Jahresbericht 2015

Transcrição

Jahresbericht 2015
Jahresbericht 2015
Meisterkurs Gesang mit Andreas Scholl © Hansi Rindsberg
der Gesellschaft der Freunde und Förderer
der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main e.V.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 kommen in der Gesellschaft der Freunde und Förderer
(GFF) der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main e.V.
Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Hochschulangehörige miteinander ins
Gespräch. Der Förderverein wirkt daran mit, dass die Hochschule ihr Netzwerk und die
guten Beziehungen zu Spenderinnen und Spendern, Sponsoren und Kooperationspartnern
in der Region pflegt und kontinuierlich vergrößert. Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit stehen
die Studierenden der HfMDK; gefördert werden künstlerische Projekte, Stipendien, eigene
Vorhaben der Studierenden und besondere Lehraktivitäten.
Am 31.12.2015 verzeichnet der Verein 292 Mitgliedschaften: 265 Privatmitglieder sowie 27
Unternehmensmitgliedschaften. Das bedeutet einen Zuwachs um elf neue Privatmitglieder. Ein
Unternehmen und sieben Privatmitglieder scheiden zum 31.12.2015 aus.
Den Vorstand bilden Dr. Clemens Börsig (Vorsitzender), Wolfgang Kirsch (stellvertretender
Vorsitzender) und Thomas Rietschel als Beisitzer. Dr. Stefanie Heraeus-Jussen wird bei der
Mitgliederversammlung als zweite Beisitzerin zugewählt.
Die Mitgliederversammlung der GFF findet am 25.6.2015 in der Hochschule statt.
Dem Kuratorium des Vereins als beratendem Gremium gehören an: Dr. Gerhard Hess (Rechtsanwalt/
Notar a.D.), Prof. Ernst-August Klötzke (Vizepräsident der HfMDK), Bernd Loebe (Intendant der Oper
Frankfurt), Andreas Mölich-Zebhauser (Intendant Festspielhaus Baden-Baden), Prof. Felix Semmelroth
(Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt), Oliver Reese (Intendant Schauspiel
Frankfurt), Thomas Rietschel (Präsident der HfMDK) und Ruth Wagner (Staatsministerin a.D.).
Die Kuratoriumssitzung findet am 23.9.2015 statt. Themen sind unter anderem die Hochschulentwikklung und der Umzug der Hochschule auf den Kulturcampus Frankfurt, für den es seit dem 1.10.2015
eine Finanzierungszusage des Landes Hessen in Höhe von 100 Mio. Euro gibt, sowie die für 2016
geplante Gründung der „Stiftung für die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am
Main“.
Geschäftsführerin der GFF ist Beate Eichenberg, Leiterin der Stabsstelle Hochschulfundraising. Seit
Februar 2015 verstärkt Daniela Butler den Verein als Mitarbeiterin für administrative Aufgaben.
Kassenprüfer sind Matthias Hofmann-Werther und Prof. Rolf Windmöller.
Finanzen 2015:
Die GFF hatte im Geschäftsjahr 2015 Einnahmen in Höhe von 278.776 Euro. Diese setzen sich zusammen
aus Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 41.780 Euro, Zuwendungen in Höhe von 234.876 Euro und
Rückzahlungen in Höhe von 2.120 Euro. Die Einnahmen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um rund
6.500 Euro erhöht. Hinzu kamen Erträge aus Zinsen in Höhe von 89 Euro.
Die Ausgaben der GFF beliefen sich im Geschäftsjahr 2014 auf 294.952 Euro. Hiervon entfielen
273.815 Euro auf Fördermaßnahmen, 14.972 Euro auf Mitgliederwerbung bzw. -veranstaltungen und
Verwaltungskosten, sowie 6.165 Euro auf Personalkosten.
Die Bankguthaben des Vereins beliefen sich am 31.12.2015 auf 393.819 Euro.
Einnahmen
88,89 € ; 0,03%
34.858,00 € ; 12,50%
63.871,55 € ; 22,90%
Spenden persönliche Mitglieder
Spenden Firmenmitglieder
Mitgliedsbeiträge Firmenmitglieder
110.300,00 € ; 39,55%
28.000,00 € ; 10,04%
Mitgliedsbeiträge persönliche
Mitglieder
Zweckgebundene Spenden
Sonstige Einnahmen
29.080,00 € ; 10,43%
Zinseinnahmen
12.700,00 € ; 4,55%
14.899,19 € ; 5,05%
Aufwendungen
6.164,99 € ;2,09%
2.541,66 € ; 0,86%
Projekte mehrjährig
28.000,00 € ; 9,48%
Förderprojekte 2015
143.061,00 € ; 48,46%
100.554,45 € ; 34,06%
Weiterleitung zweckgebundene
Spenden
Mitgliederveranstaltungen
sonstige betriebliche Aufwendungen
Personalaufwand
2
2015 finden zwei Vorstandssitzungen, am 17. Juni und 29. Oktober, statt. Diese Fördermaßnahmen
werden beschlossen:
Mehrjährige Förderprojekte:

Starterstipendien: 24.000€
Zehn Studierende aller Fachbereiche erhalten aufgrund hervorragender Leistungen in der
Aufnahmeprüfung ein einjähriges Stipendium in Höhe von 2.400€.

Stipendien für ausländische Studierende: 25.000€
Die GFF stellt 25.000€ für sozial bedürftige ausländische Studierende zur Verfügung. Die
Summe verdoppelt der Deutsche Akademische Austauschdienst im Stipendienprogramm
„STIBET III“ auf 50.000€. Damit erhalten 63 Studierende Stipendien zwischen 400 und 1.500€.

Gastprofessur für die Ausbildungsbereiche Schauspiel und Regie: 25.000€
2015 betreut Christoph Mehler, unter anderem fester Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt,
die Arbeiten zur Antike im zweiten Ausbildungsjahr Schauspiel und Regie; als Mentor
begleitet er die Studierenden bei der Konzeptfindung und Probenarbeit. Es entstehen drei
Inszenierungen, die im Frankfurt Lab aufgeführt werden.
Mit der Schauspielerin Anke Sevenich und dem Drehbuchautor Stephan Falk produzieren die
Studierenden wieder eigene Kurzfilme für die Bewerbung bei Film und Fernsehen.

Gastprofessur für den Ausbildungsbereich Schauspiel: 8.000€
Der Theater- und Opernregisseur David Bösch erarbeitet mit den Studierenden des vierten
Semesters Duo-Szenen und Monologe aus der zeitgenössischen Dramatik. Diese nutzen die
Studierenden auch für das Intendantenvorsprechen 2015 und präsentieren sich damit
hervorragend.

Gastprofessur Lied: 20.000€
Helmut Deutsch unterrichtet in drei Workshops fortgeschrittene Studierende in den Fächern
Liedgesang und Liedbegleitung. Die Gastprofessur besteht seit 2012.

Orchestrierung der Konzertexamina: 30.000€
Michael Preuß (Cello) und Xi Zhai (Klavier) stellten sich ein Orchester aus Studierenden und
externen Mitspielern zusammen. Desweiteren werden die Konzertexamina von Arthur Hornig
(Cello) und Andriy Vorozheykin (Querflöte) erstmals als öffentliches Konzert mit dem
Orchester des Gießener Stadttheaters durchgeführt, ergänzt durch die Diplomprüfung des
Dirigenten Martin Spahr. Die Kooperation ermöglicht zudem elf Streichern die Mitwirkung im
Orchester und den Einblick in ein späteres Arbeitsfeld.

Exzellenzpreis der HfMDK für die beste wissenschaftliche Hausarbeit: 1.000€
Preisträger sind Ellen Heinz, Lehramt für Gymnasien, für ihre musikwissenschaftliche Arbeit
„Die Geschichte der Synagogenorgel“ und Lisa Maria Beuthner, Lehramt für Grundschulen,
für die musikpädagogische Arbeit „Besser lernen durch Bewegung“.

