Leseprobe laden - Digital Engineering Magazin
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8/13 Oktober/November Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG www.digital-engineering-magazin.de D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Hintergrundfoto: fotolia.com PROMOTION AMD FirePro W7000 und Fujitsu Celsius M730 Supercomputer für den Schreibtisch Kostenmanagement Verbindungstechnik Laufende Kostenvorhersage auf Basis des CAD-Modells Klemmverbinder: Preisgünstige Alternative zur Schweißkonstruktion 15Jahre transtec: Ihr Partner für IBM NeXtScale HPC-Lösungen schnell und einfach … Technical Computing ohne Komplexität 33 JAHRE PROFESSIONELLE IT-SYSTEME UND LÖSUNGEN „MADE IN GERMANY“ designed, gefertigt, getestet und implementiert mit Standardkomponenten höhere Packungsdichte mehr Flexibilität geringere Kosten transtec AG Waldhörnlestrasse 18 72072 Tübingen Telefon: 07071/703-0 E-Mail: [email protected] www.transtec.de bit.ly/nextscale | Editorial Rainer Trummer Chefredakteur Liebe Leser, mit dieser Ausgabe feiert das DIGITAL ENGINEERING Magazin sein 15-jähriges Bestehen. Mit der im Oktober 1998 erstmals erschienenen Fachzeitschrift CAD WORLD haben wir es uns von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die Globalisierung des CADMarktes transparent zu machen. Mitte 2001 wurde CAD WORLD dann zum heutigen DIGITAL ENGINEERING Magazin. Bereits damals hatten wir erkannt, dass sich der CAD-Markt stark verändern würde. Bei der digitalen Produktentwicklung geht es nämlich um viel mehr als nur um den Bereich Konstruktion. Hier steht der gesamte Produktlebenszyklus mit seiner durchgängigen Prozesskette im Mittelpunkt. Deshalb fokussiert das DIGITAL ENGINEERING Magazin stets den gesamten Produktentstehungsprozess. Bernd Heilmeier Verlagsleiter Jan Bihn Redakteur Armin Krämer Textchef Die digitale Produktentwicklung und die Automatisierung verzahnen sich immer mehr. Im DIGITAL ENGINEERING Magazin finden Konstrukteure und Entwickler deshalb alle wichtigen Informationen, die sie für die Entwicklung, Konstruktion und den Betrieb komplexer, technischer Produkte und Systeme benötigen – von CAD über PLM bis hin zur Automatisierung und Antriebstechnik. Das DIGITAL ENGINEERING Magazin hat sich im Markt der Fachzeitschriften für Konstrukteure und Entwickler fest etabliert. Darauf sind wir stolz und bemühen uns, ständig besser zu werden. Dies ist aber nur gemeinsam möglich. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für Ihre Treue und Ihre Anregungen, bei unseren Anzeigenkunden, bei unseren Autoren und beim gesamten Team des DIGITAL ENGINEERING Magazins. Einen Teil der Kollegen sehen Sie auf dieser Seite. Und nun viel Spaß mit unserer Jubiläumsausgabe – wie Sie sehen bereits im neuen Heftlayout! LASER-SENSOREN FÜR WEG, ABSTAND & POSITION Größtes Sensorprogramm weltweit Messbereiche von 2 bis 1000 mm Modelle mit integriertem Controller Von Low-Cost Einstiegsmodellen bis zur hochpräzisen Spitzenklasse Echtzeit-Anpassung an wechselnde Oberflächen (RTSC) NEU High-End Serie optoNCDT 2300 Hochdynamischer Lasersensor der 50 kHz Klasse NEU optoNCDT 1700BL Blau-violette Laserdiode (405 nm) für höhere Genauigkeit auf glühende Metalle und organische Stoffe Rainer Trummer, Chefredakteur SPS/IPC/DRIVES / Nürnberg 26.11.2013 - 28.11.2013 Halle 7A / Stand 7A-138 www.micro-epsilon.de Andrea Horn Mediaberatung Martina Summer Anzeigenverkaufsleitung MICRO-EPSILON Messtechnik 94496 Ortenburg · Tel. 0 85 42/168-0 [email protected] 004 | Inhalt | TITELSTORY – Grafikkarten übernehmen neue Aufgaben in der Engineering-Workstation. Die GPU rechnen effizient und schnell parallele Operationen, wie von der Simulation gefordert, und erlauben so einen parallelen Workflow. 12 AKTUELL Wirtschaftsticker Macher und Märkte 06 Trends und Technologie Neue Produkte und Verfahren 07 Veranstaltungskalender Was, wann, wo? 08 Management heißt unter anderem, fortlaufend sinnvolle neue Technologien ins Unternehmen zu holen. Wie Virtual Reality [Seite 80] beispielsweise oder Kostenmanagement [74]. Auch über Industrie 4.0 sollten die Köpfe des Unternehmens rauchen und überlegen, welche Teile der vierten industriellen Revolution wirklich sinnvoll für die eigene Firma sind [76]. Bild: Bosch-Rexroth Zu unserem 15-jährigen Jubiläum haben wir uns in der Computer-Branche rund um die Produktentwicklung umgehört. Wir fragten CADund CAM-Experten, PLM- und Hardware-Anbieter nach den Entwicklungen in der Branche, den Auswirkungen auf die Arbeitsweise in der Produktentwicklung und wagen mit den Branchengrößen einen Blick in die Zukunft [Seite 29]. Digital Engineering Magazin 08-2013 CPU und GPU im Duett Hardware für parallele Produktentwicklung von Fujitsu und AMD 12 Interview: HPC für alle Jörg Dehnen von IBM über die NeXtScale-Archtektur 15 Workstations von Dell und HP Die neuen Modelle für den Schreibtisch und unterwegs 16 CAD & Design < > Bild: aPriori Bild: WZMU Bild: RTT Hardware und Peripherie Automation und Antriebstechnik sind oft untrennbar miteinander verwoben. Aus der Verzahnung resultiert Effizienz, der Artikel ab Seite 56 veranschaulicht dies mit einem Beispiel aus der mechanischen Fertigung. Um Effizienz beim Messen und Prüfen geht es in dem Beitrag ab Seite 64. Fertigungsunternehmen können durch Mehrstellenmessplätze auch hier Aufwand und Taktzeit sparen. Wissen und Simulation inklusive Automatism und integrierte Simulation im CAD helfen dem Produktentwickler 17 Mit eepos-Tool zur Kran-Auslegung Handlingsysteme und Kranalagen effizient planen und Stücklisten generieren 20 Simulation & Visualisierung Know-how – Dampfblasen vermeiden Workflow der Hochschule Aalen verhindert Kavitationsschäden im Fluid-System 22 Product Lifecycle Management Risikobeurteilung verzahnen Automatisierer integriert mit Docufy Safety-Prozesse ins Engineering 24 Prozesssicherheit durch PDM CIM Database sichert Prozesse beim Spezialisten für Flugzeugmontage 26 On Demand zum PLM Dassault-Partner Schwindt setzt auf ENOVIA und dessen offenen Web-Ansatz 28 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft 14 Experten in Sachen Engineering-Softund -Hardware blicken mit uns zurück 29 | Inhalt | 005 Special Automotive Konstruktionselemente Vom Tüftler zum Unternehmer eDesign setzt bei LED-Beleuchtungen made in Germany auf Distrelec-Komponenten 48 Abrieb, Staub und Schmutz verboten Korrosionsbeständige Dünnringlager für Reinräume von Rodriguez 68 Antriebe in der Achsproduktion SEW liefert mechatronische Antriebe für Intralogistik im Mercedes-Werk Fit für extreme Temperaturen Findling erweitert seine Wälzlager-Serie für raue Bedingungen um neue Modelle 70 Verbinden ohne Schweißen Hersteller von Fitness-Geräten setzt auf Rose+Krieger-Klemmverbinder 72 54 Antriebstechnik Ansynchronmotoren optimieren Groschopp zeigt, dass effiziente Motoren nicht zwangsläufig teuer sei müssen Feuer, Luft und Erz Siemens-Antriebe beatmen Hochofen Nummer 1 bei chinesischem Stahlerzeuger Tack-tack – Späne im Takt Rexroth-Technik hilft, in Rundtaktmaschine Taktzeiten zu verringern Auf den Punkt geschweißt Nabtesco-Getriebe positioniert schwere Bauteile in der Fertigung 52 Management 54 Kosten im Griff Mit Kostenmanagement Produkte schnell und optimiert auf den Markt bringen 74 56 Industrie 4.0 Experten vom DFKI klären, was Unternehmen davon haben 76 58 Komplexes im Web präsentieren Die Web-Visualisierung der InnovationsAllianz Green Carbody Technologies 78 Virtual Reality: Inszenierung in Echtzeit Zwei Experten von RTT stellen sich unseren Fragen zu VR in der Produktentwicklung 80 Elektrotechnik & Automation Aus der Klinik in die Industrie Wittenstein – Drahtlos-Energieübertragung aus Medizin auch für Industrie geeignet Winkelsensoren für raue Bedingungen Schleifringübertrager nutzt NovotechnikWinkelsenoren zur Positionserfassung Redaktionell erwähnte Firmen und Institionen 60 62 Effizient zur Qualität mit Heidenhain Technik für Mehrstellenmessplätze verringert Prüfaufwand in der Fertigung 64 Hightech für den gelben Sack Gefran hat Leistungssteller für die Prozesse in der Folienproduktion im Programm 66 EDITORIAL 03 MARKTPLATZ 79 IMPRESSUM 83 VORSCHAU 83 Titelthemen 3Dconnexion [Seite 11], AMD [12|16], Ansys [29], aPriori [74], Ascon [10], AuE [50], Autodesk [29], Bosch Rexroth [56], Broetje-Automation [26], Bucher Industries [06], CD-adapco [30], Contact Software [26|30], Danfoss [10], Dassault Systèmes [06|28|30], Delcam [06], Dell [16], DFKI [76], Distrelec [48], Docufy [24], eDesign [48], eepos [20], FH Düsseldorf [52], Findling [70], Fujitsu [12|31], Gefran [66], Groschopp [52], Heidenhain [64], Hochschule Aalen [22], HP [16], IBM [15], ISD Software und Systeme [11], Jetter [06], Kunming Iron & Steel Holding [54], Mercedes-Benz [50], Morgan Rekofa [62], MSC Software [31], Nabtesco [58], Novotechnik [62], Nvidia [16], Open Mind [31], Ostfalia Hochschule [17], Panasonic [58], Pilz [10], PNY [32], ProCAD [32], PTC [12|32], Rittal [07], robomotion [24], Rodriguez [68], Rose+Krieger [72], RTT [80], Safe Technology [07], Schott Systeme [33], Schwindt [28], Seal Systems [33], Seppelfricke [56], SEW [50], Siemens Drive Technologies [54], Siemens PLM Software [33], SolidWorks [07|12], Transtec [15], TU Chemnitz [78], Wittenstein [60]. EINFACH. OFFEN. CIM DATABASE 10 — das neue Release von CONTACTs Produktdatenund Kollaborationsplattform stellt Systems Engineering und das virtuelle Produkt in den Mittelpunkt. Das Arbeiten mit umfassenden Daten und Prozessen wird noch einfacher und intuitiver. Offene Standards sichern im Verbund der IT-Systeme durchgängige Geschäftsprozesse. www.cdb10.com 006 | Aktuell | Macher & Märkte TITELBILD: AMD und Fujitsu AMD-FirePro-Grafikkarten in Kombination mit Fujitsu-Celsius-Workstations liefern eine Hardwarebasis für das moderne Engineering. In enger Zusammenarbeit mit Softwareherstellern werden Treiber der AMD-FirePro-Grafikkarten auf Applikationen wie SolidWorks, PTC Creo und NX von Siemens PLM optimiert und zertifiziert. Dadurch profitieren Anwender von optimaler Leistung und innovativen Features wie Ambient Occlusion und OIT (Order Independent Transparency), die zur präzisen Darstellung komplexer Modelle beitragen. Die AMD-FirePro-Grafikkarten der W-Serie basieren auf der neuen Graphics Core Next (GCN) GPU-Architektur, die nicht nur für komplexe Grafikaufgaben, sondern auch für rechenintensive Simulationen optimiert wurde. Die Karten nutzen dafür die erweiterten Funktionen branchenüblicher Standards wie DirectX und OpenGL sowie OpenCL. AMD GmbH Einsteinring 24, D-85609 Dornach bei München Telefon: 0 89 / 4 50 53-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.fireprographics.com Fujitsu Technology Solutions GmbH Bürgermeister-Ulrich-Str. 100, D-86199 Augsburg Telefon: 0 821 / 8 04-0 Internet: www.fujitsu.com/de/ Unser web-auftritt Übersichtliche Gestaltung Auf der Startseite finden Sie die Top-News sowie die Themen-Rubriken, in denen die Meldungen und Beiträge – zur besseren Übersichtlichkeit – einsortiert werden. Dies sind CAD/CAM/Design, PDM & PLM, Simulation, Visualisierung & VR, Digitale Fabrik, Rapid Prototyping, Hardware, Dienstleistungen, Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Fluidtechnik, Konstruktionselemente, Verbindungstechnik und Werkstoffe. Wöchentlicher Newsletter In unserem neuen, wöchentlichen Newsletter präsentiert Ihnen die Redaktion des DIGITAL ENGINEERING Magazins die interessantesten News aus den Bereichen CAD, CAM, PLM, Hardware, Veranstaltungen, Forschung, Konstruktionskomponenten und Werkstoffe. Unter der Rubrik „Newsletter“ können Sie den News letter schnell und unkompliziert abonnieren. Digital Engineering Magazin 08-2013 J e t t e r - Ü be r n a h me Bucher plant Kauf Die schweizerische Bucher Industries AG hat angekündigt, die Jetter AG durch Kauf aller Aktien zu übernehmen. Bucher Industries beabsichtigt, den Aktionären der Jetter AG über eine Tochtergesellschaft ein freiwilliges Übernahmeangebot zu einem Preis pro Aktie von 7 Euro zu unterbreiten. Bereits seit 2005 hält Bucher eine Beteiligung an der Jetter AG, zuletzt von knapp 30 Prozent. Jetter ist seit 2002 Partner von Bucher Industries. Jetter entwickelt und liefert nicht nur Steuerungen für Emhart Glass, sondern auch die Elektronik für Kommunalfahrzeuge von Bucher Municipal. Das Unternehmen erwirtschaftete im Durchschnitt der letzten beiden Geschäftsjahre Jetter-Vorstand v.l.n.r.: Günter Eckert, Christian Benz, Martin Jetter. Vorsitzender Jetter will zum 31. Dezember in den Aufsichtsrat wechseln. Seine Bild: Jetter Rolle übernimmt Benz. rund 50 Prozent seines Umsatzes mit dem Bucher-Konzern. Aufsichtsrat und Vorstand der Jetter AG seien einstimmig zu dem Ergebnis gelangt, dass das Übernahmeangebot im besten Interesse von Jetter sowie der Aktionäre, Mitarbeitenden und Kunden liege. In der zwischen der Jetter AG und Bucher Industries abgeschlossenen Transaktionsvereinbarung haben sie entsprechend erklärt, das Übernahmeangebot nach besten Kräften zu unterstützen. D elcam Rekordumsatz im ersten Halbjahr CAD/CAM-Anbieter Delcam plc verweist für das erste Halbjahr 2013 auf ein Umsatzplus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das sind 25 Millionen Pfund Sterling beziehungsweise 29,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich auf 3,3 Millionen Euro. Das ist das beste Halbjahresergebnis in den vergangenen sieben Jahren der in Birmingham sitzenden Firma Delcam plc. Hierzu trugen, wie bereits in den Vorjahren, vor allem die Erfolge von Delcam in den USA, Großbritannien, Deutschland, Italien und China bei. „Wir sind optimistisch, dass sich das starke Geschäft in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird“, prognostiziert Chairman Peter Miles. „Wie die Vorjahre zeigen, ist das letzte Quartal besonders umsatzstark.“ S afe Tec h n o l o gy L i m i t ed Dassault kauft Lebensdaueranalysten Dassault Systèmes (3DS), Lösungsanbieter für 3D-CAD, Digital Mock-Up und Product Lifecycle Management (PLM), übernimmt die Firma Safe Technology mit Sitz in Sheffield, Großbritannien. Das Unternehmens entwickelt Software für Ermüdungs- und Lebensdaueranalysen. Mit der Akquisition ergänzt 3DS die 3DExperience-Plattform. Safe Technology, Entwickler der Softwaresuite fe-safe, zählt mehr als 500 Unternehmen zu seinen Kunden, darunter General Motors, Harley Davidson Motor Company, Caterpillar Inc., Cummins Inc., Emerson Climate Technologies, Honda Jets und Hyundai Motors. „Haltbarkeit wirkt sich auf die Gefühle aus, Dassault übernimmt Safe Technology Limited. Bild: Dassault Systèmes die der Kunde mit einer Marke verbindet“, sagt Bernard Charlès, Präsident und CEO von Dassault Systèmes. „Software zur Analyse der Materialermüdung und Lebensdauer ist daher ein entscheidender Teil des Produktentwicklungsprozesses. Mit dem Zukauf erweitern wir das Simulia-Portfolio.“ Trends & Technologien | Aktuell | 007 R i t t al Kühler Kopf für Hamburger Teilchenbeschleuniger Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (DESY) hat 450 TS-8-Server-Racks bei Rittal bestellt. Die Racks sollen künftig die Elektronik für einen neuen Teilchenbeschleuniger unter Hamburg aufnehmen. Auch zur Kühlung haben die Forscher Rittal-Technik gewählt. Der neue Röntgenlaser erstreckt sich von Hamburg in nord-westliche Richtung bis an die Grenze der Stadt Schenefeld in Schleswig-Holstein. Unter Hamburg-Bahrenfeld, an der Betriebsstätte Osdorfer Born und auf dem Hauptgelände in Schenefeld entsteht ein 5,8 Kilometer langes Tunnelsystem, dessen Kern ein Tunnel von 3,4 Kilometer Länge bildet. Er mündet in einer 4500-Quadratmeter-Halle. Hier, 14 Meter unter der Erde, finden die Experimente statt. XFEL (X-Ray Free-Electron Laser) soll 2015 in Betrieb gehen und dann 27.000 Laserblitze in der Sekunde aussenden. Mit dem Laserstrahl werden Forscher den Mikrokosmos erkunden – vom Wechselspiel kleinster Elementarteilchen über das Verhalten von Nanowerkstoffen bis zu Prozes- Gesteigertes Trainingspensum: Das Tunnelsystem Bild: DESY erstreckt sich auf 5,8 Kilometern Länge. sen, die zwischen Molekülen ablaufen. Das DESY beteiligt sich maßgeblich an diesem europäischen Großprojekt. Es möchte die Elektronik in die bestellten Server-Racks packen und auch die Kühlung soll Rittal-Technik übernehmen. Liquid Cooling Packages (LCP) sollen die Elektronik kühlen, wobei die CMC III (Computer Multi Control) von Rittal über die Temperatur wacht. CMC III überprüft unter anderem Temperatur und Lüfterstatus in den Schränken. Laufen die Werte aus dem Normbereich, alarmiert das System die Forscher. S o l i d W o r ks 2 0 1 4 Dokumentenvielfalt? Massenverarbeitung? Batchprozesse? Automatisierung? Nicht so einfach, meinen Sie? Da können wir Sie beruhigen ... ganz einfach mit Standardprodukten, servergestützt von SEAL Systems: Bestempeln Mit dynamischen Inhalten Konvertieren Aller benötigten Formate aus der CAD- und Office-Welt Erlebnisse entwickeln Drucken/Plotten Alle Geräte und Formate optimal angesteuert und verwaltet Dassault Systèmes hat die Version 2014 des 3D-Software-Portfolios SolidWorks vorgestellt. Dieses umfasst Software für Konstruktion, Simulation, Produktdatenmanagement, technische Kommunikation sowie für die Entwicklung elektrischer Systeme. Laut aktueller Marktstudien ist die Produktästhetik bei der Kaufentscheidung ein maßgebender Faktor. Egal, ob Industriemaschine, Smartphone oder medizinisches Gerät: Verbraucher und Entscheider erwarten mehr als ein Produkt, das funktioniert. Elektronisch verteilen Email, Web, Fax, Mobile, Transmittals, ... Neue Tools und Verbesserungen in SolidWorks 2014 sollen helfen, solche Produkte zu entwickeln. Sie sollen den Konstruktionsprozess beschleunigen, die Zusammenarbeit vereinfachen und die Produktivität über vier wichtige Bereiche erhöhen: Konstruktionswerkzeuge, Workflows, Leistung und verbesserte Visualisierung. Dabei hat Dassault nicht nur an den klassischen Workflows Hand angelegt, sondern auch bei mobilen Anwendungen weiterentwickelt, um Daten effizienter zu verteilen und die Zusammenarbeit in der Produktentwicklung zu optimieren. Die mobilen Apps unterstützen sowohl Android- als auch iOS-Geräte und erlauben es den mehr als 2,1 Millionen SolidWorks-Benutzern, auf neue 3D-Entwicklungen von überall her zuzugreifen. Konische Verrundungen in SolidWorks 2014. Dokumentationen erstellen Siemens Mit automatischen PLM Connection Prozessen Erfahren Sie mehr: www.sealsystems.de/plm Vorträge, Workshops 14.–16. Okt. 2013 Berlin Teamcenter | Enovia | Windchill Lösungen von SEAL Systems erfüllen alle Anforderungen, die sich in den täglichen Geschäftsprozessen Ihres Unternehmens durch die Vielfalt und das große Volumen verschiedener Daten, Dokumente und Formate stellen. Bild: Dassault Systèmes sealsystems the digital paper factory 008 | AkTUell | Veranstaltungskalender Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected] 10000-80000 00000+80000 00000-99999+A+CH 00000-99999 00000-99999 00000-99999 00000-99999 Anbieter 60000 +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ PLZ Digital EnginEEring Magazin 08-2013 Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine Schwindt CAD/CAMTechnologie GmbH Callenberger Str. 8 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 - 55 60-0 Fax: 0 95 61 - 55 60-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.schwindt.eu Ihr Dienstleister für CATIA und PlM Aktuelle Termine und Orte finden Sie unter www.schwindt.eu DriveConcepts GmbH Wettiner Platz 10 01067 Dresden Tel.: +49 (0)351 / 4858-310 Fax: +49 (0)351 / 4858-400 [email protected] www.driveconcepts.com DriveConcepts Softwarelösung zur Getriebeberechnung MDeSIGN gearbox mit dem Gütesiegel BeST OF 2012 beim INNOVATIONSPREIS-IT 2012 unter 2.500 Bewerbern ausgezeichnet. Testen Sie das vollständige Paket zum Designen und zur Optimierung von Getrieben, Lagern, Wellen bis hin zur Lastverteilungsberechnung der Verzahnungen. Lernen Sie uns im Rahmen des Wissensupdates kennen und besuchen Sie die bewährten Kurse zur Getriebe- und Verzahnungsberechnung in Dresden. Weiterhin werden spezielle Kurse zu Windenergieanlagen und unserer Entwicklungsumgebung MDeSIGN author angeboten. 5./6.12. Getriebeberechnung 5.12. Windturbinen 6.12. Wellenberechnung Transcat PlM GmbH Am Sandfeld 11c 76149 Karlsruhe Tel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0 Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 71 [email protected] www.transcat-plm.com Dassault Systèmes eMeA CATIA Creative Design & ICeM Day Customers will be well represented with several testimonies such as PININFARINA - CATIA Design Experience for the SERGIO concept car and some others. Dassault Systemes will present the CATIA „bleu“ show car and all new capabilities / solutions developed for product „styling“ and master shape / ClassA. More information: http://transcat.tc/icem Date: 04.-05.11.2013 CADFeM GmbH ANSYS Competence Center FEM Marktplatz 2 85567 Grafing b. München Tel.: +49 (0)8092-7005-0 Fax: +49 (0)8092-7005-77 E-Mail: [email protected] Internet: www.cadfem.de Technische Informationstage zur FEM-Simulation ANSYS Strukturmechanik • 06.11.13 in Osnabrück • 12.11.13 in Leipzig • 19.11.13 in Bad Honnef • 26.11.13 in Neu-Ulm • 27.11.13 in Regensburg • 04.12.13 in Rostock Comsol Multiphysics GmbH Berliner Straße 4 37073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0 Fax: +49-(0)551-99721-29 E-Mail: [email protected] Internet: www.comsol.de COMSOl Multiphysics ist ein Werkzeug für virtuelle Produktentwicklung basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstechniken und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene miteinander zu koppeln. Hier die nächsten CATIA kurse: CATIA V5 Basiskurs CATIA V5 Part Design Expert kostenlose Thementage: easy PLM Anhand von Beispielen aus der Praxis erhalten die Teilnehmer einen Überblick über den Hintergrund, die Vorgehensweise und die Möglichkeiten der FEM-Simulation zur Lösung strukturmechanischer Fragestellungen mit dem Programm ANSYS. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.cadfem.de/strukturmechanik oder auf Anfrage unter Freecall: 0800-CATIAV6 Infos & Anmeldung: www.driveconcepts.com/ event.html location: Red Dot Design Museum, Essen Weitere Termine und Themen: www.cadfem.de/infotage Termine und weitere Infos zu COMSOl Multiphysics Workshops, Trainingskursen und Webinaren finden Sie unter www.comsol.de/events Die Teilnahme an unseren Workshops ist kostenfrei. CFturbo® Software & engineering GmbH Unterer Kreuzweg 1 01097 Dresden Tel.: 0351 / 40 79 04 - 79 Fax: 0351 / 40 79 04 - 80 E-Mail: [email protected] Internet: www.cfturbo.de Die CFturbo® Software & engineering GmbH ist ein Dienstleistungs- und Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Dresden und einem Büro in München. Tätigkeitsschwerpunkte sind CAEBerechnungs- und Entwicklungsdienstleistungen auf dem Gebiet der Turbomaschinen. Dazu gehören Auslegung, Entwurf, Simulation - insbesondere CFD und FEM, Optimierung, Prototypenbau und Konstruktion von Turboladern, Turbinen, Verdichtern, Ventilatoren, Gebläsen und Pumpen. Die Firma entwickelt und vermarktet das Turbomaschinen-entwurfsprogramm CFturbo® und führt kundenspezifische Softwareentwicklungen durch. CFturbo®-Schulungen 16.10.2013 Dresden 13.11.2013 Dresden 11.12.2013 Dresden 15.01.2014 Dresden 12.02.2014 Dresden 12.03.2014 Dresden CeNIT AG Industriestraße 52-54 70565 Stuttgart Tel.: +49 711 7825-30 Fax: +49 711 7825-4000 E-Mail: [email protected] www.cenit.com CENIT Innovation Day V Next Generation SAP-Integration für DS V5 und DS V6 im produktiven einsatz! Unsere Kunden Mahle/Behr und Arburg berichten zum ersten Mal über Ihre Erfahrungen bei der Einführung unserer neuen SAP-Integrationsprodukte für V5 und V6! Wir informieren Sie LIVE am System im Rahmen unseres 5. Innovation Day über Nutzenpotentiale, die sich aus Geschäftsprozess-Optimierungen auf der Basis unserer neuen Produktgeneration ergeben. Besuchen Sie uns am 12. November 2013 in Walldorf. Wir bieten Ihnen eine spannende Lokation: den Luxor-Filmpalast Walldorf! eSI engineering System International GmbH Siemensstr. 12 B 63263 Neu-Isenburg Tel.: 06102 / 2067-0 Fax: 06102 / 2067-111 E-Mail: [email protected] Internet: www.esi-group.com ESI Group ist Vorreiter und weltweit führender Anbieter von Virtual Prototyping Software-Lösungen sowie Engineering-Dienstleistungen für die gesamte Fertigungsindustrie. In den kommenden Monaten laden wir Sie zu folgenden Veranstaltungen ein: • Simulationsforum 2013 - 15.-17.10.2013, Weimar • eSI DACH Forum - 5.-6.11.2013, Niedernhausen/Wiesbaden • Professional MotorSport World expo - 12.-14.11.2013, Köln • erlanger Workshop Warmblechumformung - 12.11.2013, Erlangen • Maschinenbauforum - 12.-15.11.2013, Pforzheim • Carbon Composites - 20.-21.11.2013, Augsburg Ihr Ansprechpartner: Alexandra.Lawrenz @esi-group.com http://www.cfturbo.de/ cfturbo/training.html Weitere Veranstaltungen: www.esi-group.com/events Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine Software Factory GmbH Parkring 4 85748 Garching bei München Tel.: 089 / 323 501-10 Fax: 089 / 323 501-53 E-Mail: [email protected] Internet: www.sf.com Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen: • Entwicklerworkshop Pro/ TOOLKIT auf Anfrage • JLink Entwicklerworkshop auf Anfrage • Workshop Windchill Customization auf Anfrage • Inhouse Workshops auf Anfrage Infos auf www.sf.com oder per Email an [email protected] • Software-Entwicklung mit Pro/TOOLKIT und J-Link für Creo Parametric (Pro/ENGINEER) • Anpassungen von Windchill • Migration von Pro/INTRALINK 3.x Datenbanken • Wanddickenprüfung in Creo Parametric (Pro/ENGINEER) mit PE-WALLCHECK 70000 00000-99999 00000 40000 30000 00000-99999 CH Software Factory – die TOOlkIT | eXPeRTeN für Creo und Windchill kISSsoft AG Rosengartenstrasse 6 8608 Bubikon Switzerland Tel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.KISSsoft.AG Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur automatischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstellen zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab. 21.-24.10. Shaft and Gear Advanced Training DSC Software AG Am Sandfeld 17 76149 Karlsruhe Tel.: 07 21/ 97 74-1 00 Fax: 07 21/ 97 74-1 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.dscsag.com DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den Bereichen Product Lifecycle Management und DokumentenManagement um: • eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche mit intelligenter Prozessunterstützung • die Integration von Produktentwicklung und Fertigungsplanung • zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen, Integrationen für CAx, Office und vieles mehr Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.dscsag.de Coffee GmbH In der Werr 11 35719 Angelburg Tel. +49 2777 8118-0 Fax +49 2777 8118-12 Mail info@coffee.de Web www.coffee.de Auch in diesem Jahr lädt der SolidWorks Partner Coffee GmbH zum SolidWorks Launch-Day ein. Es ist die achte Auflage der Veranstaltungsreihe, die pünktlich zum Erscheinen des 2014 Releases der SolidWorks-Software stattfindet. Entscheider und Anwender aus den unterschiedlichsten Branchen erfahren von den Coffee-Experten, wie sie mit Hilfe des neuesten Updates noch optimierter, schneller sowie preisgünstiger konstruieren und produzieren können, um sich noch erfolgreicher auf dem Markt zu etablieren. • 12. November, CoffeeNiederlassung, Gladbeck • 14. November, Rittal Arena, Wetzlar • 19. November, Freudenschmauß, Aalen • 21. November, MUNICON, München Flughafen AutoForm engineering Deutschland GmbH Emil-Figge-Str. 76-80 44227 Dortmund Tel.: +49 231 9742-320 Fax: +49 231 9742-322 E-Mail: [email protected] www.autoform.com AutoForm bietet Softwarelösungen für den Werkzeugbau und die Blechumformung an. Deren Einsatz verbessert die Zuverlässigkeit in der Planung, reduziert die Anzahl der Werkzeugerprobungen und verkürzt die Tryout-Zeiten. Dies führt zu höchster Qualität bei der Bauteil- und Werkzeugkonstruktion und maximaler Verlässlichkeit in der Fertigung. Zudem werden Pressenausfallzeiten und die Ausschussrate in der Fertigung erheblich reduziert. Das Lieferspektrum wird abgerundet durch maßgeschneiderte Trainings, Fortbildungen, konkreten Implementierungsprojekten und Consultingaktivitäten. Softwaretrainings: www.autoform.com/training Fortbildung: www.autoform.com/ fundamental-training Consulting: www.autoform.com/ consulting Veranstaltungen: www.autoform.com/events ITI GmbH Schweriner Straße 1 01067 Dresden Tel.: 0351/260 50 0 Fax: 0351/260 50 155 E-Mail: [email protected] Internet: www.iti.de 16. ITI Symposium 12. – 14.11.2013 CAE-Spezialist ITI lädt erneut zum Technologiekongress für Systemsimulation und Model Based Design nach Dresden ein. Mehr als 40 Referenten namhafter Unternehmen und Institute wie ABB, Aker Solution, BMW, Daimler, Fraunhofer IIS, Jaguar oder Takraf berichten über innovative Applikationen und ressourcenschonende Lösungen aus Energie und Bergbau, Antriebs- und Fluidtechnik sowie Automobiltechnik. Interaktive Workshops am Tutorial-Tag sowie eine Ausstellung runden das Programm ab. Veranstaltungsort: Internationales Congress Center Dresden Ostra-Ufer 2 01067 Dresden NAFeMS Deutschland, Österreich, Schweiz GmbH Osterham 23, 83233 Bernau Tel.: 0 80 51 - 96 59 3 49 Fax: 0 80 51 - 96 74 3 37 E-Mail: [email protected] Internet: www.nafems.org NAFEMS ist eine internationale, neutrale und unabhängige Interessenvertretung der Anwender numerischer Simulationsmethoden (FeM, CFD, MkS, …) mit weltweit über 1.000 Mitgliedsunternehmen und -organisationen (Mitglieder erhalten u. a. freie Seminarplätze, Literatur, Networking, etc.). Neben Schulungen und Seminaren bietet NAFEMS im deutschsprachigen Raum auch ein kostenloses CAE-Magazin (www. nafems.org/magazin) sowie eine Online-Jobbörse (www. CAE-Stellenmarkt.de) an. Schauen Sie vorbei, eine Mitgliedschaft lohnt sich bestimmt auch für Ihr Unternehmen: www.nafems.org CFD in der Systemsimulation 12.-13.11., Bamberg „Best Practices“ in CAe 18.-19.11., Wiesbaden CFD/FeM einführungskurse CFD 20.-21.11./ FEM 20.-22.1.14 Verification & Validation 3.-4.12., Wiesbaden NAFeMS Regionalkonferenz 20.-21.5.2014, Bamberg Mesago Messemanagement GmbH Rotebühlstraße 83-85 70178 Stuttgart Tel. +49 711 61946-828 Fax +49 711 61946-92 [email protected] www.mesago.de/sps/ besucher SPS IPC Drives – Führende Fachmesse der elektrischen Automatisierung Die SPS IPC zeigt die gesamte Vielfalt der elektrischen Automatisierung von einzelnen Komponenten bis hin zu kompletten Systemlösungen. 1.500 nationale und internationale Aussteller aller Unternehmensgrößen präsentieren ihre neuesten Produkte und Lösungen, Innovationen und Trends. Parallel zur Messe findet der größte anwenderorientierte deutschsprachige Kongress zur Automatisierungstechnik statt. Die Besucher haben die Möglichkeit, ihr Wissen im Austausch mit Experten zu erweitern. 25.10. Bevel and Hypoid Gears 26.-28.11. KISSsys Advanced Training Infos und Anmeldung www.KISSsoft.AG Mehr Details unter www.coffee.de Programm und Anmeldung unter www.iti.de/symposium 26. – 28.11.2013 25. – 27.11.2014 Answers for automation! Digital EnginEEring Magazin 08-2013 +++ Usergroups & Messen +++ Usergroups & Messen +++ 80000 PLZ +++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ Veranstaltungskalender | AkTUell | 009 010 | AkTUell | Veranstaltungskalender Anbieter 90000 Usergroups & Messen PLZ Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine CD-adapco Nürnberg Office Nordostpark 3-5 90411 Nürnberg Tel.: +49-911-94643-3 Fax: +49-911-94643-99 [email protected] www.cd-adapco.com Training Together. Supporting your needs. Softwaretraining www.cd-adapco.com/ training CD-adapco bietet ein umfangreiches Schulungsangebot für jedermann, ob Anfänger oder CFD- Branchenspezialist. Das flexible Angebot an Kursen reicht vom traditionellen Schulungsunterricht in den Räumlichkeiten der Firma bis hin zu interaktiven Webinars sowie zu Videoaufnahmen zum Nachhören im Internet. Weitere Details und Anmeldung finden Sie unter www.cd-adapco.com/training Webinars www.cd-adapco.com/ browse/live_webinar Veranstaltungen www.cd-adapco.com/ browse/workshop P i lz D a n f o ss Kostenloses Tool ermittelt Energiebedarf Mit dem kostenlosen Programm VLT Energy Box 2.1 von Danfoss können Planer und Betreiber einer Anlage mit Drehzahlregelung den Energieverbrauch im Voraus berechnen: Nach Eingabe von Anlagencharakteristik, Motordaten und Lastzyklus gibt das Programm Auskunft. Dabei kann der Betreiber auf hinterlegte Lastprofile zugreifen und diese anpassen. Zudem kann das Tool auch den Leistungsbedarf verschiedener anderer Regelverfahren vergleichen, beispielsweise Drosselregelung oder Betrieb mit polumschaltbarem Motor. Dabei sind auch die jeweiligen Kosten aufgeführt und das Programm berücksichtigt nicht nur die Anschaffung von Komponenten (beispielsweise eines Frequenzumrichters), sondern auch die Kosten von Installation und Wartung. Eine grafische Darstellung zeigt, wie schnell sich ein drehzahlgeregeltes System amortisiert. In der aktuellen Version kann das Tool Kühltürme, Lüfter und Pumpensysteme analysieren. Durch die integrierte Projektverwaltung lassen sich mehrere Projekte parallel abwickeln. Lüfter und Pumpen können in einem Projekt zusammengefasst und als Gesamtsystem betrachtet werden. Kostenloser Download auf www. danfoss.de/vltenergybox. Bild: Danfoss Digital Engineering EnginEEring Magazin Magazin08-2013 08-2013 Digital 8/2013 Mit Systemlösungen auf der SPS Zur Fachmesse sps ipc drives 2013 (26. bis 28. November in Nürnberg) zeigt Pilz seine Neuheiten in Halle 9, Stand 370, unter anderem aus den Bereichen Sensorik, Steuerungsund Antriebstechnik sowie Visualisierung. Ein weiterer Schwerpunkt sind Dienstleistungen für die Maschinensicherheit. Zu den Neuheiten im Bereich Sensorik gehören die Lichtschranken PSENopt „advanced“, die multifunktional für Muting, Blanking und zur Kaskadierung einsetzbar sind. Dank der neuen Software PSENopt tools lassen sich die Lichtschranken ohne externe Hilfsmittel einfach installieren und bedienen. Im Bereich Steuerungssysteme setzt Pilz auf Offenheit: Mit den Familien der konfigurierbaren Steuerungssysteme PNOZmulti zeigt Pilz, wie Sicherheitslösungen standardisiert werden können. Dank der Offenheit der Systeme lassen sich diese an unterschiedliche Betriebssteuerungen anschließen. Mit neuen Linkmodulen zur Pilz stellt auf der sps ipc drives Lösungen für die Bild: Pilz Maschinensicherheit aus. Dezentralisierung für die konfigurierbaren Steuerungssysteme PNOZmulti 2 erhöht Pilz die Flexibilität mit Blick auf die Größe sowie die individuellen Anforderungen einer Applikation. Basis für komplette Automatisierungslösungen sind die Steuerungen PSSuniversal PLC im Automatisierungssystem PSS 4000. Im Bereich der Antriebstechnik zeigt Pilz eine Komplettlösung für die Sicherheit an vertikalen Achsen. A sc o n Neue CAD-Schnittstellen integriert Ascon, russischer Hersteller von CAD- und PLM-Software, hat die CAD-Schnittstellen von CoreTechnologie in seine CAD-Software Kompas integriert, um gängige Nativ- und Standard-Formate einlesen zu können. Dank des ausgereiften 3D_Kernel_IO ist CoreTechnologie(CT) heute ein führender Anbieter von CAD-Schnittstellen zur Verarbeitung aktueller CAD-Formate. In dieser dynamischen und sich permanent verändernden Branche arbeitet das CT-Entwicklungsteam permanent an Updates sei- nes SDK (Software Developper Kit) sowie funktionalen Erweiterungen und der Interoperabilität der Software. Durch eine Integration der 3D_Kernel_IO-API werden Informationen über B-REP und Baugruppen sowie Historie, Features, PMI und Metadaten für alle unterstützten Formate verfügbar gemacht. „CT ist stolz darauf, mit Ascon zusammenzuarbeiten“, erklärt Dominique Arnault, Geschäftsführer von CT und fügt hinzu: „Wir sehen Russland als einen dynamischen Markt.“ Trends & Technologien | Aktuell | 011 I S D G r o up m i t H i C A D 3Dconnexion In neuer Form auf der Blechexpo Auf der Blechexpo (5. bis 8. November) in Stuttgart zeigt der CAD- und PDM-/PLMAnbieter ISD (Halle 1, Stand 1300) eine neue Version von HiCAD. Die Lösungen des Anbieters decken die gesamte Prozesskette in der Blechbearbeitung ab: Vom Entwurf über die 3D-Konstruktion bis zur NC-Bearbeitung und zum fertigen Biegeteil. Dabei bringt HiCAD blechspezifische Funktionen mit: Beispielsweise Automatismen für Biegesimulation, Abwicklung und zum Erstellen von Fertigungsunterlagen. Auf diese Weise lassen sich Produkte schnell, kostengünstig und in hoher Qualität auf den Markt bringen – ob Halbzeug oder komplexer Zusammenbau, ob aus dünnwandigem Blech oder mit Wandstärken von 40 Millimetern und mehr. Auch andere Software in der Prozesskette lässt sich integrieren, insbesondere hat ISD eine Kopplung für ERP-/PPS-Systeme umgesetzt, mit der Unternehmen vorhandenes Wissen Schluss mit Kabeln HiCAD-Konstruktion eines Durchlaufofens von Van Bild: ISD Eck Metall-Techniek Nederland. nutzen, Doppeleingaben vermeiden und Fehler reduzieren. ISD hat HiCAD in neuer Version mit Blick auf die Blechbearbeitung weiterentwickelt. Beispielsweise lassen sich nun Verbindungsbleche zwischen zwei Kantenzügen automatisch erstellen oder mehrere 3D-Körper in einem Arbeitsschritt in Bleche umwandeln. Zudem sind DFXDateien automatisch exportierbar und die Position des Biegewinkel-Textes lässt sich nun besser einstellen. Letzteres führt zu einer optimierten Abstimmung mit der eingesetzten CAM-Software. Weltmesse für Werkzeug- und Formenbau, Design und Produktentwicklung 03. – 06. Dezember 2013 Frankfurt/Main, Messegelände 3Dconnexion bringt mit der SpaceMouse Wireless die erste kabellose 3D-Maus auf den Markt. Die Drahtlos-Variante bietet die Vorteile einer 3D-Maus, jedoch ohne störendes Kabel. Anwender können damit Ohne Rattenschwanz: Erste kaihre 3D-Modelle oder bellose SpaceMouse der Welt. ihre Kamera um sechs Bild: 3Dconnexion Freiheitsgrade navigieren, während sie gleichzeitig mit der Standardmaus daran arbeiten. Die SpaceMouse Wireless verfügt über zwei große Tasten, eine optimierte 3Dconnexion-Cap sowie einen Micro-USB-Anschluss. Durch 2,4-Gigahertz-Funktechnologie arbeitet die neue kabellose 3D-Maus genauso präzise und zuverlässig wie ihre kabelgebundenen Pendants. Ihr Lithium-IonenAkku hält bis zu einem Monat durch. Während des Aufladens kann die SpaceMouse Wireless weiterhin genutzt werden, denn das dafür vorgesehene MicroUSB-Kabel transportiert auch Daten zum Rechner. 