Export von Print-Medien - Leuphana Universität Lüneburg
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Export von Print-Medien - Leuphana Universität Lüneburg
E-MIL Nr. 02/2004 7. Jahrgang Seite 1 Nr. 2/04 Export von Printmedien……………………..………………………..…. S. 1 Aus Lehre… ……..……...……………………………………………..... S. 4 und Forschung………….…..……...………………………………..…… S. 5 Neues vom Campus………………………………………………..…...... S. 7 Sonstiges………………………………………………………………..… S. 7 Impressum………………………………………………………..………. S. 7 Export von Print-Medien VON KIRSTIN MOHR Die Globalisierung macht auch vor der PrintMedien Branche nicht Halt. Wenn auch mit Verzögerung gegenüber anderen Wirtschaftszweigen, verleihen die Verlage ihrem Geschäft internationale Züge. Es existieren verschiedene Strategien, mit denen Auslandsmärkte bearbeitet und Wachstumsziele erreicht werden sollen.1 Neben den aktuellen Internationalisierungsbemühungen der Verlage, wie z.B. der Akquisition von Anzeigen im Ausland oder der Vergabe von Lizenzen und Joint-Ventures, gibt es schon seit Jahrzehnten eine andere Form der Internationalisierung in der Print-Medien-Branche: deutsche Zeitungen und Zeitschriften werden ins Ausland exportiert, um z.B. die deutschen Urlauber und Geschäftsreisenden mit heimischen Titeln zu versorgen. Heutzutage ist es selbstverständlich, auch in den Ferien nicht auf die von zu Hause gewohnte Lektüre verzichten zu müssen.2 1 Vgl. Schulte-Hillen, Ganz, Althans, Strategien im internationalen Verlagsmarketing, in: Die Betriebswirtschaft, Nr. 61, 2001, S. 484ff. 2 Vgl. Urlaubszeit ist Lesezeit, in: w&v, Nr. 30, 2003, S. 57. Zeitungen und Zeitschriften sind vergängliche Güter Bei Zeitungen und Zeitschriften handelt es sich um sehr vergängliche Güter, die in kurzen Abständen an viele kleine und weit voneinander entfernte Verkaufsstellen geliefert werden müssen. Im Auslandsvertrieb gelten andere Gegebenheiten als im Inlandsvertrieb. Die für den Pressevertrieb in Deutschland bestehenden hervorragenden Voraussetzungen sind im Ausland meist nicht wieder zu finden. Der Export von Print-Medien ist nicht mit dem klassischen Exportgeschäft zu vergleichen. Es handelt sich bei Zeitungen und Zeitschriften um Produkte, bei denen die Zielgruppen aufgrund der sprachlichen Voraussetzung extrem eingegrenzt sind. Für ein aus Deutschland exportiertes Auto setzt sich die Zielgruppe im Ausland wie im Inland zusammen. Jeder Führerscheininhaber ist ein potentieller Kunde, die Kenntnis der deutschen Sprache spielt für den Kauf eines Autos aus Deutschland keine Rolle. Die Zielgruppe für aus Deutschland exportierte Print-Medien hingegen setzt sich nicht aus allen lesefähigen Personen im Ausland zusammen, sondern besteht lediglich aus den Personen, die der deutschen Sprache mächtig sind. Die Zielgruppe für aus Deutschland exportierte Zeitungen und Zeitschriften setzt sich demnach aus den Einheimischen im deutschsprachigen Ausland, den deutschen Touristen und Geschäftsreisenden im Ausland, den deutschen E-MIL Nr. 02/2004 Seite 2 Residenten im Ausland und den Deutschlernenden bzw. -sprechenden im Ausland zusammen. zu Hause regelmäßig gelesenen Fachtitel vernachlässigt werden.6 Welche Produkte werden ins Ausland exportiert? Bei Zeitungen verhält es sich so, dass die Titelvielfalt, die in Deutschland