Zwischen Anpassung und Neuerfindung
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Zwischen Anpassung und Neuerfindung
9 Zwischen Anpassung und Neuerfindung - Raumplanung und Stadtentwicklung in den Staaten der EU-Osterweiterung Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters 1. Einführung Der Beitritt zur EU im Mai 2004 stellte für die räumliche Entwicklung und ihre politische Steuerung in den neuen Mitgliedstaaten einen historischen Meilenstein dar. Zu den Staaten, die sich im Zuge der sogenannten Osterweiterung der Europäischen Union angeschlossen haben, zählen die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Slowenien und die zwei Mittelmeerinseln Malta und Zypern. Die jeweilige politische und sozioökonomische Geschichte der teilweise neuen, teilweise wieder belebten Staaten äußert sich in sehr unterschiedlichen Siedlungsund regionalökonomischen Strukturen. Die sehr heterogene Entwicklung der Staaten im bisherigen Transformationsprozess mit „Musterschülern“ (Slowenien) und „Sonderfällen“ (Zypern) ist nur vor diesem Hintergrund zu verstehen. Die Umwälzungsprozesse trafen die Gesellschaften in unterschiedlichem Maße. Sie brachten neben neuen Freiheiten auch aus der sozialistischen Zeit unbekannte Probleme wie etwa Massenarbeitslosigkeit. In einigen Ländern ist ein Schrumpfen der Bevölkerung zu beobachten (Ungarn, Tschechische Republik sowie Litauen und Estland durch den Wegzug von russischstämmiger Bevölkerung), in anderen ein Wachstum (Polen, Malta, Slowenien und Zypern). Die Siedlungssysteme der neuen Mitgliedstaaten weisen große Unterschiede auf; manche Länder sind stark urbanisiert, viele eher ländlich geprägt. Es findet sich keine Metropole in einer Größenordnung von London oder Paris, nur drei Städte zählen mehr als eine Million Einwohner: Budapest, Warschau und Prag. In manchen Ländern gibt es nur eine Großstadt, die alle Zentrumsfunktionen auf sich vereint (Tallinn, Budapest, Riga, Prag), in anderen Ländern gibt es mehrere größere Städte (Polen, Litauen, Slowakei). In Slowenien besitzt selbst die Hauptstadt Ljubljana nur 260.000 Einwohner, in Valletta, der Hauptstadt von Malta, leben weniger als 8.000 Menschen. Im letzten Jahrzehnt haben die großen Städte tendenziell an Bevölkerung verloren. Dies hat vielfältige Ursachen: geringe Geburtenraten, Suburbanisierung, dramatisch ansteigende Mieten und Bodenpreise in den Innenstädten, ökonomischen Strukturwandel und Abwanderung von Arbeitsplätzen. Eine Besonderheit in den baltischen Städten ist die Abwanderung von russischstämmiger Bevölkerung. Nach wie vor ist die Transformation zu Marktwirtschaft und kapitalistischer Gesellschaft das dominierende Thema in den Städten: Im Sozialismus waren die Städte Zentren der Industrialisierung, heute erleben sie eine massive De-Industrialisierung und müssen diesen rapiden Strukturwandel unter neuen marktwirtschaftlichen Bedingungen organisieren. Die gesamte Versorgungsstruktur hat sich grundlegend verändert, westeuropäische und nordamerikanische multinationale Konzerne kämpfen mit strategisch an neuen Ausfallstraßen platzierten Hypermärkten und anderen Big Box Einzelhandelsangeboten auf der grünen Wiese um zukünftige Marktanteile in der Region und fördern damit ein zunehmend autoabhängiges Konsumverhalten. Als zentrales planerisches Problem in den Städten gilt die Privatisierung der Wohnungsbestände, ebenso schwierig sind die in der Folge der Zersiedlung auftretenden Verkehrs- und Umweltprobleme (vgl. KPMG 2004a). 