenso lange in der Öffentlichkeit und der Gesetzgebung keine Berücksichtigung fand, sind Straßenbeläge (Asphalte). Diese bestehen aus einer Mischung des Bindemittels Bitumen sowie Splitt aus natürlichen Gesteinen. Insbesondere für die hoch beanspruchte Deckschicht werden häufig basische, Tremolit © Didier Descouens magmatische Gesteine wie Basalt, Diabas oder Gabbro verwendet. Diese Gesteine können natürliche Anteile an Asbestmineralen aus der Familie der Amphibole wie Aktinolith, Tremolit, Anthophyllit oder Amosit (Grunerit) enthalten. Chrysotilasbest wurde in der Vergangenheit gelegentlich Asphalten für besonders beanspruchte Straßenabschnitte wie Kreuzungen zugesetzt. Beim Kaltfräsen von Verkehrsflächen, bei der Wiederaufbereitung (Recycling) des Asphaltes und der Wiederverwertung im Straßenbau können durch mechanische Beanspruchung Asbestfasern freigesetzt werden und zu einer Gesundheitsgefährdung von Arbeitern, Anwohnern und Verkehrsteilnehmern führen. Rechtliches Mit der Neufassung der Gefahrstoffverordnung 2004 hat sich die Rechtslage zum Inverkehrbringen mineralischer Rohstoffe und zur Exposition bei Tätigkeiten mit diesen Materialien geändert. Die bis dahin gültige TRGS 954 wurde 2007 durch die TRGS 517 (2009 überarbeitet) ersetzt. Die wichtigsten Änderungen sind: ▪▪ Das generelle Expositionsverbot wurde aufgehoben ▪▪ Für Tätigkeiten mit asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Zubereitungen und Erzeugnissen ist keine Ausnahmegenehmigung mehr sondern Abb. 1: Querschnitt durch einen Asphalt-Bohrkern nur noch die Mitteilung an die Behörde erforderlich ▪▪ Die Wiederverwendung ... asbesthaltiger Materialien ist zulässig. Zuvor hätte eine fachgerechte Entsorgung z. B. von asbesthaltigem Straßenfräßgut erfolgen müssen ▪▪ Der Begriff „freie Asbestfasern“ in mineralischen Rohstoffen, der bei der Bestimmung des Massengehalts häufig zu Missverständnissen geführt hatte, wurde durch „Asbest“ ersetzt. Die in diesen Gesteinen vorkommenden Asbestarten zeigen in der Regel nicht die langfaserige, wollige Ausbildung technisch genutzter Varietäten der Asbestminerale. Vielmehr handelt es sich um stengelige bis prismatische Formen dieser Minerale. Sie setzen erst durch mechanische Beanspruchung (z. B. Fräsen) splitter- und faserförmige Partikel frei, die gemäß den WHO-Kriterien: L > 5 µm, D < 3 µm, L : D > 3 : 1 als alveolengängige Fasern bewertet werden. Das wird in der TRGS 517 berücksichtigt. Dort heißt es: „Als Asbestfasern werden solche Fasern bezeichnet, die nach Ihrer Zusammensetzung den 6 Asbestmineralen zuzuordnen sind. Es ist dabei unerheblich, ob eine Asbestfaser aus einem faserförmigen oder nicht-faserförmigen Vorkommen eines Asbestminerals freigesetzt wurde…“ Als potentiell asbesthaltig sind laut Anlage 1 zur TRGS insbesondere folgende Gesteinsarten zu betrachten: ▪▪ Ultrabasite / Peridotite (z. B. Dunit, Lherzolith, Harzburgit) ▪▪ Basische Effusiva (z. B. Basalt, Spilit, Basanit, Tephrit, Phonolit) ▪▪ Basische Intrusiva (z. B. Gabbro, Norit, Diabas) ▪▪ Metamorphe und metasomatisch überprägte Gesteine (z. B. metasomatische Talk-Vorkommen, Grünschiefer, Chlorit- und 784 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Materialanalytik a) b) DAS BESTE FÜR INSTRUMENTELLE DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHIE TLC-MS INTERFACE c) Amphibolschiefer/-fels (Bsp.: Nephrit), Serpentinit, Amphibolit) Abb. 2 a – c: a: Aktinolithfasern auf Kernporenfilter, b: Amphibolasbest (Amosit), c: Chrysotilasbest in Bitumen Untersuchungsmethode Weiterhin stellt der Gesetzgeber laut TRGS 517 Nr.1 Abs. 4 fest, dass ▪▪ Der Arbeitgeber davon ausgehen kann, dass der Massengehalt an Asbest in mineralischen Rohstoffen, wie sie z. B. in Steinbrüchen der Bundesrepublik Deutschland vorkommen, weniger als 0,1 vom Hundert beträgt, so dass das Herstellungs- und Verwendungsverbot gemäß § 18 i.V.m. Anhang IV Nr. 1 Abs. 2 Ziffer 3 GefStoffV nicht berührt ist.‘ Im Splitt aus Gesteinen, die nach TRGS 517 als potentiell asbesthaltig eingestuft werden, muss der Gehalt lungengängiger Asbest- (WHO-) fasern bestimmt werden. Dies erfolgt nach Verfahren 4, Anlage 2 der TRGS 517: ▪▪ Die Bestimmung des Massengehalts an Asbest von kompakten Stoffen (z. B. SpecksteinStücke, Naturwerkstein), bei deren Verwendung einatembare Stäube entstehen können (z. B. durch Bohren, Sägen, Fräsen, Schleifen) gemäß dem BIA-Verfahren 7487: ▪▪ Verfahren zur analytischen Bestimmung geringer Massengehalte von Asbestfasern in Pulvern, Pudern und Stäuben mit REM/ EDX (Kennzahl 7487). In: BIA-Arbeitsmappe Messung von Gefahrstoffen. 18. Lfg. IV / 97. Hrsg.: Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitsschutz, Sankt Augustin. Erich Schmidt, Bielefeld 1989 – Losebl.-Ausg. Diese Annahme ist falsch! Zahlreiche Untersuchungen der Splittfraktionen von Asphalten haben gezeigt, dass insbesondere in Gabbros und Noriten stellenweise WHO-Faser-Konzentrationen > 0.1 %, Gesamt-Faserkonzentrationen > 0.5 % und Gesamt-Asbestgehalte (faserförmige und nicht-faserförmige Partikel) im Bereich mehrerer Prozent-Punkte auftreten können. Bei diesem aufwändigen Verfahren werden die meist als Bohrkerne vorliegenden Asphalt-Proben gebrochen und homogenisiert sowie der Bitumen- / Teer-Anteil durch Glühen oder Lösen extrahiert. Anschließend wird das Material auf Korngrößen < 100 µm vermahlen und eine Teilmenge des Probenpulvers in dest. Wasser suspendiert. Das Wasser wird filtriert und der Laut TRGS 517 kann ▪▪ der Arbeitgeber davon ausgehen, dass bei der Gewinnung, Aufbereitung, Wiederaufbereitung, Weiterverarbeitung und Wiederverwertung mineralischer Rohstoffe aus Gesteinen, die in Anlage 1 nicht aufgeführt sind, Asbest nicht vorliegt. EINFACHE UND SCHNELLE EXTRAKTION VON DER PLATTE DIREKT IN IHR MS KOMPATIBEL ZU DEN GÄNGIGSTEN HPLC-MSSYSTEMEN WELTWEIT FÜHREND IN DER PLANAR-CHROMATOGRAPHIE WWW.CAMAG.COM multifaceted and multicoloured beaufschlagte Filter rasterelektronenmikroskopisch / röntgenmikroanalytisch untersucht. Bei ausreichender analytischer Erfahrung und Kompetenz (Akkreditierung, Teilnahme an Ringversuchen) lassen sich so mit einer hohen Nachweisempfindlichkeit von 0,008 % selbst geringe Asbestgehalte bestimmen. Liegt die (WHO-) Asbestfaserkonzentration > 0,008 %, so sind beim Umgang mit dem Material entsprechende Schutzmaßnahmen einzuleiten. Bei einer Gesamt-Asbestfaserkonzentrationen > 0,1 % gilt laut GefStoffV ein Verwendungsverbot und das Material muss entsorgt werden. content Schlusswort © fivespots | Fotolia Die Handhabung dieser Problematik in den einzelnen Bundesländern ist unterschiedlich. Zur Zeit wird nur in Niedersachsen, z. T. auch in Hamburg und Schleswig Holstein nach TRGS 517 / BIA 7487 geprüft, in anderen Bundesländern (z. B. NRW) geht man grundsätzlich davon aus, dass Asphalt Asbest enthalten kann und ergreift Schutzmaßnahmen z. B. beim Fräsen von Verkehrsflächen (Absaugung, Heiß-, Nassfräsen). Aus den meisten Bundesländern liegen keine Informationen zur Handhabung der TRGS 517 beim Straßenbau vor. Dr. Martin Friedrich Editor-in-Chief Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA +49(0)6201 606 715 [email protected] www.imaging-git.com www.imaging-git.com Es besteht sicherlich Handlungsbedarf, die Umsetzung der gültigen, gesetzlichen Vorgaben bundesweit zu vereinheitlichen. Auch stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, Gesteine, wie z. B. Gabbros, deren Gefährdungspotential hinreichend bekannt ist, weiterhin abzubauen und zu Splitt zu verarbeiten. Und was ist mit dem Gleisnetz der Bahn, bei dem die Gleisbetten vorwiegend mit Basalt ‚geschottert‘ werden? Literatur [1] Kolmsee K. et al.: Asbest in mineralischen Rohstoffen. Teil 1: Rechtslage: Anwendung der TRGS 517 und Expositionssituation. Gefahrstoffe – Reinhaltung Luft 70 Nr. 1/2, S. 3742 (2010) [2]Kolmsee K. et al.: Asbest in mineralischen Rohstoffen. Teil 1: Rechtslage: Schutzmaßnahmen nach TRGS 517. Gefahrstoffe – Reinhaltung Luft 70 Nr. 4, S. 155-158 (2010) ▶ ▶K ontakt Dr. Stefan Pierdzig CRB Analyse Service GmbH Hardegsen Tel.: 05505/940-98-13 [email protected] Mikroskopie & Imaging Mikroskopie mit fokussierten Ionenstrahlen Von der Halbleitertechnologie zur (Bio)analytik Die Mikroskopie mit fokussierten Ionenstrahlen (focused ion beam microscopy; FIB) hat sich zu einem Routineverfahren in der maskenlosen Mikrostrukturierung und in der Oberflächencharakterisierung entwickelt, dessen Anwendungsgebiet heutzutage von der Halbleitertechnologie bis zur Strukturaufklärung in der biomedizinischen Forschung reicht. Aufbau eines Ionenstrahlmikroskops Seit der Entwicklung von stabilen, flüssigen Metallionenquellen (liquid metal ion source; LMIS) mit hoher Stabilität und langer Lebensdauer hat sich die Ionenstrahlmikroskopie (focused ion beam microscopy; FIB) vermehrt zu einem Routineverfahren mit einer Vielzahl an industriellen und akademischen Anwendungen entwickelt [2,3]. Als Ionenquelle wird vor allem Gallium genutzt, da es neben geringer Flüchtigkeit und Dampfdruck über eine niedrige Schmelztemperatur (29,8 °C) verfügt. Der Aufbau einer Ionenquelle ist in Abbildung 1 (links) schematisch dargestellt. Gallium fließt von einem beheizbaren Reservoir zur Spitze einer Wolframnadel (Radius: 2 – 5 µm). Durch Anlegen einer Spannung zwischen der Wolframnadel und der unterhalb positionierten Extraktionsblende wird ein elektrisches Feld von etwa 1010 V erzeugt. Aus dem Abb. 1: (links) Schema einer FIB Ionenquelle. (rechts) Aufbau eines Dual-Strahl FIB-SEM Systems. Gleichgewicht zwischen elektrostatischen Kräften und Oberflächenspannung resultiert ein Feldemissionsprozess, der für die kontinuierliche Emission von Galliumionen verantwortlich ist. Die erzeugten Ga+ Ionen werden typischerweise auf 1 – 30 keV beschleunigt und mit einem finalen Strahldurchmesser von einigen Nanometern auf die zu untersuchende Probe fokussiert. Mechanische Aperturen erlauben die Variation der Fokussierung in einem Bereich von ca. 500 – 5 nm, ähnlich wie Irisblenden in der optischen Mikroskopie. Im Abbildungs- bzw. Strukturierungsmodus wird der Ionenstrahl durch Ablenkspulen gezielt wie in einem Rasterelektronstrahlmikroskop Keywords: Ionenstrahlmikroskopie, FIB, Mikroskopie, Nanostrukturen über die Probenoberfläche gerastert, wobei mittels entsprechender Software beliebige Strukturierungsmuster erzeugt werden können. Im Wesentlichen kann FIB daher eingesetzt werden ▪▪ zur Abbildung mittels Sekundärionen oder mittels ionenstrahlinduzierter Sekundärelektronen (SE) Assistent® – Präzision & Qualität. ® Entdecken Sie die Assistent®-Vielfalt im Internet oder auf der MEDICA/Düsseldorf.* Tausende Assistent® - Präzisions - Produkte erhalten Sie direkt bei Ihrem Fachhändler ! Glaswarenfabrik Karl Hecht GmbH & Co KG Präzisions-Instrumente und -Geräte für Arzt und Labor D-97647 Sondheim / Rhön . Tel. (0 97 79) 808 -0 . Fax (0 97 79) 808 -88 Niederlassungen in Frankreich, Österreich und in der Schweiz Alle Assistent®-Produkte im Internet: http://www.hecht-assistent.de E-Mail: info@ hecht-assistent.de *Besuchen Sie uns auf der MEDICA in Düsseldorf (14.-17.11.2012) Halle 1, Stand C 26 GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 787 Mikroskopie & Imaging Abb. 2: (links) Schema zur Stukturierung bzw. Abbildung. Die Beispiele zeigen das mittels Ionenstrahl gefräste Logo der Univ. Ulm, einen FIB-strukturierten optischen Ringresonator (GaAs/AlGaAs), einen Lichtwellenleiter mit FIB-polierter Einkopplungsfacette und eine kombinierte RasterkraftmikroskopieElektrochemie (AFM-SECM) Sonde die mittels FIB hergestellt wurde. (rechts) Channeling-Kontrast am Beispiel einer materialwissenschaftlichen Probe. ▪▪ zur – im Gegensatz zur konventionellen optischen Lithographie – maskenlosen Abtragung bzw. Strukturierung ▪▪ zur ionenstrahlinduzierten Abscheidung bei Anwesenheit von entsprechenden gasförmigen Präkursormolekülen Moderne FIB-Systeme sind heutzutage fast ausschließlich als sogenannte Dual-Strahl Geräte ausgeführt (Abb. 1, rechts), die Ionenstrahl- und Elektronenstrahlmikroskopie (scanning electron microscopy; SEM) in einem Gerät (FIB-SEM) kombinieren, wobei der Elektronenstrahl zur Abbildung und elektronenstrahlunterstützten Abscheidung eingesetzt werden kann. Die zum Elektronenstrahl üblicherweise in einem Winkel von 52 – 54 ° angebrachte Ionensäule kann zur lokalisierten Abtragung, ionenstrahlunterstützten Abscheidung oder ionenmikroskopischer Abbildung eingesetzt werden. Wenn Ga+ Ionen mit ihrer inhärenten, hohen kinetischen Energie auf die Probenoberfläche auftreffen, wird diese durch elastische und inelastische Kollisionen an die Atome und Elektronen des Probenmaterials abgegeben. Dadurch wird eine Reihe an Sekundärprozessen (Abb. 2, links) wie beispielsweise lokale Materialabtragung, Implantation von Ga+ Ionen, und unter Umständen eine Amorphisierung der Oberflächenschichten induziert. Die bei diesen Prozessen entstehenden rückgestreuten Ionen oder Elektronen, Sekundärelektronen oder -ionen und elektromagnetische Strahlung stehen für eine Vielzahl an kontrastgebenden Abbildungsmodalitäten zur Verfügung und erlauben z. B. die Kombination mit Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) etc.. So zeigen beispielsweise FIB-induzierte Sekundärelektronen verstärkten Materialkontrast in kristallographischen Proben, da die Eindringtiefe der Primärionen in Abhängigkeit von Korngrenzen und Kristallstruktur zu sogenannten Channeling-Kontrasten führt [4], wie sie in Abb. 2 (rechts) dargestellt sind. FIB-Anwendungen in der biologisch und biomedizinisch relevante Proben Abb. 3: (links) Schema zur gasunterstützten Abscheidung bzw. Abtragung. Logo des IABC mittels FIB an der Oberfläche eines Siliziumwafers als PtC-Struktur abgeschieden, sowie ein mit bzw. ohne XeF2-Unterstützung FIB-strukturierter Ringresonator (GaAs/AlGaAs); ohne Gasunterstützung ist die tropfenförmige Redeposition von Ga zu beobachten. (rechts) slice&view FIB-SEM Modus am Beispiel einer biomedizinischen 788 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Zunächst wurde FIB hauptsächlich in der Halbleitertechnologie zur Reparatur lithographischer Masken und zur Fehleranalyse eingesetzt [5]. Inzwischen können mittels FIB dünne Lamellen (20-50 nm Schichtdicke) beliebiger Materialien hergestellt werden, die zur weiteren Untersuchung in der Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) eingesetzt werden [6]. Hierbei wird eine dünne Lamelle an der gewünschten Probenstelle mittels FIB präpariert und anschließend mit Hilfe eines Mikromanipulators direkt auf ein TEM-Gitter übertragen, wo die Lamelle weiter durch FIB-Abtragung ausgedünnt werden kann. Mittlerweile bieten sämtliche kommerziellen FIB-Systeme integrierte Softwarelösungen zur automatisierten TEM Lamellenpräparation. Eine vielversprechende biologische Anwendung der FIB Technologie ist die ionenstrahlbasierte Tomographie, die zur 3D-Analyse Mikroskopie & Imaging komplexer Strukturen dient. Unter Nutzung spezieller Probenprärationsverfahren basierend auf chemischer Fixierung (zumeist mit Osmiumtetroxid und Uracylacetat), Entwässerung der Probe und Einbettung in ein Harz können auch biologische Proben untersucht werden, da durch abwechselnde Abtragung und Abbildung (slice&view) Tomogramme beispielsweise ganzer Zellen rekonstruiert werden können. Ein Ausschnitt aus einer Serie derartiger Schnitte einer eingebetteten BON Zelle ist in Abbildung 3 (rechts) gezeigt [7]. Für analytische Anwendungen sind FIBSEM-Systeme häufig mit energie- und/oder wellenlängendispersiver Röntgenspektroskopie (EDX bzw. WDX) zur chemischen Analyse oder mit Elektronenrückstreubeugungsdetektoren (EBSD) zur Aufklärung der kristallinen Struktur ausgestattet. Somit können an mittels FIB präparierten Probenfacetten materialanalytische Fragestellungen gezielt bearbeitet werden, die mit herkömmlichen Techniken nur sehr viel zeitaufwändiger und schwieriger zu bearbeiten wären. Auch hier besteht die Möglichkeit über slice&view neben der Struktur der Probe auch die Element- oder Phasenverteilung dreidimensional darzustellen. FIB-Anwendungen in der Nanofabrikation FIB Technologie wird zunehmend auch in der maskenlosen, dreidimensionalen Strukturierung von Oberflächen (Nanoprototyping und – fabrikation) eingesetzt. Beispiele hierfür sind die Herstellung von Nanodraht-Transistoren, photonischen Kristallen, Nanopinzetten, Nanoantennen, integrierte optische Bauelemente [8] und Rastersonden mit einem besonders hohen Aspektverhältnis bzw. mit integrierten, zusätzlichen analytischen Funktionen wie beispielsweise miniaturisierten Elektroden [9] (Abb. 2, links). Mittels an der Probenoberfläche lokal eingebrachter Prozessgase können sowohl Ätzprozesse (Verminderung von Redeposition) als auch Abscheidungen durchgeführt werden. (Abb. 3, links). Hierfür wird ein gasförmiger Präkursor über ein Nadelinjektionssystem an der Probenoberfläche eingebracht und adsorbiert. Durch Wechselwirkung mit dem Ionenstrahl wird der Präkursor fragmentiert und auf der Probenoberfläche abgeschieden. Hiermit konnte die FIB-induzierte Abscheidung von Gold, Platin, Wolfram, Kohlenstoff, sowie Siliziumdioxid auf der Mikro- bis Nanoskala, aber auch gas-unterstützte maskenlose 3DStrukturierung in diesen Dimensionen gezeigt werden. Das Ionenstrahlmikroskopiezentrum (Focused Ion Beam Center UUlm) am Institut für Analytische und Bioanalytische Chemie der Universität Ulm unter der Leitung von Dr. Christine Kranz und Prof. Boris Mizaikoff ist mit zwei Dual-Strahl Systemen (FEI Quanta 3D FEG und FEI Helios NanoLab 600) ausgestattet, wobei neben einer Kryoeinrichtung mit Kryovaku- umdurchführung (Quorum Technologies Ltd, Ringmer, UK), sowie XeF2 Ätzung, Pt- und SiO2Abscheidung und selektiver Kohlenstoffätzung auch abbildende EDX Elementanalyse und EBSD Strukturanalyse in 2-D und 3-D für akademische und industrielle Nutzer zur Verfügung stehen. Literatur Ihre SICHERHEIT ist uns wichtig! [1]Seliger R. L. und Fleming W. P.: J. Appl. Phys. 45, 1416 (1974) [2]Krohn V. E. und Ringo G. R.: Applied Physics Lett. 27, 479 (1975) [3] Swanson L.W.: Nucl. Instrum. Methods Phys. Res., Sect. 218, 347 (1983) [4]Canovic S. et al.: Journal of Physics: Conference Series 126, 012054 (2008) [5] Abramo M.T. und Hahn L.L. : Microelectron. Reliability 11, 1775 (1996) [6] Mayer J. et al.: MRS Bulletin 32, 400 (2007) [7] C. Villinger et al.: Histochem. Cell Biol. accepted, 2012 [8]Wang et al.: Analyst 137, 2322 (2012) [9]Kranz et al.: Anal. Chem. 73, 2491 (2001) Autoren Dr. Christine Kranz und Prof. Boris Mizaikoff Leitung des Ionenstrahlmikroskopiezentrums am Institut für Analytische und Bioanalytische Chemie, Universität Ulm Probe ... Wir führen weit mehr als 1000 Artikel für Arbeitsschutz + Arbeitssicherheit. ▶ ▶K ontakt Dr. Christine Kranz Prof. Dr. Boris Mizaikoff Leitung Ionenstrahlmikroskopiezentrum (Focused Ion Beam Center UUlm) Institut für Analytische und Bioanalytische Chemie Universität Ulm [email protected] [email protected] www.uni-ulm.de/iabc Direkt und kostenfrei bestellen unter 0800/5699 000 oder [email protected] oder www.carlroth.de Laborbedarf - Life Science - Chemikalien Carl Roth GmbH + Co. KG Schoemperlenstraße 3-5 - 76185 Karlsruhe Tel: 0721/5606 0 - Fax: 0721/5606 149 [email protected] - www.carlroth.de GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 789 Materialanalytik Hase und Igel Der legale Rausch Seit Jahren steigt die Zahl neu identifizierter Suchtstoffe (sog. „Legal Highs“) an. Bis solche Stoffe gesetzlich kontrolliert und die Abgabe reguliert oder verboten werden können, bedarf es jedoch einer Vielzahl notwendiger Nachweise, die sich für Regulierungsbehörden, Laboratorien und Hersteller von Referenzmaterialien als schwierig erweisen, da zuverlässige Daten innerhalb eines kurzen Zeitraums zur Verfügung stehen müssen. Daher ist ein proaktiver Ansatz erforderlich. Kontrolle Bevor geprüft werden kann, ob ein legaler Suchtstoff reguliert werden sollte, muss zunächst eine fundierte Wissensbasis über den Stoff vorliegen. Für neuartige Verbindungen fehlt es jedoch häufig an veröffentlichter Literatur und die von Anwendern bereitgestellten Informationen sind von Natur aus unzuverlässig. Diese Situation wird durch uneinheitliche Zusammensetzung weiter kompliziert. Um die durch eine bestimmte Substanz verursachte Wirkung korrekt beurteilen zu können, sind analytisch bestätigte Fallstudien von größter Bedeutung. Laboratorien, die diese Analysen vornehmen, und auch indirekt die Regulierungsbehörden, sind dabei auf die Verfügbarkeit von zertifiziertem Referenzmaterial angewiesen. Hersteller von Referenzstandards müssen deshalb einen proaktiven Ansatz wählen, um den Bedarf an diesem neuen Material rechtzeitig zu decken. Die Websites von Anbieter von Legal Highs müssen sorgfältig beobachtet werden, um künftige Trends vorwegzunehmen und den Nachfragen der Labore nach neuem Referenzmaterial gerecht zu werden. ordnen können. Immer wichtiger wird dabei auch die Verwendung von zertifiziertem Referenzmaterial, das gemäß den Akkreditierungssystemen ISO / IEC 17025 und ISO Guide 34 hergestellt wird. Vor allem bei neuen legalen Suchtstoffen steht dieses Referenzmaterial aber oft nicht zur Verfügung. Mit zunehmender Anzahl der legalen Suchtstoffe - derzeit werden mehr als 50 neue Substanzen dieser Art pro Jahr bekannt - wird es auch für die Hersteller von Referenzmaterial immer wichtiger, mit den aktuellen Entwicklungen auf dem neuesten Stand zu bleiben. Diese Situation wird dadurch erschwert, dass eine Vielfalt von Referenzmaterialien erstellt werden muss, die den Anforderungen verschiedener Analysetypen gerecht wird (wie z. B. Ausgangswirkstoff, seine Metaboliten und Konjugaten sowie seine deuterierten Formen). Undeuterierte Ausgangs- wirkstoffe können vergleichsweise einfach produziert werden, jedoch ist die Synthese von deuterierten Metaboliten und Konjugaten deutlich kostenintensiver und zeitaufwändiger. Referenzmaterial kann aus unterschiedlichen Quellen wie von speziellen Referenzmaterialanbietern, Chemikalienlieferanten und aus von Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmtem Material stammen. Wenn kein korrekt charakterisiertes Referenzmaterial verfügbar ist, können Laboratorien mit Zugang zu geeigneten Analysetechniken, wie hochauflösende Massenspektrometrie (HR-MS), Infrarot- (IR) und Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), kommerziell erhältliche Stoffe oder beschlagnahmtes Material intern identifizieren. Eine solche Selbstzertifizierung von Stoffen ist allerdings nicht ideal. Sie verlangt einen erheblichen Aufwand und analytisches Know-how. Außerdem Abb. 1 a: Methoxetamin Abb. 1 b: Ketamin Eine ständige Herausforderung Neue Legal Highs stellen für forensisch-medizinische Wissenschaftler und klinische und forensische Toxikologen eine besondere analytische Herausforderung dar. Referenzmaterial muss ihnen vor Gericht zuverlässige Daten und Werte liefern sowie Symptome, möglicherweise sogar die Todesursache, einem bestimmten Stoff korrekt zu790 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Materialanalytik wird die Verwendung dieses Materials nur zur Identifizierung empfohlen. Für quantitative Analysen sind Laboratorien in zunehmendem Maße auf Hersteller angewiesen, die zertifiziertes Referenzmaterial bereitstellen können. Das kommerzielle Chaos Kommerzielle Referenzmaterialhersteller müssen sicherstellen, dass der Verkauf eines neuen Materials ausreicht, zumindest die Produktionskosten zu amortisieren. Daher warten Unternehmen in der Regel, bis eine ausreichende Nachfrage vorhanden ist, bevor die Produktion in Angriff genommen wird. Leider verlangen Laboratorien Referenzmaterial in der Regel erst dann, wenn es für ihre Aufgaben benötigt wird. Dies führt zu langen Lieferzeiten des Referenzmaterials, in der Analysten eine Substanz nicht formal identifizieren können, da kein vollständig charakterisiertes Referenzmaterial vorliegt. Legal Highs stellen ein besonderes Problem dar, da sie plötzlich auf den Markt kommen und ebenso plötzlich wieder verschwinden. Dies bedeutet, dass sich die Hersteller von Referenzmaterialien nicht auf langfristige Umsätze verlassen können, über die sie ihre Produktionskosten wieder einspielen. Hier wären staatliche Finanzspritzen erforderlich, um die Produktion von neuem Material zu fördern. Auf diese Weise kann sowohl die erforderliche Forschung zur Erfassung von Daten sichergestellt und, wenn Stoffe reguliert werden, die Strafverfolgung unterstützt werden. Schnelle Reaktion Der herkömmliche, eher langsame, reaktive Ansatz bei der Erstellung von Referenzmaterial reicht für neue psychoaktive Substanzen nicht aus. Referenzmaterialhersteller müssen eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten, um notwendigen Informationen zu erhalten; sie müssen auf den Websites der Anbieter von Legal Highs und in Online-Diskussionsforen für Betäubungsmittel recherchieren, um die Nachfrage nach Referenzmaterial für neue legale Suchtstoffe vorwegzunehmen. Sie sollten außerdem die Zusam- menarbeit mit anderen Herstellern und die Koordination ihrer Produktion in Erwägung ziehen. So kann vermieden werden, dass mehrere Hersteller am gleichen Material arbeiten und möglicherweise andere Ziele vernachlässigen. Durch diese proaktiven Ansätze kann Referenzmaterial für neue legale Suchtstoffe zeitnah zur Verfügung stehen. Die Vorzüge dieses Ansatzes lagen bei Methoxetamin (Abb.1a), einem angeblich „harnblasenfreundlichen“ Äquivalent für Ketamin (Abb.1b) auf der Hand. In Großbritannien hat der zunehmende Freizeitkonsum von Ketamin dazu geführt, dass Ketamin als reguliertes Betäubungsmittel eingestuft wurde. Die proaktive Überwachung der Websites der Anbieter von Legal Highs brachten Chats über die potenziell problematische Entwicklung von Methoxetamin zutage, ein Stoff, der von seiner chemischen Struktur Ketamin ähnelt, zu der Zeit aber eine legale Alternative dargestellt hätte. Man ging von einer schnellen Zunahme beim Methoxetamin-Konsum aus und begann umgehend mit der Produktion von Referenzmaterial. Auf diese Weise konnte das Referenzmaterial so rechtzeitig bereitgestellt werden, dass bei zunehmender Beliebtheit der Substanz beschlagnahmtes Material direkt identifiziert werden konnte. Verfahren zur Erstellung von neuem Referenzmaterial Referenzmaterial für einen neuen legalen Suchtstoff kann auf unterschiedliche Art und Weise produziert werden. In einigen Fällen ist das Ausgangsmaterial problemlos erhältlich, so dass eine einfache und kostengünstige Synthese vorgenommen werden kann. Alternativ kann der fertige Stoff auf dem „grauen Markt“ erworben oder aus beschlagnahmtem Material der Zoll- oder Polizeibehörden zur Verfügung gestellt und in Referenzmaterial umgestaltet werden. Allerdings ist die Verwendung nicht regulierter Quellen problematisch. Die Inhaltsstoffe und Reinheit von Material, das auf dem grauen Markt beschafft wurde, können nicht sichergestellt werden und von Charge zu Charge recht unterschiedlich ausfallen. Um hochwertige Referenzstandards zu erreichen, sind daher umfangreiche Reinigungs- arbeiten erforderlich. Gelegentlich werden dabei auch pharmazeutische Produkte charakterisiert oder Metaboliten, die für Toxikologen von Interesse sind. In diesen Fällen können vorhandenen Standards zur Qualitätskontrolle von pharmazeutischen Produkten, die bereits eingestuft und zertifiziert wurden, eine hilfreiche zusätzliche Quelle von Referenzmaterial darstellen. Schlussfolgerung Die Identifizierung und Ermittlung von neuen psychoaktiven Materialien wie Methoxetamin stellt nach wie vor eine Herausforderung für Analysten, Hersteller von Referenzmaterial und gesetzgebende Gremien dar, und es sind mehrere Ansätze erforderlich, um dem Bedarf forensischer und toxikologischer Laboratorien gerecht zu werden. Durch die Wahl eines proaktiven Ansatzes zur Identifizierung künftiger Anforderungen für neues Referenzmaterial, im Dialog mit Anwendern sowie nationalen und internationalen Behörden zur Festlegung von Prioritäten und durch die Koordinierung der Produktion können Hersteller schneller auf die sich ständig verändernden Trends im Drogenkonsum reagieren und Laboratorien Referenzmaterial zu einem früheren Zeitpunkt im Lebenszyklus legaler Suchtstoffe bereitstellen. Autoren:Jenny Button, Ric Treble und Dr. Andreas Sieg, LGC GmbH ▶ ▶K ontakt Claudia Ketteler LGC Standards GmbH Wesel [email protected] www.lgcstandards.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 791 Polymere Das Potential nachwachsender Rohstoffe Neue Materialien für die regenerative Medizin Die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Rohstoffe bewirkt nicht allein ein Umdenken in der Energiewirtschaft. Auch in der chemischen und kunststofferzeugenden Industrie haben nachwachsende Rohstoffe Einzug gehalten. Gearbeitet und geforscht wird an der stofflichen Verwertung von Biomasse: der chemischen bzw. biotechnologischen Umwandlung regenerati- ver Rohstoffe in eine Vielzahl so von Basischemikalien („building blocks“) und Zwischenprodukten zur weiteren Verarbeitung sowie in finale Fein- und Spezialchemikalien für vielfältigste Anwendungen, darunter Polymere für den medizinischen Bereich. 792 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Der Artikel gibt eine kurze Übersicht zur Summe der aus Biomasse erhältlichen Chemikalien und Produkte. Detaillierter betrachtet werden biobasierte Materialien für Anwendungen in der Regenerativen Medizin mit speziellem Fokus auf Trägermaterialien für die Züchtung von Knochengewebe. Stoffliche Verwertung von Biomasse Nachwachsende Rohstoffe (Biomasse) für die industrielle Verwertung sind per Definition landund forstwirtschaftlich erzeugte Produkte, die nicht als Nahrungs- oder Futtermittel Verwendung finden. In 2011 wurde die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe mit 2,3 Millionen Hektar angegeben, das entspricht etwa 19 % der Ackerflächen Deutschlands. Hinzu kommt Holz für die Industrie und die Energieversorgung aus ca. 11 Millionen Hektar Wald (ein Drittel der bundesdeutschen Fläche). Neben der energetischen Verwertung [1] zur Erzeugung von Wärme, Strom oder Kraftstoffen hat im letzten Jahrzehnt insbesondere die Forschung an der stofflichen Verwertung nachwachsender Rohstoffe zugenommen: so hat sich z. B. die Zahl der Veröffentlichungen auf diesem Gebiet von 2007 bis 2010 verdop- pelt. Ziel der stofflichen Verwertung regenerativer Rohstoffe bzw. deren Inhaltsstoffe ist zum einen die Gewinnung so genannter Basischemikalien und Zwischenprodukte zur weiteren Verarbeitung in der Chemieindustrie sowie die Erzeugung einer neuen Generation maßgeschneiderter nachhaltiger Materialien mit Zusatznutzen („added-value products“), darunter Additive für die Papierindustrie, Farbstoffe und Pigmente, Harze, Tenside, Schmierstoffe und Weichmacher) [2]. Basischemikalien aus Biomasse Feste Biomassen bestehen zu 65 % aus Polysacchariden, im wesentlichen Cellulose- und Hemicellulose sowie ca. 20 % Lignin. Die verbleibenden 5 % sind eine Mischung aus verschiedenen Ölen, Proteinen und Farbstoffen. Analog zu fossilen Rohstoffen erfolgt der Aufschluss sowie die anschließende Aufarbeitung der Biomassen in „Bioraffinerien“, die der Chemiebranche jenes Set an konventionellen Basischemikalien liefert, auf deren Verarbeitung die chemische und kunststofferzeugende Industrie aufbaut [3]. Durch konventionelle chemische oder neue biotechnologische Verfahren werden die Polysaccharide gespalten Polymere Abb. 1: Isolation von Stammzellen aus Zahnfollikeln. A) Schematische Darstellung des Unterkiefers mit Weisheitszahn (Zahnfollikel) vor dem Durchbruch. B) Zahnfollikel nach operativem Entfernen aus dem Unterkiefer (Scale 1 mm). C) Isolierte Stammzellen aus dem Zahnfollikel (40-fache Vergrößerung). und der darin gebundenen Zucker zur Herstellung verschiedenster Basischemikalien genutzt, darunter Ethanol, Ethen, Milch-, Essig- oder Bernsteinsäure. Die verschiedenen Zuckerderivate sind von Interesse als monomere Bausteine für die Synthese von Polyestern und Polyurethanen. Die verbleibenden Extrakte (Fette, Öle, Proteine, Farbstoffe) sind chemisch zum Teil bereits hoch veredelt und finden Anwendung in der pharmazeutischen Industrie. Die stoffliche Verwertung von Lignin umfasst die Gewinnung aromatischer Aldehyde (Vanilin), die Herstellung von Verbundwerkstoffen und auch Lignin-basierten Hydrogelen [4]. Polymere aus nachwachsenden Rohstoffen finden heute bereits kommerzielle Anwendung in vielen medizinischen Bereichen: u. a. als chirurgisches Nahtmaterial, zur Verkapselung pharmazeutischer Wirkstoffe („drug delivery materials“), als Schlauchmaterial für Katheter, Gefäßprothesen oder Trägermaterialien („scaffolds“) für die Generation von Organen und Gewebe in der Regenerativen Medizin („tissue engineering“) [5]. Biobasierte Materialien in der regenerativen Medizin Mit Beginn der Forschung an adulten humanen Stammzellen und deren Nutzung zur Erzeugung unterschiedlichster Gewebearten begann auch die Suche nach Trägermaterialien („scaffolds“) zur gezielten Beeinflussung von Wachstum und Differenzierung der Stammzellen in verschiedenste Gewebearten, darunter „weiches“ Gewebe (Haut, Muskel) als auch „hartes“ (Knorpel, Knochen) [6]. Zu den Anforderungen an Trägermaterialien gehören insbesondere deren Biokompatibilität, Bioabbaubarkeit oder Bioresorbierbarkeit sowie eine ausreichende mechanische Stabilität je nach Anwendung („Platzhalter“ zwischen Zahn und Weichgewebe bzw. „Lückenfüller“ bei großen Defekten). Die Entwicklung neuer Trägermaterialien umfasst neben der geeigneten chemischen Zusammensetzung, deren dreidimensionale Architektur inklusive Oberflächentopographie und das Abbauverhalten der Materialien. Idealerweise sind Abbau- bzw. Resorptionskinetik in kontrollierter Weise steuerbar, d. h. der Abbau erfolgt parallel zum Aufbau von neuem körpereigenem Gewebe. Zu den bislang untersuchten Trägermaterialien für die Züchtung von Kiefernknochen gehören u. a. Kollagene, Hydroxylapatit-basierte Komposite, Cellulose und Hemicellulose-Derivate (in Form polymerer Hydrogele) sowie verschiedene FaserVerbundmaterialien analog zum Kollagen, z. B. temperaturbehandelte Holz-basierte Komposite [7,8]. Die pharmakologische Aktivierung der Träger erfolgt über den Zusatz bioaktiver Substanzen, z. B. purinerge Rezeptoren. Deren gezielte Aktivierung bzw. Desaktivierung wiederum wird gesteuert über Liganden (Agonisten bzw. Antagonisten), die entweder kovalent an die Trägermaterialien gebunden oder physiko-chemisch assoziiert vorliegen, z. B. durch Einschwämmen bzw. Mischen („physical blending“). Obwohl seit Langem bekannt ist, dass purinerge Rezeptoren eine wesentliche Rolle in der Knochenregulation spielen, wird dieses Wissen bisher, vermutlich wegen seiner Komplexität, nicht genutzt. Schnellere HILICChromatographie mit der neuen Ascentis® Express OH5 Die Verbindung der Fused-Core®Partikeltechnologie mit einer einzigartigen Phasenchemie führt zu verbesserter Retention und Trennleistung. Die Phase der OH5 ist durch fünf Hydroxygruppen je Ligand hoch polar und verstärkt den gewünschten HILIC-Verteilungsmechanismus. Die Ascentis Express OH5 bietet: r Die gleich hohe Trennleistung und Geschwindigkeit wie Säulen mit sub-2-μm-Partikel r Die Nutzung auf allen HPLC- und UHPLC-Geräten durch den geringen Rückdruck r Eine einzigartige Selektivität für Basen, Säuren und neutrale, polare Verbindungen r Hohe Säulenstabilität Kombination von Ansätzen Am Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird in einem interdisziplinären Verbund u. a. an Erfahren Sie mehr unter: sigma-aldrich.com/express 11622 Polymere der Anwendung biobasierter Trägermaterialien für die Erzeugung von Knochengewebe gearbeitet. Dabei werden zwei innovative Ansätze miteinander verknüpft: die Nutzung von ektomesenchymalen Stammzellen gewonnen aus Zahnfollikeln von Weisheitszähnen (Abb. 1) und deren gezielte Differenzierung bzw. Proliferation auf funktionalisierten biobasierten Trägern (Kollagene bzw. Hemicellulose-basierte Hydrogele) [9,10]. Die Stammzell-beladenen Träger füllen den Spalt zwischen Implantat und Kieferknochen und unmittelbar nach dem Setzen des Implantats. Sie verhindern die Adhäsion von weichem Gewebe auf der Implantatoberfläche und bilden die Grundlage für das Wachstum von neuem körpereigenem Knochengewebe. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass purinerge Rezeptoren auch bei der gerichteten Differenzierung von Stammzellen in Osteoblasten eine signifikante Rolle spielen [11,12]. Basierend auf diesen Ergebnissen liegt der Fokus zukünftiger Arbeiten u. a. auf der Optimierung der Freisetzungskinetik des bioaktiven Liganden im Stammzell-Träger-System. 794 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Fazit Das Potential nachwachsender Rohstoffe ist immens: sie sind Quelle für die Gewinnung bzw. Herstellung verschiedenster niedermolekularer Bausteine für die chemische Industrie sowie hoch veredelter makromolekularer Produkte, darunter Polymere für die regenerative Medizin. So gehören pharmakologisch modifizierte biobasierte Polymere zur Gruppe vielversprechender Trägermaterialien für die gezielte Beeinflussung von Wachstum und Differenzierung adulter mesenchymaler Stammzellen und der Züchtung von Kiefern- und Knochengewebe. and Technology. John Wiley & Sons, Inc., Hoboken NJ, USA (2011) [5]Lendlein A. & Grijpma D.W.: Macromol. Symposia 309, 1–243 (2012) [6] Griffith L. & Naughton G.: Science 295, 1009–1014 (2002) [7]Slaughter B.V. et al.: Adv. Mater. 21, 3307–3329 (2009) [8]Rekola J. et al.: Acta Biomaterialia 5, 1596–1604 (2009) [9] Zippel N. et al.: Patents in Biotech. 