Ausgabe 3/2013 - Akademie Klausenhof
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Ausgabe 3/2013 - Akademie Klausenhof
Zeitung der Akademie Klausenhof Nr. 3 2013 K 6135 30 Jahre Akademie Klausenhof Rhede Feier mit Tag der offenen Tür / Gäste erlebten vielfältiges Programm Vor 30 Jahren übernahm die Akademie Klausenhof die Gebäude des ehemaligen St.-Gudula-Klosters mit Bildungsstätte in Rhede. Tag der offenen Tür Die Akademie Klausenhof feierte dieses Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür. Dabei präsentierten das Haus und viele Partner ihre Angebote. Siehe Berichte und Fotos auf den Seiten 3 bis 6 In dieser Ausgabe Podiumsdiskussion mit: Barbara Ossyra (Vorstand Agentur für Arbeit Coesfeld), Dr. Ansgar Hörster (Kreisdirektor Borken), Moderatorin Martina Sandalls (Westmünsterlandwelle), Dr. Hans Amendt (Direktor Akademie Klausenhof), GINIWE Unternehmer informierten sich Seite 2 Christoph Bruns (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Borken), Hans-Bernd Felken (Geschäftsführer IHK Nord- Jugendliche ohne Job Perspektive U25 Seite 2 westfalen / Bocholt) (v. li.) Berufliche Integration psychisch Kranker Fachtagung in der Akademie Klausenhof In einer Tagung im Klausenhof diskutierten rund 60 Fachleute, welche Rolle den Bildungseinrichtungen bei der Erst- und Wiedereingliederung von psychisch Erkrankten zukommt – und wie dieser Gruppe am besten geholfen werden kann. Das Thema ist komplex und herausfordernd, so Tagungsleiter Eduard Hannen vom Klausenhof. Jugendliche mit Lernbehinderung haben oft auch NRW-Staatssekretär Dr. Ulrich Krüger informierte sich über die Bildungsarbeit der Akademie Klausenhof. Seite 2 tigte Jugendliche erfolgt“, schlug Hubert Borgmann, Teamleiter Berufliche Rehabilitation der Agentur für Arbeit Coesfeld, vor. Borgmann machte sich außerdem für eine enge Vernetzung der unterschiedli- chen Institutionen und Akteure in einer Region – vom Sozialpsychiatrischen Dienst über den Integrationsfachdienst, die Jobcenter, die Bildungsträger bis zur Agentur für Arbeit – stark. Fortsetzung S. 2 schon psychische Probleme. In wachsendem Maße geben Erwachsene auf Grund einer psychischen Erkrankung ihren Arbeitsplatz auf und müssen eine neue Perspektive suchen. Die gut besuchte Tagung im Klausenhof Katholische Soldaten tagten im Klausenhof Militärseelsorge: Woche der Begegnung / Bischof Overbeck fordert mehr Familienfreundlichkeit der Bundeswehr Militärbischof Franz-Josef Overbeck und Oberst Rüdiger Attermeyer Interview Weihbischof Theising über den Klausenhof Rhede Seite 5 Migranten/-innen Neustart dank guter Bildung Seite 7 Prävention und Vernetzung Wie muss auf diese Entwicklung reagiert werden? „Wir müssen besonderen Wert auf die Prävention legen, wie sie etwa in den Lehrgängen für beeinträch- A trifft B Wie richtig bewerben? Seite 2 Wie lässt sich Militärdienst und Familie vereinbaren? Schlecht! Denn: "Der Dienstplan geht vor!" Oberst Rüdiger Attermeyer ist Bundesvorsitzender der Gemeinschaft Katholischer Soldaten und hat bei seinem Auslandseinsatz 1996 im ehemaligen Jugoslawien die Trennung von seiner Familie erlebt. In der Akademie Klausenhof stand nun bei der "Woche der Begegnung" des katholischen Militärbischofsamts die Famili- enfreundlichkeit der Streitkräfte zur Diskussion. "Die Bundeswehr muss sich flexibel auf die Bedürfnisse der Familien einstellen", forderte Militärbischof Franz-Josef Overbeck deutlich und stellte sich hinter die Wünsche vieler Soldaten/-innen. Die Woche der Begegnung findet einmal jährlich statt und besteht aus der Bundeskonferenz der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) und der Vollversammlung des Katholikenrates. Schulen Lernen mal anders Seite 7 Europa FEECA-Präsidium tagte Seite 8 Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt. Herausgeber: Akademie Klausenhof gGmbH, Dingden, Klausenhofstr. 100 46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890 Fax: 02852/89-3300 [email protected] www.akademie-klausenhof.de Verantwortlich: Dr. Hans Amendt Redaktion: Dr. Michael Sommer Druck: L.N. Schaffrath, Geldern Nr. 3 | 2013 Seite 2 "Gute Arbeit!" Zeitung der Akademie Klausenhof GINIWE: Unternehmer informierten sich Analphabetismus ist in der Wirtschaft Realität / GINIWE will Problembewusstsein schaffen Dr. Ulrich Krüger (re.) und Dr. Hans Amendt Der Staatssekretär Dr. Ulrich Krüger fand totz seines Einsatzes als SPD-Kandidat in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs Zeit, sich über die Bildungsarbeit des Hauses zu informieren. Klausenhofdirektor Dr. Amendt wies in dem Gespräch auf die Bedeutung der politischen Bildung hin. Der Staatssekretär hob die Qualität des Hauses hervor: "Die Akademie Klausenhof macht ihre Arbeit gründlich und gut." Erzbistum Köln kooperiert mit Klausenhof Weihbischof Ansgar Puff und Regens Dr. Markus Hofmann Weihbischof Ansgar Puff (Köln) besuchte die Akademie Klausenhof, um sich über die Sprachschulungsmöglichkeiten