Gleitlager - GKN Sinter Metals Filters
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Gleitlager - GKN Sinter Metals Filters
Gleitlager aus Sintermetall GKN im Profil GKN Sinter Metals Filters ist der weltweit führende Lieferant von pulvermetallurgischen Präzisions-Komponenten mit einem globalen Produktions- und Vertriebs-Netzwerk von mehr als 7.000 Mitarbeitern und 30 Firmen in fünf Kontinenten. Unsere vielfältige Produktpalette umfasst • Filter und Teile bestimmter Porosität • Gleitlager • gesinterte Formteile (z. B. Zahnräder) • Pulvermetall Spritzguss-Teile • weichmagnetische Werkstoffe • pulvergeschmiedete Teile • Hochleistungs-Kunststoffe Darüber hinaus bieten wir die entsprechenden Technologien und Services – vom beratenden Engineering und Design bis hin zu Produkttests und kompliziertesten Bauteilen. Die Flexibilität der Produktionsformen und große Auswahl an seltenen Materialien ermöglichen viele Optionen bei verschiedensten Anwendungen: Filtration von Gas und Flüssigkeit, Fluidisierung, Schalldämpfung und Gleitlager. Seit Jahren helfen unsere Produkte in der allgemeinen Verfahrenstechnik, der Medizin- und Umwelttechnik sowie in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, die hohen ökonomischen und qualitativen Ziele unserer Kunden zu erreichen. 2 Funktion von Sintergleitlagern Das gesinterte Gleitlager ist eines der ältesten Produkte der Pulvermetallurgie. Sintergleitlager haben sich seit Jahrzehnten in allen Bereichen der Technik bewährt. Ihre guten Lagereigenschaften werden entscheidend durch die hohe Fertigungsgenauigkeit und die Porosität des Sinterwerkstoffes bestimmt. Diese beiden Merkmale sind auch für die Funktion eines Sintergleitlagers als selbstschmierendes Gleitlager von besonderer Bedeutung. Verschleißfreie Gleitbewegung kann nur dann erfolgen, wenn ein Gleitmittel die sich bewegenden Flächen trennt. Daraus ergibt sich: Gute Lagerung hängt nicht nur von den Eigenschaften der Lagermetalle ab, sondern das Gleitmittel muss auch zur rechten Zeit an der rechten Stelle sein und die sich bewegenden Flächen trennen. Die Zuführung des Schmierstoffes und die Bildung des Schmierfilms sind daher für die Funktion des Gleitlagers von entscheidender Bedeutung. Bei den massiven Lagermetallen ist es notwendig, Schmierstoffzuführungen zur Lagerstelle und Bohrungen, Nuten und Taschen im Lager vorzusehen, um den Schmierstoff dort hinzuleiten, bzw. festzuhalten, wo er benötigt wird. Natürlich haben solche Maßnahmen ihre Nachteile. Sie bedingen zusätzliche Konstruktionselemente, die gewartet werden müssen und die Herstellkosten erhöhen. Durch die relativ großen Öffnungen können Fremdkörper in das Lager eindringen und frühzeitigen Verschleiß verursachen. Wenn einmal die Schmierstoffzufuhr unterbrochen wird, frisst das Lager in kurzer Zeit. Gleitlager Welle Lagersitz Ruhezustand Im Ruhestand liegt die Welle an der Wand des mit Öl gefüllten Gleitlagers an. An der Berührungsstelle von Welle und Lager bildet sich durch Kapillarwirkung und elastische Verformung des Lagers ein kleines Öldepot, das den Anlauf der Welle begünstigt. Betriebszustand Im Betriebszustand entsteht durch die sich einstellende Verlagerung ein unter Druck stehender Schmierkeil. Der Druckverlauf ist qualitativ eingezeichnet. Innerhalb des Druckberges ist die poröse Lagerschale vollständig mit Öl gefüllt; es erfolgt durch Druckgefälle innerhalb der