Rede_BeckmannBVOversum25 04 2013
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Rede_BeckmannBVOversum25 04 2013
Michael Beckmann, 25.04.2013: Sehr geehrte Damen und Herren, vieles haben die Medien in den vergangen Monaten über das Beziehungsgeflecht hier im Oversum geschrieben. Da ging es um die Verträge zwischen verschiedenen Gesellschaften, Betreibern oder auch der Stadt und der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH. Ich habe aus den unzähligen Gesprächen der letzten Wochen folgende Fragen mitgenommen: Wie sind die Eigentumsverhältnisse, wer betreibt was, oder auch: wer ist insolvent? Aber, vieles wurde auch nicht berichtet! Verständlicherweise ist den meisten Menschen bis heute daher vieles unklar. Lassen Sie mich deshalb mit den Eigentumsverhältnissen beginnen. Dann wird Ihnen auch klar, was die Stadt 2008 eigentlich europaweit ausgeschrieben hat. Sie sehen rechts die Fläche, die der Projektträgergesellschaft, der Aquasphere, die für den Bau und den Betrieb verantwortlich ist, verkauft wurde. Hier wurde das Hotel X1, die Stadthalle bzw. das Kongresszentrum errichtet X1. Links in braun sehen Sie die Flächen, die die Stadt Winterberg an die Projektgesellschaft als sog. Erbpachtfläche vergeben hat. Erbpacht heißt einfach gesagt, dass die Fläche nach Ablauf einer Anzahl von Jahren an den Eigentümer, in diesem Fall die Stadt Winterberg, zurückfällt. Das Erbpachtverhältnis ist beim Oversum auf 30 Jahre angelegt. Also nach spätestens 30 Jahren gehört das dann der Stadt Winterberg. Was wurde jetzt auf dieser Fläche errichtet? Sauna-, Wellness-, Beautybereich X1, Flächen für Fitness X1, ein Außenbecken X1, das war im Übrigen ein Geschenk des Investors X1, das Bewegungsbecken X1, das für die Erfüllung der Kurorte Auflagen zwingend notwendig ist, das öffentliche Familien- und Sportbad X1, die Räume für die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH X1 und das MVZ St. Franziskus X1. Das war allerdings noch nicht alles. Die Technikzentrale für das gesamte Objekt X1, auch für das Hotel, befindet sich ebenfalls auf den Erbpachtflächen. Die Sicherungsinstrumente, die der Bürgermeister angesprochen hat, beziehen sich auf den komplett in braun eingefärbten Bereich. Sie sehen: Wir haben nicht nur rechtliche Sicherungsinstrumente vorgesehen. Sondern auch ein Geflecht aus Ansprüchen, die uns in Streitfällen eine interessante Verhandlungspositionen sichern kann. Denn, was wäre ein 4-Sterne Hotel ohne Technik, ohne Sauna und Wellnessanlage eigentlich wert? 1 Und jetzt, zeige ich Ihnen was die Stadt Winterberg eigentlich im Jahr 2008 ausgeschrieben hat. Das war das Bewegungsbecken, das öffentliche Familien- und Sportbad, Flächen für die Touristik und die Stadthalle X1. Das sind die sogenannten kommunalen Pflichtmodule. X1 Alles andere, bis hin zum Außenbecken, waren Module, die der Investor aus eigenem Antrieb entwickelt und gebaut hat, um das Gesamtprojekt wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Das waren also keine Vorgaben der Stadt Winterberg. Das Hotel, die Nutzung der Stadthalle als Kongresszentrum, der Sauna-, Wellness-, Beauty-, Fitnessbereich oder auch das Außenbecken entstammt der Projektphilosophie des Investors. Im Übrigen wurden für die kommunalen Pflichtmodule auch lediglich rechtliche Mindestanforderungen formuliert. Das heißt, über die kommunalen Pflichtmodule hinaus hätte der Investor Kreativität und Marktkenntnisse beweisen können und müssen und die Module so ergänzen können, dass ein in seinen Augen tragfähiges Konzept dabei herauskommt. Jetzt nach der Stadt zurufen ist einfach. Folie 2 Ich möchte Ihnen als nächstes zeigen, wie wir uns das Projekt eigentlich