4,1–22 (2010) Weitere Literatur bei den Autoren erhältlich. ▶ ▶K ontakt Literatur [1] Sanderson K.: Nature 474, 12–14 (2011) [2] Gallezot P.: Chem. Soc. Rev. 41, 1538–1558 (2012) [3]Kamm B. et al.: (eds.): Lignocelluloses Based Chemical Products and Product Family Trees in Biorefineries – Industrial Processes and Products. WileyVCH, Weinheim, Deutschland (2006) [4]Mittal V.(ed.): Polymers from Renewable Resources, in Renewable Polymers: Synthesis, Processing, Basma Hansen Dilaware Khan Edda Tobiasch Prof. Dr. Margit Schulze Hochschule Bonn Rhein-Siegen Rheinbach Telefon: 02241/865-566 Fax: 02241/865-8566 [email protected] Polymere Wir Geben Einblicke Warum wir tun, was wir tun Die moderne Analytik bietet eine kaum überschaubare Anzahl von Methoden, um alle nur denkbaren Parameter zu erfassen. In einigen Fällen haben sich jedoch Methoden herauskristallisiert, die wie kaum andere, Informationen und Einblicke über die untersuchte Probe liefern. So zum Beispiel die Gel Permeation Chromatographie (oft auch als Size Exclusion Chromatography oder GPC / SEC bezeichnet), die uns seit vielen Jahrzehnten zur Verfügung steht und durch konstante Weiterentwicklung, inzwischen als die Methode schlechthin für die Charakterisierung von Makromolekülen gilt. Bei Polymeranalytik denken die Meisten von uns an Molmassenbestimmung und eventuell noch an Molmassenverteilung. Dies ist jedoch nur ein kleiner und vielleicht eher unwesentlicher Teil der Möglichkeiten. Die Molmasse ist unbestritten ein wichtiger Parameter bei der Beschreibung eines Polymers, aber längst nicht ausreichend, um auf physikalische Eigenschaften des Stoffes oder Rückschlüsse auf die Synthese schließen zu können. „The function of an analytical system is to give answers, thus to open the mind for new questions“ (C. Dessy) Ein Beispiel aus der Umwelt © VRD - Fotolia.com Wenn wir eine Rasenfläche betrachten und versuchen diese zu beschreiben, reicht die alleinige Kenntnis der durchschnittlichen Grashalmlänge nicht aus. Wir suchen also weitere Parameter, wie zum Beispiel Textur und Farbe, aus, um einen genaueren Eindruck zu erhalten. Womöglich weisen wir dann auf feine Unterschiede 795 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Abb.: Zwischenergebnis einer GPC Messung. zwischen den einzelnen Halmen hin, um ein statistisches Komplettbild abgeben zu können. Zurück zur Polymeranalytik Hier bedeutet dies nun folgendes: Bei Makromolekülen können Trägheits- und Hydrodynamischer- Radius, Struktur, Verzweigungsgrad und chemische Heterogenität zur Molmasse hinzugenommen werden und dabei helfen, sich ein möglichst komplettes Bild des untersuchten Stoffes zu machen. Genau hier liegt die Stärke der GPC / SEC: Alle Parameter können direkt gemessen oder als abgeleitete Größe errechnet werden. Damit liefert die GPC / SEC aus einer einzigen Messung eine Fülle von Informationen, die mit keiner anderen chromatographischen Methode erreichbar ist. Der Grund hierfür sind die soliden und gesicherten theoretischen Grundlagen aller Berechnungen und Ableitungen, die zu dem genannten Parameter führen. Das bedingt wiederum Verständnis der apparativen und applikativen Voraussetzungen, die notwendig sind, um verlässliche, genaue und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Ausblick In unserer Beitragsreihe möchten wir tiefer in die GPC / SEC einsteigen, sowohl von der theoretischen, aber auch vor allem von der praktischen Seite. Wir werden die Unterschiede zur allgemeinen HPLC aufzeigen, sowohl apparativ als auch methodisch, und Hinweise geben, die Einsteigern und Fortgeschrittenen bei der Bewältigung anspruchsvoller Applikationen der Polymeranalytik helfen. Unser nächster Beitrag beleuchtet die Grundlagen der GPC/SEC Trennung und Kalibrierung und gewährt erste Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten dieser Technik. ▶ ▶K ontakt WGE Dr. Bures GmbH Dallgow Tel.: 03322/236329 Fax.: 03322/236331 [email protected] www.wge-dr-bures.de GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 795 Spektroskopie © adimas - Fotolia.com Mechanismen der photokatalytischen Wasserspaltung Mit in-situ IR-Spektroskopie dem Katalysator bei der Arbeit zusehen Die Knappheit fossiler Ressourcen und die globale Erwärmung erfordern die Entwicklung nachhaltiger Energietechnologien. Dabei besitzt die Wasserstofferzeugung durch photokatalytische Wasserspaltung ein großes Potenzial. Sonnenenergie wird in den transportfähigen und nutzbaren Energieträger Wasserstoff V. l. n. r: Prof. Dr. Ralf Ludwig, Lehrstuhl für allgemeine Physikalische und Theoretische Chemie; Dipl.-Chem. Steffen Fischer, Doktorand; Dipl.-Chem. Enrico Barsch, Doktorand, Universität Rostock und Leibniz-Institut für Katalyse an der Universität Rostock. Wasserstofferzeugung durch photokatalytische Wasserspaltung Eine sichere und umweltverträgliche Energieversorgung ist Voraussetzung für eine zufriedenstellende Lebensqualität der Menschen und stellt eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit dar. Noch immer werden fast 90 % der weltweit genutzten Energie aus den fossilen Ressourcen Kohle, Erdöl und Gas gewonnen. Eine weitere Zunahme der Verbrennung fossiler Energieträger ist infolge der beschleunigten Erschöpfung der Brennstofflagerstätten und der klimatischen Auswirkungen der Freisetzung des Treibhausgases Kohlendioxid nur begrenzt möglich und unerwünscht. In Deutschland ist zudem der Ausstieg aus der Kernenergie politisch gewollt. Für die Zukunft werden deshalb neue Energieszenarien unter besonderer Berücksichtigung der Erschließung und Nutzung erneuerbarer 796 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 umgewandelt. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass die in-situ Infrarot-Spektroskopie wesentlich zum Verständnis der Bildung, des Zustandes und des Zerfalls eines Katalysators beiträgt und damit die Entwicklung eines effektiven und umweltverträglichen Katalysatorsystems möglich macht. Energiequellen benötigt. Dabei spielt die nahezu unerschöpfliche Sonnenenergie eine zentrale Rolle. Heutige Photovoltaikanlagen und elektrochemische Solarzellen nutzen jedoch nur einen Bruchteil dieser Energie. Gefragt ist also die Entwicklung neuer Technologien, die fossile Energieträger zeitnah ersetzen und Lichtenergie in speicher- und transportfähige Energieträger umwandeln können. Im Vergleich zu anderen Konzepten weist die direkte photokatalytische Wasserspaltung zu Wasserstoff und Sauerstoff großes Potenzial auf. Dieses Potenzial wurde vor zwei Jahren in den strategisch orientierten, interdisziplinären und ambitionierten Forschungsvorhaben „Light2Hydrogen“ und „Nano4Hydrogen“ in Rostock (KAi und Universität) in Angriff genommen. Das Ziel war und ist die Entwicklung der Grundlagen für eine Technologie auf photokatalytischer Basis, die mittels Sonnenlicht eine direkte Herstellung von Wasserstoff aus Wasser und nachwachsenden Rohstoffen erlaubt sowie deren erste technische Realisierungen ermöglicht. Katalytisches System Leistungsfähige photokatalytische Systeme zur Wasserspaltung basieren heute auf Halbleitern. Es gibt zahlreiche Beispiele für sehr effektive oxidische Photokatalysatoren auf der Basis von Ti, Zr, Nb, Ta oder W [1]. Diese heterogenen Katalysatoren bringen die Herausforderung mit sich, das entstehende Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff effizient zu trennen. Aufgrund der teilweise sehr komplexen Struktur heterogener Katalysatoren, sind homogene Systeme für mechanistische Untersuchungen deutlich besser geeignet. Die Arbeiten im Bereich der Schwingungsspektroskopie am Institut für Chemie der Universität Rostock sollen Antwort auf folgende Spektroskopie HochdruckReaktoren Abb. 1: Photokatalytische Wasserspaltung In-situ-Infrarot-Spektroskopie und Ergebnisse Für die in-situ-IR-Spektroskopie wird eine Gerätekonfiguration eingesetzt, die aus einem konventionellen IR-Spektrometer der Firma Bruker (Matrix, Tensor) ausgestattet mit einem MCT-Detektor besteht (Abb. 2). Mithilfe einer Mikrozahnringpumpe der Firma HNP (Parchim, Mecklenburg-Vorpommern) wird die Reaktionslösung durch eine zerlegbare IR-Zelle gepumpt. Das Fenstermaterial besteht aus Zinksulfid und die optische Weglänge beträgt 0,1 mm. Der Weg zwischen Reaktionsgefäß und Messzelle wurde kurz gehalten und über den gesamten Bereich temperiert, um so nahezu in-situ-Bedingungen herzustellen. Für die Experimente wurde bewusst auf den Einsatz einer IR-Sonde verzichtet. Neben Kostengründen spielte besonders die zu geringe Empfindlichkeit eine entscheidende Rolle. Mechanistisches Verständnis In einem typischen Experiment wird während der gesamten Reaktionszeit eine Reihe von IRSpektren aufgenommen und simultan die Wasserstoffentwicklung verfolgt. Durch Zerlegung der Absorptionsmatrix mit Hilfe eines mathematischen Algorithmus (PCD – pure component deconvolution), der in Kooperation mit Prof. Neymeyer von der Universität Rostock entwickelt wurde, erhält man die Reinspektren und den Konzentrationsverlauf aller in Lösung befindlichen Eisencarbonyle (Abb. 3) [4,5]. Als Wasserreduktionskatalysatoren wurden verschiedene Eisen-Vorläuferverbindungen getestet. Eine Übersicht dieser Verbindungen zeigt Abbildung 4. Unabhängig vom eingesetzten Komplex wird die Vorläuferverbindung unmittelbar nach Start der Reaktion in das solvatisierte Anion [HFe(CO)4]- umgewandelt. Dies ist die dominante Abb. 2: Experimenteller Aufbau der in-situ Infrarot-Spektroskopie Bequeme Handhabung Einfache Reinigung Korrosionsschutz durch PTFEAuskleidung Variable Armaturenbestückung Individuelle Materialkombinationen Wir stellen aus: Hannover, 28. November 2012 Weitere Informationen gibt es bei Labortechnik [email protected] www.berghof.com Tel.: +49 7121 894-202 Druckauf_1209 Frage geben: Welche molekularen Strukturen müssen zu Grunde liegen, damit die Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser mittels Sonnenlicht gelingen kann? Die photokatalytische Wasserspaltung lässt sich in zwei Teilreaktionen, die Wasseroxidation und die Wasserreduktion (bei der Wasserstoff freigesetzt wird) unterteilen. Ein effektives homogenes System zur Wasserreduktion wurde von Gärtner et. al. entwickelt [2,3]. Wegen der definierten molekularen Struktur dieser homogenen Katalysatoren ist dies ein geeignetes Modellsystem für mechanistische Untersuchungen. In Abbildung 1 sind die Komponenten dieser katalytischen Kaskade dargestellt. Der Photosensibilisator (PS) basiert auf Iridium und wird durch ein Photon des eingestrahlten Sonnenlichts angeregt. Dieser angeregte Komplex reagiert mit einem Elektronendonor (SR) (z. B. Triethylamin) zu einer reduzierten Spezies des Photosensibilisators. Der Wasserstoff entsteht erst nach der Elektronenübertragung auf einen Wasserreduktionskatalysator (WCR), für den sich eine Reihe unterschiedlicher Eisencarbonyle einsetzen lassen. Die Rolle dieser Eisencarbonyle war Hauptgegenstand der IR-spektroskopischen Untersuchungen. Spektroskopie Abb. 3: Aus der Absorptionsmatrix erhält man (a) die Reinspektren und (b) die Konzentrationsprofile der beteiligten Eisencarbonyle. Zusätzlich ist die Wasserstoffentwicklung aufgetragen [2]. Spezies während der gesamten Wasserreduktion. Abhängig von Eisenkonzentration und Wassergehalt tritt beim Einsatz von Eisencarbonyl-Clustern als Vorläuferverbindung [HFe3(CO11)]- in einem photoinduzierten Gleichgewicht mit dem monomeren [HFe(CO)4]- auf. Anionische Eisencarbonyle, sowohl Monomere als auch Dimere oder Trimere, spielen die zentrale Rolle im Zyklus der photokatalytischen Wasserspaltung. Diese anionischen Komplexe und ihre durch den Photosensibilisator reduzierten Spezies, lassen sich durch den Einsatz von „elektronenziehenden“ Phosphorliganden stabilisieren. Phenylphosphinliganden mit Substituenten, die einen starken induktiven Effekt ausüben, erwiesen sich als außerordentlich gut geeignet. Die Arbeitsgruppe Beller am Leibniz-Institut für Katalyse hat eine Reihe unterschiedlicher Liganden im Hinblick auf eine Steigerung der Aktivität in der Wasserspaltung getestet. Die Turn-Over-Frequencies (TOF) konnten signifikant gesteigert werden. Die höchste Aktivitätssteigerung konnte erzielt werden, wenn Phosphor und Eisen im Verhältnis 1 zu 3 eingesetzt wird. In diesem Fall lassen sich als aktive Katalysatorspezies Dimere und Trimere eines Ligand-modifizierten Eisencarbonyls beobachten. Bei Ligandüberschuss wurde eine Hemmung der Wasserspaltung beobachtet. Mit Hilfe der in-situ-IR-Spektroskopie konnten dieses Phänomen erklärt werden. Dimere und Trimere werden durch hohe Ligandkonzentrationen zerstört und durch Mehrfachsubstitution am monomeren Eisencarbonyl kommt es unter Reaktionsbedingungen zur Bildung eines gesättigten und katalytisch inaktiven Fe(CO)3L2. Fazit Vor fünf Jahren begannen am Institut die ersten verstärkten Aktivitäten im Hinblick auf die Anwendung der Schwingungsspektroskopie in der Katalyse. Dies war wesentlich durch die Arbeiten von Marc Garland motiviert [6]. Er konnte die Leistungsfähigkeit der Kombination einer empfindlichen in-situ-Spektroskopie und eines Algorithmus für die Zerlegung der spektroskopischen Daten eindrucksvoll zeigen. Mit Hilfe des 798 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Abb. 4: Sämtliche untersuchten Eisencarbonyle werden unter Reaktionsbedigungen zum Hydridmonomer [HFe(CO)4] umgesetzt. Programms BTEM ist ihm auf dem Gebiet der unmodifizierten Rhodium-katalysierten Hydroformylierung der Nachweis einer Reihe bis dahin unbekannter Metallkomplexe unter den Standardbedingungen der Hydroformylierung gelungen. In enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wurden daraufhin im Institut umfassende mechanistische Untersuchungen zur Ligand-modifizierten Hydroformylierung durchgeführt [5,7,8]. Neben der Hydroformylierung und dem hier näher erläuterten Beispiel der photokatalytischen Wasserspaltung, werden außerdem Untersuchungen zur asymmetrischen Hydrierung, Aminierung und Decarboxylierung durchgeführt. Danksagung Diese Arbeiten wären nicht möglich gewesen ohne die Finanzierung durch das BMBF für das Vorhaben „Light2Hydrogen“ im Rahmen der Initiative „Spitzenforschung und Innovation in den Neuen Ländern“ und durch den Europäische Fonds ESF der Europäischen Union für das Vorhaben „Nano4Hydrogen“. Besonderer Dank gilt den Kooperationspartnern Angelika Brückner, Matthias Beller und Henrik Junge am Leibniz-Institut für Katalyse. Dank gebührt auch Armin Börner für die Anregung der schwingungsspektroskopischen Aktivitäten in der Arbeitsgruppe im Bereich der Katalyse. Literatur [1]Kudo A. & Miseki Y.: Chem. Soc. Rev. 38, 253–278 (2009) [2]Gärtner F. et al.: Chem. Eur. J. 17, 6425–6436 (2011) [3]Hollmann D. et al.: Angew. Chem. 123, 10429– 10433 (2011) [4]Neymeyr K. et al.: J. Chemometrics 24, 67–74 (2010) [5]Sawall M. et al.: J. Chemometrics DOI: 10.1002/ cem.2463 (2012) [6] Kubis C. et al.: ChemCatChem 2, 287–295 (2010) [7] Kubis C. et al.: Chem. Eur. J. 18, 8780–8794 (2012) [8] Li C. et al.: Angew. Chem. 114 3939–3943 (2002) ▶ ▶K ontakt Prof. Dr. Ralf Ludwig Institut für Chemie Abteilung Physikalische Chemie Universität Rostock Tel.: 0381/498-6517 Fax: 0381/498-6524 [email protected] Spektroskopie Enzymatische Reaktionen Reaktionsverfolgungen und kinetische Analysen mit NMR-Spektroskopie © nobeastsofierce - Fotolia.com Die Enzymkinetik hat das Ziel Enzyme, sowie deren Inhibitoren und Aktivatoren, funktionell zu charakterisieren. Entsprechend der Vielfalt der durch Enzyme katalysierten Reaktionen ergibt sich ein breites Methodenspektrum, mit dem kinetische Analysen durchgeführt werden können. Die Quantifizierung des Reaktionsumsatzes erfolgt häufig durch Anwendung verschiedener spektroskopischer und chromatographischer Methoden. Das quantitative Verfahren NMRSpektroskopie spielt dagegen bisher in der Enzymkinetik erstaunlicherweise nur eine untergeordnete Rolle. Quantifizierung und Verfolgung von Enzymreaktionen Die Publikation von Leonor Michaelis und Maud Leonora Menten, in der sie ihr bekanntes Modell zur mathematischen Beschreibung enzymkatalysierter Reaktionen entwickelten, ist vor fast 100 Jahren in der Biochemischen Zeitschrift erschienen [1]. Roger S. Goody und Kenneth A. Johnson nahmen dies zum Anlass, um im vergangenen Jahr eine englische Übersetzung zu veröffentlichen [2]. Die zentralen Größen in der Enzymkinetik stellen die Michaelis-Menten-Konstante Km und die maximale Geschwindigkeit der Umsetzung Vmax bei gegebener Enzymkonzentration dar bzw. die Umsatzrate kcat pro Enzymmolekül. Bei der Bestimmung von Reaktionskinetiken stellt die Detektion der Edukte und Produkte den kritischen Schritt dar, im speziellen Fall einer enzymkatalysierten Transformation also die Detektion der Substrate und Produkte. Häufig gibt es für ein Enzym unterschiedliche Assays. Sie unterscheiden sich in der Art der Analytik von Substraten und Produkten und bei einigen Verfahren muss ein Reaktant noch in situ oder im Anschluss an die Reaktion in eine detektierbare Spezies überführt werden. Viele Enzymassays basieren wegen der Empfindlichkeit auf UV / VIS- oder Fluoreszenzspektroskopie. Andere setzen radiochemische oder chromatographische Methoden, Messungen der Leitfähigkeit, der Temperatur (Kalorimetrie) oder des Drucks (bei Gasen) ein. Auch massenspektrometische Verfahren werden immer häufiger eingesetzt, da diese eine hohe Sensitivität bieten und Isotopomere unterschieden werden können [3]. Die NMR-spektroskopische Analyse von Enzymreaktionen erfolgt mittels real-time NMR, also durch die Aufnahme einer Serie von NMRSpektren. Neben der Vermessung von 1H-NMRSpektren kommen bei ausreichender Sensitivität auch andere Kerne, wie 19F, 31P oder 13C, zum Einsatz. Einer der wesentlichen Vorteile der NMR-Spektroskopie liegt darin, dass unter Be- rücksichtigung von Relaxationseffekten direkt quantifiziert werden kann. Die Messung erfordert, von dem gezielten Einsatz einer Isotopenanreicherung abgesehen, kein Labeling und es werden alle Substrate und Produkte gleichzeitig detektiert. Im Idealfall kann eine Reaktion in einem einzigen Ansatz vollständig analysiert werden. Der dritte Vorteil liegt darin, dass skalare Kopplungen Auskunft über die Molekülgeometrie liefern und somit stereochemische Informationen direkt zugänglich sind. Andererseits besitzt die NMR-Spektroskopie, verglichen mit anderen Methoden, eine geringere Sensitivität. Jedoch haben hier die technischen Entwicklungen in den letzten 20 Jahren deutliche Verbesserungen erbracht, insbesondere die Entwicklung neuer Probenköpfe (Mikroprobenköpfe, Cryo-Probenköpfe). Darüber hinaus hat die Entwicklung von schnellen multidimensionalen NMR-Experimenten (Sofast-HMQC, Ultrafast 2D NMR) neue Impulse für die Untersuchung zeitaufgelöster Prozesse gebracht [4]. Datenanalyse enzymatischer Reaktionen bei Anwendung von NMR-Spektroskopie