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News für Markt und Media · 3 · September 2015 www.die-zeitungen.de NEUES AUS DEN VERLAGEN Zeitungen starten WhatsApp-Angebote Überregionale wie lokale Tageszeitungen erkennen den Nutzen des Nachrichtendienstes WhatsApp. So bieten Solinger Tageblatt, Remscheider General-Anzeiger (beide Medienhaus B. Boll) und Süddeutsche Zeitung ab sofort WhatsApp als kostenlosen Nachrichten-Service an. Täglich erhalten Abonnenten die wichtigsten News des Tages als Teaser-Meldungen. Ergänzt werden die Angebote durch Eilmeldungen. © Production Perig 111 Zeitungstitel mit Paid Content Bewegende Seiten Auge und Gehirn sind beim Zeitunglesen höchst aktiv. Mit Eyetracking und der Messung der Hirnaktivität spürt die Medienforschung die bewussten und unbewussten Wirkungen von Zeitungsanzeigen auf. Sieben Sekunden haben wir Zeit, einen guten ersten Eindruck zu machen. Länger braucht unser Gehirn nicht für eine erste Einschätzung unseres Gegenübers. Und sieben Sekunden verweilt der Blick von Lesern im Schnitt auf einer Anzeige in der Zeitung. In der Medienrezeption ist das, verglichen mit anderen Werbeformen, ein sehr langer Kontakt. Zusätzlich sind Leser bei der Zeitungslektüre hochkonzentriert. Die fokussierte Aufmerksamkeit gilt den Artikeln – aber eben auch den Anzeigen. Mit einer Studienreihe haben das Institut Eye Square und die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft untersucht, was beim Lesen einer Zeitung alles vor sich geht. Denn während Nutzungsprozesse digitaler Medien technisch abgebildet werden können, sind die Vorgänge beim Lesen einer gedruckten Zeitung weniger leicht zu erfassen. Dass die gedruckte Zeitung ein wertvolles Umfeld für Werbetreibende darstellt, belegen etliche Wirkungsstudien. Was die Qualität des Werbekontaktes ausmacht, ist in Bezug auf die technische Messung noch weitgehend eine Blackbox. Um diese Blackbox weiter zu erhellen, führen ZMG und Eye Square seit sechs Jahren kontinuierlich Werbewirkungstests von Anzeigen in der gedruckten Zeitung durch. Zugrunde liegt dem Forschungsansatz ein ganzheitliches Verständnis der Medien- und Anzeigenrezeption. Dafür werden biotische Verfahren aus der Aufmerksamkeits- und Neuroforschung kombiniert und ein InContext-Test mit dem Originalstimulus eingesetzt. Per Eyetracking wird sichtbar, welchen Bereichen einer Anzeige die größte Aufmerksamkeit gilt. Und die gleichzei- MEINUNG: „Lesen bewegt, Forschung bewegt sich.“ Lesen ist der Schlüssel zum Verständnis der Welt. Bei Kindern, das kann ich bei meinen gerade beobachten, ist das Lesen-Lernen sehr eng verknüpft mit dem wachsenden Verständnis von Geschichten, Abläufen und Strukturen sowie einem schier unstillbaren Wissensdurst. Leuchtende Kinderaugen beim Nacherzählen von Abenteuern in der Welt von Karl May oder der Erklärung, warum Vulkane ausbrechen, kennen wir alle. Diese Faszination lässt uns ein Leben lang nicht los. Betrachtet man diesen Prozess mit der Brille der Marktforschung, dann ist klar, hier passiert weitaus mehr als eine reine Aufmerksamkeitssteuerung. Lesen ist eben ein weiter Prozess des Erlebens von Inhalten und der Stimulanz der eigenen Phantasie und Kreativität. Stärker als bei den fluiden digitalen Medien und den Bewegtbildangeboten findet beim statischen Print-Stimulus eine Bewegung der inneren Art statt. Im Kontext der Medienrezeptionssituation kommt eine weitere Besonderheit dazu. Während der moderne Mensch im alltäglichen