vorzufinden ist, sich in dieser Weise nicht auf den Auslandsmarkt überträgt. Viele Zeitungen werden in Deutschland lokal oder regional vertrieben und haben aufgrund der kleinen Zielgruppe im Exportgeschäft keinen hohen Stellenwert.3 Lediglich die überregional vertriebenen Zeitungen, die aufgrund ihrer Thematik einen überregionalen Leserkreis ansprechen, betreiben ein nennenswertes Exportgeschäft. Zu nennen sind hier die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, die „Frankfurter Rundschau“, die „Süddeutsche Zeitung“, „Die Welt“ und die „Bild Zeitung“. Die letztere wird in Deutschland in verschiedenen Regionalausgaben vertrieben, es existiert aber nur eine allgemeine Auslandsfassung.4 So lag der Auslandsverkauf der „Bild Zeitung“ im Jahre 2002 bei ca. 130.000 und der der „Bild am Sonntag“ bei ca. 64.000 Exemplaren im Durchschnitt pro Erscheinungstag. Bei einem Gesamtverkauf von 4.121.289 bzw. 2.274.622 Exemplaren ergibt sich für das Jahr 2002 ein Auslandsanteil von 3,2% für die „Bild Zeitung“ und von 2,8% für die „Bild am Sonntag“. Insgesamt wird geschätzt, dass im Ausland ca. 20 Mio. Personen in der Lage sind, deutsche Presseerzeugnisse zu lesen und somit potentielle Käufer für aus Deutschland exportierte Print-Medien darstellen.7 Publikumszeitschriften, und hier die wöchentlichen Frauenzeitschriften, die aktuellen Zeitschriften und die Jugendzeitschriften, sind die am häufigsten nachgefragten und damit auch angebotenen Zeitschriften im Ausland. Mit einem gesamten Auslandsverkauf von 229.000 Exemplaren lag nach der IVW im ersten Quartal 2003 die Zeitschrift „Neue Post“ auf Platz eins der absoluten Auslandsverkäufe. Dieser Titel hatte mit einem Auslandsverkauf von 19,7% des gesamten Verkaufs einen sehr hohen Exportanteil. Gefolgt von der Zeitschrift „Freizeit Revue“ mit einem Auslandsverkauf von 148.000 Exemplaren, 13,9% des gesamten Verkaufs. Die Zeitschrift „Der Spiegel“ lag mit einem Auslandsverkauf von 96.000 Exemplaren auf Rang 7 mit einem Anteil von 8,5% des Gesamtverkaufs.5 Im Urlaub gewinnen die unterhaltsamen Titel die Oberhand, während die 3 Vgl. Heinrich, Jürgen, Medienökonomie, Band 1: Mediensystem, Zeitung, Zeitschriften, Anzeigenblatt, Opladen 1994, S. 250. 4 Vgl. Biermeier, Sabine, Pressevertrieb in Europa, Wiesbaden 2002, S. 157. 5 Vgl. Urlaubszeit ist Lesezeit, in: w&v, Nr. 30, 2003, S. 57. Bei einer Einwohneranzahl von 82 Mio. in Deutschland8 kann ein theoretisch möglicher Exportanteil von 24% der in Deutschland verkauften Presse errechnet werden. Vergleicht man diese Zahl mit dem vorhandenen Exportabsatz von ca. 10% der deutschen Presse, kommt man zu dem Schluss, dass die Print-Exportbranche in Deutschland das vorhandene Marktpotential zufrieden stellend ausschöpft, aber auch weiteres Wachstumspotential vorhanden ist. In Abhängigkeit zu den Zielgruppen ergeben sich die wichtigsten Zielländer für aus Deutschland exportierte Print-Medien. Der größte Anteil des Exportumsatzes von Zeitungen und Zeitschriften wird in Europa erwirtschaftet. Die TopExportländer sind Österreich, die Schweiz, Frankreich, Spanien und Großbritannien.9 Der Export von Zeitungen und Zeitschriften ist oft wenig lukrativ Das Exportgeschäft mit Zeitungen und Zeitschriften bedeutet für die Verlage oft ein Aufwand, der nicht