10 Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters Der gesellschaftliche und ökonomische Wandel brachte in den Transformationsländern teilweise radikale Verschiebungen in den nationalen Städtesystemen und neue Herausforderungen an die Regionalentwicklung mit sich. Den neuen Aufgaben (genannt sei beispielhaft die notwenige Eindämmung des weitgehend ungebremsten Flächenfraßes an den Rändern der ausfransenden Hauptstädten durch eine vorausschauendere Flächennutzungsplanung) steht oft eine Idealisierung rein marktwirtschaftlicher Instrumente gegenüber., Gleichzeitig müssen die politischen und auch die Planungssysteme weit reichende Vorschriften der EU berücksichtigen. Städtische Fragen werden in den neuen Mitgliedstaaten kaum umfassend auf nationaler Ebene behandelt (eine Ausnahme bildet vor allem Slowenien). Meist bestimmen die Kommunen selbst die Agenda, und der private Sektor hat gerade bei chronisch leeren Stadtkassen und fragmentierten Verwaltungsstrukturen einen großen Einfluss auf die lokalen Entscheidungen. Zunehmend wird daher der Ruf nach nationalen Städtepolitiken zur mittelund langfristigen Koordinierung der Entwicklung lauter (vgl. KPMG 2004a). Zudem äußern die mittel- und osteuropäischen Großstädte ein deutliches Interesse an einer rahmensetzenden Städtepolitik der EU. Ziel dieses Bandes ist es, wenige Monate nach dem Beitritt eine vorläufige Bestandsaufnahme vorzunehmen und die bisherigen Entwicklungsprozesse seit Beginn der Transformation sowie den planerischen Umgang mit ihnen abzubilden. Um ein solches Bild zu zeichnen, bieten sich zwei Perspektiven an. Zum einen kann der Fokus der gesellschaftlichen und ökonomischen Transformation als Ausgangspunkt gewählt werden. Ins Blickfeld geraten dann die sozioökonomischen Umwälzungsprozesse und ihre Auswirkung auf die Stadtregionen. Ausgehend von diesen Entwicklungen wäre dann zu prüfen, wie die öffentliche Verwaltung und die lokalen Planungsakteure mit diesen Prozessen umgehen und versuchen, diese räumlich zu organisieren. Ein anderer Zugang nimmt das Planungssystem zum Ausgangspunkt. Aus dieser Perspektive steht eher die Frage im Mittelpunkt, wie sich das Akteursgefüge und das Instrumentarium zur Steuerung der Entwicklungsprozesse im Verhältnis zur bisherigen Steuerungsform verändert hat. Beide Blickwinkel ergänzen sich zwangsläufig, und es ist der Schnittpunkt der beiden Zugänge, der in den folgenden Beiträgen im Mittelpunkt steht. Zu dieser Doppelperspektive auf stadtregionale Transformationsprozesse kommt das historische Moment des Beitritts zur EU im Mai 2004 hinzu. Seit der Aussicht auf eine Mitgliedschaft, und verstärkt seit Aufnahme der Beitrittsverhandlungen 1997 hat der Prozess der Europäisierung – die Übernahme von Regeln der Europäischen Union – die Transformationsprozesse überlagert. Die Aufnahme in die Staatengemeinschaft war neben einer funktionierenden Marktwirtschaft vor allem an eine „politische Konditionalität“ – Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Minderheitenschutz - noch vor Beginn der Verhandlungen und spätestens mit Beginn der Verhandlungen an die Übernahme des acquis communautaire gebunden. Diese „Konditionalität der Europäisierung“ zeitigte ambivalente Wirkungen: der Erfolg einer raschen und umfänglichen Übernahme der Regeln wurde damit erkauft, dass bei den „Vorreitern“ Dezentralisierungsprozesse wieder gebremst und die Exekutiven (wieder) gestärkt wurden. Zudem wird eine „Transposition ohne Implementation“ – eine Diskrepanz zwischen formaler Annahme der EU-Regeln und ihrer tatsächlichen Umsetzung – beobachtet (vgl. Schimmelfennig 2004:266). In Gesprächen mit den Autoren haben wir versucht, gerade auch die Frage, was sich denn ganz konkret mit dem Beitritt ändert, mit einzufangen. Nach wenigen Monaten kann dieser Aspekt nicht umfassend eingeschätzt werden. Es ist jedoch deutlich geworden, dass sich die wesentlichsten Umstellungen bereits im Vorfeld abgespielt haben. Bestimmend für das politisch-administrative Alltagsgeschäft in den betreffenden Staaten war die Aussicht auf den EU Beitritt und die somit schon im Verlauf der Transformationsphase begonnene Angleichung an geltendes EU-Recht aufgrund der notwendigen zukünftigen Übernahme des gesamten acquis Editorial 11 Abb. 1: Die Staaten der EU-Osterweiterung im Überblick. Quelle: Europäische Kommission 2003a:50f 12 Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters communautaire der EU. Der genaue Zeitpunkt des Beitritts selbst spielte für die räumliche Entwicklung und dessen planerische Steuerung nur eine geringe Rolle. Allerdings bietet die EU mit ihrem regionalpolitischen und umweltpolitischen Instrumentarium aus Sicht der Städte erst jetzt nach dem offiziellen