Gewalt als Partnerbindungsstrategie Katha

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Gewalt als Partnerbindungsstrategie Katha
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Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
SS2005
Die Eifersucht des Mannes: Gewalt als Partnerbindungsstrategie
Katharina Hundsalz
4485 Wörter
Vorgelegt im Rahmen des Seminars „Komplexe Emotionen“
Leiter der Lehrveranstaltung:
Dipl.-Psych. Bernd Reuschenbach
Kontaktaddresse für Rückmeldungen und Rückfragen:
Katharina Hundsalz
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Lange dachte man, dass sich Männer und Frauen bezüglich der Emotion Eifersucht nicht
unterscheiden, denn die meisten Ergebnisse aus diesem Forschungsbereich zeigten, dass
Männer und Frauen gleich häufig und gleich intentensiv Eifersucht erleben. Beim genaueren
Hinsehen jedoch fand man heraus, dass sich Männer und Frauen in dieser Emotion sehr wohl
unterscheiden: Männer und Frauen empfinden zwar gleich häufig und intensiv Eifersucht,
aber die Situationen, die bei den Geschlechtern Eifersucht auslösen, sind verschieden. So
wurden in mehreren Experimenten immer wieder die gleichen Ergebnisse repliziert: Stellt
man Männer und Frauen vor die Wahl, ob sie auf einen Seitensprung ihres Partners oder auf
dessen emotionale Untreue eifersüchtiger reagieren würden, so ist für Frauen die emotionale
Untreue weitaus schwerwiegender als der Seitensprung. Emotionale Untreue bedeutet, der
Partner baut eine tiefe emotionale Beziehung zu einer anderen Person auf, hat mit dieser aber
keinen sexuellen Kontakt. Frauen sind also emotional eifersüchtig. Männer hingegen geben
an, dass sie auf einen Seitensprung ihrer Partnerin eifersüchtiger reagieren würden als auf
deren emotionale Untreue, dies nennt man sexuelle Eifersucht (Buss, 2001).
Eine ziemlich einleuchtende Erklärung für diesen Sachverhalt liefert uns die
Evolutionspsychologie, die von einem unterschiedlichen Selektionsdruck auf Männer und
Frauen ausgehend den evolutionären Sinn eines Eifersuchtsmechanismus´ bei Männern und
Frauen erläutert. Darauf werde ich später noch eingehen. Weiter ist zu bemerken, dass dieser
geschlechtsspezifische Unterschied auch kulturübergreifend repliziert werden konnte - auch
wenn das Ausmaß, in dem sich die Geschlechter unterscheiden, von Kultur zu Kultur stark
variiert (Bohner, Wänke, 2004).
Diese Ergebnisse sind von vielen Autoren in Frage gestellt worden. Häufig wurde darauf
hingewiesen, dass sexuelle und emotionale Untreue nicht so einfach voneinander zu trennen
sind und dass das eine meist auch das andere impliziert. So könnte ein Grund für diesen
geschlechterspezifischen Effekt im allgemein verbreiteten Volksglauben liegen, dass Frauen
nur sexuellen Kontakt haben, wenn sie emotional involviert sind, Männer hingegen Gefühle
und Sex sehr wohl trennen können. Auch die operationale Umsetzung der Fragestellung in
einem „forced choice“- Paradigma wurde kritisiert, da der Proband dazu gezwungen wird,
sich für eine der beiden Alternativen zu entscheiden und somit eigentlich gar keine Aussage
über die Intensität des Eifersuchterlebens in der jeweiligen Situation gemacht werden kann.
Aus diesem Grund wurden z.B. Tests entworfen in denen die Probanden auf zwei getrennten
Skalen für emotionale und sexuelle Untreue angeben mussten, wie stark ihre Eifersucht
jeweils sein würde. Erstaunlicherweise traten bei diesem Antwortformat keine
geschlechtsspezifischen Differenzen mehr hervor. In manchen Studien kam man sogar zu
dem Ergebniss, dass bei dieser Art der Befragung nun durchschnittlich mehr Frauen glaubten
am eifersüchtigsten auf sexuelle Untreue zu reagieren ( R. Harris, 2004).
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Dennoch spricht vieles für einen solchen Unterschied im Eifersuchtserleben von Männern
und Frauen. Vor allem die Verhaltenskomponente zeigt eine deutliche Differenz zwischen
den Geschlechtern bezüglich des Umgangs mit der Eifersucht. Und auch wenn man durch die
Umgehung eines „forced choice“ Paradigmas herausbekommen konnte, dass Frauen wohl auf
sexuelle Untreue genauso eifersüchtig reagieren wie auf emotionale Untreue, bleibt weiterhin
eine ins Auge stechende Tatsache bestehen: Für Frauen ist ein Seitensprung leichter zu
tolerieren als für Männer. Oder anders formuliert, für Männer ist die sexuelle Untreue ihrer
Partnerin absolut inakzeptabel.