durch die eingehenden Erträge gedeckt wird. Gerechtfertigt wird das Auslandsgeschäft mit der Festigung der Leser-Blatt-Bindung, Erhöhung des Bekanntheitsgrades der einzelnen Titel und dem Prestige durch die Überallerhältlichkeit.10 Da die Vertriebserlöse im Ausland meist nicht die Herstell- und Vertriebskosten der Titel decken, gilt abzuwägen, ob das Auslandsgeschäft durch die erlangten Vorteile gerechtfertigt ist. Gerade in Zeiten, in denen auch die Einnahmen im Inland durch das Wegbrechen von Anzeigen sinken, sollte besonders von kleinen Verlagen das Aus6 Vgl. Bitter, Kathrin, Anders lesen, in: Distripress Gazette, Nr. 9/10, 1999, S. 96. 7 Einwohner Österreich 2001 ca. 8 Mio., Einwohner Schweiz ca. 7 Mio. davon 64% deutschsprachig. 8 Vgl. Ohne Zuwachs sinkt die Bevölkerung, www.sueddeutsche.de, entnommen am 16.09.2003. 9 Vgl. Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V. 2003, Buch und Buchhandel in Zahlen, S.54. 10 Vgl. Schwab, Irmela, Urlauber wollen aktuelle Lektüre, in: w&v, Nr. 25, 2001, S. 70. E-MIL Nr. 02/2004 landsgeschäft genau überlegt sein. Es ist besonders wichtig eine auf Titel, Land und Saison abgestimmte Auslandsauflage zu ermitteln und somit erträgliche Remissionen zu erreichen. Zeitungen und Zeitschriften werden meist an einem zentralen Druckort in großer Auflage produziert. Die Nachfrage nach ihnen gestaltet sich jedoch gerade im Ausland dezentral in kleinen Einheiten. Exportierte Titel legen weite Entfernungen zurück und werden in sehr kleinen Auflagen nachgefragt. Ziel der Distributionspolitik der Verlage ist es, die richtigen Titel in der richtigen Menge zur Zeit der Nachfrage beim richtigen Händler im richtigen Land bereitliegen zu haben und dabei möglichst geringe Transportkosten entstehen zu lassen.11 Durch einen direkten Druck vor Ort können die Transportkosten deutlich gesenkt werden. Jedoch erfordert ein sich lohnender Druck im Ausland entsprechend hohe Auslandsauflagen. Ist die Auslandsauflage zu niedrig, werden die im Vertrieb eingesparten Kosten wieder durch höhere Druckkosten, bedingt durch kleinere Losgrößen, ausgeglichen.12 Bei Zeitungen und aktuellen Magazinen legen die Verlage sehr viel Wert auf pünktliche Auslieferung. Um auch im Ausland am A-Tag (am deutschen Erscheinungstag) erhältlich zu sein, nimmt man beim Export in die weiter entfernten Länder oft den hochpreisigeren, aber schnelleren Lufttransport in Kauf. Die Transportart sollte unter Betrachtung der Aktualität des Titels, der Lage des Ziellandes und der Konkurrenz entschieden werden. Geht es um die Auslieferung eines aktuellen Nachrichtentitels, so sollte viel Wert auf einen schnellen Transport gelegt und höhere Transportkosten in Kauf genommen werden. Bei weniger aktuellen Titeln, die oft Tage vor dem Erstverkaufstag (EVT) fertig gedruckt werden, sollte wenn möglich die kostengünstigere Auslieferung per LKW gewählt werden. Ist jedoch ein vergleichbarer Titel der Konkurrenz im Ausland rechtzeitiger im Verkauf, sollte der Verlag versuchen mindestens den gleichen EVT zu erreichen, damit der Kunde nicht zur Konkurrenz abwandert. gelieferten zur verkauften Titelmenge. Das Remissionsrecht gibt dem Handel die Möglichkeit, die von ihm unverkauften Exemplare nach Ablauf der Angebotszeit gegen vollständige Erstattung des