Arbeit hinter den Kulissen Arbeit hinter den Kulissen
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Arbeit hinter den Kulissen Arbeit hinter den Kulissen
Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhausträgergesellschaft Misericordia GmbH mit den Einrichtungen Augustahospital Anholt, Franz-Hospital Dülmen, St. Walburga-Krankenhaus Meschede, Clemenshospital Münster, Raphaelsklinik Münster und Exerzitien- und Tagungshaus Kevelaer Arbeit hinter den Kulissen Wir über uns – St. Walburga-Krankenhaus Meschede Arthroseforum in der Raphaelsklinik Münster Service für ambulante Patienten im Franz-Hospital Dülmen Betriebsfest im Clemenshospital Münster 02/2004 Einblick(e) TITEL INHALT ▼ Wir über uns – St. Walburga-Krankenhaus Meschede Seite 20 ▼ ▼ ab Seite 8 Seite 24 Titelthema der nächsten Ausgabe: „Das Krankenhaus als Wirtschaftspartner“ Moderne Wundversorgung ist machbar! . . . S. 27 Weihnachtsgeschichten . . . S. 3 IMPRESSUM Herausgeber Misericordia GmbH Düesbergweg 128 48153 Münster Tel.: 02 51/9 19 37-0 Redaktion Gertie Bakenecker Clemenshospital, Münster Michael Bührke Raphaelsklinik, Münster Sr. Irmlinde Enk Franz-Hospital, Dülmen Dieter Glaremin St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Gabriele Maaßen Augustahospital, Anholt Agnes Pelz Franz-Hospital, Dülmen Gabi Sander St. Walburga-Krankenhaus, Meschede Frank Schüssleder Raphaelsklinik, Münster Joachim Weidemann Augustahospital, Anholt Erscheinungsweise halbjährlich Seligsprechung von Anna Katharina Emmerick. . . . . . S. 4 QM-Informationen. . . . . . . S. 6 Titel Hinter den Kulissen – Krankenhausmitarbeiter im Verborgenen . . . . . . ab S. 8 Mitarbeiterbefragung: . . . S. 12 Vor Ort St. Walburga-Krankenhaus Wir über uns . . . . . . . . . . S. 20 Oktoberfest . . . . . . . . . . S. 28 Clemenshospital Herzalarm . . . . . . . . . . . . S. 29 Betriebsfest . . . . . . . . . . S. 30 Generaloberin Sr. Christel und Oberin Sr. Mariata in Ruanda S. 32 Kaleidoskop Herr Hellmons, bitte ein Bier… . . . . . . . . S. 34 Klinikinformationen für das Handy . . . . . . . . . S. 36 22. Deutsche Krankenhausmeisterschaft 2004 . S. 36 Betriebsfest . . . . . . . . . . . S. 22 Raphaelsklinik Kunstszene . . . . . . . . . . . S. 22 Das Elternzimmer . . . . . . S. 26 Klinischer Abend zum Thema „Diabetes“. . . . . . S. 26 2 Franz-Hospital Ambulanz Zentrum . . . . . S. 28 Studienfahrt 2004 . . . . . . S. 35 Sommerfest des Krankenhausfunks! . . . . . S. 22 Arthroseforum. . . . . . . . . S. 24 Auflage 1.050 Arthroseforum in der Raphaelsklinik hatte überwältigenden Erfolg ▼ Titelthema: Arbeit hinter den Kulissen Indiaca-WM im Land der aufgehenden Sonne Seite 38 Mit-Menschen Neuer evangelische Krankenhausseelsorger im Clemenshospital . . . . . . . . . . . . . . S. 41 Pater Gerardus Ellenbroek ist tot . . . . . . . . . . . . . . . S. 42 Abschied und Neubeginn am St. WalburgaKrankenhaus . . . . . . . . . . S. 42 Radiologische Abteilung des St. Walburga-Krankenhauses hat eine neue Chefärztin . . . . . . . . . . . S. 43 Goldene Nadel für Arzthelferin . . . . . . . . . . . S. 44 Examen im Clemenshospital 2004 . . . S. 44 Nachrufe . . . . . . . . . . . . . S. 45 Chefarztwechsel der nephrologischen Abteilung. . . . . S. 46 Nacht der Museen und Galerien . . . . . . . . . . S. 37 Fachweiterbildung . . . . . . S. 47 Arafat wieder im Jemen. . S. 37 40-jähriges Professjubiläum von Sr. M. Hiltrudis . . . . . S. 48 Indiaca-WM in Japan . . . . S. 38 Erwartungen, Leistungen und Notwendigkeit der Kinderkrankenschwester . S. 40 Erfolgreiches Staatsexamen 2004 . . . . . S. 48 Jubilare . . . . . . . . . . . . . . S. 49 Die Vier Kerzen am Adventskranz Vier Kerzen brannten am Advents- Nicht nur Kinder haben Hoff- kranz. Es war still. So still, dass nung. man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze Wenn auch wir mit ein wenig seufzte und sagte: Ich heiße Frie- mehr den. Mein Licht leuchtet, aber die Glauben und Liebe in die Menschen halten keinen Frieden, Zukunft blicken, können wir sie wollen mich nicht. Ihr Licht viel erreichen. Gemeinsam wurde immer kleiner und verlosch und auch jeder für sich. Hoffnung, Frieden, schließlich ganz. Ganz herzlichen Dank möchDie zweite Kerze flackerte und ten wir Ihnen für Ihr Engage- sagte: Ich heiße Glauben, aber ich ment, Ihr Vertrauen, Ihre bin überflüssig. Die Menschen Zusammenarbeit und Ihre wollen von Gott nichts wissen. Es Kooperation in diesem Jahr hat keinen Sinn mehr, dass ich aussprechen. brenne. Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Leise und sehr traurig meldete sich und friedvolles Weihnachts- nun die dritte Kerze zu Wort. Ich fest. Vor allem Glück, Gesund- heiße Liebe. Ich habe keine Kraft heit und Zufriedenheit für das mehr zu brennen. Die Menschen Jahr 2005. stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die ande- Ihr ren, die sie lieb haben sollen. Und mit einem letzten Aufflackern war Gregor Hellmons auch dieses Licht ausgelöscht. Joachim Schmitz Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: Aber, aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein! Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: Hab nur keine Angst! So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung. Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an. Der Engel Als ich dieses Jahr meine Krippe und die fünf Weihnachtsengel wieder einpackte, behielt ich den letzten in der Hand. „Du bleibst“, sagte ich, „ich brauche ein bisschen Weihnachtsfreude für das ganze Jahr.“ „Da hast du aber Glück gehabt“, sagt er. „Wieso?“ fragte ich ihn. „Na, ich bin doch der einzige Engel, der reden kann.“ Stimmt! Jetzt erst fiel es mir auf, ein Engel, der reden kann? Da hatte ich wirklich Glück gehabt. „Wieso kannst du eigentlich reden? Das gibt es doch gar nicht!“ „Doch, das ist so. Nur wenn jemand nach Weihnachten einen Engel zurückbehält, nicht aus Versehen, sondern wegen der Weihnachtsfreude – wie bei dir – dann können wir reden. Aber es kommt ziemlich selten vor. Übrigens ich heiße Heinrich.“ Seitdem steht Heinrich in meinem Wohnzimmer im Regal. In den Händen trägt er seltsamerweise einen Müllkorb. Heinrich steht gewöhnlich still an seinem Platz, aber wenn ich mich über etwas ärgere, hält er mir seinen Müllkorb hin und sagt :“Wirf rein!“ Ich werfe meinen Ärger hinein – weg ist er! Manchmal ist es ein kleiner Ärger, zum Beispiel, wenn ich meine Brille verlegt habe oder meinen Haustürschlüssel nicht finde. Es kann aber auch ein großer Ärger sein oder eine Not oder ein Schmerz, mit dem ich nicht fertig werde. Eines Tages fiel mir auf, dass Heinrichs Müllkorb immer gleich wieder leer war. Ich fragte ihn: „Wohin bringst du das alles?“ „In die Krippe“, sagte er. „Ist denn soviel Platz in der kleinen Krippe?“ Heinrich lachte. „Pass auf. In der Krippe liegt ein Kind, das ist noch kleiner als die Krippe. Und sein Herz ist noch viel kleiner. Deinen Kummer lege ich in Wahrheit gar nicht in die Krippe, sondern in das Herz des Kindes. Verstehst du das?“ Ich dachte lange nach. „Das ist schwer zu verstehen. Und trotzdem freue ich mich. Komisch, nicht?“ Heinrich runzelte die Stirn. „Das ist gar nicht komisch, sondern das ist die Weihnachtsfreude, verstehst du das?“ Auf einmal wollte ich Heinrich noch vieles fragen, aber er legte den Finger auf den Mund. „Psst“, sagte er „nicht reden. Nur sich freuen!“ 3 Zur Seligsprechung von An Die Hl. Kreuz Kirche in Dülmen mit dem Grab von Anna Katharina Emmerick liegt direkt an unserem Krankenhaus. Nur die Straße „Am Schloßgarten“ trennt uns vom Eingang der Kirche und der Krypta, in der Anna Katharinas Grab besucht werden kann. Von daher haben wir viel vom Geschehen der Vorbereitungen zur Seligsprechung, die am 3. Oktober 2004 durch Papst Johannes Paul II. in Rom vorgenommen wurde, miterlebt. Anna Katharina Emmerick ist eine zu wenig bekannte Glaubenszeugin, die heutigen Christen überraschend viel zu sagen hat. Es gibt bedeutsame 4 Parallelen zwischen Anna Katharina Emmerick und Schwester Maria Euthymia: Beide entstammen ärmlichen, landwirtschaftlichen Ve r h ä l t n i s sen, beide sehen ihre Berufung im Ordensleben, beide treffen in den Ordensgemeinschaften auf Widerstände und Prüfungen, beide sind sich für sogenannte „niedere Dienste“ nicht zu schade, für beider Schicksal hat die Wäscherei eine prägende Bedeutung. - Sr. Euthymia erlebt ihre Versetzung aus der Krankenpflege in die Waschküche als Gehorsamsprüfung. - Anna Katharina Emmerick leidet ihr Leben lang schwer unter den Verletzungen, die ihr ein herabfallender schwerer Korb mit nasser Wäsche zufügt. Denn auch sie war im Kloster zuständig für die Wäsche. Ungeachtet solcher Parallelen ist die Lebens- und Glaubensgeschichte von Anna Katharina Emmerick einzigartig. Das zen- trale Geheimnis ihres Lebens ist ihre große Gott-Verbundenheit, ihre intensive Beziehung zu Christus, vor allem in seinem Leiden und in seiner Hingabe an den Vater. Die Seligsprechung in Rom Nach langer und intensiver Vorbereitung in Coesfeld, wo Anna Katharina geboren wurde und in Dülmen, wo wir ihr Grab finden, kam es am 3. Oktober dieses Jahres in Rom zum Höhepunkt der vorbereiteten Feierlichkeiten: Anna Katharina Emmerick wurde von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Als zum 1. Mal der Name „Anna Katharina Emmerick“ über die Lautsprecheranlage auf dem Petersplatz erklang, klatschten die Pilger mit ihrem lindgrünen Schal noch ein wenig zaghaft und zurückhaltend. Knapp 2 Stunden später, am Ende der Seligsprechungsfeier, gab es aber auch für die Westfalen kein Halten mehr. Viele waren vor Begeisterung auf die Stühle gestiegen und schwenkten ihre grünen Tücher, die das Erkennungszeichen der Münsterland-Wallfahrer waren. Für die Pilger war die gemeinsame Messe der erwartete Höhepunkt der dreitägigen Seligsprechungsfeierlichkeiten in Rom. Bereits die Vigilfeier am Samstag in der Kirche ▼ Zwei Nachbarinnen von Sr. Anna Katharina in Dülmen Sr. Irmlinde und Sr. Liberia na Katharina Emmerick tet über dem Bistum Münster auf“ sagte Lettmann. Der Pfarrer der Gemeinde Hl. Kreuz in Dülmen überreichte Bischof Lettmann ein Reliquiar (eine Emmerick-Reliquie in einem Gefäß). „Sie haben als Bischof ganz entscheidenden Anteil daran, dass wir die religiöse Erfahrungen brauchen wir“, sagte Nienhaus eindringlich und: „Der gebrechliche Papst habe gezeigt, dass Kirche nur dann heilsam sein könne, wenn wir zu unserer Schwachheit stehen“. Die stellvertretende Bürgermeisterin überbrachte dem Papst der und Briefe zu übergeben. Die Kinder hatten dem Heiligen Vater in ihren Briefen, die unkompliziert mit „Hallo Papst“ begannen, von sich erzählt oder ihm gute Besserung gewünscht, weil er doch so krank aussehe. Für die 1.500 Pilger aus dem Grüße der Stadt Dülmen und reichte ihm eine Mappe mit Bildern und kurzen Briefen ihrer Schüler. Sie hatte den Mädchen und Jungen aus der 2. Klasse versprochen, die Bil- Münsterland wird die Erfahrung der internationalen Kirche in Rom ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Petersdom ▼ ▼ Maria Maggiore mit Wort- und Musikbeiträgen sowie einer Kerzenprozession durch die dunkle Kirche zum Abschluss hatte viele ergriffen und berührt. Die Feier auf dem großen Petersplatz steigerte noch das Gefühl. 150 Sängerinnen und Sänger aus Dülmen und Coesfeld, die schon bei der Vigilfeier mit Bischof Lettmann am Vorabend in Santa Maria Maggiore im Einsatz waren, gestalteten auch die Seligsprechungsfeier mit strahlendem Stimmenklang. Pfarrer und Dechanten aus Dülmen und Coesfeld konzelebrierten, für die Messdiener aus dem Münsterland dürfte der 3. Oktober 2004 bestimmt unvergesslich bleiben. Während des Dankgottesdienstes am Morgen nach der Seligsprechung - ebenfalls im Petersdom - brandete mehr als einmal großer Applaus auf. Gemeinsam mit Bischof Reinhard Lettmann feierten die Pilger des Münsterlandes dort einen Dankgottesdienst, bei dem erneut Anna Katharina Emmerick im Mittelpunkt stand. „Ein neuer Stern leuch- Ein Papst zum Anfassen Seligsprechung feiern können.“ dankte er dem Bischof für dessen Engagement. Die Erfahrungen und Erlebnisse in Rom haben Spuren bei den Pilgern hinterlassen. „So dichte Sr. Irmlinde 5 QUALITÄTSMANAGEMENT Aktuelle QM-Informati Wie sieht zurzeit eigentlich der Stand zum Qualitätsmanagement aus? Viele von Ihnen, die bislang noch nicht aktiv zum Beispiel als Moderator, Qualitätsmanagementbeauftragter oder Qualitätsmanagement Mitglied eines QTeams eingebunden waren, werden sich dies möglicherweise fragen. Aber es tut sich etwas! Qualitätsmanagement bedeutet auch „Führen nach Zielen“ 6 und genau das versuchen wir zu intensivieren. Wie bereits im letzten Jahr wurde auch in diesem Jahr ein Ziele-Workshop mit den Betriebsleitungen aller unserer Einrichtungen in der Akademie Klausenhof in Dingden durchgeführt. Hier wurden aber nicht nur die Ziele des letzten Workshops überarbeitet oder neue Ziele entwickelt sondern es wurde auch soweit möglich dargestellt, was aus den damals entwickelten Zielen geworden ist. Hierbei zeigte sich immer mehr, dass wir ein gemeinsamer Konzern sind in dem die einzelnen Krankenhäuser selbständig agieren, aber in vielen Fällen mit gleichen Problemen und Fragen konfrontiert sind. Dadurch können alle Häuser von den Erfahrungen untereinander lernen und profitieren. Festgestellt werden konnte, dass bei/nach dem ersten ZieleWorkshop nicht ausreichende Indikatoren zur Messung des Zielerreichungsgrades festgelegt wurden. Klar wurde aber auch, dass man nicht mit einer Gruppe von 25 Personen aus 5 unterschiedlichen Häusern Maßnahmen zur Messung von Zielen festlegen kann. Dies kann letztlich nur über die Trägergesellschaft Misericordia GmbH in Zusammenarbeit mit dem Konzern-Lenkungsausschuss erfolgen. Wir haben daraus gelernt und in diesem Jahr eine intensivere Nachbearbeitung des Workshops insbesondere bezüglich der QMIndikatoren vorgenommen. Warum werden Ziele erarbeitet und wie erreichen sie letztlich jede/n einzelne/n Mitarbeiterin und Mitarbeiter? Jedes Handeln verfolgt ein bestimmtes Ziel. Ein Handeln ohne Ziel macht keinen Sinn. Jede Behandlung eines Patienten verfolgt z. B. ein oder mehrere Ziele (Schmerzlinderung, Verbesserung des Gesundheitszustandes, etc.). Mit Einführung des Qualitätsmanagements werden Ziele konkret benannt und festgelegt. Damit diese Ziele auch entsprechend bis zum nächsten Ziele-Workshop bearbeitet werden können, müssen alle Beteiligten über sie in Kenntnis gesetzt werden. Deswegen wurde in Dingden beschlossen, dass ein „Führen nach Zielen“ nur durch Mitarbeiter-/Zielvereinbarungsgespräche erfolgen kann. Das bedeutet, dass zukünftig jeder Vorgesetzte Mitarbeiter-/Zielvereinbarungsgespräche führen wird, und mit jedem/-r Mitarbeiter/-in individuelle Ziele vereinbart, die im Sinne der Konzernziele stehen. So werden die Konzernziele Stück für Stück „herunter gebrochen“. Bis von den Zielvereinbarungsgesprächen jede/r Mitarbeiter/in erreicht wird, muss sicherlich noch etwas Zeit vergehen, da Schulungen zum Führen von Mitarbeitergesprächen vorgeschaltet sind. Die ersten Schulungstermine stehen bereits fest; sie werden Anfang Januar 2005 durchgeführt. IS QUALITÄTSMANAGEMENT onen Ebenfalls wurde in Dingden eine Änderung der Geschäftsordnung zum Qualitätsmanagement beschlossen. Aus der Geschäftsordnung QM soll eindeutig hervorgehen, dass sie für alle bindend ist und bei Nichtbeachtung mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu rechnen ist. Dies gilt insbesondere für freigegebene QMDokumente wie zum Beispiel Verfahrensanweisungen, Formblätter, etc. Es wird nun ernst. Hier die festgelegten Zertifizierungstermine und Pilotabteilungen: Zertifizierung?! Franz-Hospital Dülmen 27. - 29. April 2005 Chirurgie, OP, Anästhesie, Neurologie Augustahospital Anholt 11. - 13. Mai 2005 Neurologie, evtl. das ges. Krankenhaus Clemenshospital Münster 30. Mai - 01. Juni 2005 Unfallchirurgie, OP, Gynäkologie/Geburtshilfe, Kreißsaal, O Ein weiteres wichtiges Thema beim Ziele-Workshop war das weitere Vorgehen in den einzelnen Häusern bis zur DIN ISO-Zertifizierung. Diese wird angestrebt, da es nach ISO möglich ist, auch einzelne Abteilungen (Pilotabteilungen) und nicht nur das gesamte Haus wie z. B. bei KTQ / proCum Cert zu zertifizieren. Ebenfalls kann durch eine ISOZertifizierung einzelner Abteilungen auch nach außen dargestellt werden, dass bereits ein QM-System im Krankenhaus etabliert ist. Insbesondere im Hinblick auf die Veröffentlichung eines Qualitätsberichtes erstmals im Jahr 2005 spielt dies eine sehr große Rolle. Während und in der Nachbearbeitung des Ziele-Workshops haben wir zusammen mit unserer Beratungsfirma QKB – Hr. Dr. Pinter, die Termine und die Pilotabteilungen für die einzelnen Krankenhäuser festgelegt. ter erfordert. Dies bezieht sich nicht nur auf die Pilotabteilun- Raphaelsklinik Münster 15. - 17. Juni 2005 Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Koloproktologie, OP, Gynäkologie/Geburtshilfe, Kreißsaal, Anästhesie St. Walburga-KH Meschede Oktober/November 2005 Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Koloproktologie, OP, Anästhesie Uns allen ist bewusst, dass die Einhaltung dieser Termine eine enorme Kraftanstrengung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbei- gen, sondern a u c h auf alle am Prozess Beteiligte. Das heißt interne sowie externe D i e n s t l e i s t e r, zum Beispiel Funktionsabteilungen, Reinigung, etc.! Aus diesem Grund haben wir im Konzern-Lenkungsausschuss gemeinsam mit Herrn Dr. Pinter für jedes Krankenhaus einen Zeitplan aufgestellt, der bis zur Zertifizierung nach DIN ISO führt. Als Instrument zur Überprüfung des Bearbeitungsstandes, aber auch zum gegenseitigen Informationsaustausch, dient die gemeinsame KonzernSteuerungsmatrix. Sie ist eine Zusammenfassung aller Steuerungsmatrizen aus unseren Krankenhäusern und enthält eine Auflistung der Verfahrensanweisungen und der sonstigen qualitätsrelevanten Dokumente. Auch diese KonzernSteue- rungsmatrix wurde in Dingden zum ersten Mal vorgestellt. Alle Beteiligten konnten hausindividuell ihren derzeitigen Bearbeitungsstand nach ISO erkennen. Für alle war hierdurch ersichtlich, dass noch viel Arbeit bis zur Zertifizierung bevorsteht. 7 TITEL Hinter den Kulissen Einkaufsabteilung im Franz-Hospital Dülmen Die Einkaufsabteilung wird in der Regel nur wahrgenommen, wenn Störungen in der Warenlieferung (Lieferungsverzögerungen) vorliegen oder Mehrverbräuche angesprochen werden müssen. Mittlerweile sind die Bestellvorgänge durch Barcodierung so rung, -abrechnung und Statistik der ca. 4.000 Artikel zuständig, die Tätigkeiten erstrecken sich über weitere Aufgabenfelder wie: • Dienstleistungen (Gebäude reinigung, Pforten-Nachtdienste, Transportdienste, auch Medizintechnik und Marketing. Wir verstehen unsere Arbeit als Dienstleistung zur Unterstützung der Pflegenden und zum Wohle unserer Patienten bei gleichzeitiger Einhaltung der knappen Budgetvorgaben. che Auflagen, die steigende Flut an Dokumentationen, höhere Anforderungen an die Qualität der medizinischen Leistungen und Produkte, dem mittlerweile stark spürbaren Wettbewerb der Krankenhäuser in ihren Leistungsangeboten untereinander, Qualitätsmanagement etc. eleminiert. Das Krankenhaus steht in diesem Zusammenhang vor einer schweren Wahl: Der Kostendruck, der durch Reduzierung der Sach- und Prozesskosten nicht aufgefangen werden kann, wird unter Umständen durch Personalreduzierungen aufgefangen werden müssen. Um diesen letzten Schritt abzuwehren, bleibt uns nur die Möglichkeit, qualitative Produkte und Dienstleistungen zu günstigsten Konditionen zu beziehen und der Appell an alle Mitarbeiter, sich als Team dieser Herausforderung des Sparzwangs zu stellen. Franz-Josef Dirking, Einkaufsleiter Franz-Hospital Dülmen Leitung Zentraleinkauf: Franz-Josef Dirking, Abrechnung/Statistik: Rita Tenberge, Material-Disposition: Thomas Beermann (v.l.) ▼ automatisiert, dass von den Pflegenden nur noch in wenigen Fällen Bestellscheine geschrieben werden müssen. Die Einkaufsabteilung ist jedoch nicht nur für Verhandlung, Vertragsgestaltung, Mustererstellung, Material-Kommissionie8 Fremdlabor-Leistungen, Krankenhausapotheke, neuer Zentralsteri im Clemenshospital Münster), • Investitionen (Geräte, Inneneinrichtungen), • Abfallwirtschaft • und seit Anfang des Jahres Und genau diese immer knapper bemessenen Budgets zwingen uns immer wieder zu neuem Umdenken und zur Überprüfung aller Prozesse unseres Handelns. Errungene Ersparnisse werden jedoch durch strenge gesetzli- TITEL Hinter den Kulissen Schon früh am Morgen geht es rund!! In sämtlichen Abteilungen des Franz-Hospitals bewegt sich etwas. Ganz früh am morgen, so zwischen 5.30 und 6.30 Uhr geht es los. In der Physiotherapie, der Ambulanz, der Inneren Aufnahme, dem OP und der Küche bricht das Sauberkeitsvirus zuerst aus. Wenn man dann in der Zeit von 6.30 bis 9.30 Uhr über die Stationen geht, kann man sie kennenlernen. Mit ihren mobilen Hilfswagen reinigen sie innerhalb von 2,5 - 3 Stunden eine ganze Station. Diese körperlich schwere Arbeit muss nach einem exakten Reinigungsplan durchgeführt werden. Viele Dinge, die im Weg stehen, müssen täglich beiseite geräumt werden. Viele andere Berufsgruppen stören oder fördern die tägliche Arbeit. Nicht immer ist das berufliche Miteinander konfliktlos oder einfach. Die Reinigungsdamen arbeiten vielfach unter einem sehr Auf meine Frage hin bestätigen alle, wie wichtig ihnen dieser Kontakt zu den Patienten ist. Aber unter Umständen auch sehr belastend, z. B. auf der onkologischen Station 5, auf der viele sehr schwer kranke Patienten sind. Viele der Reinigungsdamen sind schon lange Jahre auf den gleichen großen Zeitdruck. Sie bekommen für ihre schwere Arbeit einen niedrigen Lohn und haben zu Hause vielfach die Doppelbelastung, Haushalt und Familie. Um so erstaunlicher ist es, dass die Zeit da ist, in den Patientenzimmer ein gutes Gespräch mit den Patienten zu führen, nett und freundlich zu sein und zu lächeln. Stationen, andere pendeln oft, hierbei ist es dann schwer mit anderen Berufsgruppen Kontakt zu bekommen. Es gibt auch Kräfte, die mehrmals am Tag kommen, also ihre Arbeitszeit unterbrechen und immer wieder neu zum Krankenhaus kommen müssen. Sie müssen sich alle sehr viel gefallen lassen und wir sind froh, dass sie da sind und es sie gibt. Freuen wir uns also, wenn es morgen wieder rund geht! Agnes Pelz, Franz-Hospital, Dülmen 9 TITEL Hinter den Kulissen „Hinter jedem Laborwert steht ein Patient!