inbrief 27 - Berufsverband Deutscher Markt
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inbrief 27 - Berufsverband Deutscher Markt
inbrief Organ des Berufsverbandes Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Oktober 2009 Preis der Deutschen Marktforschung Hartmut Scheffler Forscherpersönlichkeit des Jahres BVM Roadshow gestartet BDSG und die Konsequenzen für die Marktforschung Am 14. Oktober 2009 startete der BVM seine Roadshow, in der er über die vom Bundestag im Juli beschlossene Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes informieren will. Erstmals gibt es im Gesetz eine eigene Regelung für die Markt- und Sozialforschung. Weitere Informationsveranstaltungen finden am 11. November in München und am 19. November in Frankfurt am Main statt (siehe dazu Seite 41 in dieser Ausgabe). Siehe auch den Beitrag von Ulrich Schäfer Newiger zur BDSG-Novelle in dieser Ausgabe (siehe dazu Seite 38). Global Networking hat oft einen Schwachpunkt: lange Wege. Es sei denn, alle Partner stammen aus der gleichen „Familie“. Willkommen bei der Krämer Group. Durch eine nahtlose Struktur, kompetente Projektleiter und kontinuierliche Qualität wurde die Krämer Group zu einem der führenden unabhängigen Feldnetzwerke – für Kunden aus Marktforschung, Beratung, Werbung und Industrie. Feldforschung, Phone-Center, Studio, Online – vier Wege, ein Ziel. Hauptniederlassung: Hammer Straße 171 · 48153 Münster Telefon +49(0)251 20 800 – 0 · Fax +49(0)251 20 800 –100 www.kraemer-germany.com · [email protected] Niederlassungen: Berlin, München, Hamburg, Münster, Halle, Nürnberg, Palma d. M., New York, Toronto, Nairobi, Delhi, Hong Kong, Ho Chi Minh City Besuchen Sie uns auf der Messe Research & Results am 28. und 29.10.2009 in München (Stand 162). Inhalt Editorial BVM-Kongress 2010 Mehr Macht den Konsumenten!? Wie immer mehr Konsumenten aktiv eigene Ideen und Wünsche in Marketing, Innovationsmanagement und Marktforschung einbringen Mobilität 2009: 8 Megatrend Mobilität und die Potenziale für die Marktforschung (Winfried Hagenhoff, TNS Infratest) Uns in unserer Projektlandschaft begleiten – Interview mit Dr. Gilbert Heise, Volkswagen AG Impressionen vom BVM-Kongress 2009 in Dresden Excellence 2009: 20 Spitzenleistung und Aushängeschild der Marktforschung in Deutschland Marktforscherpersönlichkeit Hartmut Scheffler: Höchstes Engagement für Berufsstand und Branche Die besten Arbeiten im Wettbewerb um den Preis der Deutschen Marktforschung kurz dargestellt BVM/VMÖ-Nachwuchsforscher BVM Services Liebe Leserinnen und Leser, 4 über die Krise wird genug geredet, in dieser Ausgabe des inbriefs nicht: Wenn es je einen Moment gegeben hat, an dem unsere Profession aufatmen konnte, dann war das der Sommer 2009. Mit dem neuen Bundesdatenschutzgesetz wurde eine ganze Reihe an Verschärfungen umgesetzt, an der manche Branche erheblich zu knabbern haben wird. Aber für die Markt- und Sozialforschung wurde eine ganz wichtige Ausnahmeregelung geschaffen, wie sie deutlicher fast nicht mehr sein kann. Statt wie bisher mit Werbung gleichgesetzt zu werden, haben die Verbände mit entscheidender Unterstützung durch die Kanzlei Prof. Schweizer mit dem neuen § 30a erstmals eine gesetzliche Regelung speziell für die Markt- und Sozialforschung erhalten. Diese stellt für uns einen großen Fortschritt und eine Klarstellung unserer Rechte dar. Näheres dazu im großen BDSG-Beitrag in dieser inbrief-Ausgabe und natürlich auf unseren Informationsveranstaltungen, die im November in München und Frankfurt stattfinden. 34 Seminare im Herbst und Seminarprogramm 2010 – Handbuch und NET Recht und Richtlinien 38 Datenschutzreform 2009, Ulrich Schäfer-Newiger Verbandsarbeit 41 BVM-Roadshow zur BDSG-Novelle – Mitgliederversammlung 2009 – Entwicklung der Mitgliederzahl – Jubiläen und Auszeichnung von Mitgliedern – Dokumentation von Materialien zur BVM-Geschichte Aus der Arbeit der Organe und Fachgruppen 46 AKQua: Donner, Blitz und AKQua-Planning Fachbeiratswahl 2009: Wahlen laufen noch bis 30. Oktober 09 – Kandidaten stellen sich vor Regionalgruppen 54 Regionalwahlen 2009: Regionalrat und die neuen Regionalleiter Berichte aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Rhein-Main – Regionalveranstaltungen im Herbst Marktforschungsbranche 64 News der Branche und aus anderen Verbänden Doppeljubiläum bei der Info GmbH – 75 Jahre GfK Wissen und Meinung Buchrezensionen Ebenfalls aufgeatmet und gefreut haben wir uns, als Anfang Mai in Dresden drei Kongresstage bei gutem Wetter, bester Stimmung, mit höchst lehrreichen Vorträgen und geistreichen Reden sowie einer wunderbaren Gala mit würdigen Preisträgern ihren Abschluss gefunden hatten. Nach fünf Jahren stetigen Zuwachses, gleichbedeutend mit höheren Ansprüchen und mehr und mehr Aufwand, war Dresden in diesem Jahr überschaubarer und persönlicher – für viele von uns einer der rundesten, gelungensten Kongresse überhaupt. Für uns ist dies Ansporn, auch im Jahr 2010 fachliche Highlights, kulinarische Überraschungen und viel Zeit fürs Networking zu bieten. In Bonn werden wir vom 16. bis 18. Juni 2010 diskutieren, wie Konsumenten in Produktentwicklung und -innovation von Unternehmen beteiligt werden können – und was unsere Profession dazu beitragen kann. Und mehr noch: wie sich unsere Profession dadurch selbst verändert – vielleicht sogar auf sehr grundlegende Weise. Im nächsten Jahr nähert sich schon wieder ein Jubiläum – 55 Jahre BVM. Mit den soeben frisch gewählten Leitern der immer aktiveren 12 Regionalgruppen und mit dem Fachbeirat, dessen Vertreter Sie ja noch bis zum 30. Oktober wählen können, ist der BVM gut aufgestellt. Wir alle wollen auch weiterhin alles nur Denkbare dazu beitragen, dass unsere Profession dafür gerüstet ist, den weiter steigenden Erwartungen und Herausforderungen die Stirn zu bieten. 74 Herzlichst Ihr Wolfgang Dittrich BVM inbrief Oktober 2009 3 KONGRESS DER DEUTSCHEN MARKTFORSCHUNG 2010 Mehr Macht den 4 BVM inbrief Oktober 2009 n Konsumenten!? Wie immer mehr Konsumenten aktiv eigene Ideen und Wünsche in Marketing, Innovationsmanagement und Marktforschung einbringen Open Innovation und Co-Creation, Crowdsourcing und Mass Customization sind nur einige der aktuell unter Marken-, Marketing- und Marktforschungsmachern heiß diskutierten Termini, die im Mittelpunkt des 45. BVM-Kongresses stehen, der vom 16. bis 18. Juni 2010 in Bonn stattfindet. Der Kongress setzt sich – anhand unterschiedlicher methodischer Ansätze und Fallstudien sowie grundlegender Thesen – mit den vielen Facetten von „Open Innovation“ und „Co-Creation“ und deren Potenzialen für die Marktforschung auseinander. BVM inbrief Oktober 2009 5 BVM Kongress 2010 Die Phänomene, die man allgemein unter Open Innovation und spezieller unter Co-Creation subsumiert, sind Ausdruck eines neuen Trends: Immer mehr Konsumgüterproduzenten und Dienstleister bedienen sich sozialer Netzwerke im Internet, um zu erforschen, wie Konsumenten über Produkte und Marken denken und über die sie produzierenden Unternehmen herauszufinden, was Konsumenten sich wünschen und welche Ideen sie dazu haben Gruppen von Super Consumers aufzubauen und anderer kreativer, teilweise hoch qualifizierter und hoch motivierter Personen, die die Abteilungen Marketing sowie F&E dabei unterstützen, neue Ideen zur Beschaffenheit und Gestaltung von Konsumgütern und Dienstleistungen sowie ihrer Vermarktung zu entwickeln. Paradigmenwechsel Glaubt man höchst renommierten Experten aus Harvard, MIT oder Princeton, gehören diese Ansätze keineswegs zu den schnell wechselnden Moden, sondern stellen einen Paradigmenwechsel dar. Sie verschaffen der Marktforschung neue Aufgabenfelder im Hinblick auf Methoden, Inhalte und Funktionen und eröffnen ihr jede Menge Potenzial an aktiven Mitwirkungsmöglichkeiten im Innovations-, Marken- und Marketingmanagement. Im Fokus dieser Ansätze stehen die neue Souveränität der Konsumenten und deren erweiterte Handlungsmöglichkeiten durch Web 2.0, Social Networks und weltumspannende Vernetzung. Dadurch gewinnt der Terminus „Consumer Insight“, der in der Welt von Markenmanagement, Marketing und Marktforschung so wichtig ist, eine weit umfassendere Bedeutung als bisher. Der neuen Sichtweise zufolge ist klar: Es reicht schon heute nicht mehr aus, den Konsumenten ausschließlich mit dem Instrumentarium der herkömmlichen Marktforschung zu erforschen und Erkenntnisse darüber zu akkumulieren, was dieser für wichtig hält, was er wünscht und wie er lebt. Konsumenten wollen nicht nur zu meist begrenzten Themen mit begrenzten Antwortmöglichkeiten gefragt werden, sind wollen mitreden und angehört werden. In Zukunft wird sich diese Tendenz verstärken. Für die Arbeit der Markforscher bedeutet das, dass sie mehr als je zuvor die Rolle von Beobachtern und Zuhörern werden einnehmen und entsprechend neue Methoden entwickeln müssen. Für die Marktforschung stellt sich die Frage, welche Geschäftspotenziale Open Innovation und Co-Creation der Branche bieten und welche Funktionen Marktforscher in Unternehmen wie in Instituten in diesen Prozessen übernehmen. Die Protagonisten der neuen Sicht sind überzeugt, das es weit erfolgversprechender ist, Konsumenten und Nutzern direkte Möglichkeiten zu eröffnen, auf Neuentwicklung und Gestaltung von Produkten und Marken Einfluss zu nehmen und so in Innovationsprozessen den Kreativen, den Technikern und dem Marketing zuzuarbeiten. 6 BVM inbrief Oktober 2009 Namhafte Konsumgüterhersteller aus der FMCG-Industrie ebenso wie Hersteller technischer Konsumgüter und Dienstleistungsunternehmen haben diese Position, den Konsumenten und Nutzern ihrer Produkte in Innovationsprozessen einen aktiven Part einzuräumen, aufgegriffen und in die Arbeit von F&E und Marketing integriert. Und weltweit arbeiten Marktforscher an neuartigen Methoden, um Unternehmen in der Suche nach neuen erfolgversprechenden Ideen zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, die von Konsumenten entwickelten Ideen und Konzepte vermarktungsfähig zu machen. Thematische Schwerpunkte des Kongresses Erstens: Der Kongress möchte seinen Besuchern Einblick verschaffen in eine Reihe besonders interessanter innovativer Studien und Methoden von Unternehmen, die solche Forschungsansätze nutzen. Das sind zum einen passiv beobachtende und analysierende Beiträge darüber, wie sich Konsumenten in verschiedensten Kontexten und Foren zu Marken, Produkten und Services von Unternehmen oder zum Image und dem Verhalten von Unternehmen äußern und Wünsche, Ideen etc. artikulieren. Es handelt sich hierbei ganz klar um eine klassische Domäne der Markt- und Sozialforschung, der sich mit den neuen technologischen Möglichkeiten jedoch ganz neuartige Dimensionen der Analyse und Interpretation eröffnet haben. Zum andern sollen aktive Formen der Mitwirkung von Konsumenten in Open-Innovation-Prozessen präsentiert werden. Es handelt sich bei diesen Ansätzen um Beispiele von Co-Creation im eigentlichen Sinn, das heißt um Projekte, in denen Konsumenten oder Experten aufgefordert werden, ihr Wissen, ihre Ideen und Wünsche aktiv in das Projekt einzubringen. Es wird zu fragen sein, welchen Nutzen die aktive Mitarbeit von Konsumenten für Marketing und Innovationsmanagement bringt und wo ihre Grenzen liegen. Zweitens: Darüber hinaus will der Kongress den Besuchern aber auch die Möglichkeit geben, sich mit grundsätzlichen Fragen, die sich mit diesen neuartigen Ansätzen verbinden, zu beschäftigen. Da ist für die Marktforschung zunächst die wichtige Frage, welche Geschäftspotenziale Open Innovation und Co-Creation der Branche bieten und welche Funktionen Marktforscher in Unternehmen wie in Instituten in diesen Prozessen übernehmen. Es wird auch zu fragen sein, wie Prozesse der Co-Creation organisiert werden, damit sie ein Optimum an Consumer Insights und Nutzen für die Auftraggeber erbringen. Schließlich ergeben sich im Zusammenhang mit Open Innovation und Co-Creation für Marketing, Innovationsmanagement und Marktforschung auch rechtliche Konsequenzen: Aus Sicht der Unternehmen spielen nicht nur Fragen nach der Verwertbarkeit und den Erfolgsaussichten der von Konsumenten an sie herangetragenen Ideen eine Rolle, sondern auch die Frage nach dem Urheberrecht beziehungsweise dem Recht an den eigenen Ideen. Für die Marktforscher sowohl auf Auftraggeberals auch auf Auftragnehmerseite sind Fragen des Datenschutzes, des Schutzes persönlicher Daten und das Postulat der .■ Anonymisierung von großer Bedeutung. Open Innovation und Co-Creation, Crowdsourcing und Mass Customization sind nur einige der aktuell unter Marken-, Marketing- und Marktforschungsmachern heiß diskutierten Termini, die im Mittelpunkt des BVM-Kongresses 2010 stehen, der vom 16. bis 18. Juni in Bonn stattfindet. Der Kongress setzt sich – anhand unterschiedlicher methodischer Ansätze und Fallstudien sowie grundlegender Thesen – mit den vielen Facetten von „Open Innovation“ und „ Co-Creation“ und deren Potenzialen für die Marktforschung auseinander. Haben Sie einen interessanten Beitrag zu einem der Themenschwerpunkte des Kongresses? Dann laden wir Sie herzlich ein, sich zu bewerben. Beachten Sie bitte, dass Beiträge nur dann in das Kongressprogramm aufgenommen werden, wenn sie sich auf eine zum Kongressthema passende Fragestellung beziehen und auf jegliche Werbe- und PR-Maßnahmen für das eigene Unternehmen oder Instrument verzichten. LETZTE MÖGLICHKEIT DER BEWERBUNG IST DER 26. JANUAR 2010 Kontakt für inhaltliche Fragen: Dr. Ulrike Schöneberg Tel. +49 (0)911 933 0627 [email protected] Bewerbungen gehen an: BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Jeannette Bongé Breite Straße 24 13187 Berlin Tel.: +49 (0)30 4990 7425 Fax: +49 (0)30 4990 7421 [email protected] Martina Winicker Tel. +49 (0)6128 74 7951 [email protected] ALLES IM GRÜNEN BEREICH SELBSTVERSTÄNDLICH FOERSTER & THELEN IHR UNABHÄNGIGER FELDDIENSTLEISTER www.ftmafo.de www.ft-group.de BVM Kongress 2010 CALL FOR PAPERS ZUM 45. BVM-KONGRESS IN BONN BVM Kongress 2009 GRUNDSATZREFERAT Megatrend Mobilität und die Potenziale für die Marktforschung Winfried Hagenhoff, Geschäftsführer TNS Infratest, München Der BVM hat mit marktforscherischer Prognosepräzision für seinen diesjährigen Kongress eines der aktuell ganz großen Themen gewählt. Mobilität ist der wohl älteste Megatrend der Menschheitsgeschichte überhaupt. Große Wanderungsbewegungen hat es zu allen Zeiten der Menschheit gegeben – zu Fuß, zu Pferd, mit Schiff, Kutsche, seit dem 19. Jahrhundert mit der Bahn und schließlich mit Auto und Flugzeug. Heute sind Urlaubsund Geschäftsreisen, tägliches oder wöchentliches Pendeln und vieles mehr räumlicher Ausdruck des immer mobileren, ja rastlosen, zur Mobilität getriebenen Menschen. WohnortMobilität wird oft als modernes Kriterium – z.B. bei der Arbeitsplatzwahl – gefordert. Auswandererserien im TV erzielen hohe Quoten. ganzen Bundesgebiet genießen. Der lebenslange Entzug des Rechts auf Mobilität ist die härteste Strafe in unserem Rechtssystem. Die Ausübung dieses Grundrechts bedeutet für uns viel Positives, für das wir bereit sind, vielfältige negative Folgen in Kauf zu nehmen. Es ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem neue Anbieter oder neue Anbieterallianzen in den Mobilitätsmarkt eintreten werden: Pioniere der Elektromobilität ebenso wie durch ganz andere Motivlagen getriggerte Konzerne wie die Stromversorger. Das Stichwort Kommunikation leitet über zu einer weiteren Form der Mobilität – der virtuellen oder auch E-Mobilität. Internet und schnelle Datenkommunikation ermöglichen sowohl völlig neue Kommunikationsformen als auch Substitutionsmöglichkeiten. Technisch betrachtet zu erheblichen Anteilen kann seit Jahren ein beachtlicher Anteil räumlicher Mobilität durch E-Mobilität ersetzt werden – wobei dies trotz Wirtschaftskrise nicht im möglichen Umfang wahrgenommen wird. Reisen – auch Geschäftsreisen – werden noch immer oft dem Ersatz durch z.B. Videokonferenzen vorgezogen. Was meint Mobilität eigentlich? Mobilität ist uns ein existenzielles Grundbedürfnis, das Recht auf Freizügigkeit, somit Mobilität steht als Grundrecht im Art. 11 Abs. 1 des Grundgesetzes. Der besagt, dass alle Deutschen Freizügigkeit im 8 BVM inbrief Oktober 2009 Hinter räumlicher Mobilität steckt jedoch weit mehr als ein Grundrecht: Es ist Ausdruck unseres Grundbedürfnisses nach Horizonterweiterung, nach interpersonalem Austausch von Angesicht zu Angesicht, ja nach Nähe und bedeutet Begegnung und damit vor allen Dingen Kommunikation. Im Folgenden möchte ich sechs Trends herausstellen, die die mögliche Entwicklung von Mobilität und neuen Mobilitätsformen anschaulicher machen helfen: BVM Kongress 2009 Trend 1: Die Mobilität in all ihren Facetten nimmt weiter zu Fakt ist, dass Mobilität räumlich wie elektronisch weiter zunimmt. Die Studie MiD 20081) zeigt in ihrem 3. Zwischenbericht, dass bundesweit – natürlich mit riesigen regionalen Unterschieden – über 60 Prozent der Wege von Personen mit dem Auto zurückgelegt werden und nur ein Teil von zirka acht Prozent mit dem öffentlichen Verkehr. Das persönliche Zeitbudget für räumliche Mobilität hat laut MiD nicht signifikant zugenommen, wird aber durch mehr Freizeitwege inzwischen etwas anders genutzt als noch 2002. Das zeigt auch der Anstieg von Flug-Fernreisen, die immer erschwinglicher und effizienter geworden sind. Alles in allem ist der Bundesbürger durchschnittlich rund 90 Minuten täglich unterwegs. Und zu diesem Zeitbudget kommt jetzt noch das Zeitbudget für virtuelle Mobilität. Die zwei Drittel Internet-Nutzer unter den Deutschen sind im Schnitt täglich 2 Stunden und 20 Minuten im Netz. Trend 2: Die Ausdifferenzierung der Mobilitätsmärkte setzt sich fort Mit der zunehmenden Mobilität und den immer vielfältigeren, aus vielen Optionen „vor Ort“ zusammengesetzten Mobilitätsmustern differenzieren sich die Mobilitätsmärkte immer weiter aus. Immer öfter wird die eigene Mobilität vor allem in Zeiten teurer Energie und hoher Umweltbelastung hinterfragt, werden neue Optionen erkannt und ins eigene Verhalten eingebaut. Seitens der Mobilitätsanbieter werden neue Nischen definiert und angebotsinduziert neues Käufer- und Mobilitätsverhalten getriggert. Bei der virtuellen Mobilität drückt sich dies in den Eigenschaften der mobilen Endgeräte und in den Tarifmodellen aus, bei der räumlichen durch eine starke Zunahme der „Nischen“ für immer neue Fahrzeugkonzepte. Als Folge ist die Angebotsvielfalt in den letzten 20 Jahren enorm gewachsen, liberalisierte Märkte und harter Wettbewerb haben immer neue Antworten auf tatsächlichen oder durch Werbung geweckten Mobilitätsbedarf hervorgebracht. Trend 3: Nachhaltige Mobilitätslösungen gewinnen an Bedeutung Nachhaltige Mobilitätslösungen sind gefragt: wobei Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang zunächst auf den Einsatz von weniger und vor allem von regenerativer Energie zielt. Es ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem neue Anbieter oder neue Anbieterallianzen in den Mobilitätsmarkt eintreten werden: Pioniere der Elektromobilität ebenso wie durch ganz andere Motivlagen getriggerte Konzerne wie die Stromversorger. Die gesetzlich erzwungene Netzeinspeisung von immer mehr in kleinen, teils privaten Anlagen erzeugtem Ökostrom BVM inbrief Oktober 2009 9 BVM Kongress 2009 zwingt faktisch die Versorger, diese Energie zum Erzeugungszeitpunkt auch abzusetzen – oder sie intelligent zu speichern. Überzeugende Antworten auf die technischen Herausforderungen dieses Wandels, die einfache, wenig komplexe, störungsfrei funktionierende Angebote für die individuelle Mobilität erfordern, werden das Image der Marktteilnehmer und Verbraucher prägen und die heutigen gesättigten Märkte stark stimulieren. Leider: beim absehbaren Bedarf an technischer Entwicklung wird sich ein solches Szenario als wirksamer Masseneffekt vielleicht erst ab 2020 stark genug entwickeln. Trend 4: Sicherheit versus überkomplexe Systeme Der nach wie vor zunehmende Verkehr verbunden mit einem zunehmenden Sicherheits- und auch Komfortbedürfnis wird die Ausstattung von PKW und LKW mit den vergleichsweise billig machbaren Sensorsystemen vorantreiben. Weil einmal entwickelte Systeme im Trend immer billiger werden, werden sich die Einbauraten erhöhen, werden Optionen in die Serie wandern, werden Fahrzeuge aktiv wie passiv sicherer – zugunsten auch der nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer. So hilfreich diese Systeme sind, sie erhöhen auch enorm die Komplexität des Gesamtsystems Fahrzeug. Das treibt Kosten in der Ausstattung und in der Wartung und Reparatur. Für viele Märkte geht das weit über den Bedarf hinaus – die Nachfrage nach nur spartanisch ausgestatteten, aber zuverlässigen, robusten Fahrzeugen wird ebenso anhalten oder gar ganze re- gionale Märkte oder große Zielgruppen dominieren. Damit differenzieren sich auch die basic needs der PKW-Nachfrager weiter aus und sollten Markt für Markt in ihrem Trendverlauf beobachtet werden. Trend 5: Virtuelle Mobilität rückt neue Optionen in den Vordergrund Virtuelle Mobilität sei hier definiert als die Mobilität von Information, und damit – hoffentlich – auch von Wissen. Der offensichtliche Anstieg der Mobilfunknutzung mag teils auf den Verzicht der Nutzung des Festnetzes zu erklären sein, teils durch einen nicht zu übersehenden Trend zum „chat & twitter“. Er ist aber auch und vielleicht vor allem Ausdruck der anhaltenden Verdichtung, der Vermischung von privaten und beruflichen Zeiten. Selbst in der Freizeit wollen oder gar müssen viele 24 by 7 erreichbar sein. Virtuelle Mobilität lässt allerdings auch im geschäftlichen Umfeld Mitarbeiter erst mobil werden oder macht vorher überhaupt nicht eingebundene Mitarbeiter erst verfügbar: das Bild weltweit verteilter Projektteams von Entwicklern an einer Lösung kommt uns spontan in den Sinn. Und auch die Wahlmöglichkeit, statt am Arbeitsplatz im Büro wenigstens gelegentlich von zu Hause aus zu arbeiten, entsteht erst mit der Verfügbarkeit der Infrastruktur für virtuelle Mobilität. Trend 6: Virtuelle Mobilität vermindert räumliche Mobilität kaum Etliche Standardanwendungen wie Onlinebanking, Büchershopping, Reisebuchung führen inzwischen zu einer Reduktion von Wegeanlässen. Gleichwohl sinkt – so die MiD-Studie – der Zeitaufwand für die Verkehrsteilnahme nicht. Studien zeigen, dass der persönliche Zeitaufwand für die Alltagsmobilitäten noch leicht zunimmt oder stagniert. Und: Fallen einzelne Wege weg, so kommen andere hinzu, laut „Mobilität in Deutschland“ vor allem Freizeitwege. Im Geschäftsreisesegment mag der Ersatz durch Videokonferenzen gerade in der Krise boomen, aber auch hier ist neben der rationalen Entscheidung gegen eine physische Reise die emotionale Komponente eine, die so manchen eher zur Reise treibt: Schwierige Lösungen brauchen das Buy-in der Beteiligten, Vertrauen in Geschäftspartner entsteht in der persönlichen Begegnung. Nach der Krise wird der Anteil von Videokonferenzen als Ersatz für Geschäftsreisen wieder abnehmen. Winfried Hagenhoff Geschäftsführer, TNS Infratest, München Nach dem Studium der Geografie, Soziologie und Verwaltungsrecht startete Hagenhoff seine Berufskarriere bei Infratest. 1989 ging er zu Lufthansa und arbeitete dort zuletzt als Leiter Marktforschung und Netzdaten. 1996 kehrte er als Geschäftsführer in das inzwischen zur TNS gehörende Unternehmen Infratest zurück. Er ist für die Forschungsbereiche Automotive, Travel & Transport verantwortlich. 10 BVM inbrief Oktober 2009 Ersetzt nun virtuelle Mobilität die räumliche? Das Web 2.0 bietet jedermann Anwendungen, die früher für gewöhnlich einer persönlichen Begegnung vorbehalten waren. Facebook und XING und viele andere Websites ermöglichen viele neue, oft auch schlicht beliebige und sehr oberflächliche Kontakte. Das „Dabeigewesensein“ und das „virtuelle Erzählen“ übers Netz in den digitalen Fotoalben zeigen, wie mobil man und wo überall man gewesen ist. Trend 7: Erforderlich: Intelligente Mobilitätslösungen aus einer Hand Mobilitätsangebote werden immer weniger überschaubar. Die gerade verfügbaren Optionen – räumlich wie virtuell – zu ermitteln und bei Buchung im Internet zu vergleichen, all das kostet Zeit. Das möchte ich doch viel einfacher und so umweltverträglich wie möglich und so komfortabel wie von mir gewünscht haben. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass zu- Dafür wünsche ich mir die Mobilitätslösung aus einer Hand, von einem Anbieter, der mir die verfügbaren Optionen in einem im Wettbewerb gut ausgestatteten, preiswerten Bündel zusammen packt – der also die Marktmacht von Tausenden von Kunden gegenüber den Anbietern einzelner Mobilitätslösungen bündelt. Der mir beispielsweise mit einer „All-inclusiveFlatrate“ das Leasing-Auto sowie ein auswählbares Kontingent an Bahnfahrten und Flügen, dazu den Mietwagen am Ankunftsort und der mir selbstverständlich Mobilfunk und meinen drahtlosen Internetzugang ohne weitere Roamingkosten in dem für mich relevanten Länderbündel bereitstellt usf. Im Gegenzug für soviel Flexibilität in der Wahl meiner physischen oder internetbasierten Mobilitätsmittel möchte ich mir dann wahrscheinlich gar keinen hoch individualisierten PKW für die Alltagsmobilität mehr kaufen – und vielleicht nur noch das saisonal genutzte Auto für meine Freizeitmobilität. Vielleicht bleibt das vorerst ein Traum, hoffentlich aber entwickeln sich die bisher nur bruchstückhaften Ansätze in diese Richtung weiter. Die Beispiele der neuen Initiativen von Better Place und von Energieversorgern lassen hoffen, dass der Markt durch neue Players in eine Dynamik gerät, die es auch für die deutsche Autoindustrie attraktiv macht, ihre sicher vorhandenen Szenarien dazu aus der Schublade zu holen und entschlossen umzusetzen. Und sich so vom reinen Hersteller von Mobilitäts- und Lebensstil-Mitteln zu umfassenden Lösungsanbietern zu wandeln. Zusammenfassend heißt das für Gesellschaft und Lebensumwelt, dass wir rechnen müssen mit: einer insgesamt steigenden Mobilitätsnachfrage – räumlich wie virtuell einer abnehmenden Bedeutung von Autos als Statussymbol bei starker Nachfrage nach veränderten umweltverträglicheren Produkten einer wachsenden Nachfrage nach mobilitätsbegleitenden und -ergänzenden Services mit hohem Grad an Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätssysteme und -medien und nicht zuletzt einer veränderten Struktur der Mobilitätsausgaben Chancen und Herausforderungen für die Marktforschung Seit langem sind die verschiedenen Formen der Mobilität nicht nur Gegenstand der akademischen, sondern auch der kommerziellen Marktforschung. Im Folgenden möchte ich versuchen, die Bedeutung der Mobilitätsforschung für unsere Branche aufzuzeigen. Schon vor 45 Jahren ist in unserem Haus eine ausschließlich im Automobil- und Verkehrssektor tätige Forschungsgruppe entstanden. Heute dürften branchenweit mehr als 600 Mitarbeiter ihren Arbeitsschwerpunkt in der Mobilitätsforschung haben. Es handelt sich also nicht um das kleinste Geschäftsfeld der Marktforschung. Ich möchte kurz abgrenzen, was ich in der kommerziellen Marktforschung zur Mobilitätsforschung zähle, um dann abzuschätzen, welche Umsatzvolumina die Branche damit reali- siert. Der mit Abstand größte Teil der Mobilitätsforschung im weiteren Sinne ist die Automobilmarktforschung. Ich zähle dazu den gesamten Umsatz an Marktforschung, den die Automobilbranche tätigt. In gleicher Weise rechne ich Marktforschung für Touristik und Logistik sowie für die Bereiche ÖPNVVerkehrsträger, Verkehrsministerium, VDA und ähnliche Institutionen zur Mobilitätsforschung. BVM Kongress 2009 mindest in den heutigen gesättigten Märkten nachhaltige Lösungen für einen ökologisch vertretbaren Individualverkehr stark beschleunigt ihren Markt finden werden. Im Geschäftsreisesegment mag der Ersatz durch Videokonferenzen in der Krise boomen, aber auch hier ist neben der rationalen Entscheidung gegen eine physische Reise die emotionale Komponente eine, die so manchen eher zur Reise treibt: Schwierige Lösungen brauchen das Buy-in der Beteiligten. In der Kommunikations- bzw. Medienforschung beschränke ich meine Schätzung auf Marktforschungssegmente zu Mobilfunk-, Internet- und Teleconferencing-Lösungen. Die so abgegrenzten Forschungsfelder lassen sich in der Summe auf immerhin gut 300 Millionen Euro Jahresumsatz schätzen – davon gut die Hälfte stammt aus der Automobilbranche. Das entspricht einem Umsatzvolumen von rund 20 Prozent der Ad-hoc-Forschung und von in etwa 15 Prozent des in Deutschland insgesamt getätigten Branchengeschäfts. Die langfristigen Wachstumserwartungen für die Mobilitätsforschung dürften sich angesichts der zuvor beschriebenen Trends weltweit wohl überdurchschnittlich entwickeln. Ich denke, das unterstreicht die Bedeutung der Mobilitätsforschung für unsere Branche. Ihre Bedeutung wird in dem Maße gestärkt werden, wie es uns gelingt, den Mehrwert unserer Forschung für unsere Kunden weiter zu erhöhen. Innovative Formen der Mobilität erfordern innovative Forschungsansätze, mehr und kontinuierlichere Begleitung unserer Kunden während der gesamten Entwicklungs- und Wertschöpfungskette ihrer Produkt- und Dienstleistungen. Die Tatsache, dass es zukünftig immer kleinteiligere Märkte geben wird, wird die Nachfrage nach qualitativer Forschung ebenso wie nach anspruchsvoller Marktmodellierung erhöhen. Und schließlich wird auch die Marktforschung selbst immer mobiler und damit auch immer globaler: Damit meine ich nicht einmal in erster Linie die in der Marktforschung zu beobachtende globale Arbeitsteilung durch Off- und Near-Shoring. Vielmehr wird es für den Kunden entscheidend sein, ob wir die Kompetenz haben, international zu agieren und über alle Grenzen hinweg unterschiedlichste Forschungsansätze zu einer konsistenten Leistung für unsere global tätigen Kunden zu integrieren. Immer mehr kommt es darauf an, wie wir ihnen in der Umsetzung valider Empfehlungen in neue Prozesse, neue Produkte, neue Organisationen beratend und teils auch ausführend zur Seite stehen – wo immer in der Welt. Eigentlich längst eine Selbstverständlichkeit! Anmerkung: 1) MiD 2008: Mobilität in Deutschland (http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/Dritter_ Zwischenbericht_MiD_Dez_2008.pdf) BVM inbrief Oktober 2009 11 BVM Kongress 2009 Get-Together zum BVM Kongress 2009 in der Gläsernen Manufaktur, Dresden 