Beitritt eine willkommene „Möglichkeitsstruktur“, die massiven Umwälzungsprobleme besser organisieren zu können. Im Rahmen der Heranführungshilfen wurden hier schon wichtige Grundsteine gelegt (vgl. Europäische Kommission 2004:170ff ). Die vielen Unterschiede und Sonderwege, die in den Betrachtungen deutlich werden, lassen es wenig sinnvoll erscheinen, für die Planungssysteme der neuen Mitgliedstaaten von einer „osteuropäischen (Planungs-)Familie“ zu sprechen (Malta und Zypern wären da sowieso auszuklammern). Planung hat einen je nach den staatlichen Rahmenbedingungen und dem eingeschlagenen Reformpfad unterschiedlichen Stellenwert. Hinzu kommt ein sehr unterschiedlicher Grad fiskalischer und administrativer Dezentralisierung, welcher, gepaart mit den höchst unterschiedlichen Größen der einzelnen Länder, dazu führt, dass planungsrelevante Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen zwischen den einzelnen Ländern oft kaum vergleichbar sind, und gleichzeitig innerhalb der Länder selbst noch ständig modifiziert werden. Insofern erscheint es uns als vielversprechender, statt einer vorschnellen Klassifizierung eher die unterschiedlichen Wege durch die Transformation zu thematisieren und dabei durchaus das historische Erbe vor der Sowjetzeit (wiederbelebte Traditionen, historische (Wege-)Verbindungen) als einen Faktor neben anderen zu berücksichtigen. Die komplexe Überlagerung fördernder und hemmender Faktoren für die Ausbildung neuer Planungssysteme sowie die unterschiedliche Größe, Lage, wirtschaftliche Basis, politische Tradition usw. der ehemals sozialistischen Länder Mittelosteuropas deuten auf eine erhebliche Differenzierung ihrer planungspolitischen Gegenwart und Zukunft hin, wenngleich die raumwirksamen Herausforderungen eines Übergangs zur Marktwirtschaft auch starke Ähnlichkeiten aufwiesen, so die Restitutionsproblematik, die Herausbildung lokaler Selbstverwaltungskörperschaften, die Zerschlagung der Kombinate und der damit einhergehenden industriepolitischen Ausrichtung des Siedlungssystems, die zunehmende soziale und räumliche Differenzierung, die Privatisierung der Wohnungsmärkte usw.. Eine Untersuchung der Planungssysteme in den ehemals sozialistischen Ländern Mittelosteuropas hat sich bislang zumeist mehr oder weniger auf Polen, Ungarn und Tschechien beschränkt (vgl. etwa Newman/Thornley 1996:35-38, 69-71, aber auch die zahlreichen Versuche von Sonderheften wissenschaftlicher Zeitschriften zu osteuropäischen Ländern). Damit wurden deren Reformerfahrungen und –pfade tendenziell generalisiert. Die Wirklichkeit ist allerdings weitaus vielfältiger, wie die Beiträge in diesem Band zeigen, wenngleich die bekannten Erkenntnisse über die Schwierigkeiten der politischen Übergangsperiode, die in den 1990er Jahren zu einzelnen Ländern gewonnen wurden, durch sie tendenziell bestätigt werden. Dass weiterhin innerhalb der größeren Länder, und vor allem in Polen, regional noch einmal klar zwischen westlich gelegenen Transformationsgewinnern und östlich gelegenen Transformationsverlierern unterschieden werden muss, zeichnete sich bereits seit den frühen 1990er Jahren ab. Ländern mit sehr dominanten, nahe der Grenze zur alten EU gelegenen Hauptstadtmetropolen wie Ungarn oder der Slowakei droht ohne eine gezielte Strukturförderung eine sich noch weiter verschlimmernde Spaltung in einen boomenden Westen und einen verarmenden Osten. Diese Polarisierung wird noch verschärft durch den Gegensatz urbanisierter und ländlich-agrarischer Lebensformen. Im Vergleich zur alten EU sind die neuen Mitgliedsstaaten insgesamt noch wesentlich stärker von ländlichen Strukturen dominiert. Inwieweit eine geographisch periphere oder eher zentrale Lage innerhalb des gesamten europäischen Siedlungsgefüges allerdings eine vorbestimmende Rolle für die Erfolgsaussichten der Transformationsanstrengungen des gesamten Landes spielt, mag mit Blick auf die Baltischen Staaten eher dahingestellt bleiben. Editorial 13 Um diesen verschiedenen regional- und länderspezifischen Dynamiken gerecht zu werden, sind die folgenden Beiträge nicht als umfassende