Innovative Getriebe für E-Fahrzeuge
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Innovative Getriebe für E-Fahrzeuge
April 2009 Cluster Automotive, Energietechnik, Logistik, Medizintechnik und Neue Werkstoffe Cluster Automotive Innovative Getriebe für E-Fahrzeuge • Getriebeforschung für effiziente Antriebssysteme • Axialfluss-Motor eine Option für Hybrid- und E-Fahrzeuge • Cluster-Treff von Automotive und Mechatronik an der TU München fünf Hauptarbeitsgebieten auf Zahnräder, Kupplungen und CVTGetriebe (Continuously variable transmission = Stufenloses Automatikgetriebe), so Prof. Bernd Robert Höhn in seiner umfassenden Einführung. Einen neuen Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Getriebeoptionen für E-Mobility vom Hybrid- bis zum Elektrofahrzeug. Die hohe Kompetenz und Relevanz der Aktivitäten der FZG Drei mit einer gemeinsamen Idee: (von re.) Prof. Dr. Manfred Hirth, Prof. Dr. Robert Höhn, Prof. Dr. Josef Nassauer für die Wirtschaft spiegelt sich in der hohen Auslastung durch Industrieprojekte und -Kooperationen wider. Die Forschungsstelle für Zahnräder und Mit Blick auf zunehmende Urbanisierung Getriebebau an der TU München unter mit wachsendem Potenzial für Elektroder Leitung von Prof. Dr. Bernd Robert mobilität gab Prof. Dr. Manfred Hirth, Höhn ist eines der führenden Institute Vorstand Cluster Mechatronik & Autoauf diesem Gebiet. Einen detaillierten mation e.V., eine Übersicht über weitere Einblick in sein breites Forschungsspekmechatronische Entwicklungen wie zum trum sowie in Entwicklungstrends der Beispiel elektromechanische Bremsen Industrie zeigte der erste gemeinsame und Fahrwerkskomponenten sowie Cluster-Treff von Automotive und bedarfsgeregelte elektrische NebenagMechatronik am 31. März 2009. gregate. Neben Prüfung, Test und Beratung Prof. Dr. Josef Nassauer berichtete über konzentriert sich die Forschung in Kernaussagen zur Roadmap für Elektrofahrzeuge, wie sie auf dem Technischen Kongress des VDA am 25./26. März 2009 in Wolfsburg von führenden Automobilherstellern und Zulieferern diskutiert wurden. Ein wesentlicher Aspekt ist die modulare Konzeption der Dipl.-Ing. Thomas Dräxl demonstriert das Versuchsfahrzeug mit Getriebe, wie z. B. von ZF optimiertem CVT-Antriebsstrang und Getrag vorgestellt. Friedrich Mörtl, Geschäftsführer Compact Dynamics GmbH, erläutert den entwickelten Axialfluss-Motor Dieser Ansatz wird auch aktuell im Rahmen individueller Forschungsprojekte in der Getriebetechnologie verfolgt. Ein kennzeichnendes Beispiel für Neuentwicklungen ist der am FZG optimierte CVT-Hybrid-Antriebsstrang, dessen technische Umsetzung Dipl.-Ing. Thomas Dräxl erläuterte. Damit lässt sich eine Kraftstoffeinsparung von 6 bis 11 Prozent im innerstädtischen Verkehr realisieren, wie im Versuchsfahrzeug nachgewiesen wurde. Eine regelungstechnische Optimierung für verschiedene Betriebspunkte steht noch aus. Die Thematik der aktiven Differentiale (Torque-Vectoring) erläuterte Dr. Christian Wirth. Dabei werden die Räder derselben Achse zur Erhöhung der Fahrdynamik und Traktion unterschiedlich stark angetrieben. Die Kupplung wird dabei durch ein Überlagerungsgetriebe ersetzt, das in Wirkungsgrad, Funktionalität und Stelldynamik überlegen ist. Cluster Automotive, Energietechnik, Logistik, Medizintechnik