Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin

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Pressemitteilung - Staatliche Museen zu Berlin
GENERALDIREKTION
Berlin 7.10.2014
PRESSEMITTEILUNG
Kulturforum
Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin
Kabinett in der Neuen Nationalgalerie
Potsdamer Str. 50, 10785 Berlin-Tiergarten
Öffnungszeiten: Di, Mi + Fr 10 –18 h, Do 10 – 20 h, Sa + So 11 – 18 h
Jake & Dinos Chapman: My Giant Colouring Book (2004)
Eine Ausstellung des Kupferstichkabinetts in der Neuen Nationalgalerie
vom 7.10.2014 bis zum 31.12.2014. Im Rahmen der Ausstellung der Nationalgalerie „Ausweitung der Kampfzone. Die Sammlung. 1968 – 2000“.
Kurator: Dr. Andreas Schalhorn
Die Ausstellung zeigt auf 35 qm die gesamte, 21 Werke umfassende
Edition „My Giant Colouring Book“ der britischen Künstler Jake und Dinos Chapman, die 2004 von der renommierten Paragon Press in London (Verleger: Charles Booth-Clibborn) herausgegeben wurde.
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Stauffenbergstraße 41
10785 Berlin
MECHTILD KRONENBERG
LEITUNG
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ANNE SCHÄFER-JUNKER
PRESSE
Telefon: +49 30 266-42 34 02
Telefax: +49 30 266-42 34 09
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www.smb.museum/presse
Die auf originalen Zeichnungen der Chapman-Brüder basierenden
Werke wurden aufwändig als Radierungen (Polymergravur und Fotoradierung über Chine collé auf Papier) in einer Auflage von 35 Exemplaren ausgeführt. Die Edition wurde 2007 vom Kupferstichkabinett –
Staatliche Museen zu Berlin erworben. Sie wird nun erstmals öffentlich
präsentiert.
Jake & Dinos Chapman (Jake geb. 1966 in Cheltenham, Dinos 1962 in
London) gehörten in den 1990er Jahren – wie etwa auch Tracey Enim,
Liam Gillick und Damien Hirst – zu der in den Medien gefeierten Gruppe
der Young British Artists.
Die beiden Brüder hatten 1988-1990 am Royal College of Art in London
studiert und als Assistenten des Künstlerpaars Gilbert & George gearbeitet, ehe sie begannen, figurative Skulpturen zu schaffen, die sich durch
besondere Drastik auszeichneten. Einige von ihnen wurden 1997 in der
viel diskutierten Ausstellung Sensation gezeigt, welche Werke der Young
British Artists aus der Sammlung des Unternehmers Charles Saatchi präsentierte. Die Ausstellung wurde 1998 auch in der Nationalgalerie im
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart gezeigt. 2003 wurden die
Chapman-Brüder für den renommierten, von der Tate Gallery vergebenen
Turner Prize nominiert.
Für ihr druckgraphisches Mappenwerk My Giant Colouring Book, das ein
Jahr später entstand und von Charles Booth-Clibborn in seinem Verlag
The Paragon Press herausgegeben wurde, verwendeten die Brüder Seiten traditionell gebräuchlicher Malbücher für Kinder, die gemäß dem Prinzip Malen beziehungsweise Zeichnen nach Zahlen schrittweise zu ergänzen sind, so dass an Ende eine zusammenhängende Figur oder Szene
entsteht. Sofern das zeichnende Kind ordentlich alle Linien gemäß Nummerierung von Punkt zu Punkt zieht, entstehen harmonische, harmlose
Das Fotografieren (ohne Blitz!) ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die
Ausstellung / Veranstaltung erlaubt. Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie
verpflichtet, selbständig vorab die Fragen des Urheber- und Nutzungsrechts zu klären. Sie
sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten
Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).
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Bilder. Aus dieser idyllischen Welt brechen die Chapman-Brüder mit ihren
Linienergänzungen und Übermalungen radikal aus. Die kalkulierte Unschuldigkeit der Malbuchszenen provozierte die beiden zu einer bewussten Destruktion. Das Böse, das Perverse und Düstere, Tod und Zerstörung können sich in ihren Überarbeitungen, welche die Radierungen in
farblicher Reduktion wiedergeben, lust- und humorvoll entfalten. Es werden albtraumhafte Abgründe aufgezeigt, die durchaus Bezüge zur gesellschaftlichen Wirklichkeit aufweisen können. Das vorgegebene Korsett aus
Zahlen, Punkten und Bildfragmenten wird gesprengt und gleichzeitig in
seiner Ideologie entlarvt: „Die Bilder in My Giant Colouring Book handeln
davon, wie falsch man ein Bild machen kann. Wie man Verbindungspunkte nutzen kann, indem man sie gleichzeitig ignoriert.“ (Dinos Chapman).
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Wie schon bei ihren Skulpturen wissen sich Jake & Dinos Chapman in
ihrer schockierenden Ästhetik durchaus Vorbildern aus der Kunstgeschichte verpflichtet – ganz besonders dem Spanier Francisco Goya, der
zwischen 1810 und 1820 seine Desastres de la Guerra schuf. In ihren
1999 entstandenen Radierungen für Disasters of War beziehen sie sich
ausdrücklich auf dieses Werk.
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Text: Dr. Andreas Schalhorn
Das Fotografieren (ohne Blitz!) ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die
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