für ausländische Priester zu informieren. Der Geistliche war zur Zeit des Besuchs noch Direktor der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat. Am 21.9.2013 wurde er zum Weihbischof geweiht. Er wurde begleitet von Dr. Markus Hofmann, Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars und Diakon Patrick Oetterer, Personalrefernt in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal. Pater Manfred Kollig, seit 2011 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Münster, besuchte ebenfalls die Akademie Klausenhof, um sich einen Einblick in die Arbeit des Hauses zu verschaffen und über Fragen der Erwachsenbildung auszutauschen. Rege Diskussionen entwickelten sich, als Unternehmer/-innen aus der Region Wesel und Borken den Klausenhof besuchten und sich über das Projekt GINIWE informierten. Der hohe Anteil von (funktionalen) Analphabeten auch unter Betriebsangehörigen stimmte die Besucher/-innen nachdenklich. Grundbildung notwendig Dass dies durchaus Realität ist, bestätigte Detlef Verfürth, Geschäftsführer des Handelshofes in Bocholt, der über seine Erfahrungen mit einem Betroffenen in seinem Betrieb berichtete. Eine Verkaufskraft in Ausbildung hatte Unternehmer/-innen informierten sich über die Arbeit des Klausenhof und über das Projekt GINIWE. große Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben. Unterstützt hat ihn Verfürth trotzdem, schließ- lich sei sein Mitarbeiter ein Beispiel an Kontinuität und Zuverlässigkeit. Anlass des Besuchs Psychische Erkankung häufigster Grund für Rehabilitation Fortsetzung von Seite 1 Ein solches „Netzwerk Inklusion“ hatte Borgmann letztes Jahr im Kreis Borken ins Leben gerufen. Ganz wichtig sei, die Firmen mit einzubeziehen, die mittlerweile auf Grund des Fachkräftemangels auch Personal mit Beeinträchtigungen einstellen oder weiterbeschäftigten. Dies forderte auch Ludger Lamping, (IN VIA Paderborn), der den Wegfall von Einfacharbeitsplätzen als einen wichtigen Grund bezeichnete, warum viele Betroffene keine Anstellung fänden. immer zuerst auf die Bedürfnisse der Person schauen. Dr. Stefan Watzke vom Universitätsklinikum Halle (Foto) empfahl, den Betroffenen in den Maßnahmen das Handwerkszeug zu vermitteln, um mit der Erkrankung adäquat umzugehen, damit die nächste Krisensituation bewältigt werden kann. Über 70% des Rehabilitationserfolgs würde durch kognitive Leistungen erklärt: „Ich muss verstehen, woher meine Erkrankung kommt, und wie ich mit ihr umgehen kann.“ Auch sprach er sich für mehr SozialkompetenzTrainings aus. Der Leiter des Berufsförderungswerks FriedehorstBremen, Uwe Dreyer, brachte es auf den Punkt: „Wir müssen weg von Maßnahmen, die am Kleiderhaken hängen“! Reichhaltiges Instrumentarium Dass es bereits ein reichhaltiges Instrumentarium der Hilfe gibt, zeigte Reinhild Wantia, Psychiatriekoordinatorin des Kreises Borken (Foto), auf. Oft sei den einzelnen Akteuren gar nicht bekannt, welche Möglichkeiten es gibt. Auf jeden Fall müsse man Eduard Hannen, Uwe Dreyer, Dr. Stefan Watzke, Ludger Lamping, Reinhild Wantia und Hubert Borgmann (v. li.). Perspektive U25 Neues Konzept für Jugendliche ohne Ausbildung Kein Job, keine Ausbildung, keine Chance? Für betroffene Jugendliche unter 25 Jahre, die keine berufliche Perspektive haben, bietet der Klausenhof ein neues Programm an. Innovative Projekte Die jungen Leute können im Klausenhof Rhede an unter- schiedlichen Projekten teilnehmen, z.B. unter professioneller Anleitung einen Film produzieren. "Anhand der konkreten Arbeit in motivierenden Projekten sollen die Jugendlichen Interesse finden, eine Ausbildung zu beginnen und ihre Kompetenzen zu entdecken," so der zuständige Fachbereichsleiter Eduard Hannen. war ein regionales Treffen auf Einladung des Unternehmerverbands. Wie richtig bewerben? Sarah Borgers Regelmäßig stehen Personalverantwortliche verschiedener Betriebe, mit denen der Klausenhof kooperiert, den Jugendlichen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „A trifft B“ für Fragen und Informationen zur Verfügung. So z. B. jetzt Sarah Borgers, Assistentin der Geschäftsleitung der Firma Bauzentrum Borgers mit Niederlassungen in Hamminkeln, Rheinberg und Rees, die den Jugendlichen in Rhede sehr anschaulich die Erwartungen ihres Unternehmens an Auszubildende und Mitarbeitende verdeutlichte und ihnen wichtige Tipps für deren Bewerbungsaktivitäten geben konnte. Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation Mitarbeitende in der Rehabilitation müssen sich spezifisch qualifizieren. Hier bietet die Akademie Klausenhof spezielle Schulungen an. Der letzte Kurs "Rehabilitationspädagogische Zusatzausbildung" lief im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft. Der Kurs dauert 320 Stunden und wird vom Klausenhof in Ko- operation mit der TU Kaiserslautern durchgeführt. Im Rahmen der Zusatzausbildung erlernen die Teilnehmenden neue Handlungsansätze für die praktische Arbeit. Themen sind z.B. die Förderplanung, Entwicklung von generellen und individuellen Förderangeboten oder der Umgang mit Konflikten. Nr. 3 | 2013 Seite 3 Zeitung der Akademie Klausenhof Ein rundum gelungenes Fest Bürgermeister Mittag: "30-jährige Blütezeit in Rhede" 30 Jahre Akademie Klausenhof Rhede / Zahlreiche Gäste beim Tag der offenen Tür Seit 30 Jahren hat die Akademie Klausenhof ihren Standort in Rhede. Mit einem Tag der offenen Tür präsentierte sich das Haus der Bevölkerung – ein rundum gelungener Tag. 1983 übernahm der Klausenhof die Bildungsstätte und das Kloster St. Gudula der Steyler Missi- onsschwestern. Zu dem runden Geburtstag hatte der Klausenhof Rhede seine Türen aufgemacht und alles gezeigt, was er kann. Talente erproben Tag der offenen Tür in Rhede: Wer wollte, konnte seine Fähigkeiten in den Werkstätten ausprobieren. Die zahlreichen Interessierten konnten in den Werkstätten ihre Talente erproben oder die Qualität der Küche beim Mittagessen testen. Spiel und Spaß für Kinder, eine Ausstellung des Heimatvereins über die Geschichte des St.Gudula-Klosters und zahlreiche Info-Stände rundeten das Programm ab. Unter den Besucherinnen und Besuchern waren auch zahlreiche Ehemalige, die hier einen Kurs absolviert hatten. Eröffnet wurde der Tag mit einem Gottesdienst und einer Diskussionsrunde. Die Kursteilnehmer/-innen vom Klausenhof "sind integraler Bestandteil des öffentlichens Lebens in Rhede"! Der Bürgermeister von Rhede, Lothar Mittag, hob in seiner Begrüßungsansprache hervor, dass der Klausenhof mit seinen unterschiedlichen und vielfältigen Teilnehmenden die Stadt bereichert. Dies sei ein gutes Beispiel für Inklusion, die "Teil des öffentlichen Lebens" sein müsse. Mittag gratulierte dem Klausenhof Rhede ausdrücklich für eine "30-jährige Blütezeit" in Rhede. Trend zu individuellen Angeboten Bürgermeister Lothar Mittag Podiumsdiskussion mit Bildungsexperten/-innen Einen fachkundigen Blick auf die aktuelle Situation der Weiterbildung im Kreis Borken ermöglichte die Podiumsdiskussion, die verdeutlichte, wie notwenig auch in Zukunft eine intensive Bildung besonders der benachteiligten Jugendlichen ist. Individuelle Arbeit statt Massenlehrgänge Auf Grund des demografischen Wandels gehe der Trend weg von Massenlehrgängen hin zu individualisierten und intensiveren Angeboten, betonte dabei Bar- bara Ossyra ( Vo r s t a n d Agentur für Arbeit Coesfeld): "Wir sind gerade in einer Umbruchphase." Es werde weiterhin notDr. Ansgar wendig sein, Hörster sich besonders um die benachteiligten Jugendlichen zu kümmern. Weiterbildung spiele auch eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation. Ossyra forderte außerdem, ältere Arbeitnehmer/-innen im Blick zu behalten. Ältere müssten auch in den Betrieben fit gehalten werden Keiner darf verloren gehen "Wir dürfen keinen verloren gehen lassen", stellte Dr. Ansgar Hörster (Kreisdirektor Borken) klar. Als gutes Beispiel zur Integration älterer Langzeitarbeitsloser nannte er comeback50, bei dem der Klausenhof eine wichtige Rolle spielt. (Rhede) ders die Älteren im Blick haben sollten. Ältere im Blick Sorge um Migranten/-innen Die beiden Vertreter der Wirtschaft, Hans-Bernd Felken (Geschäftsführer IHK Nordwestfalen / Bocholt) und Christoph Bruns (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Borken) sehen die Notwendigkeit, dass sich die Betriebe um die Weiterbildung und auch um die Gesundheit der Mitarbeitenden kümmern müssten, und dabei beson- Der Direktor der Akademie Klausenhof, Dr. Hans Amendt, stellte heraus, dass intensive Bildung gerade für Migranten/-innen, Langzeitarbeitslose und lernbehinderte Jugendliche sehr wichtig bleibt – und die Bildungsarbeit immer an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes auszurichten ist. Dies habe der Klausenhof schon immer getan. Halleluja für den Klausenhof Gottesdienst mit Weihbischof Theising Barbara Ossyra Weihbischof Wilfried Theising, Vorsitzender der Akademie Klausenhof, war schon in seiner Zeit als Propst in Borken mit der Arbeit des Klausenhofs Rhede gut vertraut. Dr. Hans Amendt, Christoph Bruns und Hans-Bernd Felken (v. li.) "Vor 30 Jahren sind wir ein Wagnis eingegangen", sagte der Weihbischof in seiner Predigt in der voll besetzten St.Gudula-Kapelle. "Es gab Menschen, die Mut hatten, ewas Neues zu beginnen. Nach 30 Jahren können wir sehen: Es ist gelungen". Rhede habe sich zu einem wichtigen Bildungsstandort entwickelt. "Hier konnte sich etwas entfalten, was den Menschen hilft." Wagnis eingegangen Weihbischof Wilfried Theising Landrat Zwicker: "Klausenhof ist ein bedeutender Partner" Zum 30-jährigen Jubiliäum hat der Klausenhof eine kleine Broschüre herausgeDr. Kai Zwicker geben, die die Geschichte des Hauses und die aktuelle Arbeit darstellt. In seinem dort abgedruckten Grußwort schreibt Dr. Kai Zwicker, Landrat im Kreis Borken: "Von der Akademie profitieren auch der Umraum, die Standortkommune genauso wie der Kreis Borken. Zum einen ist der