Länderstudien angelegt. Gemeinsam mit den Autoren haben wir versucht, für jeden Staat typische Probleme der räumlichen Entwicklung zu identifizieren und in der Vertiefung eines solchen Ausschnitts einen lebendigen Eindruck über die Situation zu vermitteln. Daher beziehen sich einige Texte auf einzelne Städte, andere wiederum beschreiben die Umstellungen und die Suche nach einem neuen, passenden Planungssystem auf regionaler und nationaler Ebene, andere blicken vor allem auf emergente Formen der transnationalen Zusammenarbeit. Wir haben die Beiträge in drei thematische Blöcke aufgeteilt. Im ersten Teil stehen Fragen der Raumordnung und Regionalentwicklung im Mittelpunkt. Hierzu haben wir Autoren aus Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Litauen, Ungarn, Slowenien und Zypern eingeladen. Im zweiten Teil geht es um Stadtentwicklung und Stadtplanung. Hier haben wir Studien über Valletta (Malta), Riga (Lettland), Warschau (Polen), Bratislava (Slowakei) zusammengestellt. Die Aufsätze im dritten Teil befassen sich mit transnationalen Perspektiven. Zwei der Beiträge befassen sich mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit, zudem wird ein Überblick über die Städtepolitik der EU gegeben und ein Blick auf die Herausforderungen für die Regionalentwicklung im Kosovo geworfen. 1994 ���������� ���������� ���������� 1995 ���������� ���������� ���������� 1996 ���������� ���������� ���������� 1997 ���������� ���������� �������� 1998 ���������� ���������� ���������� 1999 ���������� ���������� ���������� 2000 ���������� ���������� ���������� 2001 ������������� ���������� ���������� 2002 ������������� ������������� ������������� 2003 ������������� ������������� ������������� ��������� ������� ��������� ��������� ������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ��������� ������������ ��������� ��������� �������� ��������� ����� ������� ��������� ������� �������� ��������� ������ �������� �������� ������ ������� ������ ��������� �������� ��������� �������� �������� �������� �������� �������� ��������� �������� ��������� �������� ��������� ��������� ��������� �������� ��������� ������ �������� ����� ������ ��������� ������ ��������� �������� ��������� ��������� �������� �������� �������� �������� ��������� ������ ��������� �������� ��������� ��������� ������� �������� ������� ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ��������� ������� ��������� ��������� �������� �������� �������� �������� ��������� �������� ��������� ������ ��������� ��������� ������� �������� ������� ������ �������� ������ ������ ��������� ���� ��������� ������ ��������� ��������� ������ �������� �������� �������� ��������� �������� ��������� �������� ��������� ��������� ������� ������ ��������� ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ��������� �������� ������� ��������� �������� �������� �������� �������� ��������� �������� ������� �������� ��������� ��������� ��������� �������� ��������� ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ��������� �������� ������� ��������� �������� �������� �������� �������� ��������� ������ ��������� �������� ��������� ��������� ��������� �������� ��������� ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ������� �������� ��������� ��������� �������� �������� �������� �������� ��������� �������� ��������� ������ ��������� ��������� ��������� ������� ������� ������ �������� ������ ���� ��������� ������ ��������� �������� ��������� ��������� �������� ����������� �������� �������� ��������� �������� ��������� �������� ������������ ��������� ��������� ����������� ������������ ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ��������� �������� ��������� ��������� ������ ������ �������� �������� ������������ �������� ������������ ����� ������������ ������������ ������������ �������� ������������ ������ �������� �������� ������ ��������� ������ ��������� �������� ������������ ��������� ������ �������� �������� �������� ������������ Island Liechtenstein Norwegen ������ ����� �������� ���� ����� �������� ���� ����� ����� ������ ����� �������� ������ ����� �������� ������ ��� �������� ���� ����� �������� ������ ����� �������� ������ ����� �������� ������ ����� �������� Kanada Japan Vereinigte Staaten ��������� ���������� �������� ������� �������� �������� ������� ���������� ���������� ��������� ���������� ���������� ��������� ���������� ���������� �� ���������� �������� �� �������� ���������� �� ���������� ���������� �� �� �� �� �� �� EU-25 EU-15 Eurozone Belgien Tschechische Republik Dänemark Deutschland Estland Griechenland Spanien Frankreich Irland Italien Zypern Lettland Litauen Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Slowenien Slowakei Finnland Schweden Vereinigtes Königreich Abb. 2: Die Staaten der EU-Osterweiterung im Vergleich (Einwohnerentwicklung) Quelle: Europäische Kommission 2004 14 2. Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters Raumordnung In dem diesem Themenkomplex voranstehenden Überblick beschreibt Simin Davoudi drei zentrale Herausforderungen für die räumliche Planung in den neuen EU-Mitgliedsstaaten. Sie weist erstens darauf hin, dass hier aufgrund der z. T. sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen und Entwicklungen seit dem politischen Umbruch große regionale Disparitäten sowohl innerhalb der Staaten als auch zwischen ihnen vorzufinden sind. Zweitens stellt die Verknüpfung von Wirtschaftswachstum und Umweltschutz ein wichtiges raumpolitisches Handlungsfeld dar. Drittens ergeben sich aus der Anpassung und Umgestaltung der institutionellen Kontexte neue Aufgaben, weil neue Governance-Formen entstehen und institutionalisiert werden. Die Bewältigung dieser Herausforderungen wird die zukünftige Entwicklung der Länder maßgeblich bestimmen. Piotr Lorens fasst in seinem Artikel über das einwohnerreichste und flächenmäßig größte Land der EU-Osterweiterung - Polen - aktuelle Trends und Probleme der Stadtentwicklung zusammen. Dabei geht er auch auf die Hintergründe der Entwicklungen ein, die insbesondere die Veränderungen im Bodenrecht und im Planungssystem sowie der Bedeutung der einzelnen städtischen Verdichtungsräume betreffen. In Polen spielen dabei die langfristigen Bevölkerungsverschiebungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute eine beachtliche Rolle, die sich auch rechtlich niederschlägt. Lorens kommt in einer Bilanz der Veränderungen zu dem eindeutigen Schluss, dass die marktliberale Ausrichtung der polnischen Politik um schlüssiges und wirksames planerisches Handeln ergänzt werden muss, um räumlich-nutzungsbezogene Fehlentwicklungen begrenzen zu können. Der Beitrag von Luděk Sýkora gibt einen Überblick über Wachstum und Schrumpfung von dem baulich-räumlichen Wandel der Städte in der Tschechischen Republik nach 1989. Er geht insbesondere auf die drängendsten Probleme ein, vor allem die Entstehung innerstädtischer Brachen, den Niedergang der Wohnquartiere und die negativen Auswirkungen der Zersiedlung ins Umland. Daran anschließend behandelt er Trends der nationalen und der lokalen Stadtentwicklungspolitik, die den Wandel der Städte mitgestalten. In der Tschechischen Republik liegt die Kompetenz für Stadtentwicklung weitgehend in der Hand der Gemeinden, die teilweise von der Staatsregierung und ihren Förderprogrammen unterstützt werden, wie etwa im Falle der Wohnungs- und der Regionalpolitik sowie der Unterstützung internationaler Direktinvestitionen. Das Ziel des Beitrags von Zoltán Dövényi und Zoltán Kovács besteht darin, die wichtigsten Charakterzüge der Stadtentwicklung in Ungarn nachzuvollziehen. Der Beitrag untersucht vor allem die neuen, sich im Prozess der Transformation herausbildenden Tendenzen der Stadtentwicklung. Es wird der Frage nachgegangen, ob in Ungarn räumliche Prozesse der Stadtentwicklung auftreten, die die Entwicklung westlicher Städte in den letzten Jahrzehnten maßgeblich geprägt haben und sich dabei konvergierende Entwicklungstrends in Richtung „westliches“ Urbanisierungsmuster feststellen lassen. Interessanterweise können sie eine Ausweitung, Transformation und Differenzierung des Städtenetzes feststellen, die auf einen starken verwaltungspolitischen Handlungswillen der Staatsregierung zurückgeht. Jakob Hurrle