Informationsgewitter eine immer stärker fragmentierte Aufmerksamkeitsverteilung zeigt, sind beim Lesen immer noch vergleichsweise konzentrierte und langanhaltende Rezeptionsfenster zu beobachten. Print ist ein Medium der Besinnung und Konzentration. Dabei kommt es bei der friedlichen Koexistenz von journalistischen Inhalten und Werbebotschaften zu einem wechselseitigen Einfluss des Gesehenen. Verweilt der Leser lange auf einem Artikel, ist die Chance für eine intensive Betrachtung und Verarbeitung einer Anzeige deutlich erhöht. Um den komplexen Prozessen bei der Printrezeption gerecht werden zu können, setzt eye square auf eine Test-Suite, die die Blickbewegungsmessung mit der Erhebung von kognitiven Reaktionen wie Aktivierung und Verarbeitungstiefe kombiniert. Die Black Box des Lesens wird damit auf einer neuen Ebene zugänglich. Die Insights für Markenkommunikation und die Gestaltung des Contents sind von deutlich höherer Qualität und der Prozess des Lesens geöffnet wie ein gutes Buch. Stefan Schönherr, Unit Lead Brand & Media Experience, eye square GmbH, Berlin tige Messung per BCI (Brain Computer Interface) gibt Aufschluss darüber, welche kognitive Aktivierung damit einhergeht. Was also passiert in unserem Gehirn, wenn wir eine Zeitungsanzeige betrachten? Leser betrachten eine Zeitungsanzeige im Schnitt sieben Sekunden lang. Im Einzelfall verweilt der Blick bis zu 144 Sekunden lang auf einer Anzeige. Ein sehr langer Kontakt mit dem Werbemittel, der die Chance auf eine intensive kognitive und emotionale Auseinandersetzung mit dem Gesehenen erhöht. Dieses große Aufmerksamkeitsfenster und der hohe Betrachteranteil von 90 Prozent aller Zeitungsleser sind Grundlage für eine breite und nachhaltige Verankerung der Werbebotschaften. Das stützen auch die Ergebnisse aus dem BCI. Die Messung der Gehirnaktivität zeigt, dass die lange Aufmerksamkeit und Betrachtungsdauer eine hohe mentale Aktivierung (Focussing und Stimulation) der Leser fördert. Bedeutsam ist, dass die zentrale Bewegung bei der Zeitungsrezeption im Gegensatz zu den f luiden digitalen Medien innerer Art ist. Beim Zeitunglesen bewegen sich eben nicht die Artikel auf der Seite, sondern es bewegen sich die Sinne, die Wahrnehmung, die Emotionen des Lesers. Damit ist die Lesesituation eine besondere. Die Auseinandersetzung mit dem Medium findet in einem funktionell anderen Rahmen statt als bei Bewegtbild-Medien: Beim Lesen von Zeitungen steht eher ein aktives Suchen nach bestimmten Informationen im Vordergrund (lean forward). Ganz im Gegensatz dazu leitet das Schauen von Bewegtbild-Content eher in den passiven Modus (lean back). Auf das Lesen an sich kommt es also an. Besondere Effekte konnten Eye Square und ZMG jedoch beim Anzeigenformat ausmachen. Die Größe der gedruckten Anzeige ist eine entscheidende Variable, wenn es um Aufmerksamkeit, Verarbeitungsintensität und Werbewirkung geht. Größere Anzeigen können die Aufmerksamkeit der Leser deutlich länger binden als kleinere: Anzeigen im Format 1/1 oder größer werden im Mittel fast dreimal länger Fortsetzung auf Seite 2 Die Funke Mediengruppe weitet den digitalen Vertrieb ihrer Regionalmedien aus: Alle drei Zeitungstitel aus Thüringen – Thüringer Allgemeine, Ostthüringer Zeitung und Thüringische Landeszeitung – haben jetzt Bezahlmodelle für ihre Online-Angebote eingeführt. Damit ist die Zahl der Zeitungstitel mit Paid-Content-Angeboten in Deutschland auf 111 gestiegen. Bis Ende des Jahres rechnet der