Es gibt zwei Ansätze, nach denen kinetische Daten von Enzymreaktionen analysiert werden können, den klassischen Michaelis-Menten-Ansatz und die direkte Analyse des Konzentrations-Zeit-Verlaufs (Progresskurve). Bei der klassischen MichaelisMenten-Kinetik werden bei einer definierten Enzymkonzentration die Anfangskonzentrationen des Substrats variiert und nur die InitialgeschwinGIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 799 Spektroskopie digkeiten zu Beginn des Umsatzes gemessen. Die Auftragung der Initialgeschwindigkeiten gegen die Substratkonzentration liefert dann die bekannte Sättigungskurve aus der man Vmax und Km erhält (Abb. 1). Der erhaltene Km-Wert spiegelt die Affinität des Substrats an das Enzym wider. Einflüsse, die zu einem verzögerten oder unvollständigen Umsatz führen können, beispielsweise bei Gleichgewichtsreaktionen oder dem Auftreten von Produktinhibition, spielen dabei keine Rolle. Die Michaelis-Menten-Gleichung bietet ein einfaches, leicht auszuwertendes, mathematisches Modell zur kinetischen Analyse von Enzymreaktionen. Eine Progresskurve enthält die gesamte kinetische Information, die einer Reaktion zu Grunde liegt. Die Analyse erfordert jedoch bereits für den einfachsten Fall, einer Ein-Substrat-Reaktion, das Lösen mehrerer voneinander abhängiger Differentialgleichungen. Alternativ kann die Analyse ohne das Lösen der Ratengleichungen über die integrierte Form der Michaelis-Menten-Gleichung erfolgen (Gl. (2) in Abb. 1) [5]. Sie liefert eine apparente Michaelis-Menten-Konstante K‘m und eine apparente maximale Reaktionsgeschwindigkeit V‘max. Bei der Analyse eines vollständigen Reaktionsansatzes müssen Effekte, die unter den Michaelis-Menten Bedingungen keine Rolle spielen, berücksichtigt werden. K‘m und V‘max können deshalb, insbesondere durch Produktinhibiti- Abb. 1: Analyse enzymatischer Reaktionen nach dem Modell der Michaelis-Menten-Kinetik und Analyse von Progresskurven über die integrierte Michaelis-Menten-Gleichung. [3, 6] Abb. 2: A) Reaktion der Invertase aus S. cerevisea. Die Hydrolyse von Sucrose verläuft über das C-2 der Fruktoseeinheit. B) Progresskurven für Sucrose und die beiden in Lösung hauptsächlich vorliegenden isomeren Formen der β-D-Fructose. β-D-Fructofuranose ist das direkte Hydrolyseprodukt, β-DFructopyranose entsteht zeitverzögert durch Mutarotation. Die Hydrolyse verläuft somit unter Retention der Konfiguration. C) Kinetische Analyse der Progresskurve für die Hydrolyse der Sucrose. Der Fit wurde mit dem Programm Matlab durchgeführt und liefert K’m = 29 mM und V’max = 12 µM / s. 800 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Spektroskopie beobachtet werden, der in diesem Fall eine kompetitive Inhibition nahelegt. Ausblick Prinzipiell lässt sich NMR bei fast allen Enzymen unabhängig vom eingesetzten Substrat anwenden. Welche Systeme sich praktisch gut handhaben lassen, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Aufgrund seines Potentials wird NMR hier in Zukunft sicherlich eine bedeutendere Rolle spielen. Die Messungen sind einfach durchzuführen und erlauben auch die Analyse komplexer Reaktionen. NMR-Spektren bieten einen hohen Informationsgehalt und die Daten aus einer real-time Messung enthalten zudem bereits alle kinetischen Parameter. Dank der Lambert W-Lösung der Michaelis-Menten-Gleichung sind die apparenten Größen K‘m und V‘max in nur einer Messung zugänglich. Abb. 3: Nachweis der Produktinhibition durch das entstehende Glucose/Fructose-Gemisch. Wird Glucose und Fructose der Invertase-Lösung bereits vorgelegt, verläuft die Reaktion deutlich langsamer. Der Fit beider Kurven nach Gleichung (3) liefert K’m = 29 mM für die nicht inhibierte und K’m = 38 mM für die inhibierte Reaktion. V’max ändert sich mit etwa 12 µM/s für beide Reaktionen nicht. Der Einfluss auf die Michaelis-Menten-Konstante lässt in diesem Konzentrationsbereich auf eine kompetitive Inhibition schließen. on, von Km und Vmax abweichen. Andererseits hat man aber auch den Vorteil, dass so auch die Produktinhibition untersucht werden kann. Ein Problem bestand lange Zeit darin, dass sich die integrierte Michaelis-Menten-Gleichung nicht als Funktion der Substratkonzentration in Abhängigkeit von der Zeit S(t) darstellen ließ. Eine Lösung wurde erst 1997 von Schnell und Mendoza publiziert: Mit Hilfe der sogenannten Lambert W-Funktion ist eine analytische Lösung der integrierten Michaelis-MentenGleichung, mit der nach S(t) aufgelöst werden kann, möglich [6]. Die Auswertung erfolgt über mathematische Programme, welche die Lambert W-Funktion implementiert haben; Beispiele sind MatLab, Maple oder Mathematica. Reaktionsverfolgungen, die mittels real-time NMR an enzymatischen Systemen durchgeführt werden, dienen häufig dem Auffinden bestimmter Intermediate oder einer stereochemischen Analyse. Die hierbei generierte kinetische Information wird nur selten genutzt [7 – 9]. Die Möglichkeit, eine Reaktion umfassend zu analysieren, macht die Analyse der Progresskurve besonders attraktiv. Beispiele, bei denen kinetische Daten mittels NMR bestimmt worden sind, gehen deshalb von diesem Ansatz aus. Zum Einen wird die gesamte kinetische Information eines Reaktionsansatzes berücksichtigt, zum anderen werden die Michaelis-Menten-Parameter aus einer einzigen Messung erhalten. Das spart wertvolle Ressourcen. Hydrolyse von Sucrose durch das Enzym Invertase Wie die umfassende Analyse einer Enzymreaktion mit nur einer Messung aussehen kann, wur- de am Beispiel der Invertase (Saccheromyces cerevisea) gezeigt [10]. Invertase katalysiert die Hydrolyse von Sucrose in Glucose und Fructose (Abb. 2 A). Aufgrund der Mutarotation der Produkte konnte die Stereochemie der Hydrolyse lange Zeit nicht aufgeklärt werden [11]. Die Verfolgung der Reaktion mittels real-time NMR zeigt direkt, dass die Reaktion unter Retention der Konfiguration stattfindet (die Hydrolyse verläuft über das C-2 der Fructose-Einheit). Nach Auftragung der Progresskurven für die Fructose erkennt man sofort, dass in den ersten Minuten der Hydrolyse das β‑D‑Fructofuranosid entsteht. Das zweite in Lösung vorliegende Hauptisomer β-D-Frucopyranosid entsteht durch Mutarotation zeitverzögert (Abb. 2B). Dasselbe lässt sich für das α-D-Glucopyranosid und das entsprechende β-Anomer zeigen. Die kinetische Analyse erfolgte über den Konzentrations-Zeit-Verlauf der Sucrose mit Hilfe der Lambert W-Lösung der Michaelis-MentenGleichung (Abb. 2 C). Bei einer Anfangskonzentration [S]0 von 27 mM Sucrose wurden Werte von K’m = 29 mM und V’max = 12 µM/s erhalten. Eine Michaelis-Menten-Analyse, die ebenfalls mittels NMR durchgeführt wurde, lieferte vergleichbare Werte mit Km = 17 mM und Vmax = 9 µM/s. Allerdings musste hierfür eine Serie von Reaktionen analysiert werden. Km und K’m können durch Produktinhibition voneinander abweichen. Eine Produktinhibition lässt sich leicht durch zwei vergleichende Messungen nachweisen. Die Reaktion wird bei gleicher Sucrosekonzentration einmal ohne und einmal mit den vorgelegten Produkten durchgeführt. Anhand der Graphik in Abbildung 3 lässt sich erkennen, dass die Zugabe der Reaktionsprodukte zu einem verlangsamten Umsatz führt. Fittet man beide Kurven, kann ein Anstieg der apparenten Michaelis-Menten-Konstante Literatur bei den Autoren erhältlich. ▶ ▶K ontakt Moritz Fölsing Thomas Hackl Fachbereich Chemie Universität Hamburg [email protected] mercurio SGL Hg-Analytik direkt in Feststoffen, Flüssigkeiten und Gasen Perfekte und preiswerte Systeme Hg ab 10.000 Euro ! ■ Störungsfreie Quecksilber-Bestimmung ohne Probenvorbereitung und Säure-Aufschlüsse ■ Geringster Platzbedarf durch integriertes Atomabsorptions-Spektrometer ■ Großer dynamischer Arbeitsbereich von 0,001 bis 1500 ng Hg ■ Gleichzeitige Auswertung von zwei Signalen für jede Probe ■ Automatisches Einfahren und Ausheizen der Proben mit Hg-Anreicherung ■ Übersichtliche Farbgraphik-Darstellung mit Touch-Bildschirm und einfacher Symbolführung ■ Vollständige QS-Protokollierung aller Messwerte und Parameter mit Graphiken e ell n o ati E ns REIS e s P Hg Hg MLS GmbH MLS GmbH Auenweg 37 Telefon: +49 7561 98180 Telefax: +49 7561 981812 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.mls-mikrowellen.de GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 801 Partikelmesstechnik Qualitätsmerkmal Partikelgröße Partikelgrößenbestimmung feiner Pulver mit Luftstrahlsiebung © bl en de 40 -F ot ol ia. co m Die Bestimmung der Partikelgrößenverteilung ist in vielen Bereichen ein wichtiger Bestandteil der Qualitätskontrolle. Bei Lebensmitteln werden z. B. Produkteigenschaften wie Geschmack, Farbe, Extraktions- und Lösungsverhalten direkt von der Partikelgröße beeinflusst. Traditionell bietet die Analysensiebung eine schnelle und einfache Möglichkeit, Schüttgüter hinsichtlich der Korngröße zu charakterisieren. In laufenden Produktionsprozessen muss das Ergebnis möglichst schnell vorliegen, um unmittelbar Einfluss auf die Produktionsparameter nehmen zu können. Je nach erwarteter Partikelgröße und Probenmenge kommen zur Analyse unterschiedliche Siebverfahren und Siebmaschinen in Betracht. Die für eine Bestimmung der Partikelgröße geeignete Methode ist zunächst durch die Feinheit des Siebgutes bestimmt. Der klassischen Siebung von trockenen Schüttgütern mit Wurf-, Plan- oder Klopfsiebmaschinen ist dabei eine Grenze bei etwa 40 μm gesetzt. Durch Nasssiebung kann man mit Wurfsiebmaschinen auch in den Bereich bis etwa 20 μm vordringen. Jedoch muss hierzu die Probe zunächst in Flüssigkeit dispergiert und nach der Siebung filtriert, getrocknet und zurückgewogen werden. Für eine Trockensiebung unter 40 μm bietet sich das Verfahren der Luftstrahlsiebung an. Aber auch zur Bestimmung von Partikelgrößen bis etwa 200 μm wird die Luftstrahlsiebung gerne als schnellere Alternative der Wurfsiebung vorgezogen (Abb. 1). und gleichmäßig über die gesamte Siebfläche verteilt (Abb. 2). Nun kommen mehrere Effekte zum Tragen: Durch den Luftstrom wird eine dauernde Neuorientierung der Partikel auf der Sieboberfläche bewirkt. Partikel mit Größen kleiner als die Siebmaschenweite werden vom Staubsauger abgesaugt bzw. über einen Zyklon abgeschieden und in einem Probenglas aufgefangen. Durch die Verwendung niedriger Siebe (in der Regel 25 mm hoch) wird das Siebgut von der einströmenden Luft gegen den Deckel geschleudert, wodurch Agglomerate aufgebrochen werden. Normalerweise sind die Drehzahlen der Schlitzdüse unterhalb des Siebes bei Luftstrahlsiebmaschinen fest eingestellt. Allerdings ist eine Variation der Drehzahl durchaus hilfreich. Für empfindliche Materialien kann die Beanspruchung der Probe mit einer niedrigen Drehzahl minimiert werden. Auch die Verwendung von Sieben mit 50 mm Höhe ist materialschonend, da das Probenmaterial nicht so stark gegen den Siebdeckel prallt. Für Proben mit starker Tendenz zur Agglomeration sind dagegen hohe Drehzahlen vorteilhaft. Die Prallfrequenz wird deutlich erhöht, so dass auch festere Agglomerate innerhalb kurzer Siebdauer durch den häu- Prinzip der Luftstrahlsiebung Im Gegensatz zu anderen Verfahren wird bei der Luftstrahlsiebung grundsätzlich immer nur mit einem Sieb gearbeitet. Dabei wird das Sieb mit dem Siebgut auf der Maschine platziert und mit einem Deckel abgedeckt. Der Raum unterhalb des Siebes wird über einen leistungsstarken Staubsauger abgesaugt. Die hierbei angesaugte Luft strömt durch eine Schlitzdüse nach, die nahe unterhalb des Siebs rotiert. Dadurch wird das Siebgut von der einströmenden Luft immer wieder aufgewirbelt 802 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Abb. 1: Siebdauer für Mehl im Vergleich auf Wurfsiebmaschine AS 200 Control und Luftstrahlsiebmaschine AS 200 Jet. Partikelmesstechnik figen Prall gegen den Siebdeckel aufgebrochen werden. Reproduzierbarkeit und Leistungsfähigkeit Gerade sehr feinmaschige Siebe sind anfällig für sogenannte Steckkörner, also Verunreinigungen, die das Siebgewebe verstopfen. Dies führt zur Verschlechterung der Siebergebnisse bis hin zu einem frühzeitigen Verschleiß des Siebes. Um die Leistungsfähigkeit des Siebes und damit auch die Reproduzierbarkeit der Siebungen zu gewährleisten und den Reinigungsaufwand zu minimieren, hat sich die Einführung der sogenannten „Open Mesh Funktion“ in der Retsch Siebmaschine AS 200 Jet laut Hersteller als hilfreich erwiesen. Diese Funktion bewirkt, dass sich die Luftstrahldüse nicht kontinuierlich unterhalb des Siebes bewegt, sondern nach dem Muster „Zwei Schritte vor, einen zurück“ zunächst eine Vorwärtsbewegung um 20 ° und nachfolgend eine Rückwärtsbewegung um 10 ° durchführt. Dadurch werden Steckkörner besonders effektiv aus dem Siebgewebe geblasen, da kein aufliegendes Material den Luftstrom behindert. Luftstrahlsiebung von Talkpulver für die Kaugummiherstellung Im Qualitätskontrolllabor von Wrigley in St. Petersburg werden die Siebmaschinen AS 200 Jet und AS 200 Control für die Partikelgrößenanalyse feiner Pulver eingesetzt, die bei der Herstellung von Kaugummi verwendet werden. Evgenia Slavina, Expertin für Qualitätskontrolle im Prüflabor, erklärt, normale Siebmaschinen können feine Pulver, wie z. B. Talk, nicht trennen. Talk werde bei der Herstellung von Kaugummi verwendet, um das Zusammenkleben der Streifen in der Verpackung zu verhindern. Das Pulver solle nicht feiner als 40 μm sein. Die Luftstrahlsiebmaschine AS 200 Jet helfe Ihnen, dieses Qualitätskriterium zu über- Abb. 3: Wrigley St. Petersburg setzt die AS 200 Jet für die Siebung von Talkpulver ein. prüfen. Sie benutze die Siebmaschine in Kombination mit dem Industriestaubsauger GM80, der einen ausreichend starken Luftstrom zur Auflösung der Agglomerate liefere. Dank variabler Düsendrehzahl und Open Mesh Funktion sei dieses Gerät sehr flexibel und ermögliche eine einfache und vollkommen reproduzierbare Siebanalyse. Bei der Herstellung von Süßwaren spielt die Feinheit der Säuren ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese sollte maximal 150 μm betragen, um die gewünschte Löslichkeit des Produktes zu gewährleisten. Für die Fraktionierung solcher Pulver ist die Luftstrahlsiebung eine schnellere und zuverlässigere Alternative zur Vibrationssiebung. Die Vibrationssiebmaschine AS 200 Control wird im St. Petersburger Labor für die Siebung von Zucker und verschiedenen Süßstoffen eingesetzt. Die Reproduzierbarkeit der Siebanalyse wird durch die digitale Einstellung aller Parameter sichergestellt. Der Einsatz der Qualitätssiebe optimiert die Handhabung des Gerätes und garantiert höchste Zuverlässigkeit. Fazit Abb. 2: Funktionsprinzip der Luftstrahlsiebung. Die Luftstrahlsiebung stellt ein wichtiges Instrument der Qualitätskontrolle feiner Schüttgüter dar. Innovative Technologien und die Möglichkeit der vielseitigen Auswahl an Siebparametern in Verbindung mit leistungsfähigen Auswerteprogrammen, wie z. B. Easysieve, gewährleisten zuverlässige und reproduzierbare Siebergebnisse über einen langen Zeitraum. ▶ ▶K ontakt Dr. Andreas Theisen Leiter Anwendungstechnik & Vertrieb Deutschland Retsch GmbH Haan Tel.: 02104/2333-192 Fax: 02104/2333-100 www.retsch.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 803 Einrichtung & Technik Nachhaltiges Wachstum Bedarfsorientierte Laboratorien Seit dem 1. Oktober 1962 entwickelt und baut die Firma Knauer wissenschaftliche Geräte in Berlin. Wie für die Stadt waren auch für die Firma diese 50 Jahre voller Veränderungen. Die wesentlichen Dinge bleiben aber bei Knauer konstant. Dazu gehören konstant gute Bedingungen für die Mitarbeiter, konstant hochwertige Technologie und konstantes Wachstum. Das erfordert aber auch Veränderungen wie die Neuplanung und Errichtung eines Zentrallabors. In diesem Jahr finden größere bauliche Veränderungen im Produktionsgebäude statt. Die steigende Zahl der Arbeitsplätze erfordert eine räumliche Ausdehnung und führt damit auch zu einer Neustrukturierung. Insgesamt entsteht auf einer Fläche von 550 m2 eine Laboretage, die mehrere Labore in Form eines Zentrallabors vereint. Labor bei Bedarf Ziel ist es, die derzeit in verschiedenen Abteilungen über mehreren Etagen verteilten Laborbereiche räumlich zusammenzulegen. Ein Teil der Laborflächen soll nicht mehr ausschließlich einer bestimmten Abteilung zugeordnet sein, sondern kann bei Bedarf beansprucht werden. Laborausstattungen müssen dann nicht mehrfach in verschiedenen Bereichen und Stockwerken vorgehalten werden, sondern für alle Nutzer zugänglich im Zentrallaborbereich. Die Mitarbeiter können sich auf moderne Arbeitsplätze, kürzere Wege und engeren Kontakt zu Mitarbeitern aus anderen Abteilungen freuen. Abteilungen wie Entwicklung, Produktmanagement und Purification Solutions nutzen die Laborplätze schon immer nur bei Bedarf. Im Zentrallabor können flexibel, je nach dem aktuellen Bedarf, Fläche, Geräte und sonstige Infrastruktur genutzt werden. Durch die größere Nähe entstehen mehr Möglichkeiten zur Interaktion zwischen verschiedenen Labornutzern und somit auch mehr Kommunikation. Das wiederum soll zu mehr Erfahrungsaustausch, gegenseitiger Unterstützung, Tipps und gemeinsame Ideenentwicklung führen. Mensch und Energie Es gibt für den neuen Bereich ein zentrales Be- und Entlüftungssystem, das sowohl allen gesetzlichen Ansprüchen als auch den eigenen Ansprüchen nach hoher Energieeffizienz gerecht wird. Das neue „Luft“-Konzept beinhaltet umweltfreundliche Technologien und Luftführung, wie sie bislang noch nicht im Haus vorhanden sind. Ein weiterer 804 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Baustein ist eine konsequente Wärmerückgewinnung (ca. 70 %) und die Nutzung der Abwärme aus dem CNC-Werkstattbereich im Erdgeschoß. Um den Energieinput so gering wie möglich zu halten und weil dafür der Bedarf nicht wirklich vorhanden ist, wird auf eine zusätzliche flächendeckende Klimatisierung verzichtet. Die Anzahl der verschiedenen Labore im Haus, in denen mit Gefahrstoffen / Chemikalien umgegangen wird, nimmt deutlich ab. Es wird einen Spülbereich, einen Abstellraum sowie einen Besprechungsraum geben. Erstmals wird ein Gäste- und Demolabor eingerichtet. Das Ziel sind kurze Wege für effizientes Arbeiten Fazit Die Investitionen in ein modernes, den Bedürfnissen des Betriebs und der Menschen angepasstes Labor dient dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und verbessern die Möglichkeiten Kundenbedürfnisse schnell und effektiv zu befriedigen. Die Exportrate liegt bei 70 %, was belegt, dass die Strategie des Unternehmens international konkurrenzfähig ist. Bei Knauer jedenfalls wird weiterhin auf Inspiration; Offenheit und Austausch zwischen den Mitar- beitern, Laboranwendern, Kunden und vielen anderen Menschen gesetzt. Dass diese Strategie in vielerlei Hinsicht nachhaltig wirkt, kann man an den guten Zahlen sehen. Kommentar zum neuen Labor „Wir waren so motiviert, dass wir