vorgestellt hatten. Wie es auch vom Investor bis Mitte 2011 geplant war. Die Stadt hat bereits 2009 Verträge mit der Projektgesellschaft Aquasphere abgeschlossen. X2 Hierüber ist die gesamte Finanzierung X2 des Projekts abgewickelt worden. Die Projektgesellschaft Aquasphere ist im weitesten Sinne ein Tochterunternehmen der SAB mit Herrn Wäscher an der Spitze. Der Bürgermeister hat es gesagt, die Verträge zwischen der Stadt Winterberg und der Aquasphere reichen vom Boden gestapelt einen Meter in die Höhe. Hier ist eine Vielzahl von Dingen geregelt von der städtebaulichen Ausgestaltung, zum Beispiel: wie müssen die Parkplatzflächen aussehen bis hin zur Betriebspflicht für das öffentliche Familien- und Sportbad. Zunächst das Grundsätzliche – die Regelung von Zuständigkeiten und Verantwortung: Welche Betreiber gibt es jetzt im OVERSUM? Da haben wir zum einen die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH und zum anderen das MVZ des St. Franziskus Krankenhauses. X2 2 Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an die Bürgerversammlung im Jahre 2009. Dort hat Herr Wäscher gesagt: „Ein Hotel ist der Schlüssel zum Erfolg für das gesamte Projekt“ und dort hat Herr Wäscher bereits Betreiber präsentiert. Bis Mitte 2011 stand fest: Betreiben sollte das Hotel die Sandtongruppe. X2 Von Anfang an war ganz klar geregelt: Das Hotel müsse ein kalkuliertes Defizit beim Badbetrieb mittragen. Nur so könne, laut Herrn Wäscher, das Projekt insgesamt wirtschaftlich tragfähig sein. Herr Wäscher hat im Übrigen auch gesagt: „Kommunen können keine Bäder betreiben“. Ich sage Ihnen heute: Private Gesellschaften wohl auch nicht! Und glauben Sie mir, auch uns war bewusst, dass ein öffentliches Bad nie wirtschaftlich zu betreiben ist. Das ist kein Geheimnis und deshalb war von Anfang an klar: Die Stadt Winterberg wird sich im Badbereich finanziell engagieren. Neben der Hotel GmbH sollte es eine weitere wirtschaftlich selbstständige und vom Hotel völlig unabhängige Badbetriebs GmbH geben, die den Bereich des öffentlichen Familienund Sportbades, des Bewegungsbeckens und den Wellness, Sauna- und Fitnessbereich betreibt. X2 Dies war bis 2011 die Optisportgruppe. Jetzt werden Sie natürlich sagen, die sind ja auch im OVERSUM. Stimmt! Allerdings betreibt die Optisportgruppe heute nur als eine Unterpächterin den Fitnessbereich. Sehr geehrte Damen und Herren, Wenn, sich alle an das Konstrukt von wirtschaftlich und -das ist genauso wichtigpersönlich unabhängigen Gesellschaften und Geschäftsführern gehalten hätten, würden wir heute wahrscheinlich nicht vor Ihnen stehen. Denn jede GmbH hätte ein ureigenes Interesse gehabt, Gäste für den eigenen Betrieb zu gewinnen, ein eigenes zielgruppenorientiertes und zielgerichtetes Marketing zu betreiben; Jede GmbH hätte ein Interesse, die eigene Erlös- und Kostensituation zu optimieren, indem man Synergien zwischen den einzelnen Betriebsbereichen herstellt. Und hätte zum Beispiel auch auf die Höhe der internen Verrechnungen durch die Nutzung des Familien- und Sportbades, des Wellness- und Saunabereichs durch die Hotelgäste größten Wert gelegt. X2 Wir mussten allerdings schnell feststellen, dass das Interesse der Aquasphere wohl eher auf dem Hotelbereich lag. Und ob die Zahlungsflüsse und die inneren Verrechnungen vom Hotel an die Bad GmbH in ausreichender Höhe stattgefunden 3 haben, ist offen. Wenn man von Synergien spricht, muss man das ehrlich meinen und auch leben. Denn was würden Sie davon halten, wenn man zum Beispiel ein Außenbecken baut, das kein kommunales Pflichtmodul war und das dann im November bei Minustemperaturen überwiegend durch Hotelgäste genutzt wurde. Dann hätte doch