berichtet in seinem Beitrag über Entwicklungsstrategien für die ländlichen Roma-Siedlungen der Slowakei. Als marginalisierte Minderheit waren die Roma historisch einem Wechselbad staatlicher Assimilierungs- bzw. Segregationspolitik ausgesetzt. In der Endphase des Sozialismus wichen die Assimilierungsversuche zunehmend einer Politik staatlicher Hilfeleistungen, die eine verringerte Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Roma zur Folge hatte. Derzeitige Interventionen seitens der slowakischen Regierung, der EU und internationaler Entwicklungsinstitutionen kombinieren bauliche Maßnahmen mit einer aktivierenden Sozialpolitik, ausgeführt im Einvernehmen mit den Gemeinden, in denen die Roma leben. Der Ghettocharakter der Siedlungen bleibt jedoch meist bestehen. Editorial 15 Der Beitrag von Daunora und Juškevičius befasst sich mit Regionalpolitik und Stadtplanung in Litauen. Die Autoren stellen die gegenwärtigen Trends in der Raumplanung in einen historischen Kontext. Sie zeichnen die verschiedenen Phasen der Entwicklung der Raumplanung im 20. Jahrhundert nach und geben einen Überblick über die Entwicklung der litauischen Siedlungsstruktur. In den strategischen Überlegungen im aktuellen Landesplan zum Ausbau einer Metropolregion Vilnius-Kaunas sehen die Autoren einen verhängnisvollen Bruch mit dem gewachsenen ausgeglichenen Städtesystem. So zeichnen sie ein skeptisches Bild von den aktuellen Versuchen, Planung an marktwirtschaftliche Bedingungen anzupassen, während ohnehin die Privatwirtschaft längst Kanäle gefunden hat, die Planung zu beeinflussen und ungestört ihre großflächigen Malls und monofunktionalen Wohnkomplexe errichtet. Der Zusammenhang von Globalisierung, Europäisierung und Stadtentwicklung in Slowenien steht im Mittelpunkt des Beitrags von Kaliopa Dimitrovska. Die Autorin gibt einen Überblick über das slowenische Planungssystem und illustriert die Umsetzung der Strategien mit ausgewählten Beispielen. Aktuelle Probleme für die slowenischen Städte liegen vor allem in einer Kommerzialisierung der Innenstädte und einem Ausfransen der Stadtränder. Die kleinen Städte des Landes haben im europäischen Städtewettbewerb einen schweren Stand. Vor diesem Hintergrund wäre eine - bislang fehlende - regionale Verwaltungsebene für eine am Nachhaltigkeitsziel orientierten polyzentrischen Entwicklung Sloweniens von großer Bedeutung. Abb. 3: Die Staaten der EU-Osterweiterung im Überblick (Grunddaten) Quelle: Europäische Kommission 2003b 16 Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters Richard Sharpley beleuchtet die Rolle des Fremdenverkehrs für die Entwicklung des Inselstaats Zypern. Während der vor allem nach Großbritannien orientierte Tourismus einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung einleitete, sind die Folgen inzwischen unübersehbar. Sie liegen in einer starken Fremdenverkehrsabhängigkeit sowie einer Übererschließung von bestimmten Küstenabschnitten. Auch wenn bereits seit längerer Zeit die zypriotische Regierung versucht, die Entwicklung genauer zu planen und dabei auf Umweltverträglichkeit und auf eine Einbeziehung des Hinterlands abzielt, sind ihre Bemühungen weitgehend wirkungslos geblieben. Ohne wirksamere planerische Eingriffe, so der Schluss des Autors, könnte sich angesichts der Schnelllebigkeit touristischer Destinationen die wirtschaftliche Zukunft der vergleichsweise teuren und in ihrer Angebotsvielfalt begrenzten Insel wesentlich schwieriger gestalten. 3. Stadtplanung In diesem zweiten Teil illustrieren wir mit exemplarischen Fallstudien die Transformations- und Europäisierungsprozesse in Städte Ost- und Mitteleuropas. Der Beitrag von Sampo Ruoppila beschäftigt sich mit dem Wohnungsmarkt in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Der seit Beginn der Transformationsprozesse einsetzenden residentiellen Segregation wird von politischer Seite bisher kaum etwas entgegen gesetzt, und die Probleme der sozioökonomisch schwachen Gruppen werden wenig beachtet. Während der Autor zwar keinen direkten Einfluss der Europäischen Union auf die nationale Wohnungspolitik erwartet, geht