unsere gesamte Ausrüstung innerhalb von zwei Tagen hierher gebracht hatten“, beschreibt Dr. Silvia Marten, Leiterin der Abteilung Säulen, Phasen, Applikationen. Das Büro sei jetzt vom Labor durch eine Glaswand getrennt, was den Geräuschpegel deutlich mindere. „Außerdem haben wir viel mehr Platz und alles ist wunderbar modern eingerichtet“, freut sie sich. ▶ ▶K ontakt Oliver Gültzow Head of Online and Print Marketing Wissenschaftliche Gerätebau Dr. Ing. Herbert Knauer GmbH, Berlin Tel.: 030/809727-43 [email protected] www.knauer.net Einrichtung & Technik Bedarfsorientierte Laboratorien Man muss wissen was man braucht Abb.1: Das VWR Projektteam v.l.n.r. D. Barthel, M. Brand, F. Hüblein, E. Aubele mit verändern. Z. B. braucht man neue Stromanschlüsse oder Punktabsaugung an anderen Stellen. Bei Knauers neuem Zentrallabor ist diese Variabilität in vollem Umfang gegeben. Lebensraum und Energie Labore entwerfen und bauen, das bieten viele an. Bei VWR in Darmstadt hat man sich hierbei einem ganzheitlichen Ansatz verschrieben. Von Lüftung, Mobiliar, Sicherheit, Medienversorgung, Abzüge und und und. Alle Aspekte der Einrichtung eines neuen Labors werden berücksichtigt. Auch Nachhaltigkeitsaspekte, die bislang im Laborbau keine große Rolle spielten, werden heute umgesetzt. Ein neues Zentrallabor für Knauer Die vorhandenen Laboratorien sollten unter energetischen und sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten vollständig neu gestaltet werden. Da die Platzverhältnisse durch das Wachstum der vergangenen Jahre nicht mehr der Belegschaftsgröße angemessen war, sollten auch neue Kapazitäten entstehen. Nachhaltigkeit spielt bei dem Berliner Hersteller von wissenschaftlichen Geräten eine große Rolle (siehe GIT 1 / 2012 S. 22). Daher legte die Firma die Planung und Ausführung des Laborneubaus in die Hände der Spezialisten von VWR International. Von der Idee zum Labor in 84 Tagen Friedrich Hüblein und sein Team starteten mit der Planung Ende November 2011. Zunächst musste ein Bestandsgebäude zurück- und ausgebaut werden. Die Handwerker für die Gewerke Be-und Entlüftung, Klima, Sanitär und Elektroinstallation konnten mit der Arbeit im Juni 2012 beginnen. Die funktionsfähige Übergabe der kompletten Anlage wurde fristgerecht im September 2012 realisiert. Diese schnelle Umsetzung sorgt dafür, dass die Entwicklung neuer Geräte, die Ausarbeitung von Applikationen und die Säulenproduktion nicht ins Stocken gerät. Insgesamt konnten 550 m² modernster Laborfläche in gerade einmal 84 Arbeitstagen verwirklicht werden. Flexibilität Für jedes Gerät und für jeden Anwender gibt es verschiedene Anforderungen. Die Energieversorgung bei den Laborarbeitstischen kommt überwiegend von der Decke, so besteht die Möglichkeit im Bereich der Arbeitstische den Versuchsaufbau immer wieder den wechselnden Bedürfnissen anzupassen. Verwendet man in der HPLC oft organische Lösungsmittel, braucht man eine Absaugung der Luft. Das kann man ohne Möglichkeit der Regulation über den Austausch der gesamten Raumluft machen oder über eine Punktabsaugung. Diese kann man als starre Einheit oder als verstellbare, wie im hier vorgestellten Labor, realisieren. Es ist wichtig, sich im Vorfeld genaue Gedanken über die tatsächlichen Anforderungen an das Labor als Ganzes, aber auch für die einzelnen Laborplätze zu machen. Ein guter Laborplaner hilft bei dieser Bedarfsermittlung. Die Art und auch die Anzahl der Geräte in einem Labor verändert sich. Das Labor muss sich Viele Angestellte verbringen den Arbeitstag im Labor. In Büros ist schon lange Realität, was in vielen Laboren völlig fehlt. Eine Einrichtung, die sich nicht ausschließlich an den Bedürfnissen des Laborbetriebs orientiert, sondern auch die der Menschen einschließt. Das Labor in Berlin ist daher offen und freundlich gestaltet. Es wird nicht streng zwischen Labor und Schreibplätzen getrennt. Auch die hochentwickelte Lüftung verbessert die Bedingungen für die Menschen. Zum Einen minimiert sie das Gefährdungspotential, zum Anderen schafft sie ein angenehmes Raumklima. Die Be- und Entlüftung der Laboratorien wurde so gestaltet, dass entsprechend der Gefährdungsbeurteilung und den Vorschriften, die Luftmengen bzw. die Luftwechselraten reduziert werden können. Laut DIN 1946 Teil 7, müssen Laborräume mindestens einen 8-fachen Luftaustausch pro Stunde haben. Eine Reduzierung dieser Ventilationsleistung ist durch Gefährdungsbeurteilungen für jeden einzelnen Arbeitsplatz und das gesamte Labor möglich. Der Luftwechsel konnte durch durchdachte Planung ohne negative Auswirkungen auf die Raumluftqualität auf die Hälfte reduziert werden. Das Abluftaggregat mit der Energieklasse „A“ läuft nur mit ca. 50 % Leistung und ist dadurch äußerst energiesparend und für Erweiterungen in der Zukunft gerüstet. Auch die Digestorien werden je nach Schiebefensterstellung mit variablen Abluftmengen betrieben. Durch diese und weitere Maßnahmen wurden die hohen Ansprüche des Auftraggebers hinsichtlich des Energieverbrauchs durch VWR mehr als erfüllt. Eine erneute Erweiterung der Laborfläche im Bedarfsfall ist jederzeit schnell und effizient möglich. ▶ ▶K ontakt Frank Krebs Product Manager Equipment& Furniture VWR International GmbH Darmstadt Tel.: 06151/3972-0 [email protected] www.vwr.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 805 Einrichtung & Technik Hochkontaminiertes Abwasser Vollautomatische Sterilisation von 100 l pro Stunde © Jezper - Fotolia.com erreicht ist. Erst dann startet der Sterilisationsprozess. Dabei werde ein Systemdruck aufgebaut, der höher als der Dampfdruck der Flüssigkeit bei Sterilisationstemperatur sei, erklärt Dipl.Ing. Günther Staber, Technischer Leiter bei der Firma. Daraufhin wird das infektiöse Abwasser zunächst im Gegenstromprinzip durch einen Wärmetauscher geleitet und anschließend im Erhitzer auf die notwendige Temperatur gebracht. Zu Beginn des Vorgangs wird die Flüssigkeit zunächst noch im Bypass-Betrieb wieder in den Arbeitstank zurückgeführt, bis die erforderliche Prozesstemperatur erreicht ist. Erst nachdem diese über die gesamte Haltestrecke und eine Dauer von zwei Minuten sichergestellt ist, wird die Flüssigkeit im Wärmetauscher abgekühlt und vollständig entkeimt in den Kanal abgelassen. Nach der Sterilisation des BSL-3-Abwassers durch den Medister könne dies guten Gewissens getan werden. Umweltschonende Reinigung Die Europäische Norm EN 12740 dient der Risikominimierung in Zusammenhang mit dem Umgang von Abfällen, die innerhalb eines Laboratoriums anfallen. Kontaminierte Abwässer aus dem Hochrisikobereich bedürfen einer speziellen Behandlung. Um die Biostoffverordnung einzuhalten, werden meist thermische oder chemische Verfahren eingesetzt. Letztere schädigen allerdings die Umwelt. Um dies zu verhindern, hat das Institut für Organische Chemie und Biochemie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag einen Medister 560–100 der Firma Meteka installiert. Dieser sammelt alle anfallenden Flüssigkeiten aus Waschbecken und Duschen sowie infektiöse Reststoffe in einem Tank, um sie vollautomatisch zu behandeln. Das System sterilisiert bis zu 100 l Abwasser in der Stunde durch die Erhitzung auf 140 °C. Anschließend wird das sterile Abwasser wieder abgekühlt, um dann völlig unproblematisch über die Kanalisation abgeleitet zu werden. Sterilisation im Biolabor Das Abwasser in den virologischen Laboren am Institut für Organische Chemie und Biochemie in Prag ist hauptsächlich mit genetisch verän806 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 derten Organismen, biologischen Arbeitsstoffen, Blut und Blutkomponenten kontaminiert. Aufgrund der übertragbaren Krankheitserreger darf mit diesen Substanzen ausschließlich in Räumen mit der zweithöchsten Biosicherheitsstufe (BSL-3) gearbeitet werden. Diese verlangt auch die Sterilisation aller abzuleitenden Flüssigkeiten. Vor der Anschaffung des Abfalldesinfektionsgeräts wurde das Abwasser mit chemischen Desinfektionsmitteln wie Natriumhypochlorit, Jodverbindungen oder Peressigsäure behandelt, erklärt Jan Weber, Doktorand und Leiter des virologischen Research-Service Teams am Institut. Auf diese Weise wurde das Wasser zwar entkeimt, allerdings auf Kosten der Umwelt und mit einem höheren Sicherheitsrisiko für die Mitarbeiter. Ebenso wie die Sterilisation läuft auch die Reinigung des Systems vollautomatisch ab, wie Staber erklärt. Am Ende jedes Sterilisationszyklus beziehungsweise nach einer benutzerdefinierbaren Abarbeitungsmenge werde Reinigungsmittel in das Sterilisationsgerät injiziert. Durch das spezielle Anlagendesign sei es zudem möglich, das gesamte System inklusive Tank mit Dampf zu dekontaminieren. Auf diese Weise müsse bei eventuellen Service- oder Wartungsarbeiten keinerlei Chemie eingesetzt werden, erklärt der Technische Leiter weiter, was die Anlage sehr umweltschonend macht. Vollautomatisch und ohne Hinzufügen von Desinfektionsmitteln Im Rahmen der Umbaumaßnahmen des Instituts im vergangenen Jahr wurde ein Medister 560 der österreichischen Firma Meteka installiert. Seitdem das BSL-3 Labor im März 2012 fertig gestellt wurde, ist die Anlage täglich in Gebrauch. Dabei muss dem Abwassersterilisationsgerät kaum Aufmerksamkeit geschenkt werden. Ein großer Vorteil ist, dass es umweltfreundlich und vollautomatisch arbeitet, da der Sterilisationsprozess nicht manuell gestartet und kein chemisches Desinfektionsmittel hinzugefügt werden muss. Denn die anfallenden infektiösen Flüssigkeiten werden in einem Tank gesammelt, bis ein definierter Füllstand Abb. 1: Der Medister 560-100 zeichnet sich unter anderem durch seine Energieeffizienz aus. Über einen speziell konstruierten Wärmetauscher können 85 % der aufgewendeten Energie zurück gewonnen werden. © Meteka Einrichtung & Technik und somit keine speziellen Installationen. Das System braucht einschließlich Raum für Bedienung und Wartung 4,20 m in der Breite, 2,70 m in der Tiefe und abhängig von Zulauf- und Tankvariante 2,10–2,80 m in der Höhe. Das Durchfluss-Sterilisationsverfahren besitzt das Wirkungsspektrum A, B, C, D und tötet Keime der Resistenzstufen I bis VI, wie Viren, Sporen des Milzbrandbazillus, von Botolinus-, Gasbrand-, Gasödem- sowie Tetanuserreger, Parasiten und Pilze. Das Abwasser sei bei seiner Ableitung in den Kanal völlig unbedenklich, erfüllt die Vorschriften und zusätzlich habe man ein gutes Gewissen der Umwelt gegenüber, fasst Weber zusammen. Abb. 2: Das kompakte System benötigt mit 4,20 Meter in der Breite, 2,70 m in der Tiefe und abhängig von Zulauf- und Tankvariante 2,10–2,80 m in der Höhe nur wenig Platz. © Meteka Zugleich wurde bei der Konstruktion größter Wert auf Sicherheit gelegt. So werden Prozessparameter wie Druck und Temperatur redundant und kontinuierlich erfasst. Auch der speziell konstruierte Wärmetauscher birgt besondere Sicherheitsmaßnahmen. Durch den Verzicht auf Schweißverbindungen sowie dank einer durchgängigen Rohrtrennung zwischen Rein- und Unreinseite kann eine Rück- kontamination des sterilisierten Abwassers vollkommen ausgeschlossen werden. Gleichzeitig erfolgt eine Rückgewinnung der eingesetzten Primärenergie von bis zu 85 %. Abmessungen und Wirkungsspektrum Dieses Gerät benötigt im Gegensatz zu anderen Systemen auf Grund des energieeffizienten Sterilisationsvorgangs nur einen herkömmlichen Kraftstromanschluss mit 16 Ampere ▶ ▶K ontakt Jan Weber Institute of Organic Chemistry and Biochemistry v.v.i. Academy of Sciences of the Czech Republic Prague, Czech Republic [email protected] Günther Staber Meteka GmbH Judenburg, Österreich Tel.: +43 3572 85166 Fax: +43 3572 851666 [email protected] www.meteka.com Bioanalytik Ligand und Rezeptor Mit NMR-Spektroskopie molekularen Interaktionen auf der Spur NMR-Spektroskopie ist die wichtigste Methode zur Strukturaufklärung und Strukturvalidierung in der organischen Chemie. Weit weniger bekannt ist die Leistungsfähigkeit der NMR-Spektroskopie, wenn es darum geht, detaillierte Informationen über die Struktur und Dynamik molekularer Komplexe zu erhalten. Im Folgenden wird ein sehr kurzer Überblick über dieses Gebiet gegeben und gleichzeitig auf umfangreichere Darstellungen in der Literatur verwiesen [1 – 3]. Abb. 1: A) Großes Fragment der DNA-Polymerase I aus T. aquaticus, links im freien Zustand, rechts gebunden an einen DNA-Doppelstrang. B) 1H,13C-HSQC-Spektrum der Methionin-Methylregion. Die Überlagerung der Spektren von freier (schwarz) und DNA-gebundener (rot) Polymerase veranschaulicht die starken Veränderungen sowohl der 1H- als auch der 13C-chemischen Verschiebungen, die durch die Interaktion mit dem DNADoppelstrang hervorgerufen werden. Die Abbildungen des Protein-DNAKomplexes wurden mit Hilfe der PDB-Datensätze 1KTQ und 4KTQ erzeugt) 808 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Grundsätzlich lassen sich die Methoden nach ihrer Perspektive einordnen, aus der die Wechselwirkung beobachtet wird. Bei Rezeptor-basierten Experimenten werden die NMR-Spektren des üblicherweise relativ großen (Bio-) Macromoleküls (MW >ca. 2 – 10 kDa) beobachtet, die sich durch die Interaktion mit einem Bindungspartner verändern. Auch die NMR-Spektren bzw. mittels NMR messbare Parameter von Liganden niedrigen Molekulargewichts (< 2 kDa) sind empfindlich für molekulare Interaktionen. Darauf abzielende Experimente werden als Ligand-basierte Methoden bezeichnet. Rezeptor-basierte Interaktionsstudien Bindet ein Ligand an seinen Rezeptor, so unterliegen die an der Interaktion beteiligten Gruppen des Rezeptors potentiell einer ganzen Reihe von Veränderungen, die sich NMR-spektroskopisch aufspüren lassen. Ringstromeffekte aromatischer Gruppen des Liganden und geladene oder stark polarisierte Gruppen beeinflussen die chemischen Verschiebungen NMR-aktiver Kerne des Rezeptors in unmittelbarer Nähe zum gebundenen Liganden. Darüber hinaus bewirkt die Bindung eines Liganden u. U. kleine, jedoch signifikante Änderungen in der Konfor- mation des Rezeptors (induced fit), bzw. in den Besetzungsverhältnissen seines konformationellen Ensembles (conformational selection). Auch diese geometrischen Störungen wirken sich auf die chemischen Verschiebungen des Rezeptors aus. Zusammengenommen beobachtet man also Signalverschiebungen des Rezeptors bei Zugabe seines Liganden, wobei die Ausprägung – konzentrationsabhängige Verschiebung, Erscheinen eines neuen Signalsatzes oder das komplette Verschwinden von Signalen durch Austauschverbreiterung – sehr stark von der Affinität und Bindungskinetik abhängt. Auf diese Weise lässt sich eine Bindungstasche lokalisieren, und man kann feststellen, ob verschiedene Liganden die gleiche Bindestelle besetzen. Zusätzlich sind Aussagen über die Veränderung der Dynamik des Rezeptors möglich, die durch die Bindung des Liganden verursacht werden. Aufklärung durch 15N-Isotopenmarkierung Die große Mehrzahl an Rezeptorbasierten Ligandbindungsstudien beschreibt die Interaktion anhand der Signalverschiebungen im 1H,15NHSQC-Spektrum, das die chemische Verschiebung von Protonen mit derjenigen eines direkt gebundenen 15N-Kerns korreliert. In diesem Spektrum besitzt im Idealfall jede Aminosäure (außer Prolin) ein individuelles Kreuzsignal, das als Spin-Sonde für Ligand-induzierte Veränderungen dienen kann. Bei Herstellung des Proteinrezeptors durch Expression in E. coli ist die Markierung mit 15N normalerweise problemlos möglich. Außerdem sind die experimentellen Strategien zur sequenziellen Zuordnung der Resonanzen für kleine bis mittelgroße Proteine (MW < 25 kDa) inzwischen sehr gut etabliert. Bei größeren Rezeptoren steigen Aufwand und Kosten deutlich an. Mehr Aminosäuren ergeben mehr Signale, d. h. komplexere Spektren und stärkere Signalüberlappung. Noch ungünstiger ist allerdings, dass gleichzeitig die Linienbreiten immer größer werden, was die Signalüberlagerung verschlimmert und das Signal-zu-Rausch-Verhältnis mindert. Ausweg bietet hier die Trosy-Technik, die auch noch bei sehr großen Proteinen (> 100 kDa) scharfe Amid-NH-Korrelationen liefert, jedoch nur, wenn das Protein mit vollständig deuterierten Seitenketten, eingesetzt wird. Probleme durch zu viele Kreuzsignale Dass jede Aminosäure ein NHKreuzsignal hervorruft, kann sich bei größeren Proteinen als Nachteil herausstellen, da die Signalzuordnung häufig langwierig ist und Änderungen der chemischen Verschiebungen durch Signalüberlappung übersehen oder nicht zweifelsfrei zugeordnet werden können. Hier kann es sich anbieten, an anderer Stelle spezifische Markierungen anzubringen. Das in Abbildung 1 gezeigte Beispiel illustriert dies anhand des KlenowFragments der DNA-Polymerase I aus T. aquaticus, eines Enzyms, das mit 63 kDa schon sehr groß nach NMR-Standards ist [4]. Um Änderungen in Struktur und Dynamik aufzudecken, die durch Bildung verschiedener bi- und ternärer Komplexe ausgelöst werden, wurden hier spezifisch 13C-Markierungen der ε-Methylgruppen von MethioninResten eingeführt. Durch die hohe interne Beweglichkeit der Methionin-Seitenkette sowie die Rotation der Methylgruppe weisen diese Gruppen relativ lange transversale Relaxationszeiten auf, sodass auch bei einem Protein dieser Größe scharfe Linien erhalten werden - und das auch ohne Perdeuterierung. Die Zuordnung der einzelnen Signale erfolgte hier über Punktmutanten, bei denen jeweils ein Methoninrest durch Alanin ersetzt worden war. roduktWeitere Pnen auf o ti a m r info om ubrand.c www.vacu Ligand-basierte Interaktionsstudien Die im Folgenden vorgestellten Experimente liefern komplementäre Informationen zu den Rezeptor-basierten Studien. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass die Ligandbasierten Experimente häufig auch dann noch sehr gut funktionieren, wenn Rezeptor-basierte Ansätze zum Scheitern verurteilt sind, z. B. wenn das Makromolekül nicht in ausreichender Konzentration in Lösung zu erhalten oder eine geeignete Isotopenmarkierung nicht zu erreichen ist. Leider treten diese Probleme häufig bei besonders interessanten Rezeptoren auf, z. B. bei Membranproteinen, sehr großen Rezeptorkomplexen oder posttranslational modifizierten Proteinen. Ligand-basierte Experimente sind von diesen Einschränkungen Damit´s nicht überkocht. PC 3001 VARIOpro Der PC 3001 VARIOpro erfüllt die Laborvakuumanforderungen für viele hochsiedende Lösemittel (z.B. Rotationsverdampfung). Die automatische, punktgenaue Vakuumregelung verhindert Siedeverzüge sowie Aufschäumen, verkürzt Prozesszeiten und ermöglicht dadurch eine hohe Prozesssicherheit bei unbewachtem Betrieb. 