6.4 Gleitlager Einteilung nach Funktionsprinzip
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6.4 Gleitlager Einteilung nach Funktionsprinzip
6.4 Gleitlager Einteilung nach Funktionsprinzip • Festkörperreibungslager • Mischreibungslager • Hydrodynamische Lager • Hydrostatische Lager 6.4 Gleitlager Einteilung nach Funktionsprinzip • Aerodynamische Lager • Aerostatische Lager 6.4 Gleitlager Einteilung nach Funktionsprinzip • Magnetlager 6.4 Gleitlager Einteilung nach dem Schmierstoff: - Nicht geschmierte Lager, - feststoffgeschmierte Lager, - fettgeschmierte Lager, - ölgeschmierte Lager, - wassergeschmierte Lager und - gasgeschmierte Lager. Einteilung nach der Kraftrichtung: - Radiallager, Querlager (Traglager): für radiale Kräfte - Axiallager, Längslager (Spurlager): für axiale Kräfte 6.4 Verwendete Materialien Werkstoff (-aufbau) der Lagerschale - Monometallische Werkstoffe: Weißmetalle (z. B. Zinn, Zink, Nickel, Blei, Wismut), Rotguss (z. B. Kupferbronze, Sinterbronze, Massivbronze, Zinnbronzen, Bleibronze), Leichtmetalle (z. B. Aluminiumbronze) - Zweischichtwerkstoffe: Metall-Kunststoff-Verbund (z. B. Stahlrücken mit Gleitschicht aus PVDF, PTFE), Metall-Metall-Verbund (z. B. Stahlrücken mit Gleitschicht aus Bleibronze-Verbundmaterial) - Mehrschichtwerkstoffe: Metall-Kunststoff-Verbund (z. B. St + Sinterbronze + (PTFE + Pb)) - Thermoplastische Compounds: Bestehen aus einer Kunststoffmatrix, in die Füllstoffe und Festschmierstoffe homogen eingebunden sind. Die Füllstoffe sorgen für die erforderliche mechanische Festigkeit und je nach Typ für eine hohe Verschleißfestigkeit, eine verbesserte Wärmeabfuhr oder für elektrostatische Leitfähigkeit. Die Festschmierstoffzusätze ermöglichen niedrige Reibungszahlen (z. B. PBT + Bronzepulver + PTFE). - Faserverstärkte Kunststoffverbundwerkstoffe: z. B. verschleißfestes Harz verstärkt mit organischen Fasern und modifizierten Gleitzusätzen. - Keramik 6.4.2 Festkörperreibungslager Selbstschmierende Sinterbüchsen aus Bronze 6.4.2 Festkörperreibungslager Materialien • Gusseisen (Graphiteinlagerung) • Sintermetalle • Kupferlegierungen • Blei-Zinnlegierungen • Kunststoff Schmierung • ohne/trockenlaufend (Festschmierstoff) • mit Fett • Sinterlager getränkt mit Schmierstoff 6.4.2 Festkörperreibungslager Auslegung auf zulässige Pressung und Verschleiss 6.4.2 Festkörperreibungslager Auslegung auf zulässige Pressung und Verschleiss Vorlesung 9: Wiederholung Vorlesung 8 Wälzlager: - Auslegung nach statischer Tragfähigkeit - Auslegung nach Lebensdauer - Schmierung / Dichtung Gleitlager: - Einteilung (hydrodynamisch, hydrostatisch, Festkörperreibung) - Materialien - Schmierstoffart 6.4.2 Festkörperreibungslager Anwendung, Eigenschaften: - niedrige Lasten und Geschwindigkeiten - gute Gleiteigenschaften - tiefe Kosten - wartungsfrei - genormte Bauteile erhältlich - Feinwerktechnik, Büromaschinen Auslegung nach: - Tragfähigkeit - Abrieb - thermische Belastung 6.4.2 Festkörperreibungslager