er doch davon aus, dass die europäische Sozialpolitik hier einige neue Impulse setzen wird. Die Situation in der Stadtregion Riga steht im Mittelpunkt des Beitrags von Inara Marana. Neue Herausforderungen resultieren aus dem demographischen, ökonomischen und sozialen Wandel und den Veränderungen in der Stadtentwicklung seit der lettischen Unabhängigkeit. Die Autorin beschreibt das lettische Planungssystem und illustriert die Situation am Beispiel aktueller Planungen in der Stadt Stadtregion Riga. Als „Stadt des Ordens” wurde Valletta im 16. Jhdt. in der Tradition der Idealstädte der italienischen Renaissance als befestigte Militärstadt geplant und gebaut. Heute muss sich die Hauptstadt von Malta an gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen anpassen. Trotz ihrer ungebrochenen Bedeutung als administratives, kommerzielles und kulturelles Zentrum der Insel, ist die Bevölkerungszahl in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gesunken und liegt mit etwa 7000 Einwohnern bei knapp einem Drittel der Zahlen in den späten 1960er Jahren. Der Beitrag von Conrad Thake zeichnet den Wandel der Stadt und ihrer besonderen Bedingungen als Weltkulturerbe nach und stellt gegenwärtige städtebauliche Ansätze vor, historische Strukturen an neue Bedingungen anzupassen und so die Bewahrung des kulturellen Erbes mit wirtschaftlicher Wiederbelebung zu verbinden. Mareile Walter beschreibt in ihrem Artikel, wie die schwache Position der Raum- und Stadtplanung in Polen nach der Wende dazu geführt hat, dass eine rein investorengeleitete Stadtentwicklung zu einer deutlichen Verschlechterung der Warschauer Stadtstruktur geführt hat. Grünschneisen und Freiflächen wurden zugebaut, Bebauungsdichten und -höhen wuchsen beliebig an, und Plattenbausiedlungen wurden vernachlässigt, während sich periphere Einfamilienhaussiedlungen und großflächige Einzelhandelsprojekte ungehindert ausbreiten konnten. In jüngster Zeit hat sich der extrem marktorientierte Kurs allerdings etwas gewandelt, und die planerischen Eingriffmöglichkeiten haben sich u. a. durch die direkte Wahl eines Stadtpräsidenten und die seit dem EU-Beitritt gestärkten Möglichkeiten öffentlich geförderter Stadtentwicklungsprogramme etwas verbessert. Yaakov Garb und Jiřina Jackson widmen sich in ihrem Artikel dem Problem des Brachflächenrecyclings. Die besonderen Umstände der sozialistischen Planwirtschaft und der wirt- Editorial 17 schaftlichen und sozialen Transformation seit Ende der 1980er Jahre haben in Mittelosteuropa eine außergewöhnlich hohe Zahl brach liegender oder mindergenutzter ehemaliger Industrie-, Militär- und Bahngelände hinterlassen. Die beiden Autoren zeigen auf, wie es in Tschechien einer einzelnen, nicht-öffentlichen Organisation möglich war, wesentliche Politikanstöße zu geben, eine Reihe von Ministerien, Städten, Regionen und Gemeinden erfolgreich für diese komplexe Problematik zu sensibilisieren und Gegenstrategien zu entwickeln. Andererseits bemängeln sie die geringe Passfähigkeit der Prioritäten vieler EU-Förderprogramme auf die Brachflächenproblematik. Abb. 4: Die Staaten der EU-Osterweiterung im Überblick (Lebensstandard) Quelle: Europäische Kommission 2003b 4. Transnationale Perspektiven In diesem dritten Teil befassen sich die Beiträge nicht mit einzelnen Stadtregionen oder Staaten, sondern mit Fragen der transnationalen Zusammenarbeit. Christian Diller untersucht die grenzüberschreitende und transnationale Kooperation in der EU am Beispiel des Interreg-Kooperationsraums Ostsee, der wegen seiner Merkmale als beispielhaft für „Regional Governance“ gelten kann. Angesichts der Ungewissheit in der Ausgestaltung der Zukunft von Interreg analysiert er den institutionellen Kontext, die Akteure, deren Interaktionsformen und die Leistungsfähigkeit des Projektzusammenhangs. Das Grunddilemma der transnationalen Ausrichtung, nämlich das Auseinanderklaffen von hohem finanziellem und geringem rechtlichem Ressourceneinsatz, wird nach der Einschätzung des Autors nur teilweise überwunden werden können. 