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Die sehr hohe Empfindlichkeit dieser Methoden erlaubt es außerdem, den Rezeptor in sehr viel niedrigeren Konzentrationen einzusetzen, je nach Bindungskinetik und Experiment 10 – 1000-fach niedriger als bei entsprechenden Rezeptor-basierten Studien, was wiederum deutlich niedrigere Kosten zur Folge hat und eventuelle Löslichkeitsprobleme umgeht. Voraussetzung für eine erfolgreiche Anwendung dieser Methodik ist allerdings, dass ein ausreichend schneller Austausch des Liganden zwischen dem gebundenen und dem freien Zustand stattfindet, sodass Informationen über den gebundenen Zustand in den freien Zustand 810 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 des Liganden übertragen werden, um dort detektiert zu werden. Unter diesen Bedingungen kann ein deutlicher Überschuss des Liganden (10 – 1000-fach) eingesetzt werden, wodurch die Empfindlichkeit der Methode zusätzlich erhöht wird. Weitere Methoden Eine Methode, die sich durch besondere Empfindlichkeit und Robustheit auszeichnet und daher auch in der pharmazeutischen Industrie in der Leitstruktursuche und dem Fragment-basierten Wirkstoffdesign breite Anwendung gefunden hat, ist die saturation transfer difference (STD) NMRSpektroskopie [5]. Hierbei wird ausgenutzt, dass sich die Resonanzen eines makromolekularen Rezeptors selektiv sättigen, d. h. „auslöschen“ lassen. Diese Sättigung verteilt sich dann über einen als Spin-Diffusion bezeichneten Prozess über den gesamten Rezeptor und auf Liganden, die mit ihm in Interaktion stehen. Dabei sind Gruppen des Liganden, die einen intensiven Kontakt zur Bindetasche haben, besonders stark betroffen und zeigen schlussendlich im STDNMR-Spektrum die intensivsten Signale. Bei strukturbiologischen Fragestellungen erweist sich diese Epitop-Charakterisierung als besonders attraktiv. In Abbildung 2 ist gezeigt, wie mit Hilfe von STD-NMR das Epitop eines Tetrasaccharids bestimmt wurde, das von einem Anthrax-spezifischen, monoclonalen Antikörper erkannt wird [6]. Dieser Antikörper bindet mit beachtlicher Affinität (KD =9.1 mM) an ein ungewöhnlich großes Kohlenhydrat-Epitop und könnte für diagnostische Anwendungen attraktiv sein. Bemerkenswert ist hier die Möglichkeit, trotz der z. T. starken Signalüberlagerung von fast allen Protonen individuelle STDEffekte quantifizieren zu können (siehe Abb. 2B). Bei noch stärker überlagerten Resonanzen können 2D-STD-Tocsy-Spektren einen Ausweg darstellen. Allerdings ist die quantitative Auswertung solcher Spektren nicht trivial und erfordert den Einsatz quantenmechanischer Simulationsverfahren [7]. Die Informationen, die aus STD-NMR-Experimenten erhalten werden, können dann genutzt werden, um Liganden in die Bindungstasche von Rezeptoren zu docken. Rigoros kann dies mit dem (recht aufwändigen) Corcerma-ST Verfahren erreicht werden [8]. Tatsächlich haben sich auch Docking-Ansätze, die die NMRInformationen approximativ verwenden, als sehr leistungsfähig erwiesen [9]. Auf der experimentellen Seite zeigen neue Entwicklungen, dass die Informationen aus dem STDNMR-Verfahren noch verbessert werden können, wenn die Relaxationszeiten der Ligandprotonen einkalkuliert werden [10]. In bestimmten Fällen zeigt sich im Hinblick auf die Epitop-Charakterisierung eine neue Methode überlegen, die direkt den Einfluss der Rezeptorprotonen auf die Relaxationszeiten der Ligandprotonen als Messgröße verwendet [11]. Eine ganze Reihe weiterer Ligand-basierter Verfahren liefern ähnliche oder ergänzende Informationen zum STD-NMR-Experiment. Das Waterlogsy-Experiment kann Vorteile bei stark hydratisierten Rezeptoren aufweisen [12]. Mit Hilfe von trNOEs lässt sich die bioaktive Konformation des Liganden bestimmen. Die Inpharma-Methode erlaubt es, den relativen Bindungsmodus verschiedener Liganden in derselben Bindungstasche zu bestimmen [13]. Zusammenfassung Im Idealfall ist es durch Kombination von Ligand- und Rezeptor-basierten NMR-Experimenten möglich, einen sehr umfassenden Einblick in die Wechselwirkung zwischen Rezeptoren und ihren Liganden zu erhalten. Diese Informationen können dann Ausgangspunkt für die Entwicklung biologisch aktiver Substanzen sein. Referenzen [1]Meyer B. & Peters T.: Angew Chem Int Ed 42, 864–890 (2003) [2]Homans S.W.: Angew Chem Int Ed 43, 290–300 (2004) [3]Carlomagno T.: Annu Rev Biophys Biomol Struct 34, 245–266 (2005) [4]Holzberger B. et al.: ChemBioChem 13, 635–639 (2012) [5] Mayer M. & Meyer B.: Angew Chem Int Ed 38, 1784–1788 (1999) [6]Oberli M. et al.: JACS 132, 10239– 10241 (2010) [7]Lukzen N. & Möller H.M.: Appl Magn Reson 41, 325–336 (2011) [8]Krishna N.R. & Jayalakshmi V.: Progress in Nuclear Magnetic Resonance Spectroscopy 49, 1–25 (2006) [9]Korb O. et al.: ChemMedChem 5, 1001–1006 (2010) [10]Kemper S. et al.: J Magn Reson 203, 1–10 (2010) [11] Y. Mizukoshi et al.: Angew. Chem. International Edition 51, 1362-1365 (2012) [12] Dalvit C. et al.: J Biomol NMR, 21, 349-359 (2001) [13] Sanchez-Pedregal V. M. : Angew Chem Int Ed Engl, 44, 4172-4175 (2005) ▶ ▶K ontakt Dr. Heiko Möller Nachwuchsgruppe Biomolekulare NMR-Spektroskopie Universität Konstanz Tel.: 07531-88-5174/4261/2022 [email protected] Produktprofil Feldflussfraktionierung Trennung von Nanopartikeln nach Größe und Dichte Einer der wichtigsten Prozessschritte, ob im Forschungslabor oder in der Industrie, ist die Separation gewünschter Produkte von unerwünschten Nebenprodukten. Die Firma Postnova hat sich dabei auf die Feldflussfraktionierung (FieldFlow Fractionation, FFF) spezialisiert. Diese Methode nutzt die unterschiedliche Diffusionsgeschwindigkeit von Partikeln und Molekülen entlang eines angelegten Fluss-, Zentrifugaloder thermischen Feldes. Bereits im Jahr 2008 konnte Postnova den zweiten Platz beim GIT InnovationsAward mit der TF2000 Thermal FFF zur Polymeranalyse belegen. Dieses Jahr überzeugte die Firma durch eine Weiterentwicklung der FFF-Plattform zur ersten kommerziell erhältlichen Lösung, welche die Zentrifugalkraft zur Trennung verwendet. Pünkt- lich zum Oktoberfest konnte die Redaktion der GIT Labor-Fachzeitschrift mit Freuden den diesjährigen GIT InnovationsAward in der Kategorie A: „Analytische Geräte und Software“ an die in Landsberg am Lech ansässige Firma überreichen. Die prämierte CF2000 Centrifugal FFF Serie eignet sich zur hochauflösenden und schonenden Trennung, Charakterisierung und Fraktionierung von Mikro- und Nanopartikeln. Bei der Konstruktion des Instrumentes wurde ein besonderes Augenmerk auf Servicefreundlichkeit und Laufruhe gelegt, sodass auch bei einer maximalen Drehzahl von 5000 Umdrehungen pro Minute ein sicheres Arbeiten möglich ist. Dem Anwender steht bei der täglichen Nutzung im Labor ein stabiles und einfach zu bedienendes Analysegerät zur Verfügung. Erstmalig kann damit über die FFF ein weiter Trennbereich von 5 nm – 100 µm abgedeckt werden. Das Besondere an dieser speziellen Methode ist jedoch, dass partikuläre Substanzen nicht nur nach Größe, sondern auch nach der Dichte getrennt werden können. Die Trennung findet in einem flachen und ringförmigen Strömungskanal statt, der keine stationäre Phase hat. Alle üblichen wässrigen oder organischen Lösungsmittel können eingesetzt werden. Getrennt werden können unter anderem z. B. Titanoxid-, Silica-, Latex-, Gold-, Silber- und Eisenoxid-Partikel, aber auch Viren, Zellen, Zellorganellen, Liposome oder Exosome. Alle FFF-Systeme der Firma sind modular aufgebaut. Sie lassen sich mit üblichen Detektoren koppeln. Beispielsweise kann mit der Kombination aus CF2000-MALS-DLS-System die absolute Partikelgröße (Hydrodynamischen Radius, Rh und Gyrationsradius, Rg) sowie Formfaktoren bestimmt werden. Diese modulare FFF-Plattform erlaubt u. a. auch die Kopplung mit bereits vorhandenen Analysegeräten anderer Firmen oder ein späteres Upgrade ohne ein komplett neues FFF-Gerät kaufen zu müssen. Diese Vielseitigkeit hat nicht nur unsere unabhängige Jury überzeugt, sondern auch Sie, unsere Leser. Daher geht der erste Platz des Awards in diesem Jahr an die Firma Postnova. Herzlichen Glückwunsch. ▶ ▶K ontakt Abb. 1: Schematische Darstellung der Centrifugal FFF. Postnova Analytics GmbH Landsberg am Lech Tel.: 08191/985688-0 [email protected] www.postnova.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 811 Produktprofil Dispergieren Auf die Mischung kommt es an Mischen und Dispergieren mag auf den ersten Blick trivial erscheinen. Geht bei einem Experiment oder bei Vorversuchen im Labor etwas schief, kann keiner der nachfolgenden Schritte erfolgreich sein. Viele Parameter müssen beachtet werden, um ein perfektes Dispergierergebnis zu erreichen. Für jeden Fall müssen spezielle Anforderungen erfüllt werden. PCR Analytik Ein typisches Einsatzgebiet für Dispergiergeräte ist beispielsweise die Vervielfältigung der Erbsubstanz DNA im Labor. Die heute am häufigsten angewandte Methode für diese Untersuchungen ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Sie verwendet dazu ein Enzym, die DNAPolymerase. Biologen und Mediziner nutzen die PCR, um Erbkrankheiten oder Virusinfektionen zu erkennen, um genetische Fingerabdrücke zu nehmen, Gene zu klonieren oder um Abstammungsgutachten zu erstellen. IKA bietet für die Vorbereitung der Analyse ein Dispergiergerät mit einem speziellen PCRKit an, den T 10 standard. Beim T 10 standard handelt es sich um ein handliches Dispergiergerät für Volumina von 0,1 – 100 ml. Ein großer Drehzahlbereich von 8.000 bis 26.000 1/min ermöglicht das Arbeiten mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten auch bei kleinen Rotordurchmessern. Dies ist ein wichtiges Kriterium bei der PCR Analytik. Einweg-Dispergierwerkzeuge aus Kunststoff verhindern Kreuz-Kontaminationen, aufwendige Reinigungsarbeiten der Werkzeuge entfallen. Eine Schnellspann-Kupplung erleichtert das Wechseln der Dispergierwerkzeuge. Durch das Abb.1: Labordispergierer T 10 Standard Mischen und Dispergieren – früher und heute geringe Gewicht und das ergonomische Design ist das Gerät für den Handbetrieb gut geeignet. gezeichnet. Einzigartig ist die Vielfalt an Dispergierantrieben und an Dispergierwerkzeugen. Dispergieren in Einweg-Tubes Anwendungsspektrum Mit dem UTTD (Ultra-Turrax Tube Drive) können Anwender problemlos auch problematische Proben bearbeiten. Bei den geschlossenen Tubes entfällt eine aufwendige Reinigung. Kreuz-Kontaminationen werden vollständig ausgeschlossen. Für den Anwender im Labor bieten die geschlossenen Tubes ein Stück Sicherheit, da sie mit dem Probenmaterial nicht in Berührung kommen. Das Kunststoffmaterial ist chemisch resistent und dadurch vielseitig einsetzbar. Lieferbar sind die Einwegtubes auch mit durchstechbarer Deckelmembrane oder sterilisiert. Nahezu alle Arten von Proben können bearbeitet werden. Das angebotene Gerätespektrum umfasst Laborgeräte in unterschiedlichen Größen und Ausführungen, Piloten – Geräte die zwischen der Laboranwendung und der Produktion angesiedelt sind-, bis zu Produktionsmaschinen mit Volumina bis zu 10.000 l. Diese Palette ermöglicht durch die Gleichhaltung der tatsächlichen Strömungsverhältnisse im Gefäß den nahtlosen Übergang von der Produktentwicklung in die Massenproduktion. Oft wird angenommen, dass eine Vergrößerung des Volumens eine lineare Vergrößerung der Geometrie des Dispergierwerkzeuges bedeutet. Allerdings verändern sich die realen Bedingungen im Gefäß bei einer simplen Vergrößerung der Proportionen. Beispielsweise wächst das Volumen einer Probe mit der dritten Potenz, wohingegen sich die Oberflächen nur quadratisch verändern. Eine Verschiebung der Verhältnisse von Oberfläche zu Volumen ist die Folge. Dieser Tatsache trägt man bei IKA Rechnung durch eine Anpassung des Designs. So ist ein Scale-up vom Labormaßstab in den Produktionsbereich jederzeit möglich. Mit dem Hintergrund von über 100 Jahren im wissenschaftlichen Apparatebau sorgt intelligente Technik dafür, stets ein optimales Dispergierverhältnis zu erzielen. Technologie Ergänzt und optimiert durch viele neue Details ist die von IKA entwickelte Technologie des Rotor-Stator-Prinzips und somit das Know-how auf dem die Gerätereihe basiert, seit über 60 Jahren bewährt und präzise. Seit der Einführung hat das Dispergieren mit dem Rotor-Stator-Prinzip in zahlreichen Varianten die Labore und Produktionshallen der Welt erobert. Und nach wie vor hält das Traditionsunternehmen die Technologie- und Marktführerschaft. Die Geräte T 10 basic, T 25 digital und der UTTD wurden 2012 mit dem red dot design award aus- Abb.2: UTTD Control ▶ ▶K ontakt Frauke Nefedow IKA-Werke GmbH & Co. KG Staufen Tel.: 07633/831-149 [email protected] 812 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Produktprofil Schnelle HPLC Hohe Trennleistung bei niedrigem Rückdruck Abb. 1: Vergleich von 2,7 µm und 5 µm Fused-Core-Partikeln. Die Ascentis Express 5 µm HPLC-Säulen von Supelco/Sigma-Aldrich bieten eine neue Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit eines traditionellen HPLC-Systems zu verbessern. Basierend auf Fused-Core-Partikeltechnologie bieten die Säulen den Vorteil hoher Geschwindigkeit und hoher Trennleistung ohne den starken Rückdruck wie bspw. HPLC-Säulen mit kleineren Partikeln. Durch die hohe Effizienz können vor allem Anwender mit konventionellen HPLC-Geräten von den Säulen profitieren. Der neue Fused-Core-Partikel besteht aus einem 3,3 µm nicht-porösen Kern, der von einer 0,6 µm porösen Schicht umgeben wird, (Abb. 1). Ein Vorteil der Fused-Core-Partikel ist die kürzere Diffusionstrecke im Vergleich zu den klassischen Partikeln. Dies beschleunigt den Massenüber- gang von gelösten Stoffen und minimiert somit die Peakverbreiterung. Darüber hinaus verfügen die Fused-Core-Partikel über eine extrem enge Partikelgrößenverteilung. Dieses führt zu einem besser gepackten Säulenbett, das in einem geringeren Beitrag zur Eddy-Diffusion resultiert und somit ebenfalls die Peakverbreiterung minimiert. Dadurch sind die 5 µm-Säulen in der Lage, kürzere Analysendauer und höhere Effizienz zu erreichen als alle anderen auf vollporösen 5 µmPartikeln basierenden HPLC-Säulen. Die Technologie kann somit den neuen Standard für alle Methoden mit 5 µm-Partikeln darstellen, darüber hinaus ist sie sehr gut für bioanalytische LC/MS-Methoden geeignet. Hohe Strömungsgeschwindigkeiten der mobilen Phase können einfach auf der Säule angewendet werden, um einen hohen Durchsatz zu ermöglichen. Zusätzlich hat die große Partikelgröße eine robuste HPLC-Säule zur Folge. Tab. 1: Effizienz, Rückdruck und Geschwindigkeit der HPLC-Trennungen aus Abbildung 1 Säule Effizienz (N), Toluen Rückdruck (bar) Analysendauer Ascentis Express 5 µm C18 23.000 120 5,5 min Vollporöse 5 µm C18 14.000 120 10,5 min Säulen:Ascentis Express C18, 150 x 4,6 mm, 5 µm (oben) HPLC-Säule mit porösen C18-Partikeln, 150 x 4,6 mm, 5 µm (unten) Mobile Phase: 50:50 Wasser: Acetonitril (v/v) Flußrate: 1,5 ml / min Temp.: 35 °C Det.: UV, 250 nm Injektionsvol.: 5 µl Abb. 2: HPLC-Chromatogramme eines Gemischs von polaren und unpolaren Komponenten auf der Ascentis Express 5 µm und einer HPLC-Säule mit porösen 5 µm-Partikeln. Säulen mit den 5 µm Fused-Core-Partikeln sind in 17 Säulendimensionen von 20 mm x 2,1 mm bis 250 mm x 4,6 mm erhältlich. Zum Produktstart werden zwei verschiedenen stationären Phasen, C18 und F5 (PFP), angeboten, wodurch der Transfer von aktuellen Methoden möglich wird. Weitere stationäre Phasen werden in Kürze folgen. Schnellere Trennung Das Chromatogramm (Abb.2) zeigt die hohe Geschwindigkeit und hohe Effizienz der neuen Säulen bei gleich niedrigem Gegendruck. Die Tabelle 1 enthält eine Zusammenfassung der Leistungsparameter aus Abbildung 2. Zusammenfassung HPLC-Anwender können mit diesen einfach einzusetzenden Säulen eine sofortige Steigerung der Trennleistung erzielen. HPLC-Methoden können ohne Änderung von Säulendimensionen, Flussraten, Laufmittel-Bedingungen oder Probenvorbereitung transferiert werden. Wenn ein noch höherer Probendurchsatz als bisher erwünscht ist, kann die Flussrate mit wesentlich kleineren Zugeständnissen als bei traditionellen HPLC-Säulen mit 5 µm-Partikeln erhöht werden. Die Ascentis Express 5 µm mit der Fused-CorePartikeltechnologie ist gut als Standardsäule für alle HPLC-Methoden mit 5 µm-Partikelsäulen geeignet. Die Kombination von geringem Gegendruck und hoher Effizienz ermöglicht ein besseres Ausnutzen von Säulenlänge und Flussrate als bisher mit vollporösen 5 µm-Partikelsäulen möglich. ▶ ▶K ontakt Dr. Frank Michel Sigma-Aldrich Chemie GmbH Taufkirchen, Deutschland Tel.: 0172/7280440 [email protected] www.sigmaaldrich.