Lagerschale ein Ölausgleich. Es fließt Öl innerhalb der Lagerschale zu den nicht unter Druck stehenden Stellen, von wo es in den Schmierraum wieder eintritt. GKN Sinter Metals-Sintergleitlager sind durch ihren durchströmbaren Porenraum charakterisiert – Raum für die Tränkung und Durchströmung mit flüssigen Schmierstoffen, für die Füllung mit festen Schmierstoffen. Das System miteinander verbundener Poren sorgt dafür, dass der flüssige Schmierstoff zuverlässig dorthin gelangt, wo er wirksam werden soll – in den Lagerspalt. Welle und Lager sind kreisförmig, unterscheiden sich aber geringfügig in ihren Durchmessern; es entsteht das sogenannte Lagerspiel. Dadurch, dass Welle und Lager keinen gemeinsamen Mittelpunkt haben, ergibt sich die Keilform des Schmierspaltes. Der Schmierstoff wird vom bewegten Teil der Lagerung so mitgenommen, dass sich eine Strömung in Gleichrichtung aufbaut. Wie nebenstehende Skizzen zeigen, entsteht ein hydrodynamisches System, sodass der Schmierkeil mit Schmierstoff gefüllt wird, ohne dass es eines anderen Antriebes als des Beginns der Drehbewegung bedürfte. GKN Sinter Metals-Sintergleitlager sind also ein einfaches, wartungsfreies Konstruktionselement mit hoher Funktionssicherheit und Leistung und guter Notlaufeigenschaft. Stillstand Wird das Lager wieder stillgesetzt, so zieht sich das im Schmierraum befindliche Öl durch Kapillarwirkung wieder in die poröse Lagerschale zurück. Bild 1: Funktionsweise 3 Lageroberfläche und Gegenlaufwerkstoffe Ausführungsformen In Lagerpaarungen mit Sintergleitlagern können für Wellen oder Zapfen alle höherfesten Werkstoffe eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft haben sich Stähle mit einer Festigkeit von Rm ≥ 600 N/mm2 und gehärtete Stähle mit einer Härte von ≥ 55 HRC erwiesen. Unter bestimmten Voraussetzungen sind auch Buntmetalle, rostbeständige Stähle und verchromte und vernickelte Werkstoffe einsetzbar. Die Ausführungsformen von Sintergleitlagern richten sich in erster Linie nach DIN 1850, Teil 3. Diese Norm enthält die Lagertypen Zylinderlager (Form J ) und Bundlager (Form L und V ) sowie die zugehörigen Abmessungen und Toleranzen. Sintergleitlager nach DIN 1850, Teil 3 sollten vorzugsweise verwendet werden, weil entsprechende Werkzeuge vorhanden und derartige Buchsen in den meisten Fällen ab Lager lieferbar sind. GKN Sinter Metals stellt aber auch Gleitlager in Sonderabmessungen her, und es empfiehlt sich, bei Lagerabmessungen oder Lagerformen – die außerhalb der DIN 1850 liegen – bei GKN Sinter Metals anzufragen. Galvanisch behandelte Werkstoffe können zu Schwierigkeiten führen, weil die glatte Oberfläche eine ausreichende Ölbenetzung verhindert, oder weil die Galvanikschicht, z. B. bei verzinkten Wellen, abgetragen wird und das Porengefüge des Sintergleitlagers zusetzt. Dadurch wird eine ausreichende Schmierstoffzufuhr an die tragende Lagerfläche verhindert. Wichtig für die einwandfreie Funktion eines Sintergleitlagers ist die Oberflächengüte der Welle. Wegen des relativ dünnen Ölfilms an der Lagerfläche müssen geringe Rautiefen auf der Wellenoberfläche gefordert werden. Das Oberflächenbild eines kalibrierten Sintergleitlagers unterscheidet sich grundsätzlich von denen spanabhebend bearbeiteter Massivlager. Die Profilform ist im Gegensatz zu spanendbearbeiteten Flächen rund- bzw. flachkämmig und hat somit einen sehr hohen Traganteil (Bild 2). GKN