Klausenhof ein bedeutsamer Arbeitgeber für die Region, zum anderen ist er für uns ein bedeutsamer Partner bei vielen Fragen der Fort- und Weiterbildung." Die Broschüre kann unter www.akademie-klausenhof.de heruntergeladen werden. Nr. 3 | 2013 Seite 4 Zeitung der Akademie Klausenhof Ein schöner Feier-Tag Impressionen vom Tag der offenen Tür im Klausenhof Rhede Alles im Griff: Zuständig für die Organisation des Festes war Internatsleiter Gregor Rippel. Sein Fazit des Tages: "Alle haben tüchtig angepackt und dazu beigetragen, dass wir unseren vielen Gästen einen guten Eindruck vom Klausenhof hinterlassen haben. Gut fand ich, dass auch viele unserer Teilnehmenden mit ihren Familien da waren, die auf diese Weise einmal den Klausenhof kennenlernen konnten". Schwungvoller Auftritt des Emmaus-Chores Borken In der Holzwerkstatt Köstliche selbstgemachte Säfte Mutprobe Kistenklettern Ausstellung des Heimatvereins über die Geschichte des St. Gudula-Klosters Empfangsdamen: Ulla Overkamp und Annette Euting Publikum und Aktive im Festzelt Aufführung internationaler Tänze durch Kursteilnehmende Die drei von der Cafeteria (v. li): Brigitte Rosenberger, Tatjana Nienhaus, Jutta Stratmann Informationsstand des Jobcenters und des Bildungsbüros Kreis Borken Stand des Alfa-Mobils (Projekt GINIWE) Die Klausenhof-Auszubildenden betreuten einen eigenen Gute Gespräche (auf dem Foto u.a.: Landrat a.D. Gerd Stand. Malaktion für Kinder Wiesmann, Weihbischof Wilfried Theising - v. li.) Nr. 3 | 2013 Seite 5 Zeitung der Akademie Klausenhof Auftrag des Evangeliums praktisch umgesetzt Interview mit Weihbischof Wilfried Theising über die Akademie Klausenhof Rhede Seit Mai 2011 sind Sie Vorsitzender der Akademie Klausenhof. Wie gefällt Ihnen diese Arbeit? Die Arbeit als Vorsitzender gefällt mir sehr gut, denn im Klausenhof habe ich es mit engagierten und angenehmen Mitarbeitenden zu tun. Der Klausenhof leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Nach wie vor überrascht mich die Vielfalt der Zielgruppen und pädagogischen Aufgaben. Ein Akzent, der mich besonders erfreut, stellen die Deutsch-Sprachkurse dar, an denen viele Priester und Ordensleute teilnehmen. Lernfreundliches Ambiente Was verbinden Sie mit dem Haus in Rhede? Durch meine ehemalige Tätigkeit als Borkener Kreisdechant bin ich mit dem Haus in Rhede schon länger verbunden. Ich schätze das lernfreundliche Ambiente mit den schönen Anlagen. Und die wichtige Arbeit mit den benachteiligten Jugendlichen liegt mir ganz besonders am Herzen. Was zeichnet die Arbeit der Akademie Klausenhof aus? Hier werden unterschiedliche Menschen in die Lage versetzt, ihr Leben in die Hand zu nehmen, Herausforderungen zu meistern und Perspektiven für ihr Leben zu entwickeln. Weihbischof Wilfried Theising ist Vor- Welche Bedeutung hat die Arbeit des Klausenhofs für das Bistum Münster? Das Bistum kann froh sein, eine solche Einrichtung zu haben. Hier wird der Auftrag des Evangeliums praktisch umgesetzt und die frohe Botschaft durch die Mitarbeitenden auf vielfältige Weise bezeugt. Welche zukünftigen Herausforderungen hat der Klausenhof? Grundsätzlich ist der Klausenhof sitzender der Akademie Klausenhof. gut aufgestellt. Er muss jedoch immer wieder die richtigen Bildungsangebote entwickeln und Antworten auf die Frage geben, welche Bildungsangebote die Menschen in der heutigen Zeit benötigen. Das verlangt eine hohe Sensibilität, einen guten Spürsinn, Kreativität und Flexibilität. Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, die Einrichtung ständig zu modernisieren, um die Zukunft abzusichern. Innenhof der Akademie Klausenhof Rhede Unverzichtbarer Bestandteil Vielfältige Bildungsarbeit im Klausenhof Rhede 1983 übernahm die Stiftung Akademie Klausenhof die Einrichtung St. Gudula in Rhede. Damit wollte der Klausenhof andere, kleinere Außenstellen schließen und wieder über ein Standbein im Kreis Borken verfügen. Bei der Kommunalreform 1975 war Dingden dem Kreis Wesel zugeschlagen worden. Unter den Direktoren Dr. Josef Bennemann und Dr. Alois Becker entwickelte sich das Haus in Rhede zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Akademie Klausenhof. Der Klausenhof nutzte den neuen Standort sofort für seine Kurse, So starteten 1983 Reha-Umschulungskurse und Qualifizierungskurse. Auch die Schulabschlusskurse für junge Migranten/-innen zogen 1983 in Rhede ein. Zudem liefen einige Kurse der Berufsbildenden Schulen St. Gudula noch weiter, z. B. ein Ausbildungslehrgang zur Hauswirtschafterin. Darüber hinaus wurde das Haus für viele Veranstaltungen genutzt: z. B. für Familientage und Tagun- gen für Koreaner - 1989 mit dem südkoreanischen Botschafter Chung Sup Shin - oder den jährlichen „Bauerntag“ des katholischen Landvolks im Kreis Borken. Weltmeister Sotomayor Ganz andere Gäste beherbergte der Klausenhof Rhede 1993: Die Leichtathletikmannschaft Kubas nahm an einem Sportmeeting in Rhede teil und übernachtete im Klausenhof. Mit