BDZV mit 120 Online-Bezahlangeboten deutscher Tageszeitungen. DuMont bringt Kinderzeitung Mit einer neuen Kinder-Wochenzeitung unter dem Namen „Duda“ ist das Medienhaus DuMont Rheinland am Start. Das 12-seitige Blatt erschien erstmals am 5. September in einer Druckauflage von 15.000 Exemplaren in Köln. Die Zeitung für die jüngsten Leser will die wichtigsten Themen der Welt kindgerecht aufbereiten. WamS designed by Jil Sander Vom Modedesign zum Zeitungsdesign: Die Welt am Sonntag hat Jil Sander für eine „Guest Edition“ gewonnen. Als Co-Chefredakteurin wird die Modeschöpferin die Ausgabe vom 25. Oktober 2015 inhaltlich und optisch gestalten. Die Luxusausgabe wird mit einem Glanzpapier ummantelt, um den Charakter eines Sammlerstücks zu unterstreichen. Blendle: Qualität kommt an Seit 14. September ist das digitale Zeitungsportal Blendle auch in Deutschland im Livebetrieb. Das neue Angebot macht verlagsübergreifend den Kauf einzelner Zeitungsartikel möglich. Mehr als 20 Zeitungen sind zum Start mit an Bord, neben zahlreichen Regionaltiteln auch Süddeutsche, F.A.Z., Welt und Bild am Sonntag. Wie der digitale Zeitungskiosk angenommen wird, hat die Zeit im Vorfeld getestet. Demnach finden vor allem gut recherchierte Texte ihre Käufer. „Qualitätsjournalismus wird bei uns besser angenommen als Boulevardzeitungen“, so Blendle-Mitgründer Alexander Klöpping. „Die deutschen Leser mögen vor allem lange Texte, im Durchschnitt lesen sie Artikel mit 1000 bis 1500 Wörtern.“ Überrascht zeigt sich Klöpping über die hohe Zahlungsbereitschaft. Viele Leser hätten innerhalb der ersten Stunde nach Anmeldung ihren Account mit 50 Euro aufgeladen. blendle.com 3 · September 2015 News für Markt und Media Fortsetzung von Seite 1 SONDERWERBEFORMEN Bewegende Seiten … Kreatives Format – große Wirkung betrachtet (ca. 13,5 Sekunden) als kleinformatige. Es öffnet sich ein Aufmerksamkeitsfenster mit der großformatigen Anzeige, welches das Werbeinvest im Qualitätsumfeld zusätzlich rechtfertigt. Eine intensive Auseinandersetzung des Lesers mit dem Gesehenen wird dadurch begünstigt. Etwa doppelt so viele Leser erleben eine hohe Aktivierung (Stimulation) bei der Betrachtung ganzseitiger Anzeigen gegenüber kleineren Kreationen. Große Anzeigen ziehen also nicht nur die Blicke auf sich, sie bewirken auch eine stärkere Erregung der Betrachter. Beides spiegelt sich wider in einer starken Werbewirkung: Tatsächlich können sich mehr als doppelt so viele Leser an großformatige Anzeigen erinnern als an kleinere. Noch deutlicher tritt der Einfluss des Formats in der Bewertung der Anzeige zutage. Ein großes Format erhält dreimal häufiger ein Top-Rating von seinen Betrachtern. Neben der großformatigen Anzeige, die herausragend für die imagebetonte Inszenierung arbeitet, machen aber auch die kleineren Formate ihren Punkt in Sachen fokussierter und konzentrierter Informationsaufnahme. Die Studienergebnisse liefern deutliche Belege für die Wirksamkeit der gedruckten Zeitungsanzeige. Auge und Gehirn sprechen eine deutliche Sprache: große Aufmerksamkeitsfenster und hohe Verarbeitungsintensität begünstigen eine starke Werbewirkung. Bei zwei Dritteln aller Bundesbürger, die täglich Zeitung lesen, einem Betrachteranteil von 90 Prozent und täglich rund 40 Millionen Blickkontakten auf den Anzeigen ist es schiere Physik, dass Werbung in der Zeitung wirkt. Stefanie Buchert / Stefan Dahlem Intensive Wahrnehmung Zeitungsanzeigen werden stark beachtet: 90 Prozent der Leser