12 BVM inbrief Oktober 2009 Rolf Kullen, TNS Infratest, Dirk Drumm, MAN Nutzfahrzeuge, Winfried Hagenhoff, TNS Infratest, Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge BVM Kongress 2009 v.l.n.r. Dr. Ulrike Schöneberg und Martina Winicker, BVM, Professor Jochen Pläcking, Dr. Sven Dierks, BVM KONGRESSNACHLESE On the Move – die vielen Facetten der Mobilität Rund 350 Marktforscher waren vom 6. bis zum 8. Mai dieses Jahres nach Dresden gekommen, um sich zwei Tage lang dem Thema sowohl räumlicher wie auch virtueller Mobilität, mit Studien und mit innovativen Methoden der Mobilitätsforschung zu beschäftigen. Ausgangspunkt der auf dem Kongress behandelten Themen war die These, dass die modernen von Technologie getriebenen Möglichkeiten der Mobilität immer vielfältigere Formen räumlicher und sozialer Bewegungen in Beruf, Familie und Freundeskreis, beim Konsum und bei Freizeitaktivitäten beinhalten. Dabei spielen nicht mehr nur die steigende Zahl von Fortbewegungsmöglichkeiten eine Rolle, sondern in immer stärkerem Maß auch Formen der Kommunikation und Vernetzung, die die fortschreitende Digitalisierung unserer Alltagswelt und die Entwicklung der Kommunikationstechnologien bescheren. Get-Together – Führung durch die Gläserne Manufaktur Thomas Bachl, Claudia Gaspar, Dr. Raimund Wildner, alle GfK Immer mehr Menschen nutzen Kommunikationstechnologien, wenn sie temporär oder dauernd „vor Ort“ bleiben müssen, um gleichzeitig ganz anderswo dabei zu sein, sich selbst einzubringen und an Entscheidungen teilzunehmen. Genau das Gleiche tun sie auch, wenn sie unterwegs oder auf Reisen sind. Mit mobiler Kommunikation überbrücken Menschen Gerhard Müksch, Kognitief, Wolfgang Dittrich, BVM Ulrike Großmann, Diana Rosenau, Sabine Steig, Jeannette Bongé, BVM-Geschäftsstelle Ausstellung BVM inbrief Oktober 2009 13 BVM Kongress 2009 Grit Schulze, Coca-Cola Michael Dorsch, TNS Infratest, Carsten Kamphausen, RMV Dirk Ziems und Sebastian Helmes, concept m, Dr. Ulrike Schöneberg, BVM heute fast jede Distanz, um privat oder geschäftlich am Ball zu bleiben und unsere Arbeit zu erledigen, Kontakte zu pflegen sowie unseren Freizeitinteressen nachzugehen. Die Bereitschaft, mobil zu sein, und die Verfügung über Mittel, die uns dies erlauben, sind Merkmale des modernen Lebens schlechthin. Mobil sein heißt allzeit präsent, vernetzt und deshalb erfolgreich zu sein. Wer nicht mobil ist, der riskiert, ins Abseits oder in Vergessenheit zu geraten. Dies gilt für den Einzelnen ebenso wie für die Akteure und Organisationen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Hartmut Scheffler, Martin Kögel, TNS Infratest, Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge Professor Dr. Andreas Knie, WZB und InnoZ Zweieinhalb Tage volles Programm und Kommunikation pur Nach den Gremiensitzungen von Vorstand, Fachbeirat und Regionalrat fand am Nachmittag des 6. Mai die Mitgliederversammlung statt (siehe dazu Seite 42 f. in dieser Ausgabe). Auftakt des Kongresses war danach am Abend das Get Together in der Gläsernen Manufaktur, der hypermodernen und in allen Phasen transparenten Produktion des Phaeton. Themenschwerpunkte der beiden Kongresstage am 7. und 8. Mai waren: 1. Mobilität als Ausdruck eines grundlegenden, nicht umkehrbaren technischen, wirtschaftlichen und sozial-kulturellen Wandels 2. Die vielen sowohl einander ergänzenden als auch widersprechenden Gesichter der Mobilität 3. Innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen von Seiten der Politik und der Wirtschaft 4. Die Mobilität der Marktforschung in der Entwicklung innovativer und effizienter Methoden und Services für ihre Kunden Ziel des Kongresses war es, innovative Antworten auf die Frage präsentieren, wie die Marktforschung Wirtschaft und Politik darin unterstützen kann, zukunftsweisende Infrastrukturen und Technologien zu planen und zu entwickeln, die den Menschen ein Optimum an Mobilitätsmöglichkeiten und effiziente Lösungen zur Mobilität von Gütern und Dienstleistungen verschaffen. Und er wollte, veranschaulichen, wieweit sich die Marktforschung selbst in ihren Methoden und Technologien „mitbewegt“, um zu einem besseren Verständnis moderner Mobilitäten beizutragen. Eine der Keynotes, nämlich das Eröffnungsreferat von Winfried Hagenhoff, Geschäftsführer TNS Infratest, ist in dieser Ausgabe des Inbriefs abgedruckt (siehe dazu Seite 8 in dieser Ausgabe). Dr. Gilbert Heise, Leiter der Abteilung Konzern-Marktforschung, Trendforschung und Analysen, Volkswagen-Konzern, der das Schlussreferat zum Kon- Riga Rezay-Straßburg und Jasna Leeske, ASKi Dr. Gilbert Heise, Volkswagen 14 BVM inbrief Oktober 2009 Ausstellung Dr. Sven Dierks, BVM Anja Schüür-Langkau, media spectrum BVM Kongress 2009 Jan Hofer, ARD gress gehalten hatte, erläutert im Interview, welchen Stellenwert die Marktforschung in einem Superunternehmen wie Volkswagen hat und welche Funktionen sie erfüllt (siehe dazu Seite 16 in dieser Ausgabe). Darüber hinaus gab es am zweiten Kongresstag zwei Parallelveranstaltungen, ist aktuelle, für die Profession wichtige Spezialthemen behandelt wurden: In der Veranstaltung „Excellence 2009“ präsentierten Nominierte und Sieger 2009 beim Preis der Deutschen Marktforschung ihre Wettbewerbsbeiträge (siehe dazu Seite 24 ff. in dieser Ausgabe). In der Veranstaltung „In eigener Sache“ ging es um aktuelle Entwicklungen in Recht und Standesregeln. Und in der Veranstaltung „Online Access Panels“ wurde das Thema Panel-Befragungen und ihre Repräsentativität diskutiert. Jürgen Scharrer, Horizont Der große Saal des Internationalen Congress Center Dresden mit seiner großzügigenTerrassen am Ufer der Elbe bot am Abend des 7. Mai ein großartiges Ambiente für die diesjährige Gala, dem gesellschaftlichen Highlight der Marktforschungsbranche 2009. Zum fünften Mal feierten der BVM und sein Gäste eine Reihe exzellenter Leistungen und hervorragende Forscherpersönlichkeiten (siehe dazu Seite 20ff. in dieser Ausgabe). Resümee Es war nach zwei sehr gut besuchten Kongressen im Frankfurt im Jahr 2007 und in Hamburg im Jahr 2008 wieder einmal ein Kongress, der ähnlich wie der Kongress in Nürnberg 2006 in einer eher kleineren Metropole stattfand und der auch in Bezug auf die Zahl der Besucher kleiner dimensioniert war. Dennoch war es im Hinblick auf Thema und Fachbeiträge einerseits und in Bezug auf Kommunikation und Stimmung andererseits ein aus der Sicht der Besucher sehr gelungener Kongress – das zeigten nicht nur viele Gespräche mit Kongressteilnehmern, Ausstellern und Referenten, sondern auch unsere kleine Befragung, die wir kurz nach Ende des Kongresses durchführten. Peter Franken, ifm Wirkungen + Strategien Wichtig: Die meisten Präsentationen der Kongressbeiträge sind auf der Webseite www. bvm.org eingestellt. Kongressteilnehmer können die Präsentationen kostenlos herunterladen. Alle anderen Interessenten können diese nach Entrichtung einer Nutzungsgebühr in Höhe von netto 180 Euro beziehen. Ansprechpartnerin in der Geschäftsstelle ist Jeannette Bongé .■ Telefon 030-49 90 74 25, [email protected] Dr. Ulrike Schöneberg, BVM Dr. Dirk J. Schmücker, N.I.T. Regina Nowak Sinus Sociovision, Regine Saller, DAP, Wolfgang Plöger, Sinus Sociovision Rainer Valentin, JT International, Rainer Lamp, GfK, Harald Hasselmann, Synovate BVM inbrief Oktober 2009 15 BVM Kongress 2009 KUNDENSICHT Uns in unserer Projektlandschaft begleiten Dr. Gilbert Heise, Leiter der Konzern Marktforschung, Trendforschung und Analyse der Volkswagen AG, im Interview zur Rolle der Marktforschung in der Automobilbranche Die Automobilbranche ist in diesen Tagen sehr oft im Blickpunkt der Medien – nicht nur wegen Abwrackprämie oder Opel sondern wegen der Wirtschaftskrise und deren Auswirkungen auf die Automobilbranche. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welchen mittel- und langfristigen Herausforderungen seitens der Konsumenten sich die Branche zu stellen hat und was die Marktforschung beitragen kann, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Die Autoindustrie hat weiterhin mit der Krise zu kämpfen. So hat sich in vielen Regionen der Welt die Kaufkraft verringert, der Kreditspielraum vieler Kunden ist eingeschränkt ist, die Kauflust ist gesunken. Das ist ein Problem, denn in der Automobilbranche hat große Produktionskapazität aurgebaut, die nicht zu der aktuell sinkenden Nachfrage passt. Die Branche hofft, dass mit der wirtschaftlichen Erholung die Nachfrage nach Autos auch wieder ansteigt. Aktuell ist auf Seiten der Käufer von Automobilen festzustellen, dass es eine klare Tendenz zum Downsizing gibt und dass die Mehrheit der Konsumenten kleinere Fahrzeugklassen bevorzugt. Allerdings muss man – so Dr. Gilbert Heise, Chef der Konzern Marktforschung der Volkswagen AG – sehen, dass die Leistung der kleinen Fahrzeuge im Laufe der Zeit immer größer geworden ist. Heute beinhalte ein Kleinwagen viel mehr Auto, als dies früher der Fall war. Heise ergänzt, dass im Übrigen das Angebot von Fahrzeugen, die weniger als 10.000 Euro kosten, auch Käufer von Gebrauchtwagen anlockt. Sie seien durch die Abwrackprämien, die ja in vielen Ländern gezahlt werden, in den Markt der Neuwagen abgewandert. Schließlich spielt nach Ansicht Heises auch die Umweltorientierung eine Rolle. Allerdings wiege der Geldbeutel auch weiterhin allemal stärker als die Umweltorientierung. In einem Markt wie in Europa kann man nicht einfach davon ausgehen, dass die Marktstruktur, wie wir sie seit Jahren kennen, auch weiterhin Bestand hat. In einem solchen Nebel der Unsicherheit sind Automobilhersteller auf Marktforschung und auf Erhebungsinstrumente angewiesen. Das hat – so Heise – unter anderem zur Folge, dass Autohersteller weltweit mit solchen Kleinwagen geringere Margen erzielen, als dies beim Verkauf großer Autos der Fall war. Dem wirke entgegen, dass es eine ganze Menge Verbraucher gibt, die zwar einen Wagen einer niedrigeren Leistungsklasse kaufen, dafür aber mehr in die Ausstattung des Autos investieren, so dass sie für kleinere Autos manchmal mehr als für größere ausgeben. Die Kunden sehen den Kauf eines kleineren Wagens nicht unbedingt als Abstieg. Wenn jemand beispielsweise anstelle eines A6 von Audi einen Q5 SUV nimmt und dafür sogar mehr Geld ausgibt, sagt er sich: Jetzt habe ich einen SUV und eine ganz modernes Auto mit einem tollen Design. Aus Sicht des Verbrauchers ist der Q5 nach Ansicht Heises Dr. Gilbert Heise Leiter der Abteilung Konzern-Marktforschung, Trendforschung und Analysen, Volkswagen-Konzern, Wolfsburg Der Diplom-Kaufmann studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing, Unternehmensführung und Wirtschaftsinformatik an der TU Braunschweig und der Universität Göttingen. Bei Volkswagen arbeitet Heise seit 1996 und ist verantwortlich für Konsortialstudien, Primärmarktforschung, Car Clinics, Statistische Analysen, Markt- und Produktanalysen, Trend- und Zukunftsforschung sowie die Projektleitung Umsetzung der CRM KonzernStrategie. 16 BVM inbrief Oktober 2009 BVM Kongress 2009 Besichtigungstour auf dem Get-Together zum BVM Kongress 2009 in der Gläsernen Manufaktur, Dresden genauso wertig wie der Kombi A6. „Objektiv handelt es sich um ein Downsizing, subjektiv empfindet der Kunde das nicht,“ so der Volkswagen-Chefmarktforscher. Bei der Berechnung verschiedener Prognosevarianten müssen wir ständig die operative Ebene im Auge behalten. Im folgenden Interview schildert Heise die Rolle der Marktforschung für die Automobilbranche. Lassen Sie uns über die Rolle der Marktforschung sprechen. Sie hatten auf dem Kongress mehrere Funktionen, die Marktforschung zu erfüllen hat, angesprochen. Die Marktforschung spielt eine sehr wichtige Rolle. Aktuell erleben wir in den saturierten Märkten Europas und Nordamerikas eine Verunsicherung der Kunden gekoppelt mit einer sinkenden Kaufkraft. Sie wissen oft nicht, ob sich die Rahmenbedingungen für die Investition in ein neues Auto möglicherweise in Kürze ändern – weil ihr neues Auto möglicherweise eine un- genügende Abgasnorm hat. Sie fragen sich beispielsweise, was ihnen die Zukunftstechnologien wie Hybrid- und Elektroantrieb bringen. In einem Markt wie in Europa kann man nicht einfach davon ausgehen, dass die Marktstruktur, wie wir sie seit Jahren kennen, auch weiterhin Bestand hat. In einem solchen Nebel der Unsicherheit sind Automobilhersteller auf Marktforschung und auf Erhebungsinstrumente angewiesen, die Kundenerwartungen und -wünsche ermitteln und im Voraus erkennen können, wie sich die operative Steuerung der Produktion darauf einzustellen hat. Termin vormerken: 16. bis 18. Juni 2010 45. Kongress der Deutschen Marktforschung in Bonn BVM inbrief Oktober 2009 17 Preis der Deutschen Marktforschung Zugleich erfüllt die Marktforschung aber auch strategische Aufgaben. Derzeit fragen sich viele Hersteller, wann die Krise vorbei ist, was danach kommt und was in diesen Zeiten nachhaltig sein wird. An dieser Stelle berühren sich Marktforschung und Trendforschung. Allerdings sind für uns allgemeine qualitative Trends weniger wichtig. Vielmehr geht es darum, was das konkret für die Produktion, die Produktgestaltung usw. bedeutet. Welche Karosserieformen werden gefragt sein, wo liegen die Schwerpunkte in Stückzahlen, welche Aggregate bis hin zu Schaltgetrieben und Automatik werden gefragt sein und ähnliches. Dazu benötigen wir Verfahren, die aus qualitativen Aussagen über die Zukunft quantifizierbare Konsequenzen ableiten. Diese Quantifizierungen müssen auch belegt werden können und damit sind Sie in den Bereiche von Marktprognosen und Marktsimulation. Wenn diese Methoden auch nicht unbedingt in der Lage sind, die Zukunft exakt vorherzusagen, müssen wir mit Alternativen arbeiten und dabei helfen uns Szenariotechniken. Aus Kundenbefragungen und Daten zur Marktentwicklung entwickeln wir Szenarien, die wir dann in Prognosemodelle einfüttern. Bei der Berechnung der verschiedenen Prognosevarianten müssen wir ständig die operative Ebene im Auge behalten und prüfen, ob wir uns auf dem Pfad von Szenario 1, 2 oder 3 befinden. Hier hat die Marktforschung die Funktion eines Lotsen, der an Bord geht und den schweren Tanker durch ein schmales Flussbett leitet. Er muss aber auch weit vorausschauen, weil er in Gewässern fährt, die er nicht kennt. Wird Forschung bei Ihnen überwiegend intern gemacht oder nutzen Sie dafür die Dienste von Instituten? Welche Rolle spielen die Institute dabei? Die Institute sind unsere Partner. Sie spielen allerdings immer noch überwiegend die Rolle des operativ Ausführenden. Das heißt, wir konzipieren die Studie. Wir legen die Zielgruppen fest, wir erarbeiten auch den Leitfaden oder Fragebogen, den wir dann mit den Instituten, die in der Fragebogenerstellung ja sehr erfahren sind, überarbeiten. Der Rückfluss aus den Instituten zu uns, die die Feldarbeit übernehmen, ist standardisiert. Die eigentliche Arbeit, auch die Szenarien, führen wir in der Regel in-house durch. Da wir nicht für alles Kapazitäten haben, müssen wir manche Analysen wie beispielsweise Marktsimulationen outsourcen. In diesem Fall ist es natürlich äußerst wichtig, dass die Institute verstehen, wie wir denken und was wir wollen. Hier spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle. Denn es macht einen Unterschied, wenn ich dem Auftragnehmer lediglich Zahlen liefere, damit er eine Simulation durchführt, oder wenn ich ihm unsere Aufgabenerstellung erkläre. Ein so gebriefter Mitarbeiter kann natürlich viel besser arbeiten und uns ein wesentlich adäquateres Feedback geben. Diese Art zu arbeiten ist für uns überaus wichtig. Wir sind uns jedoch bewusst, dass es für die Mitarbeiter der Institute – offensichtlich 18 BVM inbrief Oktober 2009 wegen der hohen Fluktuation oder wegen der Aufgabenvielfalt – manchmal schwierig ist, sich in die Fragestellung des Auftraggebers hinein zu versetzen und gewissermaßen in der Projektlandschaft mitzuarbeiten. Das unterscheidet Marktforscher häufig von Unternehmensberatern. Ein Unternehmensberater analysiert erst einmal das Unternehmen und versucht zu verstehen, wo die Probleme liegen. Ich wünsche mir in dieser Weise arbeitende Mitarbeiter in den Instituten, die mitdenken und wie ein verlängerter Arm unserer Marktforschungsabteilung arbeiten. Das setzt natürlich voraus, dass es in den Instituten mehr als bisher ständige Teams gibt, die für einen großen Hersteller dediziert arbeiten. Solche Teams müssen sich dann in die Produktpalette und die Art, wie wir denken, einarbeiten. Dann können sie auch ein detailliertes Verständnis für unsere Fragen entwickeln. Das beinhaltet natürlich, dass ein gewisses Volumen an Aufträgen an das Institut vergeben wird. Genau. Ich darf meine Forderung natürlich nicht an ein Institut stellen, das beispielsweise nur einmal im Jahr für uns arbeitet. Aber wir arbeiten mit drei oder vier großen Institutionen in der ganzen Welt zusammen, und diese führen dann durchaus große Aufträge für uns durch. Das setzt ein kontinuierlich verfügbares Team voraus, dem zehn bis 15 Leute angehören, die für uns als weltweit agierenden Konzern. arbeiten. Alle unseren Konsortialstudien laufen über die Institute. Da erwarte ich von jedem dieser Institute, dass es ein Key-Account-Team hat, mit dem wir weltweit alle Projekte abwickeln. Wenn ich ein Institut als Key Accounter engagiere, dann muss dieser auf Teams in Indien, Malaysia oder Kolumbien zugreifen können. Das Institut muss verhindern, dass jede einzelne Niederlassung eine Art Eigenleben entwickelt. Wenn ich beispielsweise ein Institut als Key Accounter engagiere, dann muss dieser auf Teams in Indien, Malaysia oder Kolumbien zugreifen können. Das Institut muss verhindern, dass jede einzelne Niederlassung eine Art Eigenleben entwickelt. Es muss dafür sorgen, dass auf der ganzen Welt die gleichen Standards eingehalten werden und alle Institute auf die gleiche Weise vorgehen. Darüber hinaus muss der Key– Accounter sich in die Inhalte der Welt von Volkswagen einarbeiten und dieses Wissen auch an die Institute in Indien oder Brasilien weitergeben. Wichtig ist, dass der Key Accounter uns die Arbeit abnimmt und die Standards, wie sie bei VW üblich sind, mit der lokalen Sichtweise und den Erfahrungen des indi.■ schen oder brasilianischen Instituts verbindet. Interview: Dr. Ulrike Schöneberg Preis der Deutschen Marktforschung 2010 Gesucht: Marktforscherpersönlichkeit 2010 Wer hat sich für die Zunft besonders engagiert? Wer hat für die Branche außerordentliches geleistet? Wer sollte Ihrer Meinung nach ausgezeichnet werden? Machen Sie mit und empfehlen Sie Kolleginnen oder Kollegen! Hier können Sie Ihren aussagekräftigen Vorschlag direkt online einreichen: www.bvm.org/forscherpersoenlichkeit2010 Preis der Deutschen Marktforschung AUSSCHREIBUNG Bewerben Sie sich für: die Beste Studie 2010 oder den Innovationspreis 2010 Zeigen Sie, wie kreativ und effektiv die deutsche Marktforschungsbranche und ihre Auftraggeber Methoden und Studien konzipieren und realisieren. Weitere Informationen und Ausschreibungsunterlagen finden Sie unter: www.preisderdeutschenmarktforschung.de Bewerbungsschluss: Freitag, der 12. Februar 2010 Bewerbung für: den BVM/VMÖ Nachwuchsforscher 2010 Die Ausschreibung erfolgt separat über Hochschulen. Hoch- und Fachschullehrer sind aufgerufen, Abschlussarbeiten ihrer Studenten zur Beendigung von Studium oder Promotion einzureichen. Informationen und Bewerbungsunterlagen finden Sie unter: www.preisderdeutschenmarktforschung.de Bewerbungsschluss: Mittwoch, der 20. Januar 2010 BVM inbrief Oktober 2009 19 Preis der Deutschen Marktforschung EXCELLENCE 2009 Spitzenleistung und Aushängeschild unserer Branche Auf der Gala anlässlich des 44. BVM-Kongresses, der am 7. Mai 2009 im Großen Saal des Internationalen Congress Center Dresden stattfand, ehrte der Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher die Sieger im Wettbewerb um den Preis der Deutschen Marktforschung 2009. Neben den Preisträgern im Rahmen des Wettbewerbs zum BVM/VMÖ-Nachwuchsforscher 2009, denen ein gesonderter Beitrag in dieser Ausgabe gewidmet ist (siehe Seite 32 f.), wurden Preise in drei Kategorien vergeben: Forscherpersönlichkeit 2009 Als Forscherpersönlichkeit 2009 wird ein Marktforscher für seine besonderen Leistungen für die Branche ausgezeichnet. Dieser Preis wird auf Basis von Vorschlägen vergeben, die bei der Jury, die den Preis der Deutschen Marktforschung betreut, eingereicht werden. Forscherpersönlichkeit 2009 ist Hartmut Scheffler, der sich seit vielen Jahren durch sein vielfältiges Engagement für den Berufsstand und die Branche, zahlreiche Publikationen zu Qualität und Selbstverständnis der Marktforschung, seine Verantwortung als Vorstandsvorsitzender des ADM und – ganz aktuell – durch seinen höchsten Einsatz für die Marktforschung im Rahmen der Datenschutznovelle auszeichnet (die Laudatio siehe Seite 22 f. dieser Ausgabe). 20 BVM inbrief Oktober 2009 Beste Studie 2009 In dieser Kategorie werden Studien prämiert, die neu, innovativ und kreativ, methodisch fundiert, problemadäquat und handlungsorientiert sind. Der Preis für die Beste Studie 2009 ging an eine Studie zur Kundenbindung, die MAN Nutzfahrzeuge in Kooperation mit TNS Infratest durchgeführt hat. In der Laudatio zu der von MAN und TNS eingereichten Fallstudie hieß es: Kundenzufriedenheitsmessungen oder Kundenbindungsstudien hatten ihre Blütezeit Anfang der 90er Jahre. Da wirkte die Einreichung einer solchen Fallstudie zur Besten Studie des Jahres 2009 zunächst einmal „mutig“. Aber nach genauer Lektüre kam die Jury zu dem Schluss: „sauber, solide, fundiert“. Die von MAN Nutzfahrzeuge und TNS Infratest eingereichte Studie umfasst: eine Treiberanalyse eine Moments–of-Truth-Analyse, die die entscheidenden Interaktionspunkte identifiziert internationale Qualitätsstandards, die daraus abgeleitet werden Preis der Deutschen Marktforschung einen strategischen Kennzahlensteckbrief im Ergebnis die Ergebnisse stehen auf Händler-, Werkstatt- und Landesebene zur Verfügung ein internationales jährliches Monitoring in mehreren Messwellen ist daran angeschlossen eine Korrelationsanalyse, die den Zusammenhang zwischen Kundenbindungsgrad und Profitabilität der Niederlassungen nachweist, toppt das Ganze seit 2008 basiert der MAN Service Quality Award auf dieser Studie – ein Wettbewerb, der die beste MAN Werkstatt Europas prämiert Andere Studien mögen kreativer oder innovativer klingen, aber keine konnte in Bezug auf „Schlüssigkeit des methodischen Vorgehens“ und den „Einfluss auf den Unternehmenserfolg“ so hoch scoren wie die MAN-Kundenbindungsstudie. Ein Musterbeispiel für die Integration von Marktforschung in Unternehmensprozesse und -events. Damit gewinnt man Preise. Innovationspreis 2009 Mit dem Innovationspreis werden Methoden oder Verfahren ausgezeichnet, die methodisch innovativ sind und gegenüber bestehenden Ansätzen Effektivitäts- und Effizienzvorteile aufweisen. Sieger des Innovationspreises 2009 wurde IPSOS mit ihrem Instrument Perceptor Plus, einem innovativen, holistischen Modell der Markensteuerung. Es macht nach Ansicht der Laudatoren transparent, in welcher Weise die Elemente, die für die Bildung des Markenwerts relevant sind, interagieren und zur Entwicklung und Simulation einer ganzheitlichen Positionierungsstrategie beitragen. In der Laudatio zu der von Ipsos eingereichten Arbeit hieß es: Die Arbeit des Empfängers des diesjährigen Innovationspreises zeichnet sich dadurch aus, dass es ihr gelingt, die Marke holistisch zu messen, die Gründe für deren Erfolg oder Misserfolg zu diagnostizieren und im Markt zu simulieren. Was heißt das? Die Grundidee ist: Man beobachtet das Verhalten der Konsumenten in möglichst realistischen Entscheidungssituationen mit Hilfe einer Conjoint-Analyse. Hier sieht der Forscher, welche Marke gegenüber einer anderen zu welchem Preis den Vorzug bekommt. So wird die Markenstärke in einem möglichst realistischen Szenario erhoben. Zweitens werden die Einflussfaktoren, der funktionale Nutzen, der emotionale Nutzen und die Markenpersönlichkeit als Treiber der Markenstärke berechnet. Das Kriterienset wird den untersuchten Branchen angepasst. Das prämierte Instrument kombiniert mehrere anspruchsvolle, aber bewährte Methoden, um so die Einflussfaktoren des Mehrwerts einer Marke zu berechnen. Man erhält so die entscheidenden Hinweise, WIE die Marke gemacht werden soll und welcher Preisstellung der dabei erzielte Mehrwert entspricht. Zudem lassen sich die Auswirkungen markenpolitischer Maßnahmen auf den Erfolg simulieren. Alles in allem ein holistischer, realitätsnaher Ansatz, der uns in die Lage versetzt, den Verstand zukünftig öfter über den Bauch siegen zu lassen. Somit kommen wir der Forderung nach einer potenzialorientierten Markenführung näher. Eine solche vorwärtsgerichtete Markensteuerung hat enormen Einfluss auf den Wert des Unternehmens und sorgt letztlich für attraktivere Nutzenversprechen und Produkte, die uns allen zugute kommen. Als Ankerpunkt dieses Denkens verdient die Marke höchste Aufmerksamkeit. Sie verdient dieses Tool. Das empfinden wir als preiswürdig. Kurzzusammenfassungen der jeweils drei besten Arbeiten in den Kategorien Beste Studie und Innovationspreis sind in dieser Ausgabe des BVM inbriefs abgedruckt. (Siehe Seite 24 ff.) .■ BVM inbrief Oktober 2009 21 Preis der Deutschen Marktforschung MARKTFORSCHERPERSÖNLICHKEIT 2009 Höchstes Engagement für Berufsstand und Branche Laudatio von Wolfgang Dittrich für den diesjährigen Preisträger Hartmut Scheffler Die Marktforscherpersönlichkeit hat in ihrer gesamten Laufbahn aber sehr viel dafür getan, ihre Chance heute Abend massiv zu erhöhen. Wenn wir eine Befragung durchführen würden, würde sie in Sachen Kompetenz, Engagement und Bekanntheit ganz weit oben im Ranking landen – da bin ich mir ganz sicher. Wolfgang Dittrich vom BVM überreicht Hartmut Scheffler den Preis 22 BVM inbrief Oktober 2009 Manchmal aber gehen bei der Person Emotionen vor Effizienz und Zielorientierung. Sonst würde sie ihre Leidenschaft vielleicht lieber einem anderen Fußballverein opfern, einem, der im nächsten Jahr noch in der Bundesliga spielt. Das wäre auch leicht für sie, denn sie ist nicht nur immer, sondern auch über- Als Vorstandsvorsitzender des ADM und als sein Vordenker wirken Sie seit 2005 rastlos und haben gerade im letzten Jahr höchst segensreich für unsere Profession gewirkt. all. Sie könnte genauso die Vereine einer der vielen anderen Standorte ihres Unternehmens unterstützen, z.B. in Hamburg oder Frankfurt – von den europäischen oder globalen Alternativen ganz zu schweigen. Sie merken, liebe Festgäste, der Kreis wird enger – es handelt sich bei der Person wohl um einen Mann. Globalität und Mobilität, die Themen unseres Kongresses: Der Preisträger ist einer, der seinen wenigen Urlaub immer dort verbringt, wo andere nicht hinwollen oder sich nicht hintrauen – am liebsten dort, wo er nicht vereinbaren muss, wann er per Handy erreichbar ist, weil es da nämlich keinen Handy-Empfang gibt. Das immerhin ist jetzt endlich einmal gut für Ihre Gesundheit, lieber Preisträger, und damit gut für die Profession, die Sie in den nächsten Jahren zweifellos weiterhin dringend brauchen wird. Unternehmen, dem Sie – nach dem Soziologiestudium und nach zwei Jahren im Bauamt in Bielefeld – seit 1980 treu blieben. Schon bei dem damaligen Emnid-Institut waren Sie die Identifikationsfigur und sind es bis heute geblieben, und das nicht nur bei der heutigen TNS in Bielefeld, München und Hamburg und inzwischen als Member of the Board, sondern auch in besonderem Maße beim ADM, dem Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute. Als Vorstandsvorsitzender des ADM und als sein Vordenker wirken Sie seit 2005 ebenso rastlos und haben gerade im letzten Jahr höchst segensreich für unsere Profession gewirkt. Ohne Sie, lieber Hartmut Scheffler, ohne Ihren Einsatz, Ihre Präsenz und Überzeugungskraft in Berlin, in Bonn und wo immer sich Ministerien, Parteien oder Ausschüsse mit dem Thema UWG oder BDSG beschäftigt haben – ohne Sie könnten wir weit weniger hoffnungsfroh in die Zukunft schauen. Sie waren immer und überall, haben gewirkt und überzeugt, zum Wohle und Segen unserer Profession. Als ob die Jury es schon gewusst hätte, hat Ihr kongenialer Partner im gemeinsamen Kampf der Verbände für die Markt- und Sozialforschung, Professor Schweizer, vor zwei Jahren bereits den Ehrenpreis erhalten. In Ihrer Laudatio gaben Sie ihm mit auf den Weg, der Preis solle Dank sein und Ansporn für die Zukunft, ohne damals zu wissen, wie dringend dies bald nötig werden würde. Preis der Deutschen Marktforschung Dazu kommen noch Sympathie, ein hoher EQ-Faktor und natürlich gutes Aussehen, Eloquenz und der nötige Biss – alles Qualitäten, die für ihre Mission unabdingbar sind. Diese Person ist gnadenlos – gegenüber sich selber, den Aktenstapeln und dem E-Mail-Posteingang – alles wird ohne Rücksicht auf Verluste sofort und final angegriffen. Am allerwenigsten nimmt sie Rücksicht auf sich selber und auf ihre Gesundheit. Das alles im Dienste ihrer größten Leidenschaft – der Markt- und Sozialforschung – mit Effizienz und Zielorientierung. Für die Jury ist Ihre Arbeit geprägt von höchstem Engagement für Berufsstand und Branche, geprägt von unzähligen Publikationen rund um Qualität und Selbstverständnis der Marktforschung, von intensiver und wertvoller Lobbyarbeit als ADMVorsitzender für die Branche, geprägt von aktivem Mitwirken und Mitgliedschaft in zahlreichen Gremien wie dem Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung, geprägt von der Durchsetzung der deutschen Interessen beim ESOMARKodex. Und Sie haben die Entwicklung des Berufsausbildungsgangs FAMS initiiert, mitkonzipiert und wesentlich geprägt. Außerdem – so die Jury – sind Sie eine Persönlichkeit von höchster Integrität, Vertrauenswürdigkeit und Anerkennung in der Branche. Dem möchte ich mich mit Nachdruck anschließen. Sie sind einer, für den Innovation alles ist und der dabei den schnellen Takt vorgibt. In Ihrem Institut, bei den Markt- und Medienforschungsinnovationen und bei den Beteiligungen an hoffnungsvollen Start-ups. Aber auch im heimischen Garten – haben Sie mir kürzlich erzählt –, der doch durchaus mal für Geothermieprojekte herhalten könnte. Sie sind also auf der Höhe der Zeit, Sie gehen aber auch in die Tiefe und ins Detail – eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit. Für all dies gebührt Ihnen unser aller großer Dank, und für all dies gebührt Ihnen diese Auszeichnung, Hartmut Scheffler. Ich danke der Jury für diese Entscheidung und hoffe, dass wir, Ihre Profession, Ihnen damit einen symbolischen Dank für Ihren großen, unglaublich wertvollen Einsatz geben können. Machen Sie weiter so, lieber Hartmut Scheffler; wir drücken Arminia Bielefeld die Daumen ... und bleiben Sie uns und unserer Profession weiterhin so rast- und selbstlos gewogen. Man sagte mir auch, Sie seien ein Getriebener, und Sie seien ein guter Geist. Und diese Stärken haben Sie eingesetzt für Ihr Herzlichen Glückwunsch, Hartmut Scheffler, Marktforscherpersönlichkeit des Jahres 2009. .