“ Technisches Verständnis für die komplizierten Apparaturen ist Grundvoraussetzung. Huong Kim und Christina Dole am Integra 800, der für die Analyse aller klinischen Chemieparameter zuständig ist. ▼ Arbeit im Labor Die hellen Laborräume sind angefüllt mit Geräten, die wie überdimensionale HightechGefriertruhen aussehen. Ein gleichmäßiges Geräusch irgendwo zwischen Summen und Rauschen erfüllt den Raum, hin und wieder macht eine der Maschinen durch zurückhaltendes Piepsen auf 10 sich aufmerksam. Dazwischen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in weißen Kitteln laufend damit beschäftigt, die Analysegeräte mit Blut, Urin oder sonstigen Substanzen zu „füttern“. „Hinter jedem Laborwert steht ein Patient. Das habe ich noch in der Ausbildung gelernt!“ ruft sich die die medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin Daniela Bischoff einen Satz ins Gedächtnis zurück, der angesichts der Fülle modernster Technik im Labor der Raphaelsklinik zunehmend an Bedeutung gewinnt. „Ich freue mich immer, wenn ich beim Rundgang über die Stationen mit den Patienten in Kontakt komme.“ schildert Arthur Pawelek seine Freude am Kontakt mit dem Menschen hinter den Laborwerten. Manchmal können die Labormitarbeiterinnen und -mitarbeiter anhand der Blutwerte den Heilungsprozess eines Patienten mitverfolgen, „Das ist dann auch für uns toll, wenn ein ehemals schwerkranker Patient plötzlich wieder im Garten den Son- TITEL Markus Rennebaum leitet das Labor seit April 1997 ▼ Notfall Irgendwo im Krankenhaus tritt ein Notfall ein. Claudia Grewe greift zum Telefonhörer. Routiniert aber sich der Dringlichkeit der Situation offensichtlich bewusst, ruft sie bei der Blutbank an, ein Patient benötigt dringend sechs Blutkonserven. „Ich brauche sofort sechs EKs Null positiv, Kell negativ getestet.“ Was dem Laien kaum ohne Stolpern über die Lippen käme ist für die Labormitarbeiterin Alltag. Mit Blaulicht wird auch die Sachkenntnis des Menschen gefragt. Trotzdem befürchtet Grewe, dass ihr Beruf bei der fortschreitenden ▼ nenschein genießen kann!“ beschreibt Bischoff einen der schönsten Aspekte ihrer Arbeit. Gute Stimmung im Labor: Arthur Pawelek und Daniela Bischoff (v.l.) bei der Arbeit Automatisierung aussterben könnte. „In den Großlabors arbeiten inzwischen nur noch Arzthelferinnen, die sind billiger und um die Maschinen mit Untersuchungsmaterial zu bestücken, braucht man keine besondere Ausbildung.“ Eine düstere Prognose für einen Beruf, bei dem der menschliche Aspekt eigentlich wesentlich sein sollte. Routine Um 7:00 Uhr beginnt der Routinedienst im Labor, zunächst für eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter. Um 7:30 folgen die Anderen. Meist sind sie zu fünft, das komplette Team umfasst 14 Kolleginnen und Kollegen. Um 16:00 Uhr endet der Dienst, und die Bereitschaft übernimmt das Labor. Die Labortätigkeit umfasst die Einsatzbereiche Haematologie, Haemostaseologie, Serologie, klinische Chemie und Immunologie. Hinzu kommt noch der Bereich der speziellen Gerinnungsuntersuchung, der auch von der im Ambulanzzentrum der Raphaelsklinik angesiedelten hämostaseologischen Schwerpunktpraxis von Dr. Hartmut Pollmann genutzt wird. Außergewöhnliche Untersuchungsaufträge werden mit der Post zu Speziallabors versendet. Mehrmals am Tag werden die empfindlichen Laborgeräte korrekt eingestellt. Schon bevor dies zur Pflicht wurde, nimmt das Labor zudem an so genannten Ringversuchen teil, bei denen externe Überwachungslabors einmal pro Quartal Untersuchungsmaterialien einschicken, die vom Labor der Klinik untersucht werden müssen. Stimmen die Ergebnisse nicht miteinander überein, kann ein Labor auch schon mal die Erlaubnis verlieren, die entsprechenden Untersuchungen vornehmen zu dürfen. Dies ist in der Raphaelsklinik allerdings noch nie vorgekommen. Die gute Stimmung im Labor macht deutlich, dass hier alle gerne und mit Freude arbeiten. Einen Wunsch ans Personal hat Bischoff allerdings doch noch. „Es wäre schön, wenn wir mehr Informationen über den Patienten erhalten würden, zum Beispiel bezüglich des Krankheitsbildes. Das würde uns oft viel Arbeit und unnötige Untersuchungen ersparen.“ Michael Bührke Raphaelsklinik ▼ …und nur Minuten später wird das Blut angeliefert. Lebensrettende Routine: Claudia Grewe bestellt Konserven in der Blutbank… ▼ das Blut durch Münster gefahren, wenige Minuten nach dem Anruf stehen Mitarbeiter des Arbeiter-Samariterbundes im Labor und liefern die Konserven ab. Es kann wortwörtlich um Leben und Tod gehen, das ist allen Beteiligten bei ihrer Arbeit stets bewusst. Da ist 11 TITEL Hinter den Kulissen Die Verwaltung Matthias Matthias Kuhnen Kuhnen stellung zu gewährleisten. Zur Verwaltung gemäß OrganiWenn Sie wissen was wir gramm gehören: machen, dann wissen Sie auch, Verwaltungsdirektion, Controlwie oft wir täglich ling, Buchhaltung, Patienmiteinander artenverwaltung, Amb. beiten, ohne Abrechnung, dass Sie uns Medizin-Controlsehen. ling, PersonalabWir, die Verteilung, EDV, waltung, Einkauf und sind räumlich auch der Empvom Hauptgefang mit AufnahGerd Gerd Tschorn Tschorn bäude ein wenig me. getrennt. Der EinfachArbeiten die Mitarbeiter heit halber stelle ich uns in der der Verwaltung tatsächlich im Reihenfolge der Hintergrund? Nun, generell ist Büros vor. diese Frage nicht mit ja oder nein zu beantworGlückliten. Richtig ist zwar, cherdass die Patienten weise überwiegend mit den können Ärzten und dem Pflewir in gepersonal Kontakt der ershaben. Mit meinen KolMaria Maria Schmiemann Schmiemann ten Etage legen und mir nur immer mit unserem dann, wenn etwas nicht der allgemeinen Abwicklung entspricht und/oder zusätzliche Hartmut Hartmut Hagmann Hagmann Leistungen erbracht werden müssen, oder ganz schlimm „wenn es zu rechtlichen Auseinandersetzungen“ kommt. Immer dann, wenn etwas planmäßig läuft, sieht man uns nicht – dann sind nur „unsichtbare Verbindungen“ zwischen uns, dem Patienten und den medizinischen Mitarbeitern. Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Aber, bevor wir philosophieren, Gerd Tschorn beginnen. Sein heben wir doch einfach die Aufgabengebiet und das des Kulisse hoch und stellen Ihnen stellvertretenden Verwaltungseinen kleinen Teil der Verwaldirektors, Dipl.-Kfm. Hartmut tung vor – den Bereich, der Hagmann, umfassen die täglich die „persönlichen und gesamte Leitung und Organisamedizinischen Daten“ der Patition der Clemenshospital enten verwaltet, speichert und GmbH. Aber glauben Sie nicht, bearbeitet, um die Rechnungsdass man aufgrund der Tatsa- che, dass diese Büros am leichIn testen zu erreichen sind, ungedem hindert Kontakt aufnehmen Büro kann. Nein. Chefsekretärin Maria Schmiemann hat die Schlüssel davor in der Hand. Wer zu den Chefs arbeitet will, muss an ihr vorbei ..... und Klaudia sie passt auf. Wendel. Alles Dann gehen wir die was mit ambulanerste Treppe hoch, ter Abrechnung rechts, letztes zu tun hat, ist Büro links, die ihr Gebiet. Buchhaltung. Ständig ist Die Herren sie auf der haben das gut Suche nach aufgeteilt. Der fehlenden Maren Maren Heggemann Heggemann eine nimmt das Unterlagen um Geld ein, Manfred d i e Springmeier. Er ist zuständig Abrechfür die komplette Debitoren nung Buchhaltung, Honorarabm i t rechnung der Chefärzte, und d e r er verwaltet die Fördermittel K V und mahnt ständig – wo bleibt das Geld. (Manfred Springmeisacher ist auch Vertrauensmann der u n d Jörg Jörg Richter Richter Schwerbehinderten.) Sein Kolfristgelege Helmut Hobeling ist recht zu erzuständig für die umfangreiche ledigen. TeilzeitAnlagenbuchhaltung. Als Vermäßig wird sie von Nadine antwortlicher für die KreditoKappert unterstützt, welche ren Buchhaltung gibt er das zwischen Lager und Ambulanter Abrechnung hin- und herpendelt (nur im übertragenen Sinne). Außerdem gehört zur Zeit Umschülerin Sandra Jelkmann zum Team. Sandra arbeitet vor- Manfred Manfred Springmeier Springmeier Geld wieder aus. Jeweils zum Jahresende heißt es für ihn: Inventurbewertung. Helmut Helmut Hobeling Hobeling 12 TITEL „online-Verfahren nach § 301“. Das neue Verfahren leitet zwar die Gertie Gertie Bakenecker Bakenecker mittags in der Ambulanten Abrechnung und nachmittags in der Buchhaltung. Im Büro gegenüber auf der rechten Seite ist die „Patientenverwaltung“. Hier werden durch Petra Watermann Patientenstammdaten kontrolliert und bearbeit e t , Katrin Katrin Lührs Lührs hausinterne und externen Verlegungen geprüft, Rechnungen geschrieben. Seit der DRG Abrechnung zuckt Petra Watermann zusammen, wenn sie das Wort „Verknüpfung“ hört, welches bedeutet: Wiederkehrer/Komplikation - Rechnung stornieren, verknüpfen, neu aufbereiten. Inga Helmig stellt Anträge bei den Krankenkassen, erfasst Zusagen im PC und bearbeitet vor allem das Auf der anderen Seite links der Treppe ist Matthias Kuhnen, Dipl.-Kfm. Er ist u. a. zuständig für die monatlichen Controllingberichte für die Geschäftsleitung. Matthias Kuhnen entwickelt DRG- und Leistungsberichte und ist beteiligt an der bundesweiten Fallkostenkalku- Matthias Matthias Gloe Gloe Daten von unserem PC zu den Computern der Krankenkassen, die Fehler aber müssen immer noch manuell erledigt werden. Unterstützt wird dieser Bereich momentan tatkräftig von Umschüler Matthias Gloe. Mit zum Team Patientenverwaltung gehöre ich, Gertie Bakenecker. Mein Büro ist genau davor, das erste nach der Treppe rechts.Ich bin überwiegend für die Problemfälle zuständig in Verbindung mit den gesetzlichen Bestimmungen. Immer mehr müssen wir uns mit den Kassen auseinandersetzen, weil die Behandlung ambulant hätte erbracht werden können, weil die Verweildauer zu lang war, weil eine Fehlbelegung vorgelegen haben soll, usw. Die DRG Nadine Nadine Kapert Kapert Abrechnung hat die bisherigen Kontrollverfahren erheblich verschärft. Inga Inga Helmig Helmig lation zur Ermittlung der DRG. Desweiteren gehört er zum Team des Medizin Controllings. Richter als Leiter Rechnungswesen und Controlling. Jörg Richter ist verantwortlich für die Abwicklung Controlling, Patientenverwaltung und Buchhaltung. Immer dann, wenn die Budgetverhandlungen einigermaßen zufriedenstellend für unser Haus abgelaufen sind, entspannt er sich wieder. Ihm gegenüber auf der rechten Seite sitzt Dipl.-Kffr. Katrin Lührs, Medizin-Controlling. Sie ist zuständig für alle DRGKodierungsfragen einschließlich der Schulungen hier im Haus. Die neuen DRG Regeln verlangen ein perfektes aufeinander Abstimmen der medizinischen Fakten mit den kaufmännischen Bestimmungen. Grundsätzlich hat jeder sein „eigenes“ Petra Petra Watermann Watermann Arbeitsgebiet. Ohne ein gutes „Miteinander“ aber ist keine fachund zeitgerechte Abwicklung möglich. Wenn Manfred Springmeier auf Geld wartet – letztes Büro rechts – liegt es vielleicht daran, dass Katrin Lührs – letztes Büro links – zwischenzeitlich das Gutachten dafür prüft. Viele Daten müsSandra Sandra Jelkmann Jelkmann sen zur korrekten Erledigung ausgetauscht werden, oftmals erleichtert auch ein hilfreiches stentin der Verwaltungsdirekti„Bitte“ den Alltag. on unterstützt sie die Verwaltungdirektion bei allen anfalWie die Fotos, so sind auch wir lenden Projekten. Hinzu „miteinander verbunden“ kommt, dass sie Datenschutzbeauftragte der Misericordia Gertie Bakenecker GmbH ist. Clemenshospital Das letzte Büro auf der linken Seite gehört Dipl-Kfm. Jörg Im Büro danach arbeitet Dipl-Kffr. Maren Heggemann. Als Assi- Klaudia Klaudia Wendel Wendel 13 TITEL Hinter den Kulissen „Ach, Fräulein, das sind aber schöne Blumen! Sind die echt? Woher haben Sie die denn?“ So oder ähnlich klingt es alltäglich am Empfang oder in der Aufnahme des Clemenshospitals. Eigentlich gehören schöne Blumen ja bereits zum Inventar. Da interessiert es gar nicht mehr, woher die Blumen kommen, wer sich darum kümmert, und dass sie zum freundlichen Erscheinungsbild im Eingangsbereich beitragen. Sie sind einfach da, und werden kaum registriert. Manchmal ist diese Reaktion aber auch verständlich. Wer hat neben Arbeitsstress, Krankheit und nervösem Bangen um 14 Freunde und Familienangehörige auch noch Zeit und Lust, sich auf die angenehmen Sachen im Leben bzw. im Krankenhaus zu konzentrieren? Das Schöne nehmen wir leider allzu oft einfach hin. Und dabei können doch auch schon Blumen jemanden für ein paar Sekunden ablenken - und sei es auch nur, um sich dabei ein wenig mit den Damen vom Empfang über die Blumen zu unterhalten! Blumen schaffen es, in einen sterilen und eher nüchtern erscheinenden Raum Leben und Atmosphäre zu bringen. Gerade in Bezug auf Weihnachten sind wir alle viel offener für diese kleinen „Nebensächlichkeiten“. Wer hat keine Weihnachtssterne zu Hause? Wer stellt keinen Tannenbaum auf? Wer liebt nicht den Duft der frischen Tanne? Auch im Clemenshospital werden wir dieses Jahr wieder unseren Empfang durch schöne Gestecke und Blumen verschönern. Durch sehr gute Beziehungen zu Frau Kolkmann, die ein kleines Hobbylädchen in Ostbevern betreibt, ist es für uns auch in finanziell schwierigeren Zeiten machbar, auf die schönen Dinge des Lebens nicht zu verzichten. Sie gestaltet den Empfangsbereich und die Aufnahmen jedes Jahr aufs Neue – mit neuen Ideen, alt Bewährtem und ganz viel Liebe fürs Detail. Vielen lieben Dank an dieser Stelle! Aber auch die schönsten Dinge sind häufig mit viel Arbeit verbunden. Nicht nur für Frau Kolkmann, sondern auch für uns, denn Gestecke wollen gepflegt werden (auch in der Hoffnung, dass man einige Sachen evtl. wieder verwerten kann). Auch der Transport, die Bestellung und schließlich die Dekoration nehmen einiges an Zeit in Anspruch. - Soll es dieses Jahr clemensblau oder doch lieber weihnachtlich rot-gold werden? Diese Mehrarbeit nehmen wir natürlich gerne in Kauf, denn gerade zur Weihnachtszeit merken wir, dass die Blumen am Empfang und in der Aufnahme wahrgenommen werden und dass man sich über dieses schöne Erscheinungsbild freut. Und das ist uns all die Mühe wert! Und selbst wenn keinem diese Dekoration auffallen würde: Wir sehen sie jeden Tag und erfreuen uns daran! In diesem Sinne: Riskieren doch auch Sie mal einen Blick! Judith Tepper TITEL Hinter den Kulissen Wer wäscht schon gern schmutzige Wäsche? Nichts ist in diesem Moment hinderlicher für die tägliche Arbeit, als ein gähnend leerer Wäscheschrank. Auch an den Wochenenden oder den Feiertagen kann es schon mal zu Engpässen kommen. Wie gut, dass es dann Nachbarstationen gibt, die aushelfen können. Im Franz-Hospital Dülmen fallen in einem Jahr 146.000 kg Schmutzwäsche an. 1 kg Schmutzwäsche aufzubereiten kostet 0,80 Cent. Dieses bedeutet 2.26 Euro pro Pflegetag an Wäschekosten und 19,13 Euro pro Fall. Eine immense Summe errechnet sich hier. Gehen wir also sorgfältig mit unseren Ressourcen um und bedenken es bei unserer Arbeit im Alltag. Wäscheverteilservice im Franz-Hospital, Dülmen ▼ Riesige Wäscheberge entstehen Tag für Tag in einem Krankenhaus. Dieses ist auch im Dülmener Franz-Hospital nicht anders. Das Pflegepersonal weiß, dass es manchmal nötig ist, sogar mehrmals täglich ein Patientenbett zu beziehen. Die Wäsche muss in verschiedene Säcke geordnet werden nach einem ganz bestimmten System. Täglich (außer am Sonntag) holen die Damen, die für die Wäscheversorgung zuständig sind, die Wäsche von den Stationen, dem OP und den Funktionsabteilungen ab. In einem anderen Arbeitsgang werden alle Stationen und Abteilungen wieder mit frischer Wäsche versorgt. Die schmutzige Wäsche des Franz-Hospitals Dülmen wird im Stift Tilbeck in Havixbeck gewaschen. zentrale sortiert , um am nächsten Tag in tadellosem Zustand zu ihrem Einsatzort zu gelangen. Täglich bringt ein Transporter von dort die saubere Wäsche nach Dülmen und nimmt die schmutzige Wäsche wieder mit. Diese wird dann in der Betten- Das Pflegepersonal kennt schon die Engpässe, wenn viele Patienten auf der Station sind oder sehr pflegeintensive Patienten. Agnes Pelz, Franz-Hospital Dülmen 15 TITEL Hinter den Kulissen Die Küche des Augustahospitals Das vielseitige Angebot unserer Klinikküche stellt das Küchenteam jeden Tag vor eine neue Herausforderung. Frühmorgens um 5 Uhr beginnen in der Hauptküche des Augustahospitals die Vorbereitungen für das Frühstück. Viele fleißige Hände sind damit beschäftigt, die Frühstückskomponenten wie Wurst und Käse zu schneiden, Müslis und Milchbreispeisen herzurichten, Eier zu kochen und Brötchen aufzuschneiden. Die Speisenverteilung erfolgt über das Bandsystem. Das bedeutet, dass 5 bis 6 Personen an einem Fließband stehen und die Einzelkomponenten auf ein Tablett legen. Am Ende des Bandes steht unsere Diätassistentin und kontrolliert die Tabletts auf Vollständigkeit. Nach der Frühstücksausgabe beginnen die Vorbereitungen für das Mittagessen. Die einzelnen Arbeitsposten werden hergerichtet. Jedem Mitarbeiter wird eine feste Aufgabe zugeteilt. Salate, Desserts, Gemüse 16 und Fleischkomponenten werden von den Mitarbeitern nach Speisenplan zubereitet. Für die Speisenverteilung werden die einzelnen Komponenten wie Desserts und Salate kühlgestellt bzw. Gemüse, Fleisch und Saucen in Warmhaltewagen (Bain Maries) gelagert und am Band positioniert. Von unserer Hauptküche werden täglich ca. 100 Patienten versorgt. Zusätzlich beköstigt die Hauptküche 40 Ordensschwestern und natürlich auch unsere Mitarbeiter. Seit ca. 2 Jahren besteht für die Senioren der Umgebung die Möglichkeit, bei uns im „Isselbistro“ ihre Mahlzeiten einzunehmen. Leckeres Essen, Kommunikation und individuelle Betreuung stehen im Vordergrund. Anfang des Jahres beschlossen die Betriebsleitung und die Küchenleitung, auch Essen auf Rädern anzubieten. Seit dieser Zeit verlassen täglich ca. 30 Mahlzeiten unsere Küche. Spezielles Thermoge- schirr hält die Speisen lange heiß und entspricht so den modernsten Qualitätsansprüchen. So verlassen täglich ca. 180 Mittagessen unsere Küche. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird im Schichtsystem gearbeitet. Der Dienst beginnt zwischen 5 Uhr und 13 Uhr und endet um 19:30 Uhr. Die Dienst- und Speisenpläne werden vom Küchenleiter geschrieben. Saisonal werden frische Gemüseund Obstsorten in den Plan eingearbeitet. Das Speisenangebot setzt sich aus einer gutbürgerlichen Vollkost, einer leichten und einer vegetarischen Kost zusammen. Zusätzlich werden eine Vielzahl an Diätkostformen wie Diabetes-, Reduktions- oder cholesterinarme Kost angeboten. Mehrmals wöchentlich werden frisches Obst, Kartoffeln, Gemüse und Milchprodukte angeliefert. Durch diese Art von Einkauf werden lange Lagerzeiten, daraus resultierende Qualitätsverluste und Kosten vermieden. Der Großhändler liefert alle 14 Tage Grundnahrungsmittel und Konservendosen, Kuchen und Tiefkühlfleisch. Frischfleisch wird täglich frühmorgens angeliefert. Sämtliche Waren sind in einem Katalog aufgeführt und werden per Computer bestellt. Wenn die Lieferanten auf den Hof fahren, wird ein besonderes Kontrollsystem in Gang gesetzt. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Wareneingänge, Tiefkühlware und Frischwaren aller Art auf ihre Temperatur kontrolliert werden müssen. Es gibt Richtwerte, die von den Lieferanten einzuhalten sind. Sie werden mittels einem Sicht- bzw. Schraubthermometer überprüft. Die Werte werden in eine Liste eingetragen, die in unregelmäßigen Abständen von der Lebensmittelaufsicht kontrolliert werden. Gleichermaßen wichtig sind die Tempe- TITEL raturkontrollen bei der Lagerung der Lebensmittel. Diese werden auch täglich protokolliert. Zusätzlich wird die Temperatur bei der Ausgabe der Mittagessen erfasst. Dieses stellt sicher, dass sich die ausgegebenen Lebensmittel in einwandfreiem Zustand befinden. Zur Zeit befindet sich die Küche des Augustahospital in einer Umbaumaßnahme. Seit einigen Monaten wird an dem Neubau der Cafeteria, des Kiosks und der Spülküche gearbeitet. Später folgt die Totalentkernung der Hauptküche. Die Planung der Neugestaltung ist abgeschlossen, und im neuen Jahr beginnt die Sanierung der Küche. Wir werden alle eine Zeit lang enger zusammenrücken müssen. Die Weiterarbeit ist nur mit der Hilfe aller Küchenmitarbeiter zu bewältigen. Improvisieren wird von Nöten sein. Wenn die Umbauarbeiten abgeschlossen sind, werden alle Essensteilnehmer von dieser Maßnahme profitieren. Hinter den Kulissen Eine Frage der Ordnung Ihr Job ist für viele wahrscheinlich nicht gerade ein „Traumjob“, aber jeder, der schon einmal stundenlang hinter einem Krankenblatt hergesucht hat und irgendwann verzweifelt aufgegeben hat, weiß ihre Arbeit zu schätzen. Helga Aurich und Katharina Gerbrandt sind nun schon seit 10 Jahren die „Archivdamen“ des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede. Angefangen als ABM-Maßnahme des Arbeitsamtes sind sie mittlerweile Angestellte des Krankenhauses und für Ärzte, Sekretärinnen und Krankenschwestern unersetzlich. Sie schaffen das Unmögliche: Ordnung schaffen im Patientenarchiv! Hier wollen wir die Beiden einmal vorstellen: Bernd-Ulrich Kock am Brink Küchenleitung Helga Aurich (links) und Katharina Gerbrandt (rechts) in ihrem Büro ▼ Ihre Aufgabe besteht darin, die anfallenden Krankenblätter der stationären Patienten, die einmal jährlich von den Sekretariaten der einzelnen Abteilungen gebracht werden, in Archivboxen zu sortieren und dann im Archiv möglichst so zu lagern, dass man sie auch jederzeit wieder findet. Sie sortieren nachträglich anfallende Befunde in die entsprechenden Krankenblätter und sind für die Aushändigung von benötigten Krankenblättern an die Stationen oder Sekretariate zuständig. Zur Erleichterung der Suche wurde mit Hilfe der EDV-Abteilung eine Datenbank erstellt, in der jeder Patient der letzten 30 Jahre, jeder stationäre Aufenthalt und die dazugehörige Abteilung zu finden ist. Ein Anruf genügt und wie von Geisterhand landen die benötigten Krankenblätter prompt in den Postfächern der Stationen oder Sekretariate. Die meiste Zeit des Arbeitstages verbringen die „Kellerkinder“, wie sie auch schon bezeichnet wurden, in ihrem Büro im Haus Lioba. Hier stehen Computer und Telefon, natürlich liegen auch jede Menge Krankenakten herum, die noch sortiert werden müssen. Das Archiv ist dagegen etwas „ungemütlicher“. In hohen Regalen stapeln sich die Patientenakten bis zur Decke. Man kann in den engen Gängen schon fast ein wenig Angst bekommen. Obwohl man sich hier über jeden Besucher freut, ist bei einigen Besuchern die Freude nicht so groß: Spinnen! Die fühlen sich hier nämlich besonders wohl. Da musste ab und zu sogar schon ein Zivi zur Hilfe eilen, erzählen die beiden. Gabi Sander, St. Walburga-Krankenhaus Meschede 17 TITEL ? Mitarbeiterbefragung: Wie fühlen Sie sich bei Ihrer Arbeit hinter den Kulissen? Christa Gasseling, Klinikschreibdienst, Augustahospital Anholt: Heute kehren Frauen nach einer sog. Babypause in den Beruf zurück. Ich suchte mir – nach- dem die Kinder schon die weiterführende Schule besuchten in Anholt eine Tätigkeit, die meinem erlernten Beruf in etwa nahe kam. Ich bewarb mich im Augustahospital Anholt als Schreibkraft für den ärztlichen Dienst in Teilzeit und wurde ziemlich bald im Rahmen einer Schwangerschaftsvertretung eingestellt. Seit ungefähr 15 Jahren arbeite ich nun schon „hinter den Kulissen“ des Augustahospitals. Nach wie vor mache ich diese Arbeit gerne, die sich wie folgt zusammensetzt: Aufnahmeberichte und Arztbriefe tippen, Archivierung der Krankenakten, häufige Anfragen der Krankenkassen nach geschriebenen Arztbriefen erledigen. Diese Arbeiten fallen mir nicht schwer und ich freue mich, dass ich meinen Beruf 18 noch immer ausüben kann, den ich auch gerne ausübe. Unser Schreibbüro befindet sich auf einer Etage mit den Untersuchungsräumen wie Ärztezimmer, EEG, EKG, Röntgen usw. Im Laufe eines Vormittags sehe ich Patienten kommen und gehen. Auch nach den vielen Jahren der Arbeit im Augustahospital gehen mir die jeweiligen Einzelschicksale unserer Patienten sehr zu Herzen. Es ist für mich als Mitarbeiterin des Schreibdienstes selbstverständlich, für die Patienten des Augustahospitals kleine Gefälligkeiten zu erledigen und meine Hilfe anzubieten, immer wenn es nötig ist. birgt, und bei einigen Diagnosen ist man froh, nicht auf der Patientenseite zu sein. Mir macht meine Arbeit im Schreibbüro Freude, nur der tägliche Arbeitsdruck wird immer größer. Inge Thelen, Chef-Sekretariat Chirurgie, Franz-Hospital Dülmen Frau Mechtild Simons, Schreibbüro, Franz-Hospital Dülmen Ich persönlich arbeite gerne für Patienten unsichtbar, nämlich hinter denen, die an der vordersten Front tätig sind: Ärzte, Schwestern, Arzthelferinnen u.a. Neben sonstigen Sekretariatsaufgaben besteht meine Tätigkeit vor allem in der Abrechnung von Leistungen, die in unserer Chirurgischen Ambulanz erbracht worden sind. Die Meine Tätigkeit hat sich immer in einem Büro abgespielt, insofern bin ich den Kontakt mit den Patienten nicht gewohnt. Jedoch, wenn man so die Arztbriefe schreibt, gerät man ins Grübeln wer sich dahinter ver- Abrechnungen werden durch Gebührenordnungen geregelt und gehen an Kassenärztliche Vereinigungen, Berufsgenossenschaften, an Krankenkassen und auch direkt an Patienten. Die gesetzlichen Vorgaben sind ständigen Veränderungen unterworfen (man denke nur an die Praxisgebühr). Fast alle Anrufe gehen an das Sekretariat und oft werde ich mit Fragen verunsicherter Patienten konfrontiert. Harte Entscheidungen der Gesetze, die „hinter den Kulissen“ ausgearbeitet werden, gehen immer öfter an den Lebenswirklichkeiten älterer und behinderter Menschen vorbei. Sämtliche Mitarbeiter unseres Hauses bemühen sich, ein Klima des Vertrauens zu schaffen. Patienten sollen weiterhin darauf setzen können, dass menschliches Handeln nicht durch eine übermächtige Bürokratie ins Abseits gerät. Carola Sietmann, Medizinische Dokumentationsassistentin und Leiterin des Dezentralen Krebsregisters, Franz-Hospital Dülmen Ja, meine Tätigkeit als Medizinische Dokumentationsassistentin im „Dezentralen Krebsregister“ ist absolut ein Arbeitsplatz hinter den Kulissen. Ein „Dezentrales Krebsregister“ hat seinen Sitz in jedem Zentrum mit dem Angebot einer onkologischen Versorgung und gleichzeitiger Mitgliedschaft im Onkologischen Schwerpunkt Münster. Kaum jemand weiß genau, was erarbeitet wird und mit welchem Aufwand dieses geschieht. Die Aufgabe des „Dezentralen Krebsregisters“ ist eine zeitnahe Zusammenführung, Dokumentation und Speicherung von Behandlungsprozessen möglichst eines jeden onkologischen Patienten TITEL unseres Krankenhauses unter Angabe von Diagnose, Behandlung, Therapie und Nachsorge. Die Erhebung der Daten wird mit einer speziellen Tumordokumentations-Software ONDIS (Onkologisches Nachsorgedokumentations- und Informationssystem) durchgeführt. Die Berücksichtigung standardisierter Nomenklaturen und einheitlicher Klassifikationssysteme ist für meine Arbeit eine wichtige Voraussetzung, um eine hohe Datenqualität zu erreichen, denn nur eine hohe Datenqualität kann zu einem stetigen Fortschritt in der Onkologie beitragen. Eine Aufbereitung dieser von mir erhobenen klinischen Daten erfolgt im Krebsregister Münster mit folgenden Zielen: • Qualitätssicherung, • stetige Verbesserung der onkologischen Versorgung, • Förderung von Interdisziplinarität und Kooperation ambulanter und stationärer Einrichtungen in der onkologischen Versorgung und • eine Bereitstellung für administrative und wissenschaftliche Auswertungen. Klaus Hartmann, EDV-Abteilung, Raphaelsklinik Münster Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß, dennoch fühle ich mich bei der Arbeit oft überlastet, zum Beispiel durch das Unverständnis seitens der Gesprächspartner, wenn es um die Behebung von Computerproblemen am Telefon geht. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen, so habe ich das Gefühl, die EDV-Abteilung als "Mädchen" für alles. Dadurch entsteht in der Abteilung ein hohes Telefonataufkommen, das die Arbeit für wesentliche Dinge erschwert. Oft denke ich, würde durch ein kurzes Insichkehren und Nachdenken seitens der Anrufer der Griff zum Telefon nicht nötig. Andererseits sind die Kontakte zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses natürlich auch ein positives Element meiner Arbeit. Es gibt aber Krankenhausverwaltung. Für viele gibt’s da nur den Geschäftsführer und die Personalabteilung. Aber das liegt natürlich auch an uns, eventuell sollten wir den Aufbau der Verwaltung unter dem Personal bekannter machen. Zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeigen zu erhalten und habe für ein paar Stunden meine Ruhe. Jochen Piepmeyer, Matthias Jerowsky, Abfallentsorgung, Clemenshospital Münster tern habe ich ein gutes Verhältnis. Ich bin aber auch froh, „hinter den Kulissen“ zu arbeiten, die Arbeit „an vorderster Front“ wäre nichts für mich. Jochen Piepmeyer ist gemeinsam mit Matthias Jerowsky für die Entsorgung des gesamten Abfalls im Haus zuständig. Piepmeyer meint, dass der Müll Thomas Knippschild, Zivildienstleistender, St. Walburga-Krankenhaus Meschede auch geradezu euphorische Momente, wenn ein neues Programm oder System ohne Probleme läuft oder jemand nicht verärgert anruft, sondern ein Lob ausspricht. Heiner Steinbach, Buchhaltung, Raphaelsklinik Münster Grundsätzlich fühle ich mich gut bei meiner Arbeit. Was mich manchmal ärgert, ist die Unwissenheit beim pflegerischen und ärztlichen Personal bezüglich der Strukturen einer Ich fühle mich eigentlich wohl bei meiner Arbeit. Ich stehe zwar nicht im Rampenlicht, trotzdem würden viele Menschen merken, wenn meine Arbeit nicht getan wäre. Die Abteilungen würden ihre Post nicht bekommen, die Ordensschwestern würden kein Essen bekommen und viele Besorgungen würden nicht „besorgt“. Das Problem ist, dass alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die mir Aufträge erteilen, ihr Anliegen für das Wichtigste halten und ich dann Prioritäten setzen muss. Manchmal bekomme ich auch den Auftrag zu einer längeren Fahrt. Dann genieße ich es, keine Aufträge oder Anweisun- in der letzten Zeit zugenommen hat. Insbesondere zu Beginn der Winterzeit wachsen die Müllberge. Er fühlt sich aber nicht „hinter den Kulissen“ da er durch seine Tätigkeit das Haus vom Boden bis zum Keller „durchläuft“ und sieht, dass seine Arbeit als wichtiges Rad im Getriebe „voll anerkannt“ wird. Ein Tag ohne ihn und Matthias Jerowsky würde die Flure mit Abfall verstopfen. 19 VOR ORT Wir über uns – St. Walburga-Krankenhaus Meschede Der neu gestaltete Haupteingang ▼ • Innere Abteilung (Chefarzt Dr. med. Theodor Wilbrand) • Onkologische Abteilung (Chefarzt Priv. Doz. Dr. med. Martin Schwonzen) • Nephrologische Abteilung (Chefarzt Prof. Dr. med. Franz Weber) • Radiologische Abteilung (Chefärztin Frau Petra Reimann) 20 • Gynäkologische Abteilung (Chefarzt Dr. med. Arno Ovelgönne) • Anästhesiologische Abteilung (Chefarzt Dr. med. Werner Göddecke) • Allgemeinchirurgische Abteilung (Chefärztin Dr. med. Elisabeth Sümmermann) • Coloproktologische Abteilung (Chefarzt Dr. med. Ulrich Aumann) • Unfallchirurgische Abteilung (Chefarzt Dr. med. Detlef Drüppel) • HNO-ärztliche Belegabteilung (Chefarzt Dr. med. Peter Wunderle) Dank neuester Medizintechnik (z. B. Kernspintomograph, Computertomograph, Monitorinanlage Intensivstation) ist es so gelungen, eine Rundumversorgung für die Patienten im Sauerland zu gewährleisten. Neben kompetenten und engagierten Ärzten sind natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegebereich ein weiterer Stützpfeiler des Krankenhauses. Damit die Versorgung der Patienten nach der Entlassung aus stationärer Behand- ▼ Mitten im schönen Hochsauerland in der Kreisstadt Meschede liegt das St. Walburga-Krankenhaus. Doch nicht nur die schöne Lage machen unser Krankenhaus zu etwas Besonderem. Das Einzugsgebiet umfasst nicht nur die Stadt Meschede und Umgebung, sondern auch Patienten zum Teil bis ins Ruhrgebiet hinein. Dieses ist vor allem den hoch qualifizierten und spezialisierten Ärzten zu verdanken. Einmalig und gut bekannt im Sauerland ist zum Beispiel das Kompetenzzentrum Coloproktologie mit Herrn Chefarzt Dr. med. Aumann. Das Krankenhaus verfügt über 242 Betten und 15 Dialyseplätze, verteilt auf neun Abteilungen: Das Bettenhaus II lung gewährleistet ist, gibt es einen hausinternen Sozialdienst. Insgesamt sind am St. Walburga-Krankenhaus ca. 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In der dem Krankenhaus angeschlossenen Krankenpflegeschule werden zur Zeit 120 Schülerinnen und ▼ Der Blickfang ist in der Eingangshalle: Das Meerwasseraquarium Schüler zu examinierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern ausgebildet. Einen weiteren wichtigen Bestandteil des St. WalburgaKrankenhauses bilden die Clemensschwestern. Zur Zeit sind noch 9 Schwestern im aktiven Dienst tätig. Im EuthymiaHaus, dem Altenwohnheim der Clemensschwestern, leben 38 Schwestern. Eine Besonderheit unseres Krankenhauses ist der Krankenhausfunk, der schon seit 20 Jahren fünfmal in der Woche auf Sendung ist. Neben der Hauptsendung, dem Wunschkonzert, gibt es kleine Geschichten, Anekdoten und VOR ORT Grüße an Patienten und Mitarbeiter zu hören. Der Betriebsleitung des St. Walburga-Krankenhauses, bestehend aus Geschäftsführer tere Veränderungen im St. Walburga-Krankenhaus anstehen. So ist zum Beispiel der Bau einer Zentralaufnahme geplant, die ein effektives Arbeiten und gleichzeitig eine bestmögliche Patientenversorgung gewährleisten soll. auch diese Lösung als unzureichend und es gab erste Überlegungen, ein neues, größeres Krankenhaus zu bauen. Am 15. Juli 1934 wurde schließlich Wie alles begann: ▼ Helmut Krampe, Pflegedirektorin Petra Niermöller und Ärztlichem Direktor Dr. med. Martin Schwonzen, ist es gelungen, das St. Walburga-Krankenhaus immer weiter auszubauen und zu modernisieren. An dieser Stelle müssen auch die in diesem Jahr aus ihrem Dienst ausgeschiedenen Clemensschwestern Schwester Sigharda und Schwester Clementis genannt werden. Umfangreiche Baumaßnahmen wurden schon und werden noch durchgeführt (siehe auch nebenstehende Infobox). Um trotz immer neuer Entwicklungen im Gesundheitswesen dieses hohe Niveau halten zu können, werden wohl auch in Zukunft wei- „Trotz wiederholter Bitten konnte das Mutterhaus der Clemensschwestwern in Münster keine Barmherzigen Schwestern nach Meschede entsenden, da unter den Schwestern eine Krankheit wütete und im Mutterhaus jede Schwester gebraucht wurde. Erst am 12. August 1854 trafen die beiden ehrwürdigen Schwestern M. Salesia und M. Ambrosia in Meschede ein und übernahmen sofort die neue Krankenanstalt. Das geschah an einem Samstag.“ (Zitat aus der Festschrift 50 Jahre St. WalburgaKrankenhaus Meschede) Bei der „neuen Krankenanstalt“, deren Eröffnung hier beschrieben ist, handelt es sich nicht, wie man vielleicht annehmen würde, um das St. Walburga-Krankenhaus, sondern um die „Ernestinische Stiftung“ das erste kleine Krankenhaus und auch die erste Wirkungsstätte der Clemensschwestern in Meschede. Die Stadt zählte in dieser Zeit 180 Häuser, in denen 2000 Menschen lebten, wie uns die alte Chronik verrät. Schnell wurde das Haus aber zu klein, so dass es 1912 erweitert wurde. Schon wenige Jahre später erwies sich jedoch Dieses Relief im Foyer des St. Walburga Krankenhauses zeigt die heilige Walburga, Schutzpatronin des Krankenhauses. Sie hält ein „Gnadengefäß“ in der Hand, mit dem sie Kranke und Gebrechliche „labt und heilt“. Darunter das Einweihungsdatum. 1934: 1936: Mitte der 50er: 1939 - 1941: 1960 - 1963: 1969 - 1972: 1974: 1976: 1978: 1980: 1984: 1995: 1999: 2000: 2002: 2004: der Grundstein gelegt und am 16. Mai 1936 das St. Walburga-Krankenhaus „am Rande der Stadt“ eingeweiht. Wie in so vielen Krankenhäusern, so war auch in Meschede die Fertigstellung des Hauptgebäudes keineswegs das Ende der Entwicklung. Ein Prozess ständiger Erweiterungen, Umbauten, Renovierungen und Anpassungen an veränderte Bedingungen setzte ein und ist (wie in so vielen Krankenhäusern) bis heute nicht abgeschlossen. Grundsteinlegung und Einweihung des St. Walburga-Krankenhauses Neubau Gynäkologie, Neubau Personalwohnheim Haus Lioba, Neubau Röntgenabteilung und Apotheke Neubau Isolierhaus Rochus-Haus Erweiterung und Renovierung der Krankenpflegeschule, Neuordnung Frühgeborenenstation, Neubau Personalwohnheim Haus Hildegard, Laborneubau, Erweiterung der Krankenstationen, Ärzte-Casino, Radium Bestrahlungsbunker, Neubau Ambulanzen, OP-Anbau Neubau eines Altenwohnheims für Ordensschwestern Haus Euthymia, Neubau Werkstätten, Neubau einer Krankenpflegeschule mit Schülerinnenwohnheim, Erstellung eines Fernheizwerkes Einrichtung einer Zentralwäscherei Neuordnung Röntgenabteilung Einrichtung einer neuen Intensivstation Einrichtung einer Dialyseabteilung und Nephrologischen Ambulanz OP-Sanierung Umbau alter Wirtschaftsgebäudes zu einem Verwaltungsgebäude Neubau Bettenhaus II Neubau des Eingangsbereiches und Umgestaltung der Eingangshalle Parkplatzneubau Einrichtung einer neuen Onkologischen Ambulanz und einer neuen Dialyseabteilung 21 VOR ORT Sommerfest des Krankenhausfunks! Das Team des Krankenhausfunks heute einmal im „Servicebereich“ ▼ Wie fast jedes Jahr fand auch in diesem Jahr am 27. Juni 2004 wieder ein Sommerfest des St. Walburga-Krankenhausfunkes statt. Diesmal bei schönstem sommerlichen Wetter. „Altbewährt“ wurden Patienten, Personal und auch die Besucher von den Mitgliedern des KHF´s mit Waffeln, Kaffee und Getränken versorgt. Wie es sich für einen „Radiosender“ gehört, war die ganze Veranstaltung von Musik begleitet. In der Eingangshalle haben „Die Original Caller Musikanten“ aufgespielt und mit einer guten Mischung aus neuen Stücken sowie Klassikern das Kaffeetrinken noch schöner gemacht. Auch die Stationen wurden nicht vergessen. So ging die Mescheder Chorgemeinschaft über die einzelnen Stationen und brachte den Patienten ein Ständchen. Die Musik aus der Eingangshalle wurde live über das Radioprogramm auf die Zimmer übertragen, so dass an diesem Sonntag das Wunschkonzert durch die Übertragung des Sommerfestes ausfiel. Am Wochenende danach hieß es wieder „Wir schalten nun zum Krankenhausfunk St. Walburga, der mit seinem Wunschkonzert das weitere Programm übernimmt.“ Damit das Programm auch regelmäßig ausgestrahlt und finanziert werden kann, wurden die Einnahmen des Waffelbackens sowie Spenden in neue Gerätschaften und CD’s gesteckt, so dass der Krankenhausfunk auch weiterhin die Musikwünsche der Patienten erfüllen kann. „Im Zuge der Neugestaltung der Eingangssituation über die Möglichkeit der Kunstpräsentation nachzudenken, ist schon aller Ehren wert. Aber dass dies nicht nur seinen Niederschlag findet in Bilderleisten beim Ausbau, sondern in einer professionellen Verantwortung die Sie hier übernommen haben für die Profilierung und Qualifizierung eines Ortes als Kunstort mit allen Konsequenzen, verdient allerhöchste Anerkennung. Herzlich Willkommen in der Kunstszene!“ Diese anerkennenden Worte stammen vom Leiter des Kulturamtes der Stadt Münster, Klaus Ehling. Eine große Verantwortung, der sich die Raphaelsklinik aber gerne stellt. Christoph Vollmer Angelika Winkler Die Dülmener Künstlerin Angelika Winkler macht den „Umgang mit Farben und Wasser zu einem Atmen der Seele“, wie es der Buchautor Clemens Köyer als Gastredner anlässlich der Ausstellungseröffnung am 27. Mai treffend formuliert. Die Bilder sind mitunter heiter bis euphorisch, dann wieder nachdenklich bis verletzbar. Sie entführen den Betrachter mal in die reale Welt der Toskana, mal in die Phantasiewelt der Formen und Farben. Jedes Bild hat seine eigene Geschichte, die von der Malerin allerdings nicht unmittelbar durch den Titel preisgegeben wird, alle ausgestellten Bilder sind namenlos. Der Betrachter ist vielmehr gefordert, durch die persönliche Auseinandersetzung mit dem Dargestellten seine eigene Interpretation zu Betriebsfest Ein zünftiges Betriebsfest feierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St. Walburga-Krankenhauses im Sommer nach schon bewährter Art in einem Gartenlokal in Meschede. Die Organisation lag in den Händen der Mitarbeitervertretung, die auch für eine kräftige Mahlzeit sorgten. 22 „Willkommen VOR ORT n in der Kunstszene!