sehen sie sich an, im Schnitt 7 Sekunden lang. ø 90 % ø 7 sek Betrachteranteil Betrachtungsdauer Basis: Werbekontakte (N=1540) – Quelle: eye square Sie fallen ins Auge, bleiben im Gedächtnis und verleihen einer Kampagne einen besonders nachhaltigen Auftritt: Sonderformate in der Zeitung. Bei Werbekunden und Lesern kommen Ad Specials gut an. Besonders hoch im Kurs steht bei Werbekunden das Advertorial. Ein Drittel der eingesetzten Ad Specials ist dieser informationsorientierten Sonderwerbeform zuzuordnen. Advertorials werden individuell und passend zum jeweiligen Zeitungstitel gestalBesonders werben und damit einen beson- tet. Sie sind redaktionell aufgebaut und bieten ders nachhaltigen Werbeeffekt bewirken – wel- Raum für erklärenden Text und Bilder – die cher Kunde würde da schon nein sagen. Wer Kennzeichnung als Werbung ist dabei selbstmit seiner Kampagne oder seiner Anzeige aus verständlich. Vor allem die Branchen FMCG, dem Rahmen fallen möchte, dem bieten die Gesundheit/Wellness, Banken und Sparkassen Tageszeitungen eine Fülle an Möglichkeiten sowie Automarken und Autohändler setzen (siehe Infokasten). Werbekunden schätzen das: Advertorials ein. 2014 wurde jede fünfte Zeitungsanzeige als „Wer Zeitung liest, will sich informieren“, Sonderformat geschaltet. erklärt Alexander Potgeter, Forschungsleiter Or ig i nel le Sonder werbefor men g i bt es der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft. „Mit zuhauf: Flying Page, Perforation, Banderole, Advertorials nutzen Anzeigenkunden dieses Warenproben, Flexform-Anzeigen, Tip-on- Potenzial besonders effizient, denn hier ist die Card, Griffecke, Duftinhaltliche Vertiefung oder Mu lt isensor i kProg ramm.“ Gerade Kreativität im Marketing ist immer A nzeigen, A ltarfalz, wei l Zeit u ng sle s er A d v e r t o r i a l o d e r, sich bewusst entscheinoch die Kunst, Relevanz zu proganz neu, die Interden können, die Werduzieren. Mit anderen Worten: Es action Ad. Bei dieser bung zu lesen, wird sie ist die Kunst, die richtige, sinnhafte i m wahrsten Si nne nicht als störend, sonWahrheit über ein Unternehmen, des Wortes einzigardern als interessant tigen Werbeform wird und nützlich wahrgeein Produkt, eine Dienstleistung mit Hilfe eines hybrinommen. Unter den oder eine Marke herauszuarbeiten, den Druckverfahrens Top 5 der beliebtesten diese Wahrheit auf eine ungewöhn- Sonder werbefor men die Anzeige in jedem liche, ungesehene, intelligente, ei nzel nen Zeit u ngsfinden sich außerdem exempl a r i nd iv idueinfache, aber einfallsreiche Art und Sponsoring-Anzeigen, ell bedruckt. In das Teaser, TextteilanzeiWeise den Menschen näherzubrinBa si smot iv kön nen gen und Flex-Form/ gen – und als Resultat werden die so individuelle ZahMulti-Ecken. Menschen sich damit auseinanderlen- oder BuchstabenIm Bra nchen ra nCodes, Grafiken oder king l iegen Banken setzen. Und eine grandiose kreative Sy m bole, Ba rc odes u nd Spa rkassen, Idee kann in einer Zeitung wahroder QR-Codes eingemessen an der Zahl scheinlich viel eher ihre Kraft entfal- der 2014 insgesamt gefügt werden. Eine ten als in vielen gehypten Medien. kreative Idee z.B. für geschalteten SonderGew i n n s piele oder for mat e, au f Plat z Amir Kassaei, Rabattaktionen. eins. Auf den Plätzen internationaler Kreativchef Mit Ad Specials könzwei und drei folgen der Werbeagentur DDB, nen Werbetreibende d ie Branche FMCG 2012 im Interview mit Die Zeitungen die Grenzen klassiund der Lebensmitscher Anzeigen überteleinzelhandel. Dass