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 813 Einrichtung & Technik Arbeiten mit CMR Fluch und Segen Die moderne Forschung bearbeitet häufiger denn je Substanzen, die bereits in kleinen Mengen wirksam sind z. B. zur Beeinflussung des Nervensystems oder des Zellwachstums von Tumoren. In späteren Phasen werden diese hochaktiven Substanzen in grösserem Massstab isoliert und verarbeitet und kommen beispielsweise als Zytostatika zur Krebsbekämpfung im Spital zur Anwendung. Die Einstufung von chemischen und biologischen Stoffen in Kategorien erlaubt eine rasche Einschätzung potentieller Risiken bei deren Handhabung. Dabei sind noch unbekannte Eigenschaften, wie in der Forschungsphase häufig, grundsätzlich nach dem Vorsichtsprinzip zu bewerten. Aufgrund der Wirkungsprinzipien und der Resultate aus zahlreichen Tests werden die Einstufungen in Risikokategorien vorgenommen. Für viele Substanzen gelten oft mehrere Einstufungen, so z. B. als allergen, krebserzeugend, resorptiv aufnehmbar, genotoxisch, usw. Eine besondere Klasse sind die CMR-Stoffe (Cancerogen, Mutagen, Reproduktionstoxisch). Dazu werden auch solche Stoffe gezählt, die aufgrund von sonstigen Erkenntnissen so einzustufen wären [1]. Vertreter der CMR-Stoffgruppen sind insbesondere zahlreiche Arzneimittel aus der Gruppe Zytostatika und Virustatika. Hat ein Wirkstoff eine oder mehrere dieser Eigenschaften, so zählt er und seine Anwendungsformen zu den CMR-Stoffen. Abb1.: CMR Isolator von Skan Hohe Anforderungen Zu den Segnungen einzelner CMR-Stoffe zählen hochwirksame Arzneimittel, die in der Medizin oft letzte Hilfe bringen. Fluch sind die aufwendigen Vorsichtsmassnahmen, die im Umgang mit den CMR-Stoffen unumgänglich sind. Drei Situationen werden besonderes Augenmerk zuteil. Erstens gilt es, den direkten Kontakt mit den CMR-Substanzen strikte zu vermeiden. Zweitens muss die Ausbreitung und Verschleppung der Stoffe wirksam verhindert werden. Drittens soll die Produktqualität, insbesondere die Sterilität, erhalten bleiben. Die vielfältigen Anforderungen verlangen konzeptionell aufwendige Lösungen. Zu den typischen Handhabungen gehört die Zubereitung von Zytostatika in Onkologiezentren. CMR Konzept für die Praxis Für die gemäss verschiedenen Regelwerken verlangten Schutzmassnahmen setzten sich mehr 814 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Abb.2: Strömungsverlauf im Isolator und mehr Isolatorkonzepte durch. Die kritischen Arbeitsschritte werden in einem Isolator über Handschuheingriffe vorgenommen. Um aseptische Bedingungen sicherzustellen, verfügt der Isolator über einen vollflächigen HEPA-Zuluftfilter und eine turbulenzarme Verdrängungsströmung. Auf diese Weise wird auch die Gefahr von Kreuzkontaminationen wirkungsvoll reduziert. Die Arbeitskammer ist mit HEPA-Abluftfiltern nach aussen hin abgeschottet, so dass eventuell freigesetzte Partikel und Aerosole sicher zurückbehalten werden. Soweit ganz gut und einfach! Knacknüsse sind vielmehr diejenigen Arbeitschritte, die vor-, respektive nachgelagert sind: das Einbringen von Vials, Infusionsbeuteln und mehr, mit der Möglich- Einrichtung & Technik keit, diese einfach und effizient zu desinfizieren; das Ausbringen der Waren ohne Verschleppung von hochaktivem Material; die Möglichkeit zum Reinigen oder Abspülen; das Andocken von spezifischen Gerätschaften. Dies erlauben zwei seitlich angebrachte Schleusenkammern mit unabhängiger Lüftungs- und Filtereinrichtung. Eine dient dem Einschleusen und Desinfizieren, die andere dem Ausschleusen und Reinigen des Materials. Alle beide sind mit HEPA-Filtern wie der zentrale Isolator ausgerüstet. Über eine integrierte Steuerung und Überwachung können die Über- resp. Unterdrücke für alle Phasen der Arbeitsschritte in den drei Zonen sichergestellt werden. Die Schleusen sind mit der Isolatorkammer verriegelt, so dass ein unbeabsichtigtes Öffnen ausgeschlossen ist. Beladehilfen für den Materialtransfer erleichtern das Handling. Der nach diesem Konzept gebaute CMR Isolator (inkl. Schleusen) arbeitet mit lediglich 300 m3 / h Frischluft resp. Abluft und belastet die Raumlüftungsbilanz nur minimal. Sicherheit und Ergonomie Zum Sicherheitskonzept des CMR-Isolators gehört, dass sowohl Zuluft wie Abluft immer redundant, also über zwei Filterstufen HEPA-gefiltert und der Anbau von Fremdgeräten möglich und bereits konzipiert. Für Anwendungen im Pharmabereich, die erhöhte Anforderungen bezüglich Dokumentation und Prüfungen stellen, ist zu vermerken, dass der einfachen Validierbarkeit des Systems CMR besondere Beachtung gegeben wurde. So ist die Steuerung des Isolators auf parametrierbaren geprüften Modulen nach GAMP V aufgebaut. Der CMR-Isolator eignet sich auch für Arbeiten mit Mikroorganismen der Kategorien 3 und 4 in mikrobiologischen Labors. Literatur Abb.3: HEPA-Filter für den kontaminationssicheren Austausch (Skan) sind. Die speziell belasteten Abluftfilter lassen sich mit einem einfachen sicheren Filterwechsel kontaminationsfrei austauschen. Die Türen sind mit pneumatischen Dichtungen abgedichtet und überwacht. Das zweiteilige Handschuhsystem ermöglicht einen raschen Handschuhwechsel. Optional sind Bildschirmeinbau in der Rückwand, integrierte Dekontaminationsvorrichtung mittels H2O2 , kundenspezifische Andockports [1]TRGS 525; Technische Regel für Gefahrstoffe 525, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA). ▶ ▶K ontakt Skan AG Allschwil, Schweiz [email protected] www.skan.ch Zulassung für ATEX Gerätekategorie 3 Vacuubrand hat in sehr aufwendigen und umfangreichen Messreihen gemäß der ATEX-Richtlinie 94/9/EG nachgewiesen, dass die meisten Membranpumpen und –Pumpstände einschließlich der kapazitiven Vakuumsensoren, Messgeräte und Magnetventile im inneren, medienberührten Bereich der ATEX Gerätekategorie 3 entsprechen. Die Geräte sind somit einsetzbar für seltenes oder kurzzeitiges Fördern gemäß ATEX von explosionsfähigen Gemischen. Im Normalbetrieb treten keine Zündquellen im inneren, medienberührten Bereich auf. Bei Ansaugtemperaturen bis 40 °C bleiben die maximalen Oberflächen- und Gastemperaturen im inneren, medienberührten Bereich unterhalb des durch ATEX spezifizierten Grenzwertes der Temperaturklasse T3. Für Umgebungen mit Ex-Gemischen und „gelegentliches“ Fördern von Ex-Gemischen werden weiterhin die speziellen Pumpen mit ATEX-Zulassung nach Gerätekategorie 2 (Innenbereich und Umgebung der Pumpe, z. B. für Zone 1) empfohlen. Vacuubrand GmbH & Co. KG Tel.: 09342/808-5550, [email protected], www.vacuubrand.com GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 815 Showcase Lecksuche mit dem LD-1 Wasserstoff ist in der Gas Chromatographie ein gern genommenes Trägergas zur Steigerung der Trennleistung, wenn nicht Sicherheitsbedenken den Einsatz verbieten. Bei sorgsamem Umgang lässt sich dieses Risiko jedoch auf ein Minimum reduzieren. Dies setzt voraus, dass das analytische System regelmässig auf undichte Stellen geprüft wird. Hierzu bietet sich der neue Gas Leck Detektor LD-1 an. Das handliche Gerät im neuen Design, kaum grösser als ein Handy, detektiert alle Gase deren Wärmeleitfähigkeitskoeffizient ungleich der Umgebungsluft ist. Je grösser der Unterschied, desto grösser die Empfindlichkeit. Der LD-1 ist ein portables, hoch empfindliches Gerät zur Erkennung von Wasserstoff und Helium Lecks an Gas Chromatographen und ihrem Zubehör. Es erkennt ein Leck durch Vergleich der Wärmeleitfähigkeit von Umgebungsluft und der zu prüfenden Luft. Stimmen die Werte nicht überein, erfolgt die Anzeige visuell und akustisch. Die neu entwickelte Wärmeleitfähigkeitsmesszelle erlaubt eine max. Empfindlichkeit von 0.0005 ml/min Helium in Luft. Betrieben wird es mit einem Lithium-Ionen Akku, dessen Kapazität für einen Betrieb von bis zu 5 Stunden ausgelegt ist. Ein mitgeliefertes USB-Kabel ermöglicht das Laden an jedem Standard USB-Port oder USB Ladegerät. [email protected] www.bgb-shop.com Labormarkt Laborumzug mit Planung Robustes Laborporzellan Umzüge erfordern komplexe Planung und Logistik. Noch viel größer ist der Aufwand, wenn es darum geht ein Labor zu verfrachten. Dazu muss im Vorfeld geklärt werden, welche Belastungen die Technik aushält. Auch Risiken für Mensch und Umwelt sind zu bedenken, eine Notfallplanung ist nötig. Dadurch werden Risikoanalyse, Planung und Durchführung eines solchen Umzugs fast eine Wissenschaft für sich. Deshalb entscheidet man sich oft dafür, diese Aufgabe an den Spezialisten zu delegieren. So ist das Logistikunternehmen Neumaier ganz auf den Transport sensibler Laboreinrichtung spezialisiert. Geht es um die Anforderungen von Arzneimittel- oder Medizinprodukteherstellern, kooperiert Neumaier mit dem Ingenieurdienstleister ims Heppenheim, der sich ganz auf Risikomanagement in diesen Branchen spezialisiert hat. Damit ist sichergestellt, dass beim Laborumzug alle technischen und gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Th. Geyer erweitert sein labsolute Produktsortiment um Laborporzellan. Wie bei allen labsolute Produkten wird auf Qualität gesetzt Qualität, die sich bei Laborporzellan durch hochwertige Rohmaterialien, normgerechte Ausführung sowie Temperaturresistenz und hoher physikalischer und chemischer Beständigkeit ausdrückt. Das glasierte Porzellan ist temperaturbeständig bis 1000 °C, es widersteht vielen Säuren – mit Ausnahme von Flusssäure. Das Sortiment umfasst Schmelztiegel, Abdampfschalen, Reibschalen und Pistille sowie Büchnertrichter in unterschiedlichen Größen. Neumaier Logistics GmbH Th. Geyer GmbH & Co. KG Tel.: 089/909990-0, [email protected], www.logistics-group.de Tel.: 07159 / 1637-47, [email protected], www.thgeyer.de Neues Transfektionsreagenz Macsfectin Reagent von Miltenyi Biotec ermöglicht die effiziente Transfektion von Plasmid-DNA, mRNA und siRNA und kann auf ein breites Spektrum adhärenter Zellen und Zellen in Suspension angewendet werden. Das Reagenz basiert auf einer neuen Klasse von kationischen Lipopolyaminen, die eine optimale Bindung an Nukleinsäuren ermöglichen. Der Nukleinsäure-Reagenz-Komplex wird zudem in hohem Maße im Zytoplasma freigesetzt und zeigt hervorragende Abbaueigenschaften. Dadurch werden Zellen schonend transfiziert und eine hohe Zellviabilität erzielt. Das Produkt ist eine weitere Ergänzung des Produktportfolios für den 816 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Nukleinsäuretransfer. Dieses Portfolio umfasst u. a. das Macselect System für die Anreicherung transfizierter Zellen und Macsductin Reagent für die hoch effiziente Transduktion von Zellen mit Viruspartikeln. Miltenyi Biotec GmbH Tel.: 02204/8306-8700 [email protected] www.miltenyibiotec.com/transfection_transduction Labormarkt Hoher Probendurchsatz Temperaturkontrolle im Labor Bei der Entwicklung seines Analysators Multi N/C hat Analytik Jena speziell auf eine starke Erhöhung des Probendurchsatzes Wert gelegt. Für die Automatisierung steht eine Vielzahl an Probengebern zur Verfügung: Für Hochdurchsatzlabore mit einer Kapazität von bis zu 116 Proben, für Anwender mit geringem Probenaufkommen gibt es kleine Probengeber. Integrierte Probenhomogenisierung (Rühren) sowie automatisches Ansäuern und Ausblasen machen die Probengeber zu Multitalenten. Zeitoptimierte Abläufe wie paralleles Analysieren und Ausblasen steigern den Probendurchsatz weiter. Während eine Probe gemessen wird, ist die nächste schon in Vorbereitung. So können besonders viele Proben analysiert werden. Schnell ist der Analysator auch bei der TNb-Bestimmung. Mit ihm lassen sich TNb und TOC simultan aus einer einzigen Injektion bestimmen – ohne Umbau, Katalysator- oder Methodenwechsel. Die meisten seiner Temperiergeräte hat Huber jetzt mit dem TouchscreenRegler Pilot One ausgestattet. Viele Temperieraufgaben im Forschungslabor, bei Materialtests oder in der Prozessindustrie sind damit einfacher und schneller zu bewältigen. Er passt auf alle Unistate, Unichiller und Compatibel Control Wärme-/ Kältethermostate. Der Regler erleichtert nicht nur die Bedienung sondern bringt mit seinen integrierten Anschlüssen für USB und Netzwerk auch Vorteile bei der Datenaufzeichnung oder Fernsteuerung. So können beispielsweise Temperatur-Messdaten direkt auf einen USB-Stick gespeichert werden. Der USB-Anschluss erlaubt zudem eine Verbindung mit einem PC oder Notebook. In Verbindung mit der Spy-Software sind damit Anforderungen wie Fernsteuerung oder Datenübertragung unkompliziert und kostengünstig realisierbar. Der Ethernet-Anschluss ermöglicht außerdem eine Einbindung in LAN-Netzwerke, wodurch die Datenkommunikation direkt über vorhandene Netzwerkleitungen erfolgen kann – ganz ohne Verkabelungsaufwand. Und weil der Regler mit nur einem Handgriff abnehmbar ist, kann er zudem als Fernbedienung genutzt werden. Analytik Jena AG Tel.: 03641/7770, [email protected], www.analytik-jena.com Flexibles Probenfüll- und Spülsystem für Analysengeräte Rudolph Research Analytical hat das ECS – Easy Clean Sampling System für seine Dichtemessgeräte DDM2910/2911, Autopol Polarimeter und Refraktometer vorgestellt. Sie können damit Probenaufgabe, Messen, Spülen und Trocknen von Einzelproben automatisieren. Auf Knopfdruck saugt das ECS eine Probe aus einem beliebigen Gefäß. Der weitere Ablauf erfolgt automatisch. Die Probe wird gemessen und dann mit Luft in eine Abfallflasche geblasen. Alternativ können Sie wertvolle Proben zurückgewinnen. Zur Reinigung spült das ECS nacheinander mit 2 Lösungsmitteln und bläst anschließend Luft durch das System zum Trocknen. Das Probenvolumen beträgt je nach Analysengerät weniger als 1 ml, bei Kombinationen von Geräten einige Milliliter. Spül- und Trocknungszeiten können Sie im Methodenmanagement für jede Probe einzeln einstellen. Das Steuerprogramm erlaubt ein flexibles Datenmanagement, auch über Netzwerk oder an ein LIMS System. Typische Anwendungen finden sich in Qualitäts- und Produktionskontrolle, Forschung, staatlichen Überwachungs- und Prüflaboratorien. Tec++ Dr. Volker Schmidt GmbH Tel.: 06154/623050, [email protected], www.tecplusplus.de Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Tel.: 0781/96030, [email protected], www.huber-online.com Laborartikel per Katalog Olympus stellt seine Microprobe Objektive (MPO) vor – sie dienen der Untersuchung biologischer Strukturen und Prozesse in lebenden Organismen. Mit ihrer nadelähnlichen Form können die beiden Wasserimmersionsobjektive durch winzige chirurgische Exzisionen eingeführt werden. Auf diesem Weg gelingt eine In-vivo-Bildgebung ohne wesentliche Beeinträchtigung des zu untersuchenden Gewebes oder Organs in seinem natürlichen Zustand. Auch der Einsatz von Mehrfarben-Konfokalmikroskopie und Multiphotonenanregung möglich. Als Wasserimmersionsobjektive sind die Objektive sehr gut für die Bildgebung in lebenden Geweben geeignet, da sich Wasser frei mit Körperflüssigkeiten mischen kann und das Experiment nicht behindert wird. Auf rund tausend Seiten präsentiert Omnilab in seinem Katalog 20122014 mehr als 20.000. Artikel, die im Labor benötigt werden. Neben den Standardprodukten in den Rubriken Verbrauchsmaterial und Geräte enthält der Print-Katalog neue Lieferanten (z. B. New Brunswick, 2-Mag) sowie neue Geräte bereits bekannter Hersteller (z. B. Washer und Reader der Firma Biochrom). Über 200 Lieferanten sind vertreten. Der Katalog ist in deutscher und englischer Sprache erhältlich. Alle Katalogartikel sowie weitere Verbrauchsmaterialien, Laborgeräte und Chemikalien werden im Webshop des Anbieters geführt und können dort auch direkt bestellt werden. Olympus Deutschland GmbH Omnilab-Laborzentrum GmbH & Co. KG Tel.: 040/23773-4612, [email protected],www.olympus.de Tel.: 0421/17599-118, [email protected], www.omnilab.de Bildgebung durchs Nadelöhr GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 • 817 Labormarkt Glasmessgeräte –klassisch, praktisch, präzise. Scharfe Sicht im Nahen Infrarot Glasmessgeräte mit dem Markenzeichen Assistent gibt es seit 1919. Auch heute sind sie als Ergänzung zur modernen Labor-Elektronik in vielen Labors beliebt und geschätzt. Die Glaswarenfabrik Karl Hecht bietet beides: Typische Glasmessgeräte wie Pipetten, Büretten, Messzylinder, Messkolben, Titrierapparate sowie auch moderne Elektronikgeräte z. B. zum Mischen, Rühren, Schütteln und Zählen. Die gesamte Produktpalette findet man auf der Website der Firma. Die neuen 2 und 4 Megapixel ace NIR-Kameras zeichnen sich, wie alle CMOSIS-basierten Basler Kameras, durch niedriges Rauschen und eine sehr hohe Empfindlichkeit aus. Für Wellenlängen über 600 nm wurde die Quanteneffizienz (QE) erheblich gesteigert. So erreichen die NIRModelle z. B. 16 % QE bei 900 nm statt 8 % mit den Standard CMOSISSensoren. Solche QE-Steigerungen im Nahen Infrarot Bereich sind bei CCD-Kameras immer mit vergleichsweise hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Mit den neuen CMOS-Sensoren sind NIR-Verbesserungen deutlich einfacher und kostengünstiger umzusetzen, so dass nun sehr leistungsstarke und gleichzeitig preislich attraktive GigE-Kameras für eine Vielzahl von Applikationen zur Verfügung stehen. Direkter Link zu den Basler Kameras: www.rauscher.de/Produkte/Kameras/BaslerFlaechenkameras. Glaswarenfabrik Karl Hecht GmbH & Co KG Tel.: 09779/808-0, [email protected], , www.hecht-assistent.de Gassterilfilter für Hochtemperaturanwendungen Der Emflon HTPFR Gassterilfilter von Pall eignet sich für Hochtemperaturanwendungen in der biopharmazeutischen Industrie. Die Verarbeitung oxidationsbeständiger Materialien sorgt für sichere und wirtschaftliche Filtration unter Extrembedingungen, darunter die Sterilfiltration ozonhaltiger Gase oder sauerstoffreicher Luft. Die Filter haben eine doppellagige Polytetrafluorethylen(PTFE)-Membran. Alle verwendeten Materialien, darunter auch die Support- und Drainagelagen aus Polyphenylensulfid (PPS), gewährleisten sehr hohe Prozesssicherheit auch in anspruchsvollen Arbeitsumgebungen. Die Filter eignen sich für Prozesse, in denen sie kontinuierlich bei 80 bis 120 °C betrieben werden. Sie vereinen hohe Flussraten mit geringem Druckabfall. Behördlich geforderte Integritätstests lassen sich mittels des Wasserintrusionstests einfach, schnell und zuverlässig ohne Verwendung von Alkohol durchführen. Vision: Halle 1, Stand E32 Rauscher GmbH Tel.: 08142/448410, [email protected], www.rauscher.de Lichtblattmikroskop-System Pall Life Science GmbH Tel.: 06103/307-0, www.pall.com Sechskantschrauben aus PVDF In seiner Produktlinie Thomaplast präsentiert Reichelt Chemietechnik eine Sechskantschraube aus PVDF. Das Produkt kommt in erster Linie in der Chemie-, Labor-, Pharma-, Prozess- sowie in der biochemischen Verfahrenstechnik zum Einsatz. Die Schraube wird in den Größen M3, M4, M5, M6 sowie M8 mit Gewindelängen von 10 bis 60 mm produziert. Das Produkt entspricht der Norm DIN 933, DIN EN ISO 24017 und entspricht somit den Standards im Maschinen- und Anlagebau. Da es sich bei PVDF um einen Fluorkunststoff handele, sei eine annähernd absolute Beständigkeit gegenüber anorganischen und organischen Medien gegeben, so das Unternehmen. Auch in der Lebensmittel- und Medizintechnik findet die Schraubenserie ihre Anwendung. Der Unternehmensbereich Mikroskopie von Carl Zeiss hat eine Mikroskopietechnologie vorgestellt: Lightsheet Z.1 bietet Biologen neue Möglichkeiten, dynamische Prozesse in lebenden Organismen vollständig abzubilden. Biologen beobachten mit dem Mikroskopiesystem die Entwicklung ganzer Organismen über Tage hinweg. Die extrem geringe Lichtbelastung und die integrierte Inkubation ermöglichen dabei Einblicke in die Differenzierung von Zellgruppen, ohne die Probe zu beeinträchtigen. Besonders bei großen Objekten, wie beispielsweise Embryonen von Fruchtfliegen oder Zebrafischen, liefert das Lichtblattmikroskop mehr Informationen als etablierte Verfahren der Fluoreszenzmikroskopie. „Je größer die Probe, desto mehr Informationen über sie bekommen wir mit Lichtblattmikroskopie“, beschreibt Dr. Pavel Tomančák vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden die Vorteile der Methode. Weitere Anwendungsbereiche liegen in der Meeres- und Zellbiologie sowie in der Pflanzenphysiologie. Reichelt Chemietechnik GmbH & Co. Carl Zeiss Microscopy GmbH Tel.: 06221/3125-0, [email protected], www.rct-online.de Tel.: 07364/20-2294, [email protected], www.zeiss.com 818 • GIT Labor-Fachzeitschrift 11/2012 Firmenverzeichnis 2012 CASPAR & CO. LABORA GmbH Fluororganische Verbindungen Forschungschemikalien Kundensynthesen Silane und Silicone Martin Christ GmbH Gefriertrocknungsanlagen Goodfellow GmbH Keramiken Polymere Reinmetalle HELLMA GMBH & CO. KG Faseroptische Systeme Kalibrierstandards Küvetten KNF NEUBERGER GMBH Dosierpumpen Pumpen Vakuumpumpen Knick Elektronische Messgeräte GmbH & Co. KG Leitfähigkeitsmessgeräte pH-Messgeräte und Elektroden KRÜSS GmbH anamed elektrophorese gmbh C + P Möbelsysteme GmbH & Co. KG Hermle Labortechnik GmbH Kontaktwinkelmessgeräte Tensiometer Fertig-Gele Laboreinrichtungen Kühlzentrifugen Zentrifugen LEO KÜBLER GMBH Refraktometer anthos Mikrosysteme GmbH Luminometer Photometer CS-Chromatographie Service GMBH Aqualytic® Chromatographie-Zubehör Hettich-Zentrifugen DURATEC Analysentechnik GmbH Brutschränke und Kühlbrutschränke Tiefkühlgeräte bis –86 °C Zentrifugen BSB-Messung Leitfähigkeitsmessgeräte pH-Meter Photometer Redox-Messung Sauerstoffmessgeräte Trübungsmesser Wasseranalysen AVESTIN Europe GmbH Hochdruck-Homogenisatoren