“ ▼ ▼ Gastredner Hans Peter Wiesemann (Mitte) im Gespräch mit interessierten Besuchern (Foto: O. Ermonis) ▼ ▼ Photocase Die Ausstellung, die am 12. August im Foyer der Raphaelsklinik eröffnet wurde, dürfte in Deutschland in dieser Form einmalig gewesen sein. Die 30 ausgestellten Fotos wurden komplett der Internettauschbörse „www.photocase.de“ entnommen. Bezug nehmend auf den Ruf der Illegalität, die den Austausch von Dateien im Internet umgibt, scherzte der Gastredner Hans Peter Wiese- Der Fotograf Steve Zeidler aus Cottbus (Synonym „froodmat“) bei einem Abstecher nach Münster neben seinem Bild „RotBlau-Frau“ Das Geigenduo Christoph Berssenbrügge und Isabelle Krapp TUN Der TUN Arbeitskreis Kunst 83 e.V. Münster wurde 1983 gegründet und hat heute 24 Mitglieder. Die Gruppe wurde gegründet, um sich gegenseitig bei der künstlerischen Arbeit zu befruchten und anzuregen. Der Leiter des Kulturamtes Münster, Klaus Ehling, interpretiert den Ausstellungsnamen „Farbenspiel“ während seiner Gastrede zur Ausstellungseröffnung am 14. Oktober so:„Sobald wir morgens die Augen öffnen, sind wir von Farben umgeben. Die Künstlergruppe TUN nimmt den Farben das Selbstverständliche. Sie geht den Farben auf den Grund, setzt sie in neue Zusammenhänge und macht Farbe, die sonst Mittel zum Zweck ist, zum zentralen Thema selbst.“ Höhepunkt des Abends war die Übergabe eines Gemäldes als Geschenk für die Geburtshilfliche Abteilung und einer Geldspende für die Arbeit der Clemensschwestern in Ruanda Der Leiter des Kulturamtes Münster, Klaus Ehling bei der Eröffnungsrede ▼ ▼ finden. Winkler ist in Münster keine Unbekannte, für das Buch “Kennen Sie Münster?”, erschienen 2003 im Aschendorff Verlag, erstellte sie das Titelbild. Musikalisch wurde der Abend durch Rebekka Schalk (Akkordeon) bereichert. Winkler malt seit 20 Jahren zu Gunsten der Deutschen Kinderkrebsstiftung, die sich über den Verkaufserlös der ausgestellten Bilder in der Raphaelsklinik in Form einer Spende von 500 Euro freuen durfte. Die Künstlerinnen und Künstler der Gruppe TUN ▼ Rebekka Schalk (Akkordeon) und die Künstlerin Angelika Winkler (3.v.l.) bei der Ausstellungseröffnung zustellen ist allerdings erstmals in der Raphaelsklinik geschehen. Die Fotografen sind oft anonym und verbergen sich hinter Synonymen wie „Carinabella“ oder „froodmat“, sie kommen aus ganz Deutschland, einer lebt sogar in Israel. So war dies auch die erste Vernissage an der Klink ohne Künstler. Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch, was nicht zuletzt der virtuosen musikalischen Begleitung durch das Geigenduo Christoph Berssenbrügge und Isabelle Krapp zu verdanken war. ▼ Italienisches Flair in der Raphaelsklinik: Ein Aquarell der Künstlerin Angelika Winkler mann vom Institut für Medienrecht während der Ausstellungseröffnung „Seltsam! Da lädt der Pressesprecher der Raphaelsklinik Sachen aus dem Internet und stellt sie öffentlich aus. Dann lädt er dazu auch noch die Presse und einen Juristen von der Uni ein!“ Bei dieser Ausstellung drohte jedoch kein Konflikt mit dem Gesetz, alle Photocase-Fotografen verzichten zu Gunsten der Verbreitung ihrer Werke auf das Urheberrecht, die Fotos dürfen frei verwendet werden. Die oftmals ungewöhnlich spontanen und eigenwilligen Fotos in gedruckter Form in einer öffentlichen Galerie aus- Großer Andrang bei der Ausstellungseröffnung des TUN Arbeitskreises durch die erste Vorsitzende des Arbeitskreises, Hermy Horn an die Krankenhausoberin Reginfrieda. Über 100 Besucher fanden an diesem Abend den Weg ins Foyer der Raphaelsklinik und genossen neben den Werken des TUN Arbeitskreises die musikalischen Darbietungen von Hans-Josef Klaus (Saxophon) und die herbstlichen Leckereien der Klinikküche unter der Leitung vom Küchenchef Dieter Lüttmann, die wie bei jeder Ausstellungseröffnung für viel Begeisterung unter den Besuchern sorgte. Michael Bührke Raphaelsklinik 23 VOR ORT Arthroseforum hatte überwältigenden Die Initiatoren des Arthroseforums im Gespräch mit dem prominenten WDR-Moderator: Dr. Bernhard Egen, Manfred Erdenberger und Priv.- Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff (v.l.) riert wurde die Veranstaltung vom ehemaligen politischen Chefkorrespondenten des WDR, Manfred Erdenberger, der vielen unter anderem durch seine WDR 2-Sendungen „Mittagsmagazin“ oder „MonTalk“ vertraut ist. Mit seiner gewohnt routinierten und verbindlichen Art vermochte es Erdenberger, die Zuhörerinnen und Zuhörer von 11:00 bis 16:00 Uhr zu fesseln und zu begeistern. Doch nicht nur der Moderator, auch persönliche Betroffenheit schien die Triebfeder für das Erscheinen vieler Besucherinnen und Besucher gewesen zu sein. Fast alle Hände zeigten auf, als zu Beginn der Veranstaltung die Frage an die Zuschauerinnen und Zuschauer gerichtet wurde, wer denn persönlich unter Arthrose leide. Fast jeder zweite Mensch im Alter von 65 bis 70 Jahren lei- det unter dieser schmerzhaften Gelenkerkrankung. Für viele Betroffene dürfte die Nachricht ▼ 24 ▼ Wer von der Veranstaltung nichts wusste, dürfte sich am Vormittag des 2. Oktobers beim Betreten der Raphaelsklinik verwundert die Augen gerieben haben: Etwa 500 Besucher saßen oder standen im großen Foyer der Klinik, um sich kompetent zum Thema Arthrose zu informieren. Rund 1.000 sollten es noch werden, die bis zum Nachmittag die Interviews, Diskussionen und Gespräche verfolgten, die das weite Spektrum der Ursachen, Folgen und Therapien dieser Volkskrankheit behandelten. Initiiert und geplant wurde die Veranstaltung vom Chefarzt der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff und dem Oberarzt Dr. Bernhard Egen in Kooperation mit den Westfälischen Nachrichten. Nicht nur die medizinischen Gesichtspunkte des Gelenkverschleißes wurden thematisiert, auch übergeordnete Fragestellungen wie die der menschenwürdigen Pflege und Medizin angesichts der stetig wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Aspekte im Krankenhausbetrieb fanden viele interessierte Zuhörer. Am Ende stand eine spannende Diskussionsrunde zum Reizthema „Gesundheitspolitik“ bestehend aus Vertretern der Leistungsanbieter, Kostenträger und Bundestagsabgeordneten. Mode- Trotz des Ansturms Interessierter muss der Betrieb weiter gehen. Nicht immer eine einfache Aufgabe für die Mitarbeiterinnen an der Rezeption VOR ORT ▼ Freuen sich über den ungewöhnlichen Erfolg des Arthroseforums: Dr. Norbert Tiemann, Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten (l.) und die Initiatoren der Veranstaltung ▼ 40 Aussteller informierten auf der Gesundheitsmesse rund um das Thema Arthrose ▼ Die Klinikküche präsentierte gesundes Essen rund um die Arthroseprävention immer schwerer, weil die Zeit dafür kaum ausreicht.“ Großen Zulauf hatten die Angebote der Klinikküche unter der Leitung von Dieter Lüttmann, die kulinarische Köstlichkeiten wie „Lachsmuffins mit Frühlingszwiebeln“ oder „Rote-Bete-Süppchen mit Krabben“ anbot, immer unter dem Aspekt der Vermeidung von Arthrose-Risikofaktoren bei der Ernährung. Für die musikalische Unterstützung sorgte das virtuose Kaffeehausmusik-Trio „unisono“. Das Arthroseforum war eine Veranstaltung, wie sie die Klinik zumindest bezüglich des Besucherinteresses noch nie erlebt hat, da sind sich alle Beteiligten sicher. Während die 40 Aussteller am späten Nachmittag ihre Stände abbauten dachte Egen schon an die Zukunft „Im kommenden Jahr könnte ja wir eine Veranstaltung zum Thema „Osteoporose“ machen…“ Michael Bührke Raphaelsklinik ▼ beruhigend gewesen sein, dass die Arbeit des Chirurgen erst als letzte von vielen Maßnahmen zur Verringerung des Arthroseleidens zum Zuge kommt. Aber auch wenn es so weit ist, sind die modernen OPVerfahren bis zur Knieprothese längst ausgereift und überaus erfolgreich im Einsatz. Mit brüchiger Stimme berichtete der 73jährige Peter Berheide von seinem Leidensweg „Ich hatte 20 Jahre lang Schmerzen. Ich kann jedem empfehlen, der Die richtigen Gesprächspartner zum Thema „Gesundheitsfabrik oder Ort persönlicher Betreuung?“ Krankenhausoberin Sr. M. Reginfrieda und die leitende OP-Schwester Monika Tüshaus ▼ Erfolg diese Schmerzen hat, sich operieren zu lassen. Ich habe innerhalb eines halben Jahres in der Raphaelsklinik zwei neue Kniegelenke bekommen und danach keine Schmerzen mehr gehabt!“ Die Krankenhausoberin Sr. M. Reginfrieda stellte während der Gesprächsrunde zum Thema „Gesundheitsfabrik oder Ort persönlicher Betreuung?“ klar, dass auch unter dem heute allgegenwärtigen Kostendruck im Gesundheitswesen der Mensch und seine persönlichen Belange niemals vergessen werden dürfen „Ich hoffe, dass wir es nie dazu kommen lassen, dass aus dem Krankenhaus eine Gesundheitsfabrik wird. Die kurzen Liegezeiten machen es zunehmend schwieriger, eine persönliche Beziehung zum Patienten aufzubauen.“ Nachdenklich fügt die Ordensschwester hinzu „Die Ängste und Nöte des Patienten müssen vom Pflegepersonal aufgefangen werden. Das wird Ebenso kompetente wie beliebte Gesprächspartner waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der physikalischen Therapie 25 VOR ORT Das Elternzimmer Die kleine Ida Marie Eisemann lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, auf Papas Arm ist es offenbar viel zu gemütlich, um mal ein Auge zu riskieren. Sie ist zusammen mit ihren Eltern Judith und Leo eine der ersten Gäste des neuen Elternzimmers Rund 10 Prozent der Bevölkerung leiden an Diabetes. Dies macht die „Zuckerkrankheit“ zu einer Volkskrankheit mit großer gesundheitspolitischer Bedeutung. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass nur etwa 20 Prozent der Erkrankten ausreichend über den Umgang mit ihrer Krankheit informiert sind. Diese mangelnde Information führt durch unnötige Arztbesuche und einem weiten Spektrum vermeidbarer Folgeerkrankungen zu Kosten in Millionenhöhe. Da die Hausärzte selten Zeit und Mittel für eine umfassende Schulung ihrer Patienten haben, werden überall in gesetzte Instrument zur Verbesserung der Versorgung von Diabeteserkrankten. Das DMP soll unter ganzheitlicher Betrachtung des Erkrankten die Prozesse in der Patientenversorgung ergebnisorientiert und wirtschaftlich steuern. Über die ersten Erfahrungen mit diesem Programm berichteten hochrangige Experten beim klinischen Abend der medizinischen Klinik der Raphaelsklinik unter der Leitung von Prof. Dr. Claus Spieker vor niedergelassenen Ärzten aus Münster. Dr. Herbert Hillenbrand von der Gesellschaft für Management und Marketing im Gesundheitswesen ist erstaunt über Die kleine Ida Marie genießt mit ihren Eltern und der Stationsleitung Marion Strietholt (re.) die Ruhe im Elternzimmer der Raphaelsklinik seins, das Begrüßen des Kindes zu genießen. Im geschützten Umfeld des Krankenhauses kann sich die junge Familie so richtig verwöhnen lassen, ohne sich um das Essen oder den Haushalt kümmern zu müssen. Dabei sind die Kosten in Höhe von 15 Euro pro Nacht bewusst sehr günstig gewählt, sie sollen es jedem Vater, unabhängig von dessen finanziellen Möglichkeiten, gestatten, die ersten Tage nach der Geburt mit der Familie verbringen zu können. Michael Bührke Raphaelsklinik ▼ ▼ auf der Entbindungsstation der Raphaelsklinik. Das neue Angebot der Klinik bietet jungen Eltern die Möglichkeit, die Zeit nach der Geburt ohne Unterbrechung Tag und Nacht gemeinsam zu erleben. Es befindet sich unmittelbar auf der Geburtshilflichen Station, so dass, anders als dies in den eigenen vier Wänden der Fall wäre, 24 Stunden lang Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Ärzte als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Das so genannte „Bonding“, also der wichtige Bindungsprozess zu Beginn der Eltern-KindBeziehung, die erste Begegnung der Eltern mit dem Neugeborenen, kann ungestört 26 ablaufen. Mutter, Vater und Kind werden gerade in dieser wichtigen Phase nicht voneinander getrennt. Nach den Anstrengungen der Geburt sind die jungen Eltern in der Lage, gemeinsam den Beginn des Eltern- Klinischer Abend zum Thema „Diabetes“ Kompetenztrio in Sachen Diabetes: Prof. Dr. Claus Spieker, Dr. Herbert Hillenbrand und Prof. Dr. Hendrik Lehnert (v.l.) Deutschland gegenwärtig Schulungszentren und ärztliche Netzwerke eingerichtet. Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes Typ 2 nennt sich das vom Bundesgesundheitsministerium 2002 in Kraft die Schnelligkeit, mit der das Programm eingeführt wurde „Ich habe es noch nie erlebt, dass ein Gesetz im Gesundheitswesen so rasch durchgesetzt wurde!“. Ein Hinweis auf die Dringlichkeit einer Struktu- VOR ORT Michael Bührke Raphaelsklinik Moderne Wundversorgung ist machbar! Das Thema „Moderne Wundtherapie“ wirft immer noch viele Fragen auf. Fortbildungen erweitern vorhandenes Wissen. Somit wird Qualitätsverlusten, Kostensteigerungen und nicht zuletzt einem wohlmöglich unzufriedenen Patienten positiv begegnet. Der Erkenntnis „Höhere Effizienz durch Innovation“ zur Folge begrüßte Priv.-Doz. Dr. Karl-Heinz Dietl am 20. Oktober Werner Sellmer, Fachapotheker der Anstalt Landesbetrieb Krankenhäuser Hamburg (LBK), in den Seminarräumen der Raphaelsklinik. Sellmer präsentierte den Vortrag „Erlaubtes und Verwehrtes – Behandlungskonzepte der modernen Wundversorgung“. Wundversorgung ist ein Thema, das nicht akademisiert ist und keiner bestimmten Berufsgruppe zugeordnet werden kann. Grundsätzlich sind chronische, schwer heilende Wunden sowohl Problem als auch Aufgabe für den Chirurgen, dem auch die Therapieverantwortung obliegt und dessen Therapie juristisch beantwortet wird. Da aber weitere Berufsgruppen an der Wundversorgung beteiligt sind, ist es wichtig, entsprechende Netzwerke und Kooperationen zu bilden, denn Therapiekonsequenz ist die einzige Chance auf ▼ rierung der Diabetesbehandlung in Deutschland. Kernelement des DMP ist die gründliche Schulung des Patienten, als Koordinator tritt der behandelnde Hausarzt in den Mittelpunkt. Er entscheidet über die passende Schulungseinrichtung und die weitere Behandlung des Diabetespatienten. Doch Hillenbrand kennt auch die Schwachpunkte dieses Programms „Es fällt niedergelassenen Ärzten unglaublich schwer, Netzwerke zu gründen. Sie sind es bislang gewohnt, als Einzelkämpfer zu agieren.“ Prof. Dr. Hendrik Lehnert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, informierte die anwesenden Ärzte über den aktuellen Stand der Diabetesforschung. Dass eine bessere Schulung der Erkrankten von großer Bedeutung ist, verdeutlicht Lehnert durch neuere Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Diabetes und Gefäßerkrankungen, die zum Beispiel zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Der richtige Umgang mit seiner Krankheit kann den Diabetiker vor solchen Folgeerkrankungen schützen. Der Gesetzgeber fordert die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten. Dies wird auch in Münster Veränderungen in der Versorgungsstruktur bewirken, da sind sich die Experten beim klinischen Abend sicher. (v.l.) Fachapotheker Werner Sellmer, Kerstin Kühn von der Firma ConvaTec, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Karl-Heinz Dietl und Olaf Hagedorn, Enterostomatherapeut (ECET) eine erfolgreiche Ausheilung des Befundes! Diesem Aspekt wurde in der Raphaelsklinik Rechnung getragen und eine entsprechende Kooperation zwischen Fachkrankenpflege für Stoma-/Wundversorgung und der medizinischen Therapie vereinbart. Neben der guten Kooperation zwischen den Berufsgruppen präsentierte Sellmer verschiedene Wundversorgungs- und Behandlungskonzepte und stellte auch einen Bezug zu Versorgungsmaterialien her, die obsolet und bedenklich sind. Hierbei wurde auch deutlich, dass viele scheinbar veraltete Versorgungsvarianten, wenn sie gezielt und professionell zum Einsatz gebracht werden, nach wie vor Berechtigung haben, denn Wundheilung hat es immer gegeben! Im Resümee wurde verstanden, dass es eine Patentlösung für Wundversorgung nicht gibt. Sellmer bringt es so auf den Punkt: „Das Ziel ist klar, der Weg leider nicht!“ Im Anschluss an den Vortrag wurden noch die unterschiedlichsten rechtlichen sowie Verordnungspflichten diskutiert, mit dem Ergebnis, dass auch seitens des gemeinen Bundesausschusses (g-BA) noch viele Aspekte der Korrektur von Nöten sind. Dennoch, moderne Wundversorgung ist machbar und führt mit motivierten Kräften zum Erfolg! Das Handout zur Veranstaltung lässt sich als pdf-Datei unter www.werner-sellmer.de downloaden. Ferner finden sich interessante Berichte zum Thema unter www.derma.de sowie unter www.wundzentrum-hamburg.de Olaf Hagedorn Raphaelsklinik 27 VOR ORT Service für ambulante Patienten gen bis zur Versorgung am eigentlichen OP-Tag alles aus einer Hand bekommen. Patienten müssen dann nicht mehr durchs gesamte Haus pilgern, weil sie an einer Stelle ihre Daten und an anderer Stelle ihr Blut lassen müssen... Die OP selbst wird dabei nach wie vor in der Operationsabteilung erbracht, deren Standards gleichermaßen für stationäre wie für ambulante Patienten gelten. Und auch den Aufwachraum werden die meisten der Patienten weiterhin durchlaufen. Mit einer Quote von 37% ambulanter Operationen liegt das Franz-Hospital aber mehr als doppelt so hoch wie Anteil ambulanter Operationen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 79% 57% 37% 24% N 28 ihre außergewöhnlichen Kochkünste den 150-200 anwesenden Personen zu beweisen. Das zur Speisekarte passende Oktoberfest-Bier, Hefeweizen und diverse alkoholfreie Getränke wurde von vielen freiwilligen Helfern ausgeschenkt. Herzlichen Dank allen Helfern, ihr habt zu diesem gelungenen Fest erheblich beigetragen. AUS NL USA Quote zwischen Norwegen und Australien: 37% ambulante OPs im Franz-Hospital das deutsche Durchschnittskrankenhaus. Und sicherlich wird dieser Anteil weiter steigen. So ist das Ambulanz-Zentrum ein Engagement in Service und Qualität für ambulant Oktoberfest am Franz-Hospital Nach einem arbeitsreichen, teilweise stressigem Jahr sollte man die Seele mal wieder baumeln lassen. Dieses dachte sich auch die noch amtierende Mitarbeitervertretung und veranstaltete am 29. Oktober 2004 das traditionelle Herbstfest. Das Motto in diesem Jahr: „Oktoberfest am Franz-Hospital“. In den Räumen des Pfarrheimes „Hl. Kreuz“ wurden ab 19:oo Uhr bayrische Spezialitäten zur Stärkung serviert. Schweinshacksen, Spießbraten, Leberkäs mit Knödel, Kartoffelpüree und diverse Zutaten standen auf der Speisekarte. Die Chefs MaMi (Martin u. Michael) mit den Mitarbeitern unserer Krankenhausküche ließen es sich nicht nehmen, 39% 12% D ▼ Wer sich im Dülmener FranzHospital zu einer ambulanten Operation vorstellt, kommt demnächst am neuen Ambulanz-Zentrum nicht mehr vorbei: Hier sollen ab Januar viele Tätigkeiten im Umfeld ambulanter OPs gebündelt werden. Im vierten Stock hat sich durch den bedauerlichen Wegfall der Gynäkologischen Abteilung die Chance ergeben, eine Servicestelle für die Patienten einzurichten. Wer von externen Operateuren oder von der hauseigenen Chirurgie zur OP angemeldet wird, kann bald von der Aufnahme der Patientendaten über Narkosegespräch und Voruntersuchun- Die Dekoration wurde dem Motto natürlich angepasst, so dass die Räumlichkeit fast einem Oktoberfestzelt glich. Einige Mitarbeiter ließen es sich nicht nehmen, ihre bayrische Tracht mal wieder auszuführen. Das originellste Dirndl und der originellste Sepp wurden ausgezeichnet. Die beiden bekannten DJ‘s, Oliver und Florian, sorgten für operierte Patienten. Eine wichtige Zukunftsinvestition. Dr. Markus Holtel, OP-Management Franz-Hospital Dülmen GmbH zünftige Oktoberfeststimmung. Fehlen darf bei unserem Herbstfest die Tombola nicht. Durch die großzügige Spende der Chefärzte unseres Hauses konnten viele Festteilnehmer schöne Gewinne vom Moderator und MAV-Vorsitzenden Siegfried Albrink mit der Unterstützung einer Glücksfee entgegen nehmen. Nicht nur Stimmung und Tanz waren an diesem Abend angesagt, sondern die Unterhaltung der Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen untereinander wurde sehr angenommen. So ein Fest soll auch dazu beitragen, mit Kollegen zu plaudern die man sonst nur im Vorübergehen sieht, oder nicht mal kennt. Wir, die MAV und alle Kollegen wollen hoffen, dass dieses traditionelle Fest Bestandteil vom Franz-Hospital bleibt. VOR ORT Herzalarm im Clemenshospital Münster Am 1.12.2003 wurde am Clemenshospital Münster ein klinikinterner Herzalarm eingeführt, zunächst unter der Rufnummer „123“ Innerhalb einer Klinik wird eine Zeit von drei Minuten vom Auffinden eines Patienten mit vermutetem Kreislaufstillstand bis zur ersten Defibrillation bei vorliegendem Kammerflimmern gefordert. Um dies auch im Clemenshospital zu gewährleisten war die Einführung einer zentralen Notrufnummer notwendig geworden. Zunächst musste ein tragbarer Notfallrucksack mit der entsprechenden Ausrüstung und ein tragbarer, halbautomatischer Defibrillator angeschafft werden. Zusätzlich wurden vier Herzalarm 119 Clemenshospital Münster GmbH • Wählen Sie Telefonnummer 119 vom nächsten Telefon aus • Warten bis Besetztzeichen erklingt und auflegen • Rückkehr zum Patienten • Beginn mit Basisreanimation Merke: ten Es kann von allen Telefonen, auch von nicht angemeldePatiententelefonen ein Herzalarm ausgelöst werden. Dieses Informationsblatt liegt seit kurzer Zeit in unserem ganzen Haus aus: Zweck und Zielsetzung mit Qualitätsindikator Die Verfahrensanweisung Herzalarm 119 soll sicherstellen, neue Telefone benötigt, die ausschließlich für den Herzalarm zu nutzen sind. Vereinbart wurde, dass ein Notfalltelefon von einer Intensivpflegekraft und ein Telefon von dem Stationsarzt der internistischen bzw. anästhesiologischen Intensivstation im täglichen Wechsel getragen werden. Nach einem Alarm, der von allen