Ausgabe 27.07.2012
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Ausgabe 27.07.2012
Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag POLITIK / KOMMENTAR Angriffskrieg und Waffengeschäft - Zwillingspaar imperialistischen Übergriffs Die leider allzu oft ausgeblendete bellizistische Faktenlage der herrschenden Verhältnisse, daß nur überlegene Waffengewalt die Einhaltung internationaler Abkommen zur Rüstungskontrolle und Beschränkung des Waffenhandels garantieren und durchsetzen kann, macht zwangsläufig den Bock zum Gärtner ... (Seite 2) POLITIK / MEINUNGEN Globale Hungerkrise - Zu Lester R. Browns Appell an die Politik ... denn sie wissen sehr genau, was sie tun Einige Anmerkungen zu einem vermutlich vergeblichen Versuch, die Politiker wachzurütteln ... (Seite 5) UMWELT / REDAKTION Kleine Vulkane als Wegbereiter für die Schwefelimpfung der Atmosphäre? Alle Jahre wieder schüren Atmo sphärenforscher die Hoffnung auf eine Selbstregulation des Klimage schehens Der Ausbruch des Mount Pinatubo 1991 war nicht nur für Vulkanologen ein ergiebiges Forschungsobjekt. Zahlreiche Meßdaten aus dieser Zeit und danach brachten Klimaforschern und Meteorologen den Beweis, daß derart heftige Vulkanausbrüche ihre Staubteilchen bis in die Stratosphäre schleudern und ... (Seite 8) Elektronische Zeitung Schattenblick Freitag, 27. Juli 2012 USA gehen zu Al Kaida in Syrien auf Distanz Die CIA kennt angeblich nicht die Identität ihrer Handlanger in Syrien Seit immer offensichtlicher wird, daß die Hauptlast des Versuchs, die Baath-Regierung in Syrien um Präsident Bashar Al Assad zu stürzen, von sunnitisch-salafistischen Extremisten getragen wird, die vor Massakern unter der Zivilbevölkerung und der grausamen Hinrichtung von Kriegsgefangenen nicht zurückschrecken, gehen die USA auf Distanz zu den syrischen "Rebellen" zumindest nach außen hin. Am 24. Juli meldete die Washington Post Überschrift: "In Syria conflict, U.S. struggles to fill intelligence gaps" wie üblich in solchen Fällen unter Verweis auf "nicht namentlich genannte" Vertreter amerikanischer wie ausländischer Geheimdienste, wegen "fortlaufender Wissenslücken" wisse man bei der CIA nicht, wen man da alles im Kampf gegen Damaskus' Truppen unterstütze. Besonders plausibel klingt das nicht, sondern eher wie eine genau kalkulierte Schutzbehauptung, mit der sich Washington aus seiner Verantwortung für das sich ständig verschlimmernde Blutbad in Syrien stehlen will. Bereits im Dezember wurde berichtet, daß Hunderte Mitglieder der alkaida-nahen islamischen Kampfgruppe Libyens unter Aufsicht der NATO in die Türkei gereist und von dort über die Grenze nach Syrien eingesickert seien, um dort für Destabilisierung zu sorgen. Seitdem berichten Journalisten in Syrien von der Anwesenheit zahlreicher Mud- schaheddin aus dem Irak, Jordanien, Tunesien und Saudi-Arabien in den Reihen der einheimischen Aufständischen. In einem Artikel, der am 25. Juli bei der New York Times unter der Überschrift "Al Qaeda Taking Deadly New Role in Syria Conflict" erschienen ist, wurden die am syrischen Bürgerkrieg beteiligten salafistischen Gruppen Al-Nusra-Front für die Menschen der Levante, die Abdullah-Azzam-Brigade - Abdullah Azzam war bekanntlich während des Krieges der afghanischen Mudschaheddin gegen die Sowjetarmee der Mentor Osama Bin Ladens - und die Al-Baraa-ibn-Malik-MärtyrtumBrigade namentlich genannt. In dem Artikel wird der 56jährige, irakische Al-Kaida-Kämpfer namens Abu Thuha mit den Worten zitiert: Wir haben Erfahrung aus dem Kampf gegen die Amerikaner und werden jetzt noch mehr Erfahrungen im Dienste der syrischen Revolution machen. Unsere große Hoffnung ist es, einen syrischirakischen Staat für alle Muslime zu machen, um dann einen Krieg gegen den Iran und Is rael auszurufen und Palästina zu be freien. An jener Formulierung ist leicht zu erkennen, daß Abu Thuha und die Seinigen zu "allen Muslimen" nicht die Schiiten zählen. Aus ihrer Sicht zählen vermutlich auch alle Sunniten, die einen säkularen Lebensstil praktizieren, ähnlich den Alewiten, Elektronische Zeitung Schattenblick Christen und Drusen Syriens, zu den "Kaffirs" (Ungläubigen). Im Falle eines Sturzes des Assad-"Regimes" ist zu befürchten, daß es zu massenhafter Tötung unter den Minderheiten im mehrheitlich von Sunniten bewohnten Syrien kommen wird. Es ist dieser drohende Völkermord, zu dem die USA jetzt propagandistisch wie vorsorglich auf Distanz gehen. Bereits am 21. Juni hatte die New York Times von der Anwesenheit einer CIA-Einheit an der türkischen Grenze zu Syrien berichtet, von wo aus die US-Auslandsgeheimdienstler angeblich "überprüfen" wollten, wer unter den aufständischen Gruppierungen schwere Waffen und Munition aus Saudi-Arabien und Katar bekommt oder nicht. Die jüngsten Meldungen der Washington Post und der New York Times lassen die Vermutung zu, daß diese Überprüfung nur mangelhaft - wenn überhaupt erfolgt. Schließlich berichtete die New York Times am 20. Juli, im Bezug aufden Syrien-Konflikt hätte die Obama-Regierung offiziell ihre "Bemühungen um eine diplomatische Lösung aufgegeben" und wäre dabei "die Hilfe für die Rebellen zu erhöhen", um den anvisierten "Regimewechsel" in Damaskus auf alle Fälle zu realisieren. Am 25. Juli berichtete im Londoner Independent der Reporter Kim Sengupta aus der umkämpften syrischen Stadt Aleppo, die Rebellen würden künftig verstärkt "improvisierte Sprengfallen" - im Englischen "improvised explosiv device (IED) genannt - gegen die staatlichen Streitkräfte einsetzen, um sie in die Knie zu zwingen. Als ein Hersteller solcher mit Düngemittel als Sprengstoff gebauter Minen wurde der Student Emed Ali Akhdar genannt. Gegenüber Sengupta kündigte der 22jährige Assad-Gegner für den Kampf um Aleppo ein "großes Feuerwerk" an und behauptete, er hätte bei Youtube gelernt, wie man IEDs nach Art der Taliban zusammenbaut. Auch hier handelt es vermutlich um ein rhetorisches Ablenkungsmanöver. Demgegenüber stehen die brisanten Angaben, welche am 22. Juli die britische Zeitung Sunday Express machte. Dort hieß es schwarz auf weiß: Eine Quelle bei der britischen Armee enthüllte gestern Nacht, daß im Irak ehemalige SASSoldaten syrische Rebellen in Militärtaktiken, im Um gang mit Waffen und Kommunikati onssystemen ausbilden. Mehr als 300 von ihnen sind bereits durch einen Stützpunkt kurz hinter der ira kischen Grenze durchgeschleust worden. Währenddessen findet ein Lehrgang für Befehlshaber in Saudi Arabien statt. Gruppen von jeweils 50 Rebellen werden von zwei priva ten Sicherheitsunternehmen ausge bildet, die ehemalige Angehörige der Spezialstreitkräfte beschäftigen. "Unsere Rolle besteht ausschließlich in der Ausbildung, in der Vermittlung von Taktiken, Techniken und Vorge hensweisen", erklärte ein ExMit glied des SAS. Und von alledem soll die CIA, die Führungsinstanz unter den westlichen Auslandsgeheimdiensten, nichts wissen? POLITIK / REDAKTION NAHOST/1167 http://www.schattenblick.de/infopool/ politik/redakt/nhst1167.html POLITIK / KOMMENTAR / KRIEG Angriffskrieg und Waffengeschäft - Zwillingspaar imperialistischen Übergriffs Die leider allzu oft ausgeblendete bellizistische Faktenlage der herrschenden Verhältnisse, daß nur überlegene Waffengewalt die Einhaltung internationaler Abkommen zur Rüstungskontrolle und Beschränkung des Waffenhandels garantieren und durchsetzen kann, macht zwangsläufig den Bock zum Gärtner. Nicht um ein Ende von Angriffskriegen, Schüren von Bürgerkriegen und Aufmunitionieren regionaler Konflikte geht es dabei, sondern deren Aussteuern ganz nach den Maßgaben der stärksten beteiligten Mächte und Akteure. Die militärischen Schwergewichte USA, Rußland, Seite 2 China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland sind zugleich die führenden Waffenexporteure und bestreiten weltweit rund 80 Prozent aller Lieferungen. Rüstungsgüter zu entwickeln, produzieren, erproben, einzusetzen und verkaufen ist nach ihrem Kalkül ein mehr oder minder integraler Prozeß der Sicherung und des Ausbaus ihrer Vorherrschaft auf allen Gebieten. Wenngleich militärische, politische und ökonomische Komponenten dabei zusammenwirken, greift doch jeder