Einkaufspreises an den Verlag zurückgeben.13 Es macht ganz generell keinen Sinn, für Zeitschriften und Zeitungen Lagerbestände anzulegen, der Zeitungs- und Zeitschriftenvertrieb ist gewissermaßen ein bestandsloses Distributionssystem. Die Mengen der Erstbelieferung sollten aus diesem Grunde möglichst genau den Bedarfszahlen entsprechen.14 Erschwert wird die hierzu notwendige Vorhersage durch eine Unregelmäßigkeit beim Kauf von Print-Medien was den Zeitpunkt, den Titel und den Ort betrifft. Gerade die Zielgruppen exportierter Presse verhalten sich extrem unvorhersehbar, da sie meist keinen Gewohnheiten nachgehen. Verlage haben die Möglichkeit für das Auslandsgeschäft einen Exporteur zwischenzuschalten. Der Deutsche Pressevertrieb (DPV) ist die einzige reine Exportfirma für Zeitschriften und Zeitungen und erwirtschaftet den größten Marktanteil von 30% im Export von Print-Medien. Er distribuiert weltweit über 1.000 Presseerzeugnisse von ca. 50 Verlagskunden in ca. 130 Länder und arbeitet mit rund 180 renommierten Importeuren zusammen.15 Die großen Verlage wie z.B. Heinrich Bauer oder Axel Springer tätigen ihre Exportgeschäfte meist selber. So hat der Heinrich Bauer Verlag im Jahre 2000 seine Vertriebsaktivitäten für die inländischen Objekte in der Verlagsvertriebs KG (VKG) gebündelt, welche 5,1% ihrer Verkäufe im Ausland tätigt.16 Meist ist es sinnvoll das Exportgeschäft an Externe auszulagern, wenn es sich bei den Auslandsauflagen nur um einen geringen Anteil der vertriebenen Exemplare handelt. Der Aufwand wäre für den Verlag sehr hoch, in Eigenarbeit die Auslandsmärkte zu beobachten und Kontakte zu Importeuren und Speditionen zu knüpfen. Der Exporteur kennt die Auslandsmärkte, verfügt über Partner in den verschiedenen Ländern und der Verlag kann sich voll auf sein 13 Vgl. Heinrich, Jürgen, Medienökonomie, Band 1, Mediensystem, Zeitung, Zeitschriften, Anzeigenblatt, 1994, S. 196. 14 Vgl. Geretschlaeger, Erich; Leinschitz, Anton, Zeitungsvertrieb, in: Bruck, Peter A., Print unter Druck: Zeitungsverlage auf Innovationskurs, Verlagsmanagement im internationalen Vergleich, 1993, S. 533. 15 Vgl. Lassen Sie Europas Exportspezialisten für sich arbeiten, http://www.dpv.de, entnommen am 5.10.2003. 16 Vgl. Stetiges Wachstum, in: Tourismus & Presseexport 2002/2003, http//www.dpv.de, entnommen am 17.09.2003. Remissionen verursachen hohe Kosten Hohe Kosten entstehen im Print-Medien Vertrieb durch Remissionen, also durch die Differenz der 11 12 Vgl. Krulis-Randa, Jan, Marketing-Logistik, Eine systemtheoretische Konzeption der betrieblichen Warenverteilung und Warenbeschaffung, 1977, S. 158. Vgl. Biermeier, Sabine, Pressevertrieb in Europa, 2002, S. 158. Seite 3 E-MIL Nr. 02/2004 Kerngeschäft, den Inlandsmarkt, konzentrieren. Bei höheren Exportvolumina sollte der Verlag überlegen den Auslandsmarkt allein zu bearbeiten. Es können z.B. auch nur einige Märkte (etwa Österreich und/oder die Schweiz) direkt beliefert und die Belieferung der restlichen Länder an einen Exporteur ausgelagert werden. Der klassische Vertrieb von Print-Medien wird sich in Zukunft neuen Herausforderungen stellen müssen. Zukunftsweisende technische Innovationen sollten beobachtet und genutzt werden um Logistikkosten und –strukturen zu rationalisieren. Durch technische