Telefonen des Krankenhauses getätigt werden kann, erscheint im Display des Notfalltelefons der entsprechende Anschluss und das Notfallteam trifft sich dann vor Ort, wobei Notfallrucksack und Defibrillator von der Pflegekraft getragen werden. Im Rahmen des Qualitätsmanagements wurde das Vorgehen durch eine entsprechende Verfahrensanweisung beschrieben. Nach einer ersten Evaluierung der Einsätze nach einem halben Jahr wurde eine erhebliche Anzahl von Fehleinsätzen gesehen, die offensichtlich in der Tastenkombination „A123“ begründet waren, so dass zum 1.7.2004 auf die neue Nummer „A119“ umgestellt wurde. Gleichzeitig wurde zum 1.7.2004 das MedicalCenter in das Einsatzgebiet einbezogen. Für die alarmierende Pflegekraft wird das Vorgehen nach einer Alarmierung in einem entsprechendem Flowchart beschrieben. Sofortige Rückkehr zum Patienten und Beginn mit Basisreanimation, wie in den aktuellen Guidelines beschrieben, mit Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 15:2, sind dann durchzuführen. (Anlage gekürzte Fassung) Abschließend bleibt zu bemerken, dass der eingeführte Herzalarm zu einer deutlichen Verkürzung der Einsatzzeiten bei vermutetem Kreislaufstillstand geführt hat und der Ablauf erheblich geordneter ist als vorher. Insbesondere von den Pflegekräften auf der Station wird geschätzt, dass im Notfall nur noch eine Nummer zu wählen ist und dann innerhalb kürzester Zeit das Reanimationsteam zur Verfügung steht. dass bewusstlosen Personen mit vermutetem Herz-KreislaufStillstand innerhalb kürzester Zeit entsprechende medizinische Notfallbehandlung zukommt. Insbesondere ist anzustreben, dass Patienten mit Kammerflimmern innerklinisch in einem Zeitraum von drei Minuten defibrilliert sein sollten. Nach Auslösen des Alarms werden sich eine Intensivpflegekraft mit dem entsprechendem Equipment und ein intensivmedizinisch erfahrener Arzt am Notfallort treffen. Es wird ein Erreichen nach drei Minuten angestrebt. Einmal jährlich wird die Zeitvorgabe überprüft, in 95 % aller Fälle sollte die Zielvorgabe erreicht werden. Weiterhin sollten einmal jähr- lich die Anzahl der Fehleinsätze und deren Gründe evaluiert werden. ons- bzw. Abteilungsleitungen sicher zustellen, dass alle Mitarbeiter des Hauses über den Herzalarm unterrichtet sind, denn nur ein schnell erfolgter Alarm kann schnell Hilfe herbei holen! Geltungsbereich Der Geltungsbereich dieser Verfahrensanweisung ist das Gelände des Clemenshospitals, einschließlich der Praxis für Dialyse, für Kardiologie und für ambulante Operationen im Medical Center. Zuständigkeiten Zuständig für die Erstellung und notwendige Änderungen dieser VA ist Dr. A. Beermann, aus der Klinik für Anästhesiologie. Die Auswertung der Reanimationsprotokolle erfolgt ebenfalls einmal jährlich durch Dr. A. Beermann. Es ist durch die einzelnen Stati- Verfahren Das Reanimationsteam besteht aus zwei Personen. Eine Pflegekraft der Intensivstation und ein intensivmedizinisch erfahrener Arzt der Klinik für Anästhesiologie oder der Klinik für Innere Medizin. Die Pflegekräfte legen bei jeder Übergabe fest, wer in der folgenden Schicht das HerzalarmTelefon trägt. Bei den ärztlichen Mitarbeitern wechselt die Zuständigkeit täglich zwischen den o.g. Kliniken, beginnend mit der Klinik für 29 VOR ORT Anästhesiologie am 1.12.2003. Übergabe des Herzalarm-Telefons ist täglich um 8:30 Uhr auf der Intensivstation. Sollte der jeweils Diensthabende zwingend verhindert sein, wird der Kollege der anderen Klinik über das Dienstelefon informiert. Dieser nimmt dann eines der auf der Intensivstation stehenden Ersatz-Herzalarm-Telefone an sich und vertritt den Kollegen für die Zeit der Verhinderung. Das Herzalarmtelefon steht in vierfacher Ausführung zur Verfügung. Zwei dieser Telefone befinden sich in Reserve in einer Ladeeinheit auf der Intensivstation. Die Telefone werden jeden Morgen um 8:30 Uhr auf der Intensivstation gegen voll geladene gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt wird auch jeden Morgen vom Telefon der Intensivstation (5340/5310) ein Probealarm ausgelöst. Dieser Probealarm wird von der Haustechnik automatisch protokolliert, um ständige Funktionsbereitschaft nachweisen zu können. Die Telefone sind ständig im Modus Tastensperre zu betreiben. Ein Alarm ist mittels der Gesprächsannahmetaste zu quittieren und anschließend mit einem erneuten Druck auf die Taste wieder zu aktivieren. Im Display des Telefons erscheint bei Alarmierung der entsprechende Telefonanschluss, von dem der Alarm ausging. Bei Alarmierung von einem Patientenplatz aus, erscheint die Zimmernummer und der Bettplatz. Im Alarmierungsfall treffen sich die zuständige Pflegekraft der Intensivstation und der jeweils zuständige Arzt am Patienten. 30 Beide haben sich unmittelbar nach Alarmierung dort hin zu begeben. Von der Pflegekraft der Intensivstation wird der Reanimationsrucksack und der tragbare Defibrillator mitgebracht. Bei Einsätzen im MedicalCenter treffen sich die Intensivpflegekraft und der Arzt auf dem Flur der Station 2C (Observation) um von dort gemeinsam durch den Durchgang am Ende des Flures in das MedicalCenter zu gelangen. Der Schlüssel für diese Durchgangstür befindet sich sich am Reanimationsrucksack. Informationspflicht besteht für alle an dem System Beteiligten in der Weise, dass sich jeder, der den Herzalarm trägt über die Funktionsweise des Defibrillators, über die aktuellen Richtlinien zur kardiopulmonalen Reanimation, sowie über die örtlichen Gegebenheiten des Krankenhauses zu informieren hat. Ein Reanimationsprotokoll ist nach jedem Einsatz von dem beteiligten Arzt auszufüllen. Diese Protokolle befinden sich im Ordner „Herzalarm 119“ auf Intensiv und sind dort ausgefüllt auch wieder abzuheften. In gewissen Abständen findet dann eine Evaluierung der Einsätze statt. Dr. A. Beerman Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Betriebsfest im Clemenshospital .. aufgrund des großen Erfolges verlängert ... September – und das bedeutet für uns Clemenser: Betriebsfest!!! Unseren 2jährigen Rhythmus wollten wir auch in diesem Jahr beibehalten, so dass – zwar relativ spontan und kurzfristig – jedoch völlig unkompliziert und in „kleinerem“ Rahmen das Betriebsfest von unserer MAV geplant und dazu eingeladen wurde. Hierzu vorab schon einmal ein großes Dankeschön an alle Organisatoren, freiwilligen Helfer und überhaupt denen, die dazu beigetragen haben, dass es wie immer unvergesslich bleibt. Bei strahlendem Sonnenschein und milden Spätsommertemperaturen haben wir wie in jedem Jahr am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen „unsere“ Rentner verwöhnt und nach ihrer vielen freien Zeit ausgefragt – immer mit dem Hintergedanken, ob sie uns und die Arbeit nicht doch ein wenig vermissen ... Natürlich konnten wir dabei auch wieder in wunderbaren Erinnerungen schwelgen und „alte“ Bekanntschaften auffrischen. So ergeht es auch immer den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die sich zur Zeit Ihren Kindern widmen und die Einladung nutzten, um sich mal wieder blicken zu lassen, ihre Sprößlinge vorzustellen, Clemens-Neuigkeiten zu erfahren, neue Mitarbeiter kennenzulernen und die „alten“ endlich mal wieder zu sehen. Ein dickes Dankeschön an dieser Stelle an Herrn Jens Lammers, der sich mit den Einladungen, insbesondere mit dem Adressenherausfinden, herumschlagen durfte: also: Danke. Je später es wurde, desto mehr war los auf dem Rasen; die Tagdienstler, die Spätdienstler und alle, die sich jetzt erst aufraffen konnten, rückten nach, wobei die ersten Rentner und Mütter mit ihren Kindern bereits das Getümmel verließen. Natürlich war klar, dass allein vom Schnacken man (und frau) nicht glücklich werden kann und deshalb auch ein herzliches Danke den Mitarbeitern unserer Küche, die dafür sorgten, dass uns Wein und Bier gut bekamen und nicht all zu schnell zu Kopf stiegen: also danke für das wirklich leckere Essen. So ein Betriebsfest bietet ja auch immer Gelegenheit die VOR ORT Mitarbeiter des Hauses mal von der privaten Seite kennenzulernen, so ganz in Zivil fällt es ja auch manchmal schwer, jemanden zu erkennen, wenn man ihn oder sie sonst nur ganz in weiß oder blau o.ä. kennt ... Endlich auch mal Gelegenheit, andere Dinge als „nur“ dienstliche Belange besprechen zu können, sich gegenseitig auszufragen, wirklich kennenzulernen und vor allem über Dinge gemeinsam lachen zu können; Sachen zu denen man sonst einfach nicht kommt. Und wie man unschwer an den Bildern erkennen kann, fiel das allen auch nicht wirklich schwer. Und wem das alles noch nicht genug war, der konnte auch natürlich in diesem Jahr das Tanzbein schwingen und die Tanzmuskulatur trainieren. Deshalb auch hier: Danke lieber Ludger Puhe, der Du uns allen eigentlich als Techniker bestens bekannt bist, aber nun auch Dein Talent als DJ bewiesen hast. Im großen und ganzen können wir nur bestätigen, was wir auch schon in all den anderen Jahren erlebt haben: einfach nur schön – ein wirklich gelungener Nachmit- tag und Abend; es ist schön, dass wir es auch schaffen, uns eher im „privaten“ Rahmen zu treffen; wir haben viel gelacht und daran erinnert man sich bekanntlich ja am längsten. Also nochmals herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben und an dieser Stelle auch extra an Gertie Bakenecker, die wie immer alles in wunderbaren Schnappschüssen festgehalten hat. ...bis zum nächsten Mal in 2006... Jacqueline Jäckel Clemenshospital 31 VOR ORT Generaloberin Schwester Christel und Clemensschwestern seit 1973 in Ruanda Liebe Ruandafreunde! Münster, im September 2004 „AMAHORO“ heißt übersetzt Frieden. Diesen anspruchsvollen Namen trägt das große Stadion in Kigali, der Hauptstadt Ruandas. Hier fanden am 07.April – anlässlich des vor 10 Jahren beginnenden GenozidsGedenkveranstaltungen unter grosser Anteilnahme der Ruandesen und vieler Gäste, darunter auch Staatsoberhäupter verschiedener Nationen, statt. Das Motto der Gedenkveranstaltung war: „NEVER AGAIN“ – nie wieder. Eine Betroffene schreibt, dass der Wille, dieses Motto in die Tat umzusetzen, trotz aller Verletzungen, Enttäuschungen und Grausamkeiten deutlich zu spüren, aber der Weg dorthin u n e n d l i c h steinig ist. Am 26. Juni 2004 hat sich Schwester Christel zu ihrem ersten Ruandabesuch – Schwester Christel ist seit 2002 Generaloberin der Clemensschwestern – auf die Reise begeben. Ich hatte das Glück, mit ihr Schwester Milgitha zu besuchen, die seit 1973 in Ruanda unsere Station leitet, das Land, die Menschen dort, vor allem unsere Waisenkinder und die einheimischen Mitarbeiter in Kaduha erneut zu erleben. Der Weg von der Hauptstadt Kigali zu unserer Station hat sich insofern geändert, dass an manchen kritischen Brücken oder Pistenstücken Arbeiter damit beschäftigt waren, große 32 Schlaglöcher auszubessern. Dabei hatte ich meine Freude an Schwester Christel, die staunend die wunderschöne Landschaft und die Fahrkünste unseres ruandesischen Fahrers oder unserer Mitschwester bewunderte. In Kaduha gab es einen wunderschönen Empfang. Unsere Waisenkinder in Festtagskleidung begrüßten uns mit Liedern und einer Rose. Die Freude über unseren Besuch war sehr groß. Eines unserer Kinder sagte spontan: „Jetzt haben wir drei Milgithas.“ Zu den Aufgabenbereichen unserer Station gehören immer noch: • die ambulante Versorgung Kranker mit möglicher stationärer Behandlung • die Mütterschule • Impfaufklärung und Durchführung der Programme in und außerhalb der Station • seit 1994 ein Waisenhaus • Schulung, in der Laien als Geburtshelfer befähigt werden • Schulung sogenannter Animateure oder Mentoren, die sich um Familien kümmern, die Waisenkinder aufgenommen haben • Betreuung Kranker in Gefängnissen • Starthilfe für rückkehrende Flüchtlinge In den ersten Tagen unseres Besuches hat uns Schwester Milgitha durch die unterschiedlichen Projekte geführt. Dabei konnten wir uns überzeugen, dass alle Spenden und Hilfen aus Deutschland sehr zum Wohl umgesetzt waren und weiter werden. Während des Besuches haben wir auch zwei Außenstationen erlebt, die beide etwa rund 20 km von Kaduha entfernt nur über sehr schlechte Schotter- kurzer Zeit merken wir, dass unser Stoßdämpfer defekt ist, aber es geht weiter. Überall treffen wir unterwegs Menschen, vorwiegend Männer, die zu einer Versammlung gehen. Auch Kinder stehen an der Piste straßen mit für uns waghalsigen Brücken in eineinhalb Stunden Autofahrt zu erreichen sind. Auf einen Tag in einer solchen Station möchte ich näher eingehen. Schwester Christel hat ein sehr ausführliches Tagebuch über ihre Reise geführt. An Ihren Aufzeichnungen möchte ich Sie teilnehmen lassen. Sr. Christel schreibt: „Heute soll es ruhiger werden. Es geht zu einer Außenstation nach Kibumwe, eineinhalb Stunden für 20 km über die Piste. Nach und winken. Manchmal kann man sie vor lauter Schmutz nicht erkennen. Als wir an der Außenstation ankommen sind bereits zwei Mitarbeiter und 10 Mentoren, aber erst wenig Hilfesuchende, da. Sie machen sich auf den Weg als sie unser Auto gesehen und gehört haben. Heute werden zwei Projekte durchgeführt: • es sind Familien dieser Region geladen, die Waisenkinder aufgenommen haben • Impftag ist angesagt, Polio, BCG, Keuchhusten VOR ORT Oberin Schwester Mariata in Ruanda Jede Familie bekommt die Gelegenheit, mit Schwester Milgitha und einem Mitarbeiter über die gesundheitliche, soziale, schulische und finanzielle Situation mit den Waisenkindern zu sprechen. Die sogenannten Mentoren sind als Berater anwesend. Gibt es gesundheitliche Probleme, so werden Scheine zur kostenlosen Behandlung in unserem Gesundheitszentrum abgegeben. Für jedes Kind, es sind an diesem Tag genau 63, gibt es 5 kg Bohnen. Alle 3 Monate gibt es eine solche Zusammenkunft. Mit den Mentoren wird die nächste Aktion vorbereitet. Dann sollen 75 Waisenkinder und damit deren Familien eine Ziege im Wert von 20 EUR erhalten, die das Leben der Kinder ein Stück sichern soll. Zur Impfaktion waren 21 Kleinkinder gemeldet, zum Schluss waren es 57. Auf einem freien Hof hing an zwei Pfählen mit einer Querstange eine Waage mit Sackhose. Hier wurde das Gewicht der Kinder kontrolliert und eingetragen. Die Mütter suchten sich am Hügel einen Sitzplatz um die Kinder zu wickeln und zu stillen. Als Schutz vor der Sonne waren wunderschöne bunte Regenschirme aufgespannt - ein unvergessliches Bild. Dann beschloss Sr. Milgitha, dass ich mit einem Helfer impfen sollte. Viele Kinderaugen schauten mich an, und ich hoffe, dass sie mich nicht in zu schlechter Erinnerung behalten.“ Gegen 17.00 Uhr erreichten wir wieder unsere Station und erfuhren von der verantwortlichen ruandesischen Krankenschwester, dass am selben Tag im Gesundheitszentrum 46 Kranke Hilfe suchten, 31 Schwangere zur Vorsorge gekommen waren und in der Mütterschule 50 Frauen mit Kindern am Unterricht teilgenommen hatten. Jetzt warteten noch unsere Waisenkinder auf uns. Sie erhielten von uns an diesem Abend ein Minitütchen Gummibären und an einem anderen Abend ein Stückchen Hanuta – beides aus unserem Gepäck. Da ich immer wieder gefragt werde, welche Maßnahmen zur Zeit vorrangig unterstützt werden sollen, möchte ich einige anführen: • In unserer Station leben z.Zt. 48 Waisenkinder, das jüngste ist 6 Wochen. Darüber hinaus tragen wir noch die Sorge für 250 Kinder, die in Familien vermittelt wurden. Eine Patenschaft für ein Kind beträgt monatlich 15 EUR. Kinder sind und bleiben unser Schwerpunkt. • Kauf von Ziegen im Wert von 20 EUR für unsere externen Waisenkinder und deren Familien. • Gern möchten wir auch Mentoren, die bis jetzt ehrenamtlich gearbeitet haben, mit einer kleinen Gabe unterstützen – wenn es unsere Finanzen zulassen. An einem Tag konnten wir in unserer Station an einer Schulung von gut 60 Mentoren teilnehmen. • Eine große Sorge bereitet uns z.Zt. die Wasserversorgung. Wassermangel ist in unserer Region im Normalfall nicht vorhanden. Die Wasserleitung von der Quelle bis zur Zapfstelle für die Bevölkerung, zu unserer Station, zur Kirchengemeinde und zu einer Sekundärschule mit gut 400 Schülern – die meisten intern – ist nach dem Krieg notdürftig wieder in Gang gebracht und muss unbedingt erneuert werden. Wasser ist ein Grundpfeiler des Lebens. Ein Fachmann und ehemaliger Entwicklungshelfer, der viele Jahre in Ruanda gearbeitet hat, wird noch in diesem Jahr zu den Vorbereitungen, unter anderem auch wegen eines Kostenvoranschlags, aufbrechen. Meinen Bericht möchte ich mit Aufzeichnungen von Schwester Christel beenden: „Am letzten Abend wurde für uns ein Abschiedsfest gegeben, das von den Waisenkindern und Angestellten gestaltet wurde. Das Programm dauerte zwei Stunden lang, jede Gruppe führte etwas auf. Was mich am meisten angesprochen hat, war eine Pantomime unserer Schulkinder: Leben in einer afrikanischen Familie. Man kann das Geschehen gar nicht schildern, wir hätten es filmen müssen. Zum Schluss gab es für die Kinder eine Flasche Fanta und für die Erwachsenen eine Flasche ruandesisches Bier. Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen und die Fahrt geht nach Kigali. Um 19.40 Uhr hebt unser Flieger ab und es geht Richtung Brüssel. Da spüre ich sehr deutlich, dass ein Stück meines Herzens in Ruanda geblieben ist. Ich habe das Land und die Menschen lieben gelernt. Am letzten Tag in Kaduha bekam ich eine Karte auf der zwei Wörter stehen: Giro Amahor – das heisst: Gehe in Frieden Ja, Frieden wünsche ich diesem Land und jedem einzelnen Menschen der dort lebt. Mir ist auf dieser Reise klar geworden, dass wir diesen Menschen helfen müssen. Sie leben mit einer neuen Hoffnung und diese gilt es zu stützen, damit sie fähig werden, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Da kann ich nur allen danken, die dieses Werk unterstützen und mittragen.“ Mein letztes Wort an Sie alle heißt DANKE. Ich sage es im Namen von Schwester Milgitha, die im September ihr 32. Jahr in Ruanda beginnt und im Namen aller, die bis in diese Stunde Ihre Freundschaft und Hilfe erfahren haben, Ihre Schwester Mariata Kontaktanschrift: Mutterhaus der Clemensschwestern Klosterstr. 85 48143 Münster Bankverbindung: Clemensschwestern in Ruanda Darlehnskasse im Bistum Münster Kto. 3 156 994 BLZ 400 602 65 33 KALEIDOSKOP Herr Hellmons, bitte ein Bier… Bürgermeisterin Karin Reismann, Geschäftsführer Misericordia GmbH Gregor Hellmons, Bürgermeister Günter Schulze Blasum 34 ganzen Tag und animierte die zahlreichen Besucher und Schaulustigen zum Bierkonsum. Nicht uneigennützig, denn neben der Misericordia GmbH sind das Clemenshospital, die Raphaelsklinik und das Franz-Hospital Mitglieder des Trägervereins (TiM) Krebsberatungsstelle. TiM ist die Abkürzung für Tumor-Netzwerk im Münsterland. Nach einer Zeit der Unklarheit über das Fortbestehen der Krebsberatungsstelle arbeitet die Einrichtung nun seit dem 1. April 2004 unter der Trägerschaft des TumorNetzwerks im Münsterland (TiM). Damit ist das Bestehen der im Gesundheitshaus beheimateten Institution nach Auskunft von Gudrun Bruns, Leiterin der Krebsberatungsstelle, auch in den nächsten zwei Jah- ren sicher gestellt. Im Jahr werden dort rund 2000 Beratungsgespräche mit krebskranken Menschen aus der Region und deren Angehörigen geführt. Wer diese Arbeit selbst auch aktiv unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an den Förderverein Krebsbera- ▼ ▼ 05.09.2004 – eine riesige Leinwand war vor dem Erbdrostenhof aufgebaut. Die Tische vor dem Bunten Vogel waren alle belegt und auch die zusätzliche Theke draußen war heftig umlagert. Schaulustige drängelten sich zwischen den Menschen, die schon einen Platz gefunden hatten und auf den angekündigten Film warteten. Premiere in Münster: Der neue Wilsberg-Krimi (Autor Jürgen Kehrer) sollte live übertragen werden. Im Rahmen dieser Wohltätigkeitsveranstaltung zapften und kellnerten Schauspieler und prominente Bürger und Politiker in Münster zu Gunsten der Krebsberatungsstelle TiM. Mit dabei unser Geschäftsführer der Misericordia GmbH, Gregor Hellmons. Mit viel Begeisterung zapfte Hellmons den tung im Münsterland tun (Kto. 180 18 80, BLZ 400 605 60 bei der Sparda-Bank Münster). JEK www.krebsberatung-muenster.de Das Bonbon für diese Veranstaltung aber war wieder einmal Leonard Lansing. Als Schirmherr der Krebsberatungsstelle hatte sich WilsbergDarsteller Lansing bereits schon mehrfach persönlich für die münstersche Einrichtung eingesetzt und auch bei dieser Aktion auf ein Honorar verzichtet. Der beliebte Schauspieler kellnerte stundenlang, wohlwissend, dass jedes Bier als finanzieller Reinerlös der Krebsberatungsstelle dient. Spät am Abend, nach Aufführung des Krimis, war wieder einmal klar: Lansing ist Wilsberg. Spannend und unterhaltsam wurde der beliebte Schauspieler von den Menschen umdrängt. Gutgelaunt über den Erfolg, ging Wilsberg auf jeden Autogrammwunsch persönlich ein. Ein großes Danke an alle Beteiligten. Gertie Bakenecker Clemenshospital Jürgen Kehrer, Autor aller Wilsberg-Krimis, Gertie Bakenecker im Gespräch mit Leonard Lansing, rechts hinten Heinrich Schafmeister, der leider als „Manni Höch“ nicht mehr in der Serie mitspielen will KALEIDOSKOP Studienfahrt 2004 Wie in jedem Jahr unternahm der Oberkurs der Krankenpflegeschule auch 2004 eine einwöchige Studienfahrt. Diesmal sollte Italien das Reiseziel sein; als Termin wurde die Woche vom 30. August bis zum 04. September festgelegt. Bereits um 04:30 Uhr in der Frühe trafen sich alle Teilnehmer an der Krankenpflegeschule in Meschede. Nach Erteilung des Segens durch den noch etwas übermüdet wirkenden Vikar Robbert, wurde zuerst ein gemeinsames Frühstück zelebriert. Danach mussten erst einmal eine Menge sinnvoller und sinnloser Dinge im Bus verstaut werden. Nun konnte es aber losgehen; Toni, so hieß unser Busfahrer, fuhr zunächst einmal eine endlos erscheinende Tour durch das Sauerland bis zur Autobahn. Diese war zu dieser Uhrzeit bereits erstaunlich stark frequentiert, so dass wir durch diverse Staus und Umleitungen sehr viel Zeit verbrauchten. Diese Zeit fehlte dann später für die geplante Besichtigung der Klinik in München-Bogenhausen, so dass wir diese kurzerhand ausfielen ließen. Die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten. Bedingt durch eine Baustelle war die Brenner-Autobahn nicht befahrbar und so musste sich unser Busfahrer über Nebenstraßen durch die Alpen quälen. Nach für uns alle end- los erscheinenden 16 Stunden Busfahrt hatten wir aber endlich unser Hotel am Gardasee erreicht. Freundlicherweise hielt das Hotelpersonal allerdings noch eine warme Mahlzeit in Form einer Kartoffelsuppe für uns bereit. Nach einem kurzen Spaziergang am See fielen alle Teilnehmer völlig übermüdet ins Bett. Am nächsten Morgen sah alles ganz anders aus. Nachdem wir alle erst einmal richtig ausge- ▼ Oberkurs der Krankenpflegeschule des St. Walburga-Krankenhauses in Italien Die Schülerinnen und Schüler auf der Dachterrasse eines Krankenhauses am Gardasee, das besichtigt wurde. schlafen hatten, stellten wir fest, dass unser Hotel direkt am Gardasee lag und wir von dort eine herrliche Aussicht auf den See hatten. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen Bad im See stiegen wir auch schon wieder in den Bus. Verona hieß das Ziel des ersten Tages und es sollte sich wirklich lohnen. In Verona stieg eine Stadtführerin zu uns in den Bus, die uns Verona erst vom Bus aus und später zu Fuß zeigte. Uns allen ist die herrliche Architektur und die wunderschöne Altstadt mit ihrem italienischen Flair sicherlich von bleibender Erinnerung. Selbstverständlich führte uns unsere Besichtigung auch zum Haus der Julia, unter dessen weltberühmten Balkon ihr Romeo allabendlich seine Liebe erklärte. Dass dieser Balkon allerdings erst nachträglich für die Touristen angebaut wurde, tut der Sache wohl keinen Abbruch. Am Abend folgte dann das Highlight des ersten Tages: Guiseppe Verdi’s Oper AIDA in der einzigartigen historischen Arena von Verona stand auf dem Programm. In der Tat ein nicht nur für ausgemachte Opernfreunde optischer und akustischer Genuß! Allerdings – 5 Stunden können auch sehr, sehr lang sein! Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach Malcesine zur Besichtigung des dortigen Krankenhauses für Orthopädie und Polio. Dieses war einst die Villa von Hollywood-Diva Greta Garbo und genauso sah es auch aus. Wunderschöne italienische Architektur in traumhafter Seelage. Wir wurden von einer Terrasse zur nächsten „gezerrt“ (Und davon gab es 5 !) um die Aussicht zu bewundern. Von der Pflegedienstleitung und dem Oberarzt erfuhren wir eine Menge über italienische Gesundheitspolitik wie auch über den Dienstalltag in einem italienischen Krankenhaus. Zum Abschied wurde uns noch ein kleiner Imbiss gereicht; danach war dann gemischtes Programm angesagt. Wer es sportlich wollte, konnte sich auf eine ausgiebige Bergwanderung begeben oder halt einen Bummel durch die Altstadt von Malcesine unternehmen. Den Abschluss dieses herrlichen Tages bildete ein Abend am See, der erst mit ein paar Flaschen vom besten Valpolicella so richtig romantisch wurde. Dass es wohl ein paar Flaschen Valpolicella zuviel waren, konn- ten wir am anderen Tag erleben. Einige Teilnehmer erreichten unseren Bus erst in letzter Sekunde – es wäre auch schade gewesen, denn dann hätten sie Venedig versäumt! Dieses präsentierte sich uns dann allerdings erst einmal von seiner hässlichen Seite: Außer Autobahn und Industriebetrieben war von Venedig nichts zu sehen. Eine vergessene Quittung, die uns die Zufahrt zur Stadt ermöglichen sollte sowie Polizisten, die das Wort Freundlichkeit wohl noch nie gehört hatten, machten uns die Sache jedenfalls nicht leichter. Auf Umwegen kamen wir dann aber doch noch in die Stadt. Dort trafen wir auf Heerscharen von Touristen, die wohl die gleichen Erwartungen hatten wie wir. Zugegeben, Venedig ist wirklich ein einzigartiges architektonisches Denkmal und wird seinem Ruf als „schönste Stadt der Welt“ in diesem Punkt auch gerecht. Dass man diese Schönheit jedoch mit irrsinnigen Preisen für Pizza, Cola und andere kulinarische Feinheiten bezahlen muss, sollte aber auch erwähnt werden. Wir haben uns jedenfalls alle berühmten Bauwerke angesehen: Dogenpalast, Seufzerbrücke, Rialtobrücke, Markusdom. Vom davor liegenden Markusplatz war vor lauter Tauben und deren Exkrementen leider nicht viel zu sehen. Ach ja: Es soll sogar Leute geben, die haben noch nie was vom Karneval in Venedig gehört. Wir hatten jedenfalls ein Exemplar davon in unserer Gruppe. Welch einen Kontrastpunkt setzte dagegen der zweite Besichtigungspunkt dieses Tages: Nach der Hektik und dem absoluten Kommerz in 35 KALEIDOSKOP Nachmittag, unser letzter in Italien, war dann Relaxen angesagt. Wir bezogen Stellung am oder auch im Gardasee und ließen uns von der herrlichen italienischen Sonne verwöhnen. Ein kleiner Teil von uns zog es allerdings vor, einen in der Nähe gelegene großen Freizeitpark aufzusuchen. Dieser trug den bezeichnenden Namen Gardaland und hatte wohl alles zu bieten, was Anlagen dieser Art dem geneigten Besucher üblicherweise zu bieten haben. Ein letztes Mal bestaunten wir den Sonnenuntergang über dem Gardasee, am anderen Morgen wollten 22. Deutsche Krankenhausmeisterschaft 2004 in Melsungen Die glückliche St. Walburga Mannschaft nach dem Turnier ▼ Das Wetter spielte mit, als wir mit dem Fußballteam des St. Walburga-Krankenhauses am 26.06.2004 zum ersten mal an der Deutschen Krankenhausmeisterschaft in Melsungen, teilnahmen. Da sich die Mannschaft erst zur dieser Veranstaltung zusammen gefunden hatte, fuhren wir mit verhaltenem Optimismus zu den Spielen. Doch nach Ankunft in Melsungen und Auslosung der fünf Gegner, 36 machte sich eine Spielbegeisterung breit, die seines gleichen suchte. Besonders als unsere Mannschaft im ersten Spiel in Führung ging. Doch leider mussten wir uns der späteren Gruppe knapp mit 1:2 geschlagen geben. Kurz vor der Spielpause konnte das Team seinen ersten Punkt in diesem Turnier erzielen. Das spornte uns erneut an. Nachdem im letzten Spiel alle Reserven mobilisiert wurden, wir früh die Heimreise antreten. Das Hotelpersonal hatte uns extra früh ein ausgiebiges Frühstück zubereitet und so gestärkt traten wir in aller Frühe die Heimreise an. Erneut war die Brennerautobahn aus unerfindlichen Gründen nicht befahrbar, man muss sich fragen, warum die überhaupt gebaut wurde. Jedenfalls bedeutete dieser Umstand wieder eine ellenlange Schleichfahrt über Nebenstraßen. Natürlich war dies der Stimmung im Bus nicht gerade zuträglich, man merkte deutlich, dass alle nur noch eines wollten: Endlich nach Hause! Nach wieder einmal endlos erscheinenden 16 Stunden Heimreise waren auch alle Teilnehmer froh, als der Bus endlich sein Ziel in Meschede erreichte! Insgesamt betrachtet verlebten wir eine äußerst harmonische Woche, in der wir eine Menge sinnvoller, nützlicher und auch interessanter Dinge erfahren haben. gelang bei vollem Einsatz der gesamten Mannschaft, ein grandioser Sieg. Mit diesem Sieg stieg die Mannschaft des St. Walburga-Krankenhauses auf den 4. Platz der Gruppe 3 auf. Ein Kompliment muss auch der Firma Braun ausgesprochen werden, die das Turnier hervorragend vorbereitet hatte. Es war nicht nur für das leibliche Wohl gesorgt, nein auch das Rahmenprogramm, welches die Mitarbeiter der Firma Braun bei der Siegerehrung boten, suchte seines gleichen. Gefreut hat es uns besonders, dass wir für die erbrachte Leistung einen Pokal mit ins Sauerland nehmen konnten. Ein Dank geht auch an den Geschäftsführer unseres Hauses, der uns die Teilnahme ermöglichte. Klinikinformationen für das Handy Autor St. Walburga-Krankenhaus Ina Badberg, Krankenpfleschülerin ▼ Venedig war die Abgeschiedenheit und Ruhe der Kirche St. Antonio in Padova genau der richtige Abschluss. Als wir gegen Abend zurück in unserem Hotel ankamen, verzichteten die meisten Teilnehmer aufgrund eingängiger Erfahrungen allerdings auf den Valpolicella Wein. Am darauffolgenden Tag fuhren wir nach Castillione um das Museum des Roten Kreuzes zu besichtigen. Es hätte durchaus interessant sein können, leider waren viele Exponate nicht ausreichend erklärt und ein geeigneter Dolmetscher stand nicht zur Verfügung. Für den Klinikinfos auf dem Handy: Die Raphaelsklinik erweitert ihr Serviceangebot Endlich der Erste sein, der schriftlich zur Geburt gratuliert? Bei der Fahrt zum Krankenhaus nie mehr vom rechten Weg abkommen? In Zukunft ist das zumindest bei der Raphaelsklinik in Münster kein Problem mehr. Alles was man braucht, ist ein modernes internetfähiges Mobiltelefon und die Adresse www.raphaelsklinik.de/mobile. Als erstes Krankenhaus Deutschlands bietet die Raphaelsklinik eine abgespeckte Version seines Internetauftritts im KALEIDOSKOP Michael Bührke Raphaelsklinik Nacht der Museen und Galerien ▼ Format WAP 2.0 für das Handy an. Der Besucher kann sich über die Fachabteilungen inklusive Telefonnummern informieren, ein Lageplan des Innenstadtbereichs hilft bei der Orientierung. Auf der News-Seite sind laufend aktuelle Meldungen aus der Klinik abrufbar. Ein echter Clou ist die Patientenmail, mit der weltweit vom Handy aus beliebig lange Nachrichten an Freunde und Angehörige im Krankenhaus verschickt werden können. Die Texte werden in der Raphaelsklinik ausgedruckt und dem Adressaten Schwarz auf Weiß ans Bett geliefert. „Wir betreten mit diesem Angebot Neuland in Deutschland“ ist sich Bert Staiger, der bereits den umfangreichen Internetauftritt der Klinik programmiert hat, sicher. „Für Hinweise und Verbesserungsvorschläge sind wir also sehr dankbar“ fügt er hinzu. Die Seiten wurden so programmiert, dass sich auf Grund der geringen Größe die Kosten beim Surfen in Grenzen halten. Außer auf dem Handy können die Seiten auch auf dem PDA oder dem PocketPC problemlos betrachtet werden. Wer keines dieser Geräte besitzt, kann das Informationsangebot der Raphaelsklinik auch auf dem heimischen Computer unter der gleichen Adresse anschauen. Volles Haus trotz nächtlicher Stunde: die „Nacht der Museen und Galerien“ Rund 250 Besucher kamen in der „Nacht der Museen und Galerien“ am 18. September bis Mitternacht in die „Galerie Raphael“, um die laufende Ausstellung „photocase.de“ (siehe Seite 23) zu besuchen. Damit kann die Raphaelsklinik zwar nicht mit dem Landesmuseum konkurrieren, das 11.700 Besucher zu verzeichnen hatte, für ein Krankenhaus ist das aber ein beeindruckendes Ergebnis. Die Veranstaltung war Teil der dreitägigen Kulturreihe „Schauraum“ der Stadt Münster. Der möglicherweise letzte warme Sommerabend des Jahres lockte Zehntausende auf die Straßen der City, um einen Bummel durch über 30 Galerien und Museen zu unternehmen. Dass der ungewöhnliche Ausstellungsort „Galerie Raphael“ in Münsters Innenstadt dem Kunstinteressierten einiges zu bieten hat, zeigt der enthusiastische Kommentar einer jungen Besucherin, die sich mit ihrem Freund auf nächtliche Ausstellungstour begeben hat „Das ist die bislang beste Ausstellung, die wir heute gesehen haben!“ war sie sich sicher. Eine weitere Kunstbegeisterte zeigte das Programmheft vor, in dem alle Veranstaltungen der Museumsnacht aufgeführt sind: „Die Ausstellung in der Raphaelsklinik habe ich mir am dicksten angestrichen!“. Dass der Besucherstrom nicht mit dem Anspruch der Patienten auf nächtliche Ruhe in Konflikt geriet, ist der besonderen Architektur des großzügigen Foyers der Klinik zu verdanken. Der Eingangsbereich ebenso wie die Galerie im ersten Stock ist räumlich so von den Stationen getrennt, dass Veranstaltungen wie die „Nacht der Galerien und Museen“ ohne Probleme durchgeführt werden können. Die „Galerie Raphael“ versteht sich als Facette in Münsters breitem Spektrum an Museen und Galerien. Der Erfolg vom 18. September macht deutlich, dass Kunst und Krankenhaus kein Gegensatz sondern spannende Ergänzung sind. Michael Bührke Raphaelsklinik Arafat wieder im Jemen Als der kleine Arafat Mayoub Naji Shumis im Januar des letzten Jahres aus dem Jemen nach Münster kam, war dies für sein gebrochenes Bein die letzte Chance. Von einer Mauer oder einem Esel sei er gefallen, genau wusste das niemand in seiner Heimat. Das Schienbein brach gleich zweimal, der gesplitterte Knochen durchspießte die Haut und entzündete sich. Monatelang wurde die Wunde nicht sachgerecht behandelt. Eine bedrohliche Situation für den damals Elfjährigen, mit der die schlecht ausgebildeten Mediziner vor Ort überfordert waren. Ärzte des Hammer Forums holten den Unglücksraben zusammen mit 30 weiteren Kindern aus dem Jemen, der zu den sieben ärmsten Ländern der Welt zählt. Arafat kam zur weiteren Behandlung in die Raphaelsklinik nach Münster. Die Tunesierin Zakia Jelliti, die Arafats Sprache spricht, nahm den Jungen bei sich und ihrer Familie auf und kümmerte sich um ihn, wenn er nicht im Krankenhaus lag. „Diese Gastfamilie war für den Jungen Gold wert!“, wie der behandelnde Oberarzt der Raphaelsklinik, Dr. Jochen Neuhaus, rückblickend feststellt. Der Junge wurde vollkommen selbstverständlich und mit großer Herzlichkeit von der Altenberger Familie aufgenom37 KALEIDOSKOP Für das Abschiedsfoto sitzt Arafat zum letzten Mal auf dem Behandlungstisch in der Raphaelsklinik. Dr. Jochen Neuhaus (3. v. l.) und Zakia Jelliti (re.) freuen sich über die Genesung des Jungen. ▼ men. Die Behandlung in der Raphaelsklinik war sehr zeitaufwändig, fünfmal musste Arafat operiert werden, immer- hin fehlten ihm rund zehn Zentimeter seines Unterschenkelknochens, der nun mühsam wieder aufgebaut werden musste. „So etwas sieht man in Deutschland nicht“, da ist sich Neuhaus sicher. Wäre der Junge im Jemen geblieben, hätte das Bein früher oder später amputiert werden müssen. Die Krankenschwester Anke Lepper, die Arafat auf der Station 1B der Raphaelsklinik betreute, erinnert sich gut an die erste Zeit des kleinen Patienten aus dem Jemen „Er woll- te unbedingt wieder schnell gesund werden, damit er in seinem Heimatdorf wieder Radfahren kann.“ Jetzt hat der Junge die anstrengende Zeit der Operationen und Krankenhausaufenthalte hinter sich. Dass es ihm in Münster mit der Zeit immer besser gefallen hat, liegt sicher nicht nur an den vielen Radfahrern. Er lernte Deutsch und knüpfte Freundschaften, die ihm den Abschied schwer fallen lassen. Medizinische Versorgung braucht er nicht mehr, die Wunden und Knochenbrüche sind vollständig verheilt. Da das Bein fast zwei Jahre nicht belastet wurde, müssen sich zwar die Muskeln erst wieder aufbauen, aber auch da weiß Neuhaus die richtige Therapie: „Das Bein kann wieder völlig normal belastet werden, inklusive Fußballspielen!“ Michael Bührke Raphaelsklinik Indiaca-WM im Land der aufgehenden Sonne 38 Deutschen Turnerbund aufgenommen und zweimal als ``Spiel des Jahres`` ausgezeichnet. Die Indiaca ist übrigens auch heute noch teilweise ein Naturprodukt: die Federn werden von Putenfarmen aus den USA importiert. 1990 wurde in Deutschland erstmals ein einheitliches Regelwerk geschaffen, welches mittlerweile sowohl national als auch international Anwendung findet. Das Spiel an sich ist mit Volleyball zu vergleichen, wobei das Spielgerät der Ball durch die Indiaca ersetzt wird und nur mit der flachen Hand gespielt wird. Es finden regelmäßig Meisterschaftsspiele statt (es gibt mehrere Klassen bis hin zur Oberliga) und einmal im Jahr spielen die gesamten Landesverbände um die Deutsche Meisterschaft. Doch nun zurück zu Japan. Nach 11 Stunden Flug und bedingt durch 8 Stunden Zeitverschiebung landeten wir am Dienstagnachmittag auf dem ▼ Am Montag dem 16.08.2004 fuhren 15 Dülmener zum Frankfurter Flughafen, um mit weiteren 79 Personen aus ganz Deutschland nach Japan zu fliegen. Der Grund war die Teilnahme an der 2. Indiaca-Weltmeisterschaft. (Die 1.WM fand 2001 in Tartu, Estland statt) Indiaca was ist das? Der deutsche Sportlehrer Karlhans Krohn ``entdeckte`` im Jahr 1936 beim Spaziergang an der Copacabana das brasilianische Peteka-Spiel und importierte es in seine Heimat. Es wird angenommen, dass die Urform der Peteka wahrscheinlich ein archaischer Federball ist, den Forscher bei Indianerstämmen Nordost-Boliviens entdeckt hatten. Aus einer Wortkombination aus Indianer und Peteka nannte Krohn seinen ersten serienreifen Ball ``Indiaca``. Seit Anfang der 50er-Jahre wurde die Spielidee zunächst in Baden-Württemberg verwirklicht. In den 70 Jahren wurde das Spiel vom Indiaca-Ball Flughafen Narita in Tokio. Die Weltmeisterschaft fand in Tsukuba statt, zwei Autostunden nördlich von Tokio entfernt. Diese Stadt wurde erst 1960 erbaut, als Forschungs- (Weltraumforschung) und Universitätsstadt zur Entlastung Tokios. Bei 39° Celsius im Schatten und sehr hoher Luftfeuchtigkeit (Sauna gratis) erreichten wir unser Hotel. Die anderen Nationalmannschaften folgten nach und nach. Dem Internationalen Indiacaverband gehören zurzeit 8 Länder an (Brasilien, Japan, Estland, Slowakei, Italien, Schweiz, Luxemburg und Deutschland). Weitere Länder wie z. B. Argentinien haben bereits ihr Interesse bekundet. Mit Ausnahme von Brasilien waren alle Länder vertreten. Gespielt wurde in zwei Altersklassen (19+ und 40+) in den Kategorien Frauen, Männer und Mixed. Indiaca ist in Japan Volkssport und deshalb wurden die Spiele auch von zahlreichen Zuschauern besucht. Diese sahen an vier Tagen viele Spiele auf sehr hohem Niveau. Viele Ergebnisse waren äußerst knapp, das Teilnehmerfeld lag eng beieinander und oft hat die Tagesform eines Teams über die Platzierung entschieden. Es wurden insgesamt 18 Medaillen vergeben. Mit drei Goldmedaillen (u.a. eine für die Damenmannschaft über 40, der ich KALEIDOSKOP Zu Hause mit Jubel empfangen ▼ auch angehörte), einer Silbermedaille, einer Bronzemedaille und einem vierten Platz konnte die deutsche Delegation sehr zufrieden sein. Somit hatten sich auch die vielen Trainingslager im Vorfeld der WM bezahlt gemacht. Bemerkenswert war nicht nur die tolle Atmosphäre während der gesamten Weltmeisterschaft, sondern auch die überwältigende Freundlichkeit und Herzlichkeit unserer japanischen Freunde. Nach der WM verbrachten wir noch sieben Tage mit einem Ein Spiel mit Effet ▼ deutschsprachigen Reiseleiter in Tokio. Diese Stadt zählt zu den teuersten Touristenstädten der Welt. Die Führung begann mit der Besichtigung von einigen Shinto-Schreinen und Buddahtempeln. Einen besonderen Überblick über Tokio bekamen wir von der Aussichtsplattform des Tokio-Tower (dem Eifelturm nachgebaut, aber mit seinen 333m höher als sein Pariser Vorbild). Das Rathaus ist mit 243m das höchste der Welt und gegenwärtig auch Wolkenkratzer Nummer eins in Tokio. Um uns eines der grandiosesten Spektakel anzusehen, fuhren wir an einem Morgen um 4Uhr 30 mit dem Taxi zum größten Fischmarkt der Welt. Hier beginnt von Mo-Sa um Punkt 5 Uhr die Fischauktion. In atemberaubender Geschwindigkeit, mit geheimnisvollen Handzeichen und in einem Kauderwelsch, das nur die eingeweihten verstehen, wird der Fang an verschiedenen Stellen gleichzeitig an die Großhändler versteigert. Innerhalb einer Stunde wechseln täglich rund 3000 t von mehr als hundert Sorten Meeresgetier (von zierlichen Krebsen bis zu gigantischen Thunfischen) den Besitzer. Besonders beeindruckend war der Besuch des Kaufhausriesen Tobu. Mit 83.000 m2 Verkaufsfläche auf 29 Geschossen ist es das flächengrößte Geschäft in Japan. Wir besuchten weitere Sehenswürdigkeiten wie z. B. den Kaiserpalast, japanische Gärten und Parks, den Tokio Sealife Park (ein Aquarium, das in Größe und Präsentation alle Aquarien Mitteleuropas übertrifft), den großen Buddah und den Kegon Wasserfall. Mit dem Bus fuhren wir bis auf 2400 m Höhe den Fujisan hoch. Dieser ruhende Vulkan ist mit 3776 m Höhe der höchste Berg Japans und eines der bekanntesten Wahrzeichen des Landes. Es folgte noch eine Vielzahl von Besichtigungen. Diese alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.Wir haben allerdings nicht nur die schönen Seiten Japans kennen gelernt, sondern durften bzw. mussten auch die für dieses Land typischen Naturereignisse miterleben. Während des Aufenthaltes in Tsukuba bebte die Erde und in Tokio fegte der Taifun über uns hinweg. Als wir am Abreisetag auf dem Flughafen auf unseren Rückflug warteten, bebte die Erde erneut. Dieses Beben war aber laut Aussage der Japaner auf einen Vulkanausbruch zurückzuführen. Das Resümee der Reise: Es war zwar eine anstrengende aber dennoch sehr schöne Reise, die so schnell niemand vergessen wird. Allein schon durch die Entfernung, dadurch, dass die 94 Personen starke deutsche Delegation um die halbe Erdkugel in das noch vielfach unbekannte Japan geflogen ist, war die WM ein Abenteuer für sich. Mit Spannung darüber, was uns im Land der aufgehenden Sonne erwartet, hatte unsere Reise begonnen. Vieles war erwartungsgemäß anders als wir es in Europa gewohnt sind, angefangen beim Klima, dann das Essen und nicht zuletzt haben uns die japanischen Schriftzeichen manchmal die Orientierung etwas erschwert. Die lebhafte Metropole Tokio mit seinen 12 Millionen Einwohnern war ebenso faszinierend wie die Schreine und traditionellen Häuser als Gegensatz dazu. Allein schon das waren eindrucksvolle Erlebnisse. Fazit: Japan ist auf alle Fälle eine Reise wert! Margarete Schürhoff MTA im Franz-Hospital Dülmen 39 KALEIDOSKOP Erwartungen, Leistungen und Notwendigkeit der Kinderkrankenschwester Im Rahmen eines Unterrichtsprojektes haben wir, die Kinderkrankenpflegeschülerinnen des Oberkurses 2004 am Clemenshospital, Pflegepersonal des Hauses und Eltern unserer kleinen Patienten befragt. Wir haben ca. 140 beantwortete Bögen zurückerhalten, in denen Sie uns ihre Erwartungen an unsere Leistungen als Kinderkrankenpflegeschwestern/-pfleger verdeutlicht haben. Für Ihre Mithilfe bedanken wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich!!! Nun möchten wir Ihnen interessante Ergebnisse unserer Befragung vorstellen. Wir beziehen uns dabei auf die Antworten der Eltern, die wir ggf. mit Auskünften der Krankenpflege- oder Kinderkrankenschwestern/-pfleger verglichen haben. • Über die Pflege des erkrankten Kindes hinaus ist es für 89 % der befragten Eltern „wichtig“ oder „sehr wichtig“, dass Kinderkrankenschwestern/-pfleger auch die spezielle Familiensituation berücksichtigten. Beratung (93%) und Begleitung/Betreuung (82%) der Eltern gehören zu den wichtigen Aufgaben der Kinderkrank e n s c h w e s t e r n / - p f l e g e r. 100% der Befragten Eltern wünschen sich Pflegende als Ansprechpartner, die auch ein „offenes Ohr für Elternprobleme“ haben (88%). Stillberatung (93%) und Brustpflege (85%) sind notwendige Bereiche der 40 Elternbetreuung. Eine Mitversorgung (z. B. Essen) der Eltern halten 69% der befragten Eltern für notwendig. • 100% der Kinderkrankenschwestern/-pfleger sind der Meinung, dass die Eltern Anleitung in der Pflege ihres Kindes benötigen. 