Ansatz zu kurz, der einzelne Aspekte aus diesem Kontext reißt und damit unzulässig isoliert. www.schattenblick.de Das gilt auch für das internationale Waffenhandelsabkommen (Arms Trade Treaty, ATT), das nach gut dreiwöchigen Verhandlungen in New York verabschiedet werden soll. Das ambitionierte Vorhaben, erstmals verbindliche internationale Regeln für den weltweiten Handel mit Waffen festzulegen, mit dem jährlich ein Umsatz von schätzungsweise 55 Milliarden Euro erzielt wird, krankt nicht zuletzt an seinen kaum überprüften Voraussetzungen. Den Schwarzmarkt für Kleinwaffen auszumerzen, um zu verhindern, daß Gewehre und Pistolen in die Hände Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick von "Terroristen und Verbrecherorganisationen" geraten, unterscheidet von vornherein zwischen legalem und illegalem Waffengebrauch. Darüber zu befinden, wer unrechtmäßig von Rüstungsgütern Gebrauch macht und wer im Gegenteil ein unterstützenswertes Anliegen mit Waffen unterfüttert, entscheidet sich allein nach den Kriterien der jeweils angelegten Freund-Feind-Kennung seitens der Großmächte. "Laut dieser Bestimmung könnte Russland weiterhin Waffen und Munition an Syrien liefern, auch wenn die syrischen Regierungsstreitkräfte damit Massaker an der Bevölkerung begehen", kritisiert Control Arms, das internationale "NGO-Netzwerk für einen wirkungsvollen Waffenhandelsvertrag" [1] eine vermeintliche Schwachstelle im vorgelegten Entwurf des Waffenhandelsabkommens. Diese Aussage könnte bezeichnender nicht sein, übernimmt Control Arms damit doch die westlicherseits vorgehaltene Version des Konflikts, ohne die Provenienz, Zielsetzung und Aufrüstung des breiten Spektrums der Gruppierungen beim Namen zu nennen, die den Regimewechsel in Syrien betreiben. Daß sich die USA und die führenden europäischen Staaten alle Optionen offenhalten, unterstreicht auch der Umstand, daß nicht einmal die völkerrechtlich verbindlichen Bestimmungen der Genfer Konventionen beispielsweise zum Verbot des Beschusses ziviler Ziele - als Kriterien in den Entwurf aufgenommen wurden. Auch sollen zwischenstaatliche Verträge über Waffenlieferungen, die noch vor Verabschiedung des UNOAbkommens abgeschlossen wurden, erfüllt werden dürfen, unabhängig davon, wie sich die Lage in dem Empfängerland inzwischen entwickelt hat. Nachdem zu Beginn der Verhandlungen Anfang Juli noch über 80 Prozent aller Teilnehmerstaaten verlangt hatten, daß alle konventionellen Großwaffensysteme unter das Abkommen fallen sollen, Fr. 27. Juli 2012 haben die USA eine Ausnahme für unbemannte Drohnen durchgesetzt. Zudem soll aufVerlangen Washingtons und einer Handvoll weiterer Regierungen auch der Handel mit Munition für konventionelle Waffen nicht durch das Abkommen reguliert werden. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) formulierte eine für seine Verhältnisse ungewöhnlich scharfe Kritik am Entwurf: "Die wichtigsten Paragrafen des Vertragsentwurfs haben immer noch große Schlupflöcher; sie würden nur den Status quo bestätigen, anstatt einen hohen internationalen Standard zu setzen, der die Praxis der Staaten tatsächlich verändert und Leben rettet. Oxfam, Amnesty International und die anderen Mitglieder der "Control Arms"-Kampagne bezeichneten den Entwurf als "viel zu schwach, um seine humanitären Ziele zu erreichen". Zudem fehlten im vorläufigen Text neben Vereinbarungen zu Drohnen auch solche zu kleinkalibriger Artillerie und Tränengas, wie auch zu Waffengeschenken von einer Regierung an eine andere keine Aussage getroffen würde. Vollends offen bleibt, wie ein verabschiedetes Abkommen umgesetzt und überwacht werden könnte. So müßten sich die Regierungen der Vertragsstaaten zumindest dazu verpflichten, über ihre Genehmigungs- und Lieferpraxis regelmäßig öffentlich zu berichten. sen Katalog ernst, müßte man ihn zuallererst gegen die größten Kriegstreiber und führenden Waffenlieferanten wenden. Diese Gefahr sieht der Chef der deutschen Delegation bei der UNWaffenkontrollkonferenz, Jörg Ranau, offenbar nicht heraufziehen: Gelinge es den UN-Mitgliedern, Streitpunkte wie das Einbeziehen von Munition zu überwinden, habe man gute Chancen, ein starkes internationales Abkommen zur Kontrolle des Waffenhandels zu erzielen. [3] Diese Einschätzung verwundert nicht, sind doch die deutschen Exportrichtlinien, die Waffenlieferungen an Diktaturen sowie in Kriegsund Krisengebiete verbieten, bekanntlich kein Hinderungsgrund. Wie die an das UN-Kleinwaffenregister gemeldeten Exporte des Jahres 2011 belegen, wurden im Jahr 2011 Gewehre, Sturmgewehre und Maschinenwaffen unter anderem an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Afghanistan und Indonesien geliefert. Die höchsten Wogen schlägt zwangsläufig die geplante Lieferung deutscher Kampfpanzer vom modernisierten Typ "Leopard 2" ins saudische Königreich. Seit der Spiegel im Juli 2011 enthüllt hatte, daß der Bundessicherheitsrat, der alle Waffenlieferung genehmigen muß, eine Voranfrage der Saudis über 270 Panzer positiv beschieden hatte, läuft die Debatte heiß. Als die chinesische staatliche Nachrichtenagentur zu berichten wußte, daß Saudi-Arabien sogar bis zu 800 deutsche Panzer des Typs "Leopard 2A7+" bestellt habe, deren Auftragswert bei 12,6 Milliarden US-Dollar liegen soll, wurden sowohl der beispiellose Umfang des Waffengeschäfts als auch die damit verbundene geostrategische Stoßrichtung, das Regime zur regionalen Führungsmacht gegen den Iran aufzurüsten, in aller Deutlichkeit klar. Daß genau das nicht geschehen wird, ist kein weiteres Schlupfloch im Entwurf, sondern wie alle anderen vermeintlichen Schwachstellen des vorgelegten zehnseitigen Papiers Konsequenz der darin zum Ausdruck kommenden Interessenlage. Die Forderung der NGOs, Waffenhandel müsse verboten werden, wenn in den Empfängerländern "systematisch die Menschenrechte verletzt, Angriffskriege geführt oder die soziale und die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt werden", zeigt in aller Deutlichkeit, woran die Initiative in Saudi-Arabien weist eine der welterster Linie krankt. Nähme man die- weit despotischten Formen repressiwww.schattenblick.de Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick ver Staatlichkeit und Gesellschaft auf. Das autokratische Regime hat ein generelles Demonstrationsverbot erlassen, tritt die Meinungsfreiheit mit Füßen, sieht die Todesstrafe für Ehebruch und Homosexualität vor, unterdrückt Minderheiten und zwingt Frauen einen "männlichen Vormund" auf. Freedom House ordnet den Golfstaat auf einer Skala der Freiheitsrechte auf der niedrigsten Stufe ein. Im Demokratie-Rating des Economist landete Saudi-Arabien zuletzt auf Platz 161 von 167 Ländern und gehört demnach zu den zehn autoritärsten Staaten überhaupt. Im vergangenen Jahr hat die saudische Führung im In- und Ausland zahllose Menschenrechtsverbrechen begangen, viele davon mit Waffengewalt. Einige der schlimmsten ereigneten sich im Nachbarinselstaat Bahrain bei der Niederschlagung der demokratischen Bewegungen. [4] Das ist der bevorzugte Partner des Westens, mit dem die USA das größte Waffengeschäft aller Zeiten abgeschlossen haben und den Deutschland mit Panzern wie auch Sturmgewehren, einer Grenzsicherung und Ausbildung der Sicherheitskräfte unterstützt. Am Schulterschluß der deutschen Außenpolitik mit den hiesigen Rüstungskonzernen unter Ausblendung jeglicher Erwägungen hinsichtlich der andernorts zum Kriegsvorwand hochstilisierten Menschenrechte kann kein Zweifel bestehen. Der Leopard 2A7+ ist Deutschlands hochwertigster Beitrag zur Eindämmung des "arabischen Frühlings", wurde er doch speziell für den Einsatz in Städten entwickelt. Nach Herstellerangaben ist er für die "asymmetrische Kriegsführung" und die "Bekämpfung von Einzelpersonen" konzipiert. Er weist einen Räumschild, ein verkürztes Kanonenrohr, einen besonders geringen Wendekreis wie auch eine Klimaanlage und ferngesteuerte Waffenstation auf. Seit Anfang Juli unterstützt ein Stabsoffizier der Bundeswehr die militärischen Erprobung eines "Leopard 2 A7+" in der saudi-arabischen Seite 4 Wüste. Der Hersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hatte für "die