schreiten. Und dabei mehrfach gewinnen. Ein Bier auch in der Werbung zu kreativen Höhenbesonders kreativer Werbeauftritt ist nicht nur f lügen bef lügelt, legt die ZMG-Analyse nahe. unverwechselbar. Er findet auch gesteigerte Vier Fünftel (82 Prozent) aller geschalteten Aufmerksamkeit, weckt Neugier und Sympa- Anzeigen der Bierbranche waren Sonderforthie und stößt auf große Akzeptanz bei den mate. Lesern. Gute Gründe, warum Werbekunden die Mehr Informationen zu den SonderwerbeforMöglichkeiten der Sonderwerbeformen in der men in der Zeitung, den Umsetzungsmöglichgedruckten Zeitung gerne nutzen. 19 Prozent keiten von Ad Specials und die Analyse zum der 2014 geschalteten Anzeigen gehen über die Einsatz von Sonderformaten finden Sie auf Grenzen der klassischen Printanzeige hinaus. www.die-zeitungen.de in der Rubrik „KreaDas zeigt eine aktuelle Auswertung der ZMG- tion/Infos zu Sonderwerbeformen“. Anzeigenbeobachtung. Grit Rother / Claudia Mika Das machen die Verlage möglich Eine aktuelle ZMG-Abfrage unter 110 Zeitungsverlagen zeigt, dass das Besondere für viele Verlage bereits Standard ist. Anzeigenstrecken, Tunnel- und Panoramaanzeigen (97 bzw. 94 Prozent) sind für die Verlage keine Herausforderung mehr. Für Sponsoring sind 83 Prozent der Verlagshäuser offen, für Advertorials 78 Prozent. Eine Flying-Page/Half-Cover findet sich in 79 Prozent der Zeitungen. L-Anzeigen setzen 88 Prozent im Anzeigenteil und 87 Prozent im Textteil um, Insel-Anzeigen 81 Prozent im Anzeigenteil und 63 Prozent im Textteil. Bei den Satelliten-Anzeigen geht die Schere etwas weiter auseinander: 91 Prozent realisieren sie im Anzeigenteil, aber nur 58 im Textteil. Umgekehrt bei der Flexform: 66 Prozent setzen sie im Anzeigenteil um, 89 Prozent im Textteil. Eine Titelkopf-Anzeige lässt die Hälfte der Zeitungen (50 Prozent) zu, eine Griffecke auf der Titelseite ebenfalls (51 Prozent). Je spezieller die Form, desto kniffliger die Umsetzung. Shadowprint geht bei einem Viertel der abgefragten Titel im Anzeigenteil und bei 44 Prozent im Textteil. Mit einer Tip-on-Card auf der Titelseite überraschen 35 Prozent der Titel die Leser, einen Tip-on-Sticker gibt’s bei 69 Prozent. Nicht nur Sonderformate, auch Cross-Channel-Angebote sind Standard in Verlagshäusern. So kombinieren 97 Prozent der Verlage die Printanzeige mit Online Media, 75 Prozent auch mit mobilen Werbeformaten. Digitale Beilagen können Kunden bei 74 Prozent der Zeitungshäuser buchen. Ein Anzeigenblatt als ergänzenden Kanal bieten 76 Prozent, auch mit Direct Mail (22 Prozent), Radio (19 Prozent) oder Plakat (8 Prozent) können Werbekunden ihre gedruckte Anzeige erweitern. Ad-Special-Kampagnen, die in mehreren Titeln erscheinen sollen, sind nach wie vor eine planerische Herausforderung. Hier schaffen die nationalen Übersichten zu den Sonderformaten Klarheit, kostenlos unter [email protected]. Beim ZMG-Planungsservice erhalten Werbekunden und Agenturen außerdem kostenfreie Unterstützung in allen Planungsfragen. 