Radtipp
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6 7 10 11 www.geesthacht-tourismus.de Radtipp Museumseisenbahn Pumpspeicherkraftwerk Im Dezember 1906 nahm die Bergedorf - Geesthachter Eisenbahn (BGE) ihren Betrieb auf und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Um 1918 wurden in Geesthacht täglich 24.000 Personen und 1.700 Gütertonnen transportiert. Nach dem Krieg jedoch verlor die Bahn sehr schnell an Bedeutung, so dass 1953 der letzte reguläre Personenzug den Bahnhof Geesthacht verließ. Heute fährt auf dieser Strecke an sechs Wochenenden im Jahr die Dampflok „Karoline“ (Baureihe Q, Fabriknummer 344) mit ihren historischen Waggons. Fans nostalgischer Eisenbahnen können jeweils samstags im Lokschuppen in Geesthacht den Eisenbahnern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Informationen zum Fahrplan gibt es in der TouristInformation. Diese sonst nur in Mittelgebirgen vorkommende Kraftwerksart ist einmalig in Norddeutschland. Möglich macht das der Geesthang mit einem Höhenanstieg von 80 m auf einer Distanz von nur 500 m. Mit Hilfe der regenerativen Energien Sonne und Wind drücken drei gewaltige Pumpen das Elbwasser durch 612 m lange Rohre den Geestrücken hinauf in das riesige Speicherbecken. Es fasst mit 3,8 Millionen Kubikmeter Wasser soviel Volumen wie die Binnen- und Außenalster zusammen. Im Speicherbecken wird die Energie „geparkt“. Bei Bedarf rauschen dann die Wassermassen 80 m tief über die Turbinen in die Elbe zurück und liefern dabei emissionsfrei erzeugten Strom – maximal rund 600.000 Kilowattstunden. 8 9 Dynamitfabrik Krümmel Kernkraftwerk Krümmel Alfred Nobel, der Stifter der Nobelpreise, erfand 1866 in seiner Sprengstofffabrik Krümmel das Dynamit. Zur Energielandschaft und Energiehistorie der Stadt Geesthacht gehört auch das Kernkraftwerk Krümmel. Das an der Elbe gelegene Kraftwerk ist eines der größten Siedewasser-Reaktoren der Welt. Es war von 1983 bis 2007 in Betrieb und produzierte jährlich 10 Milliarden Kilowattstunden Strom – das entsprach etwa 30 Prozent der in SchleswigHolstein erzeugten Strommenge. Zunächst begann er dort aber 1865 mit der Herstellung des hoch explosiven Nitroglyzerins. Als die Krümmeler Fabrik 1866 durch ein Explosionsunglück schwer beschädigt und Menschen verletzt wurden, nahm Nobel eine Serie von Versuchen wieder auf, um das Nitroglyzerin in seiner unberechenbaren Detonationskraft zu „dämpfen“. Die Beimengung von 25 Prozent Kieselgur brachte die ersehnte Lösung. Nobel nannte den neuen pastösen Stoff „Dynamit“. Zu Stangen gepresst und in paraffiniertes Papier gewickelt, ließ sich der Sprengstoff nun gefahrlos transportieren und handhaben. Alfred Nobel blieb bis 1873 in Krümmel. Von hier aus gründete Nobel innerhalb von sieben Jahren vierzehn weitere Dynamitfabriken in ganz Europa. Die Bundesregierung beschloss wenige Tage nach dem Beginn der Nuklearkatastrophe von Fukushima einen deutlichen Wechsel ihrer Atompolitik bzw. Energiepolitik. Mit dem am 1. August 2011 in Kraft getretenen Atomausstiegsgesetz erlosch die Berechtigung für den Leistungsbetrieb des Kernkraftwerks Krümmel, welches sich nun im Stillstandsbetrieb befindet. Krümmeler Wasserturm Helmholtz-Zentrum Geesthacht Als Monument der Kriegsproduktion der Krümmeler Sprengstofffabrik ist der Krümmeler Wasserturm erhalten geblieben. Im Rahmen des HindenburgProgrammes wurde er während des Ersten Weltkrieges zur Wasserversorgung einer Nitrozellulosefabrik erbaut. Zwischen