Schießsicherheit bei der Firmenerprobung" um Unterstützung durch die Panzertruppe der Bundeswehr gebeten, da sie selbst nicht über entsprechende Experten verfüge. Ebenso liefert die Bundeswehr der Firma KMW Munition für die Bordkanone, Nebelgranaten und MG-Patronen. Zwar muß das Unternehmen die Kosten für die Entsendung und die Munition selbst bezahlen, doch handelt es sich zweifellos um eine politische Schützenhilfe, die den Wunsch der Saudis nach den deutschen Panzern befördern soll. Grundsätzlich steht die Bundesregierung zu der Linie, "dass industrielle Fähigkeiten in technologischen Kernbereichen der deutschen Rüstungsindustrie erhalten werden". Die Bundeswehr unterstütze als sogenannter "Referenzkunde" die deutsche wehrtechnische Industrie "beim Export von Rüstungsgütern" im Einzelfall "nach erfolgter ausfuhrkontrollrechtlicher Prüfung" [5]. Letztere ist jedoch innenpolitisch umstritten, zumal die Regierung auf Anfragen beharrlich schweigt und auf die Geheimhaltung bei Entscheidungen des Bundessicherheitsrats verweist. Im Frühjahr hatte die Koalition lediglich argumentiert, eine Lieferung nach Saudi-Arabien diene den deutschen Interessen einer engen Partnerschaft mit dem Land und sei zudem mit Israel abgesprochen. Im CDU-Parteispendenskandal war 1999 zur Sprache gekommen, daß der Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber Schmiergeld eingesetzt haben soll, um 1991 den in der damaligen Regierung von Kanzler Helmut Kohl umstrittenen Verkauf von 36 Thyssen-Panzern nach SaudiArabien durchzusetzen. Einmalig blieb dieser spezifische Einsatz finanzieller Schmiermittel offenbar nicht, denn wie die Linkspartei vor einem Jahr unter Berufung auf die Rechenschaftsberichte der Parteien aufdeckte, hatten die Herstellerfirwww.schattenblick.de men des Leopard-Panzers von 2002 bis 2009 mehr als 600.000 Euro an Union, FDP und SPD gespendet. Im Juni 2011 erklärte der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi: "Grundsätzlich sollte Deutschland gerade auch wegen seiner Geschichte überhaupt keine Rüstungsgüter exportieren." Mindestens aber solle man solche Exporte verbieten, weil sich dann die Bundesregierung jede Ausnahme vom Parlament genehmigen lassen müsse und derartige Entscheidungen nicht im Geheimen fällen könne. Läßt sich das monströse Panzergeschäft trotz dieser eng verzahnten Allianz aus geostrategischen und rüstungsgeschäftlichen Interessen verhindern? Für August und September hat die Antikriegsbewegung zahlreiche Aktionen bis hin zu "Überraschungen" und Blockaden vor Rüstungsbetrieben an verschiedenen Orten geplant. [6] Einen etwas anderen Weg beschreitet das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS) [7] in Berlin, das den "schlimmsten Waffendeal in der jüngeren bundesdeutschen Geschichte" auf eine persönliche Ebene gezogen und die Gesellschafter von KMW an den digitalen Pranger gestellt hat. Wenngleich sowohl die generelle Ausrichtung des ZPS als auch die Vorgehensweise der Denunziation bis hin zu Fahndungsplakaten und einer Erfolgsprämie für sachdienliche Hinweise zweifellos diskussionwürdig sind, gibt der entfachte mediale und juristische Streit um den "aggressiven Humanismus" des ZPS doch den maßgeblichen finanziellen Profiteuren solcher Rüstungsgeschäfte ausnahmsweise ein Gesicht. Fußnoten: [1] http://www.taz.de/UN-Konferenz-zum-Waffenhandel/!98004/ [2] http://www.neues-deutschland.de/artikel/233653.schlupfloecher-fuer-waffenhaendler.html Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick [3] http://www.abendblatt.de/politik/article2349784/UN-Mitgliedereinigen-sich-auf-Entwurf-zum-Waffenabkommen.html [4] http://www.25000-euro.de/derpanzerdeal [5] http://www.spiegel.de/politik/ausland/leopard-2-bundeswehrunterstuetzt-training-in-saudi-arabien-a-842819.html [6] http://www.scharflinks.de/41.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=26871&tx_ttnews%5Bb ackPid%5D=8&cHash=72eda6072b [7] http://www.politicalbeauty.de/center/Zentrum_fur_Politische_Schonheit.html POLITIK / KOMMENTAR KRIEG/1571: http://www.schattenblick.de/infopool/ politik/kommen/volk1571.html KALENDERBLATT Kurzweiliges für Freitag, den 27. Juli 2012 Ökoethik Unkraut nennt man Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt sind, (Ralph Waldo Emerson) und von Kraut ist die Rede, wenn niemand Interesse daran hat, sich auch nur im entferntesten damit zu befassen. HB http://www.schattenblick.de/info pool/boule/test/tk120727.html Fr. 27. Juli 2012 POLITIK / MEINUNGEN / LAIRE Globale Hungerkrise Zu Lester R. Browns Appell an die Politik ... denn sie wissen sehr genau, was sie tun Einige Anmerkungen zu einem vermutlich vergeblichen Versuch, die Politiker wachzurütteln Klimawandel, Nahrungsmangel, erschöpfte Erdölquellen - hartnäckig hält sich das Gerücht, Politiker seien unzureichend über krisenhafte Entwicklungen globalen Ausmaßes informiert und wüßten nicht, was sie tun. Das kann in der Regel ausgeschlossen werden. Politiker und Regierungsmitglieder verfügen über Berater, die Experten auf den verschiedensten Gebieten sind, und wissen, was in der Welt geschieht. So auch hinsichtlich der sich gegenwärtig rapide auswachsenden globalen Nahrungsmittelkrise, deren Vorbote bereits den (ehemaligen?) Wohlstandsraum Europa erreicht hat. Ausgehend von einem hohen Niveau von derzeit etwa einer Milliarde Menschen weltweit, die nicht genügend zu essen hat, künden dunkle Wolken am Horizont vom Heraufziehen einer noch viel schwereren Hungerkrise an. Fehleinschätzung. Denn Brown unterstellt, daß Politiker, wenn sie nur über die Gefahr des Hungers Bescheid wüßten, quasi automatisch entschiedene Maßnahmen zu seiner Beendigung ergriffen. Umgekehrt legt seine Aussage nahe, daß Politiker nicht dazu in der Lage wären, bewußt und absichtsvoll Entscheidungen zu treffen, durch die Menschen dem Hunger überantwortet werden. Browns Einschätzung wird durch die tagtägliche Praxis Lügen gestraft. Der Hunger in der Welt ist gemacht oder, noch zugespitzter formuliert, er wird von Menschen gegen Menschen in Stellung gebracht. Wie das geschieht, schildert beispielsweise der Autor Mike Davis in dem lesenswerten Buch "Die Geburt der Dritten Welt - Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter" [2] aus dem Jahr Ein typisches Beispiel für die Ver- 2004. kennung des Wissensstands der Politiker bietet Lester R. Brown, Davis beschreibt und analysiert die Präsident des Earth Policy Institutes drei großen Hungerwellen zum Enin Washington, in einem Bericht der de des 19. Jahrhunderts und richtet britischen Zeitung "The Guardian" seinen Blick dabei insbesondere auf von Dienstag. Seit vielen Jahren lie- die Länder China und Indien. Das fert Brown hervorragende Berichte British Empire des Viktorianischen zu drängenden Menschheitsproble- Zeitalters und andere Mächte hätten me in Bereichen wie Bevölkerungs- den Hungertod vieler Millionen politik, Wirtschaft und Umwelt. Menschen - die Schätzungen liegen Doch wenn er zum globalen Nah- zwischen 31,7 und 61,3 Mio. in den rungsmangel schreibt, daß "die Welt Zeiträumen 1876-79 und 1896-1900 an der Ernährungsfront in ernsthaf- - absichtlich herbeigeführt. Selbst in ten Schwierigkeiten steckt" und es den schwersten Dürrejahren habe die "wenig Indizien gibt, daß die politi- britische Kronkolonie Indien große schen Führer das Ausmaß dessen be- Mengen Getreide nach England ausgreifen, was vor sich geht" [1], dann geführt. Die Landwirtschaft sei steckt hinter dieser Aussage eine zwangsweise für die Produktion von www.schattenblick.de Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick Cash Crops wie Baumwolle oder Weizen, die allein für den Export bestimmt waren, umstrukturiert und die Subsistenzwirtschaft immer weiter abgeschafft worden. Denn diese habe keinen Mehrwert geliefert, sei also für die Kolonialherren uninteressant gewesen. Geschichte wiederholt sich nicht, aber das zivilisationsgeschichtlich schon sehr alte Herrschaftsstreben bedient sich offenbar gleicher Mittel. Daß die Verelendungspolitik des British Empire nicht obsolet ist, zeigt der philippinische Soziologieprofessor Walden Bello in "Politik des Hungers" [3] sehr anschaulich an Beispielen