Tragfähigkeit: F b dW F p= < p zul bdW wenn Spiel klein Lagerlast Lagerbreite Wellendurchmesser Lebensdauer: pv Verschleissbeanspruchung: ξ = ( pv) zul Δs Verschleissrate: = f (ξ , Material ) Δt Δs Verschleisstiefe in µm Verschleissbedingung Δs < Δs zul in µm/h aus Tabelle Î Lebensdauer 6.4.2 Festkörperlager 1,...,7 verschiedene Lagermaterialien Verschleissrate: 0.3 µm/h Δs Δt ξ 1: Zinnbronze porös, PTFE mit Zusätzen Pb, MoS2, Graphit 2: Zinnbronze, porös, Thermoplast, trocken 3: wie 2 mit Initialschmierung 4: PTFE – Folie mit Zusätzen (Graphit, Zinnbronzegewebe, Glasfaser, MoS2 5: PTFE, Polyester, Phenolharzmischgewebe 6.4.2 Festkörperreibungslager Thermische Belastung: Reibleistung: Leistungsbilanz: Leistungsbilanz: PV = μωrFN PV = ΔϑL AL λL s + ΔϑW AW λW b ΔϑL = K L (ϑ − ϑamb ) ΔϑW = KW (ϑ − ϑamb ) −1 ϑ = PV [K L AL λL s + KW AW λW b −1 ] −1 −1 −1 + ϑamb < ϑzul s, b Wandstärke, Breite der Lagerbuchse K L = 0.5 Geometriefaktoren KW = 0.02 Wärmeabgebende Fläche der Lagerbuchse AL = πdb AW = π 4 d 2 W Hälfte der wärmeabgebenden Fläche der Welle 6.4.2 Entwurfsrichtlinien Gestaltung: b = 0,5...0, 8...1, 2 dw d − dw ψ= ≅ 0,5‰ dw ⇒ schmale Lager: —grösserer Schmierstoffverbrauch —kleinere Lagertemperatur —kleinere Verkantung ⇒ breitere Lager: —grössere Belastung 6.4.3 Hydrodynamische Gleitlager Prinzip: Erzeugung des tragenden Öldrucks intern, Ölspalthöhe wird durch die Relativbewegung zwischen den Reibpartnern und das in einen Keilspalt mitgeschleppte Öl erzeugt. Druck der Ölzufuhr ist für die Tragfähigkeit vernachlässigbar 6.4.3 Hydrodynamische Gleitlager Stribeckkurve Bei n=0 liegt immer Festkörperreibung vor Ein hydrodynamisches Gleitlager startet immer mit Festkörperreibung. Daher sind Lagerwerkstoffe mit guten Notlaufeigenschaften erforderlich 6.4.3 Hydrodynamische Gleitlager Auswirkungen von Wellenverformungen Î Kantentragen Î Vorzeitiger Verschleiss Î Fressen 6.4.3 Hydrodynamische Gleitlager Konstruktive Massnahmen zur Vermeidung von Kantentragen Î Konstruktion biegeweicher Lagerschilde 6.4.3.2. Hydrodynamische Schmiertheorie, Viskosität Die Viskosität ist ein Modell für innere molekulare Reibung Viskosität: dvs τ =η dy v τ =η h Ns [η ] = 2 m η = η (T , p) Temperaturabhängigkeit entscheidend 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Viskosität b ⎤ ⎡ η = a ⋅ exp ⎢ ⎣ T + 95°C ⎥⎦ b = 159.558 ⋅ ln −b a = η 40 exp 135 Reibkraft η 40 0.00018 v FR = τ ⋅ AR = η ⋅ AR h Reibleistung 2 v PR = FR ⋅ v = η ⋅ AR h viskose Reibung immer geschwindigkeitsabhängig η = ρν 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Keilspalt 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Voraussetzungen Erzeugung eines Druckes durch Keilspalt Voraussetzungen: h = h( x) << l << b Î ebene Strömung Geometrie: vy = 0 v x = v ( x, y ) dvi =0 dt p = p( x) η = const Stationäre Gleitlager 4. Hydrodynamische Schmiertheorie, GGW Gleichgewicht an einem infinitesimalen Volumenelement dp dτ d 2v = =η 2 dx dy dy