■ Zur Person: Hartmut Scheffler, geboren 1955. Diplom-Soziologe und Stadt-, Raum- und Regionalplaner, Studienvertiefungen in VWL, Sozialpsychologie. Start der Berufstätigkeit beim Stadtplanungsamt Bielefeld, 1980 Eintritt ins damalige Emnid Institut. 1990 Berufung zum Geschäftsführer des Emnid Institutes, später TNS Emnid. Seit Januar 2004 Geschäftsführer der TNS Infratest Holding, nach vollzogenem Merger zwischen TNS Emnid und NFO Infratest zur TNS Infratest Holding Member of the Board. Mitglied im BVM, bei ESOMAR, der Wissenschaftlichen Gesellschaft Münster, bei G.E.M. usw. Seit 2005 Vorstandsvorsitzender des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute. Vorstandsmitglied der Initiative D21. BVM inbrief Oktober 2009 23 Preis der Deutschen Marktforschung BESTE STUDIE 2009: SIEGER Kundenbindung, Profitabilität und Kundenkontaktpunkte Von MAN Nutzfahrzeuge und TNS Infratest durchgeführte Kundenbindungsstudie Die MAN Nutzfahrzeuge AG und TNS Infratest haben mit der internationalen Kundenbindungsstudie „Customer Retention Index“ (CRI) und der Sonderanalyse „Moments of Truth“ (MoT) ein Instrument entwickelt, in dem die Kundenbindung, ihre zentralen Treiber sowie wichtige Kundeninteraktionspunkte in einer übergreifenden Studie betrachtet werden. Die Studienergebnisse belegen den Einfluss der gemessenen Kundenbindungsindikatoren auf die Profitabilität der Niederlassungen. Dadurch genießt die Studie hohe Akzeptanz im Unternehmen. stellt werden. Die Analyse liefert zugleich strategische Kennzahlen, die jährlich fortgeschrieben werden. Für priorisierte MoT wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, die sich an den Anforderungen der Kunden orientieren. Auf die Bedeutung der Übergabe des Neufahrzeugs beispielsweise hat die MAN Nutzfahrzeuge AG mit dem Bau eines neuen Auslieferungszentrums in München reagiert. MAN Nutzfahrzeuge misst den MoT einen sehr hohen Stellenwert bei. Um dies zu unterstreichen, dienen diese auch als Bewertungskriterium des 2008 eingeführten internationalen Servicewettbewerbs „MAN Service Quality Award“. Im Rahmen von Sonderanalysen konnte TNS Infratest für die MAN Nutzfahrzeuge AG nachweisen, dass zwischen der Profitabilität der Niederlassungen (gemessen am EBIT) und deren Kundenbindungsgrad ein deutlicher positiver Zusammenhang besteht. Der Wert von Maßnahmen zur Steigerung der Kundenbindung kann damit auch monetär beurteilt werden. Die CRI-Studie hat sich in der Praxis als Instrument der nachhaltigen Qualitätssteigerung auf Management- und Niederlas.■ sungsebene bewährt. Rainer Valentin, JT International, übergibt Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge, den Preis Die Kundenbindungsstudie CRI misst nicht allein die Bindungsstärke der Kunden an die MAN-Niederlassungen. Sie ermittelt zugleich auf Grundlage von Zufriedenheitsbeurteilungen und spontanen Wichtigkeitseinschätzungen auch jene Einflussfaktoren, welche die Kundenbindung maßgeblich bestimmen. Die Studie wurde grundlegend so entwickelt, dass Verbesserungsmaßnahmen bis auf Niederlassungsebene abgeleitet werden können und eine Priorisierung anhand der Kriterien Kundenbindung und Ergebnisbeitrag möglich ist. Durch die inhaltliche Bündelung von Qualitätselementen ist es der MAN Nutzfahrzeuge AG zudem gelungen, den Einfluss zentraler Kundeninteraktionspunkte – wie etwa die Angebotseinholung oder die Übergabe des Neufahrzeugs – auf die Kundenbindung zu identifizieren. Für die einzelnen Niederlassungen können so Verbesserungspotenziale anschaulich darge- 24 BVM inbrief Oktober 2009 Gudrun Kneißl, Leiterin Business Intelligence, MAN Nutzfahrzeuge, und Dirk Drumm, MAN Nutzfahrzeuge Recruiting the Next Generation – die Entmystifizierung eines Phänomens – Die Generation Y?! DatenLage (vormals Telos.Solutions) und DEGW Deutschland Vor dem Hintergrund der von Informationstechnologie getriebenen Wissensgesellschaft und der voranschreitenden Globalisierung beschäftigen vor allem Themen wie multikulturelle Integration und demografischer Wandel die strategische Ausrichtung zur Zukunftssicherung von Human Ressources. Langfristiger Unternehmenserfolg hängt in zunehmendem Maße von der Ressourcensicherung im Mitarbeiterbereich ab. Die Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist bereits heute in vielen Bereichen spürbar. Geburtenjahrgänge der 80er und 90er Jahre stehen kurz vor dem Sprung in das Arbeitsleben und bilden den zukünftigen Pool für Fach- und Führungskräfte. Entscheidende Wissenslücken über die auf den Arbeitsmarkt strebenden und aufgrund des anstehenden Fachkräftemangels bald heiß umworbenen „Generation Y“ zu schließen, ist Zielsetzung der Studie. Preis der Deutschen Marktforschung BESTE STUDIE 2009: NOMINIERT mit Hilfe vertiefender Interviews und einer Online-Umfrage unter 27 Human Ressource-Experten namhafter deutscher Unternehmen sowie Trendforschern analysiert. Fazit: In vielfältigen Gesprächen mit Arbeitgebervertretern wird deutlich, dass Unternehmen die Problematik zwar erkennen, aber bisher noch keine Maßnahmen ergriffen haben, um Lösungen zu erarbeiten. Obwohl man weiß, dass die Generationen, die momentan in Schule und Hochschule ausgebildet werden, entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sind, wurde bisher versäumt, nach ihren Bedürfnissen zu fragen. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, wurde die Generation Y der älteren Generation X, das heißt den 29- bis 44- Sina Schlickum, Geschäftsführerin Jährigen, vergleichend gegenübergestellt. DatenLage, München Initiator und Auftraggeber der Studie ist Flächendeckend im deutschsprachigen DEGW Deutschland GmbH, ein internatioRaum befragten wir über 2.000 Studierende als angehende nales Architektur- und Beratungsunternehmen, das sich auf Führungskräfte unterschiedlichster Fachrichtungen. Dies er- die Schaffung von modernen und wegweisenden Büroraumfolgte mittels Online-Befragung, aber auch in Workshops und konzepten von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und öfstrukturierten persönlichen Interviews, weil diese in Bezug auf fentlichen Verwaltungsgebäuden spezialisiert hat. Auftragnehdie zukünftige Arbeitswelt und dazugehörige Arbeitsplatzgestaltung eine große Rolle spielen. Fazit: So anders ist sie gar nicht, diese in den Medien hochstilisierte Altersgruppe der Generation Y. Gut, sie sind jung, und damit unterscheidet sie sich von der Elterngeneration. Aus dieser Tatsache jedoch zu schließen, man habe es bei der heutigen Jugend mit einer phänomenal andersartigen Generation zu tun, ist gewagt und schlichtweg nicht haltbar. Die Ergebnisse bieten tiefe Einblicke und wichtige Erkenntnisse zu dieser Generation über Lebensgewohnheiten, Kommunikation und Techniknutzung und Erwartungen an das zukünftige Berufsleben. So anders ist sie gar nicht, diese in den Medien hochstilisierte Altersgruppe der Generation Y. Gut, sie sind jung, und damit unterscheidet sie sich von der Elterngeneration. Aus dieser Tatsache jedoch zu schließen, man habe es bei der heutigen Jugend mit einer phänomenal andersartigen Generation zu tun, ist gewagt und schlichtweg nicht haltbar. Des Weiteren haben wir uns zum Ziel gesetzt, Arbeitgeber auf die zu erwartenden massiven Veränderungen in der Arbeitswelt und im Speziellen auf eine neue Generation von Arbeitnehmern vorzubereiten und es ihnen zu ermöglichen, zum „Employer of Choice“ für zukünftige Fach- und Führungskräfte zu werden. Ob in den Unternehmen bereits diskutiert wird, was diese Generation motiviert, welche Lernformen sie bevorzugt und wie man sie zu treuen Mitarbeitern macht, haben wir mer ist Telos.Solutions, ein junges Meinungsforschungsbüro aus München, das mit der Durchführung der flächendeckenden Online-Befragungen und der umfangreichen statistischen .■ Auswertung beauftragt wurde. www.recruitingthenextgeneration.de BVM inbrief Oktober 2009 25 Preis der Deutschen Marktforschung BESTE STUDIE 2009: NOMINIERT Branchenspezifische Marktpotenziale für B2B-Suchmaschinenmarketing Gelszus rmm Marketing Research und Wer liefert was? Die für den Preis der deutschen Marktforschung 2009 nominierte Studie wurde als Pilotprojekt 2008 von Gelszus rmm Marketing Research für das Unternehmen „Wer liefert was?“ durchgeführt. „Wer liefert was?“ ist die führende B2B-Online-Lieferantensuchmaschine für Einkaufsentscheider aus klassischen Industriebranchen und der wichtigste Anbieter für B2B-Suchmaschinenmarketing und -werbung im deutschsprachigen Raum. Um über das bisherige Kerngeschäft hinaus langfristig zu wachsen, hat „Wer liefert was?“ das Full-Service-Institut Gelszus rmm beauftragt, eine strategische Marktforschungsstudie durchzuführen. Ziel der Studie war es, den interaktiven Wirkungszusammenhang zwischen den Anforderungen der suchenden Einkaufsentscheider (Nutzer) und Werbezielen der Marketingentscheider aus „kerngeschäftsfernen“ Branchen zu analysieren. Damit sollte das Potenzial von Suchmaschinenmarketing sowohl für „Wer liefert was?“ bewertet und Handlungsempfehlungen für Produktmanagement und Vertrieb abgeleitet werden. Stufe 1: Analyse des branchenspezifischen Marktpotenzials bei Werbetreibenden für B2B-Suchmaschinenmarketing In der ersten Stufe wurde das Potenzial für Suchmaschinenmarketing und „Wer liefert was?“ aus Perspektive der Werbetreibenden ermittelt. Dafür wurden 80 Werbebugdetentscheider aus der Transport- und Logistik-Branche befragt. Das Ziel dieser Stufe bestand darin, Leistungsindikatoren zu identifizieren, die das Potenzial in der Transport- und Logistik-Branche belegen und klassifizieren. Stufe 2: Qualitativ-quantitative Analyse und Ermittlung branchenspezifischer Nutzerpräferenzen und -potenziale Forschungsziel dieser Stufe war es, für das Produktmanagement zu analysieren, wie im Besonderen Einkäufer aus der Transport- und Logistikbranche Produkte, Firmen und Dienstleistungen suchen und welche Weiterentwicklung der Suchmaschine Treiber für den Nutzungsausbau wären, um die qualifizierte Reichweite für Werbetreibende sukzessive zu vergrößern. Basis der Analyse waren 12 leitfadengestützte Tiefeninterviews und 180 CATI interactive Interviews mit Einkaufsentscheidern aus der Transport- und Logistikbranche. Diese Forschungsstufe stellte das inhaltliche und methodische „Herzstück“ der Studie dar, da anhand der Ergebnisse konkrete Investitionsentscheidungen im Produktmanagement beziehungsweise Vertrieb getroffen werden. Ziel der qualitativen Vorstufe war es, Suchmuster und -präferenzen tiefenanalytisch zu verstehen. Dafür wurden spezifische psychologische Fragetechniken eingesetzt. Die Probanden im Studio hatten mit „Wer liefert was?“ und relevanten Wettbewerber-Suchmaschinen eine typische Suchanfrage durchzuführen. Auf Basis der Studienergebnisse beabsichtigte „Wer liefert was?“ eine Grundsatzentscheidung über Investitionen zu treffen sowie operative Managementmaßnahmen abzuleiten. Für die Pilotstudie wurde der Bereich Transport und Logistik ausgewählt. 26 BVM inbrief Oktober 2009 Die quantitative Hauptphase wurde mit CATI Interactive durchgeführt, einer interaktiven Kombination von CATI und Online-Interview, bei dem der Interviewer Onlineelemente begleitet. Um echte Prioritäten und realistische Handlungsempfehlungen aufzuzeigen, integrierte Gelszus auch in der quantitativen Hauptphase einen aktiven Nutzungstest. Der zweite besondere methodische Baustein bestand darin, dass unmittelbar nach dem aktiven Nutzungstest ein MaxDiff-Scaling zur analytischen Priorisierung der Nutzerpräferenzen durchgeführt wurde. Welche Suchmaschinenfeatures sind die zentralen Nutzungstreiber für Einkäufer aus der Transport- und Logistikbranche. Dabei ging es um allgemeine und branchenspezifische Eigenschaften. Prioritäten für Produktmanagement und Vertrieb von „Wer .■ liefert was?“ Auf dieser Basis war es möglich, realitätsnahe Managementstellschrauben und Handlungsprioritäten zu identifizieren und damit eine Entscheidungsgrundlage für Investitionen abzuleiten. Somit wurden alle Forschungsziele in einem forschungsökonomisch sinnvollen Rahmen umgesetzt: Markpotenzial (Werbebudget) für ein B2B-Suchmaschinenmarketing generell und explizit für „Wer liefert was?“ in der Transport- und Logistikbranche Nutzerpotenzial für ein B2B-Suchmaschinenmarketing generell und explizit für „Wer liefert was?“ in der Transportund Logistikbranche Wer liefert was? GmbH „Wer liefert was?“ ist die führende B2B-Online-Lieferantensuchmaschine in deutschsprachigen Ländern und wird von Personen genutzt, die beruflich nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen suchen. Gelszus rmm Marketing Research GmbH Das in Hamburg ansässige Full-Service-Marktforschungsinstitut wurde 1981 gegründet und ist Mitglied des ADM, BVM, ESOMAR sowie im Walker Global Network. IHR PARTNER FÜR QUALITÄTSGESICHERTE TELEFONBEFRAGUNGEN Setzen Set tzen Sie auf einen zuv zuverlässigen verlässigen Partner! „Ich arbeite mit abs M Marktforschung, arktforschung, w weil eil die bei der Programmierung mierung mitdenken, mitdenken, saubere Feldarbeit leisten, eisten, ihre Termine Teermine zuverlässig einhaltenn und ich während währrend der Feldarbeit immerr ein kompetentes kompetenntes Feedback über den Status der Befragung Befrragung bekomme!“* abs Marktforschung Marktforschunng ist Ihr zuverlässiges Feldinstitut für Te Telefonbefragungen. elefonbefragungen. Wir liefern Ihnen neutr neutrale rale und verlässlich erhobene Daten als alls Grundlage für Ihre Marketingentschei Marketingentscheidungen! idungen! Unsere Organisation Organisatiion und Qualitätssicherung sind transparent, trannsparent, offen und jederzeit nachvollziehbar. nachvollzziehbar. abs Marktforschung Marktforsschung Dreifaltigkeitsweg Dreifaltigkeits sweg 13, 89079 Ulm * Aussagen gen aus unsereren permanenten nenten Kundenbefragungen Kundenbefragungen Rufen Sie uns an: Telefon (07 31) 31) 40 01-400 www.telefonbefragungen.de www.telefon nbefragungen.de Preis der Deutschen Marktforschung Integriertes Management Summary und Ableitung konkreter Handlungsmaßnahmen Mit dem mehrstufigen qualitativ-quantitativen Forschungskonzept gelang es, eine detaillierte und umfassende Analysebasis generiert, die „Wer liefert was?“ die optimale Entscheidungsgrundlage für wichtige Investitionsentscheidungen bietet. Preis der Deutschen Marktforschung INNOVATIONSPREIS 2009: SIEGER Perceptor Plus Ipsos stellt ein innovatives holistisches Markensteuerungsmodell vor Starke, erfolgreiche Marken sind das Kapital eines Unternehmens. Wettbewerberaktivitäten, steigende Zahl an Innovationen, die wachsenden und sich wandelnden Bedürfnisse der Konsumenten und deren zunehmende Preissensibilität stellen immer neue Herausforderungen an die Markenführung. Das Wecken von Emotionen gilt als Schlüssel zum Erfolg. Um Marken erfolgreich durch dieses schwere Fahrwasser zu steuern, benötigen Unternehmen nicht nur Informationen zum Status quo ihrer Marke. Sie müssen auch wissen, wie sie ihre Marke nachhaltig festigen und in die richtige Richtung lenken können, um Konsumenten zu binden und letztlich Marktanteile zu gewinnen. Das Verfahren Perceptor Plus bietet eine holistische Sicht bei Transparenz der interagierenden Beziehungen zwischen Markenstärke und Markenwert Die Markenstärke wird in all ihren Facetten analysiert: funktionale Eigenschaften und emotionale Bedürfnisse Markenimage und Markenpersönlichkeit Basis für die Analyse von Markenstärke und Markenwert ist das Konsumentenverhalten, das durch die Facetten und den Preis erklärt wird Ein Modul zur Kundenloyalität arbeitet heraus, wie Ihr Kundenstamm strukturiert ist und welche Argumente die Markenloyalität erhöhen Es handelt sich um ein innovatives Markensteuerungsinstrument, das u.a. folgende Fragen beantwortet: Welches sind die Treiber der Markenstärke in Ihrer Kategorie? Wie sind Ihre und die Wettbewerbermarken auf diesen Treibern positioniert? Welche Bedeutung hat der Preis bei der Auswahl von Marken? Welches Preis-/Leistungsverhältnis bietet Ihre Marke dem Konsumenten? Wie loyal sind Konsumenten zu Ihrer Marke und wie können sie noch enger gebunden werden? Welche Ansatzpunkte ergeben sich für die Weiterentwicklung der Positionierung und welche Auswirkungen haben diese in Bezug auf Markenstärke und Wahlverhalten? .■ Ipsos-Mitarbeiter in Hochstimmung: Gudrun Witt, Ralf Ganzenmüller, Inga Havemann, Janet van Rossem, Matthias Tien, Shaun Dix Mit dem Verfahren können Unternehmen Positionierungsszenarien simulieren. Der einzigartige Markensimulator gibt ihnen ein Instrument an die Hand, Auswirkungen der künftigen Positionierungsstrategie auf das Wahlverhalten der Konsumenten durchzuspielen und so die optimale Weiterentwicklung ihrer Marke zu bestimmen. Damit unterstützt sie Perceptor® Plus auch zukunftsgerichtet bei einer nachhaltigen Markenführung. 28 BVM inbrief Oktober 2009 Die Mitglieder der Jury, Ansgar Hölscher, McKinsey, und Sabine Menzel, Henkel und BVM, gratulieren Matthias Tien von IPSOS MOD(E)S – ein qualitatives Online-Tool für leistungsfähige Befragungen von Experten IMR Institute for Marketing Research Bisherige Tools weisen trotz hoher Motiviertheit teilnehmender Experten zentrale Schwächen auf. Denn Experten haben bei Studiobefragungen ihre Informationen nicht zur Hand oder bei zeitlich eng begrenzten Erhebungen keine Zeit für Recherchen. Darüber hinaus kann die persönliche Teilnahme renommierter Experten an Gruppen problematisch sein, wenn sie die Gruppenmeinung beeinflussen oder „diktieren“. Eine fehlerhafte Dokumentation bisher geäußerter Inhalte, mangelnde Interaktion mit Auftraggebern sowie die Abhängigkeit von Erhebungsorten und -zeiten schwächen darüber hinaus den Untersuchungserfolg. Preis der Deutschen Marktforschung INNOVATIONSPREIS 2009: NOMINIERT gen auf dem sehr hohen Niveau der Experten, also Managern und Entscheidern, Professoren, Fachjournalisten, spezialisierten Beratern usw. umgesetzt werden. Drei Tage Arbeit mit 30 bis 50 Teilnehmern Ein MOD(E)S-Setting funktioniert ähnlich wie ein softwarebasierter, steuerbarer Chat-Room oder ein OnlineForum, an dem die Teilnehmer täglich für eine ihnen mögliche Dauer – in der Regel 1 bis 4 Stunden – zu beliebigen Uhrzeiten und bei Bedarf mobil an der Diskussion partizipieren. Die Suche nach dem Königsweg Auf der Suche nach einem optimierten Verfahren stößt man unweigerlich auf Delphi-Verfahren, die bei Expertenbefragungen den „Königsweg“ darstellen. Sie bergen viele Stärken – beispielsweise präzise Inhaltserörterung, Steuerbarkeit der Dis- Thomas Wiemers, Geschäftsführer Basis des Gesprächs ist ein programkussion, Evaluation der Meinungsbildung IMR Institute for Marketing Research, mierter Leitfaden, welcher viele Steueund Anonymität der Teilnehmer –, die ihre Frankfurt am Main rungsoptionen bietet, beispielsweise Einsatzfähigkeit begrenzen. Zentrale die selektive Darbietung von Fragen, Schwächen sind dagegen die lange Dauer, die schlechte Plan- Antworten und Testmaterial. Zusätzlich bearbeiten die Teilnehbarkeit, die hohen Kosten, die möglicherweise problematische mer (teil-)strukturierte Fragebögen und „Hausaufgaben“. Nach fortwährende Teilnahme, eine relativ unflexible Gesprächsfüh- jedem Tag finden Feedbackrunden mit den Auftraggebern rung sowie eine Moderation, die die geäußerten Inhalte filtert. statt, um mögliche Rückfragen zu definieren und den Leitfaden auf Basis des Gelernten „nachzuschärfen“. Um die besondere Leistungsfähigkeit von Delphi-Verfahren zu nutzen und vorhandene Schwächen auch anderer Methoden Hoher Nutzen bei niedrigeren Kosten zu kompensieren, wurde bei IMR Institute for Marketing Re- Auftraggeber haben bei guter Planbarkeit eine hohe Transsearch das Verfahren der sogenannten Moderated Online Del- parenz und große Einflussmöglichkeiten – einschließlich des phi (Expert) Studies (MOD(E)S) entwickelt. Das Studiendesign Einbezugs eigener Spezialisten. Das Verfahren ist global entspricht dem der Delphi-Studien, nämlich die interaktive einsetzbar, mit einem hohen Maß an Freiheit in Bezug auf schriftliche Erörterung von Themen durch Gruppen anonym Sprachen, Schriften und Zeiten. Schließlich liefert es kurzfristig agierender Experten und den methodischen Ansatz der Eva- Ergebnisse. luation von Meinungen und Veränderungen. Angesichts der Globalisierung der Märkte und ForschungsobEine Online-Plattform kombiniert am Expertenarbeitsplatz ge- jekte und weil monetäre und zeitliche Budgets immer knapper speicherte Informationen und Quellen, die enge Einbindung werden, stellt MOD(E)S ein Verfahren dar, das bei hoher Kunvon Auftraggebern und zusätzliche „Quantifizierungen“ dentransparenz und auf Basis eines intelligenten Prozesses (Bauchgefühl auf Basis einer kleinen Fallzahl) mit einer sehr fle- schnell zu Ergebnissen führt. Der hohen Effektivität aufgrund xiblen Gesprächsführung und guter Planbarkeit. Auf dieser der Befragung von Experten und der hohen Prozesseffizienz Basis können mit MOD(E)S sehr effektiv und effizient strategi- ist es zu verdanken, dass MOD(E)S Expertenwissen tiefer sche Marktbetrachtungen – wie die Sondierung von Marktsi- nutzt als allgemein üblich. Deshalb erhalten Unternehmen mit tuationen, Absatzpotenzialen, Bewertungskriterien und Ein- diesem Verfahren einen entscheidenden Wissensvorteil – mehr .■ flussfaktoren – sowie Trendforschung und Konzeptbewertun- „value for money“. BVM inbrief Oktober 2009 29 Preis der Deutschen Marktforschung INNOVATIONSPREIS 2009: NOMINIERT Individual Self-Balancing Choice based Conjoint TNS Infratest Holding: Ein innovativer Ansatz zur optimierten Präferenzmessung Mit Hilfe der Conjoint-Analyse wird untersucht, in welchem Maß einzelne charakteristische Produkteigenschaften vom Konsumenten bevorzugt werden. In einem Choice-based Conjoint-Ansatz (CBC) werden gleichzeitig mehrere vollständige Produktkonzepte in sogenannten Choice Tasks vorgelegt: Befragte drücken ihre Präferenz einfach durch Wahl eines der angebotenen Produkte aus. Die Konzepte selbst werden anhand eines experimentellen Designs konstruiert, basierend auf den definierten Produkteigenschaften und den damit verbundenen Ausprägungen. Individuelle Nutzenwerte für die Eigenschaftsausprägungen, das zentrale Forschungsergebnis, können in der Analyse mittels der Hierarchischen Bayes Regression geschätzt werden. zepte auch Vorwissen über zu erwartende Nutzenwerte eines Befragten einbezogen. Dr. Stefan Tuschl, Bereichsleiter Modelle und Methoden, TNS Infratest Ein klarer Nachteil des klassischen CBC ist das statische Design: die Konstruktion der jeweils gezeigten Choice Tasks erfolgt durch Zufallsalgorithmen und ist damit unabhängig von bereits vorher in der CBC-Befragung geäußerten Präferenzen. Es entstehen somit viele für den Befragten zum Teil völlig nutzlose und uninteressante Kombinationen von Konzepten, die ihm zur Auswahl gestellt werden. Je nach Komplexität lässt sich die Befragung durch diesen neu entwickelten Self-Balancing-Algorithmus um 30 bis 50 Prozent gegenüber traditionellen CBC-Ansätzen verkürzen. Die neu entwickelte „individual self-balancing CBC-Methode“ ermöglicht über eine innovative Technik der Informationsoptimierung eine präzisere Schätzung von Nutzenwerten. Sie ist so gestaltet, dass man sich bei der Erstellung der weiteren noch zu zeigenden Konzepte darauf konzentriert, was aus den zuvor getroffenen Wahlentscheidungen der Befragten noch nicht bekannt ist. Zusätzlich wird bei der Erstellung der Kon- 30 BVM inbrief Oktober 2009 Die Nutzung dieses Vorwissens gewährleistet eine bessere „Utility Balance“. Utility Balance bedeutet, dass alle gezeigten Alternativen in einer Wahlaufgabe so konstruiert werden können, dass sie ungefähr dieselbe Wahrscheinlichkeit besitzen, ausgewählt zu werden. Erzeugt wird die Utility Balance auf der Ebene des einzelnen Befragten, da sie sich für jeden Befragten anders darstellen kann. Auf diese Art und Weise erreicht man eine höhere Informationsdichte für die Schätzung der Nutzenwerte. Die Befragung wird mittels eines Abbruchkriteriums beendet, wenn ein bestimmter Grad an Utility Balance erreicht wurde. Für die Befragung mittels ISBC wurde ein computergestützter Algorithmus in Verbindung mit einer proprietären CBC-Befragungssoftware entwickelt, der in Echtzeit Vorwissen aus den jeweils vorangegangenen Wahlen eines Befragten ableitet. Die Konzepte für eine nachfolgende Choice Task werden „on-thefly“ und basierend auf den immer wieder aktualisierten Vorinformationen aus vorangegangen Wahlen eines Befragten erzeugt. Ein erster Satz an Nutzenwerten steht am Ende des ISBC-Teils im Interview unmittelbar zur Verfügung und kann für Folgefragen verwendet werden (z.B. für die Purchase-Intention-Abfrage oder für weitere Filterfragen). Die finale Schätzung individueller Nutzenwerte erfolgt anschließend – wie beim klassischen CBC auch – mittels der Hierarchischen Bayes Regression. Je nach Komplexität lässt sich die Befragung durch diesen neu entwickelten Self-Balancing-Algorithmus um 30 bis 50 Prozent gegenüber traditionellen CBC-Ansätzen verkürzen. Gleichzeitig sind präzisere Schätzungen der individuellen Nutzenwerte möglich, weil mehr relevante Information im Interview .■ ermittelt wird (Erhöhung der Informationsdichte). Stefan Tuschl und Matthias Tien Preis der Deutschen Marktforschung v.l.n.r. Mag. Emanuel Maxl, VMÖ-Präsident und Mitglied der Jury in der Kategorie BVM/VMÖ Nachwuchsforscher, Dr. Frank Hälsig, 1. Platz, Dr. Oliver Büttner, 2. Platz, Dr. Jochen Hartl, 3. Platz, Marco Bachl, Beste Diplom-/Masterarbeit, Dr. Raimund Wildner, GfK Nürnberg e.V. und Mitglied der Jury in der Kategorie BVM/VMÖ Nachwuchsforscher, Sabine Menzel, Henkel und BVM BVM/VMÖ NACHWUCHSFORSCHER 2009 Spannende Themen, methodisch hervorragend bearbeitet und gut präsentiert Seit langem vergeben der BVM und der österreichische Marktforschungsverband VMÖ alljährlich Preise für herausragende Arbeiten von Nachwuchsforschern. Das ist die Marktforschung von übermorgen. Anfang des Jahres reichten Lehrstuhlinhaber von Universitäten aus Deutschland und Österreich die Arbeiten von 25 Nachwuchsforschern ein. Es gingen Kurzfassungen von 13 Dissertationen, zehn Master-, Magister- und Diplomarbeiten und zwei Forschungsarbeiten ein. Der Jury gehören Dr. Gerhard Breunig, Dr. Werner Paul, Magister Emanuel Maxl, Professor Hans-Willi Schroiff, Henkel, und Dr. Raimund Wildner, GfK, an. Sieben Beiträge erreichten nach einer ersten Sichtung die zweite Runde. Aus dem Kreis dieser Arbeiten wählte dann die Jury vier Preisträger aus. Im Folgenden sind die Laudationes auf die diesjährigen Preisträger abgedruckt. 1. Preis: Dr. Frank Hälsig: Branchenübergreifende Analyse des Aufbaus einer starken Retail Brand: Verhaltenswissenschaftliche Analyse in fünf Einzelhandelsbranchen unter Anwendung der Mehrgruppenkausalanalyse Dabei erliegt der Preisträger jedoch nicht der Versuchung, die üblichen Kochrezepte abzuarbeiten, sondern er stellt fest, dass der Mehrbranchenansatz dazu führt, dass moderierende Effekte zu berücksichtigen sind, weshalb die Mehrgruppenkausalanalyse einsetzt. Diese Mühe bringt dann auch eindeutige und für die Praxis höchst relevante Ergebnisse. Ein Ergebnis ist, dass es nicht der Preis ist, der für den Aufbau einer starken Handelsmarke am wichtigsten ist, nicht die Ladengestaltung, nicht das Sortiment, ebenso wenig die Kommunikation. All diese Eigenschaften sind zwar wichtig, besonders wichtig ist aber der Service. Wie das hergeleitet und geprüft wird, ist schon fast mustergültig zu bezeichnen, und deshalb hat Dr. Frank Hälsig den 1. Preis im Wettbewerb zu BVM/VMÖ Nachwuchsforscher voll und ganz verdient. Der 1. Preis geht an eine Arbeit, die sich mit dem Aufbau einer starken Handelsmarke beschäftigt. Was diese Arbeit gegenüber bereits zum Thema existierenden Abhandlungen auszeichnet, ist zunächst, dass hier mit fünf verschiedenen Handelsbranchen gearbeitet wird. Sehr sauber werden dann branchenübergreifende Hypothesen entwickelt und in einem Fragebogen umgesetzt, der bei einer sehr umfangreichen Stichprobe von 3000 Personen erhoben wird. Wie heute üblich, erfolgt die Auswertung mit einem PLS-Modell. 