20 Jahre EuroMold “Von der Idee bis zur Serie” Highlights 2013 Gastland: Italien design + engineering forum Leichtbau, Hybridtechnik, Hydroformen, Rotationsformen Thermoform Center Innovation in 3D = YOUplikate und DigiFabb Eine Messe der DEMAT GmbH Jetzt Messebesuch planen! www.euromold.com 012 | Hardware & Peripherie | Publireportage – Workstations und Grafiklösungen Ha r dwa r e fü r d i e pa r allele P r o duk t e n t w i cklu n g Neue Aufgaben für die GPU Farblose Texturen, einfarbig graue Hintergründe und Drahtgittermodelle auf flimmernder Röhre: Die Erinnerung an den vergangenen Konstruktionsalltag wirkt blass vor dem, was heute alltäglich ist. Das hat auch einen ganz profanen Einfluss auf die Kaufentscheidung von Ingenieurshardware. P erleffektlack, Chrome und Aluminium – Schatten, Glas und Sonnlicht, das ganze in hoher Auflösung auf die Rückprojektionswand verteilt – wenn Produkte heute zu virtuellem Leben erwachen, sind Ingenieurskunst, Kreativität und Hardware am Werk. Hardware bedeutet eine Workstation oder gar ein Server-Verbund – alles Rechner. In den Rechnern spielen seit Jahren die Komponenten Hauptprozessor und Grafikkarte wichtige Rollen. Dabei steigt der Reifegrad zusehends: In den 1990ern reichte es, wenn die CADWorkstation 3D-Modelle als Drahtgitter oder schattiert auf den Monitor brachte, zehn Jahre später folgten verbesserte Schattierungen und erste Lichteffekte. Heute lassen sich realitätsnahe Modelle im perfekt ausgeleuchteten 3D-Raum drehen, Zum Leben erweckt: Workstations und Software nutzen die neuen Funktionen der Grafikkarten. Digital Engineering Magazin 08-2013 wenden, hin- und herbewegen, ohne dass die Grafik ruckelt. Möglich machen das Funktionen wie Ambient Occlusion (Umgebungsverdeckung). Sie schafft in Echtzeit realistische Schatten. Um durchsichtige Objekte wirklichkeitsgetreu darzustellen, unterstützen moderne Grafikkarten die Reihenfolgeunabhängige Transparenz (Order Independent Transparency – OIT). Solche Funktionen basieren nicht etwa auf dem so genannten Raytracing, bei dem man einzelnen Lichtstrahlen (rays) folgt und deren Brechung und Absorbtion an den virtuellen Körpern berechnet. Sie bauen vielmehr auf statistische Werte und laufen dadurch deutlich schneller. Im Ergebnis können sich diese Echtzeiteffekte durch gestiegene Rechenleistungen und Weiterentwicklungen bei den Algorithmen mit Offline-Techniken wie dem Raytracing messen. Rechnen auf der Grafikkarte Eine einzelne Grafikkarte erreicht heute Leistungen, die ein kompletter Supercomputer um die Jahrtausendwende erbrachte. Denn auf einem Grafikchip (GPU – Graphics Processing Unit) finden sich mittlerweile hunderte oder gar tausende einzelne Rechenkerne. Zum Vergleich: ein aktueller Hauptprozessor (CPU) kommt auf 12 Kerne. Damit sind Grafikchips bestens für parallele Berechnungen geeignet und arbeiten Simulationen und Visualisierungen (auch mittels Raytracing) schneller ab als die CPU. Neben der eigentlichen Aufgabe, Effekte und Modelle möglichst realistisch darzustellen, erledigen Grafikprozessoren des- Publireportage – Workstations und Grafiklösungen | Hardware & Peripherie | 013 Die Funktion Order Independent Transparency (OIT) erlaubt einen Blick in die Baugruppe, ohne Details und Tiefeneindruck zu verlieren – hier in PTC Creo. halb zunehmend weitere Aufgaben im Rechenverbund von GPU und CPU. Eine GPU unterstützt zwei Arten Gleitkommaoperationen: solche einfacher und solche doppelter Genauigkeit. Beim Raytracing handelt es sich in der Regel um Operationen einfacher Genauigkeit, während es bei FEModer CFD-Simulationen vorwiegend um Operationen doppelter Genauigkeit geht. Wichtig an dieser Stelle ist, dass die GPU dabei nicht die CPU ersetzt. Beim Rendering beispielsweise startet und organisiert die CPU die Rechnung und lagert nur rechenintensive, parallelisierte Operationen auf die GPU aus. Die Rechnung läuft dadurch von wenigen Prozent bis zu zehn-, hundert- oder gar tausendmal schneller. Aber es geht nicht nur um den Zeitgewinn. Eine CPU ist der Allzweckprozessor, auf dem Betriebssystem und Applikationen laufen. Macht er dies ohne weitere Unterstützung, bildet sich ein Flaschenhals. Sobald eine Software hohe Rechenleistung Kleiner Supercomputer für den Schreibtisch: Celsius M730 von Fujitsu mit der AMD FirePro W7000. fordert, ruckeln Bilder, und Programme hängen schon beim Öffnen. Wenn die CPU aber rechenintensive Aufgaben auf die GPU verlagert, kann das System beispielsweise einen Render-Lauf oder eine Simulation berechnen, während der Anwender weiter produktiv im CAD-System arbeiten kann. High End für Desktop und Server AMD bietet professionelle Grafikkarten in unterschiedlichen Leistungsklassen – von der einfachen Grafikkarte für die DesktopCAD-Workstation bis hin zu High-End-Karten wie die FirePro S10000, die zwei GPU auf einer Karte vereint und im Super-Computer- Server-Verbund Simulations- und Rendering-Prozesse übernimmt. Die meisten modernen Grafikkarten bieten bei Operationen einfacher Geschwindigkeit eine hohe Leistung. Jedoch sind nicht alle Karten, die auf 3D-Grafik ausgelegt sind, auch für Operationen doppelter Genauigkeit und damit für Simulationen optimiert. Insbesondere gilt das für Modelle der Einsteiger- und Mittelklasse. Die Leistung eines Prozessors lässt sich messen, indem man feststellt, wie viele Operationen er in einer Sekunde ausführt OpenCL und OpenGL Bei aktuellen Computern ist die Open Computing Language (OpenCL) wichtig, um die einzelnen Prozessorkerne beim Rechnen zu koordinieren. Der offene Standard hilft auch, die zahlreichen Kerne heutiger Grafikkarten in die Rechenprozesse einzubinden und bildet die Schnittstelle zwischen GPU und CAD-, CAM- oder CAE-Applikation. Dabei beschränkt sich OpenCL nicht nur auf Grafikprozessoren, sondern läuft auf verschiedensten Prozessoren – Mehrkern-CPU, GPU oder so genannten APU (Advanced Processing Units), eine Kombination aus CPU und GPU. Verantwortlich für den Standard ist eine Non-Profit-Organisation, die neben OpenCL auch die Open Graphics Library (OpenGL) entwickelt. Die OpenGL-Bibliothek enthält Funktionen, die es erlauben, komplexe 3D-Szenen in Echtzeit darzustellen. Neben der Standard-Bibliothek kann der Grafikkartenhersteller Erweiterungen definieren. OpenGL ist sowohl im Betriebssystem verankert als auch Teil des Grafikkarten-Treibers. Zahlreiche CAD-, CAM- und CAE-Applikationen nutzen OpenGL als 2D- und 3D-Programmierschnittstelle. Digital Engineering Magazin 08-2013 014 | Hardware & Peripherie | Publireportage – Workstations und Grafiklösungen Aufsitzen und los geht‘s: 3D-Modelle lassen sich mit aktueller Computertechnik in Szene setzen. (FLOPS – floating-point operations per second). Eine Oberklasse-GPU bringt heute Werte von einigen Tera-FLOPS. Wollte man mittels aktueller Mehrkern-CPU einen solchen Wert erreichen, wäre eine sehr große Zahl Prozessoren nötig. Das zeigt, wie leistungsfähig aktuelle GPU sind. Knackpunkt sind aber auf die Anwendung zugeschnit- Auch SolidWorks nutzt beim „Real View“ Funktionen der Grafikkarte. Die gleiche Szene ohne Real View. Digital Engineering Magazin 08-2013 Bilder: AMD tene Treiber, die diese enorme Rechenleistung ausreizen zu können. Auch der Arbeitsspeicher muss mitspielen und das komplette Rechen-Ergebnis aufnehmen können. Ist der Speicher voll, muss die Aufgabe manchmal sogar komplett abgebrochen und erneut gerechnet werden. Gerade FEM-Berechnungen erzeugen große Datenmengen, aber auch beim Rendern von Bildern mit Texturen, die echte Materialien wie Holz, Gummi oder Chrome nachempfinden, ist der Speicher und dessen Anbindung bei einfachen Systemen überfordert. Supercomputer für den Schreibtisch Eine Kombination für den Schreibtisch, mit der sich die Vorteile der parallelen Prozesse nutzen lassen, ist beispielsweise eine AMD-FirePro-W7000-GPU in einer FujitsuCelsius-M730-Workstation. Alle Grafikkarten der AMD-FirePro-W-Serie und auch die M730 unterstützen den schnellen Standard PCI Express 3.0 zur Anbindung der GPU. Die Firepro W7000 bietet 4 GByte DDR5-RAM und erreicht mit seinen 1.280 Kernen bei einfacher Genauigkeit 2,4 Tera-FLOPS und bei doppelter noch 152 Giga-FLOPS. Noch leistungsfähiger sind die W8000 und die W9000. Die AMD FirePro W9000 kommt mit 6 GByte Speicher auf 4 bei einfacher beziehungsweise 1 Tera-FLOPS bei doppelter Genauigkeit. Aber schon die W7000 verwandelt die Celsius-M730-Workstation in einen Rechner für High-End-3D-CAD, Simulationen und Rendering an der sich bis zu vier Schirme anschließen lassen. Um die Rechenleistung ausnutzen zu können, müssen auch die weiteren Komponenten mitspielen – in der M730 arbeitet eine Intel-Xeon-E5-CPU mit bis zu 12 Kernen, unterstützt von bis zu 128 GByte Arbeitsspeicher. Software im Zusammenspiel Neben der Hardware muss auch die Software mitspielen und die Funktionen der Grafikkarte und Workstation wie OIT oder Ambient Occlusion nutzen. Deshalb arbeiten die Hardwarehersteller sehr eng mit Firmen wie Siemens PLM, Dassault Systems und PTC zusammen. Beispielsweise wurden PTC Creo und SolidWorks auf die FirePro W7000 abgestimmt und zertifiziert. Das hat in der Praxis den Vorteil, dass sich der Nutzer sicher sein kann, dass die Software die Funktionen der Grafikkarte voll ausschöpft. Entscheidend für den Kauf Mit den neuen Grafikchips muss sich beim Kauf einer Workstation die Sichtweise ändern. Sollten bis dato Simulation oder Rendering ausgeführt werden, bedeutete das meist zwangsläufig, eine zweite CPU einzukalkulieren oder diese auf einen Server oder einen Server-Verbund auszulagern. Alternativ haben aktuelle Workstations – dank Multikern-Architektur und Zusatzfunktionen der Grafikchips – die Fähigkeit, hochwertige 3DDarstellung und Berechnungen parallel abzuarbeiten. Ein integrierter Workflow ist so je nach Anforderung auch auf einem Desktoprechner mit entsprechender Grafikkarte möglich, sinnvoll und wirtschaftlich. jbi | Weitere Informationen finden sich unter www.fireprographics.com. High Performance Computing (HPC) | Hardware & Peripherie | 015 I B M NeX t S cale HPC für jedermann Mit seiner NeXtScale-Plattform bietet IBM High Performance Computing mit Standardkomponenten für das Rechenzentrum. Was das Besondere an diesem System ist und für wen es sich eignet, verrät uns Jörg Dehnen, Brand Manager IBM System x und BladeCenter. DIGITAL ENGINEERING Magazin (DEM): IBM bietet mit NeXtScale eine neue Plattform für das High Performance Computing (HPC) an. Was ist das Besondere an der NeXtScale-Architektur? Jörg Dehnen: IBM NeXtScale ist eine neue, flexible Computing-Plattform, die bis zu drei Mal so viele Cores aufnehmen kann wie gegenwärtige 1-U-Rack-Server. Damit eignet sich das neue System besonders für die derzeit am schnellsten wachsenden Workloads wie beispielsweise Social Media, Analytik, Technical Computing und CloudAnwendungen. DEM: Für was steht der Begriff NeXtScale? Jörg Dehnen: NeXtScale ist die neueste Ergänzung des x86-Portfolios von IBM. Sie wurde dafür entwickelt, Anwendungen mit der Leistungskraft eines „Supercomputers“ in Rechenzentren laufen zu lassen – über eine einfache, flexible und offene Architektur. Also die nächste Generation skalierbarer Systeme. DEM: Für welche Anwendungen im technischen Umfeld (Produktentwicklung, Simulation) ist das NeXtScale-Sys- Jörg Dehnen, Brand Manager IBM System x und BladeCenter bei IBM Deutschland. tem gedacht beziehungsweise prädestiniert? Jörg Dehnen: NeXtScale ist ideal für: •g roße Rechenzentren, die Effizienz, hohe Core- Dichte und hohe Skalierbarkeit benötigen •P ublic-, Private- und Hybrid-Cloud-Infrastrukturen •A nalytik-Anwendungen wie Customer Relationship Management, Betriebsoptimierung, Risiko-/Finanz-Management • Internet-Media-Anwendungen, zum Beispiel Online-Spiele und Video-Streaming •H ochauflösende Bildverarbeitung für Anwendungen, die von der Medizin bis hin zu Öl- und Gas-Erkundung reichen • „Abteilungsaufgaben“, bei denen eine Lösung die Ergebnisse bei Vorhersagen, Analysen, Design und Modelling von Aufgaben beschleunigen kann DEM: Welche Technologien wurden in NeXtScale implementiert? Jörg Dehnen: NeXtScale unterstützt die derzeit branchenweit schnellsten x86-Prozessoren und 1.866-MHz-Speicher und kann bis zu 84 Systeme und bis zu 2.016 Prozessorkerne in einem Standard-EIA-19Zoll-Rack aufnehmen für eine einfache Integration in Rechenzentren. Es nutzt Standard-Komponenten, auch bei I/O-Karten und Top-of-Rack-NetzwerkSwitches. IBM bietet auch einen leistungsfähigen Software-Stack an, der auf NeXtScale läuft mit dem IBM General Parallel File System, GPFS Storage Server, xCAT und Platform Computing. Damit stehen leistungsstarke Planungs- sowie Management- und Optimierungswerkzeuge bereit. DEM: Wie unterscheiden sich NeXtScaleSysteme von anderen HPC-Lösungen? Jörg Dehnen: Die Vorteile von NeXtScale basieren auf einer Architektur, die auf offenen Standards beruht, hohe Leistung IBM NeXtScale ist bei allen IBM-Geschäftspartnern erhältlich. Beispielsweise bei transtec in Tübingen, Fokuspartner für HPC-Lösungen mit langjähriger Expertise im Technical-Computing-Umfeld. und Effizienz liefert, und die so konzipiert ist, dass sie sich nahtlos in Rechenzentren, aktuelle Betriebspraktiken und x86-Tools integrieren lässt. Das NeXtScale-Design kann Anwendern in ihren Betriebs- und Investitionsbudgets helfen, indem es ermöglicht, sehr hohe Rechenleistung auf sehr kleinem Stellplatz unterzubringen. DEM: Gibt es spezielle Konfigurationen für ISV-Lösungen, zum Beispiel für Simulationslösungen? Worin liegt dabei der Kundennutzen? Jörg Dehnen: Zusammen mit NeXtScale sind neue Starter-Kits erhältlich, die es für die Nutzer einfacher machen, viele der marktüblichen Abteilungs-HPC-Lösungen sowie kleine Cloud-Lösungen zu konfigurieren, beispielsweise Ansys, MPI-BLAST und OpenStack. DEM: Wie sieht es hinsichtlich der Erweiterbarkeit der NeXtScale-Systeme aus? Jörg Dehnen: Das systemeigene Erweiterungskonzept ermöglicht es Benutzern, Funktionalität wie weiteren Speicher, Grafikbeschleunigung oder CoProcessing flexibel hinzuzufügen – zum Zeitpunkt der Lieferung oder in der Zukunft. NeXtScale kann als einzelner Rechenknoten bestellt werden, als ein leeres oder bereits konfiguriertes Chassis oder in vollen Racks als komplette vorgeprüfte IBM-IntelligentCluster-Lösung, die vollständig konfiguriert und betriebsbereit geliefert wird.scale. Die Fragen stellte Rainer Trummer, Chefredakteur DIGITAL ENGINEERING Magazin. Weitere Informationen zu IBM NeXtScale und transtec finden Sie unter http://bit.ly/nextscale Digital Engineering Magazin 08-2013 016 | Hardware & Peripherie | Workstations M o b i le u n d s t a t i o n ä r e G e r ä t e fü r d i e P r o duk t e n t w i cklu n g Neue Modelle von Dell und HP Während Dell neue Modelle für den mobilen und den stationären High-End-Bereich vorstellt, bringt HP die ersten professionellen Monitore der Z-Serie heraus und bietet Einsteiger-Workstations zu PC-Preisen an. Professionelle Hardware zu PCPreisen: Die Z230-Workstation und die neuen Z-Displays. Bild: HP N eben zwei neuen mobilen Workstations hat Dell bei den Towern unter anderem das Modell Precision T7610, eine der aktuell leistungsfähigsten TowerWorkstations, auf dem Markt gebracht. Bei den neuen mobilen Workstations M4800 und M6800 setzt Dell erstmals 15,6-Zoll-Quad-HD+-IGZO-Panels im Workstation-Markt ein und bringt optional die 10-Finger-Multitouch-Technologie in Kombi mit einem 17,3-Zoll-Display ins Spiel. Die beiden bieten bis zu 16 GByte Arbeitsspeicher und Intel-Core-i5- und -i7-Prozessoren. Um komplexen 3D-Aufgaben einschließlich Rendering und Simulation gewachsen zu sein, sind die Systeme außerdem mit AMD-FirePro- und Nvidia-Quadro-Professional-Grafikkarten ausgestattet. Den mit 8 GByte größten Grafikspeicher bietet dabei Digital Engineering Magazin 08-2013 die M6800 in der Konfiguration mit der Nvidia-Quadro-K5100MGrafikkarte. Die neuen Dell-Precision-Tower T3610, T5610 und T7610 werden mit Windows 8 ausgeliefert. Die Performance der neuen Tower-Workstations ist für wissenschaftliche Analysen, professionelles Engineering und komplexe 3D-Modellierung optimiert. Die Dell Precision T3610 ist mit einem Intel-Xeon-EinkernProzessor ausgestattet, die T5610 mit einem Intel-XeonDual-Sockel. Die T7610 ist die derzeit leistungsfähigste TowerWorkstation auf dem Markt und hat bis zu 512 GByte Arbeitsspeicher zu bieten. Sie kann dann außerdem bis zu drei High-EndGrafikkarten aufnehmen, darunter bis zu zwei Nvidia-Quadro-K6000-Karten. HP – Profi-Monitore und PC-Preise HP stellt neben den Profimonitoren der neuen Z-Display-Familie Einsteigersysteme der Z Workstation-Serie vor, die zu Preisen wie ein PC zu haben sind. Die Displays HP Z22i und Z24i IPS wurden in erster Linie für Ingenieure, Architekten, Grafiker und Fotografen entwickelt, die hohen Wert auf präzise Bilddarstellung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis legen. Die neue Z230 Workstation, die HP als Tower oder im SFF (Small Form Factor) anbie- tet, wurde gezielt für rechenintensive Anwendungen entwickelt. Im Einstiegsmodell werkeln aktuelle Intel-Xeon-Prozessoren, bis zu 32 GByte Arbeitsspeicher und Grafikkarten, die bis zu sechs unabhängige Monitore unterstützen und so ein dynamisches und produktives Arbeitsumfeld schaffen. Sie eignen sich insbesondere für Fachkräfte und Spezialisten sowie Konstrukteure und Grafiker, die Zuverlässigkeit bei niedrigem Preis verlangen. Konstrukteure, die mit Anwendungen wie Autodesk AutoCAD arbeiten, profitieren ebenso von den neuen Funktionalitäten wie Fotografen, die Adobe Photoshop nutzen. Für die Z22i-Displays gibt HP Preise ab 225 Euro an und für die HP-Z24i-Monitore Preise ab 368 Euro. Die Z230-Workstations sollen als Quad-Core-Konfigurationen unjbi | ter 1.000 Euro kosten. Neben neuen mobilen Workstations bringt Dell… … unter anderem den T7610-Tower heraus – einer der leistungsfähigsten Workstations auf dem Markt. Bilder: Dell Wissensmanagement in der Produktentwicklung | CAD & Design | 017 W i sse n u n d S i mula t i o n i n t eg r i e r e n Transparent und effizient konstruieren Wenn Entwickler sofort sehen, wie Änderungen wirken, spart das Entwicklungszeit und verbessert die Qualität der Konstruktionen. Intelligente und teilautomatisierte CAD-Methoden können ebenso helfen wie verknüpfte und validierte CAE-Modelle. von Prof. Dr.-Ing. Martin Müller und Igor Sokrut E ntwickler haben es schwer: vielfältige Anforderungen, die sich gegenseitig beeinflussen, führen zu komplexen Entscheidungen. Ein Produkt definiert sich über Gestaltmerkmale und Produkteigenschaften, aus denen das Produktverhalten resultiert. Gestaltmerkmale lassen sich im CAD-System über Parameter festgelegen. Diese Parameter haben wesentlichen Einfluss auf die Produkteigenschaften wie Steifigkeit und Festigkeit. Selbst wenn nur ein Wert zur Debatte steht, etwa die Sickentiefe oder die Rippenhöhe eines Spritzgussteils, kann eine Änderung eine komplexe Entscheidung sein. Es gilt, die aus dem Wert resultierenden Produkteigenschaften aus Sicht unterschiedlicher Anforderungen zu überprüfen und zu bewerten. Wenig erfahrene Konstrukteure müssen sich oft für die Entscheidung fehlende Informationen beschaffen. Schätzungen zufolge verbringt der durchschnittliche Entwickler ein Viertel seiner Arbeitszeit auf der Suche nach Informationen. Es gibt Eigenschaften, deren Beziehungen zur Gestalt beschreibbar sind, und Eigenschaften, bei denen man zwar weiß, dass sie einen Einfluss haben, diesen aber nicht über mathematische, logische oder andere Beziehungen beschreiben kann. Anforderungen, die aus Eigenschaften mit unbekannten Beziehungen resultieren, müssen fast immer durch Simulationen geprüft werden. Mit dieser Herausforderung beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe am Institut für Fahrzeugbau Wolfsburg (IFBW) der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ostfalia. Der vorliegende Artikel behandelt einen Ansatz Bild 1: Der Ansatz: Das System unterstützt den Konstrukteur bei der Bauteilerstellung im CAD mit Wissen. Bild 2: CAD-integrierter CAE-Prozess. und ein Beispiel auf Basis des CAx-Systems Catia V5 und des CAE-Systems Abaqus. Problem Spezialistentum Da Bauteil-Konstruktion und -Berechnung häufig voneinander getrennt sind und auch die eingesetzten Werkzeuge (CAD- und CAESoftware) nicht integriert arbeiten, müssen Ergebnisse häufig über neutrale Datenformate und Protokolle ausgetauscht werden. Das bedeutet, dass der Berechnungsingenieur nur begrenzt in der Lage ist, die Gestalt des Bauteils zu ändern. Oft weiß er auch nicht, ob die Änderung zulässig wäre. Er liefert in der Regel nur das Simulationsergebnis und Änderungsempfehlungen an den Konstrukteur. Der Konstrukteur kann die Wirkungen der folgenden Änderungen jedoch nicht selbst analysieren. Daraus folgt: „Geometrische Gestaltung und strukturmechanische Auslegung eines Bauteils sollte eine Person erledigen.“ Da- Digital Engineering Magazin 08-2013 018 | CAD & Design | Wissensmanagement in der Produktentwicklung Bild 3: Analysemöglichkeiten und Assoziativitätsgrad von Berechnungsmodellen in Catia V5. bei können den Konstrukteur intelligente CAD-Modelle mit CAD-integrierten Berechnungsmodellen unterstützen. Know-how im CAD-Modell Bestehende Lösungen des „Knowledge Based Engineering“ (KBE) haben einen entscheidenden Nachteil: Die Software arbeitet oft rein automatisch. Makros bestimmen die Parameter über mathematische oder logische Beziehungen und weisen diese als feste Werte zu. Der Konstrukteur hat nur einen eingeschränkten Einfluss auf den Parameter. Die programmierte Wertzuweisung nimmt dem Konstrukteur die Entscheidung ab. Das führt zu mangelnder Transparenz und zum Akzeptanzproblem. Denn der Konstrukteur verantwortet auch die automatischen Entscheidungen und muss diese verstehen, nachvollziehen und vertreten können. Das IFBW arbeitet darum an einer Lösung, die sowohl eine gute Übersicht als auch eine variable, aber gleichzeitig wissensunterstützte Parameterzuweisung ermöglichen soll (Bild 1). Der Ansatz teilt und diskretisiert den Wertebereich eines Parameters und bildet damit Restriktionen aus verschiedenen Sichtweisen ab. Geplant ist die Verknüpfung der Lösung mit dem CAD-Modell, um so Grenzwerte auf dem Parameter ereignisorientiert abzuprüfen. Auf einen Blick wäre klar, ob ein Kompromiss zu suchen ist oder ob alle Anforderungen erfüllt sind. Mit Automatismen zum CAD-Modell Zu den automatisierten Lösungen gehören Makro-Quellcodes, Templates und Kopiervorlagen (PowerCopies in CATIA V5). Auch so genannte Reactions in CATIA V5 zählen dazu: Ein bestimmtes Ereignis löst die „Reaktion“ aus, die ein Makro-Quellcode abarbeitet. Zudem helfen parametrierbare CAD-Modelle, die weitreichende assoziative Verknüpfungen Bild 4: Vergleich zwischen enthalten. Ziel sollte herkömmlicher Rippenkonsein, den Konstrukstruktion und neu entwickelter Methode. teur von Routinetätigkeiten zu entlasten und komplexes CADAnwenderwissen im System abzubilden. Mittels intelligenter CAD-Modelle und wissensbasierter Kopiervorlagen soll er seine Ideen schnell umsetzen und diese effizient prüfen können. Simulieren im CAD Der Vorteil CAD-integrierter Berechnungen ist die direkte Verknüpfung von Gestalt- und Digital Engineering Magazin 08-2013 Analysemodell (Bild 2). Das bedeutet, dass sich bei Gestaltänderungen Teile des Berechnungsmodells (wie FE-Netz, Randbedingungen und Lasten) automatisch anpassen. Dazu baut das Berechnungsmodell auf der Geometrie auf. Das System prägt Lasten und Randbedingungen intern auf die Netz-Knoten auf. Berechnungsspezialisten ist die Arbeit mit Geometrien zunächst ungewohnt – jedoch ermöglicht dies, durch parametrisierte Geometrie auch das Berechnungsmodell indirekt zu parametrisieren. Bauteilvarianten lassen sich so mit weniger Aufwand untersuchen. Optimierungsschleifen und Funktionen wie Design of Experiments (DoE) vervollständigen den Prozess, so dass sich Parameter automatisch optimieren lassen. Die Analyse im CAD-System Catia V5 ist durch Abaqus for Catia (AFC) deutlich erweitert. In Bild 3 sind die Möglichkeiten in Kombination mit unterschiedlichen Produkten und dem dazugehörigen Assoziativitätsgrad dargestellt. Der Assoziativitätsgrad bewertet den Umfang an verknüpfbaren FEM-Funktionalitäten mit Geometrien sowie die Update-Stabilität dieser Verknüpfungen. Beispiel: Rippen gestalten Um bei der Gestaltung von Verrippungen bei Kunststoffteilen zu unterstützen, wurde ein Tool für Catia V5 entwickelt. Die Zielsetzung war, den Konstrukteur bei seinen Entscheidungen zu unterstützen, ohne ihm die Beurteilungskompetenz abzunehmen. Im Bild 4 ist der Vergleich zwischen der herkömmlichen Konstruktion und der neu entwickelten Methode der Rippengestaltung dargestellt. Hauptaugenmerk liegt auf einer hohen Update-Stabilität des Modells. Um vollständig die Verwendung von Begrenzungsflächen (Boundary Representation – B-Rep) auszuschließen, musste auf den Einsatz typischer Funktionen wie Verrundungen und Auszugsschrägen im Part Design verzichtet werden. Das Problem von B-Rep-Elementen ist, dass eine Neupositionierung der Rippe zum Verlust der Referenz und damit zum Fehler führt. Der untere Teil des Bildes zeigt, dass sich eine Rippe mit der neuen Methode ohne Updatefehler neu positionieren lässt. Zudem wird deutlich, dass auch die Referenzfläche ersetzt werden kann. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Strakflächen austauschen, was im Entwicklungsprozess häufig vorkommt. Darüber hinaus wurde die Rippengestaltung so implementiert, dass die Ausrichtung der Rippe der Haup- Wissensmanagement in der Produktentwicklung | CAD & Design | 019 Bild 5: Problem der Rippenanbindung tentformungsrichtung folgt und die Entformungsschrägen berücksichtigt werden. Eine Herausforderung bei der Gestaltung stellt die Anbindung der Rippen dar (Bild 5). Fertigungsgerecht ist ein Verhältnis von 0,6 bis 0,8 zwischen der Rippenstärke und der Stärke der zu versteifenden Fläche. Im Modell sind entsprechende Hinweise zur Information hinterlegt, die ereignisorientiert angezeigt werden. Entscheidend ist jedoch die Kontrolle über die Einhaltung des vorgegebenen Wanddickenverhältnisses. Bei gleicher Rippenstärke kann die überdeckte Fläche im Rippengrund sehr stark schwanken, was zu lokalen Massenanhäufungen führt. Die Überdeckung hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa Rippenhöhe, Krümmung der zu versteifenden Fläche, Entformungsrichtung und -schräge. Das Tool löst beim Update einer Rippe ein Makro aus, das an mehreren Stellen entlang des Rippenverlaufs die überdeckende Fläche misst. Wird der vorgegebene Wert nicht eingehalten, passt das Makro die Rippenstärke an und führt die Messung erneut durch. Dieser iterative Prozess setzt sich solange fort, bis die Rippenstärke an allen Stellen der Fertigung gerecht wird. Zudem kann das Tool automatisiert Rippen erzeugen und entfernen. In einer Skizze gibt der Konstrukteur lediglich Rippenverläufe vor (Bild 6). Verlässt er die Skizze, prüft das Tool, ob neue Rippen hinzugekommen sind oder bestehende entfernt wurden. Das Tool prüft auch, ob sich Rippen schneiden oder ob sie einen zu spitzen oder zu stumpfen Schnittwinkel aufweisen. In diesem Fall könnten Massenanhäufungen auftreten. Erkennt das Tool einen Schnitt, gibt es dem Anwender den Winkel über eine Hinweismeldung an. Die Meldung enthält auch, ab wann der Schnittwinkel kritisch ist. Über eine Option kann eine Rippenkreuzung erzeugt oder bei einem zu spitzen Winkel ein Dom eingefügt werden. Die Stärke des Doms wird ebenfalls unter Beachtung fertigungstechnischer Regeln an die Kontur angepasst. Eingefügte Rippen, Dome und Rippenkreuzungen bleiben voll parametrisch-assoziativ aufgebaut. Sie lassen sich also im Nachhinein neu positionieren sowie in der Höhe und Breite anpassen. Die Hauptentformungsrichtung bleibt für alle Rippen und Dome gleich. Wie sich das Tool im Entwicklungsprozess einsetzen lässt, zeigt Bild 7. Nicht nur die Gestalt der Rippen wurde nach fertigungstechnischen Gesichtspunkten optimiert, auch die gesamte Topologie hat sich verändert. In einem weiteren Entwicklungsschritt soll das Tool automatisch Rippen bei der Optimierung einfügen können. Fazit Die Kombination von intelligenten CADModellen und CAD-integrierter Berechnung bietet im Auslegungsprozess von Bauteilen ein hohes Potenzial. Die komplexe Parametrisierung ganzer Modelle beziehungsweise von Gestaltmerkmalen macht den Einsatz verknüpfter Berechnungsmodelle unumgänglich. Der vorgestellte Ansatz bietet dem Konstrukteur die Möglichkeit, Gestaltänderungen vorzunehmen und gleichzeitig die Wirkung dieser Änderungen auf die Eigenschaften der Bauteile zu analysieren. Die Kombination verschiedener CAxMethoden verkürzt die Entwicklungszeit und verbessert die Bauteilqualität. Bauteilvarianten lassen sich so mit geringem Aufwand analysieren und optimieren. Denkbar ist eine Erweiterung des Tools um eine Kostenkalkulation von Kunststoffbauteilen. Dies würde die direkten Auswirkungen der Konstruktion auf die Herstelljbi | kosten aufzeigen. Prof. Dr.-Ing. Martin Müller und Dipl.-Ing. (FH) Igor Sokrut von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften – Institut für Fahrzeugbau in Wolfsburg. CAD DATEN SOFORT IM ZUGRIFF! Die einfache und schnelle Dokumentenverwaltung für CAD, CAM und Office von GAIN ist individuell auf die Bedürfnisse anpassbar. Eine ebenso leichte wie flexible Implementierung ist die Grundlage für einen optimalen Workflow. So überzeugend wie die Leistung ist auch der Preis! Best Solution for PDM GAIN Software GmbH Eckendorfer Str. 2-4 · 33609 Bielefeld Tel. 0521.967613-0 · www.gain.de Rundbahn in der IVECO-Montagehalle. P la n u n g u n d K o n f i gu r a t i o n v o n K r a n - u n d Ha n dl i n g - S ys t eme n Per Computermaus zum Kran Anlagenplaner in der Automobilproduktion, Ingenieure im Planungsbüro und Generalanbieter sitzen lange an einer detaillierten Planung und Konstruktion von Krananlagen und Handling-Systemen, bis alle Einzelteile passen. Ein neues Konfigurations- und Visualisierungstool des Kranherstellers eepos soll helfen, wirtschaftlich zu arbeiten. Von Dr. Martina Klug S chienenbahnen, Krane, Hubachsen und Handhabungswerkzeuge sind in Logistik und Produktion häufig effizienter als Flurförderzeuge oder als hochtechnisierte Roboter. Dies gilt insbesondere für flexible Kransysteme, die sich mit Greifwerkzeugen unterschiedlicher Hersteller vertragen. Beispielsweise ist der AluminiumkranBaukasten des Herstellers eepos so ein System. Besonders gefragt sind die Systeme in Branchen mit hoher Produktvarianz beziehungsweise saisonalen Produktionsschwankungen. Ein Autohersteller baut seine Handhabungssysteme nicht nur für jedes neue Fahrzeugmodell um, sondern Digital Engineering Magazin 08-2013 passt diese auch mehrfach im Jahr an neue Einbausituationen an. eepos-Leichtlaufkrane sind seit 2006 bei allen großen Automobilherstellern im Einsatz. Schritt für Schritt zum Fehler Für die Anlagenplaner im Ingenieurbüro oder beim Generalanbieter gilt es, eine Vielzahl von Arbeitsschritten auszuführen: Sie müssen Zeichnungen für Kundenangebote und interne Präsentationen anfertigen, 3-D-Modelle, Datenblätter und Fertigungsskizzen erstellen. Sie verwenden dazu ein CAD-Programm, in dem zunächst jedes Bauteil einzeln gezeichnet wird. Präsentation und alternative Bauweisen verschlingen zusätzlich Zeit. Ist die Fertigungsskizze erstellt, folgt eine Stückliste. Je nach Anlagengröße kann diese mehrere Hundert Bauteile und Komponenten listen. Die Stückliste erfordert daher ein akribisches Vorgehen und ist häufig Quelle für Fehler und Missverständnisse bei der Umsetzung. Klick um Klick zum Kran Das Konfigurations- und Visualisierungstool visio4D soll die Effizienz im Prozess deutlich steigern. Volkhardt Mücher, Vertriebsleiter bei eepos, erläutert: „In der Planungssoftware sind sämtliche Komponenten und Bauteile unseres Alu-Kranbaukastens als 3D-Rendering mit allen Abmessungen und Konfigurations- und Visualisierungstools | CAD & Design | 021 • Wie viele Aufhängungspunkte benötige ich bei einer bestimmten Profilstärke, um dauerhaft einen sicheren Transport der Lasten zu gewährleisten? • Können die notwendigen Aufhängungen an den entsprechenden Punkten der Hallendecke installiert werden und ist eine entsprechende Medienversorgung an der gewünschten Stelle problemlos möglich? Alle Kranbauteile sind in 3D hinterlegt und lassen sich mittels Drag and Drop individuell zusammenfügen. Eigenschaften in einer Bauteilbibliothek hinterlegt. So kann sich der Anwender das von ihm benötigte System mit wenigen Eingaben und Klicks zusammenstellen.“ Zunächst berechnet der Anwender mittels eines von eepos bereitgestellten Auslegungstools die technischen Anforderungen an sein Kran- beziehungsweise Handling-System. Grundlage der Berechnung sind Länge und Art der Kranbahn, die Lasten und geplante Aufhängungsabstände. Ergebnisse sind Profilstärken, benötigte Meter Kabel sowie die notwendige Anzahl Kabelwagen an Kran und Brücke. Nun kann der Anlagenplaner das benötigte System in visio4D bis ins Detail planen und in jeder gewünschten Ansicht und Perspektive visualisieren. Einzelne Bauteile kann er per Drag and Drop in die Visualisierung ziehen und so die Krankonfiguration gemäß Anforderungen erstellen. Entsprechend der Berechnung wählt er zu Beginn eine von fünf verschiedenen Profilstärken für die Schienen aus und gibt deren Länge an. Mehrfach benötigte Bauteile kopiert er per Mausklick und verschiebt sie an die gewünschte Stelle. Auch verschiedene Szenarien kann der Planer auf diese Weise mit geringem Aufwand durchspielen. Stücklisten zur Bestellung von Bauteilen erzeugt visio4D im Anschluss vollautomatisch. Fehler und Missverständnisse sind nahezu ausgeschlossen. Freie Fahrt durch die Anlage Mit Kamerafahrten um die visualisierten Anlagen kann der Anwender einschätzen, wie sich das geplante System in seine künftige Umgebung einfügt. Zudem sind alle Planungsdaten und Konstruktionszeichnungen einsehbar. So kann der Anwender prüfen, ob das Kransystem kompatibel mit vorhandenen Hubgeräten ist. Nach Abschluss der Planung ist man in der Lage, 2D- und 3D-Visualisierungen des konfigurierten Krans oder Handling-Systems in alle gängigen Formate zu exportieren und sie beispielsweise für Präsentationen und Abstimmungen im Beschaffungsprozess zu nutzen. Die Konstruktionen lassen sich in einem Katalog archivieren. Fazit Für den Anlagenkonstrukteur war die Planung eines Kran- oder Handling-Systems bisher mit zahlreichen manuellen Arbeitsschritten verbunden. Das Konfigurationsund Visualisierungstool visio4D vereinfacht und teilautomatisiert diese Aufgabe und führt zu einer messbaren Zeit- und Kostenersparnis. Darüber hinaus erleichtert die Visualisierung Entscheidungen. Die automatische Stückliste vereinfacht den Bejbi | schaffungsprozess deutlich. Dr. Martina Klug ist Geschäftsführerin bei klugmarketing & pr in Friedberg. Gedanken vor Computermaus Auch wenn die Handhabung des Softwaretools einfach und intuitiv ist, profitiert der Planer insbesondere dann, wenn er zielgerichtet an die Planung des Kran- oder Handling-Systems geht. Zunächst sollte sich der Planer folgende Fragen stellen: „Was will ich an welcher Stelle handhaben und wie flexibel muss ich dabei – auch langfristig betrachtet – sein?“ Erst wenn diese fast banale Frage zufriedenstellend für alle Beteiligten im eigenen Hause beantwortet ist, ist es sinnvoll, das Kransystem zu konstruieren, denn erst dann kann es genau den gewünschten Anforderungen entsprechen. Mit visio4D lassen sich komplette Kran- und Handling-Anlagen Im nächsten Schritt gilt es, die räumliche von eepos inklusive Stücklisten planen. Situation des künftigen Anlagenstandorts zu betrachten und einige „harte Fakten“ abzuklären: • Über welche Strecke soll das System Lasten transportieren? AUCH BEIM DATENAUSTAUSCH • Wie schwer ist die Maximallast, die transporVORNEWEG FAHREN. tiert werden muss? • Wird ein manuelles SysengDAX – eine Lösung der DAXware Produktfamilie. tem benötigt oder eines, das den MitarbeiDatenaustausch über OFTP, OFTP2, FTP und Internetportal mit ENGDAT und weiteren Zusatzmodulen ter mittels elektrischem Antrieb unterstützt? www.huengsberg.com Digital Engineering Magazin 08-2013 022 | Simulation & Visualisierung | Engineering-Know-how B eu r t e i lu n g kav i t a t i o n sgef ä h r de t e r G e o me t r i e n Mit Simulation gegen Krater und Lärm Dampfblasen im System können beispielweise Kreiselpumpen schädigen und zerstören. Simulation hilft gegen die kleinen Zerstörer, ist aber aufwendig – bis jetzt. An der Hochschule Aalen wurde nun ein besonders effizienter Weg erdacht, Kavitation zu vermeiden. von Prof. Dr.-Ing. Markus Kley, Laszlo Ritzel und Christof Bartkowiak Kavitationserosion an einer Schiffsschaube. D ampfblasen bilden sich vor allem bei bestimmten Strömungsverhältnissen in Laufrädern von Kreiselpumpen, Einspritzventilen, Drosseln oder an Schiffsschrauben. Die Folgen sind Geräusche, Schwingungen und Erosion (Materialabtrag). Auch der Wirkungsgrad des Systems kann leiden. Bei Kavitation fällt der statische Druck lokal unter den Dampfdruck der Flüssigkeit. Dadurch ändert die Flüssigkeit ihren Aggregatszustand und wird zu Gas, das als Dampfblasen mit der Strömung transportiert wird. In Gebieten höheren statischen Drucks kollabieren die Blasen. Implodieren sie in der Nähe einer Wand, kann nicht ausreichend Flüssigkeit nachfließen. Es entstehen hohe Geschwindigkeitsspitzen in Richtung der Wand. Diese Impulse, auch Mikrojets genannt, können am Werkstoff der Wand lokal Drücke von mehreren 1.000 Digital Engineering Magazin 08-2013 bar und Temperaturen von mehr als 10.000 Kelvin erzeugen. Die Folgen sind kleine Höhlen und Krater im Material. Eine Phase reicht Um Kavitation in der numerischen Strömungsberechnung korrekt abzubilden, sind mehrphasige Strömungssimulationen erforderlich. Hierbei werden die flüssige Phase, die dampfförmige Phase und gegebenenfalls ungelöste Gase modelliert. Die Modellierung von Kavitation erfordert eine hohe Rechenleistung und stabile numerische Methoden. Deshalb lässt sie sich mit Hilfe der numerischen Strömungsberechnung nur begrenzt lokalisieren und untersuchen. Im Folgenden ist eine effiziente Methode dargestellt, um Entstehungsbereiche zu lokalisieren und um herauszufinden, welche Geometrievarianten und Betriebs- zustände zur Kavitation neigen. Grundlage ist der statische Druck in einer einphasigen Strömungssimulation. Die einphasige Simulation spart gegenüber einer mehrphasigen Berechnung bis zu 25 Prozent Rechenzeit. Besonders für komplexe Strömungszustände lässt sich der rechnerische Aufwand verringern. Bei der Optimierung einer Wasserturbine beispielsweise erhält der Anwender eine effiziente Möglichkeit abzuschätzen, welchen Einfluss verschiedene Geometrieparameter auf die Neigung zur Kavitation haben. Für eine genaue Lokalisierung der Bereiche, bei der eine werkstoffschädigende Kavitationserosion auftritt, ist eine weitere Methode dargestellt, die die Dampfblasenbereiche aus der mehrphasigen Simulation mit Strömungsvektoren überlagert, die die Strömungsrichtung darstellen. Hierbei lässt sich beobachten, ob Dampfblasen im inneren Strömungsfeld oder in Wandnähe implodieren. Nur wandnahe Implosionen können zu einer Werkstoffschädigung führen. Dampfblasen lokalisieren Am Beispiel einer Drossel werden im Folgendem unterschiedliche Kavitationszustände betrachtet. Hierfür wird auf einer Seite der Drossel ein Druck aufgebracht. Entsprechend dem Gegendruck auf der anderen Seite der Drossel stellt sich ein Massenstrom ein. Für den Nachweis der Wirksamkeit der Methode werden sowohl einphasige als auch mehrphasige Simulationen durchgeführt. In der einphasigen Strömungssimulation kann kein Phasen- Engineering-Know-how | Simulation & Visualisierung | 023 übergang stattfinden. Sinkt der statische Druck bei einer einphasigen Strömungssimulation unter den realen Dampfdruck des Strömungsmediums, ergeben sich in diesem Bereich unphysikalische Drücke von unter null bar Absolutdruck. Damit der Druck unphysikalische Werte annehmen kann, muss in der Simulation das Betriebsmedium als inkompressibel modelliert werden. Tritt in der realen Strömung ein Dichtesprung auf, beispielsweise durch Dampfblasen, so nimmt in diesem Bereich bei einer inkompressiblen Bild 1: Einphasige und mehrphasige Strömungssimulation bei einer Druckdifferenz von 56 bar und 90 bar. Simulation der Absolutdruck negative Werte an, um die Bedingung der Massenerhaltung (Konser- Diese Methode lässt sich auf alle Strömungs- eine genauere Beurteilung sind mehrphasivativität) im System zu erfüllen. simulationen übertragen, um verschiedene ge Simulationen notwendig, um die DampfDa der Solver für die Berechnung der Geometrievarianten und Betriebspunkte blasenbewegung ermitteln zu können und Massenerhaltung mit Relativdruck rech- mit einer einphasigen Simulation hinsicht- Bereiche mit werkstoffschädigender Kavitajbi | net, liefert dieser bei negativem Absolut- lich des Dampfvolumengehaltes relativ zu- tionserosion zu lokalisieren. druck keinen Fehler. Dieser Druckabfall einander zu beurteilen. kann je nach Ausprägung der DampfblaProf. Dr.