Kommen wir nun wieder auf die Evolutionspsychologie zurück und die Frage, warum es aus
evolutionärer Sicht Sinn macht, dass Männer einen Mechanismus besitzen, der hochsensibel
auf Hinweise sexueller Untreue reagiert und warum für Frauen die Untreue des Partners keine
große Gefahr birgt, so lange sich dieser nicht emotional an eine andere Frau bindet. Eine
evolutionspsychologische Erklärung für die unterschiedlichen Eifersuchtsauslöser bei
Männern und Frauen liegt in der Theorie, dass Männer und Frauen unterschiedliche
Ressourcen in eine Partnerschaft mit einbringen und in der Hypothese über die Ungewissheit
der Vaterschaft (Buss, 2004). Wenden wir uns nun zuerst den unterschiedlichen Ressourcen
zu, die Männer und Frauen anzubieten haben. Die Ressourcen der Frau stellen ihre Eizellen
dar und der Tatbestand, dass sie ihren Körper für 9 Monate, also für das Austragen der
Nachkommen zur Verfügung stellt. Da die Schwangerschaft eine sehr lange Zeit darstellt, in
der sich die Frau hohen Risiken aussetzt und die Möglichkeit, sich in dieser Zeit zu
reproduzieren, nicht gegeben ist, muss die Frau bei ihrer Partnerwahl darauf achten, dass der
auserwählte Mann fähig ist, für sie, und später dann für ihre Nachkommen, zu sorgen. Das
führt uns zu den Ressourcen des Mannes. Diese bestehen nicht, wie man vielleicht denken
könnte, aus seinen Samenzellen, sondern stellen „materielle“ Dinge, wie z.B. Status,
körperliche Kraft und in der heutigen Gesellschaft das Einkommen, dar. Wenn ein Mann nun
beschließt, all diese Ressourcen in eine Partnerschaft einzubringen, bindet er sich an eine
Partnerin und nimmt damit gewisse Kosten in Kauf, die so genannten Opportunitätskosten.
Opportunitätskosten bestehen aus den verpassten Paarungs-möglichkeiten, die durch die
längerfristige Bindung an einen Partner entstehen. Diese Kosten werden zur Sicherstellung
des Überlebens eines Nachkommens eingegangen (Buss, 2004). Gewissheit über die
Sicherheit seiner Vaterschaft kann der Mann aber nie wirklich erlangen, denn bei Säugetieren
findet die Befruchtung innerhalb des Körpers der Frau statt. Die Frau braucht sich deshalb
auch nie zu fragen, ob das Kind, welches in ihr heranwächst, auch wirklich von ihr ist. Es
trägt mit 100%iger Wahrscheinlichkeit die Hälfte ihrer Gene in sich. Die sexuelle Untreue
ihres Partners hat auf die Reproduktion ihrer eigenen Gene keine Auswirkung. Der Mann
aber kann sich nie sicher sein, ob das Kind von ihm ist und weiß folglich auch nicht, ob er es
geschafft hat, sein Genmaterial weiter zu verbreiten. Aus diesem Grund ist für einen Mann
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die weibliche Treue sehr wichtig, denn nur so kann er Vertrauen in seine Vaterschaft
entwickeln. Ein Kuckukskind würde für den Mann nicht nur den Verlust seiner eigenen
Investitionen, sondern auch der Investitionen der Partnerin bedeuten, die sich jetzt um die
Nachkommen eines anderen Mannes kümmert. Deswegen ist aus evolutionärer Sicht davon
auszugehen, dass ein Mechanismus zum Entdecken von Untreue von der Natur selektiv
begünstigt wurde. Die Frau hingegen muss sich gegen die emotionale Untreue ihres Partners
absichern, denn diese würde womöglich dazu führen, dass er die Beziehung verlässt und ein
Verlassen der Beziehung würde in Bezug auf das Überleben ihres Kindes ein Risiko
darstellen.
Diese Annahmen sind natürlich alle rein spekulativ und da eine Zeitmaschine, die es uns
ermöglicht in die Vergangenheit zu reisen, noch nicht erfunden wurde, sind sie leider auch
nicht überprüfbar. Es gibt aber noch andere Hinweise, die für einen solchen angeborenen
Eifersuchtsmechanismus bei Männern sprechen. Gehen wir nun davon aus, dass die sexuelle
Eifersucht des Mannes einen selektiv begünstigten psychologischen Mechanismus darstellt,
dann muss sie auch zu einem bestimmten Verhalten führen, das das adaptive Problem eines
Verlustes von Investitionen lösen kann (Buss, 2004). Aus Eifersucht resultierendes Verhalten
müsste also nach einer evolutionspsychologischen Theorie dazu führen, Untreue des Partners
(eigentlich der Partnerin) zu verhindern und diesen dazu zu bringen, die Beziehung nicht zu
verlassen. Solche Verhaltensweisen werden auch als Partnerbindungsstrategien bezeichnet.