Musikinstrumentenversicherung: 5.061€
Die GFF übernimmt für die Nutzung hochschuleigener Instrumente den Versicherungsschutz.
Denn die Hochschule darf wegen des so genannten „Selbstversicherungsprinzips des
Landes“ selbst keine Versicherung abschließen. Die Einzelversicherung von Instrumenten ist
jedoch sehr teuer und Studierenden nicht zumutbar.
3

Gastprofessur Ensembleleitung: 33.000€
Seit 2012 war über Fördermittel eines Bund-Länder-Programms im Fachbereich 2 eine Stelle
im Bereich Popularmusik für Lehramtsstudierende besetzt. Der erfolgreich eingeschlagene
Weg - unterrichtet werden unter anderem Ensemblearbeit, Arrangieren, Bandcoaching und
Gruppenmusizieren - ist relevant für die heutige Schulpraxis und soll nach dem Auslaufen
der Finanzierung mit einer halben W2-Professur fortgesetzt werden.
Förderprojekte 2015:
2.
10th International Conference of the Society for the Philosophy of Music Education, Prof.
Werner Jank, 7.000€
Meisterkurs Gesang mit Andreas Scholl, 3.000€
3.
Neue Musik Nacht, Institut für zeitgenössische Musik der HfMDK IzM, 4.000€
4.
Neue Musik Nacht, 3 Gastmusiker für Jazz Bigband, Prof. Ralph Abelein, 1300€
5.
Notfallfonds für Tänzerinnen und Tänzer, zB für Kauf neuer Spitzentanzschuhe, 14.000€
6.
CD-Produktion „Goldbergvariationen“, Prof. Henrik Rabien, 6.000€
7.
Kauf eines Hammerklaviers, 20.000€
8.
Paris-Exkursion der Regiestudierenden, 2.000€
9.
Berlin-Exkursion der Musikpädagogen, 1.576€
1.
10. Weihnachtskonzert des Collegium Musicum FB2, 1.500€
11. Regieprojekt Simon Möllendorf im Körber Studio Junge Regie 2015, 500€
12. Regieprojekt „Die Frau vom Meer“, Meike Hedderich, 500€
13. Teilnahme am Aurora Festival, Tatiana Orlova, Klavier, 440€
14. Teilnahme am Streicher-Kurs in Goch, Marit Neuhof, Jungstudierende Violine, 420€
15. Teilnahme an 30. William Bennett International Flute Summer School 2015, Vitaliy Shulha,
Querflöte, 830€
16. Teilnahme am Toronto Summer Music Academy 2015, Alexey Pudinov, Klavier, 595€
17. Teilnahme am Stellenbosch International Chamber Music Festival 2015, Leana Alkema,
Violoncello, 470€
18. Teilnahme am Meisterkurs von Dimitri Bashkirov, Diana Sahakyan, Klavier, 700€
19. Singer-/Songwriter-Duo „Romie“ in Irland, Julia Heidmann und Paula Stenger, 565€
20. Teilnahme am Klaviersommer Cochem Meisterkurs, Sung-Jae Kim, Klavier, 650€
21. Teilnahme Meisterkurs Querflöte bei Prof. Michael Kofler, Anissa Baniahmad, Querflöte, 440€
22. Teilnahme an Jeju International Brass Competition, Hoyoung Jung, Horn, 723€
23. Teilnahme am ARD-Wettbewerb 2015, Philippe Schwarz und Lars Winter, 193€
24. Teilnahme am Klezmer-Workshop mit Giora Feidmann, Julia Huk, 203€
25. Wettbewerbsteilnahme am Premio Selifa, Ensemble Il Quadro Animato, 893€
4
Zweckgebunden geförderte Projekte:

Walter H. Krämer - Preis für den jahrgangsbesten Schauspieler (m/w)

Stipendien zum Lebensunterhalt für eine Lehramts-, eine Klavier-, sieben Gesangs- und einen
Schauspiel-Studierenden sowie eine Geigerin und eine Oboistin