zweimal Integrieren 1 ⎛ dp ⎞ 2 v( y ) = ⎜ ⎟ y + c1 y + c2 2η ⎝ dx ⎠ RB einsetzen : v( y = 0) = v0 , v( y = h( x)) = 0 Druckströmung Gleitströmung ⎛ y ⎞ 1 ⎛ dp ⎞ 2 ⎟⎟ v( y ) = ⎜ ⎟ ⋅ [ y − h( x) y ] + v0 ⎜⎜1 − 2η ⎝ dx ⎠ ⎝ h( x ) ⎠ 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Volumenstrom Die Durchflussmenge berechnet sich aus (Fluid inkompressibel) : h( x) Q& = ∫ v( y)b dy 0 ⎛ v0 h h 3 dp ⎞ Q& = b⎜⎜ − ⋅ ⎟⎟ ⎝ 2 12η dx ⎠ dp am Punkt des Druckmaximums ( = 0) gilt : dx y ⎞ ⎛ v * ( y ) = v0 ⎜1 − ⎟ ⎝ h*⎠ v0 & Q* = bh * 2 h * ist die Höhe des Spaltes im Druckmaximum. l−x (h1 − h0 ) h( x) = h0 + l 0≤ x≤l für 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Druckverteilung Kontinuitätsgleichung: Q& * = Q& ( x) = const dp h( x ) − h * = 6ηv0 Reynoldssche Differentialgleichung 3 dx h ( x) Dimensionslose Schreibweise: Keilparameter K: Spaltkoordinate: Druckfunktion: h1 K = −1 , h* = Ah0 h0 x 1 ξ= , dξ = dx l 2 l h0 p P= 6ηv0l dP 1 + K − Kξ − A = 3 dξ (1 + K − Kξ ) A 1 P= − +C 2 K (1 + K − Kξ ) 2 K (1 + K − Kξ ) 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Druckverteilung, Tragfähigkeit Die Gleichung für dP/dξ und die Randbedingungen p ( x = 0) = 0 ⇒ P (ξ = 0) = 0 p ( x = l ) = 0 ⇒ P(ξ = 1) = 0 ergeben die Integrationskonstante C und den Faktor A Î Druckverteilung K (1 − ξ )ξ P= 2 (2 + K )(1 + K − Kξ ) 2(1 + K ) A= 2+ K Integration des Drucks über die Spaltfläche liefert die Tragfähigkeit 6ηv0l 2b 1 Pdξ F = Ψb ∫ p ( x)dx = Ψ 2 ∫ h0 0 0 6ηv0l 2b ⎡ ln(1 + K ) 2 ⎤ − F =Ψ 2 2 ⎢ h0 ⎣ K 2 K + K 2 ⎥⎦ l Ψ Leckagefaktor: abhängig von: - Keilparameter, - Lagerbreitenverhältnis Vorlesung 10: Wiederholung Vorlesung 9 Schmiermittel / Dichtungen: - Schmierfette - Schmierverfahren - Schmieranlagen - Progressivverteiler - nicht berührende Dichtungen: Nilos – Ring, Labyrinth - Dichtung - berührende Dichtungen: Radialwellendichtring, Axialgleitringdichtung Gleitlager: - Hydrodynamische Schmiertheorie: Keilspalt, Druckaufbau - Berechnung der Tragfähigkeit - Berücksichtigung Leckage - Bauformen Radialgleitlager, Axialgleitlager - Radialgleitlager: 2 – D – Strömungsproblem - Sommerfeldzahl als Zustandsparameter des Gleitlagers 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Tragfähigkeit 6ηv0l 2b F = pmlbΨ = K pm ⋅ Ψ 2 h0 für K=1 K für K=2 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Ergebnisse: Geschwindigkeitsfeld 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Ergebnisse: Druckfeld 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Ergebnisse: Tragfähigkeit 6.4.3.2 Hydrodynamische Schmiertheorie, Steifigkeit Die Steifigkeit bestimmt sich aus der Verschiebung: dF k= d (Δh) Bei einer zusätzlichen Kraft ΔF ergibt sich Spaltveränderung 6ηvl 2b K pm Ψ F + ΔF = 2 (h0 − Δh) 6ηvl b dF =2 K pm Ψ 3 (h0 − Δh) d (Δh) 2 kF = 2 ( F + ΔF ) 3 6ηvl 2bK pm Ψ Δh : 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Gleitlager Axiallager = Spurlager: Rastflächen vorsehen Druckaufbau im Lager selbst Î Druckzufuhr ganz