32 BVM inbrief Oktober 2009 Preis der Deutschen Marktforschung 2. Preis: Dr. Oliver Büttner: Die Erhebung einkaufsbegleitender kognitiver Prozesse am Point of Sale: Eine Arbeit zur Qualität von Datenerhebungsmethoden der Konsumentenforschung Wer denkt, dass der „First Moment of Truth“ mit der Situation zu tun hat, in der zwei Partner erstmals miteinander allein sind, der liegt falsch. Der First Moment of Truth ist ein Terminus, der von der Firma Procter & Gamble geprägt wurde und der sich auf die ein bis zwei Sekunden bezieht, in denen ein Kunde am Supermarktregal entscheidet, ob ein Produkt in den Einkaufswagen kommt oder im Regal bleibt. Dieser Moment ist also sehr wichtig, wegen seiner Kürze aber auch nur sehr schwer zu erforschen. Der auf Platz 2 der besten Dissertationen und Forschungsarbeiten platzierte Preisträger hat eine Vielzahl von Möglichkeiten untersucht: Videogestützte Gedankenrekonstruktion, Speaking aloud, die Probanden wurden gefilmt oder es wurde mit einer Kopfkamera gearbeitet. Ergebnis: Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und je nach der Zielsetzung einer Studie ist demnach die eine oder die andere Methode zu bevorzugen. Es macht Spaß zu lesen, wie der Preisträger das herausgearbeitet hat. 3. Preis: Dr. Jochen Hartl: Die Nachfrage nach genetisch veränderten Lebensmitteln – Anwendung neuerer Entwicklungen der Discrete-Choice-Analyse zur Bewertung genetisch veränderter Lebensmittel mit Output-Traits Der auf dem 3. Platz der Dissertationen und Forschungsarbeiten platzierte Preisträger hat sich an der Universität Gießen bei Professor Dr. Roland Herrmann mit einer Frage beschäftigt, die besonders sensibel zu bearbeiten ist, nämlich mit genetisch veränderten Lebensmitteln. Er stellt sehr gut den Hintergrund dar: Die bisherigen gentechnisch veränderten Lebensmittel wurden vor allem entwickelt, um Erzeugern beziehungsweise Händlern Vorteile zu bringen, wie längere Haltbarkeit oder Resistenz gegen Schädlinge oder gegen Unkrautvernichtungsmittel. Hartls zentrale Frage ist: Werden solche Lebensmittel akzeptiert, wenn sie dem Kunden Vorteile bieten wie be- sonders gesundheitsfördernde Eigenschaften? Er untersucht das sehr sauber mit choice-based Experimenten und anhand ganz aktueller Entwicklungen, welche in der Praxis bislang nur wenig Eingang gefunden haben, wie z.B. Nested Logit Modelle. Hartl geht aber darüber hinaus, indem er z. B. in einem Independent-Availability-Model den Ausschluss bestimmter Optionen wie „gentechnisch verändert“ erlaubt. Das Ergebnis war nicht überraschend: Auch gentechnisch veränderte Lebensmittel mit speziellen die Gesundheit fördernden Attributen werden nicht akzeptiert. Wie der Preisträger aber zu diesem Ergebnis kommt, das ist sehr sauber und sehr innovativ. Sonderpreis für die beste Diplom- / Masterarbeit Marco Bachl: Wirkung von Wirtschaftsnachrichten: Eine Untersuchung von Medieneffekten auf die Wahrnehmung der Wirtschaftslage in der Bevölkerung Der Preisträger für die beste Diplom- beziehungsweise Masterarbeit hat es aus eigener Kraft geschafft, in die Auswahlliste der fünf besten Arbeiten der Nachwuchsforscher insgesamt zu kommen. Das ist bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch, dass die Arbeit nicht an einem Marketing-, sondern an einem Kommunikationslehrstuhl geschrieben wurde, nämlich am Lehrstuhl von Herrn Professor Dr. Frank Brettschneider in Hohenheim. Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Thema, das aktueller kaum sein könnte. In seiner Masterarbeit untersucht unser Preisträger den Einfluss der Medienberichterstattung auf den Konsumklimaindex. Basis ist eine systematische Inhaltsanalyse von 12 meinungsbildenden Medien in Deutschland. Von anderen, ähnlich gearteten Arbeiten unterscheidet die vorliegende Arbeit sich vor allem in zwei Punkten: Einmal untersucht der Preisträger einen längeren Zeitraum, nämlich zehn Jahre. Und zweitens legt er eine große Stichprobe, nämlich die von insgesamt zwölf meinungsbildenden Medien in Deutschland zugrunde. Die die von ihm verwendeten Inhaltsanalysen gehen weit über die sonst üblichen computergenerierten Wörterzählstatistiken hinaus. Im Ergebnis zeigt er, dass die Medienberichterstattung, insbesondere zur Arbeitsmarktstatistik, einen eigenständigen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung leistet. Aber auch die Entwicklung über die Preise wird zum guten Teil über die .■ Medien vermittelt. BVM inbrief Oktober 2009 33 BVM-Services SEMINARPROGRAMM 2010 Neue Wege in der BVM-Weiterbildung Die Finanzkrise wirkt sich auf alle Wirtschaftsbereiche aus. Die Marktforschungsbranche bleibt davon nicht ausgenommen. Jetzt heißt es cool bleiben, die Zeit nutzen und auf Weiterbildung setzen. Der BVM geht neue Wege in der Aus- und Weiterbildung für Marktforscher. Neben den konventionellen Seminaren wird das eLearning eingeführt. Damit wenden wir eine alternative Lernmethode an, die es Marktforschern ermöglicht, neue Methoden in der qualitativpsychologischen Forschung zu erfahren und anzuwenden. Professionelle eModeratoren bereiten den virtuellen Raum vor, stellen Lerninhalte und Aufgaben zur Verfügung und begleiten die Lernprozesse sowohl in Gruppenals auch in Einzelübungen. Das eLearning-Angebot: Die eModeration von virtuellen Gruppendiskussionen in Foren Die Moderation im virtuellen Konferenzraum – Expertengespräche online. Der Zusammenhang von Lernmethode (eLearning) und Erlerntem – hier: eModeration von Gruppendiskussionen oder Expertengesprächen – macht die Sache für den innovationsfreudigen Marktforscher doppelt wertvoll. Zeitliche Flexibilität und in gewissem Rahmen selber zu bestimmen, wann man arbeiten möchte, um das Lernziel zu erreichen, sind Vorteile genug, diese Lernmethode auszuprobieren. Auch neu: Für einige Präsenz-Seminare werden die Teilnehmer angehalten, Hausaufgaben zu erledigen oder Inhalte mit den Referenten abzustimmen, um den Ablauf eines Seminars optimal vorzubereiten. Ausbildungsgang BVM-NLP-Marktforscher NLP ist eine innovative Methode in der qualitativen Marktforschung. Der BVM bietet eine Ausbildung zum BVM-NLPMarktforscher an. Der Studiengang besteht aus vier Modulen mit der Option eine zertifizierte NLP-Practitioner-Ausbildung anzuschließen. Weitere Angebote im Themenbereich der qualitativpsychologischen Forschung, die neu sind: Kreativ-Workshops – Gestalten und Erfahren Einführung in die ethnographische Marktforschung Marktforschung mit impliziten Messverfahren Neue Angebote auch in der Statistik-Ausbildung: Praxisseminar: Einführung in SPSS für Marktforscher Praxisseminar: Conjoint Analyse – Grundlagen und praktische Anwendung Conjoint Analyse – Modelle und Anwendungsbeispiele Neu im Themenbereich Marketingforschung Einführung in die Pharmamarktforschung – Meilensteine, Datenquellen und Methoden .■ Das vollständige Seminarprogramm liegt dieser Ausgabe des BVM inbrief bei. BVM-Seminare im Herbst 2009 Marketingforschung Kundenbindung und Kundenzufriedenheit 23. November in Berlin Das Augenmerk des Seminars liegt auf einer detaillierten Betrachtung der einzelnen Wegabschnitte einer Kundenbindungsstudie und den damit verbundenen zentralen Entscheidungen für Konzeption, Durchführung, Analyse und Umsetzung. Grundlagen der Marktforschung Vertiefung der Methoden der quantitativen Marktforschung 30. November bis 2. Dezember in Berlin Im Seminar werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden und Verfahren aus Sicht der angewandten Marktforschung dargestellt. Recht in der Marktforschung Messung von Servicequalität 24. November in Berlin Was ist Servicequalität; aus welchen Aspekten setzt sich deren Wahrnehmung zusammen; wann und über welche Kanäle wird sie erlebt und was kann daran verbessert werden? Diese Fragen sollen im Rahmen des Seminars anhand konkreter Fallbeispiele beantwortet werden. Seminar: Mystery Shopping 25. November in Berlin Mystery Shopping dient dazu, die Kundenkontaktqualität messbar zu machen und Beobachtungen an Kundenkontaktstellen durchzuführen. Das Seminar gibt eine Einführung in die Methodik, ihre Anwendungsbereiche und Grenzen. Datenschutz in der Markt- und Sozialforschung 4. Dezember in München Bei der Erfassung personenbezogener Daten zu Zwecken der Marktforschung sind viele datenschutzrechtliche Bestimmungen einzuhalten. Welche Daten dürfen wie erhoben, verarbeitet und genutzt werden? Marketingforschung Professionelle Preisoptimierung 9. bis 10. Dezember in Berlin Die Preisforschung ist eines der schwierigsten Themen der Marktforschung und gleichzeitig eines, das unmittelbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des gesamten Unternehmens hat. Die Veranstaltung richtet sich exklusiv an betriebliche Marktforscher, Marketingmanager und Mitglieder der Geschäftsführung. Anmeldung und nähere Informationen: [email protected] – Tel. 030-49 90 74 25 – www.bvm.org 34 BVM inbrief Oktober 2009 Jahresprogramm 2010 BVM-Seminare Kompetenz durch Wissen BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e. V. www.bvm.org Cool bleiben und jetzt auf Weiterbildung setzen BVM-Services FACHZEITSCHRIFTENABONNEMENTS Attraktive Vorteile für BVM-Mitglieder Seit kurzem haben BVM-Mitglieder die Möglichkeit, eine Reihe hochkarätiger Fachzeitschriften zu besonders günstigen Preisen zu abonnieren. Der BVM hat mit dem Deutschen Fachverlag, Herausgeber von HORIZONT, dem Verlag Werben&Verkaufen, Herausgeber von W&V sowie W&V Media, dem GWV Fachverlag, in dem media spectrum erscheint, und der Verlagsgruppe Handelsblatt attraktive Aboangebote ausgehandelt. Auf www.bvm.org finden Interessierte einen Link, über den sie sich direkt bei dem jeweiligen Verlag für ein Abonnement anmelden können. Der Verlag klärt, nachdem er Ihren Antrag erhalten hat, beim BVM, ob der Interessent Mitglied des BVM ist und somit Anspruch auf das vergünstigte Jahresabonnement hat. Der BVM wird mit weiteren Verlagen über Vorzugskonditionen .■ von Fachzeitschriften verhandeln. Weitere Informationen: www.bvm.org BVM NET BVM beendet Kooperation mit marktforschung.de Der BVM und das Portal einigen sich auf die Auflösung der Kooperationsvereinbarung Nach gut einem Jahr der Kooperation haben sich der BVM und marktforschung.de einvernehmlich geeinigt, ihre Kooperation im Bereich des BVM NET zum Jahresende auslaufen zu lassen. Die ausschließlich vom Verband im BVM NET eingepflegten Einträge von Unternehmen, die in und für die Marktforschungsbranche arbeiten und die zusätzlich auch bei marktforschung.de einsehbar sind, bleiben bis zur formellen Beendigung der Kooperation am 31. Dezember 2009 im Dienstleisterverzeichnis von marktforschung.de abrufbar. Die praktische Umsetzung der Kooperationsvereinbarung hat unter anderem gezeigt, dass die Implementierung und die anschließend fortlaufend notwendigen Aktualisierungen zum einen technisch sehr aufwändig sind. Zum andern hätten sie beiden Seiten auf Dauer ein sehr hohes Maß an Datenpflege beschert. Für den BVM würde das bedeuten, dass Mittel, die er für andere sehr dringende Projekte benötigt, in dem Kooperationsprojekt gebunden gewesen wären. Der Vorstand des BVM hat deshalb entschieden, mit marktforschung.de eine einvernehmliche Trennung zu vereinbaren. Zukünftig wird der BVM sich in der Initiative Markt- und Sozialforschung, die er zusammen mit dem ADM und anderen Forschungsverbänden ins Leben gerufen hat, weiterhin aktiv engagieren. Die 36 BVM inbrief Oktober 2009 Arbeit der Initiative verfolgt das Ziel, den Nutzen der Marktund Meinungsforschung in breiten Bevölkerungsschichten und der Öffentlichkeit verständlich zu kommunizieren, das Image der Marktforschung positiv zu beeinflussen und ihre Akzeptanz zu erhöhen. im nächsten Jahr einen Relaunch der BVM-Website und des BVM NET starten und dabei die Online- und Offline-Medien sowie sein Aus- und Weiterbildungsangebot stärker miteinander verzahnen. Der BVM will mit seiner Funktion als der Lieferant von Informationen und Bildungsangeboten die Profession der Marktforschung stärken und weiterentwickeln und insbesondere seinen Mitgliedern für die erfolgreiche Berufsausübung unentbehrliche Services bieten. auch weiterhin Kooperationen mit Verbänden, Medien und anderen Partnern suchen, die für den BVM und seine Mitglieder und für die andere Seite gleichermaßen eine WinWin-Situation beinhalten. Dabei möchte sich der BVM in seinen Kernaufgaben und -aktivitäten als der Berufs- und Interessenverband der deutschen Markt- und Sozialforscher nicht exklusiv nur an einen Partner binden, sondern offen für Kooperationen verschiedenster Art mit einer Viel.■ zahl möglicher Partner sein. Weitere Informationen: Ellen Didszus, Tel. 030-49 90 74 27 BVM HANDBUCH UND BVM NET In der BVM-Geschäftsstelle sind die Vorbereitungen für das BVM Handbuch und BVM NET 2010/2011 in vollem Gange. Ab sofort können Marktforschungsinstitute und -berater sowie Medien und Dienstleister, die für die Branche arbeiten, eine Kombination von Einträgen in BVM Handbuch und BVM NET für das Jahr 2010/2011 buchen. Buchungsschluss ist der 31. Dezember 2009. Das Handbuch erscheint im Frühjahr 2010. Seit über 20 Jahren erscheint das führende Branchenverzeichnis der Marktforschung im deutschsprachigen Raum jährlich aktuell. Mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren gehört es zu den wichtigsten Informationsquellen für Entscheidungsträger und Kunden der Marktforschungsbranche. Zusätzlich zu den über 500 Unternehmensprofilen finden sich darin Informationen zu Verbänden der deutschen Markt- und Sozialforschung sowie Hinweise auf die wichtigsten Normen und Standesregeln und ein umfangreiches Glossar der aktuellen Marktforschungsbegriffe. Als ideale Ergänzung zu den ausführlichen Informationen zu Ihrem Unternehmen im BVM Handbuch sind Sie gleichzeitig mit einem Basiseintrag auch im BVM NET vertreten – für ein ganzes Jahr und alles ohne zusätzliche Kosten. BVM-Services Das Who is Who der Branche: reichweitenstark, zielgruppenaffin und unabhängig Wer seinen NET-Auftritt optimieren möchte, hat darüber hinaus die Möglichkeit, einen Premiumeintrag zu buchen: Dieser Eintrag bietet viele Extras, die es Ihnen erlauben, die Präsentation Ihres Unternehmens und Ihres Serviceangebots individuell zu gestalten. Zusätzlich zu Ihren Kontaktdaten und den von Ihnen angebotenen Leistungen können Sie auch ein Profil Ihres Unternehmens einpflegen sowie Pressemitteilungen, für Ihre Kunden wichtige Termine und andere Informationen, die Ihre Arbeit dokumentieren. Ab 2010 bietet Ihnen der Premiumeintrag weitere neue Features – ohne Mehrkosten: Personenprofile Die Unternehmensporträts mit Kontaktdaten und Leistungsprofil werden durch Personenprofile ergänzt. Inhaber, Geschäftsführer und Studioleiter können sich in Text und Bild darstellen. Einbindung von Videos Die Einbindung von PR-Filmen und Videos wird möglich. Prominente Darstellung auf Suchergebnisseiten Auf den Ergebnisseiten der Suchfunktion werden Premiumeinträge in Farbe und mit Ihrem Firmenlogo prominent herausgestellt. BVM NET-Startseite: optimierte Darstellung Topeinträge, Pressemitteilungen und Termine werden auf der Startseite künftig zentral hervorgehoben. Eine verbesserte Navigation erleichtert dem Nutzer die Orientierung im BVM NET – Sie werden schneller gefunden. Individuelle Gestaltung des Eintrags durch Flashanimation Ab sofort kann anstelle des BVM-Motivs im Kopf des Eintrags eine Flashanimation gewählt werden. Diese Animation lädt dynamisch Daten aus dem Premiumeintrag wie Firmenname, Firmenclaim und Logo und kann zusätzlich mit einem Fotomotiv hinterlegt werden. Verlinkung zu Google Maps Zu den Adressdaten wird durch Verlinkung zu Google Maps ein Anfahrtsplan angezeigt. Anzeigen und Banner: Nutzen Sie für Ihren Auftritt die preisgünstigen Kombipakete Neben Ihren Einträgen in BVM Handbuch und BVM NET können Sie auf Ihre Services zusätzlich mit Anzeigen neben der Seite Ihres Eintrags oder auf Rubriken-Trennblättern aufmerksam machen. Darüber hinaus bietet der BVM vielseitig variierbare, preisgünstige Kombipakete für Werbung in BVM Handbuch und NET und den anderen BVM-Publikatio.■ nen an. Weitere Informationen: BVM-Geschäftsstelle Sabine Steig Tel. 030-49 90 74 27 [email protected] Online-Buchung: www.bvm-net.de BVM inbrief Oktober 2009 37 Recht und Richtlinien BDSG Datenschutzreform 2009 Ulrich Schäfer-Newiger zur Entstehungsgeschichte der BDSG-Novelle und den Konsequenzen für die Markt- und Sozialforschung Die Datenschutzreform 2009 stellt für die Markt- und Sozialforschung einen großen Fortschritt und vor allem eine Klarstellung ihrer Rechte dar. Erstmals wird darin vom Gesetzgeber anerkannt, dass Markt- und Sozialforschung nichts mit Werbung zu tun hat. Entstehungsgeschichte Die Novellierung des BDSG war maßgeblich vor allem durch die öffentlich bekanntgewordenen „Datenschutzskandale“ im Jahre 2008 motiviert. Die mehrmals überarbeiteten Regierungsentwürfe sahen im Herbst 2008 zunächst vor: Personenbezogene Daten dürfen nur noch für die eigene Werbung sowie die Markt- und Meinungsforschung und auch nur dann verwendet werden, wenn sie zuvor während eines Vertragsverhältnisses oder eines vertragsähnlichen Vertrauensverhältnisses erhoben worden waren. Hier wurden noch in alter Gewohnheit Werbung und Markt- und Meinungsforschung in einem Atemzug genannt. Andere personenbezogene Daten hätten für die Marktforschung nicht mehr − ohne Einwilligung – verwendet werden dürfen. Erstmals wird im Bundesdatenschutzgesetz die Markt- und Sozialforschung nicht in einem Atemzug mit der Werbung genannt, sondern getrennt behandelt und mit eigenen Rechten ausgestattet. Die katastrophalen Folgen für die Markt- und Sozialforschung hatte erstmals der BVM aufgezeigt. In einem Brief des BVM an Bundesinnenminister Schäuble vom 27. November 2008 heißt es unter anderem.: „So wie das BDSG bislang novelliert werden soll, wären zum Beispiel schlechthin oder zu einem erheblichen Teil in Deutschland nicht mehr möglich: Für Politikberatung wichtige Expertenbefragungen. Umfragen für die Politik zur Erkundung der Wünsche und Vorstellungen der Bürger sowie Umfragen zu aktuellen politischen Themen, so etwa für die Redaktionen und ihre Leser. Ein Teil der Studien für markenrechtliche, wettbewerbsrechtliche oder kartellrechtliche Beweiszwecke im Auftrag von Gerichten ... 38 BVM inbrief Oktober 2009 Wichtige soziologische, internationale Studien (z.B. Eurobarometer der Europäischen Kommission, die ILOArbeitsmarktstatistik oder weltweit vergleichende Wertestudien Viele repräsentative Verbraucherbefragungen.“ Den Marktforschungsverbänden gelang es, zu erreichen, dass diese Bedenken im Gesetzgebungsverfahren Berücksichtigung fanden und entsprechend ihren Empfehlungen eine eigene Erlaubnisnorm für die Markt- und Sozialforschung geschaffen wurde. Die Konsequenzen der Novellierung für die Markt- und Sozialforschung Erstmals wird im Bundesdatenschutzgesetz die Markt- und Sozialforschung nicht in einem Atemzug mit der Werbung genannt, sondern getrennt behandelt und mit eigenen Rechten ausgestattet. Denn in § 28 Abs. 3 und § 29 BDSG ist der Begriff „Markt- und Meinungsforschung“ ersatzlos gestrichen. Es wird also endlich vom Gesetzgeber anerkannt, dass Markt- und Sozialforschung etwas anderes ist als Werbung. Die Neufassung des Gesetzes enthält über 20 neue Regelungstatbestände. Davon sind für die Markt- und Sozialforscher vor allem von Interesse: die erstmalige Einführung eines spezifischen Erlaubnistatbestandes für die Markt- und Sozialforschungsinstitute (§ 30a BDSG); die Erweiterung der Anforderung an die schriftlich zu fixierenden Inhalte bei der Auftragsdatenverarbeitung einschließlich der Kontrolle des Auftragnehmers (§ 11 BDSG); die Einführung der Pflicht zur „Selbstanzeige“ gegenüber der Aufsichtsbehörde und dem Betroffenen bei unrechtmäßiger Kenntniserlangung der Daten ( § 42a BDSG). Im Folgenden werden die wesentlichen Konsequenzen nur stichwortartig dargestellt. Weitere Folgen der Neuregelung werden aus Platzgründen an dieser Stelle nicht erörtert. Über Einzelheiten und die Folgen für die Marktforschungspraxis wird in der gegenwärtigen Roadshow und im Datenschutzseminar im Dezember 2009 informiert. Recht und Richtlinien Der Autor: Ulrich Schäfer-Newiger Rechtsanwalt in der Kanzlei Prof. Schweizer in München. Schäfer-Newiger arbeitet dort seit 20 Jahren – hauptsächlich betreut er Aufgaben in den Gebieten Recht der Markt- und Sozialforschung, Markt- und Sozialforschung für das Recht, Datenschutz, Wettbewerbs-, Arbeits- und Sozialrecht. Neuer Erlaubnistatbestand: § 30a Bundesdatenschutzgesetz § 30a stellt die Erlaubnisnorm für die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten zum Zwecke der Markt- und Sozialforschung dar. Für die Markt- und Sozialforschung gab es bisher eine eigene Erlaubnisnorm nicht. Die Überschrift dieser Vorschrift im Gesetzestext ist fehlerhaft. Sie muss vollständig lauten: „Geschäftsmäßige Datenerhebung, verarbeitung und Nutzung zum Zwecke der Markt- und Meinungsforschung“. § 30 a gilt neben § 4. Das heißt: § 30a greift, wenn keine Einwilligung vorliegt. Für die Einwilligung gilt wie bisher § 4a BDSG. § 30 a Abs. 1 Satz 1 regelt, unter welchen Bedingungen personenbezogene Daten zum Zwecke der Markt- und Meinungsforschung erhoben, verarbeitet und genutzt werden dürfen. Dabei ist die Verarbeitungserlaubnis besonders wichtig, weil unter diesen Begriff die folgenden Verwendungsarten fallen: das Speichern, Verändern (wozu wiederum das Anonymisieren gehört), das Übermitteln, Sperren und Löschen personenbezogener Daten. Schließlich dürfen die Daten zu Marktund Meinungsforschungszwecken auch genutzt werden. Das Nutzen ist jede Verwendung personenbezogener Daten, soweit es sich nicht um Verarbeitung handelt. Es wird an dieser Stelle im Gesetz nicht differenziert zwischen Daten die zu Marktforschungszwecken erhoben wurden und Daten, die zu anderen Zwecken erhoben wurden. Daten, die zu anderen Zwecken erhoben wurden, dürfen aber zu Zwecken der Markt- und Sozialforschung übermittelt werden, sofern das nunmehr zwingende Anonymitätsgebot (siehe unten) eingehalten wird. Adressaten des neuen § 30a BDSG sind sowohl die Marktund Sozialforschungsinstitute ebenso wie die betrieblichen Marktforscher als auch die Auftraggeber, die eigene Daten zur Verfügung stellen. Eine der wichtigsten Folgen für die Praxis ist: Auftraggeber dürfen demnach personenbezogene Daten (auch ihrer Kunden) an Marktforschungsinstitute zum Zwecke der Marktund Meinungsforschung übermitteln, denn die Übermittlung zum Zwecke der Markt- und Meinungsforschung ist gestattet. Marktforschungsinstitute wiederum dürfen die personenbezogenen Daten auf dieser Grundlage an Feldinstitute und/oder Interviewer übermitteln, damit diese die Betroffenen befragen. Kundenbefragungen sind demnach – wie bisher – möglich, auch wenn die Kundendaten nicht zu Zwecken der Markt- und Sozialforschung erhoben wurden und für diesen Zweck keine Einwilligung eingeholt wurde. Ausnahmen wie bisher bleiben bestehen: Besondere Arten personenbezogener Daten gem. § 3 Abs 9 BDSG und Kundendaten von Telekommunikationsund Mediendiensteunternehmen sowie Kundendaten von Lebens-, Kranken- und Unfallversicherungen. Hier gehen die spezifischen datenschutzrechtlichen Bestimmungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und des Telemediengesetzes (TMG) und des § 203 StGB (Verletzung von Privatgeheimnissen) vor. Wichtig: Eine Vereinbarung über eine Datenverarbeitung im Auftrag (§ 11 BDSG), damit die personenbezogenen Daten an das Institut weitergeleitet werden können, ist deswegen (bis auf wenige Ausnahmefälle) nicht notwendig, wenn der Zweck der Übermittlung die Markt- und Meinungsforschung ist. Die Datenverarbeitung im Auftrag ersetzt auch keine erforderliche aber fehlende Einwilligung (etwa bei Telekommunikationskundendaten) sondern alleine nur den Verarbeitungsvorgang „übermitteln“. Privilegierung für Daten aus „allgemein zugänglichen Quellen“; keine Beschränkung auf „Listendaten“ Nur solche Daten, die aus allgemein zugänglichen Quellen entnommen worden sind, dürfen für verschiedene Forschungsvorhaben verarbeitet und genutzt werden; § 30 a Abs 2. Daten, die nicht aus allgemein zugänglichen Quellen entnommen worden sind und die die verantwortliche Stelle auch nicht veröffentlichen dürfte, „dürfen nur für das [eine] Forschungsvorhaben verarbeitet oder genutzt werden, für das sie erhoben worden sind.“ BVM inbrief Oktober 2009 39 Recht und Richtlinien Wichtig ist weiterhin: Es gibt keine Beschränkung auf Angaben, die den „Listendaten“ entsprechen. Es können also auch Telefonnummern, oder sonstige Angaben verwendet werden. Praktisches Beispiel: Adressen aus Adressbüchern oder Telefonnummern aus Telefonbüchern oder aus Telefon-CD´s dürfen für mehrere Forschungsprojekte verwendet werden. Adressen aus dem Melderegister dürfen nur für das Projekt verwendet werden, für das sie benötigt werden. Sie dürfen nicht gespeichert werden, um sie ggf. für ein weiteres Marktforschungsprojekt verwenden zu können. Daten, die nicht aus allgemein zugänglichen Quellen entnommen worden sind und die die verantwortliche Stelle auch nicht veröffentlichen dürfte, „dürfen nur für das [eine] Forschungsvorhaben verarbeitet oder genutzt werden, für das sie erhoben worden sind.“ § 30a Abs. 2 Satz 1 schreibt vor, was für die Marktforscher schon jeher selbstverständlich war: Die für Zwecke der Marktund Meinungsforschung erhobenen und gespeicherten personenbezogenen Daten dürfen nur für diese Zwecke verarbeitet und genutzt werden und nicht für andere. Die Institute oder die Stichprobenersteller dürfen die Daten also nicht etwa an Dritte verkaufen, die dann damit werben oder etwas anderes tun als Markt- und Meinungsforschung. Anonymisierungsgebot nunmehr gesetzlich geregelt § 30a Abs. 3 Satz 1 schreibt nun vor, was die Annahmerklärung zum ESOMAR-Kodex schon immer vorgesehen hat: „Die personenbezogenen Daten sind zu anonymisieren, sobald dies nach dem Zweck des Forschungsvorhabens, für das die Daten erhoben worden sind, möglich ist.“ Die Merkmale, mit denen Einzelangaben über persönliche und sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person zugeordnet werden können, dürfen mit den Einzelangaben nur dann zusammengeführt werden, wenn dies nach dem Zweck des Forschungsvorhabens erforderlich ist, Abs. 3 Satz 3. Das ist bei Wiederholungsbefragungen oder für Kontrollzwecke der Fall. Datenverarbeitung im Auftrag Die Novellierung verlangt in § 11 von den Vertragspartnern, dass in Verträgen über die Verarbeitung von Daten durch Auftragnehmer (also in der Regel Feldunternehmen und/oder Interviewer) schriftlich nunmehr zehn im Gesetz einzeln aufgeführte wechselseitige Verpflichtungen schriftlich festzulegen sind. Es kommt weiterhin die neue Verpflichtung hinzu, dass der Auftraggeber sich vor Beginn der Datenverarbeitung und sodann regelmäßig von der Einhaltung der beim Auftragnehmer getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen zu überzeugen hat. Das Ergebnis dieser Überprüfung ist zu dokumentieren. Zukünftig sind demnach für die Rechtswirksamkeit einer Vereinbarung über die Datenverarbeitung im Auftrag weit höhere Anforderungen zu erfüllen als bisher. Neu ist: Ein Verstoß gegen § 11 Abs 2, Satz 2 (sowohl schriftliche Vereinbarung als auch Vorabkontrolle der Datensicherheit) stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld bis 50.000 Euro geahndet werden, § 43 (1) 2b BDSG. In Zukunft wird man auf die Datenverarbeitung im Auftrag im Hinblick auf die Erlaubnisnorm des § 30a BDSG aber in vielen Fällen verzichten können. Pflicht zur „Selbstanzeige“ bei unrechtmäßiger Kenntniserlangung von personenbezogenen Daten Der neue § 42 a ist für alle Stellen, die personenbezogene Daten erhalten haben und verarbeiten, von Bedeutung. Denn er verlangt die Information der Datenschutzaufsichtsbehörde und des Betroffenen, sobald die Stelle Kenntnis darüber erlangt hat, dass bei ihr gespeicherte Daten unrechtmäßig übermittelt oder auf sonstige Weise Dritten unrechtmäßig zur Kenntnis gelangt sind und dadurch eine schwerwiegende Beeinträchtigung für die Rechte oder schutzwürdigen Interessen des Betroffenen zu besorgen ist. Diese Informationspflicht beschränkt sich auf besondere Arten personenbezogener Daten, oder personenbezogene Daten, die einem Berufsgeheimnis unterliegen (z. B. Patientendaten), sowie auf personenbezogene Daten, die sich auf strafbare Handlungen oder Ordnungswidrigkeiten oder den Verdacht strafbarer Handlungen oder Ordnungswidrigkeiten beziehen oder personenbezogene Daten zu Bank- oder Kreditkartenkonten. Eine Verletzung dieser Informationspflicht stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, wenn sie vorsätzlich oder fahrlässig geschieht, § 43 Abs. 2 Nr. 7 BDSG; das Bußgeld kann bis zu 300.000 Euro betragen. Sonstiges Das Gesetz enthält in § 47 BDSG eine Übergangsregelung, gemäß der die alte Fassung des Gesetzes für die Verarbeitung und Nutzung von Daten zu Zwecken der Markt- und Meinungsforschung für Daten, die vor dem 1. September 2009 erhoben und gespeichert wurden, bis zum 31. August 2010 anwendbar ist. Bedeutung kann diese Regelung für Kundendaten von Auftraggebern gewinnen. Für deren ältere Kundendaten muss bis zu diesem Zeitpunkt die alte Fassung, für die nach dem 1. September 2009 erhobenen Kundendaten die neue Fassung des Gesetzes angewandt werden. .■ Ulrich Schäfer-Newiger 40 BVM inbrief Oktober 2009 BVM-Verbandsarbeit BVM-ROADSHOW BDSG und die Konsequenzen für die Marktforschung BVM organisiert eine Roadshow mit Veranstaltungen in Hamburg, München und Frankfurt am Main Am 14. Oktober 2009 startete der BVM seine Roadshow, in der er über die vom Bundestag im Juli beschlossene Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes informieren will. Erstmals gibt es im Gesetz eine eigene Regelung für die Markt- und Sozialforschung. Im November finden Informationsveranstaltungen in München und Frankfurt am Main statt. Wolfgang Dittrich und Dr. Frank Knapp stellten gemeinsam mit dem BVM-Rechtsexperten Professor Robert Schweizer auf Termine und Ort der nächsten Veranstaltungen: 11. November 2009 in München NH München Deutscher Kaiser, Arnulfstraße 2, 80335 München 19. November 2009 in Frankfurt am Main Sheraton Frankfurt Hotel & Towers, Conference Center, Flughafen/Terminal 1, Hugo-Eckener-Ring 15, 60549 Frankfurt Get-together jeweils um 16:30 Uhr Informationsveranstaltung jeweils von 17:00 bis 19:30 Uhr Teilnahmegebühren für BVM-Mitglieder: 80 Euro, für Nicht-Mitglieder: 100 Euro der ersten Veranstaltung, die am 14. Oktober in Hamburg stattfand, die sich aus der Novelle für die Marktforschung ergebenden Konsequenzen dar. Sie erläuterten, welche Chancen und Risiken sich für die Marktforschung aus dem am 1. September in Kraft getretenen Datenschutzgesetz ergeben und welche Änderungen Marktforscher unbedingt beachten sollten. Ferner sprachen sie an, welcher Handlungsbedarf auf die Auftraggeber von Marktforschung zukommt. Folgende Fragen werden in der Roadschow, die in Kürze in München und in Frankfurt am Main fortgesetzt wird, behandelt: Welche aktuellen rechtlichen Besonderheiten sollten Sie beachten? Wie können Sie rechtssicher Adressen nutzen oder beziehen? Welche Bedeutung haben neben dem BDSG noch UWG und BGB? Was ändert sich bei Kundenzufriedenheitsbefragungen gegenüber den bisherigen Regelungen? Welche spezifischen Anforderungen gibt es für die B-t-BForschung? Die Experten haben genügend Zeit, anhand vieler konkreter Beispiele ein sehr umfassendes Bild der neuen Situation zu ■ geben und auch auf Ihre konkreten Fragen einzugehen. BDSG-Novelle: Wolfgang Dittrich, BVM, Professor Robert Schweizer und Hartmut Scheffler, ADM, haben eine heiße Phase der Einflussnahme und Überzeugungsarbeit hinter sich BVM inbrief Oktober 2009 41 BVM-Verbandsarbeit MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2009 Entscheidungen zur Sicherung einer erfolgreichen Zukunft getroffen Wie in den Jahren zuvor fand am Nachmittag vor Beginn des Kongresses der Deutschen Marktforschung – am 6. Mai 2009 – die BVM-Mitgliederversammlung statt. 