Erneuerungen wie „Print-OnDemand“17 haben in Zukunft vielleicht auch kleinere Verlage mit geringen Auslandsauflagen die Möglichkeit Vertriebskosten zu sparen und den Auslandsvertrieb somit interessanter zu gestalten. Hierzu wird es aber notwendig sein, dass sich die bislang noch recht hohen Preise für Print-OnDemand Produkte, so kostet z.B. eine FAZ aus dem Automaten um die 5 Euro, deutlich verringern. Aus Lehre… Veranstaltungen Personal und Führung Das Personalwirtschaftliche Hauptseminar beschäftigte sich im Sommersemester 2004 mit dem Thema „Personalwirtschaftliche Funktionen und Gestaltung“. Gegenstand des Seminars war die Betrachtung ausgewählter personalwirtschaftlicher Instrumente und ihre Ausgestaltung unter Berücksichtigung theoriegestützter Wirkungsvermutungen. So wurden u. a. Implikationen der „LeaderMember-Exchange“-Theorie und der „Kommunikationstheorie“ für die Ausgestaltung des „Jahresgesprächs“ untersucht. Durch die Heranziehung zweier Theorien wurden für jedes Instrument Gestaltungswidersprüche aufgezeigt und Schwierigkeiten der praktischen Anwendung verdeutlicht. Mit dem „Einführungsprogramm“ und den „teilautonomen Arbeitsgruppen“ wurden für zwei weitere Instrumente theoriebasierte Aussagen bzgl. ihrer Ausgestaltung und entsprechender Anwendungsvoraussetzungen abgeleitet. 17 Vgl. Digitaler Druck vor Ort: Strategien der Verleger – Herausforderung an den Vertrieb, in: Distripress Gazette 2002, Heft 3, S.64-66, S. 65. Seite 4 Personalmanagement in Kleinund Mittelbetrieben Das übergeordnete Ziel dieses Seminars bestand darin, ausgewählte sozialwissenschaftliche Konzepte sowohl theoretisch als auch empirisch hinsichtlich ihres Beitrags für die Erklärung des Personalmanagements in KMU zu überprüfen. Zu diesem Zweck wurden drei Blockveranstaltungen durchgeführt. Der erste Block beinhaltete die Präsentation der theoretischen Grundlagen, im zweiten Block wurden die notwendigen methodischen Grundlagen auf dem Gebiet der qualitativen Sozialforschung vermittelt und im dritten Block erfolgte schließlich die Vorstellung und Integration der empirischen Ergebnisse. Managementkonzeptionen zwischen Theorie und Praxis Im Rahmen des Seminars „Managementkonzeptionen zwischen Theorie und Praxis“ stand die (kritische) Auseinandersetzung mit aktuellen Gestaltungskonzepten und –instrumenten für die betriebliche Praxis. Im Rahmen des Seminars wurden von den Studierenden die inhaltlichen Grundlagen von fünf ausgewählten Managementkonzepten selbständig erarbeitet, kritisch beurteilt und anschließend deren wesentliche Einsatzmöglichkeiten sowie typische Problemfelder jeweils im Dialog mit einem erfahrenen Praktiker diskutiert. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Die Vorlesung „Personal und Führung“ wurde in diesem Semester von Thomas Behrends, Christian Gade und Marcus Falke durchgeführt. Behandelt wurden mit der „Arbeitsgestaltung“, der „Anreizgestaltung“ und der „Selektion“ drei wesentliche Grundfunktionen des Personalwesens. Statistik der Klausurergebnisse Im Anschluss an die jeweils im Sommersemester stattfindende Vorlesung „Personal und Führung“ werden den Studierenden zwei Klausurtermine (à 60 Minuten) angeboten. Nachfolgende Graphiken stellen eine Zusammenfassung der Ergebnisse der letzten fünf Jahre dar (Sommersemester 2000 bis Sommersemester 2004, ohne zweiten Termin des Sommersemesters 2004): E-MIL Nr. 02/2004 25% „Qualität innerbetrieblicher Ausbildung – Eine Untersuchung am Beispiel der BA-Ausbildung der Heidelberger Druckmaschinen AG“ 20% Häufigkeit Seite 5 „Organisationsentwicklung an einem Universitätsinstitut – Konzeptualisierung und Durchführung einer systematischen Aufgabenanalyse und Gestaltung“ 15% 10% „Ausgestaltung von Zielvereinbarungssystemen – Abwägung unterschiedlicher Anreizwirkungen eines Zielvereinbarungssystems für verschiedene Mitarbeitergruppen der Atlanta AG, Bremen“ 5% 0% 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0 … und Forschung Note Notenverteilung (n=1341, 9 Termine) Forschergruppen Mittelstandsforschung 5,00 4,50 4,00 3,79 Note 3,50 3,49 3,66 3,58 3,19 3,32 3,48 3,26 3,00 3,04 2,50 2,00 1,50 1,00 2000/1 2000/2 2001/1 2001/2 2002/1 2002/2 2003/1 2003/2 2004/1 Klaus ur/Se m e s te r Mittelwerte (n=1341, 9 Termine) Diplomarbeiten Die folgenden Arbeiten sind eine Auswahl guter und sehr guter Diplomarbeiten aus dem letzten Semester: „Export von Print-Medien – Eine Untersuchung der Verlagsexportstrategien unter besonderer Berücksichtigung der distributionspolitischen Gestaltungsansätze“ (siehe obigen Beitrag) „Strategische Unternehmensanpassung in kleinen und mittleren Unternehmen der deutschen Hochbaubranche“ „Kommunikationsstrukturen und Partizipation in selbst verwalteten Organisationen. Eine empirische Untersuchung des Freien Sender Kombinats Hamburg“ Die Forschergruppe „SUCCESS – Erfolg in mittelständischen Untenehmen“ hat mittlerweile mit der Datenerhebung für das Unternehmenspanel im Rahmen des Projekts „Strategiebilanz“ begonnen. Die Präsentation der Ergebnisse für die beteiligten Firmen wird am 10. Dezember stattfinden. Nähere Informationen über das Projekt sind zu finden unter der Internetadresse http://www.unilueneburg.de/success. Das diesjährige Kolloquium der CREPSForschergruppe findet am 25./26. November statt. Forschungskolloquium Gemeinsam mit Prof. Merz wird jedes Semester ein Forschungskolloquium zu Themen des Mittelstands und der Freien Berufe durchgeführt. Im Sommersemester referierten u.a.: PROF. DR. WERNER NIENHÜSER, Universität Duisburg-Essen: „Warum gibt es unterschiedliche Personalstrategien“? KAREN ULLMANN/SILKE BOTHFELD, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut, Düsseldorf: „Der Einfluss des Kündigungsschutzgesetzes auf das (Einstellungs-)verhalten der Betriebe?“ ALBERT MARTIN/JOACHIM MERZ/PETER PAIC, Universität Lüneburg: „Selbstständige in Deutschland – Ansätze und Ergebnisse zur Existenzgründung nach dem SOEP“ Publikationen Besonders hinweisen wollen wir an dieser Stelle auf das Special Issue der Management Revue „New Directions in Organizational Behavior“ (Heft 4, 2004) das von Prof. Martin als Guest E-MIL Nr. 02/2004 Editor herausgegeben wurde. Es enthält die folgenden Beiträge: ALBERT MARTIN: New Directions in Organizational Behaviour? ADRIAN FURNHAM: The Future (and Past) of Work Psychology and Organizational Behaviour. ULRICH HOFFRAGE UND TORSTEN REIMER: Models of bounded rationality: The approach of fast and frugal heuristics. JOHANNES M. LEHNER: Strategy Implementation Tactics as Response to Organizations, Strategical, and