sicher nicht im Druckbereich 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Gleitlager Zylindrisches Lager mit einfachem Keilspalt Dreikeillager Zitronenspiellager Vierkeillager Versetztes Zitronenspiellager 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Radialgleitlager Lagerwerkstoff teuer, Î - Weißmetall: 2–5 mm, abhängig von d. - Bronze: aufgegossen oder gespritzt: 2–5 mm, abhängig von d als Büchse eingepresst: 0,1 bis 0,2 d - Lagerschale im Lager- bzw. Maschinenkörper gegen Verdrehung und axiale Verschiebung sichern. - Für Schmierstoff-Zuführung Schmiertaschen und Kanäle vorsehen. Schmiertaschen nie in belastete Zone legen. - Durchbiegung oder Verlagerung der Welle unter Last muss die Lagerschale selbsteinstellend oder gelenkig sein oder eine elastische Unterstützung bzw. biegeweiche Lagerschale verwendet werden. 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Gleitlager - Anlaufbund bzw. Stirnfläche mit großer Formgenauigkeit eben und rechtwinklig zur Wellenachse mit geringer Rauhigkeit ausführen. - Stützfläche in Segmente auflösen und Keilflächen einarbeiten oder Segmente als Kippsegmente ausbilden. - Drehrichtung beachten, bei Reversierbetrieb – Sondermaßnahmen vorsehen, die unter Umständen die Belastbarkeit nachteilig beeinflussen. - Bei kleinen Drehzahlen Durchmesser größer wählen. 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Axialgleitlager Axiallager = Spurlager: Rastflächen vorsehen, Wirkung einseitig a.) b.) c.) a.) Grundaufbau, Feststehende Spurplatte mit radialen Ölzufuhrnuten, Keil – und Rastflächen nur eine Drehrichtung, Arbeitet optimal nur an einer Stelle des F-v-Raumes. Glatte Wellenspurplatte b.) Federnd abgestützter Tragschuh. Keilwinkel passt sich der Last an. Abstützung am Ort der F – Resultierenden, Abstreifer zum Öltausch c.) Kippsegmentlager: Segment stellt sich auf optimale Keilspaltverhältnisse ein. Kugel in konischen Segementen 6.4.3.3 Bauart hydrodynamischer Axialgleitlager d.) e.) d.) Tragbolzen mit balliger Auflage e.) Abstützung über Schraubenfedern f.) Abstützung über Stützkugeln und Rollen f.) 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Auslegungsschritte: 1.) Zulässige Lagerlast 2.) Dimensionierung Volumenstrom 3.) Wärmebilanz, Lagertemperatur 4.) Festlegung Betriebslagerspiel, zulässige Spalthöhe Zulässige Lagerlast F pL = ≤ pzul bdW pzul abhängig vom Material der Lagerschale 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Hydrodynamisches Radialgleitlager unter stationärer Last Lagerspiel / relatives Lagerspiel: s = d L − dW , s ψ= dL 2e relative Exzentrizität: ε= s Mit zunehmender Drehzahl wird mehr Öl in den Keilspalt gefördert Î die Welle schwimmt auf Î die Exzentrizität immer kleiner ausgehend von ε =1 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Zustand des Lagers definiert durch Exzentrizität ε und Verlagerungswinkel β Gümbel – Kurve: Polarendiagramm: geometrischer Ort des Wellenmittelpunkts Verlagerungswinkel β