und Neue Werkstoffe Einen interessanten Entwicklungsaspekt aus der Industrie präsentierte Friedrich Mörtl, Compact Dynamics GmbH, Starnberg, mit einem Elektromotor der Dr. Christian Wirth (li.) führt durch die Prüflabors, (re.) Dr. Andreas Böhm, Bayern Innovativ besonderen Art: ein Axialfluss-Motor, über dessen spezielle Anordnung der Flussführungselemente im Stator und kunststoffgebundener, dünn aufgespritzter Magnete im Rotor ein hoher Wirkungsgrad bei geringem Gewicht und Preis erzielt wird. Primär als Stellmotor ausgelegt, sieht man zukünftiges Potenzial für Generatoren und Starter für Range Extender zur Erhöhung der Reichweite von Elektrofahrzeugen. Im Rahmen der Institutsführung wurden zahlreiche Prüfstände erläutert, in denen Zahnräder auf unterschiedlichste Verschleißerscheinungen, Verspannungen und Schmierfilmeigenschaften hin untersucht werden. Neben diesen Auf- tragsarbeiten aus der Industrie wurde auch ein Hybrid-Versuchsfahrzeug mit verstellbarem CVT demonstriert. Die 65 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um individuelle Fragestellungen eingehend mit den Experten zu diskutieren. Dieser Cluster-Treff machte deutlich, wie vielfältig innovative Getriebetechniken einen wesentlichen Beitrag zu verbrauchs- bzw. emissionsmindernden Hybriden oder rein elektrischen Antrieben leisten können. Ansprechpartner → Dr. Andreas Böhm → Dr. Stefanie Wrobel → Prof. Dr. Josef Nassauer Cluster Energietechnik Innovative Heiz- und Klimatechnik • Zukunftsbranche mit großem Wachstumspotenzial • Kosteneffiziente Produktion durch Lieferanten-Kanban • Cluster-Treff bei der Wolf GmbH, Mainburg/Niederbayern Moderation Dr. Robert Bartl, Cluster Energietechnik, Bayern Innovativ Bernhard Steppe, Verkaufsleiter Heiztechnik Deutschland Am 3. März 2009 fand bei der Wolf GmbH in Mainburg ein Cluster-Treff zum, Thema „Hocheffiziente Heiz- und Klimatechnik“ statt, organisiert vom Cluster Energietechnik unter Einbeziehung des Clusters Logistik. Die 40 Teilnehmer erhielten in den Vorträgen detaillierte Informationen über Entwicklungsphilosophie und Produktpalette der Wolf GmbH, einem der führenden mittelständischen Produzenten energiesparender Systeme für Heizung, Klima und Lüftung. Für die Innovationskraft und Kundenorientierung sprechen ein Ölbrennwertkessel und ein Gasbrenn- Dr. Fritz Hille, Geschäftsführer Technik und Experte in Lieferanten-Kanban wertgerät, die in 2008 wegen hervorragender Energieeffizienz, bestechender Verarbeitung, attraktivem Design sowie bester Umwelteigenschaften als Testsieger von der Stiftung Warentest ausgezeichnet wurden. Gebaut werden die Wolf-Geräte ausschließlich am Firmenhauptsitz in Mainburg/Niederbayern. Seine Kompetenz sieht das Unternehmen nicht nur in den einzelnen Produkten und Verfahren wie Brennwertgeräten, Warmwasserbereitung, Klimageräten oder Solaranlagen. Insbesondere in der Kombination dieser Elemente und in der spezifischen Auslegung für das jeweilige Initiatoren des Cluster-Treffs: Prof. Dr. Josef Nassauer und Alfred Gaffal, Vorsitzender der Geschäftsführung Gebäude, gerade auch für die energetische Sanierung des Baubestandes, liegt seine Stärke. Von wesentlicher Bedeutung sind die enormen Energiesparpotenziale, z. B. durch Wärmerückgewinnung bei Klimageräten und