Sinter Metals-Sintergleitlager sind Präzisionslager. Für Gehäusesitz und AußendurchFührungsbuchse messer des Lagers hat sich die Passungspaarung H7/r6 beBundlager währt (vgl. DIN 1850). Um die hohe Maßhaltigkeit und OberEvtl. Schmierflächengüte zu erhalten, werden stoffdepot sie mit Hilfe eines besonderen Gehäuse Einpressdornes eingepresst. Einpressdorn Dieser soll grundsätzlich mindestens die dreifache Länge des Grundplatte Lagers haben sowie gehärtet und geschliffen sein. Bei Serienfertigung empfiehlt sich die Verwendung geschliffener und Bild 3a: Einpressen von Bundlagern geläppter Hartmetalldorne. Die günstigste Bemaßung des Einpressdornes geht aus den nebenstehenden Darstellungen (Bild 3a + b) hervor. In Zweifelsfällen werden Sie durch unsere Ingenieure beEinpressdorn raten. Dieser Vorteil erfordert auch vom Gleitpartner ein möglichst tragfähiges Oberflächenprofil, das z. B. durch FeinstbearbeitungsverfahBild 2: Oberflächen-Topographie eines Sintergleitlagers. ren wie Superfinish, Läppen, Glattwalzen oder Gleitschliff erreichbar ist. Wird die Welle zu glatt, können allerdings, ähnlich wie bei verchromten Wellen, Schwierigkeiten bei der Ölbenetzung auftreten. Lagerbuchse Gehäuse Grundplatte Dornführung Bild 3b: Einpressen von Zylinderlagern Außer der Oberflächengüte ist auch die geometrische Form der Welle von besonderer Bedeutung. Abweichungen von der idealen Kreis- oder Zylinderform sollten in möglichst engen Grenzen gehalten werden. Größere Formungenauigkeiten führen zu unerwünschten Pumpwirkungen, die Ölverluste und Geräusche hervorrufen. Außerdem kann sich kein gleichmäßiger hydrodynamischer Ölkeil ausbilden. Wir empfehlen daher, Abweichungen von der Idealgeometrie so gering wie möglich zu halten. 4 Da nach dem Einpressen der Lagerbuchse in das Aufnahmegehäuse eine leichte Verengung des Bohrungsdurchmessers erfolgt, werden Sintergleitlager der Form J, L und V nach DIN 1850, Teil 3 mit einer Anlieferungstoleranz von ISO G7 hergestellt. Die Bohrung verengt sich in der Regel nach dem Einpressen auf die ISO-Toleranz H7. Neben der weitaus am meisten verwendeten Methode des Einpressens gibt es selbstverständlich noch andere Montagemöglichkeiten wie Einkleben, Eingießen, Einspritzen oder Einvulkanisieren. Lagerbuchsen in entsprechender Geometrie lassen sich auch einbördeln. Herstellung von Sintergleitlagern Mischen In der ersten Produktionsstufe werden die pulverförmigen Rohstoffe in der gewünschten Zusammensetzung gemischt. Als Basispulver werden sowohl Pulver der reinen Metalle als auch von Legierungen eingesetzt. Festschmierstoffe können dem Metallpulver zugemischt werden. Sintern Die Presslinge erhalten in einem anschließend durchgeführten Sinterprozess – einer nach Temperatur und Zeit gesteuerten Wärmebehandlung unter Schutzgas – die notwendige Festigkeit. Dieser wird etwas unterhalb der Schmelztemperatur der Hauptlegierungskomponente durchgeführt. Dabei entsteht durch Diffusions- und Rekristallisationsvorgänge das metallische Gefüge des Werkstoffs ohne Veränderung der Form des Teiles. Schmierstofftränkung Nach dem Kalibrieren werden die Lager sorgfältig gereinigt und anschließend unter Vakuum mit Schmierstoff getränkt. Mischen Grafit Gleitmittel Molybdändisulfid Eisenpulver Bronzepulver Füllen Pressen Gleitmittel ausbrennen Sintern Einlegen Kalibrieren Freilegen Pressen In der zweiten Stufe erfolgt das Pressen der Teile