- TUGraz digLIB
Transcrição
- TUGraz digLIB
~L- _ Prof. Gernot Kubin Seit Beginn des Wintersemesters 2000 gibt es am Institut für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung einen Professor für Nichtlineare Signalverarbeitung. Mit diesem Beitrag möchte er sich und seine Arbeitsgruppe kurz vorstellen. Themenfür Diplomarbeiten in unserem Bereich kann man natürlich ab sofort persönlich vereinbaren! Sind Sprachsignale chaotisch? 14 frequenztechnik der TU Wien, dem ich mit einer für mich ungewöhnlichen stabilitas loei über 17 Jahre die Treue hielt. Dort habe ich unter Leitung von Prof. Mecklenbräuker das wissenschaftliche Arbeiten gelernt und meine Spezialisierung auf dem Gebiet der Signalverarbeitung und Sprachkommunikation entwickelt. Die Ausrichtung aufNichtlineare Signalverarbeitung erfolgte Anfang der neunziger Jahre, nachdem ich aus Neugier eine Diplomarbeit zum Thema Sind Sprachsignale chaotisch? ausgeschrieben hatte - ohne zu wissen, worauf ich mich dabei einließ. Heute weiß ich, dass die in der Form gar nicht fragbare Frage äußerst frucht- tives Codierverfahren mit äußerst geringer Verzögerung, die z.B. beim Abspielen von DVD Videos entscheidend ist. Arbeitsgruppe Mit meiner Arbeitsgruppe werde ich an der TUG ein Signal Processing and Speech Communication Laborato'ry einrichten, das in Forschung und Lehre drei Schwerpunkte setzt: Nichtlineare Signalverarbeitung - Theorie und Algorithmen. Zu meinem bisherigen Lebensweg gibt Hier liegt der Schwerpunkt der Methodenentwicklung, gestützt auf der es einen tabellarischen Leben lauf, Theorie dynamischer Systeme (Chasiehe Kasten. Offensichtlich bin ich viel herumgekommen, das hat schon ostheorie), der Informationstheorie in meiner Ju- ...--c,..---~------------------ und der Theorie verteilter parallelvergend mit wiearbeitender Systeme (Neuronale etze). Grundprinzip fast aller Anwenderboltem E~::::~ Orts wechsel dungen ist die Adaptivität, also die zwischen automatische Anpassung von SyÖsterreich und stemeigenschaften an UmgebungsbeDeutschland dingungen. Auch ReaJisierungsfragen begonnen und bei der Umsetzung auf digitalen Sisetzte sich gnalprozessoren (z.B. Effekte endliwährend des cher Rechengenauigkeit) werden hier Studiums in untersucht. drei IAESTE Internet-Anwendungen der SiSpezialisierte Lehrveranstaltungen werden Ferialpraktika gnalverarbeitung. durchwegs in englischer Sprache angeboten werden Dazu gehören erstens die breitbandiund einem CERN Sumgen Zugangstechnologien über gemer Student Aufenthalt fort. Später bar war, gewann sie doch einen ehr meinsam genutzte Medien, also xDSL folgten Forschungsaufenthalte an Inengagierten Diplomanden und späte(digital subscriber lines) bei Leitungsdustrielabors in den Niederlanden, ren Kollegen für meine Interessen und bündeln, und Mobilfunksysteme der förderte ein Fülle von neuen AlgorithUSA und Schweden, mein Zivildienst 3. und 4. Generation. Zweitens wermen und SignaJmodellen zu Tage. Viebei einer Retttungsorganisation in den Methoden der Signalverarbeitung Wien und die Mitarbeit am Aufbau les davon konnte sowohl wisseneingesetzt, um Übertragungsprobleeine der ersten Kompetenzzentren schaftlich wie industriell verwertet me beim Einsatz des Internet Protoim K+ Programm der Bundesregiewerden, so finden sich diese Algorithcol (IP) für paketvermittelte Multirung, dem Formen beispielsweise in Produkten von mediadienste zu lösen. Dabei ist insschungszentrum AT&T Getzt Lucent) und Siemens, besondere bei interaktiven Diensten Telekommunikatiund eine europaweites wissenschaftwie Voice over IP eine deutliche Quaon Wien (ftw.). liches Netzwerk zum Thema NonliIitätsverbesserung trotz massiver PaAls backbone dienear Speech Processing steht unter ketverluste zu erzielen, wenn Diverser Aktivitäten dem Akronym COST 277 kurz vor sität auf Signalebene schon in die diente die Anstelseinem Start. Auch der erste digitale Quellcodierung eingebaut wird. lung am Institut Funkkopfhörer der Fa. AKG (Hearo Sprachkommunikation. für Nachrichten888) enthält ein von meinen DiploDie gesprochene Sprache ist vielleicht technik und Hochmanden mitentwickeltes hochqualitadas einfachste KommunikationsmitDezember 2000 ---------------------------~ tel für den Menschen und wird neben der Telephonie heute aufvielfältige Weise zur Mensch-Maschine Kommunikation eingesetzt, etwa in Sprachsynthesatoren, automatischen Diktiersystemen oder einfachen Dialogsystemen, so z.B. die Anfang 2001 vom ftw. geplante automatische Postgebührenauskunft. Bei diesem Thema sind nicht nur numerische Algorithmen der Signalverarbeitung (z.B. zur digitalen Sprachcodierung) und Mustererkennung, sondern auch symbolische Algorithmen der Computerlinguistik von Bedeutung, bis hin zu einer sprachwissenschaftlichen Aufarbeitung des Begriffs Österreichisches Deutsch. reitung, sollte aber spätestens mit Jahreswechsel online gehen. Ein entsprechender Link wird auf meiner TUG-online Visitenkarte und auf der Institutsseite www.inw.tu-graz.ac.at eingetragen. Themen für Projektarbeiten oder Diplomarbeiten in unserem Bereich kann man natürlich ab sofort persönlich vereinbaren! Gemot Kubin Wir werden ein Signal Processing and Speech Communication Laboratory einrichten Geboren am 24.6.1960 in Wien 1969-1f177 Lehre In der Lehre ist durch die Verankerung der Signalverarbeitung im 4. Semester des neuen Studienplans für alle Elektrotechniker (und voraussichtlich auch für die Telematiker) ein wichtiger Schritt zu einer Modernisierung des Studiums gelungen, stellt doch die Signalverarbeitung eines der wichtigsten Realisierungskonzepte informationsverarbeitender Systeme dar, die bereits alle Bereiche der Elektrotechnik (also auch die Energietechnik) durchdrungen haben. Die darauf aufbauenden spezialisierteren Lehrveranstaltungen werden durchwegs in englischer Sprache (und mit MATLAB Unterstützung) angeboten werden, um den Einstieg in eine internationalisierte Arbeitswelt zu erleichtern. In diesem Zusammenhang sind auch internationale Studentenseminare angedacht, bei denen Studenten verschiedener Universi tätsstandorte über das Internet an gemeinsamen Seminarthemen arbeiten und mit einer gemeinsamen Webpräsentation der Ergebnisse abschließen. Unser eigener Webauftritt ist noch in Vorbe- Philips Natuurkundig Laboratorium, Eindhoven (Niederlande) tät Stuttgart (Nachfolge Prof. Lüder) 1992-1993 2000 1982-1990 Einjähriger Forschungsaufenthalt als wissenschaftlicher Konsulent im Speech Research Department der AT&T Bell Laboratories, Murray Hili (New Jersey, USA) Studium der Technischen Physik an der TU Wien, der Sprachwissenschaft und Finno-Ugristik an der Universität Wien, Doktoratsstudium der Elektrotechnik an der TU Wien, Pr0motion sub auspiciis praesidentis Dreimonatiger Forschungsaufenthalt als wissenschaftlicher Konsulent im Speech Coding Research Department der AT&T Bell Laboratories, Murray Hili (New Jersey, USA) Dreimonatige Tätigkeit als Research Scientist für die Firma Global IP Sound AB, Stockholm und San Francisco (SchwedenlUSA) Neusprachliches Gymnasium in Wien, Fulda (BRD) und Linz If177-1982 Diplomstudium der Elektrotechnik! Nachrichtentechnik an der TU Wien 1995 1996-2000 Berußicher Werdegang 1979-1982 Ferialpraxis bei Philips Telecommunication Industries (Niederlande), Europäisches Kernforschungszentrum CERN (Schweiz) und 2 elektrotechnischen Unternehmen in Fmn- Assistenzprofessor am Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik an der TU Wien Seit Sept. 2000 Professor für ichtlineare Signalverarbeitung am Institut für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung der TU Graz 1998 Privates Dreimonatiger Forschungsaufenthalt am Center for Speech Technology der Königlich-Technischen Hochschule in Stockholm (Schweden) Verheiratet, drei Kinder land 1983-1996 1999-2000 Universitätsassistent am Institut für Nachrichtentechnik und Hochfrequenztechnik an der TU Wien trum Telekommunikation Wien (Neu- Key Researcher am Forschungszen- 1985 gründung im Rahmen des K+ Kompetenzzentren-Programms der Österreichischen Bundesregierung) Halbjähriger Forschungsaufenthalt als Erwin-Schrödinger-Stipendiat in der Signal Processing Group am Ruf als C4 Professor für Netzwerkund Systemtheorie an die Universi- 1999 Nichtlineare Signalverarbeitung, Internet-Anwendungen der Signalverarbeitung und Sprachkommunikation werden die drei Schwerpunkte meiner Arbeitsgruppe sein. Dezember 2000 15