dabei: Javier Sotomayor, der nur eine Woche zuvor den heute noch gültigen Weltrekord von 2:45 m übersprungen hat. In Rhede schaffte er immerhin 2:38 m. Das Sportmeeting in Rhede nutzten damals viele Athleten zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Stuttgart. Wasser für Nkile Tag der offenen Tür: Erlöse gehen nach Afrika Das Dorf Nkile in Tansania kann sich freuen: Der Erlös (500 Euro) der Verkaufsstände am Tag der offenen Tür in Rhede kommt dem Bau einer Wasserleitung zugute. Silverius Mwingira, der Pfarrer der Gemeinde, hat 2009 einen Deutschkurs im Klausenhof besucht. Seither halten er und sein Kollege vom Klausenhof, Norbert Becker, Kontakt. Als Unterstützung für den Bau der Wasserleitung hat die Klausenhof-Mitarbeitervertretung auch schon den Erlös der Tombola von der We i h n a c h t s feier (1360 Euro) dem Geistlichen der DiöSilverius zese Mbinga Mwingira gespendet. Javier Sotomayor bei seinem Weltrekord (1993) Ein Teil der neuen Wasserleitung in Nkile funktioniert schon. 30 Jahre Akademie Klausenhof Rhede Chronik der Bildungsarbeit 1983 Schulabschluss- und Integrationskurse für junge Migranten/-innen und Flüchtlinge* Reha-Umschulungskurse Verwaltungsangestellte/r, Steuerfachgehilfe/-in, Speditionskaufmann/frau Qualifizierung Buchhaltung/Textverarbeitung und Qualifizierungen für arbeitslose Verkäufer/innen Grundausbildungslehrgänge für Jugendliche in den Berufsfeldern Hauswirtschaft, Textilgestaltung und Soziales 1985 Sprachkurse für Stipendiaten der Deutschen Stiftung für Entwicklungshilfe 1986 Seminare für Fach- und Führungskräfte von Nichtregierungsorganisationen aus Ländern der sog. 3. Welt 1987 Außerbetriebliche Ausbildungen 1989 Sprachkurse Deutsch als Fremdsprache Einmietung der Altenpflegeschule des Caritas Bildungswerkes Ahaus 1992 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen mit Internat für lernbehinderte Jugendliche* 2004 Lehrgang „Arbeit und Qualifizierung“ (Praktikum und Unterricht) für Jugendliche 2005 Werkstattjahr Kompetenzchecks für Schüler/-innen 2006 Außerbetriebliche Ausbildungen (in integrativer und kooperativer Form) in verschiedenen Berufen* „Job-Detektiv“ (handwerkliche Berufsorientierung) für Schüler/innen Qualifizierung für psychisch Kranke „Dritter Weg in der Berufsausbildung in NRW“ 2007 Sonderprogramm Ausbildung in NRW 2008 Partnerschaftliche Ausbildung in NRW 2009 Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahme für Arbeit Suchende comeback50 - Initiative zur Integration älterer Arbeitsloser im Rahmen des Bundesprogramms Perspektive 50plus* 2010 Ausbildung im Rahmen des Programms „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene in NRW“ Beratungspool (Beratung für Arbeit Suchende) Aktivierungshilfen U25* 2011 Trainingscenter Behindertenspezifische Erstausbildung (Reha)* 2013 Potentialanalysen für Schüler/-innen Die mit * gekennzeichneten Kurse/ Maßnahmen laufen bis heute im Klausenhof Rhede. Nr. 3 | 2013 Seite 6 Termine Herbst/Winter 2013 Berufsbezogene Weiterbildung und Trainings Publishing mit Adobe InDesign, Einführungsseminar: 24.10.-25.10.2013 English Refresher Course: 04.11.-08.11.2013 MS-Excel 2010/2013, Einführungsseminar: 04.11.06.11.2013 MS-Project 2010/2013, Einführungsseminar: 07.11.08.11.2013 Büroorganisation mit MS-Outlook 2010/2013, Intensivseminar: 08.11.10.11.2013 MS-Excel 2010/2013, Workshop Controlling: 08.11.-10.11.2013 Englisch für Anfänger/innen: 11.11.-15.11.2013 MS-Word 2010/2013, Einführungsseminar: 11.11.13.11.2013 Zeitung der Akademie Klausenhof Ein modernes Haus Klausenhof Rhede: Beständige Modernisierung und Weiterentwicklung Schon bei der Übernahme der Einrichtung St. Gudula war klar, dass Sanierungs- und Modernisierungsaufgaben anstanden. Ein erster großer Schritt gelang im Jahr 1997 mit einem Neubau mit modernen Unterkünften, Speiseräumen, Küche und Cafeteria. Möglich machte dies das Bistum Münster, das einen großen Teil der Baukosten übernahm. Architekt des markanten braun-rötlichen Baus war Rainer Maria Kresing aus Münster. Lehrwerkstätten In den Räumen des ehemaligen Schwimmbads und der alten Heizungsanlage wurden in den 1990er Jahren sukzessiv Lehrwerkstätten Metall, Holz und Farbe eingerichtet. Ebenso wurde das ehemalige Hausmeisterhaus und spätere Internatsleiterhaus saniert. Der Neubau kurz nach der Fertigstellung 1997 Einweihungsfeier mit Schlüsselübergabe am 8. April 1997 (li: Architekt Rainer Maria Kresing) Solaranlage Vielfältige Modernisierungs-, Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden in den letzten Jahren durchgeführt. Hier sind besonders zu erwähnen die Er- richtung einer Solaranlage im Jahr 2009 und die Sanierung des alten Schulgebäudes nebst Einrichtung moderner Lehrküchen im Jahr 2010. Die sanierte Front des Schulungsgebäude. Vorne ist der Brunnen des Künstlers Hermann Kunkler aus Rhede zu sehen. Niederländisch für Anfänger/-innen: 18.11.22.11.2013 Professional Presentations & Meetings: 25.11.26.11.2013 MS-Word 2010/2013, Aufbauseminar: 25.11.27.11.2013 Computergestütztes Zeichnen mit AutoCAD 2012 - 2D, Aufbauseminar: 29.11.