-Ing. Markus Kley, Schwerpunkte Antriebssenentstehung beliebig hohe negative Wirkung beurteilen technik und Abwärmenutzung; Werte annehmen. In der mehrphasigen Um zu beurteilen, ob die Dampfblasen Laszlo Ritzel (M. Eng.) ist Mitarbeiter Schwerpunkt Strömungssimulationen lässt sich der Pha- das Bauteil schädigen, wird in der mehr- Strömungsmaschinen; Christof Bartkowiak (B. Eng.) ist Mitarbeiter Schwersensprung abbilden. Somit tritt im Strö- phasigen Simulation das Dampfvolumen punkt Strömungsberechnung; mungsfeld das Medium sowohl in flüssig mit Strömungsvektoren überlagert, um alle an der Hochschule Aalen. als auch in gasförmig auf. In der Simula- die Fließrichtung der Dampfblasen zu betion werden die Volumenanteile der bei- stimmen (Bild 2). Hierdurch kann der den Phasen dargestellt. Während blaue Anwender beurteilen, ob DampfblaBereiche anzeigen, dass entsprechende sen in Wandnähe implodieren und Rechenzellen vollständig mit Dampf ge- das Bauteil durch Kavitationserosifüllt sind, stellen rote und transparente on beschädigen. Es zeigt sich, dass Bereiche die flüssige Phase des Mediums bei einer geringen Druckdifferenz an dar. Der Bereich dazwischen bildet das der Drossel diese Gefahr gering ist. Phasengemisch ab. Wie die Abbildungen Mit steigender Druckdifferenz lässt des Drosselmodells zeigen (Bild 1), lässt sich anhand der Vektoren erkennen, sich anhand des Betrags des Unterdrucks dass die Strömung die Dampfblasen sowohl der Bereich, in dem Dampfblasen in Richtung Wand transportiert. Die auftreten, lokalisieren, als auch die relative Gefahr nimmt zu, dass Blasen in der Größe des Kavitationsgebietes beurteilen. Nähe der Wand implodieren und das Bei einer Erhöhung der Druckdifferenz von Bauteil schädigen. 56 bar auf 90 bar fällt der statische Druck in der einphasigen Simulation von -17 bar Fazit auf -89 bar. In der mehrphasigen Simulati- Für eine schnelle Lokalisierung und on ist zu erkennen, dass bei derselben Er- Abschätzung der Kavitationsneigung höhung der Volumenanteil der dampfför- unterschiedlicher Geometrievarianten migen Phase im Strömungsfeld zunimmt. und Betriebspunkte reicht im WesentAußerdem stimmt der Bereich mit dem lichen eine einphasige Simulation aus, höchsten Abfall des Absolutdrucks aus da ausschließlich der statische Druck der einphasigen Simulation mit dem der betrachtet wird. Hierbei können die krimehrphasigen überein, in dem die Dampf- tischen Bereiche in der Geometrie loka- Bild 2: Überlagerung der Dampfblasenbereiche mit Strömungsvektoren. Bilder: Hochschule Aalen. blasen entstehen. lisiert und gezielt optimiert werden. Für Digital Engineering Magazin 08-2013 024 | Product Lifecycle Management | Maschinensicherheit R i s i k o beu r t e i lu n g u n d C E - K e n n ze i c h n u n g i n d i e K o n s t r uk t i o n i n t eg r i e r t An einem Strang Beim Automatisierer robomotion arbeiten Konstrukteure und technische Dokumentation für die Risikobeurteilung eng zusammen. Unterstützung erhalten sie von der Software für CE-Kennzeichnung Docufy Machine Safety. Das webbasierte System verzahnt die Risikobeurteilung optimal mit dem Engineering-Prozess, indem sie Schritt für Schritt durch die Risikobeurteilung führt. robomotion – Entwicklungsdienstleister für Robotertechnik und Automatisierung. D ie bisher eingesetzten Methoden zur Risikobeurteilung stoßen an ihre Grenzen: Die Rechtskonformität ist meist ungewiss. Gleichzeitig sind Aufwand und Kosten für die Risikobeurteilungen „Marke Eigenbau“ oft hoch. Dabei sind Maschinensicherheit und CEKennzeichnung für immer mehr Unternehmen eine Marktzugangsbedingung. Viele Maschinen- und Anlagenbauer nehmen das zum Anlass, auf eine professionelle Software umzusteigen. Beispielsweise die Firma robomotion aus Leinfelden-Echterdingen, die seit Anfang 2012 die webbasierte Lösung Docufy Machine Safety nutzt. „Immer mehr Unternehmen achten beim Kauf einer Anlage darauf, ob eine Risikobeurteilung vorliegt. Teilweise wird diese sogar explizit in den Lastenheften verlangt“, erläutert Jens Rippel, verantwortlich für die technische Dokumentation bei robomotion. Gerade bei großen Unternehmen ist Digital Engineering Magazin 08-2013 eine einwandfreie Risikobeurteilung mittlerweile oft Bedingung für die Vergabe eines Auftrags. Ende 2011 entschied sich das Unternehmen, die bisher eingesetzten Word- und Excel-Dateien durch eine professionelle Lösung zu ersetzen. Nicht nur die Einsparungen bei Zeit und Kosten, sondern auch die zunehmenden Anforderungen an Risikobeurteilungen waren Gründe für den Umstieg. Seit Anfang 2012 läuft die neue Lösung. In den ersten zwölf Monaten nach dem Umstieg erstellte das Unternehmen acht Risikobeurteilungen. Beurteilung als Teil der Konstruktion Die große Herausforderung bestand bei robomotion darin, die Risikobeurteilung besser in den Konstruktionsprozess zu integrieren. Vor Einführung von Docufy Machine Safety fertigte Rippel die Risikobeurteilungen allein an. Dieser Schritt erfolgte meist nach Abschluss der Konstruktionsarbeiten. Er musste Schritt für Schritt rekapitulieren und mit dem jeweiligen Konstrukteur mögliche Risiken im Nachhinein ermitteln. „Mit der Software können wir die Risikobeurteilung schon bei der Konstruktion einer Anlage erstellen. Die mechanischen Konstrukteure und die Mitarbeiter der Elektroplanung fertigen die Risikobeurteilung parallel zur Konstruktion an und pflegen Schritt für Schritt alle relevanten Informationen in das webbasierte System ein“, erklärt Rippel. Ende 2012 erwarb robomotion eine zweite Lizenz. „Nun ist es möglich, dass mehrere Mitarbeiter und auch zwei gleichzeitig mit dem Programm arbeiten – Konstruktion und Risikobeurteilung können nun problemlos parallel erfolgen“, so Rippel. Derzeit arbeiten neben Jens Rippel noch drei Kollegen aus der Konstruktionsabteilung mit der Software. Dieses parallele Arbeiten bringt gleich mehrere Vorteile: Da der Konstruktionsprozess nicht nachträglich aufgerollt werden muss, sinkt der Aufwand sowohl im Bereich technische Dokumentation als auch bei den Konstrukteuren. Durch die zeitgleiche Risikobeurteilung ist es nun möglich, Gefahrenquellen sofort zu eliminieren. „Vor allem aber hat der Einsatz von Docufy Machine Safety dazu geführt, dass die Konstrukteure die Risikobeurteilung nicht mehr nur als notwendiges Übel ansehen, sondern dass sie viel bewusster auf mögliche Risiken achten. Früher haben wir bei der Beurteilung der fertigen Konstruktion manchmal Gefahrenquellen gefunden, die dem Konstrukteur anfangs nicht bewusst waren. Seit der Einführung der Software ist das Thema Maschinensicherheit viel besser in den Köpfen unserer Konstrukteure verankert“, fügt Rippel hinzu. Fehler reduzieren „Mit Excel und Word war es für uns immer sehr schwierig, die einschlägigen Normen Maschinensicherheit | Product Lifecycle Management | 025 und Richtlinien zu erfüllen“, blickt Rippel zurück. Denn bei der Konzeption neuer Anlagen greift robomotion häufig auf vorhandene Baugruppen und Komponenten zurück. Die Risikobeurteilungen wurden jeweils von Liste zu Liste weiterkopiert. „Das war nicht nur kompliziert und aufwändig, sondern führte auch häufig zu Fehlern. Da für eine Anlage meist mehrere Excel-Tabellen herangezogen wurden, ging schnell die Übersicht verloren. Oft war unklar, was wann ausgefüllt werden muss. Zudem gab es keine Gewähr, dass auch wirklich alle relevanten Inhalte übernommen wurden“, erinnert sich Rippel. Docufy Machine Safety hingegen bietet maximale Rechtskonformität durch Kopiervorlagen. Ist einmal ein Konzept erstellt, wie die Sicherheit einer Anlage gewährleistet werden kann, kann man dieses Prinzip mit den Kopiervorlagen auf weitere Anlagen anwenden. Zudem führt die Software die Nutzer Schritt für Schritt durch den Beurteilungsprozess, so dass auch wirklich alle wichtigen Bestandteile enthalten sind. Zeit sparen Mit der Software senkt robomotion den Aufwand für die Risikobeurteilungen. „Wir haben den Zeitaufwand dank der Lösung etwa auf die Hälfte reduziert“, freut sich Rippel. Zeit spart zunächst das parallele Arbeiten an der Risikobeurteilung. Zudem reduziert der modulare Aufbau der Software den Aufwand. Risikobeurteilungen für Baugruppen lassen sich speichern und einfach wiederverwenden. Außerdem „gibt die Software am Schluss automatisch eine Konformitätserklärung in einem sauberen Layout aus. Wir müssen nicht jedes Mal händisch formatieren – und alle unsere Risikobeurteilungen sehen einheitlich aus.“ Auch der optische Eindruck ist nicht zu unter- Docufy Machine Safety ist eine Webapplikation. schätzen. Man traut einem Unternehmen, das eine professionelle Dokumentation zu seinen Anlagen liefert, auch eher eine professionelle Arbeitsweise bei der Konstruktion einer Maschine zu. Als weitere Vorteile kann robomotion die Schnittstelle zu SISTEMA nutzen. Denn Projekte und die entsprechenden Sicherheitsfunktionen werden nun automatisch in SISTEMA generiert. Das mühsame Suchen in Excel-Tabellen entfällt, denn die Dokumentation eines Projekts wird einfach aus Docufy Machine Safety übernommen. Im Gegenzug importiert die Software die bearbeitete SISTEMA-Datei inklusive dem erreichten Performance Level für alle steuerungstechnischen Maßnahmen und führt es in der Risikobeurteilung mit auf. „Das alles spart Zeit und reduziert Fehler“, fasst Rippel zusammen. Leicht einsteigen Für robomotion war eine Software wichtig, die einfach und ohne großen Schulungsaufwand zu bedienen ist. Bevor sich das Unternehmen entschied, testete es das Programm 60 Tage – kostenlos und unverbindlich. „Wir konnten die Software sofort, ohne Schulung oder umfangreiche Einarbeitung nutzen – was besonders für unsere Kons Die Software führt Schritt für Schritt durch den Prozess der RisikoBilder: Docufy beurteilung. trukteure sehr wichtig war. Das Programm ist nahezu selbsterklärend und leitet den Nutzer schrittweise durch den Prozess“, erinnert sich Rippel. Auch die einfache Installation im Haus und die problemlose Integration in die IT von robomotion sprachen für die Software: „Es kam uns sehr entgegen, dass Docufy Machine Safety eine Webapplikation ist, bei der sich unsere Mitarbeiter ohne größeren administrativen Aufwand einfach einloggen können.“, kommentiert Rippel. jbi | Digital Engineering Magazin 08-2013 026 | Product Lifecycle Management | Luft- und Raumfahrtindustrie C I M D a t abase i m E i n sa t z be i B r o e t je - A u t o ma t i o n Prozesssicherheit durch PDM Broetje-Automation ist auf die Montage von Flugzeugen spezialisiert. Für die optimale Zusammenarbeit der Entwicklung mit anderen Abteilungen und externen Ingenieurbüros setzt der Tier-1-Supplier der großen Flugzeughersteller die PDM/PLM-Lösung CIM Database ein. von Michael Wendenburg Broetje-Automation stellt Maschinen und schlüsselfertige Produktionsanlagen für die Flugzeugmontage her. B eim Zusammenbau eines Flugzeugs gilt es, große Bauteile wie Rumpfschalen, Leitwerke oder Flügel exakt zueinander zu positionieren und präzise zu bearbeiten. Dies ist die Domäne der in Wiefelstede bei Oldenburg ansässigen Firma Broetje-Automation. Das Leistungsportfolio umfasst das gesamte in der Luftfahrtindustrie erforderliche Prozess-, Fertigungs-, Verbindungs-, und Automatisierungs-Know-how: Dazu zählen die klassischen Nietmaschinen wie auch die Beherrschung neuester alternativer Verbindungstechnik und der Einsatz von Faserverbundwerkstoffen. „Unsere Maschinen sehen zwar ähnlich aus, sind aber Unikate, weil wir Werkzeugköpfe und andere entscheidende Komponenten an die zu bearbeitenden Bautei- Digital Engineering Magazin 08-2013 le anpassen müssen“, sagt Stephan Kropf, Manager Mechanical Design CAD/PDMSystembetreuung bei Broetje-Automation. „Natürlich versuchen wir, das Engineering bei Kundenprojekten durch eine stärkere Standardisierung zu minimieren, um unsere Anlagen kostengünstiger anbieten und schneller liefern zu können.“ 200 Anwender im System Hier setzt das Unternehmen auf die PDM/ PLM-Lösung CIM Database. Sie wird heute nicht nur von den Entwicklern und Kon strukteuren, sondern auch in den Bereichen Einkauf, Arbeitsvorbereitung und Vertrieb als zentrale Informationsplattform genutzt. Insgesamt greifen mittlerweile mehr als 200 Anwender auf das System zu. Der Anstoß zur PDM-Einführung kam aus der Konstruktion. Wie viele ihrer Auftraggeber arbeitet Broetje-Automation mit dem CAD-System CATIA V5, das an den Standorten Wiefelstede und Jaderberg auf über 50 Arbeitsplätzen installiert ist. Vorrangig war die geltungssichere CATIADatenverwaltung, weil bei größeren Kundenprojekten die Gefahr bestand, dass sich die Konstrukteure ihre CAD-Daten gegenseitig überschreiben. Die lagen bisher auf einem Fileserver und konnten deshalb beim Auschecken nicht schreibgeschützt und beim Einchecken nicht automatisch versioniert werden. Die Konstrukteure favorisierten zunächst ein CAD-nahes Datenmanagementsystem. Die Anforderungen an die einzusetzende Lösung erweiterten sich allerdings im Laufe der Systemauswahl. „Wir wollten nicht nur CAD-Daten, sondern auch andere Dokumente mit Status und Rechten verwalten und den gesamten Informationsfluss steuern können“, erläutert Marcus Hartmann, der als externer Berater an der Systemauswahl beteiligt war. Systemauswahl Das Projektteam nahm dann drei Systeme in die engere Wahl: „CIM Database überzeugte uns durch sein Multi-CAD-Datenmanagement nicht nur im Bereich Mechanik, sondern auch E-Technik. Zudem sprach dessen Bedienung für den Einsatz auch als unternehmensweites Dokumentenmanagementsystem“, erklärt Hartmann. „Ein zusätzlicher und entscheidender Nutzen war für uns das integrierte Projektmanagement mit der Möglichkeit, Checkpunkte für das Konstruktions-Controlling zu definieren.“ Im PDM-System wird jetzt grundsätzlich ein Projekt angelegt, bevor Konstrukteure Baugruppen zu einem neuen Auftrag einchecken können. Und um den Arbeitsfortschritt kontrollieren zu können, wird in der Projektstruktur mit Issues (Offene Punkte) und Checklisten für die Erstfreigabe gearbeitet. Broetje-Automation rollte das PDM-System nicht gleich unternehmensweit aus, sondern startete mit zwei anspruchsvollen Pilotprojekten – eines davon war die Entwicklung einer Fertigungslinie für den Airbus 350, die an drei verschiedenen Standorten installiert werden soll. Die ersten Erfahrungen waren so positiv, dass man sich entschloss, den Funktionsumfang der Lösung um Workflows zu erweitern, beispielsweise für die Freigabe, und sie grundsätzlich für alle neuen Projekte zu nutzen. Luft- und Raumfahrtindustrie | Product Lifecycle Management | 027 Voraussetzung dafür ist die Übernahme aller Bestandsdaten, die anfangs nur on Demand migriert wurden, um sie bei neuen Projekten weiterverwenden zu können. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen, so Hartmann: „Es gibt noch etwa 8.900 Baugruppen im Filesystem, von denen wir knapp 5.000 übernommen haben. Von den 33.800 Einzelteilen sind inzwischen 20.500 im PDM-System.“ Kollaboration via Workspaces Die CATIA-Arbeitsplätze sind über die Workspaces-Technologie von CONTACT Software an den PDM-Backbone angebunden, so dass die Konstrukteure ihre Konzepte und Zwischenstände gemeinsam nutzen können, ohne die einzelnen Modelle sofort in CIM Database einchecken zu müssen. „Das losgelöste Arbeiten kommt gut an, weil es die schnelle File-basierte Welt nachbildet, ohne auf die Schutzmechanismen eines PDM-Systems zu verzichten“, erklärt Kropf. Außerdem hat der WorkspaceManager den Vorteil, dass CAD-Daten bei der Fremdvergabe von Konstruktionsaufträgen gesammelt und als ein Workspace den Ingenieurbüros zur Verfügung gestellt werden können. Schicken die Partner Daten zurück, stellt der Workspace Manager das Delta zwischen versendeten und empfangenen Daten in der Modellstruktur übersichtlich dar und unterstützt die kontrollierte und selektive Übernahme der Änderungen in den Bestand. Das Einchecken der Dateien in CIM Database ist für die Anwender unkompliziert, weil ihnen in der CATIA-Umgebung eine Reihe von Werkzeugen und Makros zur Verfügung stehen, die viele Meta daten automatisch anlegen. „Wer im CADSystem alles richtig macht, braucht die Eingabemaske im PDM-System nur noch, um die Vollständigkeit der Eingaben zu kontrollieren“, sagt Hartmann. BroetjeAutomation hat die Erfassung der Metadaten unter anderem deshalb in das CAD-System verlagert, damit die externen Konstruktionsbüros ihre Metadaten auch ohne PDM-Unterstützung einpflegen können. Die entsprechenden Eingabe-Tools erhalten sie zusammen mit der Broetje-spezifischen CATIA-Umgebung. CIM Database eröffnet auch hier neue Perspektiven: Das Unternehmen denkt da rüber nach, größere Büros, mit denen sie regelmäßig zusammenarbeitet, über die CONTACT-EdgeServer-Technologie direkt an das PDM-System anzubinden. Die CIM- atabase-Server-Infrastruktur wird in WieD felstede gehostet. Der Standort Jaderberg ist über einen EdgeServer angebunden, der den Datenaustausch via WAN deutlich beschleunigt. Dabei werden die CADDaten on Demand repliziert. Die Anwender in Jaderberg, die früher für die Entwicklung der Werkzeugköpfe zuständig waren, kümmern sich heute um die Umrüstung der bei den Kunden installierten Anlagen, zum Beispiel, wenn mit ihnen andere Bauteile bearbeitet werden sollen. Dazu müssen sie gezielt auf die CAD-Daten der betreffenden Maschine oder Anlage zugreifen – die entsprechende Auftragsstückliste beziehungsweise Konfiguration finden sie im ERP-System. PDM/ERP-Integration in Vorbereitung PDM- und ERP-System sind allerdings noch nicht miteinander verknüpft, so dass Artikel und Stücklisten manuell im ERP eingepflegt werden müssen. Trotzdem gibt es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner, der die Verknüpfung von Daten und Dokumenten ermöglicht: Beim Projektstart wird im ERP-System ein Nummernkreis vergeben, den die Konstrukteure im PDM-System mit Inhalten füllen. Welches Bauteil zu welcher Artikelnummer gehört, melden sie dann an das ERP-Team zurück, das sich um die Anlage von Artikeln und Stücklisten kümmert. Kropf sieht hier erhebliches Rationalisierungspotenzial, das durch eine PDM/ERPIntegration erschlossen werden soll. Mit der Schnittstelle will Broetje-Automation die Möglichkeit schaffen, Artikel und Stücklisten in CIM Database anzulegen und automatisch an das ERP-System zu übergeben. Welche Informationen dabei an das PDM-System zurückfließen, wird derzeit noch diskutiert. „Wir haben das Integrationsprojekt in drei Phasen unterteilt“, erläutert Hartmann. „Zunächst wollen wir die Artikelverwaltung realisieren. Dann geht es um die Projektverwaltung, das heißt, wir wollen die Artikel den PDM-Projekten zuordnen, ohne die Verknüpfung immer von Hand eingeben zu müssen; das weiß ja das ERP-System. Und im dritten Schritt wollen wir das Stücklisten-Management angehen.“ 3D-Daten unternehmensweit CIM Database sorgt dafür, dass sämtliche Zeichnungen bei Freigabe automatisch als PDF im ERP-System verfügbar sind. Die dazu gehörigen Modelle werden über den Konvertierungsdienst in das 3Dvia-Format Beim Zusammenbau eines Flugzeugs müssen große Bauteile wie Rumpfschalen, Leitwerke oder Flügel exakt zueinander positioniert und präzise bearbeitet werden. Jede Kundenlösung ist ein Unikat, weil Broetje Werkzeugköpfe und andere entscheidende Komponenten an die zu bearbeitenBilder: Broetje-Automation den Bauteile anpasst. umgewandelt und ebenfalls über das ERPSystem bereitgestellt, so dass prinzipiell alle Mitarbeiter im Unternehmen sie visualisieren können. Genutzt wird diese Möglichkeit vor allem von den Anwendern in der Montage, die lieber durch die 3D-Modelle der Maschinen navigieren als sich anhand der 2D-Zusammenbauzeichnungen ein Bild von ihrem Aufbau zu machen. „Dass wir Mitarbeitern anderer Abteilungen die Daten automatisch in den Formaten zur Verfügung stellen können, in denen sie sie benötigen, ist ein großer Vorteil“, sagt Kropf. „Das spart viel Zeit und entlastet vor allem unsere Konstrukteure. Früher mussten sie immer wieder ihre Arbeit unterbrechen, um für Kollegen anderer Abteilungen Daten zu konvertieren.“ Das Fazit der beiden Experten: Der PDMEinsatz bei Broetje-Automation macht sich durch eine höhere Qualität und Konsistenz der Daten und eine bessere Unterstützung der Zusammenarbeit in der Entwicklung gerade in größeren Projekten bezahlt. Der Nutzen durch CIM Database steigt weiter, wenn die Prozesskette zwischen PDM- und jbi | ERP-System geschlossen ist. Michael Wendenburg ist Journalist in Sevilla, Spanien. Digital Engineering Magazin 08-2013 028 | Product Lifecycle Management | PLM-Architekturen O n - D ema n d zu r S ma r t E ff i c i e n cy Der Web-Ansatz Smart Efficiency im Produktlebenszyklus ist die intelligente Steuerung aller Prozesse und der effiziente Einsatz aller Ressourcen. Dies beginnt bei der Entwicklung eines Produkts in 3D, geht weiter über die Simulation bis hin zur virtuellen Fabrikplanung und Fertigung des Produkts. Ein Werkzeug für Effizienz ist beispielsweise ENOVIA V6 von Dassault Systèmes. von Jörg Schwenk E NOVIA bietet durch eine offene, skalierbare und webbasierte Architektur die Grundlage, um PLM-Prozesse in einem global agierenden Unternehmen abzubilden. Die einzelnen Module decken Prozesse wie Anforderungs-, Änderungs-, Konfigurations-, Ressourcen-, und Projektmanagement ab und verbinden diese miteinander. Ein durchgängiges 3D-Konzept und -Userinterface bereitet die gemeinsame Datenbasis benutzerspezifisch auf. Dies ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit und macht auch komplexe Strukturen und Produkte über Länder- und Sprachgrenzen hinweg verständlich und übersichtlich. In den Prozessschritten der Produktentwicklung sowie auch in nachgelagerten Prozessen kann auf 3D-Daten zugegriffen werden. Über einen „Kompass“ am unteren Rand der Bildmitte lassen sich Freigabestände, Änderungshistorien oder andere frei definierbare Attribute farblich anzeigen. Der Zugriff auf alle wichtigen PLM-Attribute des Produkts ist via 3D-Darstellung möglich. Für Anwender, die kein CAD-System zur Verfügung haben, ist der Zugriff auf 3D-CADDaten via Web-Browser möglich. Durch neutrale Viewerformate ist unabhängig vom CAD-System auch das Anzeigen von Multi-CAD-Baugruppen im Browser möglich. Messungen und Anmerkungen lassen sich nicht nur anzeigen, sondern auch erstellen und abspeichern. ENOVIA unterstützt auch das Projektmanagement. In einem Projekt haben alle Projektmitglieder sofort den Zugriff auf ihre Informationen. Mit Hilfe von Templates werden einheitliche Projektstrukturen im gesamten Unternehmen angelegt, gepflegt und verfügbar gemacht. Das erleichtert vor allem Projektleitern wesentlich die Arbeit. Neben allen Funktionen des Digital Engineering Magazin 08-2013 In ENOVIA integriertes Viewer-Konzept ermöglicht auch, Multi-CAD-Modelle darzustellen. Beispiel für die Struktur eines Projektordners. Bilder: Schwindt Projektmanagements helfen verschiedene Ansichten wie Arbeitsplanstruktur, Gantt Chart, Resourcenpools oder Projektordner den Überblick in komplexen Projekten zu behalten. Projektordner nehmen wichtige Dokumente projektspezifisch, strukturiert und übersichtlich auf. verschlüsselten Verbindung via HTTPS realisieren. Zugriffsrechte steuern, wer, wo und wann Einblick in die Daten hat. Die Rechte werden über Organisationen, Projekte und Rollen für einzelne Anwender und Anwendergruppen zugeteilt, verfeinert durch Filter, Masken und Vorschriften. Offene Architektur Die Integration in die Kunden-IT ist dank offener Architektur leicht zu bewerkstelligen. Informationen können zwischen ENOVIA V6 und beispielsweise ERP-Systemen in beide Richtungen prozesssicher synchronisiert werden. Dies erreicht Dassault unter anderem durch eine Architektur auf Basis einer zentralen Datenbank. Auch die Bereitstellung in einem Unternehmen mit mehreren Standorten ist einfach möglich. Bei Zugängen mit geringer Bandbreite dient ein lokaler File-Collaboration-Server zur Ablage der Dokumente und CAD-Daten. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Integration von Zulieferern und anderen externen Dienstleistern. Der Zugang über CADClients lässt sich mit einer gesicherten und Einführungskonzepte PLM-Systeme einzuführen, ist in der Regel aufwendig, komplex und schwer überschaubar. Etablierte Prozesse werden untersucht und analysiert. Trotz hohem Aufwand ist das Ergebnis oft nicht praxisgerecht. Ein Alternative ist der „On-Demand“-Ansatz. Es wird ein vorkonfiguriertes System ausgeliefert, das im Unternehmen getestet wird. Nach einer überschaubaren Testphase liegt ein klares und praxisnahes Bild über die wirklichen Anforderungen vor. Dies bedeutet eine Risikominimierung im Einführungsprozess. Schwindt CAD/CAM-Technologie als Partner von Dassault Systèmes bevorzugt das „On-Demand“-Konzept und entwickelt jbi | es ständig weiter. Digitale Produktentwicklung | 15 Jahre Digital Engineering Magazin | 029 Rückbl i ck auf 1 5 J a h r e E n g i n ee r i n g Von der Vergangenheit in die Zukunft Anlässlich unseres Jubiläums haben wir zahlreiche Anbieter aus den Bereichen CAD, CAM, PLM, Simulation und Hardware unter anderem darüber befragt, was für sie die wichtigsten Entwicklungen der letzten 15 Jahre für Konstrukteure und Produktentwickler waren. Die Antworten zeigen, wie leistungsfähig heutzutage die digitale Produktentwicklung bereits ist und wohin die Reise gehen wird. A ls 1998 die Fachzeitschrift CAD WORLD – Vorgänger-Publikation des DIGITAL ENGINEERING Magazins – ins Leben gerufen wurde, tickte die Engineering-Welt noch anders und war überschaubarer. Heute ist die Welt der Produktentwicklung viel komplexer und anspruchsvoller. Technologien und Strategien für PLM, Systems Engineering oder Mechatronik, um nur einige zu nennen, ermöglichen es den Unternehmen, ihre Produktentwicklungsprozesse flexibler, schneller und dennoch beherrschbar zu gestalten. Ziel ist ein ganzheitliches System, das den gesamten Produktlebenszyklus von der Ideengenerierung über Planung und Produktion bis hin zum After Sales Marketing umfasst. Eine enge Verzahnung von virtueller und realer Welt wird in Zukunft noch wichtiger für eine integrierte Produktentwicklung werden. Im folgenden erläutern uns 14 Experten unter anderem, was für sie die wichtigsten Entwicklungen der letzten 15 Jahren waren und wie diese die Arbeit der Entwickler und Konstrukteure verändert hat. Natürlich geben die Befragten auch einen Ausblick in die Zukunft. Fragen an die Experten: 1. Was waren die wichtigsten Entwicklungen in Ihrem Produktbereich in den letzten 15 Jahren? 2. Was bedeutet dies für die Arbeit der Konstrukteure und Entwickler? 3. Welche Trends können die Anwender in den nächsten Jahren erwarten? Dr.-Ing. Albrecht Gill, Regional Sales Director bei ANSYS Continental Europe 1. Insgesamt hat sich die Prognosequalität, auch für komplexe Aufgabenstellungen, drastisch verbessert. Grundlage dafür sind im Kern verbesserte Software-Algorithmen und HPC. Mit weiterentwickelten Modellen lassen sich die in der Realität entscheidenden Wechselwirkungen physikalischer Phänomene verlässlich abbilden – Stichwort Multiphysics. Nicht zuletzt verhilft eine benutzerfreundliche und flexible Oberfläche dem Ingenieur dazu, diese Komplexität im Alltag zu meistern. 2. Mit Hilfe der Computersimulation lassen sich Bereiche erschließen, die sonst nicht zugänglich sind. Zum Beispiel kann man die Verhältnisse in einer Brennkammer simulieren, die sich nicht mit Messinstrumenten erfassen lassen. Man hat sozusagen ein Auge im System und versteht die Vorgänge besser. Wenn Sie bedenken, dass ohne die Software jedes Mal ein Prototyp gebaut werden muss, können Sie sich vorstellen, dass dies eine erhebliche Zeitersparnis darstellt. 3. In Zukunft werden immer mehr F&EAbteilungen auf komplexe Simulationen zurückgreifen, um Zuverlässigkeit und das „Robust Design“ der Produkte sicherzustellen. Außerdem wird sich die Computersimulation zunehmend bereits am Beginn der Entwicklungsphase, also in der Konzeption, als unumgängliches Werkzeug etablieren. Damit einher geht auch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und auch Standorten weltweit, und insgesamt eine höhere Produktivität im Entwicklungsprozess. Ich denke, dass Simulation in Zukunft genauso wichtig sein wird wie CAD. Chris Douglass, Director Manufacturing Sales EMEA bei Autodesk 1. Die prägendste Entwicklung ist das Zusammenwachsen unterschiedlicher Technologien in den Bereichen Entwurf, Kons truktion, Produktentwicklung und Fertigung. Digital Protoyping wäre nicht realisierbar, wenn die Zusammenarbeit von Werkzeugen für 3D-Modellierung mit Simulations-Tools, Datenmanagement oder Prozessinformationen und damit integrierte, multifunktionale Lösungen nicht möglich wären. Der sinnvolle, flexible und selbstbestimmte Einsatz von Cloud-Technologien kann dabei ganz neue Effizienzpotenziale und innovative Lösungsansätze erschließen. 2. Die Arbeit von Konstrukteuren und Entwicklern wird anspruchsvoller und spannender. Sie haben immer mehr Einblick in wichtige Zusammenhänge und begleiten umfassendere Phasen der Produktentwicklung als bisher. Ein Beispiel sind Simulationen als Teil des Konstruktionsprozesses, um Entwurfsalternativen zu validieren, Produkteigenschaften besser vorherzusehen Digital Engineering Magazin 08-2013 030 | 15 Jahre Digital Engineering Magazin | Digitale Produktentwicklung Fragen an die Experten: 1. W as waren die wichtigsten Entwicklungen in Ihrem Produktbereich in den letzten 15 Jahren? 2. W as bedeutet dies für die Arbeit der Konstrukteure und Entwickler? 3. W elche Trends können die Anwender in den nächsten Jahren erwarten? und unerwartete Begleiterscheinungen zu verhindern. Von daher brauchen sie leichten Zugang zu allen Tools, die sie für die jeweiligen Aufgaben gerade benötigen. 3. Konstruktion, Produktentwicklung und alle damit verbundene Aufgaben und Prozesse werden immer dynamischer, vernetzter und flexibler, da wir in globalen Zusammenhängen arbeiten. Außerdem bieten mobile Endgeräte immer, überall und jederzeit Zugang zu Daten, Informationen und Workflows. Wichtig dabei ist, dass die Unternehmen und Anwender selbst bestimmen können, mit welchem Mix an Cloudund Desktop-basierten Technologien sie arbeiten wollen. Denn so lassen sich Sicherheitsanforderungen und schnelles, wettbewerbsgerechtes Agieren am Markt perfekt ausbalancieren. Bill Clark, Executive Vice President von CD-adapco 1. Mit nur einem einzigen Wort zusammengefasst: „Automatisierung“. Vor 15 Jahren war es für Simulationsergebnisse fast unmöglich, mit dem Designprozess Schritt zu halten. Zum einen aufgrund des Zeitaufwandes, der für die manuelle Erstellung eines Rechengitters nötig war sowie zum anderen aufgrund eines Mangels an Rechenleistung an sich. Damals wurden CFD-Simulationen typischerweise nur zur „Überprüfung des Entwicklungsergebnisses“ oder zur Problembehandlung erstellt, um einen Einblick in ein bestimmtes Problemverhalten zu bekommen. Heutzutage haben automatisierte Prozesse, zum Beispiel beim Import, der Bereinigung sowie der Vernetzung von Geometrien, zusammen mit günstigen Hochleistungsrechnern (HPC-Computing) dazu geführt, dass Simulationen routinemäßig im Entwicklungsprozess eingesetzt Digital Engineering Magazin 08-2013 werden. Nun lassen sich ganze Parameterstudien oder sogar Optimierungen simulieren, anstatt wie früher nur eine einzige Variante davon. 2. Berechnungsingenieure sind nun direkt im Zentrum des Entwicklungsprozesses, anstatt wie früher nur periphere Ausschnitte davon zu erhalten. Somit haben moderne Ingenieure mehr Zeit für die Ergebnisanalyse, um umsichtige Entscheidungen aufgrund ihrer Erkenntnisse zu treffen, da sie weniger Zeit für sich wiederholende Aufgaben benötigen. 3. Die unbequeme Wahrheit über moderne Ingenieure besteht allerdings darin, dass leider kein leichtes Problem mehr zu lösen ist. Komplexe industrielle Problematiken benötigen Lösungen, die sich über eine Vielzahl von physikalischen Phänomenen erstrecken. Dies lässt sich oft nur lösen, indem man Simulationstechniken einsetzt, die mehrere ingenieurtechnische Bereiche bedienen. Simulationswerkzeuge sowie die Infrastruktur, die diese umgibt, sind gegenwärtig soweit entwickelt, dass wir nun in der Lage sind, einen Blick für die größeren Zusammenhänge zu bekommen und beinhalten gegenwärtig auch physikalische Faktoren, die die realen Einsatzbedingungen einer Konstruktion beeinflussen. Dr. Roland Drewinski, Leiter Marketing bei CONTACT Software 1. Zu den wichtigsten Entwicklungen zählt, die Produktentwicklung wirklich umfassend zu betrachten. Produktentwicklung ist ein nichtlinearer, kollaborativer Prozess, bei dem beispielsweise die frühen Phasen im Sinne von Frontloading immer wichtiger werden. Dazu zählen Aspekte wie „Work in Progress“, Produktdatenaufwuchs entlang des facettenreichen Modells des virtuellen Produkts und das Zusammenspiel von Arbeitsteilung und Kollaboration. Geeignete Werkzeuge adressieren dies. Ein Beispiel sind CONTACTs Workspaces, die entsprechend der Idee des „Work in Progress“ die Produktentwicklung im Wortsinne unterstützen und gleichzeitig darauf abgestimmte Konsolidierungsfunktionen für die Folgeprozesse bieten. 2. Entwicklern, Konstrukteuren und auch anderen Rollen wie Projektmanagement, Produktplanung und Vertrieb stehen heute Instrumente zur Verfügung, die nicht allein der Ergebnisdokumentation dienen, sondern mit denen die Entwicklung und der Innovationsprozess insgesamt geplant, gesteuert und operativ unterstützt werden kann. 3. Anwender erwarten Werkzeuge, die die Produktentwicklung umfassend unterstützen und gleichzeitig die darin innewohnende Komplexität durch hervorragende Usability, Best Practices und praktische Ansätze des „Lean Management“ kompensieren. Gleichzeitig rückt die Innovationsproduktivität in das Blickfeld des Topmanagements. Die Unternehmensführung wird Instrumente erhalten, die diese Produktivität messbar und nachvollziehbar und so zu einer systematisch gestaltbaren Führungsgröße macht. Andreas Barth, Managing Director EuroCentral bei der Dassault Systèmes Deutschland GmbH 1. Dassault Systèmes ist sehr breit aufgestellt und hat als führender Anbieter den PLM-Markt maßgeblich mitgestaltet. Jeder unserer Brands hat die Technologien vorangetrieben und beeinflusst. Nicht umsonst wurden wir vor kurzem vom USWirtschaftsmagazin „Forbes“ auf Platz 3 der innovativsten Unternehmen der Welt in der Kategorie Software & Programming gewählt. Als wichtige Neuerung ist unsere 2012 vorgestellte 3DEXPERIENCE-Plattform zu nennen, die Anwendern ein völlig neues Entwicklungserlebnis bietet und alle Lösungen von Dassault Systèmes an einem Ort bündelt. 2. Das Entwickeln selbst und die tägliche Zusammenarbeit mit Kollegen, Zulieferern und Kunden werden sich von Grund auf ändern, da 3DEXPERIENCE eine durchgängigere Kommunikation erreichen wird: angefangen von der Skizze über die Modellierung inklusive Simulation und System-Engineering bis hin zur Fertigungsplanung und -steuerung, Inbetriebnahme und Dokumentation. Dadurch werden Prozesse schneller und zudem erhalten alle am Prozess Beteiligten einen besseren Einblick in die Welt der 3D-Entwicklung. Digitale Produktentwicklung | 15 Jahre Digital Engineering Magazin | 031 3. Der Trend geht hin zur Erlebnisökonomie. Selbst innovative Produkte auf Basis bahnbrechender Technologien sind heute kein Erfolgsgarant mehr. Der Endkunde erwartet mehr als nur ein Produkt. Wir leben letztlich bereits in der Erlebnisökonomie, wie man am Beispiel des iPhone gut sehen kann. Mit 3DEXPERIENCE verfolgen wir genau diesen Ansatz für unsere Kunden schon heute, damit sie marktgerechte Produkterlebnisse für ihre Endkunden entwickeln können. Zukunft werden mehrere Benutzer auf einem System, das im Rechzentrum steht, arbeiten können. Dadurch lässt sich die investierte Hardware besser ausnutzen und bei steigenden Anforderungen sind Kapazitäten schneller und einfacher erweiterbar. ieter Heiss, Vice D President Workplace Systems, Product Development Group bei der Fujitsu Technology Solutions GmbH 1. Früher hat man sich auf die Simulation einer Einzelkomponente oder Baugruppe konzentriert. Heute steht oft die Analyse des Gesamtsystems im Vordergrund. Zudem haben Distributed Computing und Cloud Computing die Entwicklung beschleunigt. Vor einigen Jahren hat beispielsweise eine Analyse mehrere Stunden gedauert. Jetzt sind es mit MSC NASTRAN nur noch wenige Minuten. Allerdings wächst mit der Rechnerleistung auch das Datenvolumen. Obendrein wird immer mehr Detailwissen benötigt, um Herstellungskosten und Materialverbrauch zu senken oder die Lebensdauer eines Produktes zu verlängern. 1. Im Bereich Workstations sind das sicher die erste x86/Windows-basierte Work station SCENIC CELSIUS 1 sowie die erste mobile Workstation CELSIUS Mobile H. Weiterhin die erste 64-Bit-Workstation mit zwei AMD Opteron CPUs CELSIUS V810. Auch Personal Supercomputing mit NVIDIAs Tesla-Karten und den Intel-Phi-Karten wären hier als wichtige Meilensteine zu nennen. Außerdem die 0-Watt-Graphics Technology der CELSIUS W420 und W520 und die CELSIUS C620, die erste 1U-RackWorkstation mit CELSIUS Remote Access. 2. Mit der SCENIC CELSIUS 1 ging man weg von proprietären Lösungen (SUN, SGI) hin zu standardisierten Workstation-Plattformen (Wintel). Damit wurden die Systeme günstiger, leichter zu warten und zu verwalten. Mit den Opteron-Systemen erlebten wir einen enormen Leistungsschub und den Durchbruch in die 64-Bit-Welt. Die hohe Parallelisierung bei Personal-Supercomputern sorgte dann für einen weiteren enormen Leistungsschub, der die Arbeit noch effizienter machte. Modelle, deren Berechnung früher Tage dauerte, waren nun in wenigen Stunden realisierbar. Dass man selbst bei Workstations Energie und damit Kosten einsparen kann, zeigt unsere 0-Watt-GraphicsTechnology, die die energiehungrige Grafikkarte automatisch abschaltet, sobald keine 3D-Performance benötigt wird. 3. Die Virtualisierung wird auch bei CADArbeitsplätzen weiter voranschreiten. In Konstruktionen mit geringem Gewicht und hoher Steifigkeit. Das Design stellt Ingenieure aber vor große Herausforderungen. Hier hilft DIGIMAT. Die Modellierungstechnologie dieser Lösung nutzt mikromechanische Ansätze, um das Verhalten komplexer mehrphasiger Materialien in Bauteilanalysen akkurat vorherzusagen. Dr. Tarik El-Dsoki, Geschäftsführer von MSC Software 2. Die Antwort hierfür ist ganz klar: Prozesse automatisieren. Mit SimManager bietet MSC dafür ein webbasiertes System, das Simulationsdaten und Prozesse effizient verwaltet und automatisiert. Für die Untersuchung komplexer Systeme werden zudem multidisziplinäre Analysen und Optimierung immer wichtiger. Die Lösungen von MSC erlauben die Integration von Strukturanalysen und Mehrkörper dynamik. Das macht eine Co-Simulation über die Grenzen der Ingenieursdisziplinen hinweg möglich. 