3 · September 2015 News für Markt und Media AGOF DIGITAL FACTS KREATIV-WORKSHOP Jeder Zweite liest Zeitung digital Ideenreiche Zeitungswerbung Ob auf dem Smartphone oder am PC: 35,5 Millionen Menschen lesen die digitalen Angebote der deutschen Zeitungen. Besonders intensiv nutzen junge Zielgruppen die digitalen Plattformen: Drei von vier Lesern unter 30 sind regelmäßige Zeitungsnutzer. Kreatives Kopfzerbrechen war garantiert am 7. und 8. September 2015 in Hamburg. Mit ihrem bereits zum 12. Mal durchgeführten Kreativ-Workshop haben ZMG und Art Directors Club für Deutschland (ADC) wieder junge Talente aus der Werbebranche gefördert. Ziel des Workshops ist der kreative Umgang mit Anzeigen und die Entwicklung von neuen Gestaltungskonzepten für Zeitungswerbung im Media-Mix. In Theorie und Praxis erlebten die Teilnehmer hautnah, welche Möglichkeiten die Zeitung als Werbeträger in der Kreation bietet. Und natürlich waren sie gefordert, zeitungstypische Eigenschaften wie Formatvielfalt, Plakativität und Aktualität in eigenen Entwürfen umzusetzen. Was sich die Nachwuchskreativen dabei so alles haben einfallen lassen und wer mit seiner Kreation die Jury überzeugen konnte, erfahren Sie auf www.zmg.de/kreativworkshop. Anhand der aktuellen AGOF digital facts weist die ZMG erstmals die Netto-Reichweite aller digitalen Zeitungsangebote aus. Dabei zählt jeder Leser nur einmal, egal wie oft oder von welchem Endgerät aus er die Zeitung digital genutzt hat. Mit 51,3 Prozent erreichen die Zeitungen derzeit gut die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung auf diesem Weg. Dass die Zeitung mehrfach genutzt wird, zeigt auch ein Blick auf die Wochenreichweiten. In der durchschnittlichen Woche verzeichnen die digitalen Angebote der Zeitungen 22,6 Millionen Leser. Das ist rund ein Drittel der Bevölkerung (32,6 Prozent). Überdurchschnittlich viele junge Leser Dass für junge Menschen ein Leben ohne Smartphone kaum mehr vorstellbar ist, ist kein Geheimnis. Dass sie über das digitale Endgerät aber auch besonders intensiv Zeitung lesen, offenbart jetzt die kanalübergreifende Digitalstudie der AGOF. Drei Viertel (76,4 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen nutzen im durchschnittlichen Monat die digitalen Angebote der Zeitungen. Das sind 10,9 Millionen Leser in dieser Altersklasse. Auch die 30- bis 49-Jährigen sind ausgesprochene Zeitungsfans. Die Reichweite der mobilen und stationären Zeitungsseiten liegt in dieser Altersgruppe bei 68 Prozent bzw. 14,7 Millionen Zeitungslesern. Damit erreichen die Zeitungen die Breite der Bevölkerung, jeden auf seinem bevorzugten Kanal: dem Smartphone, dem Computer oder auch auf Papier. Die ehemaligen „Blätter“ sind inzwischen überall dort, wo ihre Leser sind – und sie erscheinen so, wie die Leser sie am liebsten nutzen. Im Web und auf dem mobilen Endgerät haben die Zeitungen eine treue Gefolgschaft aufgebaut, gerade unter den jungen Lesern. Das bestätigt der Blick auf die Wochenreichwei- TOP 15 Reichweiten (Mio.) im durchschnittlichen Monat der Gesamtangebote (Unique User) Basis: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren (69,24 Mio. Personen) – Quelle: AGOF digital facts 2015-6 (durchschnittlicher Monat April-Juni 2015) – Angaben: in % und Mio. Die hohe Jugendreichweite der digitalen Zeitungsangebote ist ein starkes Signal für die Zukunft der Zeitung. Markus Ruppe, ZMG-Geschäftsführer te: Mehr als die Hälfte (51,1 Prozent) der unter 30-Jährigen liest wöchentlich mindestens ein digitales Zeitungsangebot. Das sind 7,3 Millionen junge Leser in der durchschnittlichen Woche. „Über 70 Prozent der jungen Leute lesen die Zeitung im Netz. Die AGOF schafft endlich Transparenz über das veränderte Zeitungsleseverhalten. Auch im Internet greifen die jungen Leute auf bekannte Marken zurück. Im Newsbereich sind das natürlich die Zeitungen“, so Markus Ruppe, Geschäftsführer der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft. „Die hohe Jugendreichweite der digitalen Zeitungsangebote ist ein starkes Signal für die Zukunft der Zeitung. Egal ob sie am Desktop oder auf dem Handy gelesen wird: Die Zeitung ist bei den Digital Natives das Multichannel-Newsmedium Nummer Eins.