aus der aktuellen Zeit auf. Rund zwei Jahrzehnte lang hätten IWF und Weltbank mehr als 90 Entwicklungs- und Schwellenländern "Strukturanpassungsprogramme" aufgedrückt und deren Landwirtschaftssektoren schwerste Schäden zugefügt. Die relative Versorgungssicherheit des Kleinbauerntums sei von der einer Unsicherheit erzeugenden kapitalistisch-industriellen Landwirtschaft abgelöst worden, schreibt Bello. So seien die Philippinen nach der Marcos-Diktatur zur Annahme einer "MusterschuldnerStrategie" genötigt worden. Zwischen 1986 und 1993 seien acht bis zehn Prozent des philippinischen Bruttosozialprodukts jährlich als Schuldendienst ins Ausland abgeflossen - insgesamt beinahe beinahe 30 Milliarden Dollar. Die Auslandsschulden der Philippinen hätten sich 1986 jedoch nur auf 21,5 Milliarden Dollar belaufen. Der Schuldendienst übertraf also die Summe der ursprünglichen Schulden bei weitem! Wer sich jemals nach einem Beispiel für das Ausbluten der Länder des Südens durch die des Nordens gesucht hat, hier ist es. Walden Bello führt die philippinische Reiskrise im Jahre 2007/2008, zur Zeit der globalen Preisexplosion für Getreide und andere Nahrungsmittel mit Unruhen in mehreren Dutzend Seite 6 Ländern, auf die Folgen der Strukturanpassungsmaßnahmen zurück, hatte sich doch das südostasiatische Land von einem Reisexporteur zu einem -importeur gewandelt. Zwei Beispiele aus zwei verschiedenen Epochen, die deutlich machen, daß der Hunger in der Welt kein unvermeidbarer Kollateralschaden einer Wirtschaftsordnung ist, von der Interessen profitieren, die sich dem unbedingten Erhalt des Lebens verdingt hätten. niveau. Nicht nur die gegenwärtige Ernährungslage verschlechtere sich, sondern das globale Ernährungssystem insgesamt. Nahrungsexportländer würden Ausfuhrbeschränkungen verhängen, Importländer in Panik geraten. Brown schreibt mit einem Schuß Galgenhumor: "Willkommen in der neuen Geopolitik des Nahrungsmangels. Während die Nahrungsversorgung enger wird, steuern wir in eine neue Nahrungsära, in der jedes Land auf sich allein gestellt ist." Ungeachtet einer durchaus verbreiteten Gutgläubigkeit, was die vorherrschenden Interessen der politischen Entscheidungsträger betrifft, macht Lester R. Brown in seinem Aufsatz auf einige folgenschweren Trends aufmerksam: Mais hat einen Anteil von 80 Prozent an der Getreideernte der Vereinigten Staaten und übertrifft von der Menge her sogar Chinas Produktion von Reis und Weizen zusammengenommen. Ausgerechnet im Maisgürtel der USA herrscht zur Zeit Dürre - dabei ist Mais eine besonders wasserbedürftige Pflanze. Die Bodenfeuchte in der Anbauregion ist die niedrigste jemals gemessene. Die Dürre in den USA ist die schlimmste seit über 50 Jahren, und noch immer fördern das Landwirtschafts- und das Energieministerium unverdrossen die Produktion von Biosprit aus Mais und anderen Nahrungs- bzw. Futtermitteln, wie einer Presseerklärung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom Mittwoch zu entnehmen ist [4]. Am selben Tag erklärt Landwirtschaftsminister Tom Vilsack weitere 76 Counties in sechs Bundesstaaten zum Katastrophengebiet [5]. Damit beläuft sich die Zahl der von Dürre schwer betroffenen Counties auf 1369, die sich auf 31 Bundesstaaten verteilen. Rund ein Drittel der Maisernte der Vereinigten Staaten fließt in die Produktion von Treibstoff. Spekulationsgeschäfte treiben die Nahrungsmittelpreise nach oben (was aber nicht den Bauern zugute kommt, sondern den Händlern und Konzernen). Auch darin drückt sich eine generelle Politik des Hungers aus. Es war jahrzehntelang ausgewiesene Politik der US-Regierung, die Entwicklungsländer anzuhalten, Agrarprodukte vor allem für den Export zu erzeugen und die heimische Nahrungsproduktion zu vernachlässigen, im Vertrauen darauf, daß sie relativ preisgünstig Getreide aus den USA erwerben können. Nun haben die armen Länder das Nachsehen, denn sie sind gezwungen, sich Nahrung auf dem Weltmarkt zu Preisen zu besorgen, die teilweise die während der globalen Nahrungskrise 2007/2008 übersteigen. Obwohl die Welt gehofft habe, durch eine gute US-Ernte würden die gefährlich niedrigen Lagerbestände aufgefüllt werden, sei davon nicht mehr die Rede, schreibt Brown. Die Getreidereserven würden gegen Ende der Saison weiter fallen, was die Ernährungssituationen noch verschärfe. Die Preise für Nahrungsmittel, die bereits zulegten, würden der Preissteigerung für Mais folgen, höchstwahrscheinlich auf Rekordwww.schattenblick.de In den westlichen Industriestaaten geben die Bewohner etwa 15 Prozent ihrer Einnahmen für Lebensmittel aus, in den Entwicklungsländern dagegen 75 Prozent. Geklammert wird dieses Verhältnis durch eine vom Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick neoliberalen Wirtschaftsmodell bestimmte Weltordnung, der sich kaum ein Staat entziehen kann. Die meisten politischen Entscheidungsträger gehen mit der globalen Nahrungskrise ähnlich um wie mit dem Klimawandel: Solange sie nicht gefährdet sind, weder durch den Mangel selbst noch durch in Not geratene Menschen, die sich gegen die Verwalter des Mangels erheben, bleibt das Problem weit unten auf der Skala der Dringlichkeit. So wie innerhalb einer Gesellschaft ein Unterschied zwischen Menschen besteht gibt, die bestens versorgt sind und die am Hungertuch nagen, wird auch die sogenannte internationale Staatengemeinschaft nach Gewinnern und Verlierern sortiert. rer Posten verbringen, statt sich ganz im Sinne der Behauptung, daß die Vergesellschaftung des Menschen unverzichtbar und nur zu dessen Vorteil sei - um die Beendigung der existentiellen Not zu kümmern, dann kann doch etwas sehr Grundsätzliches mit der vorherrschenden Ordnung, die den Menschen als alternativlos verkauft wird, nicht stimmen. Eine Inangriffnahme der Ernährungs-, Umwelt- und Energiekrise wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn dabei die gesellschaftlichen Verhältnisse, inklusive der Teilhaberschaft jedes einzelnen, unangetastet blieben. Nahrung in ausreichender Menge und Qualität zu sich zu nehmen ist für jedes Lebewesen von existentieller Bedeutung. Wenn sich also Menschen in der Erwartung einer zuverlässigeren Überlebenssicherung zu großen Gesellschaften zusammenschließen, dann sollten deren Mitglieder eigentlich erwarten dürfen, daß sie vor existentiellen Nöten wie Hunger bewahrt werden. Ein so offenkundiger Irrtum, daß er schon nicht mehr gesehen wird. Nicht das Thema Hunger füllt vornehmlich die Seiten jeder beliebigen Tageszeitung, sondern Krieg, Wirtschaftskämpfe, soziale Verelendung und allerlei Aktivitäten, die unter "Brot und Spiele" subsumiert werden können. Aber Hunger? Kaum. Nur hier und da aus aktuellem Anlaß Berichte über die aktuelle Dürre in den USA, die Überschwemmungen in Rußland und drohende Nahrungsprobleme. Aber immer aus der vermeintlichen Distanz heraus beschrieben. [1] "The world is closer to a food crisis than most people realise", The Guardian, 24. Jul. 2012 http://www.guardian.co.uk/environment/2012/jul/24/world-food-crisiscloser Fußnoten: [2] "Die Geburt der Dritten Welt Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen Zeitalter", Verlag Assoziation A, Berlin/Hamburg 2004. Eine Rezension im Schattenblick unter: http://schattenblick.com/infopool/ buch/sachbuch/busar224.html [3] "Politik des Hungers", Verlag Assoziation A, Berlin/Hamburg 2010. Eine Rezension im Schattenblick unter: http://schattenblick.com/infopool/buch/sachbuch/busar531.html [4] "Agriculture and Energy Departments Announce New Investments to Drive Innovations in Biofuels and Biobased Products", News Release No. 0251.12, 25. Juli 2012 http://www.usda.gov/wps/portal/usWenn Nahrungsmangel kein Thema da/usdahome?contentid=2012/ ist, das Tag für Tag die Titelseiten 07/0251.xml&contentidonly=true einnimmt, bis das nahezu wichtigste aller Probleme der Menschheit beho- [5] "USDA Designates an Additional ben ist, und beispielsweise die soge- 76 Counties in 6 States as Primary nannten Volksvertreter viel Zeit mit Natural Disaster Areas Due to WorWahlkampf und der Verteidigung ih- sening Drought", News Release No. Fr. 27. Juli 2012 www.schattenblick.de 0250.12, 25. Juli 