3. Die Bedeutung von Composites wird zunehmen. Faserverbundwerkstoffe ermöglichen Dr. Andreas Kach, Direktor Marketing & Communication bei der OPEN MIND Technologies AG 1. Vor 15 Jahren waren wir einer der Pioniere für die komfortable Programmierung der 5-Achs-Bearbeitung. Patente untermauern unsere erfolgreiche Vorreiterrolle. Dann kamen wichtige Partnerschaften mit Werkzeug- und Maschinenherstellern sowie Softwarepartnern hinzu, die unser weiteres internationales Wachstum stark beschleunigten. Im Jahre 2009 setzten wir mit der Makro- und Feature-Technologie einen weiteren Akzent bei der automatisierten Programmierung. Heute gehören wir zu Ohne abas hebt es sich schwer… Die Schmalz-Gruppe, weltweit führender Anbieter von Vakuum-Technologie, setzt seit 1992 auf die flexible, internationale ERP-Lösung von abas – und das an mehreren Standorten rund um den Globus. Dabei bleibt die ERP-Software durch Upgrades stets up-to-date. Erfahren Sie jetzt mehr: Finden Sie uns auf: www.ohne-abas.de Anz_Digital_Enginee_4c_neut_13.indd 1 10.09.13 19:05 032 | 15 Jahre Digital Engineering Magazin | Digitale Produktentwicklung Fragen an die Experten: 1. W as waren die wichtigsten Entwicklungen in Ihrem Produktbereich in den letzten 15 Jahren? 2. W as bedeutet dies für die Arbeit der Konstrukteure und Entwickler? 3. W elche Trends können die Anwender in den nächsten Jahren erwarten? den technologisch führenden Unternehmen im CAM-Bereich mit leistungsstarken Lösungen für 2D, 3D, High Performance Cutting (HPC), Fräsdrehen und der 5-Achsbearbeitung. 2. Durch die Durchgängigkeit unsere Lösungen ist der Prozess in den letzten 15 Jahren wesentlich effizienter geworden. Variantenbauteile lassen sich automatisch in lauffähige NC-Programme umsetzen. Die sichere Erkennung von Features erlaubt aber auch die schnelle Programmierung von Prototypen- und Serienbauteilen. Unser Know-how im Bereich CAM hat uns zudem motiviert, ein eigenes CADSystem für CAM-Programmierer zu entwickeln. Mit unserem neuen CAD-System hyperCAD-S können Anwender klassische CAD-Aufgaben beim Programmieren sehr viel einfacher erledigen. 3. Der Schwierigkeitsgrad der Bearbeitungen wird weiter steigen, sei es durch härtere Werkstoffe, neue Verbundwerkstoffe, neuartige Werkzeuge oder die Tatsache, dass immer mehr Bearbeitungsaufgaben mit der 5-Achstechnologie umgesetzt werden müssen. Neuartige Werkzeuge wie Tonnen-, Linsen- und konische Fräser werden sich aufgrund steigender Effizienzforderungen verstärkt durchsetzen. Unternehmen werden ihre CAM-Programmierung von Varianten immer mehr automatisieren. Stefan Hummel, Marketing Manager EMEA – Professional Solutions bei der PNY Technologies Quadro GmbH 1. Als Anbieter und Hersteller von professionellen Grafiklösungen für den CAD/ CAM-Markt haben wir miterlebt, wie sich hier die Technik in den letzten 15 Jahren enorm weiterentwickelt hat. 1998 kamen Digital Engineering Magazin 08-2013 gerade die ersten 3D-Beschleuniger von Firmen wie 3Dlabs oder auch schon NVIDIA auf den Markt, die auch eine Konstruktion in 3D ermöglichten. Anfangs noch mit nur sehr rudimentärer Darstellungsqualität entwickelten sich diese bis heute zu hoch komplexen Lösungen, die mit ihrer Rechenleistung und Funktionen alle anderen Komponenten in einer Workstation deutlich in den Schatten stellen. Einer der wichtigsten Schritte war dabei sicherlich die Vereinheitlichung der Software mit Schnittstellen wie OpenGL oder Direct3D, die den CAD-Markt erst für eine größere Zahl an Anwendern geöffnet hat. 2. Konstruktion fand zu dem Zeitpunkt hauptsächlich im so genannten Drahtgittermodus, bei dem nur die Außenkanten eines Objektes sichtbar sind, statt. Über die Jahre ging dies dann immer schneller und vor allem die Darstellung wurde realistischer. Gerade designorientierte Produkte haben davon enorm profitiert. Auch lassen sich heute wesentlich komplexere Konstruktionen realisieren, die vor einigen Jahren so nicht möglich gewesen wären. Die Fortschritte in der Hardware haben auch erst die Grundlagen für moderne Softwarelösungen geschaffen. 3. Lösungen werden immer intuitiver dank der immer schnelleren Hardware. Auch wird die Simulation direkt in der Konstruktion deutlich zulegen. CUDA-basierende Beschleunigung mit der Grafikkarte der sehr rechenintensiven Prozesse steht hier kurz vor dem Durchbruch hin zu einer Anwendung für ein breite Zahl von Nutzern. Stefan Kühner, PLM Marketing und Produkt management bei der PROCAD GmbH & Co. KG 1. Als PLM-Anbieter fällt mir die Antwort leicht. Produktdatenmanagement-Systeme (PDM) haben sich zu echten ProductLife-Cycle-Management-Lösungen (PLM) entwickelt. Vor 15 Jahren bestand PDM im Wesentlichen aus der Ablage von CAD-Modellen. Heute lassen sich alle nur denkbaren Daten und Dokumente des ProduktLebenszyklus verwalten und weltweit bereitstellen. Daten aus Mechanik, Elektrotechnik und Elektronik/Informatik werden parallel verwaltet. Es gibt die Verzahnung mit ERP und Prozess- sowie Projektmanagement-Werkzeugen. 2. Die Zusammenarbeit von Entwicklungsingenieuren untereinander und mit Kollegen aus anderen Abteilungen sowie Kunden und Dienstleistern wird einfacher und damit schneller. Die Transparenz, die PLMLösungen heute schaffen, sorgt für bessere Qualität bei den Produkten und vor allem bei den Arbeitsabläufen. Ich denke einfach mal an Instandhaltung, Wartung und Service. Heute kann ein Wartungs ingenieur in Brasilien direkt auf technische Unterlagen seiner Maschine zugreifen. 1999 musste man diese noch per Expresspost einfliegen. 3. Bei PLM geht der Trend weiter zu einer besseren Zusammenarbeit mit in- und externen Teammitgliedern. Arbeitsprozesse werden sich leichter steuern und dokumentieren lassen. Nicht zuletzt durch Cloud-Technologien und Apps kann man die Komplexität und unhandliche Bedienung von PLM vereinfachen. Apps werden nicht nur im privaten Leben, sondern auch im Beruf Einzug halten. Dies wird allerdings eine der Aufgaben sein, die wir als Lösungsanbieter bewältigen müssen. Michael Sauter, Senior Vice President bei der PTC Parametric Technology GmbH 1. Die wichtigste Entwicklung war mit Sicherheit die Einführung des Internetdienstes World Wide Web im Jahr 1993. Mit diesem, meist als „Internet“ bezeichneten Dienst waren erstmals die Voraussetzungen für den Austausch von digitalen Informationen gegeben. Visionäre haben frühzeitig das Potenzial des Internets auch für den Austausch von Engineering-Daten erkannt – Skeptiker haben lange Zeit vor den Risiken wie Industriespionage und unerlaubtem Zugriff auf wertvolles Know-how gewarnt. Zwischenzeitlich überwiegen in den meisten Fällen die Vorteile der Zusammenarbeit über das Internet – gerade bei unternehmensübergreifenden Abläufen, so dass man heute die Produktentwicklung in global verteilten Teams zur etablierten Praxis zählen kann. Digitale Produktentwicklung | 15 Jahre Digital Engineering Magazin | 033 2. Für die Konstrukteure und Entwickler bedeutet das, dass ihre Arbeit nicht mehr streng abgeschirmt vom Rest des Unternehmens abläuft. Heute haben organisierte Arbeitsabläufe auch in der kreativen Welt der Ingenieure Einzug gehalten: Der moderne Ingenieur ist Teil eines interdisziplinären Teams, das in geordneten und replizierbaren Abläufen zielgerichtet Marktchancen mit funktional und emotional überzeugenden Lösungen bedienen kann. nen zur Verfügung, um seine konstruktiven Ideen in Produkte umzusetzen. Es ist schon faszinierend zu sehen, was heute alles machbar ist, zum Beispiel die Fertigung mit 3D-Druckern. Grundsätzlich sind dank der Systemoffenheit, Programmierbarkeit und reibungslosen Fertigungsanbindung von Pictures by PC die Grenzen für Designer, Konstrukteure und Produktentwickler extrem weit gesteckt und das bei äußerst niedrigen Softwarekosten. 3. Neben dem bereits angesprochenen Trend zur global verteilten Produktentwicklung wird der wachsende Anteil von Elektronik und Software in modernen Produkten etablierte Arbeitsabläufe massiv verändern: Produkte werden künftig nicht mehr über ihre Mechanik definiert, in die man Elektronik einbaut, sondern sie werden als Gesamtsystem beschrieben, das vor der eigentlichen konstruktiven Umsetzung bereits ausführlich geprüft und validiert wird. 3. Gerade wenn man derzeit die dynamische Entwicklung von Peripheriegeräten betrachtet, scheint das „visuelle Zeitalter“ gerade erst begonnen zu haben. TFT-, LEDund OLED-Displays (auch in Stereo) werden immer besser und billiger, Smartphones, Multimedia-Geräte und Kameras gibt es in Hülle und Fülle, Tracking-Systeme, 3DScanner und 3D-Drucker erobern den Markt. Alle diese Geräte benötigen grafisch visuelle Software und sprechen einen breiten Markt an. Hans-Joachim Schott, Geschäftsführer der SCHOTT SYSTEME GmbH 1. Diese waren geprägt durch eine rasante Entwicklung der Computer- und GrafikHardware, von der wir wie auch alle anderen CAD/CAM-Hersteller enorm profitierten. Zwar existierte mit Pictures by PC bereits zur DOS-Zeit ein integriertes 2D/3D-CADCAM-Komplett-System für PCs. Damals schränkten Hardware und Betriebssystem den „gewitzten“ Bezier-Flächen-Modeller aber noch deutlich ein. Mit der Einführung von Windows 98 und ME portierte SCHOTT SYSTEME die Pictures by PC-Software mit dem Revision 3.0 dann auf Windows und ergänzte den Flächenmit einem Volumen-Modeller. Die vielfältigen CAD-Funktionalitäten wurden mit den folgenden Versionen kontinuierlich verbessert und beschleunigt, so dass heute einer der leistungsfähigsten 3D-Hybrid-Modeller (Volumen, Flächen, Maschen) am Markt zur Verfügung steht. Ergänzt wurde dieser zusätzlich mit einem Render- und Animationsmodul. 2. Dem Bediener stehen heute sehr viele und leistungsfähige CAD-, ModellierMess-, Analyse- und Baugruppen-Funktio- Dr. Uwe Fetzer, Leiter PLM Solutions bei der SEAL Systems AG 1. Sehr wichtige Entwicklungen waren die Fertigstellung der Druck- und Verteilverfahren für Siemens-PLM-Teamcenter-Umgebungen. In nachgelagerten Verfahren werden Dokumente ins gewünschte Format konvertiert, mit Wasserzeichen, Stempeln und Metadaten aufbereitet und zuletzt gedruckt, geplottet oder elektronisch verteilt. Wenn man selbsterstellte Dokumente und von Lieferanten zugelieferte Unterlagen zu neuen Gesamtdokumentationen zusammenstellen möchte, können unsere Lösungen zu einer leistungsstarken PublishingLösung ausgebaut werden. Wir haben eine Vielzahl von Applikationskonvertern entwickelt, über die sich Neutraldatenformate automatisch erzeugen lassen. 2. Mit voll integrierten und standardisierten Software-Lösungen im Teamcenter-Umfeld ist es möglich, Dokumente und Dateien automatisiert in weitere Geschäftsprozesse einzubinden. Die Methoden und Verfahren zum Suchen und Absammeln von Dokumenten aus Objekten und Strukturen erlauben eine gezielte und effiziente Bearbeitung von Konstruktionsobjekten und Bauteilen. Durch die direkte und vollständige Integration der Lösungen in Teamcenter kann der Anwender in seiner gewohnten Arbeitsumgebung bleiben. 3. Die Vernetzung und damit die Komplexität für den Anwender steigt rasant an. Umso wichtiger werden integrierte, „smarte“ Lösungen, die den Anwender von Routineaufgaben entlasten. Andreas Schäfer, Regional Director Marketing, D/A/CH, bei Siemens PLM Software 1. Grundsätzlich hat die Bedeutung der Prozesskette stark zugenommen. Es geht nicht mehr nur um einzelne Abteilungen, sondern um ihre nahtlose Verbindung wie etwa bei integriertem CAD-CAM-CNC für optimale Produktivität und Effizienz an der Werkzeugmaschine. Weiterhin wird Simulation früher und breiter eingesetzt. Die Unterstützung durch die Synchronous Technology bietet hier erhebliche Zeitvorteile in der Konstruktion und in nachfolgenden Schritten. Dank Technologien wie HD3D erleben die User eine neue „Detailschärfe“ ihrer 3D-Daten, statt zeitaufwändig in den verschiedensten Datenquellen nach Informationen suchen zu müssen. 2. Das Engineering wurde durch diese Optimierung effizienter, kann sich verstärkt auf Wertschöpfung konzentrieren. Die rasante Entwicklung bei Tablets und Smartphones ermöglicht dank Lösungen wie Teamcenter Mobility den Mitarbeitern aus Entwicklung, Fertigung und Service den mobilen, sicheren Zugriff auf Daten und Prozesse. Auch durch das mittlerweile als ISO-Standard anerkannte JT-Format für abteilungs- und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit wird es viel leichter, fundierte Entscheidungen schnell und frühzeitig zu treffen. 3. Ein anhaltender Trend geht klar in Richtung mechatronischer Systeme, weg von der reinen Mechanik. Weltweit verteilte Standorte und Supplier werden vermehrt ausgebaut, das gilt auch für FuE. Zunehmende Variantenvielfalt und individualisierte Massenproduktion lassen sich durch breiteren Einsatz von Engineering-Konfiguratoren und Lösungen für die Produkt kostenkalkulation positiv gestalten. R T | Digital Engineering Magazin 08-2013 E r f o lgsl ö su n ge n i m O r b i t v o n S A P P L M Fascination with Integration Der Wirtschaftsraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Die Mission: Industrie 4.0. Für manche noch Lichtjahre entfernt, für andere bereits zum Greifen nah – dank Integrationslösungen der DSC Software AG. Sie unterstützen Industrie-4.0-relevante Geschäftsprozesse schon heute: mit durchgängigem Product-Lifecycle-Management vom Engineering bis zur Fertigung – alles im SAP-System. Für SAP-nutzende Unternehmen jeder Branche und Größe eine Chance, sich Marktvorteile zu sichern und an die Spitze zu setzen. Commander Spock, zukunftserfahrenes ITGenie des Raumschiffs Enterprise, würde sagen: „Faszinierend.“ Z unehmend bessere und spezifische Produkte immer schneller liefern. Natürlich zu wettbewerbsfähigen Preisen. Das sind typische Phänomene des globalen Marktes, denen man nur mit Effizienz, Flexibilität und kontrollierten Prozessen erfolgreich begegnen Digital Engineering Magazin 08-2013 kann. All das bieten die maßgeschneiderten Integrationslösungen von DSC – auf Basis modularer, individuell konfigurierbarer Standardsoftware. Sie optimieren Datenmanagement, Kommunikation und Abläufe und sichern freie Bahn in Richtung Industrie 4.0. Geballte Energie in einem System Treten Planeten in Konjunktion, verstärken sich ihre Kräfte. Gleiches gilt für Unternehmensbereiche wie Engineering, Logistik und Fertigung – auch an verteilten Standorten. Systemisch verbunden können alle Beteiligten mit weniger Aufwand in kürze- Anzeige | 035 rer Zeit mehr erreichen. Die optimale Konstellation: SAP PLM plus Engineering Control Center, ECTR. Mit SAP als zentralem DV-System lassen sich Produktdaten aller Art und jeden Umfangs sicher speichern, klassifizieren, verknüpfen und strukturiert verwalten. Die Integrationsplattform ECTR führt Daten und Funktionen heterogener Applikationen in einer einheitlichen Plattform mit SAP PLM zusammen. So zum Beispiel MCAD-/ECADSysteme, MS Office und E-Mail-Programme. Aber auch Viewer wie zum Beispiel SAP Visual Enterprise. Gleichzeitig sorgt ECTR für ein leichtgängiges, kontrolliertes Zusammenspiel. Die entscheidenden Vorteile im Überblick: • nahtlose Integration von Entwicklungswerkzeugen und Autorensystemen • unternehmensweite Bereitstellung aller Informationen entlang des gesamten Produktlebenswegs • effiziente Ressourcennutzung und Prozessunterstützung, etwa bei Änderungen und Freigaben • praxisoptimierte Funktionen und zeitsparende Automatisierungsroutinen • effiziente Massen- und Mengenoperationen, etwa bei Attributänderung und Versionierung • flexible Datenselektion mittels differenzierter Suchfilter und alternativer Volltextsuche Leichte Navigation bei klarer Sicht Ganz gleich ob CAx, Dokumenten- und Plant-Lifecycle-Management, technische Dokumentation oder anderes mehr: Welches Ziel auch immer Sie anpeilen, ECTR bringt Sie hin – schnell und zuverlässig. Alles, was Sie auf Ihrem Weg brauchen, ist nur einen Mausklick entfernt. Außerdem fungiert ECTR als anwenderfreundliches Cockpit: mit vertrautem look&feel, jeder Menge Komfortfunktionen und zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. So können Anwender gewohnte Arbeitsweisen beibehalten, aufwendige Schulungen werden überflüssig. Unterm Strich heißt das: ECTR gestaltet den Umgang mit SAP PLM für jedermann maximal einfach und sicher und macht selbst die komplexesten PLM-Vorgänge überschaubar und transparent. Hier ein paar GUI-Features: • intuitiv bedienbare Oberfläche mit direktem Wechsel in alle angebundenen Programme • übersichtlich strukturierte Anzeige beliebiger SAP-Objekte in individuellen Ordnerstrukturen •b enutzerdefinierte Gestaltung des Desktops dank frei konfigurierbarer Fenster •b equemes drag&drop, etwa zum Verknüpfen oder Klassifizieren von Objekten • einfache Navigation im Klassenbaum und bequeme Objektselektion via Kontextmenü Sichere Umlaufbahn für Entwicklungsdaten Durch Direktanbindung von CAD-Anwendungen wie NX, CATIA V5, AutoCAD oder ME10 an das SAP-System lassen sich Engineering-Daten durchgängig in die Geschäftsprozesse einbinden. So zum Beispiel mit der SAP PLM Integration für NX, die DSC als Partner der SAP AG anbietet. Damit werden Ingenieure, Konstrukteure und andere technische Mitarbeiter von zeitraubenden Nebenarbeiten entlastet und können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Einige funktionale DSC-Highlights für die Produktentwicklung: • direkter Aufruf relevanter SAP-Funktionen aus dem CAD-System • differenzierte Klassifizierung und intelligente Suchmöglichkeiten • leichteres Wiederverwenden von Teilen zum Erzielen höherer Standardisierungsraten • strategisches Teilemanagement auf Basis integrierbarer Teilekataloge internationaler Hersteller • mögliches Importieren und direktes Verbauen von Norm- und Kaufteilen • s chnelles Öffnen von 3D-Modellen im ECTR-eigenen Viewer mit Ladeoption, etwa nach NX • a utomatisierte Routinen für Freigabe, Änderung und Stücklistenerstellung • intelligente Infrastrukturlösungen für das Concurrent Engineering an verteilten Standorten Hinzu kommen Import- und Exportfunktionen sowie das automatische Generieren von Neutralformaten zum reibungslosen Informationsaustausch – nicht nur intern, sondern auch mit Kunden, Partnern und Lieferanten. So können zum Beispiel auch Anwender ohne CAD-System bequem auf Entwicklungsergebnisse zugreifen. Und das PLM-System kann Zulieferer selbstständig per E-Mail mit freigegebenen Modellen, Zeichnungen usw. versorgen. Mit Lichtgeschwindigkeit in die Fertigung Engineering-Modelle schnell und zuverlässig in lieferbereite Produkte verwan- deln: Dabei hilft Factory Control Center, FCTR. Auf Basis von ECTR integriert es die Fertigungsplanung in SAP PLM und schlägt die Brücke zwischen Entwicklung und Fertigung. Der modulare Aufbau und die umfassenden Konfigurationsoptionen erlauben Lösungen, die perfekt auf den individuellen Bedarf abgestimmt sind. Unter anderem bietet FCTR folgende Möglichkeiten: • Informationsflüsse steuern und Transparenz steigern • Prozess-Sicherheit erhöhen und Leerlaufzeiten verkürzen • Werkzeuge und Betriebsmittel organisiert verwalten und effizient einsetzen • CAM-Strukturen vollständig erfassen und CAM-Prozesse umfassend unterstützen • Fertigungsdaten automatisiert zur CNCMaschine übertragen • NC-Programme optimiert ans SAP-System zurückliefern • Durchlaufzeiten und Time-to-Market weiter verkürzen Sternstunden für Unternehmen Jeder Unternehmer weiß: Erfolg fällt nicht vom Himmel. Man muss zur rechten Zeit das Richtige tun. Wer vorausschauend plant und sich langfristig leichter am Markt behaupten will, kann schon heute Indus trie-4.0-Galaxien ansteuern. Mit effektivem Product-Lifecycle-Management und Integrationslösungen von DSC stehen die Sterne besonders günstig – ganz gleich, was die Zukunft bringt. Worauf also warten? Am besten gleich durchstarten und sich den vielleicht entscheidenden Vorsprung sichern. Das erste „Beam-me-up“-Erlebnis gibt’s bei einem individuell für Sie gestalteten SAP-PLMInfotag. Info Anbieter: DSC Software AG Anschrift: Am Sandfeld 17 D-76149 Karlsruhe Telefon: +49 (0)7 21 / 97 74-100 Fax: +49 (0)7 21 / 97 74-101 E-Mail: [email protected] Internet: www.dscsag.com Digital Engineering Magazin 08-2013 036 | Anzeige E lek t r o n i sc h es Halble i t e r r ela i s Geräuschfrei und Langlebig Mit den elektronischen Halbleiterrelais 77.31 für 30 Ampere ergänzt Finder die Serie der verschleißfrei und ohne Schaltgeräusche arbeitenden Lastrelais zur Schnellmontage auf der DIN-Schiene im Schaltschrank oder in der Hausverteilung. von Andreas Heck A lle Versionen der Serie 77.31 werden mit Eingangsspannungen für 24 Volt DC (Arbeitsbereich: 4…32 Volt DC) oder 230 Volt AC (Arbeitsbereich: 40…280 Volt AC) angeboten. Jedes Gerät hat zur Statusanzeige eine grüne LED. Die Geräte mit einer Baubreite von 22,5 Millimeter sind direkt zum Aufschnappen auf Tragschiene DIN EN 60715 TH35 geeignet. Das elektronische Halbleiterrelais 30 A ist flexibel einsetzbar. Verschiedene Ausführungen erhältlich Die neuen Relais mit dem 30-Ampere/440Volt-AC-Ausgang sind wahlweise als Nullspannungs-Schalter oder als Momentanwert-Schalter jeweils mit zwei verschiedenen Klemmenanordnungen erhältlich: Die „Relais-Version“ mit den jeweiligen Ein- und Ausgängen an der schmalen Seite oder die „Schütz-Version“ mit Ein- und Ausgängen an den langen gegenüberliegenden Geräteseiten. Bei den neuen Ausführungen für Dauerströme bis 30 Ampere können Einschalt spitzenströme bis 520 Ampere geschaltet werden. Die Halbleiterrelais mit integriertem Nullspannungsschalter eignen sich durch Schalten nahe dem Spannungsnulldurchgang für Lampenlasten, insbesondere Energiesparlampen, Kühlaggregate, ACMagnete und Heizungsregelungen. Verschleißfreies Schalten Für das verschleißfreie Schalten bei hoher Schalthäufigkeit und großen Lasten wie Motorsteuerungen und Regelantriebe werden die Momentanwert-Schalter für Ein- Digital Engineering Magazin 08-2013 Phasen- und Drehstrom-Anwendungen eingesetzt. Als elektronische Relais zeichnen sich die Geräte durch ihre Kompaktheit, lange Lebensdauer, Geräuschfreiheit, Unempfindlichkeit gegen Schock und Vibration, kurze Ansprechzeiten sowie geringe Ansteuerleistung aus. Die Geräte sind bei Einzelmontage und Umgebungstemperaturen von -20 bis +40 Grad Celsius bis zu einem Dauerstrom von maximal 30 Ampere und bei entsprechendem Derating bis +80 Grad Celsius einsetzbar. Der Autor Andreas Heck ist Leiter Technik und Produktmanagement bei der FINDER GmbH. Info Anbieter: FINDER GmbH Anschrift: Hans-Böckler-Straße 44 D-65468 Trebur-Astheim Telefon: +49 (0) 61 47 / 20 33-0 Fax: +49 (0) 61 47 / 20 33-377 E-Mail: [email protected] Internet: www.finder.de Anzeige | 037 S i mula t i o n aus e i n e r Ha n d Simulation ist mehr als Software Simulation macht vieles möglich. Unternehmen sparen Zeit und Kosten und entwickeln Innovationen, indem sie Produktideen frühzeitig am Bildschirm ausloten, überprüfen und umsetzen. C ADFEM, 1985 gegründet, zählt zu den Pionieren der numerischen Simulation auf Basis der Finite-Elemente-Methode (FEM). CADFEM ist weltweit aktiv und mit 12 Standorten und mehr als 170 Mitarbeitern in Deutschland, Österreich und der Schweiz einer der größten europäischen Anbieter für Computer-aided Engineering (CAE). Seit Firmengründung arbeiten wir eng mit der ANSYS, Inc. in Pittsburgh (Pennsylvania) zusammen und sind ANSYS Competence Center FEM in Zentraleuropa. Weil Software allein noch keinen Simulationserfolg garantiert, ist CADFEM Systemhaus, Ingenieurdienstleister, Ausbildungs- und Informationsanbieter in einem. Aus einer Hand erhalten Kunden alles, was über den Simulationserfolg entscheidet: Software und IT-Lösungen. Beratung, Schulung, Engineering. Know-how auf dem neuesten Stand. Produkte CADFEM verfügt über ein komplettes Programm von CAE-Software und Hardware führender Anbieter. •A NSYS® Software ANSYS bietet Programme für nahezu jede Anwendung. In Industrie, Forschung und Lehre zählt ANSYS zu den meistgenutzten Lösungen. •K omplementäre Tools Über ANSYS hinaus deckt das CADFEM Softwareportfolio auch Lösungen für Spezialanforderungen ab. •e CADFEM – Software on Demand Mit eCADFEM nutzen Anwender CAE-Programme besonders flexibel und bedarfsgerecht: Nur wenn und nur solange sie sie brauchen. •H ardware + Komplettsysteme Wir liefern Einzelkomponenten, einsatzfertige Komplettsysteme und umfassendem Hardwaresupport. Service Damit CADFEM Kunden CAE-Potenziale voll ausschöpfen können, erhalten sie auch vielfältige Dienstleistungen. •A nwendersupport Mehr als 30 CADFEM Ingenieure unterstützen Kunden im Tagesgeschäft, etwa bei Bedienfragen oder mit Zweitmeinungen zu Modellen und Varianten. •P rozessautomatisierung + Customization Wir implementieren automatisierte Workflows und entwickeln firmenspezifische Funktionserweiterungen und vertikale Applikationen. •S imulation im Auftrag CADFEM führt komplette Auftragsberechnungen einschließlich Nachweisführung durch. Neben Ergebnis und Bewertung transferieren wir auch Know-how zur Lösung an den Kunden weiter. Wissen CADFEM pflegt den Dialog mit Wirtschaft und Forschung und fördert den Erfahrungsaustausch unter CAE-Anwendern. • I nfotage + Seminare Mit Infotagen und softwarebezogenen Seminaren bleiben CAE-Anwender auf dem neuesten Stand und erhalten gezielte Weiterbildung für eine effiziente Softwarenutzung. •C ADFEM esocaet Die European School of Computer Aided Engineering Technology steht für zertifizierte CAE-Weiterbildung: von Seminar über Sommerakademie bis Hochschulstudium. •C ADFEM Users’ Meeting In Kooperation mit ANSYS organisieren wir die größte jährliche Fachkonferenz zur numerischen Simulation Europas: ANSYS Conference & CADFEM Users´ Meeting – seit über 30 Jahren der Treffpunkt für CAEAnwender. • TechNet Alliance Als Mitglied der TechNet Alliance hat CADFEM Zugang zum Know-how von über 1.000 CAE-Experten. Das Netzwerk zählt mehr als 50 Unternehmen aus über 20 Ländern. • CADFEM Fachmedien Wir liefern aktuelles CAE-Wissen in gedruckter und elektronischer Form, etwa im CADFEM Journal mit mehr als 35.000 Lesern, in Fachbüchern oder auch im CAE-Wiki. Info Anbieter: CADFEM GmbH ANSYS Competence Center FEM Anschrift: Marktplatz 2 D-85567 Grafing bei München Telefon: +49 (0) 80 92 / 70 05-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.cadfem.de Geschäftsstellen in Berlin, Chemnitz, Dortmund, Frankfurt, Hannover und Stuttgart. Österreich:CADFEM (Austria) GmbH Schweiz: CADFEM (Suisse) AG Weltweit: TechNet Alliance, www.technet-alliance.com Digital Engineering Magazin 08-2013 038 | Anzeige G P U - C o mpu t i n g NVIDIA-Tesla-GPUs spüren Unterwasserminen in Echtzeit auf Das Mini-U-Boot des zur NATO gehörenden CMRE lokalisiert, identifiziert und klassifiziert dank NVIDIA-Tesla-GPUs Minen 50- bis 100-mal schneller als mit CPUs. Über NVIDIA-Tesla-GPUs I n der Adria und anderen europäischen Meeren ist der Meeresgrund übersät mit Zehntausenden von Minen und Bomben und sonstiger Munition, Überreste des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Da solche Minen explodieren oder giftige Chemikalien wie Senfgas freisetzen können, stellen sie eine ständige Gefahr für die kommerzielle Schifffahrt, Seeleute und für die Umwelt sowie die Nahrungskette dar. Angesichts der Tatsache, dass sich 80 Prozent des gesamten kommerziellen Handels auf den Meeren abspielt, ist die Beseitigung der Minen eine ökonomische Notwendigkeit. Das Centre for Maritime Research and Experimentation (CMRE) ist eine weltweit anerkannte, wissenschaftliche Forschungs- und Versuchseinrichtung der NATO mit Sitz in La Spezia, Italien. Das CMRE stellt sich dieser Herausforderung mit seinem hochmodernen, autonomen Unterwasser- Digital Engineering Magazin 08-2013 fahrzeug MUSCLE (Minehunting UUV for Shallow Water Covert Littoral Expeditions – Unbemanntes Unterwasserminensuchfahrzeug für versteckte, ufernahe Expeditionen im flachen Gewässer). An Bord von MUSCLE befindet sich die durch NVIDIA-Tesla-GPUs beschleunigte, hochauflösende, hochfrequente Technologie SAS (Synthetic Aperture Sonar). Durch sie ist das Mini-U-Boot mit idealen Einrichtungen zur Objekterkennung, On-boardDaten- Beim GPU-Computing wird der Grafikprozessor gemeinsam mit der CPU zur Beschleunigung von wissenschaftlichen und technischen Anwendungen eingesetzt. Die GPU-Kerne sind darauf optimiert, rechenintensive Bereiche von Anwendungen auszuführen. Durch die parallele Arbeit tausender kleiner, sparsamer Kerne sind GPUs wesentlich energieeffizienter als herkömmliche CPUs. NVIDIA-TeslaGPUs sind leistungsstarke Parallelbeschleuniger, die auf NVIDIAs ParallelComputing-Plattform CUDA basieren. Tesla-GPUs sind von Grund auf für High Performance Computing entwickelt. Sie ermöglichen eine deutlich höhere Beschleunigung für eine Vielzahl von wissenschaftlichen und kommerziellen Anwendungen als reine CPU-Lösungen. Die aktuellen Tesla-GPUs basieren auf der innovativen „Kepler-Architektur“ und liefern die bis zu dreifache Leistung ihrer Vorgänger. Sie bieten Teraflop-Double-Precision-Gleitkommaleistung bei deutlich verbesserter Programmierbarkeit und Effizienz. Weitere Informationen über NVIDIA-TeslaGPUs finden Sie unter www.nvidia.de. Durch die NVIDIA-Tesla-GPUs sind die Einsätze produktiver geworden und die Ergebnisse mit der SAS-Bildtechnik haben sich enorm verbessert, da bei Unterwasserversuchen die GPUs 75-mal mehr Leistung erbringen als CPUs. Anzeige | 039 Das autonom agierende Unterwasserfahrzeug MUSCLE macht dank NVIDIA-GPUBeschleunigung und hochauflösendem, hochfrequentem Synthetic Aperture Sonar (SAS) die Meere fahrsicherer. verarbeitung und intelligenten Entscheidungsfindung ausgerüstet. Damit kann es Minen in Echtzeit lokalisieren, identifizieren und klassifizieren. SAS-Technologie ermöglicht dank GPUs Minensuche in Echtzeit Herkömmliche AUVs fahren vorher festgelegte Suchstrecken ab und zeichnen alle Daten zum Zwecke der Offline-Verarbeitung auf. Sie sind nicht flexibel genug, um sich an die Umweltbedingungen und die Sonarleistung anzupassen. GPUs haben das Maß an Autonomie erhöht und ermöglichen so ein anpassungsfähiges Verhalten. „Mit dem GPU-beschleunigten AUV MUSCLE wird die Minensuche schneller und für die NATO erschwinglicher, zuverlässiger und sicherer“, sagt Francesco Baralli, erster wissenschaftlicher Assistent bei CMRE. „Ohne GPUs war das Aufspüren und Klassifizieren von Munition in Echtzeit praktisch nicht machbar – die SAS-Anwendung läuft auf Grafikprozessoren 50- bis 100-mal schneller als auf vergleichbaren CPUs.“ Darüber hinaus ermöglichen die NVIDIAGPUs für MUSCLE Kurskorrekturen in Echtzeit Das Mini-U-Boot kann Minen in Echtzeit lokalisieren, identifizieren und klassifizieren. und maximieren so die Effektivität für die begrenzte Zeit (sechs Stunden), während der sich das Fahrzeug im Wasser aufhalten kann, bevor es wieder aufgeladen werden muss. Das AUV ist in der Lage, auf Gegenstände, die es sieht, zu reagieren. Das heißt, es kann seinen Kurs entsprechend anpassen, um eine nähere Ansicht zu erhalten, oder aber, wenn es durch Hindernisse daran gehindert wird, das Gelände abzusuchen, später noch einmal zurückkehren. MUSCLE kann dabei helfen, Schiffe in minenverseuchten Gewässern zu beschützen, indem es Warnbaken aussendet, die in Echtzeit vor Munition auf der Schiffsroute warnen. Keine Server-Regale mehr notwendig Die an Bord vorhandene Möglichkeit der Datenverarbeitung mit Tesla-GPUs hat ganze Regale mit CPU-basierten Servern (36 Knoten) ersetzt, die früher notwendig waren, wenn nach der Rückkehr auf das Mutterschiff Analyse und Klassifizierung der Minen durchgeführt werden mussten. „Die Arbeit mit Minensuch-AUVs war langsam und ineffizient“, sagt Baralli. „Wir konnten die Daten immer erst Stunden später auf dem Mutterschiff analysieren. Und wenn Bilder das falsche Objekt abgebildet hatten oder unscharf oder beschädigt waren, mussten wir das AUV noch einmal lossenden. Durch die GPUs sind unsere Einsätze produktiver geworden und unsere Ergebnisse mit der SAS-Bildtechnik haben sich enorm verbessert, da bei Unterwasserversuchen die GPUs 75-mal mehr Leistung erbringen als CPUs. Es lohnt sich tatsächlich, die Meere zu einem sichereren Ort zu machen.“ Wie geht es weiter? – Neue Anwendungen und hochauf lösende Ausgabe in Echtzeit Das CMRE ist davon überzeugt, dass sich die technischen Fortschritte, die es durch die GPU-gestützte Objektidentifizierung und -klassifizierung mit dem AUV erzielt hat, auch auf andere Bereiche wie die Lokalisierung von Gegenständen nach einer Naturkatastrophe, zum Beispiel Trümmer, die ein Tsunami hinterlassen hat, anwenden lassen. Ausgehend von den Ergebnissen, die das MUSCLE-Programm bis heute erzielt hat, arbeitet das CMRE-Team bereits an Plänen, den Grafikprozessor an Bord aufzurüsten, um in Echtzeit und hoher Auflösung Berechnungen durchführen zu können. Außerdem wird die Entwicklung an Versionen mit mehreren Grafikprozessoren für die Forschungscomputer an Land weiterverfolgt. Info Anbieter: NVIDIA GmbH Anschrift: Adenauerstraße 20 A4 D-52146 Würselen Bei MUSCLE handelt es sich um ein unbemanntes Unterwasserminensuchfahrzeug für versteckte, ufernahe Expeditionen im flachen Gewässer. Telefon: +49 (0) 24 05 / 47 80 Fax: +49 (0) 24 05 / 47 80 30 Internet: www.nvidia.de Digital Engineering Magazin 08-2013 040 | Anzeige A dva n ced C o n t ac t Tec h n o l o gy Leistungsfähige Schnittstellen für industrielle Anwendungen Ob in komplexen Produktionsprozessen mit integrierten automatischen Prüfstationen oder in modernen Maschinen und Robotern mit austauschbaren Modulen und Werkzeugen – industrielle Schnittstellen gewinnen zunehmend an Bedeutung. die hohe Qualität der Einzelkontakte ist der CombiTac optimal geeignet für Anwendungen in rauer Industrieumgebung, die hohe Steckzyklen und absolute Zuverlässigkeit erfordern. Der modulare CombiTac für Leistung, Daten und Signale, Druckluft und Flüssigkeit, Thermoelemente, Glasfaserkontakte und mehr. V iele Schnittstellen in industriellen Anwendungen benötigen verschiedene Anschlüsse. Stromversorgung, Signal- und Datenleitungen werden verbunden. Für manche Anwendungen sind zusätzlich Medien wie Luft und Flüssigkeit oder Komponenten wie Thermoelemente oder Glasfasern erforderlich. Mit modularen Steckverbindersystemen wie dem CombiTac lassen sich unterschiedliche Kontaktmodule im Baukastensystem kombinieren. Das Ergebnis ist ein kompakter Steckverbinder, zum Beispiel für Stromversorgung, Überwachung und Steuerung. Oder eben eine hybride Ausführung, die neben elektrischen Modulen auch pneumatische oder Fluidkupplungen enthält. So können applikationsspezifische Anforderungen mit Standardkomponenten erfüllt werden. Die Reduzierung auf einen einzigen Steckverbinder für mehrere Anschlüsse erleichtert die Handhabung, spart Platz und sorgt für mehr Sicherheit. Feste Einbaumaße mit variabler Bestückung ermöglichen die einfache Integration in Maschinen, Werkzeuge oder Arbeitsstationen. Durch Digital Engineering Magazin 08-2013 Absolute Zuverlässigkeit Bei den Leistungsmodulen haben sich die Hochstromkontakte für bis zu 300 A in Batterieladestationen oder Motorenprüfständen bewährt. Ergänzende Signal- oder Steuerkontakte übertragen Freigabesignale oder Informationen für Monitoringsysteme. Typische Applikationen für die 5 kV Hochspannungseinsätze sind Test- und Prüfstände im Fahrzeugbau oder für elektronische Geräte. Im Fertigungsprozess von Autoradios bei Panasonic werden einheitlich aufgebaute CombiTac Steckverbinder mit unterschiedlicher Belegung in die verschiedenen Prüfstationen eingebaut. Die elektrischen Kontakte mit Lamellentechnik stellen gleichbleibende Übergangswiderstände bei sehr hohen Steckzyklen sicher, dadurch werden Messwerte nicht verfälscht. Zuverlässige Ergebnisse sorgen für Sicherheit und konstante Fertigungsqualität. Für automatisierte Steckvorgänge ist die Plattenmontage ideal, die schwimmende Lagerung der Kontakte in elastischen Kunststoffträgern sorgt für einfache Steckbarkeit. Die Gehäuseversion des CombiTac ist ausgezeichnet in mobilen Prüf- und Testständen oder mobilen Apparaten. Höchste Effizienz Stromschienen, beispielsweise in Umrichtern oder in Bahn-Unterstationen, lassen sich mit Gabelsteckern einfach und sicher kontaktieren. Sie eignen sich für viele Anwendungen, auch in Einschubtechnik und zur Verbindung statischer und beweglicher Komponenten, wo Gleitbewegungen zwischen Stromschiene und Gabelstecker auftreten. Der Doppelgabelstecker HP-GSRD ist für Ströme bis 3.000 A und über 1.000 Steckzyklen ausgelegt. Für die Verbindung bipolarer Sammelschienensysteme wurde das stapelbare System CLIPLAM entworfen. Der Steckverbinder ist sehr einfach mit zwei Clips auf den Stromschienen zu befestigen. Im Vergleich zu Schraubsystemen wird die Induktivität um 25 Prozent verringert. Optimierte Lösungen Multi-Contact ist spezialisiert auf kundenspezifische Kontaktlösungen, die optimal an Prozesse und Applikationen angepasst sind. Bei hohen Stückzahlen können speziell entwickelte Steckverbinder durchaus kostengünstiger sein als ein Standardprodukt: Sobald die Vorteile des speziellen Designs, wie einfache Handhabung durch optimierte Auslegung oder Materialeinsparung durch optimierte Baugröße, die Entwicklungskosten kompensieren. Besuchen Sie uns vom 5. bis 7. November 2013 auf der Airtec in Frankfurt. Sie finden uns in Halle 11 am Stand D49. Info Anbieter: Multi-Contact Deutschland GmbH Anschrift: Hegenheimer Straße 19 D-79576 Weil am Rhein Telefon: +49 (0) 76 21 / 6 67-0 Fax: +49 (0) 76 21 / 6 67-1 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.multi-contact.com Anzeige | 041 G r af i kka r t e n v o n P N Y Tec h n o l o g i es Schnelle Grafikkarten für Konstrukteure PNY Technologies zählt seit vielen Jahren zu den führenden Grafikarten anbietern. Die leistungsstarken Grafikboards sorgen für eine beschleunigte Grafikberechnung und -ausgabe von 2D- und 3D-Objekten. A ls eines der ersten CAD-Programme für einen größeren Massenmarkt führte AutoCAD auch dazu, das sich in den 1980er-Jahren ein Markt für Zubehör und Beschleuniger-Produkte entwickelte. Diese erlaubten es dem Anwender, auch mit höheren Auflösungen, mehreren Monitoren und einer höheren Geschwindigkeit zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt waren im PC-Umfeld nichtgrafikfähige Systeme wie Herkules (MGA) noch Standard. Wer grafisches CAD machen wollte, war auf extrem teure Spezial-Hardware angewiesen. Festfrequenz-Monitore mit hoher Auflösung kosteten damals fast so viel wie ein Kleinwagen. ELSA begann 1986 als Vorläufer der heutigen PNY Technologies GmbH SubsystemGrafikkarten auf Basis von Hitachi-Controllern zu entwickeln. Vorrangiges Ziel war es, in Zeiten von CGA mit 320 x 200 Pixeln höhere Auflösungen und eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Zur Performance-Steigerung wurde mit so genannten Display-Listen gearbeitet. Der größte Teil der Arbeit, der bei CADProgrammen geleistet werden muss, ist der Zeichnungsaufbau auf dem Bildschirm. Dies ist praktisch nach jedem Scrollen und nach jeder Änderung des Zoom-Faktors erforderlich. Dazu berechnet AutoCAD aus den Grunddaten der Zeichnung Vektoren, rechnet diese in Bildschirmkoordinaten um und lässt sie entweder von einem Grafikprozessor oder vom Hauptprozessor selbst für die Bildschirmausgabe aufbereiten. Diese werden dann über das AutoCAD Device Interface (ADI) in der Displaylist abgelegt. Der Vorteil einer Displaylist liegt darin, dass der Grafikprozessor eigenständig die Berechnung des Bildschirminhalts vornehmen kann und damit deutlich schneller ist. Praktisch alle Beschleunigerkarten bis AutoCAD 2007 arbeiteten so. Leistungsfähige Tools für AutoCAD ELSA entwickelte damals