Stipendium für eine Studierende im Kronberg Academy Master

Elf Stipendien für den Notenkauf
mit rund 16.000€
Die Förderer 2015 - Private Spender, Stiftungen und Unternehmen
Viele Freunde und Förderer der Hochschule, Fördermitglieder und solche, die noch nicht Mitglied in
der GFF sind, engagieren sich für die Studierenden. Zum Jahresende 2015 werden rund 21.000€ für
die Instrumentenreparatur, frische Bogen-Saiten, Reisekosten und Anmeldegebühren oder plötzliche
Notfälle gespendet. Daneben erhält der Förderverein Spenden aus Sammlungen anlässlich von
Geburtstagen, Hochzeitstagen oder Jubiläen. Auch Erbschaften und Vermächtnisse werden zugunsten
der HfMDK formuliert. Und wenn die Förderer eigene Freunde zu Konzerten und Aufführungen in die
Hochschule mitbringen, empfehlen sie die HfMDK als Ort, an dem die Künstler, Lehrer und
Wissenschaftler von morgen auf höchstem Niveau ausgebildet werden. Auch das ist hilfreich!

Die Deutsche Bank AG fördert die Projekte der GFF mit mehreren Zuwendungen.

Die DZ Bank AG ist Sponsor des HfMDK Jazzfest 2015.

Richard J. Byer, Carls Stiftung, Commerzbank AG, Dr. Bodo Sponholz-Stiftung, DZ BANK
Stiftung, Lions Förderverein Bad Homburg Kaiserin Friedrich e.V., Messe Frankfurt,
Metzler-Stiftung und von Schad´sche Stiftung finanzieren ein oder mehrere Starterstipendien.

Johanna Quandt (1926-2015) fördert die Gastprofessur Liedgesang von Helmut Deutsch.

Willy Egli, Renate Hink, Peter Hemmerle, Karin M. Vogt und Andreas Heubner engagieren
sich ehrenamtlich im Konzert-Abenddienst der Hochschule.

Rolf und Beatrix Windmöller fördern in den Jahren 2014, 2015 und 2016 einen Exzellenzworkshop für die Ausbildungsbereiche Schauspiel und Regie. Beatrix Windmöller bittet
zusätzlich um Spenden statt Geburtstagsgeschenke für die Schauspielstudierenden, die zum
Berliner Theatertreffen 2015 fahren.

Dr. Klaus-Dieter Stephan fördert drei Jahre lang ab 2016 angehende Tanzpädagogen im
Masterstudiengang MA CoDE (Master of Contemporary Dance Education).

Ute Bramann und Martin Dill, Matthias und Gabriele Hofmann-Werther, Gerhard Müller,
Ulrike Münnich, Birgit Pennekamp und Peter Meier sowie Liselotte Wagner fördern
Studierende mit Stipendien zum Lebensunterhalt.

Udo Schweickhardt spendet pro Semester 1.000 Euro für den Kauf von Noten. Er fördert seit
2013 Bachelor- und Masterstudierende in der Instrumentalausbildung.
5

Hans-Jörg Rindsberg fotografiert und filmt Studierende und Lehrende pro bono und mit
Herzenslust.

Die Verwaltungsjuristin Dr. Elke Bohl hilft ausländischen Studierenden ehrenamtlich dabei,
sich im Paragraphendschungel zurecht zu finden.

Dr. Wolf Schröder-Hilgendorff, Rechtsanwalt und Notar, berät Unterstützer, die ein Testament
zugunsten der Hochschule aufsetzen möchten.

Walter H. Krämer stiftet den Förderpreis für junge Schauspieler der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Der mit 500€ dotierte Preis wird seit 2013 vergeben.

Heidrun Breycha bittet ihre Geburtstagsgäste um Spenden statt Geschenke für die
Studierenden der Hochschule.

Die Messe Frankfurt lädt
fünfzig Studierende zum Besuch
der Musikmesse ein.

Der Richard-Wagner-Verband Frankfurt am Main e.V. vergibt ein Stipendium an drei
Studierende, das unter anderem den Besuch von drei Aufführungen der Festspiele auf
Bayreuths Grünem Hügel beinhaltet.

Dr. Paolo Omodeo-Salé fördert mit der 2014 errichteten „Giovanni Omodeo-Stiftung“ sechs
Gesangstudierende der HfMDK mit einem Stipendium.

Der Rotary Club Frankfurt Städel unterstützt unter der Präsidentschaft von Medi Gasteiner die
Schauspieler mit einer „Hutspende“ für Reisezuschüsse zu Vorstellungsterminen in Theatern.