Heizsystemen oder die Nutzung erneuerbarer Energien wie die Integration von Solaranlagen, erläuterte Bernhard Steppe, Verkaufsleiter Heiztechnik Deutschland. Anschließend präsentierte Dr. Fritz Hille, Geschäftsführer Technik, das erst kürzlich eingeführte interne und externe Lieferanten-Kanban-System, geleitet von Erfahrungen aus der Automobilindustrie. April 2009 Damit konnten große Lagerbestände abgebaut, Kosten gesenkt und die Produktion bei gleichem Platzangebot deutlich erweitert werden. Bei der ausführlichen Werksführung gewannen die Teilnehmer hervorragende Einblicke in diese exzellenten Produktionsabläufe. Ansprechpartner → Dr. Robert Bartl → Dipl.-Ing. Constantin Schirmer Montage der Heiz- und Klimageräte auf Produktionsstraßen – optimiert in Technik und Ablauforganisation Cluster Logistik Distributionslogistik im internationalen Umfeld • Logistikkompetenz als Wettbewerbsvorteil • Neuausrichtung der Stückgutlogistik als Ziel • Cluster-Treff bei der ZARGES GmbH in Weilheim Prof. Dr. Hartmut Zadek, Universität Magdeburg Der Cluster-Treff zum Thema „Distributionslogistik im internationalen Umfeld“ am 13. März 2009 bei der Zarges GmbH, einem der weltgrößten Hersteller von individuellen Consumer-Produkten aus Aluminium wie Koffern oder Leitern, bot einen praxisorientierten Einblick in die Neuausrichtung der Distributionslogistik eines weltweit tätigen KMU. Grundsätzlich kann die Zarges GmbH den europäischen Verbund der ZargesTubesca Group nutzen; ein Wettbewerbsvorteil gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Dennoch betonten Geschäftsführer Bernd Göpfert und Klaus Hasselmann, Koordinator für Logistikprozesse, dass insbesondere die in Europa verteilten Produktionsstandorte und der Stückgutbereich eine große logistische Herausforderung darstellten, da z. B. Leitern nicht als Palettenware transportiert werden können. Bernd Göpfert, Geschäftsführer der Zarges GmbH Professor Dr. Hartmut Zadek, Lehrstuhl für Logistik, Universität Magdeburg, erläuterte die theoretischen Ansätze, die für eine Neuausrichtung der Distributionslogistik im europäischen Umfeld zu beachten sind. Er wies darauf hin, dass für das Erarbeiten von Lösungsszenarien alle Beteiligten (Werke, Vertrieb, Lager, Logistik, Disposition) miteinbezogen werden sollten. Die Einsparpotenziale können hier deutlich gemacht werden. In der Umsetzungsphase gilt es, alle physischen, dispositiven und administrativen Prozesse optimal aufeinander abzustimmen. Im anschließenden Workshop diskutierten die Teilnehmer neue Lösungsansätze in der Distributionslogistik. Diese sollen in einem Nachfolgetermin für eine Wolfgang Saal, Werksleiter der Zarges GmbH, erläuterte die Fertigung der Zarges-Boxen am Standort in Weilheim. eventuelle Projektinitiierung Europaweite und globale Logistiknetzwerke sind in Anbetracht der Dynamik des internationalen Wettbewerbs auch für KMUs stets zu überprüfen und neu anzupassen. Unternehmen mit internationaler Fertigung stehen vor der Herausforderung, das für sie passende Beschaffungs-, Distributions- und Transportnetzwerk zu finden und mit Partnern umzusetzen. Cluster Automotive, Energietechnik, Logistik, Medizintechnik und Neue Werkstoffe zur Entwicklung gemeinsamer branchenund firmenadäquater Umsetzungsstrategien vertieft werden. Während der Werksbesichtigung boten sich Ein- blicke in die Fertigung von Aluminiumkoffern, die ebenfalls spezifische Anforderungen an die Distributionslogistik stellen. Ansprechpartner → Dipl.