den Weltkriegen und im Zweiten Weltkrieg wurden in diesem Betrieb Kunststoffe hergestellt. Der Turm aus dem Jahre 1916 ist eine 30 m hohe Stahlbetonkonstruktion mit Außenverklinkerung. Das Kuppeldach des Turms ragt über dem Geesthang und gibt dem Gebäude die Prägung einer „Industriekathedrale“. Zwischen Krümmel und Tesperhude befindet sich auf dem Geesthang die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung des Landes Schleswig-Holstein. Die rund 750 Material- und Küstenforscher arbeiten unter dem Motto „wissen schafft nutzen“. Sie erforschen die Sturmfluten von morgen und untersuchen den Lebensraum Küste. Ihre neuen Materialien und Schweißverfahren machen Autos und Flugzeuge leichter. Mithilfe von speziell entwickelten Kunststoffen suchen die Geesthachter Helmholtz-Wissenschaftler nach umweltfreundlichen Energien. Techniktour Erlebnisangebote für Gruppen jeden Alters In Geesthacht wird der gemeinsame Ausflug zu einem tollen Erlebnis. Ob Unternehmen, Vereine oder Schulklassen; hier finden Sie spannende und besondere Angebot für Gruppen: • Walderlebnis Führungen • Museumsführungen • Auf den Spuren Alfred Nobels • Hochseilgarten Geesthacht • Fischaufstiegsanlage • Pumpspeicherkraftwerk • Schülerlabor und Forschungszentrum • Schiffsausflüge • Dampflok Karoline Wir beraten Sie gerne! Tel. (0 41 52) 83 62 58 Weiteres Kartenmaterial: Erhältlich in der Tourist-Informationen Stadt Geesthacht oder im Buchhandel Landschaften an Bille und Elbe Rad-, Reit- und Wanderkarte, Maßstab 1:50.000, Studio Verlag, Preis: 5,50 € Weitere Informationen: Tourist-Information Stadt Geesthacht, Bergedorfer Str. 28, 21502 Geesthacht Tel. (0 41 52) 83 62 58, Fax (0 41 52) 7 89 67 [email protected], www.geesthacht-tourismus.de 1 2 4 5 Verbindungsweg Lauenburg /Elbe Staustufe und Fischaufstiegsanlage Techniktour Geesthacht Faszinierende Technik und schöne Elbelandschaft per Rad erleben Die Elbestadt Geesthacht bietet eine spannende Industrie- und Technikgeschichte und ist heute moderner Forschungs- und Energiestandort. Die Radtour rund um Geesthacht führt Sie vorbei an interessanten historischen und modernen technischen Bauwerken und Plätzen. Erfahren Sie, was es mit dem Bau der Schleuse auf sich hat oder warum Alfred Nobel das Dynamit in Geesthacht erfand. Sie werden staunen, was es alles zu entdecken gibt. Länge: 40 km Wegbeschaffenheit: en, aber auch te Wege und Landstraß J größtenteils asphaltier naturbelassene Wege Hügel J einige Anstiege und ngen und einiger grad aufgrund von Steigu eits rigk wie Sch er J mittler schnitte unbefestigter Streckenab Varianten: er größeren Tour durch acht ist Bestandteil ein Die Techniktour Geesth Der zweite Teil der . Herzogtum Lauenburg den Süden des Kreises können natürlich auch Sie . urg d um Lauenb Tour (40 km) führt Sie run amte Strecke mit er verbinden und die ges beide Touren miteinand fahren. einer Länge von 81 km Der Ausbau des Hamburger Hafens seit Ende des 19. Jahrhunderts hatte sinkende Wasserstände und eine erhebliche Beeinträchtigung des Fahrwassers zur Folge. Aus diesem Grund wurde eine Wasserstandsregulierung in Form einer Staustufe im Tidenübergangsbereich bei Geesthacht dringend notwendig. Das von 1957 bis 1960 gebaute Wehr ist 220 m lang und hebt den Elbspiegel bis zu 2,0 m über den bisherigen mittleren Wasserstand an. Seit 2010 wird die Konstruktion durch die bislang größte Fischaufstiegsanlage Europas ergänzt. Nun können auch große sowie schwimmschwache