2012 http://www.usda.gov/wps/portal/usda/usdahome?contentid=2012/07/0250.xml&contentid only=true POLITIK / MEINUNGEN LAIRE/1290: http://www.schattenblick.de/infopool/ politik/meinung/pola1289.html SCHACH - SPHINX Siegeszug der Hinterbänkler Früher war es gang und gäbe, daß neben einem Großmeisterturnier auch für den Nachwuchs eine Plattform errichtet wurde, das sogenannte Meisterturnier. Über diese Stufe stiegen dann viele talentierte Jungmeister in das schachliche Oberhaus auf. Im Sommer 1907 trafen in Ostende die Häupter der damaligen Schachwelt zum Figurenrücken zusammen. Siegbert Tarrasch, in der Blüte seiner Schaffenskraft, siegte. Doch das Augenmerk der Zeit richtete sich auf das Meisterturnier, wo 29 Recken um Caissas Gunst stritten. Die zweite Garde, die später die Turnierhallen erobern sollte, stand Gewehr und Fuß. Hochfavorisiert waren Mieses, Nimzowitsch, Teichmann, Duras, Tartakower, Spielmann und Blackburne. Doch ihre Zeit war 1907 noch nicht gekommen. Den geteilten Sieg im Meisterturnier mit je 19,5 Punkten errangen Bernstein und Rubinstein. Beide stürmten später die vordersten Turnierplätze und verdrängten die alte und alternde Elite aus ihrem Elfenbeinturm. Bedauerlich, daß Bernstein sich nie mit dem Gedanken anfreunden konnte, dem Schachspiel seine ganze Kraft zu widmen. Statt dessen wählte er eine andere Berufskarriere und eröffnete in Moskau eine Anwaltskanzlei. So fand er nur noch selten Gelegenheit zum schachlichen Ringen. Fortsetzung Seite 10 Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick UMWELT / REDAKTION / KLIMA Kleine Vulkane als Wegbereiter für die Schwefelimpfung der Atmosphäre? Alle Jahre wieder schüren Atmosphärenforscher die Hoffnung auf eine Selbstregulation des Klimageschehens Der Ausbruch des Mount Pinatubo 1991 war nicht nur für Vulkanologen ein ergiebiges Forschungsobjekt. Zahlreiche Meßdaten aus dieser Zeit und danach brachten Klimaforschern und Meteorologen den Beweis, daß derart heftige Vulkanausbrüche ihre Staubteilchen bis in die Stratosphäre schleudern und die Temperaturen am Erdboden deutlich abkühlen lassen können. Die Aerosole des Pinatubo ließen hiernach die Temperatur der Erde um ein halbes Grad fallen. Spätestens seit dieser Zeit gelten Staubteilchen, feinste Partikel oder Tröpfchen, die in der Lufthülle schweben (sogenannte Aerosole [1]), gewissermaßen als Gegenspieler zu Treibhausgasen wie CO2, Methan und Wasserdampf. Während letztere dafür sorgen, daß die langwelligen Wärmestrahlen der Sonne auf die Erde zurückreflektiert werden und die Erde im gleichen Maße erwärmen, wie ihre Konzentration in der Lufthülle um die Erde zunimmt, sollen Aerosole das Sonnenlicht streuen und damit die Einstrahlung der Sonnenenergie auf die Erde verringern. Das macht sich am stärksten bemerkbar, wenn Aerosole bis in die Stratosphäre, also in mehr als 20 Kilometer Höhe, gelangen und sich dort um den Erdball verteilen. Seither fragen sich Wissenschaftler allerdings auch, ob und wie stark vom Menschen erzeugte und in die Stratosphäre eingebrachte Aerosole dabei helfen könnten, als künstliche Klimakühler einen Teil der unwerünschten Erdwärmung durch die Treibhausgase wieder auszugleichen. Abgesehen von der durchaus umstrittenen Vorgehensweise, ChemiSeite 8 kalienaerosole aus Schwefeldioxid oder Titanoxid in die Atmosphäre zu pumpen, besteht eine nicht unwesentliche Schwierigkeit für die praktische Umsetzung des sogenannten "Geoengineering als Klimarettungsmaßnahme" darin, die heikle Ladung in eine Höhe über 15 Kilometer zu verfrachten, wo sie ausschließlich abschirmende Wirkung entfalten soll, wie man eben am Beispiel des Pinatubo lernen konnte. Weitere die These verifizierende Werte stammen nur aus Eisbohrkernen und Sedimenten gewonnenen, recht spekulativen Proxydaten, die mit früheren starken Vulkanausbrüchen in Verbindung gebracht werden, die den Ausbruch des Pinatubo allerdings bei weitem übertroffen haben sollen [2]. Supereruptionen, wie die ganz besonders großen Vulkanausbrüche (von Magnituden 6 bis 7) medienwirksam genannt werden, kommen (und wohl auch glücklichweise) sehr selten vor, so daß eine direkte Überprüfung ausbleibt. Inzwischen mußte die These, daß nur die Höhe der Eruptionssäule bestimmt, wie weit sich die ausgespuckte Mischung aus Magma und Gasen verbreitet, durch ergänzende Beobachtungen kanadischer und USamerikanischer Forscher zumindest teilweise revidiert werden. Danach sollten nun auch kleinere Vulkanausbrüche in die Klimamodelle miteinbezogen werden, denn auch diese könnten unter bestimmten Umständen einen kühlenden Effekt auslösen, wie der Atmosphärenforscher Adam Bourassa gemeinsam mit seinen Kollegen von der University of Saskatchewan und namhaften Aerosolforschern wie Alan Robock (Rutgers Universität, New Brunswick), www.schattenblick.de William J. Randel (National Center for Atmospheric Research, Boulder) und Terry Deshler (Department of Atmospheric Science, University of Wyoming) im Fachblatt "Science" [3] vorschlägt. Ursprünglich wollten die Wissenschaftler nur die globale Verteilung von Ozon in der Atmosphäre untersuchen. Dabei seien sie laut einer Reportage in der Deutschlandfunksendung "Forschung aktuell" vom 10. Juli 2012 auf eine unerwartete Störung in den Meßdaten des Satelliten Odin gestoßen. "Es stellt sich heraus, dass dieses Störsignal von Aerosolen verursacht wird. Und wir erkannten, dass wir das sehr gut für Aerosolmessungen nutzen können. Wir können damit den globalen Effekt der Aerosole er fassen." [4] Odin hatte offenbar die stärkste Anreicherung der Stratosphäre mit Aerosolen registriert, die er jemals innerhalb seines schon zehn Jahre dauernden Einsatzes maß. Nach Adam Bourassa [4] ist der Aerosolgehalt in der Stratosphäre normalerweise sehr gering. Das ändere sich eigentlich nur, wenn ein Vulkan so heftig ausbricht, daß seine Gase bis in die Stratosphäre aufsteigen. Die Atmosphärenforscher schlußfolgerten nun, daß die gemessenen Aerosoldaten auf den am 13. Juni 2011 ausgebrochenen Schichtvulkan Nabro, Eritrea, Nordost-Afrika, zurückzuführen sind, dessen Eruptionssäule allerdings zunächst nicht dafür sprach, daß die Gas- und Aschewolke über die tieferen Luftschichten der Troposphäre hinausgehen würde. Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick Ein kühlender Effekt auf das Erdklima wäre demnach nicht zu erwarten gewesen. Daß dennoch vulkanische Gase und Aerosole bis in die Stratosphäre hineingetragen werden konnten, erklären die Forscher in Science mit starken thermischen Aufwinden, verursacht durch die Nähe des asiatischen Sommermonsuns. Mit Hilfe der Odin-Meßdaten rekonstruierten die Forscher nun die Auswirkungen des Nabro-Ausbruchs am Computer: Die Wolke aus Asche und Gasen breitete sich damals über das nord östliche Afrika in Richtung Asien aus. Während die Asche zu Boden sank, gerieten kleinere Teilchen in die Strömung des Monsuns. Die mächtigen Monsunwinde hatten ge nug Kraft, Aerosole und Tröpfchen über die Troposphäre hinaus zu be fördern. [5] In der Zusammenfassung (hier: Abstract) des Science-Artikels wird darüber hinaus erwähnt, daß es sich um eine Gasmenge von 1,3 Teragramm (ein Teragramm entspricht einer Megatonne bzw. einer Millionen Tonnen) Schwefeldioxid (SO2) gehandelt hat, die zunächst in eine Höhe von 9 bis 14 Kilometer aufstieg und dann durch eine starke Konvektionsströmung gemeinsam mit der Zirkulation des asiatischen Sommermonsun in die Stratosphäre befördert wurde, wobei sich SO2 allmählich in sogenannte Sulfat-Aerosole umwandelte [6]: The Nabro stratovolcano in Eritrea, northeastern Africa, erupted on 13 June 2011, injecting approximately 1.3 teragrams of sulfur dioxide (SO2) to altitudes of 9 to 14 kilome ters in the upper troposphere, which resulted in a large aerosol enhance ment in the stratosphere. The SO2 was lofted into the lower stratosphe re by deep convection and the circu lation associated with the Asian summer monsoon while gradually converting to sulfate aerosol. This demonstrates that to affect climate, Fr. 27. Juli 2012 volcanic eruptions need not be strong enough to inject sulfur direct ly to the stratosphere. [3] in Cancún vereinbarte 