auch das Hotel weitestgehend die Kosten tragen müssen? Da dies aber nicht der Fall war, haben wir das Außenbecken im November geschlossen. Oder auch die versprochenen Investitionen: Seit Eröffnung drängen wir den Investor darauf, Senioren- und Behindertengerechte Einstiegstreppen ins Bad einzubauen, die es auch lebensälteren Menschen ermöglichen, die Becken wieder vernünftig zu verlassen. Seit Monaten, obwohl zugesagt, ist dies nicht geschehen. Aufgrund dieser ganzen Vorgänge und Hintergründe war es auch für mich sehr enttäuschend seitens des Beraters der Aquasphere zu hören und zu lesen, dass das Sportbad die Ursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Vital Resort sein soll. Sehr geehrte Damen und Herren, Warum die bis 2011 gemeinsam durch SAB und Stadt entwickelte Philosophie nicht funktioniert, das zeige ich Ihnen jetzt anhand der aktuellen Strukturen! Sie sehen, im oberen Bereich ist alles gleich. X3 Projektträgergesellschaft Aquasphere, deren Geschäftsführer seit 12.03.2013 nicht mehr Herr Wäscher, sondern Manfred Wolff aus Singapur ist, die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH und das MVZ des St. Franziskus Krankenhauses – alles wie beschrieben-. Im Sommer 2011 kommt allerdings Herr Wäscher auf uns zu und sagt: Ich komme mit Optisport und der Sandtongruppe nicht klar. Einflussmöglichkeiten bei der Auswahl der Betreiber hatte die Stadt leider nicht, da die Erstellung, aber nicht der Betrieb 2008 ausgeschrieben war. „Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe andere Partner“. Sagte uns Herr Wäscher. Sorgen, ja Sorgen haben wir uns allerdings gemacht, nachdem uns nicht nur neue Betreiber sondern auch neue Betriebsstrukturen vorgestellt wurden. Also, das Hotel wird durch die Oversum Hotel GmbH X3 betrieben. Bis Dezember 2012 gab es hier vier Gesellschafter. Das waren Bernd Rüdiger, das war eine Beteiligungsgesellschaft der SAB also eine Gesellschaft von Herrn Wäscher, das war 4 ein weiterer Gesellschafter und die Concordia Managment GmbH von Herrn Huber. Heute ist Gerhard Huber übrigens alleiniger Gesellschafter und zugleich Geschäftsführer der Hotel GmbH, da alle anderen Gesellschafter sich nach und nach aus der Hotel GmbH, aus Winterberg und auch aus der Verantwortung verabschiedet haben. Das öffentliche Familien- und Sportbad, das Bewegungsbecken und der Wellnessund Saunabereich wird bis heute durch die Vital Resort Winterberg betrieben. X 3 Geschäftsführer beider GmbHs, der Hotel GmbH und der Vital Resort GmbH war Bernd Rüdiger. So war das allerdings nicht geplant und auch nicht mit uns abgestimmt. Hier wurden wir im Sommer 2011 vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir haben natürlich sofort reagiert und versucht, für Winterberg eine möglichst einflussreiche Position auszuhandeln. Das einzige Zugeständnis, das wir im Verhandlungswege erreichen konnten, war eine Beteiligung der Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH an der Vital Resort. Die hatte damit dann zwei Gesellschafter: die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH X3 und die Hotel GmbH X3. Nur nur so konnten wir uns Basisrechte gegenüber der Geschäftsführung sichern. Nachschusspflichten sind im Übrigen mit so einem Gesellschafteranteil nicht verbunden. Und nur als Gesellschafter konnten und mussten wir auch Ende Februar 2013 letztlich die Insolvenz der Vital Resort beantragen. Glauben Sie eigentlich, dass unter diesen geänderten Vorzeichen, nämlich keine klare Trennlinie mehr zwischen Hotel und Bad GmbH, die Hotel GmbH ein gesteigertes Interesse an realen Verrechnungssätzen hatte? X3. X3 (Herz) Glauben Sie, dass das Hotel ein Interesse daran hatte, dass möglichst viele Gäste von außerhalb, das Bad, die Sauna und den Wellnessbereich nutzen sollen? Und glauben Sie, dass der Geschäftsführer der Hotel GmbH der zugleich der Geschäftsführer der Vital Resort GmbH war, ein Interesse daran hatte, möglichst viele Winterbergerinnen und Winterberger für den Bad-, den Sauna- und Wellnessbereich zu gewinnen? 