Bense GmbH Laboreinrichtungen BFI Optilas GmbH Deuteriumlampen Hirschmann Laborgeräte GmbH & Co. KG ES-Technologien GmbH Homogenisiergeräte Fritsch Gmbh – Mahlen U. Messen Korngrößenanalyse Mühlen Partikelgrößenbestimmung Probenteiler Siebmaschinen Bildverarbeitung CDD-Kamerasysteme, gekühlt Comet-DNA Analyse Mikroskoptische, motorisiert CAMPRO SCIENTIFIC GmbH Automatisierte Probenvorbereitungssysteme Stabile und Radio-Isotope Umweltstandards GFL Ges. für Labortechnik mbH Hybridisierungsinkubator Schüttelapparate Schüttelinkubatoren Schüttelwasserbäder Tiefkühltruhen und -schränke Wasserbäder Wasserdestillierapparate Carbolite GmbH Hochtemperaturöfen Laboröfen Rohröfen Trockenschränke GIT VERLAG GKS Klima-Service GmbH & Co. KG Laborabzugsprüfungen Laborabzugsregelungen, Laborabzugsüberwachungen, Laborraum-Lüftungstechnik Sterile Werkbänke FT-IR Spektrometerzubehör Hohlkathodenlampen Korngrößenanalyse Kontaktwinkelmessgeräte Lichtquellen für Forschung und Entwicklung Spektrometerzubehör UV-FTIR Tensiometer Laboreinrichtungen Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Thermostate ILA Innovative Laborarmaturen GmbH INFOLABEL AG Augenduschen Durchflussmess- und Regelgeräte HOHENLOHER Spezialmöbelwerk Laborarmaturen Notduschen B-Safety GmbH BRONKHORST High-Tech BV Liquid-Handling L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG Filtertechnik Laborbau systeme Hemling GmbH & Co. KG Laboreinrichtungen DIE LABORFABRIK GmbH Laboreinrichtungen Löser MeSStechnik Molekulargewichtsbestimmung Osmometer Merck Millipore GmbH Reinstwasser ONLINE: www.GITBuyersGuide.de ABCR GMBH & CO. KG Abzüge Augenduschen Laboreinrichtungen Notduschen JULABO Labortechnik GmbH Thermostate Kinematica AG Dispergiergeräte Emulgiergeräte Homogenisiergeräte Mischer Mühlen Rührwerke Schüttelgeräte Viskosimeter Molecular Devices GmbH Automatisierte Elektrophysiologie Hochdurchsatzscreening Klon- Selektionssysteme Mikroplattenreader Mikroplatten-Wascher Patch-Clamp-Verfahren OKW Gehäusesysteme GmbH Gehäuse ÖGUSSA EdelMetalle Platingeräte I Firmenverzeichnis 2012 PhotoMed GmbH Vötsch Industrietechnik GmbH Systemceram GmbH & Co. KG Fluoreszenzspektrometer Lichtquellen Laborbecken Labortischplatten Laboröfen Sterilisatoren Vakuumtrockner Pragmatis GMBH SHP Steriltechnik AG Laborinformationssysteme Autoklaven Sterilisatoren TECAN DEUTSCHLAND GmbH WEIDNER LABORBAU GMBH Laborautomatisierung Photometer Glove-Box (CNS/Acryl) Laboreinrichtungen Siemens Water Technologies TintschL Bioenergie und Strömungstechnik AG Laborabzugsprüfungen Westfalen AG Riebesam GmbH & Co. KG Reinigungs- und Desinfektions- Automaten Laborwasseraufbereitung SIGMA Laborzentrifugen ROHDE KG Hygienische Wandbeschichtung SCHNEIDER Elektronik GmbH Laborabzugsregelungen, Laborabzugsüberwachungen, Laborraum-Lüftungstechnik Laborzentrifugen Zentrifugen Laborgase TKA Thermo Fisher Scientific – Wasseraufbereitungssysteme – Reinstwasser Soliton GmbH Roland VETTER Laborbedarf OHG IR Spektrometer Raman Spektroskopie Spektrographen Laborhilfsmittel Systec GmbH Autoklaven VWS Deutschland GmbH / ELGA Reinstwasser Mit der Übernahme der Kontaktdaten in die Produktsuchmaschine PRO-4-PRO.com (durchschnittlich 62.000 User pro Monat) bieten wir ONLINE: www.GITBuyersGuide.de Ihnen den entscheidenden Ihre Crossmedia-Vorteile liegen auf der Hand: Crossmedia-Vorteil. ▪▪ Sie erreichen monatlich über 30.000 GIT Leser (zusätzlich ca. 3– 4 Mitleser) ▪▪ Ihr Firmeneintrag wird zusätzlich auf PRO-4-PRO.com als Basiseintrag registriert ▪▪ Die Einträge auf PRO-4-PRO.com erzielen ein überdurchschnittliches Ranking in Suchmaschinen ▪▪ Online-Suchmaschinenmarketing-Beratung inklusive ▪▪ Ihr Eintrag + unser Service = Ihr Erfolg II GIT VERLAG CASPAR & CO. LABORA GmbH Rottstr. 19, 52068 Aachen T: 0241/9464930 Fax: 9464913 CCD-KAMERASYSTEME, GEKÜHLT BFI Optilas GmbH, Puchheim T: 089/8901350 Fax: 800256 CHROMATOGRAPHIE-ZUBEHÖR FLUORESZENZSPEKTROMETER PhotoMed GmbH Inningerstr. 1 82229 Seefeld T: 08152/993090 Fax: 993098 AUGENDUSCHEN Fluororganische Verbindungen B-Safety GmbH Grützmühlenweg 46, 22339 Hamburg, Tel: 040/5380921-0, Fax: 538092-84 CASPAR & CO. LABORA GmbH Rottstr. 19, 52068 Aachen T: 0241/9464930 Fax: 9464913 AUTOKLAVEN ABCR GmbH & Co. KG Tel. 0721/95061-0 Fax: -80 [email protected], www.abcr.de FT-IR SPEKTROMETERZUBEHÖR Automatisierte Elektrophysiologie Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com Automatisierte Probenvorbereitungssysteme CAMPRO SCIENTIFIC GmbH Darser Str. 2a, D-14167 Berlin T: +49 (0)30/6290189-0 Fax: +49 (0)30/6290189-89 [email protected], www.campro.eu BILDVERARBEITUNG BFI Optilas GmbH, Puchheim T: 089/8901350 Fax: 800256 DEUTERIUMLAMPEN DURATEC Analysentechnik GmbH Rheinauer Str. 4, 68766 Hockenheim T: 06205/9450-0 FAX: 9450-33 http://www.duratec.de DISPENSERSYSTEME ThermoElectron GmbH AOX, TOC, TN- und TS-Analysatoren T: 06103/408-1262 Fax: 408-1640 KNF NEUBERGER GMBH Membranpumpen + Systeme Alter Weg 3, 79112 Freiburg T: 07664/5909-0 Fax: 2124 DURCHFLUSSMESS- UND REGELGERÄTE BRONKHORST HIGH-TECH BV [email protected] www.massflowcontroller.com EMULGIERGERÄTE Kinematica AG T: 0041/41/2501257 Fax: 2501460 Faseroptische Systeme Hellma GmbH & Co. KG PF 1163, 79371 Müllheim T: 07631/182-0 Fax 13545 [email protected] www.hellma-analytics.com Hettich-Zentrifugen Föhrenstr. 12, 78532 Tuttlingen T: 07461/7050 Fax: 705125 http://www.hettichlab.com [email protected] BSB-MESSUNG AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de GIT VERLAG L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] ABCR GmbH & Co. KG Tel. 0721/95061-0 Fax: -80 [email protected], www.abcr.de GEFRIERTROCKNUNGSANLAGEN Martin Christ GmbH PF: 1713, D-37507 Osterode, T: 05522/50070, Fax: 500712 Gehäuse OKW Gehäusesysteme GmbH T: +49(0)6281/404-00 www.okw.com GLOVE-BOX (CNS/ACRYL) www.weidner-laboreinrichtungen.de High-resolution melt ltf-Labortechnik GmbH & Co. KG T: 08382/98520 Fax: 985232 Hochdruck-Homogenisatoren Avestin Europe GmbH T: 0621/7245980 Fax: 5813 www.avestin.com Hochdurchsatzscreening anamed Elektrophorese GmbH Ringstr. 4, 64401 Groß-Bieberau T: 06162/80984-0 Fax: 80984-20 www.anamed-gele.com Filtertechnik Chemap-Filteranlagen und Spezialist für Funda-Filter-Technologie von Filter Spares Service by INFOLABEL AG www.filterspares.ch HYBRIDISIERUNGSINKUBATOR forschungschemikalien FERTIG-GELE BRUTSCHRÄNKE und Kühlbrutschränke ES-Technologien GmbH Tel. 07631/6323 Fax: 173992 www.es-technologien.de Kinematica AG T: 0041/41/2501257 Fax: 2501460 BFI Optilas GmbH, Puchheim T: 089/8901350 Fax: 800256 Systec GmbH Postfach 1101, 35435 Wettenberg T: 0641/982110 Fax: 9821121 L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] HOMOGENISIERGERÄTE CS-Chromatographie Service GmbH Am Parir 27, 52379 Langerwehe T: 02423/40493-0 Fax: -49 Online-Shop: www.cs-chromatographie.de Trennsäulen für CE, GC, HPLC und Zubehör COMET-DNA ANALYSE SHP-Steriltechnik AG Schloss Detzel 1 39345 Detzel Schloss/Satuelle T: 039058/9762-0 Fax: 9762-22 www.shp-steriltechnik.de Laboklav Sterilisator HOHLKATHODENLAMPEN Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel T: 05139/9958-0 Fax: 995821 www.GFL.de · [email protected] Spectro Analytical Instruments Boschstr. 10, 47533 Kleve T: 02821/892-0 Fax: 8922200 [email protected] Hygienische Wandbeschichtung ROHDE KG D-91341 Röttenbach Tel.: 09195/923325 Fax : 923325-25 www.rohde-germany.com IR Spektrometer Soliton GmbH, 82205 Gilching T: 08105/7792-0 Fax: 7792-77 [email protected] Kalibrierstandards Hellma GmbH & Co. KG PF 1163, 79371 Müllheim T: 07631/182-0 Fax:07631/13546 [email protected] www.hellma-analytics.com KERAMIKEN Goodfellow GmbH, PF 1343 61213 Bad Nauheim T: 0800 1000 579 (freecall) F: 0800 1000 580 (freecall) HOCHTEMPERATURÖFEN Carbolite GmbH, 76698 Ubstadt T: 07251/962286 Fax: 962285 http://www.carbolite.com III ONLINE: www.GITBuyersGuide.de ABZÜGE 2012 Stichwortverzeichnis Weitere Produkte finden Sie unter www.pro-4-pro.com/lab Firmenverzeichnis 2012 Klon-Selektionssysteme Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com TintschL BioEnergie und Strömungstechnik AG Goerdelerstr. 21, 91058 Erlangen T: 09131/81249-10 Fax: 81249-19 Laborabzugsregelungen, Laborabzugsüberwachungen, Laborraum-Lüftungstechnik LABORGASE KRÜSS GmbH, Wissenschaftl. Laborger. Borsteler Chaussee 85-99a, 22453 Hamburg T: 040/51 44 01-0, F: 514401-98 E: [email protected] http://www.kruss.de L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] KORNGRÖSSENANALYSE FRITSCH GMBH – Mahlen und Messen Industriestraße 8, 55743 Idar-Oberstein Tel: 06784/70-0, Fax: 06784/70-11 [email protected], www.fritsch.de GKS Klima-Service GmbH & Co. KG Max-Planck-Str. 1, 28816 Stuhr T: 0421/56907-0 Fax: -56 [email protected], www.gks.eu L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] kundensynthesen SCHNEIDER Elektronik GmbH Industriestr. 4, 61449 Steinbach T: 06171/88479-0 Fax: 88479-99 www.schneider-elektronik.de Entwicklung/Herstellung von Labor abzugsregelungen und -überwachungen LABORARMATUREN ILA Innovative Laborarmaturen GmbH T: 06258/9495-0 Fax: 9495-10 info@ila-gmbh; www.ila-gmbh.de LABORAUTOMATISIERUNG KÜHLZENTRIFUGEN Hermle Labortechnik GmbH Siemensstr. 25, 78564 Wehingen [email protected] www.hermle-labortechnik.de KÜVETTEN Hellma GmbH & Co. KG PF 1163, 79371 Müllheim T: 07631/182-0 Fax:07631/13546 [email protected] www.hellma-analytics.com LABORABZUGSPRÜFUNGEN GKS Klima-Service GmbH & Co. KG Max-Planck-Str. 1, 28816 Stuhr T: 0421/56907-0 Fax: -56 [email protected], www.gks.eu Bense GmbH Laborbau 37181 Hardegsen T: 05505/94520 F: 945290 [email protected] CASPAR & CO. LABORA GmbH Rottstr. 19, 52068 Aachen T: 0241/9464930 Fax: 9464913 LEITFÄHIGKEITSMESSGERÄTE Knick, PF 370415, 14134 Berlin Beuckestr. 22, 14163 Berlin T: 030/80191-0, Fax: 80191-200 [email protected], www.knick.de AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de LICHTQUELLEN PhotoMed GmbH Inningerstr. 1 82229 Seefeld T: 08152/993090 Fax: 993098 Lichtquellen für Forschung und entwicklung LABORHILFSMITTEL ROLAND VETTER Laborbedarf OHG, PF 47 72117 Ammerbuch, T: 07073/6936 www.rvetter.de Laborinformationssysteme Pragmatis GmbH T: +49 (0) 8165 999210 www.pragmatis.de LABORÖFEN Carbolite GmbH, 76698 Ubstadt T: 07251/962286 Fax: 962285 http://www.carbolite.com LABORBECKEN Systemceram GmbH & Co. KG PF 11 55, 56425 Siershahn T: 02623/600-10 Fax: 600-790 www.systemceram.de LABOREINRICHTUNGEN ABCR GmbH & Co. KG Tel. 0721/95061-0 Fax: -80 [email protected], www.abcr.de LABORGASE UND ARMATUREN; REINSTGASINSTALLATION-SERVICE UND SCHULUNG AIR LIQUIDE GmbH T: 0211/6699-0 Fax: 6699-222 [email protected] www.airliquide.de TECAN DEUTSCHLAND GmbH T: 07951/94170 Fax: 5038 ONLINE: www.GITBuyersGuide.de WEIDNER LABOREINRICHTUNGS GMBH 37181 Hardegsen T: 05505/94799-0 Fax: 94799-20 www.weidner-laboreinrichtungen.de Westfalen AG, 48136 Münster T: 0251/695-0, Fax: 0251/695-129 www.westfalen-ag.de KONTAKTWINKELMESSGERÄTE IV DIE LABORFABRIK GmbH T: 0421/43840-0 Fax: -33 www.die-laborfabrik.de L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] LIQUID-HANDLING Hirschmann Laborgeräte GmbH & Co. KG T: 07134/511-0 Fax: 511-990 www.hirschmannlab.de www.microglasstubes.de LUMINOMETER anthos Mikrosysteme GmbH, Krefeld Tel.: 02151/37790 Fax 377929 Mikroplattenreader Vötsch Industrietechnik GmbH Umweltsimulation · Wärmetechnik PF 11 63 · 35445 Reiskirchen T: 06408/84-73 Fax: 84-8747 www.voetsch.info · [email protected] LABORTISCHPLATTEN Systemceram GmbH & Co. KG PF 11 55, 56425 Siershahn T: 02623/600-10 Fax: 600-790 www.systemceram.de Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com Mikroplatten-Wascher Laborwasseraufbereitung C + P Möbelsysteme GmbH & Co. KG Boxbachstr. 1, 35236 Breidenbach T: 06465/919-820 Fax: -809 www.cpmoebel.de, [email protected] HOHENLOHER Spezialmöbelwerk Schaffitzel GmbH & Co. KG D-74603 Öhringen, PF 13 60 T: 07941/696-0 Fax: 07941/696-116 www.hohenloher.de/[email protected] Laborbau Systeme Hemling GmbH & Co. KG Siemensstr. 10, 48683 Ahaus T: 02561/68762-0 Fax: 68762-62 www.laborbau-systeme.de Siemens Water Technologies Fahrenberg 8 22885 Barsbüttel T: 040-6708686 Fax: 67086844 [email protected] www.siemens.de/water LABORZENTRIFUGEN SIGMA Laborzentrifugen PF 1713, 37507 Osterode/Harz T: 05522/50070, Fax: 500712 www.sigma-laborzentrifugen.de Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com MIKROSKOPTISCHE, MOTORISIERT BFI Optilas GmbH, Puchheim T: 089/8901350 Fax: 800256 MISCHER Kinematica AG T: 0041/41/2501257 Fax: 2501460 GIT VERLAG PHOTOMETER anthos Mikrosysteme GmbH, Krefeld Tel.: 02151/37790 Fax 377929 Löser Meßtechnik Kaiserstr. 24, 13589 Berlin T: 030/8147317-0 Fax: -1 www.loeser-osmometer.de TECAN DEUTSCHLAND GmbH T: 07951/94170 Fax: 5038 MÜHLEN FRITSCH GMBH – Mahlen und Messen Industriestraße 8, 55743 Idar-Oberstein Tel: 06784/70-0, Fax: 06784/70-11 [email protected], www.fritsch.de Kinematica AG T: 0041/41/2501257 Fax: 2501460 NOTDUSCHEN CASPAR & CO. LABORA GmbH Rottstr. 19, 52068 Aachen T: 0241/9464930 Fax: 9464913 ILA Innovative Laborarmaturen GmbH T: 06258/9495-0 Fax: 9495-10 info@ila-gmbh; www.ila-gmbh.de AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de Pipettier-Roboter ltf-Labortechnik GmbH & Co. KG T: 08382/98520 Fax: 985232 PLATINGERÄTE ÖGUSSA Edelmetalle T: +43(1)86646-0 Fax: DW 4224 www.oegussa.at POLYMERE OPTISCHE TAUCHSONDEN HELLMA GMBH & CO. KG PF 1163, 79371 Müllheim T: 07631/182-0 F:07631/13546 [email protected] http://www.hellma-worldwide.com Löser Meßtechnik Kaiserstr. 24, 13589 Berlin T: 030/8147317-0 Fax: -1 www.loeser-osmometer.de FRITSCH GMBH – Mahlen und Messen Industriestraße 8, 55743 Idar-Oberstein Tel: 06784/70-0, Fax: 06784/70-11 [email protected], www.fritsch.de PUMPEN PartikelgröSSenbestimmung FRITSCH GMBH – Mahlen und Messen Industriestraße 8, 55743 Idar-Oberstein Tel: 06784/70-0, Fax: 06784/70-11 [email protected], www.fritsch.de KNF NEUBERGER GMBH Membranpumpen + Systeme Alter Weg 3, 79112 Freiburg T: 07664/5909-0 Fax: 2124 RAMAN SPEKTROSKOPIE Patch-Clamp-Verfahren AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de PH-MESSGERÄTE UND ELEKTRODEN Knick, PF 370415, 14134 Berlin Beuckestr. 22, 14163 Berlin T: 030/80191-0, Fax: 80191-200 [email protected], www.knick.de PH-METER AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de GIT VERLAG Soliton GmbH, 82205 Gilching T: 08105/7792-0 Fax: 7792-77 [email protected] REDOX-MESSUNG Molecular Devices GmbH Bismarckring 39 88400 Biberach an der Riss Tel: 00 800 665 32860 Fax: +49(0)89/96202345 [email protected] www.moleculardevices.com REINMETALLE Goodfellow GmbH, PF 1343 61213 Bad Nauheim T: 0800 1000 579 (freecall) F: 0800 1000 580 (freecall) REFRAKTOMETER VWS Deutschland GmbH / ELGA Lückenweg 5, 29227 Celle Tel.: 05141/803-0, Fax: 803-384 [email protected] www.elgalabwater.de Merck Millipore GmbH Am Kronberger Hang 5, 65824 Schwalbach T: 01805 045 645/ F: 01805 045 644 [email protected] www.millipore.com/labwater Riebesam GmbH & Co. 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KG Tel. 0721/95061-0 Fax: -80 [email protected], www.abcr.de SPEKTROGRAPHEN Soliton GmbH, 82205 Gilching T: 08105/7792-0 Fax: 7792-77 [email protected] SPEKTROMETERZUBEHÖR UV-FTIR SCHÜTTELAPPARATE LEO KÜBLER GMBH Thermometer-, Aräometerfabrik, Stephanienstr. 42/44, 76133 Karlsruhe T: 0721/22491 F: 27903 REINIGUNGS- UND DESINFEKTIONS-AUTOMATEN SCHÜTTELGERÄTE REINSTWASSER Thermo Fisher Scientific – Wasseraufbereitungssysteme – Stockland 3, 56412 Niederelbert T: 02602/106990 Fax /1069950 [email protected] · www.tka.de Goodfellow GmbH, PF 1343 61213 Bad Nauheim T: 0800 1000 579 (freecall) F: 0800 1000 580 (freecall) Probenteiler OSMOMETER 2012 L.O.T. – Oriel GmbH & Co. KG www.lot-oriel.com/de T: 06151/8806-0, [email protected] ONLINE: www.GITBuyersGuide.de MOLEKULARGEWICHTSBESTIMMUNG Stichwortverzeichnis Weitere Produkte finden Sie unter www.pro-4-pro.com/lab Stabile und Radio-Isotope GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel T: 05139/9958-0 Fax: 995821 www.GFL.de · [email protected] CAMPRO SCIENTIFIC GmbH Darser Str. 2a, D-14167 Berlin T: +49 (0)30/6290189-0 Fax: +49 (0)30/6290189-89 [email protected], www.campro.eu V Firmenverzeichnis 2012 GKS Klima-Service GmbH & Co. KG Max-Planck-Str. 1, 28816 Stuhr T: 0421/56907-0 Fax: -56 [email protected], www.gks.eu Labotect GmbH, 37079 Göttingen T: 0551/50501-0 Fax: 50501-11 SHP-Steriltechnik AG Schloss Detzel 1 39345 Detzel Schloss/Satuelle T: 039058/9762-0 Fax: 9762-22 www.shp-steriltechnik.de Autoklav Laboklav Vötsch Industrietechnik GmbH Umweltsimulation · Wärmetechnik PF 11 63 · 35445 Reiskirchen T: 06408/84-73 Fax: 84-8747 www.voetsch.info · [email protected] THERMOSTATE Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Werner-von Siemens-Str. 1 77656 Offenburg-Elgersweier T: 0781/96030 Fax: 57211 http://www.huber-online.com AQUALYTIC Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de JULABO Labortechnik GmbH Eisenbahnstr. 45, 77960 Seelbach T: 07823/51-0 Fax: 2491 www.julabo.de CAMPRO SCIENTIFIC GmbH Darser Str. 2a, D-14167 Berlin T: +49 (0)30/6290189-0 Fax: +49 (0)30/6290189-89 [email protected], www.campro.eu Umweltstandards Hettich-Zentrifugen Föhrenstr. 12, 78532 Tuttlingen T: 07461/7050 Fax: 705125 http://www.hettichlab.com [email protected] TIEFKÜHLTRUHEN UND -SCHRÄNKE GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel T: 05139/9958-0 Fax: 995821 www.GFL.de · [email protected] Carbolite GmbH, 76698 Ubstadt T: 07251/962286 Fax: 962285 http://www.carbolite.com ONLINE: www.GITBuyersGuide.de Labor- / Biotechnik Healthcare GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel T: 05139/9958-0 Fax: 995821 www.GFL.de · [email protected] WASSERDESTILLIERAPPARATE VAKUUMTROCKNER Vötsch Industrietechnik GmbH Umweltsimulation · Wärmetechnik PF 11 63 · 35445 Reiskirchen T: 06408/84-73 Fax: 84-8747 www.voetsch.info · [email protected] Kinematica AG T: 0041/41/2501257 Fax: 2501460 GFL Ges. für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Str. 4 30938 Burgwedel T: 05139/9958-0 Fax: 995821 www.GFL.de · [email protected] zentrifugen Hermle Labortechnik GmbH Siemensstr. 25, 78564 Wehingen [email protected] www.hermle-labortechnik.de WASSERANALYSEN AQUALYTIC® Schleefstr. 12, 44287 Dortmund T: 0231/94510-755 F: 0231/94510-750 [email protected] www.aqualytic.de Messen, regeln & Automatisieren Hettich-Zentrifugen Föhrenstr. 12, 78532 Tuttlingen T: 07461/7050 Fax: 705125 http://www.hettichlab.com [email protected] SIGMA Laborzentrifugen PF 1713, 37507 Osterode/Harz T: 05522/50070, Fax: 500712 www.sigma-laborzentrifugen.de HigH speed Aviation WASSERBÄDER KNF NEUBERGER GMBH Membranpumpen + Systeme Alter Weg 3, 79112 Freiburg T: 07664/5909-0 Fax: 2124 VISKOSIMETER TROCKENSCHRÄNKE L.O.T. – Oriel GmbH & Co. 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