Diese Strategien können von der Überwachung des Partners bis hin zu Gewaltandrohungen
und –anwendungen reichen.
Konzentrieren wir uns nun auf Gewalt als Strategie der Partnerbindung. Dass ein solcher
Zusammenhang zwischen Eifersucht und gewalttätigem Verhalten existiert, konnten Daly,
Johnson und Wilson (1995) in einer Untersuchung an 8385 Frauen, von denen 277 innerhalb
des letzten Jahres von ihren Männern angegriffen worden waren, beweisen. Die Befragung
der Frauen gliederte sich in zwei Teile: Zuerst wurden den Frauen Fragen zur Schwere der
Misshandlungen durch ihren Ehemann gestellt. Hierbei wurde zwischen „nicht
schwerwiegender“ und „schwerwiegender Gewalt“ unterschieden. Dann wurden die Frauen
über das Ausmaß der Eifersucht und das Kontrollverhalten ihrer Partner befragt. Es stellte
sich heraus. dass alle Punkte, die mit einer „Einschränkung der Selbstständigkeit“
einhergingen, im direkten Zusammenhang mit der durch den Partner verübten Gewalt
standen. Aus evolutionärer Sicht macht das Sinn, denn je abhängiger eine Frau von ihrem
Mann ist und je mehr sie sich vor ihm fürchtet, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass
sie ihn betrügen oder verlassen wird. Es zeigte sich auch, dass diese gewalttätigen Männer ein
überhöhtes Maß an Eifersucht an den Tag legten (Buss, 2004).
In anderen Studien wurde die Hypothese über einen Zusammenhang von Eifersucht und
Gewalt im Kontext weiterer evolutionspsychologischer Überlegungen untersucht. Wenn wir
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von Eifersucht als einem angeborenen Mechanismus ausgehen, müssten die Männer deren
Partnerinnen einen höheren reproduktiven Wert besitzen, d.h. die physische Attraktivität und
Jugend besitzen und somit viele und gesunde Kinder zur Welt bringen können, eifersüchtiger
sein. Sie müssten also mehr Angst vor dem Verlust der Partnerin haben, da diese auf dem
„Fortpflanzungsmarkt“ sehr begehrt ist und viele Männer um solch eine Frau werben, und
müssten folglich mehr Anstrengungen in Strategien der Partnerbindung investieren. So
konnten Buss und Shackelford (1997) zeigen, dass die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit
einer Untreue des Partners positiv mit den Partnerbindungsbemühungen von Männern (es sei
darauf hingewiesen, dass hier nicht nur von Gewalt die Rede ist) korreliert ist. Bei Frauen
aber konnte ein solcher Zusammenhang nicht festgestellt werden. Für Frauen scheint die
sexuelle Untreue im Vergleich zu Männern eine nicht ganz so bedeutende Rolle zu spielen.
Auch wurde in weiteren Studien von Buss (1989), wie auch von Kenrick und Keefe (1992),
ein
Zusammenhang
zwischen
Attraktivität
und
Alter
der
Frau
mit
dem
Partnerbindungsverhalten des Mannes hergestellt. Diese Untersuchungen konnten die
Annahme bestätigen, dass Männer, deren Frauen einen hohen reproduktiven Wert besitzen,
mehr Zeit und Anstrengung auf Strategien der Partnerbindung verwenden. Nach einer
statistischen Kontrolle des Alters zeigte sich bei Männern ein Zusammenhang von r= -.35
zwischen dem Alter der Partnerin und den unternommenen Bemühungen um diese Partnerin,
wohingegen Alter und Partnerbindungsbemühungen bei Frauen nur mit r= -.06 korrelierten
(Buss & Shackelford, 1997). Für Frauen konnte bezüglich Partnerbindungsstrategien ein
positiver Zusammenhang mit dem Status des Mannes nachgewiesen werden. Der
reproduktive Wert des Mannes ist für Frauen anscheinend eher unbedeutend, dafür spielt sein
Vermögen, sie ernähren zu können eine große Rolle, was für die These über sexuelle und
emotionale Eifersucht spricht.