Ernst Fassbender spendet für das Stammkapital der „Stiftung für die Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Frankfurt am Main“, die 2016 gegründet wird.
6

Manfred Benkert bittet seine Gäste im Rahmen einer musikalischen Soirée um Spenden für
die Studierenden der HfMDK.

Matthias und Gisela von Tettau sammeln bei ihrer Geburtstagsfeier Spenden und formen
daraus ein mehrjähriges Stipendium zum Lebensunterhalt für eine Jungstudentin.

Die Tellja GmbH fördert den Workshop des Saxophonisten Branford Marsalis.

Viele Förderer erhöhen ihren Jahresbeitrag an die Gesellschaft der Freunde, helfen mit ihrer
Expertise und öffnen die eigenen Netzwerke für die Hochschule und die Studierenden.

Freunde und Förderer nutzen die Künstlervermittlung („Künstlerbörse“) der HfMDK.
Projektberichte der Studierenden (erschienen auch in der „Frankfurt in Takt“, Heft 1/2016):
Studierende berichten von Erfahrungen außerhalb des Unterrichtsalltags, die ihrer Ausbildung an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main ganz besondere Impulse gegeben
haben. Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK unterstützt studentische Exkursionen
und die Teilnahme an Wettbewerben und Meisterkursen mit einem Zuschuss zu den Reisekosten.
„May the Road rise to meet you, may the Sun be always at your Back”
Von Jule Heidmann und Paula Stenger,
Lehramtsstudierende Musik (Gymnasium)
Im Frühjahr 2015 spielten wir einen Support Gig für
eine uns unbekannte irische Folk-Rock Band mit
dem Namen „In Their Thousands“ im Kulturclub
Schon Schön in Mainz. Damals ahnten wir noch
nicht, wohin uns diese Bekanntschaft bringen
würde. Wir waren vollends begeistert vom
Zusammenspiel der vier jungen Musiker und den
Songwriting-Künsten, die uns nach wie vor
sprachlos stehen lassen und beeinflussen. Aus der
Bekanntschaft entwickelte sich im Laufe einer
gemeinsamen Tour durch Deutschland eine
Freundschaft und die Musiker luden uns ein, auf
einem Festival in ihrer Heimat Donegal zu gastieren.
Wir waren Feuer und Flamme und sagten natürlich sofort zu! Mit Unterstützung von In Their
Thousands stellten wir eine Tour zusammen, die auf dem Swell Festival enden sollte. Im Vorfeld
probten wir uns die Finger wund, organisierten Flug und Unterkünfte, wofür wir die Kosten – dank der
Übernahme von 70 Prozent der Reisekosten durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer –
stemmen konnten, und holten uns die Erlaubnis, für diese alles andere als alltägliche Möglichkeit der
Weiterbildung, eine Woche der Hochschule fernzubleiben.
Wir reisten im Zeitraum vom 5.-13. Juli durch unsere neue Wahlheimat Irland. Wir verliebten uns
sofort in die Menschlichkeit, Aufgeschlossenheit, Ruhe und Gastfreundschaft der Einheimischen.
Außerdem ist Irland voller Musik! Es gehört zur Kultur, dass abends in den Pubs Live Musik gespielt
7
wird und zwar nicht nur Popmusik, sondern auch traditionelle, irische Volksmusik. Ein berühmter
Songwriter unserer Generation, Glen Hansard, sagte einst über sein Heimatland, dass es gut sei,
dass es in Irland so viel regne. Da könne man in seinen Häusern gemeinsam mit Freunden und
Verwandten im Wohnzimmer bei Kerzenschein musizieren. Das schult in Repertoirekenntnis,
Harmoniegesang, Improvisation und Instrumentenkenntnis. Und ist natürlich wunderschön!
Diesem Publikum, das von Musik auf so natürliche Weise so viel versteht, mussten wir uns nun also
mit Musik aus unserer Feder stellen. Hilfe! Seit langer Zeit waren wir mal wieder aufgeregt, wie am
ersten Tag, an dem wir uns mit unseren Songs einem Publikum präsentierten. Unsere Sorge war aber
unbegründet, denn die irischen Zuhörer empfingen uns mit offenen Armen und Ohren, gaben uns
brauchbare Kritiken, lobten unseren Liedermacherstil und ließen uns in ihren Formationen
mitmusizieren.
Den ersten Gig hatten wir am Montag in der International Bar in Dublin bei der Circle Session, wo
Poeten, Comedians und Musiker auftraten. Am darauffolgenden Tag bekamen wir einen Slot im über
die Grenzen Dublins bekannten Whelan’s, wo wir gemeinsam mit anderen Bands und SongwriterKollektiven die Folk Night gestalteten. Bei unserem Auftritt am Vortag waren wir einem Dubliner
Radiomoderator aufgefallen, der uns prompt in seine Sendung Namens The Dublin Sessions einlud,
in der die Studiogäste ihre Originalmusik live spielen, eine Aufnahme von sich präsentieren und