2-Grad-Ziel in weitere Ferne gerückt als gerade jetzt. Klafft nicht nur eine gewaltige Lücke zwischen den Mengen an Treibhausgasen, die eingespart werden müßten und den bis dato vorliegenden Reduktionszusagen, ist es doch auch immer wieder fraglich, daß letztere überhaupt eingehalten werden können. Allein der letzte Satz, "eine vulkanische Schwefelinjektion müsse nicht zwangsläufig direkt in die Stratosphäre erfolgen, um klimawirksam zu sein", könnte "Climate-" oder "Geoengineering"-Forscher bei künftigen Plänen zur Klimakorrektur Nachdem die Internationale Energie möglicherweise inspirieren. Agentur (IEA) bereits im Mai ihre Sulfat-Aerosole gelten als eines der Kohlendioxidbilanz für 2011 vorgewirksamsten "Kühlungsmittel" in stellt hatte, wurde sie nun noch einder Stratosphäre. Obgleich diese mal durch die Forschungsabteilung "Zufallsentdeckung" für jeden er- der EU-Kommission nach oben hin sichtlich auf das gleichzeitige Auf- korrigiert: treten sehr spezieller Bedingungen zurückzuführen ist und - wie die For- Sie kommt in ihren Berechnungen auf scher einräumen -, sich derzeit noch den Rekordwert von 34 Milliarden nicht einmal abschätzen läßt, "wie Tonnen CO2. Die IEA hatte 31,6 stark der kühlende Effekt des Nabro- Milliarden Tonnen ermittelt. Um das Ausbruchs auf das Weltklima aus- 2GradZiel noch zu halten, dürfen fällt" (die Auswertung der zugehöri- bis 2050 durchschnittlich nur rund gen Daten läuft noch), betonen die 15 bis 28 Milliarden Tonnen pro Jahr beteiligten Forscher in ihrer Arbeit emittiert werden. [7] wie auch in Interviews, daß damit gewissermaßen bewiesen sei, daß Dabei gingen Emissionen aus der man auch den Einfluß kleinerer oder Verbrennung von Biomasse, beischwächerer Eruptionen auf das Kli- spielsweise durch Waldbrände, in diema doch stärker beachten müsse. Ge- se Hochrechnung nicht einmal ein genüber dem Deutschlandfunk genauso wenig andere Treibhausgase wie etwa Methan - dann käme man meinte Bourassa wörtlich: sogar auf 50 Milliarden Tonnen CO2"Es gibt einige andere vulkanische Äquivalente. Doch selbst 19 MilliarEreignisse in jüngerer Zeit, die von den Tonnen CO2 pro Jahr einzuspader Klimaforschung nicht beachtet ren, ist leichter errechnet als getan, wurden, die aber durchaus global zumal der globale Emissionstrend seit 1990 weiterhin steil ansteigt. kühlend wirken." [4] Unmittelbar fragt man sich, ob knapp fünf Monate vor der nächsten UNKlimakonferenz in Doha (der Hauptstadt Katars) von Seiten der Klimaforscher noch schnell ein Hoffnungsschimmer an den düsteren Himmel der menschenverursachten Klimaentwicklung gesetzt werden sollte, für die Katar mit dem weltweit höchsten Pro-Kopf-Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) (49,1 Tonnen pro Kopf und Jahr) nahezu ein Sinnbild der Unausweichlichkeit der desaströsen Klimasituation abgibt. Noch nie schien das www.schattenblick.de Wie schön wäre es da doch, wenn sich der befürchtete Klimawandel mit vielen kleinen Vulkanausbrüchen á la Bourassa und Robock ausbremsen ließe. Möglicherweise könnte der Vergleich mit kleinen, unspektakulären Vulkanausbrüchen auch weiterführenden Plänen für das Geoengineering mit Schwefelsäureeinträgen in die Stratosphäre vor allem in der skeptischen Öffentlichkeit den Boden bereiten. Allerdings sind auch nur geringe Einträge von Sulfat, schwefliger Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick Säure oder Schwefelsäure, um die es sich bei diesen wirksamen Aerosolen handelt [6], keineswegs ungefährlich, wenn sie eines Tages wieder herunterkommen und schon wegen ihrer negativen gesundheitlichen Relevanz keineswegs wünschenswert [8]. Die Wissenschaftler halten sich daher auch in diesem Punkt bedeckt. So der Wissenschaftler Bourassa im Deutschlandfunk: "Ich denke, wir sollten beim Klima schutz nicht auf Vulkanausbrüche setzen. Vulkane sind unberechenbar. Zu hoffen, dass Vulkane eine globa le Abkühlung bewirken, halte ich für geradezu gefährlich."[4] Zumal eine solche Abkühlung auch nicht von langer Dauer wäre. Aerosole in der Stratosphäre werden durch Luftströmungen in Richtung der Pole getragen, wo sie langsam absinken. Nach einigen Monaten bis wenigen Jahren ist ihre Wirkung dann vorbei. Dann muß spätestens der nächste Vulkanausbruch stattfinden oder die nächste "kontrollierte" Schwefelinjektion erfolgen. Klima, Aerosole - Schadensträger im Fadenkreuz, Teil 1 bis 8 (SB) und Schattenblick / INFOPOOL / UMWELT / REPORT / INTERVIEW/003 bis 008 bzw. über die URLs: http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/ip_umwelt_report_bericht.shtml http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/ip_umwelt_report_interview.shtml [3] Adam E. Bourassa, Alan Robock, William J. Randel, Terry Deshler, u.a. in "Science" 6.7.2012, Vol. 337 No. 6090, pp. 78-81, DOI: 10.1126/science.1219371 [4] Deutschlandfunk, Forschung aktuell 10. Juli 2012, Lucian Haas, Kühlende Vulkane http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1808164/ [5] Scienceticker.info, 6. Juli 2012, "Auch kleine Vulkanausbrüche können das globale Klima beeinflussen" http://www.scienceticker.info/2012/07/06/auch-kleine-vulkanausbrueche-koennen-das-globale-kl ima-beeinflussen/ [6] Sulfat-Aerosole nennen Klimawissenschaftler feinste Verteilungen [1] Aerosol - Die Vorsilbe Aero be- von Luftschwebstoffen in der Atmodeutet Luft. Die Nachsilbe "Sol" sphäre, die mit Hilfe von Sauerstoff kommt aus der Kolloidchemie und und Sonnenlicht aus Schwefelhaltibeschreibt einen Zustand, in dem fe- gen Emissionen auf oxidativem Weste Teilchen in einer Flüssigkeit so ge entstehen und besonders wirksam verteilt sind, daß dies zähflüssiger das Sonnenlicht streuen. Dabei hanwird, aber immer noch frei fließen delt es sich meist um tröpfchenartikann. Mit "Aerosol" wird somit ei- ge Zusammenballungen mit gentlich zunächst das Medium be- unterschiedlichen Anteilen von schrieben, in dem freibewegliche Schwefelsäure, ihren Salzen (Sulfakleine Partikel oder Schwebeteilchen te), schwefliger Säure und ihren Saleine Art Luft-Sol bilden. Wobei letz- zen (Sulfite). teres schon eine Beziehung oder [7] Klimaretter.Info, 22. Juli 2012, Wechselwirkung der Bestandteile Eva Mahnke, "2011: 34 Milliarden untereinander impliziert. Tonnen" http://www.klimaretter.in[2] siehe Berichterstattung des fo/forschung/hintergrund/11618Schattenblick zur Konferenz "Seve- 2011-34-milliarden-tonnen re Atmospheric Aerosol Events" (11.-12.8.2011) in Hamburg: Schat- [8] ein ausführlicher Bericht über tenblick / INFOPOOL / UMWELT / mögliche tödliche Nebenwirkungen REPORT / BERICHT/004 bis 011: und gesundheitliche Folgen von Fußnoten: Seite 10 www.schattenblick.de schwefelhaltigen Aerosolen siehe auch: Schattenblick / INFOPOOL / UMWELT / REDAKTION / KLIMA/492: Vulkanische Schwefeldämpfe unterschätzt - Leeds Wissenschaftler warnen vor schwerer Naturkatastrophe (SB) http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/redakton/umkl492.html UMWELT / REDAKTION KLIMA/506: http://www.schattenblick.de/info pool/umwelt/redakt/umkl506.html SCHACH - SPHINX Fortsetzung von Seite 7: Nachdem er 1914 in St. Petersburg keinen Geringeren als den Weltmeister Emanuel Lasker in einer Partie schlug, verabschiedete sich Bernstein für eine lange Zeit von der Welt der 64 Felder. In Ostende 1907 war ihm gegen den Kieler Meister Johannes Metger unter der Drohung eines "Stickmatts" ein glänzender Sieg gelungen. Also, Wanderer, verknüpfe im heutigen Rätsel der Sphinx das Motiv der Erstickung mit der strukturellen Realität auf dem Brett. Bernstein - Metger Ostende 1907 Auflösung des letzten Rätsels S.13 Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick SPORT / BOXEN / MELDUNG Junge Riesen auf der Fährte der Klitschkos Pole Mariusz Wach strebt für 2013 einen Titelkampf an Der in 27 Profikämpfen ungeschlagene polnische Schwergewichtler Mariusz Wach war bereits als möglicher Gegner Vitali Klitschkos im Gespräch, der sich dann aber für den Kölner Manuel Charr entschieden hat. Für den Polen wäre ein Titelkampf im Herbst ohnehin zu früh gekommen, und so bereitet er sich darauf vor, wenn möglich im nächsten Jahr einen Weltmeister herauszufordern. Mit einer Größe von 