Das Alter der Frau hängt aber noch mit etwas anderem zusammen. Nämlich mit dem Risiko
von ihrem Partner getötet zu werden. So wiesen Daly, Weghorst und Wilson schon 1982
darauf hin, dass männliche sexuelle Eifersucht eines der häufigsten Mordmotive darstellt. Bei
einer Durchsicht der Polizeiakten über verschiedene Mordfälle zeigte sich, dass sexuelle
Eifersucht in den meisten Ländern als Mordmotiv in der Rangreihe an dritter Stelle stand,
nach „crime-specific“-Morden und Mord aufgrund von familiären Konflikten. Daly,
Weghorst und Wilson untersuchten die Polizeiakten von Detroit aus dem Jahre 1972. 690
Morde waren in diesem Jahr begangen worden und 512 dieser Fälle waren 1980
abgeschlossen, d.h. ein Täter war gefunden worden. Die Morde wurden nach zwei Aspekten
kategorisiert: Mord als „Begleiterscheinung“ eines anderen Verbrechens und Mord aus
sozialem Konflikt heraus. 168 (32,8%) dieser Fälle gehörten der Kategorie „crime-specific“
und 339 (66,2%) der Kategorie „social conflict“ an. Die Fälle aus der Kategorie „social
conflict“ wurden in vier weiter Kategorien unterteilt: „jealousy conflict“ (58 Fälle,19%),
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„business conflict“ (13 Fälle, 4,2%), „family conflict“ (99 Fälle, 32,4%) und „argument
between friends, acquaintances or neighbors“ (136 Fälle, 44,4%). In den 58 „jealousy
conflict“- Fällen standen 40 in direktem Zusammenhang mit der Untreue des Partners. 30 der
Täter waren männlich und 10 weiblich (ca. 33%). In den anderen 18 Fällen bestand der
Grund für die Ermordung des Partners darin, dass dieser die Beziehung beenden wollte oder
beendet hatte. Hier zeigte sich eine weitaus größere Differenz zwischen den Geschlechtern,
denn 17 der Täter waren männlich und nur eine Täterin weiblich (ca. 6%). Chimbos
interviewte 1978 die Täter (29 Männer und 5 Frauen) in 34 Mordfällen zwischen Ehepaaren
in Kanada. In 29 Fällen gaben die Täter an, die Tat wäre aus sexueller Eifersucht heraus
begangen worden.
Jetzt stellt sich die Frage, welchen evolutionären Sinn das Töten des Partners macht, denn
durch einen Mord gehen dessen Ressourcen ja für die gesamte Spezies verloren und es
entsteht daraus kein selektiver Vorteil. Um dies besser verstehen zu können und vielleicht
doch noch mit der evolutionspsychologischen These in Einklang zu bringen, gehen wir noch
einmal auf Gewalt als Partnerbindungsstrategie zurück. Der Partner soll durch die Androhung
oder auch die Anwendung von Gewalt so sehr eingeschüchtert werden, dass er es nicht wagt,
fremdzugehen oder die Beziehung zu verlassen. Eine solche Strategie kann aber nur
wirkungsvoll sein, wenn sie auch glaubwürdig ist. Denn was nützt die Androhung von
Gewalt, wenn sie im entsprechenden Fall nicht umgesetzt wird (Buss, 2004). Deswegen ist
ein Mord aus der Perspektive der Evolution immer langfristig zu betrachten. Er signalisiert,
dass die Person bereit ist, ihre Drohungen wahr zu machen und dieses Wissen wird künftige
Sexualpartner vielleicht abschrecken, einen ähnlichen Fehler wie das Opfer zu begehen.
Nun ist es aber so, dass nicht nur Männer aus Eifersucht morden, wie wir gesehen haben,
sondern auch Frauen. Anhand der Fallbeispiele ist zwar eindeutig erkennbar, dass der Anteil
an durch Männer begangene Morde aus Eifersucht deutlich höher ist, aber es ist auch
allgemein bekannt, dass Männer generell häufiger Gewaltverbrechen begehen als Frauen.
Harris bezieht sich in ihrem 2004 erschienenen Artikel „Die Ursachen der Eifersucht“ direkt
auf die Studie von Daly, Weghorst und Wilson und kritisiert den darin gezogenen Schluss,
Männer seien sexuell eifersüchtiger als Frauen. Denn bei einer Relativierung des
Eifersuchtsmotivs auf die vom jeweiligen Geschlecht insgesamt begangenen Morde stellt sich
heraus, dass Frauen genauso häufig aus Eifersucht morden wie Männer. Aber aus diesem
Tatbestand zu schließen, es gebe keinen Unterschied bezüglich Eifersucht zwischen den
Geschlechtern finde ich ein bisschen vorschnell. Natürlich ist es richtig, dass Männer generell
aggressiver sind als Frauen, schon allein aufgrund ihrer physischen Voraussetzungen. Aber
ich finde, man sollte noch einmal darauf aufmerksam machen, dass Eifersucht als Motiv
immerhin in 20% der Fälle auftaucht. Vielleicht morden Frauen einfach nur häufiger im
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Zusammenhang mit sozialen Konflikten und nicht aus niederen Gründen wie Raub und
ähnlichem.