“ Ob man Wochen- oder Monatsreichweiten vergleicht, die Zeitungen liegen mit ihrem Gesamtangebot deutlich vor T-Online, Ebay oder GuteFrage.net. Allein die regionalen Abonnementzeitungen verzeichnen im durchschnittlichen Monat 28,1 Millionen Leser auf ihren Webangeboten. Ulrike Sand Impressum ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft mbH & Co. KG, Darmstädter Landstraße 125, 60598 Frankfurt am Main, Tel.: 069/973822-0, Fax: -51, E-Mail: [email protected] www.zmg.de / www.die-zeitungen.de Herausgeber Markus Ruppe, Dr. Stefan Dahlem, Tino Eidebenz Redaktion Dr. Andrea Gourd (Leitung), Dr. Annabelle Bisiaux, Stefanie Buchert, Dr. Stefan Dahlem, Tino Eidebenz, Matthias Zimmer 3 · September 2015 News für Markt und Media ZMG MEDIA MONITOR Wirkungsforschung: Erfolg sichtbar machen Mit dem ZMG Media Monitor betreibt die ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft das umfangreichste kontinuierliche Werbetrakking für den Zeitungsmarkt. Der ZMG Media Monitor, unter dem Namen Zeitungsmonitor bereits lange Jahre erfolgreich am Markt, ist seit 13 Jahren das größte Werbetracking im deutschen Zeitungsmarkt. Werbekunden und Agenturen bietet das Tool die Möglichkeit, den Erfolg einer Kampagne zeitnah und mit anerkannten Messinstrumenten zu überprüfen. Wöchentlich 300 Personen werden dafür zu Werbeerinnerung, Kundenbekanntheit und Mediennutzung befragt. Die Analyse der Umfrageergebnisse macht dabei nicht nur Trends in der Werbung sichtbar. Sie ermöglicht auch eine differenzierte Bewertung des Erfolges einer Werbekampagne. So dokumentiert der ZMG Media Monitor unter anderem, ob die befragten Kunden nach einer Kampagne eine höhere Werberückerinnerung (Awareness) zeigen als vor und während der Kampagne. Dies ist neben dem Abverkauf einer der wichtigsten Indikatoren für den Erfolg einer Werbekampagne. Damit bietet der ZMG Media Monitor Werbetrackings zur individuellen Messung verschiedener Parameter wie der gestützten oder Zeitungswerbung wirkt dreifach – glaubwürdig, nachhaltig, aktivierend. Welche Wirkung die Zeitung im Media-Mix entfaltet, hat die ZMG mit einer Metaanalyse der Daten aus dem ZMG Media Monitor untersucht. Die Kampagnen von 100 großen Werbungtreibenden wurden kumuliert, nach MediaMix-Anteilen klassifiziert und ausgewertet. Ergebnis: Werbekampagnen sind besonders glaubwürdig, wenn die Zeitung mit einem hohen Anteil im Mix vertreten ist. Auch die Erinnerung wird durch den Zeitungseinsatz beflügelt: Je größer der Zeitungsanteil im Media-Mix, desto intensiver die Werbeerinnerung. Und die Zeitung aktiviert zum Handeln. Ein stärkerer Einsatz der Zeitung ist über alle ausgewerteten Kampagnen hinweg mit einem erhöhten Aktionsimpuls verbunden. Mit ihrer starken Aktivierungskraft kann die Zeitung so direkte Kaufimpulse setzen. ungestützten Werbeerinnerung, Markenbekanntheit, aber auch von Imagewerten wie der Markensympathie. Mit den Trackingdaten werden für einzelne Marken oder ganze Branchen Media-Mix-Analysen durchgeführt. So kann die Leistung einer werblichen Maßnahme zum Beispiel anhand der gestützten Werbeerinnerung transparent gemacht werden, und zwar aufgegliedert für die einzelnen Kanäle im Media-Mix. Die wirklichen Effekte von Kommunikation werden