spezielle Tools, die dem AutoCAD-Anwender das tägliche Arbeiten erleichtern sollten. Dazu gehörten etwa das „POWERdraft Cockpit“ für ein interaktives Zoomen und Pannen, „MultiView“ zur Verwaltung mehrerer Ansichten oder „MagniView“ als eigenständiges Zoom-Fenster. Diese wurden später noch mit „ELSAview 3D“ als erstem vollintegrierten und OpenGL-Hardware-beschleunigtem Viewer für AutoCAD ergänzt. Auch Mehrschirmkonfigurationen wurden immer wichtiger. Anfangs konnte ein über eine spezielle Subsystemkarte, beispielsweise ELSA XHR Alpha oder Gemini, angesteuerter Grafikmonitor nur mit einem reinen Textmonitor über MAG ergänzt werden. Mit späteren Grafikkarten-Generationen wie der ELSAWinner-Serie konnte man über mehrere baugleiche Grafikkarten sogar bis zu vier Monitore parallel betreiben. Mit heutigen Grafikboards wie der Quadro K5000 sind sogar bis zu 16 Monitore an einem Rechner möglich. Zugpferd in den 1990er Jahren: ELSAWinner-2000-Grafikkarte mit einem Grafikchip von S3. Aktueller Grafikbeschleuniger: PNY Quadro K2000 mit NVIDIAKepler-Architektur und schnellem GDDR5-Grafikspeicher. Treiberschnittstellen im Wandel Die Treiberschnittstellen in AutoCAD waren dabei über die verschiedenen Releases immer einem starken Wandel unterzogen. Anfangs wurde noch auf das AutoCAD Design Interface (ADI) für die Grafik und auf das Autodesk Development System (ADS) für Erweiterungen gesetzt. Mit Release 14 ist ADS weggefallen und wurde durch die AutoCAD Runtime Extension (ARX) ersetzt. In AutoCAD 2000 verabschiedete sich Autodesk dann auch von der ADI-Schnittstelle und stellte mit Whip! nur einen begrenzt gleichwertigen Nachfolger vor. HEIDI wurde dann in AutoCAD 2008 die alleinige Schnittstelle für Grafikanwendungen. Diese ist mit AutoCAD 2013 wieder weggefallen. Bei den heutigen aktuellen Softwareversionen werden die Beschleunigerfunktionen direkt über den Grafikkartentreiber realisiert. Die aktuellen NVIDIA-Quadro-basierenden Produkte von PNY bieten dabei mehr Leistung als jemals zuvor – sowohl für 3D als auch für 2D. Auch wenn hier schon lange nicht mehr mit Displaylisten, sondern mit 3D-Objekten in OpenGL und Direct3D gearbeitet wird. Info ® Anbieter:PNY Technologies Quadro GmbH Anschrift: Schumannstraße 18a D-52146 Würselen Telefon: +49 (0) 24 05 / 4 08 48-0 Fax: +49 (0) 24 05 / 4 08 48-99 E-Mail: [email protected] Internet: www.pny.de Digital Engineering Magazin 08-2013 042 | Anzeige P D M / P L M - u n d D M S - L ö su n g P RO . F I L E Aus PDM wird PLM Als vor 15 Jahren die CAD WORLD – Vorgänger des DIGITAL ENGINEERING Magazins – auf den Markt kam, war Produktdatenmanagement (PDM) noch ein ziemlich neues Thema. Im Wesentlichen bestand PDM aus der sicheren und gesteuerten Ablage von CAD-Modellen. P DM-Systeme haben sich inzwischen zu echten Product-Life-CycleManagement-Lösungen (PLM) entwickelt. Heute können alle nur denkbaren Daten und Dokumente des Produkt-Lebenszyklus verwaltet und weltweit bereitgestellt werden. Die PLM-Lösung PRO.FILE unterstützt heute fast 100.000 Entwickler, Ingenieure, Arbeitsvorbereitung, QM-Experten und Wartungstechniker in ihrer Arbeit. PRO.FILE bewältigt das Produktdatenmanagement Die Zahl der Varianten und kundenspezifischen Abwandlungen eines Produkts wächst stetig. Mechanik, Elektrotechnik, Elektronik und Software bestimmen die Funktionalität dieser Produkte. CAD-Datenverwaltung muss diesen Herausforderungen Rechnung tragen. PRO.FILE organisiert den Umgang mit Versionen und Varianten – auch über Abteilungsgrenzen und Standorte hinweg. Alle wichtigen Daten und Dokumente werden sicher und geschützt aufbewahrt. PRO.FILE ist perfekt in allen bekannten 3DCAD-Systemen integriert und verfügt da rüber hinaus über Integrationen zu über 20 PRO.FILE PLM: Mechatronische Produktstruktur. Systemen für Elektrotechnik- und Elektronik-Entwicklung. PRO.FILE macht komplexe Prozesse transparent und nachvollziehbar Produktunterlagen wie CAD-Modelle, Stücklisten und technische Zeichnungen begleiten ein Produkt von der ersten Idee über die Entwicklung und Fertigung bis hin zum Service. PRO.FILE steuert und dokumentiert dabei sämtliche Arbeitsabläufe, Freigabe- und Änderungsprozesse. Die Lösung arbeitet voll integriert mit allen prozessbegleitenden IT-Systemen: ERP, CRM, MS Office, E-Mail und Microsoft Project. So ist stets nachvollziehbar, wer, was, wann und warum geändert hat. PRO.FILE sorgt für Compliance Unterlagen von Maschinen, Anlagen und anderen technischen Komponenten müssen über viele Jahre hinweg aufbewahrt werden. Zahlreiche nationale und internationale Gesetze und Vorschriften verlangen diese Archivierung. PRO.FILE verwaltet nicht nur die Daten und Dokumente aktueller Projekte, sondern ist auch das bewährte System zur Langzeitarchivierung der Unterlagen zu Maschinen und Anlagen. Stand der CAD-Technik 2013: Technische Dokumente per iPad abrufen. Digital Engineering Magazin 08-2013 PRO.FILE organisiert die weltweite Zusammenarbeit Die Kooperation zwischen weltweit verteilten Standorten und die intensive Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kunden erfordern neue Werkzeuge und Methoden für die gemeinsame Nutzung von Dokumenten und Produktdaten. Mit der ETOR-Technologie ermöglicht PRO.FILE die Vernetzung beliebig vieler Unternehmensstandorte, um für alle Entwicklungsingenieure optimale Zugriffszeiten auf CADUnterlagen sicherzustellen. PRO.FILE steuert den Datenaustausch in Projekten Die in PRO.FILE zusammengeführten und bereitgestellten Informationen und Unterlagen zu Produkten im Unternehmen werden häufig auch mit Lieferanten und Kunden ausgetauscht. Über die virtuellen Projekträume von PROOM kann der PRO.FILE-Anwender Dokumente ohne E-Mail sicher und zielgerichtet externen Projektpartnern bereitstellen. Alle Transaktionen werden dabei protokolliert und sind nachvollziehbar. Info Anbieter: PROCAD GmbH & Co. KG Anschrift: Vincenz-Prießnitz-Str. 3 D-76131 Karlsruhe Telefon: +49 (0)7 21 / 96 56-5 Fax: +49 (0)7 21 / 96 56-65 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.procad.de Anzeige | 043 K o mple t t l ö su n ge n fü r g r af i k i n t e n s i ve C o mpu t e r a n we n du n ge n Profi-Hardware für professionelle User! Schneider Digital – die Antwort auf alle Hardware-Herausforderungen rund um Workstations, Profi-Grafikkarten, hochauflösende, 4K-Monitore, stereoskopische Peripherie und 2D/3D-Powerwalls. B esondere Anforderungen in Konstruktion, Simulation und Design brauchen spezielle Lösungen. So liefert Schneider Digital seinen Kunden ausgereifte Spezial-Hardwarelösungen für besonders grafikintensive Computeranwendungen im Bereich CAx, VR, Fabrikplanung, GIS, DCC – auch in 3D-Stereoskopie. Der Fokus dabei liegt auf der Maximierung der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Software, bei gleichzeitig höchstmöglicher Systemstabilität die bestmögliche Wertschöpfung für den Anwender zu erreichen. Mit 18 Jahren Erfahrung im Verkauf von Profi-Hardware kennt Schneider Digital die Anforderungen von Software und das Leistungsvermögen der Hardware genaues tens. Dieses „Know-how“ kann Schneider Digital für seine Kunden äußerst umfangreich in die Beratung und Konzeption von Komplettlösungen mit hochauflösenden 4K- und 3D-Monitoren inklusive innovativer Peripherie einbringen. Neben der Distribution von professionellen Grafikkarten der Marken AMD FirePro und NVIDIA Quadro entwickelt, produziert und vertreibt Schneider Digital High-End-GrafikWorkstations sowie 2D/3D-Powerwalls. smart VR-Wall – der neue Maßstab für Powerwalls in Sachen Bildqualität, Platzbedarf und Handling. Revolutionäre smart VR-Wall Auch das neueste „Kind“ der Schneider Digital-Produktentwicklung für großformatige Visualisierungslösungen, die smart VR-Wall, glänzt mit Superlativen: Mit dem neuartigen und patentierten Farbraum-Kalibriersystem der smart VR-Wall konnte die Helligkeit um 100 Prozent gesteigert werden. Mit einer maximalen ProjektionsSchneider Digital – Full-Service-Anbieter für professionelle Hardware-Lösungen. fläche von 5,5 m x 2,3 m, einer Pixelgröße ab 1,3 mm sowie einer Gesamtauflösung von bis zu 4.000 x als Konferenzraumsystem mit CoReview 1.696 Pixel (6,8 MP) bei 120 Hz pro Auge im Funktionalität uvm. Dass das neue Powerwall-Konzept von 3D-Stereo-Modus steht die smart VR-Wall für eine bisher unerreichte Bildqualität. Josef Schneider aufgeht, zeigen viele RefeGeradezu revolutionär sind diese Daten in renzkunden unterschiedlichster Branchen Relation zum Platzbedarf. Durch die Aufpro- aus aller Welt, zum Beispiel VW Argentinijektionstechnik benötigt die smart VR-Wall en (Design), LG-VANS Südkorea (Design), nur 62 cm Standfläche und lässt sich dank DAELIM Motors Südkorea (Design), Honda ihren eingebauten Rollen sehr einfach ver- Thailand (CATIA und IC:IDO) und AUDI schieben. Die modulare, selbsttragende China (IC:IDO). Darüber hinaus vertrauen Konstruktion erlaubt eine freistehende Auf- mehr als 15 Universitäten mit unterschiedstellung und damit maximale Raumunab- lichsten Performance-Anwendungen auf hängigkeit und Flexibilität innerhalb eines die neue smart VR-Wall. Gebäudes oder auf Messen und Ausstellungen. Info In Kombination mit verschiedenen verfügbaren Screen-Formaten (16:9, 16:10, Cinemascope) lässt sich die smart VR-Wall selbst in kleinste und sehr niedrige Räume ohne bauliche Veränderung integrieren. Anbieter: Schneider Digital Das einfache Handling der Touch-Tab Josef J. Schneider e. K. let-Mediensteuerung ist ohne SpezialwisAnschrift: Maxlrainer Straße 10 sen durch jeden User konfigurier- und be D-83714 Miesbach dienbar. Dank echtem Plug & Play ist das Telefon: +49 (0) 80 25 / 99 30-0 System für unterschiedlichste EinsatzbeFax: +49 (0) 80 25 / 99 30-29 reiche ausgelegt: Design-Präsentationen, E-Mail: [email protected] Virtual Prototyping mit mehreren EngineeInternet: www.schneider-digital.com ring-Teams gleichzeitig an einer VR-Wall, Digital Engineering Magazin 08-2013 044 | Anzeige V i r t uelle 3 D - A n lage n a n i m i e r e n u n d s i mul i e r e n taraVRbuilder: Logistik und Produktion optimieren Mit dem taraVRbuilder 2014 von tarakos erstellen selbst ungeschulte Anwender aus animierbaren Objekten einfach und schnell Szenarien aus Produktion und Lager, Materialfluss und Logistik. Eine neue Benutzerführung reagiert sogar auf Fingerzeig. W er Abläufe in Produktion und Materialfluss, Lager und Logistik optimieren will, dem fehlt oft das geeignete Werkzeug. 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W as haben Ingenieure, Juristen und Einkäufer gemeinsam? Sie alle müssen mit einer Vielzahl von Informationen umgehen und darauf basierend Entscheidungen treffen. Oft müssen sie dazu Inhalte aus PDF-Dateien, die sie von Geschäftspartnern erhalten, verarbeiten – seien es beschriebene Anforderungen an ein Produkt, Vertragstexte, Angebote oder AGBs. Befürchtungen, dass man Änderungen an einem Vertragstext übersieht, dass man hinzugefügte Worte wie ein „nicht“ in einem Lastenheft unbeachtet lässt oder herausgelöschte Passagen in einer neuen Version eines Angebots einem nicht ins Auge fallen, bestimmen oft das Tagesgeschäft. Die Lösung Genau an dieser Stelle setzt ReqMan an: ein Software-Tool, das PDF-Dateien auf ihren Inhalt hin überprüft, die einzelnen Informationseinheiten extrahiert und Änderungen gegenüber Vorversionen der PDF-Datei identifiziert und hervorhebt. Das Software-Tool ReqMan bietet ein automatisiertes Erkennen und Hervorheben von inhaltlichen Änderungen in PDF-Dateien. Digital Engineering Magazin 08-2013 Typische Anwender der Software sind Personen beziehungsweise Personengruppen, für die die folgenden Aspekte wichtig sind: • Informationseinheiten müssen einzeln bearbeitet werden, zum Beispiel Bewertung einzelner Lastenheft-Anforderung bezüglich der Umsetzbarkeit. weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt. • Hinzufügen und Zerlegen: einzelne Anforderungen lassen sich manuell hinzufügen, als ungültig markieren oder in mehrere Anforderungen zerlegen. • Kommentieren: Anforderungen im Kontext eines Projekts können direkt kommentiert und der Status der Bearbeitung im System hinterlegt werden. Recherchen bezüglich Bewertungen in anderen Projekten zur selben Anforderung kann man direkt im laufenden Prozess vor nehmen. • Exportieren: Anforderungen und die Kommentare zu Anforderungen lassen sich in unterschiedlichen Formaten und Strukturen für unterschiedliche DownStreamProzesse exportieren. Sei es als ExcelExchange-Datei für den Austausch mit Zulieferern und Auftraggebern oder in anderen Formaten. Nutzen Den Nutzen von ReqMan kann man anhand des folgenden Zahlenbeispiels sehr schnell erkennen: 5.000 Anforderungen in einem Lastenheft Manuelle Bearbeitung ReqMan® Interpretationszeit pro Informationseinheit inkl. Referenz-Check zu anderen Projekten 30 Sek. 12,5 mSek. Gesamtzeit pro Lastenheft 2.500 Min. = 41,7 Std. 1,04 Min. = 0,017 Std. Pro Jahr 5 Projekte mit je 4 Dokumenten und je 5 Versionen 250.000 Min. = 4.167 Std. 104 Min. = 1,8 Std. Einsparung pro Jahr mit ReqMan® bei internem Stundensatz von 50 € 208.260 € • Änderungen an Informationseinheiten müssen erkannt werden, unabhängig davon, an welcher Stelle in der PDF-Datei diese vorkommen. • Managen von Kommentaren, die von mehreren Personen (gegebenenfalls aus mehreren Firmen: intern, Kunden, Zulieferer) iterativ verfasst werden. Funktionen Die Funktionen von ReqMan lassen sich in fünf Bereiche clustern: • Scannen und Erkennen: auf Basis von konfigurierbaren Regeln wird eine PDF-Datei in ihre Informationseinheiten zerlegt, interpretiert und klassifiziert. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um 40 oder 400.000 Informationseinheiten handelt. • Vergleichen: die erkannten Informationseinheiten werden mit der Vorversion des Dokumentes und bezüglich Verwendungen in anderen Projekten verglichen und – farblich codiert – dem Endnutzer zur Als zusätzlicher Mehrwert kommen noch der Faktor „Ergebnisqualität“ und die transparente Protokollierung aller Entscheidungen im System protokolliert hinzu. Weitere Informationen zum SoftwareProdukt ReqMan finden Sie auf der Homepage der :em AG unter www.em.ag. Info Anbieter: :em engineering methods AG Anschrift: Rheinstraße 97 D-64295 Darmstadt Telefon: +49 (0) 61 51 / 9 50 54 20 Telefax: +49 (0) 61 51 / 9 50 54 21 E-Mail: [email protected] Internet: www.em.ag Anzeige | 047 M o de r n es L i ze n zma n ageme n t m i t s c V L T Kosten senken und Risiken minimieren Übersicht über die abgelehnten Lizenzanfragen. Es ist in Unternehmen beliebt wie eine Betriebsprüfung: das Management der Softwarelizenzen ist nach wie vor ein schwieriges Terrain. Gerade im Engineering-Umfeld braucht es aber derzeit neue Methoden, diese Komplexität zu minimieren und den Überblick zu behalten. Monitoring-Daten für die objektive Planung des Lizenzbedarfs. B ereits vor zwei Jahren fand Insight Technology heraus, dass 90 Prozent aller deutschen Unternehmen sowohl zu viele als auch zu wenige Nutzungsrechte für ihre Software besitzen. Beides ist ärgerlich, mitunter justiziabel und oft kostenintensiv, da wertvolles Kapital in Form von „Shelfware“ geblockt wird. Geld, das oftmals dringend für Investitionen benötigt wird. Wie unendlich viel das ausmachen kann, untersuchte seinerzeit die Unternehmensberatung PwC: „Die IT belegt einen bedeutenden Platz in den Kostenblöcken der Unternehmen. Je nach Branche betragen die IT-Kosten durchschnittlich bis zu zehn Prozent des Umsatzes.“ Entscheidend aber: „Software und Lizenzen sind der dominante Kostentreiber – noch vor Personal, Hardware und Betrieb.“ Und das gilt momentan vor allem auch im Engineering-Umfeld – in erster Linie bedingt durch die Abkündigung des IBM LUMServer-Supports für CATIA. Hier besteht akuter Handlungsbedarf. CATIA (Computer Aided Three-Dimensional Interactive Application), das CADProgramm der französischen Firma Dassault Systèmes, ist bekanntermaßen in vielen Branchen mittlerweile Standard. Als Lizenzmechanismus für diesen kostenintensiven Software-Invest setzten Unternehmen bisher häufig den LUM-Server („License Use Manager“) von IBM ein. Der Support für LUM-Server wurde indes von Dassault abgekündigt, und viele Nutzer migrieren nun auf das unternehmenseigene Lizenzierungssystem „Dassault Systèmes License Server“ (DSLS). „Allerdings kann diese Migration lediglich der erste Schritt einer sinnvollen Lizenzpolitik sein. Denn die von DSLS ausgegebenen Daten manuell auszuwerten verursacht einen immensen Pflegeaufwand“, erläutert Expertin Natsuko Arai, Senior IT-Consultant bei der Bull-Tochter science + computing ag (s + c). Effektive Lizenz-Monitoring-Lösung Ungleich effektiver agieren Administratoren, wenn sie Lösungen wie beispielsweise den scVENUS License Tracker (scVLT) von s + c einsetzen, eine Lizenz-MonitoringLösung, mit der Unternehmen auf einen Blick die tatsächliche Nutzung von Softwarelizenzen sichtbar machen können. Die mit der Monitoring-Software gewonnenen Informationen können dabei helfen, vorhandene Lizenzen zwischen den verschiedenen Abteilungen besser auszulasten anstatt neue zu kaufen und deren Nutzung nach dem tatsächlichen Verbrauch abzurechnen. Auf Basis dieser Informationen können die Administratoren fundierte Entscheidungen treffen, ob das Unternehmen korrekt lizenziert ist. Auf diese Weise werden nicht mehr Lizenzen gekauft und gewartet als notwendig und gleichzeitig vermeidet das Unternehmen unnötig lange Wartezeiten für die Anwender auf freie Lizenzen. Auch lässt sich verhindern, dass Unternehmen auf Verdacht zu viele Lizenzen vorhalten – ein typischer Fall von Überlizenzierung, der unnötige Kosten verursacht. Die abteilungsübergreifende Auslastung der Softwarelizenzen ist mit solch einem Tool wesentlich komfortabler zu realisieren, ebenso der Lizenzverbrauch nach Benutzergruppen oder Projekten. Neben CATIA-Lizenzen lassen sich mit modernen Lösungen wie scVLT auch noch eine Vielzahl anderer Lizenzmechanismen wie FLEXlm, RLM, LSTC, LICMAN, vlms und vie- Übersicht über den Lizenzverbrauch inklusive der Anzeige der vorhandenen, genutzten, gequeueten und reservierten Lizenzen. Übersicht über den Lizenzverbrauch einer Abteilung. le andere einheitlich und effizient verwalten. Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Kosten durch „Shelfware“ und anderen Ärgernissen, die mit mangelhaftem Lizenzmanagement einhergehen. Info Anbieter: science + computing ag Anschrift: Hagellocher Weg 73 D-72070 Tübingen Telefon: +49 (0) 70 71 / 94 57-0 Fax: +49 (0) 70 71 / 94 57-2 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.science-computing.de Digital Engineering Magazin 08-2013 Maßgeschneiderte LED-Lichtleiste für den Audi TT verbindet Tagfahrlicht und Blinker in einem Element. e D es i g n l i efe r t ma S S gesc h n e i de r t e L E D - B eleuc h t u n ge n Made in Germany LED sind aus den Beleuchtungskonzepten der Autos schon fast nicht mehr wegzudenken. Einer der ersten Stunde ist Michael Schön, er entwickelt und produziert ausschließlich in Deutschland und vertreibt die LED-Beleuchtungen im eigenen Webshop. V or einigen Jahren boten LED-Be leuchtungen bei Autos einen seltenen Anblick. Sie waren die Domäne technisch versierter Autoenthusiasten, Tüftler und Bastler – solche wie Michael Schön aus Mühlheim an der Ruhr. Der gelernte Elektroniker hatte schon damals die Idee, sein eigenes Auto mit LEDTechnik optisch aufzuwerten. Er besorgte sich die erforderlichen Bauteile aus dem Sortiment des Elektronikdistributors Dis trelec und ging ans Werk. Seit das Tagfahrlicht 2011 als zusätzliche Beleuchtung für neue Pkw per EU-Richtlinie vorgeschrieben ist, sind Fahrzeuge mit LED-Beleuchtung aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Viele Hersteller wie Audi, Ford oder Mercedes-Benz statten ihre Neufahrzeuge ab Werk mit zusätzlichen Tagfahrleuchten aus, die meist in die Frontschürze oder den Scheinwerfern selbst integriert sind. Die energiesparende und lichtstarke LEDTechnik setzt sich dabei aufgrund ihrer Vor- Digital Engineering Magazin 08-2013 teile zunehmend durch. Die Vorteile sind nicht nur technischer Natur: LED-Leuchten passen sich dem Fahrzeugdesign an und setzen Akzente. Was als Hobbybastelei begann, überzeugte nicht nur Schön selbst: Um Kosten zu sparen, fertigte er aus übriggebliebenen Bauteilen weitere Leuchtelemente, die in seinem Freundes- und Bekanntenkreis erste Abnehmer fanden. Über Internetforen und Mundpropaganda sprach sich herum, was da auf den Straßen des Ruhrgebiets leuchtete: Die Geschäftsidee war geboren. Vom Tüftler zum Unternehmer Schön startete seine Firma eDesign zunächst als Einzelunternehmer und verkaufte seine Produkte im Internet. Heute betreibt er ein innovatives, kleines Unternehmen mit fünf Mitarbeitern, das mit Hilfe moderner Fertigungstechnik hochwertige LED-Leuchttechnik ausschließlich in Deutschland produziert. Die Firma vertreibt die Produkte über den Webshop www.hypercolor.de. Von der Billigkonkurrenz aus Asien unterscheiden sich die Produkte aus dem Hypercolor-Programm durch Qualität. „Wir geben drei Jahre Garantie auf die Lebensdauer unserer Produkte“, sagt Michael Schön. Außerdem könnten Kunden, die mit der Helligkeit der LED nicht zufrieden sind, die Produkte innerhalb von 14 Tagen zurückgeben und erhielten den Kaufpreis erstattet. „Wer bei Hypercolor bestellt, hat nicht selten einen oder gar mehrere Fehlversuche mit preisgünstigeren LED-Elementen aus asiatischer Billigfabrikation hinter sich“, berichtet Schön. Einsetzen lassen sich die LED-Lampen von Hypercolor ohne Einschränkungen im Innenraum von Fahrzeugen, beispielsweise als Innenraumlicht, Beleuchtung für den Fußraum oder in Wohnmobilen. Da die LED-Lampen jedoch keine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr und keine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) haben, dürfen sie nicht in Scheinwerfern, als Kennzeichenlicht oder in Rückleuchten verwendet werden. Automotive | Special | 049 Mit Erfahrung und CAD zur Qualität Hinter der Qualität der Hypercolor-Produkte stehen ein umfassendes EntwicklungsKnow-how und eine intensive Erprobung. In die Serienproduktion kommen nur ausgereifte, zuverlässige und umfangreich getestete Produktdesigns, die einen klar definierten Entwicklungsprozess durchlaufen haben. Vor jedem neuen Produkt werden zunächst Experimentalmuster gefertigt. Anhand dieser Muster wird geprüft, ob die LED die gewünschte Helligkeit erreichen und ob die Bauform in den geplanten Einbauorten optimal passt. Wichtigster Schritt in der Entwicklung der Produkte ist das Layout der Schaltung: Der Lauf von Leiterbahnen und die Anordnung einzelner Komponenten entscheiden über Helligkeit und Lebensdauer des Endprodukts. Eine gut designte LED-Leuchte entwickelt möglichst wenig Wärme. Je weniger Wärme entsteht, umso heller und haltbarer ist die LED. „Der Weg dorthin kann jedoch mitunter schwierig sein“, kommentiert Michael Schön. „Wir tüfteln und testen so lange, bis wir ein optimales Schaltungslayout gefunden haben. Dabei helfen uns eine spezielle CAD-Software für die Elektronik-Entwicklung und nicht zuletzt Erfahrung.“ Jedes neue Produkt muss seine Qualitäten anschließend in der Praxis beweisen. Dazu fertigt Schön Prototypen und testet sie unter Extrembedingungen. Beim Einsatz in Automobilen schwanken oft die Spannungen und auch hohe Spitzen sind keine Seltenheit. Gleiches gilt für die Temperaturen: Die LED-Leuchte muss von der Hitze des Hochsommers bis zu zweistelligen Minusgraden alles anstandslos überstehen. Je nach Einsatzzweck vergleicht eDesign LED unterschiedlicher Hersteller. „LED ist nicht gleich LED“, erklärt Schön. „Viele Hersteller achten bei der Auswahl ihrer Lieferquellen Kaum eine halbe Stunde nach Auftragsannahme bei Distrelec wird die Ware versandt. Bilder: Distrilec und eDesign nur auf den Preis. Wir setzen lieber auf Qualität und verwenden Premium-LEDs mit hoher Leuchtkraft und Haltbarkeit.“ Sonderanfertigungen Neben in Serie hergestellten Produkten für Fahrzeugbeleuchtungen haben sich die LED-Experten auf die Entwicklung kundenspezifischer Sonderanfertigungen spezialisiert. Die Bandbreite reicht dabei vom speziell für Exoten oder als Liebhaberfahrzeug gebauten Einzelstück über Kleinstserien für Fanclubs eines bestimmten Autos bis hin zu Sonderserien, die Autotuner für bestimmte Fahrzeugtypen wie den Audi TT ordern. Anders als bei der Fertigung großer Serien greift Schön beim Materialeinkauf für Sonderanfertigungen wie schon in den Anfangszeiten des Unternehmens gerne auf den Katalogdistributor Distrelec zurück. „Bei Sonderanfertigungen oder Prototypen kommt es durchaus vor, dass wir spezielle technische Bauteile für die Mikro-Controller oder auch LED in geringen Stückzahlen und vor allem sehr schnell benötigen“, sagt Schön. Die LED-Beleuchtungen von Hypercolor kommen auch in Innenräumen zum Einsatz. Distrelec hat diese Bauteile im Sortiment und liefert sie zuverlässig innerhalb von nur 24 Stunden. Besonderen Wert legt Schön auf die Qualität der Bauelemente und LED: „Unsere Produkte unterscheiden sich durch ihr sorgfältiges Design und die hochwertigen Komponenten und Bauteile“, betont Michael Schön. LED von Distrelec Im Bereich LED-Lichttechnik umfasst das Angebot von Distrelec fast 900 verschiedene Artikel. Die Bandbreite reicht von LED und LED-Optiken über LED-Versorger und -Module bis hin zu kompletten Leuchten samt passendem Befestigungsmaterial. In Verbindung mit dem umfassenden Angebot an aktiven, passiven und elektromechanischen Bauelementen finden sowohl professionelle Anwender als auch Tüftler alle erforderlichen Komponenten und Bauteile aus einer Hand. Was daraus in Verbindung mit dem richtigen Know-how und entsprechendem Engagement werden kann, zeigt eDesign. Zweites eDesign-Standbein Angetrieben von der Begeisterung für LEDTechnik und dem Erfolg bei Fahrzeugbeleuchtung entstanden bei eDesign bereits neue Ideen, um das Geschäft zu erweitern. Aktuell beschäftigen sich die Mühlheimer mit der Entwicklung von LED-Modulen für die Raumbeleuchtung. Die komplett einsatzbereiten LED-Leuchtkomponenten können Lampenhersteller für ihre Produkte einsetzen. „Wir stellen die komplette LEDBeleuchtungstechnik als fertiges Modul zur Verfügung, und der Leuchtenhersteller kann sich dann voll auf das Design konzenjbi | trieren.“ Digital Engineering Magazin 08-2013 050 | Special | Automotive M ec h a t r o n i sc h e A n t r i ebe i n de r A c h sp r o duk t i o n Sparsam, schlau und sicher Bei Mercedes-Benz im Werk Kassel transportieren schienengeführte Shuttles Achsen und Achsenteile von A nach B. Die Technik hat der Automatisierer AuE konzipiert; die mechatronischen Antriebseinheiten kommen von SEW Eurodrive. von Gunthart Mau K Movigear vereint Getriebe, Motor, Frequenzumrichter, Steuerung und Kommunikation in einem kompakten Gehäuse. Mercedes-Benz-Werk Kassel 1810 gründete Georg Christian Carl Henschel in Kassel eine Kanonen- und Glockengießerei. Im Revolutionsjahr 1848 ging hier die erste Lokomotive in Betrieb. Das feuerspeiende Dampfross wurde „Drache“ getauft. Bis 1910 verließen 10.000 Lokomotiven den Betrieb. 1924 begann Henschel mit der Lkw-Produktion. Nach der fast vollständigen Zerstörung der Henschel-Werke im Zweiten Weltkrieg wurden in den Nachkriegsjahren die Lokomotiv- und Lkw-Reparatur und schließlich die Fahrzeugproduktion wieder aufgenommen. 1969 erfolgte die Gründung der Hanomag-HenschelFahrzeugwerke AG zusammen mit der DaimlerBenz AG. In den Folgejahren wurde das Werk Kassel schrittweise von der Lkw-Produktion auf Achsenfertigung umgestellt. 1980 lief der letzte HaubenLkw in Kassel vom Band und 1989 die fünfmillionste Achse. 1995 wurde der Antriebstrang ein eigenständiger Geschäftsbereich und 2007 das 435.000 Quadratmeter große Werk umbenannt in „Mercedes-Benz Kassel“. Heute produzieren in Kassel etwa 2.900 Mitarbeiter Achsen, Achssysteme für Lkw, Transporter und Trailer sowie Gelenkwellen. Digital Engineering Magazin 08-2013 assel, aufstrebende nordhessische Metropole, Stadt der documenta, nahe dem geographischen Mittelpunkt Deutschlands. Im Stadtteil Rothenditmold befindet sich das Mercedes-Benz-Werk Kassel. Hier fertigt der Autobauer Achsen, Gelenkwellen, Radsätze und Achsgetriebe für Nutzfahrzeuge. Für den Transport der Komponenten nutzt er eine fahrbare Shuttle-Palette. In vielen Branchen mit fördertechnischen Abläufen steigen die Anforderungen an die Fördereinrichtungen. Hierfür entwickelte Antriebshersteller und Automatisierer SEWEurodrive das Antriebssystem Movigear. Der Antrieb eignet sich mit optimiertem Gesamtwirkungsgrad besonders für den energieeffizienten Betrieb von horizontalen Fördereinrichtungen. In diesem Bereich gibt es neben vernetzten Transportanlagen mit vielen Antrieben auch zahlreiche Einzelanwendungen. Dazu gehören kleine Maschinen oder Einfachförderer, die eine Lösung benötigen, die sich unkompliziert vor Ort in Betrieb nehmen lässt. Shuttle-Palette Im Werk Kassel befindet sich das Kompetenzzentrum für Achssysteme und Verzahnung. Innerhalb des Werks müssen diese Komponenten zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen transportiert werden. So werden Radsätze über eine Strecke von 100 Metern von der Fertigung über ein Entkopplungsmodul zur Montage transportiert. Für diese Transportaufgabe nutz Daimler Shuttle-Paletten, die Radsätze (Antriebskegel- und Tellerräder) zu einer Montagelinie bringen. Insgesamt 26 dieser Fahrzeuge werden über ein am Boden installiertes Schienensystem geführt. An den Transportschienen sind auch Stromschienen für die Energiezuführung befestigt. Mechatronische Antriebseinheiten (Movigear DBC-B) treiben die Fahrzeuge an. Sie übertragen die Kraft über eine Hohlwelle auf ein Vulkollan-beschichtetes Antriebsrad. In dieser Ausführung kann die ShuttlePalette mit 125 Kilogramm Eigenmasse Material bis zu 300 Kilogramm transportieren. Die Palette beschleunigt mit 0,5 m/s² auf eine variabel einstellbare Geschwindigkeit zwischen 1,5 und 18 Metern pro Minute und positioniert auf plus/minus 1 Millimeter genau. Stefan Kattner, Vertriebsmitarbeiter bei SEW, erläutert: „Der große Stellbereich des mechatronischen Systems, für den es die Option „erweiterter Regelbereich ECR“ gibt, stellt einen wesentlichen Kundennutzen dar.“ Sicherheitsfunktionen Jedes Fahrzeug ist mit Sensorik und Sicherheitstechnik sowie einem Not-Halt für die integrierte Sicherheitsfunktion STO (Safety Torque Off ) nach PLe nach EN ISO 13849-1 ausgestattet. Sie bewirkt ein sicher abgeschaltetes Moment gemäß IEC 61800-5-2 durch Abschaltung des STO-Eingangs am Movigear. Die Kolonnenfahrt der Fahrzeuge wird über ein verzögertes Anfahren der Positionier- und Ablaufsteuerung Ipos gelöst, die im Antriebssystem integriert ist. Den Abstand zwischen den Fahrzeugen Installationsprinzip des mechatronischen Antriebssystems Movigear-DBC-B mit direkter binärer Kommunikation. Automotive | Special | 051 Die Shuttles im MercedesBenz-Werk bewegen sich mittels einer Abstandsregelung über Ultraschallsensoren auf einem Schienensystem. Robuste Sensoren für Weg, Winkel, Neigung POSIWIRE ® Wegseil-Positionssensoren regelt ein Ultraschallsensor. Die Umschaltung der Geschwindigkeitsstufen erfolgt über zustellbare Nockenleisten. Während bei früheren Projekten für ähnliche Transportaufgaben Außenläufermotoren verwendet wurden, setzt die An dem Schienensystem befinden sich auch Stromschienen zur Daimler AG heute auf die de- Übertragung der Antriebsenergie sowie Steuerungsleisten. zentralen Antriebssysteme, die die Energieeffizienzklasse IE4 erreichen. Ihre Anforderung war ein Getriebemotor AuE – Automation mit dezentralem Umrichter, der binär anund Engineering gesteuert die Regelung der Kolonnenfahrt Die Ursprünge der Firma AuE – Auto(Abstandsregelung) übernehmen kann. Mechatronisches Antriebssystem Die mechatronische Antriebseinheit Movigear ist ein dezentrales Antriebssystem. Speziell für Stand-alone-Anwendungen, beispielsweise im Automobilbereich, gibt es die Variante Movigear DBC-B (Direct Binary Communication). DIP-Schalter und Potenziometer ermöglichen die einfache und schnelle Inbetriebnahme ohne PC. Für Anwendungen mit konstanter Geschwindigkeit kann man am Gerät parametrierbare Festdrehzahlen und Rampen einstellen. Über Binäreingänge lässt sich die Antriebseinheit mit einer zentralen SPS oder im Vorort- beziehungsweise Handbetrieb steuern. Zudem gibt es eine Schnittstelle für Diagnose und Parametrierung. Projektverlauf Der Anlagenbauer AuE hat die fahrbaren Shuttle für das Mercedes-Benz-Werk entwickelt, gefertigt und in Betrieb genommen. Anfang 2011 stellte SEW-Eurodrive AuE das mechatronische Antriebssystem Movigear vor. Ein halbes Jahr später führte AuE einen ersten Test mit zwei Versuchsfahrzeugen auf einer Teststrecke im eigenen Hause durch. Die Ergebnisse fielen zufriedenstellend aus: „Besonders die einfache Inbetriebnahme mittels DIP-Schalter und die daraus resultierende kurze Inbetriebnahmezeit gefielen“, erläutert Kattner. Bereits im September 2011 bestellte AuE 26 Einheiten. Bis Ende Januar mation und Engineering – liegen in einer 1980 gegründeten Sonderabteilung der Wegmann-Gruppe. Nach mehreren Umstrukturierungen stieg das Unternehmen 2001 in das Geschäftsfeld der Achsmontage ein und 2006 in das der kompletten Montageanlagen. Im Folgejahr wurden die ersten Montageanlagen für Getriebe und Lkw-Achskomponenten ausgeliefert. 2009 erfolgte die Umfirmierung in AuE Kassel GmbH und die Eingliederung in den Firmenverbund des Sondermaschinenbauers Strama-MPS. Mit seinen Kunden in der Automobil- und Zulieferindustrie integriert AuE Mechanik, Elektrik und Steuerungstechnik sowie übergeordnete IT- und Logistiksysteme für alle Fertigungsaufgaben rund um Achse und Fahrwerk. Ein weiterer Schwerpunkt sind Achseinstellanlagen, die mittlerweile bei allen Automobilisten im Einsatz sind. 2012 wurde das Transportsystem aufgebaut. Seit dem Produktionshochlauf arbeitet es zur vollen Zufriedenheit. „Aktuell ist eine Erweiterung der Anlage im Gespräch und es wurde auch weiteren interessierten Kunden jbi | vorgestellt“, erläutert Kattner. Dipl.-Ing. Gunthart Mau ist Referent Fachpresse bei SEW-Eurodrive in Bruchsal. WS100M • Messbereich 0 ... 2000 / 3500 / 7500 / 10.000 mm • Analog, 4...20mA, SSI, CANopen, J1939 • Schutzart IP68 / IP69K POSITAPE ® Wegband-Positionssensoren WB85 • Messbereich 0 ... 6000 mm • Analog, 4...20mA, SSI, CANopen, J1939 • Schutzart IP67 POSICHRON ® Magnetostriktive Pos. Sensoren PCST25 • Messbereich 0 ... 5750 mm • Analog, 4...20mA, SSI, CANopen, J1939 • Schutzart IP67 / IP69K POSIMAG ® Magnetband-Pos. Sensoren PMIS3 • Messbereich 0 ... 30.000 mm • HTL, TTL, TTL24V • Schutzart IP67 • Im Flach- und Hochprofil POSIROT ® Winkelsensoren und -encoder PRAS2EX • 360°-Winkelsensor • Analogausgang • Schutzart IP67 / IP69K • Ex-Versionen POSITILT ® Neigungssensoren PTAM27 / PTDM27 • 1/2-Achsen-Neigungssensor, ±180°, ± 60° • Analogausgang, CANopen, J1939 • Schutzart IP67 www.asm-sensor.de [email protected] Tel. 08123-986-0 052 | Antriebstechnik | Optimierung von Asynchronmotoren E n e r g i eeff i z i e n z s t e i ge r n – o h n e He r s t ellk o s t e n zu e r h ö h e n Effizienz und Kosten im Einklang In einem gemeinsamen Projekt haben die Viersener Groschopp AG und eine Arbeitsgruppe aus dem Fachbereich Elektrotechnik der FH Düsseldorf einen Asynchronmotor des Herstellers so überarbeitet, dass die Energieeffizienz deutlich gesteigert wurde, ohne die Herstellungskosten zu erhöhen. Hierfür wurden der magnetische und der elektrische Kreis komplett neu ausgelegt. von Thomas Georg Wurm A ntriebe mit einer guten Energiebilanz, sprich einem hohen Wirkungsgrad, werden in der gängigen Literatur oft als wirtschaftlich günstig vor allem im Blick auf ihre Lebenszykluskosten beschrieben. Je drastischer der Anstieg der Energiepreise, desto schneller amortisieren sich die in der Herstellung und Anschaffung zunächst meist deutlich teureren Geräte, so die Argumentation. Maßnahmen, die zwar die Energieeffizienz der Motoren steigern, bei denen aber höhere Herstellkosten anfallen, sind etwa der Mehreinsatz des elektrisch und magnetisch aktiven Materials. Auch die Substitution von Aluminium durch Kupfer im Läufer der Maschine erhöht die Materialkosten und erfordert andere Werkzeuge. Hürde der Herstellkosten Die Herausforderung besteht darin, bei gleichbleibenden Herstellungskosten eine signifikante Steigerung der Energieeffizienz zu ermöglichen. Hierfür wurden zunächst exemplarisch für die Asynchronmotoren des Typs IG100 die magnetischen und elektrischen Kreise nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgelegt. Für einen Asynchronmotor ist neben der gleichmäßigen Ausnutzung des magnetischen Kreises auch die sinnvolle Auswahl des Nutzahlverhältnisses im Ständer und Läufer wichtig. Zusatzverluste und Drehmomentsättel im Anlaufbereich der Maschine werden vermieden, wenn die Läufernutzahl kleiner ist als die Ständernutzahl. Eine ungerade Läufernutzahl reduziert zwar Groschopp hat mit der FH Düsseldorf die Energieeffizienz der Asynchronmotoren vom Typ IG100 deutlich gesteigert – bei gleichbleibenden Herstellkosten. Digital Engineering Magazin 08-2013 Drehmomenteinsattelungen im Anlauf der Maschine und kann für unterschiedliche Polzahlen verwendet werden, ist aber kritisch mit Blick auf magnetische Geräusche, insbesondere bei großen Baulängen. Der Blechschnitt der ursprünglichen Motorausführung hatte ein Nutzahlverhältnis von 24 Ständernuten und 17 Läufernuten und konnte deshalb sowohl zwei- als auch vierpolig eingesetzt werden. Mit Rücksicht auf die Herstellkosten der Wicklung wurden die 24 Ständernuten beibehalten. Die Läufernutzahl des neuen vierpoligen Motors wurde auf 22, die des zweipoligen Motors auf 18 festgelegt. Baugröße erhalten Trotz Optimierung des magnetischen Kreises konnte mithilfe der Finite-ElementeMethode der Außendurchmessers von 100 Millimetern beibehalten werden. Auf Basis des ermittelten Blechschnitts kam ein analytisches Programm zum Einsatz, das sehr schnell und mit hoher Genauigkeit die Motorkennlinien, axiale und radiale Kräfte sowie das zu erwartende Geräuschverhalten des Motors berechnet. Durch die hohen Flussdichten im Joch des zweipoligen Motors ergeben sich ein hoher Magnetisierungsstrom und zusätzliche Eisenverluste. Der neu ausgelegte Schnitt verfügt im Vergleich über einen deutlich größeren Querschnitt im Joch, der im Wesentlichen durch einen reduzierten Läuferdurchmesser erreicht wird. Eine sehr ungleichmäßige Verteilung der Flussdichte ergibt sich beim bestehenden Blechschnitt für die vierpolige Ausführung. Während im Joch des Ständers verhältnismäßig gerin- Optimierung von Asynchronmotoren | Antriebstechnik | 053 ge Flussdichten vorherrschen (grüne Farbe), sind die Ständerzähne schon sehr stark gesättigt (rote Farbe). Durch eine Vergrößerung des Läuferdurchmessers bei in etwa gleichen Ständernuten vergrößern sich die Zähne und das Joch wird im Querschnitt reduziert. Es ergibt sich eine gleichmäßige magnetische Ausnutzung des Blechs. Betrag der magnetischen Flussdichte der zweipoligen Ausführung, links: bestehender Blechschnitt, rechts die Neuauslegung. Effizienzsteigerung Mit dem bestehenden Blechschnitt wird in der zweipoligen Ausführung bei einer Eisenlänge von 100 Millimetern eine Leistung von 710 Watt bei einem Wirkungsgrad von 72,4 Prozent erreicht. Leistung und Wirkungsgrad steigen durch den neu entwickelten Blechschnitt auf 740 Watt bei 79 Prozent. Diese Werte werden bei einer um 20 auf 80 Millimeter reduzierten Eisenlänge erreicht. In diesem Fall konnten mithilfe eines optimalen magnetischen Kreises die Verluste bei vergleichbarer Leistung um etwa 28 Prozent reduziert werden und gleichzeitig wurden durch reduzierte Eisenlänge die Herstellkosten gesenkt. Bei der vierpoligen Ausführung ergab sich ein ähnliches Bild. Einfluss des Umrichters Bei der Betrachtung der Energieeffizienz ist zu beachten, dass der optimale Wirkungsgrad eines Asynchronmotors in jeder Wicklungsauslegung nur bei einer bestimmten Abgabeleistung und Klemmenspannung erreicht wird. In Verbindung mit einem Frequenzumrichter lassen sich durch dessen optimale Einstellung weitere Energiesparpotenziale nutzen. Das verbesserte Berechnungsprogramm von Groschopp liefert hierfür exakte Daten. Bei netzbetriebenen Asynchronmotoren lässt sich der optimale Wirkungsgrad nur durch eine Anpassung Neuauslegung des Blechschnitts der vierpoligen Ausführung (rechte Seite) zeigt eine gleichmäßigere magnetische Ausnutzung des Blechs. der Motorwicklung erreichen. Groschopp bietet solche applikationsspezifischen Wicklungen auch schon bei geringen Stückzahlen ohne Mehrkosten an. Anforderungen der EU Innerhalb der EU dürfen aktuell Motoren mit einer Leistung ab 750 Watt nur vertrieben werden, wenn sie der Wirkungsgradklasse IE2 der Norm EN60034-30 entsprechen. Bereits 2017 wird diese Anforderung verschärft und die Wirkungsgradklasse IE3 für diese Motoren als Spezifikation gültig. Die Leistung von 750 Watt erreichen zweipolige Normmotoren standardmäßig Beispielhaftes Wirkungsgradkennfeld bei gegebener Wicklungsauslegung. „+“ markiert das Maximum, die eingetragenen Höhenlinien haben eine Stufung von 0,05 Prozent Wirkungsgrad. Bilder: Groschopp mit einem Blechschnitt von 120 Millimetern Durchmesser und 60 Millimetern Länge. Legt man den neuen Blechschnitt des IG100 mit 100 Millimetern Außendurchmesser und 80 Millimetern Eisenlänge auf die gleiche Leistung aus, so erzielt dieser mit 79,3 Prozent einen Wirkungsgrad, der über IE2 (77,4 Prozent) liegt. Im Vergleich zum Normmotor benötigt der IG100 hierfür 7 Prozent weniger Eisen. Bei gleichem Eisenvolumen und geringfügig erhöhter Kupfermenge in der Nut wird bereits die Wirkungsgradklasse IE3 (80,7 Prozent) erreicht. Fazit Die Steigerung der Energieeffizienz von elektrischen Maschinen ist für Groschopp seit langem ein wichtiges Thema. Bereits bei der Einführung der Baureihe IG 1997 wurde darauf hingewiesen, dass die Mehrkosten dieser optimierten Motoren gegenüber Normmotoren sich innerhalb eines Jahres amortisieren können. Mit einem herstellungsneutralen Ansatz zur Effizienzsteigerung erhöht sich der zu erwartende Gejbi | winn zusätzlich. Thomas Georg Wurm ist Geschäftsführer der Groschopp Vertriebsgesellschaft GmbH. Digital Engineering Magazin 08-2013 Das Stahlwerk im Caopu New Area in der Provinz Yunnan. S i eme n s bea t me t H o c h o fe n Numme r 1 be i c h i n es i sc h em S t a h le r zeuge r Feuer, Luft und Erz Die Kunming Iron & Steel Holding Co. Ltd. (KISCO) ist größter Eisen- und Stahlerzeuger in der westchinesischen Provinz Yunnan. Für den neuen Hochofen Nummer 1 lieferte Siemens die Gebläseantriebe. Das Konzept „Integrated Drive Systems“ (IDS) sorgte für schnelle Installation und sicheren Betrieb mit einer Verfügbarkeit von mehr als 99 Prozent. S echseinhalb Millionen Tonnen Stahl verlassen die Produktion von KISCO im Jahr. Im Rahmen des elften Fünfjahresplans der chinesischen Regierung investiert das Unternehmen in Maßnahmen, um die veraltete Ausrüstung zu ersetzen und die Produktpalette weiter zu optimieren. Wichtigstes Infrastrukturprojekt war dabei die Errichtung einer neuen Produktionsanlage für High-End-Long-SteelProdukte und hochfeste Stahlbleche im Caopu New Area, 30 Kilometer südwestlich von Kunming. Ziel ist die Produktion von acht Millionen Tonnen Stahl pro Jahr.Deshalb errichtete KISCO 2008 den 2.500-KubikmeterHochofen Nummer 1 mit einer jährlichen Kapazität von zwei Millionen Tonnen Roheisen. Mitte 2012 wurde er angeblasen. Der Hochofen erzeugt aus aufbereitetem Eisenerz in einem kontinuierlichen Schmelz- Digital Engineering Magazin 08-2013 und Reduktionsprozess flüssiges Roheisen. Damit der Hochofen nie abkühlt, sind auch Nebenanlagen wie die riesigen Axial- oder Radialgebläse essentiell. Sie liefern dem Hochofen Verbrennungsluft. 