5 Oder war es nicht vielmehr so, dass die Saunapreise von 16,00 € für zwei Stunden, die der Rat im Übrigen bereits im April 2012 massiv kritisiert hatte, ein deutliches: „Ihr seid hier nicht willkommen!“ signalisiert hat? Vielleicht hatte man ja schon im Kopf, wenn es nicht klappt, springt die Stadt schon ein. Die Budgetpläne, die die Grundlage für die Eintrittspreise für Bad, Sauna und Wellness waren und die auch die Basis für die Wirtschaftlichkeitsberechnung bildeten, hat nicht die Stadt Winterberg erarbeitet. Diese Budgetpläne wurden einzig und allein durch die SAB erarbeitet. Zugegeben, die in den Budgetplänen für das Bad vorgesehenen Besucherzahlen wurden nicht erreicht. Wir hatten im vergangen Jahr rund 27.000 Besucher im Bad -ohne die Hotelgäste-. Damit waren wir knapp 19.000 Besucher unter den prognostizierten 46.000 Besuchern. Das hört sich erst mal dramatisch an. Im Bad fehlen also rund 19.000 Besucher x 4,00 € = 76.000 Euro. Jetzt wird es aber interessant! Im Saunabereich hat der Investor 34.000 Besucher prognostiziert. Knapp 1.000 Besucher haben den Saunabereich tatsächlich aufgesucht –auch ohne Hotelgäste. Und wenn Sie dann mit 16,00 € pro Besucher kalkulieren, können Sie sich schnell ausrechnen, dass im Saunabereich mehr als 500.000 € nicht realisiert wurden. Der Knackpunkt ist daher nicht einzig und allein beim Familien- und Sportbad zu suchen. Nachdem wir bei verschiedenen Missständen wie den fehlende Senioren- und Behindertengerechten Einstiegstreppen im öffentlichen Familien- und Sportbad, dem unzureichende Marketing, wichtigen Kleinigkeiten wie fehlenden Spiegeln oder Ablagen und anderen Dingen mit Nachdruck auf Nachbesserung gedrängt haben, sich die wirtschaftliche Situation im November und Dezember weiter zuspitzte, ist der Geschäftsführer der Vital Resort, Bernd Rüdiger, am 21.12.2012 zurückgetreten. (Anfang Januar ist er dann noch als Geschäftsführer des Hotels zurückgetreten.) Seit Ende Dezember führen daher die beiden Gesellschafter, die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH und die Oversum Hotel GmbH, die Vital Resort Winterberg GmbH. Das war nicht einfach. Über die Zukunft dieses Bereiches sprechen wir die Stadt, der Eigentümer, die SAB/Aquasphere und die Hotel GmbH daher seit Anfang Januar sehr intensiv. Wir haben in den letzten Monaten oft und 6 lange verhandelt, und haben versucht Lösungen zu finden. Die Lösungen sahen aber immer so aus, dass die Stadt Winterberg die Defizite tragen soll und dass von der anderen Seite, der SAB/Aquasphere, nichts kommt. Ich habe am Wochenende am Rande der Gesundheitsmesse eine sehr schöne Beschreibung für diese Situation gehört. Lieber Gerd Deimel vielen Dank dafür. „Am Ende müssten vier Augen strahlen und nicht nur zwei.“ Das beschreibt es sehr treffend. Nachdem, wie vom Bürgermeister beschrieben, kein Entgegenkommen seitens der Aquasphere festzustellen war, gab es für die Winterberg Touristik und Wirtschaft GmbH als Gesellschafter der Vital Resort leider nur noch die Möglichkeit des Insolvenzantrages. Wenn wir das nicht gemacht hätten, hätte ich mich persönlich aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Vital Resort der Insolvenzverschleppung strafbar gemacht. Das eine Insolvenz bei einem Scheitern der Verhandlungen alternativlos war, musste auch der Aquasphere und deren