Weiter konnte ein Zusammenhang zwischen dem Risiko vom Ehemann oder Freund
umgebracht zu werden und dem Alter der Frau nachgewiesen werden. Frauen im TeenagerAlter tragen demnach das höchste Risiko und Frauen nach der Menopause das niedrigste. Die
Empirie belegt diese Annahme (Daly und Wilson, 1988). Dies weist wieder direkt auf die
Bedeutung des reproduktiven Wertes der Frau hin und lässt Schlüsse auf einen angeborenen
sexuellen Eifersuchtsmechanismus bei Männern zu. Außerdem haben sich Daly, Wilson und
Weghorst sehr wohl mit der Frage auseinander gesetzt, ob Männer wirklich sexuell
eifersüchtiger sind oder einfach nur gewalttätigeres Verhalten zu Tage bringen. Sie griffen
hierfür eine Untersuchung von Shettel-Neuber, Bryson und Young (1978) auf, in der
Studenten über ihr Verhalten in einer eifersuchtauslösenden Situation berichten sollten. Die
männlichen Teilnehmer nannten Verhalten wie wütend werden, den Partner bedrohen,
Alkohol trinken und die meisten gaben an, sie würden sich nach einer neuen Partnerin
umsehen. Die Frauen hingegen berichteten, sie würden weinen oder ihre Attraktivität
erhöhen. Diese Ergebnisse sprechen meiner Meinung nach für die Annahme, Männer seien
eher sexuell und Frauen eher emotional eifersüchtig: Das männliche Verhalten zeigt
Eigeninitiative, der Betroffene nimmt die Situation in die Hand und gestaltet sie nach seinen
Wünschen, er schaut sich nach neuen Partnerinnen um und ist selten gewillt, einen
Seitensprung zu tolerieren. Die weiblichen Aussagen zeigen ein eher passives Verhalten, dass
darauf ausgerichtet ist, fürsorgliches Verhalten beim Partner hervorzurufen und ihn dazu zu
bringen, die Beziehung nicht zu verlassen. Hierin spiegelt sich ihre Angst wieder, der Partner
könnte sich emotional an eine andere Frau binden und dieser seine Ressourcen zur Verfügung
stellen.
Gehen wir nun noch einen Schritt weiter. Wenn sexuelle Eifersucht ein angeborener
Mechanismus ist, der dem Mann zur Verfügung gestellt wurde, um sich vor der Untreue
seiner Partnerin und damit vor Investitionen in die Nachkommen eines anderen zu schützen,
dann müsste gewalttätiges Verhalten als dazugehörige Strategie besonders häufig in
Situationen auftreten, in denen der Mann Gefahr läuft, dass ihn seine Frau betrügt oder
verlässt. Eine solche Situation ist nach der Theorie der Evolutionspsychologie gegeben, wenn
der Mann nicht genügend Ressourcen besitzt, um für das Wohl seiner Frau (und damit auch
seiner Nachkommen) zu sorgen.
Die empirischen Ergebnisse scheinen diese Hypothese zu unterstützen. In einer Studie
wurden die Fälle von 1156 Frauen im Alter von 16 Jahren und älter, die über einen Zeitraum
von fünf Jahren (1990-1994) in New York City getötet wurden, untersucht. Fast die Hälfte
wurde durch ihre gegenwärtigen oder ehemaligen Ehemänner oder Freunde umgebracht.
Etwa 67% Prozent starben in den ärmsten Bezirken von New York, der Bronx und Brooklyn.
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Diese Ergebnisse zeigen höhere Raten des ehelichen Mordes unter Männern, die arm und
arbeitslos sind; das sind Umstände, die Männer daran hindern, positive Anreize wie die
Bereitstellung von Ressourcen anzuwenden, um den Partner zu halten (Buss, 2004, S.437).
Auch diese Angaben sind kritisch zu sehen, denn Buss formuliert sie sehr vage. Beim
genaueren Hinsehen stellt sich nämlich die Frage, 67% von was. 67% aller begangenen
Morde (dies würde die weiblichen Täter miteinschließen) oder 67% der Morde, die von
Ehemänner oder Freunden an ihrer Frau begangen wurden. Für sich alleine können diese
Ergebnisse wohl kaum als Beleg für die These über sexuelle Eifersucht bei Männern und
emotionale Eifersucht bei Frauen gelten. Setzt man sie aber in Bezug zu all den anderen
Studien und deren Ergebnisse, so zeigt sich doch eine erstaunliche Kohärenz zwischen ihnen.