40.000 Kilowatt für das Gebläse Am neuen Hochofen treibt ein vierpoliger Simotics-Synchronmotor mit einer Nennleistung von 40.000 Kilowatt und einer Drehzahl von 1.500 Umdrehungen pro Minute ein Gebläse an. Um einen derart leistungsstarken Motor direkt zu starten, ist ein Sanftstart über einen Frequenzumrichter wichtig. Das vermeidet gefährliche elektrische und mechanische Spitzenbelastung beim Starten. Siemens setzte bei der Integration des Antriebs in das Gebläsehaus auf sein IDSKonzept. Kernelement ist die Dreifach-In- tegration des Antriebsstranges – horizontal von Kupplung und Getriebe bis zum Motor und Umrichter entlang des Energieflusses als mechatronische Einheit, vertikal innerhalb der Automatisierungspyramide in die Steuerungsarchitektur und zeitlich innerhalb des Produktlebenszyklus. Die horizontale Integration verbessert die Verfügbarkeit und Effizienz der Anlage. Die vertikale Integration sichert die Anlagenproduktivität und die Flexibilität und sorgt mit zusätzlichen Funktionalitäten für Sicherheit, Wartbarkeit und Umweltschutz. Installation Die größte Herausforderung des Projekts in Kunming war die Installation des Antriebssystems. Ergebnis ist ein Gebläseantriebsstrang, bestehend aus einem Sinamics GL 150 MV-Umrichter, Simotics H-modyn Mo- Integrierte Antriebe | Antriebstechnik | 055 Das Antriebssystem von Siemens treibt die Gebläse an, die den Hochhofen mit Verbrennungsluft versorgen. toren, Flender Rupex-Kupplungen und Flender-Graffenstaden-Getriebe mit 40 Megawatt Leistung und 1.500 beziehungsweise 3.770 Umdrehungen. Der Umrichter Sinamics GL150 MV kann sowohl im drehzahlveränderlichen Betrieb als auch im Anfahrbetrieb große Synchronmotoren ansteuern. Die stoßfreie Übergabe entlastet das Netz und schont die Mechanik des Antriebsstrangs. Das heißt weniger Verschleiß und eine längere Lebensdauer der Komponenten. Auf der elektrischen Seite arbeitet das redundant ausgelegte Steuerungssystem Simatic S7-400H. Es steuert die wichtigen Kennzahlen der Turbine wie Strahldruck und Strahlleistung. Graffenstaden-Turbogetriebe Die Siemens-Tocher Flender-Graffenstaden ist seit mehr als 60 Jahren als Hersteller für Turbogetriebe für die industrielle Energieerzeugung tätig. Bei KISCO installierte Siemens ein Getriebe, das am Eingang 1.500 Umdrehungen pro Minute aufnimmt und am Abtrieb 3.770 Umdrehungen pro Minute liefert. Während der Integration der Automatisierung und des Antriebsstrangs in den Hochofen hatten die Ingenieure und Techniker von KISCO Zeit, sich mit dem System im täglichen Betrieb und der regelmäßigen Wartung vertraut zu machen. Ohne zusätzliche Schnittstellen kann der Bedarf an Ersatzteilen stark reduziert werden, was die Lagerkosten senkt. „Das von Siemens gelieferte Antriebssystem für unser Gebläse am Hochofen Nummer 1 läuft perfekt“, sagte Shi Yiwei, Leiter Automatisierung bei KISCO Caopu New Area. Seit der offiziellen Inbetriebnahme im Juni 2012 wurde eine optimale horizontale Integration des Siemens-Antriebssystems Frequenzumrichter für die großen Synchronmotoren schonen per Sanftstart Bilder: Siemens Stromnetz und Antriebsstrang. erreicht. Systemzuverlässigkeit und Systemverfügbarkeit sind höher als 99 Prozent. Dies garantiert einen zuverlässigen Betrieb des Gebläses und maximiert die Wirtschaftlichkeit. Shi Yiwei sagt, dass die Siemens-Technologie KISCO helfe, einen Meilenstein im Eisen- und Stahl-Bereich Chinas zu setzen. Er ist überzeugt, dass Integrated Drive Systems ihn unterstütze, das „Herz“ des Hochofens zu schützen. Modernisierung von Nummer 6 2009 beschloss KISCO die Modernisierung des Gebläse-Frequenzumrichters und der Automatisierungstechnik im Hochofen Nummer 6. An einem Stahlwerk nachzurüsten, ist extrem schwierig, weil jeder Tag Stillstand und jede Zeitverzögerung Millionen kosten kann. Nachrüstungen müssen deshalb im laufenden Betrieb stattfinden. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Siemens-Ingenieuren und KISCO-Management konnte die Modernisierung und Inbetriebnahme der Anlagen innerhalb von einer Woche abgeschlossen werden. Seit der Modernisierung liegt die Erfolgsquote beim Anlauf des Gebläses (Deutsche Maschinen Fabrik GMM, Gutehoffnungshütte) bei 100 Prozent. Das inzwischen 35 Jahre alte Siemens-Antriebssystem im Gebläse des Hochofens Nummer 6 läuft immer noch zuverlässig. Da das Leitsystem ursprünglich von einem anderen Anbieter kam, traten während der Modernisierung des Frequenzumrichters einige Probleme wegen Dateninkompatibilität auf. Dies erschwerte die Arbeit an der Anlage. Aufgrund der Erfahrungen setzte Shi Yiwei bei der Automatisierung des Gebläses für Hochofen Nummer 1 von vornherein auf neue Module, eine verbesserte Kommunikation und die Erfahrung der Siemens-Ex- perten, denn sie kennen nicht nur das Leitsystem, sondern auch das Antriebssystem. In Nummer 1 wurde eine optimale Kommunikation und Datenverbindung zwischen dem Leit- und dem Antriebssystem umgesetzt, was den Zeitaufwand für die Inbetriebnahme und Installation erheblich reduzierte. Installation und Inbetriebnahme nahmen bei dem neuen Projekt lediglich 25 Tage in Anspruch. Da in der Antriebssteuerung ausschließlich Siemens-Produkte eingesetzt wurden, konnten sich 20 Mitarbeiter in nur einer Woche in die Wartung und den Betrieb der Anlage einarbeiten. jbi | Das Herz des Hochofens Neben Erzen braucht ein Hochofen Luft und erst dann kann er Stahl erzeugen. Luft bekommt er über mehrere Düsen in Form von Heißwind. Dieser heizt die Verbrennung des Kokses mit Sauerstoff an. Nach dem Anblasen eines Hochofens dauert eine Ofenreise – also der reibungslose Dauerbetrieb bis zum nächsten Instandhaltungstermin – zehn bis zwanzig Jahre. Während dieser Zeit müssen alle Einrichtungen reibungslos funktionieren. Hochofen und Winderhitzer dürfen niemals kalt werden. Die Winderhitzer sind bis zu 50 Meter hohe Behälter, die mit feuerfesten Silikatsteinen gitterförmig ausgemauert sind. Sie werden mit Gichtgas oder Erdgas bis auf 1.550 Grad Celsius aufgeheizt und danach in den Stand-by- oder Speicher-Betrieb geschaltet. Im Speicherbetrieb strömt Kaltluft von außen durch die Speichersteine und wird so aufgeheizt, dass der Wind mit bis zu 1.350 Grad in den Hochofen strömt. Um die Luft-Temperatur auch während des Abkühlens des Winderhitzers konstant zu halten, wird ein abnehmender Teil Außenluft durch einen Bypass am Erhitzer vorbei geführt. Zu einem Hochofen gehören immer drei bis vier Winderhitzer, die im Wechselbetrieb arbeiten. Digital Engineering Magazin 08-2013 056 | Antriebstechnik | Servosysteme Re x r o t h - Tec h n i k i m E i n sa t z be i T r ad i t i o n s h e r s t elle r Späne im Takt Auch Traditionsherstellern weht eine steife Brise Wettbewerb entgegen. Seppelfricke Armaturen reagiert mit einem modernisierten Maschinenkonzept. Die Komplettbearbeitung auf der Rundtaktmaschine verkürzt die Zykluszeiten deutlich. von Karlheinz Baier Seppelfricke hat in eine Rundtaktmaschine investiert. Die Vorteile: kurze Taktzeiten sowie hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit. D ie Seppelfricke Armaturen GmbH bietet ein Spektrum von rund 7.000 Produkten in den Bereichen Verbindungstechnik, Trinkwasserarmaturen, Gasarmaturen, Heizungsprodukte, Tiefbauprodukte sowie Mess- und Regeltechnik. Eine komplette Modernisierung des Maschinenkonzepts soll die Marktposition bei zunehmendem Wettbewerbsdruck stärken. Bedeutendste Maßnahme ist, zahlreiche Bauteile nun anhand von Komplettbearbeitung auf Rundtaktmaschinen zu fertigen. Mit CNC- und Antriebstechnik von Rexroth zur Ansteuerung der zahlreichen Achsen reduziert Seppelfricke die Zykluszeit damit um bis zu 84 Prozent. Digital Engineering Magazin 08-2013 Armaturenhersteller stehen heute vor großen Herausforderungen. Zwar werden die Absatzmärkte größer, aber der Wettbewerbsdruck steigt enorm. Gleichzeitig ist kaum ein Bereich so eng mit der gesamten Wirtschaft verbunden wie die Armaturenindustrie, deren Spektrum sich vom Wasserhahn über Fittings bis hin zu intelligenten Reglern erstreckt. Die Fertigung dieser Produkte muss kostengünstig, schnell und qualitativ hochwertig sein, um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Effizienz und Produktivität haben somit Priorität. Die Verantwortlichen bei Seppelfricke sahen sich deshalb nach neuen Konzepten um und entschieden sich für zwei Rundtaktmaschinen des italienischen Maschinenbauers BTB Transfer zur kombinierten Dreh- und Fräsbearbeitung verschiedenster Werkstücke. Immerhin umfasst die Fertigungspalette des Armaturenspezialisten Lösungen für die Bereiche Verbindungstechnik, Trinkwasser- und Gasarmaturen, Heizungstechnik, Tiefbau sowie Mess- und Regeltechnik. „Armaturen übernehmen in ihren jeweiligen Anwendungen Schlüsselfunktionen beim Absperren, Steuern, Regeln und Sichern. Damit sind sie entscheidende Faktoren für die Sicherheit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit und müssen gemäß diesen hohen Anforderungen gefertigt werden“, betont Uwe Schölich, Betriebsleiter bei Seppelfricke. Servosysteme | Antriebstechnik | 057 Die modernen Rundtaktmaschinen mit Antriebs- und Steuerungstechnik von Rexroth sind für diese Ansprüche konzipiert. Sie überzeugen durch kurze Taktzeiten, hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit sowie eine komfortable Bedienung – und stellen damit die Basis zur Steigerung der Produktivität dar. Schmuckstück der renovierten Industriehalle in Gelsenkirchen ist eine 10-Stationen-Rundtaktmaschine mit mehreren Kreuzschlitteneinheiten zur Bearbeitung von Rohlingen. Wie Betriebsleiter Uwe Schölich erläutert, kann er rund 400 verschiedene Produkte auf dieser Maschine bearbeiten lassen. „Während wir komplizierte Bauteile früher auf bis zu drei Maschinen fertigen mussten, können wir nun alle Fräs-, Bohr- und Dreharbeitsgänge auf einer Maschine durchführen. Einige Teile laufen in zwei Aufspannungen, aber dennoch in einer Operation. Deshalb variieren unsere Taktzeiten sehr stark und liegen je nach Bauteil zwischen 3,5 und 30 Sekunden.“ Bis zu 64 Achsen pro CNC Zur parallelen Bearbeitung an mehreren Stationen sind ein gleichbleibender Produktionsvorgang und kurze Taktzeiten relevant. Eine Rundtaktmaschine hat dazu eine hohe Anzahl an Bearbeitungsachsen, für die mehrere CNC-Steuerungen erforderlich sind: einen Master und bis zu drei Slaves. Die besonderen Herausforderungen bestanden in einer gemeinsamen Bedienoberfläche für bis zu vier CNC-Steuerungen sowie in der Kommunikation der Steuerungen untereinander. BTB Transfer löst dies durch die Anwendung von drei Rexroth-Steuerungen IndraMotion MTX. Die Performance jeder ein- zelnen CNC erlaubt es, bis zu 64 Achsen in zwölf unabhängigen CNC-Kanälen anzusteuern. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Drehen, Bohren oder Fräsen handelt, da sich die IndraMotion MTX für alle Arbeitsgänge einsetzen lässt. Schölich erklärt: „Wir können zunächst ein Gewinde schneiden und in der nächsten Station eine Fräsbearbeitung durchführen. Diese Komplettbearbeitung verkürzt die Zykluszeit auf 16 Prozent, verglichen mit unseren früheren Maschinen. Darüber hinaus können wir noch präzisere Bauteile fertigen, was ebenfalls zur höheren Produktivität beiträgt.“ Sichere Multiachs-Lösung Für die präzise Bewegung der Achsen sorgt das modulare Rexroth-Antriebssystem IndraDrive M in Kombination mit IndraDynServomotoren. Die Multiachs-Lösung geht effizient mit der Energie um. Dafür sorgen rückspeisefähige Umrichter samt geregeltem Zwischenkreis: Die beim Bremsen eines elektrischen Motors entstehende elektrische Energie wird ins Netz zurückgespeist und nicht in Wärme umgewandelt. Zudem können sich Maschinenbauer und -anwender auf integrierte Sicherheitsfunktionen verlassen wie „Safe Torque Off“. Die Kommunikation der CNC-Steuerungen mit den Antrieben erfolgt via standardisiertem sercos-Bus in Echtzeit. Dadurch ist selbst bei den vielen Achsen die Synchronisation der Antriebe gewährleistet. Einfach effizient Seppelfricke programmiert die Rundtaktmaschine auf einem PC in der Arbeitsvorbereitung. Grundlage hierfür ist die PC- Die Multiachs-Lösung besteht aus Servomotoren, die zusammen mit dem modular aufgebauten Antriebssystem für präzise Bewegungen sorgen. Simulation der CNC-Steuerung, die BTB Transfer zur Erstellung eines Offline-HMI nutzte (HMI – Human Machine Interface). Anhand dieser Lösung können Seppelfricke-Mitarbeiter die NC-Programme für die zu bearbeitenden Bauteile nun am PC-Arbeitsplatz erstellen. „Das brauchen wir jetzt nicht mehr direkt an der Maschine machen, so dass sich Maschinenstillstandzeiten durch Teilewechsel deutlich reduziert haben“, kommentiert Schölich. Wegen den positiven Erfahrungen mit der Rundtaktmaschine entschied sich Seppelfricke zwischenzeitlich für das Retrofit einer vorhandenen älteren Maschine. „Auch hier haben wir nun Komponenten von Rexroth. Wir werden das Antriebssystem IndraMotion MTX bei künftigen Neuinvestitionen als Standard setzen“, bekräftigt Schölich. Damit verweist er auf bereits geplante weitere Maschinen gleicher Bauart jbi | für das Werk Gelsenkirchen. Karlheinz Baier arbeitet im Vertrieb mit dem Branchenschwerpunkt Werkzeugmaschinen bei der Bosch Rexroth AG. Eine der Steuerungen kann bis zu 64 Achsen betreiben, davon 32 mit Spindelfunktion. Bilder: Bosch-Rexroth Digital Engineering Magazin 08-2013 058 | Antriebstechnik | Getriebe für Roboter A n t r i ebs t ec h n i k p o s i t i o n i e r t sc h we r e B au t e i le i n de r He r s t ellu n g Geschweißt auf den Punkt Panasonic Roboter- und Schweißsysteme setzt bei neuen Schwerlast-Dreh-/Kipptischen auf einen Getriebekopf von Nabtesco. Bis zu fünf Tonnen tragen die Positionierer. von Marcus Löw Die neuen Schwerlast-Ausführungen der Schweißsystem-Positionierer tragen je nach Ausführung zwei, drei oder fünf Tonnen. P anasonic, in Europa vor allem als Hersteller von Unterhaltungselektronik bekannt, gehört seit mehr als 30 Jahren zu den international renommierten Herstellern von Robotern, insbesondere von Schweißrobotern. Dabei setzen die Ingenieure des japanischen Großkonzerns seit Jahren auf Präzisionsgetriebe von Nabtesco. Neu im Programm der Panasonic Roboter- und Schweißsysteme Europa sind Schweißroboter mit Schwerlast-Dreh-/ Kipptischen. Bei den Getriebeköpfen greifen die Entwickler auch bei diesen Modellen auf Nabtesco-Technik zurück. Während die Panasonic Standardpositionierer für Schweißanlagen bis zu eine Tonne tragen können, erlauben die neuen Schwerlast-Ausführungen deutlich höhere Tragkräfte: je nach Ausführung zwei, drei oder fünf Tonnen. Für die Neuentwicklung der Maschinen war neben der erhöhten Traglast der Einsatz von Panasonic-Servomotoren eine feste Vorgabe. Digital Engineering Magazin 08-2013 Sergio Maeda, verantwortlicher Bereichsleiter bei Panasonic, hatte unter anderem die Aufgabe, den passenden Getriebekopf zu finden. Nach eingehender Recherche und Beratungen durch mehrere Anbieter fiel die Entscheidung zugunsten der Getriebeköpfe der RD-C-Serie von Nabtesco. Die RD-C-Getriebeköpfe treiben zunächst die horizontalen Drehachsen der Schweißtische an, um alle auf dieser Achse liegenden Schweißpunkte erreichen zu können, ohne das Werkstück umzuspannen. Auch die horizontale Drehung/Kippneigung erfolgt über RD-C-Getriebeköpfe. Am Anfang war ein volles Lastenheft Das Lastenheft forderte eine Reihe von Merkmalen, die von dem Getriebekopf zu erfüllen waren: • Getriebekopf benötigt eine Hohlwelle zur Kabeldurchführung • Lager müssen hohe Stoßbelastungen beim Be-/Entladen von Bauteilen standhalten •D er Panasonic-Servomotor soll sich direkt adaptieren lassen • Steifheit und Präzision müssen eine Positioniergenauigkeit von plusminus 0,05 Millimeter bei einem Radius von 250 Millimetern zulassen • Lebensdauer muss möglichst hoch sein • Die Konstruktion der Positionierer soll möglichst einfach bleiben • Das Preis-Qualitätsverhältnis muss stimmen Da die bisherigen Positionierer von Panasonic ebenfalls mit Getrieben von Nabtesco ausgestattet und die Erfahrungen damit durchweg positiv waren, gerade zu Präzision und Langlebigkeit, lag die Entscheidung nahe, auch für die großen Positionierer Getriebeköpfe des Antriebsspezialisten einzusetzen. „Die einfache und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Vertrieb von Nabtesco brachte in kürzester Zeit die richtigen Informationen und schließlich das passende Produkt, die Getriebeköpfe der RD-C-Serie“, erläutert Maeda. Der modulare Aufbau der Präzisionsgetriebe der Serie RD erlaubt vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Die einbaufertigen und vorgeschmierten Getriebe haben eine rechnerische Lebensdauer von 6.000 Stunden. An den motorseitigen Flansch ist ein Adapter für gängi- Getriebe für Roboter | Antriebstechnik | 059 zungsverhältnisse realisieren als bei einer zentrierten Montage, sodass auf vorgeschaltete Planetengetriebe häufig verzichtet werden kann. Die Getriebeköpfe fangen Stoßbelastungen bis zum Fünffachen ihres Nenndrehmoments auf. Bilder: Panasonic und Nabtesco ge Servomotoren anmontiert. Dank modularen Aufbaus lassen sich die RD-Getriebe nicht nur in Drehtischen, sondern in vielfältigen weiteren Anwendungen einsetzen. Dank ihrer sehr steifen Konstruktion und hohen Präzision ist die Serie besonders für anspruchsvolle Einsätze geeignet, bei denen sehr schnelle Positionierbewegungen mit hohen Traglasten realisiert werden sollen. Zwei integrierte Schrägkugellager machen in vielen Fällen eine bauseitige Lagerung überflüssig, was wiederum die Konstruktionszeit verringert und die Kosten senkt. Mit dem exzentrisch angeschlossenen Antrieb lassen sich mehr Unterset- Tür und Tor für Kabel, Wellen und Laser Basis der RD-C-Getriebeköpfe sind Einbausätze in zykloider Bauweise. Wie diese verfügen die Getriebeköpfe über eine große Durchgangsbohrung mit einem Hauptstützlager. Durch diese Hohlwelle mit einem Durchmesser bis zu 150 Millimeter können Wellen, Laser oder – wie bei Panasonic – Kabel und Leitungen geführt werden. Die Getriebeköpfe weisen eine große Überlastfähigkeit auf, die Stöße bis zum Fünffachen des Nenndrehmoments erlaubt. Hinzu kommt eine hohe Torsionssteifigkeit. Ein geringes Spiel von unter einer Winkelminute sorgt für Präzision und für die hohen Untersetzungen (i bis zu 1/258) und hohen Drehmomente. Zudem baut das Getriebe recht klein. Seit Ende 2011 sind die Getriebeköpfe in den Schwerlast-Positionierern von Panasonic im Einsatz. „Wie schon bei den Nabtesco-Getrieben in unseren Robotern sind wir mit der Zuverlässigkeit sehr zufrieden. Ausfälle der Getriebe sind überhaupt kein Thema“, zeigt sich Peter Deutsch, Manager Technical Solutions Team bei Panasonic, hochzufrieden. Mehr als vier Millionen Nabtesco-Umlaufgetriebe sind weltweit im Einsatz. Das Hauptanwendungsgebiet sind Industrieroboter, von denen international mehr als 60 Prozent ihre Leistung mit Nabtesco-Getrieben umsetzen. Doch auch in anderen Anwendungen, wo hochpräzise und robuste Getriebe benötigt werden, verlässt man sich oft auf jbi | die Produkte von Nabtesco. Marcus Löw ist Manager Sales Department bei Nabtesco Precision Europe. Automatisiertes SchweiSSen Alle Schweiß-Punkte einer Baugruppe erreichen zu können, bedeutete früher häufig, das Werkstück umspannen zu müssen. Dabei entstanden Ungenauigkeiten, die zu fehlerhaften Ergebnissen führten. Die Fehler mussten unter großem Aufwand (Zeit und Kosten) entdeckt und beseitigt werden, sofern dies möglich war. In vielen Fällen war eine Reparatur oder Fehlerkorrektur dann so kostspielig, dass das Werkstück verschrottet wurde. Hier helfen Bauteilpositionierer mit Präzisionsgetrieben, Produktionszeiten und -kosten zu senken. Das nun dreh- und kippbar gelagerte Werkstück lässt sich ohne Umspannen schweißen. Das Ergebnis sind präzise Schweißnähte von hoher Güte und kurze Produktionszeiten. Durch ihre hohe Torsionssteifigkeit sind die Getriebeköpfe extrem robust. Digital Engineering Magazin 08-2013 060 | Elektrotechnik & Automation | Drahtlose Energieübertragung Tec h n i k , d i e u n t e r d i e Hau t ge h t Aus der Klinik in die Industrie Die Medizintechniksparte intens der Wittenstein AG hat für das aktive Marknagel-Implantat Fitbone eine drahtlose Energiezufuhr entwickelt, die sich auch für Anwendungen in der Industrie eignet. von Felix Grödl und Heiko Haag durch die Körperbewegungen ihr Lage und Ausrichtung verändern könnten. Ähnliches gilt auch in automatisierten Handlingsystemen. Stehen die Parameter und kritische Faktoren fest, ermitteln Entwickler von Wittenstein intens mit Finite-Elemente-Simulation die optimale Spulengeometrie und passen das System an. Verschiebungen und Auswirkungen leitender Materialien lassen sich effizient kompensieren. Das verhindert beziehungsweise vermindert Wirbelstromverluste und Störeinflüsse. Selbst bei Winkelfehlern und Spulenversatz erreichen die Systeme einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Der Distraktionsmarknagel Fitbone ist ein aktives Implantat. P roduktsicherheit, Ergonomie und Verfügbarkeit sind in der Medizin besonders essenziell und auch in der Industrie gefragte Eigenschaften. Drahtlose Energieübertragung ist ein Weg, diese zu erreichen. Auch die zunehmende Miniaturisierung von Sensorik und Aktorik sowie Industrie 4.0 befeuern die Drahtlos-Technik. Bei der vierten industriellen Revolution verschmelzen Produktion und Internet miteinander – Cyber-Physische Systeme (CPS) brauchen jederzeit ausreichend Energie, damit sie Sensordaten sammeln, Aktionen ausführen und Daten übertragen können. Die von Wittenstein für den Fitbone entwickelte Technik versorgt Implantate mit bis zu 20 Watt. Digital Engineering Magazin 08-2013 Das von Wittenstein intens entwickelte System nutzt elektromagnetische Felder zur induktiven Übertragung der Energie. Die in die Empfängerspule induzierte Spannung löst einen Stromfluss in der angeschlossenen Last aus – es wird Energie übertragen. Die Resonanzkopplung der Schwingkreise von Sender- und Empfängerspule optimiert dabei die Effizienz der Energieübertragung. Bei medizinischen Implantaten beispielsweise wird die Sendespule in der Regel auf die Haut aufgesetzt. Die Empfängerspule sitzt im Fettgewebe oder in einer Muskelschicht unter der Haut. Die Energieübertragung erfolgt unmerklich und frei von Reizung und Schmerz durch das Gewebe. Auch Handgeräte im Operationssaal mit vollständig gekapselten Gehäusen lassen sich durch Induktion mit Energie versorgen. Analog dazu können induktive Systeme auch die Akkus von Sensoren und Antrieben in der Industrie kontaktlos laden. Ausgelegt mit FEM Der Einsatzfall bestimmt, ob die Spulen einen Luft- oder Ferritkern benötigen, wie groß die Spulen sind, wie Sender- und Empfängerspule zueinander ausgerichtet seien müssen, über welche Distanz die Übertragung funktionieren muss und welche Leistung und Spannung die Anwendung fordert. Bei Implantaten im menschlichen Körper kommt hinzu, dass die eingesetzten Spulen Aktive Implantate im Vormarsch Der Markt für Medizintechnik wächst weltweit; 220 Milliarden Euro schwer. 90 Milliarden davon entfallen auf die USA und 65 Milliarden auf Europa. Der Gesamtumsatz der Medizintechnik-Produzenten in Deutschland steigerte sich 2012 um 4 Prozent auf 22 Milliarden Euro. Die demografische Entwicklung und eine sich weitende Definition von Gesundheit treiben auch in Zukunft die Nachfrage weiter an. Patienten sind zunehmend bereit, in ihre Gesundheit zu investieren. Herzschrittmacher oder Systeme zur Unterstützung anderer Organe, Muskeln oder Nerven haben heute entweder eine Batterie (begrenzte Lebensdauer) oder erfordern ein Kabel, das durch die Haut nach außen geführt werden muss. Beides ist nicht optimal. Aktive Implantate mit typischer Leistungsaufnahme zwischen einem und fünf Watt lassen sich nun drahtlos versorgen. Das hat zwei Vorteile: Zum einen entfällt ein transkutanes Kabel; zum anderen macht ein aufladbarer Akku hoher Energiedichte Nachoperationen zum Austausch von Batterien überflüssig. Ein intelligentes Energiemanagement überwacht dabei mindestens Strom und Spannung des Akkus. Zudem ist es möglich, komplexe Informationen wie Akkuoder Umgebungstemperatur, den Ladezustand oder das Verbrauchsverhalten in das Drahtlose Energieübertragung | Elektrotechnik & Automation | 061 Systemdesign: Im Implantat sind eine Steuerung für Sensoren und Aktoren sowie das Energieund Akkumanagement untergebracht. Lade- und Energiemanagement einfließen zu lassen. Sogar die Alterung von Akkuzellen lässt sich vorherbestimmen, um die Ladeparameter laufend anzupassen. Autarke Produktionsmittel In der Industrie ist deutlich mehr Energie nötig, um beispielsweise autonome Werkstückträger oder autarke Roboterachsen zu versorgen. Die Wittenstein AG fokussiert bei den Entwicklungen für die Industrie Applikationen mit bis zu fünf Kilowatt. Zudem hat Wittenstein ein modulares Energiespeicher-Management entwickelt, bei dem Superkondensatoren (Supercyps) die Lithium-Ionen-Akkus ergänzen. Die Vorteile der passiven elektronischen Bauelemente sind extreme Kapazitätswerte, bezogen Bilder: Wittenstein auf ihr Bauvolumen, und eine sehr hohe Leistungsdichte. Somit sind hohe Ladebeziehungsweise Entladeströme und mehr als eine Million Zyklen möglich. Damit sind die Supercaps auch das ideale Speichermedium beispielsweise für rückgewonnene Energie beim Abbremsen einer Roboterachse. Verstärkte Automatisierung, intelligente Monitoringsysteme und autonome Steuerung mit CPS werden zahlreiche weitere Anwendungsfelder für die kabellose Übertragung erschließen. Immer öfter kabellos Die drahtlose Energieübertragung, kombiniert mit dem modularen EnergiespeicherManagement, ist ein wichtiger Baustein für miniaturisierte Mechatroniksysteme. Dieses Versorgungskonzept bietet Vorteile – für jbi | Patienten und Produktion. Power für CPS Die drahtlose Energieübertragung erfüllt wesentliche Voraussetzungen für den Einsatz in der Industrie 4.0. Um Arbeitsabläufe schneller, effizienter und flexibler zu gestalten, müssen CPS (cyber-physische Systeme) Felix Grödl ist Entwicklungsingenieur bei Wittenin der „mitdenkenden“ Produktion auch mit- stein intens. einander kommunizieren und je nach Aus- Heiko Haag ist Leiter Entwicklung Hard- und Software bei der Wittenstein AG. führung sensorische oder aktorische Funktionen übernehmen – dafür benötigen sie Energie. Die induktive Übertragung ist – verDIALOGFORUM schleißfrei und kabellos – klar im Vorteil. In automatisierten Montageprozessen erlaubt die berührungslose Energieübertragung, intelligente WerkstückDie Zusammenarbeit von Einkauf und Engineering träger einzusetzen, die sichert Wettbewerbsvorteile Kennzeichnungs- und am 10. Dezember 2013 in München Bearbeitungsdaten zwischenspeichern und • Sourcineering - Einkauf und Engineering gehen in Zukunft Sensoren wie Aktoren Hand in Hand betreiben – beispielswei• So reduziert eCl@ss Prozesskosten im Engineering se bei der automatischen • Erfolgreiche Produktkostenoptimierung mit Lieferanten Temperaturerfassung • Standortübergreifende Produktentwicklung und Lieferantenintegration oder der elektromecha• Prozessleitsystem verbessert Produktionsprozesse nischen Feinausrichtung • Komplexität bei der Produktentwicklung durch des Werkstücks auf dem Vernetzung von Konstruktion und Einkauf steuern Montageträger. Sourcing All about Sourcineering-Day 2013 THEMEN Für die Medizin optimiert Von der Energieübertragung, die Wittenstein für den Distraktionsmarknagel Fitbone entwickelt hat, können weitere mechatronische Systeme in der Medizinstechnik profitieren: Retina-Implantate (künstliche Netzhaut), Miniatur-Magnetventile zur Hirndruck-Steuerung, urologische Implantate zur Behebung von Inkontinenz, dehnbare Magenbänder zur Behandlung von Fettleibigkeit, Kunstherzen, Medikamentenpumpen, Stimmband- oder Blasenschrittmacher sowie auch Hüftgelenke und andere aktive Implantate. Sie alle benötigen Spannungen zwischen 8 und 24 Volt in einem Frequenzband von 80 bis 300 Kilohertz. Diese Frequenzen stellen das Optimum aus verschiedenen Einflussgrößen dar: Gewebeverträglichkeit, Baugröße der Spulen, elektromagnetisches Absorptionsverhalten von Fettgewebe und Muskelschichten, Minimierung von Wirbelstromverlusten und zulässige Erwärmung elektronischer Komponenten gemäß ISO 14708-1 „Chirurgische Implantate − Aktive implantierbare medizinische Geräte“. Das Energieübertragungssystem für aktive Implantate ist CEkonform und erfüllt die Anforderungen der Norm EN 60601, die Sicherheitsanforderungen und ergonomische Forderungen an medizinische elektrische Geräte und in medizinischen Systemen definiert. • Produktdatenmanagement – so finden Sie den passenden Zulieferer für Ihre Zeichnungen Der Patient steuert das Implantat via Handgerät. Jetzt m n a elden! Die Veranstaltung ist eine Kombination aus Anwendervorträgen, Workshop und Networking. 20% rabatt Teilnehmer mit 13 Code WIN Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.einkaufimdialog.de/sourcineering Digital Engineering Magazin 08-2013 062 | Elektrotechnik & Automation | Sensorik S c h le i f r i n gübe r t r age r u n d W i n kelse n s o r k o mb i n i e r t Harmonisches Doppel Schleifringübertrager übertragen Ströme, elektrische Signale oder Medien zwischen einem stationären und einem rotierenden Bauteil. Zur Positionserfassung sind heute Winkelsensoren integriert, die beim Hersteller Morgan Rekofa von Novotechnik kommen. von Stefan Sester und Ellen-Christine Reiff Neue Reihe: Den RFX 6900 gibt es für sicherheitsrelevante Anwendungen auch in einer redundanten Variante. Bild: Novotechnik E in Schleifringübertrager besteht aus einem Schleifringkörper und einem Stromabnehmer. Das Prinzip lässt sich in viele Varianten umsetzen – wie auch der Produktprogramm des Herstellers Morgan Rekofa zeigt. Es gibt für unterschiedliche Branchen geeignete Schleifring- beziehungsweise Drehübertrager, für Haupt-, Mess- und Steuerströme, Daten- sowie Videosignale oder sogar Medien wie Luft, Wasser oder Öl. Bei den elektrischen Systemen lässt sich zwischen kontaktierender und kontaktloser Übertragung per Lichtwellenleiter unterscheiden. Zusätzlich können diese Baugruppen mit entsprechenden Medienverteilern kombiniert und im Gesamten gekapselt werden. Beispiel Positionserfassung Ein typischer Anwendungsfall der RekofaKomponenten sind Radbagger. Schleifring- Digital Engineering Magazin 08-2013 übertrager übernehmen die Energie- und Datenübertragung zwischen drehbarem Aufbau und axial beweglichem Unterwagen, also dem Fahrgestell. Gleichzeitig muss allerdings auch die genaue Position des Baggerarms erfasst werden, um beim Fahren die Geradeausstellung sicherzustellen und Gefährdungen und Beschädigungen zu vermeiden. Diese Aufgabe übernehmen Winkelsensoren, die direkt in den Schleifringübertrager integriert sind. Die Sensoren müssen auch unter den rauen Betriebsbedingungen an der Baustelle den Winkel zuverlässig und genau erfassen und sich in den geringen Einbauraum integrieren lassen. Als Morgan Rekofa nach geeigneten Sensoren suchte, fanden sich diese im Programm des Sensorikspezialisten Novotechnik: Wenn gewünscht, erfassen nun magnetische Winkelsensoren beispielsweise der Baureihen RFD 4000 beziehungsweise RFC 4800 in den Schleifringübertragern die Position. Technische Daten Die Winkelsensoren erfassen den Messwinkel berührungslos ohne mechanischen Verschleiß. Sie liefern absolute Messwerte über 360 Grad, die sie der Steuerung als Analogsignal mit einer Auflösung von zwölf bit zur Verfügung stellen. Die unabhängige Linearität liegt bei +/- 0,5 Prozent, die Wiederholgenauigkeit bei +/- 0,1 Prozent. Zudem erlaubt die kompakte Bauform der Sensoren eine einfache Integration. Alle Winkelsensoren sind mehrkanalig ausgeführt, so dass sich auch sicherheitsrelevante Anwendungen umsetzen lassen. Darüber hinaus stehen beim RFC 4800 eine Vielzahl analoger und digitaler Schnittstellen zur Verfügung. Funktionsprinzip Um Winkel kontaktlos zu erfassen, verfügen die Sensoren über einen auf einer drehenden Achse gelagerten magnetischen Positionsgeber. Je nach Drehposition verändert sich die Orientierung des Magnetfeldes und damit das Eingangssignal des Sensors. Diese Signaländerung wird innerhalb des Sensor-ICs in ein drehwinkelproportionales Ausgangssignal umgerechnet und je nach Applikation entweder über direkte Kabelverbindung oder über einen Kontakt des Schleifringübertragers zur Verfügung gestellt. Einfache Montage Dass Sensorelement und Positionsgeber voneinander getrennt sind, vereinfacht die Montage. Der Sensor kann bis zu vier Millimeter entfernt und bis zu drei Milli- Morgan Rekofa Morgan Rekofa mit Stammsitz in Antweiler an der Ahr wurde 1921 als „Rheinische Kohlebürsten Fabrik“ gegründet und ist heute Hersteller von Schleifringübertragern. Außer zahlreichen Standard-Systemen kann das Unternehmen mit eigener Konstruktion und Entwicklung auch individuelle, kundenspezifische Lösungen realisieren. Sensorik | Elektrotechnik & Automation | 063 meter versetzt vom Positionsgeber platziert werden. Das kam bei den Morgan-Rekofa-Konstrukteuren gut an. Weder Welle noch Lager sind notwendig und der Messabstand ist variabel. Der gleiche Sensor lässt sich dadurch problemlos für die teilweise doch sehr unterschiedlichen Schleifringübertrager einsetzen. Bei Bedarf könnte selbst durch Material hindurch gemessen werden, solange dieses nichtmagnetisch ist, was je nach Applikation weitere Konstruktionsfreiheiten erschließt. Lösungen fürs Harte Mit den harten Bedingungen auf der Baustelle haben die magnetischen Sensoren keine Probleme. Die Gehäuse bestehen aus hochwertigem und temperaturbeständigem Kunststoff. Zudem sind die Sensoren vollkommen vergossen und damit nässeund verschmutzungsunempfindlich. Für die elektrische Verbindung sorgen Einzeladern oder Rundkabel, die ebenfalls mit eingegossen sind. Die Sensoren erfüllen die Schutzart IP67 beziehungsweise IP69K und arbeiten bei Umgebungstemperaturen zwischen -40 und +125 Grad Celsius. Neue Baureihe Neben den bestehenden Typen hat Novotechnik gerade eine neue Baureihe magnetischer Winkelsensoren herausgebracht. Zur Positionserfassung setzen wir heute magnetische Winkelsensoren in unseren Schleifringübertragern ein“, Christoph Daun, Konstruktion und technischer Vertrieb bei Morgan Rekofa. Bild: Morgan Rekofa Die RFX 6900 lässt sich in der Mechanik von arbeitet an bordnetztauglichen VersorBau-, Agrar- und Forstmaschinen oder auch gungsspannungen von 9 bis 34 V; für siSchiffsrudersteuerungen gut integrieren. cherheitsrelevante Anwendungen steht Der Messwert wird redundant als analoges zudem eine vollredundante Variante zur jbi | Signal ausgegeben, was auch bei größeren Verfügung. Leitungslängen eine sichere Übertragung gewährleistet. Dipl.