-01.12.2013 MS-Project 2010/2013, Einführungsseminar: 29.11.30.11.2013 Visual Basic for Applications (VBA) mit MS-Excel 2010/2013: 30.11.02.12.2013 Computergestütztes Zeichnen mit AutoCAD 2012 - 2D, Aufbauseminar: 30.11.-02.12.2013 MS-Excel 2010/2013, Makroprogrammierung: 30.11.-02.12.2013 Rhede: Vorbild für die ganze Welt Workshops im Klausenhof Rhede über Umweltschutz, Menschenrechte, Demokatie und Wirtschaft Rhede ist Vorbild für viele Organisationen in aller Welt: Mitarbeitende und Führungskräfte von Menschenrechts- und Umweltorganisationen, Verwaltungen, Zeitungen oder Banken bildeten sich im Klausenhof Rhede in kompakten Kursen weiter. Da es immer auch um den praktischen Einblick in die Arbeit in Deutschland ging, waren die entsprechenden Institutionen vor Ort erste Anlaufstelle. Vorbild Verwaltung Die Kommunalverwaltung in Rhede stand dabei genauso auf dem Programm wie die Funktionsweise der Wasserwirtschaft oder der Müllentsorgung. Diese nahm sich zum Beispiel Robinson Ampuerto zum Vorbild, der als Stadtdirektor von Valdive / Chile eine Müllentsorgung in seiner Heimat nach dem in Rhede gelernten Vorbild aufbaute. Großen Eindruck hinterließ bei den Teilnehmenden das genossenschaftliche Prinzip, das meistens von Leo Borchers, damaliger Leiter der Volksbank Rhede, anschaulich vermittelt wurde. Alternativer Nobelpreis Viele der Absolventen/-innen konnten in ihren Ländern wichtige Positionen einnehmen. Manchen Rhedern dürfte Elena Maria Foronda noch in Erinnerung sein, eine Umweltaktivistin aus Peru, die 1994 einen Kurs im KlauElena Maria senhof Rhede beForonda suchte und kurze Zeit später im Gefängnis landete. Amnesty International und auch viele Rheder Bürger setzten sich für sie ein, bis sie wieder freigelassen wurde. Bis heute kämpft sie mit ihrer Organisation Natura gegen die Umweltzerstörung durch die Fischmehlindustrie in Peru. Sie erhielt 1995 den alternativen Nobelpreis. Minister für Menschenrechte Andere Teilnehmende machten in der Regierung ihres Landes Karriere, wie etwa Abraham Zinzindohoue, der Minister für Justiz und Menschenrechte in Benin war. Vor allem mit den Kursen im Bereich Umweltschutz und Projektmanagement wurden viele Menschenrechtsaktivisten für ihren Einsatz in vielen Krisenländern der Welt fit gemacht. Das Progamm, das von der Konrad-Adenauer-Stiftung und anderen Stiftungen gefördert wurde, endete 2001 mit einem Kurs für Verwaltungsexperten des frisch gegründeten Landes Montenegro. In den nächsten Jahren folgten noch einige Kurse für Bänker aus Frankreich. MS-Powerpoint 2010/2013, Einführungsseminar: 02.12.-03.12.2013 MS-Excel 2010/2013, Aufbauseminar: 02.12.04.12.2013 Tina Aforo-Yeboah schrieb in der Gha- Kursleiter Dr. Rogelio Villegas (li.) und Leo Borchers (re.) von der Volksbank nian Times über ihre Erfahrungen in Rhede mit leitenden Mitarbeitenden von Entwicklungsorganisationen (ca. Rhede in Sachen Frauenpolitik. 1985) Nr. 3 | 2013 Seite 7 Zeitung der Akademie Klausenhof Neustart in Deutschland Sechs Beispiele junge Migranten/-innen Rennrodler sucht Chancen Daniel Rusen aus Rumänien ist auf der einen Seite ein echter Exot, auf der anderen Seite aber auch ein typisches Beispiel. Der 20-Jährige ist Sportler und gehört zur rumänischen Nationalmannschaft der Rennrodler. Immerhin hat er es bei den letzten Nationalmeisterschaften auf Platz 5 geschafft. Die Eltern arbeiten schon lange in Deutschland, er blieb mit der Oma und einem Bruder in Rumänien. Nun möchte er die Bildungswege in Deutschland nutzen mit dem Ziel, hier Sport zu studieren. „In Deutschland gefällt es mir viel besser, weil man hier in Ausbildung, Freizeit und Beruf wesentlich mehr Möglichkeiten hat als in Rumänien“. und wurde festgenommen. In einer dramatischen Aktion haben ihn Freunde befreit. Drei Tage später konnte er zu einem Bekannten in den Irak flüchten und sich dort als Sohn des Bekannten ausgeben. Mit dieser Identität ist er schließlich nach Deutschland zu einer Tante gekommen. Im Klausenhof hat er Deutsch gelernt und kann nun eine Ausbildung als Altenpfleger beginnen. „Ich bin froh über die Freiheit in Deutschland, hier kann ich frei sprechen – im Iran musste ich immer überlegen, was ich sage!“ Mahdieh gehört zu den besonders Mutigen: Sie ist mit ihrer Schwester als Jugendliche heimlich zum Christentum überge- treten. Ihre Mutter ist Moslem geblieben und hat die Entscheidung ihrer Töchter sehr unterstützt. Jetzt will Mahdieh, die im Iran schon Innenarchitektur studiert hat, hier nochmal ein Design-Studium beginnen. Ausbildung als Krankenschwester lich etwas mit Technik machen. Auch Yana ist eine Nachzüglerin, weil auch ihre Mutter einen Deutschen geheiratet hat, der in Kirgistan gearbeitet und gelebt hat.Yana wollte eigentlich in Russland bleiben, bei ihren Freunden und dem Rest der Familie. „In Russland ist für die Jugendlichen alles viel freier, wir hatten ein freies Leben mit drei Monaten Ferien im Sommer, wir waren immer draußen in den unendlichen Wäldern.