Arten die Staustufe überwinden. Bis zu 100 Fischarten und Neunaugen, darunter Stör, Lachs und Aal wird mit diesem beeindruckenden Bauwerk eine Wanderung elbaufwärts ermöglicht. Für Besucher gibt es regelmäßig Führungen über die Anlage. Termine und Informationen erhalten Sie in der Tourist-Information. Schleuse Die Schleuse ermöglicht der Schifffahrt die Überwindung der Gefällestufe, die durch das Stauwehr erzeugt wird. Bei einer Kammerlänge von 230 m und einer Breite von 25 m können 4 Europaschiffe von 1.350 t, 8 Einheiten mit etwa 500 t oder ein moderner Schubverband in zweigliedriger Zwillingsformation gleichzeitig geschleust werden. Die Schleusentore sind als Hubtore ausgebildet worden. Diese Torkonstruktion bietet ein hohes Maß an Sicherheit im Betrieb auch bei Eis. Sie erleichtert die Wartung und gestattet, die Schleuse für die Hochwasserführung notfalls mit heranzuziehen. Ehemalige Düneberger Pulverfabrik 6 2 4 Fürst Otto von Bismarck verpachtete 1876 die Besenhorster Sandberge nahe Geesthacht an den süddeutschen Pulverfabrikanten Max von Duttenhoffer. Das riesige Werksgelände hatte einen eigenen Elbhafen, Walzenund Pressenanlagen, einen Schießstand und ballistischen Prüfstand. 5 3 1 7 8 9 10 11 Verbindungsweg Lauenburg /Elbe Eisbrecherflotte Im Geesthachter Hafen sind 10 Eisbrecher stationiert. Sie heißen Steinbock, Widder, Elch und Keiler und haben zwischen 420 und 1.170 PS, um sich mit viel Power durch das Eis zu kämpfen. Die Arbeit der Eisbrecher Flotte ist extrem wichtig. Sie verhindert, dass es in harten Wintern zu gefährlichen Hochwassersituationen kommt. Das älteste Schiff der Flotte wurde 1935 gefertigt. In der Hitzler Werft in Lauenburg wurde das jüngste Schiff „Keiler“ gebaut und 2011 in Betrieb genommen. Mit ihrem flachen Bug können sich die Eisbrecher auf das Eis schieben, welches dann unter dem großen Gewicht zusammenbricht. Reicht das nicht aus, kommt das sogenannte „Stampfen“ zum Einsatz. Die Schiffe können mechanisch wackeln und so die Wucht auf das Eis noch verstärken. 3 Das historische Gründungsareal aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts befindet sich in der heutigen Lichterfelderstraße. Das Pförtnerhäuschen, das früher unmittelbar an der Elbe stand, Beamtenwohnhäuser, das letzte Direktorenwohnhaus und das prächtige Verwaltungs- und Laborgebäude von 1913 zeugen von der vergangenen Zeit. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wuchs die Belegschaft der Pulverfabrik zeitweilig auf 16.700 Beschäftigte an. Nach 1945 wurde die Fabrik stillgelegt. Ruinen des Werkteils „Birke“ der Pulverfabrik finden Sie noch heute im renaturierten Dünengelände der Besenhorster Sandberge. GeesthachtMuseum! Geesthacht – innovativ – weltweit – das gilt für die Geschichte sowie für die Gegenwart der Stadt. Die neu überarbeitete multimediale Dauerausstellung zeigt Amüsantes, Brisantes und Verblüffendes über die faszinierende Stadt an der Elbe. Erfahren Sie mehr über Alfred Nobel und die Erfindung des Dynamits, Kalksandsteine aus Geesthacht in New York, Klima-, Material- und Membranforschung „made in Geesthacht“ und die Energiegewinnung durch Wasserkraft. Medien-Terminals informieren über Aktivitäten, Projekte und Ideen zur Zukunft der Energie in Geesthacht und über das Kernkraftwerk Krümmel. Öffnungszeiten: April – September: Mo – Fr 10:00 – 18:00 Uhr Sa + So 11:00 – 17:00 Uhr Oktober – März: Mo – Sa 11:00 – 17:00 Uhr Bergedorfer Straße 28 Tel. (0 41 52) 83 62 58