Beratern seit Januar klar sein, da wir es in jeder Verhandlungsrunde auch angesprochen hatten. Aus diesem Grund hat auch Herr Huber als Gesellschafter der Hotel GmbH diesen Insolvenzantrag mitgetragen. Die Stadt Winterberg hat übrigens bislang keinen Cent mehr, wie vereinbart, in das System gegeben. Und was ist schlussendlich bis heute eigentlich passiert: Auch wenn das für die Mitarbeiter tragisch ist, lediglich die Betriebsgesellschaft Bad ist in die Insolvenz gegangen. Der Badbetrieb läuft bis heute weiter. Ob das über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens am ersten Mai hinaus der Fall sein wird, wird sich zeigen. Denn ab dem ersten Mai, und das ist vertraglich zwischen der Stadt und der SAB/Aquasphere vereinbart, muss die Aquasphere den Betrieb des Bades sicherstellen. Ich bedaure auch, dass es die Vertreter der Aquasphere, bis heute nicht geschafft haben mit den Mitarbeitern der Vital Resort zu sprechen. Gestatten Sie mir zum Schluss, dann haben Sie einen vollen Überblick, noch ein paar Worte dazu, was die Stadt nun zahlt. Die Stadt Winterberg zahlt das, was wir Ihnen auch bei der Bürgerversammlung 2009 bereits im Detail vorgestellt haben. Das sind 600.000 € jährlich indiziert als Betriebskostenzuschuss. Das ist letztlich nichts anderes als die Miete für das kostenlose Schul- und Vereinsschwimmen. Diese Miete ist über 30 Jahre, und das deckt sich dann wieder mit der Laufzeit des Erbpachtvertrages, zu zahlen. Im 7 Grunde muss man also sagen, die Aquasphere hat ein Bad geschenkt bekommen, und muss es jetzt nur noch betreiben. Und das sollte dann doch nicht so schwer sein. Also noch einmal als Fazit: Es ist sicher nicht das öffentliche Familien- und Sportbad, das die Schieflage herbeigeführt hat. Es ist die gemeinsam verabredete Philosophie, die einseitig nicht eingehalten worden ist und in keinsterweise gelebt wurde. Das ist das Problem. Möglicherweise muss man in der Zukunft auch an der einen oder anderen Stelle nacharbeiten. Ihre Hinweise, die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger, die das Bad nutzen, haben wir sehr wohl gehört. Wenn wir nacharbeiten, dann aber nur gemeinsam und das heißt gemeinsam mit dem Eigentümer, der Aquasphere. Bevor ich jetzt zum Bürgermeister zurückgebe, möchte ich noch etwas aufgreifen, das immer wieder an mich herangetragen wird. Wie konntet Ihr nur so ein kleines Hotel bauen. Das passt doch gar nicht zur Größe des Kongresszentrums. 77 Zimmer bei einer Kapazität von mehr als 500 Plätzen. Ja, das stimmt. Das Hotel hatten wir aber auch nicht ausgeschrieben. Das war kein kommunales Pflichtmodul. Das war, und das hatte ich bereits zu Beginn gesagt, für den Investor der Schlüssel zum Erfolg. Sehr geehrte Damen und Herren, wir hatten ausgeschrieben die kostenlose Nutzung einer Stadthalle und zwar an 30 Tagen im Jahr und das über 30 Jahre für städtische Veranstaltungen. Dafür haben wir einen Baukostenzuschuss in Höhe von 4,5 Mio. Euro gezahlt. Darüber hinaus kann diese Stadthalle als Kongresszentrum genutzt werden. Eines kann ich Ihnen sagen, unsere Veranstaltungen, die wir in den vergangenen Monaten und Wochen gemeinsam mit Partnern in dieser Stadthalle durchgeführt haben, hätten wir allesamt nicht in der alten Stadthalle durchführen können. Die Menschen die bei Canadian Brass, den Stimmakrobaten oder auch bei dem WinterzauberEi der Sparkasse Hochsauerland hier waren, waren begeistert. Auch die Veranstaltung am Wochenende hat gezeigt, dass das Konzept der Stadt, eine attraktive Veranstaltungshalle temporär, kostenlos nutzen zu können, aufgegangen ist. 8 Ich hoffe, ich konnte jetzt eine wenig aufklären und gebe zurück an Bürgermeister Eickler. 9