Environmental Imperatives GUIDO STRUNK, MICHAEL SCHIFFINGER, WOLFGANG MAYRHOFER: Lost in Transition? Complexity in Organisational Behaviour – the Contributions of Systems Theories Inzwischen ist auch der Tagungsband der letzten CREPS-Tagung vom November 2003 erschienen. Darin finden sich die folgenden Beiträge von Institutsmitarbeitern: ALBERT MARTIN 2004: Tensegrität. Lebendige Balance in den Führungsstrukturen von Unternehmen und ihre Bedeutung für den unternehmerischen Entscheidungsprozess, in: Merz, J./Wagner, J. (Hrsg.): Perspektiven der Mittelstandsforschung - Ökonomische Analysen zu Selbständigkeit, Freien Berufen und KMU, S. 330, Münster (Lit-Verlag) ALBERT MARTIN UND MARION HOWE 2004: Kooperativer Tausch: Weiterbildung als Gut, in: ebenda, S. 59-81 ALBERT MARTIN UND MAGDALENA HERTKORN 2004: Die Kooperationsbeziehung zwischen Freien Journalisten und ihren Auftraggebern, in: ebenda, S. 51-57 Außerdem sind die folgenden Aufsätze publiziert worden: ALBERT MARTIN 2004: A Plea for a Behavioural Approach in the Science of Human Resources Management, in: Management Revue, 15, S. 203216 ALBERT MARTIN 2004: Beschäftigungsmanagement, in: Gaugler, E./Oechsler, W./Weber, W. (Hrsg.): Handwörterbuch des Personalwesens, 3. Auflage, Sp. 518-531, Stuttgart (SchäfferPoeschel) Weitere Veröffentlichungen: THOMAS BEHRENDS: A szervezeti kultúra megközelítései (Annäherungen an die Organisationskultur), in: Marketing & Menedzsment – The Hungarian Journal of Marketing and Manage- Seite 6 ment, Nr. 3, 2004, S. 68-76 (Zusammen mit Eva Malovics, Universität Szeged, Ungarn) THOMAS BEHRENDS: Personalmanagement in Klein- und Mittelbetrieben, in: Gaugler, E./ Oechsler, W./Weber, W. (Hrsg.): Handwörterbuch des Personalwesens (3. Aufl.), Stuttgart 2004, Sp. 1576-1583 SCHRIFTENREIHE ALBERT MARTIN 2004: Strategisches Unternehmensverhalten aus normativer und deskriptiver Sicht. Schriften aus dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg, Heft 17, Lüneburg ALBERT MARTIN 2004: Plädoyer für eine verhaltenswissenschaftliche Personalwirtschaftslehre. Schriften aus dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg, Heft 25, Lüneburg ALBERT MARTIN/SUSANNE BARTSCHER-FINZER 2004: Zusammenhänge und Mechanismen. Das Groupthink-Phänomen neu betrachtet. Schriften aus dem Institut für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg, Heft 28, Lüneburg Sie finden alle bislang erschienenen Hefte im Volltext auf unseren Internetseiten (http://mil.unilueneburg.de). REZENSIONEN ALBERT MARTIN 2004: Theories of MacroOrganizational Behavior (by Conor Vibert), in: Management Revue, 15, 405f. CHRISTIAN GADE 2004: The Blackwell Handbook of Principles of Organizational Behavior (by Edwin A. Locke (Ed.)), in: Management Revue, 15, 402-405 MARCUS FALKE 2004: Handbook of Organizational Culture & Climate (by Neal M. Ashkanasy, Celeste P. Wilderom, Mark F. Peterson (Eds.)), in: Management Revue, 15, 399-402 Vorträge Albert Martin hielt einen Vortrag auf der Tagung „Erfolgsfaktor Personal – Strategien für den Mittelstand“, die das Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim am 22./23. Mai in Mannheim durchführte. Thema des Vortrags: „Personalarbeit im Mittelstand“. Außerdem nahm Prof. Martin an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Fachkräftemangel – Wege aus der Krise“ teil. E-MIL Nr. 02/2004 Thomas Behrends hielt folgende Vorträge: Human Resource Management in Small and Medium Size Businesses – A sociological perspective, Vortrag im Rahmen des EIASM-Workshop on Strategic Human Resource Management in Paris April 2004 Innovativität als Merkmal sozialer Systeme, Vortrag im Rahmen des Habilitandentreffens der Kommission Technologie- und Innovationsmanagement im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaftslehre in Zürich, Mai 2004. Management im Mahlstrom – Managementforschung und -praxis im Lichte der Wissenssoziologie von Norbert Elias, Vortrag im Rahmen des interdisziplinären Seminars „Psychologie und Wirtschaftswissenschaften“ an der Fachhochschule NON, Juni 2004 Tagungen Am 1. September wurde vom Institut ein Workshop mit mittelständischen Unternehmern/ Unternehmerinnen durchgeführt. Die Unternehmen hatten sich an dem Forschungsprojekt „Strategien im Mittelstand“ beteiligt, über dessen Ergebnisse auf dem Workshop berichtet wurde. Vorträge hielten Albert Martin, Thomas Behrends und Edgar Kreilkamp. Am 16. Oktober fand wie immer sehr erfolgreich unser alljährliches Diplomandentreffen statt. Ein Ehemaliger hielt einen Vortrag über seinen Weg in die Selbstständigkeit: Christoph A. Nehring: Spiel des Lebens – 1. Akt: Einstieg in das Unternehmertum Außerdem hielt Thomas Behrends einen Vortrag zum Thema: Merkmale einer praxisorientierten Managementforschung. Seite 7 Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand wieder ein angeregter Erfahrungsaustausch. Neues vom Campus Fusion Am 15. September 2004 wurde das „Gesetz zur Fusion der Universität Lüneburg und der Fachhochschule Nordostniedersachsen einstimmig durch den Niedersächsischen Landtag verabschiedet. Zum 1. Januar 2005 werden damit beide Hochschulen zur gemeinsamen Stiftung „Universität Lüneburg“ zusammengeführt. Bachelor- und Masterstudiengänge Am Fachbereich wurden mittlerweile zwei Bachelor-Studiengänge konzipiert. Diese Studiengänge sollen bereits ab dem Wintersemester 2005/2006 starten. Die Diplomstudiengänge werden zu Ende geführt. Neuaufnahmen werden nicht erfolgen. Außerdem wurden mehrere MasterStudiengänge entworfen. Alle Studiengänge müssen noch akkreditiert werden. Personalia Seit diesem Sommersemester ist Dipl.-Kfm. Thorsten Jochims am Mittelstandsinstitut beschäftigt. Er ist hauptsächlich verantwortlich für das Management des Panel-Projekts. Sonstiges: Mentoring Frau Sabine Stoedter-Feickert von der GroneSchule Lüneburg leitet ein Projekt, das die besondere Förderung von Frauen in Nachwuchspositionen in mittelständischen Unternehmen zum Inhalt hat. Interessenten melden sich am besten direkt bei ihr. Eine Broschüre liegt bei. IMPRESSUM E-MIL wird vom Institut für Mittelstandsforschung der Universität Lüneburg herausgegeben und erscheint halbjährlich. Das Mittelstandsinstitut im Internet unter http://mil.uni-lueneburg.de HERAUSGEBER: REDAKTION: Institut für Mittelstandsforschung Universität Lüneburg Prof. Dr. Albert Martin Campusgelände 21332 Lüneburg Birgit Gralla Tel.: 0 41 31 - 78 21 31 Fax: 0 41 31 - 78 21 39 E-Mail: [email protected] Nachdruck: Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Ausgabe darf ohne Genehmigung vervielfältigt oder verbreitet werden.