interviewt werden.
Dublin City FM am Rande der Stadt war also unser nächstes Ziel am Abend des 8. Juli. Wir wurden
mit einem Tee begrüßt und bekamen eine Führung durch die Studios. Die halbe Stunde Sendezeit
eröffneten wir mit einem Live-Tune von uns. Es folgte ein Interview über unsere Herkunft und unsere
bisherigen Erfahrungen und Eindrücke von Irland. Die Aufnahme, die wir vorspielten, war eine
Aufnahme des Songs „Wolves“ in der großangelegten Chor- und Orchesterversion aus dem
Konzertmitschnitt von Romie goes Orchestra. Der Moderator war vollends angetan von der Aktivität
der Deutschen Schulmusikstudenten und schlug uns vor, doch noch einmal gemeinsam mit unserem
Ensemble nach Irland zurück zu kommen und aufzutreten… davon träumen wir noch ein Weilchen.
Den darauffolgenden Tag verbrachten wir mit der Reise im Fernbus nach Donegal. In der kleinen
Universitätsstadt Letterkenny gab es das langersehnte Wiedersehen mit Declan McClafferty, dem
Sänger von In Their Thousands. Er brachte uns nach Dunfanaghy, wo er selbst einen Auftritt hatte
und uns 40 Minuten seiner Zeit abtrat, in der wir uns seinem Publikum in der Oyster-Bar vorstellen
durften.
Wir übernachteten in Declans Haus, das in der schönen Idylle von Donegal County liegt. Ein winziges
Dorf an der Nordwestküste Irlands. Freitag war es uns vergönnt, unseren freien Tag in der Natur zu
verbringen. Wir werden an dieser Stelle nicht weitererzählen. Das Fernweh nach dem Frieden dieses
Fleckens Erde würde uns zerreißen. Jeder, der schon einmal in Irland war, wird uns vollkommen
verstehen können und denen, die diesen Ort noch nicht kennen, möchten wir ans Herz legen,
unbedingt eine baldige Reise dorthin anzutreten! Wir durften glücklicherweise noch mehr Tage im
Paradies verbringen.
Am Abend des 10. Juli, unser erster Abend ohne Auftritt, nahmen wir die Fähre nach Arranmore
Island. Diese kleine Insel, 15 Minuten von der Küste entfernt, hat nur 500 Einwohner und war der
Schauplatz des Swell Festivals. Dieses wurde erst vor einem Jahr von einem lokalen, sehr
geschätzten Musikerpaar – John und Paula Muldowney – aus der Taufe gehoben und war
dementsprechend klein, fein und nur mit unendlichem Aufwand freiwilliger Helfer möglich. Auch die
Musiker, größtenteils Bands und Formationen aus Donegal, spielten ohne Gage, um dem Festival auf
die Beine zu helfen. Die Hingabe der Künstler und die Liebe zum Detail waren überwältigend und die
Stimmung der insgesamt ca. 1000 Beteiligten (von Kindern bis Senioren waren alle Altersklassen
8
vertreten) unschlagbar gut. Man kannte sich, besuchte sich gegenseitig bei den Auftritten, hörte
einander zu, tauschte sich aus.
Wir wurden als das „German Duo“ und einziger internationaler Act herzlichst in die starke
Gemeinschaft der Lokalen aufgenommen. Unser Auftritt war am Samstagnachmittag auf der Main
Stage. Wir sangen unsere Lieder und ließen es uns natürlich auch nicht nehmen, einen Klassiker von
In Their Thousands‘ zu covern, worüber sich die Jungs und ihre Fans riesig freuten.
Nachdem unser letzter Gig für diese Tour hinter uns lag, hieß es: Kopf ausschalten und genießen. Der
graue Alltag der Großstadt lag ferner denn je, die Inspiration, die uns die anderen Acts des Festivals,
die Besucher und die Insel schenkten, war grenzenlos. Als Hauptact des Swell Festivals schlossen In
Their Thousands den Abend ab und ließen ein durchtanztes, beeindrucktes Publikum zurück.
Die Musik dieser Woche wird noch lange in unseren Seelen nachhallen und wir freuen uns jetzt schon
auf das Wiedersehen mit unserem Lieblingsland beim Swell Festival 2016, für das wir vor ein paar
Wochen die Einladung erhalten haben.
„May the Road rise to meet you, may the Sun be always at your Back”
Irisches Segenslied
„Il Quadro Animato“ beim Selifa-Wettbewerb in San Ginesio
Wir, das barocke Kammermusik-Ensemble „Il Quadro Animato“ (Lorenzo Gabriele, Traversflöte,
Emanuele Breda, Barockvioline, Francesca Venturi, Barockviola, Isabel Walter, Barockcello, Flóra
Fábri, Cembalo) haben unseren ersten gemeinsamen Wettbewerb in Italien, San Ginesio, bestritten.
Der Wettbewerb wurde vom 16.-18. Oktober 2015 veranstaltet und in zwei Kategorien durchgeführt:
„Gesang“ sowie „Ensembles für Alte Musik“ – letztere für uns relevant. Insgesamt waren sieben
Ensembles zu der ersten Runde eingeladen.