-Ing. Stefan Sester ist Produktbereichsleiter RoFür harte Umgebungsbedingungen ist tative Sensoren bei Novotechnik. auch dieser Sensor gut gerüstet. Dank ro- Ellen-Christine Reiff, M.A., arbeitet beim Redaktionsbustem Metallgehäuse und vergossener büro Stutensee. Elektronik erfüllt er die Anforderungen der Schutzart IP67 beziehungsweise IP69K und eignet sich auch für mobile Anwendungen mit hohen EMV-Anforderungen. Der Sensor mit Ihrem persönlichen Kompetenz in der Zukunft Abonnement DIe ZeItschrIft für entscheIDer Aus Den BereIchen MArKetIng, VertrIeB unD OnlIne-InfrAstruKtur Der magnetische Winkelsensor der Baureihe RFD 4000 ist bei Morgan Rekofa im Einsatz. Bild: Novotechnik Wir bieten Ihnen ... > Unabhängige, kompetente und kritische Berichterstattung über aktuelle Trends, Strategien, Anwendungen und Lösungen des eCommerce. Prinzip: Bei der kontaktlosen Winkelerfassung sitzt ein magnetischer Positionsgeber drehbar auf einer Achse. Je nach Position ändert sich das Ausgangssignal. Bild: Novotechnik > Praktische Hilfestellung bei der Auswahl, Einführung, dem Betrieb und der Weiterentwicklung von eCommerce Lösungen/Systemen. > Deshalb kommen 2 von 3 Lesern aus dem Bereich Marketing, Werbung, Verkauf, die mit diesem Know-How den Handel ihrer Waren und Diensleistungen über das Internet professionell realisieren und in hohem Maße an Unternehmensentscheidungen beteiligt sind. www.e-commerce-magazin.de/abo.html Digital Engineering Magazin 08-2013 064 | Elektrotechnik & Automation | Fertigungsnahe Messtechnik A u t o ma t i s i e r e n m i t M e h r s t elle n messpl ä t ze n Effizient zur Qualität Fertigungsunternehmen stecken erheblichen Aufwand in Qualitätsprüfungen. Mehr und mehr versuchen sie, diesen Aufwand durch Automatisierung einzudämmen. Ein Weg sind Mehrstellenmessplätze – die Technik liefert beispielsweise Heidenhain. Messaufbau prüft die spanend bearbeitete Fläche eines Strangpressprofils. D ie Qualität der Produktion erfordert immer häufiger fertigungsnahe Messtechnik und Dokumentation. Das ist oft nur noch automatisiert wirtschaftlich. MehrstellenMessplätze prüfen in Vorrichtungen eingelegte Werkstücke automatisch auf Maßhaltigkeit. Dies erfolgt häufig über taktile (also berührende) Messgeräte, die Länge oder Winkel erfassen können. Eine Folge-Elektronik nimmt die Sensor-Informationen auf und entscheidet, ob Sollmaße und Toleranzen der gemessenen Eigenschaft eingehalten werden. Die Anforderungen an solche Systeme sind in den vergangenen Jahren gewachsen: Immer öfter verlangen Kunden, dass die Qualität der bezogenen Produkte durchgängig dokumentiert wird, was sowohl eine Kontrolle aller produzierten Digital Engineering Magazin 08-2013 oder montierten Teile als auch die Protokollierung derselben erfordert. Abhängig von Stückzahlen und Taktzeiten, sind die Prüfprozesse zu automatisieren. Eine elektronische Datenerfassung ist deshalb fast unverzichtbar. Zudem sind die Prüfvorrichtungen immer häufiger in den Produktionsprozess integriert. Direkt nach Bearbeitung oder Montage wird gemessen, bevor der nächste Prozessschritt erfolgt. Messaufbau und Prüfgeräte müssen die raue Arbeitsumgebung in der Fertigung vertragen und trotzdem zuverlässig Messergebnisse liefern. Messtechnik und -rechner Für diese Aufgaben liefert beispielsweise Heidenhain die Messtechnik. Die optischen Messtaster Specto und Acanto beispielsweise eignen sich für fertigungsnahe Mess- und Prüftechnik. Viele Messapplikationen benötigen auch Drehgeber und Längenmessgeräte für die Automatisierung. Zudem hat Heidenhain sein Produktprogramm um die Positionsanzeige ND 2100G GAGE-CHEK erweitert. Das ist ein Messrechner für Mehrstellen-Anwendungen, der in der Lage ist, Messinformationen von bis zu acht Achsen oder mehr eigenständig einzulesen und auszuwerten. Mit dieser Erweiterung bildet der Hersteller die vollständige Messkette auch für Mehrstellen-Messplätze ab: von der Erfassung des Messwerts auf der Oberfläche des Prüflings bis zur Auswertung, Darstellung und Dokumentation der Prüfergebnisse. An den Messrechner lassen sich alle Heidenhain-Messgeräte anschließen, auf Anfrage auch induktive Wegaufnehmer (LVDT und HBT) verschiedener Fabrikate. Herzstück ist eine Software, die eine Verarbeitung der aufgenommenen Messwerte ermöglicht. Diese kann bis zu 99 verschiedene Teile mit individuellen Merkmalen unterscheiden. Alle Merkmale eines Teils lassen sich mit mathematischen und logischen Funktionen miteinander verknüpfen. Diese Verknüpfungen erzeugen neue Merkmale, die als Hilfsgrößen dienen oder bereits fertige Auswertungen ergeben. Um die Einbindung des Messrechners in ein Gesamtsystem zu ermöglichen, stehen verschiedene Schnittstellen zur Verfügung. Der Austausch von logischen Informationen erfolgt über 5 Eingänge und 12 Ausgänge (5 Volt Transistor-Transistor-Logik – TTL). Die Ein- und Ausgänge erlauben eine bidirektionale Übermittlung des Betriebsstatus an Sortierweichen, Kontrolllampen und andere Geräte im Messaufbau. Es sind einfache SPS-Funktionen darstellbar. Zudem hat der Messrechner zwei potenzialfreie Relaiskontakte, mit denen er Warnlampen, Magnetventile und andere Kom- Fertigungsnahe Messtechnik | Elektrotechnik & Automation | 065 ponenten mit kleinen Leistungen direkt schalten kann. Wenn gefordert, lässt sich der Prüfablauf auch in einzelne sequenzielle Schritte teilen. In diesem Fall wird das Programm im Messrechner als Prüfplan hinterlegt und abgearbeitet. Messergebnisse lassen sich auf dem Bildschirm darstellen. Das integrierte Farbdisplay bietet hierbei viele Möglichkeiten zur Visualisierung: Warn- und Toleranzgrenzen lassen sich farbig in Form von Zahlen-, Zeiger- oder Balkendiagrammen anzeigen. Aus einer statistischen Überwachung einer Messreihe ergeben sich Histogramme, Regelkarten und Prozessfähigkeitskennwerte. Abschließend können die Ergebnisse wahlweise auf einem USB-Stick gespeichert oder über RS-232-Schnittstelle an einen PC übergeben werden. Optional steht eine spezielle Datenübertragungssoftware zur Verfügung, die Messwerte direkt an Microsoft Excel übertragen kann. Zudem unterstützt der Messrechner auch den direkten Anschluss von Druckern, um die gemessenen Werte direkt auszudrucken. Blick in die Produktion Ein Messrechner ND 2100G GAGE-CHEK steuert im folgenden Beispiel eigenständig einen Prüfablauf. Der Messaufbau prüft die spanend bearbeitete Stirnfläche eines Strangpressprofils. Der Bediener positioniert und spannt die Prüfvorrichtung auf dem Profil und startet das Messprogramm. Gemäß Prüfplan vermessen zwei SpectoMesstaster erst die Ober- und dann die Unterkante einer Nut. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich durch eine Berechnung Breite und Lage der Nut. Der Winkel zwischen der Mittellinie und der Auflage des Produktionsmitarbeiter legt Profil in die Vorrichtung ein. Messergebnisse speichert er auf Stick oder überträgt sie via RS232 an seinen PC-Arbeitsplatz. Strangpressprofils ist toleriert. Abschließend ermitteln zwei weitere Messtaster die Winkligkeit der Seitenfläche des Profils zur Auflage. In dieser Vorrichtung werden Maßtoleranzen im Bereich von zwei Hundertstelmillimetern prozesssicher gemessen. Der Messrechner gibt die Ergebnisse der Einzelmessungen und der rechnerischen Verknüpfungen in Form von Balkenanzeigen (rot – gelb – grün) auf dem Bildschirm aus. Nach Abschluss der Prüfung werden die Daten automatisch auf einem jbi | USB-Stick gespeichert. Messen an mehreren Stellen zur gleichen Zeit steigert Effizienz in der QualitätssiBilder: Heidenhain cherung. Digital Engineering Magazin 08-2013 MCC ES Anzeige für Win 90x130mm Pfade.indd 1 30.09.2013 16:29:21 066 | Elektrotechnik & Automation | Leistungssteller D i e P r o zesse de r F o l i e n p r o duk t i o n Hightech für den gelben Sack Klarsichtverpackungen kommen in den gelben Sack. Schade, handelt es sich doch um Hightech-Produkte, bei deren effizienter Herstellung sich modernste Technik mit einem aufwendigen Prozess verzahnt. von Thomas Brüser Kunststofffolien künstlerisch: Infrarotstrahler erwärmen die Folie im Prozess. D ie Herstellung lebensmittelverträglicher Klarsichtverpackungen ist aufwendig: Zunächst wird eine zwei Millimeter starke PE-Trägerfolie extrudiert und mit einer Klebeschicht versehen. Diese Folie verfügt jedoch noch nicht über die erforderlichen Materialeigenschaften, um Lebensmittel darin zu verpacken. Erst die Verklebung mit einer zweiten, dünneren Folie macht sie luftdicht und undurchlässig für UV-Licht. Dazu durchläuft die Trägerfolie zunächst in einer Laminieranlage ein Infrarot-Strahlerfeld, dessen Wärme die Klebeschicht aktiviert. Beide Folien werden aufeinander gepresst, gekühlt und aufgewickelt. Im zweiten Schritt erfolgt eine Verformung in einer Tiefziehmaschine. Bevor das Stanzwerkzeug den Kunststoff in die endgültige Form bringt, ist ein weiteres Aufhei- Digital Engineering Magazin 08-2013 Bild: Heraeus Noblelight zen der Folie per Infrarot-Strahlung nötig. Leistungssteller steuern die Infrarot-Strahlerfelder. Sie passen Strom und Spannung den jeweiligen Anforderungen an. In Laminier- und Tiefziehanlagen findet ein häufiger Materialwechsel statt und jedes Material benötigt zur Verarbeitung eine andere Temperatur. Darum gibt es Strahler mit unterschiedlichen Wellenlängen. Für die Leistungssteller bedeutet das jeweils eine andere elektrische Last. Natürlich könnte man für jede Last beziehungsweise Betriebsart (siehe Infokasten) einen separaten Leistungssteller installieren, doch ein höherer Verkabelungsaufwand, zusätzlicher Platzbedarf im Schaltschrank und mehr Kosten wären die Folge. Ideal sind daher Leistungssteller, die alle Arten von elektrischen Lasten steuern können und die Infrarot-Strahler nach Bedarf regeln. Vier Betriebsarten Leistungssteller, die sich für alle Betriebsarten eignen, sind beispielsweise die Steller GTF plus und GFW adv von Gefran. Die anpassungsfähigen Geräte lassen sich mit den unterschiedlichen Heizlasten verknüpfen: Herkömmliche Widerstände oder solche aus Kanthal oder Super-Kanthal sind ebenso anschließbar wie Heizelemente aus Siliziumkarbid, Primärwicklungen von Transformatoren oder lang-, mittel- und kurzwellige Infrarotstrahler. Im Fall der Kunststofflaminieranlage steuert ein Leistungssteller acht verschiedene Infrarot-Strahler. Ungeachtet der unterschiedlichen Produkte, die auf der Anlage gefertigt werden, ist dabei die elektrische Verschaltung bis auf die Konfiguration des Stellers immer identisch. „Die Steller kommunizieren über CANopen mit der Steuerung und erhalten so auch deren Parametersätze. Das beschleunigt die Inbetriebnahme und vereinfacht im Wartungsfall den Austausch eines Stellers“, erklärt Andreas Kraus, Produktmanager Automation bei Gefran. Wenn eine Last ausfällt, erkennt das der Steller durch die Funktion (Teil)-Lastbruchüberwachung und meldet es der Steuerung. Da die Gefran-Leistungssteller über eine integrierte elektronische Sicherung verfügen, erübrigt sich eine Ersatzsicherung. Das spart Platz im Schaltschrank, ist wartungsfreundlich und schützt vor Manipulation. Ein sicherer Betrieb der Anlage und niedrige Maschinenstillstandzeiten sind die Folge. Die Einphasensteller vom Typ GTF lassen sich in den Betriebsarten „Nullspannungsschaltend“ und „Pulspaketsteuerung“ durch zwei weitere Slave-Module zu einem DreiPhasen-Steller erweitern. Ihre Ansteuerung ist über Potentiometer, Digital- oder Analogsignal oder über Modbus-RTU möglich. Die GFW-Steller erlauben den dreiphasigen Betrieb für alle vier Betriebsarten. Ihre Parametrierung erfolgt über PC, die Prozess- Leistungssteller | Elektrotechnik & Automation | 067 datenerfassung dank Feldbusschnittstelle wahlweise über eine Modbus-TCP, Profibus, CANopen, Ethernet IP oder EtherCAT. Softstart senkt Stromspitzen Im Gegensatz zu üblichen Leistungsstellern verfügen die GTF- und GFW-Geräte zusätzlich über eine Softstart-Funktion. Sie ist vor allem für Anwendungen mit positivem Temperaturkoeffizienten interessant, wie die Infrarotstrahler auch. „Die Funktion optimiert den Verbrauch und verlängert die Lebensdauer der Strahler“, erklärt Kraus. „Untersuchungen zeigen, dass so 20 Prozent der Anschaffungskosten für neue Strahler gespart werden können.“ Smarte Lasten Die Stromtarife industrieller Verbraucher werden anhand ihrer Spitzenströme festgelegt. Daher senkt eine Verringerung der maximalen Strombelastung die Betriebskosten meist spürbar. Hier setzt die Funktion „Smart Load Management“ (SLM) der GFWLeistungssteller an. „Die Funktion sorgt dafür, dass der Regler bei der Ansteuerung der elektrischen Verbraucher die maximale Gesamtheizleistung des Systems und die zu beheizenden Masse berücksichtigt.“, erläutert Kraus. Das SLM verhindert also das Einschalten aller Heizelemente einer Anlage zur gleichen Zeit. Damit verringert es Stromspitzen und spart Geld. „Es gibt kein übergeordnetes Steuerelement. Beim Anstellen der Anlagen prüfen die GFW-Geräte lediglich, wie viele Leistungssteller insgesamt im System installiert sind. Ein GTF-Steller übernimmt dann die Steuerungsfunktion“, so Andreas Kraus. Das SLM funktioniert ausschließlich in den Betriebsarten „Nullspannungsschaltend“ und „Pulspaketsteuerung“. Optimierte Lastenkonfiguration Beide Leistungssteller gestatten die adaptive Regelung von Strom, Spannung und Leistung. Die Funktion „Leistungsregelung“ hält die Ausgangsleistung auch bei nicht stabiler Netzspannung konstant. Die „Spannungsregelung“ passt die Netzspannung an die aktuelle Lastsituation im Netz an und die „Stromregelung“ kommt zum Einsatz, wenn Transformatoren zu Heizzwecken – beispielsweise in Verbindung mit Kanthal- oder Siliziumcarbid-Heizelementen – verwendet werden. Die Leistungssteller können bei Nennströmen von 25 bis 250 Ampere (GTF) beziehungsweise 40 bis 250 Ampere (GFW) und Nennspannungen von 480 sowie 600 Volt (AC) eingesetzt werden. Eine automatische Zuweisung des Masters dient der optimierten Konfiguration der Lasten. Zudem bieten die GFW-Geräte einen Temperatureingang für die PID-Regelung sowie Alarmausgänge. Ein externes Bedientableau erleichtert die Bedienung der Steller. Es erlaubt die Parametrierung, die Speicherung der Parametersätze und die Anzeige der Betriebsdaten wie Laststrom, -spannung und -leistung sowie jbi | Netzfrequenz. Thomas Brüser ist Geschäftsführer bei Gefran Deutschland in Seligenstadt. Die flexiblen Leistungssteller der Serie GTF steuern unterschiedliBild: Gefran che Heizlasten an. Betriebsarten von Leistungsstellern Nullspannungsschaltend (Zero Cross - ZC): Die Betriebsart ZC eignet sich für ohmsche Lasten wie Heizspiralen oder Glühbirnen und ist ideal für träge Prozesse. Der Leistungssteller schaltet die Last synchron mit den Nulldurchgängen des Netzes ein und aus und vermeidet so Stromspitzen. Die Leistung wird proportional zur Einschaltzeit des Stellers abgegeben. Die Zykluszeit ist parametrierbar und beschreibt die maximale Einschaltzeit bei 100 Prozent Ausgangsleistung. Liegt sie beispielsweise bei 10 Sekunden, schaltet der Steller bei 50 Prozent Ausgangsleistung 5 Sekunden ein und 5 Sekunden aus. Pulspaketsteuerung (Burst Firing – BF): Die Pulspaketsteuerung unterscheidet sich von Zero Cross durch eine variable Zykluszeit. Diese ist abhängig von der Ausgangsleistung und wird vom Steller bestimmt. Bei 50 Prozent Ausgangsleistung schaltet der Steller die erste Sinusperiode ein und die darauf folgende Sinusperiode aus, bei 33 Prozent Ausgangsleistung die erste Sinusperiode ein und anschließend zwei Sinusperioden aus. Burst Firing empfiehlt sich für schnelle Prozesse. Optimierte Pulspaketsteuerung (Half Single Cycle – HSC): Statt ganzer Sinusschwingungen wie bei der einfachen Pulspaketsteuerung werden bei der HSC-Steuerung nur halbe Sinusschwingungen geschaltet. Dies minimiert das Flackern von Infrarotstrahlern, weshalb sich diese Betriebsart besonders für kurz- und mittelwellige Strahler eignet. Modulare GFW-Leistungssteller sind ideal für ein-, zwei- oder dreiphasige Heizapplikationen. Bild: Gefran Phasenanschnittsteuerung (PA): Bei der schnellsten der vier Betriebsarten schneidet die Steuerung jede Sinushalbwelle an. Dadurch lässt sich die Leistung kontinuierlich stellen. Die PA-Steuerung ist sehr gut geeignet für kurzwellige Strahler, bei denen sie das Flackern der Lampen vollständig eliminiert, und für induktive Lasten wie Transformatoren. Digital Engineering Magazin 08-2013 L age r fü r Re i n r ä ume Partikel adé Staub und Schmutz – selbst kleinste Partikel führen bei der Produktion von Optiken und Lasern sowie Lebensmitteln und Medizin zu Fehlern. Im Reinraum sind korrosionsbeständige Dünnringlager deshalb erste Wahl, denn sie minimieren Partikel durch eine geringe Oberflächenabnutzung. E lektronische Bauteile wie Wafer und Mikrochips, ohne die beispielsweise moderne Haushalts- oder Kommunikationsgeräte sowie Industrie- und Sicherheitsapplikationen nicht denkbar wären, benötigen bei der Herstellung neben absoluter Präzision vor allem Sterilität. Um dies zu erreichen und eine Zerstörung der mikrometerkleinen integrierten Schaltkreise durch kleinste Partikel oder andere Verschmutzungen zu verhindern, werden sie in Rein- und Reinsträumen gefertigt. Für die Mitarbeiter bestehen hier eigene Vor- Digital Engineering Magazin 08-2013 schriften hinsichtlich der Arbeitskleidung: Spezielle Overalls, Kopfhauben und Überzieher für die Schuhe sind üblicherweise Vorschrift. Und auch für die verwendeten Werkzeuge und Produktionsanlagen gelten die besonderen Regeln der jeweiligen Reinraumklasse. Die im Reinraum eingesetzten Wälzlager müssen neben der Verschleißfreiheit höchsten Anforderungen hinsichtlich Präzision, Gewicht, Kompaktheit und Lebensdauer gerecht werden. Solche Lager bietet Rodriguez an. Sauber und reinlich Ein wichtiges Werkzeug bei der Herstellung von Mikrochips sind Waferstepper und Waferscanner. Die optischen Systeme projizieren die Struktur der Chips lithografisch auf Wafer aus Silizium. Die komplexen Lithografiesysteme arbeiten bei unterschiedlichen Temperaturen unter Vakuum oder in Gasatmosphären, beispielsweise in einer trockenen, aggressiven Stickstoffatmosphäre. Neben Rein- und Reinstraumregeln zählen engste Toleranzen zu den Anforderungen und führen zu extrem präziser Mechanik. Das gilt auch für die Lager der Objektivblenden. Diese Blenden sind üblicherweise sehr kompakt und flach. Entsprechend sind kleine Lager mit einem minimalen Lagerspiel gefragt. Die Qualitätsvorgaben fordern eine Präzision und Sauberkeit, die Standardlager ausschließen. Lager in konventioneller Ausführung sind in der Regel mit Schmierstoff ausgestattet, der unter Umständen ausgasen könnte. „Optische Geräte sind hochsensibel. Es wäre möglich, dass sich die Schmierstoff-Ausgasung auf der Optik des lithografischen Systems ablegt und dadurch dessen Funktion beeinträchtigt oder es gar zerstört“, erklärt Ulrich Schroth, Flache, kompakte Objektivblenden in Wafersteppern benötigen kleinbauende Lager mit minimalem Lagerspiel. Geschäftsbereichsleiter Präzisionslager bei Rodriguez. Lager in den Hochvakuum-Anwendungen der Halbleiterindustrie können Wärme nicht ableiten. Dadurch kann Schmierstoff ausflocken. Auch aus diesem Grund müssen einige Lager dauerhaft im Trockenlauf arbeiten. Stahl-Wälzkörper von Standardlagern würden Abrieb erzeugen. Die Folge ist eine Überschreitung der Grenzwerte der zulässigen Partikel-Kontamination und Ausfälle bei der Chip-Produktion. Zudem beeinträchtigt Abrieb im Lager die Laufeigenschaften, das wirkt negativ auf Präzision und Optik. Dünnringlager aus Edelstahl Um alle Anforderungen zu erfüllen, werden daher in diesen Fällen bevorzugt Dünnringlager aus Edelstahl verbaut. Neben den produkttypischen Vorteilen – einem geringen Ge-wicht und einem kleinen Lagerquerschnitt, der auch bei steigenden Bohrungsdurchmessern konstant bleibt – zeichnen sich diese Lager durch weitere Eigenschaften aus, die in Rein- und Reinsträumen relevant sind. Edelstahldünnringlager minimieren Oberflächenabnutzung sowie Partikelbildung und sind korrosionsbeständig. Sie bestehen aus Edelstahllaufringen, nicht-metallischen Käfigen oder Messingkäfigen sowie Kugeln aus Edelstahl oder Keramik. Besonders Edelstahllaufringe, kombiniert mit Kugeln/Rollen aus Keramik, führen zu einer besonderen Steifigkeit und niedrigem Drehmoment. Dadurch steigen Genauigkeit und Wiederholbarkeit, vor allem im schmiermittelfreien Einsatz. Rodriguez bietet die Speziallager in einer Vielzahl gängiger metrischer und zölliger Abmessungen an. Für die Lagerung in den Blenden der lithografischen Systeme zur Mikrochip-Herstellung eignet sich beispielsweise eine im Reinraum montierte Variante aus Edelstahl-Innen- beziehungsweise -Außenringen mit Wälzkörpern aus Keramik und einem Kugelkäfig aus Teflon. Da Keramik im Gegensatz zu anderen Wälzkörperwerkstoffen wie Stahl chemisch stabil und korrosionsbeständig ist, lässt sich unerwünschter Abrieb und Fremdkörper mittels Keramikkugeln vermeiden. Sie verfügen zudem über ein höheres Elastizitätsmodul und machen das Lager steifer, weniger anfällig für Vibrationen und damit präziser. Zudem sind Keramikkugeln leichter und elektrisch isolierend. In aggressiven Umgebungen muss auch das Käfigmaterial entsprechend beschaffen sein. So ist eine PTFE-Ausführung aufgrund der Korrosionsbeständige Dünnringlager | Konstruktionselemente | 069 Reaktionsträgheit gegen Säuren gefeit. Das Material verfügt über einen sehr geringen Reibungskoeffizienten. Besonderes Merkmal ist, dass die Haftreibung ebenso groß ist wie die Gleitreibung, sodass der Stillstand ohne Rucken in die Bewegung übergeht. Ein Angebot für alle Fälle In lithografischen Systemen müssen Dünnringlager Höchstleistung erbringen und über mehrere Millionen Zyklen zuverlässig arbeiten. Auf dem Rodriguez-Prüfstand konnten sie nicht selten mehr als das Doppelte der geforderten Lebensdauer erreichen. „Angesichts der Bedingungen in der Betriebsumgebung ist das beachtlich“, kommentiert Schroth. Ob Halbleiter oder Optiken, Medizinoder Messtechnik, Luft- und Raumfahrt oder Robotik: Dünnringlager sind in vielen Anwendungen zu finden. Rodriguez liefert 250 Lagertypen für Anwendungen, in denen Zuverlässigkeit, Präzision, Gewichtsreduktion oder enge Bauräume eine Rolle spielen – darunter die Präzisionsmechanik von lithografischen Systemen. Standardmäßig sind Dünnringlager in Hybrid-Ausführung in 1- bis 40-Zoll-Bohrungsdurchmessern lieferbar; auf Anfrage fertigt Rodriguez jbi | auch gemäß Kundenwunsch. Offene Edelstahldünnringlager halten die Reibung niedrig. Rodriguez liefert applikations- und kundenspezifische Edelstahldünnringlager. Bilder: Rodriguez Digital Engineering Magazin 08-2013 Findling bietet neue Lagerserie für Hochtemperaturanwendungen. F i n dl i n g se t z t B au r e i h e fü r h o h e Tempe r a t u r e n auf Fit fürs Extreme Hohe Belastungen, Drehzahlen oder Ansprüche an Reinheit überfordern Standardlager schnell. Für solche Bedingungen hat Findling bereits Baureihen für extreme Bedingungen im Programm. Nun folgt eine Serie, bei der der Hersteller an einigen Parametern schrauben musste, um sie fit zu machen für Temperaturen bis über 1.000 Grad. Von Klaus Findling W älzlager für extreme Einsatzbedingungen waren bis dato meist ein Fall für teure Sonderanfertigungen. Findling will das mit der eXtreme-Serie ändern. Dabei passt der Hersteller bestehende Lagertechnik für die jeweiligen Anforderungen an – ein Konzept, das ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bei kurzfristiger Verfügbarkeit ermöglicht. Gleichzeitig ist höchste Qualität garantiert: Ausführliche Tests bescheinigen allen Produkten des SpezialSortiments eine überdurchschnittliche Le- Digital Engineering Magazin 08-2013 bensdauer auch im Extremeinsatz. Bis dato waren die drei Serien Xforce, Xspeed und Xclean verfügbar. Lager in Xforce-Ausführung eignen sich für Lösungen, in denen hohe Belastbarkeit gefordert ist. Bei der Entwicklung der Xspeed-Serie hingegen standen höchste Drehzahlen im Fokus. Die Xclean-Lager bieten robuste Technik für Washdown-Anwendungen und sind auch in Spezialausführungen für Reinraumapplikationen erhältlich. Nun sind mit der Xtemp-Serie auch spezielle Lager für große Kälte und Hitze ver- fügbar – Einsatzszenarien sind zum Beispiel Förderanlagen in Kühlhäusern oder in Lackieranlagen, Ziegelbrennereien, Drehvorrichtungen in Photovoltaik-Anlagen sowie Wasseraufbereitungs- und Pumpenanlagen in der Steppe oder Wüste. Hier werden Speziallösungen benötigt, denn StandardWälzlager sind nicht für extreme Temperaturen ausgelegt. Beispielsweise könnte sich durch Wärmeausdehnung die Lebensdauer des Lagers vermindern oder Schmierstoff könnte auslaufen und andere Maschinenelemente zerstören. Wälzlager für raue Umgebungen | Konstruktionselemente | 071 Für extreme Temperaturen Mit den Hochtemperatur-Lagern lassen sich solche Schäden vermeiden. Sie sind je nach Ausführung für Temperaturen zwischen -54 und über 1.000 Grad Celsius konstruiert, optional stehen auch stromisolierende Varianten bereit. Die Basis für alle Ausführungen sind Rillenkugellager, die Findling an diese Temperaturen anpasst. Maßnahmen bestehen unter anderem darin, einen geeigneten Werkstoff zu wählen, die Lagerluft zu optimieren, spezielle Fette einzusetzen und/oder eine Wärmestabilisierung. Welcher Werkstoff in Frage kommt, hängt von der Temperaturspanne ab. Beim normalen Wälzlagerstahl (100Cr6) bleibt die volle Leistungsfähigkeit bis maximal 150 Grad Celsius erhalten, bei Edelstahllagern bis maximal 180 Grad. Bei größerer Hitze bietet sich Keramik an – zum Beispiel Siliciumnitrid (Si3N4), das eine sehr geringe Wärmedehnung vorweist und chemisch sehr beständig ist. Ist noch höhere Wärmebeständigkeit gefordert, greift man auf Siliciumcarbid zurück. Die sehr harte Keramik bietet bis über 1.000 Grad Celsius konstante Werkstoffeigenschaften. Weder Korrosion noch Verschleiß schädigen das Lager. In einigen Fällen ist noch eine Wärmestabilisierung notwendig, eine spezielle Wärmebehandlung des Werkstoffs nach dem Härten der Lager. Zudem muss die Lagerluft so ausgelegt sein, dass auch bei ex tremen Temperaturen trotz Wärmeausdehnung der Komponenten die Funktion des Lagers erhalten bleibt. Schmieren – aber richtig Jedoch muss nicht nur das Material, sondern auch der Schmierstoff an die thermischen Einflüsse angepasst werden. Bis zu 160 Grad Celsius kommt in Gehäuselagern das ABEG-LBG-Lithium-Komplex-Fett zum Hitzebeständige Keramik bietet sich als Werkstoff für hohe Temperaturen an. Feuer und Eis: Die Xtemp-Lager sind je nach Ausführung für einen Temperaturbereich von -54 bis zu über 1.000 Grad Celsius konstruiert. Bilder: Findling Einsatz. Es ist beständig gegen Feuchtigkeit und Chemikalien und sehr resistent gegen Auswaschen. Zudem lässt es sich auch bei starken Vibrationen, hohen Belastungen oder Stoßbeanspruchungen verwenden. Bei höheren Temperaturen bis 450 Grad Celsius scheiden konventionelle Fette aus. Festschmierstoffe sind eine Alternative. Gebräuchlich sind Molybdändisulfid (MoS2) und Graphit. Findling hat Keramiklager mit einem speziellen Graphitkäfig im Programm, der die Wälzkörper führt. Im Betrieb reibt sich in Kleinstmengen Graphit ab. Schon diese Graphit-Abrieb reicht zur Schmierung des Lagers aus. Bei noch ex tremeren Bedingungen bis über 1.000 Grad Celsius kommen offene Lager zum Einsatz, die extern geschmiert werden. Neben der Schmierung beeinflussen auch Dichtungen die Lebensdauer der Wälzlagerkonstruktion. Dichtungen halten Verunreinigungen fern und den Schmierstoff auch bei hohen Belastungen im Lager. Um dies zu gewährleisten, müssen die Dichtungen bei hohen Temperaturen in speziellen Werkstoffen ausgeführt sein. Findling verwendet meist Dichtungen aus Viton (einem Fluor-Kautschuk-Gemisch), die von -20 bis 200 Grad Celsius zuverlässig einsetzbar sind. Alternativ sind aber auch andere Werkstoffe wie Acrylnitril-ButadienKautschuk, Silikon-Kautschuk Methyl-Polysiloxan, hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kau- tschuk oder Acrylat-Kautschuk verfügbar. Bei Temperaturen über 200 Grad Celsius können Dichtungen jedoch generell nicht mehr verwendet werden. In diesen Fällen lassen sich Verunreinigungen des Lagers mit Schutzdeckeln aus Metall oder PEEK (Polyetheretherketon) vermeiden. Erhöhte Lebensdauer Durch eine optimierte Konstruktion, Befettung und Dichtungstechnik erreichen die Lager für extreme Temperaturen ein erhöhte Lebensdauer im Vergleich zu StandardLagern. Bei einer Einsatztemperatur von 120 Grad Celsius ist diese um das 1,2- bis 1,5-fache erhöht. Zudem lassen sich auf Wunsch Wartungsfreiheit oder besonders lange Wartungsintervalle erzielen. Auch Sonderbaureihen sind verfügbar – so kann Findling Axial-, Pendelkugel- und Zylinderrollenlager in hitzeresistenten Vollkeramikund Hybrid-Ausführungen liefern. Vor dem Kauf ist in jedem Fall eine gezielte Anwendungsberatung sinnvoll: Eine falsche Auswahl der Lager kann gerade im Bereich der Sonderanwendungen zu hohen Kosten sowie Stillstandszeiten der Anlage oder gar der gesamten Fertigungslinie jbi | führen. Dipl.-Wirtsch.Ing. Klaus Findling ist Geschäftsführer von Findling Wälzlager. Digital Engineering Magazin 08-2013 072 | KoNstruktionselemente | Klemmverbinder N o r d i c - W alke r m i t E leme n t e n aus de r I n dus t r i e Verbinden ohne Schweißen Klemmverbinder stellen bei der zuverlässigen und stabilen Verbindung von Rohren eine preisgünstige und flexible Alternative zu Schweißkonstruktionen dar. Das Unternehmen Kodin nutzt Verbinder von Rose+Krieger (RK) für Fitnessgeräte. von bernd klöpper M aschinenbau, Feinwerktechnik und Fitnessgeräte – Kodin fertigt seit über 35 Jahren Präzisionsteile als Einzelteil oder in Kleinserien für Maschinenbau und die Feinwerktechnik. Dabei baut das Familienunternehmen auch komplette Werkzeuge und Vorrichtungen nach Kundenvorgabe – Biege-, Schnitt- und Stanzwerkzeuge für die Automobil-, Optik- und Elektronikindustrie. Zudem produziert Kodin Messvorrichtungen und Sondermaschinen. Seit 1995 entwickelt und fertigt das Familienunternehmen aus Gundelsheim auch Fitnessgeräte. Damit entstand ein völlig neuer Geschäftszweig innerhalb des Unternehmens, der im Jahr 2000 mit der Entwicklung des ersten Nordic-Indoor-Walkers erweitert wurde – lange bevor Nordic Walking an der frischen Luft die Massen mobil machte. „Damals suchten wir einen deut- Nordic-Walker Indoor-Version: • Rahmen aus Edelstahl-/Stahl-Profilen mit Verbindungselementen aus Aluminiumguss • Lenker und Pendelarme höhenverstellbar • Wartungsfreie, vollverkapselte FAG-Lager • Kettenantrieb, optional Riemenantrieb • Notbremse (von Kodin entwickelt) • Standard- und „Heavy-Duty“-Ausführung für „gewichtige“ Persönlichkeiten • Geschmiedete Spezialkurbeln, speziell gehärtetes Ritzel • Grundierung und doppelte Pulverbeschichtung Transportrollen, Füße justierbar • Standfläche: 120 mal 50 Zentimeter • Gewicht: 75 kg (Schwungscheibe: 18 kg) Aqua-Version: • Nicht rostender Spezialedelstahl (sole-, chlor- und mineralbeständig) • patentiertes Antriebssystem mit achslosem Schwungrad • Gewicht: 85 kg • Wassertiefe 1,35 bis 1,85 Meter Digital Engineering Magazin 08-2013 schen Produzenten für die Verbindungselemente zwischen Pendelarmen und Schubstangen und stießen durch die Empfehlung eines unserer Lieferanten auf RK“, erzählt Kodin-Gründer und Geschäftsführer Axel Dick. „Wir verzichten auf wartungsintensive und störanfällige elektronische Spielereien – die funktionieren immer“, so Dick, dessen Indoor Walker in zahlreichen Fitnessstudios und physiotherapeutischen Praxen im Einsatz sind. 2005 brachte Kodin einen Aqua-Nordic-Walker auf den Markt und verbaute Klemmverbinder aus Aluminiumguss. Damit erschloss sich das Unternehmen neben Fitnessstudios, Praxen und Privatpersonen auch Schwimmbäder als Kunden. Bei der Produktion der Fitnessgeräte setzt Kodin auf Präzision, Know-how und neue Technologien. Sämtliche Komponenten stammen aus Deutschland. Service und Ersatzteillieferung erfolgen direkt ab Werk. Präzise verbinden in Alu Kodin verbaut in seinen Nordic-Indoor- und Aqua-Nordic-Walkern Winkel-, Kreuz-, Muffenund Flanschklemmstücke aus der Solid-ClampsReihe. Diese Verbindungselemente aus Pulverbeschichtete Solid Clamps sorgen beim Nordic-Walker-Indoor von Kodin für zuverlässige Kraftübertragung zwischen Pendelarmen und Schubstangen. Bild: Kodin Aluminiumguss und stranggepresstem Aluminium eignen sich speziell für den mittleren bis schweren Lastbereich und überzeugen durch gute mechanische Eigenschaften, eine große Variantenvielfalt und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Vier Designs stehen zur Wahl: Bei einteiligen Elementen bietet RK Rose+Krieger neben dem variantenreichen Industrie-De- Klemmverbinder | KoNstruktionselemente | 073 RK liefert Klemmstücke auf Wunsch auch schwarz eloxiert und in RAL-Farben lackiert oder pulverbeschichtet. sign auch hochwertige quad-Elemente aus stranggepresstem Aluminium mit eloxierter Oberfläche für höchste Momentenbelastung. Die mehrteiligen Klemmverbinder für die nachträgliche Montage oder Erweiterungen sind als quad-Elemente oder in Blockform aus Aluminiumguss mit ebenen Außenkonturen erhältlich. Für Kodin war beim Aqua-Fitness-Gerät auch die Korrosionsbeständigkeit der Aluminiumelemente ausschlaggebend. „Wir haben die Klemmverbinder auf Herz und Nieren geprüft: Ihre Kraftaufnahme übersteigt sogar noch die von RK garantierten Werte“, sagt Dick. Er kauft die Klemmverbinder unbehandelt und lässt sie dann je nach Serie und Kundenwunsch farblich pulverbeschichten. Beim klassischen Nordic-Indoor-Walker sind sie schwarz, bei der Aqua-Ausführung, zur besseren Sichtbarkeit, rot. Hilfe bei Auswahl Das RK-Angebot an Klemmverbindern ist groß: Neben Solid Clamps umfasst das Produktspektrum auch Light Clamps – variable und preisgünstige Klemmverbinder aus Kunststoff für geringere Belastungen – und stoßfeste Robust Clamps aus Edelstahl für schwere Lasten. Die Kunstoff-Verbinder sind resistent gegen aggressive Stoffe und Korrosion. Damit empfehlen sie sich unter anderem für die Lebensmittelindustrie. RK bietet die Light Clamps in zwei Baugrößen 10 bis 18 Millimeter und 20 bis 30 Millimeter an. Dabei lassen sich die Basisdurchmesser durch Reduzierhülsen anpassen. Wie bei Solid Clamps hat der Anwender die Wahl zwischen einteiligen Elementen für schnelle Montage sowie mehrteiligen Klemmstücken, die sich auch für die nachträgliche Montage und Erweiterungen eignen. Die hochfesten Robust Clamps aus Edelstahl mit ihrer hohen Temperaturbeständigkeit sind speziell für dynamische Belastungen ausgelegt und eignen sich aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit beispielsweise ideal für den Einsatz im Bereich der Lebensmittelverpackung. Einen Gesamtüberblick über das umfangreiche Produktspektrum der Verbindungselemente bietet der Katalog zur RK-Verbindungstechnik. Damit sich Konstrukteure in der Vielfalt der rechtwinkligen, achsparallelen oder Gelenk-Rohrverbinder zurechtfinden, hat RK zudem die „Auswahlhilfe Verbindungstechnik“ in einer Printund Online-Version entwickelt. Zunächst wählt der Anwender den Lastbereich – light, solid, robust. Anschließend unterscheidet er nach der Art der Verbindung – rechtwinklig, achsparallel oder Gelenk. Nun ist nur noch zu klären, ob es einteilige oder mehrteilige Klemmverbinder sein sollen. Ist das Produkt gefunden, erhält der Kunde auf Bild: Rose+Krieger Rohrverbindungen von RK Die RK-Verbindungselemente bilden eine stabile, lösbare und wiederverwendbare Verbindung und erfordern weder spanende Bearbeitung noch Schweißen. Sie decken Rund- und Vierkantrohre in den Querschnitten 8 bis 80 Millimeter ab und sind in Aluminium, Edelstahl oder Kunststoff ausgeführt. Viele Varianten sind ab Lager lieferbar. einen Klick zugehörige CAD- und Katalogdaten. Ein Kontaktformular erleichtert die schnelle und einfache Anfrage. Es bietet auch die Möglichkeit, besondere Spezifikationen in einem Freitextfeld zu beschreiben. Beratend stehen Mitarbeiter zur Seite – denn das persönliche Gespräch kann auch eine Auswahlhilfe nicht ersetzen. jbi | Bernd Klöpper ist Leiter Marketing bei Rose+Krieger. Mit der „Auswahlhilfe Verbindungstechnik“ erleichtert RK Interessenten die Suche nach geeigneter Klemmtechnik. Bild: Rose+Krieger Digital Engineering Magazin 08-2013 074 | MANAGEMENT | Kostenmanagement P r o duk t e sc h n ell u n d o p t i m i e r t auf de n M a r k t b r i n ge n Die Kosten im Griff Die Kosten bereits während der Entwicklung eines Produkts festzulegen, ist ebenso schwierig und aufwendig wie wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Unternehmen. Hilfe versprechen Programme für das Kostenmanagement, die eine laufende Kostenvorhersage auf Basis des CAD-Modells liefern. von holger alexander D ie Entwicklung und Fertigung von neuen Produkten unter Gewichts-, Markt- und Qualitätsgesichtspunkten kann sich insbesondere mit Blick auf die Kosten schwierig gestalten. Meist stellt sich die ständige Kalkulation der Abweichungen als zeitaufwändig und ressourcenintensiv heraus. Abweichungen vom Plan werden oft erst kurz vor der Freigabe zur Fertigung entdeckt. Das führt dazu, dass Gewinnmargen schrumpfen oder die Markteinführung verschoben wird, um nachzubessern. Nachbearbeitungen ergeben sich, wenn es nicht möglich ist, früh im Produktlebenszyklus detaillierte Fertigungskosten identifizieren, bewerten und managen zu können. Daher setzen einige Fertigungsunternehmen effiziente Kostenmanagementstrategien bereits in den Frühphasen ihrer Produktgestaltung ein. Bei der Kostenanalyse stützen sich alle am Entwicklungsprozess beteiligten Mitarbeiter auf diese Informationen. Mit effizienten Strategien beim Kostenmanagement können Fertigungsunternehmen schon in der frühen Produktent- wicklung Überarbeitungen vermeiden und Kosten signifikant reduzieren. Frühe Kostentransparenz Den Fertigungsingenieuren müssen optimale Werkzeuge zur Verfügung stehen, mit denen sie schnell und präzise die Kosten eines neuen Fertigungsteils bestimmen können. Und zwar durch die automatische Analyse von Angaben zur Geometrie und zu den Merkmalen eines Produktes aus einem CAD-Modell. Dieser Ansatz ermöglicht auch Mitarbeitern, die keine Experten für Kosten-Engineering und Fertigung sind, eine Kostenschätzung durchzuführen. Bei der Entwicklung von neuen Produkten sind die Fertigungskosten regelmäßig neu zu bewerten. Das gilt vor allem dann, wenn Ausführungen, Produktmerkmale oder Konzeptionsvarianten hinzugefügt oder verworfen werden. Dies erfordert, dass die Mitarbeiter den Kosteneinfluss ihrer Entscheidungen abwägen können. Im Prozess für Neuentwicklungen sollten Meilensteine der Kostenkalkulation festge- legt werden, damit Kostenauswirkungen von Designideen und Alternativen bewertet und besprochen werden können. Funktionsübergreifender Ansatz Zudem ist es wichtig, dass beispielsweise strategische Einkäufer und Fertigungsingenieure über aktuelle Kostenschätzungen verfügen. Die gemeinsame Sichtweise auf die Produkt- und Fertigungskosten gewährleistet, dass alle beteiligten Mitarbeiter bereits in einer frühen Phase zusammenarbeiten und Zugang zu den gleichen Informationen erhalten. Mit diesem Ansatz lassen sich unvorhersehbare Abweichungen im späten Entwicklungsprozess vermeiden. So können strategische Einkäufer schon in einer frühen Prozessphase Make-or-buyEntscheidungen treffen. Das kann die Rentabilität optimieren und die Partner der Beschaffungskette in ihrem Konzeptions- und Fertigungs-Know-how unterstützen. Zudem können Fertigungsingenieure mit Zugang zur gemeinsamen Produktkostenplattform Designs auf ihre Herstellbarkeit hin bewerten und Änderungen Produktkostenmanagement erlaubt die effiziente Kalkulation des Ressourcenbedarfs eines Produktes schon in der frühen Produktentwicklung. Das Tool von aPriori zeigt die geometrischen Cost Driver (GCD), gewichtet in verschiedenen Farben. Digital Engineering Magazin 08-2013 Bilder: aPriori Kostenmanagement | MANAGEMENT | 075 4. Deutsche Fachkonferenz Die Software bestimmt die Kosten eines neuen Produkts oder Einzelteils, indem sie Merkmale automatisch aus dem 3D-CAD-Modell