den eingesetzten Medien zugeschrieben. Überzeugende Leistungsnachweise erwarten Werbekunden von allen Medien. Die Werbewirkungsforschung ist gefordert, sie zu liefern – auch, um die Vermarktungschancen für Zeitungswerbung weiter zu verbessern. Für Kunden ist es wesentlich, den Return on Investment einer Kampagne oder eines einzelnen Kanals nachvollziehen zu können. So dokumentieren bereits zahlreiche ROI-Nachweise, dass sich Zeitungswerbung für Kunden rechnet. „Das ist es, was für die Werbekunden zählt: ihr Return on Werbe-Investment“, so ZMG Forschungsleiter Alexander Potgeter, „ob nun in Euro, nachhaltigem Markenauf bau mit optimalen Erinnerungswerten oder hinsichtlich des Image-Gewinns.“ Andrea Gourd ZEITUNGKREATIV Auswahl der Besten Mal witzig, mal informativ, mal tagesaktuell – Zeitungsanzeigen können vieles sein. Aber vor allem: Einen zweiten Blick wert. Beim ZMG Award „Anzeige des Jahres“ zeichnet eine Jury aus ADC Mitgliedern und Marketingexperten die herausragenden Zeitungsanzeigen eines Jahres aus. Seit 30 Jahren wählt die Expertenjury aus dem Fundus an hervorragenden Anzeigen die besten Motive des Jahres. Für 2015 sind diese Anzeigen bereits nominiert: Kunde: ALDI SÜD Motiv: Tägliche Frischmacher Agentur: ADcetera, Köln, in Zusammenarbeit mit Ulrike Kirmse, Buchholz, „Inszenierung allein reicht nicht, es kommt eben doch auch auf die Größe an. Die Anzeige ist plakativ und hübsch anzuschauen. ALDI verspricht im wahrsten Sinne des Wortes tägliche Frischmacher und macht schon mal Appetit auf den Sommer. So einfach ist das.“, begründet Jurymitglied Hans-Christian Schwingen, Senior Vice President Group Brand Strategy and Marketing Communications der Deutschen Telekom AG, die Auswahl. Die Anzeige erschien im April 2015 überregional. Kunde: Arrow Deutschland - Arrow Central Europe GmbH, Neu-Isenburg Motiv: Ann Sophie (Eurovision Song Contest) Agentur: Ogilvy & Mather, Frankfurt „Das ganzseitige „Unmoralische Angebot“ von Arrow zeigt, dass Anarchie ihre größte Schlagkraft dort entfaltet, wo nach wie vor Kohärenz herrscht. Und es zeigt, wie man die Zeitung nutzt, um über Nacht für redaktionelle Aufgeregtheit in Online Medien zu sorgen – Von Bild.de bis Gala.de. Das ist Earned Media mit Scharfsinn. Statt Borrowed Attention mit Stars und Sternchen.“, Kunde: Sixt Autovermietung, Pullach Motiv: Sooo eine Dividende Agentur: Jung von Matt/Alster „Ich bin hingerissen. Nein – ich bin hin- und hergerissen, um ehrlich zu sein. Angela Merkel in Elmau. Vermutlich diskutiert sie über die Probleme unserer Zeit. Die harte Realität. Die sooo großen Herausforderungen der Staatengemeinschaft. Was hat das bitte mit der Jahreshauptversammlung von Sixt zu tun? Ist das unangemessen? Ist das albern? Oder sogar doof? Vielleicht, ja. Dann dachte ich aber noch mal über den Moment nach, als ich die Anzeige zum ersten Mal sah. Richtig, ich war hingerissen. Denn da war es wieder. Dieses „Sixt-Ding“. Einfach. Frech. Unkonventionell. Und natürlich nicht ohne großspurigen Sixt-Vorteil. Diesmal gibt es nicht mehr Auto für weniger Geld, sondern mehr Cashback für Sixt-Anteile. Die Aktionäre wird‘s gefreut haben. Mich auch, selbst ohne Anteile. Glückwunsch an JvM/Alster zur Anzeige des Monats Juni.“, so Christian Mommertz, CCO von Geometry Global Germany, zur Nominierung. Die Anzeige erschien im Mai 2015 überregional. so Eric Schoeffler, CCO der DDB Group Germany, der die Anzeige ausgewählt hat. Sie erschien im Juni 2015 überregional.