Wir waren am Donnerstag im sonnigen San Ginesio angekommen, wo wir unsere Quartiere für die
folgenden Tage bezogen und uns in unserer Fünfer-Wohngemeinschaft intensiv auf die kommenden
Herausforderungen vorbereitet haben. Das Los hatte entschieden, dass wir erst am zweiten
Wettbewerbstag spielen würden, was uns einen weiteren Probentag bescherte.
Die erste Runde haben wir am Samstag, den 17. 10. am frühen Morgen gespielt. Diese bestand aus 20
Minuten Programm, wobei wir ein Divertimento von Carl Philipp Emmanuel Bach und ein Quartett
von Georg Philipp Telemann gespielt haben. Nach dem Mittagessen erfuhren wir, dass wir nebst drei
anderen Ensembles in das Semifinale gekommen sind, welches bereits am Nachmittag durchgeführt
wurde. Wieder haben wir 20 Minuten gespielt, diesmal ein anderes Quartett von Telemann und ein
weiteres von Carlo Giuseppe Toeschi.
9
Dass wir es mit zwei
weiteren Ensembles ins
Finale geschafft hatten
erfuhren wir dann abends!
Unsere Freude war sehr
groß, aber es lag noch eine
harte Probe am späten
Abend vor uns. Direkt als
erstes Ensemble haben wir
die 15-minütige Endrunde
am 18.10. um 10 Uhr
gespielt (ein weiteres
Quartett von Telemann und
eine Wiederholung von
Bach aus der ersten
Runde).
Am Nachmittag gab es das
Preisträgerkonzert, wo wir
ebenfalls vorspielten,
jedoch noch unwissend, ob wir tatsächlich einen Preis bekommen hatten. Nach den musikalischen
Beiträgen folgte ein Festakt mit Reden, die eine Stunde lang die Spannung immer höher steigen
ließen, bis wir dann erfuhren, dass es keinen dritten Preis geben sollte, sondern die Preise
folgendermaßen vergeben wurden: 1. Preis ex-aequo: Il Quadro Animato und das Duo Alter Klang, 2.
Preis: Paper Kite. Das Preisgeld von 2000€ für den 1. Preis wurde somit durch zwei geteilt, und die
1000€ haben wir direkt vor Ort erhalten.
Ferner erhielten wir die Aussicht auf ein Konzert in San Ginesio sowie auf einen Auftritt in Liverpool
im November 2016. Der Wettbewerb war für uns als Ensemble, das in der aktuellen Besetzung neu ist,
ein wichtiger Startschuss und dient als große Motivation für unsere weiteren Pläne miteinander.
Für die Förderung durch die Freunde und Förderer der HfMDK sind wir besonders dankbar, weil sie
uns eine enorme Hilfe bei der Durchführung dieses erfolgreichen Projekts geleistet hat.
Autoren: Lorenzo Gabriele, Student Historische Interpretationspraxis (Traversflöte) im 3. Semester
und Flóra Fábri, Korrepetitorin (Cembalo)
9. Kunstübungen
Einmal im Jahr lädt die GFF Mitglieder und Gäste zu den „Kunstübungen“ ein, einem exklusiven Blick
hinter die Kulissen der Hochschule. 2015 steht ein restaurierter romantischer Flügel von 1835 im
Mittelpunkt der 9. Kunstübungen. Den Ankauf des wertvollen Instruments hat die GFF auf Antrag des
Instituts für Historische Interpretationspraxis der HfMDK gefördert. Im Gesprächskonzert „Romantik
pur“ am 17. November lassen sich die Freunde und Förderer von den Professoren Eva Maria Pollerus
und Jesper Christensen durch den Abend führen.
Das originale Hammerklavier, das mit einem Umfang von 6 ½ Oktaven auch für das romantische
Repertoire des 19. Jahrhunderts geeignet ist, spielen fortan die Studierenden der Alten Musik.
10
Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederbindung und Mitgliederwerbung
Über die Aktivitäten der Gesellschaft der Freunde und Förderer berichten regelmäßig die
Hochschulzeitungen „Frankfurt in Takt“ und „O-Töne“. Die GFF ist mit der Website www.hfmdkfreunde.de und auf der Website der HfMDK online. Ihre Informationsbroschüre liegt bei allen
Hochschulkonzerten aus und wird Interessenten, ebenso wie der aktuelle Jahresbericht, zugeschickt.
Die Vereinsmitglieder beziehen das Hochschulmagazin „Frankfurt in Takt“ und den E-Newsletter der
HfMDK. Sie erhalten Einladungen zu geförderten Konzerten und Aufführungen und zu besonderen
Veranstaltungen, darunter das HfMDK-Sommerfest, die Verabschiedung der Absolventen und das
festliche Konzert im Anschluss an die Mitgliederversammlung. Auch Lehrende, Studierende und
Mitarbeiter der Hochschule erhalten diese Infos. Einbezogen werden überdies Spender, die noch
keine Mitglieder sind, Alumni, Multiplikatoren, Politiker aus Stadt und Land sowie weitere
Interessenten rund um die Hochschule.
Ausblick auf die Förderprojekte 2016 (Stand Juli 2016)