-Ing. Gabriel von Lengyel-Konopi → Dipl.-Geogr. Frank Hoppe Logistik-Beirat aus Vertretern der Wirtschaft • Nach der Wissenschaft nun auch konzentrierter Input aus der Wirtschaft • Konstituierende Sitzung am 10. März 2009 in der Nürnberger Akademie Konstituierende Sitzung des Cluster Logistik-Beirats am 10. März bei der Bayern Innovativ GmbH in Nürnberg. Von links nach rechts: Dipl.-Geog. Frank Hoppe, Dipl.-Geogr. Marc Lügger (beide Cluster-Management Logistik), Dieter Zink (Ros GmbH), Arnold Schroven (DPD GmbH & Co. KG), Dr. Stefan E.A. Recknagel (BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH), Andreas Bergmann (Flughafen München GmbH), Thomas Kersten (ESG Elektroniksystem- und Logistik GmbH), Johannes Doll (Landauer Transportgesellschaft Doll KG), Professor Peter Klaus (Sprecher Cluster Logistik), Gabriel von Lengyel-Konopi (Manager Cluster Logistik), Oswald Grün (SSI Schäfer Noell GmbH), Henning R. Mack (Kühne + Nagel (AG & Co.) KG), Werner Mohri (MAN Nutzfahrzeuge AG), Anke Nowicki (Group 7 International Logistics) Gabriel von Lengyel-Konopi, Frank Hoppe und Mark Lügger vom Cluster Logistik freuen sich auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Beiräten: So lieferte bereits die konstituierende Sitzung am 10. März bei der Bayern Innovativ GmbH in Nürnberg wertvolle Impulse für aktuelle Projekte, etwa zu Fragen der thematischen Ausrichtung künftiger Kooperationsplattformen. Ansprechpartner → Dipl.-Ing. Gabriel von Lengyel-Konopi → Dipl.-Geogr. Frank Hoppe → Dipl.-Geogr. Marc Lügger Weitergehende Informationen und Termine finden Sie auf den Cluster-Portalen unter www.baika.de/cluster-automotive, www.cluster-energietechnik.de, www.cluster-logistik.de, www.cluster-neuewerkstoffe.de, www.cluster-medizintechnik.de Impressum Herausgeber: Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH Gewerbemuseumsplatz 2 90403 Nürnberg Tel.+49 9 11 - 2 06 71 - 0 Fax+49 9 11 - 2 06 71 - 792 [email protected] www.bayern-innovativ.de Gestaltung: www.flad.de Fotos: FZG, Wolf GmbH, Bayern Innovativ GmbH Seit dem Start der Cluster-Offensive in Bayern initiierte der Cluster Logistik bereits zahlreiche Kooperationen zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Künftig erhält das Cluster-Management bei der Identifizierung neuer Themen- und Handlungsfelder tatkräftige Unterstützung von einem hochkarätigen Beirat aus namhaften Vertretern der Wirtschaft. Der Beirat soll als wertvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Kompetenzteams mit Vertretern der Wissenschaft agieren und insbesondere Fragestellungen der Wirtschaft noch aktiver in die Cluster-Arbeit einbringen. Für den Aufbau des Beirates wurden die Kontakte zielgerichtet geknüpft, um ein breitgefächertes Branchenspektrum abzudecken und zudem Vertreter zu gewinnen, die entschlossen sind, sich aktiv einzubringen. Im derzeit elf Persönlichkeiten umfassenden Beirat sind Logistik-Dienstleister, InfrastrukturAnbieter, Vertreter der produzierenden Industrie und Finanzdienstleister vertreten, darunter mehrere Repräsentanten der Bundesvereinigung Logistik (BVL).