in entsprechend gestalteten Werkzeugen. Durch die Wahl des Pressdrucks, der vorwiegend im Bereich von 200-600 MN/m2 (2-6t/cm2 ) liegt, kann die Raumerfüllung bzw. die Porosität variiert werden. Abkühlen Freilegen Kalibrieren Nach dem Sintern werden die Lager in einem zweiten Prozessvorgang kalibriert, um die erforderliche Maßgenauigkeit und Oberflächengüte zu erzielen. Bei Kalottenlagern dient das Kalibrieren gleichzeitig zur endgültigen Ausbildung der Kalottenform. Tränken Gefüge Das Gefügebild eines Sintergleitlagers lässt ein metallisches Gerüst erkennen, in dem die ursprünglichen Pulverteilchen nicht mehr erkennbar sind. Der Porenraum (schwarz) dient zur Aufnahme des Schmierstoffes. 5 Werkstoffe und Betriebskenndaten Als Standardwerkstoffe für Sintergleitlager haben sich Sintereisen und Sinterbronze seit langem bewährt. Beide Werkstoffe können zu hochpräzisen Lagerelementen mit hoher Oberflächengüte und definiertem Porenvolumen verarbeitet werden. Dadurch können die wichtigsten Forderungen an die Lagerung – Führung der Welle und Bereitstellung des Schmieröls im Lagerspalt – voll erfüllt werden. Sintereisen Ferro-Porit B 00 (Sint-B 00) Gleitlager aus Sintereisen FerroPorit B 00 sind sehr preiswert und reichen in vielen Fällen aus, wenn an die Dämpfung und den p·v-Wert keine sehr hohen Anforderungen gestellt werden. Die Umgebung sollte frei sein von Schmutz, Feuchtigkeit und Säuren. struktiv richtigem Einsatz beträgt die Lebensdauer von Gleitlagern aus Bronze-Porit B 50 viele tausend Stunden. Betriebskenndaten Das wesentliche Kennzeichen für die Funktion eines Gleitlagers sind die auftretenden Reibungsverluste im Lager. Sie werden mit Hilfe des Reibwertes µ erfaßt und meist als Funktion der Gleitgeschwindigkeit dargestellt. Wegen der Komplexität des Systems Welle – Schmierstoff – Lager lassen sich streng genommen keine allgemeingültigen Betriebskenndaten für Sintergleitlager angeben. Z. B. erfordert allein die Auswahl des geeigneten Schmierstoffes ein hohes Maß an Erfahrung. Die Wahl des falschen Tränköles kann zum vorzeitigen Ausfall des Lagers führen. Anlaufreibung Reibungszahl f Mischreibung Hydrodynamischer Bereich Ausklinkpunkt Drehzahl n Praxis ermittelte Zusammenhang zur Abschätzung des Laufverhaltens bei häufig vorkommenden Einsatzbedingungen verwendet werden kann. Sintergleitlager aus den Standardwerkstoffen können sowohl im Bereich der hydrodynamischen Reibung als auch im Bereich der Mischreibung betrieben werden. Im Bereich der Grenzreibung ist ein Dauerbetrieb dagegen nicht zulässig. Dieser Bereich muss beim Anfahren und Stoppen der Welle möglichst schnell durchfahren werden. Für Gleitlager mit häufigem Betrieb im Grenzreibungsbereich bietet GKN Sinter Metals Sonderwerkstoffe an. Die Lebensdauer eines Sintergleitlagers von mehreren tausend Stunden wird unter optimalen Einsatzbedingungen, d. h. im Dauerlauf bei konstanter Drehzahl im hydrodynamischen Schmierzustand, nur von der Menge des zur Verfügung stehenden Öls bestimmt. Ölverluste können während des Betriebs durch Abdampfen, durch allmähliche Vercrackung oder durch seitlichen Ölaustritt aus dem Lager entstehen. In solchen Fällen sind entsprechende konstruktive Maßnahmen erforderlich. Da kein direkter Kontakt zwischen Welle und Lager besteht, kann auch kein Verschleiß stattfinden, solange genügend Schmierstoff vorhanden ist. In der Praxis wird jedoch eine Welle