“ Flucht aus dem Iran Um Freiheit ging es für Sina Dorstav und Mahdieh Ghalemzeaei, die aus dem Iran geflüchtet sind. Sina hat 2009 bei der „grünen Revolution“ im Iran mitgemacht, hat aktiv an den Demonstrationen teilgenommen – Lernen mal anders Schulen als Kooperationspartner Termine Herbst/Winter 2013 Allgemeine Weiterbildung Power für die Lebensdauer mit den Fünf »Tibetern«®: 19.10.2013 Von Netzen, Knoten und losen Fäden: 21.10.28.10.2013 Training für Persönlichkeit und Erfolg (Teil III): 09.11.10.11.2013 Kommunikation in schwierigen Situationen: 11.11.13.11.2013 Innere Ressourcen wecken durch Yoga, Meditation und autogenes Training: 22.11.-24.11.2013 Fastenwoche für Gesunde: 22.11.-29.11.2013 Yoga und Meditation im Advent: 29.11.- 01.12.2013 SonntagMorgenVorträge Warming-up Irgendwas mit Technik Yana Nagornaya und Roman Kravchenko kommen aus Russland. Eigentlich wollte Roman vor drei Jahren nur seine Mutter besuchen, die in Deutschland geheiratet hat. Nun ist er in dem für ihn fremden Land geblieben, will hier Abitur und später beruf- Umschulung: gute Prüfungen Mündliche Prüfung, Foto, Abschlussessen mit Zeugnisausgabe: Das war der letzte Tag für 26 Umschüler/-innen. Zwei Jahre haben sie in der Akademie Klausenhof für einen neuen, kaufmännischen Beruf gelernt. Während eines feierlichen Abendessens verabschiedete Klausenhofdirektor Dr. Hans Amendt die frisch gebackenen Kaufleute. Dank ihrer zusätzlichen Kompetenz, die sie aus dem alten Beruf mitbringen, sind die Vermittlungschancen relativ gut. Vier Absolventen/-innen haben bereits unmittelbar nach den Prüfungen schon einen Arbeitsplatz gefunden. Indrina Miteika Tavarez hat bis zu ihrem 17. Lebensjahr in der Dominikanischen Republik gelebt, bis die Mutter einen Deutschen geheiratet hat, der immer zum Urlaub auf die Sonneninsel kam. Um Arbeit zu finden, ist die Mutter nach Europa, nach Spanien gezogen. Nun leben sie beim Stiefvater in Deutschland. Für die quirlige junge Frau eine ganz andere Welt: „Ich hatte früher in der Dominikanischen Republik so viele Freunde, das Leben spielte sich nur draußen ab, alle waren immer zusammen – und in Deutschland ist es kalt, die Leute sind ruhig, es gibt keine Gespräche auf der Straße“. Jetzt hat sie ihr Heimweh schon etwas überwunden und möchte eine Ausbildung als Krankenschwester beginnen. "Und jetzt alle zum Warming-up nach draußen!" Keine zwei Minuten später haben sich die Schüler/ -innen auf der Wiese vor dem Schulungsraum versammelt. Die Trainerin gibt kurz Kommandos, und schon startet die erste Aufwärmübung. Die jungen Leute von der Adolf-Reichwein-Schule, eine Berufsschule aus dem Kreis Limburg, machen gerne mit. "Kommunikation" steht für die Tage im Klausenhof auf dem Programm. "Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, sich auszudrücken, um so am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihr erworbenes Wissen weiterzugeben", erläutert Arbeitsbereichsleiter Marco Düsterwald das Kon- zept. Er hat eine Reihe von Workshopkonzepte für Multiplikatoren/-innen konzipiert, die als Beitrag zur außerschulischen Bildung öffentlich gefördert werden. Optimale Bedingungen Die Limburger Schule kommt nicht nur deswegen immer wieder gerne zum Klausenhof. Oberstudienrat Thomas Fasel: "Optimale Rahmenbedingungen sorgen für unvergessliche Seminarerfahrungen zu spannenden Themenstellungen. Die Akademie Klausenhof lässt mit ihren anspruchsvollen Service- und Dienstleistungen keine Wünsche offen." InfoNet expandiert InfoNet ist ein europäisches Netzwerk, das die Akademie Klausenhof aufgebaut hat und zur Aufgabe hat, Informationen aus der Erwachsenenbildung in Europa zu sammeln und journalistisch zu verbreiten. Das Netzwerk hat auf seiner Jahreskonferenz 2014 in Tallinn beschlossen, eine Kooperation mit dem englischsprachigen Magazin "Lifelong Learning in Europe" einzugehen. Künftig wird das Magazin online gemeinsam herausgegeben. Im neuen Redaktionsteam ist auch Dr. Michael Sommer, Klausenhofmitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und zuständig für InfoNet, vertreten. Das II. Vatikanische Konzil Prof. Dr. Gregor Predel, Theologische Fakultät Fulda: 13.10.2013 Die Brüder Grimm und ihr Werk Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Universität Kassel: 10.11.2013 Kaufmännische Umschulungen (Vollzeit, Beginn 20.01.2014) - Bürokaufmann/-frau - Kaufmann/-frau für Bürokommunikation - Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel - Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Kaufmännische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) - Bürokommunikation, EDV Rechnungswesen Personalwirtschaft Vertrieb, Marketing, Logistik Technische Fortbildungen (Voll- und Teilzeit, monatlicher Einstieg) Praxisqualifizierung Metall InfoNet "Familienfoto" - mit dabei: Klausenhofmitarbeiter Dr. Michael Sommer (mittlere Reihe, Mitte) Infos und Anmeldung Akademie Klausenhof Klausenhofstr. 