53 Verbandsmitglieder, ausgestattet mit 36 weiteren Stimmen, die ihnen andere Mitglieder übertragen hatten, waren persönlich ins Internationale Congress Center in Dresden gekommen. Der Vorstand berichtete zur Entwicklung des BVM und diskutierte mit den Anwesenden über aktuelle Herausforderungen und Aktivitäten, denen der BVM und die Branche sich zu stellen haben. Aktuell liegen die revidierten Satzungsbestimmungen zum Eintrag in das Vereinsregister dem zuständigen Amtsgericht vor. Der Geschäftsbericht 2008/2009 des BVM ist im Mitgliederbereich auf der Website www.bvm.org einzusehen und herunterzuladen. Neue Mitgliedsbeiträge Auf der Mitgliederversammlung 2008 in Hamburg war aus dem Kreis der anwesenden Mitglieder der Antrag gestellt worden, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. Der Vorstand wurde beauftragt, einen entsprechenden Vorschlag zu entwickeln. Nachdem Vorstand und Aufnahmekollegium entlastet und die Rechnungsprüfer gewählt worden waren (siehe dazu den Beitrag auf Seite 43 in dieser Ausgabe), waren es vor allem zwei Themenschwerpunkte, mit denen sich die Anwesenden auseinanderzusetzen hatten. In Absprache mit dem Fachbeirat erarbeitete der Vorstand dann den Vorschlag zur Beitragsanpassung. Die Beitragsanpassung erfolgte mit dem Ziel, dass sich der ideelle Bereich des Verbandes in Zukunft allein trägt und somit vom Erfolg des wirtschaftlichen Bereichs unabhängig wird. Zudem will der BVM damit Aktualisierung von Satzung und Wahlordnung Der erste Punkt, über den ausführlich gesprochen wurde, betraf die Satzung des BVM. Klaus-Peter Schulze-Holz, Mitglied der Satzungskommission, trug das Ergebnis der mühevollen Vorarbeiten vor: Zum einen hatte die Kommission die Satzung systematisch in Bezug auf sprachlich und formal heute übliche Standards durchgearbeitet. Zum anderen wurden alle Passagen, in denen von schriftlicher Benachrichtigung die Rede war, durch die Formulierung „schriftlich, per Telefax oder E-Mail“ ersetzt. Dieselben Änderungen wurden auch in der Wahlordnung vorgenommen. Die Mitgliederversammlung stimmte den Vorschlägen einstimmig zu. Jahresbeiträge Vollmitglied* Junior* Pensionär Erwerbslos 2009 in Euro 240 80 75 50 ab 2010 in Euro 290 95 75 50 *Mitarbeiter eines korporativen Mitglieds: beitragsfrei BVM-MITGLIEDER Weiterhin überdurchschnittliches Wachstum Am 1. Januar 2009 gehörten dem BVM 1.388 Mitglieder an. Das entsprach einer Zunahme von 97 Personen beziehungsweise einem Zuwachs von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt belief sich die Zahl der Neumitglieder des BVM im Jahr 2008 auf 149. Dem standen 50 Kündigungen sowie 5 Beendigungen der Mitgliedschaft aus anderen Gründen gegenüber. 42 BVM inbrief Oktober 2009 Die Mitgliederstruktur stellte sich zum 1. Januar 2009 wie folgt dar: 62 Prozent der Mitglieder stammen aus Instituten, 25 Prozent der Mitglieder aus der betrieblichen Marktforschung. Sieben Prozent sind als Freie Marktforscher und Berater tätig, während sich 6 Prozent der Mitglieder in keine der genannten Kategorien einordnen lassen. Im laufenden Jahr 2009 steigt die Zahl der Mitglieder zwar ■ langsamer als zuvor, aber stetig an. BVM-Verbandsarbeit BVM-Mitgliederversammlung: Wolfgang Dittrich präsentiert das BVM Handbuch 2009/2010 weitere Aktivitäten im Bildungsbereich finanzieren und dem Verband ein finanzielles Polster für die Zukunft schaffen. Ausgenommen von der Erhöhung sind Beiträge für Erwerbslose und Pensionäre. Es ist die erste Beitragsanpassung seit fünf Jahren. Entsprechend waren die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge bei einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 2,75 Prozent deutlich hinter den Aufwendungen, die der BVM für Services an seine Mitglieder aufbringt, zurückgeblieben. Der neue Beitragssatz für Studenten wurde, wie auf der Mitgliederversammlung 2008 beschlossen, auf den halben ermäßigten Beitrag (Basis Juniormitglied) festgesetzt. Die Mehreinnahmen betragen für den ideellen Bereich des BVM ab dem .■ Jahr 2010 rund 83.000 Euro im nächsten Jahr. Dem von der Mitgliederversammlung fast einstimmig angenommenen Vorschlag liegt eine Anpassung aller Beitragsklassen von jeweils etwa 20 Prozent zu Grunde. Weitere Informationen: Ellen Didszus Tel.: 030-49 90 74 22 [email protected] Jahresbeiträge Anzahl Mitarbeiter* bis 5 6 bis 9 10 bis 14 15 bis 25 26 bis 49 50 bis 249 250 bis 499 500 und mehr 2009 Umsatz bis zu Mio. Euro 0,511 1,023 1,534 2,556 5,123 bis 25 25 – 50 > 50 Jahresbeitrag in Euro 500 750 1.250 1.850 3.000 4.500 7.500 9.500 ab 2010 Umsatz bis zu Mio. Euro 0,5 1,0 1,5 2,5 5,0 25 25 – 50 > 50 Jahresbeitrag in Euro 600 900 1.500 2.250 3.600 5.400 9.000 11.500 *Anzahl der Mitarbeiter der Marktforschungsabteilung eines Unternehmens bzw. der Festangestellten an Instituten. BVM-INTERN Rechnungsprüfer neu gewählt Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 6. Mai in Dresden stand turnusmäßig die Wahl der Rechnungsprüfer auf der Tagesordnung. Nach drei Jahren Amtszeit mussten die Rechnungsprüfer neu gewählt werden: Zwei der drei bisher amtierenden Rechnungsprüfer, nämlich Klaus-Peter Schulze-Holz und Tobias Kauer, hatten sich für das wichtige Als Rechnungsprüfer wiedergewählt: Klaus-Peter Schulze-Holz und Tobias Kauer, Deutsche Post World Net Amt wieder zur Verfügung gestellt. Beate Frees, ZDF-Medienforschung, Mainz, bisher ebenfalls Mitglied des Organs, verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Wir bedanken uns für ihre engagierte Mitarbeit in der Rechnungsprüfung. Es gab keine weiteren Kandidaten. Auf Vorschlag des Wahlleiters wurden die Kandidaten per Akklamation ge■ wählt. Sie nahmen die Wahl an. BVM inbrief Oktober 2009 43 BVM-Verbandsarbeit BVM-AUSZEICHNUNG JUBILARE 2009 Klaus-Peter Schulze-Holz wird Ehrenmitglied Herzlichen Dank an alle BVM-Jubilare für langjährige Mitgliedschaft und Treue zum BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Nach mehr als 40-jähriger Mitgliedschaft und unermüdlichem Einsatz zum Wohle des BVM wurde Klaus-Peter Schulze-Holz auf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 6. Mai von den Anwesenden einstimmig zum Ehrenmitglied des BVM ernannt. Seine berufliche Laufbahn begann Schulze-Holz 1958 bei Infratest, München, wo er zuletzt bis 1999 als Mitglied in der Geschäftsleitung der Infratest Sozialforschung tätig war. Seit 1967 engagiert er sich als persönliches Mitglied im BVM in zahlreichen Aktivitäten für den Verband. 1977 bis 1978 war er Mitglied des BVM-Vorstands. Er war Mitbegründer des BVM Fachbeirats und gehört diesem seit 28 Jahren ununterbrochen an. Von 1981 bis 1983 und von 1989 bis 1997 war er darüber hinaus dessen Vorsitzender. Seit 1979 ist SchulzeHolz Mitglied der BVM-Satzungskommission und seit 2000 Rechnungsprüfer beim BVM. In jüngster Zeit hat sich Schulze-Holz bei der Erstellung der BVM History verdient gemacht (siehe dazu den Beitrag auf Seite 45 dieser Ausgabe). Danke für das großartige Engagement! ■ JUBILÄUM 45 Jahre BVM-Mitgliedschaft Dipl.-Vw. Mathias Huber 40 Jahre BVM-Mitgliedschaft Werner Brög Bw. VWA H. Werner Doede Dipl.-Psych. Marlis Oppermann 35 Jahre BVM-Mitgliedschaft Dipl.-Soz. Heinz-Jürgen Bock Sigrid Kartschewski Dr. Rudolf Sommer 30 Jahre BVM-Mitgliedschaft Dipl.-Bw. Volker Eiden Rudolf Eppstein Dipl.-Vw. Klaus H. Roitzsch Felix Schaefer 25 Jahre BVM-Mitgliedschaft Dipl.-Bw. Helmut Aumüller Rolf-Werner Claus Dr. Beate von Keitz Dipl.-Kfm. Reinhard Leise Dipl.-Vw. Otto Merk Dipl.-Kfm. Harald Vogel 40 Jahre Engagement im BVM Seit 40 Jahren engagiert sich Marlis Oppermann für den BVM. Bereits im ersten Jahr ihrer BVMMitgliedschaft übernahm sie die Regionalleitung Köln-Bonn. Marlis Oppermann organisierte zwei BVM-Kongresse in Bonn: den Kongress 1977 sowie den Jubiläumskongress zum 25-jährigen Bestehen des BVM im Jahr 1990. Von 1990 bis 1992 war Marlies Oppermann Mitglied des BVM-Vorstands. Bis heute ist sie nicht nur alljährlich bei den Mitgliederversammlungen dabei, sondern trägt mit Engagement und Empathie auch immer zur Diskussion zwischen Vorstand und den anwesenden BVM-Mitgliedern bei. In diesen Tagen feiert das von ihr 1964 gegründete Institut Oppermann Marketingforschung, dessen Alleininhaberin sie immer noch ist, das 45. Firmenjubiläum. Unsere herzlichste ■ Gratulation! 44 BVM inbrief Oktober 2009 20 Jahre BVM-Mitgliedschaft Johannes Barton Dipl.-Psych. Rudolf G. Bildhauer Kerstin Büttel Thomas Dierks, M.A. Dipl.-Psych. Pauline Georgiadès Dipl.-Psych. Stephan Grünewald Dipl.-Bw. (FH) Hans Herrmann Dipl.-Kfm. Johannes Klass Burkhard Kleffmann Dipl.-Soz. Cornelia Lengner Fritz Meixner Dr. Christoph B. Melchers Dipl.-Soz.-Päd. Elfriede Meyer-Rönnau Dipl.-Math. Günther Rösch 20 Jahre korporative BVM-Mitgliedschaft R+V Allgemeine Versicherung AG Engagierte Dokumentation eines langjährigen Zeitzeugen Fast 900 Seiten ist sie lang, die Dokumentation zahlreicher Marksteine, Ereignisse, Histörchen und Etappen in der Geschichte des BVM seit den ersten „Grundsteinlegungen“ für den späteren BVM. Der Autor ist Klaus-Peter Schulze-Holz, Ehrenmitglied des BVM, mehr als 40 Jahre Mitglied im Verband und seit mehr als 30 Jahren ununterbrochen in verschiedensten BVM-Gremien und -Jobs aktiv. Die Dokumentation ist ein wahrer Schatz an dokumentarischem Material, aber auch an ganz persönlichen Eindrücken und Bewertungen des Autors. Als Quellen benutzte er Materialien, die in der Geschäftsstelle des BVM in Kellern lagerten, und als externe Quelle das von Chlodwig Kapferer verfasste Buch „Zur Geschichte der Marktforschung“ aus dem Jahr 1994. Da ist beispielsweise zu lesen, dass es schon 1948 eine erste Initiative von Unternehmensmarktforschern gab, die vor allem in Hamburg Vorläufer des späteren BVM war, der seit 1980 unter seinem heutigen Namen Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. firmiert. Später bildeten sich ähnliche Bezirksgruppen in Düsseldorf, Frankfurt am Main, München, Nürnberg und Stuttgart. Die Basis der weiteren Entwicklung des BVM waren also lokale Initiativen. Sie haben sich bis heute erhalten, sind aber inzwischen in den heutigen Regionalgruppen des BVM institutionalisiert. Schulze-Holz sagt selbst über seine Arbeit: „Marktforschung findet weder in der Theorie noch in der Praxis ohne Zeitbezug statt. Wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Arbeit und Entwicklung der Marktforschung und der Marktforschungsverbände. Und zur Geschichte der Bundesrepublik gehört auch die Entwicklung der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung und vor allem die Geschichte des Berufsverbands Deutscher Markt- und Sozialforscher.“ Im Vorstand des BVM ist man sich einig, dass KlausPeter Schulze-Holz mit seiner Arbeit ein grundlegendes Archiv angelegt hat, in dem eine Fülle von Fakten und ihre aus der jeweiligen Zeit stammenden Interpretationen gut nachverfolgt .■ werden können. PSYMA OFFICES: PHILADELPHIA LONDON LILLE BERLIN WARSAW FRANKFURT MOSCOW NUREMBERG MÉXICO D. F. SÃO PAULO BARCELONA MADRID PRAGUE BRATISLAVA MUNICH BUDAPEST SHANGHAI bbm 2009 Unsere TK & IT Kompetenzfelder: Marke & Kommunikation Kundenbindung Touchpoint-Analysen Psyma. Ihr kompetenter und innovativer MarktforschungsPartner bei allen Fragestellungen in der TK & IT Branche. PoS-Befragungen Individuelle Lösungen, Branchen-Expertise und MethodenKompetenz. NPD: Preis- & Konzepttests Wir sind für Sie da! Aus Überzeugung. Segmentierung & Zielgruppenanalyse User Experience & Online-Forschung Web 2.0-Monitoring SIE BENÖTIGEN INDIVIDUELLE LÖSUNGEN FÜR IHRE PROBLEMSTELLUNG? KONTAKTIEREN SIE UNS! PSYMA RESEARCH+CONSULTING GMBH s PHONE + 49-911-99574-70 s EMAIL [email protected] s URL www.psyma.com BVM-Verbandsarbeit BVM-GESCHICHTE Beruf & Profession AKQUA HAT EIN NEUES PLANUNGS- UND KOORDINATIONSTEAM Donner, Blitz und AKQua-Planning Aquaplaning ist das Schreckgespenst der meisten Autofahrer – jedoch nicht so in der Marktund Sozialforschung! Hier wurde AKQua-Planning ins Leben gerufen, um die Aktivitäten von AKQua, dem Arbeitskreis qualitative Markt- und Sozialforschung des BVM, zu planen und zu koordinieren. AKQua engagiert sich seit 2005 für die Steigerung der Transparenz und Präsenz qualitativer Forschungsangebote. Die Hauptaufgabe von AKQua ist es, die Interessen all derer, die beruflich mit qualitativer Markt- und Sozialforschung verbunden sind, zu formulieren, zu bündeln und zu vertreten, seien es Forschungsinstitute, betriebliche Marktforscher, Studios, Freiberufler oder Akademiker. Dieses Engagement dient dem Ziel, die Weiterentwicklung der Branche insgesamt voranzutreiben. Nach vier Jahren Aufbauarbeit gibt es nun Veränderungen im AKQua-Planning-Team. Unter viel Lob und Dank für ihre Leistungen haben Eva Balzer und Dr. Jörg Maas ihre organisatorischen und strategischen Aufgaben an das neue AKQua-Planning-Team weitergegeben. Dirk Weller bleibt AKQua-Planning auch künftig erhalten. Im neuen Koordinations- und Planungsteam sind nunmehr vertreten: Silke Erbslöh, phaydon I research+consulting GmbH, Büro Hamburg ([email protected]) Stefanie Güntzel, 360°insights, Hamburg, ([email protected]) Dr. Brigitte Holzhauer, holzhauerei, Mannheim ([email protected]) Dirk Weller (YouGovPsychonomics, Köln, [email protected]) In völliger Übereinstimmung mit allen Straßenverkehrsexperten geht auch das neue AKQua-Planning-Team davon aus, dass man wie beim Aquaplaning auf der Straße in der Arbeit auf keinen Fall bremsen oder gar das Lenkrad hektisch in eine Kurvenstellung drehen darf. Vielmehr sollen sich die vielfältigen Aktivitäten von AKQua auch künftig in bewährter Weise und Dynamik weiterentwickeln. Dabei kann sich AKQua auf einen umfassenden Wissensfundus zur qualitativen Markt- und Sozialforschung beziehen, der in den letzten Jahren erarbeitet wurde: Wodurch zeichnet sich gute qualitative Forschung aus? Antworten gibt die Broschüre zu Standortbestimmung und Gütemerkmalen qualitativer Markt- und Sozialforschung, die der BVM im Jahr 2007 herausgegeben hat. Wo findet man vertiefte und praxisnahe Informationen zu qualitativer Marktforschung? Das Buch von Eva Balzer und Gabriele Naderer (2007), an dem viele AKQuarianer beteiligt waren, bietet umfassenden Einblick. Wer es kompakter mag, muss bis Ende dieses Jahres warten: Dann wird die neue BVM-Broschüre zu Methoden der qualitativen Marktund Sozialforschung erscheinen. Welche neuen methodischen Entwicklungen gibt es? Im April 2009 hat AKQua die BVM-Fachtagung „Homo Digitalis“ über qualitative Marktforschung im Internet ausgerichtet, die ebenso für frische Impulse gesorgt hat wie unsere Veranstaltungen anlässlich der BVM-Kongresse. 46 BVM inbrief Oktober 2009 Wie ist es um das Selbstbild und Fremdbild der qualitativen Marktforschung bestellt? Hierzu hat AKQua 2008 gemeinsam mit der Hochschule Pforzheim eine qualitative Erhebung bei betrieblichen, freiberuflichen und Instituts-Marktforschern durchgeführt. Im Rahmen der aktuellen BVMBranchenbefragung werden diese Befunde demnächst auch auf eine quantitative Basis gesetzt. Wie steht es um die Aus- und Weiterbildung? Die Studie „Vom Suchen und Finden – Typische Biografieverläufe qualitativer Marktforscher“ beschreibt die Irrungen und Wirrungen, denen qualitative Markforscher beim Versuch, sich für diesen Beruf zu qualifizieren, ausgesetzt sind. Damit dies nicht so bleibt, haben wir die verfügbaren Aus- und Weiterbildungsangebote inventarisiert. Wie können sich qualitative Marktforscher vernetzen? Bei AKQua gibt es verschiedene regionale Stammtische, das AKQuarium zur vertieften Auseinandersetzung und Aktivitäten für eine stärkere Online-Vernetzung. Auch mit dem neuen Koordinationsteam wird AKQua gerade angesichts der turbulenten Wirtschaftslage die besonderen Chancen qualitativer Forschung herausstellen. AKQua trifft sich dreimal im Jahr zu Plenumsveranstaltungen, bei denen Interessierte immer willkommen sind. Für alle Anregungen, Anfragen, Anliegen und Vorhaben zum Thema qualitative Marktund Sozialforschung steht auch das neue AKQua-Planning.■ Team selbstverständlich weiterhin gerne zur Verfügung. Literatur: Naderer, Gabriele / Balzer, Eva: Qualitative Marktforschung in Theorie und Praxis. Grundlagen, Methoden und Anwendungen. Gabler, Wiesbaden 2007 BVM EDITION (2007): Standortbestimmung und Gütemerkmale qualitativer Markt- und Sozialforschung. BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. (Hrsg.), Berlin. Güntzel, Stefanie / Liebers, Christine (2008): Vom Suchen und Finden – Typische Biografieverläufe qualitativer Marktforscher. BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Arbeitskreis Qualitative Markt- und Sozialforschung (AKQua) (Hrsg.), Hamburg. Dem Fachbeirat zur Prüfung vorgelegt: BVM EDITION (2009, im Druck): Methoden der qualitativen Markt- und Sozialforschung. BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. (Hrsg.), Berlin. >j]fr]fÜ_YZÀkÜ_]kl]jf Ü?]ml]ÜxÜf\]Üa[`Üea[`ÜafÜ b]\]jÜJlY\lÜkg^gjlÜrmj][`l DalÜ\]eÜkmh]jk[`f]dd]fÜegZad]fÜ@fl]jf]lÜ\a]Ü f]m]kl]fÜ8hhkÜ1Z]jYddÜealÜ\]eÜ?Yf\qÜfmlr]f D]`jÜ@f^gkÜoool¥egZad]\] BVM Fachbeirat FACHBEIRATSWAHL 2009 Aktiv für unsere Interessen eintreten Der Fachbeirat vertritt die Mitglieder des BVM und versteht sich als deren Sprachrohr. Bestehend aus 15 direkt gewählten Delegierten, ist er nur der Mitgliederversammlung verantwortlich und frei in der Wahl seiner Aufgaben und Arbeitsweisen. Die Delegierten werden für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt und sind ehrenamtlich tätig. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Fachbeirats gehört die Beratung der übrigen BVM-Organe wie Bundesvorstand, Aufnahmekollegium oder Regionalrat. Daneben zählen aktuelle Verbandsaktivitäten und die aktive Beteiligung an Diskussionen und Grundsatzentscheidungen, wie jüngst bei der Novellierung des Datenschutzgesetzes, zum Aufgabenspektrum. Diese inhaltliche Arbeit findet in erster Linie in den Fachgremien statt, welche auf Veranlassung des Fachbeirats oder auf Anregung des Bundesvorstandes gebildet werden. Derzeit gibt es drei Fachgremien: Fachgremium Aus- und Weiterbildung Entwicklung, Betreuung und Durchführung von Fachtagungen des BVM zu relevanten Themen, beispielsweise „Apparative und neuronale Forschung“, „Markforschung 2.0“, „Qualitative Onlineforschung“ und „Betriebliche Marktforschung“ (exklusiv für Betriebsmarktforscher) Beratung zum Fortbildungsprogramm des BVM Ableitung von Maßnahmen zu Ausbau und Verbesserung des eigenen Fortbildungsangebots Zielgruppenspezifische Erweiterung des Seminarangebots, zuletzt für betriebliche Marktforscher sowie für klassische Studienleiter auf Institutsseite Befragungen zum Stand der Aus- und Weiterbildung Beratung zur Gestaltung der Ausbildung Fachangestellter Markt- und Sozialforschung Fachgremium Mitglieder Entwicklung und Betreuung von Unterlagen zur Mitgliederwerbung (z.B. Image-Broschüre) Einführung einer studentischen Mitgliedschaft einschließlich der hierzu notwendigen Satzungsanpassungen Mitgliederbefragungen Entwicklung des Berufsbildes Marktforscher Fachgremium Standesregeln / Qualitätsnormen Begleitung der Berufsstatuten (in enger Zusammenarbeit mit anderen Marktforschungsverbänden) Überprüfung von Standesregeln hinsichtlich ihres Praxiswerts Sensibilisierung der Marktforscher für die Relevanz der Richtlinien und deren Einhaltung 48 BVM inbrief Oktober 2009 Der Fachbeirat lebt vom vielfältigen Engagement der gewählten Delegierten. Hier bietet sich die Möglichkeit, das Verbandsleben und das Angebot des BVM aktiv mitzugestalten, eigene Erfahrungen, Ideen und Kenntnisse einzubringen, sowie Gelegenheit zu Networking mit Gleichgesinnten. Wichtig: Letzte Möglichkeit, Ihre Stimmen für Kandidaten abzugeben, ist der 30. Oktober 2009. Wahlunterlagen wurden den persönlichen BVM-Mitgliedern Anfang Oktober zugesandt. Bis zum 30. Oktober werden die Delegierten für die nächste Amtsperiode gewählt. Für die diesjährige Wahl haben sich 27 Kandidaten beworben. Sie stellen sich im Folgenden mit Bild und Kurzbiografie vor. Wir, die Mitglieder des bisher amtierenden Fachbeirats, freuen uns auf eine rege Teilnahme an den Wahlen. Wir blicken mit Vorfreude auf die nächsten vier Jahre und sind optimistisch, dass der Fachbeirat auch weiterhin mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung des BVM im Interesse seiner .■ Mitglieder leistet. Dr. Detlef Struck, Mitglied im BVM Fachbeirat Dr. Florian Bauer Vorstand der Vocatus AG, München 1996 Unternehmensberater bei Booz, Allen & Hamilton in Frankfurt, 2000 Gründung von Vocatus. Regelmäßige Lehraufträge an der TU München, TU Darmstadt, BAW München. Leiter verschiedener Seminare beim BVM und bei ESOMAR. Seit 2000 persönliches Mitglied im BVM, seit 2001 Mitglied im BVM Fachbeirat, Mitgliedschaften bei ESOMAR, IAREP und GWPs. Studium der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt, an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Promotion in Psychologie an der Technischen Universität Darmstadt. Andreas Bruckert Inhaber und Geschäftsführer des MAFO-Instituts, Schwalbach am Taunus Seit 1987 als Marktforscher tätig bei Burke, Cincinnati, USA, ISL, Toronto, Canada, seit 1988 beim MAFO-Institut. Seit 1988 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, seit 2005 stellvertretendes Mitglied im Beschwerderat des Rates der Deutschen Markt- und Sozialforschung von ADM, BVM und ASI, Mitgliedschaft bei ESOMAR, ADM-Vertreter des MAFO-Instituts. Studium der Volkswirtschaftslehre in Heidelberg. Norbert Dube Client Service Director TNS Infratest RI, Hamburg Start der Berufslaufbahn am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin. Seit 1989 bei IVE Research International, Hamburg, tätig, das seit 2009 unter TNS Infratest RI firmiert. Seit 2005 persönliches Mitglied im BVM. Studium der Politischen Wissenschaften an der Freien Universität in Berlin. BVM Fachbeirat Fachbeiratswahl 2009: Die Kandidaten, die sich bis einschließlich 30. Oktober zur Wahl stellen Axel Baumann Abteilungsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung, Markt-, Marketing- und Kommunikationsforschung bei der ZMG, Frankfurt am Main Nach mehrjähriger Tätigkeit bei Winterthur Versicherungen in der Schweiz, bei der Allianz Lebensversicherung und der Allianz First Life Insurance, Korea, als Abteilungsleiter für Markt-/Marketing-/ Kommunikationsforschung, Neuro-Ökonomie beim Siegfried Vögele Institut, seit 2007 bei der ZMG. Seit 2002 persönliches Mitglied im BVM, seit 2004 Leiter der BVMRegionalgruppe Rhein-Main, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Mitgliedschaften bei ESOMAR und dem INMA Research Committee. Studium der VWL/BWL in Konstanz und Tübingen. Dr. Kai Bruns Senior Market Research Manager bei Lilly Deutschland, Bad Homburg Von 1987 bis 1994 verschiedene Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit verschiedenen Forschungsaufträgen und als Entwickler der Datenbank “Waldbodeninformationssystem”, WaBIS, für Hessen. Seit 1994 Tätigkeit bei Lilly Deutschland; seit 1997 in der Marktforschung. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat. Studium der Biologie und Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Biologischen Anstalt Helgoland, Meeresstation auf Helgoland. Wolfgang Frost Leiter der Marktforschung Deutschland, Insight & Innovation Research Global Categories, bei Sara Lee Household & Body Care Deutschland, Köln 1988 Gründung und Leitung des IQM-Köln, seit 1990 Tätigkeiten bei der GfK und bei Milchhof Eiskrem (Eismann), seit 1996 bei SaraLee H&BC. Seit 1997 persönliches Mitglied im BVM, seit 2001 Mitglied im BVM Fachbeirat. Studium der Psychologie und Ausbildung in Analytischer Intensivberatung an der Universität Köln. BVM inbrief Oktober 2009 49 BVM Fachbeirat Thomas Helmreich Research Manager bei der GfK, Bereich GfK Marktforschung, Abteilung Omnibussystem, Nürnberg Seit 1992 bei der GfK. Seit 1994 persönliches Mitglied im BVM, 1995 bis 1996 stellvertretender Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe Bayern, 1997 kommissarische Leitung der BVM-Regionalgruppe Franken, seit 1998 Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe Franken, seit 1997 Mitglied im BVM Fachbeirat, seit 2001 Mitglied im BVM-Wahlausschuss, seit 2006 Mitglied in der Satzungskommission des BVM. Studium der Betriebswirtschaftslehre (FH) in Nürnberg. Tobias Kauer Teamleiter “Brand & Communication Research”, Market Research Service Center, Deutsche Post DHL, Bonn Seit 1997 Tätigkeiten bei der BASF Aktiengesellschaft, beim Monheimer Institut für Markt- und Medienforschung und bei den Gothaer Versicherungen, seit 2004 bei der Deutschen Post DHL. Seit 2000 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im Fachbeirat, Mitarbeit im Fachgremium „Aus- und Weiterbildung“, seit 2006 Rechnungsprüfer des BVM, seit 2008 kommissarisch stellvertretende Leitung der BVM-Regionalgruppe Rhein-Ruhr, seit 2009 Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe Rhein-Ruhr. Diplomstudium in den Fächern Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Mannheim. Jörg Kohlbacher Geschäftsführender Gesellschafter bei CONSILIUM, Darmstadt Seit 1988 Tätigkeiten bei der Unternehmensberatung PM&Partner, bei Ferrero, bei BasisResearch, seit 1995 bei CONSILIUM&CO. Seit 2005 persönliches Mitglied im BVM. Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Psychologie an der Technischen Hochschule Darmstadt. 50 BVM inbrief Oktober 2009 Christoph Irmer Geschäftsführender Gesellschafter der ODC Services, München 2000 bis 2005 Marktforscher bei Ciao, 2005 Gründung der ODC Services. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM, Mitgliedschaft bei ESOMAR, korporative Mitgliedschaft DGOF. Lehre als Industriekaufmann (IHK) und Studium der Betriebswirtschaftslehre (FH) Iris Keller Alleinige geschäftsführende Gesellschafterin von ForschungsWerk, Nürnberg 1996 Start der Berufstätigkeit als Projektleiterin mit dem Schwerpunkt Kundenbetreuung, seit 2002 alleinige Geschäftsführerin von ForschungsWerk. Seit 1998 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Sprecherin des BVM-Fachgremiums „Standesregeln/Qualität/Methoden“, seit 2009 stellvertretende Leiterin der BVM-Regionalgruppe Franken, Mitgliedschaften bei DGOF und ESOMAR, Institutsmitgliedschaft im ADM und aktive Mitarbeit in ADM-Gremien. Studium der Kommunikationswissenschaften. Ilka Kuhagen Gründerin und Inhaberin von IKM Ilka Kuhagen Marketingforschung, Kirchheim/München Seit 1982 Tätigkeiten als Unternehmensberaterin und Marktforscherin. Zunächst im Roland Berger Forschungsinstitut und bei der UBM Marketingforschung, seit 1994 freiberufliche Unternehmensberaterin im Marktforschungsbereich; Gründung von IKM. Seit 1994 persönliches Mitglied im BVM, Mitgliedschaften bei ESOMAR und bei QRCA (Qualitative Research Consultants Association); seit 2005 im Board of Directors des QRCA. Studium der Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkt Marketing und Psychologie) an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 1995 bis 2004 Marktforscherin bei den Unternehmen Eismann und Franz Zentis; seit 1997 in leitender Tätigkeit, seit 2005 bei Sara Lee Deutschland. Seit 2000 persönliches Mitglied im BVM, 1999 bis 2000 kommissarische Leiterin der BVM-Regionalgruppe Rhein-Ruhr, 2000 bis 2009 Leiterin der BVM-Regionalgruppe Rhein-Ruhr, seit 2001 Mitglied im BVM Fachbeirat und stellvertretende Vorsitzende des Fachbeirates. Abitur und anschließend kaufmännische Ausbildung. Danach lag der Schwerpunkt der Tätigkeiten zunächst im strategisch-logistischen Bereich bei verschiedenen Unternehmen. Dr. Jörg Maas Leiter des Bildungsgangs Fachangestellte(r) für Markt- und Sozialforschung (FAMS) am Joseph-DuMont-Berufskolleg, Köln, Lehrbeauftragter an der Rheinischen Fachhochschule Köln und Leiter Unternehmensentwicklung bei phaydon I research+consulting, Köln 1995 bis 2006 Tätigkeiten im Bereich Qualitative Marktforschung bei acos, München, der psychonomics AG, Köln und der RSG Marketing Research, Düsseldorf, seit 2006 Senior-ProjektManager und Leiter Unternehmensentwicklung bei phaydon I research+consulting. Seit 2005 persönliches Mitglied im BVM und Ersatzdelegierter im BVM Fachbeirat, 2005 bis 2009 Mitglied im Koordinationsteam des BVM-Arbeitskreises Qualitative Markt- und Sozialforschung AKQua. Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Promotion im Hauptfach Organisationspsychologie an der Universität Augsburg. Michael Pusler Leiter Burda Medienforschung, München Seit 1994 Projektleiter bei der GIM und der Infratest Wirtschaftsforschung (heute: TNS Infratest), seit 1998 bei Hubert Burda Media, Leitungspositionen in der zentralen Unternehmensforschung. Seit 2002 persönliches Mitglied im BVM. Mitglied der technischen Kommissionen der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (ag.ma), der Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE) sowie der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung (AGOF), beratendes Mitglied in verschiedenen Projektgruppen zur Novellierung des BDSG, Forschungsberatung für den VDZ (Verband deutscher Zeitschriftenverleger), eigener Marktforschungsblog unter www.science blogs.de/panorama. Studium der Psychologie und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Konstanz, Köln und Mannheim (ZUMA), Studienabschluss als Diplom-Wirtschaftspsychologe. Frank Lüttschwager Geschäftsführender Gesellschafter von EARSandEYES, Hamburg BVM Fachbeirat Gabriele Lehmann Project Manager Market Research bei Sara Lee Household & Body Care Deutschland, Köln Nach langjähriger Erfahrung im IT-Management 1995 Einstieg in die Marktforschung bei g/d/p, 1998 gründete er zusammen mit Susanne Maisch und Oliver Leisse EARSandEYES – Institut für Markt- und Trendforschung, seit 2002 fungiert er als geschäftsführender Gesellschafter. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM. Ausbildung als Kommunikationselektroniker, mehrjährige Auslandstätigkeit als Messtechniker, Studium der Elektrotechnik (ohne Abschluss). Joachim Odendahl Account Director Sektor Consumer & Retail bei TNS Infratest, Bielefeld 1990 bis 2007 Tätigkeiten bei Reemtsma, dem WBA Institut, bei IPSOS und der Partner Research Marktforschungsgesellschaft mbH, Hamburg, seit 2008 bei TNS Infratest. Seit 1997 persönliches Mitglied im BVM, von 1997 bis 2006 stellvertretender Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe Nord. Studium der Soziologie an der Universität Bielefeld. Michael L. Ranke Research Director bei Synovate, München und Mitglied im deutschen Management Team Über 20-jährige Berufserfahrung mit Tätigkeiten in der Marktforschung, Beratung und Training mit Fokus auf Hightech-Märkte, Telekommunikation, IT und Energie. Von 2001 bis 2009 bei TNS Infratest in München, Bereichsleiter und Head für die Produkt- und Preisforschung. Seit 1989 Tätigkeiten bei AL-KO Consulting und Engineering, BIS Strategic Decisions, gsr Unternehmensberatung, Strategy Analytics, von 2001 bis 2009 bei TNS Infratest, zuletzt als Bereichsleiter und Mitglied im globalen Senior Management Team von TNS. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM. Mitglied der FGM Fördergesellschaft Marketing an der Universität München. Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Augsburg, Studienabschluss als Diplom-Ökonom. BVM inbrief Oktober 2009 51 BVM Fachbeirat Dr. Walter Reimund Inhaber des Instituts ReimundResearch: Beratung für Strategische Markt- und Kommunikationsforschung, Darmstadt Seit 1987 berufliche Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Künste in Berlin, als Studienleiter Marktforschung im Institut für Zielgruppen-Marketing & Kommunikation, 1996 Gründung von Reimund-Research. Seit 1986 persönliches Mitglied im BVM. Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin und Promotion in Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Klaus Rosenthal Leiter der Marktforschung bei der Krombacher Brauerei, Kreuztal Langjährige berufliche Erfahrung aus Tätigkeiten in der Marktforschung bei Gerresheimer Glas, Erdal-Rex, dem IFAK-Institut, Dr. Oetker, Kraft Jacobs Suchard sowie der GfK. Seit 2000 bei Krombacher. Seit 1980 persönliches Mitglied im BVM, 1997– 2006 stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe Niedersachsen, Mitglied von ESOMAR, zeitweilig National Representative für Deutschland. Studium der Ökonomie in Bochum und Gießen, Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. Klaus-Peter Schulze-Holz Marktforscher BVM i.R. 1958 bis 1999 bei Infratest, München (und Folgegesellschaften) tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung der Infratest Sozialforschung. Seit 1967 persönliches Mitglied im BVM, Ehrenmitglied seit 2009, 1977–1978 Mitglied des BVM-Vorstandes, Mitbegründer des BVM Fachbeirates, seit 1981 Mitglied im BVM Fachbeirat; von 1981– 1983 und von 1989 –1997 dessen Vorsitzender, seit 1979 Mitglied der BVM-Satzungskommission, seit 2000 Rechnungsprüfer beim BVM. Studium am Deutschen Institut für Film und Fernsehen, München. 52 BVM inbrief Oktober 2009 Dr. Thomas Rodenhausen Vorstandssprecher und Präsident bei Harris Interactive, Hamburg 2000 Einstieg in die Marktforschung bei MediaTransfer AG Netresearch & Consulting, 2002 Berufung in den Vorstand von MediaTransfer, die 2007 von Harris Interactive übernommen wurde. Seit 2002 persönliches Mitglied im BVM, Mitgliedschaften bei ESOMAR, im Marketing Club Hamburg und bei WIGIM. Studium der Psychologie an der Technischen Universität Berlin, Promotion in Psychologie an der Freien Universität Berlin. Dr. Dirk J. Schmücker Leiter Forschung am N.I.T. Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa, Kiel Seit 1995 Lehr- und Forschungstätigkeit bei diversen Institutionen: Universität Lüneburg, FU Berlin, Leibniz Akademie Hannover, Deutsches Seminar für Tourismus Berlin, Christian-Albrechts-Universität Kiel, 1998 – 2007 Gesellschafter-Geschäftsführer der PROJECT M GmbH, seit 2007 beim N.I.T. Seit 2000 persönliches Mitglied im BVM, Mitglied in der IFITT Int. Federation for IT and Travel & Tourism und der DGT Deutsche Gesellschaft für Tourismuswissenschaft e.V. Studium Betriebswirtschaftslehre, Geographie und Tourismusmanagement und Promotion an der Universität Lüneburg. Stefan Ströhle Alleininhaber der abs Marktforschung und Wickert Trendforschung, Ulm, Gesellschafter und Geschäftsführer der psychonomics Field, Berlin Von 1987 an verschiedene Positionen in Marketing und Vertrieb in Industrie- und Handelsunternehmen, seit 1993 selbstständig in der Marktforschung tätig, 1994 Gründung der abs Marktforschung, 2001 Kauf der Wickert Trendforschung, Illereichen, seit 2007 Alleininhaber der abs Marktforschung und Wickert Trendforschung, seit 2007 Gesellschafter und Geschäftsführer der psychonomics Field, Berlin. Seit 1997 Firmenmitgliedschaft im BVM, seit 2005 persönliches Mitglied, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Mitgliedschaften bei ESOMAR und im Marketingclub Ulm/Neu-Ulm. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Berufsakademie Ravensburg. Jährlich sterben mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse als durch Haiangriffe. EIN EISBÄR AUF DER JAGD. Dr. Detlef Struck Inhaber der alegas ag, München * Mehrjährige Tätigkeit als Berater bei McKinsey und im zentralen Marketing von Siemens ICN, bei der Infratest Gruppe in München als Bereichsleiter und in London als Managing Director und Board Member, Geschäftsführer bei Simpson Carpenter in München, zurzeit Inhaber der alegas ag. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Mitarbeit im Fachgremium „Aus- und Weiterbildung“. Studium der Informatik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kaiserslautern, Promotion in Volkswirtschaft an der privaten Hochschule E.N.S.T. Paris. * Jagende Eisbären tarnen sich, indem sie ihre schwarzen Nasen mit der Pfote verdeckt halten und die Augen zukneifen. Willkommen im ErkenntnisReich. Frank Vogel Stellvertretender Leiter G+J Mediaforschung, Hamburg Seit 2000 Tätigkeiten als Mediaplaner bei CARAT, Marktforscher bei Warner Music Germany und Bauer Media, seit 2006 bei Gruner+Jahr. Seit 2009 persönliches Mitglied im BVM. Psychologiestudium an der Universität Hamburg. Thomas Wüstenfeld Customer Insight Specialist Rhine (Deutschland, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Niederlande) der BP, Bochum Seit 1990 in der Marktforschung bei Aral, Bochum, seit 2004 Mitglied im Global Customer Insight Team der BP. Seit 2005 persönliches Mitglied im BVM, Mitglied des BVM Fachbeirates. Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. CAPI/face-to-face EDV-Services Mystery Shopping POS-Befragungen Studiotests Gruppendiskussionen csi INTERNATIONAL Competence Service Information CSI-International GmbH // Kampstr. 88 · 100 // D - 44137 Dortmund +49-231-54505-0 // [email protected] // www.csi-international.de BVM Regionalgruppen REGIONALLEITERWAHL 2009 Konstituierung des Regionalrats Sven Dierks als Sprecher des Regionalrats wiedergewählt Die neu gewählten Regionalleiter und ihre Stellvertreter waren am 9. und 10. Oktober im pfälzischen Deidesheim zu Gast in der Regionalgruppe Rhein-Neckar, um den Regionalrat neu zu konstituieren. Dr. Sven Dierks von der Regionalgruppe Nord wurde als Sprecher wiedergewählt. Sein Stellvertreter ist Franz Liebel von der Gruppe Baden-Württemberg. Er folgt Ellen Didszus, die als Geschäftsführerin des BVM nicht mehr als Regionalleiterin kandidiert hatte. Sie wird in ihrer neuen Funktion auch weiterhin an den Regionalratssitzungen teilnehmen. Neben Ellen Didszus scheiden Gabi Lehmann – sie gehört wie Ellen Didszus zur Regionalgruppe Rhein-Ruhr –, Wolfgang Bücherl von der Regionalgruppe Franken, Mona Bellér von der Regionalgruppe Bayern und Silvia Böhm aus Leipzig aus dem Regionalrat aus. An ihre Stelle treten ab sofort Tobias Kauer und Gernot Plüm für die Gruppe RheinRuhr, Iris Keller für Franken und Andrea Ebner für Bayern. dass in jeder Region weiterhin mindestens vier Treffen im Jahr stattfinden sollen. Sie sollen den Charakter von Informationsveranstaltungen haben, dem Networking der Mitglieder dienen und darüber hinaus darauf zielen, neue Mitglieder zu werben und zu binden. Als Belohnung für einen arbeits- und diskussionsreichen Tag nahmen neu gewählte und alte Mitglieder des Regionalrats an einer Weinprobe im Weingut Reichsrat von Buhl teil. In der konstituierenden Sitzung wurden künftige Veranstaltungsformen und Organisationsfragen besprochen. Die Anwesenden waren sich einig darüber, Der Regionalrat setzt sich aus den Regionalleitern und ihren Stellvertretern zusammen. Die Regionalleiter wählen aus ihrer Mitte ihren Sprecher, der als kooptiertes Vorstandsmitglied die Interessen der Regionalgruppen im BVM-Vorstand .■ wahrnimmt. Die frisch gewählten Regionalleiter REGIONALGRUPPE NORD Regionalleiter und Sprecher der Regionalgruppen Dr. Sven Dierks IFCom, Hamburg Seit 1992 berufstätig, zunächst als Projektleiter bei GfM-Getas Sozialforschung, Hamburg, danach als freier Marktforschungsberater, als Leiter Werbeforschung bei der Radio Marketing Service, Hamburg. 1999 bis 2006 beim SPIEGEL-Verlag, Hamburg, tätig, zuletzt als Leiter der Marktforschung, seit 2006 Geschäftsführer bei IFCom, Hamburg. Studium der Soziologie, Psychologie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Statistik sowie Promotion an der Uni Hamburg Seit 1995 persönliches Mitglied im BVM, seit 1996 Leiter der BVMRegionalgruppe, von 2002 an kooptiertes Vorstandsmitglied, seit 2007 Sprecher des Regionalrats. 54 BVM inbrief Oktober 2009 Stellvertretender Regionalleiter Jan Otto Buhr ISBA Informatik Service, Hamburg Seit 1996 für ISBA tätig, 2002 bis 2007 Leiter Forschung und Entwicklung und seit 2007 Geschäftsführer von ISBA. Studium der Mathematik an der Uni Hamburg, Abschluss als Diplom-Mathematiker. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM und stellvertretender Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe. Regionalleiter Frank H. Gehre INVISO – Gesellschaft für KOMMUNIKATIONS- UND MARKETINGFORSCHUNG, Hannover Seit 1984 berufstätig, zunächst bei der Marketinggesellschaft für nds. Agrarprodukte, Hannover, zuletzt als Leiter Marktforschung, seit 1989 Geschäftsführender Gesellschafter INVISO – Gesellschaft für KOMMUNIKATIONS- UND MARKETINGFORSCHUNG, Hannover und Dozent für Marketing und Marktforschung, LEB Hannover und Akademie für Agrarmarketing. Studium der Agrarwissenschaft in Göttingen, Fachrichtung: Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit 1988 persönliches Mitglied im BVM, seit 2001 Leiter der BVMRegionalgruppe Niedersachsen. Mitglied von ESOMAR. Stellvertretende Regionalleiterin Beate Waibel-Flanz MARS Research, Consumer & Customer Research Europe, Verden BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE NIEDERSACHSEN Seit 1991 berufstätig: zunächst bei Kraft Jacobs Suchard, Bremen, ab 1994 bei Muelhens als Market Research Manager, von 1998 an bei Masterfoods Research, Verden, zunächst zuständig für Marktforschungsleitung Petcare/Human Food, dann als European Consumer Understanding Manager. Studium: BWL, Fachrichtung Marktforschung, FH für Wirtschaft, Pforzheim. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM, seit 2004 stellvertretende Leiterin der BVM-Regionalgruppe Niedersachsen. REGIONALGRUPPE RHEIN-RUHR Regionalleiter Tobias Kauer Deutsche Post DHL, Market Research Service Center, Bonn Seit 1997 berufstätig: zunächst bei der BASF Aktiengesellschaft im Bereich Mitarbeiter-, Image- und Kommunikationsforschung, danach beim Monheimer Institut für Markt- und Medienforschung, bei den Gothaer Versicherungen als Manager Image- und Kommunikationsforschung. Seit 2004 bei der Deutschen Post DHL, aktuell als Teamleiter „Brand & Communication Research“. Diplomstudium der Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Mannheim. Seit 2000 im persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied des Fachbeirats; Mitarbeit im Fachgremium „Aus- und Weiterbildung“, seit 2006 Rechnungsprüfer des BVM, seit 2008 kommissarisch stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe. Stellvertretender Regionalleiter Gernot Plüm INNOFACT, Düsseldorf Seit 2000 berufstätig: zunächst bei Untiedt Research GmbH, Hattingen, danach bei Lightspeed Research, London, als Account Director Deutschland, seit 2007 tätig bei Innofact als Head of Business Development. Studium der Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum mit Abschluss Diplom, Studienrichtung „Angewandte Sozialforschung“. Seit 2005 persönliches Mitglied im BVM, Mitglied bei der DGOF. REGIONALGRUPPE KÖLN-BONN Regionalleiter Andreas Schubert YouGovPsychonomics, Köln Seit 1997 Arbeit für YouGovPsychonomics, seit 2001 als Vorstand und seit 2008 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, zuständig für den Geschäftsbereich Marktforschung und Organisationsforschung Deutschland. Studium der Psychologie mit Schwerpunkt Wirtschaftspsychologie an den Universitäten Darmstadt, Berlin und Manchester (UK). Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM, 2003 bis 2004 Kommissarischer Leiter der BVM-Regionalgruppe Köln-Bonn, seit 2004 Leiter der BVM-Regionalgruppe Köln-Bonn. Stellvertretende Regionalleiterin Constanze Götz Reckitt Benckiser Deutschland, Mannheim Seit 1995 Volontariat und Assistenz der Projektleitung bei Grey / Market Horizons, von 1998 an Projektleiterin bei RSG Marketing Research, danach bei Sara Lee Household & Body Care, bei MarketVisions GmbH, seit 2008 Market Research Manager Central Europe bei Reckitt Benckiser. Berufsbegleitende Studiengänge, Fremdsprachenprogramm in Vancouver, Kanada. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM, 2004 bis 2005 Leitung des Forums Betriebliche Marktforschung in der Regionalgruppe KölnBonn, seit 2006 stellvertretende Leiterin der BVM-Regionalgruppe Köln-Bonn. BVM inbrief Oktober 2009 55 BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE RHEIN-MAIN Regionalleiter Axel Baumann Zeitungs Marketing Gesellschaft – ZMG, Frankfurt am Main Nach mehrjähriger Tätigkeit bei Winterthur Versicherungen in der Schweiz, bei der Allianz Lebensversicherung und der Allianz First Life Insurance, Korea, als Abteilungsleiter für Markt-/Marketing-/ Kommunikationsforschung, Neuro-Ökonomie beim Siegfried Vögele Institut, seit 2007 bei der ZMG Abteilunsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 2002 persönliches Mitglied im BVM, seit 2004 Leiter der BVMRegionalgruppe Rhein-Main, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Mitgliedschaften bei ESOMAR und dem INMA Research Committee. Studium der VWL/BWL in Konstanz und Tübingen. Stellvertretender Regionalleiter Walter Lulay SMR – Solid Marketing Research, Frankfurt am Main Seit 1976 berufstätig: zunächst bei der Wick Pharma, dann bei der Braun AG, bei Rowenta sowie bei Burke International und als Marktforschungsleiter bei Tarkett-Pegulan. Seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der SMR Solid Marketing Research, Frankfurt/Main, die seit 2007 Mitglied im ADM ist. Studium der VWL, Abschluss Diplom, Frankfurt/Main. Seit 1985 persönliches sowie korporatives Mitglied im BVM, 1999 bis 2002 Mitglied im BVM-Vorstand, 2003 bis 2004 kommissarischer Leiter der Regionalgruppe, seit 2004 stellvertretender Leiter der Regionalgruppe, 2009 Nominierung für die Mitgliedschaft im Prüfungsausschuss beim Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung. Mitglied bei ESOMAR und im Marketing Club Frankfurt. REGIONALGRUPPE BADEN-WÜRTTEMBERG Regionalleiter Franz Liebel Compagnon Marktforschung, Stuttgart Seit 1988 bei der Compagnon Marktforschung, seit 1993 geschäftsführender Gesellschafter. Studium der Psychologie und Soziologie an der Universität Konstanz. Seit 1991 persönliches Mitglied im BVM, 1995 bis 1996 stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe, seit 1996 Leiter der BVMRegionalgruppe. Stellvertretende Regionalleiterin Andrea Katz Institut Katz Marktforschung – Beratung – Coaching, Pforzheim Seit 1992 berufstätig: als freiberufliche Marktforscherin bei und für verschiedene Institute, seit 1997 Geschäftsführerin des Institut Katz, Pforzheim. Seit 2004 Dozentin an der Akademie für Verwaltung und Wirtschaft (VWA), Stuttgart und an der Dualen Hochschule Karlsruhe. Ausbildung zur Bankkauffrau, Studium der Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Pforzheim, Ausbildung zur systemischen Trainerin und Supervisorin. Seit 1999 persönliches Mitglied im BVM, 2002 bis 2004 kommissarisch stellvertretende Leiterin und seit 2004 stellvertretende Leiterin der BVM-Regionalgruppe. REGIONALGRUPPE BAYERN Regionalleiterin Gudrun Kneißl MAN Nutzfahrzeuge, Abt. GSI Business Intelligence, München Seit 1993 berufstätig: als Senior Consultant bei TNS Infratest, München, von 2006 an als Head of Market Intelligence bei MAN Roland Druckmaschinen, Augsburg, seit 2007 als Head of Business Intelligence bei MAN Nutzfahrzeuge, München. Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Augsburg, Fachrichtung Volkswirtschaftslehre, Abschluss als Diplom-Ökonomin. Seit 2003 persönliches Mitglied im BVM und kommissarische stellvertretende Leiterin der BVM-Regionalgruppe, seit 2004 Leiterin der Regionalgruppe. 56 BVM inbrief Oktober 2009 Stellvertretende Regionalleiterin Andrea Ebner TNS Infratest, München Seit 2005 bei TNS Infratest als Consultant im Bereich Industrieprodukte & -services/ Stakeholder Management. Studium der Fächer Kommunikationswissenschaft, Markt- und Werbepsychologie und Interkulturellen Kommunikation an der LudwigMaximilians-Universität, München: M. A. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM, seit 2006 Unterstützung der Regionalgruppe: Organisation von Veranstaltungen, Verfassen von Artikeln für den inbrief etc., seit 2009 Mitarbeit in der Sektion „Studenten im BVM“. Regionalleiter Dr. Hans Heinrich Ulrich Götte Kontor für Forschung & Beratung, Bielefeld Seit 1982 berufstätig: zunächst im Bereich Marketing Controlling Dr. August Oetker Nahrungsmittel, danach bei Professor Dr. Peter Naeve, Zentrum für Wissenschaft und berufliche Praxis der Universität Bielefeld und als freier Unternehmensberater. Seit 1991 geschäftsführender Gesellschafter der Kontor Unternehmensberatung und von KnowWare Software-Systeme, seit 1997 Mitglied des Aufsichtsrates der Europa Service Autovermietung. Studium der Wirtschaftswissenschaften und Promotion an der Universität Bielefeld. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM und Leiter der BVM-Regionalgruppe. Stellvertretender Regionalleiter Manfred Siegmund CALIS research & consulting, Hannover BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE BIELEFELD-OSNABRÜCK-MÜNSTER (BOM) Seit 1982 berufstätig: zunächst als Marktforscher bei der Dr. August Oetker Nahrungsmittel, Bielefeld, danach als Marktforscher bei Kraft-General-Foods in Bremen und Eschborn, als Marktforscher bei der Dr. August Oetker Nahrungsmittel für den Bereich Tiefkühlkost. Seit 1999 geschäftsführender Gesellschafter von CALIS research & consulting, Hannover. Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bielefeld, Abschluss als Diplom-Kaufmann. Seit 1985 persönliches Mitglied im BVM, seit 2006 stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe. REGIONALGRUPPE BERLIN Regionalleiter Heiko Gothe Infratest dimap Gesellschaft für Trendund Wahlforschung, Berlin 1996 Gründung und geschäftsführender Gesellschafter von netzwege, Agentur für Online-Kommunikation, seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam, danach Senior Projektleiter Meinungs- und Wahlforschung bei Infratest dimap. Lehraufträge an der FU Berlin und bei der depak-Presseakademie. Seit 2003 Einsätze als OSZE-Wahlbeobachter. Studium der Politischen Wissenschaften an der FU Berlin und der Universität zu Köln. Seit 2006 persönliches Mitglied im BVM, seit 2006 Leiter der BVMRegionalgruppe. Mitgliedschaften in DGOF, degepol und DVPW. Stellvertretender Regionalleiter Michael Schießl eye square, Berlin Seit 1999 Geschäftsführer von eye square, bis 2001 Lehrtätigkeiten an der TU Berlin, der HU Berlin und der UDK. Studium der Psychologie an der Technischen Universität Berlin, Studium der Philosophie und Kulturwissenschaften an der HU Berlin. Seit 2004 persönliches Mitglied im BVM, seit 2006 stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe. Mitglied bei ESOMAR und der DWG. REGIONALGRUPPE RHEIN-NECKAR Regionalleiter Helmut Faulstich teleResearch, Mannheim Seit 1990 berufstätig: Zunächst als Ausbilder am Bildungszentrum des Hessischen Handels, Bad Hersfeld und als Marktforscher bei der Agentur WOB, Viernheim, danach bei der Mediaagentur die media, Viernheim, dort zuletzt als Mitglied im ManagementBoard. Danach selbstständiger Marktforscher und seit 2004 als geschäftsführender Gesellschafter bei teleResearch, Mannheim, das Mitglied im ADM ist. Studium der Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Personalwesen an der Fachhochschule Fulda. Seit 1992 persönliches Mitglied im BVM, seit 2004 stellvertretender Leiter der BVM-Regionalgruppe, seit 2009 Leiter der BVM-Regionalgruppe. Stellvertretender Regionalleiter Dr. Rolf Hackenbroch Dima Marktforschung, Mannheim Seit 1990 berufstätig: zunächst als Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und als Dozent an der Universität Leipzig am Lehrstuhl für Kultursoziologie und allgemeine Soziologie, danach freier Mitarbeiter bei TNS Infratest Sozialforschung, und bei Medien Tenor, Institut für Medienanalysen, als Projektleiter, später bei die media, Viernheim. Seit 2007 Geschäftsführer von Dima Marktforschung, Mannheim. Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie und Promotion in Berlin. Seit 2004 persönliches Mitglied im BVM und Leiter der BVM-Regionalgruppe. BVM inbrief Oktober 2009 57 BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE FRANKEN Regionalleiter Thomas Helmreich GfK Marktforschung, Nürnberg Seit 1992 Research Manager bei der GfK, Bereich GfK Marktforschung, Abteilung Omnibussystem. Studium der Betriebswirtschaftslehre (FH) in Nürnberg. Seit 1994 persönliches Mitglied im BVM, 1995 bis 1996 stellvertretender Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe Bayern, 1997 kommissarische Leitung der BVM-Regionalgruppe, seit 1998 Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe, seit 1997 Mitglied im BVM Fachbeirat, seit 2001 Mitglied im BVM-Wahlausschuss, seit 2006 Mitglied in der Satzungskommission des BVM. Stellvertretende Regionalleiterin Iris Keller ForschungsWerk, Nürnberg 1996 Start der Berufstätigkeit als Projektleiterin mit dem Schwerpunkt Kundenbetreuung, seit 2002 alleinige Geschäftsführerin von ForschungsWerk. Studium der Kommunikationswissenschaften. Seit 1998 persönliches Mitglied im BVM, seit 2005 Mitglied im BVM Fachbeirat, Sprecherin des BVM-Fachgremiums „Standesregeln/Qualität/Methoden“, Mitgliedschaften bei DGOF und ESOMAR, Institutsmitgliedschaft im ADM, Mitarbeit im ADM-Ausschuss zur Ausschöpfung und zur Überarbeitung der Richtlinie für telefonische Befragungen, Arbeitsgemeinschaft ADM-Stichproben und Ausschuss des DIN-Instituts. REGIONALGRUPPE LEIPZIG Regionalleiter Marcus Körner IWD market research, Magdeburg 1998 Gründung der Beratungsagentur Körner & Partner mit Spezialisierung auf europäische Radiomärkte und im gleichen Jahr Gründung des IWD Marktforschungsinstitutes in Magdeburg, daneben von 1998 bis 2001 tätig in der Chefredaktion des Radiosenders Radioropa, Daun/Eifel, 2004 Gründung von Medialysis, aktuell geschäftsführender Gesellschafter von IWD market research und medialysis. Medizinisch-technische Ausbildung am Institut für Neurobiologie und Hirnforschung Magdeburg, dem heutigen Leibnizinstitut, Ausbildung im Bereich Rundfunktechnik/IT Elektronik in Wuppertal, Studium der Betriebswirtschaftslehre in Leipzig. Seit 1998 Mitglied im BVM. Seit 2004 stellvertretender Regionalleiter der BVM-Regionalgruppe, seit 2006 Leiter der Regionalgruppe. Mitglied bei ESOMAR und im ADM. Regionalgruppenveranstaltungen im Herbst 2009 Rhein-Neckar 29. Oktober 2009, Universität Mannheim, Mannheim Effizienzmessung von Sport-Sponsoringmaßnahmen Referenten: Markus Lichti und Alexander Fetzer, IFM Medienanalysen Nord 10. November 2009, 19:30 Uhr Steigenberger Hotel, Hamburg Media-Analyse Plakat Georg Schotten, Stroer Media Deutschland Berlin 26. November 2009, 18:30 Uhr, dbb Forum, Berlin Neue Kundenbindungsstrategien am Beispiel von MAN Nutzfahrzeuge Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge Baden Württemberg 26. November 2009 , 18:30 Uhr, Best Western Hotel Ketterer, Stuttgart Smarter Pricing mit GRIPS – Über teure Fehler und wertvolle Chancen der Preisforschung Dr. Florian Bauer, Vocatus 58 BVM inbrief Oktober 2009 Spielend zu neuen Insights und Produktkonzepten Ein innovatives Konzept der Produktentwicklung Dieses Mal wurde am 3. Juni 2009 in München ein Regionalabend der ganz anderen Art veranstaltet, nämlich ein Spieleabend. Mit sichtlichem Vergnügen beteiligten sich alle Teilnehmer am Spiel und konnten zudem erfahren, wie Brettspiele und Marktforschung zusammenpassen. Bastian Verdel, Geschäftsführer von Blauw Research, hat uns diesen Zusammenhang sowie das Spielekonzept erläutert. In einem interaktiven „Vortrag“ bekamen die rund 20 Teilnehmer an diesem warmen Sommerabend Gelegenheit, selbst und direkt zu erleben, wie die Dynamik eines Spiels für die qualitative Marktforschung und Ideenentwicklung eingesetzt werden kann. Co-Creativity gewinnt in der Marktforschung zunehmend an Bedeutung, und Konsumenten werden immer früher mit ins Boot bzw. in diesem Fall an den Spieltisch geholt. „Anstatt dass jeder in seinem Kämmerlein schwitzt, entwickelt und verwirft, bis schließlich neue Konzepte den zukünftigen Konsumenten vorgestellt werden, sollten wir unsere Zielgruppen mit einbeziehen, bevor wertvolle Zeit und Ressourcen für Konzepte verbraucht werden, die am Ende beim Käufer durchfallen“ (Bastian Verdel). Bastian Verdel, Spielleiter und Moderator an diesem Abend, hat die Teilnehmer, nach einer kurzen theoretischen Einführung ins Thema, in zwei Teams aufgeteilt. Für die Veranstaltung war auch Stephan Rein, Designer bei FLEX / theINNOVATIONLAB aus Delft angereist, um die Ideen der Teams zu visualisieren. An diesem Abend stand das Thema Busfahren mit dem öffentlichen Nahverkehr im Mittelpunkt. In Runde 1 haben die Teams getrennt voneinander so viele Aspekte wie möglich gesammelt, die ihnen am Bus fahren Spaß machen, sowie Dinge, die sie nerven und weshalb sie ungern Bus fahren. Dabei wurden sie durch ihre jeweiligen Teamleader Steffen Engelhardt und Doreen Kohl, Project Manager, beide von Blauw Research motiviert, alle Assoziationen und Findings am Flip- chart zu notieren. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen konnte sich zunächst Team 2 behaupten. BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE BAYERN In der zweiten Runde ging es nun darum, Konzepte für einen Bus zu entwickeln, mit dem die unterschiedlichen Mitfahrer lieber fahren würden, weil er ihren Ansprüchen eher gerecht wird. Nun wurde fleißig gemalt und gezeichnet und die Teilnehmer waren auch nach über zwei Stunden noch nicht müde ihre Ideen vorzustellen: Vom umfassenden Konzept „Zonenbus“, d.h. der Teilung des Busses in einen Bereich für Kurzstreckenfahrer ohne Sitze und einen für Langstreckenfahrer mit Abteilen zum Essen, Quatschen, Arbeiten oder Schlafen, bis hin zum pragmatischen Konzept „Airfresh“ und „Nasszelle“, dem selbstreinigenden Bus mit neuen Düften, die schwitzende Mitfahrer vergessen lassen, wurde alles entwickelt. Anerkennung fand auch das Konzept „Lego-Bus“, bei dem jeder seinen eigenen Sitzbaustein zum Einsteigen mitbringt, um nicht mehr mit schmutzigen Sitzen oder Kaugummis am Sitz kämpfen zu müssen. Nun wären Produktentwickler und Marketingverantwortliche gefragt, die Ideen zu bewerten, weiterzuentwickeln und futuristische Ansätze an Innovationsmanager weiterzugeben. Der Abend hat gezeigt, dass dieser integrative Ansatz alle an der Produktentwicklung beteiligten Parteien – Designer, Produktentwickler, Produktmanager, Marktforscher und Konsumenten – an einen Tisch bringt, damit diese gemeinsam Ideen und kundengerechte Produkte entwickeln und validieren. Durch diese Bündelung der Ressourcen und der unterschiedlichen Sichtweisen werden Ideen effizient und zielführend entwickelt und umgesetzt. Und last, but not least war es nicht nur ein sehr produktiver Abend, sondern hat allen Beteiligten auch .■ riesigen Spaß gemacht. Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge und Regionalleiterin Doreen Kohl, Blauw Research, Project Manager Preis der Deutschen Marktforschung 2010 Gesucht: Marktforscherpersönlichkeit 2010 Weitere Informationen finden Sie unter: www.bvm.org/forscherpersoenlichkeit2010 Bewerben Sie sich für: die Beste Studie 2010 oder den Innovationspreis 2010 Bewerbungsschluss: Freitag, der 12. Februar 2010 Bewerbung für: den BVM/VMÖ Nachwuchsforscher 2010 Weitere Informationen und Ausschreibungsunterlagen finden Sie unter: www.preisderdeutschenmarktforschung.de BVM inbrief Oktober 2009 59 BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE BERLIN Forschung für die Bundesregierung Meinungsforschung und Evaluation im Bundespresseamt Dr. Ute Molitor, Leiterin des Referats „Meinungsforschung und Evaluation“ im Bundespresseamt, verschaffte den Besuchern des BVM-Regionalabends am 26. März vor Ort Einblick in die Arbeit des Amtes. Sie referierte zu den Aktivitäten der Meinungs- und Sozialforschung für die Bundesregierung. Der Meinungs- und Sozialforschung wird im Zuge der Professionalisierung des Politikerstandes immer mehr Bedeutung beigemessen. Das Wissen über die Akzeptanz geplanter Reformvorhaben, die Erfolgschancen politischer Kampagnen oder die Einstellung bestimmter Bevölkerungs- Dr. Ute Molitor gruppen beeinflussen zunehmend das Entscheidungskalkül der politischen Eliten. Auch die Bundesregierung nutzt die Ergebnisse der Demoskopie: Ein eigenes Referat im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) beschäftigt sich mit der Erforschung der öffentlichen Meinung. Die Mitglieder der Regionalgruppe Berlin hatten sich im Bundespresseamt zu einem „Regionalabend vor Ort“ getroffen. Ute Molitor stellte nach einer kurzen Führung durch das Newscenter der Bundesregierung zunächst die grundlegenden Aufgaben des Bundespresseamts vor. Eine der Kernaufgaben sei es, die Bundesregierung mit allen notwendigen Informationen zu versorgen, die für die politische Arbeit von Relevanz sind. So wertet das Bundespresseamt rund um die Uhr Meldungen einer Vielzahl inländischer und ausländischer Medien aus und unterrichtet die Mitglieder der Bundesregierung und Ministerien kontinuierlich mit kleineren Dossiers und Kurzmitteilungen über die aktuelle Nachrichtenlage. Kernpunkt der Arbeit ist hierbei die Information der Bundeskanzlerin. Angela Merkel wird mit der so genannten Kanzlermappe allmorgendlich auf bis zu 100 Seiten über die wichtigsten Ereignisse des vorherigen Tages informiert und erhält außerdem täglich bis zu 70 SMS über das aktuelle politische Geschehen. Neben der Information der Bundesregierung ist das Bundespresseamt auch für die Information der Bürger und der Medien verantwortlich. Für die Bürgerinnen und Bürger werden insbesondere Informationsbroschüren, Informationskampagnen und ein umfassendes Internetangebot erstellt, bei den Informationen für die Medien stehen Pressemitteilungen und die dreimal wöchentlich stattfindenden Regierungspressekonferenzen im Mittelpunkt. Molitor: „Das Bundespresseamt ist Mund, Ohr und Auge der Bundesregierung“. Im Anschluss daran berichtete Molitor über die Aufgaben ihres Referats „Meinungsforschung und Evaluation“, die zum einen darin liegen, die politische Grundstimmung im Land auf der 60 BVM inbrief Oktober 2009 Grundlage diverser Stimmungsindikatoren in eigenen Befragungen zu ermitteln. Zum anderen betätigt sich das Referat auch im Bereich der empirischen Grundlagenforschung – vor allem untersucht es die öffentliche Akzeptanz bereits implementierter oder angedachter politischer Maßnahmen. Ziel dieser Analysen sei es, die Bundesregierung darüber zu informieren, ob bestimmte Reform- oder Gesetzesvorhaben der Überarbeitung oder besonderen Kommunikation bedürfen, da sie in der Bevölkerung auf mangelnde Zustimmung stoßen. Darüber hinaus werden auch speziellere Untersuchungen durchgeführt, die beispielsweise den Fokus auf die politische Bildung Jugendlicher richten oder die Stimmungen und Ansichten der Migranten in Deutschland näher beleuchten. Dies ermögliche es der Bundesregierung, die Bedürfnisse und Meinungen einzelner Bevölkerungsgruppen in ihren politischen Vorhaben stärker zu integrieren und deren Ansichten oder Forderungen zu berücksichtigen. Neben der Meinungsforschung widmet sich das Referat auch verstärkt der Evaluierung politischer Kampagnen und Informationsformate und untersucht unter anderem deren Wirksamkeit in der Bevölkerung. So wird auch der Internetauftritt der Bundesregierung regelmäßigen Usability-Tests unterworfen, um die elektronische Außendarstellung der Regierung zu optimieren. Dies gilt auch für die von der Regierung initiierten Informationskampagnen, die aufgrund von Pre-Tests sowie Leser- und Nutzerbefragungen zielorientiert ausgerichtet werden können. Das Wissen über die Akzeptanz geplanter Reformvorhaben, die Erfolgschancen politischer Kampagnen oder die Einstellung bestimmter Bevölkerungsgruppen beeinflussen zunehmend das Entscheidungskalkül der politischen Eliten. In der sich anschließenden Diskussion stand die Frage im Mittelpunkt, wieweit die Bundesregierung oder die einzelnen Ministerien tatsächlich Gebrauch von den Ergebnissen der Meinungs- und Sozialforschung machen. Die Referentin erklärte, dass die Forschungsergebnisse durchaus ernst genommen werden und in der politischen Entscheidungsfindung Berück.■ sichtigung finden. Heiko Gothe, Infratest dimap und Regionalleiter Berlin André Graceffa, Infratest dimap BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE RHEIN-MAIN Der digitale Werkzeugkasten der qualitativen Onlineforschung Professor Dr. Elke Theobald zu aktuellen Methoden und Techniken Das hochaktuelle Thema der Methoden und Techniken qualitativer Onlineforschung stand bei dem Treffen der Regionalgruppe Rhein-Main am 25. Juni in Frankfurt am Main im Mittelpunkt. Referentin war Professor Dr. Elke Theobald, Inhaberin des Lehrstuhls für computergestützte Medienerstellung an der Universität Pforzheim. Etwa 1,6 Milliarden Menschen weltweit nutzen das eine oder andere der zahlreichen Angebote des Internets – das ist etwa jeder vierte Erdenbürger. Über 40 Prozent aller Internetnutzer sind Asiaten. Nordamerika ist das Land mit der größten Internetdurchdringung – drei von vier Bewohnern von USA und Kanada leben online. Mit wenigen, aber sehr eindrucksvollen Charts verdeutlichte Professor Dr. Elke Theobald, dass das Internet aus dem Leben der Menschen sowohl in den hochentwickelten Volkswirtschaften als auch in den Schwellenländern heute nicht mehr wegzudenken ist. Die Zwecke, zu denen man sich ins Internet begibt, sind, wie die Referentin belegt, einem stetigen Wandel unterworfen und werden von den unterschiedlichen Altersklassen ganz verschieden genutzt. Das zu wissen ist für die Einschätzung, welches qualitative Instrument für eine Fragestellung genutzt werden soll, wichtig. Im Anschluss an die einführenden Bemerkungen zur Verbreitung des Internets und zu alters- und geschlechtsspezifischen Nutzerinteressen beschäftigte sich die Referentin mit dem Instrumentarium qualitativer Internetforschung. Hierbei unterschied sie zwischen den klassischen Instrumenten, d.h. Online-Befragung und –Gruppendiskussionen über E-Mail, Messenger und Chat, und den für das Web 2.0 typischen neuen Verfahren mittels Blog und Microblog, Vod- und Podcast, 3DInternet und virtueller Welten, Communities und Social Networks sowie Wikis. Ihre weiteren Ausführungen konzentrierten sich dann ausschließlich auf die neuen Methoden, da die neueren Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion das Web 2.0 nutzen. Im Einzelnen analysierte Elke Theobald die Stärken und Schwächen der Qualitativen Dokumentenanalyse, die zur Untersuchung von User Generated Content in der Blogosphäre eingesetzt wird, außerdem die Befragung Einzelner oder Gruppen via Chat oder Online-Gruppendiskussion sowie die Methode der teilnehmenden Beobachtung in Communities, Chatrooms und virtuellen Welten. Diese Verfahren werden vor allem für Imageanalysen und Motivstudien sowie in der psychologischen Werbeforschung und für die Ideengenerierung genutzt. Alle Methoden zeichnen sich dadurch aus, dass sie zwar wechselnde Themen und im Internet auch neuartige Fragen behandeln, aber prinzipiell herkömmliche Verfahren sind. Jedes der Instrumente hat sowohl Stärken als auch Schwächen. Abschließend erläuterte die Referentin, wohin sich die qualitative Marktforschung derzeit entwickelt. So werden ihrer Meinung nach immer stärker multimediale Elemente und Interaktivität in die Erhebungsmedien Einzug erhalten. Es wird mehr bildliche, haptische und sensorische Elemente geben und Internetquellen wie Wikipedia, Twitter und Folsonomy werden an Bedeutung gewinnen. Professor Dr. Elke Theobald studierte Computerlinguistik, Philosophie und Wirtschaftsinformatik in Heidelberg und Mannheim und ist seit 1998 Professorin für computergestützte Medienerstellung an der Hochschule Pforzheim. Ihre Forschungsund Beratungsschwerpunkte sind in E-Business, Internet, den neuen Medien sowie der Marketing-Kommunikation. Frau Professor Dr. Theobald ist Mitgründerin des Steinbeis-Transferzentrums für Unternehmensentwicklung und dessen stellver.■ tretende Leiterin. Axel Baumann, ZMG und Regionalleiter Termin vormerken: 16. bis 18. Juni 2010 45. Kongress der Deutschen Marktforschung in Bonn BVM inbrief Oktober 2009 61 BVM Regionalgruppen REGIONALGRUPPE BADEN-WÜRTTEMBERG Neue Kundenbindungsstrategien am Beispiel der MAN Nutzfahrzeuge Gudrun Kneißl präsentierte das als „Beste Studie 2009“ ausgezeichnete Projekt Der Regionalabend am Donnerstag, dem 17. September, war „eine wirklich runde Sache“, so Andrea Katz, stellvertretende Regionalleiterin. Die Regionalgruppe hatte Gudrun Kneißl, MAN Nutzfahrzeuge, dazu eingeladen, ihre im Wettbewerb zum Preis der Deutschen Marktforschung 2009 als beste Studie prämierte Arbeit zum Thema Kundenbindung vorzustellen. Die von Grudrun Kneißl gekonnt und charmant präsentierte, hoch interessante Studie fand großen Anklang und führte dazu, dass lebhaft gefragt und diskutiert wurde. Das Thema – und natürlich der Umstand, dass es sich um eine preisgekrönte, und deshalb besonders gute Arbeit handelt – hatte einige BVM-Mitglieder und Gäste angelockt, die lange nicht mehr an Regionalveranstaltungen teilgenommen hatten. Und es waren auch Gäste gekommen, die zum ersten Mal dabei waren. Wenn zuhören und -sehen Spaß macht: Regionalabend in Stuttgart 62 BVM inbrief Oktober 2009 Bei der von Gudrun Kneißl in Zusammenarbeit mit TNS Infratest durchgeführten Studie handelt es sich um eine internationale Kundenbindungsuntersuchung mit Treiberanalyse, ein Projekt also, das an sich noch keine Innovation darstellt. Interessant ist sie vor allem wegen der anschließend durchgeführten Analyse von den „Momenten der Wahrheit“. In ihr zeigt sich, welche Kundeninteraktionspunkte entscheidend für die Kundenbindung sind und welche einen Effekt auf die Profitabilität einer Niederlassung haben. Bei MAN Nutzfahrzeuge hatten die Ergebnisse dieser Studie zur Folge, dass sie intern konsequent umgesetzt und als Basis für weltweite Mindeststandards im Kundenkontakt implementiert wurden (eine Zusammenfassung des Studiendesigns findet man auf Seite 24 dieser Ausgabe). Die von Grudrun Kneißl gekonnt und charmant präsentierte, hoch interessante Studie fand großen Anklang und führte dazu, dass lebhaft gefragt und diskutiert wurde. Mehr noch: Sie mündete anschließend noch in einen perfekten Ausklang mit dem Besuch eines zünftigen Stuttgarter Brauhauses. .■ Franz Liebel und Andrea Katz, Regionalleitung Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Unsere Aktivitäten BVM-Mitwirkung bei der Aktualisierung des ESOMAR/ICC-Kodex, der weltweiten Grundlage unserer Berufsethik BVM-Kooperation mit Verbänden im In- und Ausland bei der Aktualisierung von Marktforschungrichtlinien und -standards BVM-Präsenz im Rat der Deutschen Marktforschung, der Verstöße gegen berufsethische Prinzipien ahndet BVM-Beteiligung an PR-Aktivitäten, die den Nutzen der Marktforschung kommunizieren und ihr Image verbessern Wir setzen uns ein für Forschungsstandards und Verbraucherschutz. Zusammen mit Partnerverbänden schafft der BVM Berufskodizes und Richtlinien, die die Forschungsqualität sichern und die Privatsphäre der Bürger schützen. Breite Straße 24 • 13187 Berlin • [email protected] • Tel. (030) 499 074-20 • www.bvm.org Marktforschungsbranche ESOMAR-KONGRESS 2009 Neue Themen in der Alten Welt Leading the way – intensive Auseinandersetzung mit dringenden Fragen von Politik und Gesellschaft Montreux, illustrer Ferienort und einst letztes Domizil von Freddie Mercury am Genfer See, war vom 15. bis 18. September Veranstaltungsort des diesjährigen Kongresses von ESOMAR, dem Weltverband der Branche. Rund 700 Instituts- und Unternehmensmarktforscher sowie Aussteller beschäftigten sich drei Tage lang mit dem Thema „Leading the way – ethnically, responsibly & creatively“. Thematisch behandelte der diesjährige Kongress die Herausforderungen, denen sich die Branche, die Märkte und Gesellschaften in Zeiten der weltweiten wirtschaftlichen Krise zu stellen haben. Das Programm war als Leistungsschau geplant, in der die Marktforschung zeigen kann, welchen Beitrag sie ethisch, verantwortlich und nachhaltig mit ihren Erkenntnissen und Empfehlungen zu aktuell und zukünftig brennenden Fragen geben kann. Marktforschung soll ihre führende Rolle darin demonstrieren, dass sie ihren Auftraggebern dabei hilft, bessere Entscheidungen zu treffen und sie zu bewegen, ethisch begründete, transparente Geschäftspraktiken einzusetzen, um das Vertrauen der Konsumenten zu erhalten und zu erhöhen. Die Mehrzahl der Beiträge zum Kongressthema waren explorative Fallstudien. Die Erwartungen von Methodenentwicklern und -forschern wurden in Bezug auf interessante Beiträge mit innovativem Inhalt jedoch wohl nicht ganz zufrieden gesellt. Dafür war der Kongress eine Art Festival neuartiger Formen der Präsentation: Rollenspiele, Mini-Musicals, dramatische Rezitation, Interaktion Die auf dem Kongress thematisierten wirtschaftlich schwierigen Zeiten machten sich auch in der Teilnehmerzahl bemerkbar. Gekommen waren rund 700 Marktforscher und Dienst- Marktforschung soll ihre führende Rolle darin demonstrieren, dass sie ihren Auftraggebern dabei hilft, bessere Entscheidungen zu treffen und sie zu bewegen, ethisch begründete, transparente Geschäftspraktiken einzusetzen, um das Vertrauen der Konsumenten zu erhalten und zu erhöhen. leister der Marktforschung aus 66 Ländern – das waren 35 Prozent weniger als auf dem Kongress im letzten Jahr in Montreal. Ganze 75 Kunden hatten den Weg nach Montreux gefunden. Das Programm war wie in den Jahren zuvor sehr umfangreich. Außer bei den fünf Keynotes konnten die Kongressbesucher zwei Tage lang vormittags und nachmittags zwischen Beiträgen in jeweils drei verschiedenen Themenschwerpunkten wählen. 64 BVM inbrief Oktober 2009 mit dem Publikum. Die Fantasie, Ideen und Beiträge auf originelle Weise zu präsentieren, war grenzenlos. Dennoch vermisste so mancher Kongressbesucher die marktforscherische Substanz. Businesslike und sehr professionell waren die Beiträge von Hans-Willi Schroiff, Henkel, „Living an Ideal. Performance based sustainability at Henkel“, und von der britischen Unternehmensberaterin Fiona Czerniawska, „Market Research and Management Consulting“. Sie wurden begeistert vom Publikum aufgenommen – zu Recht, denn sie sprachen von wirkli.■ chen Herausforderungen der heutigen Marktforschung. Mehr Information und Downloads der Kongressbeiträge: www.esomar.org Marktforschungsbranche ESOMAR-GESCHÄFTSFÜHRUNG Der Ire Finn Raben ist der neue Generaldirektor Seit dem 5. Oktober 2009 hat Finn Raben seine Tätigkeit als neuer Generaldirektor von ESOMAR aufgenommen. Raben, der die meiste Zeit seines Berufslebens in der Marktforschung gearbeitet hat, war, bevor er seine Verbandstätigkeit aufnahm, für Synovate tätig. Seine Karriere begann Raben bei Millward Brown IMS in Dublin und wechselte dann zu AC Nielsen. Bei TNS sanierte Raben zunächst das notleidende irische Geschäft und initiierte anschließend ein Global-Accounts-Programm. Als Global Director of Planning and Coordination for Key Accounts betreute er eine Reihe von Großkunden, darunter Procter & Gamble, McDonald’s und Microsoft. Zuletzt war Finn Raben als CEO für Südeuropa bei Synovate tätig. Raben ist Ire, wurde in Fernost geboren und wuchs in Europa und im Nahen Osten auf. Sein Studium, das er mit einem Bachelor-Studiengang in Sprachen und mit einem weiterführenden Studium in Betriebswirtschaftslehre und MarketingManagement abschloss, absolvierte in .■ den Niederlanden und in Irland. Weitere Informationen: www.esomar.org Finn Raben GROSSBRITANNIEN Werbung im Internet überflügelt erstmals TV-Werbung Im ersten Halbjahr 2009 haben die Werbeausgaben im Internet in Großbritannien erstmals die Ausgaben für TV-Werbung übertroffen, so eine Studie des Internet Advertising Bureau (IAB) und von PricewaterhouseCoopers. Großbritannien ist das erste Land weltweit, in dem das Werbeaufkommen für das Internet höher ist als das für das klassische Medium TV. Im ersten Halbjahr gaben die werbungtreibenden Unternehmen insgesamt 1.75 Milliarden britische Pfund für Onlinewerbung aus, das entspricht einem Wachstum gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode in Höhe von 4,6 Prozent und einem Marktanteil am Werbeaufkommen insgesamt in Höhe von 23,5 Prozent. Der Marktanteil der TV-Werbung, die fast ein halbes Jahrhundert lang Marktführer bei den Werbeeinnahmen war, betrug im ersten Halbjahr lediglich 21,9 Prozent. Ursprünglich hatte das IAB prognostiziert, dass Onlinewerbung erst zum Ende des Jahres die TV-Werbung überflügeln würde. Die ungünstige Wirtschaftsentwicklung beschleunigte die Entwicklung jedoch. Während Internetwerbung ein Plus verzeichnete, sanken die Ausgaben für TV Werbung gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent und erreichten lediglich ein Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Pfund. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis von Internet- zu TV-Werbung entwickelt, wenn es zu einem konjunkturel.■ len Aufschwung kommt. Quelle: BBC News, 30. September 2009 USA ARF publiziert Standards zur Online-Forschung Ende September veröffentlichte die ARF die Verfahrensrichtlinien zum so genannten Quality Enhancement Process (QeP), Version 1.1 für Online-Forschung. Mit Unterstützung von Unternehmen der Markenartikelindustrie hatte die ARF zwei Jahre lang an der Erstellung dieser Empfehlungen gearbeitet. Basis der Arbeit war – mit über einer Million Auftragsvolumen – eine groß angelegte Studie, in der das Angebot von 17 Anbietern von Online-Stichproben untersucht wurden, die zusammen die Stichproben von drei Viertel aller Online-Forschungsprojekte in den USA liefern. Unterstützt wurde die Studie von Unterneh- men wie Procter & Gamble, Coca-Cola, Kraft, Microsoft, Bayer, Capital One und General Motors sowie von führenden US-amerikanischen Marktforschungsunternehmen. Gegenstand der Studie waren die folgenden drei Themenbereiche: Überlappung, Doppelung von Antworten bei mehrfacher Panel-Mitgliedschaft von Befragten Antwortqualität bei mehrfacher Panel-Mitgliedschaft Vergleichbarkeit von Studien und Benchmarking die Hand geben, die ihnen dabei helfen sollen, zu überprüfen, wie konsistent, zuverlässig und genau die von ihnen in Auftrag gegebenen Online-Studien durchgeführt werden. Die Anleitungen betreffen die drei Fragenbereiche Panelbeschaffenheit, Art der Stichprobe und Antwortqualität durch Befragte. Acht Markenartikler, nämlich Bayer, Capital One, Coke, General Mills, General Motors, Kraft, Microsoft und Unilever haben sich bereit erklärt, Pilotstudien auf Basis der neuen Verfahrensrichtlinien durchzu.■ führen. Die jetzt vorgestellten Verfahrensrichtlinien sollen Käufern und Verkäufern von Online-Studien drei Sets von Fragen an Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie ist unter http://thearf.org. abrufbar. BVM inbrief Oktober 2009 65 Marktforschungsbranche MARKTFORSCHUNG WELTWEIT Wachstum 2008 deutlich verlangsamt Im Jahr 2008 ist die Marktforschungsbranche, die weltweit ein Gesamtumsatzvolumen von 29 Milliarden US-Dollar realisierte, nominal um 4,5 Prozent gewachsen. Inflationsbereinigt entsprach dies jedoch einer Zunahme von 0,4 Prozent. In insgesamt 28 Ländern ist das Umsatzvolumen der Branche gegenüber dem Vorjahr real gesunken. Nordamerika, in dem nahezu ein Drittel des weltweiten Marktforschungsgeschäfts getätigt wird, war vom wirt- Umsatz der Marktforschungsbranche 2008 nach Weltregionen Umsatz 2007 in Mio. Euro Europa insgesamt Umsatz 2008 in Mio. Euro NominalesWachstum gegenüber 2007 in % Wachstum inflationsbereinigt in % 9.436 10.543 +4,7 +0,9 8.506 9.404 +4,0 +0,7 Neuere Mitgliedsstaaten 372 471 +8,6 +2,4 Sonstiges Europa 558 669 +11,5 +2,2 6.206 6.319 +1,5 -2,1 931 1.116 +13,4 +5,6 2.629 2.978 +6,3 +2,1 320 347 +12 +1,1 19.522 21.302 +4,5 +0,4 EU 15 Nordamerika Lateinamerika Asien und Pazifik Mittlerer Osten und Afrika Welt Quelle: Global Market Research 2009 – ESOMAR Industry Report Marktforschungsumsatz 2008 nach Auftraggebern Forschungsinstitute 3% Werbeagenturen 3% Groß- und Einzelhandel 4% Business-to-business 4% Sonstige 4% (-1%) Finanzdienstleister 5% Öffentliche Versorgung 7% (+2%) Öffentlich-rechtlicher Bereich 9% (+1%) Medien 14% Industrie 47% (-1%) (In Klammern Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozentpunkten) Quelle: Global Market Research 2009 – ESOMAR Industry Report Top 20 der nationalen Marktforschungsmärkte Land Umsatzvolumen 2007 in Mio Euro Umsatzvolumen 2008 in Mio Euro Wachstum gegenüber 2007 in % 1. USA 6.366 5.818 -2,1 2. Großbritannien 2.976 2.726 +2,5 3. Deutschland 2.078 2.188 +2,5 4. Frankreich 1.925 1.996 +0,5 5. Japan 1.044 1.078 +2,5 6. Italien 610 600 -4,9 7. Spanien 532 537 -3,2 8. China 519 520 -4,3 9. Kanada 534 500 -2,2 10. Australien 455 477 +3,1 11. Brasilien 396 452 +7,3 12. Schweden 310 317 +1,5 13. Niederlande 302 313 +1,4 14. Mexiko 309 299 +1,6 15. Korea 286 279 +11,4 16. Russland 197 220 +3,1 17. Polen 152 182 +2,7 18. Belgien 152 148 -6,8 19. Schweiz 144 144 -3,2 20. Indien 132 130 +5,6 Quelle: Global Market Research 2009 – ESOMAR Industry Report 66 BVM inbrief Oktober 2009 schaftlichen Abschwung besonders stark betroffen. Nominal stieg das Umsatzvolumen dieser Region um 1,6 Prozent. Das entsprach inflationsbereinigt einem um 2,1 Prozent geschrumpften Markt. Das galt sowohl für die USA als auch für Kanada. Europa: Rumänien ist Wachstumschampion Europa ist mit rund 16 Milliarden Umsatzvolumen nach wie vor die größte Region. Nominal wuchs die Branche hier um 4,7 Prozent – das entsprach einer inflationsbereinigten Rate von 0,9 Prozent. Nach wir vor gibt es große regionale Unterschiede innerhalb Europas. Während sich die 15 Kernländer der Europäischen Union mit einer Wachstumsrate von lediglich 4,0 Prozent begnügen mussten, legten die sogenannten neuen Beitrittsländer um 8,6 und die nicht zur EU gehörenden Länder sogar um 11,5 Prozent zu. Der Marktforschungsumsatz Rumäniens stieg um über 32 Prozent, der von Ukraine und Russland um 18 Prozent und mehr. Dagegen waren die Wachstumsraten der Top 3 Europas, nämlich Großbritanniens und Deutschlands mit jeweils 2,5 Prozent sowie Frankreich mit mageren 0,5 Prozen ausgesprochen bescheiden (Zu Großbritannien siehe Seite 67). Asien: Chinas Marktforschung schrumpft Der mit Abstand größte Marktforschungsmarkt in der Region Asien/Pazifik ist weiterhin Japan, der im Jahr 2008 um 2,5 Prozent Umsatzwachstum erzielte. China dagegen, dass inzwischen in Bezug auf den Branchenumsatz die Nummer 8 ist, musste sich in diesem Jahr mit einem gegenüber dem Vorjahr um sage und schreibe 4,3 Prozent gesunkenen Umsatz begnügen. Dagegen schnitt die Marktforschung in Australien, das im Jahr zuvor fast nicht gewachsen war, mit mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent gut ab. Auf Rang 4 platzierte sich mit einem Wachstum von 11,6 Prozent Südkorea und mit deutlichem Abstand auf Rang 5 Indien mit einem Umsatzplus von 5,6 Prozent. Das Wunder vom britischen Eiland Lateinamerika: Große nationale Differenzen Die wachstumsstärkste Region war Lateinamerika, in der das Umsatzvolumen der Marktforschung inflationsbereinigt um 5,6 Prozent zulegte, gefolgt von der Region Asien/Pazifik, wo dieses real um 2,1 Prozent wuchs. Die umsatzstärksten Länder Brasilien und Mexiko schnitten jedoch unterdurchschnittlich ab, während Argentinien, Nummer 3 in Südamerika, mit über 15 Prozent Umsatzplus und die in Bezug auf die Marktforschung kleineren Länder Panama, Peru, Venezuela und Uruguay mit Wachstumsraten zwischen 8,9 und 10,3 Prozent. Industrie bleibt das mit Abstand größte Kundensegment der Marktforschung Auch weiterhin kommt nahezu jeder zweite Euro oder US-Dollar, der für Marktforschung ausgegeben wird, von Auftraggebern aus der Industrie. Medien stellen das zweitgrößte Gruppe dar, gefolgt von Versorgungsbetrieb und Finanzdienstleistern. In Deutschland werden Marktforschungsstudien in überdurchschnittlichem Maß von der Industrie in Auftrag gegeben. Sie machen fast drei Viertel des Marktforschungsumsatzes aus. In Großbritannien betreiben Auftraggeber aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich, Versorgungsbetriebe und Finanzdienstleister mehr als in anderen Ländern Marktforschung. In den USA ist die Gruppe der Auftraggeber aus den Me.■ dien außerordentlich hoch. Dr. Ulrike Schöneberg BVM Vorstand Weitere Informationen: www.esomar.org Zur Anlage des ESOMAR Industry Reports Die Studie erhebt die Marktforschungsumsätze der Marktforschungsinstitute und wertet diese auf der Ebene von Ländern und übergreifenden Wirtschaftsregionen sowie weltweit aus. Die Daten enthalten weder Umsätze von nicht-kommerziellen Forschungsinstituten an Universitäten und staatlichen Einrichtungen noch diejenigen in Abteilungen, die nicht zur Marktforschung gehören, wie dies beispielsweise bei Werbeagenturen und Unternehmensberatungen der Fall ist. Um Doppelzäh- Marktforschung wächst in Großbritannien über 50 Prozent und bleibt damit vor Deutschland Europas größter Marktforschungsmarkt Mit einem Trick gelang es der britischen Marktforschung, sich weiterhin als die Nummer 1 der nationalen Marktforschungsmärkte in Europa zu platzieren. Wie kam es dazu? Für die Erhebung des ESOMAR Industry Report 2009 erweiterte der britische Marktforschungsverband MRS kurzerhand die Definition, was als Marktforschung zu gelten hat. Nach dem alten Erhebungsmodus der Marktforschungsumsätze wäre Großbritannien auf jeden Fall auf Platz 2 und möglicherweise sogar hinter Frankreich auf Platz 3 des Rankings der nationalen Marktforschungsbranche in Europa gerückt. Einer recht ausführlichen Fußnote des ESOMAR Industry Report ist zu entnehmen, dass der britische Marktforschungsverband MRS, angeführt von David Barr, ehemals Executive Director der MRS, und seinem Kollegen Tony Cowling, ehemals Chef von TNS und Ikone der britischen Marktforschung, sich über die bisherige Definition des- sen, was als Marktforschung gilt, hinwegsetzte, um eine adäquatere und sorgfältiger erhobene Schätzung des „wahren“ Marktforschungsvolumens zu erarbeiten. Marktforschungsbranche GROSSBRITANNIEN Die neue von der MRS gewählte Definition umfasst alle Unternehmen, die sich mit der Sammlung und Aufbereitung von Daten einerseits und mit der Interpretation von Daten beschäftigen. Dazu gehören demnach auch Unternehmen wie Datamonitor, Mintel oder Euromonitor, also Unternehmen, die klassischerweise dem Bereich der Marketing- und Marktforschungsdienstleister zugerechnet werden, selbst aber nicht wirklich Marktforschung betreiben. Darüber hinaus hat die MRS aber auch Marktforschungskunden befragt, wofür sie ihr Marktforschungsbudget aufwenden. Auf Basis dieser Gespräche wurden in der Neuberechnung auch Aufwendungen für Rechtsanwälte oder Kreativtrainer usw. berücksichtigt, weil sie – so Tony Cowling – ja aus den Marktforschungsbudgets bezahlt und für Zwecke der Markt.■ forschung verwendet wurden. Quelle: ESOMAR Industry Report 2009 TOP 5 der nationalen Marktforschungsländer 2008 weltweit In Mio Euro 1) In Prozent Land 2004 2005 2006 2007 2008 Wachstum Wachstum nominal 2) real 3) USA 7.319 7.722 8.232 8.726 8.866 1,6 -2,1 Großbritannien Neue Version 4) 3.499 3.536 3.488 4.079 4.154 6,2 +2,5 Alte Version 5) 2.362 2.411 2.369 2.771 2.943 Deutschland 2.084 2.185 2.206 2.848 3.334 5,3 +2,5 Frankreich 2.134 2.247 2.214 2.638 3.042 3,7 +0,5 Japan 1.359 1.405 1.444 1.431 1.643 3,9 +2,5 1) Die von den Ländern gemeldeten Daten wurden meistens in lokaler Währung oder in US-Dollar angegeben. Umrechnungsbasis für alle von ESOMAR ausgewiesenen Tabellen waren die vom Internationalen Währungsfond (IWF) herausgegebenen „durchschnittlichen Umtauschraten“ im Jahr 2008. 2) Errechnet auf Basis der Werte in lokalen Währungen. 3) Errechnet auf Basis der Werte in lokalen Währungen unter Berücksichtigung der vom IWF errechneten nationalen Inflationsraten. 4) Die im jetzigen ESOMAR Industry Report publizierten Daten. 5) Die in den Jahren 2004 bis 2007 ausgewiesenen Zahlen stammen aus dem ESOMAR Industry Report 2008. Der Wert für 2008 ist ein auf Basis des nominalen Wachstums von 2007 auf 2008 errechneter Schätzwert. lungen zu vermeiden, bleibt die Arbeit von Subunternehmen außerhalb des jeweiligen Landes unberücksichtigt. Die Daten liefern die nationalen Marktforschungsverbände, führende Marktforschungsunternehmen, unabhängige Analysten und die ESOMAR-Länderrepräsentanten in aller Welt. Alle Berechnungen werden auf Basis der in USDollar umgerechneten Umsätze durchgeführt. Das Gros der nationalen Verbände liefert seine Zahlen auf Basis nationaler Währungen oder – gleichzeitig mit dem Umrechnungswert – in US-Dollar. Die Umrechnung aller nationalen Umsätze in US-Dollar-Werte und Euros erfolgt auf Basis des vom IMF (International Monetary Fund) ermittelten Jahresdurchschnittswerts. Die nominalen und inflationsbereinigten Wachstumsraten in den einzelnen Ländern werden auf Basis der nationalen Währungen errechnet. Für die Berechnung der regionalen und weltweiten Werte werden die nationalen Werte in US-Dollar umgerechnet. BVM inbrief Oktober 2009 67 Marktforschungsbranche ESOMAR AWARDS 2009 Global Premier League Zum Abschluss des diesjährigen Kongresses in Montreux gab ESOMAR die Preisträger bekannt, die sich durch ihr Engagement für die Marktforschung, durch herausragende Forschungsarbeit und besonders gute Beiträge zum diesjährigen Kongress auszeichneten. Der Preis für die beste Fallstudie ist mit 1.500 Euro dotiert und wird für die Arbeit vergeben, in deren Mittelpunkt ein innovatives Beispiel angewandter Marktforschung steht und die dem Auftraggeber einen messbaren Nutzen geliefert hat. Als beste Fallstudie wurde der Beitrag „The Future of Work“ ausgezeichnet, die Keith Bailey, Nokia, Großbritannien, sowie Andy Dexter, Leanne Tomasevic und Adam Chmielowski, Truth, Großbritannien, verfasst haben. Ziel dieser global angelegten Studie war die Entwicklung visionärer und zugleich stabiler Szenarien zur Zukunft der Arbeit und der Mobilität und deren Bedeutung für die Menschen. „Mit diesen Auszeichnungen ehren wir einige Personen, die hervorragende innovative Forschungsarbeit geleistet haben, und eine Marktforscherpersönlichkeit, die sich während ihrer beispiellosen Karriere um die Branche verdient gemacht hat“, erläuterte Gunilla Broadbent, Präsidentin von ESOMAR. Die Preise und ihre Empfänger: Der John Downham Award wird alle zwei Jahre für herausragende Verdienste bei der Erarbeitung von Qualitäts- und Leistungsstandards in der Marktforschung verliehen. Dieser Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Preisträgerin 2009 ist Kim Dedeker, Chair of the Americas von Kantar. Sie erhält diesen Preis für ihr herausragendes Engagement, Qualitätsstandards für die Online-Marktforschung zu erarbeiten. 2006 hatte Dedeker erstmals überzeugend von den Erfahrungen berichtet, die Procter & Gamble mit Qualitätsmängeln bei der Online-Marktforschung gemacht hatte. Daraufhin gründete die ARF ihren Online Research Quality Council (ORQC), in dem Dedeker stellvertretende Vorsitzende wurde (Vgl. dazu Seite 65). Der Excellence Award wird für den besten Vortrag auf Veranstaltungen des Verbandes, die zwischen September 2008 und Juni 2009 stattfanden, vergeben. Dieser Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Für ihren Beitrag „A Holistic Approach To The Measurement Of WOM – Its Impact On Consumer’s Decisions“ erhielten Ed Keller, The Keller Fay Group, USA, und Barak Libai, Tel Aviv University, Israel, den diesjährigen Excellence Award. Ihre Arbeit präsentiert die Ergebnisse eines innovativen Ansatzes zur Messung der Wirkungen von Mundpropaganda. Er ermöglicht es dem Marketing, Strategien für den Einsatz von Mundpropaganda zu planen deren Wirksamkeit zu messen. 