zwischen Lastrichtung und engstem Spalt abhängig von der Drehzahl 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Übertragung Prinzip des Keilspalts auf Radialgleitlager s << d L Vernachlässigung der Krümmung der Welle / Lagerschale Spaltfunktion, Spalthöhe d Lψ (1 + ε cos ϕ ) h(ϕ ) = 2 ε =0 ÎWelle rotiert konzentrisch in der Lagerschale KW1 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Berücksichtigung des Abströmens in axialer Richtung und der Spaltfunktion Î Reynoldssche Dgl. 2 ⎡ ⎤ ∂ p p ∂ ε 3 3 ⎢(1 + ε cos ϕ ) ∂ϕ ⎥ + (1 + ε cos ϕ ) ∂z 2 = −12ηω ψ 2 sin ϕ ⎣ ⎦ 2 ρωdWψ 41.3 ≤ Re = für laminares Verhalten 4η ψ ∂ ∂ϕ Π= pψ 2 Achsrichtung ηω Umfangsrichtung Folie 44 KW1 z ist auf die Lagerbreite bezogen!!!!! daher kommt B/DL schon als PArameter vor. Konrad Wegener; 07.05.2008 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Lagerzustand So = pLψ 2 ηω mittlerer Lagerdruck F pL = bd L 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager So = pLψ 2 ηω Sommerfeldzahl Î Zustandsparameter für Gleitlager F mittlerer Lagerdruck pL = bd L Ölvolumenstrom: num. Lösung der Reynolds Dgl. V& = V&D + V&pZ Förderwirkung, Druckwirkung 3 3 ⎡ ⎛ b ⎞ ⎤ ωψε d b W ⎢ − 0.223⎜⎜ ⎟⎟ ⎥ V&D = 4 ⎢ dL ⎝ d L ⎠ ⎥⎦ ⎣ 3 3 3 dW p Z ( 1 + ) πψ ε & V pZ = 48η ln (b t0 ) qT 2 t0 ⎛ t0 ⎞ ⎛ t0 ⎞ qT = 1.188 + 1.582 − 2.585⎜ ⎟ + 5.563⎜ ⎟ b ⎝b⎠ ⎝b⎠ 3 t0=Breite der Schmiertasche 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Druckverteilung im Gleitlager für Schmiertasche an weitester Stelle des Spalts t0/b=0.4, b/dL=0.25, ε=0.7, Π= pψ 2 ηω 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Lagerreibung vW dv τ =η =η dy h dW ω vW = 2 ω FR = πdW bη ψ FR μ= F μ π = ψ So ⇒ , F = bdW pL So = pLψ 2 ηω Petroffsche Gleichung gültig für unendlich breite Lager, zentrische Rotation Vorlesung 10: Wiederholung Vorlesung 9 - Gleitlager: - Hydrodynamische Schmiertheorie: Keilspalt, Druckaufbau - Berechnung der Tragfähigkeit - Berücksichtigung Leckage - Bauformen Radialgleitlager, Axialgleitlager - Radialgleitlger: 2 – D – Strömungsproblem - Sommerfeldzahl als Zustandsparameter des Gleitlagers pLψ 2 F So = pL = ηω bd L - Ölvolumenströme Druck / und Schleppstrom - Abhängigkeit der So von der relativen Exzentrizität - Petroff – Gleichung für Reibung unendlich breiter Lager 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Näherung: µ/Ψ Lagerreibung μ π ε = + sin β ψ So 1− ε 2 2 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Festkörperreibung Hydrodynamische Reibung Mischreibung (Petroff ungültig) pL Übergangsdrehzahl Mischreibung: Festkörperreibung bei Rauhigkeitsspitzen sowie hydrodynamisches Aufschwimmen 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Reibleistung dW dW2 M R = μF = μpL b 2 2 dW2 Elimination von µ über Petroff - Gleichung PR = M Rω = μpL b ω 2 dW2 dW2 2 πψ π pLψ 2 PR = pLb ω = ηb ω und mit So = ηω So ψ 2 2 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager PR = Pα + Pc Leistungsbilanz: Reibleistung = Leistungsabgabe an die Umgebung plus Leistungsabgabe an Öl Annahme: Schmierfilm, Welle und Gehäuse haben gleiche Temperatur ϑL Pα = αAG (ϑL − ϑU ) Konvektion an die Umgebung α = 7 + 12 w , [ w] = m s , π 2 AG = ( D − d L2 ) + πDL b 2 Verschleppung durch Öl: Pc = V&ρc p (ϑa − ϑe ) ϑa + ϑe ϑL = 2 W [α ] = 2 m K ϑL 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Lagerspiel: Einbaulagerspiel ÍÎ Betriebslagerspiel Einbaulagerspiel: s E max = (d L + Δd Lo ) − (dW + ΔdWu ) s E min = (d L + Δd Lu ) − (dW + ΔdWo ) Betriebslagerspiel: Erwärmung auf Betriebstemperatur Δsmax = [(d L + Δd Lo )α L − (dW + ΔdWu )αW ](ϑL − ϑR ) Δsmin = [(d L + Δd Lu )α L − (dW + ΔdWo )αW ](ϑL − ϑR ) s B max = s E max + Δsmax s B min = s E min + Δsmin s B max + s B min ψB = Prüfung auf Funktionssicherheit mit mittlerem Lagerspiel 2d L Prädiktorschritt ψ B , start = 10 −3 4 0.4 ⋅ uW , [uW ] = m s 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Anhaltswerte für ψ B - Rauher Betrieb und grobe Oberflächen: - Gering belastete Turbinenlager: - Allgemeiner Maschinenbau: - Werkzeugmaschinenspindeln: 0.3% 0.2% 0.1% 0.05 bis 0.5% 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Lagerspalthöhe So = pLψ 2 ηω Lagerzustand min. Spalthöhe: ϕ d h0 = ψ B L (1 − ε ) 2 =π Viskosität bei Betriebstemperatur!!! 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager zulässige Spalthöhe: f qb h0 zul = ∑ ( Rz + W ) + + 2 2 Einlauf unter verminderter Last, Laststeigerung : h0 zulE = ∑ Ra Rz Ra W f q Rauhigkeit Mittenrauhwert Welligkeit Durchbiegung im Lager Verkantungswinkel 6.4.3.4 Auslegung Radialgleitlager Anforderungen: - gutes Einlaufverhalten, gute Glättbarkeit - gute Notlaufeigenschaften - hohe Wärmeleitfähigkeit - die relativ zur Last bewegte Oberfläche hat die höhere Härte Weissmetalle: Hochbleihaltig oder hochzinnhaltig - geringe Tragfähigkeit Î nur als Verbundkonstruktion - Zinn für die Korrosionsbeständigkeit Bronzen: Bleibronze: gute Notlaufeigenschaften, nicht sehr verschleissfest. besser: Zinn – Blei. Rotguss und Messing als Ersatz für Zinn – Bleibronzen Al – Bronzen Î hohe Verschleissbeständigkeit 6.4.3.4 Auslegungsgang 1.) Annahme Betriebstemperatur 2.) Bestimmung des effektiven Lagerspiels 3.) Ermittlung der effektiven dynamischen Viskosität 4.) Überprüfung auf laminare Strömung im Lager 5.) Bestimmung der minimalen Schmierfilmdicke 6.) Bestimmung des Reibmoments (für Antriebsauslegung) und der Reibleistung 7.) Bestimmung des Schmiermitteldurchsatzes (für Dimensionierung der Pumpe) 8.) Berechnung der kleinsten zulässigen Spaltweite, der minimalen Gleitgeschwindigkeit für hydrodynamische Schmierung und Prüfung auf Betriebssicherheit. 9.) Berechnung der Lagertemperatur 6.4.3.5 Beispiele: Ölerneuerung Ölerneuerung 6.4.3.5 Beispiele Festringschmierung 6.4.3.5 Beispiele Hydrodynamische Schleifspindel 6.4.3.5 Beispiele Spurlager Wasserturbine Sphärisches Druckstück 2 zur Winkeleinstellung Druckring 7 Axialgleitlager 8 Konusring 5 (nachgiebig)