ableitet. vorschlagen, die Kosten sparen.Durch eine umfassende Sicht auf relevante Informationen sind Kosten-Ingenieure in der Lage, Kosten zu senken. Kalkulationswerkzeuge mit manueller Eingabe, die heute Kostenteams häufig einsetzen, sind effizient bei der Kontrolle der Kosten von komplexen Produkten. Jedoch können sie nicht die gesamte Produktlinie abdecken. Integration in die Systeme Die meisten neuen Produktinitiativen fangen nicht bei Null an, sondern bauen auf einer bestehenden Plattform auf. Daher ist es für erfolgreiches Kostenmanagement wichtig, dass sich Fertigungsstücklisten und Kosten von Teilen aus PLM- oder ERP-Systemen nutzen lassen. Zudem sollte die Software nach dem Berechnen der Kosten eines neuen Produktdesigns die Daten in die PLM- oder ERPSysteme zurückspielen können. Kostenmodelle für die Fertigung Mit einer Produktkostenmanagement-Lösung wie der Software-Plattform von aPriori können Fertigungsunternehmen messbare Einsparungen erzielen. Die Software bietet eine schnelle und präzise Kostenbestimmung durch automatische Analyse von Geometrie und Merkmalen aus dem CAD. Sie nutzt intelligente Kostenmodelle, die Fertigungsprozesse und -verfahren sowie Materialien berücksichtigt. Das Programm kann dabei gleichzeitig mit einer CAD-Anwendung laufen oder als eigenständige Anwendung, wobei der Benutzer das CAD-Modell von der aPriori-Plattform aus öffnet, wenn er eine Kostenschätzung durchführen möchte. Es bewertet das Modell in jeder der beiden Konfigurationen im Blick auf seine Geometrie, Toleranzen, Oberflächenbeschaffenheit, Material und andere relevante Parameter. Basierend auf diesen Informationen kann die Software nun die so genannten Geometric Cost Dri- vers (GCD) – also die Kostentreiber eines Produktdesigns – bestimmen. Zu den repräsentativen Kostentreibern gehören unter anderem die Größe, Form, Komplexität, Anzahl an Löchern und Krümmungen, Dicke, Profil, Toleranzen und Oberflächenbeschaffung. Die Software bringt die GCD mit einem physikalischen Modell des Fertigungsprozesses (wie spanende Bearbeitung, Gießen) in Verbindung und berücksichtigt weitere nicht geometrische Faktoren aus Kostenrechnung, Arbeitsabläufen, Anlagen und Produktionsparametern. Die Fertigungsanlagen des Unternehmens und der Zulieferer werden durch Virtual Production Environments (VPE) dargestellt. aPriori bestimmt das kostengünstigste Herstellungsverfahren für die jeweilige Komponente oder Baugruppe und gibt diese Informationen in Echtzeit an die Entwicklungsingenieure weiter. Auf diese Weise wird eine schnelle Berechnung der Kosten für vollständige Baugruppen ermöglicht. Fertigungsingenieure erkennen schnell, wie sie Kosten sparen können. Design-Teams können die Kosten alternativer Konzepte bewerten. Projektteams haben einen besseren Überblick über die Auswirkung verschiedener Optionen. Zusammenfassungen auf Produktebene und Analysen aktueller Designs lassen sich erstellen und mit den Zielen vergleichen. Zudem sind detaillierte Schätzungen für Komponenten möglich, mit denen sich Entscheidungen zur Konzeption, Fertigung oder Beschaffung untermauern lassen. Mit einem effizienten Management der Produktkosten lässt sich die Einführung neuer Produkte beschleunigen: DesignTeams erhalten Kostenschätzungen innerhalb weniger Sekunden, statt Stunden oder Tage zu warten. Die Daten von Fertigung, Einkauf oder externen Zulieferern liegen sofort vor. Zudem entfallen meist kostspielige Überarbeitungen nach der Produkteinjbi | führung. Holger Alexander ist Sales Director bei aPriori in Hamburg. After Sales Service Frankfurt am Main 3. und 4. Dezember 2013 Vom Kundenwunsch zum Serviceversprechen · Internationalisierung: Rechtliche und marktbedingte Herausforderungen · Innovationen: Von der Identifikation bis zur Umsetzung · Serviceorganisationen: Auswahl, Entwicklung und Einführung · Service als Produkt: Konzeption und Vermarktung Eine Veranstaltung von: Mit Unterstützung von: Nähere Informationen erhalten Sie unter www.sv-veranstaltungen.de 076 | MANAGEMENT | Industrie 4.0 W as E n t w i ckle r , K o n s t r uk t eu r e u n d F i r me n dav o n h abe n Informatik für die industrielle Produktion Kein Thema hat die Automatisierungstechnik in der letzten Zeit mehr bewegt als die vierte Industrielle Revolution. Die Fabrikwelt – Anlagen, Werkzeuge und Produkte – soll, mit integrierter Rechenleistung ausgestattet, Daten in hoher Auflösung aus der Umgebung erfassen, verarbeiten und weiterleiten. Was das Entwicklung, Produktionsplanung und dem Unternehmen bringt. von Dominic Gorecky und Dr. Matthias Loskyll klar voneinander getrennt verteilt. Diese Aufteilung wird den künftigen Anforderungen bei Wandlungsfähigkeit und Adaptivität nicht mehr gerecht. Eine Lösung nach Industrie 4.0 verteilt die Steuerungsaufgaben auf kleinere, beherrschbare Steuerungseinheiten, die beispielsweise für die lokale Ansteuerung von Feldgeräten oder Baugruppen zuständig sind. Dabei wirkt das Paradigma der Serviceorientierung. Es ist geeignet, mechatronische Funktionalitäten von Anlagenteilen in so genannten „Services“ zu kapseln. Über standardisierte Schnittstellen wird es möglich, die Services flexibel zu kompletten Prozessabläufen zusammenzustellen. Bild 1: Die Demonstrationsanlage der SmartFactoryKL und des DFKI veranschaulicht die Kernparadigmen von Industrie 4.0. D er sich in Industrie 4.0 abzeichnende Wandel wird primär durch Trends getrieben, die aus der IT in die Automatisierungstechnik drängen. Die Schlüsseltechnologien und -konzepte werden bereits seit einigen Jahren in der Forschung entwickelt und erprobt. Sie haben zu einem großen Teil einen Reifegrad erreicht, der die Anwendung in der Produktion erlaubt (Bild 2). Das intelligente Produkt, das seine eigene Produktion steuert, ist eines der Paradigmen von Industrie 4.0. Statt alle fertigungsrelevanten Daten zentral vorzuhalten, prägt sich das Produkt die Daten in sein digitales „Produktgedächtnis“ ein. Zu diesem Zweck wird das Produkt mit einem automatisch auslesbaren Datenträger (zum Beispiel Data Matrix Digital Engineering Magazin 08-2013 Code, RFID-Transponder) ausgestattet. Auf dem Datenträger sind die Daten in einem einheitlichen Format, wie etwa dem Object Memory Model (OMM-Format) gespeichert. Neben Auftragsdaten und Produktparametern kann es alle Schritte des Produktlebenszyklus speichern – von der Fertigung über logistische Prozesse bis hin zu Daten, die den Endkunden betreffen. Das Produkt führt sozusagen Tagebuch. Weil das Produkt alle Daten mit sich führt, ist sowohl eine kunden individuelle Fertigung ab Losgröße 1 möglich als auch die dezentrale Steuerung der Produktionsprozesse. In der Automatisierung herrschen Steuerungen bis dato strikt hierarchisch. Steuerungsaufgaben sind auf den Ebenen der Automatisierungspyramide vertikal und Die sich wandelnde Anlage Durch Definition einheitlicher, standardisierter Kommunikationsschnittstellen lassen sich Automatisierungsfunktionen plattformunabhängig wiederverwenden. Um Produktionsanlagen variabel an neue Gegebenheiten anzupassen, sind zudem standardisierte physikalische Schnittstellen und eine modulare Anlagenstruktur nötig. Bild 1 zeigt eine nach dem Plug-andPlay-Paradigma konstruierte Verpressstation für die Montage. Diese bringt die Intelligenz für ihre Steuerung auf einem Mikrokontroller mit, meldet sich automatisch ins Anlagennetzwerk und integriert sich in den Prozessablauf. Die Station lässt sich mit wenigen Handgriffen entnehmen und durch eine alternative Komponente ersetzen. Vernetzte cyber-physische Systeme und die umfassende Verfügbarkeit von Echt- Industrie 4.0 | MANAGEMENT | 077 zeit-Informationen führen zu einer höheren Komplexität in den Prozessen. Der Mensch benötigt leicht verständliche Visualisierungen, um die Produktionsprozesse weiterhin nachvollziehen und steuern zu können. Die Schnittstelle zwischen Mensch und cyber-physischem System kann mittels virtuellen und erweiterten Realitäten geschaffen werden. Mobile Plattformen wie Smartphones und Tablets sind ein erster Schritt. Sie erlauben einen intuitiven Umgang mit den intelligenten Objekten und den durch sie bereitgestellten Informationen. Datenbrillen wie Google Glass werden diesen Trend weiterführen. Die digitale Kluft Bereits heute läuft die Produktionsplanung weitgehend virtuell. Jedoch sind die IT-Werkzeuge von ERP über MES bis PLM allesamt auf aktuelle und konsistente Daten angewiesen. Doch noch existiert eine Kluft zwischen realer Welt und digitalem Abbild in den Planungssystemen der digitalen Fabrik. Diese Kluft stellt ein Hemmnis für Simulation und Optimierung dar. Oft ist es zu aufwendig, Änderungen am Aufbau der realen Produktionsanlagen manuell in die Datenbestände des Unternehmens zurückzuspielen. Die direkte Anbindung von cyber-physischen Systemen mit ihrem unmittelbaren Einblick in Zustände von Produkten, Anlagen und Ressourcen, überwinden die digitale Lücke. Holistische, digitale Modelle und Werkzeuge komplementieren die Fabrik der Zukunft. Sie ermöglichen die Simulation und Optimierung von realen Prozessen auf Basis feingranularer Informationen in Echtzeit. (Anmerkung der Redaktion: Echtzeit sei hier betriebwirtschaftlich verstanden.) Dadurch steigt die Qualität von Entscheidungen und damit die Effektivität gegenüber dem Status quo. Technische Prozesse können so ab Nullserie im optimalen Betriebspunkt arbeiten. Die Lücke schließen Im ersten Schritt gilt es, eine effiziente Akquise und Durchgängigkeit von Daten zu schaffen: Die von den cyber-physischen Systemen erfassten Informationen lassen sich durch standardisierte und plattform unabhängige Schnittstellen wie OPC-UA in die Phasen des Produktionsbetriebs, der Anlagenkonfiguration und des Services unmittelbar und in hoher Auflösung zurückführen. Durch eine formale, explizite Bild 2: Technologien und Konzepte für Industrie 4.0 stehen bereits. Semantik, beispielsweise zur Informationsherkunft, lassen sich Daten computergestützt zusammenführen, anreichern und wiederverwenden. Webservice-Schnittstellen können die semantisch annotierten Daten so mit den IT-Werkzeugen der digitalen Fabrik verbinden. Relevanz für Produktentwickler Obwohl Industrie 4.0 primär in der Automatisierung wirkt, sind spürbare Auswirkungen auf die gesamte Produktentstehung zu erwarten. Der Begriff der fertigungsgerechten Konstruktion und Entwicklung ist mit Blick auf Industrie 4.0 neu zu definieren. Das bereits bei der mechatronischen Produktenwicklung nötige interdisziplinäre Denken weitet sich um Wissen um Prozesse und Produktionstechnik aus. Es gilt, Produkte so zu gestalten, dass sie sich mittels digitalem Produktgedächtnis auf wandlungsfähigen Anlagen fertigen lassen. Jedoch ist zu bedenken, dass eine hochgradige Flexibilität von Anlagen nur dann Mehrwert bringt, wenn die Produkte einen schnelllebigen und individualisierten Markt bedienen. Auch wenn bereits erste Musterbeispiele aus der Praxis existieren, gilt es, für die Produktionsplanung erst einmal ein Verständnis für die neuen Steuerungs- und Planungsparadigmen wie Plug and Play, Serviceorientierung und Dezentralität zu schaffen. Erst dann lassen sich Arbeits- und Produktionsprozesse so gestalten, dass die Potenziale – etwa eine höhere Verfügbarkeit von Informationen – tatsächlich die Effizienz von Fertigung und Montage verbessern. Auch wenn Produktentwickler und Produktionsplaner die Schlüsseltechnologien verinnerlichen und entsprechend umset- Bilder: DFKI zen, führen die Industrie-4.0-Schlüsseltechnologien nicht per se zu optimierten Abläufen im Fabrikbetrieb. Der mentale Brückenschlag zur Optimierung der eigenen Produktion und ihrer Supportprozesse ist ein kreativer Akt. Er erfordert einen Dialog zwischen Akteuren aus unterschiedlichen Disziplinen und natürlich auch der Verantwortlichen in der Produktion selbst. Ausblick Die deutsche Industrie befindet sich seit einiger Zeit auf dem Weg zur vierten industriellen Revolution. Verfügbare Basistechnologien sollen die Lücke zwischen realer Welt und digitalem Abbild schließen. Doch die Umsetzung der Paradigmen in den einzelnen Phasen der Produktentstehung bereitet noch Schwierigkeiten. Dennoch bietet Industrie 4.0 enorme Chancen, sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite eine Vorreiterrolle einzunehmen. Profiteure werden diejenigen sein, die es verstehen, Industrie-4.0-Technologien in Prozesse, Produkte und Mehrjbi | wertdienste umzusetzen. Literatur [1] Loskyll, M.: Entwicklung einer Methodik zur dynamischen kontextbasierten Orchestrierung semantischer Feldgerätefunktionalitäten. Fortschritt-Berichte pak, Band 25, Lehrstuhl für Produktionsautomatisierung, Technische Universität Kaiserslautern, 2013. Dipl.-Ing. Dominic Gorecky ist Teamleiter Innovative Fabriksysteme; Dr.-Ing. Matthias Loskyll ist stellvertretender wissenschaftlicher Leiter Innovative Fabriksysteme; beide am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Digital Engineering Magazin 08-2013 078 | MANAGEMENT | Virtual Reality 3 D - W eb - V i sual i s i e r u n g v o n M asc h i n e n u n d A n lage n Komplexe Projekte präsentieren im Web 3D-Inhalte in Webseiten sind nicht Neu, jedoch sind sie meist in kleine Fenster an den Rand gepresst. Warum nicht ein 3D-Modell als Basis für eine komplette Projektpräsentation im Web verwenden – so die Idee der Innovationsallianz Green Carbody Techologies, um ein Forschungsprojekt zu präsentieren. Von Tino Riedel und Franziska Pürzel Intuitiv durch das Projekt navigieren. G leich beim Start der Website sieht der Nutzer das Layout eines Automobilwerks in 3D, an das er „heranfliegt“. Er öffnet Dächer, schaut hinein, wählt Maschinen aus und fragt Informationen ab. Zentrales Bild der Präsentation ist ein symbolisiertes Automobilwerk und eine Karosserie, damit der Nutzer den Gesamtzusammenhang nicht verliert. Das Virtual Reality Center Production Engineering (VRCP) der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (WZMU) an der TU Chemnitz beschäftigt sich seit 2003 mit echtzeitfähigen 3D-Modellen. Begehbare virtuelle Modelle sollen helfen, komplexe technische Zusammenhänge verständlich zu machen und Verständnishürden abzubauen. Die Wissenschaftler wollten eine frei begehbare virtuelle Karte für den Nutzer schaffen. Ein 3D-Modell ist anschaulicher als eine statische Grafik. Automatische Kameraflüge führen den Nutzer durch die Projektstruktur, ohne dass er diese zwingend kennen muss. Wie weit jemand in das Modell „eintaucht“ bleibt ihm selbst überlassen, ob nur als Rundgang durch eine virtuelle Fabrik oder zur fachlichen Vertiefung in Präsentationsfolien. Digital Engineering Magazin 08-2013 X3DOM-Technik bildet die grafische Benutzeroberfläche der Visualisierung. Der Clou ist, dass es sich um eine ganz normale Website handelt. Möglich macht das die Einführung von HTML5 und von nativer 3DBeschleunigung in modernen Webbrowsern (Web Graphics Library – WebGL). Mozilla Firefox und Google Chrome unterstützen die neue Technik und sind zudem auch offline nutzbar. Flash ist damit nicht mehr zwingend notwendig. Das gibt Webentwicklern neue Möglichkeiten, Inhalte zu gestalten. Die 3D-Modelle kommen aus einem CAD- oder auch aus einem Digital-Content-Creation-System wie beispielsweise „Blender“. Es ist möglich, über 3D-Modelle verschiedene Ereignisse auszulösen, also beispielsweise Informationen und Objekte ein- und auszublenden oder einen Kameraflug zu starten. Rundflug durch 3D-Fabrik Neben den Rundflügen unterstützen zusätzliche Sichten die Navigation – beispielsweise ein Radialmenü zur Projektstruktur, eine 2D-Standortnavigation, eine Produktsicht sowie eine Präsentationsbox, die passende Präsentationen (PowerPoint-Folien im 16:10-Format) dynamisch darstellt. Die Foliensicht ist als Paradigmenwechsel zu verstehen. 3D-Inhalte fristen nicht länger ihr Dasein als eng gefasstes Fenster, sondern sind der Ausgangspunkt für die Präsentation des komplexen Inhalts. Die Darstellung der Projektstruktur in Gegenständen steigert das Verständnis in unterschiedlichsten Zielgruppen. Sämtliche Inhalte sind immer parallel und abhängig von der Situation abrufbar. Die lineare Struktur einer gewöhnlichen Powerpoint-Präsentation lässt sich damit aufbrechen, so dass keines der Teilprojekte untergeht. Alle sind gleichberechtigt in den Sichten integriert. Durch die unterschiedlichen Sichten kann der Nutzer seinen Zugang selbst wählen. Die Eingabe wurde auch für Ein-FingerBedienung auf Touch-Geräten optimiert. Getestet wurde unter anderem ein kapazitives 40-Zoll-Display, das in einem Pult integriert ist. In dieser Kiosk-Anwendung funktioniert der Web3D-Presenter als Informationsplattform, an der der Nutzer spielerisch durch Berühren von Objekten und Piktogrammen Informationen über das Automobilwerk abrufen kann. Die Fabrik enthält eine Vielzahl von Modellen – trotzdem läuft die Applikation auch auf weniger leistungsfähigen Rechnern verzögerungsfrei. Mit steigender Leistungsfähigkeit von Hardware, insbesondere von Grafikkarten und der Erweiterung von WebGL in den Webbrowsern, werden sich noch mehr Möglichkeiten für komplexe 3D-Modelle ergeben. Das Internet wird noch ganz anders erlebbar werden, wie es heute schon einige Internetplattformen ansatzweise zeigen. Auch die Darstellung von größeren CAD-Datensätzen sei bereits möglich und entsprechende Kompressionsalgorithmen unterstützen dabei die Datenübertragung im Web. Dadurch wird auch eine kollaborative, webbasierte Arbeitsumgebung für große jbi | 3D-Datensätze künftig denkbar. Dipl.-Ing. (FH) Tino Riedel und Dipl.-Wirt.-Ing. Franziska Pürzel arbeiten an der TU Chemnitz am Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse. Digital Engineering-Marktplatz | Markt | 079 InterCAM-Deutschland GmbH Am Vorderflöß 24a D-33175 Bad Lippspringe Tel.: +49 5252 98 999 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mastercam.de Camtek GmbH CAD/CAM-Systeme Werkstraße 24 71384 Weinstadt Tel.: 071 51 / 97 92-02 E-Mail: [email protected] Internet: www.Camtek.de Perfektion für schnelles, effizientes und produktives Arbeiten! Die InterCAM-Deutschland GmbH ist der deutsche Distributor der leistungsstarken CAD/CAM-Lösung Mastercam. Der modulare Aufbau ermöglicht den zielgenauen Einsatz der Software, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Anwenders. Mastercam bietet Fräsen in 2 bis 5 Achsen, Drehen, Drahten, künstlerische Reliefbearbeitung, 2D- und 3D-Design, Flächen- und Solidmodeling und somit alles für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau sowie für die Holz-, Stein- und Kunststoffbearbeitung. Mit aktuell über 167.000 Installationen ist Mastercam das weltweit meisteingesetzte System auf dem Markt. CAD/CAM-System OPTICAM Drahterodiersystem integriert in SolidWorks CAD/CAM-System PEPS Version 7.0 PEPS Bearbeitungsmodule: 2,5 D Fräsen, 3 D Fräsen, 5 Achsen simultan Fräsen, Drahterodieren, 2-50 Achsen Drehen, 6 Achsen 3D simultan Laser- und Wasserstrahlschneiden, DNC-Systeme, Direktschnittstellen zu allen gängigen CAD-Systemen und eine Auftragsund Programmverwaltung inklusive Anbindung an SAP-und ERP-Systeme. WIN-Verlag GmbH & Co. KG Johann-Sebastian-Bach-Str. 5 D-85591 Vaterstetten Tel.: +49-(0)8106-350-0 Internet: www.win-verlag.de Mit einer Platzierung hier im DIGITAL ENGINEERING-Markt erreichen Sie ein Jahr lang durchgängige Präsenz in einem etablierten Fachmagazin. Mit sehr geringen Kosten präsentieren Sie Ihr Unternehmen und ihre Vertriebspartner regelmäßig einer hochkarätigen Zielgruppe. Damit erhöhen Sie Ihre Kontaktchancen erheblich. Martina Summer Tel. 0 81 06/306-164, E-Mail: [email protected] invenio Virtual Technologies GmbH Parkring 31 85748 Garching bei München Tel.: 089-318276-13 E-Mail: [email protected] Internet: www.invenio.net 100% digitaler Prototyp (Digital Mockup) Dienstleistung, Beratung und Software (Virtuelles Fahrzeug, geometrische Absicherung, Montage, virtueller Service , Verkaufspräsentation, usw.) Technologielieferant für Softwarehersteller (CAD, PDM, usw.). Embedded Systems – Entwicklungsdienstleistung mit kurzen Iterationen Individuelle Softwarelösungen aus den Bereichen Fahrzeugerprobung, Automotive, Medizintechnik und Industrie. Unser Expertenteam unterstützt beim gesamten Produktlebenszyklus mit Entwicklung oder Beratung. Durch kurze Iterationen und direktes Feedback führen wir Projekte zum Erfolg. SToPP hunger pate werden – leben retten www.worldvision.de Zukunft für Kinder! Digital Engineering Magazin 08-2013 6/2009 080 | MANAGEMENT | Visualisierung in der Automobilbranche D r . J a n A . Neu h ö fe r u n d S t ep h a n R i t z , RTT A G , i m G esp r ä c h Inszenierung in Echtzeit Der potenzielle Käufer eines Autos hat heute die Möglichkeit, unzählige Ausstattungsvarianten durchzuspielen. Die Voraussetzung dafür wird hinter den Kulissen geschaffen, wo die Visualisierungsdaten schon in frühen Entwicklungsphasen Designentscheidungen unterstützen. Wie das in der Autoindustrie am besten gelingt und welche Trends sich abzeichnen, erläutern Dr. Jan A. Neuhöfer, Business Development Manager und Stephan Ritz, Head of Design & Engineering bei RTT, im Gespräch mit dem DIGITAL ENGINEERING Magazin (DEM). Sicht- und Funktionsanalysen sowie Nutzbarkeiten zu prüfen und zu optimieren. Virtuelle Realitäten: DeltaGen 12 for Teamcenter synchronisiert Design-, Entwicklungs- und Marketing-Daten. DEM: Welche besonderen Anforderungen stellt die Automobilindustrie an Visualisierungslösungen im Vergleich zum Maschinenbau? Dr. Jan Neuhöfer: In der Automobilindustrie sind das vor allem Designentscheidungen und die Frage nach der visuell wahrgenommenen Qualität. Diese gibt es aber auch beim Bahnverkehr oder in der Luftfahrt. Stets geht es darum, möglichst frühzeitig fundierte Entscheidungen treffen zu können, was Formgebung sowie Materialund Farbkombination betrifft, um die Identität einer Marke sicherzustellen und zum Beispiel ein Premiumsegment zu definieren. Auch im Maschinenbau müssen diese Entscheidungen getroffen werden, jedoch Digital Engineering Magazin 08-2013 Bild: RTT vorwiegend aus einem funktional-technischen Blickwinkel heraus. Stephan Ritz: Für das Design gilt: Überall dort, wo die Nutzer ästhetische Ansprüche haben, ist die Visualisierung sehr wichtig. Diese Ansprüche gelten heute unter anderem auch im Maschinenbau oder bei Nutzfahrzeugen. Gerade in der Automobilindustrie ist der Wettbewerb sehr stark und die Anforderungen an das Design sind sehr hoch. Im Innenraum gilt es beispielsweise, verschiedene Materialien wie Chromteile, Leder, Kunststoff und Textilien möglichst hochwertig aufeinander abzustimmen. Im Engineering wird die High-End-Visualisierung im Bereich Visual Engineering eingesetzt, um zum Beispiel Ergonomie-Themen, DEM: An welchen Stellen der Prozesskette kommen die Visualisierungslösungen heute hauptsächlich zum Einsatz? Stephan Ritz: Wir wollen die realitätsnahe Visualisierung in Echtzeit für unsere Kunden über den kompletten Produktentwicklungsprozess hinweg nutzbar machen. Einige Kunden sind hier schon sehr weit. Sie generieren und nutzen im Design einen hochwertigen Produktvisualisierungsdatensatz, der im Engineering weiterverwendet und angereichert wird. Letztlich wird dadurch schon in einer sehr frühen Entwicklungsphase für das Marketing ein erstes äußerst realistisches Bild generiert. Dr. Jan Neuhöfer: Darüber hinaus ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Aftersales-Bereich, wie etwa bei der Erstellung von Wartungsanleitungen. Im Idealfall nutzt man also die Visualisierungsdaten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Das ist unser Ansatz. Die Automobilindustrie ist Vorreiter, aber auch in anderen Branchen wie Transportwesen oder im Bereich Weiße Ware und sogar in der Modeindustrie gibt es entsprechende Entwicklungen. DEM: Wie sieht das Zusammenspiel zwischen Visualisierung und Simulation aus? Stephan Ritz: Zunächst ist es wichtig zu betonen, dass unsere Kernkompetenz klar im Bereich der hochrealistischen Visualisierung und Interaktion mit Daten liegt. Die Generierung von Simulationsdaten verbleibt weiterhin in den entsprechenden Expertentools, jedoch bieten wir hier die Schnittstellen zum Import in RTT DeltaGen an. Für den CAE-Bereich gibt es beispielsweise die Möglichkeit, Strömungssimulationsdaten direkt zu importieren und interaktiver sowie plasti- Visualisierung in der Automobilbranche | MANAGEMENT | 081 Dr. Jan A. Neuhöfer, Business Development Manager bei RTT Stephan Ritz, Head of Design & Engineering bei RTT scher darzustellen. Zusätzlich integrieren wir zunehmend externe Simulationen direkt in unser Paket und bieten deshalb Lösungen, die weit in Spezialfelder vordringen wie zum Beispiel Ergonomie und Fahrsimulation. Dadurch ergibt sich die Grundlage für ein erheblich besseres Verständnis hochkomplexer Daten. Somit wird der Dialog zwischen verschiedensten Bereichen unterstützt, und dem Entscheider werden Zusammenhänge schneller klar. Man hat aber nicht nur die Möglichkeit, eine Simulation zu erfassen. Durch die Kombination von mehreren Simulationssträngen mit High-End-3D-Visualisierung sind komplexe Untersuchungen durchführbar wie zum Beispiel Fahrdynamik-Szenarien mit RTT DeltaGen Real Drive. Also sind Situationen, etwa in ein Fahrzeug einzusteigen und dieses dann sowohl physikalisch als auch aus subjektiver Sicht korrekt zu fahren, möglich. Das ist schon sehr nahe am Maximum dessen, was man aktuell im Visual Engineering umsetzen kann. Dr. Jan Neuhöfer: Die Phasen in der Produktentwicklung rücken immer enger zusammen, allein schon aus Effizienzgründen. Time to Market lautet hier das Schlagwort. Das gilt natürlich besonders für Design und Engineering. Die Prozesse und Phasen werden beschleunigt; gleichzeitig unterstützt die Produktentwicklung die erste Planung zur Vermarktungsstrategie des Produkts, indem schon sehr früh hochwertiges Bildmaterial beigesteuert werden kann. So lassen sich komplexere und kostenintensive Marketing-Projekte wie aufwändige FotoShootings besser absichern. Dr. Jan Neuhöfer: Im klassischen Verkaufsraum hat der Kunde einen Katalog mit vielen Bildern und Produktdetails vorliegen. Dort schaut er sich die Teileliste an und wählt die Ausstattung aus, die er in seiner Vorstellung mit den Referenzfahrzeugen des Händlers kombinieren muss. Im neuen Schauraum kann er das Fahrzeug virtuell in seiner Konfiguration betrachten und Varianten interaktiv ausprobieren. Das steigert die Vorfreude und fördert den Verkaufsprozess. Derartige High-End-3D-Visualisierungen bieten sich vor allem für einen Premiumstore auf beengtem Raum mitten in der Stadt an. Händler können auf diese Weise die komplette Bandbreite des Portfolios präsentieren. Und sie haben sehr viele Möglichkeiten, das Auto markenkonform zu inszenieren, wobei auch die technischen Innovationen als Point of Interest herausgestellt werden. Stephan Ritz: Des Weiteren profitieren die HerstellervondenTechnologien,diewirimDesign und Engineering einsetzen, zum Beispiel Augmented Reality. So können sie beispielsweise die Vorzüge von neuen Modellen – wie es der Autohersteller Dongfeng Nissan mittels Augmented Reality getan hat – präsentieren. Der Trend geht eindeutig in die Richtung, Technologien zu adaptieren und in andere Bereiche zu tragen. DEM: Inwiefern profitieren die Händler und schließlich die Kunden von Visualisierung in frühen Entwicklungsphasen? Können Sie uns hierfür ein Beispiel nennen? DEM: in der frühen Entwicklung liegen CAD-Daten noch nicht im entsprechenden Reifegrad vor. Worauf kommt es an, wenn man trotzdem realistische Modelle erzeugen will? Stephan Ritz: Die Daten sind natürlich Teil einer Entwicklung. Diese Entwicklung wird aber durch die Visualisierung nicht nur dargestellt, sondern ebenso beeinflusst. Deshalb ist auch ganz klar, dass Daten in einer frühen Design- und Ent- wicklungsphase noch nicht vollständig vorliegen können, sondern in Entwicklung sind. Aus Sicht der Visualisierung bieten wir über den gesamten Prozess die Möglichkeit an, die Daten mit unseren Tools sehr effizient zu verarbeiten und zu verwalten. Hier sorgen wir dafür, dass Kunden in Bezug auf technologisches Know-how immer up to date sind und die Produktdaten stets in höchster Visualisierungsgüte verfügbar bleiben. Gleichzeitig sind wir in der Lage, bestimmte Teileuntersuchungen durchzuführen, die sich auf bestimmte Daten beschränken. Dazu bieten wir Tools an, die spezielle Untersuchungen ermöglichen wie zum Beispie RTT Ramsis, aber auch DeltaGen Real Drive, wo wir auf ganz bestimmte Ergebnisse abzielen. Am Ende werden dann die Daten mit Hilfe der PDMAnbindung RTT DeltaGen for Teamcenter und der Plattform für Datenmanagement und kreative Zusammenarbeit, RTT PictureBook, an die Prozesse angebunden. DEM: Wie lässt sich Visualisierung mit der Fabriksimulation so koppeln, dass die Daten jeweils auf dem neuesten Stand sind? Dr. Jan Neuhöfer: Die digitale Planung und Absicherung von Produktionsprozes- Mit Hilfe der CFD-Visualisierung lassen sich komplexe StrömungsQuelle: Audi/RTT daten interaktiv darstellen. Bei einer virtuellen 3D-Simulation mit RTT DeltaGen Real Drive werden physikalisch-korrekt simulierte Bewegungsdaten mit einer hochrealistischen Darstellung in Echtzeit verknüpft. Quelle: RTT Digital Engineering Magazin 08-2013 082 | MANAGEMENT | Visualisierung in der Automobilbranche Für die Präsentation wurden in DeltaGen gerenderte, virtuelle Geometrien mit einem realen Onstage-Setting kombiniert. Das AR-Modell bestand aus mehr als 30 Millionen Polygonen. Quelle: Dongfeng Nissan/RTT Mit Hilfe von RTT Ramsis lassen sich ergonomische Untersuchungen durchführen, um Erreichbarkeit, Komfort und Sichtfeld zu Quelle: RTT überprüfen. sen ist heutzutage State of the Art, jedoch bewegen sich die meisten Produkte auf dem Markt auf einem vorwiegend abstrahierten Visualisierungsniveau. Stephan Ritz: Hier setzen wir an und liefern einen echten Mehrwert überall dorthin, wo der Mensch im Vordergrund steht. Ein Beispiel ist hier ein visuell ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz. Beleuchtung, Schatten und Sichtbarkeit, etwa von Instrumenten und Warnhinweisen, sind hier wichtige Aspekte. Dr. Jan Neuhöfer: Und mit unserer direkten Anbindung von DeltaGen an die PDM-Lösung Siemens Teamcenter stellen wir sicher, dass die dargestellten Produktionsmittel immer auf dem neusten Stand sind. Dennoch bleiben wir in unseren Konvertierungsmöglichkeiten extrem offen, indem wir für verschiedene Datenquellen im Design und im Engineering Konverter anbieten. Stephan Ritz: Für uns ist das ein Bereich mit sehr viel Potenzial. Zu diesem Zweck bieten wir verschiedene Tools für Ergonomie-Untersuchungen an, aber ebenso die Option, Daten durch Interaktion und komplexe Logiken miteinander zu verknüpfen. Digital Engineering Magazin 08-2013 DEM: Wie gestaltet sich die Integration der Visualisierungsdaten in VR-Lösungen, so dass zum Beispiel der Monteur in der Produktion anhand der Visualisierung bestimmte Montageprozesse bereits einüben kann? Stephan Ritz: Hier ist DeltaGen ein zentrales Tool für hochrealistische Visualisierung, egal ob die Visualisierung auf einem Bildschirm, einer Powerwall oder in einer CAVE stattfindet. Das ist eine recht komfortable Situation, weil unser Tool einfach und je nach Anwendung ergänzt werden kann, so dass sich alle Darstellungsfälle innerhalb eines VR-Zentrums handhaben lassen. Die Dualität in Sachen Tools ist als solches nicht mehr vorhanden. DeltaGen kann soweit modular ergänzt werden, dass die Daten in einem VR-Zentrum für Montageprozesse und Trainings bereitgestellt und abgebildet werden können. DEM: Die genannten Integrationen basieren doch oft noch auf „selbstgestrickten“ Lösungen. Wie geht RTT damit um? Dr. Jan Neuhöfer: Eine gezielte Individualisierung ist in vielen Fällen sogar unumgänglich. Hier bieten wir mit dem neuen Release DeltaGen 12 ein Software Development Kit (SDK) an, das die Möglichkeit eröffnet, die Funktionen zu erweitern oder sogar eigene Plug-ins zu entwickeln, um DeltaGen besser in Unternehmensprozesse zu integrieren. DEM: Gibt es hier Bemühungen, die Prozesse zu vereinheitlichen und zu integrieren? Stephan Ritz: Wir stellen die fließende Integration in die Visualisierungsprozesse mit PictureBook, DeltaGen for Teamcenter und den jeweiligen RTT-Konvertern für DeltaGen sicher. Gleichzeitig bieten wir Services an, um gemeinsam mit unseren Kunden die Integration der Visualisierung in ihre Prozesse zu optimieren. DEM: Wie gelingt es, das Produktwissen, das in ERP- oder PDM-Systemen vorliegt, mit den Visualisierungsdaten zu verbinden und aktuell zu halten? Dr. Jan Neuhöfer: Grundlage hierfür ist eine nahtlose Integration von High-EndVisualisierung in das PLM. Genau dies bieten wir mit unserer Anbindung von DeltaGen an die sehr verbreitete PDM-Lösung Siemens Teamcenter. Wir arbeiten hier aber nicht direkt auf der EBOM (Engineering Bill of Material), sondern auf einer referenzier- ten Ableitung, der so genannten RTT VBOM (Visualization Bill of Material). Diese erlaubt eine visualisierungsgerechte Anreicherung mit Zusatzinformationen wie Beleuchtungsund Umgebungsinformationen, ermöglicht aber darüber hinaus die Nutzung vieler Teamcenter-Kernfunktionalitäten wie Revisionierung und Workflow-Unterstützung. DEM: Durch die Datenmengen würden sich da nicht auch Cloud-basierte Lösungen für die Visualisierung anbieten – inwiefern werden diese in der Automobilindustrie schon eingesetzt? Dr. Jan Neuhöfer: Cloud-basierte Lösungen entwickeln wir derzeit vor allem im Marketing und im POS-Bereich mit großem Erfolg. Unsere enge Partnerschaft mit NVIDIA erlaubt uns darüber hinaus, von den neuesten Entwicklungen im Bereich des GPU-basierten Cloud Computing zu profitieren und diese sogar mitzugestalten. Stephan Ritz: Beim Engineering gehen wir mit High Performance Computing neue Wege, um der hohen Anforderung heutiger Visualisierung gerecht zu werden. Wir arbeiten hier mit den Höchstleistungsrechenzentren zusammen. DEM: Wie wird die Produktentwicklung in der Automobilindustrie in drei bis vier Jahren aussehen und welche Rolle spielt dann 3D-Visualisierung? Dr. Jan Neuhöfer: Ähnlich wie bei der Evolution des Computer Aided Design von 2D nach 3D ist von einer Weiterentwicklung der 3D-Produktdaten-Visualisierung hin zu einer hochrealistischen Darstellung in Echtzeit auszugehen. Schlussendlich geht es ja um den entscheidenden Vorteil, das eigene Produkt lange vor Produktionsbeginn bis in seine Details hin zu kennen und dieses zu optimieren. Da gehört das Wissen um das reale Aussehen des Produkts einfach dazu – und zwar in jeder Phase der Produktentwicklung. Stephan Ritz: Dieser Ansatz wird durch die gezielte Integration von unterschiedlichsten Simulationen und die Darstellung von verschiedenen Komplexitäten unterstützt. Das führt dazu, dass man im Design und Engineering in Zukunft Daten nicht nur betrachtet, sondern direkt in diese Daten und ihre Analysen eintaucht. DEM: Herr Dr. Neuhöfer, Herr Ritz, vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Andreas Müller. Ausgabe 1/14 – erscheint am 20. November 2013 | Vorschau | 083 Impressum Im nächsten Heft Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected]) So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected]) Mediaberatung: Andrea Horn (0 81 06 / 350-241, [email protected]) Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected]) So erreichen Sie den Abonnentenservice: Güll GmbH, Aboservice DIGITAL ENGINEERING Magazin, Heuriedweg 19a, 88131 Lindau, Tel. 01805-260119*, Fax. 01805-260123*, E-Mail: [email protected], *14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min. Vertriebsleitung: Ulrich Abele, ([email protected]), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Fax: 0 81 06 / 350-190 Artdirection und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, München Bildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, aboutpixel.de, pixelio.de, PhotoDisc; MEV, fotolia.de Titelbild: AMD GmbH und Fujitsu Technology Solutions GmbH Vorstufe + Druck: Hofmann infocom AG, Nürnberg Produktion und Herstellung: Jens Einloft (-172; [email protected]) Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen: WIN-Verlag GmbH & Co. KG, Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten, Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190 Verlagsleitung: Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), anzeigenverantw. Objektleitung: Rainer Trummer (-152, [email protected]) Bezugspreise: Einzelverkaufspreis Euro 14,40 Jahresabonnement (8 Ausgaben) im Inland Euro 115,20 frei Haus, im Ausland zuzüglich Versandkosten. Vorzugspreis Euro 78,40 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende – nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zuzüglich Versandkosten. 16. Jahrgang Erscheinungsweise: achtmal jährlich Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redaktion entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Vervielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Copyright © 2013 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern. ISSN 1618-002X, VKZ B 47697 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, digitalbusiness CLOUD, Virtual Reality Magazin Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme Die wichtigste Messe für unser Heft ist alljährlich die EuroMold. Die Tage vom 03. bis 06. Dezember stehen im Zeichen von Werkzeugbau, CAD/CAM und Produktentwicklung. In der kommenden Ausgabe bieten wir einen Vorgeschmack auf die Messe, sprechen mit den Experten aus den Bereichen, sammeln und filtern die wichtigsten Fakten und Informationen vorab. Bilder: Demat Mitarbeiter dieser Ausgabe: Holger Alexander, Karlheinz Baier, Christof Bartkowiak, Thomas Brüser, Klaus Findling, Dominic Gorecky, Felix Grödl, Heiko Haag, Prof. Dr.-Ing. Markus Kley, Bernd Klöpper, Dr. Martina Klug, Dr. Matthias Loskyll, Marcus Löw, Gunthart Mau, Andreas Müller, Prof. Dr.-Ing. Martin Müller, Franziska Pürzel, Ellen-Christine Reiff, Tino Riedel, Laszlo Ritzel, Jörg Schwenk, Stefan Sester, Igor Sokrut, Michael Wendenburg, Thomas Georg Wurm EuroMold Automatisierung Ende November steigt das Jahres-Event der Automatierungsbranche, die sps ipc drives. Wir berichten von den für die Entwicklung und Konstruktion relevanten Themen aus den Bereichen Steuerungstechnik, Antriebstechnik und Industrie-PCs, industrielle Kommunikation, Elektrotechnik und Fluidik. Bilder: Mesago So erreichen Sie die Redaktion: Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Jan Bihn (-161; [email protected]) Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected]) Rapid-Technologien Wie aus dem 3D-CAD ohne Umwege ein Bauteil entsteht: In unserem Special beleuchten wir diesmal die Rapid-Technologien wie die unterschiedlichen 3D-Druck-Verfahren, Lasersintern und Stereolithografie. Experten beantworten die Frage, welche Technologien sich bereits zu Digital Manufacturing, also zur echten Fertigung mit Rapid-Technologien, eignen, welche Hürden zu nehmen und welche Potenziale zu bergen sind. Bilder: Rapidtech DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de Weitere Themen: PLM: Management von multidisziplinären Prozessen Antriebstechnik: Frequenzumrichter Elektrotechnik: Lüftungsmanagement, Gehäuse und Schaltschränke Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich. Digital Engineering Magazin 08-2013 n be ga us atis 2 A gr Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Trends rechtzeitig erkennen mit einem persönlichen Abonnement www.digital-engineering-magazin.de/abo www.digital-engineering-magazin.de