immer wieder angehalten. Bild 4: Kennlinien für Sintergleitlager Sinterbronze Bronze-Porit B 50 (Sint-B 50) Sinterbronze zeichnet sich gegenüber Sintereisen durch bessere Notlaufeigenschaften, größere Dämpfung von Eigenschwingungen, einen größeren p · v-Wert und bessere Korrosionsbeständigkeit aus. Sie bieten deshalb eine größere Betriebssicherheit und gewährleisten einen geräuscharmen Lauf. Bei kon6 In ähnlicher Weise haben die geometrischen Einbauverhältnisse und das Lagerspiel einen erheblichen Einfluss auf die Lagerkennlinie. Dennoch wird in Bild 4 der quantitative Zusammenhang zwischen Reibwert f und Gleitgeschwindigkeit für Belastungen zwischen 1 und 100 N/cm2 angegeben, weil dieser aus der Dabei durchläuft das Lager unvermeidlich das Mischreibungsgebiet, in dem Verschleiß auftreten kann. Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Verschleiß bei Mischreibung für Sintergleitlager geringer ist als für Massivgleitlager. Außer der Menge des Schmierstoffs haben auch dessen chemische Beständigkeit und Viskosität wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer der Lagerung. Werkstoffe mit erhöhtem Schmierstoffvorrat und verlängerter Lebensdauer Die Lebensdauer selbstschmierender Gleitlager hängt in erster Linie von dem zur Verfügung stehenden Schmierstoffvorrat ab. Besteht die Gefahr, dass der Ölvorrat eines Standardwerkstoffs nicht ausreicht und ist der Einbauraum begrenzt, so können Werkstoffe mit einem besonders großen Porenvolumen verwendet werden. Die mechanische Festigkeit dieser Werkstoffe ist allerdings geringer. Werkstoffe mit erhöhter Belastbarkeit In der Porositätsklasse 20 % der Standardwerkstoffe auf Eisenbasis stehen eine Reihe von Werkstoffen mit verschiedenen Kupfer- bzw. Kupfer-KohlenstoffGehalten zur Verfügung. Mit wachsendem Legierungsgehalt werden die Belastbarkeit und die Notlaufeigenschaften verbessert. Die Werkstoffe der Ögit-Klasse (Porositätsklasse 15 %) können bei guten Schmierungsverhältnissen ebenfalls noch als Gleitlagerwerkstoffe mit erhöhter Belastbarkeit eingesetzt werden. Sie sind auch für Formteile geeignet, bei denen Gleiteigenschaften erwünscht sind. Werkstoffe mit eingelagerten Festschmierstoffen für den Einsatz bei Mangelschmierung und bei erhöhten Temperaturen Besondere Laufruhe bei geringen Drehzahlen und bei Mangelschmierung gewährleisten Gleitlager mit eingelagerten Die maximale Betriebstemperatur, bis zu der das Lager eingesetzt werden kann, wird durch die Eigenschaften des Schmierstoffs bestimmt. Die handelsüblichen Schmieröle sind bis 90 °C einsetzbar, Sonderöle sogar bis zu 250 °C. 300 Sintereisen oder -bronze mit Grafit oder MoS2 als Festschmierstoff 250 200 Sintereisen oder -bronze mit Sonderölen Betriebstemperatur, °C Sollten die Standardwerkstoffe für den vorgesehenen Anwendungsfall nicht ausreichen, so besteht die Möglichkeit, aus einer Vielzahl weiterer Lagerwerkstoffe auszuwählen. Sie zeichnen sich durch verschiedene spezielle Eigenschaften aus. 120 100 Sintereisen oder -bronze mit Ölschmierung 50 0 0 100 1000 10 000 100 000 Erwartete Lebensdauer, h Bild 5: Lager für erhöhte Betriebstemperaturen Festschmierstoffen. Diese Werkstoffe sind auch bei erhöhten Temperaturen zu verwenden. Als Festschmierstoff kommen Grafit oder Molybdändisulfid MoS2 in Frage. Bild 5 zeigt, wie sich die Betriebstemperatur eines Sintergleitlagers auf die erwartete Lebensdauer auswirkt und welche Werkstoffe bei erhöhten Betriebstemperaturen zu verwenden sind. Bei Raumtemperatur und ausreichender Schmierung kann ein Sintergleitlager ohne weiteres eine Lebensdauer von 100.000 Stunden erreichen. Treten noch höhere Betriebstemperaturen auf, so muss ein Werkstoff mit eingelagertem Festschmierstoff verwendet werden. Sintereisen und Sinterbronze mit Grafit oder MoS2 sind bis maximal 300 °C im Dauerlauf einsetzbar. 