100 46499 Hamminkeln Tel.: 02852 / 89-0 [email protected] www.akademie-klausenhof.de Nr. 3 | 2013 Seite 8 Zeitung der Akademie Klausenhof FEECA-Präsidium tagte Katholische Erwachsenenbildung in Europa "Heißer" Lehrgang Klausenhof bietet Azubi-Workshops für Firmen an Der ehemalige Klausenhofdirektor Dr. Alois Becker ist seit einiger Zeit Präsident der europäischen Föderation für katholische Erwachsenenbildung (FEECA). Das Präsidium tagte nun im Klausenhof, um die Feier des 50-jährigen Bestehens der FEECA in Brüssel vorzubereiten. Geschäftsführe- rin ist Andrea Hoffmeier von der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (Bonn). Die 1963 gegründete Föderation verbindet nationale Zusammenschlüsse katholischer Erwachsenenbildungseinrichtungen zu einem europäischen Netzwerk. Ein beherzter Druck auf den Hebel des Feuerlöschers, eine Dampfwolke - und die Flammen sind nicht mehr zu sehen. Lernen, was im Berufsleben wichtig ist, das ist das Ziel der Workshops für Auszubildende, die der Klausenhof für Firmen anbietet. Bilstein stellt dünne Stahlbleche her, Brandschutz ist darum ein wichtiges Anliegen. Andere Themen sind vor allem Kommunikation, politische Bildung und Teamarbeit. Die Inhalte des Workshops hat die Akademie Klausenhof erarbeitet. Brandschutzübung mit Auszubildenden von Bielstein Super Programm Das FEECA-Präsidium im Klausenhof mit Geschäftsführerin Andrea Hoffmeier, Präsident Dr. Alois Becker, Edit Balogh und Heinrich Block (v.li.) Personalmitarbeiterin Nina Lindemann von Bilstein ist sichtlich angetan von dem Angebot: "Das war wieder ein super zusammengestelltes Programm, das wir bereits öfter wahrnommen haben", bestätigte sie. "Keine Arbeit, kein Telefon, nur malen!" Kerstin Schmitz, 41, (re.) ist sichtlich begeistert vom Klausenhof. Hier findet sie Ruhe und Inspiration für ihe Bilder. Künstlerin Ilse Straeter (stehend, li.) aus Essen bietet regelmäßig im Klausenhof Malworkshops an. Die wunderschönen - Ergebnisse wurden in einer kleinen Ausstellung am Ende des Kurses der Klausenhof-Öffentlichkeit präsentiert. Gedanken am Ende... Rund 90 Mitarbeitende und ihre Angehörigen folgten der Einladung der Mitarbeitervertretung zum Betriebsausflug zur Zeche Zollverein nach Essen. Nach der Führung ging es zum Grillabend zurück in den Klausenhof. Foto oben: Teil der Gruppe im Besucherzentrum der Zeche Zollverein. Foto unten: gemütliches Beisammensein. Hans Nakath, Geschäftsbereichsleiter Seminare und Tagungen, wurde vom Vorstand neu in die Geschäftsleitung berufen. Neue Mitarbeitende: Sechs neue Azubis hat der Klausenhof im Sommer eingestellt (v. li.): Mareen Tenbergen (Bürokauffrau), Matthias Roweda (Informatikkaufmann), Ronja Busch (Hauswirtschafterin), Chantal Spies (Hauswirtschaftshelferin), Saskia Feldhaus (Hauswirtschaftshelferin), Lena Möllmann (Veranstaltungskauffrau) Dorothee Wegmann, Rudolf Brune (FB 11), Julia Bergerbusch, Walburga Hansen, Erika Hinternberger (FB 12), Gerrit Benson, Raya Hartmann, Anna Seelwische, Sabrina Terhart (FB 13), Ilona Bidjamova (FB 16), Dagmar Bergmann (GB II), Lisa Brandt (Bibliothek), Anita Paul, Gabriele RiedigerGliot, Monika Zraier (Service), Bernd Scharpenberg, Michael Sobotta, Ludger Thünte (techn. Dienst) 30 Jahre Bildungsarbeit der Akademie Klausenhof in Rhede waren Anlass, unsere Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig tat es gut, einmal auf die Leistungen der Vergangenheit zurückzublicken. Wichtiger ist es jedoch, nach vorne zu schauen. Vielfältige Herausforderungen stellen sich in unserer aktuellen und künftigen Bildungsarbeit insbesondere in Rhede: Orientierung, Förderung und Ausbildung benachteiligter Jugendlicher ebenso wie die sprachliche, kulturelle, berufliche und soziale Integration von Migranten/-innen – heute vielfach Flüchtlinge aus den verschiedenen Krisengebieten Asiens und Afrikas – und auch die Integration von über 50-jährigen Arbeitslosengeld-II-Beziehenden. Neben den pädagogischen Herausforderungen sind es auch immer wieder Fragen der Finanzierung, die beantwortet werden müssen und. Klagen wollen wir hier nicht über die stetig wachsenden und teilweise nicht mehr nachvollziehbaren bürokratischen Anforderungen, um unsere pädagogische Arbeit nachzuweisen und unsere Ausgaben zu belegen. Auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene wünschen wir uns die entsprechenden Förderprogramme längerfristiger Art, denn auch nach 30 Jahren sind die Aufgaben und Probleme mehr oder weniger dieselben geblieben, auch wenn sich Nationalitäten, Herkunft und Geschichte unserer Zielgruppen im Laufe der Zeit immer wieder verändert haben. Auch in der Zukunft werden wir uns diesen wichtigen Herausforderungen mit Kreativität und Engagement stellen und unseren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten versuchen. Ihr Direktor der Akademie Klausenhof