Vergabe von zehn Starterstipendien

Vergabe von 13 Deutschlandstipendien

DAAD-Stipendien für ausländische Studierende

Gastprofessur Schauspiel/Regie mit Anke Sevenich, Christoph Mehler und Angela de Castro

Exzellenzworkshop Schauspiel mit Julia Hölscher und Roger Vontobel

Gastprofessur Lied mit Prof. Helmut Deutsch

Orchestrierung der Konzertexamina

Exzellenzpreis der HfMDK für die beste wissenschaftliche Hausarbeit

Musikinstrumentenversicherung

Gastprofessur Ensembleleitung/ Bandcoaching

Kompositions- und Arrangierprojekt „Musik für Stummfilme“

Workshop mit Branford Marsalis

Interdisziplinäres Tanzprojekt „Materia Prima“

Studienreise des HfMDK-Gitarrenensembles nach Costa Rica

Anschubfinanzierung für die „Stiftung für die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Frankfurt am Main“

Teilnahme Jan Philipp Stange am Körberstudio Junge Regie 2016
………………………………………………………………………………………………………………………………
Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt am Main e.V. | [email protected]
Eschersheimer Landstraße 29-39 | 60322 Frankfurt am Main | Tel: +49 (0)69 154 007 312 | Fax: -525
Spenden: Deutsche Bank Frankfurt | IBAN: DE68 500 700 240 806 507 000 | BIC: DEUTDEDBFRA
11