7 Werkstoffe im Überblick • Standardwerkstoffe (sollten bevorzugt verwendet werden) Werkstoffe Kurzzeichen DIN 30910 Zulässige Bereiche Sint- ρ g/cm3 Porosität2) Chemische Zusammensetzung1) ∆V (Massenanteil) · 100 Cu Sn C MoS2 Fe V % % % % % % • Ferro-Porit A 00 A 00 5,6 - 6,0 25 ± 2,5 Ferro-Porit A 10 A 10 5,6 - 6,0 25 ± 2,5 Ferro-Porit A 20 A 20 5,8 - 6,2 Bronze-Porit A 50 A 50 • Ferro-Porit B 00 • Bronze-Porit B 50 Dichte rad. Bruch- Härte3) festigkeit3) HB K N/mm2 mit erhöhtem Schmierstoffvorrat <1 – < 0,3 – Rest > 150 > 25 1-5 – < 0,3 – Rest > 160 > 35 25 ± 2,5 15 - 25 – < 0,3 – Rest > 180 > 30 6,4 - 6,8 25 ± 2,5 Rest 9 - 11 < 0,2 – – > 120 > 25 B 00 6,0 - 6,4 20 ± 2,5 <1 – < 0,3 – Rest > 180 > 30 B 50 6,8 - 7,2 20 ± 2,5 Rest 9 - 11 < 0,2 – – > 170 > 30 Bronze-Porit A 51 A 51 6,0 - 6,5 25 ± 2,5 Rest 9 - 11 0,5 - 2 – – > 100 > 20 • Bronze-Porit B 51 B 51 6,5 - 7,0 20 ± 2,5 Rest 9 - 11 0,5 - 2 – – > 150 > 25 • Ögit SB C C 51 7,0 - 7,5 15 ± 2,5 Rest 9 - 11 0,5 - 2 – – > 170 > 30 6,8 - 7,2 20 ± 2,5 Rest 9 - 11 – 1-2 – > 100 > 30 mit eingelagertem Festschmierstoff Bronze-Moly-Porit mit erhöhter Belastbarkeit Ferro-Porit B 10 B 10 6,0 - 6,4 20 ± 2,5 1-5 – < 0,3 – Rest > 190 > 40 Ferro-Porit B 11 B 11 6,0 - 6,4 20 ± 2,5 1-5 – 0,4 - 1 – Rest > 270 > 70 Ferro-Porit B 20 B 20 6,2 - 6,6 20 ± 2,5 15 - 25 – < 0,3 – Rest > 200 > 45 • Ögit 15 C 00 6,4 - 6,8 15 ± 2,5 <1 – < 0,3 – Rest > 220 > 40 Ögit 20 C 10 6,4 - 6,8 15 ± 2,5 – < 0,3 – Rest > 230 > 55 C 50 7,2 - 7,7 15 ± 2,5 9 - 11 < 0,2 – – > 200 > 35 • Ögit SB 15 1) Zusätzlich zu 1-5 Rest den genannten Legierungsgehalten sind weitere Elemente bis max. 2 % zulässig. Der Ölgehalt beträgt min. 90 % der offenen Porosität. 3) Werte ermittelt nach dem Kalibrieren. Wärmedehnzahl α (dichteunabhängig): Sintereisen und -stahl: α ~ 12 · 10-6/K Sinterbronze: α ~ 18 · 10-6/K 2) 8 Repräsentative Beispiele ρ g/cm3 Porosität2) ∆V · 100 Cu V % % 5,9 25 – – – – Rest < 0,2 160 30 130 37 5,9 25 2,0 – – – Rest < 0,2 0 0 150 37 6,0 25 20 – – – Rest < 0,2 200 40 140 41 6,6 25 Rest – – – < 0,2 180 30 100 32 6,3 20 – – – Rest < 0,2 190 40 160 43 7,0 20 Rest 10 – – – < 0,2 100 35 130 32 6,3 25 Rest 10 1,5 – – < 0,2 120 25 80 20 6,7 20 Rest 10 1,5 – – < 0,2 155 30 100 26 7,1 15 Rest 10 1,5 – – < 0,2 175 35 120 32 7,0 20 Rest 10 – < 0,2 120 40 100 32 6,3 20 2,0 – – Rest < 0,2 200 50 170 37 6,3 20 2,0 – – Rest < 0,2 280 80 160 28 6,4 20 6,7 15 6,7 7,4 Dichte Chemische Zusammensetzung rad. Bruch- Härte3) (Massenanteil) festigkeit3) Sn C MoS2 Fe andere K HB % % % % % N/mm2 10 – 20 – – 0,6 3,5 Stauchgrenze σ d 0,2 N/mm2 Wärmeleitfähigkeit λ W/mK – – – Rest < 0,2 220 50 160 47 – – – – Rest < 0,2 230 50 180 48 15 2,0 – – – Rest < 0,2 240 65 200 42 15 Rest – – – < 0,2 210 40 160 37 10 9 Anwendungsbeispiele Sintergleitlager werden vom reinen Führungslager bis zum hochbelasteten Stützlager in fast allen Bereichen industrieller Fertigung eingesetzt. Die Bandbreite reicht vom Kleinstlager für die