Alle zeigen sie in dieselbe Richtung und lassen sich mit den Vorhersagen durch die
Evolutionspsychologie in Einklang bringen. So scheint es mir sehr einleuchtend, dass Männer
im Laufe der Evolution Strategien entwickelt haben, um sich vor sexueller Untreue ihrer
Partnerin zu schützen und dass bei Frauen ein Mechanismus zum Schutz vor emotionaler
Untreue des Partners selektiv begünstigt wurde (was nicht heißen soll, dass Frauen nicht auch
eifersüchtig auf sexuelle Untreue reagieren oder Männer nicht eifersüchtig auf emotionale
Untreue).
Ein solcher Unterschied lässt sich auch in den von Männern und Frauen angegebenen
Scheidungsgründen wiederfinden. So berichteten Kinsey, Martin und Pomeroy 1953, dass
51% der geschiedenen Männer in Amerika, die Untreue ihrer Ehefrau als Hauptgrund für die
Scheidung anführten, verglichen mit nur 27% der geschiedenen Frauen. Obwohl die
männlichen Befragten gewöhnlich zweimal so oft Ehebruch begingen wie die weiblichen
Befragten. Wahrscheinlich werden sich diese Zahlen seit 1953 verändert haben, was mit der
zunehmenden Unabhängigkeit von Frauen und dem Wunsch nach einer gleichberechtigten
Partnerschaft zusammenhängen könnte (Es wurde ja aber auch nie behauptet, dass
evolutionäre Mechanismen nicht mithilfe von Kognition überwunden werden könnten).
Betrachtet man die meisten weniger „zivilisierten“ Völker, findet man viele Beispiele für die
Manifestation der Hypothese über die Unsicherheit der Vaterschaft in den gesellschaftlichen
Strukturen oder sogar in den Gesetzen dieser Völker. So ist die Einschränkung der weiblichen
Sexualität ein „wichtiger“ Bestandteil der Gesellschaft in weiten Teilen der Welt. Der Islam
ist dafür ein gutes Beispiel. Hier entscheidet nicht nur der Ehemann über die Belange seiner
Frau, sondern vor ihm ihre Familie, genau genommen ihr Vater und ihre Brüder. Die
männlichen Verwandten wachen mit Argusaugen über die Tugend des Mädchen, denn mit ihr
ist die Familienehre verbunden. Sie suchen den zukünftigen Ehemann aus, das heißt sie
entscheiden, wer die Ressourcen (sprich die Eizellen) der Tochter des Hauses zur
„Verfügung“ gestellt bekommt, und damit entscheiden sie auch indirekt, welche Gene sich
mit ihren eigenen verbinden dürfen.
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Eine weitere Form sexueller Einschränkung von Frauen wird in vielen Teilen Afrikas
praktiziert: Die weibliche Beschneidung. Hierbei werden dem jungen Mädchen entweder
„nur“ die inneren Schamlippen oder die gesamte Klitoris entfernt – mit einem Buschmesser!
Danach wird das Mädchen „zugemacht“; ihre äußeren Schamlippen werden mit Dornen oder
Draht zugenäht. Das Ziel dieser „Operation“ ist, sicherzustellen, dass das Mädchen sich keine
sexuelle Erregung verschaffen und vorehelicher Geschlechtsverkehr ausgeschlossen werden
kann. Die Größe der Öffnung bestimmt den Brautpreis – je schmaler die Öffnung einer Frau,
desto höher ihr Brautpreis. Um sexuellen Kontakt in der Ehe zu ermöglichen, muss die Frau
von ihrem Ehemann ein Stück weit „aufgemacht“ werden. Weitere Schnitte sind nötig, wenn
ein Kind geboren wird. Nach der Geburt werden die Frauen dann traditionellerweise (wie
z.B. im Sudan) wieder zugenäht. Diese Prozedur wiederholt sich so oft im Leben einer Frau,
wie sie Kinder zur Welt bringt. Der Preis, den die Mädchen zu zahlen haben, besteht aus
Infektionskrankheiten, Schmerzen beim Wasser lassen, später Schmerzen beim Sex und bei
der Geburt von Kindern und in manchen Fällen müssen die Frauen einen solchen Eingriff
sogar mit ihrem Leben bezahlen; entweder sie sterben an einer Infektion oder an dem
Blutverlust nach der Beschneidung. Trotz dieser schrecklichen Folgen und dem von der
Regierung ausgesprochenen Verbot solcher Praktiken, wird dieses „Zeremoniell weiter
geführt.