81% der Eltern sind der gleichen Meinung. Gleichzeitig halten 19% der befragten Eltern Anleitung in der Pflege für „eher nicht“ bis „nicht notwendig“. • Nach Meinung der Eltern ist die Verantwortung des Pflegepersonals gegenüber den Kindern während der Abwesenheit der Eltern groß. Auch während der Anwesenheit der Eltern sind noch 68% der Eltern der Meinung, dass Kinderkrankenschwestern/-pfleger gegenüber ihren Kindern eine große Verantwortung haben. 32% der Eltern sehen dann eher eine geringe bis keine Verantwortung für die Pflegenden. Kinderkrankenschwestern/-pfleger hingegen fühlen sich auch in großer Verantwortung für die Kinder während der Anwesenheit der Eltern. • Auf einer Scala von 1 (sehr gut) bis 6 (schlecht) wird deutlich, dass Eltern zu über 80% einen hohen Anspruch an die Pflege ihres Kindes haben. Auf einer Scala mit gleicher Einteilung teilen die Eltern auch mit, dass sie sich zu über 80% im Clemenshospital gut beraten und aufgeklärt fühlen. Das Verhalten der Kinderkrankenschwestern/-pfleger beurteilen die Eltern mit wiederum über 80% mit 1-2, ca. 10% mit einer 3. • Befragt nach einer gemeinsamen oder getrennten Ausbildung für Kinderkranken- und Krankenpflege sind 72% der Eltern und ca. 90% der Kinderkrankenschwestern/-pfleger für eine getrennte Ausbildung. In der Krankenpflege sprechen sich 56% für eine getrennte, 38% für eine gemeinsame Ausbildung aus. Als Gründe für getrennte/gemeinsame Ausbildungen wurden z. B. genannt: ELTERN: Getrennte Ausbildung: • Kinder können sich nicht äußern –> individuellere Betreuung • Nicht jeder begabte Pfleger kann auch gut mit Kindern umgehen (Einfühlungsvermögen) • Grundwissen könnte gemeinsam gelehrt werden, jedoch ist man im Kinderbereich auf Spezialwissen angewiesen. Daher zumindest eine separate bzw. getrennte Ausbildung • Kinder und Erwachsene sind unterschiedlich (Wesen, Psyche, Krankheiten) • Kinder sind keine kleinen Erwachsenen KRANKENPFLEGE : Gemeinsame Ausbildung • Es muss in beiden Bereichen verantwortungsvoll, kompetent und einfühlsam gearbeitet werden • weil es für beide Bereiche wichtig sein kann, etwas über den anderen zu wissen, weil so die Voraussetzungen gerecht sind und eine gemeinsame Ausbildung gleiche Grundlagen schafft • Grundlegende Fachkenntnisse können zusammen unterrichtet werden, aber spezielle Kinderpflege/Medizin muss getrennt werden • Grundsätzlich gemeinsame Ausbildung, spezifische Bereiche trennen • um in beiden Bereichen arbeiten zu können • weil die Berufe zusammen gehören KRANKENPFLEGE: Getrennte Ausbildung: • es gibt in einigen Bereichen Unterschiede • weil Kinderkrankenpflege MIT-MENSCHEN • • • • • • nicht so speziell ist, wie die Krankenpflege Bei Kindern ist man einfühlsamer Verschiedene Schwerpunkterkrankungen Die Häufigkeit der Krankheitsbilder unterscheidet sich bei Kindern und Erwachsenen Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene Kinder gehen mit Krankheit anders um, als Erwachsene Kinder haben andere Um- gangsbedürfnisse (Nähe/ Distanz) als Erwachsene KINDERKRANKENPFLEGE: Getrennte Ausbildung: • weil Kinder andere Bedürfnisse als Erwachsene haben, darauf muss schon in der Ausbildung geachtet werden • im Kindesalter gibt es spezielle Erkrankungen, die auch eine spezielle Pflege erfordern • bessere und ausführlichere Spezialisierung • Fachlich verschiedene Kompetenzbereiche • Andere „hauptsächliche Erkrankungen“ • Kikrpfl. ist individueller, einfühlsamer, genauer, fachspezifischer, • Weil die Berufe absolut unterschiedlich und nicht vergleichbar sind • Es gibt verschiedene Schwerpunkte in beiden Ausbildungen, z. B. in der Kikrpfl.: Krankenbeobachtung, Fingerspitzengefühl etc. • Da die Kikrpfl. viel individueller und die Kinder keine Erwachsenen sind • Kikrpfl. müssen in der Krankenbeobachtung viel besser und mehr geschult werden • Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, Anatomie und Physiologie unterscheiden sich, der pflegerische Bedarf unterscheidet sich zum Erwachsenen Neuer evangelische Krankenhausseelsorger im Clemenshospital Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, mein Name ist Thomas Groll, und ich bin der neue evangelische Krankenhausseelsorger im Clemenshospital. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen ein paar „Einblicke“ in meinen bisherigen Werdegang und in meine neue Stelle zu geben. Geboren und aufgewachsen im Sauerland bin ich mittlerweile 44 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Töchter im Alter von 10 und 13 Jahren. Nach meinem Studium (Tübingen, Berlin, Münster) habe ich meine praktische Ausbildung als Pfarrer in Senden gemacht und war dann für 2 Jahre in der Lüdinghauser Kirchengemeinde tätig. 1993 wurde ich Pfarrer in der Trinitatis-Kirchengemeinde am Straßburger Weg mit einem Zusatzauftrag in der Ökumenischen Telefonseelsorge. Nebenberuf- lich bin ich noch als Supervisor tätig. Nach fast 12 Jahren Gemeindepfarramt habe ich aus persönlichen Gründen den Antrag gestellt, meine Pfarrstelle zu reduzieren. Das hat dann der Kirchenkreis zu einer strukturellen Stellen„Bereinigung“ genutzt. Gemeindliche und übergemeindliche Aufgaben sollen in Zukunft klarer voneinander unterschieden werden. So entstand meine neue 75%-Pfarrstelle: mit einer halben Stelle bin ich nun im Clemenshospital und löse damit Pfarrer Neumann ab, der diese Aufgabe bislang neben seiner Gemeindetätigkeit ausgeübt hat. Eine viertel Stelle versehe ich nach wie vor als „TS-Geistlicher“ in der Telefonseelsorge und bin dort zuständig für die fachliche und religiös-seelsorgliche Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Mein Herz schlägt in der Seelsorge. In der Gemeinde war es für mich das Schönste und Spannendste, Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen begleiten zu dürfen. Jetzt im Krankenhaus ist es für mich das Wichtigste, so präsent und wach wie möglich „da“ zu sein: mit größtmöglicher Offenheit für die mir und uns anvertrauten Menschen und ihre jeweilige Situation und auch mit großer Offenheit für die Dimension von Glauben und Spiritualität im Zusammenhang von Kranksein und Gesundwerden, von Leben und Sterben. Ich habe mich im Clemenshospital sehr freundlich aufgenommen gefühlt und hatte von Anfang an den Eindruck, dass die Seelsorge einen hohen Stellenwert im Haus hat in engem Zusammenspiel mit Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten. Darüber freue ich mich sehr. Die Ökumene ist mir aus dem guten Verhältnis der Gemeinden auf der Geist vertraut und wichtig und natürlich aus der Telefonseelsorge. Ich freue mich auf die weitere Arbeit als evangelischer Krankenhausseelsorger in einem katholischen Haus und auf die Begegnungen mit manchen von Ihnen. Mit Blick auf die nächste Zeit wünsche ich bei all dem vielen, was zu tun und zu bewältigen ist, Ihnen und mir eine mal stille, mal gesellige, in jedem Fall gesegnete Adventsund Weihnachtszeit. Thomas Groll 41 MIT-MENSCHEN Wir im Augustahospital trauern um Pater Gerardus Ellenbroek, der 28 Jahre die Aufgabe des Krankenhausseelsorgers in unserem Haus wahrgenommen hat. Pater Ellenbroek wurde 1927 in Borne (Niederlande) geboren. 1958 zum Priester geweiht, gehörte er der Ordensgemeinschaft „Oblaten van Maria (O.M.I) an. Er war 13 Jahre in Südwestafrika in der Mission. Von dieser Zeit hat er bis zuletzt gern erzählt und er war bis 42 heute mit den Menschen dort sehr verbunden. 1974 kam Pater Ellenbroek als Krankenhausseelsorger zu uns ins Augustahospital. Für alle hatte er ein offenes Ohr und half wo er konnte. Täglich hat er mit uns die Eucharistie gefeiert. Die Patienten hatten in ihm einen treuen Begleiter in ihrem oft schweren Schicksal. Der wunderschöne Park mit der Windmühle, dem Teich, der Mariengrotte und dem Wasserfall, sind bleibende Andenken an den unermüdlichen Einsatz neben seiner eigentlichen Arbeit als Seelsorger. 2002 kehrte Pater Ellenbroek aus Altersgründen in sein Kloster im niederländischen Cuyk zurück. Am 15. Oktober 2004 verstarb Pater Ellenbroek nach einer schweren Operation. Für Patienten, Mitarbeiter und Schwestern bleibt Pater Ellenbroek unvergessen. Wir alle sagen ihm noch einmal „Danke“ für sein Dasein und sein Sosein. ✝ Abschied und Neubeginn am St. Walb Am 25. Juni 2004 wurde im St. Walburga-Krankenhaus Meschede wieder einmal Abschied gefeiert. Nach 15jähriger Tätigkeit als Pflegedirektorin wechselt Schwester Clementis in die Verwaltung des Mutterhauses der Clemensschwestern in Münster. Mit der Verabschiedung von Schwester Clementis geht am St. Walburga-Krankenhaus Meschede eine Ära zu Ende. Sie war die letzte Clemensschwester in einer leitenden Funktion. Die Feier, zu der viele Gäste aus nah und fern angereist waren, begann mit einem Gottesdienst in der Kapelle des St. Walburga-Krankenhauses. Familienangehörige, Mitschwestern und Mitarbeiter waren zahlreich erschienen. Geschäftsführer Helmut Krampe bedankte sich in seiner Rede bei Schwester Clementis für ihren Einsatz zum Wohle der Patienten und Mitarbeiter. Er würdigte ihre Arbeit als Mitglied der Betriebsleitung und hob besonders ihr fürsorgliches Kümmern für ihre Mitschwestern hervor. Ebenso drückte er seine Bewunderung über ihr Talent und Engagement im Umgang mit dem Computer aus. Geschäftsführer Krampe übergab Schwester Clementis als Abschiedsgeschenk einen Fernseher für ihr neues Zuhause in Münster. Der Ärztliche Direktor, Priv. Doz. Dr. Martin Schwonzen fand ebenfalls nur lobende Worte. „Sie haben hier eine gute Mannschaft aufgebaut.“ Schwester Clementis bedankte ▼ Unser Pater Gerardus Ellenbroek ist tot. Helmut Krampe, Petra Niermöller, Schwe sich in ihrer bewegenden Ansprache bei allen „Mitstreitern“, die sie in den letzten 15 Jahren begleitet haben, allen voran Schwester M. Sigharda, ehemalige Oberin des St. Walburga-Krankenhauses. Ein ganz besonderer Dank galt ihrer Mutter, die auch den Feierlichkeiten beiwohnte. Nach der Feierstunde hatten alle Gäste und Mitarbeiter des Krankenhauses die Gelegenheit, sich in der Cafeteria von Schwester Clementis zu verabschieden. Es wurde aber nicht nur Abschied gefeiert. Gleichzeitig wurde Frau Petra Niermöller als Nachfolgerin von Schwester Clementis offiziell vorgestellt. Frau Niermöller ist Krankenschwester und Diplom-Pflegewirtin und war zuletzt am Marienkrankenhaus in Schwerte beschäftigt. Auch sie bedankte sich bei Schwester Clementis für ihre Unterstützung und Einarbeitung. Sie bat MIT-MENSCHEN ester Clementis, Dr. Martin Schwonzen die Mitarbeiter, das Erbe der Clemensschwestern mit ihr gemeinsam anzutreten, damit das St. Walburga-Krankenhaus „ein Hort hoher medizinischer und pflegerischer Kompetenz bleibe, wo Menschlichkeit, Fürsorge und gegenseitiger Respekt gelebt werde.“ Geschäftsführer Krampe begrüßte die neue Pflegedirektorin und lud sie ein, „das Schiff des Walburga-Krankenhauses sicher durch die aufgepeitschte See der Gesundheitsreform zu steuern.“ Wir wünschen Schwester Clementis und Frau Petra Niermöller für die Zukunft alles Gute und dass sie die neuen Aufgaben meistern werden. Gabi Sander St. Walburga-Krankenhaus Meschede Die Radiologische Abteilung des St. WalburgaKrankenhauses Meschede hat eine neue Chefärztin Mit einem Gottesdienst, der vom Krankenhausseelsorger Pater Johannes gehalten wurde, und einer kleinen Feierstunde wurde Frau Petra Reimann am 21. Juli als neue Chefärztin der radiologischen Abteilung am St. Walburga-Krankenhaus eingeführt. „Wir sind sehr glücklich, dass wir unsere radiologische Fachabteilung mit einer so qualifizierten Fachärztin wieder besetzen konnten, sagte Helmut Krampe, Geschäftsführer des St. Walburga-Krankenhauses bei der Vorstellung von Frau Reimann. Frau Reimann hat Ihren Dienst als Chefärztin zum 1. Juli angetreten. Zuvor führte sie die Abteilung in Vertretung für den ausgeschiedenen kommissarischen Leiter, Herrn Dr. med. Michael Spengler. Frau Reimann ist 36 Jahre alt, verheiratet und hat einen 13jährigen Sohn. Sie studierte in Münster und absolvierte ihre Facharztausbildung am dortigen Clemenshospital. Zurzeit arbeitet sie an ihrer Promotion auf dem Gebiet der Ct- bzw. der MRTgestützten Prostatatherapie. „Ich freue mich sehr auf die Arbeit in Meschede“, sagte Frau Reimann, „die Wohnqualität in der ländlichen Region ist hoch und anders als in Münster kann ich hier „richtige Winter“ erleben. Mein Mann und auch mein ehemaliger Chefarzt Prof. Dr. Arnt-René Fischedick haben mich sehr ermutigt, diese Herausforderung anzunehmen“. In der radiologischen Abteilung, so stellte Frau Reimann heraus, gehe es in der Zukunft darum, die Verfahren auf die digitale Technik umzustellen. „Ich komme aus einer vollständig filmfreien Klinik, und kann die gewonnenen Erfahrungen hier gut einsetzen“ sagte die Chefärztin. Neben der radiologischen Tätigkeit ist Frau Reimann auch ▼ burga-Krankenhaus wenig Kontakt zu den Patienten haben. Sie stellte heraus, dass sich sowohl bei den Großuntersuchungen, wie auch bei Mammographien, Ultraschalluntersuchungen und Kontrastmitteluntersuchungen viele Patientenkontakte ergeben. Neben den stationär behandelten Patienten können auch ambulante Patienten in Notfällen und Privatpatienten im St. Walburga-Krankenhaus untersucht werden. Die Ermächtigung zur Untersuchung ambu- Chefärztin Petra Reimann mit der Betriebsleitung des St. Walburga-Krankenhauses: Geschäftsführer Helmut Krampe, Pflegedirektorin Petra Niermöller und Ärztlicher Direktor Priv. Doz. Dr. Martin Schwonzen die Strahlenschutzbeauftragte des St. Walburga-Krankenhauses. Hier gehört unter anderem die Prüfung, ob eine „rechtfertigende Indikation“ für die jeweilige Röntgenuntersuchung gegeben ist, zu ihren Aufgaben. Die Fachkunde darüber muss alle 5 Jahre neu nachgewiesen werden. Die Chefärztin widersprach der oft vorherrschenden Ansicht, dass radiologisch tätige Ärzte lanter pflichtversicherter Patienten besteht leider zurzeit nicht. „Wir bemühen uns jedoch intensiv darum, Lösungsmöglichkeiten für diese Patienten zu entwickeln“ bemerkte Herr Dr. Martin Schwonzen, ärztlicher Leiter des St. Walburga-Krankenhauses. Dieter Glaremin 43 MIT-MENSCHEN Goldene Nadel für Arzthelferin Kranken- und Kinderkrankenpflegeexamen im September 2004 Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss des Kranken- und Kinderkrankenpflegeexamens im September 2004 am Clemenshospital und gratulieren ganz herzlich: Gelungene Überraschung: Chefarzt Prof. Dr. Withold Dame (Mitte) und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Raphaelsklinik gratulieren der Arzthelferin Claudia Lauhoff zur ungewöhnlichen Auszeichnung. ▼ Die Worte fehlen Claudia Lauhoff selten, vor allem wenn es darum geht, Patientinnen und Angehörigen in der Gynäkologischen Abteilung der Raphaelsklinik die Sorgen und Ängste vor schweren Operationen zu nehmen. Als ihr jetzt die Ärztekammer als eine der ersten Arzthelferinnen in der Region Westfalen-Lippe die EhrenUrkunde und die goldene Nadel verlieh, wurde sie doch ein wenig still. „Ich bin völlig perplex! Dabei habe ich noch das Essen bestellt und die Einladungen im Krankenhaus verteilt. Dass es sich dabei um meine eigene Feier handeln würde, habe ich nicht mal geahnt!“ Zu verdanken hat die Arzthelferin diese Überraschungsfeier und die ungewöhnliche Auszeichnung der Empfehlung ihres Chefs, Prof. Dr. Withold Dame. „Es geht darum, verdiente Mitarbeiterinnen eines Berufstandes zu würdigen, der häufig im Schatten steht, zu Unrecht. Frau Lauhoff kennt die Familienverhält44 nisse vieler unserer Patientinnen besser als ich selber.“ Mindestens zehn Jahre muss eine Arzthelferin im Dienst sein, um von der Ärztekammer Westfalen-Lippe ausgezeichnet werden zu können. Für Lauhoff kein Problem, die bereits seit 13 Jahren in der Raphaelsklinik arbeitet „ohne einen einzigen Krankheitstag!“ wie der Chefarzt während seiner Rede anlässlich der Verleihung bewundernd anmerkt. Nach der schriftlichen Empfehlung durch den Arbeitgeber entscheidet ein Gremium der Ärztekammer über die Verleihung der EhrenUrkunde. Mit einer „Urkundenschwemme“ ist aber für die Zukunft nicht zu rechnen, die allermeisten Arzthelferinnen würden schon an der zehnjährigen Berufserfahrung scheitern. „Die Fluktuation ist in diesem Beruf enorm. Viele Arzthelferinnen wechseln nach wenigen Jahren in das Familienleben oder verändern sich beruflich.“ berichtet Dame aus der Praxis. 16 Examinierten Krankenschwestern/-Pfleger: Althelmig, Brigitte Dreihues, Sandra Frahling, Daniela Gödel, Astrid Hendker, Sabrina Humberg, Bärbel Jendhoff, Oliver Kersting, Judith Lüke, Judith Mönninghoff, Caroline Petring, Christian Seidel, Sonja Szymanski, Stefanie Tillar, Julia Wentingmann, Astrid Wilmesmeier, Lena 13 Examinierten Kinderkrankenschwestern: Feldt, Susanne Hebben, Susanne Holtkötter, Eva-Maria Kolmes, Stefanie Lambert, Andrea Maschek, Kathrin Menzel, Nicole Möller, Kerstin Nee, Helga Schmidt, Maren Tschöpe, Kathrin Völker, Sonja Wrobel, Anna Noch nie sah die Arbeitsplatzstituation für die Examinierten so schlecht aus wie in diesem Jahr. Von den 29 neuen Schwestern und Pflegern haben bis jetzt nur ca. 11 eine Arbeitsstelle gefunden, davon 9 am und im Clemenshospital. Wir wünschen allen Examinierten, dass sie bald ein für sie annehmbares Aufgabenfeld finden. Das Team der Zentralschule für Gesundheitsberufe MIT-MENSCHEN Nachruf Herrn Heinz-Dieter Tessarek 1. April 2000 in den Wirkungskreis der Misericordia GmbH – zuerst als Personalleiter für das Clemenshospital und die Raphaelsklinik. Seine besondere Blickrichtung war neben dem normalen Personalgeschäft, die Personalentwicklung und die Personalbesetzung. Hierbei entwickelte er eine hohe Kompetenz; sein großes Fachwissen brachte er auch in die Firma PMK-BachTessarek-Vering GbR mit ein, die sich auf die Personalberatung von gemeinnützigen Dienstleistungseinrichtungen konzentriert. Zugleich war er Dozent an der Caritasakademie in KölnHohenlind und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Personalleiter des Diözesan-Caritasverbandes Münster e. V. Aufgrund seiner besonderen Qualifikation im Bereich der Personalbedarfsermittlung und der Personalwirtschaft wurde er im Oktober 2003 zum Personalreferenten der Misericordia Krankenhausträgergesellschaft berufen, um hier die Geschäftsführer der einzelnen Krankenhäuser in Personalfragen zu beraten, bzw. Konzepte für eine gemeinsame Personalentwicklungspolitik zu entwerfen. Sein Konzept zu „konzernweiten Perspektiven der Fort- und Weiterbildung von Fachkräften – insbesondere von Ärzten in Krankenhäusern der Misericordia Krankenhausträgergesellschaft“, das er am 1. Juli 2004 den Geschäftsführern vorstellte, bildet die Grundlage für die zukünftige konzernweite Personalwirt- schaft der Misericordia. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Dieter Tessarek insbesondere in seiner Heimatstadt Ochtrup in der kommunalen Politik. Als Ratsherr für die CDU hat er entscheidend über Jahre Sozial-, Schul- und Kulturpolitik seiner Heimatstadt mitgestaltet. Es war ihm ein besonderes Anliegen, sich gerade für die Alten und Schwachen einzusetzen und ihnen auch mit persönlichem Rat zur Seite zu stehen. Ab Juli 2004 hat sich Herr Tessarek von der Arbeit freistellen lassen, um sich verstärkt seiner Familie und seinen anderen Interessen widmen zu können. Herr Tessarek hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Geschick und einem hohen Maß an fachlichem Wissen hat sie sich stets für die Patienten eingesetzt. persönlichem Engagement hat er sich stets für die Besucher, Patienten und Mitarbeiter eingesetzt. gen mit den Patienten und den Mitarbeitern waren geprägt durch ihre positive und lebensfrohe Ausstrahlung. Wilhelm Thier, der am 17. Juli 2004 im 52. Lebensjahr verstarb. Herr Thier war seit dem 1. Mai 1996 als Verwaltungsangestellter in unserem Haus tätig. Mit viel Einfühlungsvermögen und Anja Inkmann, die am 20. Juli 2004 im Alter von 21 Jahren verstarb. Frau Inkmann war seit dem 1. Oktober 2001 als Kinderkrankenpflegeschülerin in unserem Haus tätig. Ihre Begegnun- - Personalreferent der Misericordia Krankenhausträgergesellschaft Mit großer Bestürzung haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom plötzlichen Tod des Herrn Tessarek Kenntnis genommen, der am 28. August 2004 unerwartet während seines Urlaubs in Österreich verstarb. Schon früh nach seiner abgeschlossenen Berufsausbildung konzentrierte sich Dieter Tessarek auf den Bereich der Personalwirtschaft. Nach seiner Tätigkeit im Personalamt der Stadtverwaltung Ochtrup, wechselte er als Personalleiter an das Marien-Krankenhaus Ratingen und von dort 1975 an das St. Marien-Hospital in Borken. Von dort kam er dann am ✝ Münster, 7. Oktober 2004 Gregor Hellmons Joachim Schmitz Nachruf Die Mitarbeiter des Clemenshospitals trauern um Susanne Höwing-Trecksler, die am 9.Juli 2004 im Alter von 37 Jahren verstarb. Frau Höwing-Trecksler war seit dem 18. Mai 1992 in unserem Haus als Kinderkrankenschwester tätig. Mit großem menschlichen Wir werden ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren. ✝ 45 MIT-MENSCHEN Zum Abschied gab es eine „Liebeserklärung an Im St. Walburga-Krankenhaus in Meschede wurde der Herr Priv.-Doz. Dr. med. Norbert Ott als Chefarzt der nephrologischen Abteilung feierlich verabschiedet und Herr Prof. Dr. enten zur Verfügung. In eigenem Namen, im Namen der Betriebsleitung und der gesamten Mitarbeiterschaft dankte Krampe für die geleistete Arbeit. Liebeserklärung an die Westfalen Im traurigen Monat November war´s, Die Tage wurden trüber Der Wind riss von den Bäumen das Laub, Da reist ich nach Deutschland hinüber. Dicht hinter Hagen ward es Nacht, Und ich fühle in den Gedärmen Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst Zu Unna, im Wirtshaus, erwärmen. Der scheidende Chefarzt Priv. Doz. Dr. med. Norbert Ott mit seiner Ehefrau Helga Ott (rechts), Prof. Dr. med. Franz Weber und seine Ehefrau Christa Weber (links) ▼ med. Franz Weber als neuer Chefarzt eingeführt. Nach einem Gottesdienst in der Kapelle des Krankenhauses fand eine kleine Feierstunde statt, zu der der Geschäftsführer des St. Walburga-Krankenhauses, Herr Helmut Krampe viele Gäste begrüßen konnte. In seiner Ansprache ließ Helmut Krampe noch einmal die fast 25-jährige Tätigkeit des scheidenden Chefarztes Revue passieren. Er erinnerte daran, dass die Nephrologie erst mit dem Dienstantritt von Dr. Ott eine eigenständige Abteilung im St. Walburga-Krankenhaus wurde, die der scheidende Chefarzt zunächst gemeinsam mit Herrn Dr. Wolfgang Kohnle leitete. Der Geschäftsführer berichtete weiter, dass sich die Abteilung unter der Leitung von Dr. Norbert Ott ständig weiter entwickelt habe, sodass man heute eine „leistungsfähige Abteilung mit höchstem Qualitätsstandard“ vorhalte. 26 Betten und 15 teilstationäre Dialyseplätze ständen den Pati46 Dr. med. Martin Schwonzen, Chefarzt der onkologischen Abteilung, ging in seiner humorvollen Ansprache auf die Geschichte der Nephrologie ein. Er spannte einen Bogen von den ersten „Harnbeschauern die den beim ersten Hahnenschrei gelassenen Harn betrachten sollen“ bis zur ersten Nierentransplantation. Der scheidende Chefarzt und Kunstliebhaber Dr. Norbert Ott hielt den Gästen in seiner Abschiedsrede ein Altarbild des fränkischen Künstlers Tillmann Riemenschneider „vor Augen“. Dieses Relief zeigt die Befreiung des Kaisers Heinrich von einem Nierenstein. Anwesende bei dieser Prozedur sind der heilige Benedikt und ein schlafender Arzt. Dr. Ott veranlasste dieser Umstand zu der Bemerkung. „Schlafende Ärzte sind nicht die Schlechtesten“. Dr. Ott dankte allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die jahrelange gute Zusammenarbeit und verabschiedete sich mit dem Auszug aus einem Gedicht von Heinrich Heine: Ein hübsches Mädchen fand ich dort, Die schenkte mir freundlich den Punsch ein; Wie gelbe Seide das Lockenhaar, Die Augen sanft wie Mondschein. Den lispelnd westfälischen Akzent Vernahm ich mit Wollust wieder. Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch, Ich dachte der lieben Brüder. Der lieben Westfalen, womit ich so oft In Göttingen getrunken, Bis wir gerührt einander ans Herz Und unter die Tische gesunken! Ich habe sie immer so lieb gehabt, Die lieben, guten Westfalen, Ein Volk so fest, so sicher, so treu, Ganz ohne Gleißen und Prahlen. Sie fechten gut, sie trinken gut, Und wenn sie die Hand dir reichen, Zum Freundschaftsbündnis, dann weinen sie; Sind sentimentale Eichen. Der Himmel erhalte dich, wackres Volk, Es segne deine Saaten, Bewahre dich vor Krieg und Ruhm, Vor Helden und Heldentaten. Er schenke deinen Söhnen stetes Ein sehr gelindes Examen, Und deine Töchter bringe er hübsch Unter die Haube – Amen! MIT-MENSCHEN Westfalen“ Der Festakt endete mit einem Grußwort des neuen Chefarztes der Abteilung für Nephrologie und Dialyse, Herrn Prof. Dr. med. Franz Weber. Er bezog sich auf drei Begriffe, die schon im Gottesdienst von der Pastoralreferentin Schwester M. Michaelis angesprochen wurden und seine Arbeit in Zukunft kennzeichnen sollen: Wohlwollen Wohlwollen habe er schon bei den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen des St. Walburga-Krankenhauses gespürt und mit Wohlwollen sei er auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgenommen worden. Auch sein eigenes Handeln, so versicherte er, sei von Wohlwollen geprägt. Vertrauen Vertrauen in die von ihm praktizierte Medizin, die zwar„Avidence based“, aber auch Fachweiterbildung human, d.h. eine „Medizin für die Menschen“ sein müsse. Fröhliches Miteinander Einen Umgang miteinander, der von Teamgeist und einer guten – durchaus auch temperamentvollen – Zusammenarbeit geprägt sein könne. Er verwies darauf, dass wenn gelegentlich sein „mediterranes Temperament“ durchscheine, dies jeder als Frohsinn betrachten solle. Die Frage, was Jörg Czwikla dazu gebracht hat, die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin zu absolvieren, beantwortet der Krankenpfleger an der Raphaelsklinik ohne langes Zögern „Ich wollte Nach der Feierstunde gab es bei einem festlichen Mittagessen Gelegenheit zum persönlichen Gespräch – zum Kennen lernen und Verabschieden. Besonders herzlich war die Verabschiedung der langjährigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der nephrologischen Abteilung und Dialyse. Sie überreichten eine selbst erstellte Collage. Dieter Glaremin ▼ Kleiner „Steckbrief“ zur Vorstellung von Prof. Dr. med. Franz Weber Familienstand: Kinder: Hobbys: Herkunft: drei nach Hamm, um die theoretische Ausbildung zu bewältigen, außerdem gab es mehrere Praxisbegleitungen und Blockveranstaltungen. Am Ende standen mündliche, schriftliche und praktische Prüfungen, sowohl im Bereich Anästhesie Verheiratet seit 26 Jahren „Mit der selben Frau“ Keine Geschichte, besonders mittelalterliche Geschichte und Kulturgeschichte Ski fahren (alpin) Aufgewachsen im Ruhrgebiet Einstellung zum Sauerland: „Sehr schöne Landschaft und nette Menschen, die mit guten Argumenten überzeugt werden wollen.“ Die wichtigsten berufliche Stationen: • 22 Jahre im Universitätsklinikum Essen dort auch Habilitation Hauptarbeitsgebiet: Bluthochdruck • Tätigkeit in einer Dialyse-Großpraxis • Tätigkeit in der Dialyseabteilung eines Krankenhauses an der Ostsee Glückliche „Fachkrankenschwester und Fachkrankenpfleger für Intensiv und Anästhesie“: Dirk Kiefert, Astrid Bartsch und Jörg Czwikla (v.l.) mehr Hintergrundwissen erlangen, um die Qualität meiner Arbeit im Interesse der Patientinnen und Patienten zu verbessern!“. Dirk Kiefert und Astrid Bartsch nicken zustimmend, auch sie sind frischgebackene „Fachkrankenpfleger und Fachkrankenschwester für Intensiv und Anästhesie“ und haben die zweijährige Ausbildung am „Institut für Bildung im Gesundheitswesen an der St. Barbara-Klinik“ (I.Bi.G) in Hamm-Heessen absolviert, Bartsch sogar als Kursbeste. Einmal pro Woche mussten die als auch in der Intensivmedizin. Eine Abschlussarbeit beendete die Fachweiterbildung. Auch in diesem Jahr stellt die Raphaelsklinik drei Teilnehmer. Ob wohl wieder ein zukünftiger Kursbester unter ihnen ist? Michael Bührke Raphaelsklinik 47 MIT-MENSCHEN ▼ Schwester M. Hiltrudis lebt und arbeitet seit dem 21. April 1991 im St. Walburga-Krankenhaus Meschede und versieht hier ihren Dienst in der Krankenhauskapelle. Sie legte am 8. September 1964 ihre Gelübde (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam und Barmherzigkeit) in der Gemeinschaft der „Barmherzigen Schwestern“ (Clemensschwestern) im Mutterhaus in Münster ab. Die Freude über das Jubiläum und der Dank Die Jubilarin mit ihrer Schwester und der Bezirksoberin Schwester M. Charlotte ▼ 48 Markus Ott wurden in einer Eucharistiefeier mit Pater Klaus-Ludger OSB, Pater Johannes OSB (Celebrant), Pater Jonas OSB und unter der musikalischen Mitwirkung von Frau M. Leskau (Flöte) und Herrn Hermann Erfolgreiches Staatsexamen 2004 Die frisch examinierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen: Ronny Müller, Christina Schäfer, David Hesse, Julia Besse, Kerstin Schönwiesner, Judith Sobrado-Chaves, Benedikt Stuhldreher, Anna Pietrowski, Sphresa Sylejmani, Julia Schmidt, Daniela Cook, Daniela Pinnes, Zeynep Middel, Kornelia Eikelmeier, Iris Kracht Mit guten Leistungen beendeten am 7. September insgesamt 15 Schülerinnen und Schüler unter dem neuen Vorsitz des Kreisme- Mause (Orgel) zum Ausdruck gebracht. Die Festlichkeiten wurden im Anschluss bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den Ordens-Mitschwestern, Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Freunden und Verwandten in der Cafeteria des St. Walburga-Krankenhauses fortgesetzt. dizinaldirektors Dr. Konrad Pelz ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/ zum Gesundheits- und Krankenpfleger in der Verbundkran- kenpflege-Schule am St. Walburga-Krankenhaus Meschede. Erstmals handelte es sich dabei um einen Examenskurs, dessen Auszubildende der St. Elisabeth-Klinik/ Bigge und dem St. Fransziskus-Krankenhaus/Winterberg angehörten. Der überwiegende Teil der theroretischen Ausbildung erfolgte in der Krankenpflegeschule am St. Josefs-Hospital in Bigge-Olsberg. Im März 2004 wechselte dieser Kurs dann im Zuge der Zusammenführung beider Schulen an die Krankenpflegeschule am Mescheder Krankenhaus . Hier hatten sich die Schülerinnen und Schüler sehr rasch eingelebt, und konnten sich gut auf ihre Prüfung vorbereiten. Patientenklagen erleichtert Ärzte müssen bei Kunstfehlern Beweise erbringen KARLSRUHE (dpa). Der Bundesgerichtshof erleichtert Patienten die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen bei ärztlichen Kunstfehlern. In einem Urteil stellte das Gericht klar, dass die Beweislastumkehr in Arzthaftungsprozessen grundsätzlich patientenfreundlich gehandhabt werden muss. Danach muss unter bestimmten Voraussetzungen nicht der klagende Patient, sondern der Mediziner Ursachenzusammenhänge bei Behandlungsfehlern beweisen. Wenn im Prozess zwar klar ist, dass dem Arzt ein grober Behandlungsfehler unterlaufen ist, aber offen bleibt, ob dies die Ursache für den Gesundheitsschaden des Patienten war, muss der Arzt Beweise zu seiner Entlastung vorlegen. Gelingt ihm das nicht, ist er zur Zahlung von Schadenersatz und Schmerzensgeld verpflichtet. Die Beweislast trifft den Mediziner selbst dann, wenn einigermaßen unwahrscheinlich ist, dass sein Fehler tatsächlich die Beschwerden des Patienten verursacht hat. Es reiche bereits aus, dass der Kunstfehler geeignet sei, den Schaden zu verursachen. Etwas anderes könne nur gelten, wenn es nahezu ausgeschlossen sei, dass der Kunstfehler Ursache des Gesundheitsschadens sei. Urteil des Bundesgerichtshofs, Aktenzeichen: VI ZR 34/03 Copyright 1997-2004 by Ärzte Zeitung Bundesgerichtshof 40-jähriges Professjubiläum von Schwester M. Hiltrudis Ärzte Zeitung, 28.05.2004 MIT-MENSCHEN Jubilare 2. Halbjahr 2004 im Clemenshospital Münster 35 Jahre Irmgard Frenke Mitarbeiterin der Bettenzentrale 11.8.1969 30 Jahre Henriette Klostermann Hauptnachtwache 1.8.1974 25 Jahre Agnes Bense-Kruszka Chefsekretärin AN 1.7.1979 Petra Aupers Hebamme 1.07.1979 Doris Kleiner Kinderkrankenschwester E1 1.10.1979 Ulrike Küster Hauptnachtwache 1.10.1979 Bernadette Krabbe Kinderkrankenschwester 4c 1.11.1979 20 Jahre Matthias Jerwosky Entsorgungsdienst/Haustechnik 1.7.1984 Werner Eickholt Patientenaufnahme 1.9.1984 Barbara Strasser Kinderkrankenschwester KD-ITV 1.9.1984 Elisabeth Peitzmeier Fachkrankenschwester ITV 1.10.1984 Hildegard Wahmann Sekretärin/CH 1.10.1984 Ulrike Meier Krankenschwester 1a 1.10.1984 15 Jahre Christiane Neuhaus stellv. Ltg./Ambulante Pflege 1.7.1989 Barbara Jenett MTA/Röntgendiagnostik 17.7.1989 Reinhild Everding Stationsleitung 2a 1.8.1989 Claudia Dresselhaus MTA/Labor 1.8.1989 Dorothea Palus Stationshilfe E2 4.8.1989 Irmela Fluck Qualitätsmanagement 1.10.1989 Annette Onnebrink Chefsekretärin Radiologie 1.10.1989 Ursula Lewe Kinderkrankenschwester KD-ITV 1.10.1989 Claudia Nücklaus Krankenschwester 1a 1.10.1989 Birgit Schmidt Krankenschwester 5b 1.10.1989 Christel Schiminski Chefsekretärin Unfallchirurgie 1.10.1989 Martina Birke Krankenschwester ITV 1.11.1989 Susanne Hoege Kinderkrankenschwester E1 15.11.1989 Eva Winkler Stationshilfe 1a 15.12.1989 10 Jahre Hedwig Hajduczek Näherin 1.7.1994 Sabine Halfmann Krankenschwester 2b 1.7.1994 Susan Keller Fachkrankenschwester OP 1.7.1994 Annette Schaffernicht Fachkrankenschwester ITV 1.7.1994 Margret Ziemann MTA/ZNS 1.7.1994 Krystyna Plura Küchenhelferin 1.8.1994 Kerstin Wewel Lehrerin/Schule 1.8.1994 Andrea Gerke Sozialdienst 1a 1.9.1994 Nicole Geisler Kinderkrankenschwester E2 1.10.1994 Jens Klokkers Krankenpfleger 3a 1.10.1994 Kathryn Schlienkamp Krankenschwester 1a 1.10.1994 Wiebke Kröger Krankenschwester 5a 1.10.1994 Hagen Schlüter Krankenpfleger 2a 1.10.1994 Sandra Sellenriek Krankenschwester 3b 1.10.1994 Dr. Uwe Haverkamp Med. Physiker/Strahlentherapie 1.10.1994 Bettina Lenzen MTA/Röntgendiagnostik 1.10.1994 Raphaela Schmitz Fachkrankenschwester AN 1.10.1994 Constanze Weiß Kinderkrankenschwester E1 1.10.1994 Pia Pohl Krankenschwester 1a 1.10.1994 Silke Deiters Diätassistentin 1.10.1994 Sabine Schelleckes Kinderkrankenschwester E2 1.10.1994 Anja Brinkhaus Fachkrankenschwester ITV 1.10.1994 Katrin Schmid Krankenschwester ITV 1.11.1994 Gabriela Stus Küchenhelferin/Cafeteria 1.11.1994 Dr. med. Katharina Fastenrath Betriebsärztin 1.11.1994 Christiane Elverich Krankenschwester 6b 8.12.1994 49 MIT-MENSCHEN Jubilare im 2. Halbjahr 2004 im Franz-Hospital Dülmen 25 Jahre Klaus Burkert, OP Marianne Grothues, OP Christa König, Anästhesie Ursula Mersmann, Intensiv Bernadette Nowack, Krankenschwester Maria Paschert, Krankenschwester Michael Pobantz, Technischer Leiter Ursula Reimers, Labor Dr. Milan Roknic, Chefarzt Anästhesie Barbara Scholz, Kinderkrankenschwester 20 Jahre Petra Strickling, Krankenschwester Angelika Timmermann, Krankenschwester Helga Vogelsang, Arzthelferin 15 Jahre Johanna Hartweg, Krankenschwester Dr. Gertraud v. Ingersleben, Oberärztin Anästhesie Anneliese Kamps, Schreibdienst Ursula Kreuznacht, Krankenschwester Ursula Marks, Kinderkrankenschwester Claudia Meerkamp, Cafeteria Irmgard Püth, Krankenschwester Hildegard Stegehake, Krankenschwester Martin Weever, Küchenleiter Vera Weiner, Verwaltung Marion Wortmann, Chir. Ambulanz Am 4. Mai wurden bereits alle Jubilare aus dem Jahr 2004 von der Betriebsleitung und von der MAV im Rahmen einer Jubiläumsfeier geehrt. Hiermit noch einmal Herzlichen Glückwunsch, weiter viel Erfolg und jedem Einzelnen persönlich alles Gute! 10 Jahre Barbara Humann, Hebamme Stephanus Lamping, Intensiv Beate Noe, Kinderkrankenschwester Dienstjubiläen des 2. Halbjahres 2004 im Augustahospital Anholt 30 Jahre Brigitte Lümen, Chefarztsekretärin 25 Jahre Monika ter Horst, Nachtwache 20 Jahre Marlies Teschlade, Station 2 50 15 Jahre Renate Hessing, Station 3 Arnold Bulsink, Station 2 Angela Höckel, Station 3 Dr. Armin Kotolinski, Oberarzt, Internist Josephina Schmäing, Station 2 10 Jahre Felicitas Klausener, Sozialdienst Renate Steverding, Verwaltung Simone Hunting, Station 3 Angelika Keiten-Schmitz, Station 2 Sr. M. Burcharda Schwesternwohnheim Allen Jubilaren sei für die langjährige Mitarbeit herzlich gedankt. Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit. MIT-MENSCHEN Jubiläen am St. Walburga-Krankenhaus Meschede 30 Jahre Agnes Seemer Margitta Wagener 20 Jahre Bettina Buchau Monika Hempert Ursula Herrmann Ursula Kohlhase Ursula Lehnhausen Karin Neuling Berthold Schulte Hildegunde Schulte 10 Jahre Helga Aurich Susanne Babilon Astrid Bange 25-jähriges Betriebsjubiläum Sandra Becker Anke Boese Peter Eikeler Katharina Gerbrandt Klaus Grosche Sandra Hirnstein Sigrid-Maria Kersting Angela Konitzer Bernd Krzyzynski Jubilare an der Raphaelsklinik ▼ Die Jubilare mit der Betriebsleitung des St. Walburga-Krankenhauses und Vertretern der MAV ▼ Ihr 25-jähriges Betriebsjubiläum begingen im St. Walburga-Krankenhaus Meschede die Mitarbeiterinnen Martina Harbeke, Christa Mette, Gabriela Engel, Andrea Krick, Martina Krick sowie die Mitarbeiter Kurt Pletziger und Heinz-Josef Hückelheim. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde würdigte Geschäftsführer Helmut Krampe die Arbeit der Jubilare in den vergangenen 25 Jahren und sprach einen herzlichen Dank der Betriebsleitung aus. Reinhild Kyewski Eva Reimold Elisabeth Reke Dr. Martin Rollie Iris Schölzig Oxana Telaku Stefanie Vormweg Tobias Widdekind Trafen sich zur Jubilarfeier in der Raphaelsklinik: (v.l.) stellvertretende Pflegedirektorin Sabine Kettermann, ärztlicher Direktor Prof. Dr. Claus Spieker, Annette Dramsky (MAV), Maria Strotmann, Klinikseelsorger Pfarrer Sigmund, Schwester Rolendis, Geschäftsführer Martin Kösters, Brigitte Schräder, Ingrid Lang, Monika Kannengießer, Hausoberin Schwester Reginfrieda, Personalabteilungsleiter Josef Frehe und Claudia Grewe (MAV). Nicht mit auf dem Bild: Monika Entrup, Krystyna Ziomek und Dr. Kuros Sina „Kontinuität bei der Arbeit mit den Patienten ist von großer Bedeutung in einer Zeit, in der sich die Verhältnisse im Krankenhaus so schnell verändern wie gegenwärtig.“, stellt der Geschäftsführer der Raphaelsklinik, Martin Kösters, während einer Feierstunde für die diesjährigen Jubilare der Raphaelsklinik fest. Engagiert hätten sie am guten Ruf des Hauses in Münster im Verlauf der letzten 25 Jahre mitgearbeitet. Die Geltungsdauer vieler Gesetze und Verordnungen im Gesund- heitswesen nehme heutzutage ebenso rapide ab, wie die Verweildauer der Patienten auf den Stationen. Dies erfordere besonders viel Verständnis im täglichen Umgang miteinander. Eine Eigenschaft, die von den Jubilaren während ihrer Dienstzeit in besonderem Maße erbracht wurde, so der Geschäftsführer. Abschließend wünschte Kösters alles Gute denjenigen, die in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurden. 51 Am Ende eines Jahres Wenn Du am Ende eines Jahres zurückschaust auf vergangene Zeiten, so werden in dir noch einmal die Bilder aufsteigen von dem, was dir besonders gelungen, was dich aufs höchste beglückt, aber auch, was dich tief verletzt, dir Schmerzen bereitet und dich Tränen gekostet hat. Ich wünsche dir, daß du erfahren mögest, daß alles, woran du gelitten hast, nicht vergeblich gewesen ist, und daß dir Kräfte zuwachsen, deine Begabungen zu entfalten und die Beziehungen zu Menschen, die deinem Herzen nahe stehen, heilvoll und fruchtbar zu gestalten. Ich wünsche dir, daß das kommende Jahr für dich ein gesegnetes Jahr wird, in dem dein sehnlichster Wunsch sich erfüllt. (Christa Spilling-Nöker)