Feinwerktechnik bis zu großdimensionierten Lagern für die Schwerindustrie. Durch eine Vielzahl von Werkstoffen können wartungsfreie Sintergleitlager den unterschiedlichsten Betriebsbedingungen angepasst werden und helfen dem Anwender bei der wirtschaftlichen Lösung funktionstechnischer Probleme. Bundlager in einem Kfz-Türscharnier Verstellsegment in einer Verpackungsmaschine Sintergleitlager in der Regeleinheit einer Durchflusssteuerung Mixstab mit Zylinderlager Die gezeigten Anwendungsbeispiele sollen Anregungen für die Verwendung von Sintergleitlagern geben. Nutzen Sie darüber hinaus eine auf Ihre Probleme bezogene anwendungstechnische Beratung durch GKN Sinter Metals. Ihre Anfrage richten Sie bitte an GKN Sinter Metals Filters GmbH (Adresse s. Rückseite). Bundlager im Getriebegehäuse eines Fensterhebers 10 GKN SIKA-Systeme und Komponenten SIKA-R…IS Produkte werden in einem isostatischen Kalt-Pressverfahren gefertigt, weisen eine sehr hohe chemische Beständigkeit und thermische Stabilität auf. Nahtlose Rohre sind bis zu einer Länge von 1500 mm erhältlich. Porengröße: 0,5 µm - 200 µm Typische Anwendungen: Prozessfiltration SIKA-R…AX Komponenten werden unter Verwendung eines Koaxial-Pressverfahrens gefertigt und sind in einer großen Abmessungsvielfalt lieferbar. Sie sind maßhaltig und metallisch fest und werden als selbsttragende Bauteile verwendet. Ihre konstante Porengröße und -position stellt ein einheitliches Strömungsverhalten sicher. Porengröße: 0,5 µm - 200 µm Typische Anwendungen: Gasdetektoren, Flammensperren SIKA-FIL Komponenten werden unter Verwendung einer Kombination von Edelstahlfasern und einem geeigneten Maschenträger gesintert. Sie bieten einen ungewöhnlich hohen Grad an Porosität (bis zu 90 %), hohe Durchlässigkeit, einen hohen Grad an mechanischer Flexibilität, niedrigen Druckabfall sowie Korrosionsbeständigkeit. Porengröße: 3 µm - 100 µm Typische Anwendungen: Polymerschmelzfiltration SIKA-R…AS Elemente besitzen eine dünne, metallische und sehr poröse Membran, welche auf eine grobere Stützkonstruktion gesintert wurde. Diese Elemente haben hohe Durchflussraten bei langer Lebenserwartung. Porengröße: 0,1 µm - 3 µm Typische Anwendungen: Katalysatorenrückgewinnung SIKA-B Produkte sind gesinterte poröse Elemente, die unter Verwendung von kugeligem Bronzepulver gefertigt werden. Sie sind sehr korrosionsbeständig und werden aufgrund ihrer hohen Formstabilität und -festigkeit als selbsttragende Bauteile verwendet. Porengröße: 8 µm - 200 µm Typische Anwendungen: Pneumatik und Hydraulik Gleitlager von GKN Sinter Metals sind gesintert und selbstschmierend. Sie eignen sich gut für viele industrielle Anwendungen. Lager werden selbst in sehr kleinen Mengen kundenspezifisch gefertigt. Optimale Anwendungen: Maschinenbau 11 Produktion Poröse Produkte aus • rostfreien Stählen • Nickelbasislegierungen • Titan • Bronze • Sonderwerkstoffen GKN Sinter Metals Filters GmbH Dahlienstrasse 43 · D-42477 Radevormwald P.O. Box 1520 · D-42464 Radevormwald Phone: +49 (0) 21 95-6 09-0 Fax: +49 (0) 21 95-6 09-48 E-mail: [email protected] www.gkn-filters.com GKN Sinter Metals Filters 1864 High Grove Lane, Suite 120 · Naperville, IL 60540 · USA Phone: +1-630-355-4037 Toll free: +1-800-426-0977 Fax: +1-630-355-4205 E-mail: [email protected] www.gkn-filters.com Copyright by GKN Sinter Metals Filters GmbH Radevormwald · 1.5 - 8.07 · Printed in Germany