Auch in anderen Kulturen lassen sich Verhaltensweisen finden, die darauf ausgelegt sind,
Männer vor weiblicher Untreue zu schützen. Bei den Baiga z.B. darf niemand mit der Frau
eines anderen auch nur beisammen stehen und lachen. Tut er dies doch, wird er mit einem
Speer in die Brust gestochen. Der Ehefrau werden zur Bestrafung für ihre „Untreu“ von
ihrem Ehemann Chillis in die Vagina gelegt (Stephens, 1963). Bei den Gyliak darf der
Ehemann, wenn er seine Frau in flagranti mit einem anderen erwischt, diesen anderen
umbringen und die ehebrüchige Frau wird zur Strafe geschlagen. Sexueller Kontakt mit einer
unverheirateten Frau wird nicht bestraft. Der Familienstand des Mannes spielt dabei keine
Rolle. Diese Besonderheit – nämlich, dass die Frau weniger hart bestraft wird – wurde
damals von Whyte missverstanden und als Beleg gegen die evolutionspsychologische These
über Eifersucht angeführt. Jedoch lässt sich dieser Tatbestand wieder nur wie folgt
interpretieren: unerlaubter Sex mit einer verheirateten Frau ist ein Verbrechen und der
Ehemann ist das Opfer (zitiert nach Daly, Wilson, Weghorst, 1982). Solche
Fehlinterpretationen lassen sich in der Literatur immer wieder finden. So berichteten Beach
und Ford (1951) über die Masai, die, verglichen mit anderen Kulturen, eine sexuell recht
freizügige Kultur haben. Vorehelicher Sex ist bei den Masai erlaubt und eine Frau hat
gewöhnlich mehrere Liebhaber. Sexueller Kontakt mit verheirateten Frauen oder Frauen, die
eine Beziehung zu Männern aus der Kriegerklasse unterhalten, ist aber verboten. Ein weiteres
Beispiel für solche Missverständnisse stellen die Yap dar. In ihrer Kultur ist außerehelicher
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Sex erlaubt – unter einer Voraussetzung: der Partner hat diesem sexuellen Kontakt
ausdrücklich zugestimmt. Ehebruch ohne die Erlaubnis des Partners ist innerhalb der
Gesellschaft geächtet und stellt einen Scheidungsgrund dar. Ist die Frau ehebrüchig, ist es
erlaubt sie zu schlagen, Ehebruch wird vor Gericht wie Diebstahl persönlicher Güter
behandelt - und wenn ein Ehemann seine Frau inflagranti erwischt, hat er das Recht, sie und
ihren Liebhaber zu töten oder beide mit dem Haus niederzubrennen.
Wie man sieht, können diese Kulturen nicht als Beispiel angeführt werden, um die Theorie
der Evolutionspsychologie zu widerlegen, sie bestätigen sie sogar: So lange der Mann nicht
in eine Frau investiert, braucht er sich nicht gegen Untreue abzusichern, Kontakte mit
anderen Männern werden durchaus toleriert. Stellt er aber einer Frau seine Ressourcen zur
Verfügung, möchte er als Gegenleistung ein Exklusivrecht über sie. Er ist eifersüchtig auf
Kontakte zu anderen Männern und bestraft sie bei Untreue hart. Die Seitensprünge eines
Mannes hingegen haben keine Folgen; es sei denn, er vergreift sich an einer verheirateten
Frau, dem Eigentum eines anderen Mannes.
Leacock lieferte 1980 hierfür eine alternative Erklärung. Sie glaubte, dass eine
Einschränkung sexueller Freiheiten sich erst mit dem Kontakt zu den Europäern in diesen
Volksstämmen entwickelte. Sie bezieht sich dabei auf die Berichte eines Jesuiten mit Namen
Paul LeJeune aus dem 17. Jahrhundert. Dieser beklagte bei seinem Kontakt mit den
Montagnais ein Fehlen jeglicher sexueller Moral. Doch LeJeunes eigene Niederschriften
weisen in eine ganz andere Richtung: „…they prefer to take the children of their sisters as
theirs, rather than their own, or then those of their brothers, calling in question the fidelity of
their wives, and being unable to doubt that these nephews come from their own blood“
(LeJeune,1634, zit. nach Daly, Wilson und Weghorst, 1982). Was für LeJeune wie sexuell
unmoralisches Verhalten wirkte, stellt in Wirklichkeit nur eine Taktik dar, sich vor
Kuckukskindern zu schützen. Die Tatsache, dass die Montagnais lieber die Kinder ihrer
Schwester als ihre eigenen anerkennen anstelle der Kinder die Bruders oder ihrer Frau
bedeutet nicht etwa, es hätte bei den Montagnais inzestuöses Verhalten oder ähnliches
gegeben – die Kinder der Schwester werden deshalb anerkannt, weil bei ihnen sicher ist, dass
sie (zumindest zu einem bestimmten Anteil) die eigenen Gene in sich tragen, wohingegen
diese besagten Männer sich bei den Kindern des Bruders oder denen der eigenen Frau nicht
sicher sein können, ob nicht vielleicht doch andere Männer an diesem „Werk“ beteiligt
waren. Leacock hat also mit dem Anführen der Arbeit von LeJeune ihre eigene These über
die Weitergabe europäischer Wertvorstellungen widerlegt.