18 Uwe Altrock, Simon Güntner, Sandra Huning, Deike Peters Markus Leibenath und Sonja Deppisch stellen das Beispiel einer grenzüberschreitenden Kooperation zwischen Akteuren aus Sachsen, Niederschlesien und Nordböhmen vor. Gefördert durch die Europäische Kommission, haben sich kommunale und regionale Akteure aus Politik und Verwaltung zu einem zunächst themenunspezifischen Netzwerk zusammen geschlossen. Der Beitrag stellt das Projekt in den Kontext aktueller Netzwerktheorien, diskutiert die Motivationen für seine Entstehung, benennt offene Fragen, die in der weiteren Zusammenarbeit geklärt werden müssen, und Anknüpfungspunkte für die Forschung. Maroš Finka behandelt die Perspektiven einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Raum Bratislava-Wien. Er erläutert deren historische Wurzeln, die bis in das habsburgische Reich zurückreichen. Die hervorragenden Voraussetzungen für eine Integration in die EU auf slowakischer Seite bestehen u. a. darin, dass der Raum Bratislava bereits heute ein äußerst hohes BIP pro Kopf aufweist und über eine hervorragend qualifizierte Erwerbstätigenstruktur bei niedrigen Löhnen und Steuern verfügt. Obwohl noch einige infrastrukturelle Barrieren einer Zusammenarbeit überwunden werden müssen, könnte durch die extreme räumliche Nähe hier vielleicht erstmals an der ehemaligen EU-Ostgrenze eine ernst zu nehmende Kooperation entstehen, die von den unterschiedlichen Voraussetzungen in Österreich einerseits und in den Beitrittsländern andererseits eher profitieren dürfte, als zu einer zerstörerischen Konkurrenz zu führen. Zu einem Zeitpunkt, an dem Slowenien der EU beigetreten ist und mit Kroatien offiziell die Beitrittsverhandlungen aufgenommen werden, steht der Kosovo politisch und wirtschaftlich noch vollständig am Anfang des Transformationsprozesses. Christoph Wessling und Frank Schwartze stellen daher unter Bezug auf eine Vor-Ort-Untersuchung dar, auf welche Problemlagen eine langfristig stabilisierende Entwicklungspolitik reagieren muss, um über die politische Lösung der Statusfrage des Kosovo hinaus der ehemaligen Provinz Jugoslawiens eine Perspektive zu geben. Sie zeigen auf, dass sich auf unterstem Entwicklungsniveau die Probleme der zwei wesentlichen Typen strukturschwacher Räume überlagern, für die die Europäische Union ihre strukturpolitischen Förderinstrumente etabliert hat - benachteiligte ländliche Regionen und zurückfallende Industrieregionen. Susanne Frank erzählt in ihrem Beitrag eine „kurze Geschichte der europäischen Stadtpolitik“. Sie zeigt, wie sich die Europäische Union seit den 1980er Jahren zuerst über die Umwelt-, dann über die Kohäsions- und schließlich aktuell über die Wettbewerbspolitik um Einflussnahme auf die europäische Stadtentwicklung bemüht hat. Das Verständnis vom Leitbild der europäischen Stadt wandelte sich im Laufe dieser Entwicklung vom Ort europäischer Zivilisation und Demokratie zu einem Ort sozialer Marktwirtschaft. Frank hält es noch für eine offene Frage, inwiefern die städtische Dimension zukünftig im Spannungsfeld zwischen Kohäsion und Wettbewerb eine Rolle spielen wird. Wir hoffen, mit den in diesem Band versammelten Beiträgen zur Raumplanung und Stadtentwicklung in den neuen Mitgliedstaaten einen ersten Überblick über die vielfältigen Herausforderungen und Strategien zu geben, die vor dem Hintergrund einer zunehmenden Europäisierung dieses Politikfeldes zu beobachten sind. Wir sind uns bewusst, dass auch bei dieser Auswahl notwendigerweise Lücken bleiben müssen und einige der von den Autoren vertretenen Positionen auch sicherlich streitbar sind. Über weiterführende kritische Anmerkungen sind wir daher sehr dankbar. Die im Anschluss an dieses Editorial folgende Literaturliste soll zum Weiterlesen ermuntern, auch hier erheben wir natürlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Der Rundschau-Teil rundet mit aktuellen Rezensionen und Berichten diesen Band ab. Der nächste Band der Reihe Planungsrundschau wird im Frühjahr/Sommer 2005 erscheinen und sich mit dem Thema „Landliebe“ befassen. Editorial 19 Literatur Allgemein/Planungssysteme Bennett, R.J. 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