2,02 m gehört Wach zur jüngeren Garde hochgewachsener Schwergewichtler, welche die einst alle Konkurrenten überragenden Klitschkos gleichsam auf Normalmaß schrumpfen lassen. Der aufstrebende Brite Tyson Fury mißt 2,06 m, sein Landsmann David Price 2,02 m, genauso groß ist der Russe Alexander Ustinow und auch in den USA rücken einige Riesen nach. Wie Wachs Promoter Mariusz Kolodziej mitgeteilt hat, plane man in diesem Jahr noch zwei weitere Kämpfe. Einen geeigneten Gegner zu finden, sei zuletzt nicht gerade einfach gewesen. Alles starre wie gebannt auf die Klitschkos, und niemand wolle zuvor ein unnötiges Risiko eingehen. Immerhin sei es inzwischen gelungen, eine mündliche Vereinbarung mit dem Team des US-Amerikaners Ray Austin zu treffen, gegen den Mariusz Wach voraussichtlich am 22. September kämpfen werde. Sofern alles nach Plan verläuft, könnte man zwei Monate später gegen Denis Boitsow antreten, der in der WBCRangliste an Nummer drei geführt wird. Fr. 27. Juli 2012 Jack Culcay kämpft um seinen ersten Profigürtel Am 25. August verteidigt Weltmeister Robert Stieglitz aus dem Magdeburger Boxstall SES den Titel der WBO im Supermittelgewicht in Berlin gegen Arthur Abraham, der bei Sauerland Event unter Vertrag steht. Im Vorprogramm des für beide Boxer wegweisenden Duells sollte eigentlich Eduard Gutknecht in den Ring steigen. Da sich jedoch der ursprünglich vorgesehene Gegner eine Verletzung zugezogen hat und sich zugleich andere, sehr interessante Optionen für den Gifhorner ergaben, verzichtet der Europameister im Halbschwergewicht auf seinen Auftritt. Worum es sich bei der angedeuteten Chance handelt, wollte Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer nicht näher erläutern, da die Sache noch nicht ganz spruchreif sei. Die Zuschauer in der o2 World bekommen trotz der Absage Gutknechts zwei Titelkämpfe zu sehen. Etwas früher als erwartet eröffnet sich Jack Culcay die Chance, um seinen ersten Profititel zu kämpfen. Der 26 Jahre alte frühere Amateurweltmeister aus Darmstadt ist in elf Kämpfen ungeschlagen und boxt gegen Frederic Serre um die vakante Intercontinental-Meisterschaft der WBA im Halbmittelgewicht. Der Franzose verfügt zwar über eine etwas größere Erfahrung, hat aber neben dreizehn Siegen auch schon sechs Niederlagen eingefahren. Der 29jährige hat 17 Kämpfe gewonnen und einmal knapp gegen WBO-Weltmeister Nathan Cleverly aus Wales verloren. Nach dieser Niederlage besiegte Bellew den ehemaligen Europameister Danny McIntosh durch technischen K.o. und unterstrich damit seine Entschlossenheit, sich durch einen Rückschlag nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Am 8. September trifft Tony Bellew in London auf den Kolumbianer Edison Miranda, der bereits mit hochkarätigen Gegnern wie Andre Ward, Kelly Pavlik und Lucian Bute im Ring gestanden hat. Dem deutschen Publikum ist Miranda vor allem aus seinem blutigen Kampf gegen Arthur Abraham 2006 in Wetzlar bekannt, in dem der Berliner mit doppelt gebrochenem Kiefer durchhielt und seinen IBF-Titel im Mittelgewicht erfolgreich verteidigte. Mirandas durchwachsene Bilanz von 35 Siegen und sieben Niederlagen bedeutet daher nicht, daß der Kolumbianer ein beliebiger Aufbaugegner wie viele andere ist. Dessen ist sich Bellew natürlich bewußt, zumal er selbst daran erinnert, daß Miranda zahlreiche Kämpfe auf Weltklasseniveau und um die höchsten Titel bestritten hat. Der Kolumbianer verfüge über gehörige Kampfeslust und enorme Schlagwirkung, so daß sich die Zuschauer im Alexandra Palace auf einen großartigen Kampf gefaßt machen könnten. Das sei die Art von Gegner, die er sich schon lange gewünscht habe. Bellew gegen Miranda sei ein Duell, Edison Miranda prüft auf das man sich freuen könne, kündigt auch Promoter Eddie Hearn den Briten Tony Bellew einen Höhepunkt seiner ohnehin Ob der Britische Meister im Halb- reichhaltigen Veranstaltung in der schwergewicht, Tony Bellew, das britischen Hauptstadt an. Zeug hat, in die Weltklasse seines Limits aufzusteigen, sollte sich bei sei- SPORT / BOXEN / MELDUNG/850: nem nächsten Auftritt zumindest http://www.schattenblick.de/infopool/ sport/boxen/sbxm0850.html deutlicher als bislang abzeichnen. www.schattenblick.de Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick UNTERHALTUNG / PERRY RHODAN / ERSTAUFLAGE Inhaltliche Zusammenfassung von PerryRhodanHeft Nr. 2657 Geheimbefehl Winterstille von Wim Vandemaan Doppelgalaxis Chanda, Solsystem: Terra wird seit fast zwei Monaten von zwei Vasallen der negativen Superintelligenz QIN SHI regiert - von dem Sayporaner Marrghiz und diesem grobschlächtigen Hohen Marschgeber Chossom, einem seesternähnlichen Fagesy-Militär. Die Doppelspitze wird seit einigen Tagen durch die Sprecherin des neuen Umbrischen Rates, Anicee Ybarri, verstärkt. Es handelt sich um die sayporanisch neuformatierte Tochter der Ersten Terranerin Henrike Ybarri, die wie die nicht kooperationsbereiten Minister ebenfalls in der Stahlorchidee unter Hausarrest steht. Solare Residenz, 26.11.1469 NGZ, Krisensitzung: In einem der Konferenzräume kommen die drei Führer der neuernannten Republik Formatiertes Terra Umbra, auch FTU genannt, ebenso ins Grübeln wie der mit den neuen Machthabern Terras kollaborierende neue TLD-Chef Fydor Riordan, auch "die Ratte" genannt. Denn Delorian Rhodans heimlich eingesetztes FeynmanKommando hat Terras Invasoren die Möglichkeit genommen, mittels Nanotechnik auf der Erde Megaerdbeben auszulösen. Damit haben die Vasallen der negativen Superintelligenz QIN SHI ihr Druckmittel, mit dem sie die Regierungsübernahme erpreßten, verloren. An Kampfkraft sind sie mit ihren lediglich 63 im Solsystem befindlichen Sternengaleonen, deren Aussehen an Schmeißfliegen erinnert, hoffnungslos unterlegen. Doch Terras neue Führer geben sich nicht so einfach geschlagen. Die Berichterstattung in den Medien soll den Wahrheitsgehalt von Delorians Erfolgsmeldung in Zweifel ziehen sowie die FTU als die Regierung des Seite 12 Friedens in bestem Licht herausstreichen. Mit terroristischen Anschlägen muß man bei diesen Terranern immer rechnen, daher wird sicherheitshalber die Stahlorchidee rundum in einen Paratronschirm gehüllt. Die Demonstrationen gegen die neue FTU-Regierung häufen sich. Während "die Ratte" Riordan einen verdächtigen Mitarbeiter verhört, läßt sich Marrghiz von LAOTSE, der Biopositronik der Solaren Residenz, beraten. Es geht vor allem um Gegenmaßnahmen, falls die im Solsystem verbliebene LFT-Flotte die Stahlorchidee und damit ihre Regierung angreift. LAOTSE empfiehlt den Überrangbefehl "Winterstille". Es handelt sich um eine Sicherung im Falle der Kaperung der terranischen Schiffe durch eine andere Macht. Dieser Geheimbefehl bewirkt die Stillegung der Waffensysteme, Triebwerke, Funkanlagen und Transmitter in Zehntausenden im Solsystem befindlichen Flottenraumern, in denen lediglich die Lebenserhaltungssysteme weiter funktionieren. Anicee befindet die Idee für gut und gibt der Residenz-Positronik umgehend den Befehl "Winterstille" mit dem Verweis, die Zustimmung des Umbrischen Rates werde rückwirkend folgen. erwähnt die Tochter von Henrike Ybarri und Shamsur Routh nicht. Delorian, der sich in seiner getarnten TOLBA versteckt hält, sowie der weiterhin seit dem Mega-Erdbeben in Mexiko für tot geltende Terranische Resident Reginald Bull, der sich auf Neo-Ganymed befindet, rechnen nun damit, daß aus den Ovoidraumern neue Erdbeben verursachende Kriegs-Ovula ausgeschleust werden. Um dieser Gefahr zu begegnen, steht Delorians Feynman-Kommando mit seinen Nano-Gegenwaffen bereit. Wie Bully befindet sich der Fagesy Oachono, Dienstgrad Marschierer, ebenfalls auf dem künstlichen Jupitermond. Die ehemalige Geisel vom Überfall im Silverbridge-Hotel hat die Seiten gewechselt und sich den Rebellen angeschlossen. Der von seinen schweren Verletzungen langsam genesende Fagesy-Soldat spricht live über Hyperkom an alle seine Landsleute aufTerra und in den Sternengaleonen. Er betont, daß die Terraner nichts mit dem Verschwinden des Korpus von ALLDAR zu tun haben, auch wenn die Allgegenwärtige Nachhut dies behauptet. Mit seinen Tentakeln gestikulierend übermittelt Oachono das