Auch halte ich es für unwahrscheinlich, dass es in „früheren“ Zeiten absolute sexuelle
Freiheit gegeben haben soll und die Zivilisierung allein für alle Einschränkungen der
Sexualität verantwortlich zu machen ist. Denn würde dies der Wahrheit entsprechen, welche
Auswirkungen hätte dies auf die Beziehung zwischen Männern und Frauen? Wie ließen sich
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die bis jetzt genannten Ergebnisse aus den Studien und Experimenten erklären? Der einzige
Schluss, den man meiner Meinung nach daraus ziehen kann, wäre, dass alle Männer einzig
und allein dazu geboren sind, Frauen zu unterdrücken und sie für sich besitzen wollen. Sie
würden ihre Macht über das „schwache Geschlecht“ ausnutzen, weil es ihnen Spaß macht.
Und Frauen hätten anscheinend Freude daran, sich unterdrücken zu lassen, denn wenn all
unser Rollenverhalten uns allein von der Gesellschaft vorgegeben wird und nicht in tieferen
Ursprüngen wurzelt, warum sind selbst wir in einer europäischen, aufgeklärten Gesellschaft
unfähig, diese Strukturen völlig zu durchbrechen?
Meiner persönlichen Meinung nach sind die Menschen gut beraten, an eine evolutionäre
Entwicklung der Emotion Eifersucht und dem daraus resultierenden Verhalten zu glauben, sei
sie nun wahr oder nicht. Denn wird von den Menschen akzeptiert, dass Emotionen durch die
Evolution selektiv begünstigte Mechanismen darstellen, die direkt in Verbindung
mit
bestimmten Verhaltensweisen stehen, so wird es uns leichter fallen, diese Verhaltensweisen –
wie in diesem Falle Gewalt als Strategie der Partnerbindung - als Bestandteile menschlichen
Daseins zu sehen. Wenn wir die Gefühle und die damit verbundenen Verhaltensweisen als
existent anerkennen, ist es uns gleichzeitig möglich, sie wirksamer zu kontrollieren, denn
Gewalt ist und muss in unserer Gesellschaft tabuisiert sein. Trotzdem werden die Emotionen
und die mit ihr verknüpften Verhaltensweisen nicht einfach verschwinden, auch in einer
aufgeklärten Gesellschaft nicht, sie sind angeboren. Es wird also nie eine vollkommene
Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen geben, denn Männer und Frauen sind
einfach nicht gleich und zwar aus dem Grund heraus, dass sie im Laufe der Evolution
verschiedene Strategien zum Überleben entwickelt haben. Frauen haben einen selektiven
Vorteil dadurch erfahren, sich an Männer zu binden und sie dazu zu bringen, für sie zu
sorgen. Da Abhängigkeit aber eine riskante Strategie darstellt, da man ja verlassen werden
kann, musste irgendwie eine Schutzfunktion erfunden werden – die emotionale Eifersucht,
die in diesem Sinne als Alarmanlage funktioniert. Sie funktioniert wie ein Feuermelder, der
vor drohender Gefahr warnt und die Möglichkeit bietet, diese vielleicht doch noch
abzuwenden. Analog dazu ist die Entwicklung der sexuellen Eifersucht bei Männern zu
sehen. Es muss ein selektiver Vorteil für Männer darin bestanden haben sich auf Kosten
weiterer Nachkommen an eine Frau zu binden, um für das Überleben eines Nachkommens zu
sorgen. Deswegen ist es auch so wichtig, sich vor der Untreue der Partnerin und damit vor
der Investition in fremde Kinder zu schützen. Akzeptiert man dies einmal als Tatsache, ist es
auch leichter etwas gegen diese Strukturen zu unternehmen. Erziehung allein reicht nicht aus,
wenn die Gene dafür verantwortlich zu machen sind, also müssen wir uns etwas neues
einfallen lassen und eine Umgebung schaffen, in der evolutionspsychologische Mechanismen
nicht mehr greifen können. Wie eine solche Umgebung auszusehen hat, gilt es nun zu
erforschen.
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