68 BVM inbrief Oktober 2009 Der Preis für den besten Methodenbeitrag ist ebenfalls mit 1.500 Euro dotiert und wird für die Arbeit vergeben, die sich in Bezug auf methodische Qualität und Innovationsgrad auszeichnet und zur Weiterentwicklung der in der Marktforschung verwendeten Methoden beiträgt. Kim Dedeker, Chair of the Americas von Kantar Folgende drei Preise betreffen Beiträge des diesjährigen Kongresses. Der Fernanda-Monti-Preis geht an die Verfasser des insgesamt besten Kongresspapiers. Dieser Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Er ging an Tom De Ruyck, Niels Schillewaert, Annelies Verhaeghe und Micheal Friedman von InSites Consulting, Belgien, für ihren Beitrag „The Longest Day – Cultural Differences In CSR“. Viele national und international agierende Unternehmen halten die unternehmerische Verantwortung gegenüber der Gesellschaft (Corporate Social Responsibility (CSR)) für höchst bedeutsam. Jedoch mangelt auch vielen Unternehmen an Verständnis dafür, wie wichtig CSR für das Image einer Marke ist und wie man im Hinblick auf die Marke mit diesem Thema umgehen soll. „The Longest Day“ fasst die Ergebnisse einer von mehreren Kunden unterstützten länderund branchenübergreifenden Studie zum Verhältnis von Markenentwicklung und dem Bekenntnis zu sozialer Verantwortung von Unternehmen zusammen. Die diesjährigen Preisträger sind Namita Mediratta, Unilever Indonesia, sowie Raghavan Srinivasan und Astiti Suhirman, TNS Indonesia. Ihr Beitrag „Evaluating Social Mission Projects In Emerging & Bottom Of The Pyramid Markets - An Innovative Behaviour Measurement Methodology“ beschäftigt sich ebenfalls mit CSR in den so genannten BoPMärkten der Schwellenländer (BoP: Bottom of Pyramid). Die steigende Bedeutung von CSR stellt die Marktforschungsbranche vor besondere Herausforderungen. Viele CSR-Aktivitäten in BoP-Märkten finden in Schwellenländern statt. Deshalb stellt sich die Frage, wie man die Wirksamkeit von CSR-Aktivitäten in diesen Regionen zuverlässig und gültig messen kann, in denen es eine hohe Analphabenrate gibt und in denen Menschen sich schwer tun, ihre eigenen Wünsche zu artikulieren. Diese Fallstudie präsentiert einen innovativen Ansatz zur Messung der Auswirkungen von CSR-Aktivitäten auf Verhaltensänderungen im Rahmen eines von Unilever in BoP-Märkten in Indonesien durchge.■ führten Projekts. Weitere Informationen: www.esomar.org Erstmals Nachwuchsforscher des Jahres ausgezeichnet Seit einigen Jahren räumt ESOMAR der Förderung junger Talente höchste Priorität ein. Seit dem Kongress in Berlin im September 2007 lädt der Verband alljährlich rund 20 Top-Studenten renommierter Universitäten und Business Schools ein. Erstmals schrieb ESOMAR in diesem Jahr einen Nachwuchsforscherpreis aus. ever after ...“ den ersten Preis. Verhaeghe nutzte Ansätze aus Netnography und Co-Creation, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie gesundheitliche Bedingungen das Leben von älteren Menschen und der Menschen, die sie pflegen, beeinflussen. Von ihrer Großmutter inspiriert, führte Verhaeghe eine Studie durch, die umfassende Erkenntnisse zu den Ängsten, die sich mit der Frage der Gesundheit Älterer verbinden, vorlegt und einen Katalog praktischer und einfach zu realisierender Empfehlungen für die private und institutionelle Altenpflege liefert. Das Thema des Forscherpreises orientiert sich am jeweiligen Kongressthema. Das diesjährige Thema lautete: „Leading the way – ethically, responsively, creatively“. Bewerben konnten sich Marktforscherinnen und Marktforscher bis zum Alter von 30 Jahren. Die von ihnen vorgelegten Studien sollten sich durch hochwertige, neuartige Forschungsansätze auszeichnen und thematisch besonders aktuelle und kontroverse globale Fragen aus den Bereichen Umwelt, Armut und Alterung behandeln. Mentoren von UNICEF, Barclaycard und IMS Health betreuten und unterstützen die Bewerber bei den Vorbereitungsarbeiten für die Teilnahme am Wettbewerb. Eingereicht wurden 80 Arbeiten aus 25 Ländern. Eine belgische Forscherin, Annelies Verhaeghe von InSites Consulting, gewann mit ihrer Studie „And they lived happily Das Urteil der Jury: „Verhaeghes Arbeit zeichnet sich durch innovatives Denken und eine hohe Qualität aus. Sie ist ein ausgezeichnetes Beispiel explorativer Forschung in einem zunehmend wichtigen Bereich menschlichen Lebens.“ Annelies Verhaeghe, beste Nachwuchsforscherin und Mitbeteiligte an der mit dem Fernanda-Monti-Preis ausgezeichneten Studie „The Longest Day“ PS: Annelies Verhaeghe stand bei der diesjährigen ESOMAR-Preisverleihung zweimal auf dem Siegerpodest, nämlich als Nachwuchsforscherin und als Mitverfasserin des mit dem Fernanda-MontiPreis für den besten Kongressbeitrag ausgezeichneten Papiers „The Longest Day. Cultural Differences in CSR“ (siehe dazu den Beitrag in dieser Ausgabe auf ■ Seite 68). GfK Omnibussystem Marktforschung in 3-D! Das GfK Omnibussystem. Die Reise in die Köpfe Ihrer Kunden. 1. Dimension: GfK CLASSIC BUS / GfK TELEFON BUS / GfK eBUS® 2. Dimension: bevölkerungsrepräsentativ oder zielgruppenspezifisch 3. Dimension: national oder international Das GfK Omnibusteam: Christiane Fischer Thomas Helmreich Klaus Hilbinger Alexander Kolb Telefon 0911 395 2323 [email protected] www.gfk.com/omnibus Marktforschungsbranche ESOMAR AWARDS 2009 Marktforschungsbranche TOP 25 DER WELT Rezession verhagelt das Geschäft Der Umsatz der 25 größten Marktforschungsunternehmen hat sich 2008 gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent erhöht – das ist nur die Hälfte des Wachstums, dass die Branchenriesen im Jahr 2007 erzielt hatten. nehmen IBOPE sowie die Online-Forschungsanbieter comScore und YouGov. Diese Unternehmen machen zusammen allerdings nur etwa 2 Prozent des Gesamtumsatzes der 25 größten Unternehmen aus. Bei einer Inflationsrate von global 3,3 Prozent entspricht das – so Larry Gold, Herausgeber des US-Brancheninformationsdienstes Inside Research – praktisch einem fast völligen Stillstand. Neun der Unternehmen wuchsen überdurchschnittlich stark – vier von diesen gehörten zu den ganz Großen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar. Beachtliche zweistellige Umsätze erzielten das brasilianische Unter- Im Ranking zeigt sich erstmals, wie die Marktforschungswelt nach den zweitgrößten Unternehmensdeal der Geschichte*) aussieht, nämlich nach der Übernahme von TNS durch den Kommunikationsriesen WPP. Die ehemalige Nummer 5, Kantar, in deren Portfolio jetzt TNS eingegliedert ist, ist auf Platz 2 aufgestiegen. IMS und GfK bleiben auf den Rängen 3 und 4, wäh- rend IPSOS, Synovate und die nachfolgenden Institute nach oben aufrücken. Mit Ausnahme von YouGov, das erstmals im Ranking auf Platz 24 aufgeführt ist, erwirtschaften vor allem die ganz großen Institute den größten Anteil ihres Geschäfts nicht im Heimatland, sondern über ihre Auslandstöchter und -niederlassungen. *)Die größte Unternehmensübernahme war der Verkauf von A.C. Nielsen an eine private Investorengruppe im Jahr 2006. ■ Quelle: Inside Research, August 2009. Honomichl Top 25, Marketing News, August 2009. Top 20 der Marktforschungsunternehmen weltweit Rang Rang Unternehmen 2007 2008 1 1 The Nielsen company, USA 2 2 IMS Health, USA 3 3 Taylor Nelson Sofre, Großbritannien 4 5 5 6 In wie vielen Ländern vertreten Umsatz 2008 global in Mio US-$ 1 Wachstum gegenüber 2007 in Prozent 2 Umsatz im Ausland in Prozent 33.171 4.220,0 12,7% 48,5 76 7.950 2.192,6 6,0 63,5 80 15.267 2.137,2 5,4 82,1 GfK Gruppe, Deutschland 63 9.070 1.593,2 5,8 75,0 4 The Kantar Group, Großbritannien 61 7.100 1.551,4 2,7 66,0 6 Ipsos Gruppe, Frankreich 56 8.088 1.270,3 9,1 88,6 7 7 Synovate, Großbritannien 57 5.801 867,0 7,8 93,8 8 8 IRI, USA 8 3.655 702,0 5,6 37,2 9 9 Westat, USA 1 1.906 467,8 10,4 — 10 10 Arbitron, USA 2 1.130 352,1 6,9 3,9 11 11 INTAGE, Japan ** 2 1.666 281,1 7,5 0,9 12 12 J.D. Power and Associates, USA* 8 875 260,5 12,0 29,2 13 13 Harris Interactive, USA 7 1.336 226,8 -1,7 29,1 14 14 Maritz Research, USA 4 806 223,3 3,0 16,1 15 15 The NPD Group, USA 13 1.120 211,1 11,7 24,0 16 17 Opinion Research/Guideline Group, USA 7 1.235 202,2 7,5 43,1 17 16 Video Research, Japan ** 18 18 IBOPE Group, Brasilien 19 19 20 21 21 – 22 1) 108 Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit) 3 386 169,6 -1,1 0,1 16 1.743 116,5 0,4 21,5 Lieberman Research Worldwide, USA 4 324 87,5 11,7 18,7 comScore, USA 5 452 87,2 31,5 11,6 Cello Research & Consulting, Großbritannien 2 400 79,9 11,0 48,6 – Market Strategies, USA 2 311 61,8 10,8 9,7 23 – BVA Group, Frankreich 4 620 55,6 -0,3 4,9 24 – OTX, USA 2 191 54,5 35,6 6,8 25 22 Dentsu Research, Japan 1 116 54,2 -10,4 104.719 17.525,4 7,7% Total 57,3 *Schätzung von Inside Research **Jahresabschluss zum 31. März 1) Der Gesamtumsatz einiger hier erfassten Unternehmen ist erheblich höher. Er blieb unberücksichtigt, weil er nicht aus Marktforschung stammte. 2) Hier ist nur das organische Wachstum berücksichtigt. Die Wachstumsrate wurde auf Basis der Heimatwährung berechnet, nicht inflationsbereinigt. Quelle: Inside Research August 2009 und Honomichl Top 25, Marketing News, August 2009 70 BVM inbrief Oktober 2009 Maine stellt Weitergabe persönlicher Daten Minderjähriger unter Strafe Ein am 12. September 2009 in Kraft getretenes Gesetz im US-Bundesstaat Maine sorgt für Aufregungen bei der amerikanischen Marketing Research Association (MRA) und der ihr angehörenden CMOR. Das Gesetz sieht vor, dass persönliche Daten von Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind, die Erfassung und Weitergabe jeglicher personbezogener Daten verboten sein sollen. CMOR (Council for Marketing and Opinion Research), dessen Aufgabe es ist, Lobbyarbeit im Interesse der Markt- und Sozialforschung in Washington und in den Bundesstaaten zu betreiben, fürchtet, dass das Gesetz in seiner jetzigen Fassung Forschungsinstitute betreffen könnte, wenn sie Informationen von Minderjährigen erheben, analysieren oder speichern. Laut CMOR soll der „Prevent Predatory Marketing Practices Against Minors Act“ Verkäufe, Verkaufsangebote und die Übertragung von gesundheitsbezogenen oder persönlichen Informationen Minderjähriger, wenn dies nicht von den Eltern erlaubt wurde, unterbinden. Marktforschungsinstitute, wo immer in den USA diese ihren Sitz haben, die dies nicht beachten, müssen möglicherweise damit rechnen, dass man sie gerichtlich verfolgt. LaToya Lang von CMOR warnt: „Landesweit sollten Forscher ihre Datenbestände und Forschungspläne überprüfen, um nicht Gefahr zu laufen, angeklagt zu werden. Obwohl Maines Oberster Staatsanwalt versichert hat, dass er selbst in Zusammenhang mit dem neuen Gesetz nicht aktiv werden will, besteht die Gefahr, dass private Kläger initiativ werden.“ CMOR bemüht sich unterstützt von einer Reihe von Partner, die Konsequenzen des Gesetzes für die Marktforschung mit dem Gesetzgeber zu klären und die Interessen der Branche zu schützen. Lang dazu: „Das Gesetz wurde verabschiedet, nachdem in letzter Minute die für unsere Branche kritischen Passagen unbemerkt eingefügt worden waren. Die Initiatoren hatten offenbar Marktforschung mit Marketing .■ verwechselt.“ Marktforschungsbranche USA Weitere Informationen: www.mra-net.org GROSSBRITANNIEN MRS schlägt Richtlinie für deliberative Umfragen vor Deliberative Techniken insbesondere bei Studien für Politik und öffentliche Institutionen werden in jüngster Zeit vermehrt eingesetzt. Der britische Marktforschungsverband sucht diese neue Forschungstechnik und ihre Anwendung in Einklang mit geltendem Standesrecht zu bringen. Die Methode deliberativer Umfragen wurde 1988 von Professor James Fishkin von der Stanford University entwickelt. Sie kombiniert Beratung beziehungsweise Diskussion mit Befragungen auf Basis wissenschaftlich erhobener Stichproben. Gegenstandsbereich des neuen Ansatzes sind vor allem politische Themen und Wahlen. In einem ersten Schritt werden Personen aus einer repräsentativen Stichprobe zu einer bestimmten politischen Frage abgefragt. Danach lädt man einen Teil der Personen aus dieser Stichprobe zu einem Treffen ein, um über genau diese Fragen ausführlich zu diskutieren. Ihnen wird dabei zusätzliches Informationsmaterial zu dem in den Fragen behandelten Thema zur Verfügung gestellt, und außerdem bekommen sie die Gelegenheit, sich dazu mit Experten und Politikern auszutauschen. zweiten Befragung dokumentieren das mögliche Meinungsbild, zu dem die Öffentlichkeit gelangen würde, wenn sie besser informiert und mehr in die politischen Angelegenheiten involviert wäre. Experimente zu deliberativen Umfragen wurden in Europa in Dänemark, Italien und Bulgarien durchgeführt. Abschließend werden den Befragten noch einmal dieselben Fragen wie in der ursprünglichen Befragung gestellt. Die Abweichungen der Ergebnisse dieser Weitere Informationen: www.twitter.com/researchlive Bis zum 20. November haben Marktforscher, die mit diesen Methoden arbeiten, die Möglichkeit, ihre Stellungnahme zu .■ den neuen Richtlinien abzugeben. HOCHSCHULE PFORZHEIM Honorarprofessur für Dirk Frank Im Rahmen einer akademischen Feierstunde wurde Dirk Frank am 15. Oktober zum Honorarprofessor der Hochschule Pforzheim ernannt. Der Diplompsychologe und Geschäftsführer des Instituts für Marketingforschung, ISM Global Dynamics in Kronberg, lehrt seit 2001 Internationale Marktforschung und Spezielle Methoden der Marketingforschung im bundesweit einzigen Studiengang Markt- und Kommunikationsforschung. Dirk Frank hat an der Goethe-Universität Frankfurt Psychologie studiert und ist dort seit 1999 Lehrbeauftragter am Institut für Psychologie mit den Schwerpunkten Methoden, Evaluation und Qua.■ litätssicherung. Dirk Frank BVM inbrief Oktober 2009 71 Marktforschungsbranche IFM BERLIN UND INFO GMBH Die Chancen der ersten Stunde genutzt Doppeljubiläum zweier Pionierinstitute der Marktforschung Vor 35 Jahren nahm das „IFM Institut für Markt- und Medienforschung Berlin GmbH“ als eines der ersten Marktforschungsinstitute West-Berlins seine Arbeit auf; vor 20 Jahren war das „Unabhängige Marktforschungsinstitut INFO GmbH“ das erste private Institut der damals offiziell noch bestehenden DDR. Dr. Holger Liljeberg, Inhaber beider Institute, und seine Mitarbeiter feierten am 18. September dieses Jahres das doppelte Jubiläum in der Hauptstadt-Repräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin. Der Rahmen der Jubiläumsfeier war ein besonderer und die Gäste erwartete ein ausgesprochen abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, das die Entwicklung und die Perspektiven der Marktforschung thematisierte. Professor Dr. Egon Bahr, Bundesminister a.D., eröffnete das Programm mit einem Holger Liljeberg hat sich über mehr als ein Jahrzehnt aktiv im BVM engagiert. Vor bereits mehr als 15 Jahren, nämlich 1993, war er BVM-Regionalleiter in Berlin. Fast zehn Jahre war er im Fachbeirat tätig, und von 1996 bis 2005 hat Holger Liljeberg im BVM-Bundesvorstand die Geschicke des BVM mitgestaltet. Er war vor allem in Fragen des Datenschutzes, des Standesrechts, der Entwicklung der DIN ISO-Norm und der Entwicklung verschiedener Richtlinien involviert. Er fungierte als Vertreter des BVM im ADM-Rechtsausschuss und holte die BVM-Geschäftsstelle aus der Provinz in die Bundeshauptstadt Berlin. Das IFM Institut für Markt- und Medienforschung Berlin wurde 1974 als Full-Service-Institut in der Markt- und Meinungsforschung aus der Taufe gehoben. Institutsgründer und langjähriger Leiter des Instituts war Dr. Otto Hafermalz, bis Holger Liljeberg im Jahr 2001 die Geschäftsführung übernahm. Auch die INFO GmbH ist eine Schöpfung der ersten Stunde der deutschen Wiedervereinigung. Es wurde in den letzten Tagen der DDR als erstes privates Marktforschungsunternehmen noch in der damaligen DDR gegründet. Institutsgründer und geschäftsführender Gesellschafter ist Holger Liljeberg. Die INFO-Gruppe deckt mit derzeit 29 Mitarbeitern und bundesweit rund 2.500 Interviewern methodisch und inhaltlich alle Unternehmensgründer und Geschäftsführer Dr. Holger Liljeberg und Ehrengast Professor Egon Bahr fesselnden Beitrag zu der Frage: Kann Regieren ohne Marktund Meinungsforschung auskommen? Gastreferenten waren darüber hinaus Olaf Dähne von den Berliner Verkehrsbetrieben, Kai-Helmut Riese von Axel Springer, Dr. Christoph B. Melchers, Dozent an der University of Management and Communication Potsdam, sowie Professor Dr. Brigitte StielerLorenz von Core Business Development. Ellen Didszus, die für den BVM an der Feier teilnahm, in ihrer Laudatio: „Der BVM ist Ihnen, Dr. Liljeberg, zu großem Dank verpflichtet – für die bewährte Zusammenarbeit und ihre unerschütterliche Unterstützung des Verbandes – gerade auch in bewegten Zeiten. ... Und wer Holger Liljeberg kennt, der weiß, was ihn auszeichnet. Eigenschaften, die besonders bei der Gründung des INFO-Instituts unabdingbar waren. Sie hatten Pioniergeist und Mut und haben die Zeichen der Zeit erkannt. Eine wahrlich nicht alltägliche Gabe.“ 72 BVM inbrief Oktober 2009 Der BVM ist Ihnen, Dr. Liljeberg, zu großem Dank verpflichtet – für die bewährte Zusammenarbeit und ihre unerschütterliche Unterstützung des Verbandes – gerade auch in bewegten Zeiten. Bereiche der Markt- und Meinungsforschung ab. Die Institute sind Mitglied des Arbeitskreises Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute ADM und des Berufsverbandes Deutscher Markt- und Sozialforscher BVM e.V. Zum Unternehmensverbund gehört außerdem das Unternehmen LILJEBERG Re.■ search International im türkischen Antalya. Weitere Informationen siehe www.infogmbh.de Vom fränkischen Verein zur Nummer 4 weltweit Eines der ältesten Unternehmen weltweit feiert ein denkwürdiges Jubiläum Marktforschungsbranche 75 JAHRE GfK Die Gründerväter der GfK, die Professoren Wilhelm Vershofen und Erich Schäfer sowie der Universitätsassistent Dr. Ludwig Erhard, die den GfK-Verein gründeten, gelten auch als Wegbereiter eines eigenständigen Wegs der Verbraucherforschung in Europa. Am 8. August 1934 veröffentlichte Wilhelm Vershofen eine Abhandlung mit dem Titel „Konsumentenbefragung auf breiter Basis“. Dieser Aufsatz gilt als Geburtsurkunde der GfK. Zur gleichen Zeit gab es in den USA bereits einen ersten kleinen Boom der damals noch sehr jungen Marktforschungsbranche. Die GfK-Gründer hielten – sowohl methodisch wie kulturhistorisch begründet – aber nicht viel von einem Wissens-Austausch über den Ozean hinweg. Das alles jedoch ist längst Vergangenheit, denn inzwischen ist das 75-jährige Unternehmen längst global aufgestellt und mischt kräftig im weltweiten Konzert der Branche mit. Heute gibt es nur noch eine Hand voll Unternehmen, die in der Gründerzeit der Marktforschung entstanden sind und bis in die Gegenwart noch unter ihrem Gründungsnamen firmieren, wie das für die GfK zutrifft: so das bereits 1923 gegründete A.C. Nielsen sowie für das 1925 aus der Taufe gehobene Gallup Institut und die 1938 ins Leben gerufene Opinion Research Corporation. Meilensteine der GfK-Geschichte Angefangen hat die GfK 1936 mit einer Studie zur Bekanntheit des Bayer-Firmenlogos. Mit der Firma Henkel startete die GfK im Jahr 1957 die kontinuierliche Verbraucherforschung. In ihrem Auftrag baute die GfK das erste Haushaltspanel in Deutschland mit anfangs 1.000 Haushalten auf, die regelmäßig ihr Einkaufsverhalten berichteten. Inzwischen ist dieses Panel auf 30.000 Haushalte angewachsen. Weitere Meilensteine waren der Start der Handelspanel-Forschung im Jahr 1970 und der Aufbau der Fernsehforschung im Jahr 1984. Für schnelles Wachstum steht vor allem das vergangene Jahrzehnt: Im Jahr 1999 ging die GfK an die Börse. Noch im gleichen Jahr wagte die GfK den Sprung über den großen Teich und erwarb das Ad-hoc-Forschungsinstitut GfK Custom Research in den USA. Im Jahr 2005 übernahm die GfK in der bis dahin größten Akquisition ihrer Unternehmensgeschichte das Marktforschungsunternehmen NOP World , das in Europa und in den USA tätig war. Innerhalb von sechs Jahren war es damit der GfK gelungen, im weltweit bedeutendsten Marktforschungsland USA umsatzmäßig zur Nummer 7 der Marktforschungsunternehmen aufzusteigen. Zukunft braucht Herkunft Einige der Tochterunternehmen der GfK haben weit in die Vergangenheit zurückreichende Traditionen. Am weitesten rei- chen die Wurzeln bei GfK Custom Research North America zurück. Ihre Ursprünge gehen bis ins Jahr 1923, als Dr. Daniel Starch die weltweit ersten Werbewirkungsstudien durchführte. Das erste ausländische Tochterunternehmen der GfK Gruppe war die GfK Austria, die im Jahr 1960 die Internationalisierung der GfK einleitete. Die kommenden Jahre standen im Zeichen eines kontinuierlichen Ausbaus des GfK-Netzwerks. Im Fokus standen zunächst west- und ab 1989 auch osteuropäische Länder. 1992 erwarb die GfK erstmals ein überseeisches Unternehmen in Australien. Anschließend erweiterte die GfK ihr Netzwerk sukzessive in Asien sowie dem Nahen Osten und Afrika. Im Jahr 2002 betrat die GfK als ersten lateinamerikanischen Markt Brasilien. Heute ist die GfK Gruppe weltweit die Nummer 4 der Marktforschungsunternehmen und in mehr als 100 Ländern aktiv. Vieles hat sich in den Jahren seit 1934 geändert, eines ist jedoch gleich geblieben und heute aktueller als je zuvor: das von den Gründervätern formulierte Ziel der GfK, die „Stimme des Verbrauchers zum Klingen zu bringen“. GfK-Nürnberg Untrennbar mit der Geschichte der GfK verbunden ist der GfK-Nürnberg e.V., der – 1934 gegründet – die eigentliche Kernzelle der GfK ist. Heute fungiert der Verein, der 57 Prozent der GfK-Aktien besitzt, als Einrichtung, deren Ziel es ist, Grundlagenforschung durchzuführen sowie die Aus- und Weiterbildung von Marktforschern zu fördern. Mitglieder des Vereins sind rund 600 Firmen und Einzelpersonen. Darüber hinaus erstellt und publiziert der Verein Studien in Deutschland und Europa, die den Mitgliedern zur Verfügung gestellt .■ werden. Weitere Informationen: www.gfk-verein.com sowie www.gfk.com BVM inbrief Oktober 2009 73 Wissen und Meinung WILFRIED FELDENKIRCHEN UND DANIELA FUCHS Die Stimme des Verbrauchers zum Klingen bringen – 75 Jahre Geschichte der GfK Gruppe Im Auftrag des GfK-Nürnberg e.V. durchforsteten Professor Wilfried Feldenkirchen und Daniela Fuchs die Archive, die in den Kellern der GfK lagerten. Ihre Aufgabe war es, die Geschichte der GfK im Kontext politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen zu erzählen. Das rund 400-seitige Ergebnis liefert eine Fülle von Informationen des bewegten Auf und Abs der GfK. Die Analyse der Autoren beruht im Wesentlichen auf erstmalig gesichteten Material aus der GfK. Der Zugriff auf diese Quellen ermöglichte es den Autoren, einige bisher wenig oder gar unbekannte Aspekte der Geschichte der GfK aufzugreifen. Eines der wohl spektakulärsten Erkenntnisse ist, das Ludwig Erhard, der zu den Gründervätern der GfK gehörte, diese verließ, weil man ihn nicht zum Institutsleiters in der Nachfolge des Gründervaters Professor Dr. Wilhelm Vershofen ernannte, sondern dem Betriebswirtschaftler Erich Schäfer den Vorzug gab. Insbesondere die historischen Teile liefern aber auch neue Erkenntnisse zur Marktforschungsgeschichte Deutschlands – für GfK Fans und Sympathisanten ist das Buch ein absolutes Must. .■ Wilfried Feldenkirchen und Daniela Fuchs: Die Stimme des Verbrauchers zum Klingen zu bringen – 75 Jahre Geschichte der GfK Gruppe, Piper Verlag, München – Zürich 2009, 421 Seiten QUO VADIS ZEITSCHRIFTEN? Änderung der Medienlandschaften und Auswirkungen auf die Pressekäufer Die deutsche Zeitschriftenlandschaft befindet sich seit Jahren im Umbruch, und davon ist insbesondere der Verkauf von Zeitschriften betroffen. Die vom Medienforscher Dr. Sven Dierks herausgegebene Publikation wurde vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger und vom Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und ZeitschriftenGrossisten an IFCom, Hamburg, in Auftrag gegeben. Der Band enthält eine Reihe von Analysen und Interviews namhafter Medienund Kommunikationsforscher sowie von Praktikern, die sich mit verschiedenen Aspekten des Wandels beschäftigen, der in der Medienlandschaft stattgefun- den hat und sich auch weiter fortsetzt. Sie zeigen zugleich auf, welche Herausforderungen, Chancen und Handlungsmöglichkeiten sich bieten, damit der Zeitschriftenmarkt auch zukünftig ein wichtiges Segment in der Medienlandschaft bleibt. Autoren und Fachleute, die zu Wort kommen, sind neben Dr. Sven Dierks unter anderem Dr. Michael Hallemann, Gruner + Jahr, Dr. Stefan Heng, Deutsche Bank Research, Dr. Walter Klingler, SWR, Heinrich Kreibich, „EU Read“ (European Platform for Reading Promotion) sowie die Kommunikations- und Medienwissenschaftler Professor Dr. Michael Schenk und Professor Dr. Klaus .■ Schönbach. ADM ADM Berliner Hauptstadtbüro Jahresbericht 2008 Vom 1. September 2009 an unterhält der ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsforschungsinstitute ein Büro in Berlin. Zu diesem Zweck nutzt der ADM das Angebot der Firma Dr. Koch Hauptstadtbüros der Verbände. Der ADM begründet seine Präsenz in der Hauptstadt damit, dass er die politische Interessenvertretung der deutschen Marktund Sozialforschungsinstitute als zentrale Aufgabe ansieht. Der Sitz und die Geschäftsstelle des ADM bleiben wei.■ terhin in Frankfurt am Main. Weitere Informationen: www.adm-ev.de Dieser Ausgabe des BVM inbriefs liegt in allen Exemplaren, die an BVM-Mitglieder versendet werden, der Jahresbericht des ADM bei. Zentrale Themen des Berichts sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Marktforschungsbranche, die Novelle des BDSG und die möglichen Folgen für die Markt- und Sozialforschung sowie die von ADM, BVM, DGOF und ASI gemeinsam getragene PR-Initiative. Für BVM-inbrief-Leser, die den Jahresbericht nicht erhalten haben, siehe: .■ www.adm-ev.de 74 BVM inbrief Oktober 2009 Quo vadis Zeitschriften? Änderung der Medienlandschaften und Auswirkungen auf die Pressekäufer, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, 217 Seiten, ISBN 978-3-53116778-7, 34,50 Euro Wissen und Meinung EMANUEL MAXL, NICOLA DÖRING, ASTRID WALLISCH (HG.) Mobile Market Research Schon lange ist das Mobiltelefon ständiger Begleiter der meisten Menschen. Die Marktforschung nutzt deshalb in immer stärkerem Maße Handys als Erhebungsinstrument. Der von Emanuel Maxl, Nicola Döring und Astrid Wallisch herausgegebene Sammelband „Mobile Market Research“ enthält Beiträge zu Marktforschungsmethoden, die die Funktionen der Handys nutzen. Autoren aus dem In- und Ausland, unter anderem aus den USA und Großbritannien, präsentieren Beiträge zum aktuellen Stand der Forschung und dem Einsatz des Mobiltelefons als Erhebungsinstrument. Alle Beiträge sind in englischer Sprache. Das Buch erscheint voraussichtlich Mitte .■ Oktober 2009. Emanuel Maxl, Nicola Döring, Astrid Wallisch (Hg.): Mobile Market Research. Neue Schriften zur Online-Forschung 7, Herbert von Halem Verlag, Köln 2009, 352 Seiten, ISBN 978-3-938258-70-5, 30 Euro KLAUS SCHÖNBACH Verkaufen, Flirten, Führen. Persuasive Kommunikation – ein Überblick Der Autor Professor Dr. Klaus Schönbach geht den Fragen nach, wie und warum es uns gelingt, andere Menschen dazu zu bewegen, etwas für uns zu tun – ein Produkt zu kaufen, uns zu helfen oder sich von uns verführen zu lassen. ten Bedingungen, Kanäle der Persuasion und die Frage, wer sich am besten überzeugen lässt. Das Buch richtet sich an Studierende von Kommunikationsund Medienwissenschaften, PR, BWL, Soziologie und Politologie sowie an Politikberater und Journalisten. Schönbachs Buch ist eine Einführung in die persuasive Kommunikation, das auf Erfahrungen in Seminaren, Vorlesungen und Kursen aus 30 Jahren aufbaut und den neuesten Stand der Wissenschaft reflektiert. Neben einer grundlegenden Einführung in die Persuasion als Beeinflussung von Handlungsentscheidungen behandelt Schönbach die Themen persuasive Argumentation, Persuasionsstrategien, Persuasion unter erschwer- Der Autor ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Kommunikationswissenschaft an der Universität Amsterdam. .■ Klaus Schönbach: Verkaufen, Flirten, Führen. Persuasive Kommunikation – ein Überblick, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, 152 Seiten, ISBN 978-3-531-16595-0, 14,90 Euro Impressum Herausgeber: BVM Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher e.V. Breite Straße 24 13187 Berlin Tel.: 030-49 90 74 20 Fax: 030-49 90 74 21 [email protected] www.bvm.org Bildmaterial: Annette Hornischer, Frankfurt am Main Diverse Bildarchive V.i.S.d.P.: BVM-Bundesvorstand Chefredaktion: Dr. Ulrike Schöneberg Assistenz und Koordination: Ulrike Großmann Sabine Steig Lektorat Dr. Gisela Hack-Molitor Gestaltung: Stephan Hasselbauer Design Büro, Fürth Druck: Druckerei Seubert, Nürnberg Anzeigen in dieser Ausgabe: abs Marktforschung CSI International Foerster & Thelen GfK GfK Omnibussystem Krämer Marktforschung Psyma T-Mobile YouGov psychonomics Beilagen zu dieser Ausgabe: Consumer Fieldwork ADM-Jahresbericht BVM-Seminare Jahresprogramm 2010 2 BVM-Seminar-Flyer BVM-Handbuch/NET-Flyer 2010/2011 Titelbild: Hartmut Scheffler, Forscherpersönlichkeit 2009 und Dr. Raimund Wildner, Forscherpersönlichkeit 2008 BVM inbrief Oktober 2009 75 An einem wird es der Welt nie mangeln: an Meinungen. Kernkraft oder Gas? Sonne oder Öl? Wellen oder Wind? Wir können uns glücklich schätzen. In unserem Business werden die natürlichen Rohstoffe nie versiegen. Denn jeder Mensch hat eine Vielzahl an Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen. Täglich fördern wir Neues zu Tage. www.yougov.com YouGovPsychonomics ist ein international tätiges Institut für Marktforschung Organisationsforschung und Teil der weltweiten YouGov Gruppe. Was wir in Erfahrung bringen, hilft Führungskräften aus Wirtschaft und Gesellschaft bessere Entscheidungen zu treffen. Denn bessere Entscheidungen sind immer gefragt. www.psychonomics.de