Angebot: freier Abzug aus dem Solsystem für Fagesy und Sayporaner. Im GegenTrivid- und andere Medien unterbre- zug helfen die Terraner bei der Suchen ihre Programme und senden ei- che nach ALLDAR. ne Erklärung der Umbrischen Ratssprecherin live. Die Neuforma- Die Ansprache dieses zum Feind tierte dankt Delorian Rhodan aus- Übergelaufenen, der auch noch ihn, drücklich dafür, die Erdbebengefahr seinen Obersten Marschgeber, kritigebannt zu haben und damit den Be- siert, löst nicht nur bei Chossom mühungen der Sayporaner und Fage- einen Wutanfall aus. Der Militär sy um einige Tage zuvorgekommen flucht lautstark über den Abtrünnizu sein, und lädt Rhodans Sohn zu gen wie auch über diese terranischen einer Diskussion ein. Anschließend Diebe und Terroristen, diese achsensoll er, so der geheime Plan, verhaf- symmetrische Plumpklötze, die den tet werden. Den Befehl Winterstille Massenmörder Perry Rhodan für www.schattenblick.de Fr. 27. Juli 2012 Elektronische Zeitung Schattenblick einen Held halten. Einer der FagesyHundertschaftsführer, ein Untermarschierer dritter Ordnung, schimpft nicht nur, er handelt. Ockbech umstellt an den Hängenden Gärten mit seinen Mannen eine dieser gegen die Regierung gerichteten Demos, ein Straßenfest, auf dem frevelhafte Plakate mit Fagesy-Karikaturen gezeigt werden. Mit einem seiner fünf Tentakelarme gibt er das Zeichen zum Angriff. Blend-, und Betäubungsstrahlern malträtieren die Ansammlung der Störer, die mit grobem körperlichen Einsatz eingekesselt werden. 800-Meter-Schlachtschiff der APOLLO-Klasse, das - wie für die meisten der 36.000 Raumer und Beiboote der LFT-Flotte - am Hunderttausend-Sonnen-Projekt beteiligt ist, schafft Offizier Qester das Unmögliche. Er erinnert sich an seine Urstrumpftante und kommt auf die Idee mit der legendären Vampirklemme, mit der die Biopositronik FAUSTUS überlistet werden kann. Auch die LEIF ERIKSSON IV, das drei Kilometer durchmessende Flaggschiff der LFT-Flotte, hat die Sperre geknackt und geht über Terrania in Position. sich alle Fagesy in terranische Gefangenschaft, die es nicht rechtzeitig hinter den schützenden Paratronschirm der Solaren Residenz schafften. Die Stahlorchidee bleibt für die Rebellentruppen uneinnehmbar. Der Einsatz von Waffen, die einen solchen Schutzschirm knacken würden, würde auch die Residenz und große Teile Terranias zerstören. Solange die Stahlorchidee uneinnehmbar ist, können weder der Code Winterstille widerrufen noch die künstlichen Sonnen angeschaltet werden. Die Terraner erwartet die Weltraumkälte des Fimbulwinters. Zur gleichen Zeit im subplanetarischen Bereich von Terrania City: Seit einer Stunde hat die 67jährige Flottenadmiralin Tanny Abro, Kommandantin der Ersten Terranischen Raumlande-Division, die sich mit 15 Schlachtkreuzern der MARSKlasse und Begleitraumern sowie mit 45 Kompanien zu je 300 Raumlandesoldaten und Kampfrobotern TARA-VII-UH seit Beginn der Besatzung in vier Kilometer Tiefe verborgen hält, keinen Funkkontakt mehr zu den Raumern im All und schön länger keinen zur ResidenzMinisterin für Liga-Verteidigung, Vashari Ollaron. Die Chefin der 1TRD, deren unterirdisch geparkte Schlachtkreuzer seit einer Stunde funktionsunfähig sind, gibt schnarrend Befehl zum Aufstieg. Das unverhoffte Erscheinen der Spezialtruppen, die mit mit ihren Kampfrobotern, CYGNUS-Gleitern und LUPUS-Shifts über eine Kampfkraft verfügen, die ausreicht, Terrania in Schutt und Asche zu legen, löst Freude bei den Terranern und anderen Solanern und Erschrecken bei den Besatzern aus. Stahlorchidee: Chossom steht voll hinter seinem Untermarschierer Ockbech, der in bewundernswerter Zurückhaltung keine Demonstranten getötet, sondern nur betäubt und verprügelt hat, manche etwas brutaler. Er, Marrghiz und Anicee sind sich einig, daß nun die nächste Stufe der Terraner-Disziplinierung angemessen sei. Sie einigen sich auf Stufe zwei des Befehls Winterstille: die Abschaltung der Terra zu Dutzenden umkreisenden künstlichen Sonnen, die das Licht und die Wärme von Sol annähernd zu ersetzen vermögen, seit die Sonne, die die Spenta mittels einer Fimbul-Kruste ausgelöscht haben, nicht mehr scheint. Ewige Dunkelheit und die Kälte des Weltalls erwartet die Bewohner Terras. Neu-Ganymed: Bully, der nur der Ersten Terranerin und der Verteidigungsministerin mitteilt, daß er unter den Lebenden weilt, schließt mit dem uralten Sayporaner Chourtaird einen Pakt. Er wolle mithelfen, die Macht des von QIN SHI eingesetzten Inspektors der sayporanischen Akademie für Logistik zu brechen. Der Vertrag wird mit dem Abtrennen des letzten Glieds von Bulls linkem kleinen Finger besiegelt. Derweil schweben die LFT-Raumer, deren Offiziere vergeblich mit ihren Bordpositroniken die Aufhebung des Überrangbefehls Winterstille diskutieren, antriebslos im Solsystem. Lediglich die Besatzungen zweier Schiffe können den Sperrbefehl annullieren. In der KRAKAU II, ein Fr. 27. Juli 2012 Delorian hört den Hyperfunk mit Saypor ab und erfährt, daß mehrere 10.000 Utrofarische Ovoiden Kurs auf die Erde genommen haben. Noch vor deren Eintreffen muß unbedingt die Solare Residenz zurückerobert werden, um den Befehl Winterstille aufzuheben, denn ohne einsatzbereite Kampfraumer ist das Solsystem den Eroberern hilflos ausgeliefert. Die eingekesselten Demonstranten werden von der Raumlande-Division befreit und deren Fagesy-Bewacher verhaftet. In der Folge regnen Kriegs-Ovula auf Terra herab, werden aber vom Feynman-Kommando neutralisiert. Nach und nach begeben www.schattenblick.de SCHACH - SPHINX Auflösung letztes SphinxRätsel: Chancenreich sind Opfer wie 1.Sf3xg5! in solchen Stellung allemal. Da die Annahme der Qualität nach 1...Lh5xd1 2.Db1xd1 wegen der drohenden Damenwanderung Dd1-h5 allzu gefährlich war, zog sich der schwarze Läufer lieber zurück. Aber auch nach 1...Lh5-g6 hielt der weiße Druck nahezu unvermindert an: 2.Db1-c1 Sc6xe5 3.Sg5xe6 f7xe6 4.Sd2-b3 und statt nun mit der kurzen Rochade wenigstens noch Widerstand zu leisten, beschleunigte Wiedenkeller das Ende mit 4...Le7-d6? 5.Le3-d4 0-0 - nun zu spät und auch hoffnungslos - 6.Dc1-e3 Se5-f7 7.Lh3xe6 Dd7- d8 8.De3-h6 und das Matt war nicht mehr zu verhindern. Seite 13 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t_____________________________________Ausgabe 441 / Freitag, den 27. Juli 2012______ POLITIK - REDAKTION POLITIK - KOMMENTAR POLITIK - MEINUNGEN KALENDERBLATT SCHACH-SPHINX UMWELT - REDAKTION SPORT - BOXEN SPORT - BOXEN SPORT - BOXEN PERRY-RHODAN DIENSTE - WETTER Die USA gehen zu Al Kaida in Syrien auf Distanz Angriffskrieg und Waffengeschäft - Zwillingspaar imperialistischen Übergriffs Globale Hungerkrise - Zu Lester R. Browns Appell an die Politik Kurzweiliges für den 27.07.2012 - Ökoethik Siegeszug der Hinterbänkler (Fortsetzung Seite 10 und 13) Kleine Vulkane als Wegbereiter für die Schwefelimpfung der Atmosphäre? Junge Riesen auf der Fährte der Klitschkos Jack Culcay kämpft um seinen ersten Profigürtel Edison Miranda prüft den Briten Tony Bellew Inhaltl. Zusammenfassung von Nr. 2657 - Geheimbefehl Winterstille Und morgen, den 27. Juli 2012 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 2 5 5 7 8 11 11 11 12 14 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 27. Juli 2012 +++ Vorhersage für den 27.07.2012 bis zum 28.07.2012 +++ Schwül und drückend, Jean-Luc lacht. Froschbeglückend, diese Nacht. IMPRESSUM Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. Verantwortlicher Ansprechpartner: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Elektronische Postadresse: [email protected] Telefonnummer: 04837/90 26 98 Registergericht: Amtsgericht Pinneberg / HRA 1221 ME Journalistisch-redaktionelle Verantwortung (V.i.S.d.P.): Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV: Helmut Barthel, Dorfstraße 41, 25795 Stelle-Wittenwurth ISSN 2190-6963 Urheberschutz und Nutzung: Der Urheber räumt Ihnen ganz konkret das Nutzungsrecht ein, sich eine private Kopie für persönliche Zwecke anzufertigen. Nicht berechtigt sind Sie dagegen, die Materialien zu verändern und / oder weiter zu geben oder gar selbst zu veröffentlichen. 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